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Pricing-Strategien im Retail-Banking 8. Norddeutscher Bankentag Alexander Dechent Büro Frankfurt Mainzer Landstraße 51 60329 Frankfurt/Main, Deutschland Tel. +49 69 905010-0, Fax +49 69 905010-649 E-Mail: [email protected] Internet: www.simon-kucher.com Lüneburg, 22. Juni 2007 Übersicht 1. Über Simon w Kucher & Partners 2. Die Bankenwelt am Rande des Preiskriegs? 3. Warum Preiskriege zu vermeiden sind 4. Erfolgreiche Gegenstrategien 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -1- Simon w Kucher & Partners § Internationale Strategie- und Marketing-Beratung § Klarer Fokus: Ertragsverbesserung auf der Umsatzseite § Kernkompetenz: Pricing & Pricing Prozesse 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -2- Fokus "Simon w Kucher is world leader in giving advice to companies on how to price their products." Business Week "Simon w Kucher is the worlds’ leading pricing consultancy." The Economist "Simon w Kucher is the leading price consultancy in the world." Eric Mitchell, President Professional Pricing Society 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -3- Globale Präsenz Frankreich, Paris UK, London Deutschland, Bonn Deutschland, Köln Deutschland, Frankfurt Deutschland, München Polen, Warschau Japan, Tokio USA, San Francisco Kanada, Toronto Italien, Mailand USA, Boston Österreich, Wien Schweiz, Zürich 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -4- Kontinuierliches Wachstum Mitarbeiterentwicklung Mitarbeiterentwicklung Umsatzwachstum Umsatzwachstum 64,1 365 315 52,7 46,5 261 235 38,7 205 160 125 29,0 30,0 169 134 22,7 99 16,4 82 40 51 12,0 60 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 24,1 5,9 7,9 9,2 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -5- Referenzen (Auswahl) Financial Financial Services Services Andere Andere Industrien Industrien 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -6- Übersicht 1. Über Simon w Kucher & Partners 2. Die Bankenwelt am Rande des Preiskriegs? 3. Warum Preiskriege zu vermeiden sind 4. Erfolgreiche Gegenstrategien 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -7- Preiskrieg: Ursachen und Beispiele Verschiedene Ursachen können zu Preiskriegen führen. Die Konsequenz ist eine nachhaltige Preisreduktion in der gesamten Brache. Ursachen Ursachen Marktanteils- statt Gewinnorientierung 2 Produkte mit Commodity-Charakter 3 Überkapazitäten und geringes Marktwachstum 4 Zunehmende Wettbewerbsintensität durch neue Wettbewerber und Angebote 5 6 7 Preis als Kernbotschaft in der Kommunikation Zunehmende Preistransparenz und Vergleichbarkeit Veränderung des Kundenverhaltens und der Kundenloyalität Preisreduktion Preisreduktion durch durch den den Preiskrieg Preiskrieg (in (in %) %) Bus-Verkehr USA, 1993 Preisspirale 1 Preiskrieg Preiskrieg 80 Flugtickets USA, 1992 Zigaretten, Deutschland, 1992 55 25 Reifen Europa, 1990 17 Snacks USA, 1991 15 Quelle: SKP-Analyse 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -8- Ursache 1: Marktanteilsorientierung "Let’s "Let’s be be honest. honest. We We all all claim claim to to be be going going for for profit, profit, but but heads heads start start rolling rolling as as soon soon as as the the market market share share drops drops by by 0.1%. 