Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachiger Reiseliteratur
Transcription
Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachiger Reiseliteratur
Západočeská univerzita v Plzni Fakulta pedagogická Katedra germanistiky Bakalářská práce Unterwegs in der Fremde- Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachiger Reiseliteratur JITKA KUNERTOVÁ ZAJOVÁ Plzeň 2012 Vedoucí práce: Dietmar Heinrich, Dipl. Ped. Prohlašuji, že jsem pracovala samostatně s využitím literatury uvedené v seznamu. Erkläre hiermit, dass ich die Arbeit selbst, mit Hilfe der im Anhang erwähnten Literatur darstellte. ……………………………………….. podpis autora práce Unterschrift des Autors Děkuji Dietmaru Heinrichovi, Dipl. Ped., za cenné rady, které m i uděloval při vedení bakalářské práce. Ich bedanke mich bei Dietmar Heinrich, Dipl. Ped., für die kostbaren Ratschläge, die er mir bei der Darstellung der Bakkalaureatsarbeit erteilte. Anotace Bakalářská práce Unterwegs in der Fremde - Reisen im Spiegel deutschsprachigen ausgewählter přiblížením tématu cestovní Reiseliteratur literatury, jeho se zabývá vysvětlením a rozdělením. Dále práce představuje 3 vybraná díla související s touto tématikou i jejich autory. Samostatná část je věnována anal ýze těchto děl dle jednotlivých kritérií. Práce je doplněna o řadu literárních ukázek. Klíčové pojmy Reiseliteratur, Reisebericht, Reiseroman, Johann Wolfgang Goethe, Italienische Reise, Eduard Mörike, Mozart auf de r Reise nach Prag, Heinrich Heine, Die Harzreis e Anotation Die Bakkalaureatsarbeit Unterwegs in der Fremde - Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachigen Reiseliteratur beschäftigt sich mit der Annäherung zum Thema Reiseliteratur, ihrer Erklärung und Gliederung. Es werden hier 3 ausgewählte Werke u nd auch deren Autoren, die mit diesem Thema zusammenhängen, vorgestellt. Ein Teil ist der Anal yse dieser Werke nach einzelnen Kriterien gewidmet. Die Arbeit wurde um eine Reihe der Literarauschnitte ergänzt. Schlüsselbegriffe Reiseliteratur, Reiseberi cht, Reiseroman, Johann Wolfgang Goethe, Italienische Reise, Eduard Mörike, Mozart auf de r Reise nach Prag, Heinrich Heine, Die Harzreise Gliederung: 1. Einleitung…………………………………………………………….7 2. Reiseliteratur………………………………………………………… 8 2.1 Begriff………………………… …………………………….………8 2.2 Einteilung der Reiseliteratur ………………….………………….9 2.2.1 Reisebericht……………………………………………………… 11 2.2.2 Reiseroman……………………………………………………….12 2.2.3 Reiseb eschreibung……………………………………………….13 2.2.4 Reisenovelle……………………………………………………...13 2.2.5 Reiseerz ählung…………………………………………………..13 3. Biogr aphie der Aut oren und die Beschrei bung der Wer ke ………....14 3.1 J. W. Goethe- It alienische Reise……………………… ..………14 3.1.1 Goethes Leben und Reisen…… ………………………………..14 3.1.2 Italienische Reise ………………………………………………..15 3.2 E. Mörike- Mozart auf der Reise nach Prag ……………..……..16 3.2.1 Mörikes Leben und Reisen ………………………………….... 16 3.2.2 Mozart auf der Reise nach Prag ………………………….…….16 3.3 H. Heine- Die Harzreise…………………………………………..18 3.3.1 Heines Leben und Reisen……………………………………….18 3.3.2 Die Harzreise…………………………………………………….18 4. Anal yse……………………………………………………………….20 4.1 Einordnung in die Gattungen der Reiseliteratur ………………………………………………..……………………… ….21 4.1.1 J. W. Goethe - Die italienische Reise………………………….21 4.1.2 E. Mörike- Mozart auf der Reise nach Prag…………………..21 4.1.3 H. Heine- Die Harzreise…………………………………………22 4.2 Anal yse des Inhalts…………………………………………………23 4.2.1 Die Abfahrt………………………….….……………….……….23 4.2.1.1 Goethes Abfahrt…………………… ……….………………….23 4.2.1.2 Mozarts Abfahrt………… …………………………………….25 4.2.1.3 Heines Abfahrt…………………………………………………25 4.2.3 Der Reiseverlauf………… ………………………………………26 4.2.3.1 Goethes Reiseverlauf……………………………… ………….26 4.2.3.2 Mozarts Reiseverlauf…………………………………… …….27 4.2.3.3 Heines Reiseverlauf… ……………………………………... …29 4.2.4 Das Ziel…………………………………………… ………….…..31 4.2.4.1 Goethes Ziel………………………………………….. ……….31 4.2.4.2 Mozarts Ziel……………………………………………………32 4.2.4.3 Heines Ziel……………………………………………………..33 4.2.5 Die Rückkehr…………………………………………………….. 33 4.2.5.1 Goethes Rückkehr………………………………….. …………34 4.2.5.2 Mozarts Rückkehr………………………………………….. …36 4.2.5.3 Heines Rückkehr…………………………………………… .…38 5. Nachwort………………………………………………………… ……39 6. Literaturverzeichnis…………………………………………………. 41 1. Einleitung In dieser Bakkalaureatsarbeit möchte ich die Reiseliteratur charakterisieren und ausgewählte deutsche Literaturwerke anal ysieren. Vom Anfang der deutschen Literatur an wurden sehr viele Werke der sogenannten Reiseliteratur geschrieben. Für diese Arbeit wurden Johann Wolfgang Goethes „Italienische Reise “, Eduard Mörikes „Mozart auf der Reise nach Prag “ und Heinrich Heine s „Die Harzreise“ gewählt. Am Anfang meiner Bakkalaureatsarbeit wird der Begriff Reiseliteratur definiert. Das nächste Kapitel präsentiert eine Gliederung der Reiseliteratur. Im Kapitel Nummer 3 werden drei ausgewählte Schriftsteller vorgestellt und es wird der Inhalt der Werke zusammengefasst. In einem selbständigen Teil möchte ich mich den Werken und ihrer Anal yse widmen . Es wird auch die Einordnung der Werke in die Reiseliteratur kurz erwähnt. Der Hauptpunkt meiner Arb eit ist, festzustellen, was die ausgewählten Bücher gemeinsam haben. Es interessiert mich, wie die Abfahrt, die eigentliche Reise, das Ziel der Reise un d selbstverständlich auch die Rückkehr verliefen. Es wäre schön, wenn meine Bakkalaureatsarbeit Unterwegs in der Fremde - Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachiger Reiseliteratur nützlich wäre. 2. Reiseliteratur 2.1 Begriff Dieses Kapitel sich beschäftigt mit verschiedenen Definitionen der Reiseliteratur. Laut Kettererkunst Lexikon 1 versteht man unter der Reiseliteratur Texte, d ie i n fi k ti v er o d er d o k u me n tar is c her W ei se vo n Re i se n o d er Rei se er l eb n is se n b eri c ht e n u nd d i e d en Z we c k hab e n, d e n Lese r z u in fo r mi er e n, z u b e le hr e n o d er z u u n ter ha lt e n. Da ru n ter lic h e, i n fo r ma ti v e Re i se ha nd b üc h er Re i seb e sc hr eib u n ge n , al s au c h fi kt i ve u nd und fa ll e n - fü h rer, so wo hl s ac h - wi s se n s c h aftl ic h e p ha nt as ti s c he R ei s e - o d er Ab e nt e uer r o ma n e. Michaela „Oberbegriff Holdenreid für klassifiziert Darstellungen die Reiseliteratur tatsächlicher und als fiktionaler Reisen .“ 2 Peterka 3 zählt die Reiseliteratur zu Non -fiction oder zu Dokumentarliteratur. Zeugenaussagen über Sie reale orientiert Menschen, sich Orte an informative und Ereignisse. Reiseliteratur soll bilden. Laut Hermann Schlösser 4 gibt es die Gattung „Reiseliteratur“ nicht. 1 Re i sel it er a t ur . [ o n li ne] . [ zit . 3 . 3 . 2 0 1 2 ] <h ttp :/ / www. k et ter er k u n st.d e/ le x i ko n/re i se li te ra t ur. s h t ml > 2 Ho ld e nr eid , Mi c hae la: Re i sel it era t ur. I n: Li te r a tu r w is s en s ch a f tl ich e s Lex iko n . Gru n d b eg r if fe d er Ge r m a n is ti k . B er li n : 1 9 9 7 . S. 2 8 3 3 v gl . P et er ka, J o se f : Teo r ie l it e ra tu ry p ro u či tel e . J ílo vi š tě, 2 0 0 7 . S . 2 8 1 - 2 8 3 4 v gl . Sc h lö s s er , Her ma n n : Rei se fo r men d e s Ge sch ri eb en en , S e lb ste r fa h ru n g u n d We ltd a r ste llu n g in Rei s eb ü ch e rn Wo lfg a n g Ko e p p en s, Ro lf Die te r B rin kma n n s u n d Hu b e rt Fi ch te s. W ie n, 1 9 8 7 . S . 