Kurt Waldheim In the Name of Peace
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Kurt Waldheim In the Name of Peace
DVR: 0875538 Nr.2/2007; ISSN: 1992-9889 Unabhängiges Magazin der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen und des Akademischen Forums für Außenpolitik 2 | 2007 3 EURO † Kur t W aldheim In the Name of Peace "Oberösterreich International" – ein starkes Bundesland ist vernetzt LH Pühringer: OÖ-Netzwerk mit mehr als 100 Botschafter weltweit Mit dem Netzwerk "OÖ International" will das Land OÖ alle Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, die im Ausland leben, vernetzen. „Wir wollen die Erfahrungen und die Kontakte der Auslands-Oberösterreicher nutzen, um den internationalen Stellenwert unseres Bundeslandes weiter zu steigern. Ihr Wissen wird im Netzwerk „Oberösterreich International“ gebündelt“. www.ooe-international.at bietet eine Plattform für den Erfahrungsaustausch von Meinungsbildnern aus Wirtschaft, Politik, Sozialpartnerschaft, Kulturschaffenden und Medien in Oberösterreich und dem Ausland. Weltoffenheit leben - Wissen vernetzen! "Seit dem Beginn der Kampagne haben sich bereits mehr als 100 ehrenamtliche Botschafter unseres Landes bereit erklärt im Rahmen des Netzwerkes „Oberösterreich International“ zu arbeiten", so Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer. "Viele Landsleute sind im Ausland erfolgreich. Ihr Wissen und ihre Erfahrung wollen wir nützen. Wir laden Sie ein, als Botschafter unseres Landes dabei mitzuhelfen, den Stellenwert der Marke „Oberösterreich“ weiter zu steigern. Mehr dazu auf www.ooe-international.at Liebe Leserin! Lieber Leser! L eider muss das GLOBAL VIEW von einem sehr ablief. Diese Wahlbeobachtungen zählen sicherlich traurigen Ereignis berichten. Altbundespräsident zu den wichtigen Aufgaben der Organisation und die Dr. Kurt Waldheim, ehemaliger UNO Generalsekretär meisten kennen die Tätigkeiten der OSZE nur im Zu- und Präsident der Österreichischen Liga für die Ver- sammenhang damit. einten Nationen, ist am 14. Juni 2007 von uns gegangen. Dass das Magazin den Status haben kann, Österreich rüstet sich indess für den Endspurt zur den es heute hat, ist auch zum großen Teil sein Ver- Kandidatur für den UNO Sicherheitsratssitz. Auf die- dienst. Denn hätten wir nicht infrastrukturellen Vo- sem Weg möchte ich mich bei Frau Bundesminister raussetzungen (Büro, etc.), wäre ein Magazin wie Plassnik bedanken, dass sie uns einen Beitrag fürs dieses nicht möglich. Sein Lob, das er dem Heft im- GLOBAL VIEW zur Verfügung gestellt hat. mer entgegengebracht hat, war eine große Ehre für uns. Ein neues AFA Projekt stellt sich vor, das SISPR, Wir werden ihn nie vergessen und er wird immer ei- dass bereits im ersten Halbjahr 2007 durch eine Rei- nen ganz besonderen Platz in unserem Herzen ha- he von Veranstaltungen aufgezeigt hat, was in dem ben. jungen AFA WIEN Team steckt. Aber es gibt auch Positives zu berichten. Die Präsidentenwahlen in Osttimor haben die Errungen- Irene B. Stöckl, MA schaften der Vereinten Nationen gezeigt, ein erst Chefredakteurin kürzlich unabhängig gewordenes Land auf den richtigen Weg zu führen. Zwar gibt es noch ab und an Probleme, aber im Großen und Ganzen, verläuft das State- und Nationbuilding Osttimors reibungslos. In Armenien fungierte die OSZE als Wahlbeobachter und versuchte sicherzustellen, dass alles korrekt Erratum: Leider kam es in der Ausgabe 1/2007 auf Seite 38 zu einem Irrtum: Die Abtreibung in Österreich ist natürlich nicht erlaubt, sondern nur unter Straffreiheit gestellt. Impressum Herausgeber: Österreichische Liga für die Vereinten Nationen und Akademisches Forum für Außenpolitik Eigentümer und Verleger: Akademisches Forum für Außenpolitik - Österreich, Hochschulliga für die Vereinten Nationen (AFA) Büro: A - 1010 Wien, Johannesgasse 2/2/32 | Tel./Fax: +43 /1/ 512 85 21 | http://www.globalview.at | [email protected] Chefredakteurin: Irene B. Stöckl, MA Mag. (FH) Klaudia Feurle; Josef C. Ladenhauf; Mag. Cäcilia S. Smekal Illustration: Josef C. Ladenhauf Layout: Irene B. Stöckl, MA Nicht gekennzeichnete Bilder: Redaktion oder Autor; Titelbild: UN Photo Druck: Friedrich VDV Linz Offenlegung der Blattlinie gem. § 25 Abs. 4 Mediengesetz Herausgeber: Österreichische Liga für die Vereinten Nationen und Akademisches Forum für Außenpolitik Eigentümer und Verleger Akademisches Forum für Außenpolitik, Hochschulliga für die Vereinten Nationen (AFA) Sitz: Johannesgasse 2/2/32, A-1010 Wien Unternehmer: unabhängiger, eingetragener Verein(ZVR: 330335717)/ Vorstand vertreten durch Michael F. Pfeifer (Präsident) Das GLOBAL VIEW ist das unabhängige und überparteiliche Magazin der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen und des Akademischen Forums für Außenpolitik und versteht sich als Informations- und Diskussionsplattform zu außen- und weltpolitischen Themen. Der Inhalt stellt die Meinung der jeweiligen Autoren dar. Auch wenn im Text aus Gründen der besseren Lesbarkeit weibliche Formen nicht explizit ausgeschrieben werden, beziehen sich alle personenbezogenen Formulierungen auf weibliche, wie männliche Personen. GLOBAL VIEW 2/2007 GLOBAL VIEW 2/2007 PREETA BANNERJEE has been a Public Information Officer at UNODC since 2005. She also worked with the Dag Hammaskjold Library at UNHQ New York. She is Editor of the UNODC's Annual Report. She comes from London and was born in India. She has been on UN Peacekeeping Missions to Namibia and South Africa JOHANNES LANGER studiert Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. Derzeit befindet er sich mit Erasmus in Uppsala, Schweden, und studiert am Department for Peace and Conflict Research. Er ist langjähriges Mitglied der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) und Vorstandsassistent des Akademischen Forum für Außenpolitik (AFA). IRINA J. BEIKERT studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie Geschichte an der Universität Wien. Sie war Generalsekretärin der VIMUN 2006 und ist Vizepräsidentin des Akademischen Forums für Außenpolitik. Dr. MICHAEL PLATZER worked for the United Nations for 34 years (1970-2004) in a variety of capacities, including in the Office of the Secretary General. He now teaches about the United Nations at Bond University in Australia and is a member of the Academic Council on the United Nations System. Mag. (FH) KLAUDIA FEURLE studierte Internationale Wirtschaft und Management an der Fachhochschule Kufstein. Derzeit studiert sie Politikwissenschaft an der Universität Wien. Im Akademsichen Forum für Außenpolitik bringt sie sich aktiv in die jährlich stattfindende VIMUN ein. Sie ist Mitglied des Redaktionsteams des GLOBAL VIEW. LEILA SALEHI RAVESH studierte Journalismus und arbeitete als Journalistin im Iran. Derzeit studiert sie Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie Politikwissenschaften in Wien. Sie ist seit Februar 2007 die stv. Vorstandsvorsitzende des AFA-Wien. URDUR GUNNARSDOTTIR is the spokesperson of the OSCE election body, the Office for Democratic Institutions and Human Rights in Warsaw. She has 7 years experience working for the OSCE, mainly in the Balkans; Kosovo and Bosnia and Herzegovina. Before joining the OSCE she was a journalist in her home-country, Iceland. SIMON TAUER ist Vorstandsvorsitzender des AFAWIEN. Er studiert Politikwissenschaft. Zur Zeit absolviert er ein Praktikum bei der UNDP in Jemen. CHRISTOPH HARTL studiert Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. Nach einem einjährigen Studienaufenthalt in Warschau und einem Praktikum an der österreichischen Botschaft ebenda widmet er sich zurzeit u.a. der Organisation der für November geplanten AFA-Studienreise nach Polen und seiner Diplomarbeit. Dr. AXEL WÜSTENHAGEN war von 1972-2003 in der Öffentlichkeitsarbeit der UNO. Er leitete die UNO Informationsdienste in Athen, Wien und Bonn und fungiert seit 1997 als Medienkoordinator der jährlichen Weltklimakonferenzen. Von 1967-1972 war er Generalsekretär der Österr. Liga für die Vereinten Nationen, deren Vorstand er seit 1962 angehört. Photo Bannerjee: UNODC/Borovansky-König Autoren Inhalt 06 Am 14. Juni 2007 verstarb Alt-Bundespräsident Dr. Kurt Waldheim. Er war UNO Generalsekretär von 1972 bis 1981. Artikel S.10 Dr. Axel Wüstenhagen 10 Dr. Michael Platzer Kurt Waldheim 18 Irene B. Stöckl, MA Darfur 22 Mag. Fabio Maurer Osttimor 24 Preeta Bannerjee UNODC Crime Report: The Caribbean 26 Mag (FH) Klaudia Feurle G8 Heiligendamm 28 Mag (FH) Klaudia Feurle Chinesisches Kapital nach Afrika 30 Christian Schusterschitz Indianerstamm kauft Hardrock Café 32 Leila Salehi Ravesh Der neue Khomeini 34 Christoph Hartl Laiendiplomatie 36 Ismael Ndao Dos&Donts: Senegal 38 Irene B. Stöckl, MA To The Point: The UN Secretariat 40 On 12 May 2007 Parliamentary Elections took place in Armenia. The OSCE was there with more than 400 observers . Article p.42 UN Ticker Europa 40 Johannes Langer 42 Urdur Gunnasdottir OSCE Mission in Armenia 44 Hadmar Hölzl Kläger als Angeklagte 46 Petra Jahn Portugal: EU Ratspräsidentschaft 48 Mag. Cäcilia S. Smekal Kolumne 49 Josef C. Ladenhauf Kartoon 50 Nordirland Österreich 50 Dr. Ursula Plassnik UNO Sicherheitsrat Kandidatur Österreichs 52 Irina J. Beikert Buchrezension 54 Kultur/Gesellschaft 54 Irina J. Beikert Afrika im Film 56 Salwa Mohamed Ahmed Art Around the Globe: Egypt 58 Österreich bewirbt sich für den UNO Sicherheitsratssitz. Ein Bericht zur Kandidatur von Frau Bundesminister Plassnik. Artikel S.50 UNO/International 06 AFA 58 Irene B. Stöckl, MA So wird Jugend inspiriert 60 Julie A. Demel Balkan Studienreise 61 Simon Tauer Sicherheit interdisziplinär erforschen 63 Irene B. Stöckl, MA People GLOBAL VIEW 2/2007 UN TICKER April - Juni 2007 von Dr. Axel Wüstenhagen Personelles Generalversammlung Der japanische Diplomat Kiyotaka Akasaka Am 24. Mai wählte die Generalversammlung den vormaligen UNO-Botschafter der früheren trat am 2. April sein Amt als neuer Leiter der jugoslawischen Republik Mazedonien, Srgjan Kerim, zum Präsidenten ihrer 62. Jahrestagung, Hauptabteilung Presse und Information an. die im September beginnen wird. Die Generalversammlung müsse sich an die Spitze der in- Er folgt in dieser Funkltion dem Inder Shashi ternationalen Bemühungen um einen wirksamen Multilateralismus setzen, erklärte Kerim. Tharoor als Untergeneralsekretär für Kom- Globalisierung, Klimawandel, Terrorismus, Migration und nachhaltige Entwicklung können munikation und Öffentlichkeitsarbeit nach. nicht innerhalb nationaler Grenzen oder auf regionaler Ebene allein bewältigt werden. Fehlschläge der Weltorganisation seien nicht auf Unzulänglichkeiten des UNO-Systems zurück zu Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 26. führen, sondern auf den mangelnden politischen Willen einzelner Mitgfliedstaaten. Zu den April wichtigsten anstehenden Themen zählte der neue Generalversammlungspräsident die globa- den ehemaligen portugiesischen Staatspräsidenten Jorge Sampaio zum ers- le Erwärmung und die Millenniums-Entwicklungsziele. ten Hohen Vertreter der Vereinten Nationen für die Allianz der Zivilisationen ernannt. Die Darfur 2005 eingerichtete internationale Initiative Am 16. April begrüßte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon die Zustimmung der sudanesi- fördert die Versöhnung zwischen Religionen schen Regierung zur "schwerer Unterstützung" des Friedenssicherungseinsatzes der Afrika- und Kulturen. nischen Union in der Krisenregion Darfur mit Truppen, Polizeikräften und Zivilbeamten der Vereinten Nationen. Damit tritt der zweite Abschnitt eines Dreiphasenplanes für den Einsatz Der Schweizer Physiker Konrad Osterwalder einer gemeinsamen UN/AU-Friedenssicherungstruppe in Kraft, die die Stationierung von rund wurde am 9. Mai zum neuen Rektor der Uni- 17.000 Soldaten und 3.000 Polizeioffizieren der UNO und der AU in der Region Darfur vorsieht. versität der Vereinten Nationen ernannt. Seit 2003 sind dort mehr als 200.000 Menschen getötet worden; mehr als zwei Millionen Osterwalder wird am 1. September sein Amt wurden aus ihren Heimatdörfern vertrieben. Der Konflikt droht sich auf die Nachbarländer als 5. UNU-Rektor antreten. Er folgt in dieser Tschad und Zentralafrikanische Republik auszuweiten, wo Tausende Flüchtlinge Zuflucht ge- Funktion dem holländischen Geographen sucht haben. Hans van Ginkel nach. Am 12. Juni nahm die sudanesische Regierung den Vorschlag zur Stationierung einer gemeinsamen UN/AU-Truppe an, nachdem sowohl die Vereinten Nationen als auch die Afrikanische Union Klarstellungen zu Mandat, Aufbau und Aufgabenstellung der Truppe abgegeben hatten. Ein entsprechendes Übereinkommen zwischen den drei Seiten war in Addis Abeba erzielt worden. Klimawandel Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 6. April den neuen Bericht des Zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimawandel (IPCC) über "Auswirkungen, Anpassung und Gefährdung" begrüßt, der in Brüssel veröffentlich wurde. Die Studie geht davon aus, dass steigende Erdtemperaturen tiefgreifende Veränderungen im Ökosystem der Erde verursachen. Generalsekretär Ban rief die Vertragstaaten der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) auf, rasch einen Plan auszuarbeiten, um rechtzeitig das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll zu ersetzen. Am 1. Mai ernannte der Generalsekretär die ehemalige Ministerpräsidentin Norwegens, Gro Harlem Brundtland, den ehemaligen Staatspräsidenten Chiles, Ricardo Lagos Escobar, und den Präsidenten der 56. UNO-Generalversammlung, Han Seung-soo, zu seinen Sonderbeauftragten für Klimawandel. GLOBAL VIEW 2/2007 UNO 7 Kongo Somalia Am 3. April forderte der Sicherheitsrat ein gemeinsames Bekenntnis der politischen Parteien Generalsekretär Ban Ki-moon forderte am der Demokratischen Republik Kongo zur nationalen Versöhnung. Gleichzeitig beklagte der Rat 23. April die Einstellung der Gewalttaten, bei die jüngste Welle der Gewalt in der Hauptstadt des Landes. Nach Angaben der UNO-Friedens- denen in der Vorwoche mehr als 250 Men- truppe MONUC sind bei Zusammenstößen zwischen Regierungstruppen und Milizverbänden schen getötet und 320.000 vertrieben wor- des früheren Vizepräsidenten Jean-Pierre Bemba, der in den Vorjahrswahlen gegen Präsident den waren. Ban beklagte vor allem den Ein- Kabila unterlegen war, Hunderte Menschen ums Leben gekommen. Nach dem Ende eines satz sechsjährigen Bürgerkrieges, der vier Millionen Menschenleben gekostet hatte, befindet sich Zivilbevölkerung als Verletzung des humani- die Demokratische Republik Kongo jetzt im Wiederaufbau. Die im Vorjahr abgehaltenen Präsi- tären Völkerrechts. UNO-Hilfsorganisationen dentschafts- und Parlamentswahlen waren die ersten demokratischen Wahlen seit mehr als warnten, dass die labile Sicherheitslage in vier Jahrzehnten. (Siehe auch: Friedenssicherungseinsätze). der Hauptstadt Mogadischu die Versorgung schwerer Waffen gegen die der somalischen Bevölkerung ernsthaft geLibanon fährde und eine humanitäre Krise auslösen Der Präsident des Sicherheitsrates, Botschafter Zalmay Khalilzad (USA), hat am 23. Mai die könne. wachsende Sorge des Rates über das Schicksal der Zivilbevölkerung zum Ausdruck gebracht, die ins Kreuzfeuer der Kämpfe zwischen der libanesischen Armee und den bewaffneten Ein- Liberia heiten der Fatah al-Islam im palästinensischen Flüchtlingslager Nahr el-Bared geraten sind. Am 27. April hob der Sicherheitsrat das über Der Angriff der Fatah-Einheiten, der bereits mehr als 60 Menschenleben gekostet hat, wurde Liberia verhängte Exportverbot für Diaman- als inakzeptabler Anschlag auf die Stabilität, Sicherheit und Souveränität des Libanon kritisiert. ten auf, das dem Land die Ausfuhr soge- In dem Lager leben rund 31.000 Flüchtlinge, darunter 8.000 von der UNRWA registrierte Här- nannter "Blutdiamenten" untersagte, mit de- tefälle. 