Weinhandel und Gastronomie-GARIBALDI

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Weinhandel und Gastronomie-GARIBALDI
Weinhandel und Gastronomie:
Mehr Profit oder nur mehr Arbeit?
Das Beispiel GARIBALDI
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Heilbronn 8. September 2014
DARUM GEHT ES
DU BIST EINMALIG
Es gibt kein generelles Konzept und keine im Ergebnis gültige Aussage, ob die die Erweiterung um Gastronomie für
den Weineinzelhandel sinnvoll ist. Was für heute gilt, kann morgen schon überholt sein. Der Markt und das
gesellschaftliche Umfeld ändern sich ständig. Jeder Weinhändler ist verschieden, jeder Raum ist verschieden, jeder
Ort ist verschieden – und so verschieden sind auch die Kunden und sogenannten Zielgruppen. Schon wenn Sie
mehrere Filialen haben, kann in der einen die Hinzunahme von Gastronomie sinnvoll sein, für die andere nicht.
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Benchmark-Projekte im Weineinzelhandel (Ich habe zwei mitgemacht) sind nach meiner Erfahrung ziemlich
unsinnig. Die besten Weinhändler sind Individualisten, die das Ihre tun – und trotzdem die notwendige
Professionalität haben. Wer also erwartet, er kann aus diesen Ausführungen allgemeine Lösungen und anwendbare
Rezepte mitnehmen, wird vielleicht enttäuscht sein. Die gibt es nicht. Wer Anregungen sucht, sein eigenes auf seine
eigene Art zu verwirklichen, entweder in seiner eigenen Weinhandlung oder in der Konzeption von größerem
Unternehmen, der könnte aus diesen Ausführungen durchaus profitieren.
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MAMA! ICH HABE HUNGER UND DURST
Essen und Trinken gehören im menschlichen Leben ganz eng zusammen, schon vor der Geburt und dann von der
ersten Minute unseres Lebens an. Im Weinhandel spiegelt sich das meistens schon in den Sortimenten wieder, neben
und zum Wein gibt es jede Menge Lebensmittel und Delikatessen. Wo wo Wein wächst, wachsen meistens auch
wunderbare andere Lebensmittel, nicht nur Oliven. Schon deshalb ist Gastronomie für den Weinhandel eine sehr
naheliegende Erweiterung.
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DIESER WEIN PASST ZU
Der Zusammenstellung von einzelnen Gerichten oder Menus mit dem „richtigen Wein dazu“ ist eines der wichtigsten
Kommunikationsebenen und eines der fast von selbst erfolgreichen Verkaufsargumente beim Weinverkauf. Durch
eine eigene Gastronomie im Weinladen kann das noch weiter unterstützt werden. Oder untergraben – wenn das
gastronomische Angebot unter dem Niveau des Weinangebots ist!
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GASTFREUNDSCHAFT
Gastronomie kommt von Gast. Im stationären Weinhandel geht es darum, lebendige und lebensnahe Alternativen
zum Internet- und Versandhandel zu entwickeln und anzubieten. Im besten Fall ergänzen sich Internet und
stationärer Handel, wobei letzterer den praktischen, kommunikativen und unmittelbar genussreichen, sinnlichen Teil
des Handels abdeckt. Gastronomie ist ein wunderbares Medium dafür.
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Auch ohne eine spezielle, klassische Gastronomie gilt im Weinhandel heute das Motto: Der Kunde wird zum Gast.
Der Kunde ist Gast. Wenn man es als Weinhandel schafft, dass der Kunde Gast ist, ohne ihm eine große und
aufwendige Gastronomie im klassischen Sinne anzubieten, kann das wirtschaftlicher sein und auch sehr
sympathisch.
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DIE PROFIS KOMMEN
Kleine gastronomische Angebote gehören zu jeder Weinhandlung: frisches Brot, Grissini oder Crostini zum Wein,
mal eine Salami, ein Stück Käse, ein Korb Äpfel, ein Pesto ein anderes Sößchen oder Marmelade zum Probieren,
Oliven und Olivenöle. Das sind Selbstverständlichkeiten, die jeder Weinladen ohnehin anbieten und pflegen sollte,
und die im gesetzlichen Rahmen des Einzelhandels auch erlaubt sind.
