Trierischer Volksfreund
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TRIER SEITE 10 MITTWOCH, 10. APRIL 2013 Der Präsident verlässt das Cockpit TÄGLICH TRIER Parteitag Hochschule Trier: Festakt zum Abschied von Jörg Wallmeier und Amtsantritt von Norbert Kuhn auf dem Petrisberg Nach 36 Jahren an der Hochschule Trier, darunter sechs Jahre als Präsident, ist Professor Jörg Wallmeier in den Ruhestand verabschiedet worden. Nachfolger des passionierten Hobbypiloten ist der bisherige Vizepräsident Professor Norbert Kuhn. MICHAEL SCHMITZ Max-Planck-Straße 6: für einen Parteitag eine eher ungewöhnliche Adresse. Dort finden sich Seminarräume des Wissenschaftsparks – und dort findet sich heute die Linke ein (Beginn 18 Uhr). Die Bundestagsabgeordnete Katrin Werner stellt sich erneut zur Wahl als Direktkandidatin bei der Bundestagswahl. Mit einer Gegenkandidatur ist nicht zu rechnen. Mittlerweile ist ja in Partei und Stadtratsfraktion auch vergleichsweise Ruhe eingekehrt. Zwar hat Werner 2009 immerhin 8,6 Prozent der Erststimmen in Trier geholt, dass sie das Mandat direkt erringt, ist aber mehr als unwahrscheinlich. Wichtiger ist daher ein guter Platz auf der Landesliste, die am Samstag in Rockenhausen aufgestellt wird. Werner kandidiert für Platz zwei. Die Gelegenheit, für sich zu werben, hat Werner heute nebenbei auch noch: Gleich nach dem Parteitag folgt der Frühjahrsempfang der RLP-Linken, zu dem auch Bundesvorsitzender Bernd Riexinger anreist. 쐍 „Täglich Trier“ – hier lesen Sie, was heute wichtig: www.volksfreund.de/taeglich ICH FREUE MICH . . . Heiko Oehler. TV-FOTO: ROLAND MORGEN „… mit meiner Frau Ruth, dass es endlich wärmer wird und wir bald unsere Harley-Saison starten können.“ Heiko Oehler (51), Trier-Kürenz rm. K O N TA K T ......................................................................................... Stadt Trier REDAKTION Sekretariat 06 51/71 99-412 06 51/71 99-413 REPORTER Michael Schmitz (Leitung) 06 51/71 99-470 06 51/71 99-453 06 51/1 45 99 71 06 51/1 45 99 77 06 51/71 99-475 Marcus Hormes (Stellv.) Roland Morgen Christiane Wolff Jörg Pistorius E-Mail: [email protected] schen Hochschullandschaft“. Professor Michael Jäckel, Präsident der Universität Trier, kündigt weitere gemeinsame Großtaten an: „Mit dem Aktionstag City Campus haben wir beide eine neue Marke gesetzt, die ich gerne mit Ihrem Nachfolger etablieren möchte.“ In Anlehnung an den traditionellen jährlichen Ruderwettstreit der britischen Universitäten Oxford und Cambridge schlägt Jäckel ein Achterrennen zwischen Hochschule und Uni auf der Mosel vor. Sebastian Auer dankt Wallmeier im Namen aller Studierenden. Der so vielfach Gelobte dankt allen für die Unterstützung und wandelt ein Kommando bei der Übergabe eines Flugzeugs an einen anderen Piloten („It’s your Aircraft“) um: „It’s your University, Norbert.“ Der neue Präsident Norbert Kuhn (55) wurde in Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) gebo- Von unserem Redakteur Marcus Hormes Trier. 350 Gäste in der Mensa der Hochschule Trier (ehemals Fachhochschule) bilden den festlichen Rahmen. Die Professorenband „Last Exit Birkenfeld“ stimmt das Publikum ein. Bildungsministerin Doris Ahnen bringt den Anlass auf den Punkt: „Der Rechtsakt ist längst vollzogen, aber der scheidende Präsident hat eine feierliche Verabschiedung verdient.