9 Die Definitionen stimmen überein, dass es nötig ist, die Re ise zu beschreiben. Peterka behauptet, die Reisen sollen real sein, Holdenreid und das Kettererkunst Lexikon ordnen in die auch die Reiseliteratur auch die Beschreibung der fiktiven Reise ein. Peterka und das Kettererkunst Lexikon bestätigen Bildungsfunktion, Holdenreid spricht über die Bildung gar nicht. Die im vorigen Text erw ähnten Aussagen bestätigen, wie schwer es ist, eine genaue Definition der Reiseliteratur zu finden. 2.2 Gliederung der Reiseliteratur Die Gliederung der Gattung Reiseliteratur ist mehrdeutig. Die Begriffe Reisebericht, Reisebeschreibung, Reisenovelle oder Reiseroman werden sehr häufig als S ynonyme verwendet, deshalb ist es nicht leicht , die Begriffe zu definieren . Hermann Schlösser stellt fest, dass „Gliederungsversuche des Phänomens (Reiseliteratur; J.Z.) meist bis zur Typisierung gelangten und dies e für eine Orientierung, deren Grenze aber ganz schnell erreicht wird, nützlich ist. “ 5 Peterka unterscheidet zwischen einem Reisebericht und Reiseroman je nach dem Niveau der Fi ktionalität. 6 Das Sachwörterbuch der Literatur 7 teilt die Reiseliteratur in 1) Reisehandbuch oder -führer, 2) wissenschaftliche 5 Sc h lö s ser , H er ma n n : R ei sefo r men d es Ge s ch r ieb en en . S e lb s te r fa h ru n g u n d We ltd a r ste llu n g in R ei s eb ü ch e rn Wo lfg a n g Ko e p p en s, Ro lf Die te r B rin kma n n s u n d Hu b e rt Fi ch te s . W ie n, 1 9 8 7 . S . 9 6 v gl . P et er ka, J o se f : Teo r ie l it e ra tu ry p ro u či tel e. J ílo vi š tě, 2 0 0 7 . S . 2 8 1 - 2 8 3 7 v gl . W i lp er t, Ger o vo n : S a ch wö r te rb u ch zu r d eu ts ch en Li te ra tu r . S t ut t ga rt, 1 9 9 9 . S. 7 5 9 -7 6 2 Reisebeschreibungen, 3) dichterisc h ausgestaltete Wiederaufgabe von Reiseerlebnisse n und -erfahrungen (Reiseroman, Staatsroman, Abenteuer- und Lügenroman). Manfred Link unterscheidet zwischen 1) Reiseführe rn und -handbüchern, 2) wissenschaftliche n und populärwissenschaftliche n Reiseschriften, 3) Schriften, die nur Erfahrungen einer tatsächlich durchgeführten Reise wiedergeben (Reisetagebücher, -berichte, -beschreibungen, -schilderungen und -erzählungen), 4) Reisenovelle und -romane, die eine echte oder fiktive Reise als zentrales Motiv umfassen. 8 In Metzlers Literaturlexikon 9 ist die Reiseliteratur in zwei Bereiche eingeteilt . Einerseits in Reisebericht e mit geographischen Schriften, wissens chaftlichen und literarischen Reisebeschreibungen und andererseits in Reiseroman e. Michaela Holdenreid 10 unterscheidet zwischen drei Gruppen: mehr sachorientierte Reisehandbücher, nützliche Informationen geben, 1) 2) die den Reisenden wissenschaftliche Reise- beschreibungen in Form von Tagebüchern oder Reiseskizzen , 3) literarische Reisebeschreibung en, literarische Reisebericht e, Reiseerzählungen und Reiseroman e, in denen tatsächliche oder fiktive Reiseerlebnisse literarisch beschrieben sind, 4) Mischformen, in Verbindung mit anderen literarischen Formen, z. B. dem Abenteuerroman, dem Bildungsroman, der Autobiographie, aber auch Übergänge zur wissenschaftlichen Sachprosa. 8 v gl . Li n k, M a n fr ed : D er Rei seb er ich t a l s li te ra r is ch e Ku n st fo rm vo n Go eth e b is He in e . Kö l n , 1 9 6 3 . S . 1 0 9 v gl . S c h we i k le, G ü nt h er ; Sc h wei k le, I r mg ard : M et zl er L it era tu r L e xiko n . St u tt ga r t, 1 9 9 0 . S . 3 8 4 - 3 8 5 10 v gl . Ho ld e nr eid , Mi c hae la: R ei se li tera t u r. I n : Li te ra tu r wi s sen sch a ft lich e s Lex iko n . G ru n d b eg ri ff e d er Ge rma n i st ik . B erl i n: 1 9 9 7 . S. 2 8 3 Das Sachwörterbuch 11, Link 12 und Holdenreid 13 stimmen mit der Gliederung in oder Reisehandbuch Reiseführer und wissenschaftliche Reisebeschreibung überein. In anderen Punkten sind sie einer anderen Meinung. Weiter werden die ausgewählten Hauptbegriffe erklärt. 2.2.1 Reisebericht Laut Link 14 ist der Reisebericht „eine Form der Reiseliter atur, die von rein Reiseerzählung, fikti ven bis zu Gattungen wie Reiseführern und Reiseroman oder Reisehandbüchern abzugrenzen ist. “ Das Sachwörterbuch zur deutschen Literatur sagt, dass der Reisebericht einen Oberbegriff für die Gattung Reiseliteratur bezeichnet. Es werden alle literarischen Werke, die etwas mit Reisen zu tun haben, umfasst. 15 Peter Brenner behauptet: Der R ei seb e r ic h t k e n n zeic h n et mi t d er geb o te ne n Ne u tra li tä t d e n Sac h v er ha lt, u m d e n e s ge h t: d ie sp ra c hl ic he D ars tel l u n g a u t he n ti sc h er Re i se n. Üb er ä st h et is c h e Q u al itä te n u n d A mb i tio ne n i st d a mi t nic h t s au s ge s a gt; d i e Gat t u n g v ere i ni g t i n d i e ser B e zie h u n g d ie e x tre ms t e n 11 W ilp er t, Ger o vo n : S a ch wö rt erb u ch zu r d eu t sch e n Li te ra tu r . S t ut t gar t, 1 9 9 9 . S. 7 5 9 -7 6 2 12 Li n k, M a n fr ed : D er Re i seb e r ich t a l s li te ra r i sch e Ku n s tfo rm vo n Go eth e b is Hein e . Kö l n, 1 9 6 3 . S . 1 0 13 Ho ld e nr eid , Mi c hae la : Re i sel it era t ur. I n : L it er a tu r w is s en s ch a f tl ich e s Lex iko n . G ru n d b eg ri ff e d er Ge rma n i st ik . B erl i n: 1 9 9 7 . S. 2 8 3 14 v gl . Sc h we i kle, G ü nt h er ; Sc h we i kl e, Ir mg ard : Me tz le r L ite ra tu r Le xiko n . St u tt ga r t, 1 9 9 0 . S . 6 4 0 15 v gl . W i lp er t, Ger o vo n : S a ch wö r te rb u ch zu r d eu t sch en L ite ra tu r . St u tt gar t, 1 9 9 9 . S. 4 3 1 -4 3 4 Ge ge n sä tze . Auc h i st d a mi t ni c ht p räj ud iz ier t ü b er d en W a hr h ei ts g e hal t d es ‚ B er ic h ts ‘ . Er so ll sic h p e r De fi ni tio n e n n ur a u f d a s wi r kl ic he Re i se n b e zi e he n, ab er d e m V er fa s ser li e gt d o ch ei n b re ite r Sp ie lra u m z wi sc h e n Au t he n ti zi tät u nd Fi k tio n al it ät d er B esc h reib u n g o ffe n, d er so wo h l i nd i v id uel l au s ge f ü ll t wu r d e. wi e a uc h ep o c h e nsp ez i fi sc h g a nz v er sc hi ed e n 16 Laut Manfred Link ist die Form des Reiseberichts dem „wissenschaftlichen Entdeckungs - und Forschungsbericht(en) nahe“ 17, denn diese weist überwiegend Berichtscharakter auf. 2.2.2 Reiseroman Laut Metzler Literatur Lexikon 18 ist der Reiseroman „ein Bestandteil der Literatu r“. Im Unterschied zum Reisebericht soll der Reiseroman „stärker künstlerisch als sachlich geprägt sein“. Als Hauptunterschied zu den anderen Formen gibt der Reiseroman „die fiktive Überformung als Reiseerlebnisse “ an. Wichtige Bestandteile des Reiseromans sind die Abreise, Ankunft, Aufenthalt in der Fremde und Rückkehr nach Hause. Der Reiseroman wird dann noch inhaltlich weiter geteilt und zwar: in den abenteuerlichen phantastischen, Reiseroman, satirisch -utopischen, den Lügenroman, empfindsamen im den 18. Jahrhundert und danach in den Reiseroman der früheren Romantik. 19 16 B r en n er , P et er J .: Di e Er fa h ru n g d e r Fr e md e. Zu r En t wi ck lu n g ein e r Wa h rn eh mu n g s fo r m in d er Ge sch ich t e d e s R ei seb e r ich t s . Fr a n k furt a m Ma i n, 1 9 8 9 . S. 9 17 Li n k, Ma n fr ed : De r Re i s eb er ich t a l s li te ra ri sch e Ku n st fo rm vo n Go eth e b is Hein e . Kö l n, 1 9 6 3 . S . 1 1 18 Sc h wei k le, G ü n t her ; S c h we i k le, Ir mg ard : Met z le r Li te ra tu r Lex iko n . St u tt ga r t, 1 9 9 0 . S 3 8 4 19 Eb d . Nach dem Sachwörterbuch zur deutschen Literatur gehört der Reiseroman auch zur Gattung Reiseliteratur, aber nur als Motiv oder ein strukturierender Moment. 