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
In meinen Überlegungen geht es um die professionelle Gastronomie, d.h. Ausschank von Wein und anderen
Alkoholika gegen Geld verbunden mit einem Angebot von mehr oder weniger aufwendigen Speisen. Meistens
bedeutet Gastronomie auch andere, d.h. in der Regel erweiterte Öffnungszeiten gegenüber dem Einzelhandel.
Dann ist Gastronomie ein eigener Geschäftszweig als Ergänzung zum Weinhandel, mit relativ großen Investitionen
zu Anfang und auch im laufenden Betrieb. Damit wird die Sache ernst. Sie muss wirtschaftlich sein, ansonsten kann
sie auch dem „Urbetrieb“ Weinhandel schaden oder ihn sogar gefährden. „Mehr Profit“ um den es im
vorgegebenen Titel dieser Ausführungen geht, ist aber nicht nur wirtschaftlich zu verstehen. Ein echter Profit ist für
mich nicht nur Geld, sondern ist erster Linie höhere Lebensqualität, Freude und Erfüllung.
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„NUR WER SICH ÄNDERT BLEIBT SICH TREU.“
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GARIBALDI UND DIE GASTRONOMIE
1971 UND 1978:
REIN IN DIE GASTRO
• Nach dem Abitur mit 19 in die Gastronomie und eine Kneipe aufgemacht: Fasaneriehof.
Musik und Kommunikation standen im Vordergrund. Weinangebot: Ungarische
Mädchentraube aus der Metro in der 2-Liter-Flasche mit Schraubverschluss. Kommunikation
und Leben war wichtiger als Wein.
• Mit einem Kollektiv ein weiteres vielseitiges Lokal in München eröffnet, RUFFINI, mit eigener
Backstube und Laden. Politisch-gesellschaftliche Motivation (Glaubhaftigkeit, zählt im immer
und bis heute)
• Höherer Qualitätsanspruch und Italienliebe, dafür den ersten Wein importiert, einen
Morellino di Scansano
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1983:
DER ERSTE GARIBALDI-LADEN
• In der Münchner Schellingstraße, dem Uni- und Künstlerviertel: Weinladen mit Stehtischen, gutem Design
(Ochsenblut, Ingo Maurer) guten Weinen, kalten und warmen Essen. Italien war Botschaft. Die ersten Mitarbeiter
waren aus Familie und Freundeskreis.
• Die Mischung aus gutem Wein, Vitrine mit Delikatessen und Gastro
war zu der Zeit das richtige Rezept. Antipasti waren etwas Neues:
Tiramisu, Balsamico, Caprese, Vitello tonnato, Alba-Trüffel, Rucola
usw. wurden gerade erst kulinarisch entdeckt. Guter Wein als Genussund Luxusartikel wurde gerade kam gerade erst auf, die Ex-68er
waren auf der Suche nach neuen Lebensformen und alternativer
Gastronomie.
• Kommunikation, Diskussion und Gespräch standen im Vordergrund.
Am Samstag gegen Mittag gab es z.B. regelmäßig ein
Journalistentreffen am Stehtisch. Viele Kunden kamen aus der Buch-,
Architekten- und Kunstszene, das waren gute Kommunikatoren!
• Zusätzlich Partyservice als Käfer-Konkurrenz, dadurch war die
Gastronomie rentabel und es bot die Möglichkeit, einen festen Koch anzustellen.
• Nach 6 bis 7 Jahren ständigen Wachstums Stagnation und später Umsatzrückgang, weil andere Geschäftsfelder
(GH), weitere GARIBALDI-Läden, viele Nachahmer.
• Die Kunden wollten nicht mehr stehen.
• In der Folge: Küche reduziert, Angebot an Lebensmittel reduziert, Öffnungszeiten reduziert, Personal reduziert,
der Laden lief auf einem anständigen Niveau weiter, mit Kunden aus dem Viertel und der Nachbarschaft.
• Der Inhaber war weniger im Laden (Verlag, Aufbau von Slow Food und andere Läden), Köche wurden fauler
(Mikrowelle), die Mitarbeiter nachlässiger und arroganter, der Partyservice ging zurück (viel, auch private
Konkurrenz): Die Gastroqualität war nicht mit der Weinqualität mitgewachsen. Der Ur-Laden lebte gut weiter
mit den sehr zufriedenen Kunden aus der Nachbarschaft, Schwerpunkt Weinverkauf.
