Kurt Waldheim In the Name of Peace

Transcription

Kurt Waldheim In the Name of Peace
DVR: 0875538 Nr.2/2007; ISSN: 1992-9889
Unabhängiges Magazin
der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen
und des Akademischen Forums für Außenpolitik
2 | 2007
3 EURO
† Kur t W aldheim
In the Name
of Peace
"Oberösterreich International" –
ein starkes Bundesland ist
vernetzt
LH Pühringer: OÖ-Netzwerk mit mehr als 100 Botschafter weltweit
Mit dem Netzwerk "OÖ International" will das Land OÖ alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die im
Ausland leben, vernetzen. „Wir wollen die Erfahrungen und die Kontakte der Auslands-Oberösterreicher nutzen,
um den internationalen Stellenwert unseres Bundeslandes weiter zu steigern. Ihr Wissen wird im Netzwerk
„Oberösterreich International“ gebündelt“. www.ooe-international.at bietet eine Plattform für den
Erfahrungsaustausch von Meinungsbildnern aus Wirtschaft, Politik, Sozialpartnerschaft, Kulturschaffenden und
Medien in Oberösterreich und dem Ausland.
Weltoffenheit leben - Wissen vernetzen!
"Seit dem Beginn der Kampagne haben sich bereits mehr als 100 ehrenamtliche Botschafter unseres Landes
bereit erklärt im Rahmen des Netzwerkes „Oberösterreich International“ zu arbeiten", so Landeshauptmann
Dr. Josef Pühringer. "Viele Landsleute sind im Ausland erfolgreich. Ihr Wissen und ihre Erfahrung wollen wir
nützen. Wir laden Sie ein, als Botschafter unseres Landes dabei mitzuhelfen, den Stellenwert der Marke
„Oberösterreich“ weiter zu steigern.
Mehr dazu auf www.ooe-international.at
Liebe Leserin!
Lieber Leser!
L
eider muss das GLOBAL VIEW von einem sehr
ablief. Diese Wahlbeobachtungen zählen sicherlich
traurigen Ereignis berichten. Altbundespräsident
zu den wichtigen Aufgaben der Organisation und die
Dr. Kurt Waldheim, ehemaliger UNO Generalsekretär
meisten kennen die Tätigkeiten der OSZE nur im Zu-
und Präsident der Österreichischen Liga für die Ver-
sammenhang damit.
einten Nationen, ist am 14. Juni 2007 von uns gegangen. Dass das Magazin den Status haben kann,
Österreich rüstet sich indess für den Endspurt zur
den es heute hat, ist auch zum großen Teil sein Ver-
Kandidatur für den UNO Sicherheitsratssitz. Auf die-
dienst. Denn hätten wir nicht infrastrukturellen Vo-
sem Weg möchte ich mich bei Frau Bundesminister
raussetzungen (Büro, etc.), wäre ein Magazin wie
Plassnik bedanken, dass sie uns einen Beitrag fürs
dieses nicht möglich. Sein Lob, das er dem Heft im-
GLOBAL VIEW zur Verfügung gestellt hat.
mer entgegengebracht hat, war eine große Ehre für
uns.
Ein neues AFA Projekt stellt sich vor, das SISPR,
Wir werden ihn nie vergessen und er wird immer ei-
dass bereits im ersten Halbjahr 2007 durch eine Rei-
nen ganz besonderen Platz in unserem Herzen ha-
he von Veranstaltungen aufgezeigt hat, was in dem
ben.
jungen AFA WIEN Team steckt.
Aber es gibt auch Positives zu berichten. Die Präsidentenwahlen in Osttimor haben die Errungen-
Irene B. Stöckl, MA
schaften der Vereinten Nationen gezeigt, ein erst
Chefredakteurin
kürzlich unabhängig gewordenes Land auf den richtigen Weg zu führen. Zwar gibt es noch ab und an Probleme, aber im Großen und Ganzen, verläuft das
State- und Nationbuilding Osttimors reibungslos.
In Armenien fungierte die OSZE als Wahlbeobachter und versuchte sicherzustellen, dass alles korrekt
Erratum: Leider kam es in der Ausgabe 1/2007 auf Seite 38 zu einem Irrtum: Die Abtreibung in Österreich ist natürlich nicht erlaubt, sondern nur
unter Straffreiheit gestellt.
Impressum Herausgeber: Österreichische Liga für die Vereinten Nationen und Akademisches Forum für Außenpolitik Eigentümer und Verleger: Akademisches Forum für Außenpolitik - Österreich,
Hochschulliga für die Vereinten Nationen (AFA) Büro: A - 1010 Wien, Johannesgasse 2/2/32 | Tel./Fax: +43 /1/ 512 85 21 | http://www.globalview.at | [email protected] Chefredakteurin: Irene B.
Stöckl, MA
Mag. (FH) Klaudia Feurle; Josef C. Ladenhauf; Mag. Cäcilia S. Smekal Illustration: Josef C. Ladenhauf Layout: Irene B. Stöckl, MA Nicht gekennzeichnete Bilder: Redaktion
oder Autor; Titelbild: UN Photo Druck: Friedrich VDV Linz
Offenlegung der Blattlinie gem. § 25 Abs. 4 Mediengesetz Herausgeber: Österreichische Liga für die Vereinten Nationen und Akademisches Forum für Außenpolitik Eigentümer und Verleger
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Unternehmer: unabhängiger, eingetragener Verein(ZVR:
330335717)/ Vorstand vertreten durch Michael F. Pfeifer (Präsident)
Das GLOBAL VIEW ist das unabhängige und überparteiliche Magazin der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen und des
Akademischen Forums für Außenpolitik und versteht sich als Informations- und Diskussionsplattform zu außen- und weltpolitischen Themen. Der Inhalt stellt die Meinung der jeweiligen Autoren dar.
Auch wenn im Text aus Gründen der besseren Lesbarkeit weibliche Formen nicht explizit ausgeschrieben werden, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche, wie männliche
Personen.
GLOBAL VIEW 2/2007
GLOBAL VIEW 2/2007
PREETA BANNERJEE has been a Public Information Officer at UNODC since 2005. She also worked
with the Dag Hammaskjold Library at UNHQ New
York. She is Editor of the UNODC's Annual Report.
She comes from London and was born in India.
She has been on UN Peacekeeping Missions to Namibia and South Africa
JOHANNES LANGER studiert Politikwissenschaft
und Geschichte an der Universität Wien. Derzeit befindet er sich mit Erasmus in Uppsala, Schweden,
und studiert am Department for Peace and Conflict
Research. Er ist langjähriges Mitglied der Jungen
Europäischen Föderalisten (JEF) und Vorstandsassistent des Akademischen Forum für Außenpolitik
(AFA).
IRINA J. BEIKERT studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Geschichte an der Universität Wien. Sie war Generalsekretärin der VIMUN
2006 und ist Vizepräsidentin des Akademischen
Forums für Außenpolitik.
Dr. MICHAEL PLATZER worked for the United Nations for 34 years (1970-2004) in a variety of capacities, including in the Office of the Secretary General. He now teaches about the United Nations at
Bond University in Australia and is a member of
the Academic Council on the United Nations System.
Mag. (FH) KLAUDIA FEURLE studierte Internationale Wirtschaft und Management an der Fachhochschule Kufstein. Derzeit studiert sie Politikwissenschaft an der Universität Wien. Im Akademsichen
Forum für Außenpolitik bringt sie sich aktiv in die
jährlich stattfindende VIMUN ein. Sie ist Mitglied
des Redaktionsteams des GLOBAL VIEW.
LEILA SALEHI RAVESH studierte Journalismus
und arbeitete als Journalistin im Iran. Derzeit studiert sie Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie Politikwissenschaften in Wien. Sie
ist seit Februar 2007 die stv. Vorstandsvorsitzende
des AFA-Wien.
URDUR GUNNARSDOTTIR is the spokesperson of
the OSCE election body, the Office for Democratic
Institutions and Human Rights in Warsaw. She has
7 years experience working for the OSCE, mainly in
the Balkans; Kosovo and Bosnia and Herzegovina. Before joining the OSCE she was a journalist in
her home-country, Iceland.
SIMON TAUER ist Vorstandsvorsitzender des AFAWIEN. Er studiert Politikwissenschaft. Zur Zeit absolviert er ein Praktikum bei der UNDP in Jemen.
CHRISTOPH HARTL studiert Politikwissenschaft
und Geschichte an der Universität Wien. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt in Warschau
und einem Praktikum an der österreichischen Botschaft ebenda widmet er sich zurzeit u.a. der Organisation der für November geplanten AFA-Studienreise nach Polen und seiner Diplomarbeit.
Dr. AXEL WÜSTENHAGEN war von 1972-2003 in
der Öffentlichkeitsarbeit der UNO. Er leitete die
UNO Informationsdienste in Athen, Wien und Bonn
und fungiert seit 1997 als Medienkoordinator der
jährlichen Weltklimakonferenzen. Von 1967-1972
war er Generalsekretär der Österr. Liga für die Vereinten Nationen, deren Vorstand er seit 1962 angehört.
Photo Bannerjee: UNODC/Borovansky-König
Autoren
Inhalt
06
Am 14. Juni 2007 verstarb Alt-Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim. Er war UNO Generalsekretär von 1972 bis 1981. Artikel S.10
Dr. Axel Wüstenhagen
10
Dr. Michael Platzer
Kurt Waldheim
18
Irene B. Stöckl, MA
Darfur
22
Mag. Fabio Maurer
Osttimor
24
Preeta Bannerjee
UNODC Crime Report: The Caribbean
26
Mag (FH) Klaudia Feurle
G8 Heiligendamm
28
Mag (FH) Klaudia Feurle
Chinesisches Kapital nach Afrika
30
Christian Schusterschitz
Indianerstamm kauft Hardrock Café
32
Leila Salehi Ravesh
Der neue Khomeini
34
Christoph Hartl
Laiendiplomatie
36
Ismael Ndao
Dos&Donts: Senegal
38
Irene B. Stöckl, MA
To The Point: The UN Secretariat
40
On 12 May 2007 Parliamentary Elections
took place in Armenia. The OSCE was there with more than 400 observers . Article p.42
UN Ticker
Europa
40
Johannes Langer
42
Urdur Gunnasdottir
OSCE Mission in Armenia
44
Hadmar Hölzl
Kläger als Angeklagte
46
Petra Jahn
Portugal: EU Ratspräsidentschaft
48
Mag. Cäcilia S. Smekal
Kolumne
49
Josef C. Ladenhauf
Kartoon
50
Nordirland
Österreich
50
Dr. Ursula Plassnik
UNO Sicherheitsrat Kandidatur Österreichs
52
Irina J. Beikert
Buchrezension
54
Kultur/Gesellschaft
54
Irina J. Beikert
Afrika im Film
56
Salwa Mohamed Ahmed
Art Around the Globe: Egypt
58
Österreich bewirbt sich für den UNO Sicherheitsratssitz. Ein Bericht zur Kandidatur von
Frau Bundesminister Plassnik. Artikel S.50
UNO/International
06
AFA
58
Irene B. Stöckl, MA
So wird Jugend inspiriert
60
Julie A. Demel
Balkan Studienreise
61
Simon Tauer
Sicherheit interdisziplinär erforschen
63
Irene B. Stöckl, MA
People
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UN TICKER
April - Juni 2007
von Dr. Axel Wüstenhagen
Personelles
Generalversammlung
Der japanische Diplomat Kiyotaka Akasaka
Am 24. Mai wählte die Generalversammlung den vormaligen UNO-Botschafter der früheren
trat am 2. April sein Amt als neuer Leiter der
jugoslawischen Republik Mazedonien, Srgjan Kerim, zum Präsidenten ihrer 62. Jahrestagung,
Hauptabteilung Presse und Information an.
die im September beginnen wird. Die Generalversammlung müsse sich an die Spitze der in-
Er folgt in dieser Funkltion dem Inder Shashi
ternationalen Bemühungen um einen wirksamen Multilateralismus setzen, erklärte Kerim.
Tharoor als Untergeneralsekretär für Kom-
Globalisierung, Klimawandel, Terrorismus, Migration und nachhaltige Entwicklung können
munikation und Öffentlichkeitsarbeit nach.
nicht innerhalb nationaler Grenzen oder auf regionaler Ebene allein bewältigt werden. Fehlschläge der Weltorganisation seien nicht auf Unzulänglichkeiten des UNO-Systems zurück zu
Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 26.
führen, sondern auf den mangelnden politischen Willen einzelner Mitgfliedstaaten. Zu den
April
wichtigsten anstehenden Themen zählte der neue Generalversammlungspräsident die globa-
den
ehemaligen
portugiesischen
Staatspräsidenten Jorge Sampaio zum ers-
le Erwärmung und die Millenniums-Entwicklungsziele.
ten Hohen Vertreter der Vereinten Nationen
für die Allianz der Zivilisationen ernannt. Die
Darfur
2005 eingerichtete internationale Initiative
Am 16. April begrüßte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Zustimmung der sudanesi-
fördert die Versöhnung zwischen Religionen
schen Regierung zur "schwerer Unterstützung" des Friedenssicherungseinsatzes der Afrika-
und Kulturen.
nischen Union in der Krisenregion Darfur mit Truppen, Polizeikräften und Zivilbeamten der Vereinten Nationen. Damit tritt der zweite Abschnitt eines Dreiphasenplanes für den Einsatz
Der Schweizer Physiker Konrad Osterwalder
einer gemeinsamen UN/AU-Friedenssicherungstruppe in Kraft, die die Stationierung von rund
wurde am 9. Mai zum neuen Rektor der Uni-
17.000 Soldaten und 3.000 Polizeioffizieren der UNO und der AU in der Region Darfur vorsieht.
versität der Vereinten Nationen ernannt.
Seit 2003 sind dort mehr als 200.000 Menschen getötet worden; mehr als zwei Millionen
Osterwalder wird am 1. September sein Amt
wurden aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Der Konflikt droht sich auf die Nachbarländer
als 5. UNU-Rektor antreten. Er folgt in dieser
Tschad und Zentralafrikanische Republik auszuweiten, wo Tausende Flüchtlinge Zuflucht ge-
Funktion dem holländischen Geographen
sucht haben.
Hans van Ginkel nach.
Am 12. Juni nahm die sudanesische Regierung den Vorschlag zur Stationierung einer gemeinsamen UN/AU-Truppe an, nachdem sowohl die Vereinten Nationen als auch die Afrikanische
Union Klarstellungen zu Mandat, Aufbau und Aufgabenstellung der Truppe abgegeben hatten.
Ein entsprechendes Übereinkommen zwischen den drei Seiten war in Addis Abeba erzielt
worden.
Klimawandel
Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 6. April den neuen Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimawandel (IPCC) über "Auswirkungen, Anpassung und Gefährdung" begrüßt, der in Brüssel veröffentlich wurde. Die Studie geht davon aus, dass steigende Erdtemperaturen tiefgreifende Veränderungen im Ökosystem der Erde verursachen. Generalsekretär Ban rief die Vertragstaaten der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) auf, rasch einen Plan auszuarbeiten, um rechtzeitig das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zu ersetzen.
Am 1. Mai ernannte der Generalsekretär die ehemalige Ministerpräsidentin Norwegens, Gro Harlem Brundtland, den ehemaligen Staatspräsidenten Chiles, Ricardo Lagos Escobar, und den Präsidenten der 56. UNO-Generalversammlung, Han Seung-soo, zu seinen Sonderbeauftragten für Klimawandel.
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UNO
7
Kongo
Somalia
Am 3. April forderte der Sicherheitsrat ein gemeinsames Bekenntnis der politischen Parteien
Generalsekretär Ban Ki-moon forderte am
der Demokratischen Republik Kongo zur nationalen Versöhnung. Gleichzeitig beklagte der Rat
23. April die Einstellung der Gewalttaten, bei
die jüngste Welle der Gewalt in der Hauptstadt des Landes. Nach Angaben der UNO-Friedens-
denen in der Vorwoche mehr als 250 Men-
truppe MONUC sind bei Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Milizverbänden
schen getötet und 320.000 vertrieben wor-
des früheren Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba, der in den Vorjahrswahlen gegen Präsident
den waren. Ban beklagte vor allem den Ein-
Kabila unterlegen war, Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Ende eines
satz
sechsjährigen Bürgerkrieges, der vier Millionen Menschenleben gekostet hatte, befindet sich
Zivilbevölkerung als Verletzung des humani-
die Demokratische Republik Kongo jetzt im Wiederaufbau. Die im Vorjahr abgehaltenen Präsi-
tären Völkerrechts. UNO-Hilfsorganisationen
dentschafts- und Parlamentswahlen waren die ersten demokratischen Wahlen seit mehr als
warnten, dass die labile Sicherheitslage in
vier Jahrzehnten. (Siehe auch: Friedenssicherungseinsätze).
der Hauptstadt Mogadischu die Versorgung
schwerer
Waffen
gegen
die
der somalischen Bevölkerung ernsthaft geLibanon
fährde und eine humanitäre Krise auslösen
Der Präsident des Sicherheitsrates, Botschafter Zalmay Khalilzad (USA), hat am 23. Mai die
könne.
wachsende Sorge des Rates über das Schicksal der Zivilbevölkerung zum Ausdruck gebracht,
die ins Kreuzfeuer der Kämpfe zwischen der libanesischen Armee und den bewaffneten Ein-
Liberia
heiten der Fatah al-Islam im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr el-Bared geraten sind.
Am 27. April hob der Sicherheitsrat das über
Der Angriff der Fatah-Einheiten, der bereits mehr als 60 Menschenleben gekostet hat, wurde
Liberia verhängte Exportverbot für Diaman-
als inakzeptabler Anschlag auf die Stabilität, Sicherheit und Souveränität des Libanon kritisiert.
ten auf, das dem Land die Ausfuhr soge-
In dem Lager leben rund 31.000 Flüchtlinge, darunter 8.000 von der UNRWA registrierte Här-
nannter "Blutdiamenten" untersagte, mit de-
tefälle. 10.000 Menschen haben im benachbarten Flüchtlingslager Beddawi bzw. in einem
ren Erlös zahlreiche Kriege in Westafrika, vor
Stadion in der Stadt Tripoli Zuflucht gesucht, wo sie von der UNRWA versorgt werden.
allem in Liberia und Sierra Leone, finanziert
Der Sicherheitsrat beschloss am 30. Mai, den zur Aburteillung der mutmaßlichen Mörder des
worden waren. In einer Resolution stellte
früheren libanesischen Regierungschefs Rafik Hariri eingesetzten Sondergerichtshofes am
der Rat fest, dass Liberia bereits ausreichen-
10. Juni in Kraft zu setzen, falls der Libanon davor nicht selbst entsprechende Schritte setzt.
de interne Kontrollen für die Überwachung
Für diesen Beschluss stimmten 10 Ratsmitglieder; China, Russland, Indonesien, Katar und
des Diamentenhandel eingeführt habe. Der
Südafrika enthielten sich der Stimme. Der Gerichtshof wird sich zunächst mit der Ermordung
Rat behielt sich jedoch vor, die Aufhebung
Hariris und weiterer 22 Personen befassen, die im Februar 2005 bei einem Bombenanschlag
des Embargos innerhalb von 90 Tagen neu-
in Beirut ums Leben gekommen waren. Danach kann er selbst darüber beschließen, ob er
erlich zu überprüfen.
auch andere politische Mordanschläge seit Oktober 2004 untersuchen will.
Iran
IAEO-Generaldirekor Mohamed ElBaradei zeigte sich am 11. Juni zunehmend besorgt über die
Flüchtlinge
anhaltende Konfrontation in der Frage des Atomprogramms des Iran. Vor dem Gouverneurs-
In einem am 25. April vorgelegten Bericht
rat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien betonte er, es sei jetzt Sa-
stellte die UNRWA fest, dass die Palästinen-
che des Iran, die Zusammenarbeit mit seiner Organisation zu suchen und dabei volle Transpa-
sischen Behörden aufgrund der Beschlag-
renz und aktive Kooperation an den Tag zu legen, damit die Atombehörde die Zusicherung
nahmung der Zollerträge durch Israel und
geben könne, dass die nuklearen Aktivitäten des Iran ausschließlich friedlichen Zwecken dien-
des Einfrierens finanzieller Zuwendungen
ten.
der Geberländer nicht länger in der Lage sei,
Nach einem Zusammentreffen des IAEO-Chefs mit dem Sekretär des obersten iranischen Si-
grundlegende Dienstleistungen zur Verfü-
cherheitsrates, Dr. Ali Larijani, gab die IAEO am 25. Juni die bevorstehende Entsendung ei-
gung zustellen.
nes Expertenteams nach Teheran zur Klärung der offenen Fragen über das iranische Atompro-
Die Finanzmittel der Palästinensischen Be-
gramm bekannt. Dieser Schritt ist Teil einer politischen Verständigung, die Dr. Larijani mit
hörde sind 2006 um mehr als 35% auf rund
EU-Verhandler Javier Solana erörtern will.
1,4 Milliarden US-Dollar gesunken.
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8
UNO
Kosovo
UNO Reform
Der Sicherheitsrat hat am 26. April eine Mis-
Reiche wie arme Länder können von den Vereinten Nationen mehr profitieren, wenn deren
sion zu Gesprächen über die Zukunft der ser-
Einsätze vor Ort im Bereich der Entwicklung, der humanitären Hilfe und des Umweltschutzes
bischen Provinz Kosovo nach Europa ent-
besser abgestimmt und effizienter umgesetzt würden, erklärte Generalsekretär Ban Ki-moon
sandt, die in Brüssel, Belgrad, Pristina und
am 16. April bei der Vorlage des Berichts der hochrangigen Arbeitsgruppe über systemweite
Wien Station machte. Der Rat wollte sich auf
Kohärenz der Weltorganisation. Das Pilotprogramm "Eine UNO" sei bereits in acht Ländern
diese Weise aus erster Hand ein Bild über
umgesetzt worden, in denen mehrere Hilfsorganisationen und Programme der Vereinten Na-
die soziale, politische und wirtschaftliche La-
tionen im Einsatz sind. Sie wurden unter einer Führung zusammengefasst und haben jetzt ein
ge, den Aufbau demokratischer Einrichtun-
gemeinsames Arbeitsprogramm und Budget. Auch der Exekutivrat für Koordination am Sitz
gen, die Durchsetzung von Minderheiten-
der Organisation in New York soll wirksamer und transparenter werden. Ban kündigte an,
rechten
auch die verschiedenen UNO-Einrichtungen, die sich mit Frauenfragen und der Gleichberech-
und
die
Schaffung
einer
unparteilichen Justiz und Gesetzgebung in
tigung der Geschlechter befassen, in einer dynamischen UNO-Einheit zusammenzufassen.
der zum Großteil von einer albanischen eth-
Am 20. April legte die Präsidentin der Generalversammlung, Sheikha Haya Rashed Al Kha-
nischen Mehrheit bewohnten Provinz ma-
lifa, einen Bericht zur Reform des Sicherheitsrates vor. Danach sind die Ansichten der Mit-
chen. Nach Abschluss der einwöchigen
gliedstaaten zu einzelnen Fragen der Reform - von der Aufstockung der Zahl der Sitze bis zur
Rundreise erklärte Ratspräsident Johan Ver-
Frage, welches Ratsmitglied ein Vetorecht erhalten soll - nach wie vor so gespalten, dass jetzt
beke (Belgien),
die Positionen der beiden
eine Übergangsregelung in Aussicht genommen werden soll, um das derzeitige Patt zu über-
Volksgruppen lägen noch immer weit von ei-
winden. Zeitlich befristet soll eine Reformvariante ausprobiert werden. Nach Ablauf dieser
nander entfernt. Während die albanische
Frist können die Staaten über deren Fortsetzung befinden. Kein Staat würde dabei seine ur-
Mehrheit den im März vorgelegten Bericht
sprüngliche Position zur Reform aufgeben müssen. Vier Reformvarianten für eine Zwischen-
des Sonderbeauftragten des Generalsekre-
lösung sollen zur Wahl gestellt werden. Dieser Vorschlag kam von den fünf Verhandlungsfüh-
tärs, Martti Ahtisaari, unterstützt, der einen
rern - den UNO-Botschaftern Tunesiens, Zyperns, Kroatiens, Chiles und der Niederlande - die
stufenweisen Übergang zur Unabhängigkeit
im Auftrag der Generalversammlungspräsidentin drei Monate lang intensive Konsultationen
der Provinz vorsieht, wird dieser von der ser-
geführt hatten.
bischen Volksgruppe, die weitere Verhandlungen über den künftigen Status des Koso-
Drogenmissbrauch
vo fordert, abgelehnt. Die Schaffung einer
Exekutivbeamte in aller Welt würden in einem "Informationsnebel" agieren, der das Ausmaß
integrierten, multi-ethnischen Gesellschaft
der Gefahren der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität verschleiert, warnte der
im Kosovo werde daher noch beträchtliche
Exekutivdirektor des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Anto-
Anstrengungen erfordern, sagte Verbeke.
nio Maria Costa, anläßlich der Eröffnung der Jahrestagung der Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege am 23. April in Wien. Geldwäsche und Korruption, Verbrechen im Cyberspace, oder vorsätzliche Umweltzerstörung gehörten zur "Globalisierung" in
diesem Bereich. Die Mitgliedstaaten müssten dem organisierten Verbrechen entschlossener
gegenüber treten und eingehendere Informationen zur Verfügung stellen, damit eine umfas-
Irak
sende internationale Reaktion möglich werde.