20 2.2.3 Reisebeschreibung Meyers Konversations-Lexikon beschreibt die Reisebeschreibung als d ie li ter ar i sc h e Dar s tel l u n g d er B eo b ac h t u n ge n u nd Erleb n is se ei n es Re i se nd e n , d ie e i ne n se hr v ers c hied e ne n I n ha lt u n d W ert hab e n, j e na c h d e m Z we ck e, z u we lc he m Re is e n u nt er no m me n wu rd e n. 21 2.2.4 Reisenovelle Peterka 22 definiert die Novelle als: k ü rzer al s Ro ma n, t h e mat i sc h en g er . E i ne d e ut lic h e G esc h ic h te u n ter d r ü c kt E p iso d e n u nd Ab b ie g u n g en . D ie No vel le e nt wic k el t si c h zu ei n e m e ffe kt vo ll e n E nd e . Laut Link enthält die Reisenovelle „eine fiktive oder real erlebte Reise als Hintergrund “. 23 2.2.5 Reiseerzählung Laut Manfred Link steht die Reiseerzählung im Gegensatz zum Reisebericht , weil „die Reiseerzählung einen höheren Grad an Fiktion aufweist und durch „Redeweise, Sprachstil, Komposition und Inhalt“ 24 in Richtung Reisenovelle oder gar -roman tendiert“. 20 v gl . W i lp er t , Ger o vo n : S a ch wö r te rb u ch zu r d eu ts ch en Li te ra tu r . S t ut t ga rt, 1 9 9 9 . S. 4 3 1 - 4 3 4 21 Mey er s Ko n ve r sa t io n s - Le xiko n . F ü n ft e, gä n zl ic h ne u eb ea rb ei te te Au fla ge. Vier ze h n te n B a nd ( P o li t ik b i s R u ss i sc he s Re ic h ). Leip zi g u nd W ie n, 1 8 9 6 . S. 605 22 v gl . P et er ka, J o se f : Teo r ie l it e ra tu ry p ro u či tel e. J ílo vi š tě, 2 0 0 7 . S . 2 6 6 23 Li n k, Ma n fr ed : De r Re i s eb er ich t a l s li te ra ri sch e Ku n st fo rm vo n Go eth e b is Hein e . Kö l n, 1 9 6 3 . S . 1 1 24 Eb d . 3. Biographie der Autoren und die Beschreibung der Werke In diesem Kapitel beschreib t man die drei ausgewählten Werke. Das Kapitel orientiert sich an d er Beziehung zwischen dem Autor und dem Reisen , an der Einwirkung des Reisens auf den Autor und es wird auch der Inhalt des Werkes spezifiziert. 3.1 Johann Wolfgang Goethe: Italienische Reise 3.1.1 Goethes Leben und Reisen Johann Wolfgang Goethe wurde am 28. 8. 1749 in Frankfurt am Main seinem Vat er, Johann Caspar Goethe (1710 -1782) und seiner Mutter, Elisabeth Textor 25 (1731-1808) geboren. In den Jahren 1771 -1775 machte Goethe eine Reise in die Schweiz , um dort seine Liebe Lili Schönemann zu vergessen. 26 Im Jahre 1775 rief ihn Herzog Karl August n ach Weimar, wo er ununterbrochen bis zu seinem Tode lebte. Aus Weimar reiste Goethe meistens nach Italien, aber er lebte auch drei Jahre in der Tschechischen Republik. Bei den Kuraufenth alten besuchte Goethe Karlsbad, Marienbad und auch Teplitz. 27 Die italienische Reise beeinflusste ihn so stark, dass sich Goethe von Sturm und Drang ab und der klassischen Kunst zuwandte. 28 25 v gl . Fr i ed e nt h al, Ric h ar d : Go eth e , sein L eb en u n d se in e Ze it . P ra ha, 1 9 7 3 . S. 13 26 v gl . H aer kö tter , H ei nr ic h: Deu t sch e L ite ra tu rg e sch ich t e. D ar ms t ad t, 1 9 6 3 . S. 50 27 v gl . Ur zid il, J o h a n ne s: Go eth e v Č ech á ch . P říb r a m, 2 0 0 9 . S. 1 9 4 3.1.2 Italienische Reise Das Buch Italienische Reise ist als Ergebnis Goethes Reisetagebücher und seine r Briefe entstanden. Das Buch w urde schon von Anfang an geplant, aber es erschien erst in den Jahren 1816 und 1817. 29 In seinem 37. Lebensjahr entschied sich Johann Wolfgang Goethe, Weimar zu verlassen 30. Er war als Auβenpolit ikberater des Fürsten tätig 31, sehnte sich nach Italien, mach te eine Krise durch, schrieb keine neue Werke. Also entschied er sich , Deutschland zu verlassen und plante eine Landflucht ein. Er schrieb nur an Karl August - seinen Vorgesetz ten (Herzog von Sachsen - Weimar) „eine Beantragung für ei nen Urlaub für unbesti mmte Zeit“. 32 Unter dem Pseudonym Jean Phillipe Möller verreist e er am 3. 9. 1786 um 3 Uhr in der Nacht heimlich nach Rom. 33 Goethe fährt durch Norditalien, sein Ziel ist Rom. Hier beginnt er mit einem neuen Leben, ganz nach seiner Vorstellung. Nach vier Monaten reist er nach Neapel, er reist durch Sizilien und fährt zurück nach Rom. Er kam mit der Absicht , Maler zu werden, aber aus Italien fährt er mit dem Bewusst sein, dass sein Schicksal Dichter zu werden ist. 34 28 v gl . J u sto v á, H. / Kad le co v á, S. : Deu t sch e Li te ra tu r fü r s Ab i tu r . Ha v l íč k ů v B ro d , 2 0 0 3 . S . 2 0 29 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 6 30 v gl . Fr i ed e nt h al, Ric h ar d : Go eth e , sein L eb en u n d se in e Ze it . P ra ha, 1 9 7 3 . S. 291 31 v gl . J u sto v á, H. / Kad le co v á, S. : Deu t sch e Li te ra tu r fü r s Ab i tu r . Ha v l íč k ů v B ro d , 2 0 0 3 . S . 2 0 32 Fr i ed e nt h al, R ic h ar d : G o eth e, s ein Leb en u n d se in e Zei t . P ra h a, 1 9 7 3 . S. 2 9 1 33 v gl . Eb d . Am 18.6.1788 ist er zurück in Weimar. 3.2 Eduard Mörike: Mozart auf der Reise nach Prag 3.2.1 Mörikes Leben und Reisen Eduard Friedrich Phillip Mörike wurde am 8. 9. 1804 in Ludwigsburg geboren. Eduard Mörike war ein ungeselliger Mensch, er arbeitete als Pfarrer, Pfarrvikar und Vikar. Es gibt keine Erwähnung über seine Reisen, wahrscheinlich reiste er wegen seiner Verschlossenheit nicht. Er lebte ein ruhiges, zufriedenes Leben. „Fern vom Weltgetriebe führte er in Stuttgart ein ganz nach innen gerichtetes, stilles und verträumtes Leben.“ 35 Er starb am 4.6.1875 in Stuttgart. 3.2.2 Mozart auf der Reise nach Prag „H ud b a n a mě p ůso b í ne p o p sa tel n ý m d o j me m mn o hd y j e to j a ko c ho ro b a, o vš e m j e n p er io d i c k á… P o no ří m s e d o nej t k li v ěj ší c h fa n taz ií, kd y v p ř e mí ře l á s k y to u ží m o b j í ma t a l íb a t ce l ý s vě t, kd y p ř íze mn o s t a šp at no st s e mi zj e ví v ce lé s vé n ico t no s ti, kd y se mi v še c h no u ká ž e v j i né m, j a s něj ší m s v ě tle. A kd yž h ud b a p o j ed no u z ml k ne, má m p o c it, j ako b yc h s e zř ít il z v ys o ké zd i, j ako b yc h u mí r al… “ 36 34 v g l. Ma c háč ko v á - Ri e ge r o vá , V. : I n : Go et h e, J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 2 35 Haer kö tt er , Hei nr ic h : D eu t sch e L ite ra tu rg e sch i c h te . Dar ms t ad t, 1 9 6 3 . S. 8 0 Der leidenschaftliche musikalische Enthusiast Eduard Mörike nahm zur Entstehung dieser Novelle die zweite von vier angeblichen Reisen Mozarts nach Prag und bildete ein Werk, das über einen Sommertag von Frau und Herrn Mozart auf der Reise nach Prag erzählte. Mozart reiste mit seiner Frau Konstanze von Wien nach Prag. Als sie auf der Reise eine Pause machten, spaziert e Mozart durch den Park und riss eine Orange vom Pomeranzenbäumchen. Ein Gärtner sah es und sie stritten sich miteinander. Danach schrieb Mozart einen Brief an die Gräfin und sie lud ihn ins Schloss ein. Die Nichte von dem gräflichen Paar feiert e hier ihre Verlobun g. Mozart und seine Frau unterhie lten sich und Mozart spielt e ein Stück einer unvollendeten neuen Oper. Am nächsten Tag reis ten Mozart und Konstanze mit der neuen Kutsche, die ihnen vom Grafen geschenkt wurde, weiter nach Prag. 36 Mu la č J iř í: Mö r i k ů v „s tí no v ý o b r áze k “. I n: Mö r i ke, Ed uard : Mo za r to va c es ta d o Pra h y , P r a ha, 1 9 7 7 . S. 1 1 9 Die M u si k wir k t a u f mi c h u nb es c hre ib li c h r ü hr se li g, o ft is t e s wi e e i ne Kra n k he it, al ler d i n g s n u r ei ne p erio d i sc he ... Ich ver si n k e mi c h i n d ie we h mü t i g st e n Fa nt a sie n , wo i c h i m Üb er ma β d er Lieb e m i c h d a na c h se h n e, d ie ga nz e W e lt z u u m ar me n u nd k ü s se n, wo G ei st lo si g ke it u nd S ch lec h ti g k ei t mi r i n i hre r g a nze n Ni c ht i g ke it ers c hei n e n, wo i c h al le s i n e i ne m a n d er e n, he ll ere n Lic h t se he. U nd we n n d i e M u si k p lö tzl ic h v ers t u m mt , fü h le ic h, a l s wü r d e i c h vo n e i ner ho he n W a nd st ür ze n, al s wü r d e ic h s terb e n. .. (J . K. Z.) 3.3 Heinrich Heine – Reisebilder, Die Harzreise 3.3.1 Heines Leben und Reisen Heinrich Heine wurde am 13. 