“ Professor Jörg Wallmeier hat die Entwicklung des Hochschulstandorts Trier entscheidend mitgeprägt (siehe Extra). Ahnen würdigt die Verdienste des 65Jährigen auch mal augenzwinkernd: „Seine temperamentvolle Art traf bisweilen auf Widerstand, brachte aber letztlich gute Ergebnisse.“ Vizepräsident Professor Axel Kihm spricht Wallmeier direkt an: „Die Arbeit mit dir, lieber Jörg, war nicht nur lehr- und erfahrungsreich, sondern hat auch viel Spaß gemacht.“ Professor Konrad Wolf, Vorsitzender der LandeshochschulpräsidentenKonferenz, nennt Wallmeier ein „Urgestein der rheinland-pfälzi- ren. Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder ist seit 1995 Professor für Informatik an der Hochschule Trier und seit 2009 Vizepräsident. Er will die regionale Einbindung verstärken und Studierenden ein optimales Umfeld bieten. FÜR KIN D ER .................................. 350 Menschen haben gestern an der Trierer Hochschule gefeiert: Denn die Schule, an der man studieren kann, hat einen neuen Chef. Norbert Kuhn heißt er. Seit 18 Jahren ist er dort Professor. Der Mann, der vorher seinen Job hatte, heißt Jörg Wallmeier und wurde gestern mit viel Lob verabschiedet. red EXTRA CH RON IK .............................................................................. Der scheidende Hochschul-Präsident Jörg Wallmeier (links) applaudiert seinem Nachfolger Norbert Kuhn (Mitte). Rechts Triers Oberbürgermeister TV-FOTO: FRIEDEMANN VETTER Klaus Jensen. Jörg Wallmeier wurde 1977 Professor für Architektur an der Fachhochschule (FH) Rheinland-Pfalz in Trier. Von 1983 bis 1987 war er stellvertretender Leiter der Abteilung Trier, 1987 bis 1988 Dekan. 1988 bis 1992 fungierte er als Vizepräsident der FH Rheinland-Pfalz, 1992 bis 1995 als Dekan der Abteilung Trier. Nach einer Pause im Bereich Hochschulverwaltung wurde Wallmeier 2007 zum Präsidenten der Fachhochschule Trier gewählt. Aktuell studieren 7500 Menschen an den Standorten Trier, Birkenfeld und Idar-Oberstein. cus Mehr Anlage, weniger Kredite: HypoVereinsbank legt Bilanz vor Vortrag zum Leben und Wirken der Dichterin Clara Viebig Trierer Demenzzentrum wird mobil dank gespendetem Kleinbus Die HypoVereinsbank Trier hat ihre Zahlen für 2012 vorgelegt. Das Geschäftsvolumen blieb dabei im Privatkundenbereich mit 65 Millionen Euro stabil. Trier. Christel Aretz und Peter Kämmereit halten am Donnerstag, 11. April, im Museum KarlMarx-Haus in Trier, Brückenstraße, einen Vortrag zum Thema „Clara Viebig — Ein langes Leben für die Kultur“. Er beginnt um 10 und ist auf zwei Stunden angesetzt. Clara Viebig gehört zu den ersten Schriftstellerinnen der Moderne. Ihr Leben spiegelt die Höhen und Tiefen dieser Epoche wider. In Trier am 17. Juli 1860 als Tochter des Oberregierungsrats Ernst Trier. Ein Herzenswunsch des Demenzzentrums ist in Erfüllung gegangen: Dank des Engagements von 25 örtlichen Sponsoren verfügt die Einrichtung für demenzkranke Menschen und ihre Familien nun über ein eigenes Fahrzeug. Mit dem neuen Fortbewegungsmittel wird es möglich, die bewegungsmäßig oft eingeschränkten Besucher zu den regelmäßigen Wanderungen zu bringen, kleinere