10.000 Menschen haben im benachbarten Flüchtlingslager Beddawi bzw. in einem ren Erlös zahlreiche Kriege in Westafrika, vor Stadion in der Stadt Tripoli Zuflucht gesucht, wo sie von der UNRWA versorgt werden. allem in Liberia und Sierra Leone, finanziert Der Sicherheitsrat beschloss am 30. Mai, den zur Aburteillung der mutmaßlichen Mörder des worden waren. In einer Resolution stellte früheren libanesischen Regierungschefs Rafik Hariri eingesetzten Sondergerichtshofes am der Rat fest, dass Liberia bereits ausreichen- 10. Juni in Kraft zu setzen, falls der Libanon davor nicht selbst entsprechende Schritte setzt. de interne Kontrollen für die Überwachung Für diesen Beschluss stimmten 10 Ratsmitglieder; China, Russland, Indonesien, Katar und des Diamentenhandel eingeführt habe. Der Südafrika enthielten sich der Stimme. Der Gerichtshof wird sich zunächst mit der Ermordung Rat behielt sich jedoch vor, die Aufhebung Hariris und weiterer 22 Personen befassen, die im Februar 2005 bei einem Bombenanschlag des Embargos innerhalb von 90 Tagen neu- in Beirut ums Leben gekommen waren. Danach kann er selbst darüber beschließen, ob er erlich zu überprüfen. auch andere politische Mordanschläge seit Oktober 2004 untersuchen will. Iran IAEO-Generaldirekor Mohamed ElBaradei zeigte sich am 11. Juni zunehmend besorgt über die Flüchtlinge anhaltende Konfrontation in der Frage des Atomprogramms des Iran. Vor dem Gouverneurs- In einem am 25. April vorgelegten Bericht rat der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien betonte er, es sei jetzt Sa- stellte die UNRWA fest, dass die Palästinen- che des Iran, die Zusammenarbeit mit seiner Organisation zu suchen und dabei volle Transpa- sischen Behörden aufgrund der Beschlag- renz und aktive Kooperation an den Tag zu legen, damit die Atombehörde die Zusicherung nahmung der Zollerträge durch Israel und geben könne, dass die nuklearen Aktivitäten des Iran ausschließlich friedlichen Zwecken dien- des Einfrierens finanzieller Zuwendungen ten. der Geberländer nicht länger in der Lage sei, Nach einem Zusammentreffen des IAEO-Chefs mit dem Sekretär des obersten iranischen Si- grundlegende Dienstleistungen zur Verfü- cherheitsrates, Dr. Ali Larijani, gab die IAEO am 25. Juni die bevorstehende Entsendung ei- gung zustellen. nes Expertenteams nach Teheran zur Klärung der offenen Fragen über das iranische Atompro- Die Finanzmittel der Palästinensischen Be- gramm bekannt. Dieser Schritt ist Teil einer politischen Verständigung, die Dr. Larijani mit hörde sind 2006 um mehr als 35% auf rund EU-Verhandler Javier Solana erörtern will. 1,4 Milliarden US-Dollar gesunken. GLOBAL VIEW 2/2007 8 UNO Kosovo UNO Reform Der Sicherheitsrat hat am 26. April eine Mis- Reiche wie arme Länder können von den Vereinten Nationen mehr profitieren, wenn deren sion zu Gesprächen über die Zukunft der ser- Einsätze vor Ort im Bereich der Entwicklung, der humanitären Hilfe und des Umweltschutzes bischen Provinz Kosovo nach Europa ent- besser abgestimmt und effizienter umgesetzt würden, erklärte Generalsekretär Ban Ki-moon sandt, die in Brüssel, Belgrad, Pristina und am 16. April bei der Vorlage des Berichts der hochrangigen Arbeitsgruppe über systemweite Wien Station machte. Der Rat wollte sich auf Kohärenz der Weltorganisation. Das Pilotprogramm "Eine UNO" sei bereits in acht Ländern diese Weise aus erster Hand ein Bild über umgesetzt worden, in denen mehrere Hilfsorganisationen und Programme der Vereinten Na- die soziale, politische und wirtschaftliche La- tionen im Einsatz sind. Sie wurden unter einer Führung zusammengefasst und haben jetzt ein ge, den Aufbau demokratischer Einrichtun- gemeinsames Arbeitsprogramm und Budget. Auch der Exekutivrat für Koordination am Sitz gen, die Durchsetzung von Minderheiten- der Organisation in New York soll wirksamer und transparenter werden. Ban kündigte an, rechten auch die verschiedenen UNO-Einrichtungen, die sich mit Frauenfragen und der Gleichberech- und die Schaffung einer unparteilichen Justiz und Gesetzgebung in tigung der Geschlechter befassen, in einer dynamischen UNO-Einheit zusammenzufassen. der zum Großteil von einer albanischen eth- Am 20. April legte die Präsidentin der Generalversammlung, Sheikha Haya Rashed Al Kha- nischen Mehrheit bewohnten Provinz ma- lifa, einen Bericht zur Reform des Sicherheitsrates vor. Danach sind die Ansichten der Mit- chen. Nach Abschluss der einwöchigen gliedstaaten zu einzelnen Fragen der Reform - von der Aufstockung der Zahl der Sitze bis zur Rundreise erklärte Ratspräsident Johan Ver- Frage, welches Ratsmitglied ein Vetorecht erhalten soll - nach wie vor so gespalten, dass jetzt beke (Belgien), die Positionen der beiden eine Übergangsregelung in Aussicht genommen werden soll, um das derzeitige Patt zu über- Volksgruppen lägen noch immer weit von ei- winden. Zeitlich befristet soll eine Reformvariante ausprobiert werden. Nach Ablauf dieser nander entfernt. Während die albanische Frist können die Staaten über deren Fortsetzung befinden. Kein Staat würde dabei seine ur- Mehrheit den im März vorgelegten Bericht sprüngliche Position zur Reform aufgeben müssen. Vier Reformvarianten für eine Zwischen- des Sonderbeauftragten des Generalsekre- lösung sollen zur Wahl gestellt werden. Dieser Vorschlag kam von den fünf Verhandlungsfüh- tärs, Martti Ahtisaari, unterstützt, der einen rern - den UNO-Botschaftern Tunesiens, Zyperns, Kroatiens, Chiles und der Niederlande - die stufenweisen Übergang zur Unabhängigkeit im Auftrag der Generalversammlungspräsidentin drei Monate lang intensive Konsultationen der Provinz vorsieht, wird dieser von der ser- geführt hatten. bischen Volksgruppe, die weitere Verhandlungen über den künftigen Status des Koso- Drogenmissbrauch vo fordert, abgelehnt. Die Schaffung einer Exekutivbeamte in aller Welt würden in einem "Informationsnebel" agieren, der das Ausmaß integrierten, multi-ethnischen Gesellschaft der Gefahren der grenzüberschreitenden organisierten Kriminalität verschleiert, warnte der im Kosovo werde daher noch beträchtliche Exekutivdirektor des UNO-Büros für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC), Anto- Anstrengungen erfordern, sagte Verbeke. nio Maria Costa, anläßlich der Eröffnung der Jahrestagung der Kommission für Verbrechensverhütung und Strafrechtspflege am 23. April in Wien. Geldwäsche und Korruption, Verbrechen im Cyberspace, oder vorsätzliche Umweltzerstörung gehörten zur "Globalisierung" in diesem Bereich. Die Mitgliedstaaten müssten dem organisierten Verbrechen entschlossener gegenüber treten und eingehendere Informationen zur Verfügung stellen, damit eine umfas- Irak sende internationale Reaktion möglich werde. Zur Unterstützung eines internationalen Pak- Bei den meisten illegalen Drogen seien Produktion, illegaler Handel und Konsum im vergan- tes für den Irak wurde am 3. Mai bei einem genen Jahr gleich geblieben und die Exekutivbehörden würden im Kampf gegen diese Gei- Gipfeltreffen in Sharm el-Sheik ein Fünfjah- ßel der Menschheit immer erfolgreicher, heisst es im Weltdrogenbericht 2007, der am 26. Ju- resplan für Frieden und Entwicklung ins Le- ni - dem Internationalen Tag gegen Drogenmissbrauch - vom UNO-Büro für Drogen- und ben gerufen. An dem Treffen nahmen UNO- Verbrechensbekämpfung in Wien veröffentlicht wurde. Damit sei die Befürchtung widerlegt, Generalsekretär sowie die Welt würde in einer Epidemie des Drogenmissbrauchs versinken, erklärte UNODC-Exe- Delegierte aus 74 Ländern teil, die sich für ei- kutivdirektor Antonio Maria Costa. Während die Märkte für Kokain, Heroin, Kannabis und Am- ne verbesserte Regierungsführung, Anti-Kor- phetamine im Zeitraum 2005-2006 fallende oder höchstens stabile Werte aufzeigten, bereite ruptionsmaßnahmen, gleichen Schutz für al- die Opiumproduktion in Afghanistan ein enormes Problem. Dort würden nicht weniger als le irakischen Bürger und institutionelle 90% des weltweiten Opiumangebots erzeugt. Generalsekretär Ban rief die Länder auf, mehr Einrichtungen zum Schutz der Rechtsstaat- Zeit und Anstrengungen auf die Senkung der Nachfrage und nicht nur auf die Reduzierung lichkeit aussprachen. des Angebots zu verwenden. GLOBAL VIEW 2/2007 Ban Ki-moon, UNO 9 UNO Treffen in Wien Naher Osten Das 7. Globale Forum "Den Staat neu erfinden" ging am 29. Juni mit der Annahme einer Wie- Generalsekretär Ban Ki-moon hat am 19. ner Erklärung im Austria Center Wien zu Ende. Die Erklärung weist auf das weltweite Pro- April den Beschluss der Arabischen Liga be- blem geringen Vertrauens in den Staat hin. An dem Forum nahmen mehr als 2.000 Delegier- grüßt, eine im März 2002 in Beirut beschlos- te sene Friedensinitiative für den Nahen Osten aus über 160 Staaten, darunter Staats- und Regierungschefs, Minister, Parlamentsabgeordnete, hochrangige Beamte, Vertreter der Zivilgesellschaft und der Privat- wieder aufleben zu lassen. wirtschaft teil. Durch umgehende Maßnahmen der Mitgliedstaaten sollen der soziale Konsens erweitert so- Das Diplomatische Nahostquartett rief am wie die Regierungsführung und die öffentliche Verwaltung verbessert werden. Da es kein, für 30. Mai in Berlin Israel und die Palästinenser alle Staaten gültiges allgemeines Rezept zur Vertrauensbildung in den Staat geben könne, zur konstruktiven Zusammenarbeit auf, um müssten neben universellen Prinzipien demokratischer Regierungsführung wie Transparenz, Fortschritte in der Frage eines palästinensi- Rechenschaftspflicht und Bürgerengagement konkrete, auf die jeweiligen Gegebenheiten der schen Staates im Einklang mit früheren in- einzelnen Staaten angepasste Maßnahmen ergriffen werden. Die Wiener Erklärung empfiehlt ternationalen Vereinbarungen zu ermögli- in diesem Zusammenhang, die Legitimität der Regierung zu sichern; öffentliche Dienstleistun- chen. Dem Quartett gehören die Vereinten gen und den Zugang dazu nach Prioritäten zu ordnen; öffentlich-private Partnerschaften zu er- Nationen, die Europäische Union, die Verei- möglichen; die Transparenz und Rechenschaftspflicht zur Korruptionsbekämpfung zu stärken; nigten Staaten und Russland an. Mit großer den Zugang der Entwicklungsstaaten zu Informations- und Kommunikationstechnologien zu Sorge ging das Quartett auf die Gewaltaus- verbessern; ein wirksames Engagement der Zivilgesellschaft zu unterstützen; den Schwer- brüche zwischen den beiden palästinensi- punkt auf Ansätze zu legen, die Belange von Frauen in den Mittelpunkt stellen; den Staat nä- schen Gruppen - der den Regierungschef her an die Menschen zu bringen; Innovationen im öffentlichen Sektor zu fördern und das Ver- stellenden Hamas und der Fatahbewegung trauen in Krisen- und Post-Konflikt-Staaten wieder herzustellen. des palästinensischen Präsidenten - ein und Seit 1999 beschäftigt sich das Globale Forum "Den Staat neu erfinden" mit der notwendigen verurteilte die Raketenangriffe militanter Pa- Verbesserung der Regierungsführung und der öffentlichen Verwaltung. Bisher fanden Konfe- lästinenser auf Israel. Gleichzeitig mahnte renzen zu diesem Thema in Washington, Brasilia, Neapel, Marrakesch, Mexiko-Stadt und Se- das Quartett Israel zur Mäßigung. Beim Ein- oul statt. Die Tagung sollte einen direkten Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Entwick- satz seiner Sicherheitskräfte solle Israel ver- lungsziele leisten. stärkt darauf achten, zivile Opfer oder die Zerstörung von zivilen Infrastruktureinrich- Friedenssicherung tungen zu vermeiden. Mit einem Aufruf an Marokko und die POLISARIO, die seit langem unterbrochenen Gespräche "in gutem Glauben" wieder aufzunehmen, verlängerte der Sicherheitsrat am 30. April den Am 27. Juni ernannten die Mitglieder des Einsatz der UN-Friedenssicherungsmission in der Westsahara (MINURSO) um weitere sechs Quartetts den früheren britischen Regie- Monate. Generalsekretär Ban Ki-moon wurde aufgefordert, Verhandlungen zwischen beiden rungschef Tony Blair zu ihrem Vertreter. Die Seiten einzuleiten, um eine gerechte, dauerhafte und für alle Seiten annehmbare politische jüngsten Entwicklungen im Gazastreifen und Lösung zu erreichen, die das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung der Westsahara ver- auf der Westbank machten die Friedenssu- wirklicht. che im Nahen Osten dringender denn je. Am 20. Juni verlängerte der Sicherheitsrat das Mandat der Beobachtertruppe für die Truppen- Blair soll internationale Hilfe für die Palästi- trennung auf den Golanhöhen (UNDOF) um weitere sechs Monate. Die Truppe überwacht be- nenser mobilisieren, beim Aufbau eines pa- reits seit 33 Jahren die Truppentrennung zwischen Syrien und Israel nach dem Nahostkrieg lästinensischen Staates helfen, mit Hilfe ei- von 1973. nes Expertenteams in Jerusalem Pläne zur Am 13. April verlängerte der Sicherheitsrat die UN-Beobachtermission in Georgien (UNOMIG) Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung um weitere sechs Monate. Vor 14 Jahren hatten Kämpfe zwischen Regierungstruppen und ab- ausarbeiten und Kontakte zu anderen Län- chasischen Einheiten rund 300.000 Menschen aus ihrer Heimat vertrieben. dern pflegen, um die vereinbarten Zielset- Am 15. Juni verlängerte der Sicherheitsrat die UNO-Friedenstruppe in Zypern (UNFICYP) bis zungen des Quartetts umzusetzen. Mitte Dezember 2007. In einer einstimmig angenommenen Resolution bezeichnete der Rat den status quo als inakzeptabel. Die Zeit arbeite nicht für eine Lösung und die Blockade einer endgültigen politischen Regelung des Zypernproblems dauere nun schon zu lange, betonte der Rat. GLOBAL VIEW 2/2007 10 UNO KURT WALDHEIM: THE FOURTH SECRETARY-GENERAL (1972-1981) Former United Nations Secretary-General Kurt Waldheim died on 14 June 2007 at the age of 88. Text Michael Platzer I n death, as in life, his achievements we- of Secretary-General, and he appointed re overshadowed by the controversy over good deputies: John Davidson, a Canadian his military service during World War II. Ho- businessman, as Head of Administration; The Indo-Pakistan War was winding down wever, his many outstanding accomplish- Jean Ripert, the French economist, as Under just as Waldheim was elected. However, In- ments at the United Nations in the service of Secretary-General (USG) for Economic Af- dia was holding prisoner 90 000 Pakistani the community of nations and his profound fairs; the old UN hand Brian Urquhart, as troops, 200 000 Bengalis were stranded in commitment to peace and human rights USG for Political Affairs; the Belgian Eric Suy Pakistan, five million people were homeless should be remembered, as should the tre- as Legal Counsel; the skilled Argentinian di- and much of the infrastructure in Bangladesh mendous challenges he successfully faced plomat Roberto Guyer, as Special Political had been destroyed. Waldheim appointed during his 10 years as Secretary-General. In Representative; the energetic American Robert Jackson, former Deputy Director of 1972, when he took office, the Vietnam War Bradford Morse as USG for General Assem- the UN Relief and Rehabilitation Administra- was at its height. Moreover, the United Nati- bly Affairs (and later head of UNDP) and Sa- tion, to head the Bangladesh operation-the ons had been "hijacked" by the developing druddin Aga Khan as head of UNHCR. The largest UN relief operation to date with 1.5 countries who were demanding a New Inter- first woman Assistant Secretary-General, billion USD in assistance delivered. Harbors national Economic Order. The UN was broke, Helvi Sipila was also appointed by Wald- in Bangladesh were cleared and infrastructu- with both France and the Soviet Union refu- heim. re repaired in a multinational reconstruction operation that could still be a model today. sing to pay their debts. At the same time, the US Congress voted to reduce its contri- Bangladesh UN Financial Crisis Waldheim appointed a group of experts to facilitate the two-way transfer of population bution by 20 percent. When questioned about reasons for the shortfall, US Secretary The first thing Waldheim tackled on coming that eventually led to the peaceful settle- of State Henry Kissinger is reputed to have to office was the UN financial crisis; he an- ment of the dispute between India, Pakistan said: "Don't bother me with that UN crap," nounced austerity measures in the Secreta- and Bangladesh. which more or less reflected the official US at- riat (freezing recruitment, promotions), ur- titude at the time. ged that meetings and documentation be Terrorism curbed, and asked countries to pay their conFirst Appointments tributions early. He managed to get China In September 1972, Secretary-General Wald- and France to advance their contributions (by heim, on his own initiative, placed terrorism All commentators, even his detractors, com- 3 million USD and 10 million USD, respecti- on the agenda of the General