12. 1797 in Düsseldorf geboren. Er war ein Deutscher mit jüdischer Herkunft. Das Reisen begleitet e ihn durch das ganze Leben. Er bereiste das ganze Polen, wanderte durch den Harz, besuchte die Nordsee. Er traf sich auch mit Goethe in Weimar, aber eine enge Beziehung pflegten sie nicht. 37 Im Jahre 1827 verbrachte Heine vier Monate in England, danach blieb er in München. Im Jahre 1828 bereiste er ganz Italien. Die Pariser Julirevolution beeinfluste ihn so, dass Heine im Jahre 1831 Deutschland verlie β und bis zu seinem Tode am 17. 2. 1856 in Frankreich, in Paris blieb. 38 3.3.2 Die Harzreise Es wird ein literarisches Ergebnis aus dem Ausflug des Studenten Heine vorgeführt, der kurz vor dem Doktorat eine Reise von Göttingen über den Harz unternahm. 39 Auf der Reise fährt Heine durch die Stadt Klausthal 40, wo er zwei Tage bleibt und es wird der Besuch der Silberhütten erwähnt . 37 v gl . P o lá k , K ar el : Hein r ich Hein e . P ra ha , 1 9 5 6 . S. 7 38 v gl . P o lá k , K ar el : Hein r ich Hein e . P ra ha , 1 9 5 6 . S. 5 -7 39 v gl . V áp e ní k , R ud o l f : Z ces t. P ra h a, 1 9 5 2 . S. 1 4 5 40 v gl . H ei ne , H ei nr ic h : Ce sta Ha rc e m. I n : Z ce s t. P raha , 1 9 5 2 . S. 1 8 Heine besucht auch die Stadt Goslar 41 und wandert weiter nach Broken 42. Hier übernachtet er in einer Berghütte, die voll von Menschen ist und wo ihm ein Mädchen gefällt. Die Harzreise endet beim Ilsenstein. 43 41 v g l. Hei n e, Hei nr ic h : C es ta Ha rc em . I n: Z c e st. P rah a, 1 9 5 2 . S. 2 9 42 v g l. a. a. O., S. 5 1 43 v g l. Hei n e, Hei nr ic h : C es ta Ha rc em . I n: Z c e st. P rah a, 1 9 5 2 . S. 7 0 4. Analyse Im Kapitel 4 vergleicht man drei verschi edene Werke der Reiseliteratur. Al le drei Bücher werden gewöhnlich zur Reiseliteratur gerechnet. Die Autorin möchte fest stellen, ob die Werke nach einzelnen Kriterien zur Reiseliteratur gehören k önnen. Die Anal yse gliedert man in zwei Teile . Der erste Teil widmet sich kurz eine r Einordnung d er Werke in die Reiseliteratur. Der zweite Teil der Anal yse orientier t sich ganz nach dem Inhalt des Werkes. Diese Anal yse ist von der Aufteilung des Metzler Literatur Lexikon s 44 inspiriert. „Die Abfahrt“ anal ysiert die Gründe der Abfahrt, die Laune, die d ie Abfahrt begleitet, die Zeit der Abfahrt. „Der Reiseverlauf “ gibt an, wie die Reise verlief, Erlebnisse und Erwartungen des Reisenden. „Das Ziel“ spricht über das Ziel der Hauptfigur, anal ysiert die Planung oder Zufälligkeit des Ziel s und sucht , welche Bedeutung das Ziel für den Erzähler hat. „Die Rückkehr“ konzentriert si ch auf die mögliche Reise „nach Hause“. Es wird der Grund und Termin der Rückkehr gesucht. Es werden auch die Erwartungen erwähnt. Die inhaltliche Analyse bemüht sich , Zusammenhänge des Textes mit dem Leben des Autors zu finden. 44 v g l. S c h we i k le, G ü nt h er ; S c h we i kl e, Ir mg a rd : M et zle r Li te r a tu r L exi ko n . St u tt ga r t, 1 9 9 0 . S . 3 8 4 - 3 8 5 4.1 Einordnung in die Gattungen der Reiseliteratur 4.1.1 J. W. Goethe: Italienische Reise Das Werk „ Italienische Reise “ wurde ursprünglich als Reisetagebuch konzipiert. Nachträglich wurde es überarbeitet und herausgegeben. Es wird heutzutage als Reisebericht 45 bezeichnet. Wie Ma cháčková und Riegerová 46 sagen, kann man das Buch nicht als „klassische r Reisebericht“ benennen. Man könnte sagen, es handelt sich um einen autobiographischen Reisebericht, der ein hohes Maβ von Subjektivität aufweist, um den unmittelbaren Eindruck festzuhal ten. Laut Holdenreid 47 könnte das Werk als Mischform bezeichnet werden, weil sowohl Merkmale des Reiseberichts als auch der Autobiographie vorkommen. 4.1.2 E. Mörike: Mozart auf der Reise nach Prag Mozart auf der Reise nach Prag wird am meisten als Reisenovelle bezeichnet und erfüllt nach Link 48 die Bedingungen der Reisenovelle auch, wenn als Hintergrund eine real erlebte Reise nach Prag verwendet wird und die Geschichte sich zu einem effektvollen Ende entwickelt. 45 v gl . J u sto vá , H. / Kad l e co v á, S.: Deu t sch e L ite r a tu r fü rs Ab i tu r . H a vl íč k ů v B ro d , 2 0 0 3 . S . 2 0 46 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et h e, J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 7 47 v gl . Ho ld e nr eid , Mi c h ae la: R ei se li tera t ur. I n : Li te ra tu r wi s sen sch a ft lich e s Lex iko n . G ru n d b eg ri ff e d er Ge rma n i st ik . B erl i n: 1 9 9 7 . S. 2 8 3 48 v gl . Li n k, M a n fr ed : D er Rei seb er ich t a l s li te ra r is ch e Ku n st fo rm vo n Go eth e b is He in e . Kö l n , 1 9 6 3 . S . 1 1 4.1.3 H. Heine: Die Harzreise Heines Werk wird als Reisebericht bezeichnet 49, aber man könnte es als die sogenannte Mischform 50 bezeichnen, weil Prosa und Poesie, Naturschilderung und Satire gemischt werden. Heine verbindet Lyrik und Epik, verwendet Ironie und Satire, springt zwischen positiver und negativer Wertung. 49 v g l. Váp e n í k, R ud o l f : I n: H ei ne, H ei nr ic h: C e st a Ha r ce m . P ra ha , 1 9 5 2 . S. 146 50 v gl . Ho ld e nr eid , Mi c hae la: R ei se li tera t ur. I n : Li te ra tu r wi s sen sch a ft lich e s Lex iko n . G ru n d b eg ri ff e d er Ge rma n i st ik . B erl i n: 1 9 9 7 . S. 2 8 3 4.2 Analyse des Inhalts 4.2.1 Die Abfahrt 4.2.1.1 Goethes Abfahrt Reisen nach Italien wurden im 17. Jahrhundert für Westeuropa immer populärer . 51 Goethes Vater unternahm eine Reise nach Italien im Jahre 1740 und schrie b auf italienisch einen Reisebericht Viaggio in Italia. Ihr Haus war voll von Bildern und Reiseerinnerungen und Goethes Vater bot dadurch seinem Sohn ein idealisiertes Bild des Landes . 52 Auch so kann man Goethes Sehnsucht nach Italien erklären. Die Situati on, in der er auβerhalb des poetischen Mignons 53 (in dem er auch seine Reiselust nach Italien ausdrückt) keine andere Inspiration zum Schreiben ha tte, sah er als einen Ausgangspunkt, eine Hoffnung. Es kann aber auch einen anderen Grund der Abfahrt gegeben haben. Er hatte ein näheres Verhältnis zu Charlotte von Stein, der Frau vom herzoglichen Stallmeister, die er selbst als Geliebte, Freundin und Schwester nannte. 54 Seine Abfahrt kann man als Flucht von ihr interpretieren. Wie es bei Macháčková- Riegerová abzulesen ist: ( …) z I tá lie j í j e ště p o sí la l s k ažd o u p o što u, ( …), mi lo st n á v yz n á n í a uj i š ťo vá n í o s vé ne h yn o uc í to uze. T ak se p a ní vo n S tei n s ta la h la v n í m 51 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 , S. 5 3 0 52 v gl . Eb d . 