0.1%. When When profit profit goes goes down down by by 20%, 20%, nothing nothing happens." happens." Executive Executive Vice Vice President President After After discussing discussing and and concluding concluding that that price price increases increases were were unavoidable unavoidable to to improve improve profit, profit, aa top top manager manager said: said: "But "But then then we we lose lose market market share" share" That That was was the the end end of of the the discussion. discussion. Quelle: SKP-Interviews mit Top Managern 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 -9- Ursache 2: Commodity Produkte Im Hypothekengeschäft ist in Europa ein starker Preiswettbewerb entbrannt: Seit Anfang 2003 fielen die Margen durchschnittlich um etwa 50 BPs. Beispiel Beispiel "Commodity" "Commodity" Hypothekengeschäft: Hypothekengeschäft: Sinkende Sinkende Margen Margen im im Zeitablauf Zeitablauf 1,30% Retail Banking 1,20% 1,10% 1,00% 0,90% 0,80% 0,70% 0,60% Jan 03 Mrz 03 Mai 03 Jul 03 Sep Nov Jan 03 03 04 Mrz 04 Mai 04 Jul 04 Sep Nov Jan 04 04 05 Mrz 05 Mai 05 Jul 05 Sep Nov Jan 05 05 06 Mrz 06 Mai 06 Jul 06 Quelle: SKP-Analyse, gewichtete Daten von 5 europäischen (D, F, CH) Grossbanken 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 10 - Ursache 3: Überkapazitäten In Deutschland fallen zur Zeit 830 Bankfilialen auf eine Million Einwohner. Dies ist die mit höchste Konzentration an Banken in ganz Europa. Deutschland ist sozusagen "overbanked". Luxemburg Spain Rolf Breuer, Ex-Chairman 831 Belgium Deutsche Bank 763 Austria 581 Sweden 441 France 438 Italy 402 Finland 385 UK Bankfilialen" 916 Germany Holland "Es gibt zu viele Banken und 985 Weitere Fakten: n n n 283 211 Bank Filialen auf eine Million Einwohner n In Deutschland gibt es 4 mal so viele Bankfilialen wie Tankstellen. Eine Filiale bearbeitet im Durchschnitt erheblich weniger als 1.500 Kunden. In Schweden, Frankreich und Kanada liegt die Kundenanzahl pro Filiale bei ca. 2.300 In den USA ist eine normale Filiale sogar für mehr als 3.500 Kunden zuständig. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 11 - Ursache 3: Geringes Marktwachstum Wachstum zufällig ausgewählter Bankprodukte -0,4% p.a. Spareinlagen +0,2% p.a. Konsumentenkredite Das Das Wachstum Wachstum im im deutschen deutschen Bankengeschäft Bankengeschäft ist ist sehr sehr gering gering 3,4% p.a. Aktien/ Wertpapiere 1999 2005 Quelle: Bundesverband Deutscher Banken, November 2005 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 12 - Beispiel Kreditkarten Ursache 4: Hohe Wettbewerbsintensität Innerhalb weniger Monate nahmen in der Schweiz etablierte sowie neue/branchenfremde Institute Günstig-Kreditkarten in ihr Angebot auf. itkarten d e r K r hweize "Die Sc allye 2006" R Anbieter: Partner: April April Anbieter: Partner: Mai Mai Migros GE Money Bank Anbieter: Partner: Coop Swisscard Juni Juni Juli Juli Anbieter: Partner: Orange Viseca August August Jelmoli OZ Bankers Anbieter: Partner: September September Anbieter: Partner: Oktober Oktober UBS UBS November November Raiffeisen/ Kantonalbanken Viseca Source: Media reports suppliers, SKP-Analysis 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 13 - Ursache 4: Neue Konkurrenz durch Non- und Near-Banks Auch Einzelhändler bieten inzwischen Dienstleistungen rund um Kontoführung und Zahlungsverkehr an. Und dies ist erst der Anfang! Beispiele § Im Ausland bieten z.B. WalMart, Tesco und Starbucks schon seit Jahren einfache Standardprodukte in Zusammenarbeit mit regionalen Banken an § Die Banken stellen dabei nur noch die Abwicklung bereit, alles andere macht die non-/near-bank. § Nach Autoversicherungen und Ratenkrediten plant die C&A Bank GmbH auch Kreditkarten, Dispositionskredite und Spareinlagen zum Vertrieb in C&A Läden anzubieten. Knallharter Knallharter Wettbewerb Wettbewerb führt führt zu zu fortschreitender fortschreitender Erosion Erosion der der ZinsZins- und und Provisionserträge. Provisionserträge. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 14 - Ursache 5: Preis als Waffe in der Kommunikation Auslandsbanken Autobanken Industrie-Handelskonzerne Etablierte Etablierte Banken Banken und Sparkassen und Sparkassen geraten geraten unter unter Druck Druck 100 € geschenkt! Wir schenken jedem Neukunden bei Abschluss eines Kredites 100 €! Online-/Direktbanken 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 15 - Ursache 6: Zunehmende Preistransparenz Zahlreiche Medien ermöglichen es den Kunden, Finanzprodukte nach Leistung und Preis direkt zu vergleichen. Online Tools berechnen konkret die Kosten für einzelne Anbieter. Zunehmende Vergleichbarkeit erhöht die Kundenansprüche weiter 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 16 - Ursache 7: Verändertes Kundenverhalten Direktbanken/Online-Broker weisen konstante Zuwachsraten aus – sie profitieren vom veränderten Kundenverhalten und der Entpersonalisierung des Geschäfts. Kundenentwicklung Kundenentwicklung (in (in Tsd.) Tsd.) § Fast alle Direktbanken wachsen stetig § ING DiBa hat zwischenzeitlich mehr als 6 Millionen Kunden* und über 14 Millionen in Europa +60% +41% +121% 814* 5900* 5300* 956 660* 1019 "Citigroup Inc is launching Internet bank Citibank Direct that will offer high-yielding savings accounts and other Citibankbranded products in an effort to counter competitors such as ING Group NV and HSBC Holdings PLC, who have been gobbling up deposits and savings in US." 590* 3700* 462 03 05 06 03 05 06 03 05 06 Quelle: Wall Street Journal, March 29, 2006 * in Deutschland Quelle: Jahres- und Quartalsberichte ING DiBa, Comdirect, Swissquote, SKP-Analyse 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 17 - Ursache 7: Höhere Wechselbereitschaft Bei vielen Banken ist die Wechselbereitschaft der Kunden mittlerweile sehr hoch. Auch wenn Kunden nicht komplett wechseln, wählen sie gezielt Spezialisten für einzelne Bereiche aus. Wechselbereitschaft in Prozent* Dresdner Bank 27,6 Citibank 21,9 Sparkasse 20,4 Deutsche Bank 19,7 SEB 18,8 VR-Bank 18,2 Gesamt 17,7 Commerzbank 17,2 14,3 Hypovereinsbank ING Diba 12,5 Postbank 10,2 § Hohe Wechselbereitschaft der Kunden von Großbanken und Sparkassen § Neue Marktteilnehmer unternehmen große Marketing-Anstrengungen, um Neukunden zu gewinnen. § Sie gehen dabei sehr fokussiert vor, besetzen Kategorien in den Köpfen der Kunden (z.B. "ING-DiBa = Tagesgeld") und sind bereit, in jeden Neukunden zu investieren** 6,7 Comdirect Sparda-Bank Fazit 2,4 * Quelle: bank und markt, Oktober 2006, S. 11 ** Nach Berechnungen der ING-DiBa entstehen für die Gewinnung eines neuen Kunden durchschnittliche Kosten von 600 Euro. Quelle: Grussert, H. (2006): Strategien im Retail-Banking, S. 57 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 18 - Risiko eines Preiskrieges? Fünf von vier Kriterien für einen Preiskampf lassen sich folglich im Deutschen Bankenmarkt wiederfinden. 1. 1. Überkapazität Überkapazität Nicht vorhanden 2. 2. Produkt Produkt Spezialisiert 3. 3. Marktwachstum Marktwachstum Hoch 4. 4. Marktstruktur Marktstruktur Monopol / Polypol 5. 5. Kundenbedürfnisse Kundenbedürfnisse Hoch x x Vorhanden Massenware x x Niedrig Oligopol x Gering Niedrig Hoch Risiko eines Preiskrieges Die transparenten Angebote mit aggressiven Preisen sind systemimmanent und kein abnehmendes oder temporäres Phänomen, das sich bald wieder von selbst lösen wird. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 19 - Übersicht 1. Über Simon w Kucher & Partners 2. Die Bankenwelt am Rande des Preiskriegs? 3. Warum Preiskriege zu vermeiden sind 4. Erfolgreiche Gegenstrategien 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 20 - Die Gewinnformel Es gibt nur drei Gewinntreiber: Preis, Kosten und Menge. Typischerweise erhält der Preis die geringste Aufmerksamkeit, obwohl er den höchsten Einfluss auf den Gewinn hat. Gewinn Gewinn Preis Preis Noch Noch nicht nicht professionell professionell optimiert optimiert Variable Variable Kosten Kosten Verbesserungen Verbesserungen sind sind erzielt erzielt * Menge Menge Eingeschränkte Eingeschränkte Möglichkeiten Möglichkeiten Fixe Fixe Kosten Kosten Verbesserungen Verbesserungen sind sind erzielt erzielt worden worden 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 21 - Beispiel Girokonten Der Preis ist DER Profittreiber Eine Verbesserung von 10% in .... Profittreiber ... führt zu einer Gewinnsteigerung von … Profit (Mio. €) Alt Neu Alt Neu 100 110 10 20 Variable Stückkosten 60 54 10 16 Stückzahl 1m 1.1 m 10 14 Fixkosten 30 m 27 m 10 13 Preis (jährliche Kontogebühren) 100% 60% 40% Der Der Preis Preis ist ist der der Profittreiber Profittreiber 30% Vergleich von Profittreibern Zu lesen wie folgend: Eine Preisverbesserung von 10% erhöht den Preis auf 110 €. Wenn alles andere . um 100% auf 20 Millionen € steigen. unverändert bleibt, wird der Gewinn 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 22 - Der enorme Einfluss des Preises Eine Preiserhöhung von 2% würde zu folgenden Gewinnsteigerungen führen (in % basierend auf den Zahlen aus 2004/2005). FTSE 100 Company Gewinnsteigerung durch eine Preissteigerung von 2% 128% Exel Legal and General 103% 74% Prudential Plc 73% Hilton Group 52% Royal & Sun Alliance 45% Friends Provident Aviva 35% Shell 35% 32% Tesco 29% ICI Hays 27% Amvescap RBS Lloyds TSB FTSE 100 Durchschnitt: 15.2% 19% 5% 3% Quelle: company investor news; SKP Analyse; basierend auf dem Kalenderjahr 2004 oder dem Geschäftsjahr 2004/2005 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 23 - Interdependenz zwischen Preis, Volumen und Gewinn Basis Fall Beispiel Baufinanzierung Preissenkung Volumen Volumen Szenario: Preissenkung um 10% (50 bp). 1 Mrd. Gewinn = 10 Mio. Zinssatz in % 4 5 Variable Kosten Zinssatz Frage: Um wie viel muss sich das Volumen erhöhen, damit der Gewinn zumindest gleich bleibt? 2 Mrd Benötigte Volumensteigerung um Gewinn stabil zu halten. 1 Mrd Preissenkung 4 um 100% ! 4.5 Zinssatz in % Var. Neuer Kosten Preis Kennen Kennen Sie Sie die die Beziehung Beziehung zwischen zwischen Preis Preis und und Volumen? Volumen? 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 24 - Unentbehrlich: Kenntnis über die Preiselastizität Ohne Preiselastizitäten zu kennen, können Preisaktionen nicht verbessert werden. Für eine verlässliche Preisplanung ist es unentbehrlich, die Auswirkungen, die Preisänderungen auf das Verkaufsvolumen haben, zu kennen. Frage: Frage: Wie Wie viel viel Volumen Volumen kann kann man man verlieren, verlieren, bevor bevor die die zusätzliche zusätzliche Marge Marge durch durch den den Volumenverlust Volumenverlust aufgezehrt aufgezehrt ist? ist? Frage: Frage: Wie Wie viel viel zusätzliches zusätzliches Volumen Volumen wird wird benötigt, benötigt, um um den den Margenverlust Margenverlust als als Folge Folge der der Preissenkung auszugleichen? Preissenkung auszugleichen? Cost-Income-Ratio Preissenkung 0,95 0,90 0,85 0,80 0,75 0,70 