© Eberhard Spangenberg 2014
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
1988 – 1996:
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NETZWERK BAUEN
• Konzentration und Aufbau weiterer Geschäftsfelder und Läden (Franchise) ohne
Gastronomie, Übernahme von Verlagsrechten und Gründung des eigenen Verlags
(Osteria-Führer), Gründung von Slow Food, Aufbau des Vereins und Mitarbeit im Vorstand,
Vernetzung mit Kollegen (VINUM BONUM) Ausbau des Großhandels und der
Gastronomiebelieferung
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1996 – 2003:
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VERANSTALTUNGEN, KULTUR UND REISEN
• Nach Zusammenarbeit mit einem Reise-veranstalter eigene Italien-Reisen entwickelt und
durchgeführt.
• Eigene Veranstaltungen mit Theater, Lesungen, ECM-Musikern, Weingrößen,
Weiterentwicklung der großen Wein-veranstaltungen (erst im Herbst, später auch Frühjahr),
eigene große Weinabende
• Schließlich Reduzierung der Veranstal-tungen und Reisen, weil sehr viel Arbeit, hohes Risiko
bezüglich der Auslastung, großes Konkurrenzangebot und besonders weil keine neuen,
jungen Kunden nach-gewachsen sind
• In den Folgejahren: Selbständiger Aufbau der Veranstaltungen in den Läden durch die Ladenleiter: Käse und
Wein, Wein und Jazz, Kino und Vino, Sprachkurse, heute über 60 Veranstaltungen im Jahr
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2003 – 2009:
GARIBALDIBAR
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• Modernisierung des Stammhauses. Nachbarladen dazu gemietet und dort eigene Weinhandlung eingerichtet
• Im ursprünglichen Ladenlokal Totalumbau und volle Gastro-Lizenz.
• Moderne, helle Einrichtung, strenges Design bis hin zu Geschirr und Besteck, modernste Technik zur Kühlung,
Weinkonservierung, Daten der offenen Flaschen und Restgläser auf dem Bildschirm und im Internet
• Tolles Weinangebot, wertvolle Gläser (z.B. Spiegelau Willsberger)
• Konzept: 0,1 Ausschank fördern und publik machen: Weniger ist mehr!
• Daneben Seminar-Programm für Gastwirte entwickelt:
Nullkommaeins
• Veranstaltungen für Verlage (Buchpräsentationen) und Feste
• Tolle GARIBALDI-Werbung für Image, Modernität, Qualität,
moderne Gastronomiekonzeption
• Wirtschaftlich nicht erfolgreich nach einem einjährigen
Bauvorhaben auf der Straße vor dem Laden, zu modernem, für
manche zu kaltem Ambiente, zu wenig Küche (2. Rad am
Wagen!) mit zu geringem Angebot, zu hohen Personalkosten.
• Seit 2010 untervermietet, geht heute sehr gut, gute Zusammenarbeit mit den sehr agilen italienischen
Gastronomen
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
SEIT 2010:
DER KUNDE WIRD ZUM GAST
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• Ab 2010 Ausbau der beiden größeren
Läden (mit Feinkosttheke) für erweiterte
Gastronomie innerhalb EH-Öffnungszeiten
• Aufwendige Planungskosten (5.000 –
10.000 € pro Laden)
• Erfüllung der Auflagen (Toiletten), ansonsten moderater Umbau (auch mal IKEA), technisch gute Geräte
(Eiswürfelbereiter, Spülmaschinen etc.)
• Klimaanlage war große Investition, notwendig durch höhere Ansprüche der Kunden und auch mehr Kühlanlagen
wegen der Gastro, die wiederum mehr Wärme erzeugen
• Beide Läden haben tolle Freiflächen, die wir genehmigt bekommen, schön gestaltet und ausgerüstet haben
• Einrichtung von professioneller Musikuntermalung, nach Versuchsphase in allen GARIBALDI-Läden
• Problem der Zielgruppe (z.B. Kaffeetrinker), die den Weinumsatz nicht vorwärts bringen und eine eigene
Atmosphäre im Laden erzeugen, die für Weintrinker nicht einladend wirkt.
• Weiteres Problem: hoher Zeitaufwand für die Mitarbeiter beim Herrichten des bisherigen Speisenangebots, z.B.