53 v gl . Fr i ed e nt h al, Ric h ar d : Go eth e , sein L eb en u n d se in e Ze it . P ra ha, 1 9 7 3 . S. 291 54 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 , S. 5 2 8 ad r e sát e m v še c h j eho no v ýc h d o j mů , j eho nad še ní nad i ta ls k ý mi zá ži t k y ( …) . Ale p ř e s v šec h n y t yt o s k ut eč no st i se j e ho ú tě k z V ý ma r u t ýk a l i j ej í o so b y. 55 Goethe hatte es nämlich schon einmal gemacht . Weil er sich noch nicht durch eine Ehe binden wollte, reiste in die Schweiz, um seine Liebe, Lili Schönemann, zu vergessen. Eine autobiographische W anderung beginnt mit der Abfahrt. Johann Wolfgang Goethe verreist am 3. 9. 1786 unter dem Pseudonym Jean Phillipe Möller heimlich nach Rom. 56 Die Reise nach Italien erfüllt schon vo n Anfang an sein Ziel. Goethe bestätigt es, wenn er schreibt: I ch la s se mi r 's g e fa lle n , al s we n n ic h hie r g eb o ren u nd er zo ge n wä re u nd nun vo n e i ner Grö nla nd s fa hrt, vo n ei ne m W al fis c h fa n g e zur ü c k kä me . Au c h d er va ter lä nd is c he St a ub , d er ma nc h ma l d e n W a ge n u m wi r b el t, vo n d e m ic h so l a n ge ni c ht s er fa h ren hab e, wi rd b eg r üß t. Da s G lo c k e n - u nd Sc h ell e n gel ä ut e d er He u sc hre c ke n i st al ler lieb s t, d ur c hd r i n ge nd u nd ni c ht u na n ge n e h m. ( …) W en n me i n E nt z üc ke n hi er üb er j e ma nd ver nä h me , d er i n S üd e n wo h n t e, vo n S üd e n her k ä me, e r wü r d e mi c h f ü r se hr k i n d is c h ha lt e n. Ac h, wa s i ch hie r a u sd r üc k e, hab e ic h la n g e g e wu s s t, so l an g e, al s i c h u n ter e i ne m b ö se n H i m me l d u ld e, u nd j et zt ma g i c h ger n d ie se Fre ud e al s Au s n a h me fü hle n , d i e wi r a ls ei ne e wi g e Nat u r no t we n d ig k ei t i m mer fo r t ge n ie ß en so ll te n. 57 55 Mac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n: Go et he , J o ha n n W o l fga n g : Ita l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 , S. 5 2 9 Au s I ta li e n s c hr i eb er i hr (F ra u vo n St ei n, J . K. Z.) Lieb es er kl är u n g en u nd Zu s ic her u n g e n üb er s ei n e u ns terb li c he Se h n s uc h t. So wi rd Fra u vo n Ste i n se i ne Ha up t e mp fä n g er i n d er ne u e n E i nd r üc ke, se i ner B e g ei st er u n g en vo n ita li e ni sc h e n Er l eb ni s se n ( …). Ab er d urc h a l le d i es e F a kte n war Go et h es Fl u c ht a u s W ei ma r a u c h mit i hrer P erso n verb u nd e n. (J . K. Z.) 56 57 v g l. a. a. O., S. 5 3 1 v gl . Go et he , J o ha n n W o l f ga n g : I ta l ská ce sta . P ra ha, 1 9 8 2 . S. 2 7 4.2.1.2 Mozarts Abfahrt Umstände und Deta ils von Mozarts Abfahrt sind im Buch nicht näher beschrieben. Das Werk beginnt schon mit dem Reiseverlauf . 4.2.1.3 Heines Abfahrt Die Abfahrt des Hochschulstudenten Heinrich Heine aus Göttingen wird im Buch mit Kritik und ironischen Anmerkungen begleitet. Seine Abneigung gegen diese Stadt k onnte mit seinem Jurastudium zusammenhängen. Wegen einer Duellaf färe musste Heine die Universität nämlich verlassen. 58 Heine beschreibt in der Einführung, wie „schön selbst die Stadt (Göttingen, J. K. Z.) ist und am b esten gefällt sie einem, wenn man sie mit dem Rücken ansieht “. 59 Heine drückt so seine Enttäuschung von dem Wissensstand und Weisheit sgrad der Professoren aus. Da s i st ei n e wi g er M e n sc he n s tro m, wo ei n e S e me ster we ll e d i e a nd ere fo r td r ä n g t, u nd n ur d i e al t e n P ro fe s so re n b l eib e n st e he n i n d i es er all g e me i ne n B e we g u n g, u n ers c h üt ter lic h fe st, g le i c h d e n P yr a mid e n Äg yp te n s - n ur d aβ i n d ie se n U n i ver s itä t sp y ra mid e n ke i ne W ei s he i t ver b o r ge n i s t. 60 Die Stadt Göttingen, woher Heine seine Harzreise leitet, nimmt er als einen Platz auf, wo man aufpassen muss, damit k eine neuen Ideen hereinkommen. „… und daβ keine neuen Ideen, die noch immer einige Dezennien vor Göttingen Qu arantäne halten 58 v gl . Alb r e c ht G., B ö t tc her K., Gre i ner - Ma i H., Kro h n P . G.: L exiko n d eu t sch sp ra ch ig er S ch r i ft st el le r vo n d en An fä n g en b i s zu r Geg en wa rt . Leip z i g, 1 9 6 8 . S. 5 4 4 59 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 4 60 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 7 müssen, von einem spekulierenden Privatdozenten eingeschmuggelt werden“. 61 Aus Göttingen geht Heine sehr früh a m Morgen weg und mit der fortgeschrittenen Reise kommt die Entspannung. 62 4.2.3 Der Reiseverlauf 4.2.3.1 Goethes Reiseverlauf Obwohl es so scheint, dass Goethe aus der Heimat ganz entrüstet und enttäuscht fortgeht, auf seine italienische Reise marschiert er sehr positiv gelaunt ab. Der Grund seines Optimismus können auch Erwartung und Hoffnun g sein. Die Hoffnung auf ein Leben, das sich Goethe erträumte. Dieser Optimismus ist schon bei den ersten Schritten in Italien sichtlich , was sein Zitat bestätigt: W en n me i n E n tz ü c ke n h ier üb er j e ma n d ver nä h m e, d er i m S üd e n wo h nt e, vo n S üd e n her kä me, er wü rd e mi c h für se hr ki nd i s c h ha lt e n. Ac h, wa s ic h hi er a u sd r üc k e, hab e ic h l a n ge ge wu ß t, so la n ge , al s ic h u nt er e i ne m b ö se n H i m me l d uld e, u n d j etzt ma g ic h ger n d ie se Fre ud e al s Au s na h me f ü h le n, d ie wir a ls ei n e e wi g e Nat u r no t we nd i g ke it i m me r fo rt ge n i eß e n so l lt e n. 63 Italien bedeutet für ihn den Gipfel seines Glücks und der Zufriedenheit. Goethe sagt: Üb er ha up t ist mi t dem n e ue n Leb e n, das ei ne m n ac hd e n ke nd e n Me n sc he n d i e B etr a c ht u n g ei n e s ne u e n La nd es ge wä hrt , n ic h ts z u 61 62 63 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 7 v g l. H ei ne , H ei nr ic h: D ie Ha r z re is e . Leip z i g. S. 1 1 v gl . Go et he , J o ha n n W o l f ga n g : I ta l ská ce sta . P ra ha, 1 9 8 2 . S. 2 7 ver g le ic he n . Ob ic h g le ic h no c h i m me r d er se lb e b i n, so me i n ' ic h, b i s au f s i n ner s te K no c he n m ark verä nd ert z u sei n . 64 Die Reise durch die Alpen und Norditalien ist sehr gehetzt und hektisch. 65 Goethe ist nicht nur von der wunderschönen, reichen und bunten Natur fasziniert, die stän dig mit Sonnenstrahlen überflutet ist, aber auch von den Menschen. Die lärmende, natürliche Bevölkerung mit ihren Besonderheiten, Volk ssitten und Charakter, mit Liebe zur Musik und Poesie, das alles verursachte, dass Goethe deutsche Gestaltlos igkeit, Künstelei, als auch die Gesellschaft und die Natur kritisiert. 66 Seinen Aufenthalt in Italien verlängert Goethe mit der Zustimmung von Karl August bis zum Frühling 1788. 67 4.2.3.2 Mozarts Reiseverlauf Die Reise von Wien nach Prag dauerte mindestens vier Tag e 68. Das Ehepaar miteinander. 64 hatte gute, optimistische Laune, sie sprachen 69 v gl . Go et he , J o ha n n W o l f ga n g : I ta l ská ce sta . P ra ha, 1 9 8 2 . S. 1 4 2 65 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta , P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 1 66 v gl . a. a. O., S. 5 3 2 67 v gl . a. a. O., S. 5 3 3 68 v gl . H es s e, H er ma n n : E d u a rd Mö r ik es s ch ö n s te Er zä h lu n g en . Leip z i g, W ie n. 1 9 0 9 . S. 1 9 6 69 v gl . He s se, Her ma n n : E d u a rd Mö r ik es s ch ö n s te Er zä h lu n g en . Leip z i g, W ie n. 1 9 0 9 . S. 1 9 8 In den kurzen Pausen der Reise bewunderte Mozart die Schönheit des tschechischen Landes und auch der Natur. 