0,65 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 in % Cost-Income-Ratio Preiserhöhung 0,95 0,90 0,85 0,80 0,75 0,70 0,65 0,60 0,50 0,40 0,30 0,20 0,10 in % Tragbarer Stückzahlverlust (in%), der die Marge konstant hält Notwendige Steigerung der Stückzahl (in % ), um Marge konstant zu halten 2,0 67 25 15 11 9 7 6 5 4 3,5 3 2,5 2,3 2,0 29 17 12 9 7 6 5 5 4 3 2,8 2,4 2,2 3,0 150 43 25 18 14 11 9 8 6 5,3 4,5 4 3,5 3,0 37 23 17 13 11 9 8 7 6 5 4 3,6 3,2 4,0 400 67 36 25 19 15 13 11 9 7 6 5 4,7 4,0 44 29 21 17 14 12 10 9 7 6 5,4 4,8 4,3 5,0 100 50 33 25 20 17 14 11 9 8 7 6 5,0 50 33 25 20 17 14 12 11 9 8 6,7 6 5,3 7,5 300 100 60 43 33 27 23 18 14 12 10 9 7,5 60 43 33 27 23 20 18 16 13 11 10 8,6 7,7 200 100 67 50 40 33 25 20 17 14 12,5 10,0 67 50 40 33 29 25 22 20 17 14 12,5 11 10 300 150 100 75 60 43 33 27 23 20 15,0 75 60 50 43 37 33 30 27 23 20 18 16 14 600 300 150 100 75 60 50 20,0 80 66 57 50 44 40 36 33 28 25 22 20 18 400 200 133 100 80 25,0 83 71 62 56 50 45 42 38 33 29 26 24 22 10,0 15,0 30,0 40,0 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 25 - Übersicht 1. Über Simon w Kucher & Partners 2. Die Bankenwelt am Rande des Preiskriegs? 3. Warum Preiskriege zu vermeiden sind 4. Erfolgreiche Gegenstrategien 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 26 - Erfolgreiche Gegenstrategien Vermeidung von Preiskriegen: Grundlegende Prinzipien è Systematische Differenzierung mit innovativen Produkten è Systematische Differenzierung vom Wettbewerb durch attraktive Zusatzleistungen è Effektive Kommunikationsmethoden, z.B. keine Kommunikation von Listenpreisen è Entwicklung intelligenter Preis- und Produktbündelungstrategien Strategien Strategien Preisstrategie §11 Produkt-Preis-Positionierung Preisimplementierung Preistaktiken 2§ 2 Preisführer (= Kostenführer) 3§ 3 Preisdifferenzierung nach Segmenten 4§ 4 Messung der Preiselastizität und Optimierung der Preisniveaus 5§ 5 Differenzierung/Mehrwertpakete 6§ 6 Ermittlung des Markenwerts 7§ 7 Bessere vertriebliche Preis-/ Wertdurchsetzung 8§ 8 Umgang mit Listenpreisen 9§ 9 Intelligentes Signalling 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 27 - 1. Preispositionierung bedeutender deutscher Banken Preisstrategien und Pricing-Guidelines bieten die Grundlage für eine intelligente Pricing- und Produktstrategie. Diese erhöht die Wirksamkeit und damit die Gewinne. Preis-Leistungs-Positionierungs-Matrix Preis-Leistungs-Positionierungs-Matrix Klarheit/Kontinuität bei allen Aktivitäten auf jedem Niveau Hypotheken Eine Premiumpositionierung muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Pricingstrategien nicht in Märkten mit starker Konkurrenz (z.B. Hypotheken) implementiert werden können, um eine Marktposition aus taktischen Gründen zu behalten. Trotzdem sollte die Zielpositionierung nicht zu sehr abgeschwächt werden. DB hoch Co Ba SPK* mittel Preis HVB Dre Ba DB Dre Ba Co Ba Vo Ba* HVB SPK * Direct niedrig Vo Ba Direct niedrig mittel Qualität/Leistung * * Sparkasse/Volksbank sind sehr heterogen. Einige positionieren sich sogar über DB und Dre.Ba. Direktbanken hoch 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 28 - 2. Preisführerschaft – ING DiBa Deutschland ING DiBa positioniert sich mit einem sehr niedrigen Preis und hat eine transparente Preispolitik. Die Preiskommunikation ist aggressiver als die des Wettbewerbs. Preistransparenz Preistransparenz im im Vergleich Vergleich zum zum Preislevel Preislevel Hypotheken § ING DiBa verweist auf ihre niedrigen Preise direkt auf der Startseite ihrer Homepage