Fahrten zu organisieren oder die Wanderausstellung zum Thema Demenz zu ihren jeweiligen Orten zu transportieren. Initiator der Aktion war die Organisation „Mobil mit Herz“ aus Alzey, die sich dafür engagiert, Fahrzeuge für gemeinnützige Einrichtungen zu finanzieren. Das Demenzzentrum will die Kontakte zu den mit Spenden beteiligten Unternehmen, Geschäften und Praxen für die Anbahnung weiterer Kooperationen nutzen. red Trier. Die Mitarbeiter der HypoVereinsbank Trier haben im vergangenen Jahr 2700 Privatkunden betreut. In diesem Geschäftsfeld setzte sich der Trend der Vorjahre fort: Die Kunden scheuten trotz der niedrigen Zinsen die Kapitalmärkte. Der Fokus lag dagegen auf Anlagen wie Immobilien und Edelmetallen. Für ihre Privatkunden verwaltete die Bank zum Stichtag 31. Dezember 2012 ein Geschäftsvolumen von 65 Millionen Euro. Damit blieben Kundenzahl und Geschäftsvolumen im Jahresvergleich stabil. Das Anlagevolumen stieg um knapp neun Prozent auf mehr als 34 Millionen Euro, während das Kreditvolumen auf 31 Millionen Euro zurückging. Die Anlage-Experten in Trier rechnen für Anleger in diesem Jahr in der Eurozone nur mit einem leichten Wirtschaftswachstum. Wer Vermögen erhalten wolle, solle Sach- und Substanzwerte wie Aktien, Immobilien Anzeige und Rohstoffe in seiner Geldanlage berücksichtigen, so Markus Spies, Leiter Privatkunden der Filiale in Trier. Das Geschäft mit dem Mittelstand und den Firmenkunden lief laut Mitteilung der Bank im vergangenen Jahr gut. Die HypoVereinsbank konnte in der Niederlassung Rhein-Neckar-Saar, zu der die Filiale Trier gehört, das Kreditvolumen an Unternehmen bei rund 1,55 Milliarden Euro halten. Karoline Würtz, Leiterin Saarland-WestpfalzTrier der Unternehmer-Bank: „Die Kapitalversorgung der Unternehmen hier in der Region ist und bleibt für uns die zentrale Aufgabenstellung.“ Für 2013 hat sich die Bank im Geschäftsbereich Mittelstand und Firmenkunden ein Wachstum im Kreditgeschäft vorgenommen. Derzeit betreut sie 6800 Kunden (plus 13 Prozent im Vorjahresvergleich) in der Region Rhein-Neckar-Saar. Zu den Zielen für 2013 zählt am Standort Trier auch, neben dem Wachstum im Kreditgeschäft vor allem die Volumenzuwächse von 2012 im Anlagemanagement (plus elf Prozent auf 1,79 Milliarden Euro) und im Wertpapiergeschäft fortzuführen. red Viebig geboren, starb sie in Berlin in bescheidenen Verhältnissen. Lange Zeit war Viebigs Wirken als Autorin vergessen. Zur Wiederentdeckung trugen maßgeblich Christel Aretz und Peter Kämmereit bei. 2010 erschien ihre Hommage an Clara Viebig zum 150. Geburtstag: Dokumente und Lebenserinnerungen, teilweise erstmalig veröffentlicht, die Aretz und Kämmereit in ihrem Vortrag vorstellen werden. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. red Ausstellung informiert über Rechte von Menschen mit Behinderungen Trier. Seit März 2009 gilt sie in Deutschland: die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen. Eine Ausstellung auf dem Vorplatz der Konstantin-Basilika in Trier mit dem Titel „Licht ins Dunkel“ befasst sich ab Mittwoch, 17. April, mit dieser UN-Konvention. Die Ausstellung ist Teil der Aktion „Unbehindert – Miteinander für mehr Teilhabe“ des Arbeitsbereichs Diakonische Pastoral und der