70 Frau Mozart, die vom Erfolg de r Oper ihres Mannes überzeugt war, bemühte sich ihren Mann angenehm zu stimmen, sie erzählt ihm ihre Zukunftsvorstellung. Sie gab zu, es wäre möglich den Wohnsitz zu wechseln, weil sie wusste , dass Mozart Wien nicht so gern mochte und dass er hier unbeliebt war. 71 Sie meint, dass ein Wohnsitzwechsel Mozart seine melancholischen Launen und seine Unzufriedenheit mit dem Leben abschaffen würde. 72 Mozart war begeistert von der Beschreibung der Zukunft . 73 Der Hauptpunkt der Reise kommt, wenn das Ehepaar Mozart in eine Gaststätte in der Nähe des Schlo sses, Wohnsitzes des Grafen von Schinzberg, kommt. 74 Bei einem Spaziergang durch den Garten pflückt Mozart eine Orange. Hier betont Mörike Mozarts künstlerische Seele: Er s ie h t u nd sie h t e s n ic ht ; j a so we i t g e ht Gei s tab we s e n he it, d a β er, d ie d u fti ge Fr u c ht die k ü n st ler is c he b e st ä nd i g u n ter d e r Na se h i n u nd her wi r b el nd u nd b ald d e n An fa n g, b ald d i e M it te e i ner W ei se u n hö r b a r z wi sc h e n d e n Lip p e n b e we ge nd , zu le tzt i n st i n kt mä βi g ei n e ma i ll ier te s E t ui a us d er S ei te n ta sc he d e s h er vo rb ri n g t, Ro c k s ei n k lei n e s M es s er m i t s ilb e r ne m He ft d a ra u s n i m mt u nd d ie g elb e k u ge li g e M as se vo n o b e n n ac h u nt e n l a n g sa m d u rch s c h neid et. 70 75 v g l. He s se, Her ma n n: Ed u a rd Mö ri ke s sch ö n st e E rzä h lu n g en . Leip zi g, W ie n. 1 9 0 9 . S. 1 9 8 -1 9 9 71 v gl . a. a. O., S. 2 0 7 72 v gl . a. a. O., S. 2 0 5 -2 0 6 73 v gl . a. a. O., S. 2 1 1 74 v gl . a. a. O., S. 2 1 2 75 a. a. O., S. 2 1 3 , 2 1 4 4.2.3.3 Heines Reiseverlauf Heines pessimistisch-ironische Laune begleitet uns durch das ganze Reisen. Je weiter der Student Heine von Göttingen weg ist, desto besser fühlt er sich, was er auch bestätigt: „Mein Gemüt war, je mehr ich mich von Göttingen entfernte, allmählich aufgetaut, wieder wie sonst wurde mir romantisch zu Sinn, und wandern d dichtete ich folgendes Lied “. (…) 76 Der Autor kehrt im Buch wiederhol end zur Beschreibung von Eigenschaften der Deutschen zurück. 77 Im ersten Augenblick scheint es so, dass er eigentlich ein stolzer Deutscher ist, der sein Volk schützt. Bei den Beschreibu ngen benutzt er die 1. Person Plu ral, also zählt er sich selbst auch zu den Deutschen. Nach einer genaueren Untersuchung seiner deutschen Eigenschaften und Charakterzüge kommt es vor, dass die Beschreibung der Deutschen vielmehr Spott und ironische Kritik ist. Sehr wahrscheinlich könnte seine Meinung über d ie Deutschen mit seiner jüdischen Herkunft verbunden sein. Heine drückt sich auch kritisch zu seiner Beziehung zu Geld aus. I n d e n Si lb er h ü tte n hab e ic h, wi e o ft i m Leb e n, d en S ilb erb l ic k v er fe h lt. I n d er M ü n ze tr a f ic h e s sc ho n b e s s er u nd ko n n t e z u se he n, wi e d as Ge ld ge ma c h t wi r d . Fr e il ic h, we i ter h ab e ic h e s a uc h ni e b r i n ge n kö n ne n. Ic h ha tt e b e i so lc h er G el e ge n he it i m me r d a s Zu se h e n, u nd ic h g la ub e, we n n ma l d ie T ale r vo m Hi m me l he r u nter re g ne te n, s o b ek ä me ic h d a vo n n ur Lö c he r i n Ko p f, wä hre nd d ie Ki nd er I sra el d ie s ilb e r ne Ma n n a mit lu s ti g e m M u te ei n sa m m el n wü rd e n. 78 76 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 1 3 77 v gl . a. a. O., S. 1 4 78 a. a. O., S. 1 9 In Klausthal traf er Kinder, die aus der Schule gingen. Er erinnerte sich auch an seine Schuljahre, als er „den ganzen Vormittag von der hölzernen Bank nicht au fstehen durfte, und so viel Latein, Prügel und Geographie ausstehen muβte “. (…) 79 Ein Junge zeigt e Heine den königl. hannov. Katechismus 80, in dem ganz am Ende das Einmaleins gedrückt war. Heine meinte: Di es e s B üc h le i n war se hr s c hl ec ht ged r u c kt , u nd ic h f ürc h te, d ie Gla ub e ns l e hr e mac he n d ad urc h sc ho n gl ei ch e i ne n u ner fr e ul ic h lö s c hp ap i er i g e n Ei nd r u c k a u f d i e Ge mü ter d e r Ki nd er ; wi e e s mir d e n n au c h er s c hr ec k li c h mi β fiel , d a β d a s E i n ma lei n s, we l c he s d o rt mi t d er he il i ge n Dr e i he it sl e hre b ed e n kl ic h ko l lid i ert , i m Ka tec h is mu s s elb s t, u nd z wa r a u f d e m le t zte n B la tt e d es se lb e n, ab g ed r uc k t is t u nd d i e Ki nd er d ad ur c h sc ho n fr ü hze it i g z u s ü nd ha fte n Zwe i fe l n v erl ei te t we r d e n kö n n e n. 81 Ganz am Ende des Werks gibt er ein romantisches Gedicht an, das man als ein e Befriedigung, eine Zufriedenheit erklären kann. ( …) e nd li c h sta n d d i e s til le Ge me i nd e vo n ge s ter n ab e nd wied er ga n z ver s a m me lt, u nd sc h we ig e nd sa h e n wi r, wi e a m Ho r izo nt e d ie k le i ne kar me si nr o te K u ge l e mp o r st ie g, e i ne wi n t erl ic h d ä m me r nd e B ele uc h t u n g si c h ver b re ite te, d ie B er ge wie i n ei ne m k le i ne n H ü gel z u st e he n gl a ub te , mi tte n au f ei ne r üb er sc h we m m te n Eb e n e, wo n ur h ier u nd d a e i ne tr o c k e ne Erd sc ho ll e her vo rtr it t. U m d a s Ge se h e ne u nd E mp f u n d e ne i n W o r te n fes tz u ha lt e n, z eic h n ete ic h fo l ge nd e s Ge d ic h t: Hel ler wird e s sc ho n i m Os te n D ur c h d e r So n n e kl ei n es Gl i m me n, W eit u nd b re it d ie B e r g es g ip fel I n d e m N eb e l meer e sc h wi m me n . 79 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 1 7 80 v gl . Eb d . 81 Eb d . Hät t ´ ic h Si eb e n me il e ns tie fel, Lie f ´ ic h mi t d er Ha st d es W i nd e s Üb er j e ne B er ge s gip fel Nac h d e m Ha u s d e s lieb en K i nd e s. Vo n d e m B et tc he n, wo s ie sc h l u m mer t, Zö g ´ ic h le i se d ie Gard i ne n , Lei se k ü β t i c h i hr e S ti r n e, Lei se i hre s M u nd s R ub i ne n . U nd no c h le is er wo ll ´t i ch fl ü st er n I n d ie k le i ne n Lil ie no hr en : De n k ´ i m T ra u m, d a β wi r u n s li eb e n, U nd d a β wi r u n s n ie ve r lo re n ! 82 4.2.4 Das Ziel 4.2.4.1 Goethes Ziel Sein Ziel war Rom, die Sehnsucht nach freiem Leben in Italien war riesengroβ. Obwohl es schien, dass Goethes Ziel Italien als Land war, kann man es so interpretieren, dass Italien nur ein Mittel dazu war, in sein Leben eine Änderung zu bringen. Vom Berater, der sich um Straβen kümmerte 83, zu einem freien Maler, der nicht mit seiner Geliebten und auch ni cht mit der Arbeit verbunden war . 82 83 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 6 7 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta , P raha , 1 9 8 2 . S. 5 2 7 , 5 2 8 4.2.4.2 Mozarts Ziel Das Ehepaar Mozart fuhr nach Prag, um die fast beendete neue Oper Don Giovanni aufzuführen. Diese neue Oper soll te die finanzielle Situation des Ehepaars verbessern. Es wurde betont, dass Mozart wahrscheinlich zu viel zu seinem Vergnügen verschenkt oder verbraucht . 