Zinssatz* hoch § Wettbewerber Deutsche Bank bietet auch unterdurchschnittliche Zinssätze an und kommuniziert ihre Preise aktiv niedrig hoch mittel Preistransparenz niedrig § Die Sparkassen mit sehr hohen Zinssätzen kommunizieren ihre Preise nicht auf ihrer Internetseite * Dauer: 10 Jahre Quelle: Internetseiten der verschiedenen Unternehmen 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 29 - 3. Preisdifferenzierung nach Kundensegmenten Die verwirklichte Gewinnmarge ist im Segment der Kunden mit höheren Anlagen geringer als im Handelssegment. Diese gilt auch für Deutschland, die Schweiz und das Vereinte Königreich. Zinssatz Zinssatz Insgesamt Handel 1 Handel 2 Wohlhabend Privatbanken 3,5 4,0 Refinanzierung 4,5 Verwirklicht 5,0 Zinssatz 5,5 Regionale Führung 6,0 6,5 Büromanager "Preisliste" 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 30 - 4. Messung der Preiselastizität Mit quantitativen Methoden (z.B. PRICESTRAT) kann die Preiselastizität und somit die Preisspanne identifiziert und quantifiziert werden. Projektbeispiel Kredit Deutschland Umsatz Umsatz Heute (100%) Preis +100 BP 4,00 4,50 5,00 5,50 Heute (100%) Optimum (145%) Heute (100%) 4,00 6,00 6,50 Zinssatz §§ §§ §§ Optimum (150%) Umsatz (in EUR) Volumen Optimum (65%) Gewinn Gewinn Gewinn (in EUR) Preis-Absatz-Funktion Preis-Absatz-Funktion 7,00 4,00 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 4,50 5,00 5,50 6,00 6,50 7,00 7,00 Zinssatz Identifizierung Identifizierung der der Preisspanne Preisspanne von von 100 100 BP BP Dadurch Dadurch eine eine Steigerung Steigerung des des Ertrags Ertrags von von 50% 50% Der Der Gewinn Gewinn steigt steigt noch noch stärker: stärker: +95% +95% (durch (durch schlechte schlechte Gewinnmargensituation) Gewinnmargensituation) Zinssatz Eine ca. 15%ige Steigerung der Ergebnisse 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 31 - 5. Differenzierung/Mehrwertpakete: DB - "Family Pricing" Die Deutsche Bank benutzt "Family Pricing", um eine Preisdifferenzierung bei Girokonten anbieten zu können. db db AktivKonto AktivKonto Monatliche Monatliche fixe fixe Gebühr Gebühr Familien Familien BonusBonusPreise Preise €3,99 €3,99 €1,99 €1,99 db db PlusKonto PlusKonto €6,99 €6,99 €3,49 €3,49 db db BestKonto BestKonto €13,99 €13,99 €6,99 €6,99 50% 50% Familien Familien -- Bonus: Bonus: Angebot Angebot für für Eheleute Eheleute oder oder Kinder. Kinder. Neu Neu eröffnete eröffnete Konten Konten kosten kosten nur nur die die Hälfte Hälfte an an Gebühren. Gebühren. Konditionen: Konditionen: nur nur für private Kunden. Gilt nur für Familienmitglieder mit der gleichen für private Kunden. Gilt nur für Familienmitglieder mit der gleichen Adresse. Adresse. Zusammenfassung: Zusammenfassung: § Kontenangebote wiegen sich gegenseitig auf § Fokus auf Bankserviceangebote § Schafft Anreiz durch 50% Rabatt für Familienmitglieder § Ziel: "Kunden werben Kunden" (Erhöhtes CrossSelling) 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 32 - 5. Differenzierung/Mehrwertpakete: Citibank mit Citibest Mit dem Citibest Konto der Citibank erhalten Kunden ein komplettes Paket einschließlich Kontoführung, einem attraktiven Zinssatz und einem Wertpapierdepot Zusammenfassung: Zusammenfassung: Konditionen: § Ein Minimum von €2.500 Guthaben Vorteile: § Alle Kontoleistungen sind kostenlos § Goldene EC-Maestro Karte § Goldene VISA Karte § Kostenloses Wertpapierdepot § Attraktiver Zinssatz auf Ersparnisse § Anspruch auf Nachfrageund Vermögensanalysen § Individuelle, kostenlose Vermögensberatung § Sehr