Schinken- und Antipastiteller. Dadurch weniger Zeit für den Weinverkauf
• Lösung: Reduzierung der Karte auf Einfaches, was auch Aushilfen direkt an der (neuen, schönen) Theke
zubereiten können, Unterschied im Angebot vor 17 Uhr (TAGESZEIT) und ab 17 Uhr (WEINZEIT), abends
Konzentration auf Wein im Angebot und der Präsentation, Salz und Pfeffer auf den Tisch statt Zucker.
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• 2012/2013: Ausbau des Ladens in der Schellingstraße mit dem Ziel: Der Kunde wird zum Gast.
• Motto: Wein probieren, Wein lieben, Wein leben
• Mehr Raum, modernes hochwertiges Ambiente, aber „weicher“ als in der Bar, Möglichkeit zum Chillen auf dem
Sofa, auf den Stufen und am Tisch, Zeitungen und Bücher
• Tolle Beleuchtung, Klimaanlage,
• Luftpumpe vor dem Laden für Radfahrer
• Hermes Paket-Dienst als Nachbarschaftsservice
• Mehr Probiermöglichkeit, mehr gekühlte Weine
• Entspanntere Präsentation des Sortiments nach Themenkreisen (Verzicht auf Vollständigkeit), mehr zum Stöbern
• Angebot für Studenten, dem Stadtteil entsprechend
• Eigene Veranstaltung für junge Leute: Wine-Clubbing
• Noch keine Kaffeemaschine, da differenziertere Kommunikation erwünscht und in Probe
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ZUKUNFT:
NETZWERKEN MIT GASTRO
• These: Man muss nicht alles selber machen! Die
Spezialisten aus der Gastronomie können es besser.
• Kochkurse mit Hans Haas und Holger Stromberg
• Belieferung des Mittagstisches durch Caterer. War in einem
Fall nicht gelungen (weil exklusiv und zu kleine Mengen)
im anderen schon, weil unsere Bestellung beim Lieferanten
mit anderen mitläuft und wir die Pasta auch in der
Feinkostvitrine verkaufen
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
• Werbung durch Visitenkarten, in Schaufenstern und mit
Plakaten für die benachbarten Restaurants. Und umgekehrt.
• Gastronomen übernehmen bei Weinproben in den Läden
den kulinarischen Teil, mit und ohne persönliche Präsenz.
Das wird entsprechend herausgestellt.
• GARIBALDI macht Menu-Aktionen mit Restaurants und
bewirbt das in Mailings
• Guide GARIBALDI mit 165 Restaurants wird in den Läden und
Restaurants verteilt. Die Botschaft für München: Ein gutes
Restaurant ist das, das GARIBALDI-Weine führt
• Unsere GH-Verkäufer führen Weinproben mit
den Restaurants zur Gestaltung der Weinkarte
in unseren Läden durch.
• Abholservice in den Läden am Samstag für
Restaurants
• Mitarbeiter der von uns belieferten Restaurants
bekommen Einkaufs-Gutscheine für die Läden
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BEISPIEL PLANETA AKTION
• Anzeige im SZ-Magazin
• Einladung mit 28 Restaurants, die
genannt werden
• Tolle Preise
• Tour durch 5 GARIBALDI-Läden,
die ein Menu ergeben, zusammen
mit Restaurants
• Prämien für Kunden, die mehrere
Läden besuchen
• In jedem Laden ein anderes
Weingut und entprechend andere
Planeta Weine
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• Fahrplan Shuttle Bus
• Der Shuttle Bus wurde fleissig
benützt
• Sich steigernde Prämien
für jeden Ladenbesuch
• Der erste Preis: Reise nach
Sizilien zu der Foresteria von
Planeta
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MEINE PERSÖNLICHE IDEE FUER DIE ZUKUNFT
• Ich möchte Zirkusdirektor werden und eine Schule aufbauen für eine neue Form des Handels, in der
Weinhandel, Gastro, Yoga, Reisen, Kochen, Theater, Schreib- und Denkschule sowie Zirkus zusammenfließen.
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
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ARGUMENTE.
JA, NEIN, KNACKPUNKTE
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J A!
• Gastronomie bringt Frequenz in den Laden
• Möglichkeit erweiterter Öffnungszeiten mit Straßenverkauf
• Erweiterte Umsatzmöglichkeiten mit niedrigem Wareneinsatz, z.B. bei Kaffeeprodukten (dafür mehr Service!)
• Eigene Gastronomie bietet gute Infrastruktur zur Unterstützung der hauseigenen Veranstaltungen (Weinproben u.a.)