Zur Unterstützung eines internationalen Pak-
Bei den meisten illegalen Drogen seien Produktion, illegaler Handel und Konsum im vergan-
tes für den Irak wurde am 3. Mai bei einem
genen Jahr gleich geblieben und die Exekutivbehörden würden im Kampf gegen diese Gei-
Gipfeltreffen in Sharm el-Sheik ein Fünfjah-
ßel der Menschheit immer erfolgreicher, heisst es im Weltdrogenbericht 2007, der am 26. Ju-
resplan für Frieden und Entwicklung ins Le-
ni - dem Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch - vom UNO-Büro für Drogen- und
ben gerufen. An dem Treffen nahmen UNO-
Verbrechensbekämpfung in Wien veröffentlicht wurde. Damit sei die Befürchtung widerlegt,
Generalsekretär
sowie
die Welt würde in einer Epidemie des Drogenmissbrauchs versinken, erklärte UNODC-Exe-
Delegierte aus 74 Ländern teil, die sich für ei-
kutivdirektor Antonio Maria Costa. Während die Märkte für Kokain, Heroin, Kannabis und Am-
ne verbesserte Regierungsführung, Anti-Kor-
phetamine im Zeitraum 2005-2006 fallende oder höchstens stabile Werte aufzeigten, bereite
ruptionsmaßnahmen, gleichen Schutz für al-
die Opiumproduktion in Afghanistan ein enormes Problem. Dort würden nicht weniger als
le irakischen Bürger und institutionelle
90% des weltweiten Opiumangebots erzeugt. Generalsekretär Ban rief die Länder auf, mehr
Einrichtungen zum Schutz der Rechtsstaat-
Zeit und Anstrengungen auf die Senkung der Nachfrage und nicht nur auf die Reduzierung
lichkeit aussprachen.
des Angebots zu verwenden.
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Ban
Ki-moon,
UNO
9
UNO Treffen in Wien
Naher Osten
Das 7. Globale Forum "Den Staat neu erfinden" ging am 29. Juni mit der Annahme einer Wie-
Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 19.
ner Erklärung im Austria Center Wien zu Ende. Die Erklärung weist auf das weltweite Pro-
April den Beschluss der Arabischen Liga be-
blem geringen Vertrauens in den Staat hin. An dem Forum nahmen mehr als 2.000 Delegier-
grüßt, eine im März 2002 in Beirut beschlos-
te
sene Friedensinitiative für den Nahen Osten
aus
über
160
Staaten,
darunter
Staats-
und
Regierungschefs,
Minister,
Parlamentsabgeordnete, hochrangige Beamte, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Privat-
wieder aufleben zu lassen.
wirtschaft teil.
Durch umgehende Maßnahmen der Mitgliedstaaten sollen der soziale Konsens erweitert so-
Das Diplomatische Nahostquartett rief am
wie die Regierungsführung und die öffentliche Verwaltung verbessert werden. Da es kein, für
30. Mai in Berlin Israel und die Palästinenser
alle Staaten gültiges allgemeines Rezept zur Vertrauensbildung in den Staat geben könne,
zur konstruktiven Zusammenarbeit auf, um
müssten neben universellen Prinzipien demokratischer Regierungsführung wie Transparenz,
Fortschritte in der Frage eines palästinensi-
Rechenschaftspflicht und Bürgerengagement konkrete, auf die jeweiligen Gegebenheiten der
schen Staates im Einklang mit früheren in-
einzelnen Staaten angepasste Maßnahmen ergriffen werden. Die Wiener Erklärung empfiehlt
ternationalen Vereinbarungen zu ermögli-
in diesem Zusammenhang, die Legitimität der Regierung zu sichern; öffentliche Dienstleistun-
chen. Dem Quartett gehören die Vereinten
gen und den Zugang dazu nach Prioritäten zu ordnen; öffentlich-private Partnerschaften zu er-
Nationen, die Europäische Union, die Verei-
möglichen; die Transparenz und Rechenschaftspflicht zur Korruptionsbekämpfung zu stärken;
nigten Staaten und Russland an. Mit großer
den Zugang der Entwicklungsstaaten zu Informations- und Kommunikationstechnologien zu
Sorge ging das Quartett auf die Gewaltaus-
verbessern; ein wirksames Engagement der Zivilgesellschaft zu unterstützen; den Schwer-
brüche zwischen den beiden palästinensi-
punkt auf Ansätze zu legen, die Belange von Frauen in den Mittelpunkt stellen; den Staat nä-
schen Gruppen - der den Regierungschef
her an die Menschen zu bringen; Innovationen im öffentlichen Sektor zu fördern und das Ver-
stellenden Hamas und der Fatahbewegung
trauen in Krisen- und Post-Konflikt-Staaten wieder herzustellen.
des palästinensischen Präsidenten - ein und
Seit 1999 beschäftigt sich das Globale Forum "Den Staat neu erfinden" mit der notwendigen
verurteilte die Raketenangriffe militanter Pa-
Verbesserung der Regierungsführung und der öffentlichen Verwaltung. Bisher fanden Konfe-
lästinenser auf Israel. Gleichzeitig mahnte
renzen zu diesem Thema in Washington, Brasilia, Neapel, Marrakesch, Mexiko-Stadt und Se-
das Quartett Israel zur Mäßigung. Beim Ein-
oul statt. Die Tagung sollte einen direkten Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Entwick-
satz seiner Sicherheitskräfte solle Israel ver-
lungsziele leisten.
stärkt darauf achten, zivile Opfer oder die
Zerstörung von zivilen Infrastruktureinrich-
Friedenssicherung
tungen zu vermeiden.
Mit einem Aufruf an Marokko und die POLISARIO, die seit langem unterbrochenen Gespräche "in gutem Glauben" wieder aufzunehmen, verlängerte der Sicherheitsrat am 30. April den
Am 27. Juni ernannten die Mitglieder des
Einsatz der UN-Friedenssicherungsmission in der Westsahara (MINURSO) um weitere sechs
Quartetts den früheren britischen Regie-
Monate. Generalsekretär Ban Ki-moon wurde aufgefordert, Verhandlungen zwischen beiden
rungschef Tony Blair zu ihrem Vertreter. Die
Seiten einzuleiten, um eine gerechte, dauerhafte und für alle Seiten annehmbare politische
jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen und
Lösung zu erreichen, die das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung der Westsahara ver-
auf der Westbank machten die Friedenssu-
wirklicht.
che im Nahen Osten dringender denn je.
Am 20. Juni verlängerte der Sicherheitsrat das Mandat der Beobachtertruppe für die Truppen-
Blair soll internationale Hilfe für die Palästi-
trennung auf den Golanhöhen (UNDOF) um weitere sechs Monate. Die Truppe überwacht be-
nenser mobilisieren, beim Aufbau eines pa-
reits seit 33 Jahren die Truppentrennung zwischen Syrien und Israel nach dem Nahostkrieg
lästinensischen Staates helfen, mit Hilfe ei-
von 1973.
nes Expertenteams in Jerusalem Pläne zur
Am 13. April verlängerte der Sicherheitsrat die UN-Beobachtermission in Georgien (UNOMIG)
Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung
um weitere sechs Monate. Vor 14 Jahren hatten Kämpfe zwischen Regierungstruppen und ab-
ausarbeiten und Kontakte zu anderen Län-
chasischen Einheiten rund 300.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben.
dern pflegen, um die vereinbarten Zielset-
Am 15. Juni verlängerte der Sicherheitsrat die UNO-Friedenstruppe in Zypern (UNFICYP) bis
zungen des Quartetts umzusetzen.
Mitte Dezember 2007. In einer einstimmig angenommenen Resolution bezeichnete der Rat
den status quo als inakzeptabel. Die Zeit arbeite nicht für eine Lösung und die Blockade einer
endgültigen politischen Regelung des Zypernproblems dauere nun schon zu lange, betonte
der Rat.
GLOBAL VIEW 2/2007
10 UNO
KURT WALDHEIM:
THE FOURTH SECRETARY-GENERAL
(1972-1981)
Former United Nations Secretary-General Kurt Waldheim died
on 14 June 2007 at the age of 88. Text Michael Platzer
I
n death, as in life, his achievements we-
of Secretary-General, and he appointed
re overshadowed by the controversy over
good deputies: John Davidson, a Canadian
his military service during World War II. Ho-
businessman, as Head of Administration;
The Indo-Pakistan War was winding down
wever, his many outstanding accomplish-
Jean Ripert, the French economist, as Under
just as Waldheim was elected. However, In-
ments at the United Nations in the service of
Secretary-General (USG) for Economic Af-
dia was holding prisoner 90 000 Pakistani
the community of nations and his profound
fairs; the old UN hand Brian Urquhart, as
troops, 200 000 Bengalis were stranded in
commitment to peace and human rights
USG for Political Affairs; the Belgian Eric Suy
Pakistan, five million people were homeless
should be remembered, as should the tre-
as Legal Counsel; the skilled Argentinian di-
and much of the infrastructure in Bangladesh
mendous challenges he successfully faced
plomat Roberto Guyer, as Special Political
had been destroyed. Waldheim appointed
during his 10 years as Secretary-General. In
Representative; the energetic American
Robert Jackson, former Deputy Director of
1972, when he took office, the Vietnam War
Bradford Morse as USG for General Assem-
the UN Relief and Rehabilitation Administra-
was at its height. Moreover, the United Nati-
bly Affairs (and later head of UNDP) and Sa-
tion, to head the Bangladesh operation-the
ons had been "hijacked" by the developing
druddin Aga Khan as head of UNHCR. The
largest UN relief operation to date with 1.5
countries who were demanding a New Inter-
first woman Assistant Secretary-General,
billion USD in assistance delivered. Harbors
national Economic Order. The UN was broke,
Helvi Sipila was also appointed by Wald-
in Bangladesh were cleared and infrastructu-
with both France and the Soviet Union refu-
heim.
re repaired in a multinational reconstruction
operation that could still be a model today.
sing to pay their debts. At the same time,
the US Congress voted to reduce its contri-
Bangladesh
UN Financial Crisis
Waldheim appointed a group of experts to
facilitate the two-way transfer of population
bution by 20 percent. When questioned
about reasons for the shortfall, US Secretary
The first thing Waldheim tackled on coming
that eventually led to the peaceful settle-
of State Henry Kissinger is reputed to have
to office was the UN financial crisis; he an-
ment of the dispute between India, Pakistan
said: "Don't bother me with that UN crap,"
nounced austerity measures in the Secreta-
and Bangladesh.
which more or less reflected the official US at-
riat (freezing recruitment, promotions), ur-
titude at the time.
ged that meetings and documentation be
Terrorism
curbed, and asked countries to pay their conFirst Appointments
tributions early. He managed to get China
In September 1972, Secretary-General Wald-
and France to advance their contributions (by
heim, on his own initiative, placed terrorism
All commentators, even his detractors, com-
3 million USD and 10 million USD, respecti-
on the agenda of the General Assembly; this
ment that Waldheim was a hard worker. With
vely) and to institute biennial budgets - a le-
came in the wake of the Munich Olympics
a total of 16 years of experience as a diplo-
gacy to this day - which allowed for longer-
massacre and 118 other terrorism-related in-
mat at the UN, he jumped right into the job
term planning/budgeting.
cidents that took place in that year alone. No-
GLOBAL VIEW 2/2007
netheless, the proposed GA resolution ba-
se he had ignored the North's invasion of
nitarian assistance in Cambodia a move un-
sed on an unusually frank SG report went
South Vietnam. Waldheim even had to de-
popular in some quarters as the Pol Pot go-
down to defeat because the developing
fend his Vietnam peace initiative against Chi-
vernment was still officially the representati-
countries wanted the "underlying causes"
nese and Soviet criticism. Waldheim publis-
ve
discussed as well. Nonetheless, Waldheim
hed a letter saying the UN could no longer
Secretary-General called a Conference to
continued to condemn terrorist acts as they
remain a mute spectator to the war.
deal with the Vietnamese "boat people" refu-
at
the
UN.
In
July
1979,
the
gee crisis. In November 1979, he chaired a
occurred in the seventies (Red Army faction,
IRA, South Moluccas Separatists, attack on
In December 1972, when the USA resumed
UN Conference on Cambodia which secured
OPEC HQ). Waldheim won few friends for
the bombing (after agreeing a cease-fire with
200 million USD to prevent famine and
his strong words, spoken three decades be-
Vietnam), Waldheim summoned the US per-
disease.
fore 9/11.
manent representative to express his concern. In February 1973, he was included in
Indo-China
Middle East
the 12-nation peace conference on Vietnam
in Paris. But Waldheim went too far too fast
The Middle East was also to leave its mark
Few remember Kurt Waldheim as a bold and
and offered observer status to the Viet Cong
on the term of the Fourth Secretary-General.
outspoken man. However, he offered to ser-
(the provisional government of Vietnam) in
Already in February 1972, Israeli forces were
ve as an intermediary in Northern Ireland
New York, an offer which he had to withdraw
attacking southern Lebanon. The Security
when the British troops fired on the Catholic
a month later, under pressure from the USA.
Council ordered the cessation of all military
marchers and the IRA was exploding bombs
Waldheim did, however, allow a Vietcong of-
action against Lebanon and later authorized
in London. His offer was rebuffed. He then
fice at the Geneva headquarters. When
UN observers to police the Israeli-Lebanese
offered to mediate in the Vietnam War as an
South Vietnam finally fell, Waldheim ap-
border. However, civil war broke out in Leba-
honest broker, when the USA resumed the
pealed to all sides to limit the suffering of in-
non between the army and the Palestine Li-
bombing of North Vietnam and Haiphong
nocent people.
beration Organization (PLO) supported by
Syria, while Israel aided the Christian militia.
Harbor, but his offer was refused by both sides. In May 1972, Waldheim convened the
Cambodia
In October 1973, the Yom Kippur War began
when Egypt attacked Israel. Egypt was
permanent members of the Security Council
to discuss ending the Vietnam War after Ni-
When Vietnam invaded Cambodia to topple
routed by Israeli forces in the Sinai that had
xon ordered the mining of all North Vietna-
the Pol Pot regime and China then invaded
crossed the Suez Canal. Henry Kissinger ne-
mese ports. When the SG condemned the
Vietnam, Waldheim visited China and Viet-
gotiated the Israeli and Egyptian withdrawal;
bombing of the Red River dike system, Ni-
nam to offer his good offices. He again ap-
however, the Security Council asked the Se-
xon accused him of double standards becau-
pointed Robert Jackson to coordinate huma-
cretary-General to send UN observers to
GLOBAL VIEW 2/2007
supervise the truce and Waldheim quickly re-
(UNRWA) for Palestine Refugees in the
years of Waldheim's tenure at the UN. Ho-
deployed troops from Cyprus to facilitate dis-
Middle East abandoned the chaos of Beirut
wever, UNEF, UNDOF and UNIFIL remain his
engagement. The Security Council subse-
for Vienna. On 30 March, Waldheim, acting
legacy.
quently agreed to a 7.000-strong United
under Article 99 of the UN Charter, told the
Nations Emergency Force, which could not
Security Council that the Lebanese situation
be removed without the agreement of all
threatened international peace. Syrian troops
parties. Meanwhile, hostilities continued
entered Lebanon to stabilize the county whi-
Kurt Waldheim is most closely associated
between Syria and Israel, with heavy shel-
le Christian militia attacked the PLO and sei-
with Cyprus. When Turkey invaded Cyprus in
ling and an air battle taking place around the
zed control of southern Lebanon. The conflict
July 1973, Waldheim telephoned the Prime
Golan Heights. In May, Kissinger negotiated
continued until March 1978, when the Secu-
Minister of Turkey, Bülent Ecevit asking him
the Golan Heights' United Nations Disen-
rity Council agreed to a 4,000-strong UN In-
to safeguard the UN troops guarding Nicosia
gagement Observer Force (UNDOF), which
terim Force in Lebanon (UNIFIL) proposed by
airport. He personally met with the Greek
was immediately implemented by Waldheim
the Secretary-General; this was later increa-
and Turkish leaders in August in Cyprus and
and which remains in place to this day. Wald-
sed to 6.000. However, the Israelis in with-
achieved the resumption of face-to-face ne-
heim obtained a critical eleventh-hour Syrian
drawing turned over their positions to the
gotiations. The following year, he convened
extension to the UNDOF of six months in
Christian militia, which Waldheim criticized,
the Vienna talks between the leaders at
November 1974 and again in May 1975.
while Israel bombed PLO camps in Lebanon.
which they agreed to reopen the airport, but
Lebanon
The Secretary-General in his report charged
the talks were deadlocked. In February 1976,
Israel with regularly interfering with UNIFIL
Waldheim reconvened the inter-communal
Meanwhile, fighting spread across Lebanon
operations. History repeated itself again with
negotiations in Vienna. Again in February
in 1976, as Waldheim pleaded to all the par-
last year's Israeli invasion of Lebanon to sup-
1977, he got Archbishop Makarios, leader of
ties to end the bloodshed. In February, he
press the Hamas attacks. While the Camp
the Greek Cypriots and Rauf Denktash, Tur-
appealed for 50 million USD to assist the
David accords did establish peace between
kish Cypriot leader, to resume talks, which
victims of Lebanon's internal conflict, as the
Egypt and Israel, truces were broken and
he hailed as a "breakthrough". But again he
United Nations Relief and Works Agency
fighting flared up in Lebanon during the final
had to tell the Security Council in April that
Cyprus
in June he had to tell the Security Council
GLOBAL VIEW 2/2007
Photo: UN Photo/x, UN Photo/Teddy Chen
the negotiations had failed. In January 1978,
Portuguese empire in Africa (the author was
350.000 persons). Although a bloody conflict
Waldheim noted a "turning point" in the Cy-
assigned to the transitional government of
between Algeria (which supports the local
prus dispute. But in the end, the fourth Se-
Guinea-Bissau and Cape Verde). The inde-
Saharans) and Morocco (Mauritania dropped
cretary-General saw Cyprus as "the most
pendence of Rhodesia proved to be more
its claim) was avoided, the "non-solution" so-
thankless and frustrating task of my term of
difficult, as the British offered a handover to
lution held in Western Sahara (and no UN Re-
office." There were no further outbreak of
Ian Smith and moderate blacks, while the
ferendum has been able to be carried out in
major hostilities, however, the division of the
Security Council requested Waldheim to ap-
the past 30 years).
island continues until today.
point a representative to discuss arrangements for an orderly transition to majority ru-
Africa
Namibia
le in Southern Rhodesia. In the end, after UN
embargos and sanctions took effect, Ian
Waldheim was more directly involved in the
In the Seventies, the Secretary-General de-
Smith agreed to let Mugabe and Nkomo sha-
preparations for a referendum for South
voted a great deal of concern to Africa. Not
re power in the renamed independent coun-
West Africa. South Africa had proposed a
only did the first Security Council ever held
try of Zimbabwe in 1979.
transition plan which was rejected by the UN
Council for Namibia and the liberation move-
outside New York, take place only a few
weeks after he took office in Addis Abbaba.
Western Sahara
ment SWAPO. But in 1978, SWAPO was
ready to accept UN-supervised elections in
Throughout his tenure, Waldheim had to ma-
In 1975, Waldheim traveled to Spain, Moroc-
Namibia. Waldheim proposed to the Security
neuver between the decolonization de-
co, Mauritania and Algeria to seek a non-vio-
Council to establish a UN Transition Assistan-
mands for the Portuguese territories, Spa-
lent solution to the conflict over Spanish Sa-
ce Group (UNTAG) to help Namibia to inde-
nish Sahara, Rhodesia and South West Africa
hara. Spain agreed to withdraw in favor of
pendence. The Plan was approved, but
and the sanctions against Apartheid South
UN forces and to a UN supervised referen-
South Africa delayed, accusing the UN of bi-
Africa and her Portuguese, UK and US allies.
dum. The General Assembly insisted on the
as. Waldheim assured South Africa that the
After the young Portuguese military officers
right of self-determination, but Morocco in-
UN would conduct completely impartial
staged a coup in Lisbon in 1974, Waldheim
tended to annex the territory through a popu-
elections. Waldheim also appointed Martti
offered to help with the decolonization of the
lation movement (a "green march" of
Ahtisaari as UN Administrator, but Namibia
GLOBAL VIEW 2/2007
14 UNO
was not to become independent under his
tu extremists massacred Tutsis in 1972 in a
twice requested the Security Council to de-
watch.
cycle which was to repeat itself in Rwanda
lay voting on an economic embargo. Unhap-
and Burundi. In 1972, Emperor Bokassa of
pily, the hostages had to wait 444 days to be
the Central African Republic accused Wald-
released. Waldheim, however, was success-
heim of interference, when the Secretary-
ful in obtaining the release of eight French
In May 1973, Kurt Waldheim visited six sub-
General criticized the beating and execution
nationals held in the Western Sahara by Poli-
Saharan countries, where 24 million people
of thieves; but in 1979, Bokassa was over-
sario. Later, as Austrian Federal President,
were suffering from drought. He appointed
thrown. Hailie Selassie was disempowered
he was also successful in convincing Sad-
Issoufou Djermakoye (the author's then
in 1974, after the devastating drought in Et-
dam Hussein to release the Austrian hosta-
boss) and Bradford Morse to coordinate the
hiopia.
ges taken by Iraq in 1990.
Iran
Other Events
Waldheim asked for international aid for the
The overthrow of the Shah in Iran put Wald-
Other crises occurred during the Seventies,
world's 32 poorest nations threatened by
heim's life in real danger. In 1979, Waldheim,
which Waldheim attempted to influence, but
quadrupled oil prices and poor weather. In
on his own initiative, requested a Security
without success: the Soviet Invasion of Af-
April 1975, fighting broke out between the
Council meeting on Iran. He obtained a Se-
ghanistan, the Indonesian occupation of East
Marxist PMLA and the pro-West Front for Li-
curity Council delay on sanctions to allow for
Timor, the Iran-Iraq war, the overthrow of Al-
beration of Angola, which would last 20 ye-
private negotiations. President Carter asked
lende in Chile, the Sandista takeover in Nica-
ars and cause millions to suffer. In July 1977,
Waldheim to go to Iran to seek the release of
ragua, and the civil war in El Salvador. It
fighting erupted between Ethiopia and So-
the US hostages. The Security Council ap-
should also be recalled that this was the ti-
malia over the Ogaden region, which was al-
proved his mission, but Waldheim was ac-
me of the Brezhnev-Nixon summit, SALT I,
so to last years. In 1979, the Tanzanians final-
costed by hostile demonstrators, hectored
the Helsinki Conference, the creation of the
ly invaded Uganda and toppled Idi Amin (who
by government spokesmen and Khomeini re-
OSCE, the admission of the two Germanys
had expelled the Asians and committed mas-
fused to see him. Waldheim told the Securi-
to the UN, the Solidarity Movement in Poland
sive human rights violations). In Burundi, Hu-
ty Council that he made no progress, but
(and crackdown), the joint Apollo-Soyuz mis-
Suffering in Africa
UN Sahelian Drought Relief effort. In his
1974 report on the world situation, he highlighted the food shortages. In December,
UNO 15
sion, the creation of the International Institu-
the Law of the Sea Conference, which even-
ched in space were both adopted. Waldheim
te for Applied Systems Analysis (IIASA) in
tually led to an agreement on the seabed. In
announced the International Fund for Agricul-
Austria to facilitate East-West joint scientific
1974, the World Population conference was
tural Development at the end of the year. In
research, the Soweto uprising, the anti-
held in Cairo where all countries recognized
1977, the UN Water Conference adopted the
Apartheid movement, election of Jimmy
the connection between population control
Plan of Action of Mar del Plata to ensure
Carter and appointment of Andrew Young to
and prosperity. In the same year, the Gene-
clean water for everyone. The year 1977 also
the United Nations, which dramatically
ral Assembly established the World Food
saw the UN Conference on Desertification,
changed the US attitude to the UN. Wald-
Council (after the World Food Conference in
the World Conference to Combat Racism
heim was given the honors of a Head of
Rome) and the World Intellectual Property
and Racial Discrimination, as well as the Re-
State at the White House, and Voyager I and
Organization. The year 1975 was Internatio-
view Conference on the 1972 Treaty Prohibi-
II carried Waldheim's recorded greetings
nal Women's Year with the important confe-
ting Emplacement of Nuclear and Other We-
from Earth to possible extraterrestrial life
rence on women's rights in Mexico. The UN
apons of Mass Destruction on the Seabed.
beyond our galaxy.
Convention on Prohibition of Development,
The UN Conference on the International
Production and Stockpiling of Bacteriological
Code of Conduct on the Transfer of Technolo-
and Toxic Weapons came into force. The Ge-
gy was held in 1978. UNIDO was made a
Historic UN Conferences
Photo: UN Photo/Yutaka Nagata
neral Assembly held a Special Session on
specialized agency the same year. 1979 was
The Waldheim era at the UN should also be
Development and International Cooperation
the Year of the Child with the Conference
remembered for the major United Nations
and also adopted the Convention on the Pro-
that led to the Convention on the Rights of
conferences that kick-started discussion on
tection of all Persons from Being Subject to
the Child, as well as the opening of the De-
many important issues. The Stockholm Con-
Torture and Other Cruel, Inhuman, or Degra-
cade for Women and a Conference in Copen-
ference on the Human Environment appro-
ding Treatment or Punishment.
hagen. In 1981, a UN International Conference
ved a permanent UN organization (UNEP) to
In 1976, the UN Conference on Human Sett-
on Assistance to Refugees is organized,
deal with the environment and led directly to
lements took place in Vancouver and Habitat
which also discussed internally displaced
political
persons. In December 1981, the first Inter-
and
was born. The Anti-Pollution Convention to
today's concerns over the atmosphere and
ecological
consciousness
Protect the Mediterranean Sea and the UN
national Day of Peace is agreed, which is a las-
global warming. In 1973, Waldheim opened
Convention on Registration of Objects laun-
ting legacy of the Waldheim period.
GLOBAL VIEW 2/2007
16 UNO
Development and Straight Talk
illiteracy." In his 1974 report, he highlighted
Construction Projects-Lasting Legacies
inflation, food shortages, soaring population,
Waldheim himself made many straight for-
and nuclear proliferation and said internatio-
Waldheim's other important legacies were
ward, outspoken statements about the
nal cooperation was needed (France, China
his fiscal reforms (curbing staff salaries was
world situation. In 1972, in his report to the
and India had just exploded nuclear devices).
not at all popular), restructuring the Secreta-
GA, though he lauded the improved relations
In May 1977, Waldheim addressed the UN
riat and construction projects. In November
between the superpowers, he was also criti-
Economic Commission for Latin America,
1976, Waldheim proposed a three-year pro-
cal of peacekeeping through a concert of the
raised the issue of the crushing debt burden
gram to expand UN facilities to accommoda-
great powers (fast forward "Coalitions of the
confronting developing countries and argued
te 170 member countries. During the Wald-
Willing"). In the same session, he issued a
for a stabilized commodities markets. In
heim years, 30 nations were admitted to the
blunt condemnation of terrorism, arguing for
1978, the Secretary-General appointed Ken
United Nations. In addition to the UNEP and
cooperation among nations (in twenty-first
Dadzie as the Director General for Economic
Habitat Headquarters in Nairobi, a 500 million
century words). Waldheim commissioned a
Development to indicate the priority he atta-
USD facility for the IAEA, UNIDO and the UN
committee of specialists who reported on
ched to the coordination of UN efforts. Wald-
was opened in 1979 in Vienna. So successful
the shocking disparity between global arms
heim opened the Fifth Conference on Trade
was the Secretary-General in persuading
spending, 200 billion USD as compared with
and Development in Manila in 1979, which
member states about UN economic efficien-
8 million USD in aid to poor countries. In
called for a Common Fund to prevent com-
cy, that the General Assembly approved its
1975, the UN reported that annual weapons
modity price fluctuations, but this was blunt-
first billion dollar budget in 1979.
expenditures had passed $US300 billion.
ly refused by the developed countries.