attraktives Konto § Aggressiver Markteintritt § Mit Qualifikationskriterien/Anreizen: Minimum von €2,500 Guthaben § Ziel: Entwicklung eines "full banking Kunden" (Starkes Cross Selling) 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 33 - 6. Markenwert Die Messung des Markenwertes gibt Aufschluss über mögliche Wanderungsbewegungen im Kundenportfolio bei der Marken- und Kanaldifferenzierung. Messung des Markenwerts* Kannibalisierung Bestandsgeschäft - Name Direct im Vergleich zu Name 24 - - in tausend Kunden - 100 26 74 ~ 44 ~ 25 ~ 19 Zusatz: "Direct" Zusatz: "24" Zusatz: "Direct" Zusatz: "24" Studie 1 Studie 2 Studie 1 Studie 2 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 34 - 7. Preis und Value durchsetzen: Sonderkonditionen managen Auf der Grundlage individueller Kundentransparenz und durch die Verbesserung von Verhandlungstechniken könnten die speziellen Bedingungen reduziert werden. Elementar: Elementar: Kompetenz Kompetenz bei bei Preisverhandlungen Preisverhandlungen Ertrag Ertrag pro pro Berater Berater Sonderkonditionen 50% Underperformer 40% 30% Z o k l ie o d i rr r 20% 10% Outperformer 0% 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Ertrag in Mio. EUR Anfängliche Situation: § Heute 220.000 Kunden mit Sonderkonditionen § Ca. 260 Mio. € Ertrag, Nettogewinnspanne 80 Basispunkte § Reduzierung spezieller Konditionen um 10% (8 Basispunkte) Erhöhung des Ertrags um ca. 30 Mio. € Verbesserungsmaßnahmen: § Einführung/Ausbildung von Kundenberatern § Konzept aus Reports mit Leistungsindikatoren für die Berater § Monitoring durch das Management und Initiierung von Verbesserungsmaßnahmen (Erfahrungsaustausch mit Überfliegern etc.) Ergebnis: § Mögliche Ertragssteigerung von ca. 45 Mio. € (Reduzierung spezieller Konditionen um 15%) identifiziert, dadurch Realisierung von 60% innerhalb von 2 Jahren. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 35 - SKP Projektbeispiel 7. Preise systematisch controllen: Tool Front-end Systeme für Kundenberater müssen die Auswirkungen von Preisänderungen transparent machen. Eigenschaften: § Auswirkung spezieller Konditionen auf: Jedes Tool muss individuell auf die Bedürfnisse des Unternehmens zugeschnitten werden. Transparenz über Erträge und Leistungen werden so hergestellt. – Vergütung – Erträge – RoA § Neues Nettovermögen, notwendig um durch Rabatte entstandene Ertragsverluste zu kompensieren. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 36 - 7. Preis und Value durchsetzen: Value Story aufbereiten Der Vertrieb benötigt Unterstützung durch klare und leicht verständliche Informationen, die die Aufmerksamkeit auf die Produkt- und Dienstleistungsvorteile des Angebots lenken. Informationen Informationen für für den den nn Vertrieb Vertrieb nn Informationen Informationen für für die die nn Kunden Kunden nn § Klare Aufbereitung der Produktleistungen § Schwer verständlich, Begriffe sind für Laien nicht klar § Wettbewerbsvergleich: Stärken/Schwächen § Juristischer Sachverstand notwendig – Produkte – Services – Sonstige Aspekte § Leitfäden für wertbasierte Argumentation Vertrieb inhaltlich "aufrüsten" kanalspezifisch Einfache und anschauliche Erläuterung der Leistung ü Leistungselemente in der Sprache des Kunden vermitteln 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 37 - 7. Preis und Value durchsetzen: Vergütung und Strategie verzahnen Die Preisstrategie muss mit der Vergütungsstrategie übereinstimmen. Um den Fokus z.B. auf Preisdurchsetzung zu lenken, kann eine "Verteidigungsprämie" eingeführt werden. Umsatzvergütung Umsatzprämie Korrekturfaktor: Marktpreisniveau Preisprämie Vergütung % Vergütung % 3,0% 3,0% Marktpreisniveau Verkaufsleistung unter Zielpreisniveau über Zielpreis- 1,0% 1,0% Verkaufsleistung niveau 0 1 2 Min.