Assembly; this ment that Waldheim was a hard worker. With vely) and to institute biennial budgets - a le- came in the wake of the Munich Olympics a total of 16 years of experience as a diplo- gacy to this day - which allowed for longer- massacre and 118 other terrorism-related in- mat at the UN, he jumped right into the job term planning/budgeting. cidents that took place in that year alone. No- GLOBAL VIEW 2/2007 netheless, the proposed GA resolution ba- se he had ignored the North's invasion of nitarian assistance in Cambodia a move un- sed on an unusually frank SG report went South Vietnam. Waldheim even had to de- popular in some quarters as the Pol Pot go- down to defeat because the developing fend his Vietnam peace initiative against Chi- vernment was still officially the representati- countries wanted the "underlying causes" nese and Soviet criticism. Waldheim publis- ve discussed as well. Nonetheless, Waldheim hed a letter saying the UN could no longer Secretary-General called a Conference to continued to condemn terrorist acts as they remain a mute spectator to the war. deal with the Vietnamese "boat people" refu- at the UN. In July 1979, the gee crisis. In November 1979, he chaired a occurred in the seventies (Red Army faction, IRA, South Moluccas Separatists, attack on In December 1972, when the USA resumed UN Conference on Cambodia which secured OPEC HQ). Waldheim won few friends for the bombing (after agreeing a cease-fire with 200 million USD to prevent famine and his strong words, spoken three decades be- Vietnam), Waldheim summoned the US per- disease. fore 9/11. manent representative to express his concern. In February 1973, he was included in Indo-China Middle East the 12-nation peace conference on Vietnam in Paris. But Waldheim went too far too fast The Middle East was also to leave its mark Few remember Kurt Waldheim as a bold and and offered observer status to the Viet Cong on the term of the Fourth Secretary-General. outspoken man. However, he offered to ser- (the provisional government of Vietnam) in Already in February 1972, Israeli forces were ve as an intermediary in Northern Ireland New York, an offer which he had to withdraw attacking southern Lebanon. The Security when the British troops fired on the Catholic a month later, under pressure from the USA. Council ordered the cessation of all military marchers and the IRA was exploding bombs Waldheim did, however, allow a Vietcong of- action against Lebanon and later authorized in London. His offer was rebuffed. He then fice at the Geneva headquarters. When UN observers to police the Israeli-Lebanese offered to mediate in the Vietnam War as an South Vietnam finally fell, Waldheim ap- border. However, civil war broke out in Leba- honest broker, when the USA resumed the pealed to all sides to limit the suffering of in- non between the army and the Palestine Li- bombing of North Vietnam and Haiphong nocent people. beration Organization (PLO) supported by Syria, while Israel aided the Christian militia. Harbor, but his offer was refused by both sides. In May 1972, Waldheim convened the Cambodia In October 1973, the Yom Kippur War began when Egypt attacked Israel. Egypt was permanent members of the Security Council to discuss ending the Vietnam War after Ni- When Vietnam invaded Cambodia to topple routed by Israeli forces in the Sinai that had xon ordered the mining of all North Vietna- the Pol Pot regime and China then invaded crossed the Suez Canal. Henry Kissinger ne- mese ports. When the SG condemned the Vietnam, Waldheim visited China and Viet- gotiated the Israeli and Egyptian withdrawal; bombing of the Red River dike system, Ni- nam to offer his good offices. He again ap- however, the Security Council asked the Se- xon accused him of double standards becau- pointed Robert Jackson to coordinate huma- cretary-General to send UN observers to GLOBAL VIEW 2/2007 supervise the truce and Waldheim quickly re- (UNRWA) for Palestine Refugees in the years of Waldheim's tenure at the UN. Ho- deployed troops from Cyprus to facilitate dis- Middle East abandoned the chaos of Beirut wever, UNEF, UNDOF and UNIFIL remain his engagement. The Security Council subse- for Vienna. On 30 March, Waldheim, acting legacy. quently agreed to a 7.000-strong United under Article 99 of the UN Charter, told the Nations Emergency Force, which could not Security Council that the Lebanese situation be removed without the agreement of all threatened international peace. Syrian troops parties. Meanwhile, hostilities continued entered Lebanon to stabilize the county whi- Kurt Waldheim is most closely associated between Syria and Israel, with heavy shel- le Christian militia attacked the PLO and sei- with Cyprus. When Turkey invaded Cyprus in ling and an air battle taking place around the zed control of southern Lebanon. The conflict July 1973, Waldheim telephoned the Prime Golan Heights. In May, Kissinger negotiated continued until March 1978, when the Secu- Minister of Turkey, Bülent Ecevit asking him the Golan Heights' United Nations Disen- rity Council agreed to a 4,000-strong UN In- to safeguard the UN troops guarding Nicosia gagement Observer Force (UNDOF), which terim Force in Lebanon (UNIFIL) proposed by airport. He personally met with the Greek was immediately implemented by Waldheim the Secretary-General; this was later increa- and Turkish leaders in August in Cyprus and and which remains in place to this day. Wald- sed to 6.000. However, the Israelis in with- achieved the resumption of face-to-face ne- heim obtained a critical eleventh-hour Syrian drawing turned over their positions to the gotiations. The following year, he convened extension to the UNDOF of six months in Christian militia, which Waldheim criticized, the Vienna talks between the leaders at November 1974 and again in May 1975. while Israel bombed PLO camps in Lebanon. which they agreed to reopen the airport, but Lebanon The Secretary-General in his report charged the talks were deadlocked. In February 1976, Israel with regularly interfering with UNIFIL Waldheim reconvened the inter-communal Meanwhile, fighting spread across Lebanon operations. History repeated itself again with negotiations in Vienna. Again in February in 1976, as Waldheim pleaded to all the par- last year's Israeli invasion of Lebanon to sup- 1977, he got Archbishop Makarios, leader of ties to end the bloodshed. In February, he press the Hamas attacks. While the Camp the Greek Cypriots and Rauf Denktash, Tur- appealed for 50 million USD to assist the David accords did establish peace between kish Cypriot leader, to resume talks, which victims of Lebanon's internal conflict, as the Egypt and Israel, truces were broken and he hailed as a "breakthrough". But again he United Nations Relief and Works Agency fighting flared up in Lebanon during the final had to tell the Security Council in April that Cyprus in June he had to tell the Security Council GLOBAL VIEW 2/2007 Photo: UN Photo/x, UN Photo/Teddy Chen the negotiations had failed. In January 1978, Portuguese empire in Africa (the author was 350.000 persons). Although a bloody conflict Waldheim noted a "turning point" in the Cy- assigned to the transitional government of between Algeria (which supports the local prus dispute. But in the end, the fourth Se- Guinea-Bissau and Cape Verde). The inde- Saharans) and Morocco (Mauritania dropped cretary-General saw Cyprus as "the most pendence of Rhodesia proved to be more its claim) was avoided, the "non-solution" so- thankless and frustrating task of my term of difficult, as the British offered a handover to lution held in Western Sahara (and no UN Re- office." There were no further outbreak of Ian Smith and moderate blacks, while the ferendum has been able to be carried out in major hostilities, however, the division of the Security Council requested Waldheim to ap- the past 30 years). island continues until today. point a representative to discuss arrangements for an orderly transition to majority ru- Africa Namibia le in Southern Rhodesia. In the end, after UN embargos and sanctions took effect, Ian Waldheim was more directly involved in the In the Seventies, the Secretary-General de- Smith agreed to let Mugabe and Nkomo sha- preparations for a referendum for South voted a great deal of concern to Africa. Not re power in the renamed independent coun- West Africa. South Africa had proposed a only did the first Security Council ever held try of Zimbabwe in 1979. transition plan which was rejected by the UN Council for Namibia and the liberation move- outside New York, take place only a few weeks after he took office in Addis Abbaba. Western Sahara ment SWAPO. But in 1978, SWAPO was ready to accept UN-supervised elections in Throughout his tenure, Waldheim had to ma- In 1975, Waldheim traveled to Spain, Moroc- Namibia. Waldheim proposed to the Security neuver between the decolonization de- co, Mauritania and Algeria to seek a non-vio- Council to establish a UN Transition Assistan- mands for the Portuguese territories, Spa- lent solution to the conflict over Spanish Sa- ce Group (UNTAG) to help Namibia to inde- nish Sahara, Rhodesia and South West Africa hara. Spain agreed to withdraw in favor of pendence. The Plan was approved, but and the sanctions against Apartheid South UN forces and to a UN supervised referen- South Africa delayed, accusing the UN of bi- Africa and her Portuguese, UK and US allies. dum. The General Assembly insisted on the as. Waldheim assured South Africa that the After the young Portuguese military officers right of self-determination, but Morocco in- UN would conduct completely impartial staged a coup in Lisbon in 1974, Waldheim tended to annex the territory through a popu- elections. Waldheim also appointed Martti offered to help with the decolonization of the lation movement (a "green march" of Ahtisaari as UN Administrator, but Namibia GLOBAL VIEW 2/2007 14 UNO was not to become independent under his tu extremists massacred Tutsis in 1972 in a twice requested the Security Council to de- watch. cycle which was to repeat itself in Rwanda lay voting on an economic embargo. Unhap- and Burundi. In 1972, Emperor Bokassa of pily, the hostages had to wait 444 days to be the Central African Republic accused Wald- released. Waldheim, however, was success- heim of interference, when the Secretary- ful in obtaining the release of eight French In May 1973, Kurt Waldheim visited six sub- General criticized the beating and execution nationals held in the Western Sahara by Poli- Saharan countries, where 24 million people of thieves; but in 1979, Bokassa was over- sario. Later, as Austrian Federal President, were suffering from drought. He appointed thrown. Hailie Selassie was disempowered he was also successful in convincing Sad- Issoufou Djermakoye (the author's then in 1974, after the devastating drought in Et- dam Hussein to release the Austrian hosta- boss) and Bradford Morse to coordinate the hiopia. ges taken by Iraq in 1990. Iran Other Events Waldheim asked for international aid for the The overthrow of the Shah in Iran put Wald- Other crises occurred during the Seventies, world's 32 poorest nations threatened by heim's life in real danger. In 1979, Waldheim, which Waldheim attempted to influence, but quadrupled oil prices and poor weather. In on his own initiative, requested a Security without success: the Soviet Invasion of Af- April 1975, fighting broke out between the Council meeting on Iran. He obtained a Se- ghanistan, the Indonesian occupation of East Marxist PMLA and the pro-West Front for Li- curity Council delay on sanctions to allow for Timor, the Iran-Iraq war, the overthrow of Al- beration of Angola, which would last 20 ye- private negotiations. President Carter asked lende in Chile, the Sandista takeover in Nica- ars and cause millions to suffer. In July 1977, Waldheim to go to Iran to seek the release of ragua, and the civil war in El Salvador. It fighting erupted between Ethiopia and So- the US hostages. The Security Council ap- should also be recalled that this was the ti- malia over the Ogaden region, which was al- proved his mission, but Waldheim was ac- me of the Brezhnev-Nixon summit, SALT I, so to last years. In 1979, the Tanzanians final- costed by hostile demonstrators, hectored the Helsinki Conference, the creation of the ly invaded Uganda and toppled Idi Amin (who by government spokesmen and Khomeini re- OSCE, the admission of the two Germanys had expelled the Asians and committed mas- fused to see him. Waldheim told the Securi- to the UN, the Solidarity Movement in Poland sive human rights violations). In Burundi, Hu- ty Council that he made no progress, but (and crackdown), the joint Apollo-Soyuz mis- Suffering in Africa UN Sahelian Drought Relief effort. In his 1974 report on the world situation, he highlighted the food shortages. In December, UNO 15 sion, the creation of the International Institu- the Law of the Sea Conference, which even- ched in space were both adopted. Waldheim te for Applied Systems Analysis (IIASA) in tually led to an agreement on the seabed. In announced the International Fund for Agricul- Austria to facilitate East-West joint scientific 1974, the World Population conference was tural Development at the end of the year. In research, the Soweto uprising, the anti- held in Cairo where all countries recognized 1977, the UN Water Conference adopted the Apartheid movement, election of Jimmy the connection between population control Plan of Action of Mar del Plata to ensure Carter and appointment of Andrew Young to and prosperity. In the same year, the Gene- clean water for everyone. The year 1977 also the United Nations, which dramatically ral Assembly established the World Food saw the UN Conference on Desertification, changed the US attitude to the UN. Wald- Council (after the World Food Conference in the World Conference to Combat Racism heim was given the honors of a Head of Rome) and the World Intellectual Property and Racial Discrimination, as well as the Re- State at the White House, and Voyager I and Organization. The year 1975 was Internatio- view Conference on the 1972 Treaty Prohibi- II carried Waldheim's recorded greetings nal Women's Year with the important confe- ting Emplacement of Nuclear and Other We- from Earth to possible extraterrestrial life rence on women's rights in Mexico. The UN apons of Mass Destruction on the Seabed. beyond our galaxy. Convention on Prohibition of Development, The UN Conference on the International Production and Stockpiling of Bacteriological Code of Conduct on the Transfer of Technolo- and Toxic Weapons came into force. The Ge- gy was held in 1978. UNIDO was made a Historic UN Conferences Photo: UN Photo/Yutaka Nagata neral Assembly held a Special Session on specialized agency the same year. 1979 was The Waldheim era at the UN should also be Development and International Cooperation the Year of the Child with the Conference remembered for the major United Nations and also adopted the Convention on the Pro- that led to the Convention on the Rights of conferences that kick-started discussion on tection of all Persons from Being Subject to the Child, as well as the opening of the De- many important issues. The Stockholm Con- Torture and Other Cruel, Inhuman, or Degra- cade for Women and a Conference in Copen- ference on the Human Environment appro- ding Treatment or Punishment. hagen. In 1981, a UN International Conference ved a permanent UN organization (UNEP) to In 1976, the UN Conference on Human Sett- on Assistance to Refugees is organized, deal with the environment and led directly to lements took place in Vancouver and Habitat which also discussed internally displaced political persons. In December 1981, the first Inter- and was born. The Anti-Pollution Convention to today's concerns over the atmosphere and ecological consciousness Protect the Mediterranean Sea and the UN national Day of Peace is agreed, which is a las- global warming. In 1973, Waldheim opened Convention on Registration of Objects laun- ting legacy of the Waldheim period. GLOBAL VIEW 2/2007 16 UNO Development and Straight Talk illiteracy." In his 1974 report, he highlighted Construction