Flugzeugabsturz am Scheibelberg

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Flugzeugabsturz am Scheibelberg
Flugzeugabsturz am Scheibelberg
Reit im Winkl – Mit einem »Großschadenereignis« erlebten die Hilfskräfte von drei
benachbarten Bundesländern am vergangenen Samstag eine Premiere in ihrer
Zusammenarbeit: Am Scheibelberg im Skigebiet Winklmoos/Steinplatte war ein Flugzeug
abgestürzt, Rettungskräfte aus zehn angrenzenden Ortschaften wurden für die Übung
alarmiert.
Ein möglichst realistisches Unfallbild war das Ziel der Organisatoren der Großübung.
Dafür waren nicht nur verletzte Passagiere im Einsatz, sondern es lagen auch
Gepäckstücke herum und Maschinenteile hatten Feuer gefangen. (Foto: Ostermaier)
35 Einsatzfahrzeuge der verschiedenen Feuerwehren, des Roten Kreuzes, der Bergwacht und
der Polizei strebten nach der Alarmierung am frühen Nachmittag auf teils unwegsames
Gelände der Unglücksstelle entgegen, insgesamt waren an der dreistündigen Bergungsaktion
203 Einsatzkräfte beteiligt.
Welche große Bedeutung diesem erstmaligen Übungsszenario auch von politischer Seite
beigemessen wurde, zeigte sich bei der Schlussbesprechung auch darin, dass die drei
Bürgermeister der benachbarten Gemeinden Unken, Waidring und Reit im Winkl vor Ort
waren und auch der Bezirkshauptmann aus Kitzbühel, Dr. Michael Berger.
Seit vielen Jahren schon bestand die Absicht zu einem gemeinsamen Einsatz der
Rettungskräfte aus dem Salzburger Land, aus Tirol und Bayern. Der Waidringer
Feuerwehrkommandant Gerhard Horngacher ergriff schließlich die Initiative und ersann
dieses »Großschadensereignis« am Scheibelberg: Demnach war zunächst die Waidringer
Feuerwehr wegen eines Waldbrandes im grenzüberschreitenden Skigebiet alarmiert worden,
schnell stellte sich vor Ort aber ein völlig anderes Szenario dar, der Absturz eines Flugzeugs.
Dies war in Salzburg in westlicher Richtung gestartet, hatte aber schnell an Höhe verloren und
war am Scheibelberg abgestürzt. Sofort wurde also Großalarm ausgelöst, Rettungskräfte unter
anderem aus Unken, Reit im Winkl, Oberwössen, Übersee bis hin nach Kitzbühel wurden
gerufen, der Luftraum musste weiträumig gesperrt werden. Um den Einsatzkräften vor Ort ein
möglichst realistisches Unfallbild zu geben, waren weitflächig diverse Gepäckstücke der
vermeintlichen Passagiere verteilt worden, drei schrottreife Autos dienten als Ersatz für die
Bergung eingeschlossener Unfallopfer aus Teilen des Flugzeuges.
Kernaufgabe war vor Ort die Koordinierung der Helfer, dazu wurden schnell drei
Einsatzgebiete definiert und eine sogenannte »Triage« eingerichtet. An diese Stelle, ein Platz
etwas abseits vom Unglücksort, bauten die Sanitäter des Roten Kreuzes ein Zelt auf, wohin
die Verletzten gebracht und erstversorgt wurden.
Im Lagezentrum trafen sich immer wieder bis zu 20 Leiter der verschiedenen Einsatzgruppen,
um den Fortgang der Rettungsmaßnahmen zu besprechen. »Als nachteilig haben sich die
unterschiedlichen Funktechniken erwiesen, teils wird mit analogem, teils mit digitalem
Funkbetrieb gearbeitet«, sagte nach der Großübung Kommandant Horngacher. Dennoch sei
die gesamte Rettungsaktion wie geplant verlaufen, auch wenn eine Übungsannahme dieser
Größenordnung freilich eine »große Herausforderung« darstelle.
Seine Hochachtung gegenüber den über 200 ehrenamtlichen Helfern zollte dann auch Dr.
Michael Berger, Bezirkshauptmann aus Kitzbühel: Was hier geleistet werde, sei schon »mehr
als respektabel«. Derartige Übungen, gerade über Landesgrenzen hinweg seien »überaus
wichtig«. ost
Quelle: Traunsteiner Tagblatt