Waldheim spoke in favor of the New Interna-
From joining an organization in crisis in 1972,
tional Economic Order at Conferences of
At the New Delhi UNIDO meeting he again
Waldheim left the United Nations with solid
Non-Aligned Countries and other forums. He
endorsed the demands for a new economic
foundations on which to continue its work.
wrote, "It is not right that 70 percent of the
order. To the end of his term, Waldheim re-
He certainly would have been re-elected
world's population, which produces a large
mained active to broker a compromise in the
even for a third term if China would not have
proportion of the raw materials, should have
North-South confrontation. In 1981, he was
insisted that after two terms of a Secretary
to subsist on only 30 percent of the world's
invited to take an active part in the North-
General coming from an industrialized coun-
available income." He continued: "Nations
South Economic Summit in Cancun, but
try, a Secretary General should be elected
that had subscribed to the UN Charter's pur-
Reagan was now US President and he did
being a national of a developing country.
suit of" "better standards of life in larger free-
not allow a role for the United Nations. Rea-
<<
dom should not stand passively by in the fa-
gan was the fourth US President during
ce of massive poverty, ill health, and
Waldheim's term of office.
UNO 17
Important UN Events During Waldheim's Years
for UNRWA to cover deficit
cism and Racial Discrimination
- Aug. 1975 Special GA Session -Problems of
- Dec. 1977 Waldheim obtains release of 8
- Jan. 1972 Security Council meets in Addis
Development + Intern. Cooperation
French held by Polisario.
(first time outside of HQ since 1952)
- Oct. 1975 Waldheim in Spain, Morocco, Mau-
- Mar. 1978 Waldheim names Ken Dadzie as DG
- Mar. 1972 Waldheim appoints first woman As-
ritania to seek W.Sahara solution
for economic development
sistant Secretary General (Sipila)
- Dec. 1975 GA condemns corrupt practices by
- Mar. 1978 Sec Council approves Waldheim
- Jun. 1972 Stockholm Conference on Environ-
transnational corportations
4.000 peacekeeper plan for Lebanon(UNIFIL)
ment
- Dec. 1975 adopts Declaration against Torture
- Aug. 1978 Waldheim asks UNSC to establish
- Sept. 1972 Waldheim places issue of Terrorism
and Cruel Degrading Treatment
UN Transition Assistance Group (UNTAG) to help
on GA agenda
- Jan 1976 International Conference on Nami-
Namibia into independence
- Feb.1973 12 nation conference on Vietnam
bia
- Oct. 1978 UN Conference on Intern Code of
chaired by Waldheim
- Feb. 1976 Human Rights Committee con-
Conduct on Transfer of Technology
- May 1973 Waldheim visits Sahel countries and
demns Chile's Human Rights record
- 1979 Year of the Child
issues an appeal
- Feb. 1976 Anti Pollution Convention to Protect
- Jan. 1979 UN Decade for Women
- Aug. 1973 Waldheim appeals for immediate
Mediterrean Sea
- Jan. 1979 GA approves 1billion USD budget
assistance for Pakistan
- Feb. 1976 Waldheim appeals for 50 million
- Apr. 1979 Waldheim offers "good offices" in Vi-
- Sept. 1973 Waldheim addresses Non-Aligned
USD to assist victims of Lebanon conflict
etnam (China, Cambodia), between 2 Koreas
Conference in Algiers
- Mar. 1976 Waldheim, under 99, says Lebanon
- May 1979 Waldheim opens 5th Conference on
- Oct. 1973 UNEP opens offices in Nairobi
situation threatens peace
Trade and Development in Manila
- Oct. 1973 Yom Kippur War; 7,000 peacekee-
- May 1976 Waldheim wins 11th hour Syrian ap-
- Jun. 1979 Waldheim calls for conference on
pers for UNEF
proval for UNDOF extension
Boat People
- Nov. 1973 Waldheim opens Law of Sea Confe-
- Jun. 1976 UN Conference on Human Settle-
- Aug. 1979 Waldheim opens UN Office in Vienna
rence
ments - Vancouver
- Dec. 1979 Security Council asks Waldheim to
- Dec.1973 GA adopts Convention on Suppres-
- Aug. 1976 Non Aligned Conference, Colombo
use good offices to release US diplomats
sion of Apartheid and Convention to Punish Sei-
warns rich to yield wealth
- Jan.1980 Waldheim, on own initiative, re-
zure of Protected Persons
- Sept. 1976 UN Convention on Objects Laun-
quests meeting of Security Council on Iran;
- 1974 World Population Year
ched into Space
Waldheim asks UNSC to delay sanctions 3x, to
- Feb. 1974 UN updates 1949 Geneva Conventi-
- Oct. 1976 Geneva Conference on Rhodesia
allow private negotiatons
ons
- Nov. 1976 Waldheim proposes rehabilitation/
- Jan. 1980 failed mission to obtain release of
- May 1974 GA adopts Declaration on Establish-
expansion UN facilities
hostages.
ment of a New Internation Economic Order and
- Dec. 1976 Waldheim announces Intern Fund
- Jan.1980 Waldheim establishes UN Commissi-
Program of Action.
for Agric. Development (IFAD)
on to investigate crimes of Shah
- May 1974 Kissinger negotiates Golan Heights
- Dec. 1976 GA recognizes SWAPO as "sole re-
- Jan. 1980 at New Delhi UNIDO Meeting Wald-
Disengagement, UNDOF created
presentative" for Namibia
heim endorses demands of New Econ. Order
- Jul. 1974 Turkey invade Cyprus, Waldheim
- Jul. 1980 Waldheim opens Decade for Women
UN Photo/Mark Garten
saves Nicosia airport
Important Events during Waldheim's Se-
Conference - Copenhagen
- Aug. 1974 UN Population Confernce
cond Term
- Sept. 1980 Waldheim appoints Olof Palme as
- Oct. 1974 Report on World Social Situation
- Feb. 1977 Waldheim gets Makarios and Denk-
mediator for Iran-Iraq war
calls for new land ownership concept
tash to resume talks, hailed as breakthrough
- Jan. 1981 UN Conference on Namibia
- Nov. '74 Waldheim opens World Food Confe-
- Feb. 1977 Waldheim received as "Head of
- Apr. 1981 UN International Conference on As-
rence in Rome
State" in President Carter White House
sistance to Refugees
- Dec. 74 GA establishes World Food Council
- Mar. 1977 UN Water Conference adopts Plan
- Apr. 1981Security Council condemns Israeli at-
and WIPO
of Action, Mar del Plata
tacks on Iraqi nuclear reactor
- Dec. 74 Waldheim asks for increased aid for
- May 1977 Waldheim addresses ECLAC - urges
- May 1981 Waldheim calls for UN Conference
world's 32 poorest countries
stabilized commodities markets
on Cambodia
- 1975 International Women’s Year
- Jun. 1977 Waldheim records greetings to ex-
- Sep. 1981 Waldheim proposes negotiations
- Jan. 1975 UN University opens in Toyko
traterrestrials carried by Voyager I + II
between Pakistan + Afganistan Soviet troops
- Mar. 1975 UN Convention on Prohibition of
- Jun. 1977 Geneva Convention updates rules of
Appoints Perez de Cuellar as Special Represen-
Bacteriological Weapons
war for fighting colonial domination
tative
- May 1975 Waldheim convenes Vienna talks
- Jul. 1977 Prime Minister Begin asks Waldheim
- Nov. 1981 GA urges foreign troops to leave
between Greeks and Turks
to intercede with Syria for Jewish families
Afghanistan
- Jun. 1975 World Conference on Women in
- Aug. 1977 Lagos World Conference on Apartheid
- Dec. 1981 International Day of Peace
Mexico
- Sept. 1977 UN Conference on Desertification
- Dec. 1981 GA urges El Salvador to negotiate
- Jul. 1975 Waldheim pleads for 24 million USD
- Dec. 1977 World Conference to Combat Ra-
with rebels
GLOBAL VIEW 2/2007
Ralley Paris/Khartoum
Die Auseinandersetzungen in Darfur sorgen für eine der größten
humanitären Katastrophen. Im Juni 2007 soll eine Internationale
Darfur-Konferenz für Hoffnung sorgen. Text Irene B. Stöckl
S
eit Beginn 2003 kämpfen afrikanische
als vier Jahre in der Vergangenheit. Heute
publik China wird immer wieder vorgewor-
Milizen gegen die sudanesische Regie-
hat sich die Situation in der Region nicht ent-
fen, dass sie trotz des Konflikts im Sudan in-
rung. Sie wollen mehr Mitbestimmung und
spannt. Mittlerweile zählt Darfur zu den
vestiert und mit der Regierung Geschäfte
nicht mehr marginalisiert sein. Der Konflikt
ständigen Krisenherden auf der Landkarte.
und Verträge zur weiteren Förderung des
eskaliert. Erst im April 2004 scheint ein Ende
Kein Tag vergeht ohne eine Horrormeldung.
Rohstoffes abschließt. Vielleicht angesichts
in Sicht zu sein, als die verfeindeten Parteien
Die vielen Toten sind unzählbar. Das Flücht-
des Energiehungers der bevölkerungsreichs-
einen Friedensvertrag unter Vermittlung des
lingsdrama eine Katastrophe. Macht die in-
ten Landes der Erde verständlich, aber nicht
tschadischen Präsidenten in N'djamena, der
ternationale Gemeinschaft den gleichen Feh-
unbedingt entschuldbar.
Hauptstadt des Tschad, unterzeichnen. Je-
ler wie in Ruanda 1994? Nein, den gleichen
doch hält dieser Friede nicht. Im Gegenteil.
nicht. Krisen in Afrika zu vergleichen, verlei-
Zweitens, die Zahl der Toten und Flüchtlinge
Berichte von systematischen Massakern in
tet zu Stereotypisierung. Die Interessen der
bewegt sich in Höhen, die medientechnisch
der Region wurden von Menschenrechtsor-
Weltgemeinschaft in Darfur sind nicht die
nicht vermittelt werden können. Es gibt nur
ganisationen an die Weltöffentlichkeit weiter
selben wie in Ruanda. Zwei entscheidende
sehr wenige, die sich Zahlen von fast 3 Mil-
gegeben. Drahtzieher sollen nomadische
Faktoren sind ausschlaggebend.
lionen Flüchtlingen oder zwischen 200.000
Stämme der Region sein. Diese Reitermili-
Erstens, der Sudan besitzt wertvolle Roh-
und 400.000 Toten vorstellen können. Erst
zen, die Dschandschawid, wurden von der
stoffe. Einer schmiert ganz besonders die
wenn man diese in Relation setzt, merkt
sudanesischen Regierung rekrutiert. Bereits
Weltwirtschaft - Öl. Die derzeitige Lage zur
man die unfassbaren Dimensionen. Letzt-
2005 warnt Kofi Annan vor dem humanitären
Sicherung des schwarzen Goldes ist mehr
endlich entspricht die Anzahl der Flüchtlinge
Desaster und dem Drama der ethnischen
als schwierig. Der Irak Krieg und die prekäre
der gesamten Einwohnerzahl Niederöster-
Säuberungen.
Situation im Iran verunsichern die Märkte
reichs, Salzburgs und Kärntens. Zusätzlich
Diese Szenarien liegen nun teilweise mehr
und machen sie unberechenbar. Der Volksre-
würden die Einwohner Tirols in einem
GLOBAL VIEW 2/2007
Sarkozy droht nun der sudanesischen Regie-
Die amerikanische Außenministerin Condo-
ben. Beklagt man sämtliche Menschen des
rung durch die Entsendung von zusätzlichen
leezza Rice wirft indes der Weltgemein-
Burgenlands als Tote des Konflikts, hat man
Friedentruppen. Welch eine Drohung. China,
schaft Versagen vor. Wer auch immer die
sich die enormen Zahlen annähernd visuali-
ist auf Grund oben erwähnter Interessen,
Weltgemeinschaft sein soll. Oder zählen sich
siert. Kann man dieses Drama noch banali-
strikt gegen Sanktionen und Deutschland
die Vereinigten Staaten nicht dazu? Die Er-
sieren oder nichts tun?
hilft zwar mit 20 Millionen EUR, aber will
gebnisse der Internationalen Darfur Konfe-
sich an der verstärkten Friedenstruppe nicht
renz werden als mager bezeichnet und sie
beteiligen.
sollen nicht konkret sein. Der Weg zum Frie-
Die Internationale Gemeinschaft reagiert
den in der Region wurde, wie sooft, durch
oder auch nicht
Nach heftigem Widerstand der sudanesi-
die nationalstaatlichen Interessen der Partei-
Juni 2007. In Paris treffen sich die hohen Re-
schen Regierung wurde schließlich einer ge-
en Schachmatt gesetzt. Wenn die Big Player
präsentanten der Weltgemeinschaft zu einer
meinsamen Truppe der Afrikanischen Union
nicht an einem Strang ziehen, rückt eine Lö-
Internationalen Darfur-Konferenz. Federfüh-
und den Vereinten Nationen im Mitte Juni
sung in weite Ferne. Da kann dann der UNO
rend dabei der neu gewählte französische
2007 zugestimmt.
Sicherheitsrat auch nicht viel ändern.
ist nicht die erste, sondern folgt einer langen
Bereits im August 2006 beschloss der UNO
Nichts desto Trotz veröffentlichte die UNO
Liste vorangegangener Veranstaltungen, die
Sicherheitsrat 20.000 Soldaten in den Sudan
und die Afrikanische Union am 8. Juni 2007
alle das Problem lösen sollten. Tatsächlich
zu entsenden. Diese sollten, die bereits vor
einen Bericht zur "Joint AU-UN Road-map for
stellt sich die Situation in Darfur heute ver-
Ort stationierten Einheiten der Afrikanischen
Darfur Political Process". Dieser basiert auf
heerender dar, als sie es jemals getan hat.
Union ersetzen. Voraussetzung dafür war al-
dem Tripoli Consensus on the Political Pro-
Die angekündigte Hungerkatastrophe for-
lerdings die Zustimmung der sudanesischen
cess for Darfur, der am 29. April 2007 be-
dert bereits seine Opfer in der Region.
Regierung. Die legte sich jedoch quer.
schlossen wurde. Darin wird das Ende der
Präsident Sarkozy. Die diesjährige Konferenz
Photos: UN Photo/Tim McKulka
Flüchtlingslager außerhalb Österreichs le-
20 International
Gewalt gefordert, ohne die es keinen Weg
gion befriedet. Die Lösung werden die
zum Wiederaufbau gibt. Die zu Papier ge-
20.000 Truppen auch nicht bieten können.
brachten Forderungen klingen denkbar ein-
Ohne die Krisenherde vergleichen zu wollen.
fach. Die erste Phase beinhaltet die stärkere
Aber will man ein Land befrieden, benötigt
Einbindung nationaler, regionaler und inter-
man sicher mehr als 20.000. Diese Lektion
nationaler Akteure. Die engere Zusammen-
haben Länder wie die Vereinigten Staaten
arbeit mit der regionale Initiative der Staaten
bereits gelernt.
Tschad, Eritrea und Libyen werden gefordert. Der August 2007 wurde als Verhand-
Die Europäische Union in Darfur
lungsphase auserkoren. Ein Jahr nach dem
Beschluss der Entsendung von UNO Blau-
Währenddessen bereitet sich die Europäi-
helmen in die Region. Lösung: Die AU-UN
sche Union vor, ihren militärischen Beitrag
Hybrid Peacekeeping Operation sichert den
zur Lösung des Konflikts zu leisten. Erst kürz-
Frieden in der Region. 20 000 Soldaten und
lich wurde eine Nordische EU-Kampftruppe,
km2,
die sogenannte "Nordic Battle Group", aufge-
Polizisten in einem Gebiet von 250 000
dreimal so groß wie Österreich.
stellt. Diese ist offenbar für den Einsatz in
Darfur vorgesehen. Die Truppe steht unter
Konsequenzen
schwedischen Kommando und soll genau
wie die UNO Friedenstruppe ab Anfang 2008
Wie immer soll also die Lösung eine diplo-
einsatzbereit sein.
matische sein. Die Interessen aller müssen
unter einen Hut gebracht werden. Auch
Außerdem arbeitet die Europäische Union
wenn die sudanesische Regierung bei der
vermehrt mit der Afrikanischen Union zusam-
Konferenz in Paris abwesend war. Positiv zu
men. Ein Test für beide Organisationen. Dies
beurteilen ist sicherlich die Anwesenheit Chi-
vor allen Dingen auf den Ebenen der interor-
nas. Dass Präsident Sarkozy ein Machtwort
ganisatorischen Koordination. Bisher basierte
gesprochen hat, wird dem Friedensprojekt
die Zusammenarbeit hauptsächlich auf tech-
Darfur sicherlich gut tun. Aber auch die har-
nischer Ebene. Zur Zeit werden etwa zwei
ten Worte der Vereinigten Staaten können
Drittel des Budgets der AMIS (AU Mission in
das ihrige dazu beitragen. Letztendlich muss
Sudan) durch Mittel der EU's African Peace
auch eine Ausbreitung des Konflikts auf die
Facility bereitgestellt. Der finanzielle Auf-
Nachbarstaaten verhindert werden.
wand beläuft sich auf ungefähr 250 Million
EUR. <<
Jedoch. Ohne Waffen kann nicht gekämpft
werden. Der größte Ölabnehmer des Sudans, China ist auch sein größter Waffenlieferant. Denn was nützt es, wenn China am
Verhandlungstisch sitzt und zur Friedensmission beiträgt, wenn auf der anderen Seite ein
UNO-Blauhelm mit einer Waffe erschossen
wird, die aus China stammt. Nichts. Ein Teufelskreis, der nun durchbrochen werden
muss. Die 20.000 Soldaten und Polizisten
sollen nun in den Sudan entsandt werden.
Bis jetzt sind ja nur 7.000 Soldaten der Afrikanischen Union dort stationiert. Und die sind
nicht adäquat ausgerüstet. Wie man die ReGLOBAL VIEW 2/2007
Offizielle Angaben der UNO zu Erreichbarkeit der einzelnen Regionen im Sudan
Darfur Humanitarian Access Map
22°0'0"E
23°0'0"E
24°0'0"E
25°0'0"E
26°0'0"E
27°0'0"E
17°0'0"N
17°0'0"N
IMU OCHA Sudan
Main Office: Khartoum, Sudan
[email protected]
www.humanitarianinfo.org/darfur
Overview Map
Egypt
Libya
Chad
Eritrea
Malha
16°0'0"N
16°0'0"N
Ethiopia
Central
African
Republic
Democratic
Republic of
The Congo
Kenya
Uganda
El Hara
P
Wakhaim
!
Eima
P
Furawiya
Furawiya
Ternowda
!
P
P
P P
Turba
15°0'0"N
P
Muzbat
Umm Haraz
P
Kenana
(
Malha !
POro
P
Ein Bessar
Eijo
P
Batran
P
Lill
Umm Baru
!
(
Kornoi
P
Muzbat
P
P
P
PTamoleika
Kendira
P
!
P
P
Gurbura
Kornoi
!
(
P
Tornando S
Tulul
P
Jabel Eisa
Juktora
P
P
Hatan
Martago
Malha
P
P
Kutum
Angero
Mugran
P
P
Tina
PUmm Bayada
Marsoos
P
Miski
!
P
El Foda
Hilif Shamal
Orschi
Wadi Garad
Onyo
P
P
P
Disa-Birdik
P
Anka
Hilif Saniya
BirmazaBakuri P
!
P
Tosal
Disa-BirmazaP
Anka PUmm Rai
Mellit
Teema
P
P
Disa
Mado Shamal
Baashim/Tina
!
P P
P
Kurbia
P
P
Umm Shidig El Dour
P
Baashim and Amarayi
Sani Haya (Mallit rural)
P
Dekelik
Disa-Beiry
Araida
Umm Mahareik
Sigiba
!
Karnoi, Umm Baru, & Tina
Dankud
!
Kaidaba
!
P
Falankei Kulbus
!
Wadi Bardi
P P
P
Kulbus P
!
( BatroHazar
Labon
Kulbus P
P
P
Dohoush
14°0'0"N
Sileia
SirbaJabel Moon
P P
!
(
Ginfili Ngerma
Sileia
!
Sileia IIP
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Abu Sorog
P Sirba Kouta
Melmelli!
P
Seraf Jidad
P
Tandulti
El Jurouf
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P
Jama P Ardamata Camp
P
"
/
!Kuka
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P
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!
( Kafod
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( Kuma
! Um Eshera
P
!
(
P
!
(
Kebkabiya
Birkat Seira
!
(Birkat Seira Town
P
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Umm Tagouk
Gami Filli
!
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Nurei
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P
Jebel Si
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"
/ El Fasher
Umm Barunga
P
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P
!
( Rokoro
(
Umm Keddada !
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Saq Alnyam
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!Abu Zereaga*
P
P
Tangrara
Golo
Sabun
Daya Rokoro AU
!
Sherifa P P
Guldo
P
Golo
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P
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!
( Golo
Shangil Tobya
Daya
Deribat
!
Umm Khier/Tayba
P !
(
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Shangil TobayiP PShadad
Suni
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Nertiti
Burush
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(
El Fasher
PZamzam
P
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P
Khazan Tungur PKungara
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!
PP
P El Fasher Town
P
P
DaliP
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Tina Gharib
P
Jebel
Marra
Abu Shouk El Salam
Tawila & Korma
Tawilla
!
(PTawila Town
Kaguro area
Abata
Umm Keddada
Sarafaya
!
Kawra Area
P
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!
Edd El Nagab
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(
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P
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(Saraf Omra!Town
Saraf Omra P
Saraf Omra
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Abu Sakin
!
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Mellit & Saiyah
Daba Tuga
P Umm Ajaja
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P
!
Mellit
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P
Abu Hashib
Kherban-Tura
El Fasher & Kuma
P
Gurra Farjawia
Kereinik
P P
P
P
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PP
P
P
Geneina Madarasa
Umm Gullah Hajar
!
Abu Delek
!
Dar El Salam
Guldo
P
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(
Misterei
Misterei
Kajilkajili
!
Murnei
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P
PP
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P
Zalingei
Hagar Jembuh
!
13°0'0"N
Abata
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!
(
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Dar El Salam !
Gulli
!
P
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!
Nertiti
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Dar El Salam
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P
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!
(
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P
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(Murnei !
Sharq Gabal Mara PMallam
!
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Nertiti
P
!
( !Awita
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P
P
na Gafalu
Ulang
!
Kanvo Haraza
P
!
(
Thur
!
! P
Mingyeir
Gulobei
Zalingei Oubbe
Beida
P
P
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!
!
Feina
!
( Sullu
PMossai A
Bajouggi
Djiri
!
( Wada'ah
Umm Dereasayi*
P
! Chero KasiHabila
Azum
Sheiria
!
!
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Balla
Nyama
P
Ludung!
PKidingir
Tabbi Nyebbei
Arga
Sani Karaw
Zalingei Rural
!
! -Traige
Tawang
P
!
!
Gertobak
Ararah
Wada'ah
Korele
!Margibba
!
P
Gostoweir
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PNyamma
PKarkole
Habouba Zulumingtong
PP
P
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P PMershing
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!Dalia
!PBeida
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P
P
Arara
!
P
!Duraysah
Kaang Kulli P
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P
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!
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Khor
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!
( Habila
Silo
Abudahiya PNalhuda P
!
Kanyadeed
!Godoba
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Arid! P
Habila
P
!
Kirwe
PHashaba
Limo
P
Gabir
Gemeiza
Kortinga
PP
Tebeldina!
Gemeza Korma
Hamada
!Limo P
Kulme
Dogi
!
P
!
! P
!
Natiqa
P
Tanako
Futajiggi !
Neitega
Kurto
P Dibis
!
Kalamboa! P Shurab
Muhagiriya
Burbur
Zulata
Seingo
Uraydimah
Jurof
Adwa
!
Kass
!
!
!
P
Deleig
El Taweisha
!
(
Umm Kher
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Shaeria town !
Dilu
Deleij
Duma
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P
Sheriya South
Shattai
Garsila-Deleig
Garsila
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!
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P
Khamis
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!
P
P
Abu Dangal
Korgusa
Duma
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(
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!
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( El Taweisha
!
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Dauro
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Baranga PUmm Kher Amar!Gedid
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Umm Janah PTeisha
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Umm Shalkha
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Fash ElumP
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Shataya
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P
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Umm Zeifa
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P
!
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Buhera ! ! Sineit
P
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( Foro Burunga
Labado
!
Haboba
Dereig
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Foro Burunga
P
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P
P
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PP
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P
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Nyala PMosey
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P
Gemiza
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Kalma
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P
Muhajirya
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Haskanita
! Sigeir Umm Sa
Saheib
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Umm LabassaUmm
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( Mukjar
Mukjar Deimbo
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! Abu Ajura
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Edd El Fursan
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P El Neem
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Sanam El Naga
Edd Al Fursan Buba
P Hashaba B
Hilal
P
Lujugo !
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P
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Milmeidi
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P
P
P
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Rahad el Berdi Amshut
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Abu Salala
P
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Gereida
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P
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Daffaq !
Gueighrin Barbari
P
Umm Dukhan
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!
Shergeila
Tullus
!
P
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Joghana
Ferdous
Geigi
!
Kubbi P
Abu Jabra
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!
Jidad
Tuwal
P
!
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Al Urayqat
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!Abu Jabrah
Tulus
P
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P
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!
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(
Fardus
!
Abu Matariq
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13°0'0"N
JabirP
Kebkabiya
Sanidadi
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P
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!