Projects-Lasting Legacies inflation, food shortages, soaring population, Waldheim himself made many straight for- and nuclear proliferation and said internatio- Waldheim's other important legacies were ward, outspoken statements about the nal cooperation was needed (France, China his fiscal reforms (curbing staff salaries was world situation. In 1972, in his report to the and India had just exploded nuclear devices). not at all popular), restructuring the Secreta- GA, though he lauded the improved relations In May 1977, Waldheim addressed the UN riat and construction projects. In November between the superpowers, he was also criti- Economic Commission for Latin America, 1976, Waldheim proposed a three-year pro- cal of peacekeeping through a concert of the raised the issue of the crushing debt burden gram to expand UN facilities to accommoda- great powers (fast forward "Coalitions of the confronting developing countries and argued te 170 member countries. During the Wald- Willing"). In the same session, he issued a for a stabilized commodities markets. In heim years, 30 nations were admitted to the blunt condemnation of terrorism, arguing for 1978, the Secretary-General appointed Ken United Nations. In addition to the UNEP and cooperation among nations (in twenty-first Dadzie as the Director General for Economic Habitat Headquarters in Nairobi, a 500 million century words). Waldheim commissioned a Development to indicate the priority he atta- USD facility for the IAEA, UNIDO and the UN committee of specialists who reported on ched to the coordination of UN efforts. Wald- was opened in 1979 in Vienna. So successful the shocking disparity between global arms heim opened the Fifth Conference on Trade was the Secretary-General in persuading spending, 200 billion USD as compared with and Development in Manila in 1979, which member states about UN economic efficien- 8 million USD in aid to poor countries. In called for a Common Fund to prevent com- cy, that the General Assembly approved its 1975, the UN reported that annual weapons modity price fluctuations, but this was blunt- first billion dollar budget in 1979. expenditures had passed $US300 billion. ly refused by the developed countries. Waldheim spoke in favor of the New Interna- From joining an organization in crisis in 1972, tional Economic Order at Conferences of At the New Delhi UNIDO meeting he again Waldheim left the United Nations with solid Non-Aligned Countries and other forums. He endorsed the demands for a new economic foundations on which to continue its work. wrote, "It is not right that 70 percent of the order. To the end of his term, Waldheim re- He certainly would have been re-elected world's population, which produces a large mained active to broker a compromise in the even for a third term if China would not have proportion of the raw materials, should have North-South confrontation. In 1981, he was insisted that after two terms of a Secretary to subsist on only 30 percent of the world's invited to take an active part in the North- General coming from an industrialized coun- available income." He continued: "Nations South Economic Summit in Cancun, but try, a Secretary General should be elected that had subscribed to the UN Charter's pur- Reagan was now US President and he did being a national of a developing country. suit of" "better standards of life in larger free- not allow a role for the United Nations. Rea- << dom should not stand passively by in the fa- gan was the fourth US President during ce of massive poverty, ill health, and Waldheim's term of office. UNO 17 Important UN Events During Waldheim's Years for UNRWA to cover deficit cism and Racial Discrimination - Aug. 1975 Special GA Session -Problems of - Dec. 1977 Waldheim obtains release of 8 - Jan. 1972 Security Council meets in Addis Development + Intern. Cooperation French held by Polisario. (first time outside of HQ since 1952) - Oct. 1975 Waldheim in Spain, Morocco, Mau- - Mar. 1978 Waldheim names Ken Dadzie as DG - Mar. 1972 Waldheim appoints first woman As- ritania to seek W.Sahara solution for economic development sistant Secretary General (Sipila) - Dec. 1975 GA condemns corrupt practices by - Mar. 1978 Sec Council approves Waldheim - Jun. 1972 Stockholm Conference on Environ- transnational corportations 4.000 peacekeeper plan for Lebanon(UNIFIL) ment - Dec. 1975 adopts Declaration against Torture - Aug. 1978 Waldheim asks UNSC to establish - Sept. 1972 Waldheim places issue of Terrorism and Cruel Degrading Treatment UN Transition Assistance Group (UNTAG) to help on GA agenda - Jan 1976 International Conference on Nami- Namibia into independence - Feb.1973 12 nation conference on Vietnam bia - Oct. 1978 UN Conference on Intern Code of chaired by Waldheim - Feb. 1976 Human Rights Committee con- Conduct on Transfer of Technology - May 1973 Waldheim visits Sahel countries and demns Chile's Human Rights record - 1979 Year of the Child issues an appeal - Feb. 1976 Anti Pollution Convention to Protect - Jan. 1979 UN Decade for Women - Aug. 1973 Waldheim appeals for immediate Mediterrean Sea - Jan. 1979 GA approves 1billion USD budget assistance for Pakistan - Feb. 1976 Waldheim appeals for 50 million - Apr. 1979 Waldheim offers "good offices" in Vi- - Sept. 1973 Waldheim addresses Non-Aligned USD to assist victims of Lebanon conflict etnam (China, Cambodia), between 2 Koreas Conference in Algiers - Mar. 1976 Waldheim, under 99, says Lebanon - May 1979 Waldheim opens 5th Conference on - Oct. 1973 UNEP opens offices in Nairobi situation threatens peace Trade and Development in Manila - Oct. 1973 Yom Kippur War; 7,000 peacekee- - May 1976 Waldheim wins 11th hour Syrian ap- - Jun. 1979 Waldheim calls for conference on pers for UNEF proval for UNDOF extension Boat People - Nov. 1973 Waldheim opens Law of Sea Confe- - Jun. 1976 UN Conference on Human Settle- - Aug. 1979 Waldheim opens UN Office in Vienna rence ments - Vancouver - Dec. 1979 Security Council asks Waldheim to - Dec.1973 GA adopts Convention on Suppres- - Aug. 1976 Non Aligned Conference, Colombo use good offices to release US diplomats sion of Apartheid and Convention to Punish Sei- warns rich to yield wealth - Jan.1980 Waldheim, on own initiative, re- zure of Protected Persons - Sept. 1976 UN Convention on Objects Laun- quests meeting of Security Council on Iran; - 1974 World Population Year ched into Space Waldheim asks UNSC to delay sanctions 3x, to - Feb. 1974 UN updates 1949 Geneva Conventi- - Oct. 1976 Geneva Conference on Rhodesia allow private negotiatons ons - Nov. 1976 Waldheim proposes rehabilitation/ - Jan. 1980 failed mission to obtain release of - May 1974 GA adopts Declaration on Establish- expansion UN facilities hostages. ment of a New Internation Economic Order and - Dec. 1976 Waldheim announces Intern Fund - Jan.1980 Waldheim establishes UN Commissi- Program of Action. for Agric. Development (IFAD) on to investigate crimes of Shah - May 1974 Kissinger negotiates Golan Heights - Dec. 1976 GA recognizes SWAPO as "sole re- - Jan. 1980 at New Delhi UNIDO Meeting Wald- Disengagement, UNDOF created presentative" for Namibia heim endorses demands of New Econ. Order - Jul. 1974 Turkey invade Cyprus, Waldheim - Jul. 1980 Waldheim opens Decade for Women UN Photo/Mark Garten saves Nicosia airport Important Events during Waldheim's Se- Conference - Copenhagen - Aug. 1974 UN Population Confernce cond Term - Sept. 1980 Waldheim appoints Olof Palme as - Oct. 1974 Report on World Social Situation - Feb. 1977 Waldheim gets Makarios and Denk- mediator for Iran-Iraq war calls for new land ownership concept tash to resume talks, hailed as breakthrough - Jan. 1981 UN Conference on Namibia - Nov. '74 Waldheim opens World Food Confe- - Feb. 1977 Waldheim received as "Head of - Apr. 1981 UN International Conference on As- rence in Rome State" in President Carter White House sistance to Refugees - Dec. 74 GA establishes World Food Council - Mar. 1977 UN Water Conference adopts Plan - Apr. 1981Security Council condemns Israeli at- and WIPO of Action, Mar del Plata tacks on Iraqi nuclear reactor - Dec. 74 Waldheim asks for increased aid for - May 1977 Waldheim addresses ECLAC - urges - May 1981 Waldheim calls for UN Conference world's 32 poorest countries stabilized commodities markets on Cambodia - 1975 International Women’s Year - Jun. 1977 Waldheim records greetings to ex- - Sep. 1981 Waldheim proposes negotiations - Jan. 1975 UN University opens in Toyko traterrestrials carried by Voyager I + II between Pakistan + Afganistan Soviet troops - Mar. 1975 UN Convention on Prohibition of - Jun. 1977 Geneva Convention updates rules of Appoints Perez de Cuellar as Special Represen- Bacteriological Weapons war for fighting colonial domination tative - May 1975 Waldheim convenes Vienna talks - Jul. 1977 Prime Minister Begin asks Waldheim - Nov. 1981 GA urges foreign troops to leave between Greeks and Turks to intercede with Syria for Jewish families Afghanistan - Jun. 1975 World Conference on Women in - Aug. 1977 Lagos World Conference on Apartheid - Dec. 1981 International Day of Peace Mexico - Sept. 1977 UN Conference on Desertification - Dec. 1981 GA urges El Salvador to negotiate - Jul. 1975 Waldheim pleads for 24 million USD - Dec. 1977 World Conference to Combat Ra- with rebels GLOBAL VIEW 2/2007 Ralley Paris/Khartoum Die Auseinandersetzungen in Darfur sorgen für eine der größten humanitären Katastrophen. Im Juni 2007 soll eine Internationale Darfur-Konferenz für Hoffnung sorgen. Text Irene B. Stöckl S eit Beginn 2003 kämpfen afrikanische als vier Jahre in der Vergangenheit. Heute publik China wird immer wieder vorgewor- Milizen gegen die sudanesische Regie- hat sich die Situation in der Region nicht ent- fen, dass sie trotz des Konflikts im Sudan in- rung. Sie wollen mehr Mitbestimmung und spannt. Mittlerweile zählt Darfur zu den vestiert und mit der Regierung Geschäfte nicht mehr marginalisiert sein. Der Konflikt ständigen Krisenherden auf der Landkarte. und Verträge zur weiteren Förderung des eskaliert. Erst im April 2004 scheint ein Ende Kein Tag vergeht ohne eine Horrormeldung. Rohstoffes abschließt. Vielleicht angesichts in Sicht zu sein, als die verfeindeten Parteien Die vielen Toten sind unzählbar. Das Flücht- des Energiehungers der bevölkerungsreichs- einen Friedensvertrag unter Vermittlung des lingsdrama eine Katastrophe. Macht die in- ten Landes der Erde verständlich, aber nicht tschadischen Präsidenten in N'djamena, der ternationale Gemeinschaft den gleichen Feh- unbedingt entschuldbar. Hauptstadt des Tschad, unterzeichnen. Je- ler wie in Ruanda 1994? Nein, den gleichen doch hält dieser Friede nicht. Im Gegenteil. nicht. Krisen in Afrika zu vergleichen, verlei- Zweitens, die Zahl der Toten und Flüchtlinge Berichte von systematischen Massakern in tet zu Stereotypisierung. Die Interessen der bewegt sich in Höhen, die medientechnisch der Region wurden von Menschenrechtsor- Weltgemeinschaft in Darfur sind nicht die nicht vermittelt werden können. Es gibt nur ganisationen an die Weltöffentlichkeit weiter selben wie in Ruanda. Zwei entscheidende sehr wenige, die sich Zahlen von fast 3 Mil- gegeben. Drahtzieher sollen nomadische Faktoren sind ausschlaggebend. lionen Flüchtlingen oder zwischen 200.000 Stämme der Region sein. Diese Reitermili- Erstens, der Sudan besitzt wertvolle Roh- und 400.000 Toten vorstellen können. Erst zen, die Dschandschawid, wurden von der stoffe. Einer schmiert ganz besonders die wenn man diese in Relation setzt, merkt sudanesischen Regierung rekrutiert. Bereits Weltwirtschaft - Öl. Die derzeitige Lage zur man die unfassbaren Dimensionen. Letzt- 2005 warnt Kofi Annan vor dem humanitären Sicherung des schwarzen Goldes ist mehr endlich entspricht die Anzahl der Flüchtlinge Desaster und dem Drama der ethnischen als schwierig. Der Irak Krieg und die prekäre der gesamten Einwohnerzahl Niederöster- Säuberungen. Situation im Iran verunsichern die Märkte reichs, Salzburgs und Kärntens. Zusätzlich Diese Szenarien liegen nun teilweise mehr und machen sie unberechenbar. Der Volksre- würden die Einwohner Tirols in einem GLOBAL VIEW 2/2007 Sarkozy droht nun der sudanesischen Regie- Die amerikanische Außenministerin Condo- ben. Beklagt man sämtliche Menschen des rung durch die Entsendung von zusätzlichen leezza Rice wirft indes der Weltgemein- Burgenlands als Tote des Konflikts, hat man Friedentruppen. Welch eine Drohung. China, schaft Versagen vor. Wer auch immer die sich die enormen Zahlen annähernd visuali- ist auf Grund oben erwähnter Interessen, Weltgemeinschaft sein soll. Oder zählen sich siert. Kann man dieses Drama noch banali- strikt gegen Sanktionen und Deutschland die Vereinigten Staaten nicht dazu? Die Er- sieren oder nichts tun? hilft zwar mit 20 Millionen EUR, aber will gebnisse der Internationalen Darfur Konfe- sich an der verstärkten Friedenstruppe nicht renz werden als mager bezeichnet und sie beteiligen. sollen nicht konkret sein. Der Weg zum Frie- Die Internationale Gemeinschaft reagiert den in der Region wurde, wie sooft, durch oder auch nicht Nach heftigem Widerstand der sudanesi- die nationalstaatlichen Interessen der Partei- Juni 2007. In Paris treffen sich die hohen Re- schen Regierung wurde schließlich einer ge- en Schachmatt gesetzt. Wenn die Big Player präsentanten der Weltgemeinschaft zu einer meinsamen Truppe der Afrikanischen Union nicht an einem Strang ziehen, rückt eine Lö- Internationalen Darfur-Konferenz. Federfüh- und den Vereinten Nationen im Mitte Juni sung in weite Ferne. Da kann dann der UNO rend dabei der neu gewählte französische 2007 zugestimmt. Sicherheitsrat auch nicht viel ändern. ist nicht die erste, sondern folgt einer langen Bereits im August 2006 beschloss der UNO Nichts desto Trotz veröffentlichte die UNO Liste vorangegangener Veranstaltungen, die Sicherheitsrat 20.000 Soldaten in den Sudan und die Afrikanische Union am 8. Juni 2007 alle das Problem lösen sollten. Tatsächlich zu entsenden. Diese sollten, die bereits vor einen Bericht zur "Joint AU-UN Road-map for stellt sich die Situation in Darfur heute ver- Ort stationierten Einheiten der Afrikanischen Darfur Political Process". Dieser basiert auf heerender dar, als sie es jemals getan hat. Union ersetzen. Voraussetzung dafür war al- dem Tripoli Consensus on the Political Pro- Die angekündigte Hungerkatastrophe for- lerdings die Zustimmung der sudanesischen cess for Darfur, der am 29. April 2007 be- dert bereits seine Opfer in der Region. Regierung. Die legte sich jedoch quer. schlossen wurde. Darin wird das Ende der Präsident Sarkozy. Die diesjährige Konferenz Photos: UN Photo/Tim McKulka Flüchtlingslager außerhalb Österreichs le- 20 International Gewalt gefordert, ohne die es keinen Weg gion befriedet. Die Lösung werden die zum Wiederaufbau gibt. Die zu Papier ge- 20.000 Truppen auch nicht bieten können. brachten Forderungen klingen denkbar ein- Ohne die Krisenherde vergleichen zu wollen. fach. Die erste Phase beinhaltet die stärkere Aber will man ein Land befrieden, benötigt Einbindung nationaler, regionaler und inter- man sicher mehr als 20.000. Diese Lektion nationaler Akteure. Die engere Zusammen- haben Länder wie die Vereinigten Staaten arbeit mit der regionale Initiative der Staaten bereits gelernt. Tschad, Eritrea und Libyen werden gefordert. Der August 2007 wurde als Verhand- Die Europäische Union in Darfur lungsphase auserkoren. Ein Jahr nach dem Beschluss der Entsendung von UNO Blau- Währenddessen bereitet sich die Europäi- helmen in die Region. Lösung: Die AU-UN sche Union vor, ihren militärischen Beitrag Hybrid Peacekeeping Operation sichert den zur Lösung des Konflikts zu leisten. Erst kürz- Frieden in der Region. 