-Umsatz (Soll) 3 4 5 6 7 TOP-Umsatz 98% 102% Ziel: 100% 67% 104% alt neu Durchschnittlich realisierter Preis 33% Das gesunkene Marktpreisniveau kann bei der Zielvereinbarung berücksichtigt werden. Anteil an variabler Entlohnung 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 38 - 8. Umgang mit Listenpreisen – europäische Banken Abgesehen von den Schweizer Hauptbanken kommunizieren nur wenige Anbieter ihren Zinssatz für Hypotheken online. 1 2 3 4 5 6 7 Ja Anbieter (Marktführer) Preiskommunikation online Preisfokus Ja Ja Nein Nein (3 Clicks) (2 Clicks) Nein Ja - (Startseite) Ja Nein Nein Nein Nein Nein - - - - - Nein (3 Clicks) Preislevel Kein nennenswerter Nachteil für die Sparkassen durch 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007große Präsenz/Kundennähe Quelle: Homepage der Anbieter Above average Below average - 39 - 9. Intelligent Signalling – Beispiel: Kaffeebranche Zum Jahresbeginn 2005 konnte eine Preiserhöhungsrunde in der Kaffeebranche nach Signalling erfolgreich durchgeführt werden. 14. Oktober 2004: 22. Dezember 2004: 14. Februar 2005: 16. Februar 2005: ALDI hält Kaffeepreise bis 2005 stabil. Bis Ostern 2005 wird noch keine Erhöhung bei ALDI erwartet. Melitta informiert Kunden über anstehende Preiserhöhungen in ähnlicher Höhe wie Kraft Foods (70 Cent). Tchibo erhöht seine Preise um Ø70 Cent je Pfund. Grund: Anpassung an gestiegene Rohkaffeenotierungen Dallmayr beschließt im Dezember 2004 eine Preiserhöhung. Zur Zeit kostet ein Pfund Kaffee 70 Cent mehr als vor der Preiserhöhung. Zeit 20. Dezember 2004: 22. Dezember 2004: 17. Februar 2005 07. April 2005: Kraft Foods GmbH kündigt eine Preisanhebung an: Pfund Röstkaffee der Marke Jacobs Krönung Family um 70 Cent ; Onko um 50 Cent teurer. Insider gehen davon aus, dass ALDI zunächst beobachtet, ob die Durchschnittspreise am Markt steigen. Alle großen Röster haben die Preise bereits angepasst. Voraussichtlich steht aber noch eine zweite branchenweite Preiserhöhung in diesem Jahr an. ALDI zieht nach und erhöht die Kaffeepreise je nach Sorte um 40 bzw. 60 Cent. Die größten Wettbewerber erhöhen die Kaffeepreise, um die durch den steigenden Rohkaffeepreis und die Aktionen des Handels stark gesunkenen Margen zu verbessern. 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 40 - Zusammenfassung: Aktionsplan für das Management Die Preis- und Angebotsstrategie ist stringent aus der Gesamtstrategie und den damit verbundenen Propositions abzuleiten. Kennen und nutzen Sie Ihre Wettbewerbsvorteile. Es sind gezielt innovative und differenzierte Preis- und Angebotskonzepte zu entwickeln, § die auf Kenntnis von Kundennutzen und Zahlungsbereitschaften basieren und systematisch optimiert werden § die Mehrwerte für den Kunden schaffen und ihn so an Ihr Haus binden § die den Markenwert identifizieren und gezielt abschöpfen Die Preisdurchsetzung muss unterstützt werden, indem § Transparenz über realisierte Preise (Margen) und Kundenwert geschaffen wird § die Unternehmensstrategie mit der Incentivierung verzahnt wird § der Vertrieb mit wirksamen und wertorientierten Argumenten ausgerüstet wird, um im Preiswettbewerb zu bestehen § die Kundenkommunikation nicht einseitig auf Preis fokussiert wird § die Wettbewerbskommunikation den Druck auf die Preise herausnimmt 7D04FS016_Norddeutscher Bankentag 22. Juni 2007 - 41 -