• Möglichkeit, mehr Flaschen zum Probieren zu öffnen bzw. geöffnete Flaschen zu verwerten, da mehr
Weinverbrauch
• Gelegenheit, passende andere Artikel (Nebensortimente), speziell aus dem Lebensmittel-Segment, zu
präsentieren, zu verkaufen und auch zu verwerten (Verfallsdatum!). Interessant auch die Präsentation von guten
Accessoires (Gläser, Karaffen, Kühler, Korkenzieher, Drop-Stopps), die den Wert der angebotenen Weine
ausdrücken.
• Ein tolles Speiseangebot kann auch den Weingenuss fördern und im besten Fall die Klasse der Produkte
demonstrieren
• Die Entspannung durch Alkohol macht kauflustig
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NEIN!
• Identität und Erkennbarkeit des Ladens in Gefahr. „Ist das ein Geschäft oder eine Kneipe“? Gute Mischformen
mit Konzept sind aber im Kommen.
• Evtl. Störung der Nachbarschaft und Hausmitbewohner durch Geruch, Lärm, Abfall, Raucher vor dem Laden
• Die wichtigen Parkplätze für die falschen Gäste
• Tagsüber wird weniger Alkohol getrunken, besonders von Leuten, die arbeiten (und Geld haben zum
Weinkaufen!).
• Mittags gibt es gibt kaum noch Esskultur, die meisten Budgets sind beschränkt. Die Hetze der Mittagessenden
stört den ruhigeren Weinverkauf.
• Gastronomie-Gäste stören Weinkunden bei der Intimität des Weinkaufs
• Die Gäste, die „schwätzen“ wollen, halten die MA von anderen Arbeiten ab.
• Stammgäste blockieren Vorwärts-Energien im Laden – „Das war doch immer schon so…“ – und schrecken
Neukunden ab.
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KNACKPUNKT 1
KONZEPT UND VISION
• Gastronomie braucht eine Botschaft, ein Thema, z. B. ein Land, eine Region, Mamas Küche, frische Pasta, Salz
und Brot, Vegan, Einfaches, Selbstgemachtes, 0,1-Gläser o.a.
• Zielgruppe realistisch definieren. Passen Teetrinker in einen Weinladen? Will ich Cappuccino-Mamas, SpritzJuppies oder Weinliebhaber? Und wie erreiche ich sie?
• Daraus Marketing- Werbe- und Netzwerkkonzept entwickeln
• Know How und gute Qualität sind keine Nebensache. Der allgemeine Level der Gastronomie im Umfeld und die
Ansprüche sind gestiegen, verändern und modernisieren sich. Die Entwicklung in der Gastronomie ist schneller
als im konventionellen Weinhandel.
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
• Zusätzliche Gastronomie im Weinhandel sollte Frequenz und Ertrag im Weinverkauf steigern, Kannibalisierung
vermeiden!
• Qualität und Preis des Essensangebots sollte mit dem Weinangebot abgestimmt sein.
• Durch das Angebot der Speisen kann man die Art und das Profil der Gäste steuern.
• Öffnungszeiten müssen gut festgelegt werden und dürfen auch verändert werden, je nach Marktlage, Saison
und Jahreszeiten. Bei Stammpublikum im Wohngebiet kürzere, bei Laufpublikum evtl. längere Öffnungszeiten,
je nach Lage. Kürzere Öffnungszeiten bedeuten evtl. weniger eigenen Stress und weniger Lohnkosten. Die
Arbeitszeiten/Schichten mit den Öffnungszeiten abstimmen – und umgekehrt!
• Ruhetage sind auch in der Gastronomie möglich und wichtig. Gastronomie läuft am Do, Fr und Sa am besten,
die anderen Wochentage weniger.
• Die Stoßzeiten im Handel sind auch die Stoßzeiten in der Gastronomie. Gastronomie kann deshalb kaum die
Leerlaufzeiten des Handels auffangen.
• Wegen der Wetterabhängigkeit ist die Gastronomie schwierig planbar.
• Profis auch für die Gestaltung und das Design
• Gute, geplante Musik bewusst durch professionelle Anbieter gestalten lassen, kein Gedudel
• Das Improvisieren trotzdem nicht vergessen. Zu große Perfektion wirkt steril!