20 000 Soldaten und lich wurde eine Nordische EU-Kampftruppe, km2, die sogenannte "Nordic Battle Group", aufge- Polizisten in einem Gebiet von 250 000 dreimal so groß wie Österreich. stellt. Diese ist offenbar für den Einsatz in Darfur vorgesehen. Die Truppe steht unter Konsequenzen schwedischen Kommando und soll genau wie die UNO Friedenstruppe ab Anfang 2008 Wie immer soll also die Lösung eine diplo- einsatzbereit sein. matische sein. Die Interessen aller müssen unter einen Hut gebracht werden. Auch Außerdem arbeitet die Europäische Union wenn die sudanesische Regierung bei der vermehrt mit der Afrikanischen Union zusam- Konferenz in Paris abwesend war. Positiv zu men. Ein Test für beide Organisationen. Dies beurteilen ist sicherlich die Anwesenheit Chi- vor allen Dingen auf den Ebenen der interor- nas. Dass Präsident Sarkozy ein Machtwort ganisatorischen Koordination. Bisher basierte gesprochen hat, wird dem Friedensprojekt die Zusammenarbeit hauptsächlich auf tech- Darfur sicherlich gut tun. Aber auch die har- nischer Ebene. Zur Zeit werden etwa zwei ten Worte der Vereinigten Staaten können Drittel des Budgets der AMIS (AU Mission in das ihrige dazu beitragen. Letztendlich muss Sudan) durch Mittel der EU's African Peace auch eine Ausbreitung des Konflikts auf die Facility bereitgestellt. Der finanzielle Auf- Nachbarstaaten verhindert werden. wand beläuft sich auf ungefähr 250 Million EUR. << Jedoch. Ohne Waffen kann nicht gekämpft werden. Der größte Ölabnehmer des Sudans, China ist auch sein größter Waffenlieferant. Denn was nützt es, wenn China am Verhandlungstisch sitzt und zur Friedensmission beiträgt, wenn auf der anderen Seite ein UNO-Blauhelm mit einer Waffe erschossen wird, die aus China stammt. Nichts. Ein Teufelskreis, der nun durchbrochen werden muss. Die 20.000 Soldaten und Polizisten sollen nun in den Sudan entsandt werden. Bis jetzt sind ja nur 7.000 Soldaten der Afrikanischen Union dort stationiert. Und die sind nicht adäquat ausgerüstet. Wie man die ReGLOBAL VIEW 2/2007 Offizielle Angaben der UNO zu Erreichbarkeit der einzelnen Regionen im Sudan Darfur Humanitarian Access Map 22°0'0"E 23°0'0"E 24°0'0"E 25°0'0"E 26°0'0"E 27°0'0"E 17°0'0"N 17°0'0"N IMU OCHA Sudan Main Office: Khartoum, Sudan [email protected] www.humanitarianinfo.org/darfur Overview Map Egypt Libya Chad Eritrea Malha 16°0'0"N 16°0'0"N Ethiopia Central African Republic Democratic Republic of The Congo Kenya Uganda El Hara P Wakhaim ! Eima P Furawiya Furawiya Ternowda ! P P P P Turba 15°0'0"N P Muzbat Umm Haraz P Kenana ( Malha ! POro P Ein Bessar Eijo P Batran P Lill Umm Baru ! ( Kornoi P Muzbat P P P PTamoleika Kendira P ! P P Gurbura Kornoi ! ( P Tornando S Tulul P Jabel Eisa Juktora P P Hatan Martago Malha P P Kutum Angero Mugran P P Tina PUmm Bayada Marsoos P Miski ! P El Foda Hilif Shamal Orschi Wadi Garad Onyo P P P Disa-Birdik P Anka Hilif Saniya BirmazaBakuri P ! P Tosal Disa-BirmazaP Anka PUmm Rai Mellit Teema P P Disa Mado Shamal Baashim/Tina ! P P P Kurbia P P Umm Shidig El Dour P Baashim and Amarayi Sani Haya (Mallit rural) P Dekelik Disa-Beiry Araida Umm Mahareik Sigiba ! Karnoi, Umm Baru, & Tina Dankud ! Kaidaba ! P Falankei Kulbus ! Wadi Bardi P P P Kulbus P ! ( BatroHazar Labon Kulbus P P P Dohoush 14°0'0"N Sileia SirbaJabel Moon P P ! ( Ginfili Ngerma Sileia ! Sileia IIP !Djedid Abu Sorog P Sirba Kouta Melmelli! P Seraf Jidad P Tandulti El Jurouf P El P Jama P Ardamata Camp P " / !Kuka !Kawm Abd Allah ! PGoker Dogoum ! P Sisi ! ( Kafod ! ( Kuma ! Um Eshera P ! ( P ! ( Kebkabiya Birkat Seira ! (Birkat Seira Town P !Kaira P Umm Tagouk Gami Filli ! PKerenek Nurei ! P Jebel Si Gudai ! " / El Fasher Umm Barunga P Gallab Rokoro East Jebel Marah P ! ( Rokoro ( Umm Keddada ! Galgi ! Saq Alnyam ! !Abu Zereaga* P P Tangrara Golo Sabun Daya Rokoro AU ! Sherifa P P Guldo P Golo ! P Guldo P ! ( Golo Shangil Tobya Daya Deribat ! Umm Khier/Tayba P ! ( ! Shangil TobayiP PShadad Suni Abd Allah Bas ! Nertiti Burush ! ( El Fasher PZamzam P Leskeny TaradonaP P P Khazan Tungur PKungara !P P !Tabit Sendingo P Madi ! PP P El Fasher Town P P DaliP PSusuwa Tina Gharib P Jebel Marra Abu Shouk El Salam Tawila & Korma Tawilla ! (PTawila Town Kaguro area Abata Umm Keddada Sarafaya ! Kawra Area P Seyeh !Kourro Dei ! Edd El Nagab ! ( Kebkabiya Town P ! (Saraf Omra!Town Saraf Omra P Saraf Omra Derjeil ! Abu Sakin ! PLemena P Mellit & Saiyah Daba Tuga P Umm Ajaja Kulkul P ! Mellit P P ! (Mellit Town PKulkul P Abu Hashib Kherban-Tura El Fasher & Kuma P Gurra Farjawia Kereinik P P P P Riyad PP P P Geneina Madarasa Umm Gullah Hajar ! Abu Delek ! Dar El Salam Guldo P ! ( Misterei Misterei Kajilkajili ! Murnei Gendernei P PP Umm ShalayaRomalia P Zalingei Hagar Jembuh ! 13°0'0"N Abata Ed al Beada GornoP ! ( AbaataP Dar El Salam ! Gulli ! P ! ( ! Nertiti P Burbu Basi Dar El Salam Korare P Dali ! ! ! Deirirro Edd Elbeada* Asandalou ! ( Fongfong Zalingei P Murnei P ! (Murnei ! Sharq Gabal Mara PMallam ! Haraza P Nertiti P ! ( !Awita P ! P Sawani P P na Gafalu Ulang ! Kanvo Haraza P ! ( Thur ! ! P Mingyeir Gulobei Zalingei Oubbe Beida P P ! ! ! Feina ! ( Sullu PMossai A Bajouggi Djiri ! ( Wada'ah Umm Dereasayi* P ! Chero KasiHabila Azum Sheiria ! ! ! Balla Nyama P Ludung! PKidingir Tabbi Nyebbei Arga Sani Karaw Zalingei Rural ! ! -Traige Tawang P ! ! Gertobak Ararah Wada'ah Korele !Margibba ! P Gostoweir Beida ! PNyamma PKarkole Habouba Zulumingtong PP P Gyaga ! Kortei P PMershing ! !Dalia !PBeida Karbab P P Arara ! P !Duraysah Kaang Kulli P Menawashei P ! ! Kass Khor Abeche ! ( Habila Silo Abudahiya PNalhuda P ! Kanyadeed !Godoba Kurbi Arid! P Habila P ! Kirwe PHashaba Limo P Gabir Gemeiza Kortinga PP Tebeldina! Gemeza Korma Hamada !Limo P Kulme Dogi ! P ! ! P ! Natiqa P Tanako Futajiggi ! Neitega Kurto P Dibis ! Kalamboa! P Shurab Muhagiriya Burbur Zulata Seingo Uraydimah Jurof Adwa ! Kass ! ! ! P Deleig El Taweisha ! ( Umm Kher PKass Town Kalu Shearia ! Mindo P P ! ! Gobie Shaqq al Gawa ! Shaeria town ! Dilu Deleij Duma YaraP P Sheriya South Shattai Garsila-Deleig Garsila Merer ! Tangya Garoula P Khamis ! ! P P Abu Dangal Korgusa Duma ! ( !Kagko ! Ballah ! For PBakuri ( El Taweisha ! Arto Umm Zamam ! ! PSingita El Malam Dauro Seilo P Kaskeidi Baranga PUmm Kher Amar!Gedid Mogara Umm Janah PTeisha ! Umm Shalkha ! P P GubaP ! PP Fash ElumP Tumbo ! Abu OdamBashoum Shataya Beringil P P P Qawz Baya Gemeiza Lagarou P ! Lerwa ! Umm Zeifa Otash P ! Goldober Buhera ! ! Sineit P ! ( Foro Burunga Labado ! Haboba Dereig Singeiwa P Yasin ! Foro Burunga P Agra Ishma ! !Baddal !Labado Dagadoussa P P ! PP Um Labasa P P Kirarow Nyala PMosey P Kashete P Gemiza ! Kalma ! P Muhajirya - Dinka Haskanita ! Sigeir Umm Sa Saheib PSeref P ! Umm LabassaUmm P BurongaPMukjar Kasoleri Tumko P ! Shaqq al Huja ! Bendisi ! El Salam Diri Tono ! Lubasa ! ( Mukjar Mukjar Deimbo PBindisi ! ( ! ! Ambara !! ! Abu Sufyan Ailliet Haj SuleimanP ! ! Gartaga Abou Adid Al Muturwed Buddu ! Bundis Shuwayy Dwana Artala Magarine ! ! ( ! ! PMarla ! P Kubbum ! Bumbil Tabadiad PJebrona Seinye Kubum Dashi P Sukabaranga Abu Gheid P !P Edd El Fursan !P P Kore Sania Afandu Dago Hijaar / Ijer ! P ! ! Keikei Tetene ! Kubum Umm Godinja Abu Agura P Juguma El GarbiyaP P Wad Hassib !Um Boim Adila Jad Elsid Nyala Solwong Murr Sane DelebahBirkatulli Lasirei Luma Tokomaya P ! ! P Qubba Balil Damba Agi ! ! Ed Daein Fura Abukaka P Njumbeil ! ! Girru ! Abu Ajala Donkey Dereisa P Marlenga ! ! El Mazroub Um La`ota Abu Karinka P Katayla Waid Joda ! Abu Ajura Ladob P Wajage ! !P P ! P Al Marwahah Abu Karinka ! Edd El Fursan Yassin Abu Karaynka Ghazal Jawazat ! ! Hajar Banda Markundi P El Neem Timassi ! ! ( ! Dimbala ! P P Hashaba A Markondi Sanam El Naga Edd Al Fursan Buba P Hashaba B Hilal P Lujugo ! Dito P Amgidir Milmeidi Gettin P P P Bakhit ! ! Kosua Daganurah ! ( Ed Daein P P Ed Daein P ! P ! PDakama Temenat PKelekel P Jugma Dambar Abu Tabanu Khor Omer ! Sali ! P P Malwi ! ! P P Adilla Rahad el Berdi Agabullah Umm Brakouba PBiteikha P P PP P ! ( Nabaga PGreed P Umm Dukhun Aradeiba Anja Rahad el Berdi Amshut !Manasis P ! PDaradir Sharef Abu Salala P Abu `Ud PGereida Gereida El Gura ! P Assafra Daffaq ! Gueighrin Barbari P Umm Dukhan ! ! Shergeila Tullus ! P ! Joghana Ferdous Geigi ! Kubbi P Abu Jabra ! ! Jidad Tuwal P ! Girayda Al Urayqat Nyimeri P !Abu Jabrah Tulus P Al Faei ! P Haddad ! ! ( Fardus ! Abu Matariq Misterei 13°0'0"N JabirP Kebkabiya Sanidadi Sirba P P PKondobe Lambo ! P Jamboli P ElnusubP Korma P P OrtegaP Buri El Geneina Kango P P Kondobe Nomads ! Kurgo Birkat Tayr Gellu ! Azerni Dorti Asunga Masri P Umm Lyon ! P Umm Lyon El Sireaf Al-Sheriff P Umm Sayala Damrat Masry Durum PShakshaku Saiyah ! ( Hashaba South Por Saieed Goba ! (P PP PNeni Kutum P Fata Borno ( Korgay P Fata BornoP! P P Kebkabiya & Jebel Si El Sireaf P ! ( Bir Degeeg ! P El Sireaf & Saraf Omra ! El Sheik Abdal BagiP Kassab P PHerraiga P Goz El Arab P P Eleikersha Hashaba NorthUm Sidir ! P ! Umm Sidir Hashaba NorthP Kutum Rural & Fato Barno Kulbus Hilalat Istereina ! PAro Sharow P ! Hizilizaj Qawz Nginnu Abu Shugeira ! Kutum Rural Abdel Shakur ! P Disa-Malagat P P Abdel Shakour Abu Rumayl ! ! Bardani Arwa Marega P Ana Bagi ! P Ana Bagi Girgira ! P PWadi Osher 14°0'0"N Tandubayah ! Northern Kordofan P Boba Bamina ! Tina P ! ( Dar Deifa P PSereif Shegeg Karo ! Shegeg KaroP 15°0'0"N Bahia ! Umm Keddada Northern Darfur Kass 12°0'0"N " / 12°0'0"N Sheiria Western Darfur Wadi Salih Southern Kordofan Habila Nyala Edd El Fursan Mukjar Southern Darfur Adilla Jefawa ! ! Antikayna Um Shailil ! Damsu Khayr Wajih ! Al Malwi ! Wad Rizq ! BobaP ! P ( Mumallah ! Buram Al Aris! Buram Mirandi ! ! Tabur 10°0'0"N Rahad el Berdi ! Far` al Habil ! Harazah Ruqay Rahad El Berdi Abu Gudul ! Buram Al Akhdar ! Ligeidiba ! Capital ! ( Principal Town ! Secondary Town P IDP Gathering Central African Republic !Sibdu Asalaya Tumbruku ! Kneyu ! Shalasha ! Um Digulgulay! Ed Daein Qawz an Na`am ! Suntah " / P Al Bayda' ! ! ( Umm Dafog Umm Dafog Legend 11°0'0"N Tullus Tuwal Gabras ! Wad Hagam Abu Matariq Birka Khadra ! Buram Gughana Railway ! Goreisho Paved Road Dango ! Ar Rutrutaya Songo ! ! 10°0'0"N 11°0'0"N Chad Abu Gabra Al Fifi! Radom ! Western Bahr El Ghazal Primary Road Guz Secondary Kafindibei ! Rural Council Boundary State Boundary Radum 9°0'0"N International Boundary Chad Refugee Areas Lowia ! Dongo Vulu ! Khandaq Kafia ! Kingi ! ! Guku ! !Abu Thalathin Banda Wadda ! Diofo ! Northern Bahr El Ghazal 9°0'0"N Locality Boundary Azraq ! No Humanitarian Access 0 25 50 100 Limited Humanitarian Access Kilometers June 07, 2006 Source: Approximate humanitarian access data based on discussions with humanitarian agencies operating in Darfur 22°0'0"E 23°0'0"E K File: SU-DAR-SEP-01_A3_07June06_Darfur Humanitarian Access Map 24°0'0"E 25°0'0"E 26°0'0"E The boundaries and names shown do not imply official endorsment or 27°0'0"E acceptance by the Government of Sudan or the United Nations 22 UNO Weg zur Demokratie 2005 wurde Osttimor von der UNO in die Unabhängigkeit entlassen. Trotz vereinzelter Unruhen gibt es nach den Präsidentschaftswahlen Hoffnung für eine bessere Zukunft. Text Fabio Maurer ährend die Vereinigten Staaten mit Nationen unter Führung Australiens nach hinderte so eine noch größere humanitäre ihren "state building" Versuchen in Af- Osttimor zurück. Katastrophe. Politisch gelang es den Verein- W ghanistan und Irak täglich blutige Rückschläge erleiden, gilt Osttimor seit jenen Tagen als ten Nationen die Mächte in der Region, insVieles richtig gemacht besondere Indonesien, einzubinden, was de- erfolgreichstes Flagschiff der "state building" Expertise der UNO. stabilisierende Einflüsse von außen á la Irak Dabei scheint die Weltgemeinschaft unter erst gar nicht aufkommen lies. Innerhalb der Führung der Vereinten Nationen seit Beginn Bevölkerung wurden die Truppen der Verein- Noch im April zeigt sich der vormalige Welt- ihres Einsatzes 1999 in Osttimor vieles rich- ten Nationen als Befreier angesehen (was bank Präsident Paul Wolfowitz anlässlich ei- tig gemacht, und damit die Lehren aus den diese 1999 ja auch tatsächlich waren). Man nes Besuches beeindruckt von den wiederer- jüngeren wenig erfolglosen "state building" stattete die internationalen Truppen (Militär, bauten Schulen, dem hektischen Markt- Projekten in Somalia und Haiti gelernt, zu ha- Polizei) mit hinreichenden Befugnissen aus. treiben sowie der funktionierenden Regie- ben. Die Ausgaben sowie die Zahl bereitge- Es gelang schnell, die Bevölkerung zu ent- rung. Er lobt den Frieden und die Stabilität stellter Soldaten und Polizisten waren pro waffnen. der jüngsten Demokratie der Welt. Kopf die höchsten in der Geschichte des "state buildings" der Vereinten Nationen. Günstige Voraussetzungen Soldaten gemeinsam mit Horden frustrierter Eine Verbesserung gegenüber sonstigen am- Auch waren die sonstigen Voraussetzungen Jugendlicher plündernd und mordend durch bitionierten, aber oftmals unterfinanzierten günstig. Osttimor ist von der Größe und der die Straßen der Hauptstadt Dili. An die Projekten der Vereinten Nationen. Das Einwohnerzahl kleiner als die Steiermark. Es 150.000 Menschen befinden sich neuerlich schnelle Eingreifen der internationalen UN- gibt in dem mehrheitlich katholischen Land auf der Flucht. Im Juni kehrt schließlich eine Friedenstruppen 1999 führte bereits rasch (95%) keine religiösen Konflikte. Einzig eth- friedenserhaltende Mission der Vereinten zur Wiederherstellung der Ordnung und ver- nisch gibt es zwischen den Bewohnern des Nur Wochen später ziehen 600 entlassene Westens (Kaladi) und jenen des Ostens (Firaku) der Insel Konfliktpotential, da der Osten dem Westen Sympathien zu Indonesien vorwirft. Die Vereinten Nationen und die anderen beteiligten Organisationen haben zweifelsohne vieles erreicht. Man bedenke, dass 1999 beinahe alle Indonesier das Land verließen, darunter die Gesamtheit der von Jakarta eingesetzten Polizisten, Beamte, Richter. Zusätzlich zerstörten 1999 die indonesischen Milizen 70% der ökonomischen Infrastruktur des Landes. Das Gesundheitswesen war UN Photo/Martine Perret praktisch nicht mehr existent. Verfassung, Gesetze oder Verordnungen gab es keine. Dazu kam die Situation der Binnenflüchtlinge. Dies alles hat man bewältigt. UNO 23 In Brief: Was man (noch) nicht verbessern konnte ist man warten müssen bis die Bevölkerung die wirtschaftliche Situation. Osttimor ist das Osttimors die Reformen auch in für sie ärmste Land Asiens. Die Lebenserwartung messbaren Erfolgen, etwa einer Verbesse- Osttimor wird im 16. Jahrhundert von Por- liegt bei 43,3 Jahren, die Analphabetenrate rung der primären Lebensbedürfnisse, spürt. tugal besetzt. Trotz zahlreicher Aufstände (und einer japanischen Okkupation im bei über 60%, die Arbeitslosenquote in der Immerhin waren die Präsidentschaftswahlen Zweiten Weltkrieg) bleibt Osttimor bis im Mai 2007 ein Schritt in die richtige Rich- 1974 portugiesisch. Schon 1975 wird es tung. Der friedliche und demokratische Ver- von Indonesien völkerrechtswidrig annek- lauf wurde von internationalen Beobachtern tiert. Unter Vermittlung der UNO kommt Die internationale Staatengemeinschaft kann gelobt. Die demokratischen Voraussetzun- es 1999 zu einem Referendum, in dem zwar Schulen aufbauen, nicht jedoch die An- gen für Wirtschaftswachstum und relativen sich die Mehrheit für eine Abspaltung von alphabetenrate über Nacht um die Hälfte Wohlstand sind geschaffen. Dennoch wird Indonesien entscheidet. Vom indonesi- senken oder Tausende von Jobs schaffen. In man Zeit benötigen. Viel wird auch davon ab- schen Militär gesteuerte Milizen überzie- Anbetracht dieser Tatsachen scheint der letz- hängen, ob es gelingt, den Gewinn aus dem hen daraufhin Osttimor mit einer Welle der te Gewaltausbruch eher Ausdruck allgemei- riesigen Erdöl und Erdgasvorkommen vor Gewalt. Gut zwei Drittel der knappen Mil- ner sozialer Verzweiflung, denn die Folge ei- der Küste Timors (der noch bis 2006 zwi- lion Einwohner Osttimors fliehen ins Lan- nes schwelenden Ost-West Konflikts. Im schen Australien und Indonesien aufgeteilt desinnere oder nach Westtimor. Der UNO konkreten Fall dürfte zusätzlich der noch uner- wurde) gewinnbringend in die Infrastruktur Sicherheitsrat beschließt darauf die Ent- fahrene Sicherheitsapparat keine große Ab- des Landes zu investieren. Zusammenfas- sendung einer Friedenstruppe und die Ein- schreckung für die Gewalttäter gewesen send kann man sagen, dass die Situation in setzung einer Übergangsregierung bis zur sein. Osttimor keineswegs hoffnungslos ist. Unabhängigkeit am 20. Mai 2002. Hauptstadt Dili bei 70%. Soziale Wogen glätten << Im Frühjahr 2005 verlassen die Vereinten Na- Vielleicht hat man das Land auch zu früh sei- UN Photo/Eskinder Debebe nem Schicksal überlassen. Vermutlich hätte tionen Osttimor. 