P
Jamboli
P
ElnusubP
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P
P
OrtegaP Buri
El Geneina
Kango
P
P
Kondobe Nomads !
Kurgo Birkat Tayr
Gellu
!
Azerni
Dorti
Asunga
Masri
P
Umm Lyon
!
P
Umm Lyon
El Sireaf
Al-Sheriff
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Umm Sayala
Damrat Masry Durum
PShakshaku
Saiyah !
(
Hashaba South
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Goba
!
(P PP PNeni
Kutum P
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Borno ( Korgay
P
Fata BornoP!
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& Jebel Si
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P
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(
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!
El Sheik Abdal BagiP Kassab
P
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P
P
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!
P
! Umm Sidir
Hashaba NorthP
Kutum Rural & Fato Barno
Kulbus
Hilalat
Istereina
!
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P !
Hizilizaj Qawz Nginnu
Abu Shugeira !
Kutum Rural
Abdel Shakur
! P
Disa-Malagat
P
P
Abdel Shakour
Abu Rumayl
!
! Bardani
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Marega
P
Ana Bagi
!
P
Ana Bagi
Girgira
!
P
PWadi Osher
14°0'0"N
Tandubayah
!
Northern
Kordofan
P
Boba
Bamina
!
Tina
P
!
(
Dar Deifa
P
PSereif
Shegeg Karo
!
Shegeg KaroP
15°0'0"N
Bahia
!
Umm Keddada
Northern
Darfur
Kass
12°0'0"N
"
/
12°0'0"N
Sheiria
Western
Darfur
Wadi Salih
Southern
Kordofan
Habila
Nyala
Edd El Fursan
Mukjar
Southern
Darfur
Adilla
Jefawa !
!
Antikayna
Um Shailil
!
Damsu
Khayr Wajih
!
Al Malwi
!
Wad Rizq
!
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!
P
(
Mumallah
!
Buram
Al Aris!
Buram
Mirandi
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!
Tabur
10°0'0"N
Rahad el Berdi
!
Far` al Habil
!
Harazah Ruqay
Rahad El Berdi
Abu Gudul
!
Buram
Al Akhdar
!
Ligeidiba
!
Capital
!
(
Principal Town
!
Secondary Town
P
IDP Gathering
Central
African
Republic
!Sibdu
Asalaya
Tumbruku
!
Kneyu
!
Shalasha
!
Um Digulgulay!
Ed Daein
Qawz an Na`am
!
Suntah
"
/
P
Al Bayda'
!
!
( Umm Dafog
Umm Dafog
Legend
11°0'0"N
Tullus
Tuwal
Gabras
!
Wad Hagam
Abu Matariq
Birka Khadra
!
Buram
Gughana
Railway
!
Goreisho
Paved Road
Dango
!
Ar Rutrutaya
Songo !
!
10°0'0"N
11°0'0"N
Chad
Abu Gabra
Al Fifi!
Radom
!
Western Bahr El Ghazal
Primary Road
Guz
Secondary
Kafindibei
!
Rural Council Boundary
State Boundary
Radum
9°0'0"N
International Boundary
Chad Refugee Areas
Lowia
!
Dongo Vulu
!
Khandaq Kafia !
Kingi
!
!
Guku
! !Abu Thalathin
Banda Wadda
!
Diofo
!
Northern Bahr El Ghazal
9°0'0"N
Locality Boundary
Azraq
!
No Humanitarian Access
0
25
50
100
Limited Humanitarian Access
Kilometers
June 07, 2006
Source:
Approximate humanitarian access data based on discussions with humanitarian agencies operating in Darfur
22°0'0"E
23°0'0"E
K
File: SU-DAR-SEP-01_A3_07June06_Darfur Humanitarian Access Map
24°0'0"E
25°0'0"E
26°0'0"E
The boundaries and names shown do not imply official endorsment or
27°0'0"E
acceptance by the Government of Sudan or the United Nations
22 UNO
Weg zur Demokratie
2005 wurde Osttimor von der UNO in die Unabhängigkeit entlassen. Trotz vereinzelter Unruhen gibt es nach den Präsidentschaftswahlen Hoffnung für eine bessere Zukunft. Text Fabio Maurer
ährend die Vereinigten Staaten mit
Nationen unter Führung Australiens nach
hinderte so eine noch größere humanitäre
ihren "state building" Versuchen in Af-
Osttimor zurück.
Katastrophe. Politisch gelang es den Verein-
W
ghanistan und Irak täglich blutige Rückschläge erleiden, gilt Osttimor seit jenen Tagen als
ten Nationen die Mächte in der Region, insVieles richtig gemacht
besondere Indonesien, einzubinden, was de-
erfolgreichstes Flagschiff der "state building"
Expertise der UNO.
stabilisierende Einflüsse von außen á la Irak
Dabei scheint die Weltgemeinschaft unter
erst gar nicht aufkommen lies. Innerhalb der
Führung der Vereinten Nationen seit Beginn
Bevölkerung wurden die Truppen der Verein-
Noch im April zeigt sich der vormalige Welt-
ihres Einsatzes 1999 in Osttimor vieles rich-
ten Nationen als Befreier angesehen (was
bank Präsident Paul Wolfowitz anlässlich ei-
tig gemacht, und damit die Lehren aus den
diese 1999 ja auch tatsächlich waren). Man
nes Besuches beeindruckt von den wiederer-
jüngeren wenig erfolglosen "state building"
stattete die internationalen Truppen (Militär,
bauten Schulen, dem hektischen Markt-
Projekten in Somalia und Haiti gelernt, zu ha-
Polizei) mit hinreichenden Befugnissen aus.
treiben sowie der funktionierenden Regie-
ben. Die Ausgaben sowie die Zahl bereitge-
Es gelang schnell, die Bevölkerung zu ent-
rung. Er lobt den Frieden und die Stabilität
stellter Soldaten und Polizisten waren pro
waffnen.
der jüngsten Demokratie der Welt.
Kopf die höchsten in der Geschichte des
"state buildings" der Vereinten Nationen.
Günstige Voraussetzungen
Soldaten gemeinsam mit Horden frustrierter
Eine Verbesserung gegenüber sonstigen am-
Auch waren die sonstigen Voraussetzungen
Jugendlicher plündernd und mordend durch
bitionierten, aber oftmals unterfinanzierten
günstig. Osttimor ist von der Größe und der
die Straßen der Hauptstadt Dili. An die
Projekten der Vereinten Nationen. Das
Einwohnerzahl kleiner als die Steiermark. Es
150.000 Menschen befinden sich neuerlich
schnelle Eingreifen der internationalen UN-
gibt in dem mehrheitlich katholischen Land
auf der Flucht. Im Juni kehrt schließlich eine
Friedenstruppen 1999 führte bereits rasch
(95%) keine religiösen Konflikte. Einzig eth-
friedenserhaltende Mission der Vereinten
zur Wiederherstellung der Ordnung und ver-
nisch gibt es zwischen den Bewohnern des
Nur Wochen später ziehen 600 entlassene
Westens (Kaladi) und jenen des Ostens (Firaku) der Insel Konfliktpotential, da der Osten
dem Westen Sympathien zu Indonesien vorwirft.
Die Vereinten Nationen und die anderen beteiligten Organisationen haben zweifelsohne
vieles erreicht. Man bedenke, dass 1999 beinahe alle Indonesier das Land verließen, darunter die Gesamtheit der von Jakarta eingesetzten
Polizisten,
Beamte,
Richter.
Zusätzlich zerstörten 1999 die indonesischen
Milizen 70% der ökonomischen Infrastruktur
des Landes. Das Gesundheitswesen war
UN Photo/Martine Perret
praktisch nicht mehr existent. Verfassung,
Gesetze oder Verordnungen gab es keine.
Dazu kam die Situation der Binnenflüchtlinge. Dies alles hat man bewältigt.
UNO 23
In Brief:
Was man (noch) nicht verbessern konnte ist
man warten müssen bis die Bevölkerung
die wirtschaftliche Situation. Osttimor ist das
Osttimors die Reformen auch in für sie
ärmste Land Asiens. Die Lebenserwartung
messbaren Erfolgen, etwa einer Verbesse-
Osttimor wird im 16. Jahrhundert von Por-
liegt bei 43,3 Jahren, die Analphabetenrate
rung der primären Lebensbedürfnisse, spürt.
tugal besetzt. Trotz zahlreicher Aufstände
(und einer japanischen Okkupation im
bei über 60%, die Arbeitslosenquote in der
Immerhin waren die Präsidentschaftswahlen
Zweiten Weltkrieg) bleibt Osttimor bis
im Mai 2007 ein Schritt in die richtige Rich-
1974 portugiesisch. Schon 1975 wird es
tung. Der friedliche und demokratische Ver-
von Indonesien völkerrechtswidrig annek-
lauf wurde von internationalen Beobachtern
tiert. Unter Vermittlung der UNO kommt
Die internationale Staatengemeinschaft kann
gelobt. Die demokratischen Voraussetzun-
es 1999 zu einem Referendum, in dem
zwar Schulen aufbauen, nicht jedoch die An-
gen für Wirtschaftswachstum und relativen
sich die Mehrheit für eine Abspaltung von
alphabetenrate über Nacht um die Hälfte
Wohlstand sind geschaffen. Dennoch wird
Indonesien entscheidet. Vom indonesi-
senken oder Tausende von Jobs schaffen. In
man Zeit benötigen. Viel wird auch davon ab-
schen Militär gesteuerte Milizen überzie-
Anbetracht dieser Tatsachen scheint der letz-
hängen, ob es gelingt, den Gewinn aus dem
hen daraufhin Osttimor mit einer Welle der
te Gewaltausbruch eher Ausdruck allgemei-
riesigen Erdöl und Erdgasvorkommen vor
Gewalt. Gut zwei Drittel der knappen Mil-
ner sozialer Verzweiflung, denn die Folge ei-
der Küste Timors (der noch bis 2006 zwi-
lion Einwohner Osttimors fliehen ins Lan-
nes schwelenden Ost-West Konflikts. Im
schen Australien und Indonesien aufgeteilt
desinnere oder nach Westtimor. Der UNO
konkreten Fall dürfte zusätzlich der noch uner-
wurde) gewinnbringend in die Infrastruktur
Sicherheitsrat beschließt darauf die Ent-
fahrene Sicherheitsapparat keine große Ab-
des Landes zu investieren. Zusammenfas-
sendung einer Friedenstruppe und die Ein-
schreckung für die Gewalttäter gewesen
send kann man sagen, dass die Situation in
setzung einer Übergangsregierung bis zur
sein.
Osttimor keineswegs hoffnungslos ist.
Unabhängigkeit am 20. Mai 2002.
Hauptstadt Dili bei 70%.
Soziale Wogen glätten
<<
Im
Frühjahr 2005 verlassen die Vereinten Na-
Vielleicht hat man das Land auch zu früh sei-
UN Photo/Eskinder Debebe
nem Schicksal überlassen. Vermutlich hätte
tionen Osttimor.
24 UNO
The Dark Side of Paradise
Crime is "undermining growth, threatening human welfare and impeding social development", a UNODC/World Bank Report says.
Text Preeta Bannerjee
A
sk people to reel off a few words
(North America and Europe), the islands are
advance against the dollar has provided an
they associate with the Caribbean and
a convenient trans-shipment point for drugs,
added incentive for traffickers to profit from
they will probably conjure up picture-post-
the massive profits of which dwarf the legiti-
a European market where a kilo of cocaine
card images. Usually absent from their holi-
mate economies its transit nations.
sells for about $50,000, compared to
day memories will be encounters with drugs,
trafficking also diverts criminal justice resour-
$30.000 in the US.
crime and violence. But all is not well.
ces from other important priorities and wea-
"The Report clearly shows that high rates of
At a rate of 30 murders per 100.000 people
kens the effectiveness of law enforcement.
crime and violence in the Caribbean are de-
Drug
velopment issues", says Caroline Anstey,
annually, the islands top the international league table of crime hotspots. According to a
The fact that the islands are a conduit for co-
World Bank Director for the Caribbean. "Do-
recent report by the World Bank and the Uni-
caine trafficking rather than a market places
nors and OECD countries need to work to-
ted Nations Office on Drugs and Crime
the burden squarely on rich countries to curb
gether with the Caribbean nations to reduce
(UNODC), murder rates are higher in the Ca-
their demand. A 2006 Europol report show-
levels of crime. "
ribbean than in any other region of the world
ed that an estimated 250 tons of cocaine en-
and assault rates are significantly above the
ter the European Union annually by sea or air.
world average.
Recreational drug abuse has increased to un-
The May 2007 Report Crime, Violence and
precedented levels - some 10 million Europe-
Crime harms business. Without action, the
Development: Trends, Costs and Policy Opti-
ans have tried cocaine at least once. Their
Report says, access to financing will decline,
ons in the Caribbean blames drug trafficking
newfound appetite is driving drug traffickers
as will worker productivity while spending on
for skyrocketing crime and gun proliferation.
to exploit the Caribbean, with its large un-
security will increasingly become a burden.
Caught between the world's source of cocai-
monitored coastlines and often weak crimi-
Kidnapping and corruption are on the rise,
ne (South America) and its largest markets
nal justice systems. Meanwhile, the euro's
particularly in Haiti and in Trinidad and Tobago.
GLOBAL VIEW 2/2007
Crime harms business
UNO 25
All this spells bad news for tourism, a mains-
on limiting the availability of weapons and
velopment initiatives and criminal justice
tay of the economy and an industry depen-
providing young people with work alternati-
system reform can contribute to reducing
dent on positive consumer perceptions. Ja-
ves.
crime and violence," says Francis Maertens,
maica has already been feeling the pinch of
Director of UNODC's Division for Policy AnaSolutions needed
lysis and Public Affairs.
their rates of homicide to the level of Costa
The World Bank and UNODC warn leaders
Nevertheless, many problems such as or-
Rica, a country considered as fairly stable,
against relying too heavily on tough crime-
ganized crime and drugs and firearms traffi-
both countries would see a 5.4 per cent in-
prevention measures. Several countries are
cking defy prevention initiatives.
crease in annual growth. In fact, reducing the
investing in a public health approach that
the efficiency of the criminal justice system
homicide rate in the Caribbean by one third
tackles the root causes of violence. Moves
should be improved by enhancing the way
could more than double the regional econo-
such as after-school clubs, mentoring and
information is shared, tracking the perfor-
mic growth.
measures to keep high-risk young adults in
mance of justice, monitoring of reform and
Across the Caribbean, youngsters are "dis-
school longer could all help curb the pro-
increasing accountability to the public, the
proportionately represented" in the ranks of
blem, the Report added.
Report said.
both victims and perpetrators of homicide,
In the Dominican Republic, for example, citi-
the Report said. Youth homicide rates in se-
zen security approaches combined with mo-
Ultimately, many issues facing Caribbean na-
veral countries of the region are "significant-
dern policing methods are showing promise.
tions are not of their making. Europe and
ly above the world average".
"Although there is no one 'ideal' approach for
the US are greedy for drugs; deported crimi-
The spread of guns is a nasty outgrowth of
crime and violence prevention, interventions
nals are sent home from the US, the UK and
the drug trade. Policy-makers should focus
such as slum-upgrading projects, youth de-
Canada; and many trafficked weapons come
declining tourist numbers. Estimates suggest that if Jamaica and Haiti were to reduce
Instead,
from the US. "Some of the factors that make the Caribbean most vulnerable to crime
and violence, mainly the drug trade and trafficking of weapons, require a response that
transcends national and even regional boundaries," Anstey says. Since the islands have limited resources to fight the drug trade,
destination countries should provide significant assistance to bolster law enforcement.
"Crime and violence are not immutable," concludes the Report. "While the Caribbean faces serious challenges in the areas of drugs,
guns and youth violence, informed policies
can make a significant difference." Decisionmakers should do their utmost to turn back
the noxious tide of drugs washing up on Caribbean shores and prevent its drift towards
Europe. After all, saving paradise is a matter
of self-interest.
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
26 International
Globalisierung gestalten
A
nfang Juni 2007 diskutierten die
G8-Initiativen sind. Der G8-Gipfel hat nicht
Chefs der größten Industrienationen
immer direkte Handlungsfolgen, sondern ist
der Welt während 3 Tagen zahlreiche globale,
mehr als ein Austausch-Forum und Finden
wirtschaftliche Themen. Über 100 Millionen
von gemeinsamen Standpunkten und Mei-
Euro betrugen die Gipfel-Gesamtkosten, un-
nungen zu verstehen. Dem Gipfel selbst ge-
ter anderem um für die Sicherheit der
hen zudem zahlreiche Ministertreffen vo-
Staats- und Regierungschefs im luxuriösen
raus,
Ostsee-Resort Heiligendamm zu sorgen.
Konsens-Linie zu den aktuellen Themen he-
Über 80.000 Demonstranten und Gipfelgeg-
rauszuarbeiten.
in
denen
versucht
wird,
Photo: http://www.g-8.de
Die Tagung der größten acht Industrienationen soll die Weichen für Wachstum und Verantwortung in der Weltwirtschaft
stellen. Text Klaudia Feurle
eine
ner brachten ihren Unmut leider nicht nur
friedlich zum Ausdruck. Warum wurde der
Deutschland als G8-Präsident
G8-Gipfel zum medialen Großereignis? Wird
zuviel in den Gipfel hineininterpretiert? Sind
"Wachstum und Verantwortung" - das Leit-
die Gegensätze wirklich so groß? Beginnen
motiv des diesjährigen Gipfels sollte die
wir einmal ganz von vorne: Was stellt das all-
Richtung der deutschen G8-Präsidentschaft
jährliche Treffen genau dar? Und wie kam es
2007 beschreiben. Die Ausgestaltung der
Über 1000 Verletzte und mehr als 130 inhaf-
überhaupt zustande?
globalisierten Weltwirtschaft mittels verläss-
tierte sind das traurige Ergebnis des ersten
lichen und tragfähigen Rahmenbedingungen
Protesttages. Die Gewalttätigkeit Einiger
und die Entwicklung Afrikas sollten im Mit-
stellte leider zu Beginn die große Masse der
telpunkt des diesjährigen Gipfels stehen.
insgesamt über 80 000 friedlichen Demons-
Die Geburtsstunde des so genannten infor-
Auch Globalisierungskritiker würden ihre
tranten, Gipfel- und Globalisierungsgegner in
mellen Weltwirtschaftsgipfels war 1975 in
Themenschwerpunkte nicht viel anders for-
Mecklenburg-Vorpommern in den Schatten.
Rambouillet in Frankreich. Damals stellte das
mulieren.
Für die meist linken Gruppen war der G8-
Once upon a time…
Kritik muss sein - aber nicht radikal!
Gipfel das größte diesjährige Ereignis, für
Treffen der heute 8 bedeutendsten Weltenlenker eine gemütliche Kaminrunde dar, in-
Traditionell liegen die Organisation sowie die
das schon über 2 Jahre im Voraus zu planen
zwischen wurde es allerdings zum Großer-
Agenda-Gestaltung des jährlichen G8-Gip-
begonnen wurde.
eignis schlechthin. Im ersten informellen
fels in den Händen der jeweiligen Präsident-
Arbeitsgremium versuchten die zuerst nur 6
schaft, welche seit Übernahme des Vorsit-
"No justice, no peace, fight the police" - Sprü-
stärksten Industrienationen zusammen Aus-
zes am 1. Januar 2007 Deutschland innehat.
che dieser Art wurden unter anderen wäh-
wege aus dem weltweiten konjunkturellen
Bundeskanzlerin Angela Merkel legte vor al-
rend des G8-Gipfels von zahlreichen De-
Abschwung in den 1970-er Jahren zu finden.
lem Wert darauf, dass weitere Forschritte in
monstranten in Sprechchören gesungen und
Während zu Beginn der 1970-er Jahre noch
den Bereichen Afrika, Armutsbekämpfung,
auf bunt bemalten Plakaten durch die Stra-
Finanz- und Währungsfragen die Agenda do-
Stabilität der internationalen Finanzmärkte
ßen getragen. Für Protest sorgte vor allem,
minierten, wurden bald außenpolitische und
und einer sozialen Gestaltung von Globali-
dass beim G8-Gipfel die reichsten Länder der
wirtschaftliche Themen immer wichtiger,
sierung erzielt werden. Zudem wollte die
Erde Entscheidungen fällen, die auch die
während es heute von einer Vielfalt von glo-
deutsche Bundesregierung ihre neue außen-
ärmsten betreffen. Globalisierungskritiker
balen Fragestellungen dominiert wird.
politische Priorität "Klimasicherheit" auf dem
bestreiten die Legitimation eines Gipfels,
Gipfeltreffen in Heiligendamm weiter um-
von dem sie zugleich Weltrettungstaten er-
werben.
warten. Sie wenden sich gegen eine Globali-
Die Treffen bieten die Möglichkeit im persön-
sierung von der sie selber auch profitieren.
lichen Gespräch nicht nur multilateral und
formell sondern auch bilateral und informell
Das erste Mal waren auch afrikanische
Aus der Weltsicht der jugendlichen Demons-
Standpunkte auszutauschen, welche dann
Staatschefs zur Teilnahme eingeladen. Aller-
tranten kann es aber auf jeden Fall nicht
meistens Ausgangspunkt der gemeinsamen
dings gab es nicht nur geladene Gäste.
falsch sein, ein bisschen zu protestieren, zu
GLOBAL VIEW 2/2007
International 27
randalieren und den Straßenverkehr aufzu-
Milliarden Dollar für den Kampf gegen Aids,
chend begegnet werden muss. Die momen-
halten. Denn Probleme gibt es ohne Zweifel
Malaria und Tuberkulose in Afrika bereitge-
tanen, zunehmend globalen Probleme sind
viele und die Welt muss verändert werden.
stellt. Zudem sollen die finanziellen Mittel für
zum Teil zu groß um sie zu ignorieren. Klima-
Oft hat man aber den Eindruck, dass es den
Entwicklungszusammenarbeit für Afrika bis
wandel etwa ist ein wahrhaft globales The-
jungen Kritikern nur um die Demonstration
2010 jährlich um 25 Milliarden USD steigen.
ma, bei dem alle betroffen sind und welches
an sich geht anstatt ernsthafte inhaltliche An-
auch fast nur mit allen zusammen zu lösen
liegen zu vermitteln. Andererseits ist die
Übrigens wurde auch der "Heiligendamm-
ist. Verbindliche Resultate des Gipfels zu ei-
Straße auch ein schlechter Ort, um Inhalte zu
Prozess" initiiert. Dabei wollen die acht In-
ner Vielzahl von Themen sind Mangelware.
vermitteln. Und geht es in den Gipfeldiskus-
dustrieländer die Zusammenarbeit mit den 5
Allerdings stellt der G8-Gipfel auch eher ein
sionen der Staatschefs selbst um mehr In-
großen Schwellenländern (China, Indien,
Austausch-Forum als eine Weltregierung dar,
halte? Wie viele Entscheidungen fallen auf
Mexiko, Brasilien und Südafrika) in einen
weshalb die Ergebnisse relativiert werden
dem Gipfel wirklich?
ständigen Dialog überführen. Weiters soll
müssen.
der Handel zwischen den Industrie- und EntEs wird viel geredet und hinterher pas-
wicklungsländern erleichtert werden, wofür
Eines ist klar, die stärksten Wirtschaftsnatio-
siert nichts?
die G8 sich in der bevorstehenden Welthan-
nen der Welt werden immer eine Hand am
delsrunde in Doha einsetzen wollen.
Steuer haben, wenn es um Entscheidungen
Was sind die Resultate und Outputs nach 3
Ergebnisse sind sichtbar, wenn auch oft nur
zu globalen, wirtschaftlichen Themen geht,
Tagen Diskussion, Dialog und Meinungsaus-
ausgedrückt in Vorsätzen und gemeinsamen
ob mit oder ohne G8-Club. Fakt ist, dass
tausch auf dem G8-Gipfel?
Zielen.
beim G8-Gipfel 7 Personen, die von 13 % der
Ein "Klimaschutzkompromiss" wurde verein-
Weltbevölkerung gewählt wurden, sich um
G8-Meeting als Lösung für Weltprobleme?
die Probleme der Welt kümmern wollen.
Staaten vor allem aufgrund der USA und
Der diesjährige G8-Gipfel wurde zum Mag-
Und um die Herausforderungen der Mensch-
China auf ein gemeinsames Vorgehen unter
neten für Globalisierungsgegner - friedliche
heit global angehen zu können, sind multila-
dem Dach der UN. Bis 2050 soll der Treib-
wie gewalttätige. Demos und Kritik sind
terale Abkommen und die Bereitschaft zu ge-
hausgas-Ausstoß um 50 % (der Emissionen
nicht nur erlaubt sondern im Kern sogar auch
meinsamen Dialog unumgänglich, ebenso
von 1990) reduziert werden.
gewünscht um auf Probleme aufmerksam
wie Länder die auch die Stärke und das Po-
Obwohl in Afrika niemand mit konkreten
zu machen. Allerdings nicht gewalttätig. Die
tential haben diese Probleme zu lösen.
Hilfsangeboten beim G8-Gipfel rechnete,
fortschreitende Globalisierung bringt laufend
werden nun in den kommenden Jahren 60
Veränderungen mit sich, denen entspre-
bart. Anstatt verbindliche Abkommen im Klimaschutz zu erreichen, einigten sich die G8-
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
28 International
Kapital für Afrika
Chinesische Investitionen, Kredite, Infrastrukturaufbau und Schuldenerlass in Afrika sorgen für Aufruhr - Gibt es dadurch neben chinesischer Rohstoffsicherung auch eine Chance auf afrikanische Entwicklung? Text Klaudia Feurle
m das enorme chinesische Wirt-
U
Schuldenerlass für die ärmsten Staaten. Au-
gen 64 Prozent der sudanischen Öllieferun-
schaftswachstum aufrecht zu erhalten
ßerdem soll die Zahl der Güter, die zollfrei
gen nach China, das heute zugleich Sudans
benötigt das rote Reich der Mitte enorme
nach China eingeführt werden können, er-
wichtigster Ölpartner ist. Der schon lange
Mengen an Rohstoffen. Schon heute ist Chi-
höht werden. Weiters möchte China Schulen
schwelende Darfur-Konflikt und die bisher
na der zweitgrößte Erdölkonsument hinter
und Krankenhäuser bauen und auch Fachkräf-
sehr nachsichtige Haltung der "internationa-
den USA. Vor kurzem begann China mit In-
te und Freiwillige nach Afrika schicken, sowie
len Gemeinschaft" hängen eng mit Chinas
vestitionen und Krediten zahlreiche Minen,
mindestens 15.000 Afrikaner ausbilden. Phi-
Blockadehaltung im Sicherheitsrat zusam-
Kraftwerke,
und
lantrophie und Altruismus sind allerdings
men. Als Gegenleistung für diese diplomati-
Textilfabriken in ganz Afrika zu finanzieren.
nicht die Gründe für die chinesischen Hilfe-
sche Rückendeckung leistete Khartum eine
Dieser Ausbau der wirtschaftlichen Bezie-
leistungen und Aktivitäten sondern eher Zu-
Bestandsgarantie für die chinesischen Ölkon-
hungen wird auch politisch abgestützt. Da-
gang zu Rohstoffen und neuen Absatzmärk-
zessionen.
bei geht es der kommunistischen Wirt-
ten sowie billigen Arbeitskräften und Profit.