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KNACKPUNKT 2
MITARBEITER
• Personalkosten: erhöhter Personalbedarf, unter Umständen bessere Auslastung des Inhabers und des Personals;
u. U. aber auch der umgekehrte Effekt: Zu hohe Personalkosten in Relation zu den Umsätzen
• Gastronomie kann persönlichen Stress bedeuten und ist noch weniger leicht zu delegieren als das
Weinverkaufen. Die persönliche Anwesenheit des Inhabers oder Leiters ist noch wichtiger als im Handel (und die
Kunst ist, genau die zu verringern, wenn man wachsen will!)
• Ein guter Verkäufer ist noch lange keine guter Gastronom, und umgekehrt. Sind Sie (bzw. Ihre Mitarbeiter
persönlich und professionell geeignet? Oder brauchen Sie andere Mitarbeiter? Alters- und Erfahrungsfrage bei
den Mitarbeitern… Beim Wein ruhig älter (Erfahrung) in der Gastro jünger (more sexy)
• Handel und Gastronomie sind verschiedene Berufe, mit verschiedenen Fertigkeiten und verschiedenen
Ausbildungen.
• Mitarbeiter laufend ausbilden und informieren sind Essentials, wenn das Know How nicht im Betrieb ist, es von
außen holen!
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KNACKPUNKT 3
WIRTSCHAFTLICHES UND RECHTLICHES
• Erster Schritt: Klärung der behördlichen Vorschriften (meist sind andere Behörden und Referate als für den
Handel zuständig)
• Klärung der baulichen Möglichkeiten: Erhöhter Raumbedarf und Raumkosten, auch für Lager, Küche, Abluft,
Sanitär, Toiletten etc. Aufwand klären! Wichtige ist auch, dass Freiflächen vorhanden sind. (Rauchverbot).
• Evtl. kostspielige Genehmigungskosten wg. der Bauvorschriften, z.B. Toiletten, Stellplätze, Lüftungs- und
Klimaanlagen, Lärmschutz, Brandschutz Kühlungen etc.,
• Unter Umständen entsprechend kostspielige Um- und Einbauten
• Gesteigerte Hygiene-Anforderungen und -Vorschriften, auch im laufenden Betrieb, kosten Geld und Zeit.
• Investitionen! Ist das Geld da (Finanzierung heute relativ günstig)?
• Mietvertragliche Situation von Anfang an bedenken und klären, Einverständnis des Hausbesitzers auch wg. der
Mitbewohner und Parkplätze. Rentieren sich die hohen Investitionen in fremdes Eigentum? Mit dem Vermieter
abklären, ob er Kosten übernimmt, Ablöserecht sichern, u.U. eigene Immobilie
• Klärung mit der Nachbarschaft. Gastro hat längere Öffnungszeiten und erzeugt mehr Lärm, Gerüche und Abfall.
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Weinhandel und Gastronomie: Das Beispiel GARIBALDI
• Alle Investitionen zusammen betrachten und einen Business-Plan machen. Lohnt sich das ganze überhaupt?
Nach wieviel Jahren…?
• Einbeziehung von Architekten und Profis zur Durchsetzung und Durchführung
• Mit einer Gastronomie hat der Weinhändler die Möglichkeit, Weine in einem „offiziellen“ gesetzlichen Rahmen
zu präsentieren und dafür Geld einzunehmen. (Abgrenzung zu Gratis-Weinproben ist nicht immer einfach.)
Das bietet tolle Möglichkeiten, professionelle Weinproben anzubieten, wie es fortschrittliche Winzer (gegen
Geld, oft mit Wine-Shop) auch längst tun. Vorbild Kalifornien. Konzept entwickeln.
• Wareneinsatz und Rohertrag sind unterschiedlich, deshalb richtig kalkulieren (WE in der Gastro ca. 30%,
im Handel ca. 45 bis 65% )
• Wirtschaftliche Abgrenzung zum Weinverkauf, z.B. bei Gratis-Weinproben, beim Wareneinsatz und bei Einsatz
bzw. Kosten der MA ist nicht immer einfach. In der Folge: die betriebswirtschaftliche Kontrolle der beiden
Geschäftszweige ist schwierig! Gastronomie hat in der Regel andere und kompliziertere Lohnabrechnungen
wg. steuerfreien Zuschlägen. Diese aber möglichst in Anspruch nehmen.
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TU DAS RICHTIGE – UND BLEIB DU.
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