24 UNO The Dark Side of Paradise Crime is "undermining growth, threatening human welfare and impeding social development", a UNODC/World Bank Report says. Text Preeta Bannerjee A sk people to reel off a few words (North America and Europe), the islands are advance against the dollar has provided an they associate with the Caribbean and a convenient trans-shipment point for drugs, added incentive for traffickers to profit from they will probably conjure up picture-post- the massive profits of which dwarf the legiti- a European market where a kilo of cocaine card images. Usually absent from their holi- mate economies its transit nations. sells for about $50,000, compared to day memories will be encounters with drugs, trafficking also diverts criminal justice resour- $30.000 in the US. crime and violence. But all is not well. ces from other important priorities and wea- "The Report clearly shows that high rates of At a rate of 30 murders per 100.000 people kens the effectiveness of law enforcement. crime and violence in the Caribbean are de- Drug velopment issues", says Caroline Anstey, annually, the islands top the international league table of crime hotspots. According to a The fact that the islands are a conduit for co- World Bank Director for the Caribbean. "Do- recent report by the World Bank and the Uni- caine trafficking rather than a market places nors and OECD countries need to work to- ted Nations Office on Drugs and Crime the burden squarely on rich countries to curb gether with the Caribbean nations to reduce (UNODC), murder rates are higher in the Ca- their demand. A 2006 Europol report show- levels of crime. " ribbean than in any other region of the world ed that an estimated 250 tons of cocaine en- and assault rates are significantly above the ter the European Union annually by sea or air. world average. Recreational drug abuse has increased to un- The May 2007 Report Crime, Violence and precedented levels - some 10 million Europe- Crime harms business. Without action, the Development: Trends, Costs and Policy Opti- ans have tried cocaine at least once. Their Report says, access to financing will decline, ons in the Caribbean blames drug trafficking newfound appetite is driving drug traffickers as will worker productivity while spending on for skyrocketing crime and gun proliferation. to exploit the Caribbean, with its large un- security will increasingly become a burden. Caught between the world's source of cocai- monitored coastlines and often weak crimi- Kidnapping and corruption are on the rise, ne (South America) and its largest markets nal justice systems. Meanwhile, the euro's particularly in Haiti and in Trinidad and Tobago. GLOBAL VIEW 2/2007 Crime harms business UNO 25 All this spells bad news for tourism, a mains- on limiting the availability of weapons and velopment initiatives and criminal justice tay of the economy and an industry depen- providing young people with work alternati- system reform can contribute to reducing dent on positive consumer perceptions. Ja- ves. crime and violence," says Francis Maertens, maica has already been feeling the pinch of Director of UNODC's Division for Policy AnaSolutions needed lysis and Public Affairs. their rates of homicide to the level of Costa The World Bank and UNODC warn leaders Nevertheless, many problems such as or- Rica, a country considered as fairly stable, against relying too heavily on tough crime- ganized crime and drugs and firearms traffi- both countries would see a 5.4 per cent in- prevention measures. Several countries are cking defy prevention initiatives. crease in annual growth. In fact, reducing the investing in a public health approach that the efficiency of the criminal justice system homicide rate in the Caribbean by one third tackles the root causes of violence. Moves should be improved by enhancing the way could more than double the regional econo- such as after-school clubs, mentoring and information is shared, tracking the perfor- mic growth. measures to keep high-risk young adults in mance of justice, monitoring of reform and Across the Caribbean, youngsters are "dis- school longer could all help curb the pro- increasing accountability to the public, the proportionately represented" in the ranks of blem, the Report added. Report said. both victims and perpetrators of homicide, In the Dominican Republic, for example, citi- the Report said. Youth homicide rates in se- zen security approaches combined with mo- Ultimately, many issues facing Caribbean na- veral countries of the region are "significant- dern policing methods are showing promise. tions are not of their making. Europe and ly above the world average". "Although there is no one 'ideal' approach for the US are greedy for drugs; deported crimi- The spread of guns is a nasty outgrowth of crime and violence prevention, interventions nals are sent home from the US, the UK and the drug trade. Policy-makers should focus such as slum-upgrading projects, youth de- Canada; and many trafficked weapons come declining tourist numbers. Estimates suggest that if Jamaica and Haiti were to reduce Instead, from the US. "Some of the factors that make the Caribbean most vulnerable to crime and violence, mainly the drug trade and trafficking of weapons, require a response that transcends national and even regional boundaries," Anstey says. Since the islands have limited resources to fight the drug trade, destination countries should provide significant assistance to bolster law enforcement. "Crime and violence are not immutable," concludes the Report. "While the Caribbean faces serious challenges in the areas of drugs, guns and youth violence, informed policies can make a significant difference." Decisionmakers should do their utmost to turn back the noxious tide of drugs washing up on Caribbean shores and prevent its drift towards Europe. After all, saving paradise is a matter of self-interest. << GLOBAL VIEW 2/2007 26 International Globalisierung gestalten A nfang Juni 2007 diskutierten die G8-Initiativen sind. Der G8-Gipfel hat nicht Chefs der größten Industrienationen immer direkte Handlungsfolgen, sondern ist der Welt während 3 Tagen zahlreiche globale, mehr als ein Austausch-Forum und Finden wirtschaftliche Themen. Über 100 Millionen von gemeinsamen Standpunkten und Mei- Euro betrugen die Gipfel-Gesamtkosten, un- nungen zu verstehen. Dem Gipfel selbst ge- ter anderem um für die Sicherheit der hen zudem zahlreiche Ministertreffen vo- Staats- und Regierungschefs im luxuriösen raus, Ostsee-Resort Heiligendamm zu sorgen. Konsens-Linie zu den aktuellen Themen he- Über 80.000 Demonstranten und Gipfelgeg- rauszuarbeiten. in denen versucht wird, Photo: http://www.g-8.de Die Tagung der größten acht Industrienationen soll die Weichen für Wachstum und Verantwortung in der Weltwirtschaft stellen. Text Klaudia Feurle eine ner brachten ihren Unmut leider nicht nur friedlich zum Ausdruck. Warum wurde der Deutschland als G8-Präsident G8-Gipfel zum medialen Großereignis? Wird zuviel in den Gipfel hineininterpretiert? Sind "Wachstum und Verantwortung" - das Leit- die Gegensätze wirklich so groß? Beginnen motiv des diesjährigen Gipfels sollte die wir einmal ganz von vorne: Was stellt das all- Richtung der deutschen G8-Präsidentschaft jährliche Treffen genau dar? Und wie kam es 2007 beschreiben. Die Ausgestaltung der Über 1000 Verletzte und mehr als 130 inhaf- überhaupt zustande? globalisierten Weltwirtschaft mittels verläss- tierte sind das traurige Ergebnis des ersten lichen und tragfähigen Rahmenbedingungen Protesttages. Die Gewalttätigkeit Einiger und die Entwicklung Afrikas sollten im Mit- stellte leider zu Beginn die große Masse der telpunkt des diesjährigen Gipfels stehen. insgesamt über 80 000 friedlichen Demons- Die Geburtsstunde des so genannten infor- Auch Globalisierungskritiker würden ihre tranten, Gipfel- und Globalisierungsgegner in mellen Weltwirtschaftsgipfels war 1975 in Themenschwerpunkte nicht viel anders for- Mecklenburg-Vorpommern in den Schatten. Rambouillet in Frankreich. Damals stellte das mulieren. Für die meist linken Gruppen war der G8- Once upon a time… Kritik muss sein - aber nicht radikal! Gipfel das größte diesjährige Ereignis, für Treffen der heute 8 bedeutendsten Weltenlenker eine gemütliche Kaminrunde dar, in- Traditionell liegen die Organisation sowie die das schon über 2 Jahre im Voraus zu planen zwischen wurde es allerdings zum Großer- Agenda-Gestaltung des jährlichen G8-Gip- begonnen wurde. eignis schlechthin. Im ersten informellen fels in den Händen der jeweiligen Präsident- Arbeitsgremium versuchten die zuerst nur 6 schaft, welche seit Übernahme des Vorsit- "No justice, no peace, fight the police" - Sprü- stärksten Industrienationen zusammen Aus- zes am 1. Januar 2007 Deutschland innehat. che dieser Art wurden unter anderen wäh- wege aus dem weltweiten konjunkturellen Bundeskanzlerin Angela Merkel legte vor al- rend des G8-Gipfels von zahlreichen De- Abschwung in den 1970-er Jahren zu finden. lem Wert darauf, dass weitere Forschritte in monstranten in Sprechchören gesungen und Während zu Beginn der 1970-er Jahre noch den Bereichen Afrika, Armutsbekämpfung, auf bunt bemalten Plakaten durch die Stra- Finanz- und Währungsfragen die Agenda do- Stabilität der internationalen Finanzmärkte ßen getragen. Für Protest sorgte vor allem, minierten, wurden bald außenpolitische und und einer sozialen Gestaltung von Globali- dass beim G8-Gipfel die reichsten Länder der wirtschaftliche Themen immer wichtiger, sierung erzielt werden. Zudem wollte die Erde Entscheidungen fällen, die auch die während es heute von einer Vielfalt von glo- deutsche Bundesregierung ihre neue außen- ärmsten betreffen. Globalisierungskritiker balen Fragestellungen dominiert wird. politische Priorität "Klimasicherheit" auf dem bestreiten die Legitimation eines Gipfels, Gipfeltreffen in Heiligendamm weiter um- von dem sie zugleich Weltrettungstaten er- werben. warten. Sie wenden sich gegen eine Globali- Die Treffen bieten die Möglichkeit im persön- sierung von der sie selber auch profitieren. lichen Gespräch nicht nur multilateral und formell sondern auch bilateral und informell Das erste Mal waren auch afrikanische Aus der Weltsicht der jugendlichen Demons- Standpunkte auszutauschen, welche dann Staatschefs zur Teilnahme eingeladen. Aller- tranten kann es aber auf jeden Fall nicht meistens Ausgangspunkt der gemeinsamen dings gab es nicht nur geladene Gäste. falsch sein, ein bisschen zu protestieren, zu GLOBAL VIEW 2/2007 International 27 randalieren und den Straßenverkehr aufzu- Milliarden Dollar für den Kampf gegen Aids, chend begegnet werden muss. Die momen- halten. Denn Probleme gibt es ohne Zweifel Malaria und Tuberkulose in Afrika bereitge- tanen, zunehmend globalen Probleme sind viele und die Welt muss verändert werden. stellt. Zudem sollen die finanziellen Mittel für zum Teil zu groß um sie zu ignorieren. Klima- Oft hat man aber den Eindruck, dass es den Entwicklungszusammenarbeit für Afrika bis wandel etwa ist ein wahrhaft globales The- jungen Kritikern nur um die Demonstration 2010 jährlich um 25 Milliarden USD steigen. ma, bei dem alle betroffen sind und welches an sich geht anstatt ernsthafte inhaltliche An- auch fast nur mit allen zusammen zu lösen liegen zu vermitteln. Andererseits ist die Übrigens wurde auch der "Heiligendamm- ist. Verbindliche Resultate des Gipfels zu ei- Straße auch ein schlechter Ort, um Inhalte zu Prozess" initiiert. Dabei wollen die acht In- ner Vielzahl von Themen sind Mangelware. vermitteln. Und geht es in den Gipfeldiskus- dustrieländer die Zusammenarbeit mit den 5 Allerdings stellt der G8-Gipfel auch eher ein sionen der Staatschefs selbst um mehr In- großen Schwellenländern (China, Indien, Austausch-Forum als eine Weltregierung dar, halte? Wie viele Entscheidungen fallen auf Mexiko, Brasilien und Südafrika) in einen weshalb die Ergebnisse relativiert werden dem Gipfel wirklich? ständigen Dialog überführen. Weiters soll müssen. der Handel zwischen den Industrie- und EntEs wird viel geredet und hinterher pas- wicklungsländern erleichtert werden, wofür Eines ist klar, die stärksten Wirtschaftsnatio- siert nichts? die G8 sich in der bevorstehenden Welthan- nen der Welt werden immer eine Hand am delsrunde in Doha einsetzen wollen. Steuer haben, wenn es um Entscheidungen Was sind die Resultate und Outputs nach 3 Ergebnisse sind sichtbar, wenn auch oft nur zu globalen, wirtschaftlichen Themen geht, Tagen Diskussion, Dialog und Meinungsaus- ausgedrückt in Vorsätzen und gemeinsamen ob mit oder ohne G8-Club. Fakt ist, dass tausch auf dem G8-Gipfel? Zielen. beim G8-Gipfel 7 Personen, die von 13 % der Ein "Klimaschutzkompromiss" wurde verein- Weltbevölkerung gewählt wurden, sich um G8-Meeting als Lösung für Weltprobleme? die Probleme der Welt kümmern wollen. Staaten vor allem aufgrund der USA und Der diesjährige G8-Gipfel wurde zum Mag- Und um die Herausforderungen der Mensch- China auf ein gemeinsames Vorgehen unter neten für Globalisierungsgegner - friedliche heit global angehen zu können, sind multila- dem Dach der UN. Bis 2050 soll der Treib- wie gewalttätige. Demos und Kritik sind terale Abkommen und die Bereitschaft zu ge- hausgas-Ausstoß um 50 % (der Emissionen nicht nur erlaubt sondern im Kern sogar auch meinsamen Dialog unumgänglich, ebenso von 1990) reduziert werden. gewünscht um auf Probleme aufmerksam wie Länder die auch die Stärke und das Po- Obwohl in Afrika niemand mit konkreten zu machen. Allerdings nicht gewalttätig. Die tential haben diese Probleme zu lösen. Hilfsangeboten beim G8-Gipfel rechnete, fortschreitende Globalisierung bringt laufend werden nun in den kommenden Jahren 60 Veränderungen mit sich, denen entspre- bart. Anstatt verbindliche Abkommen im Klimaschutz zu erreichen, einigten sich die G8- << GLOBAL VIEW 2/2007 28 International Kapital für Afrika Chinesische Investitionen, Kredite, Infrastrukturaufbau und Schuldenerlass in Afrika sorgen für Aufruhr - Gibt es dadurch neben chinesischer Rohstoffsicherung auch eine Chance auf afrikanische Entwicklung? Text Klaudia Feurle m das enorme chinesische Wirt- U Schuldenerlass für die ärmsten Staaten. Au- gen 64 Prozent der sudanischen Öllieferun- schaftswachstum aufrecht zu erhalten ßerdem soll die Zahl der Güter, die zollfrei gen nach China, das heute zugleich Sudans benötigt das rote Reich der Mitte enorme nach China eingeführt werden können, er- wichtigster Ölpartner ist. Der schon lange Mengen an Rohstoffen. Schon heute ist Chi- höht werden. Weiters möchte China Schulen schwelende Darfur-Konflikt und die bisher na der zweitgrößte Erdölkonsument hinter und Krankenhäuser bauen und auch Fachkräf- sehr nachsichtige Haltung der "internationa- den USA. Vor kurzem begann China mit In- te und Freiwillige nach Afrika schicken, sowie len Gemeinschaft" hängen eng mit Chinas vestitionen und Krediten zahlreiche Minen, mindestens 15.000 Afrikaner ausbilden. Phi- Blockadehaltung im Sicherheitsrat zusam- Kraftwerke, und lantrophie und Altruismus sind allerdings men. Als Gegenleistung für diese diplomati- Textilfabriken in ganz Afrika zu finanzieren. nicht die Gründe für die chinesischen Hilfe- sche Rückendeckung leistete Khartum eine Dieser Ausbau der wirtschaftlichen Bezie- leistungen und Aktivitäten sondern eher Zu- Bestandsgarantie für die chinesischen Ölkon- hungen wird auch politisch abgestützt. Da- gang zu Rohstoffen und neuen Absatzmärk- zessionen. bei geht es der kommunistischen Wirt- ten sowie billigen Arbeitskräften und Profit. Eisenbahnverbindungen Beiderseitige Interessen verstärken die schaftsmacht nicht um Werte sondern um Öl, das die Wirtschaft schmiert Beziehungen schäftsabschluss mit skrupellosen Diktato- Besonders die Abhängigkeit von Ölimporten Afrika, das lange genug vom Westen miss- ren spielen dabei keine Rolle. Trotz allem hat sich die letzten Jahre in China dramatisch braucht und ausgebeutet und in der Folge sind Chinas Beziehungen zu Afrika bzw. um- verschärft. Bis 2030 muss China laut der In- weitestgehend ignoriert wurde, sowie an gekehrt nicht ganz einfach zu analysieren, ternationalen Energiebehörde rund 80 % des fragwürdigen/zwiespältigen Abkommen mit denn obwohl China eindeutig davon profi- Rohölbedarfs durch Importe decken. Haupt- Weltbank und IWF zu leiden hatte, heißt die tiert ist auch Afrika nicht desinteressiert. lieferanten sind schon heute die Länder des neuen Aktionen aus dem östlichen Reich Nahen und Mittleren Ostens, Nordafrika und sehr willkommen. 