Eisenbahnverbindungen
Beiderseitige Interessen verstärken die
schaftsmacht nicht um Werte sondern um
Öl, das die Wirtschaft schmiert
Beziehungen
schäftsabschluss mit skrupellosen Diktato-
Besonders die Abhängigkeit von Ölimporten
Afrika, das lange genug vom Westen miss-
ren spielen dabei keine Rolle. Trotz allem
hat sich die letzten Jahre in China dramatisch
braucht und ausgebeutet und in der Folge
sind Chinas Beziehungen zu Afrika bzw. um-
verschärft. Bis 2030 muss China laut der In-
weitestgehend ignoriert wurde, sowie an
gekehrt nicht ganz einfach zu analysieren,
ternationalen Energiebehörde rund 80 % des
fragwürdigen/zwiespältigen Abkommen mit
denn obwohl China eindeutig davon profi-
Rohölbedarfs durch Importe decken. Haupt-
Weltbank und IWF zu leiden hatte, heißt die
tiert ist auch Afrika nicht desinteressiert.
lieferanten sind schon heute die Länder des
neuen Aktionen aus dem östlichen Reich
Nahen und Mittleren Ostens, Nordafrika und
sehr willkommen. 2006 hat China allein Ni-
Saudi-Arabien. Um seine schwache Position
geria, Mosambik und Angola fast 7 Milliar-
auf dem umkämpften Ölmarkt zu kompensie-
den Euro geliehen. Dies ist fast viermal so-
Herzlich empfing Präsident Hu Jintao auf
ren bzw. auszubauen zapft nun China auch
viel
dem "Afrika-Gipfel" in Peking im November
riskantere und marginalere Ölquellen in Afri-
Kontinentzur Verfügung stellte. Chinesische
2006 über 35 afrikanische Staatschefs. Chi-
ka an. Es gibt bereits für Öl und andere Roh-
Märkte öffnen sich für afrikanische Produkte,
na will seine Afrika-Hilfe bis 2010 verdop-
stoffe Handels- und Investitionsabkommen
die auf dem restlichen Weltmarkt noch mit
peln. Als Beiträge der chinesischen Unter-
mit Sudan, Angola, Nigeria und Ägypten.
etlichen Problemen konfrontiert sind. China
Business. Die Beachtung von Menschenrechten, Umweltstandards oder der Ge-
Chinesische Charmeoffensive für Afrika
wie
die
Weltbank
gewährt beim Handel
stützung für die afrikanischen Staaten
dem
ganzen
Zollerleichterungen.
nannte Hu günstige Darlehen über drei Mil-
Sudan - Energielieferant Nummer 1
Vor allem Infrastrukturaufbau und Investitio-
liarden Dollar, Exportkredite über zwei Milli-
Vor allem der Sudan hat sich in den letzten
nen in Bildung dienen der langfristigen Ent-
arden Dollar, einen Fonds für chinesische In-
Jahren zum wichtigsten Standort der chinesi-
wicklung Afrikas. Um einen stabilen Zugang
vestitionen
schen Energieversorger entwickelt. 2004 gin-
zu Ressourcen in Afrika zu erreichen, strebt
in
GLOBAL VIEW 2/2007
Afrika
und
einen
International 29
China vor allem langfristige Lieferverträge
Stimmen, die sich lieber wieder die europäi-
stoffförderung. Rohstoffexporte müssten ge-
für Erdöl und Erdgas an und forciert den Ein-
schen Kolonialmächte zurückwünschen an-
nügend Erlöse erwirtschaften um einen an-
stieg chinesischer Energieunternehmen. Au-
statt die brutal vorgehenden und ausbeuteri-
haltenden Entwicklungs- und Industrialis- ie-
ßerdem verfügen afrikanische Konsumenten
schen Chinesen im Land zu haben.
rungsprozess zu finanzieren. Zudem hängt
die Entwicklung des schwarzen Kontinents
nun aufgrund der chinesischen Billigprodukte, die der schwarze Kontinent nun günstig
Komplexe Beziehung
stark von verlässlichen Institutionen und von
"Empowerment" durch "Human Capital" ab.
importieren kann, über mehr Kaufkraft als je
zuvor. Beim Industrieaufbau und Minenab-
Die China-Afrika-Beziehungen und deren
Die chinesischen Investitionen und Bezie-
bau importiert China aber auch eigene chine-
wirtschaftlichen Interdependenzen sind nicht
hungen können dies nur in geringer Weise
sische Arbeiter. Das Beschäftigungsniveau
so eindeutig wie sie im ersten Moment
bringen. China ist dabei sich in die globale
der Afrikaner wird dabei also nicht immer er-
scheinen. Ohne Zweifel verfolgt China eine
Ökonomie zu integrieren und wird in Zukunft
höht, im Gegenteil. Afrikanische Arbeiter ha-
geostrategische Politik in der klare Prioritäten
durch seine Einbindung wohl auch globale
ben so nicht einmal die Chance durch mehr
das Wirtschaftswachstum und seine interna-
Verantwortung übernehmen müssen. Wie
Arbeit zu etwas Wohlstand zu kommen. Chi-
tionale Positionierung darstellen. China be-
sich Europa und die USA mit der neuen Re-
na forciert zudem die Einfuhr von chinesi-
nötigt die afrikanischen Rohstoffe ebenso
gionalmacht arrangieren, ist eine wichtige
schen Billig-Produkten in Afrika. Produkte,
wie den afrikanischen Absatzmarkt für seine
Frage für die Zukunft und im Moment noch
die in China verarbeitet, durch chinesische
Produkte. Genau deshalb bleibt der Deal mit
offen. Die China-Afrika-Initiative, die im Mo-
Arbeitskräfte erstellt und zum Teil mit afrika-
Afrika entsprechend ehrlich: Wer den ande-
ment große Wellen schlägt könnte in Bezug
nischen Rohstoffen hergestellt wurden, kon-
ren braucht, behandelt ihn auch dementspre-
auf Entwicklungshilfe und Diplomatie einen
kurrieren also mit den wenigen funktionie-
chend. Aber Infrastrukturaufbau und Kredite
Weckruf an Europa darstellen. Denn erstens
renden
Diese
ohne Konditionenpakete die Menschrechte,
hat sich Europa bis jetzt wenig um die wirkli-
Kontroverse scheint mehr als anmaßend.
Demokratisierung und Korruptionsbekämp-
che, nachhaltige Entwicklung Afrikas bemüht
Entwicklung scheint auf diese Weise von
fung fordern, wie dies der IWF und Weltbank
und zweitens könnte auch die Europäische
vornherein schwer zu sein. Für Afrika be-
lange taten, können trotzdem eine Chance
Union als Vorbild in der Beachtung von Men-
steht so eher die Gefahr der "Rohstofffalle".
für Afrika bedeuten.
schenrechten und als souveräne, multilateral
afrikanischen
Märkten.
agierende Gegenmacht versuchen China "auf
Mit chinesischen Importen dieser Art wird
sich die Produktion in afrikanischen Ländern
Und, wo kommt Europa ins Spiel?
die internationale Linie zu bringen". Schlussendlich wäre ein industriell wachsendes Afri-
nur sehr marginal diversifizieren und vor allem auf relativ niedrigem Technologieniveau
Damit Afrika wirklich geholfen wäre, bräuch-
ka als Wirtschaftspartner nicht nur für China
bleiben.
te es vor allem eine Entwicklung der indus-
ein weitaus attraktiverer Partner als ein Ar-
triellen Basis und nicht der weiteren Roh-
mutskontinent.
Effizient und ohne Skrupel
Bei seinem Industrieaufbau und den bilateralen Handelsgeschäften schert sich China relativ wenig oder gar nicht um Armut, Umweltstandards
oder
Aids.
Bei
der
Kreditvergabe wird ebenso wenig "good governance" oder demokratisches Regieren als
Bedingung gestellt. Mit jedem, auch etwa
mit Diktatoren, die Menschenrechte verachten, werden Geschäfte in Millionenhöhe geschlossen. Allerdings darf nicht vergessen
werden, dass auch der westliche Imperialismus Afrika Jahrhunderte lang auf brutale Art
und Weise und oft ohne jede Rücksicht auf
Menschenrechte ausgebeutet hat. Trotzdem
gibt es inzwischen vereinzelte afrikanische
<<
30 International
Und verkauft
Die aus mehr als 120 Cafes in 40 Ländern sowie 4 Hotels, zwei Casinos und zwei Konzerthallen
bestehende Hardrockcafekette wechselte im Dezember des vergangenen Jahres den Besitzer.
Text Christian Schusterschitz
D
as neue Eigentum der geschäftstüchti-
nentem Besitz stammenden Musikinstru-
gen Indianer des Seminolenstammes
menten stetig. Diese Exponate, bei denen
verfügt bereits über eine mehr als 30-jährige
es sich auch um signierte Schallplatten, Büh-
1995 begann die Kette auch in andere Berei-
Geschichte. Das erste Hardrockcafe wurde
nenkostümen und Ähnlichem handelt, wur-
che zu expandieren und hob das Hard Rock
am 14. Juni 1971 von Isaac Tigrett und Peter
den zu einem wesentlichen Kennzeichen der
Hotel & Casino in Las Vegas aus der Taufe.
Morton in der Nähe des Hyde Parks in Lon-
Cafes. 1978 wurde das zweite Hardrockcafe
Die Besitzer investierten 80 Millionen Dollar
don eröffnet und hatte alsbald einen promi-
in Toronto eröffnet, in den achtziger Jahren
in das Hotel. Es erfreute sich derart großer
nenten Stammgast. Ein gewisser Eric Clap-
erfolgte dann schrittweise die weltweite Ex-
Beliebtheit, dass im Jahr 1999 weitere 100
ton war dort häufig anzutreffen.
pansion. Das erste Hardrockcafe auf US-
Millionen Dollar aufgeboten wurden um den
amerikanischem Boden wurde in Jackson,
Komplex zu vergrößern. Aufgrund des gro-
Tennessee eröffnet, kurze Zeit später konnte
ßen Erfolges wurden auch andere Städte mit
man sich in Los Angeles, San Francisco, Chi-
Hard Rock Hotels und Casinos beglückt, so
Um sich seinen Lieblingsplatz zu sichern,
cago, Houston, Dallas und New York City bei
beispielsweise auch London und Madrid.
ließ der britische Meistergitarrist eine seiner
flotten Rock'n'roll Rhythmen einen Drink ge-
Letzteres musste allerdings aufgrund des
vielen Gitarren an eine Wand des Lokals hän-
nehmigen und dabei wertvolle Exponate aus
Missmanagements der spanischen Partner
gen. Diesem Beispiel folgten im Laufe der
der Welt der populären Musik bestaunen.
wieder ausrangiert werden. Um die Hotels
Zeit immer mehr seiner Kollegen und so ver-
Die Hardrockcafes schossen nun allerorts
und Casinos in Florida betreiben zu können
größerte sich die Sammlung der aus promi-
wie die Pilze aus dem Boden.
wurde mit dem Seminole-Indianerstamm ein
Hardrock und seine berühmten Gäste
Cafés, Hotels & more
International 31
etwas ungewöhnlicher Geschäftspartner ge-
Indianerstämme nahmen sich die Seminolen
von dem Deal sind das Hardrock-Casino in
wonnen.
zum Vorbild und gründeten ebenfalls Casi-
London, das in den Händen der ursprüngli-
nos auf ihren Territorien. Diese Casinos sind
chen Besitzer beleibt und einen neuen Na-
im übrigen nicht den Steuer- und Glücks-
men erhält sowie das Hardrock Hotel und
Die Seminolen als Retter
spielgesetzen der einzelnen Bundesstaaten
Casino in Las Vegas, das bereits im Mai 2006
Die Seminolen hatten im 19. Jahrhundert
unterworfen. Mittlerweile ist das Glücks-
in den Besitz der Morgans Hotel Group ge-
drei blutige Kriege gegen die USA geführt
spiel zum wichtigsten Wirtschaftszweig der
gangen war. Neben den Hardrockcafes ver-
und erst 1931 waren sie bereit, mit der US-
meisten Indianerstämme avanciert.
fügen die Seminolen auch über ein Hotel in
Regierung einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Sie sehen sich selbst als das einzi-
Tampa, eine Indianerschule, ein Museum soUnd nun der Coup
ge Indianervolk Nordamerikas, das von den
wie mehrere Trafiken. Heute können sich die
Mitglieder des wohlhabenden Indianerstam-
weißen Eroberern nie zur Gänze besiegt
Der wohl größte Coup gelang den Semino-
mes über moderne Unterkünfte und einer
werden konnte. Seine Geschäftstüchtigkeit
len als sie im Dezember 2006 die Hadrock-
bestens funktionierenden Gesundheitsvor-
stellte der Indianerstamm bereits 1979 mit
Cafe-Kette übernehmen konnten. Nicht we-
sorge erfreuen. Über eine Million Dollar wer-
der Eröffnung einer Bingo-Halle unter Be-
niger als 965 Millionen Dollar (rund 727
den jedes Jahr in das Bildungssystem inves-
weis. Er war damit der erste Stamm, der
Millionen Euro) ließen es sich die wackeren
tiert. Dies umfasst neben der bereits
Glücksspiele als Einnahmequelle auf seinem
Indianer kosten, um in den Besitz der Kult-
erwähnten Schule auch ein Stipendiensys-
Territorium begründete. Zahlreiche andere
Gastronomie zu gelangen. Nicht betroffen
tem für College-Studenten.
<<
Der neue Khomeini
Die iranische Gesellschaft ist zerrissen zwischen der Moderne
und Tradition, zwischen dem Idealbild und der realen Situation.
Text Leila Salehi Ravesh
"
http://www.takingitglobal.org
32 International
Wir sitzen alle im Kreis, mit aufgerisse-
meini", zum 18. Todestag des früheren irani-
Khomeini" bei dieser Institution und seinen
nen Augen und offenem Mund. Unsere
schen Regierungsführers.
Verwandtschaft mit dem verstorbenen Revolutionsführer erlauben ihm, in einem kriti-
Gesichtsausdrücke sind eine Mischung aus
Furcht, Sorge, Freude und Frage. Wir hocken vorm
Jung und gutaussehend
schen Ton die Abweichung der Revolution
von ihren Zielen anzukündigen.
Fernseher und sind ganz Auge und Ohr.
Es ist eigentlich eine ganz gewöhnliche pri-
Der junge, gutaussehende und locker aufge-
vate Party. Wir, eine Gruppe von gleichaltri-
legte Kleriker, der für seine scharfsinnige und
gen Jugendlichen, sitzen im Kreis, spielen
kritische Einstellung berühmt ist, hält mehr
aber keine Musik und bewegen uns auch
oder weniger Abstand von der politischen
Die Aufmerksamkeit der jungen Iraner erreg-
nicht. Nein, wir schauen uns keine tolle aus-
Szene Irans. Stattdessen ist er hauptsächlich
te er damit, dass er immer wieder die Gele-
ländische Sendung an. Nein! Wir starren auf
mit den Aktivitäten der "Institution zur Koor-
genheit ausnützt um verbotene Themen an-
den Fernseherbildschirm, wo ein junger Mul-
dination und Publikation der Werke Imam
zusprechen: Zensur im öffentlichen Rund-
lah redet. Wir möchten wissen was er über
Khomeini" beschäftigt.
funk, Intoleranz der Herrschenden gegen-
unsere Zukunft erzählt.
Jene Institution, die das Monopol für die Pu-
über den Kritikern, Vorherrschaft des "karika-
Wir wollen sehen und hören wie der unzu-
blikation der Werke vom früheren iranischen
turistischen Islam" (Hervorhebung der exter-
friedene und zurückhaltende Mullah die herr-
Revolutionsführer besitzt und als einzige of-
nen Erscheinungen der Religion und die
schenden Tabus nichtig macht."
fizielle Institution die Aufgabe trägt, die Wer-
Benachteiligung dessen Inhalts). Der junge
Das schreibt die junge iranische Journalistin
ke von Khomeini zu überwachen, um jegli-
Mullah spricht der iranischen Jugend aus der
"Leily Nikoo Nazar" in ihrem Weblog "Kolian
che Fälschung zu vermeiden. Damit werden
Seele. Die Jugend bildet im heutigen Iran
kenare Atash" (Die Zigeuner neben dem Feu-
vor allem die Politiker daran gehindert, ihren
mehr als 70% der Bevölkerung, fast 80 Pro-
er: http://blog.looliyan.com/) über ein Fernse-
Willen durch die Aussagen von Khomeini le-
zent davon beenden ihre Schulzeit mit der
herinterview mit "Seyed Hasan Khomeini",
gitimieren zu versuchen.
Matura und viele gehen nach der Matura zur
dem 35-jährigen Enkel von "Ayatollah Kho-
Die Position von "Hojatoleslam Haj Hasan
Universität. Iran hat laut UNO den höchsten
GLOBAL VIEW 2/2007
Aufmerksamtkeit erregen
International 33
Akademikeranteil der Welt.
islamischen Gottesstaat und dem islami-
Und der Enkel könnte diesem Leitbild ent-
Diese Statistik, die für viele westliche Lände-
schen Volk die Rede, auf den Straßen sind
sprechen. Er redet offen über die Probleme,
rein Traum wäre, ist für die Machtinhaber im
aber andere Verhältnisse zu beobachten.
kritisiert die Instrumentalisierung der Religion durch Politik, beschuldigt den öffentlichen
Iran zu einem Albtraum geworden.
Die durch den Staat extrem monopolisierte
Zwischen Moderne und Tradition
Rundfunk, die die kritischen Stimmen in der
iranischen Gesellschaft zu ignorieren. Und
Wirtschaft durch Staat ist hauptsächlich von
den Weltmarktpreisen von Öl abhängig und
Die iranische Gesellschaft ist zerrissen zwi-
vor allem kritisiert er die Vorherrschaft des
ist unfähig die notwendigen 800.000 Jobs
schen der Moderne und Tradition, zwischen
"Karikaturistischen Islam", ein Wort, das er
im Jahr zu produzieren.
dem Idealbild und der realen Situation. Mit
für unproportionierte Auslegung von Religion
all diesen Schwierigkeiten haben vor allem
verwendet. Eine Interpretation vom Islam,
die jungen, ausgebildeten Iraner zu kämpfen.
die seiner Meinung nach, im heutigen Iran
Das Problem ist aber weniger die Arbeitslo-
dominiert: die extreme Wertauflegung auf
Die offizielle Arbeitslosigkeit liegt bei 15%,
sigkeit sondern viel mehr die Leitbild- und
äußeres Erscheinungsbildes der Religion oh-
die Inflationsrate ist eine zweistellige Zahl,
Ideallosigkeit.
ne deren inhaltliche Komponenten zu beach-
welche im internationalen Vergleich sehr
Das Idealbild der Revolutionäre von einer ge-
ten.
hoch ist.
rechten und Islamisch geführten Gesell-
Die wirtschaftlichen Probleme spiegeln sich
schaft scheint heute nach drei Jahrzehnten
in der Gesellschaft durch den Anstieg von
unerreichbar zu sein.
Kriminalität, Korruption und Abwertung von
Die Jugend sehnt sich nach einem neuen
Moral wieder.
Leitbild, einem das ihre Sprache spricht und
Geld gewinnt immer mehr an Bedeutung
ihre Sorgen teilt. Jemand, der an sie glaubt
und die Wertvorstellungen ändern sich dras-
und dem sie vertrauen können. Jemand, der
tisch. Auf den öffentlichen Tribünen ist vom
ihnen den Weg zeigt: Den Weg der Zukunft.
Arbeitslosenrate & Inflation
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
34 International
Nicht nur für Profis
Schon oft wurde das Ende der klassischen Diplomatie prophezeit.
Tatsächlich ändern sich die Anforderungen an inner- und interstaatliche Interessensvermittlungen stetig. Laiendiplomaten helfen aus
Text Christoph Hartl
E
insam im zweiten Jahr der Regierungs-
zuletzt technische Innovationen wie das In-
pathie und präzisere Expertise begünstigt,
mühen, betraute George III einen seiner
ternet haben alternative Kommunikations-
können Privatpersonen und NGOs gegen-
höchsten Offiziere mit einer besonders diffi-
wege und -netzwerke etabliert, die jenen der
über der staatlichen Diplomatie bei der Kon-
zilen Angelegenheit. 1761 als Sonderbot-
Staatspropaganda und der offiziellen Diplo-
fliktlösung und -prävention wirkungsvoller
schafter nach Mecklenburg-Strelitz entsandt,
matie neue Möglichkeiten bieten, sie aber
sein.
musste Sir Simon Earl Harcourt tatsächlich
auch ihres Vertretungsmonopols beraubt.
Two Track oder Citizen Diplomacy
all sein diplomatisches Geschick zum Wohle
Britanniens aufbringen. Die Mission gelang,
Parallel zum Bedeutungsverlust der lingua
Prinzessin Charlotte ließ sich zur Heirat mit
franca Französisch steht die klassische Diplo-
Als "Track Two" oder "Citizen Diplomacy" be-
dem König überreden.
matie offenbar immer öfter vor unlösbaren
schrieben Joseph Montville und William D.
Verständnis- und Verständigungsproblemen
Davidson dieses Phänomen 1981 (Montville,
Die Zeiten haben sich gewandelt, so auch
gegenüber den neuen nichtsstaatlichen Ak-
J./ Davidson, W.: Foreign Policy According to
Herausforderungen, Umfeld und Instrumen-
teuren auf der politischen Bühne. Das zwi-
Freud. In: Foreign Policy No. 45, 1981. 145-
te für ständige und sonderliche Gesandte.
schen Berichterstatter und Verkäufer natio-
157). Mit Laiendiplomatie bezeichneten sie
Die Gepflogenheiten der "offiziellen" diplo-
nalstaatlicher Interessen oszillierende Bild
dabei ursprünglich die Kontaktpflege zwi-
matischen Beziehungen unterliegen zwar
und das Selbstverständnis des Diplomaten
schen Konfliktparteien auf der Ebene von
formal nach wie vor den auf dem Wiener
will nicht immer korrespondieren mit dem
normalen Bürgern im Vorfeld oder als Initial-
Kongress 1815 und im Wiener Übereinkom-
Anforderungsprofil einer globalisierten Welt,
zündung für offizielle diplomatische, so be-
men 1961 völkerrechtlich verbindlich kodifi-
die Flexibilität und Autorität, Protokoll und
zeichnete "First Track"-Gespräche. Das am öf-
zierten Regeln, besonders mit dem Einzug
Hierarchie vorzuziehen scheint. Durch physi-
testen zitierte Beispiel hierfür sind die vom
neuer Kommunikations- und Verkehrsmittel
sche, ideologische und rechtliche Flexibilität
norwegischen Außenministerium und dem
hat sich die Praxis der internationalen Bezie-
und nicht selten durch Informationsvor-
nichtstaatlichen "Institut für angewandte So-
hungen jedoch weitgehend verändert. Nicht
sprung dank besserer Quellen, größerer Em-
zialwissenschaften"
initiierten
Gespräche
zwischen israelischen und palästinensischen
Intellektuellen. In diese stiegen nach anfänglichem Zögern die offiziellen Konfliktparteien
ein, um 1993 das Osloer Abkommen zwischen der PLO und Israel zu unterzeichnen.