84 Mozart wählte für die Vorstellung seiner neuen Oper Prag, weil seine frühere Oper „Figaro“ hier besser als in Wien aufgenommen wurde. Z war ha tt e n sic h d ie W ie ner a n „B e l mo nt e u nd Ko n s ta nz e “ - d a n k d e n p o p u lär e n E le me n te n d i ese s St ü c ks - se i ner zei t ka u m ers ät ti g e n kö n n e n , hi n g e ge n ta t, e i ni g e J a h re sp äte r „Fi ga ro “, u nd si c her n ic ht al le i n d urc h d ie I n tr i ge n d e s D ir e k t o rs, i m W e tt st rei t mi t d er l ieb l ic he n , d i c h we i t ger i n ger e n „Co sa r ar a “ ei ne n u ner war te te n, k lä gl ic he n Fa ll ; d er se lb e „Fi g ar o “, d e n g lei c h d a ra u f d ie geb ild ete n o d er u nb e fa n ge n e n P rag er mi t so l c he m E n t h us ia s mu s a u fn a h me n, d a β d er Mei s ter i n d a n kb are r R ü hr u n g d ar üb er s ei n e nä c hs te gro β e Op er ei g en s fü r si e z u sc hre ib e n b esc h lo β. 85 Es kann auch so interpretiert werden, dass Frau Mozart die Stimmungsänderung ihres Mannes nach dem Erfolg der Oper in Prag erhoffte. An diesem Erfolg banden sich alle Zukunftspläne, welche die beiden verbanden. Eigentlich kommt es in dem Buch nie vor, dass die Oper schlecht aufgenommen werden konnte. Es gibt keine E rwähnung der Unsicherheit des Ehepaars. 84 v gl . He s se, Her ma n n: Ed u a rd Mö r ik es s ch ö n s te E r zä h lu n g en . Le ip z i g, W i en. 1 9 0 9 . S. 2 0 2 -2 0 3 85 a. a. O., S. 2 0 5 Prag stellt ein S ymbol des künftigen schönen Lebens und Wohlstands dar. 4.2.4.3 Heines Ziel Heine erwähnt in seinem Buch kein konkretes Ziel. Es scheint, dass er durchs Gebirge wander t, neue Leute kenne nlernt, sich erholt und auf neue Ideen kommen möchte - das war eigentlich sein Ziel. Das bestätigt der Autor selbst in dem Gedicht, wo er schreibt: ( …) Au f d i e B er ge wi l l ic h st ei ge n , Au f d i e sc hr o f fe n F el se n hö h n, W o d ie gr a ue n Sc h lo βr u in e n I n d e m Mo r g e nl ic h te st e h n. Do r te n s etz ´ i c h sti ll mi ch n ied er U nd ged e n k e a lte r Ze it, Alt er b l ü he nd er Ge sc h le ch ter U nd ver s u n k ner Herr li c h ke it. 86 Das Buch endet auf dem Berg Ilsenstein. 86 Hei n e, Hei nr ic h : D ie Ha r zr ei se . Le ip zi g . S . 1 4 4.2.5 Die Rückkehr 4.2.5.1 Goethes Rückkehr Als Goethe im Frühling 1788 von Rom über Florenz und Mailand nach Wien zurückkehrte, erwartete er, dass er als „ein neuer Mensch zurückkehrt und wird für sich selbst und für seine Freunde zu gröβere r Freude leben“. 87 Diese Erwartung wurde nicht erfüllt. Nach der Rückkehr aus Italien muss te sich Goethe mit der Interessenlosigkeit Reiseerlebnisse seiner abfinden. Freunde Er für seine beschrieb Erzählungen seine u nd Enttäuschung folgenderweise: Z I tá li e, b o hat é fo r ma m i, j se m b yl v rže n zp ět d o b ezt var é ho Ně mec k a a v y mě n il j se m j a s j ej í o b lo h y za zac h mu ře no st ; p řáte lé, mí sto ab y mě ut ě šo val i a z no v u k s o b ě p řip o u ta li, d o há ně li mě k zo u fa l st v í. M é nad še n í nad v el mi vzd ál en ý mi , so t va z n á m ý mi p řed mět y, můj n áře k n ad tí m, co j s e m z tr a ti l, j e ur áže l, p o s trád a l j s e m seb e me n ší úča s t, n i kd o ner o z u mě l mé ř eč i. Ned o ved l j se m se d o těc h to tís n i v ýc h p o měr ů vž ít, ch yb ělo mi p ř í li š mn o h o z to ho , na co si mé v něj ší s m ys l y u v yk l y, m ůj d uc h s e p r o b o uz el a s n a žil s e d o z na t új m y. 88 Macháčková-Riegerová schrieb dazu: 87 v gl . M ac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n : Go et he , J o ha n n W o l fga n g : I ta l ská ces ta , P r aha , 1 9 8 2 . S. 5 3 3 88 Mac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n: Go et he , J o ha n n W o l fga n g : Ita l ská ces ta . P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 4 Au s I ta li e n, d e m a n V iel fö r mi g ke it re ic he n L and , wu rd e i c h z ur ü c k i n d a s ka h le De u t sc h la nd g es t o βe n u nd ta u sc ht e I ta li en s s tra h le nd e n H i m me l ge g e n T rüb s i n n ei n : me i ne Fr e u nd e , s tat t mi c h z u trö s t en u nd mi c h sic h vo n ne ue m z u b in d e n, b r ac ht e n mi c h i n V erz we i fl u n g. Mei n e B e ge i ste r u n g v o n we it en t fer n te n, f as t u nb e ka n nt e n Ge g e n stä nd e n, m ei n K la ge n d a r üb er, was i c h ver lo r , ha t si e b el eid i g t, ic h ver mi s s te d a s g eri n g ste Mi tle id , nie ma nd hat me i ne Red e ver st a nd e n. Di es e ei n g es c hr ä n k te n Ver hä lt n i s s e k o n nte ic h ni c ht an n e h me n, z u v ie l f e hl te mir d a vo n, wo r a n mei n e ä uß ere n S i n ne s ic h ge wö h nt e n, me i n Gei s t i n mi r er wa c hte u nd er k a n nt e d e n Ver l u st. (J . K. Z.) J eho p ř áte lé n e mě li n ej me n š í z áj e m o j e ho nad še né v ýk lad y, nec h áp a li z mě n u, k ter á se s ní m s t ala, p a n í vo n S tei n b yl a s t á le j e št ě ur aže na j e ho taj n ý m o d j ezd e m, d v ůr j ej ig no ro v al j e ště v íc ne ž kd y p řed tí m, zej mé n a, kd yž s e p o d o ho d ě s vé vo d o u zb a v il té mě ř v še c h s v ýc h v lád n íc h p o v i n no s tí a zá va z k ů a c h ys t al s e nap ř í št ě vě no v at j e n s v ý m l it erár n í m a věd e c k ý m s k lo n ů m. 89 Was Goethe in Italien erlebte, war unübertragbar. Wie Goethe angibt, wurde er „ein Fremder in seinem eigenen Haus “. 90 In seiner Einsamkeit nahm er ins Haus praktisch gleich nach der Rückkehr die 23jährige Arbeiterin einer Blumenmanufaktur Christiana Vulpius, die ihn mit ihrer Attraktivität und Natürlichkeit an die italienischen Erlebnisse erinnerte . Sie wurde zu seiner Geliebten, Lebensgefährtin und Mutter von seinen 5 Kindern. 91 Nach 2 Jahren bekam Goethe vom Hof einen Befeh l wieder nach Italien zu fahren . Diese zweite Reise bedeutete nur Enttäuschung. 92 89 Mac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n: Go et he , J o ha n n W o l fga n g : Ita l ská ces ta , P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 3 Sei n e Fr e u nd e i nte r es si ert e n si c h n ic ht i m Ger i n g st e n für s ei ne b eg ei st er u n g s vo l le Er z ä hl u n g e n, ko n nt e n se i ne Verä nd er u n g n ic ht ve r st e he n, Fra u vo n St ei n war i m me r no c h vo n se i ner he i ml ic he n Ab re i se b e leid ig t, d er Ho f i g no r ier te i h n no ch me hr, al s j e z u vo r , b e so nd er s, al s er na ch d er Ver e i nb ar u n g mi t d e m Her zo g a u f fa st a lle sei ne Ho fp fli c ht e n ver zi c h tet e u nd si c h e nt sc h ied , s ic h in d er Zu k u n ft n ur se i ne n l it erar is c h en u nd wi s s e n sc ha f tl ic he n N ei g u n ge n z u wid me n . (J . K. Z .) 90 Mac há č ko vá - R ie ge r o vá , V. : I n: Go et he , J o ha n n W o l fga n g : Ita l ská ces ta , P raha , 1 9 8 2 . S. 5 3 3 91 v gl . a. a. O., S. 5 3 4 92 v gl . a. a. O., S. 5 3 5 4.2.5.2 Mozarts Rückkehr Laut der Vision von Frau Mozart sollte die Rückkehr von Prag ungefähr nach einem Mo nat stattfinden . Sie war von der Zukunf t sehr begeistert. Sie stellte sich ihren Mann als Generaldirektor für Musik auf dem Hof des preu βischen Königs vor. 93 Die beiden stellten sich schon eine schöne Wohnung vor, die sie in der Straβe Unter den Linden in Berlin besitzen wollten. 94 Aber die Vision von Frau Mozart erfüllt sich wahrscheinlich nicht. Schon im Laufe des Buches dachte Ende nach. Mozart über sein nahes 95 Den kurzen Zeitabschnitt seines Lebens, der auf Mozart wartete, konnte man ihm auch von auβen ansehen. Eugenie, die Nichte des Grafen von Schinzberg , fühlte es heraus: Es wir d i hr ge wi β , so ga n z ge wi β, d aβ d ie ser Ma n n si c h sc h ne ll u nd u na u f h al ts a m i n se i ner ei ge ne n G l ut ver ze hre, d aβ er n ur e i ne fl üc h ti g e Er sc h ei n u n g a u f d er Er d e sei n kö n ne, we i l s i e d en Üb er fl u β, d e n er ver s tr ö me n wü r d e , i n W ahr h ei t ni c ht ertr ü g e. 96 In ihren Überlegungen, ob sie sich nicht irrte, ging Eugenie ums Klavier herum und aus dem Lied erbuch, aus dem gestern Abend gesungen wurde und das sie jetzt aufräumen mochte, fiel ein Papier heraus… 93 v gl . H e ss e, Her ma n n : E d u a rd Mö rik es s ch ö n ste Er zä h lu n g en . Leip zi g, W ie n . 