2006 hat China allein Ni- Saudi-Arabien. Um seine schwache Position geria, Mosambik und Angola fast 7 Milliar- auf dem umkämpften Ölmarkt zu kompensie- den Euro geliehen. Dies ist fast viermal so- Herzlich empfing Präsident Hu Jintao auf ren bzw. auszubauen zapft nun China auch viel dem "Afrika-Gipfel" in Peking im November riskantere und marginalere Ölquellen in Afri- Kontinentzur Verfügung stellte. Chinesische 2006 über 35 afrikanische Staatschefs. Chi- ka an. Es gibt bereits für Öl und andere Roh- Märkte öffnen sich für afrikanische Produkte, na will seine Afrika-Hilfe bis 2010 verdop- stoffe Handels- und Investitionsabkommen die auf dem restlichen Weltmarkt noch mit peln. Als Beiträge der chinesischen Unter- mit Sudan, Angola, Nigeria und Ägypten. etlichen Problemen konfrontiert sind. China Business. Die Beachtung von Menschenrechten, Umweltstandards oder der Ge- Chinesische Charmeoffensive für Afrika wie die Weltbank gewährt beim Handel stützung für die afrikanischen Staaten dem ganzen Zollerleichterungen. nannte Hu günstige Darlehen über drei Mil- Sudan - Energielieferant Nummer 1 Vor allem Infrastrukturaufbau und Investitio- liarden Dollar, Exportkredite über zwei Milli- Vor allem der Sudan hat sich in den letzten nen in Bildung dienen der langfristigen Ent- arden Dollar, einen Fonds für chinesische In- Jahren zum wichtigsten Standort der chinesi- wicklung Afrikas. Um einen stabilen Zugang vestitionen schen Energieversorger entwickelt. 2004 gin- zu Ressourcen in Afrika zu erreichen, strebt in GLOBAL VIEW 2/2007 Afrika und einen International 29 China vor allem langfristige Lieferverträge Stimmen, die sich lieber wieder die europäi- stoffförderung. Rohstoffexporte müssten ge- für Erdöl und Erdgas an und forciert den Ein- schen Kolonialmächte zurückwünschen an- nügend Erlöse erwirtschaften um einen an- stieg chinesischer Energieunternehmen. Au- statt die brutal vorgehenden und ausbeuteri- haltenden Entwicklungs- und Industrialis- ie- ßerdem verfügen afrikanische Konsumenten schen Chinesen im Land zu haben. rungsprozess zu finanzieren. Zudem hängt die Entwicklung des schwarzen Kontinents nun aufgrund der chinesischen Billigprodukte, die der schwarze Kontinent nun günstig Komplexe Beziehung stark von verlässlichen Institutionen und von "Empowerment" durch "Human Capital" ab. importieren kann, über mehr Kaufkraft als je zuvor. Beim Industrieaufbau und Minenab- Die China-Afrika-Beziehungen und deren Die chinesischen Investitionen und Bezie- bau importiert China aber auch eigene chine- wirtschaftlichen Interdependenzen sind nicht hungen können dies nur in geringer Weise sische Arbeiter. Das Beschäftigungsniveau so eindeutig wie sie im ersten Moment bringen. China ist dabei sich in die globale der Afrikaner wird dabei also nicht immer er- scheinen. Ohne Zweifel verfolgt China eine Ökonomie zu integrieren und wird in Zukunft höht, im Gegenteil. Afrikanische Arbeiter ha- geostrategische Politik in der klare Prioritäten durch seine Einbindung wohl auch globale ben so nicht einmal die Chance durch mehr das Wirtschaftswachstum und seine interna- Verantwortung übernehmen müssen. Wie Arbeit zu etwas Wohlstand zu kommen. Chi- tionale Positionierung darstellen. China be- sich Europa und die USA mit der neuen Re- na forciert zudem die Einfuhr von chinesi- nötigt die afrikanischen Rohstoffe ebenso gionalmacht arrangieren, ist eine wichtige schen Billig-Produkten in Afrika. Produkte, wie den afrikanischen Absatzmarkt für seine Frage für die Zukunft und im Moment noch die in China verarbeitet, durch chinesische Produkte. Genau deshalb bleibt der Deal mit offen. Die China-Afrika-Initiative, die im Mo- Arbeitskräfte erstellt und zum Teil mit afrika- Afrika entsprechend ehrlich: Wer den ande- ment große Wellen schlägt könnte in Bezug nischen Rohstoffen hergestellt wurden, kon- ren braucht, behandelt ihn auch dementspre- auf Entwicklungshilfe und Diplomatie einen kurrieren also mit den wenigen funktionie- chend. Aber Infrastrukturaufbau und Kredite Weckruf an Europa darstellen. Denn erstens renden Diese ohne Konditionenpakete die Menschrechte, hat sich Europa bis jetzt wenig um die wirkli- Kontroverse scheint mehr als anmaßend. Demokratisierung und Korruptionsbekämp- che, nachhaltige Entwicklung Afrikas bemüht Entwicklung scheint auf diese Weise von fung fordern, wie dies der IWF und Weltbank und zweitens könnte auch die Europäische vornherein schwer zu sein. Für Afrika be- lange taten, können trotzdem eine Chance Union als Vorbild in der Beachtung von Men- steht so eher die Gefahr der "Rohstofffalle". für Afrika bedeuten. schenrechten und als souveräne, multilateral afrikanischen Märkten. agierende Gegenmacht versuchen China "auf Mit chinesischen Importen dieser Art wird sich die Produktion in afrikanischen Ländern Und, wo kommt Europa ins Spiel? die internationale Linie zu bringen". Schlussendlich wäre ein industriell wachsendes Afri- nur sehr marginal diversifizieren und vor allem auf relativ niedrigem Technologieniveau Damit Afrika wirklich geholfen wäre, bräuch- ka als Wirtschaftspartner nicht nur für China bleiben. te es vor allem eine Entwicklung der indus- ein weitaus attraktiverer Partner als ein Ar- triellen Basis und nicht der weiteren Roh- mutskontinent. Effizient und ohne Skrupel Bei seinem Industrieaufbau und den bilateralen Handelsgeschäften schert sich China relativ wenig oder gar nicht um Armut, Umweltstandards oder Aids. Bei der Kreditvergabe wird ebenso wenig "good governance" oder demokratisches Regieren als Bedingung gestellt. Mit jedem, auch etwa mit Diktatoren, die Menschenrechte verachten, werden Geschäfte in Millionenhöhe geschlossen. Allerdings darf nicht vergessen werden, dass auch der westliche Imperialismus Afrika Jahrhunderte lang auf brutale Art und Weise und oft ohne jede Rücksicht auf Menschenrechte ausgebeutet hat. Trotzdem gibt es inzwischen vereinzelte afrikanische << 30 International Und verkauft Die aus mehr als 120 Cafes in 40 Ländern sowie 4 Hotels, zwei Casinos und zwei Konzerthallen bestehende Hardrockcafekette wechselte im Dezember des vergangenen Jahres den Besitzer. Text Christian Schusterschitz D as neue Eigentum der geschäftstüchti- nentem Besitz stammenden Musikinstru- gen Indianer des Seminolenstammes menten stetig. Diese Exponate, bei denen verfügt bereits über eine mehr als 30-jährige es sich auch um signierte Schallplatten, Büh- 1995 begann die Kette auch in andere Berei- Geschichte. Das erste Hardrockcafe wurde nenkostümen und Ähnlichem handelt, wur- che zu expandieren und hob das Hard Rock am 14. Juni 1971 von Isaac Tigrett und Peter den zu einem wesentlichen Kennzeichen der Hotel & Casino in Las Vegas aus der Taufe. Morton in der Nähe des Hyde Parks in Lon- Cafes. 1978 wurde das zweite Hardrockcafe Die Besitzer investierten 80 Millionen Dollar don eröffnet und hatte alsbald einen promi- in Toronto eröffnet, in den achtziger Jahren in das Hotel. Es erfreute sich derart großer nenten Stammgast. Ein gewisser Eric Clap- erfolgte dann schrittweise die weltweite Ex- Beliebtheit, dass im Jahr 1999 weitere 100 ton war dort häufig anzutreffen. pansion. Das erste Hardrockcafe auf US- Millionen Dollar aufgeboten wurden um den amerikanischem Boden wurde in Jackson, Komplex zu vergrößern. Aufgrund des gro- Tennessee eröffnet, kurze Zeit später konnte ßen Erfolges wurden auch andere Städte mit man sich in Los Angeles, San Francisco, Chi- Hard Rock Hotels und Casinos beglückt, so Um sich seinen Lieblingsplatz zu sichern, cago, Houston, Dallas und New York City bei beispielsweise auch London und Madrid. ließ der britische Meistergitarrist eine seiner flotten Rock'n'roll Rhythmen einen Drink ge- Letzteres musste allerdings aufgrund des vielen Gitarren an eine Wand des Lokals hän- nehmigen und dabei wertvolle Exponate aus Missmanagements der spanischen Partner gen. Diesem Beispiel folgten im Laufe der der Welt der populären Musik bestaunen. wieder ausrangiert werden. Um die Hotels Zeit immer mehr seiner Kollegen und so ver- Die Hardrockcafes schossen nun allerorts und Casinos in Florida betreiben zu können größerte sich die Sammlung der aus promi- wie die Pilze aus dem Boden. wurde mit dem Seminole-Indianerstamm ein Hardrock und seine berühmten Gäste Cafés, Hotels & more International 31 etwas ungewöhnlicher Geschäftspartner ge- Indianerstämme nahmen sich die Seminolen von dem Deal sind das Hardrock-Casino in wonnen. zum Vorbild und gründeten ebenfalls Casi- London, das in den Händen der ursprüngli- nos auf ihren Territorien. Diese Casinos sind chen Besitzer beleibt und einen neuen Na- im übrigen nicht den Steuer- und Glücks- men erhält sowie das Hardrock Hotel und Die Seminolen als Retter spielgesetzen der einzelnen Bundesstaaten Casino in Las Vegas, das bereits im Mai 2006 Die Seminolen hatten im 19. Jahrhundert unterworfen. Mittlerweile ist das Glücks- in den Besitz der Morgans Hotel Group ge- drei blutige Kriege gegen die USA geführt spiel zum wichtigsten Wirtschaftszweig der gangen war. Neben den Hardrockcafes ver- und erst 1931 waren sie bereit, mit der US- meisten Indianerstämme avanciert. fügen die Seminolen auch über ein Hotel in Regierung einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. Sie sehen sich selbst als das einzi- Tampa, eine Indianerschule, ein Museum soUnd nun der Coup ge Indianervolk Nordamerikas, das von den wie mehrere Trafiken. Heute können sich die Mitglieder des wohlhabenden Indianerstam- weißen Eroberern nie zur Gänze besiegt Der wohl größte Coup gelang den Semino- mes über moderne Unterkünfte und einer werden konnte. Seine Geschäftstüchtigkeit len als sie im Dezember 2006 die Hadrock- bestens funktionierenden Gesundheitsvor- stellte der Indianerstamm bereits 1979 mit Cafe-Kette übernehmen konnten. Nicht we- sorge erfreuen. Über eine Million Dollar wer- der Eröffnung einer Bingo-Halle unter Be- niger als 965 Millionen Dollar (rund 727 den jedes Jahr in das Bildungssystem inves- weis. Er war damit der erste Stamm, der Millionen Euro) ließen es sich die wackeren tiert. Dies umfasst neben der bereits Glücksspiele als Einnahmequelle auf seinem Indianer kosten, um in den Besitz der Kult- erwähnten Schule auch ein Stipendiensys- Territorium begründete. Zahlreiche andere Gastronomie zu gelangen. Nicht betroffen tem für College-Studenten. << Der neue Khomeini Die iranische Gesellschaft ist zerrissen zwischen der Moderne und Tradition, zwischen dem Idealbild und der realen Situation. Text Leila Salehi Ravesh " http://www.takingitglobal.org 32 International Wir sitzen alle im Kreis, mit aufgerisse- meini", zum 18. Todestag des früheren irani- Khomeini" bei dieser Institution und seinen nen Augen und offenem Mund. Unsere schen Regierungsführers. Verwandtschaft mit dem verstorbenen Revolutionsführer erlauben ihm, in einem kriti- Gesichtsausdrücke sind eine Mischung aus Furcht, Sorge, Freude und Frage. Wir hocken vorm Jung und gutaussehend schen Ton die Abweichung der Revolution von ihren Zielen anzukündigen. Fernseher und sind ganz Auge und Ohr. Es ist eigentlich eine ganz gewöhnliche pri- Der junge, gutaussehende und locker aufge- vate Party. Wir, eine Gruppe von gleichaltri- legte Kleriker, der für seine scharfsinnige und gen Jugendlichen, sitzen im Kreis, spielen kritische Einstellung berühmt ist, hält mehr aber keine Musik und bewegen uns auch oder weniger Abstand von der politischen Die Aufmerksamkeit der jungen Iraner erreg- nicht. Nein, wir schauen uns keine tolle aus- Szene Irans. Stattdessen ist er hauptsächlich te er damit, dass er immer wieder die Gele- ländische Sendung an. Nein! Wir starren auf mit den Aktivitäten der "Institution zur Koor- genheit ausnützt um verbotene Themen an- den Fernseherbildschirm, wo ein junger Mul- dination und Publikation der Werke Imam zusprechen: Zensur im öffentlichen Rund- lah redet. Wir möchten wissen was er über Khomeini" beschäftigt. funk, Intoleranz der Herrschenden gegen- unsere Zukunft erzählt. Jene Institution, die das Monopol für die Pu- über den Kritikern, Vorherrschaft des "karika- Wir wollen sehen und hören wie der unzu- blikation der Werke vom früheren iranischen turistischen Islam" (Hervorhebung der exter- friedene und zurückhaltende Mullah die herr- Revolutionsführer besitzt und als einzige of- nen Erscheinungen der Religion und die schenden Tabus nichtig macht." fizielle Institution die Aufgabe trägt, die Wer- Benachteiligung dessen Inhalts). Der junge Das schreibt die junge iranische Journalistin ke von Khomeini zu überwachen, um jegli- Mullah spricht der iranischen Jugend aus der "Leily Nikoo Nazar" in ihrem Weblog "Kolian che Fälschung zu vermeiden. Damit werden Seele. Die Jugend bildet im heutigen Iran kenare Atash" (Die Zigeuner neben dem Feu- vor allem die Politiker daran gehindert, ihren mehr als 70% der Bevölkerung, fast 80 Pro- er: http://blog.looliyan.com/) über ein Fernse- Willen durch die Aussagen von Khomeini le- zent davon beenden ihre Schulzeit mit der herinterview mit "Seyed Hasan Khomeini", gitimieren zu versuchen. Matura und viele gehen nach der Matura zur dem 35-jährigen Enkel von "Ayatollah Kho- Die Position von "Hojatoleslam Haj Hasan Universität. Iran hat laut UNO den höchsten GLOBAL VIEW 2/2007 Aufmerksamtkeit erregen International 33 Akademikeranteil der Welt. islamischen Gottesstaat und dem islami- Und der Enkel könnte diesem Leitbild ent- Diese Statistik, die für viele westliche Lände- schen Volk die Rede, auf den Straßen sind sprechen. Er redet offen über die Probleme, rein Traum wäre, ist für die Machtinhaber im aber andere Verhältnisse zu beobachten. kritisiert die Instrumentalisierung der Religion durch Politik, beschuldigt den öffentlichen Iran zu einem Albtraum geworden. Die durch den Staat extrem monopolisierte Zwischen Moderne und Tradition Rundfunk, die die kritischen Stimmen in der iranischen Gesellschaft zu ignorieren. Und Wirtschaft durch Staat ist hauptsächlich von den Weltmarktpreisen von Öl abhängig und Die iranische Gesellschaft ist zerrissen zwi- vor allem kritisiert er die Vorherrschaft des ist unfähig die notwendigen 800.000 Jobs schen der Moderne und Tradition, zwischen "Karikaturistischen Islam", ein Wort, das er im Jahr zu produzieren. dem Idealbild und der realen Situation. Mit für unproportionierte Auslegung von Religion all diesen Schwierigkeiten haben vor allem verwendet. Eine Interpretation vom Islam, die jungen, ausgebildeten Iraner zu kämpfen. die seiner Meinung nach, im heutigen Iran Das Problem ist aber weniger die Arbeitslo- dominiert: die extreme Wertauflegung auf Die offizielle Arbeitslosigkeit liegt bei 15%, sigkeit sondern viel mehr die Leitbild- und äußeres Erscheinungsbildes der Religion oh- die Inflationsrate ist eine zweistellige Zahl, Ideallosigkeit. ne deren inhaltliche Komponenten zu beach- welche im internationalen Vergleich sehr Das Idealbild der Revolutionäre von einer ge- ten. hoch ist. rechten und Islamisch geführten Gesell- Die wirtschaftlichen Probleme spiegeln sich schaft scheint heute nach drei Jahrzehnten in der Gesellschaft durch den Anstieg von unerreichbar zu sein. Kriminalität, Korruption und Abwertung von Die Jugend sehnt sich nach einem neuen Moral wieder. Leitbild, einem das ihre Sprache spricht und Geld gewinnt immer mehr an Bedeutung ihre Sorgen teilt. Jemand, der an sie glaubt und die Wertvorstellungen ändern sich dras- und dem sie vertrauen können. Jemand, der tisch. Auf den öffentlichen Tribünen ist vom ihnen den Weg zeigt: Den Weg der Zukunft. Arbeitslosenrate & Inflation << GLOBAL VIEW 2/2007 34 International Nicht nur für Profis Schon oft wurde das Ende der klassischen Diplomatie prophezeit. Tatsächlich ändern sich die Anforderungen an inner- und interstaatliche Interessensvermittlungen stetig. Laiendiplomaten helfen aus Text Christoph Hartl E insam im zweiten Jahr der Regierungs- zuletzt technische Innovationen wie das In- pathie und präzisere Expertise begünstigt, mühen, betraute George III einen seiner ternet haben alternative Kommunikations- können Privatpersonen und NGOs gegen- höchsten Offiziere mit einer besonders diffi- wege und -netzwerke etabliert, die jenen der über der staatlichen Diplomatie bei der Kon- zilen Angelegenheit. 