In Fällen, in denen Nationalstaaten früher Diplomaten als Ausweis eigener Souveränität
und Macht bei der Konfliktprävention bemüht haben, bedienen sie sich immer häufiger der Vorleistung "einfacher" Bürger oder
Organisationen, das heißt diplomatischer
Laien. Grund dafür sind nicht selten FähigUN Photo/Mark Garten
keit, Expertise und Flexibilität der Laien, sondern oftmals auch, dass sich die Parteien nur
auf eine unbefangene Autorität als Mediator
einigen können. So stellte etwa der kolum-
International 35
bianische
Literaturnobelpreisträger
Gabriel
gerechtfertigt. Zumal das Konzept Erfolge zeigt.
der kubanischenHauptstadt Havanna für
nie als Substitution, sondern als Ergänzung
und Wegbereiterin zur erfolgreichen offiziel-
García Márquez 2005 nicht nur sein Haus in
Paralleldiplomatie
len Diplomatie verstanden und eingesetzt
werden, so Montville und Davidson.
letztlich leidlich erfolgreiche Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regie-
Paralleldiplomatie als Schlagwort hat es spä-
rung und der Guerilla-Gruppierung ELN zur
testens mit den Aufsehen erregenden Um-
Verfügung. Nebst Vertretern der Schweiz,
ständen einer Entführung einer italienischen
Spaniens und Norwegens war der Hausherr
Geisel in Afghanistan in die internationalen
Das Konzept der "Public Diplomacy" ist in der
auch auf ausdrücklichem Wunsch beider
Schlagzeilen gebracht. Der Journalist Daniele
Praxis teilweise deckungsgleich mit der Lai-
Streitparteien während der Gespräche anwe-
Mastrogiacomo war Anfang März 2007 zu-
endiplomatie nach McDonald und Diamond.
send. Die Neutralität und Flexibilität des Lai-
sammen mit seinem afghanischen Fahrer
Erstere, auch "Soft Diplomacy" genannt, un-
en machte ihn offensichtlich zum geeigneten
und einem Dolmetscher von den Taliban ent-
terscheidet sich von klassischer Diplomatie
Vermittler dieses innerstaatlichen Konflikts.
führt worden. Die Freilassung Mastrogiaco-
dadurch, dass sie sich in ihrem Ziel, nationa-
mos wird zu einem guten Teil der vor Ort
le Wertvorstellung zu verbreiten, in erster Li-
operierenden italienischen NGO "Emergen-
nie nicht an Regierungen sondern an Indivi-
cy" in Person ihres Gründers Gino Strada zu-
duen und nichtstaatliche Organisationen
Das Konzept der "Multi-track Diplomacy"
geschrieben. Wo offizielle Kanäle zwischen
wendet.
wurde in den letzten Jahrzehnten von meh-
der italienischen Regierung und der islamisti-
reren Wissenschaftern verfeinert und in bis
schen Guerilla versagten oder nicht zustande
Im Gegensatz zur "Public Diplomacy" muss
zu neun Dimensionen präzisiert. Zu den ge-
kommen wollten, war es letztendlich den
Laiendiplomatie nicht unbedingt staatlich ge-
nannten Pfaden eins und zwei gesellen sich
orts-, sprach- und menschenkundigen Privat-
fördert sein. Zum Diplomaten, einem guten
etwa
bei McDonald und Diamond (Multi-
akteuren vorbehalten, das nationale Interes-
Botschafter seines Gemeinwesens, genügt
Track Diplomacy: A System Approach to
se der Befreiung eines Staatsbürgers zu
letztlich die friedliche und vorurteilsfreie Aus-
Peace. 1996) Wirtschaftsbeziehungen, Bür-
wahren. Doch letztendlich bleibt fraglich, ob
einandersetzung mit dem Anderen. Ob im
gerbeziehungen, akademische Kontakte und
selbst diese Aktion ohne Kooperation und
Beruf, während des Auslandsstudiums oder im
Austausche, internationaler Aktivismus, Kon-
Akkordierung mit der staatlichen Diplomatie
Privaten. Es muss ja nicht unbedingt die Hoch-
takte zwischen religiösen Gruppen, Spen-
durchgeführt wurde und erfolgreich gewe-
zeit mit einer ausländischen Prinzessin sein.
denaktionen und Kommunikationsbeziehun-
sen wäre. Laiendiplomatie solle folgerichtig
<<
Multi-track Diplomacy
Public Diplomacy
gen als in Ansinnen und Wirkung als solche zu
qualifizierende diplomatische Bemühungen.
Gerade die englische Sprache offenbart dabei einen unbeschwerten Umgang mit dem
Terminus Diplomatie. Etymologisch und historisch geht der Begriff letztlich auf die offizielle Urkunde, das "Diploma", zurück, die einen Botschafter als solchen ausweist. Weder
das noch entsprechende Ausbildung und diplomatische Immunität als integrale und unabdingbare Charakteristika eines Berufsstan-
Sofern wir einer gängigen Definition folgend
Diplomatie als Kunst definieren, nationale Interessen durch den Austausch von Informationen
zwischen Regierungen, Nationen und anderen
Gruppen zu fördern, mit dem Ziel, Einvernehmen zu erzielen oder Probleme zu lösen, so
scheint die Rede vom Bürgerdiplomaten jedoch
UN Photo/Eskinder Debebe
des können Laiendiplomaten vorweisen.
GLOBAL VIEW 2/2007
36 Dos & Donts
Dos&Donts: Senegal
Text Ismael Ndao
Dos
- Frauen und Männer essen getrennt und die Kinder auch. Manchmal essen die Kinder mit den Männer. Zum Essen wird die rechte Hand verwendet. Hände werden vor und nach dem Essen gewaschen.
- Auf der Straße wird immer sehr höflich gegrüßt. Wenn man das nicht macht, ist es ein Zeichen dafür, dass man selbst kein guter Mensch ist und den anderen nicht achtet.
- Respektierten Personen wird immer mit zwei Händen die Hand geschüttelt. Es sollte kein "Bussi"
gegeben werden.
- In einem Gespräch ist man dazu angehalten, niemals jemanden der Lüge zu bezichtigen. Selbst
wenn man weiß, dass das Gegenüber etwas Falsches sagt oder lügt. Es sollten stets nur die eigenen Argumente und Meinungen vorgebracht werden. Andernfalls wirkt man als unhöflich.
- Der Mann ist dazu aufgefordert seiner Angetrauten immer alles zu zahlen. Dabei ist es auch egal,
wie viel Geld die Frau will oder braucht. Deshalb haben mittlerweile Frauen, die bereits mehr Geld
im Beruf verdienen als Männer bzw. einen gewissen sozialen Status besitzen, Schwierigkeiten einen Mann zu finden. Männer in Senegal haben Angst, sich in solche Frauen zu verlieben oder sie zu
heiraten, da sie befürchten, sich solche Frauen nicht leisten zu können.
GLOBAL VIEW 2/2007
Dos & Donts 37
Donts
- Beim Essen darf man auf keinen Fall reden. Besonders die Kinder sind dazu angehalten, sich während des Essens schweigend zu verhalten.
- Geht man in Senegal zu jemanden auf Besuch darf man keine Geschenke oder Aufmerksamkeiten
mitbringen. Dies ist eine Beleidigung für den Gastgeber. Für den Gastgeber ist der Gast ja nicht ein
Fremder sondern ein Freund. Und Freundschaften bedürfen keiner Geschenke.
- Als Gast sollte man niemals alle Speisen auf seinem/ihrem Teller aufessen. Wird alles aufgegessen,
ist das ein Zeichen für den Gastgeber, dass der Gast noch Hunger und nicht genug gehabt hat. Das
ist auch der Grund, wieso in Senegal den Gästen immer sehr viele Speisen serviert werden - immer
mehr als sie eigentlich "verdrücken" können. Deshalb keine Sorgen, wenn nicht alles aufgegessen
werden kann.
- Man ist dazu aufgefordert, dass man in keinem Fall in das Zimmer eines höherrangigen mit Schuhen geht. Das wird nicht gern gesehen. Der Höherrangige ist auch derjenige, der entscheidet, wann
man sich hinsetzen darf.
- In Senegal wird es nicht gern gesehen, wenn sich ein Mann in eine ältere Frau verliebt oder sie heiratet.
GLOBAL VIEW 2/2007
38 To the Point
To the Point for the Youth: Doing the Job
The UN Secretariat and the UN Secretary General are some of the most important actors in ensuring the work of the United Nations. But what do they really
do? Text Irene B. Stöckl
1
How to become Secretary General in the first place?
The Secretary General is elected every five years. In general, people who have served quite some time in the foreign service of their respective countries become eligable for getting elected Secretary General of the United Nations. Beiing familiar with the UN system and its work is
highly desirable. The working languages of the UN are English and French and to know both is an asset. Having the right friends and coming
from the right place is not a mistake. The Secretary General is appointed by the General Assembly of the United Nations on the recommendation of the Security Council. Since every decision in the Security Council can be vetoed by the five permanent members there is not going
to be any Secretary General without their approval. You could be Secretary General for 20 years or 10 or 50 since there is no limit of five-year terms a Secretary General may serve, but there has not been any Secretary General who has held office for more than two terms.
2
What would you be doing as soon as you become Secretary General?
Well, that is quite a challenge. The Secretary General is not in an easy position. First of all (s)he is a symbol representing the United Nations’
ideals and a spokesperson for the interests of the world’s peoples. Here comes the tricky part though. Because that is what heads of some
countries think too and they first of all like to take care of their own people to begin with. And what might be good for everybody might not
be good for my country. Therefore, by being Secretary General of the United Nations you have to find ways of making everybody happy. And
we all know how difficult that is. On top of that he/she is also civil servant and a CEO. He/she is the chief administrative officer of the organization. The Secretary General is also Chairman of the Administrative Committee on Coordination (ACC), which brings together the Executive
Heads of all UN Funds, Programmes and Specialized Agencies twice a year. Still, if something comes to his/her attention and he/she believes
is important he/she is allowed to bring it to the attention of the Security Council. All in all Secretary General is literally a full-time job.
So you might suspend your hobbies until you retire or the end of your appointment.
3
But would you be doing the job alone?
No, of course not. That would be a bit much to ask. There is the Secretariat, which is an international staff working in duty stations around the
world. The Headquarter of the United Nations is in New York but there is considerable presence in Addis Ababa, Bangkok, Beirut, Geneva, Nairobi, Santiago and Vienna. The most important UN Office, despite that in Vienna, are those in Geneva and Nairobi. The staff carries out the diverse day-to-day work of the organization. You are just their boss. Some 170 countries pay around 8900 people working for the Secretariat.
Still, as international civil servants, staff members and the Secretary General answer alone for their activities, and take an oath not to seek or
receive instructions from any governments or outside authority.
GLOBAL VIEW 2/2007
UN Photo/Eskinder Debebe
4
Should we know anyone important in Vienna that is one of the highest Officials after
the Secretary General?
Actually, yeah! That is Mr. Antonio Maria Costa. He is Director General of the UN Office at Vienna. He serves in the Senior Management Group
(SMG). This is a committee of senior managers that serves as the Secretary-General’s cabinet and the central policy planning body of the United Nations. Its objective is to ensure strategic coherence and direction in the work of the Organization. The cabinet was approved by the General Assembly in 1997 as part of the reform proposal submitted by the Secretary-General (http://www.un.org/sg/management.shtml). All in
all there are 30 members in the Senior Management Group plus one member for Internal Oversight Service but he/she reports directly to the
General Assembly.
5
Who else is on Board?
In 1997 too the post of Deputy Secretary General was created as part of the reform process of the United Nations. Reason: The organization
should do better in the economic and social sphere. The General Assembly decided to establish the post as an integral part of the Office of
the Secretary General. Tasks of the Deputy Secretary General include: assisting the Secretary General in managing operations of the Secretariat, to act in his/her absence at the United Nations Headquarters, to support the Secretary General in ensuring inter-sectoral and interinstitutional coherence of activities and programmes, to represent the Secretary-General at conferences and to undertake assignments as decided by the Secretary General. Today, Dr. Asha-Rose Migiro is Deputy Secretary General. She is the third. Before that there were Louis
Fréchette and Mark Malloch Brown.
6
But what about all those Special and Personal Representatives?
Yes, there are quite a few. On all continents you can find Special Representatives of the Secretary General. As a matter of fact there are 55
most of them in Africa (15). There is also a number of other Special Representatives that do not serve in any particular country or area but for
important topics - such as Avian flu, Global Compact or Climate Change. There is also one Special Envoy in Vienna - the UNOSEK. This is the
Special Envoy of the UN Secretary General for the future status of Kosovo. At its head Martti Ahtisaari and with his Deputy Special Envoy Dr.
Albert Rohan.
GLOBAL VIEW 2/2007
40 Europa
Beginn einer neuen Ära
DUP Chef Paisley und Sinn Féin Chefunterhändler McGuinness leiten
gemeinsam eine Allparteienregierung in Belfast ein. Text Johannes Langer
Z
war war ein öffentlicher Händedruck
schiedlicher Intensität Attentate mit Todesop-
möglich wäre. Das Good Friday Agreement
noch nicht möglich, doch Anlass zum
fern verübt wurden - auf religiöser Grundla-
von 1998 wurde von "Dr. No", wie Paisley oft
Feiern hatten Ian Paisley, Chef der pro-briti-
ge. Es muss aber betont werden, dass der
bezeichnet wird, noch vehement bekämpft
schen Democratic Unionist Party (DUP), und
Konflikt der Konfessionen stets auch hand-
und Aussprüche sind überliefert in denen er
Gerry Adams, Präsident der irisch-republika-
feste politische und ökonomische Hinter-
die katholische Kirche als "Hure Babylon" und
nischen Partei Sinn Féin ("Wir selbst") durch-
gründe hatte. Insgesamt wurden mehr als
den Papst als "Antichristen" bezeichnete. Die
aus: Die beiden führenden Vertreter der ver-
3.500 Personen durch die Auseinanderset-
neue Dynamik wurde vor allem durch die
feindeten Lager Nordirlands einigten sich bei
zungen in Nordirland seit 1969 umgebracht.
einseitigen und weit reichenden Schritt der
Irish Republican Army (IRA) im Sommer
ihrem ersten persönlichen Treffen am 8. Mai
2007 auf die Bildung einer gemeinsamen All-
Abbau von Feindbildern
2005 möglich. Die IRA, der militärische Arm
parteienregierung. Diese spiegelt die Sitzver-
Der Protestantenpfarrer Paisley wurde be-
der Sinn Féin, hatte damals erklärt, ihre Ziele
teilung im Regionalparlament von Stormont
rühmt mit seinen Worten "Never, never, ne-
mit ausschließlich friedlichen und demokrati-
in Belfast wieder. Paisley erklärte nach der
ver", das zum geflügelten Wort im Nordir-
schen Mitteln zu verfolgen und hatte im
Vereinbarung mit Adams: "Wir wollten im-
landkonflikt wurde, dass kein Kompromiss
Herbst 2005 ihr gesamtes Waffenarsenal
mer eine Selbstverwaltung unter Bedingungen, die für alle Menschen eine Verbesserung bringen." Auch die Regierungen in
London und Dublin als Schutzherren des
Friedensprozesses begrüßten erfreut die Einigung.
Der Hort des Terrors
Die Kommentare in den Medien nach den
Parlamentswahlen in Nordirland vom 7. März
2007 ließen zunächst noch nichts von einem
Durchbruch ahnen, als "Hardliner" oder "Extremisten" wurden die Protagonisten in den
meisten Medien bezeichnet. Es wurde von
"Lagermentalität und Engstirnigkeit" oder der
"Balance des Hasses, die Katholiken und Protestanten über Jahrhunderte hinweg gelähmt hat" geschrieben, die weiterhin Nordirland
geprägt
habe.
Dies
kann
kaum
überraschen, galt Nordirland doch als Hort
des Terrors, in dem sich Katholiken, die als
Iren angesehen wurden, und Protestanten,
die als loyal gegenüber der englischen Krone
galten, gegenseitig bekämpften. So kam es,
dass in einem Mitgliedsland der EU in einem
anachronistischen
GLOBAL VIEW 2/2007
Bürgerkrieg
in
unter-
Europa 41
zerstört. Dies ist aber auch im Kontext zu se-
den sondern Anerkennung in Nordirland fin-
hen, dass die IRA nach dem eigentlichen be-
den. Voraussetzungen für den Friedenspro-
waffneten Kampf bis zum Good Friday
zess.
Agreement von 1998 keinen Rückhalt mehr
Gewaltsame Konflikte enden oftmals dann,
Der Nordirlandkonflikt geht bis ins 17.
für ihre Attentate in der Bevölkerung hatte
wenn alle Konfliktparteien den zu entrichten-
Jahrhundert zurück, als sich Engländer
und so immer mehr zum Ballast für die Sinn
den Preis für zu hoch halten und an einen
und Schotten in der irischen Provinz Ul-
Féin wurde. Entscheidend war auch, dass im
"militärischen" Sieg nicht mehr glauben. Dies
ster (ungefähr die Größe des heutigen
Jänner 2007 beim Parteitag der Sinn Féin die
war seit der zweiten Hälfte der 1980-er Jah-
Nordirlands) ansiedelten. Irland wurde
historische Entscheidung getroffen wurde,
re sowohl auf Seiten der IRA als auch bei
1921 im Anglo-Irischen Vertrag zum Frei-
die Polizei anzuerkennen - diese wurde zuvor
den britischen Verantwortlichen der Fall,
staat. Nordirland blieb bei Großbritan-
als Gegner angesehen.
Kriegsmüdigkeit machte sich breit. Ein Kon-
nien. Bis in die 1960-er stabilisierte sich
Nun wird die Sinn Féin bei zukünftigen Be-
flikt endet aber nicht automatisch, und inso-
die Lage weitgehend. Jedoch 1969
setzungen in der neu geformten Polizei be-
fern hängt viel von den politischen Akteuren
eskalierte die Situation, so dass die bri-
rücksichtigt werden. Wegen diesen Prozes-
ab, die eine solche Phase prägen. In London
tische Armee einschreiten musste. Die
sen begann das Feindbild IRA seine Wirkung
engagierten sich die Regierungen von Tony
Folge war, dass nach dem Höhepunkt
in der unionistischen Bevölkerung zu verlie-
Blair, dessen Engagement für eine friedliche
der Gewalt zwischen 1970 und 1972
ren. Umgekehrt ist es ein Symbol dafür, dass
Lösung ihm auch seine vielen Kritiker nicht
das Regionalparlament aufgelöst wur-
die Katholiken nicht mehr diskriminiert wer-
bestreiten, und in Dublin Ministerpräsident
de. Trotz geringerer Opferzahlen, aber
Bertie Ahern in einem nicht für möglich ge-
auf Grund anhaltender Gewalt, kam es
haltenen Einklang.
erst 1994 zum ersten Friedensvertrag.
Parallel durchlief vor allem die Republik Irland
Jedoch gab es immer wieder Rük-
in den letzten 20 Jahren eine rasante Ent-
kschläge, so dass der Durchbruch im
wicklung vom Armenhaus der EU hin zum
Friedensprozess mit dem Good Friday
keltischen Tiger, sie liegt jetzt mit seinem
Agreement im April 1998 erreicht wur-
Durchschnittsseinkommen an zweiter Stelle
de. Die nordirische Selbstregierung
in der EU. Gleichzeitig stiegen in den letzten
wurde wieder eingesetzt. In den letzten
10 Jahren Investitionen aus Irland im Nord-
Jahren wurde das Parlament auf Grund
teil der Insel sprunghaft an. Zudem hat die
von Anschlägen immer wieder aufge-
europäische Integration ein ökonomisches
löst, zuletzt im Oktober 2002.
In Brief:
Zusammenwachsen der Republik Irland und
des Nordens gefördert.
Die große Chance
Misstrauen - aber der Friedensprozess in
Noch immer gibt es Segregation entlang des
Nordirland war noch nie so weit, und die
Glaubens, was an "Peace Walls" in Belfast
Chance auf endgültige Normalisierung so
oder bei den Wahlen im März 2007 sichtbar
groß wie heute. So ist die Aussage vom bri-
ist. Doch in Nordirland hat sich die Arbeitslo-
tischen Nordirland-Minister Peter Hain am 8.
sigkeit in den letzten Jahren deutlich redu-
Mai 2007 in Belfast paradigmatisch: "Jetzt
ziert, der Verfall der Städte konnte gestoppt
gibt es wirklich keinen Weg mehr zurück".
werden, politische Gewalt wurde beinahe
Deswegen kann dieses Datum zu Recht als
Einhalt geboten, und der Norden hat immer
historischer Tag in die Geschichte eingehen
mehr Anteil am Aufschwung der Republik Ir-
oder um es mit den Worten von Adams zu
land. Auf die neue Regierung wartet viel Ar-
fassen, es ist der "Beginn einer neuen Ära".
beit, es herrscht untereinander immer noch
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
42 Europe
Observing Armenian Elections
As a community of countries committed to democracy, the OSCE
places great emphasis on promoting democratic elections.
Text Urdur Gunnarsdottir
T
he commitments agreed upon by all
fore election day. For the observation of vo-
Armenian democracy. "Now, more work is
OSCE participating States, emphasize
ting and counting, the ODIHR co-operated
needed to further consolidate this young de-
fundamental principles that are central to a
with some 100 parliamentarians from the
mocracy. That will require joint effort and will
democratic tradition and can be summed up
OSCE Parliamentary Assembly (OSCE PA),
by all political forces. I hope we will see that
in seven key words: universal, equal, fair, se-
the Council of Europe Parliamentary Assem-
happen in the years ahead", she said.
cret, free, transparent, and accountable.
bly (PACE), and the European Parliament
(EP).
It is against those principles the Warsaw-based OSCE Office for Democratic Institutions
At the press conference, Ambassador Boris
Frlec, the Head of the OSCE/ODIHR long-
Observers conculded
and Human Rights, ODIHR, has observed
term mission, added: "Hopefully this election
will contribute to restoring the trust of voters
over 150 elections and referenda in the last
The observers concluded that steps taken by
in the election process. But the election is
decade. This includes the 12 May parliamen-
the Armenian authorities to address serious
not over. We will continue to follow the post-
tary elections in Armenia, which was monito-
shortcomings, including amendments to the
election developments; only once they have
red by over 400 observers from the ODIHR
Election Code, were commendable. Howe-
been concluded, will we have the full pictu-
and three parliamentary assemblies.
ver, the authorities were unable to fully deli-
re."
The conclusion of those 400 observers was
ver a performance consistent with their
that the elections were an improvement
stated intention that the election would
The election authorities generally worked ef-
from previous elections and that they were
meet international standards, and some is-
ficiently and were well prepared for election
largely in accordance with international com-
sues remained unaddressed. The observers
day. Substantial training of election officials
mitments, although some issues remained
found the election campaign dynamic with
and voter education efforts took place and
unaddressed. This is a condensed, one-sen-
extensive media coverage. Election day was
for the first time there was a central and
tence assessment of a long a complicated
calm, with no major incidents reported, but a
computerized voter register. Amendments
process. It may therefore be helpful to look a
few cases of fraud schemes were observed.
to the Election Code provided that women
bit closer at what the observers based this
Some procedural problems arose during the
constitute at least 15 percent of each
conclusion on.
count and tabulation of votes as well as iso-
party/bloc list.
lated cases of deliberate falsifications.
The separation of State and the ruling party
It was the sixth time the ODIHR observed
At a press conference held in Yerevan, the
appeared less than distinct in the campaign
elections in Armenia since its independence.
day after the elections, Tone Tingsgaard, the
in some important elements of the cam-
This time around the ODIHR sent a long-
Special Co-ordinator of the short-term electi-
paign, the most visible of which was the con-
term mission of 42 election experts and ob-
on observers and Vice President of the OS-
vergence of the election campaign of the ru-
servers in early April, which were then joined
CE PA, said that the elections had been a cle-
ling Republican Party with a longer-running
by 300 short-term observers a few days be-
ar improvement, which was good for
campaign celebrating the fifteenth anniversary
GLOBAL VIEW 2/2007
of the Armenian Army, sponsored by the Mi-
character emerged in some parts of the
of the nine Central Election Commission
nistry of Defense.
country. A few instances of tension due to
members to sign the protocol of the nation-
The observers stated that concerns remai-
the conduct of proxies or unauthorized per-
wide preliminary proportional contest re-
ned; including gaps in the regulatory frame-
sons were observed. People voting more
sults.
work for elections, inconsistencies and legal
than once and potential vote fraud schemes
contradictions. Also the intertwining at all le-
were identified in two cases.
Recounts of results were initially requested
vels of political and business interests, espe-
in twelve constituencies, and took place to
cially in view of relatively weak provisions
Counting was mostly according to procedu-
completion in five. These were conducted in
and enforcement regarding transparency
res but in 17 per cent of polling stations ob-
accordance with the law and revealed no
and disclosure of campaign finances. Fur-
served the organizational requirements led
major results discrepancies with the prelimi-
thermore, authorities were slow or non-re-
to difficulties and consequently to a negative
nary results.
sponsive in correcting irregularities in the
assessment by the observers. Deliberate fal-
The president and the prime minister stated
election process.
sification of results was observed at four pol-
that criminal responsibility for electoral viola-
Some violent incidents occurred during the
ling stations.
tions is to be pursued. Some criminal cases
campaign period, but they appeared not to
As Ambassador Frlec pointed out in the
have been initiated related to falsification of
have significantly impacted upon the overall
press conference on 13 May, an election is
results, bribery and fraud involving the voter
electoral environment.
not over even though polling stations have
list. The ODIHR has welcomed these steps
been closed. The ODIHR mission stayed in
and emphasized the importance of the tho-
place for a few more weeks after the voting
rough and impartial investigation of all alle-
to follow the tabulation and complaints pro-
ged irregularities.
400 observers visited
The 400 observers visited over 1,150 polling
cess. During these last stages the mission
stations, providing data from polling stations
observed certain inconsistencies with estab-
The ODIHR's work is not done. A final analy-
for the election experts to analyse. On electi-
lished regulations and departures from best
sis of the elections, together with a set of re-
on day, voting took place in a mostly calm at-
electoral practice.
commendations in order to improve the con-
mosphere and was assessed positively in
Those included protracted vote count and ta-
duct of future elections is under way. After
the vast majority of polling stations observed
bulation, cases of territorial election commis-
all, the purpose of election observation is not
(94 per cent). Problems included: unauthori-
sions ordering corrections to precinct electi-
simply to commend countries that conduct
zed persons present in polling stations (17
on
of
their elections well or to criticize those coun-
per cent), overcrowding (14 per cent) and
discrepancies between certified polling stati-
tries that may fall short of meeting their
challenges to secrecy of voting due to the
on protocol copies and preliminary results
commitments. The purpose is to offer pro-
construct of voting booths (17 per cent).
submitted electronically mainly via a networ-
active and constructive input and provide as-
Problems of an apparently more deliberate
ked computer system, and refusal of three
sistance to rectify any shortcomings.
commission
protocols,
cases
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
Kläger als Angeklagte
Tausende Tote forderte der Einmarsch bosnischer Serben in die
damalige UNO Schutzzone Srebrenica im Herzen Bosniens im
Juli 1995. Text Hadmar Hölzl
D
as UN-Kriegsverbrechertribunal für
gang zum "Srebrenica-Potocari Memorial and
Republika Srpska (Serbischer Teil Bosniens)
Ex-Jugoslawien in Den Haag sucht noch
Cemetery". Eine breit angelegte Namensta-
erstmals offiziell bei den Hinterbliebenen
viele Verantwortliche. Dieser Tage
fel listet die mehr als 8.000 Toten auf, die auf
und erkannte die Verantwortung bosnisch-
wird der Fall neu aufgerollt, allerdings mit
diesem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden
serbischer Militäreinheiten für das Massaker
vertauschten Rollen. UNO und die Nieder-
haben. Jeder mattgrüne Grabstein gleicht
in Srebrenica an.
lande müssen sich gegen den Vorwurf der
dem Nächsten, als wollen sie sagen: Wir alle
Offen bleibt für die Hinterbliebenen hinge-
unterlassenen Hilfeleistung verantworten.
teilen das gleiche Schicksal.
gen die Frage der Mittäterschaft. Der interna-
Ein Lokalaugenschein in Srebrenica-Potocari
Das Massaker von Srebrenica geht als trauri-
Klage Bosniens wegen Beteiligung Serbiens
fördert eine bizarre Szenerie zu Tage. Ein
ges Kapitel in die europäische Geschichte
an den Verbrechen in Srebrenica im Frühjahr
ehemaliges Fabrikgelände mit mehreren La-
ein. Die Belagerung der Stadt und der Exo-
2007 ab. Zwar hätte Serbien versuchen müs-
gerhallen, umringt von kaputten Zäunen, die
dus in die umliegenden Wälder kostete zahl-
sen, die Massaker zu verhindern, die Verwal-
einen Schutz vor möglichen Eindringlingen
reichen Bosniern im Juli 1995 das Leben. Die
tung der bosnischen Serben war zu dieser
wohl nur mehr andeute. Die Lagerhallen
Exhumierung der Leichen aus zahlreichen
Zeit aber Belgrad nicht zuzuschreiben. Für
sind dunkel, leer und düster, Sonnenstrahlen
Massengräbern gestaltet sich heute als be-
den Völkermord ist Serbien daher nicht haft-
treten nur durch die zerborstenen und zer-
sonders schwierig. Mehr als die Hälfte der
bar, Entschädigungszahlungen bleiben aus.
splitterten Fensterscheiben durch. Es ist ein
Körper können nicht mehr identifiziert wer-
Da die Region um Srebrenica seit 1993 als
zerstörtes und verlassenes Areal, auf dem
den und bleiben namentlich unbekannt.