1 9 0 9 . S. 2 0 8 94 v gl . H e ss e, Her ma n n : E d u a rd Mö rik es s ch ö n ste Er zä h lu n g en . Leip zi g, W ie n . 1 9 0 9 . S. 2 0 9 95 v gl . a. a. O., S. 2 0 8 96 a. a . O., S. 2 6 7 E i n T än n le i n gr ü ne t wo , W er we i β, i m W a ld e; Ei n Ro se n str a uc h, wer s ag t, I n we lc he m Ga r te n? Sie s i nd e r le se n s c ho n, De n k e s, o S eel e, Au f d e i ne m Gr ab z u wu r zel n U nd z u wac h se n . Z we i sc h wa r ze Rö β le i n we id e n Au f d er W ie se, Sie ke hr e n hei m z ur St a d t I n mu n t er n Sp r ü n g e n. Sie we r d e n sc hr it t we i s g eh n Mir d ei ner Le ic he ; Vie ll eic h t, v ie lle ic h t no ch e h ´ An i hr e n H u f e n Da s E is e n lo s wir d , Da s i c h b l it ze n se he ! 97 Ein Lied oder eine Nachricht bestätigt e also Mozarts Vermutungen über sein Ende. Das Tännlein und der Rosenstrauch, die auf dem Grab zusammen wachsen, kann man als Metapher verstehen. Konstanze als älteres Tännlein und Eugenie als jüngerer Rosenstrauch, die zusammenarbeiten und die sich nach schönerer Mozarts Tode unterstützen. 97 He ss e, Her ma n n: Ed u a r d Mö r ike s sch ö n ste E r zä h lu n g en . Le ip z i g, W ie n. 1 9 0 9 . S. 2 6 8 , 2 6 9 Ebenso könnten die zwei Röslein, die eine Leiche nach Hause bringen, die Eheleute von Schinzberg sein . Mozarts Tod konnte schon in Prag kommen und weil Mozart dem Grafen von Schinzberg versprach, dass er auf der Rückkehr nach Wien noch einmal vorbeikommt, könnte das Ehepaar auf seiner Reise aus Prag mit seiner Leiche behilflich sein. 4.2.5.3 Heines Rückkehr Heines Rückkehr wird in dem Buch nicht beschrieben, sein Reisebericht endet vorzeitig am Berg Ilsenstein. Hier scherzt Heine über seinen Übertritt zum katholischen Glauben – „wenn ich mich nicht in meiner Seelenot ans eiserne Kreuz festgeklammert hätte “. 98 Und Heine allein gibt in dem Nachwort an, dass „vielleicht ich sie weiter in künftigen Li edern verwerbe und was jetzt kärglich verschwiegen ist, wird als dann vollauf gesagt “. 99 98 Hei n e, Hei nr ic h : Ce sta Ha r cem . P ra ha, 1 9 5 2 . S. 7 2 99 Eb d . 5. Nachwort Am Anfang meiner Arbeit „ Unterwegs in der Fremde Reisen Spiegel im ausgewählter Reiseliteratur“ stellte ich mir als Ziel Werke von den drei ausgewählten deutschsprachigen festzustellen, was die deutschsprachigen Autoren gemeinsam haben und diese Werke zu analysieren. Der Hauptbeitrag der Arbeit besteht in der s ystematischen Verarbeitung des Themas, das die Reiseliteratur betrifft und der gründlichen Anal yse der ausgewählten Werke. Ich bemühte mich um die logische Struktur des Textes und um die komplexen Informationen über die Reiseliteratur. Es wurden hier 3 Werke nach verschiedenen Kriterien anal ysiert. Es handelt sich um Anal yse einer Reis enovelle und zwei Reiseberichte. In meiner Arbeit kam ich zur Zusammenfassung, dass alle Autoren sich mit ihren Reisen bemühten, den Stereot yp ihres Lebens zu ändern. Goethe will Maler werden, Mörike respektive Mozart will die finanzielle Situation ändern und Heine will eigentlich neue Plätze und Orte kennenlernen. Alle erleben durch das Reisen gute Gefühle und neue Erlebnisse. Die Rückkehr wird von jedem Autor anders beschrieben. Über Goethes Rückkehr wissen wir viel, Mörike schreibt, dass Mozart nicht zurück kommt und Heine beschreibt die Rückkehr überhaupt nicht. Die Reiseliteratur ist ein sehr breites Thema und ich bin mir bewusst, dass ich nicht alles, was mit dem Th ema zusammenhängt, umfasste. Die Bakkalaureatsarbeit sollte also eine Einsicht in die Reiseliteratur geben. 6. Literaturverzeichnis Primärliteratur 1. Goethe, Johann Wolfgang: Italská cesta. Odeon, Praha, 1982. 2. Heine, Heinrich: Gedichte. Aufbau- Verlag Berlin und Weimar, 1982. 3. Heine, Heinrich: Die Harzreise. Phillip Reclam jun., Leipzig, 1967. 4. Heine, Heinrich: Z cest. Cesta Harcem – Cesta z Mnichova do Janova. ČSM, Praha, 1952. 5. Hesse, Hermann: Eduard Mörikes schönste Erzählungen. Bibliographisches Institut, Leipzig, Wien, 1909. 6. Mörike, Eduard: Mozartova cesta do Prahy. Odeon, Praha, 1977. Sekundärliteratur 7. Albrecht G., Böttcher K., Greiner -Mai H., Krohn P. G.: Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. A-K. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig, 1968. 8. Albrecht G., Böttcher K., Greiner -Mai H., Krohn P. G.: Lexikon deutschsprachiger Schriftsteller von den An fängen bis zur Gegenwart. L -Z. VEB Bibliographisches Institut, Leipzig, 1968. 9. Ankenbrand, Stephan: Meister in Poesie und Prosa. Kleine deutsche Literaturgeschichte. M. Lurz Verlag, München, 1952. 10. Bahr, Ehrhard: Dějiny německé literatury 2. Od osvícenství k době předbřeznové. Karolinum, Praha, 2006. 11. Bahr, Ehrhard: Dějiny německé literatury 3. Od realismu k současné literatuře. Karolinum, Praha, 2007. 12. Böttcher K., Geerdts H. J.: Kurze Geschichte der deuts chen Literatur. Volkseigener Verlag, Berlin, 1981. 13. Brenner, Peter J.: Die Erfahrung der Fremde. Zur Entwicklung einer Wahrnehmungsform in der Geschichte des Reiseberichts. Frankfurt am Main, 1989. 14. Fridenthal, Richard: Goethe, jeho život a jeho d oba. Odeon, Praha, 1973. 15. Haerkötter, Heinrich: Deutsche Literaturgeschichte . Winklers Verlag, Darmstadt, 1963. 16. Holdenreid, Michaela: Reiseliteratur. In: Literaturwissenschaftliches Lexikon. Grundbegriffe der Germanistik. Berlin, 1997. 17. Justová H., Kadlecová S.: Deutsche literatur fürs Abitur. Fragment, Havlíčkův Brod, 2003. 18. Link, Manfred: Der Reisebericht als literarische Kunstform von Goethe bis Heine. Köln, 1963. 19. Macháčková- Riegerová, V.: In: Goethe, Johann Wolfgang: Italská cesta. Praha, 1982. 20. Meyers Konversations - Lexikon. Fünfte, gänzlich neuebearbeitete Auflage. Vierzehnten Band (Politik bis Russisches Reich). Leipzig und Wien, 1896 . 21. Mulač Jiří: Mörikův „stínový obrázek“. In: Mörike, Eduard: Mozartova cesta do Prahy , Praha, 1977. 22. Polák, Karel: Heinrich Heine. Orbis, Praha, 1956. 23. Schlösser, Hermann: Reiseformen des Geschriebenen. Selbsterfahrung und Weltdarstellung in Reisebüchern Wolfgang Koeppens, Rolf Dieter Brinkmanns und Hubert Fichtes. Wien, 1987. 24. Schweikle, Günther; Schweikle, Irmgard: Metzler Literatur Lexikon. Stuttgart, 1990. 25. Urzidil, Johannes: Goethe v Čechách. Pistorius & Olšanská, Příbram, 2009. 26. Vápeník, Rudolf: Z cest. Praha, 1952. S. 145 27. Wahrig-Burfeind, Renate: Wahrig Deutsches Wörterbuch . 1997. 28. Wilpert, Gero von: Sachwörterbuch zur deutschen Literatur . Stuttgart, 1999. Internetquellen 29. Reiseliteratur. [online]. [zit. 3. 3. 2012] <http://www.ketterer kunst.de/lexikon/reiseliteratur.shtml> BIBLIOGRAFICKÉ ÚDAJE Jméno autora: Jitka Kunertová Zajová Obor: Specializace v pedagogice- Německý jaz yk se zaměřením na vzdělávání Forma studia: prezenční Název práce: Unterwegs in der Fremde - Reisen im Spiegel ausgewählter deutschsprachiger Reiseliteratur Rok: 2012 Počet stran: 44 Počet titulů literatury a pramenů: 29 Vedoucí práce: Dietmar Heinrich, Dipl. Ped.