Arbeitsstelle Medien für Blinde und Sehbehinderte im Bischöflichen Generalvikariat Trier. Die Ausstellung wird am 17. April um 11.30 Uhr vom Trierer Weihbischof Helmut Dieser eröffnet. Sie wird ergänzt durch einen „Erlebnisraum im Dunkeln“. Die gesamte Aktion ist Teil der Veranstaltungen rund um die bundesweite Eröffnung der Renovabis-Pfingstaktion am 28. April in Trier, die die Solidarität mit behinderten Menschen in Osteuropa zum Thema hat. red PRODUKTION DIESER SEITE: PETRA WILLEMS IHRE MEINUNG GABI WEILAND Ihr Erfolg liegt uns am Herzen Sie möchten effektiv werben und wünschen individuelle Beratung? Gemeinsam finden wir für Sie und Ihr Unternehmen die optimalen Werbeformen im Produktportfolio des Medienhauses Trierischer Volksfreund. Rufen Sie mich an und wir vereinbaren Ihren persönlichen Beratungstermin. E-Mail: [email protected] Stadtbereiche: Trier-West, Euren, Zewen Ortsgemeinden: Trierweiler, Langsur, Igel Ansprechpartnerin: Gabi Weiland 0651 7 7199-5 4 Er gehört zum Leben www.volksfreund.de www.volksfreund.de Eine neue Brücke muss her Zum Artikel „Brücke dicht, Pendler im Stau“ (TV vom 22. März): Die Generalprobe ist nicht vermasselt, wie TV-Redakteur Christian Kremer meint. Das ganze Projekt ist ohne Sinn und Plan. Wurde dieselbe Brücke nicht vor acht Jahren schon für Monate gesperrt und saniert? Seit Jahren verschlechtert sich die Verkehrssituation rund um die Brücke. Jeden Morgen fünf bis acht Kilometer Stau von Konz aus kommend, abends das Gleiche vom Luxemburger Potaschberg aus. Weder Straßenbaubehörde noch Landes- oder Bundespolitiker, die sich bei der Ortsumgehung Könen die Schaufeln aus der Hand gerissen haben, um beim Baubeginn auf ein Zeitungsfoto zu kommen, haben sich mit Ruhm bekleckert. Sie tun nichts, um den Verkehr zu regeln. Auch nach der Bauaktion wird sich nichts an der Problematik ändern. Warum kann man nicht zwischen Temmels und Wellen eine neue Brücke bauen, einen Kreisverkehr am Ortsausgang Temmels und auf der Luxemburger Seite am Ortsausgang Grevenmacher? Aber das wäre ja zu einfach. Die einen schreien nach dem Moselaufstieg, die anderen lamentieren dagegen. Mit mir zusammen machen sich jeden Tag viele Tausend Wähler Gedanken über die Zukunft – denn Zeit ist ja genügend, wenn man im Stau auf die Stoßstange des Vordermanns schaut. Zu sehen gibt es dann aber nur Verkehrsrowdys, die sich eine Zeitersparnis erkaufen, indem sie quer durch Temmels rasen oder über den Moselradweg abkürzen. Manchmal, wenn ich so im morgendlichen Stau stehe, träume ich, ob es nicht möglich ist, den Herrn Landrat oder die Frau Ministerpräsidentin mit in den Stau zu stellen. Wären sie betroffen, wäre eine Lösung des Problems schon möglich gewesen, bevor das Bauprojekt für die vorhandene Brücke forciert worden wäre. Günstiger und weniger nervtötend wäre das. Aber das setzt voraus, dass man sich mit der Problematik beschäftigt. In Mainz beschäftigt man sich lieber mit 300 Millionen Euro für eine Rennstrecke in der Eifel oder 120 Millionen für einen Flughafen im Hunsrück. Dabei fliegen jährlich weniger Menschen vom Hahn aus, als monatlich über eine neue Brücke fahren würden. Eine neue Brücke muss her. Es mangelt aber an Sachkenntnis und gutem Willen. Peter Kühn, Temmels