UN-Schutzzone eine "Safe Area" war, kamen
heute
tionale Gerichtshof in Den Haag wies eine
auch die UNPROFOR-Soldaten aus den Nie-
nur mehr eine aufgemalte UN-Inschrift an
der Einfahrt auf ein Hauptquartier der UNO
Die Suche nach den Mittätern
derlanden unter Beschuss. Sie hätten sich
von den serbischen Einheiten überrollen las-
Blauhelme vor 12 Jahren hinweist.
Als ähnlich kompliziert erweist sich nun die
sen und nichts zum Schutz der Zivilbevölke-
Nur wenige hundert Meter entfernt, auf der
Suche nach den Schuldigen. Im November
rung unternommen, hieß es. Die Rolle der
anderen Straßenseite, findet man den Ein-
2004 entschuldigte sich die Regierung der
Holländer war bereits Gegenstand mehrerer
GLOBAL VIEW 2/2007
Untersuchungskommissionen, 2002 warf
werden. Es ist das erste Mal, dass sich die
nicht um Geld, sondern um späte Gerechtig-
das Niederländische Institut für Kriegsdoku-
Vereinten Nationen vor Gericht verantworten
keit. "Über 200 Frauen und Waisenkinder aus
mentation (NIOD) der holländischen Regie-
müssen, weil ihre Soldaten den Schutz einer
Bosnien sind heute hier nach Den Haag ge-
rung und dem Militär schwere Versäumnisse
ausländischen Bevölkerung trotz gültigem
kommen, um Europa zu zeigen, dass es uns
vor, was zum Rücktritt der Regierung Wim
Mandat nicht garantieren konnten.
immer noch gibt, und dass wir immer noch
Koks führte. Eine offizielle Entschuldigung
Die Anwälte Axel Hagedorn und Marco Ger-
nach Gerechtigkeit suchen", gibt sie in einem
blieb allerdings aus. Im Dezember 2006 wur-
ritsen sehen darin die Schuld der niederländi-
Interview am 4. Juni bekannt.
den ungefähr 500 UNPROFOR- Soldaten von
schen UNPROFOR- Truppen, die ihren Dienst
der niederländischen Regierung geehrt, Hin-
somit nicht in Einklang mit den UN- Resolu-
terbliebene sprachen dabei von einem "Ge-
tionen erfüllt hätten.
nozid-Orden".
"Sie haben nicht das getan, was sie tun hät-
<<
ten müssen, dadurch ist der Völkermord erst
Neue Klage gegen UNO und die Nieder-
überhaupt möglich gewesen", so Hagedorn
lande
bei der Überbringung der Klageschrift am
4.Juni.
Am 4. Juni dieses Jahres reichten die Hinter-
Für den "schlimmsten Völkermord seit dem
bliebenen der Srebrenica- Opfer in Den Haag
Zweiten Weltkrieg" fordern die Anwälte
mit Hilfe einer Amsterdamer Rechtsanwalts-
25.000 Euro Schadensersatz pro Kläger so-
kanzlei Klage gegen die Vereinten Nationen
wie weitere Entschädigungen.
und gegen die Niederlande ein und bewegten sich damit auf völkerrechtlichem Neu-
Für die Klägerin Munira Subasic, Vorsitzende
land. In der 228-seitigen Klagschrift soll die
der Organisation "Mütter von Srebrenica",
UN für das Versagen einer unter ihrer Flagge
die das Gedenken an den Völkermord in ihrer
stehenden Armee verantwortlich gemacht
Stadt aufrecht erhalten will, geht es dabei
GLOBAL VIEW 2/2007
46 Europa
In den sicheren Hafen
Wie bereits seine Vorgänger versucht auch Portugal während der
Ratspräsidentschaft den Verfassungsvertrag weiter voran zu bringen.
Text Petra Jahn
A
EU Troika
EU-Vorsitz. Im Hinblick auf der Weiterfüh-
Deutschland und Portugal haben zusammen
curity", die bezugnehmend auf die Schaffung
rung der Verhandlungen über den EU-Verfas-
mit Slowenien, das im Jänner 2008 den
von Arbeitsplätzen und soziale Fragen durch-
sungsvertrag hat Deutschland bereits Vorar-
Ratsvorsitz übernehmen wird, ein 18-Mo-
geführt werden soll.
beit geleistet und Angela Merkel war
natsprogramm ausgearbeitet, um ihre Ar-
erfolgreich, den Diskurs neu zu beleben. Die
beitsweise kohärenter und effizienter zu ma-
Berliner Erklärung wurde von allen Mitglied-
chen. In diesem Programm haben die drei
staaten als gutes Ergebnis bewertet, insbe-
Staaten Schwerpunkte gesetzt, die sie ge-
Die EU und die Afrikanische Union haben in
sondere die Tatsache, dass eine Lösung in
meinsam umsetzen wollen. Zu den Prioritä-
den vergangenen Jahren ihre Beziehungen
der Frage des EU-Verfassungsvertrages mit
ten zählen dabei einen Beitrag zur Erreichung
und den Dialog seit dem ersten EU-Afrika-
klaren Worten als wesentliche Herausforde-
der Lissabon-Ziele zu leisten, den Raum der
Gipfel in Kairo 2000 verstärkt. Die EU und die
rung für die Zukunft der Union anerkannt
Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu
AU haben beschlossen, eine gemeinsame
wurde.
stärken, die Außenbeziehungen der Union zu
Strategie zu entwickeln, die die Bedürfnisse
verbessern sowie den Reformprozess der
und Bestrebungen der Bevölkerungen beider
EU voranzutreiben.
Kontinente in Betracht zieht. Diese soll zur
m 1. Juli 2007 übernahm Portugal
Nun liegt es an Portugal den positiven Wind
EU-Afrika-Gipfel
Entwicklung einer politischen Vision und zur
des Verfassungsvertrag für Europa zu weiter
zu tragen. Für Juni 2007 wird ein Bericht der
Ein weiteres Anliegen Portugals ist die Abhaltung einer politischen Debatte zur "Flexi-
vom Ratspräsidenten Deutschland den
Lissabon-Strategie
Formulierung klarer Zielsetzungen und Leitlinien für deren Umsetzung dienen. Die EU
deutschen EU-Präsidentschaft erwartet, der
die nächsten Schritte hinsichtlich der Verfas-
Die EU hat es sich zum Ziel gesetzt, zum
versucht im Rahmen eines Dialogs mit Afri-
sung festsetzen soll. Diese sollen dann von
wettbewerbsfähigsten und dynamischsten
ka, der sämtliche Fragen, wie Migration, Ent-
Portugal umgesetzt oder zumindest vorbe-
wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt
wicklung oder Menschenrechte umfasst, zur
reitet werden. Dementsprechend hoffte die
zu werden, mit der Fähigkeit, dauerhaftes
Lösung von politischen Problemen in Afrika
portugiesische
mit
Wirtschaftswachstum mit mehr und besse-
beizutragen. Eine erklärte Priorität der portu-
Recht auf eine sehr klare Formulierung des
ren Arbeitsplätzen und größerem sozialem
giesischen Ratspräsidentschaft ist die Abhal-
Mandats für die weitere Vorgehensweise
Zusammenhalt bereitzustellen. Die portugie-
tung des zweiten EU-Afrika-Gipfels, wobei
seitens der deutschen Präsidentschaft. Por-
sische Ratspräsidentschaft ist bestrebt, in
sich Portugal zuversichtlich ziegt, dass eine
tugal ist nach eigenen Angaben für eine Dis-
diesem Bereich Schwerpunkte zu setzen und
Lösung in der Simbabwe-Frage gefunden
kussion offen, welche Teile vom bereits vor-
gemeinsam mit Slowenien den Frühjahrsgip-
werden kann. Zur Vorbereitung sind die Ein-
liegenden Text übernommen werden können
fel 2008, basierend auf dem Überprüfungs-
bindung einiger Mitgliedstaaten im Rahmen
und welche noch überarbeitet bzw. ausge-
bericht der Kommission, der für die zweite
einer Gruppe "Friends of the EU-Africa-Sum-
klammert werden müssen.
Hälfte 2007 erwartet wird, vorzubereiten.
mit" sowie informelle Treffen staatlicher
GLOBAL VIEW 2/2007
Ratspräsidentschaft
Europa 47
und nichtstaatlicher Akteure zur Erörterung
finiert und die Festlegung von verbindlichen
weiterführender Forschung, weshalb es von
relevanter Themen vorgesehen. Im An-
Zielsetzungen, 20%-Anteil an erneuerbaren
großer Bedeutung ist, entsprechende Rah-
schluss an den Gipfel soll die letztendliche
Energien und 10%-iger Mindestanteil an Bio-
menbedingungen zu schaffen. Maßnahmen
Beschlussfassung über eine gemeinsame
kraftstoffen bis 2020, begrüßt. Hinsichtlich
auf EU-Ebene sind die Erreichung von ge-
EU-Afrika-Strategie erfolgen.
des Energieaktionsplans und der Vollendung
steigerten Investitionen im Forschungsbe-
des Binnenmarktes für Gas und Elektrizität
reich, die Unterstützung insbesondere für
wird Portugal die Vorschläge der Europäi-
die neuen Mitgliedstaaten hinsichtlich der fi-
schen Kommission abwarten, die daraufhin
nanziellen Ressourcen zur Verbesserung not-
Die Europäische Union hat den Klimawandel
im Juli oder September diskutiert werden
wendiger Infrastruktureinrichtungen sowie
als eine der größten globalen Herausforde-
sollen. Weiters sind abstimmende Verhand-
die Förderung des internationalen Aus-
rungen definiert und ist bestrebt, einen ent-
lungen und die anschließende Präsentation
tauschs und der Mobilität der Forschenden.
sprechenden Beitrag zur Verminderung der
des Post-Kiyoto-Abkommens vorgesehen.
In den Bereichen Forschung, Innovation und
Energie und Klimaschutz
globalen Erwärmung zu leisten. Portugal hat
die Umsetzung der Beschlüsse des Europäi-
Bildung hat es sich Portugal zum Ziel geInnovation, Forschung und Bildung
schen Rates vom März 2007 hinsichtlich
setzt, weitere Fortschritte zu erzielen und die
Diskussion sowie die Beschlussfassung
Energie und Klimaschutz als eines seiner
Zur Erhaltung und Weiterentwicklung der
über einen strategischen Technologieplan vo-
Hauptanliegen im zweiten Halbjahr 2007 de-
Wettbewerbsfähigkeit der Union bedarf es
ranzutreiben. Schwerpunkte bilden dabei das
geplante Gipfeltreffen der EU mit Brasilien
über Biokraftstoffe, die Verhandlungen der
Abkommen über Energieeffizienz mit China,
Mexiko, Brasilien und den USA sowie die Beschlussfassung über das "European Technology Institute".
Das angehende Vorsitzland könnte sich vorstellen neue Aspekte, beispielsweise im Bereich Soziales und zum Klimaschutz, einzufügen, betont jedoch, dass die grundlegenden
Bestimmungen zum institutionellen Gleichgewicht beibehalten werden müssten. Portugal ist bestrebt, den Diskurs über die Verfassung pragmatisch, flexibel und unparteiisch
anzugehen, wobei der Erfolg wesentlich davon abhängt, inwieweit sich die EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet fühlen, gemeinsam
an einer Lösung zu arbeiten. Es bleibt jedoch
spannend, ob es der portugiesischen Präsidentschaft gelingen wird, die notwendigen
Impulse für die Fortentwicklung der Europäischen Union zu setzen.
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
Komm' a saufen...!
von Mag. Cäcilia S. Smekal
http://www.takingitglobal.org
Kaum ein Thema hat die österreichischen Jour-
kann. Zurecht finden muss man sich selbst, es
nalist/innen in den vergangenen Wochen der-
lernen auch. Die Wahlmöglichkeiten führen oft
maßen aus der latenten Sinnkrise des Sommer-
zu Orientierungslosigkeit, jeder Medaille gibt es
lochs geführt wie der Komplex "Komasaufen".
eine Kehrseite. Diese Art von Druck kennen die
Nach Klimakatastrophe und Eurofighterzirkus
vorangegangenen Generationen nicht, obwohl
war der ausschweifende Alkoholkonsum der
vor allem die Kriegsgenerationen zweifelsfrei
heimischen Jugendlichen unter den Top drei der
größere Schwierigkeiten hatten. Der Suff bietet
Stammtisch- und Redaktionsgespräche.
eine Pause von den Zukunftsängsten, so wie al-
Jeder Generation ihre Droge, das voranschrei-
les, was als Hilfsmittel zum Eskapismus dient.
tende Sommerloch wird überbrückt.
Die Ursachen des Komasaufens liegen nicht in
Dabei herrschte allgemein der dramatische Te-
der Langeweile des Geistes oder der plötzlich
nor vor, die Teenager hätten den Verstand ver-
aufgekommenen Stupidität der Jugend, son-
loren, kein Wunder bei den ganzen Alkopops.
dern tiefer. Der juvenilen Unsicherheit steht die
Sinnloses Trinken muss wohl der Beweis dafür
Macht über den eigenen Körper gegenüber.
sein, wie verhätschelt die Kinder sind und dass
Verbieten hilft sowieso nicht, schon gar nicht,
sie keine anderen Sorgen haben.
wenn die Prohibition von selbst gern zum Glas
Fakt ist, dass sich niemand die Gesellschaft, in
greifenden Autoritäten stammt.
die man hineingeboren wird, aussuchen kann.
Zusätzlich ist zu bedenken, dass noch keine Al-
Klar, wir haben Glück, beispielsweise nicht in
tersklasse zuvor auf solch große Toleranz ge-
das indische Kastenwesen geraten zu sein.
troffen ist, dank sozialer Umwälzungen der Ver-
Doch der Druck, der auf der jungen Generation
gangenheit (z.B. durch die 68er-Generation).
lastet, ist neuartig. Auch das muss anerkannt
Die heute jungen Menschen können sich glück-
werden. Selten zuvor gab es (friedliche) Zeiten,
lich schätzen darüber, doch das macht es freilich
die dermaßen ergebnisoffen waren. Wenn man
schwierig, die der Jugend natürlicherweise in-
heute jung ist, ist es nichts Besonderes - im Ge-
newohnende Protestneigung zu kanalisieren.
gensatz zur Eltern- und Großelterngeneration -,
Wenn die Eltern sich äußerlich und innerlich
nicht im Geringsten einschätzen zu können,
den Kindern angleichen - sei es aus Verständnis
welche Bahnen das Leben einschlagen wird.
oder Jugendkult - ist Ablehnung den Älteren ge-
"Von der Wiege bis zur Bahre" kaum noch, gesi-
genüber kaum auf bestimmte Ziele hin orien-
cherte Pension sowieso nicht, Vorstellungen
tierbar. Es ist eben mühsamer geworden, die
über eine einigermaßen einschätzbare Zukunft
Entrüstung der Eltern zu provozieren. Da muss
kennt man eher aus dem Fernsehen als aus
eben etwas Neues gefunden werden, das noch
dem eigenen Leben. Unsere VorgängerInnen
zu schockieren vermag. Manche konzentrieren sich
hatten, egal wie ihre berufliche und persönliche
auf ausfälligen Gangsta-Rap, manche auf bunte
Laufbahn dann tatsächlich aussah, zumindest
Getränke. Man sollte sich also nicht in moralin-
Vorstellungen über eine einschätzbare Zukunft.
saurer Manier entrüsten, sondern eher mal
Die "Generation Praktikum" hat den Fluch der
nachfragen, wieso soviel gebechert wird. Sicher, die
unendlichen Auswahl, der großen Lebenschan-
gesundheitlichen und letzten Endes auch volkswirt-
cen in der globalisierten Welt voller Patchwork
schaftlichen Risiken sollen thematisiert werden, aber
und der Möglichkeiten, die genutzt oder irrever-
vermeintliche sittliche Übertretungen brauchen nicht
sibel versemmelt werden können. Je nachdem,
dramatisiert zu werden. Erwachsen werden wir ja
wie gut man nach fremden Regeln spielen
schließlich alle, mehr oder weniger.
Österreich 51
Österreichs UNO
Sicherheitsrat Kandidatur
Text Ursula Plassnik
D
ie Vereinten Nationen stehen für Ös-
Österreich ist bereit, im Rahmen der Verein-
terreich im Zentrum erfolgreicher inter-
ten Nationen auch weiterhin auf Basis seiner
nationaler Zusammenarbeit. Als verlässlicher
Prinzipien und Wertvorstellungen Verantwor-
Partner und aktives Mitglied der Vereinten
tung zu übernehmen. Aus diesem Grund
Nationen konnte Österreich im Laufe der
kandidieren wir für einen nicht-ständigen Sitz
letzten Jahrzehnte viele Impulse setzen.
im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für
die Periode 2009-2010.
Fast 60.000 Österreicher haben weltweit an
Friedenserhaltenden Operationen der Verein-
Sollte Österreich in den Sicherheitsrat ge-
ten Nationen teilgenommen. Durch seine Er-
wählt werden, wird es sein Möglichstes tun
fahrung im Bereich Konfliktvermeidung, Kon-
um sicherzustellen, dass der Rat uneinge-
fliktlösung
Friedens-
schränkt und rechtmäßig seine Aufgaben zur
stiftung fühlt sich Österreich dem Prinzip der
und
umfassender
Erhaltung des Weltfriedens und der Sicher-
friedlichen Streitbeilegung und der Stärkung
heit wahrnehmen kann. Ebenso wird es en-
der Einhaltung des Völkerrechts streng ver-
gen Kontakt zur erweiterten Mitgliedschaft
pflichtet.
der Vereinten Nationen suchen, um zu allen
wichtigen Themen einen umfassenden Dia-
Österreich ist der Ansicht, dass die Erhaltung
log zu führen.
von Frieden und Sicherheit am besten durch
internationale Zusammenarbeit bei der Lö-
Ein persönliches Anliegen stellt für mich das
sung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und
aktive Engagement von Frauen in der Frie-
humanitärer Probleme erreicht werden kann,
densarbeit dar. Keine Gesellschaft der Welt
insbesondere durch Unterstützung von Län-
kann es sich leisten, auf den Beitrag von
dern in ihrem Kampf gegen Armut. Um dazu
Frauen zu verzichten. Daher ist die volle Um-
beizutragen, dass Länder in die Lage ver-
setzung von Sicherheitsratsresolution 1325
setzt werden, sich zu entwickeln und zu
(2000), welche die aktive Teilnahme von
wachsen, hat Österreich sich verpflichtet,
Frauen an Friedensbemühungen und interna-
seine öffentliche Entwicklungshilfeleistun-
tionalen Friedensoperationen auf allen Ebe-
gen bis 2010 auf 0,51% des Bruttonational-
nen vorsieht, dringend geboten.
<<
einkommens (BNE) zu erhöhen, mit der Zielsetzung, bis 2015 0,7% zu erreichen. 2006
erreichten die österreichischen Entwicklungshilfeleistungen gemäß vorläufigen Zahlen einen Anteil von 0,48% am BNE. Österreich übertraf damit bereits die Zielsetzung
von 0,33%.
GLOBAL VIEW 2/2007
52 Österreich
Ein neuer Eco und das Feuilleton jubelt
Wer nun hofft wieder Nachschub seinen Lesehunger, im Stil von "Der
Name der Rose" oder "Baudolini" stillen zu können, der irrt gründlich.
Text Irina J. Beikert
Rückschritt in der Geschichte
So analysiert der polyglotte Gelehrte das
dritte Jahrtausend bisher als Rückschritt in
der Geschichte: "es scheint fast, als ob die
Geschichte, ermüdet von den vielen
Sprüngen, die sie in den letzten zwei Jahrtausenden gemacht hat, sich selbst zurückspult, um zu den bequemen Ruhmesfeiern der Tradition zurückzukehren". Und
so begibt er sich auf einen Streifzug zur
Neuauflage der Kreuzzüge der christlichen
Welt gegen die islamische, verwirrt die
Leser in den Tiefen der Kunstwörter der
Political Corectness (person person anstatt mail man, da mail wie male klingt)
oder kritisiert die Medien, Menschen zur
Zuschaustellung ihrer Privatsphäre zu nötigen in Zeiten, in denen der Status eines
Menschen daran gemessen wird, wie oft
er oder sie in den Klatschspalten zu finden
ist.
Die deutsche Übersetzung ist erst im
Frühjahr 2007 erschienen, in Italien jedoch
rechtzeitig zum Wahlkampf 2006. Der von
Eco beschworene mediale Populismus
Belusconis ist fürs erste gebannt.
nehmen in dessen eigenen privaten Interesse". Das System Belusconi hält er für
viel raffinierter als die Populismen der
Dritten Welt.
Das System Berlusconi
Das Buch nun in die Schublade des "Berlusconi-Bashings" zu schieben greift jedoch zu kurz. Die Skizzen und Streichholzbriefchen, die Eco in den Jahren
2000-2006 in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" oder der Zeitschrift
"L'Espresso" veröffentlicht hat, liefern ein
interessantes Zeitdokument für all jene,
die die italienische Seelelage der Ära-Belusconi nie ganz verstanden haben.
Manchmal polemisch, überspitzt und ironisch, aber sprachlich immer auf höchsten
Niveau.
Hierin besteht nämlich das einzig Neue in
diesem Jahrtausend: "die Instauration einer Regierungsform auf der Grundlage eines
populistischen
Medieanappells,
durchgeführt von einem privaten Unter-
UMBERTO ECO: Im Krebsgang voran.
Heiße Kriege und medialer Populismus.
Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Carl Hanser Verlag, München 2007.
320 Seiten, 23,50 Euro.
<<
http://www-takingitglobal.org
ein neustes Werk "Im Krebsgang voran - heiße Kriege und medialer Populismus" ist eine Essaysammlung. Anstatt
ins dunkle Mittelalter führt Umberto Eco
den Leser diesmal in die vermeintlichen
Abgründe des dritten Jahrtausends.
Auf den Kalten Krieg folgten die heißen
Kriege in Afghanistan und im Irak, der
längst vergangen geglaubte Konflikt zwischen Christentum und Islam ist zurück
und der Darwinismus wird von christlichen Fundamentalisten angezweifelt.
S
Nutzen Sie unsere über 25-jährige Erfahrung im Event Bereich
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Erzählen Sie uns Ihre Wünsche,
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und professionelle Durchführung ergeben das perfekt Event
54 Kultur
Schwarzer Kontinent auf Cinescope
Afrika im westlichen Film wird immer häufiger zu einem Zerrbild typischer Klischees - Reflexion ist unerwünscht, wenn der postkoloniale Schuldkomplex
des Westens gestillt werden möchte. Text Irina J. Beikert
S
eit Jahrzehnten kommen sie ab und
Actionszenen im Dschungel nicht müde
schenrechtsgruppen weisen darauf hin, dass
an die Kinos: Filme wie "Jenseits von
wird, die sozipolitischen Dimensionen des
aufgrund korrupter Regime, undichter Gren-
Afrika" oder "Nirgendwo in Afrika", gehören
Bürgerkrieges zu erläutern. Schon bald be-
zen und mangelnden unabhängigen Kontrol-
auch diese beiden zu den vielschichtigeren
kommt der skrupellose Ex-Söldner ein
len auch weiterhin "Blutdiamanten" aus Kri-
Werken über den Kontinent, so sind doch
schlechtes Gewissen auf seiner Jagd nach
sengebieten durch Schlupflöcher auf die
schon allein die Titel bezeichnend. Afrika wird
dem riesigen Diamanten, mit dem er der
internationalen Märkte drängen. Denn das
zumeist als Gesamtheit betrachtet, ob eine
Hölle Afrikas entfliehen möchte und der Zu-
System basiert auf einer Art "freiwilliger
Handlung in Kenia, Nigeria oder Mozambi-
schauer gleich mit. Nichts wird ausgelassen,
Selbstkontrolle".
que spielt, immer sind die Bilder die glei-
um an die Moral der Diamantenkäufer zu ap-
chen: Sonnenauf- und Untergänge vor
pellieren.
Der ewige Gärtner
Diamantenindustrie startet Kampagne
Ein weiteres Filmbeispiel ist der Polit-Thriller
traumhafter Kulisse setzen das Unheil ins
Bild. Wenn die Filmindustrie wieder mal Afri-
Der ewige Gärtner, basierend der Romanvor-
ka entdeckt, wird keines der bekannten Klischees ausgelassen, kaum ein Film ohne
Die durch den Film aufgeschreckte Diaman-
lage von John le Carré, werden alle Klischees
Kinder mit aufgeblähten Bäuchen, Men-
tenindustrie startete schon Monate vor der
zeitgerecht in 90 Minuten abgearbeitet. Ein
schenmassen in Flüchtlingslagern, Kinder-
US-Premiere eine millionenschwere Image-
naiver westlicher Diplomat trifft auf engagier-
soldaten im Drogenrausch, schwer bewaff-
kampagne, dass weltweit nur unter ein Pro-
te NGO-Aktivisten: im Fadenkreuz - die skru-
nete Warlords, Massaker an der Zivil-
zent der Rohdiamanten aus Konfliktzonen
pellose Pharmaindustrie, die mit dem Elend
bevölkerung.
stammen. Das sogenannte "Kimberly-Ab-
in Afrika Profit macht, indem sie ein Tuberku-
kommen" wurde seit 2000 von 71 Staaten
losemedikament an AIDS-Kranken testet
"That's Africa" sagt dann bei solchen Szena-
unter dem Mandat der Vereinten Nationen in
und die verstorbenen Patienten in einem
rien immer wieder der Protagonist, gespielt
Zusammenarbeit mit NGOs unterzeichnet,
Massengrab vergräbt Gut und Böse sind so-
von Leonardo DiCaprio - stilgerecht ein wei-
allerdings als der Bürgerkrieg in Sierra Leone
mit verteilt und ändern sich auch nicht mehr.
ßer Ex-Söldner, gegenwärtiger Waffen- und
sich schon seinem Ende zu neigte. Kritik ist
Die Afrikaner im Film sind meist namenlose
Drogenschmuggler aus Simbabwe - im aktu-
dennoch berechtigt, denn Konfliktdiamanten
Statisten. Der Film wurde von der Kritik ge-
ellen Film Blood Diamond. Zur Seite gestellt
werden nur als all jene bezeichnet, mit de-
feiert, beispielsweise schreibt die New York
wird ihm eine junge, ebenfalls weiße, Jour-
nen eine Rebellengruppe ihren Kampf gegen
Post ziemlich reißerisch "Das schleichende Tem-
nalistin, die selbst in lebensbedrohlichen
eine legitime Regierung finanziert. Men-
po wird viele Zuschauer langweilen, aber er
GLOBAL VIEW 2/2007
Kultur 55
wird mehr als ein paar Menschen zu einem
so dass man unterstellen könnte Hollywood
wirtschaftlichen Interessen, die den Krieg im
Marsch auf die Straßen inspirieren." Oder
zeige sein soziales Gewissen. Der Zuschau-
Gebiet der Großen Seen am laufen halten.
die Zeitschrift Rolling Stone "Einer der bes-
er kann folglich mit einem Kinobesuch sei-
Sein neuester Film Sometimes in April be-
ten und provokativsten Filme des Jahres!".
nen postkolonialen Schuldkomplex bereini-
schäftigt sich mit dem Völkermord in Ruanda.
Welterklärung aus Hollywood? - Mittels Film-
gen.
Und bleibt authentisch, für ihn haben alle Fi-
inhalten politische Botschaften zu transpor-
An die vielschichtige Darstellung des afrika-
guren Schwächen und sind nicht per se gut
tieren ist nicht neu, neu ist die Entwicklung
nischen Dschungels von Joseph Conrads
oder böse.
des Sub-Genres: Der globalisierungskritische
Roman Herz der Finsternis reichen diese Fil-
Film mit seinem Lieblingsschauplatz Afrika,
me bei weitem nicht heran, obwohl oftmals
Seine beiden Filme nähern sich der Zeitge-
denn hier lassen sich die Gut gegen Böse-
der Eindruck entsteht sein literarisches Mo-
schichte, indem das Romanhafte, das Politi-
Handlungen am leichtesten inszenieren:
tiv über die weiße Ausbeutung des schwar-
sche, die große Geschichte wie die Kleine,
Weiße Ausbeuter, Unterdrückte Schwarze
zen Kontinents und die unbewusste Schuld
das Intime wie das Alltägliche ineinander ver-
und als Mittler der weiße "Gutmensch", der
der Kolonialherren werde kopiert.
flochten sind und so miteinander korrespondieren. Es gibt keine Heldenverehrung. Er
gegen das Böse - die Globalisierung kämpft, sei es mit Spendengeldern oder als
Aber es geht auch anders
möchte aufzuzeigen, dass alles was man
über die Vergangenheit weiß, nicht aus dem
investigativer Journalist.
Dass es aber auch anders geht, zeigt hinge-
Kontext der Gegenwart herauszulösen ist.
gen der aus Haiti stammende Regisseur Ra-
Und dass die Gegenwart nicht ohne die Ver-
oul Peck. In seinem Spielfilm Lumumba re-
gangenheit erklärbar ist. Und darin besteht
Die westliche Filmindustrie tut sich mit Kom-
konstruiert er die dramatischen Umstände
ihre Stärke. Es ist nicht nur eine Chronik,
plexität der Globalisierung schwer, da die für
und politischen Intrigen, die 1961 in der Er-
sondern eine Parabel auf den gesamten afri-
Hollywood typische Einteilung der Charakte-
mordung des ersten Premierministers, des
kanischen Kontinent. Ein Mythos will der
re
Handlung
gerade unabhängig gewordenen Kongos,
Film nicht zementieren, sondern die Mecha-
Schwarz/Weiß dabei nicht funktioniert, somit
gipfelten. Das Schicksal Patrice Lumumbas,
nismen der Politik offen legen. So werden
wirken die Filmhandlungen oftmals holprig
der legendären fast mythischen Figur im Pro-
die Filme zu einem Lehrstück unserer Zeit,
und gezwungen. Trotzdem gewinnen diese
zess der Dekolonialisierung Afrikas, wird zu
ganz ohne Moraldusche aus Hollywood. <<
Filme derzeit weltweit Preise und scheinen
einem Schlüssel für das Verständnis der po-
Oscar-Nominierungen gepachtet zu haben,
litischen Wirren im heutigen Kongo und der
Über Komplexität & Globalisierung
in
Gut/Böse
und
der
GLOBAL VIEW 2/2007
Art Around the Globe 57
Salwa Mohamed Ahmed
Text Salwa Mohamed Ahmed
"The only real valuable thing is intuition".
Einstein said that and I believe in it.
Your intuition shows how sensitive and interconnected you are with the environment around you, with all its factors.
Intuition shows that your consciousness
and awareness are still pure, and have not
yet been polluted.
Just like how a squirrel, a bird, or a gazelle can sense danger and upcoming
events.
Just like a mother can feel her baby no
matter how far he is.
It means that you reached this midpoint
between you and yourself, where you can
listen to it attentively and understand it
clearly, and accept it with ambition.
Intuition is the point where you can state
and innovate.
And that is art as how I understood it and
loved it since I was a child.
I started drawing when I was 3 and didn’t
stop except when I was 21, for some reason or another.
I wish this gallery would motivate me to
go back to drawing as I knew it and as Iove it.
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
58 AFA
So wird Jugend inspiriert
In Memoriam Dr. Kurt Waldheim (1918 - 2007)
Text Irene B. Stöckl
Die Zeiten als Liga Präsident
A
n einem warmen Sonntag wird Dr.
Insgesamt 10 Jahre war er an der Spitze der
Kurt Waldheim 1986 zum Bundespräsi-
UNO, von 1972 - 1981, zwei Amtsperioden.
denten gewählt. Eine 9-jährige nahm dies
Dies nach einer fast 40-jährigen diplomati-
Als sie sich dann im AFA zu engagieren be-
zum Anlass, in der Wohnung ihrer Eltern
schen Karriere. Bereits 1945 ist er in den di-
gann und öfters im Büro des AFA arbeitete,
Wahl zu spielen und den damals 68-jährigen
plomatischen Dienst eingetreten und gehör-
staunte sie nicht schlecht, als da plötzlich der
zum Präsidenten "zu wählen".
te
den
ehemalige UNO Generalsekretär bei der Tür
Staatsverhandlungen beteiligt war. Von 1955
reinkam. "Ja, wir teilen uns das Büro mit der
Fast 20 Jahre danach bekam genau diese
bis 1956 war er ständiger Vertreter Öster-
Österreichischen Liga für die Vereinten Na-
Person, die Chance und die Ehre im Sekreta-
reichs bei den Vereinten Nationen in Wien.
tionen. Von der ist Dr. Waldheim Präsident."
riat des ehemaligen UNO Generalsekretärs
Dieses Amt bekleidete er noch zwei weitere
Seine Art und Weise wie er Probleme an-
und Alt-Bundespräsidenten zu arbeiten. Mit
Male. Das Pech auf der einen Seite war das
packte war bemerkenswert. Denn selbst
dem Idol der Kindheit durfte sie nun reden, ja
Glück auf der anderen. Nachdem er sich im
nach den vielen Jahren der persönlichen
sogar plaudern. Jemand wie Du und Ich -
ersten Antreten zur Wahl des Bundespräsi-
Rückschläge und Enttäuschungen glaubte er
sehr unkompliziert. Nur das enorme Fach-
denten nicht durchsetzen konnte, wurde er
immer noch an das Gute. Die Liebe für die
wissen, die Lebenserfahrung und seine Wür-
im Jahr 1971 zum UNO-Generalsekretär ge-
Vereinten Nationen, als einziges Instrument
de ließen erahnen, um welch wichtige Per-
wählt - das Amt, das er 1972 antrat.
zur Erlangung des Weltfriedens, zeigte sich
einer
Delegation
an,
die
an
speziell dann, wenn er die vielen jungen Leu-
sönlichkeit es sich handelte. Das Lächeln,
das ihr begegnete, wenn er sie fragte: "Wie
Amtszeit als UNO Generalsekretär
te sah, die ihm zu jubelten, wenn er die Worte bei der VIMUN sprach. Die Rede immer
geht's?", erhellte den Tag und machte die Arbeit noch erfüllender.
Seine Amtszeit als UNO Generalsekretär
wieder gespickt mit persönlichen Erfahrun-
Noch während ihrer Kindheit machte sie im
war von so schwerwiegenden Auseinander-
gen, die Erzählweise genau dieser, die eine
Rahmen des Wiener Ferienspiels einen Aus-
setzungen wie dem Jom Kippur Krieg über-
menschliche Wärme ausstrahlte, aber immer
flug in die Wiener UNO-City. "U1 Station Kai-
schattet. Bei zahllosen Besuchen versuchte
mit seinem eigenen Witz gepaart war. Und
sermühlen - Vienna International Center",
er den Frieden im Mittleren Osten wieder
das Leuchten in den Augen, wie sie die jun-
spricht die U-Bahn Stimme. Die Gruppe des
herzustellen. Aber auch Konflikten wie in Zy-
gen Menschen erblickten, die nach seiner
Kindergartens steigt aus.
pern nahm er sich an. Während seiner Zeit
Rede auf ihn zu stürmten, um ihn die Hand
als UNO Generalsekretär unternahm er drei
zu schütteln oder ein Foto mit ihm zu bekom-
offizielle Reise auf die Mittelmeerinsel.
men.
Die Wiener UNO City ein Symbol
Alles Dinge von denen das Kind von damals
Die UNO City in Wien ragt wie ein Palast der
neun Jahren nichts wissen konnte, dennoch
Nach sechs Jahren in diesem Büro kann die
internationalen Diplomatie über der Skyline
hatte Dr. Kurt Waldheim so viel Charisma,
heute 30-jährige sagen: "Eine große Ehre,
Wiens. Damals 1979, war es Dr. Kurt Wald-
dass sie ihn gewählt hätte. Erst über die Jah-
dass ich so eine wichtige Persönlichkeit ken-
heim als UNO Generalsekretär, der gemein-
re hinweg und ihr mehr als fünf jähriges En-
nen lernen durfte!". Eine Erfahrung, die sie
sam mit Dr. Bruno Kreisky dafür sorgte, dass
gagement beim Akademischen Forum für
noch ihren Enkelkindern erzählen wird. Jede
sich die Vereinten Nationen in Wien ansiedel-
Außenpolitik wurde sie sich der enormen Be-
Minute war kostbar. Ihn auch als Mensch
ten. Ebenso war Dr. Kurt Waldheim maßgeb-
deutung der Person Dr. Kurt Waldheim voll-
kennen gelernt zu haben, rückte die Hetz-
lich in die Verhandlungen um den Beitritt Ös-
ends bewusst. Bei der Rede während der
kampagnen während seiner Bundespräsi-
terreichs in die Vereinten Nationen 1955
Closing Ceremony der VIMUN (Vienna Inter-
dentschaft noch mehr in den Hintergrund. In
involviert. Errungenschaften, von denen Ös-
national Model United Nations) 2001 durfte
den vielen Gesprächen, einige kürzer, einige
terreich heute noch profitiert. Argumentatio-
sie ihn zum ersten Mal live erleben. Da ging
länger, zählte der Mensch Kurt Waldheim
nen für die Kandidatur um einen UNO Sicher-
es ihr wahrscheinlich wie allen im UNIDO
und das was er für dieses Land geleistet hat.
heitsratssitz wären viel schwerer, hätte sich
Board Room (einen der größten Konferenz-
Die vielen Gespräche mit der Jugend, die in-
nicht damals Dr. Kurt Waldheim so einge-
räume der Wiener UNO City) als sie das Pro-
spiriert durch ihn, vielleicht ihn Zukunft eini-
setzt. Ein Umstand von dem die Stadt Wien
gramm der Closing Ceremony las. "Is it real-
ges mehr dafür tun werden, dass die Welt
heute noch profitiert. Niemals gäbe es Bot-
ly him?" Hätte er damals auf Mandarin
und die internationale Staatengemeinschaft
schaften aus so vielen Ländern in Wien,
Chinesisch gesprochen, wäre es ihr auch
ein friedlicher wird.
wenn es nicht all die Internationalen Organi-
egal gewesen. Seine Anwesenheit allein -
sationen gäbe.
das war entscheidend.
GLOBAL VIEW 2/2007
<<
Bei einem seiner zahlreichen Auftritte bei der Vienna International
Model United Nations (VIMUN
2005). Das Bad in der jugendlichen Menge bereitete ihm besondere Freude.
Im Gespräch mit AFA Mitarbeitern im Dezember 2006.
Empfang einer Schülergruppe aus
Ebreichsdorf, Februar 2007
Im Interview mit der ersten
Zeitung des AFA 1995
60 AFA
Balkanreise
Das AFA stellte sich der Faszination Balkan und verband Studienmit Traumreise. Text Julie A. Demel
B
alkan? - Bis vor der Studienreise nach
niedrigem Wirtschaftsniveau, schlechter In-
als wir die serbisch-bosnische Grenze über-
Beograd und Sarajevo konnten wir uns
frastruktur, Arbeitslosigkeit von über 30 Pro-
queren, habe wir ein mulmiges Gefühl in der
kaum etwas darunter vorstellen. Es war le-
zent und langsamer Justiz zu leiden. Um-
Magengrube. Der Bus fährt durch eine wun-
diglich eine vage Ahnung hügeliger Bergland-
stände, die österreichische Investoren, die
derschöne Hügellandschaft mit weidenden Kü-
schaften, ein verschwommenes Bild von
seit Jahren unter anderem den Banken- und
hen. Zunächst kaum vorstellbar, dass hier ein
Chaos und Anarchie, Bilder von Krieg und
Versicherungssektor dominieren, jedoch nur
solch kriegerisches Gemetzel stattgefunden ha-
Flüchtlingen, und "ein Hauch von Orient" - ein
teilweise abzuschrecken vermag. Man ist
ben soll.
blinder Fleck auf der Landkarte Europas. Am
eben vor der Haustür. Österreich hat ganz of-
Ostermontag trafen sich dreiundzwanzig un-
fenbar verstanden, wie wichtig es ist, in die-
ternehmungslustige junge Leute am Wiener
se Region zu investieren und ist Nummer
Westbahnhof für die Reise ins "Ungewisse".
Eins unter den Auslandsinvestoren. Die jun-
Der Bus hält schließlich vor einer muslimi-
Nach wie vor scheint es unmöglich, sich dem
gen Serben, die im Rahmen der UNA (United
schen Gedenkstätte und Friedhof mit unzäh-
Phänomen Balkan neutral zu nähern. Zu prä-
Nations Association) Serbia die Belgrade In-
ligen weißen Pfählen - gegenüber die Fabrik-
sent sind die Bilder aus den Neunzigern von
ternational Model United Nations (BIMUN)
halle, in der damals die UNPROFOR-Truppen
Bombardements, Vertreibungen, Belagerun-
organisieren, zeigen uns das Nachtleben und
stationiert gewesen waren.Ein Vertreter der
gen, Massakern. Die Frage "Wie gegenwär-
lassen die fatalistischen Einschätzungen und
NGO "Mütter der Enklaven Srebrenica und
tig ist der Krieg noch?" oder "Hat das Böse'
Wirtschaftsdaten jedoch schnell verblassen.
Zepa" führt uns durch die Gedenkstätte. Mit-
ein Gesicht?", stellt sich fast zwangläufig.
"We are proud to be Serbian. Why shouldn't we?"
ruhiger Stimme erklärt er uns die Gescheh-
Belgrad
In den Osten Serbiens
Das serbische Parlament, erster Halt unserer
Die Reise führt uns durch den Osten Ser-
Hauptquartier. Dann die Trennung von Män-
Reise, Schauplatz vieler Demonstrationen,
biens, über die Drina in die Republika Srpska
nern und Frauen, die Abfahrt der Männer in
darunter jener im Oktober 2000, die das En-
weiter nach Srebrenica. Die Fahrt ist am drit-
Bussen. 8.000 Personen, Männer und Bu-
de der Ära Milo/evic markierte, hatte auch
ten und schwierigsten Tag der Reise. Schon
ben wurden dann vor den bereits vorbereite
Gedänkstätte in Srebrenica
nisse:" Über das Nichteinhalten der Waffenruhe durch die bosnischen Serben. Die Flucht
der Bevölkerung nach Srebrenica zum UNO
schon mehr Betriebsamkeit erlebt. Zum Zeitpunkt unserer Führung ist es verwaist: Die
serbische Regierung ist seit einem Jahr in
Koalitionsverhandlungen verstrickt. Zufällig
treffen wir auf einen Parlamentarier, er hält
sich bedeckt, was die innenpolitische Lage
angeht. Bis zum Zerfall der Sozialistischen
Föderativen Republik Jugoslawien beherbergte das Haus immerhin den ‚Rat der Republiken und Provinzen' und den ‚Bundesrat'.
Die serbische Parlamentswahl ist unter anderem Gegenstand des Besuches in der österreichischen
Außenhandelsstelle
Handelsdelegierten
Dr.
Herbert
beim
Preclik.
Denkbar ungünstige Voraussetzung für die
dringenden Reformen des Landes ist die ungewisse Zukunft. Serbien hat unter einem
GLOBAL VIEW 2/2007
AFA 61
ten Massengräbern erschossen."Anschlie-
patroullieren immer noch vereinzelt EUFOR-
rungs- und Assoziierungsabkommen mit der
ßend sehen wir eine Dokumentation, die Bil-
Truppen. Bei einem Besuch im EUFOR
EU, die baldige Reduktion der EUFOR-Trup-
der der Exekutionen werden uns noch Tage
Camp erfahren wir mehr zur aktuellen Lage.
pen, sondern auch der Umstand, dass der
lang verfolgen. Eine Erkenntnis ist erschre-
Ein Vortrag von Niels von Redecker, politi-
Hohe Repräsentant, seine umfassende Le-
ckend: Das Morden ist so einfach.
scher Berater des EUFOR-Kommandanten,
gislativ- und Exekutivkompetenzen immer
gibt uns Auskunft.
seltener nutze.
Dr. Werner Almhofer, österreichischer Bot-
Der letzte Tag
Ankunft in Sarajevo
Am Abend kommen wir erschöpft in Saraje-
schafter in Bosnien-Herzegowina, erzählt
vo an. Von der Stadt sehen wir nur ein Lich-
uns von den Fortschritten, die das Land ge-
Am letzten Tag unserer Reise zeigt uns der
termeer in der Dunkelheit. Belagertes Sara-
macht hat. Trotz einiger Probleme könne
wohl exzentrischste Stadtführer sein Saraje-
jevo, so der langjährige Rufname in der
man in keinem Fall von einem Failed State
vo. Er ist Autodidakt, Philosoph, Schriftstel-
Weltöffentlichkeit, legendärer Schmelztiegel
sprechen, so eine junge Bosnierin, die als
ler und Komiker in einem. So sehen wir die
von Orient und Okzident. Was der Stadt und
Vertreterin des World University Service
zahlreichen Facetten der Stadt. Die angeblich
ihren Bewohnern noch im letzten Jahrzehnt
(WUS) Austria, ein internationales Kooperati-
von Saudi Arabien finanzierte größte Mo-
widerfuhr, erscheint angesichts des Sonnen-
onsprojekt im Bereich Bildung, bei dem Ge-
schee der Stadt. Dort verkaufen ehemalige
scheins und der vielen Cafés und Cevapcini-
spräch teilnahm. Die junge Generation sei
Mudschsadhedin-Kämpfer Gebetsteppiche
cas, der lokalen Antwort auf nicht existente
sehr optimistisch.
und andere Dinge. Danach geht es in Rich-
internationale Fast Food Ketten, surreal. Dies
tung Republika Srpska. Die Grenze der Föde-
täuscht jedoch nicht über die andere Seite
Diese positive Einstellung der Bevölkerung
ration verläuft mitten durch die Stadt. Dort
der Einzigartigkeit des modernen Staates
bestätigte auch der Leiter der lokalen EU-
hört für Polizisten der Föderation der Kompe-
Bosnien-Herzegowina hinweg. Obwohl die
Monitoring Mission, DDr. Heinz Vetschera
tenzbereich auf. Natürlich besichtigen wir
nationalen Autoritäten mehr und mehr die
beim abendlichen Sarajevsko Pivo. Anlass zu
auch die Schauplätze der k. und k. Monar-
Kontrolle übernehmen, bleibt die Sicherung
vorsichtigem Optimismus gäben nicht nur
chie: Das ehemalige Hotel Austria, in dem
des Friedens eine Herausforderung. Deshalb
die laufenden Gespräche über ein Stabilisie-
Franz Ferdinand und seine Frau Sophie ihre
letzte Nacht verbrachten, den Attentatplatz.
Wir sehen aber auch die Mahnmale des Krieges: den Eingang des Tunnels, der die einzige Verbindung zwischen der belagerten
Stadt und dem bosnischen "Free Territory"
war, die Rosen von Sarajevo, die am Boden
symbolisch markieren, wo Menschen während des Krieges zu Tode kamen.
Auf dem langen Heimweg nach Wien können wir nochmals reflektieren. Wir bekamen
in nur fünf Tagen die Gelegenheit die letzten
fünf Jahrzehnte Revue passieren zu lassen eine neue Sichtweise auf die Region. So
konnten wir die Vielfalt des Balkans schätzen
und lieben lernen. Unsere benachbarte Region hat nun einen besonderen Platz in unserem Herzen eingenommen.
<<
GLOBAL VIEW 2/2007
62 AFA
Sicherheit interdisziplinär erforschen
Die Students Initiative for Security Policy Research wurde durch
das AFA-Wien initiiert und versteht sich als interdisziplinär forschende Arbeitsgruppe. Text Simon Tauer
ls Ausgangspunkt des Projekts dienen die theoretischen Ansätze der erweiterten Sicherheitspolitik sowie der Human Security, die viel akzeptierte
Grundlagen sind. Diese involvieren außer
den militärischen auch ökonomische, politische und gesellschaftliche Faktoren und
betonen weiters ein System von Stabilität,
Sicherheit und Prosperität, sowie den
Schutz jedes Einzelnen und seiner Freiheiten. Die globale Diskussion der Sicherheitspolitik nimmt immer größere Wichtigkeit im internationalen Dialog ein.
Photo: UN Photo/x
A
Letztendlich, sind die Vereinten Nationen
mit ihren Unterorganisation eine tragende
Komponente in der Wahrung der globalen
Sicherheit. Grund genug, dass sich das
Akademische Forum für Außenpolitik
Wien (AFA-Wien) dieses Themas annimmt.
Schwerpunkt des ersten Projekts ist die
Energiepolitik als eine der wichtigsten
Faktoren der Sicherheitspolitik. In diesem
Zusammenhang fand bereits im ersten
Halbjahr 2007 eine Veranstaltungsreihe
zum Thema Non-Proliferation und der
friedlichen Nutzung der Kernenergie statt.
Auf dieser Basis arbeitet nun das 12-köpfige Team des Projekts. Über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten
wird eine sicherheitspolitisch aktuelle Thematik ausgearbeitet und analysiert.
Die Forschung orientiert sich zunächst am
historischen Kontext. Als Dachorganisation spielen hierbei die Internationalen Organisationen wie IAEA und OPEC eine
entscheidende Rolle - beide mit Hauptsitz
in Wien. Besonders wichtig sind die Europäische Union und die Vereinigten Staaten
als sogenannte Global Actors. Ihre internationale Bedeutung und ihre nationalen Anliegen im Energiebereich werden ebenfalls von der Forschung erfasst. Dies
deshalb, da die anschließenden Fallstudien der Länder Russland, des Iran und Venezuelas einen genauen Überblick über
die heutige Situation geben sollen. Russland ist ein Key Player für die Europäischen Union, vor allen Dingen im Erdgassektor, Venezuela ein wichtiger Akteur für
die Vereinigten Staaten und der Iran als aktueller Fall der Weltpolitik allgemein für Öl.
Der Start der Analyse wird mit Ende Juni
2007 angesetzt. In einem ersten Treffen
der Gruppe wurden die Bereiche aufgeteilt, an den bereits intensive gearbeitet
wird. Die Resultate des Projekts werden
am Ende bekannt gegeben und sollen
dem Neuerungsanspruch des AFA-Wien
und des SISPR Projekts gerecht werden.
Weitere Informationen über SISPR sowie
die aktuellen Entwicklungen des Projekts
werden
auf
der
Homepage
http://afa.at/sispr veröffentlicht.
<<
Statute mit dem Titel
"Let Us Beat Swords into Ploughshares" vor
dem UN Hauptquartier
in New York, 1977
GLOBAL VIEW 2/2007
People
LIGA - AFA 63
Panel discussion with Amb. SCHULTE, at the University of Vienna
15.05.2007
Panel discussion with
Amb. SOLTANIEH at the
University of Vienna,
18.04. 2007
Clubbing "10 Years Magazine GLOBAL VIEW and World Press Freedom Day 2007" at Badeschiff Vienna, 02.05.2007
Lecture by EU Commissioner Dr. Benita FERRERO-WALDNER at the Diplomatic Academy Vienna, 11.05.2007
GLOBAL VIEW 2/2007