1761 als Sonderbot- Staatspropaganda und der offiziellen Diplo- fliktlösung und -prävention wirkungsvoller schafter nach Mecklenburg-Strelitz entsandt, matie neue Möglichkeiten bieten, sie aber sein. musste Sir Simon Earl Harcourt tatsächlich auch ihres Vertretungsmonopols beraubt. Two Track oder Citizen Diplomacy all sein diplomatisches Geschick zum Wohle Britanniens aufbringen. Die Mission gelang, Parallel zum Bedeutungsverlust der lingua Prinzessin Charlotte ließ sich zur Heirat mit franca Französisch steht die klassische Diplo- Als "Track Two" oder "Citizen Diplomacy" be- dem König überreden. matie offenbar immer öfter vor unlösbaren schrieben Joseph Montville und William D. Verständnis- und Verständigungsproblemen Davidson dieses Phänomen 1981 (Montville, Die Zeiten haben sich gewandelt, so auch gegenüber den neuen nichtsstaatlichen Ak- J./ Davidson, W.: Foreign Policy According to Herausforderungen, Umfeld und Instrumen- teuren auf der politischen Bühne. Das zwi- Freud. In: Foreign Policy No. 45, 1981. 145- te für ständige und sonderliche Gesandte. schen Berichterstatter und Verkäufer natio- 157). Mit Laiendiplomatie bezeichneten sie Die Gepflogenheiten der "offiziellen" diplo- nalstaatlicher Interessen oszillierende Bild dabei ursprünglich die Kontaktpflege zwi- matischen Beziehungen unterliegen zwar und das Selbstverständnis des Diplomaten schen Konfliktparteien auf der Ebene von formal nach wie vor den auf dem Wiener will nicht immer korrespondieren mit dem normalen Bürgern im Vorfeld oder als Initial- Kongress 1815 und im Wiener Übereinkom- Anforderungsprofil einer globalisierten Welt, zündung für offizielle diplomatische, so be- men 1961 völkerrechtlich verbindlich kodifi- die Flexibilität und Autorität, Protokoll und zeichnete "First Track"-Gespräche. Das am öf- zierten Regeln, besonders mit dem Einzug Hierarchie vorzuziehen scheint. Durch physi- testen zitierte Beispiel hierfür sind die vom neuer Kommunikations- und Verkehrsmittel sche, ideologische und rechtliche Flexibilität norwegischen Außenministerium und dem hat sich die Praxis der internationalen Bezie- und nicht selten durch Informationsvor- nichtstaatlichen "Institut für angewandte So- hungen jedoch weitgehend verändert. Nicht sprung dank besserer Quellen, größerer Em- zialwissenschaften" initiierten Gespräche zwischen israelischen und palästinensischen Intellektuellen. In diese stiegen nach anfänglichem Zögern die offiziellen Konfliktparteien ein, um 1993 das Osloer Abkommen zwischen der PLO und Israel zu unterzeichnen. In Fällen, in denen Nationalstaaten früher Diplomaten als Ausweis eigener Souveränität und Macht bei der Konfliktprävention bemüht haben, bedienen sie sich immer häufiger der Vorleistung "einfacher" Bürger oder Organisationen, das heißt diplomatischer Laien. Grund dafür sind nicht selten FähigUN Photo/Mark Garten keit, Expertise und Flexibilität der Laien, sondern oftmals auch, dass sich die Parteien nur auf eine unbefangene Autorität als Mediator einigen können. So stellte etwa der kolum- International 35 bianische Literaturnobelpreisträger Gabriel gerechtfertigt. Zumal das Konzept Erfolge zeigt. der kubanischenHauptstadt Havanna für nie als Substitution, sondern als Ergänzung und Wegbereiterin zur erfolgreichen offiziel- García Márquez 2005 nicht nur sein Haus in Paralleldiplomatie len Diplomatie verstanden und eingesetzt werden, so Montville und Davidson. letztlich leidlich erfolgreiche Friedensgespräche zwischen der kolumbianischen Regie- Paralleldiplomatie als Schlagwort hat es spä- rung und der Guerilla-Gruppierung ELN zur testens mit den Aufsehen erregenden Um- Verfügung. Nebst Vertretern der Schweiz, ständen einer Entführung einer italienischen Spaniens und Norwegens war der Hausherr Geisel in Afghanistan in die internationalen Das Konzept der "Public Diplomacy" ist in der auch auf ausdrücklichem Wunsch beider Schlagzeilen gebracht. Der Journalist Daniele Praxis teilweise deckungsgleich mit der Lai- Streitparteien während der Gespräche anwe- Mastrogiacomo war Anfang März 2007 zu- endiplomatie nach McDonald und Diamond. send. Die Neutralität und Flexibilität des Lai- sammen mit seinem afghanischen Fahrer Erstere, auch "Soft Diplomacy" genannt, un- en machte ihn offensichtlich zum geeigneten und einem Dolmetscher von den Taliban ent- terscheidet sich von klassischer Diplomatie Vermittler dieses innerstaatlichen Konflikts. führt worden. Die Freilassung Mastrogiaco- dadurch, dass sie sich in ihrem Ziel, nationa- mos wird zu einem guten Teil der vor Ort le Wertvorstellung zu verbreiten, in erster Li- operierenden italienischen NGO "Emergen- nie nicht an Regierungen sondern an Indivi- cy" in Person ihres Gründers Gino Strada zu- duen und nichtstaatliche Organisationen Das Konzept der "Multi-track Diplomacy" geschrieben. Wo offizielle Kanäle zwischen wendet. wurde in den letzten Jahrzehnten von meh- der italienischen Regierung und der islamisti- reren Wissenschaftern verfeinert und in bis schen Guerilla versagten oder nicht zustande Im Gegensatz zur "Public Diplomacy" muss zu neun Dimensionen präzisiert. Zu den ge- kommen wollten, war es letztendlich den Laiendiplomatie nicht unbedingt staatlich ge- nannten Pfaden eins und zwei gesellen sich orts-, sprach- und menschenkundigen Privat- fördert sein. Zum Diplomaten, einem guten etwa bei McDonald und Diamond (Multi- akteuren vorbehalten, das nationale Interes- Botschafter seines Gemeinwesens, genügt Track Diplomacy: A System Approach to se der Befreiung eines Staatsbürgers zu letztlich die friedliche und vorurteilsfreie Aus- Peace. 1996) Wirtschaftsbeziehungen, Bür- wahren. Doch letztendlich bleibt fraglich, ob einandersetzung mit dem Anderen. Ob im gerbeziehungen, akademische Kontakte und selbst diese Aktion ohne Kooperation und Beruf, während des Auslandsstudiums oder im Austausche, internationaler Aktivismus, Kon- Akkordierung mit der staatlichen Diplomatie Privaten. Es muss ja nicht unbedingt die Hoch- takte zwischen religiösen Gruppen, Spen- durchgeführt wurde und erfolgreich gewe- zeit mit einer ausländischen Prinzessin sein. denaktionen und Kommunikationsbeziehun- sen wäre. Laiendiplomatie solle folgerichtig << Multi-track Diplomacy Public Diplomacy gen als in Ansinnen und Wirkung als solche zu qualifizierende diplomatische Bemühungen. Gerade die englische Sprache offenbart dabei einen unbeschwerten Umgang mit dem Terminus Diplomatie. Etymologisch und historisch geht der Begriff letztlich auf die offizielle Urkunde, das "Diploma", zurück, die einen Botschafter als solchen ausweist. Weder das noch entsprechende Ausbildung und diplomatische Immunität als integrale und unabdingbare Charakteristika eines Berufsstan- Sofern wir einer gängigen Definition folgend Diplomatie als Kunst definieren, nationale Interessen durch den Austausch von Informationen zwischen Regierungen, Nationen und anderen Gruppen zu fördern, mit dem Ziel, Einvernehmen zu erzielen oder Probleme zu lösen, so scheint die Rede vom Bürgerdiplomaten jedoch UN Photo/Eskinder Debebe des können Laiendiplomaten vorweisen. GLOBAL VIEW 2/2007 36 Dos & Donts Dos&Donts: Senegal Text Ismael Ndao Dos - Frauen und Männer essen getrennt und die Kinder auch. Manchmal essen die Kinder mit den Männer. Zum Essen wird die rechte Hand verwendet. Hände werden vor und nach dem Essen gewaschen. - Auf der Straße wird immer sehr höflich gegrüßt. Wenn man das nicht macht, ist es ein Zeichen dafür, dass man selbst kein guter Mensch ist und den anderen nicht achtet. - Respektierten Personen wird immer mit zwei Händen die Hand geschüttelt. Es sollte kein "Bussi" gegeben werden. - In einem Gespräch ist man dazu angehalten, niemals jemanden der Lüge zu bezichtigen. Selbst wenn man weiß, dass das Gegenüber etwas Falsches sagt oder lügt. Es sollten stets nur die eigenen Argumente und Meinungen vorgebracht werden. Andernfalls wirkt man als unhöflich. - Der Mann ist dazu aufgefordert seiner Angetrauten immer alles zu zahlen. Dabei ist es auch egal, wie viel Geld die Frau will oder braucht. Deshalb haben mittlerweile Frauen, die bereits mehr Geld im Beruf verdienen als Männer bzw. einen gewissen sozialen Status besitzen, Schwierigkeiten einen Mann zu finden. Männer in Senegal haben Angst, sich in solche Frauen zu verlieben oder sie zu heiraten, da sie befürchten, sich solche Frauen nicht leisten zu können. GLOBAL VIEW 2/2007 Dos & Donts 37 Donts - Beim Essen darf man auf keinen Fall reden. Besonders die Kinder sind dazu angehalten, sich während des Essens schweigend zu verhalten. - Geht man in Senegal zu jemanden auf Besuch darf man keine Geschenke oder Aufmerksamkeiten mitbringen. Dies ist eine Beleidigung für den Gastgeber. Für den Gastgeber ist der Gast ja nicht ein Fremder sondern ein Freund. Und Freundschaften bedürfen keiner Geschenke. - Als Gast sollte man niemals alle Speisen auf seinem/ihrem Teller aufessen. Wird alles aufgegessen, ist das ein Zeichen für den Gastgeber, dass der Gast noch Hunger und nicht genug gehabt hat. Das ist auch der Grund, wieso in Senegal den Gästen immer sehr viele Speisen serviert werden - immer mehr als sie eigentlich "verdrücken" können. Deshalb keine Sorgen, wenn nicht alles aufgegessen werden kann. - Man ist dazu aufgefordert, dass man in keinem Fall in das Zimmer eines höherrangigen mit Schuhen geht. Das wird nicht gern gesehen. Der Höherrangige ist auch derjenige, der entscheidet, wann man sich hinsetzen darf. - In Senegal wird es nicht gern gesehen, wenn sich ein Mann in eine ältere Frau verliebt oder sie heiratet. GLOBAL VIEW 2/2007 38 To the Point To the Point for the Youth: Doing the Job The UN Secretariat and the UN Secretary General are some of the most important actors in ensuring the work of the United Nations. But what do they really do? Text Irene B. Stöckl 1 How to become Secretary General in the first place? The Secretary General is elected every five years. In general, people who have served quite some time in the foreign service of their respective countries become eligable for getting elected Secretary General of the United Nations. Beiing familiar with the UN system and its work is highly desirable. The working languages of the UN are English and French and to know both is an asset. Having the right friends and coming from the right place is not a mistake. The Secretary General is appointed by the General Assembly of the United Nations on the recommendation of the Security Council. Since every decision in the Security Council can be vetoed by the five permanent members there is not going to be any Secretary General without their approval. You could be Secretary General for 20 years or 10 or 50 since there is no limit of five-year terms a Secretary General may serve, but there has not been any Secretary General who has held office for more than two terms. 2 What would you be doing as soon as you become Secretary General? Well, that is quite a challenge. The Secretary General is not in an easy position. First of all (s)he is a symbol representing the United Nations’ ideals and a spokesperson for the interests of the world’s peoples. Here comes the tricky part though. Because that is what heads of some countries think too and they first of all like to take care of their own people to begin with. And what might be good for everybody might not be good for my country. Therefore, by being Secretary General of the United Nations you have to find ways of making everybody happy. And we all know how difficult that is. On top of that he/she is also civil servant and a CEO. He/she is the chief administrative officer of the organization. The Secretary General is also Chairman of the Administrative Committee on Coordination (ACC), which brings together the Executive Heads of all UN Funds, Programmes and Specialized Agencies twice a year. Still, if something comes to his/her attention and he/she believes is important he/she is allowed to bring it to the attention of the Security Council. All in all Secretary General is literally a full-time job. So you might suspend your hobbies until you retire or the end of your appointment. 3 But would you be doing the job alone? No, of course not. That would be a bit much to ask. There is the Secretariat, which is an international staff working in duty stations around the world. The Headquarter of the United Nations is in New York but there is considerable presence in Addis Ababa, Bangkok, Beirut, Geneva, Nairobi, Santiago and Vienna. The most important UN Office, despite that in Vienna, are those in Geneva and Nairobi. The staff carries out the diverse day-to-day work of the organization. You are just their boss. Some 170 countries pay around 8900 people working for the Secretariat. Still, as international civil servants, staff members and the Secretary General answer alone for their activities, and take an oath not to seek or receive instructions from any governments or outside authority. GLOBAL VIEW 2/2007 UN Photo/Eskinder Debebe 4 Should we know anyone important in Vienna that is one of the highest Officials after the Secretary General? Actually, yeah! That is Mr. Antonio Maria Costa. He is Director General of the UN Office at Vienna. He serves in the Senior Management Group (SMG). This is a committee of senior managers that serves as the Secretary-General’s cabinet and the central policy planning body of the United Nations. Its objective is to ensure strategic coherence and direction in the work of the Organization. The cabinet was approved by the General Assembly in 1997 as part of the reform proposal submitted by the Secretary-General (http://www.un.org/sg/management.shtml). All in all there are 30 members in the Senior Management Group plus one member for Internal Oversight Service but he/she reports directly to the General Assembly. 5 Who else is on Board? In 1997 too the post of Deputy Secretary General was created as part of the reform process of the United Nations. Reason: The organization should do better in the economic and social sphere. The General Assembly decided to establish the post as an integral part of the Office of the Secretary General. Tasks of the Deputy Secretary General include: assisting the Secretary General in managing operations of the Secretariat, to act in his/her absence at the United Nations Headquarters, to support the Secretary General in ensuring inter-sectoral and interinstitutional coherence of activities and programmes, to represent the Secretary-General at conferences and to undertake assignments as decided by the Secretary General. Today, Dr. Asha-Rose Migiro is Deputy Secretary General. She is the third. Before that there were Louis Fréchette and Mark Malloch Brown. 6 But what about all those Special and Personal Representatives? Yes, there are quite a few. On all continents you can find Special Representatives of the Secretary General. As a matter of fact there are 55 most of them in Africa (15). There is also a number of other Special Representatives that do not serve in any particular country or area but for important topics - such as Avian flu, Global Compact or Climate Change. There is also one Special Envoy in Vienna - the UNOSEK. This is the Special Envoy of the UN Secretary General for the future status of Kosovo. At its head Martti Ahtisaari and with his Deputy Special Envoy Dr. Albert Rohan. GLOBAL VIEW 2/2007 40 Europa Beginn einer neuen Ära DUP Chef Paisley und Sinn Féin Chefunterhändler McGuinness leiten gemeinsam eine Allparteienregierung in Belfast ein. Text Johannes Langer Z war war ein öffentlicher Händedruck schiedlicher Intensität Attentate mit Todesop- möglich wäre. Das Good Friday Agreement noch nicht möglich, doch Anlass zum fern verübt wurden - auf religiöser Grundla- von 1998 wurde von "Dr. No", wie Paisley oft Feiern hatten Ian Paisley, Chef der pro-briti- ge. Es muss aber betont werden, dass der bezeichnet wird, noch vehement bekämpft schen Democratic Unionist Party (DUP), und Konflikt der Konfessionen stets auch hand- und Aussprüche sind überliefert in denen er Gerry Adams, Präsident der irisch-republika- feste politische und ökonomische Hinter- die katholische Kirche als "Hure Babylon" und nischen Partei Sinn Féin ("Wir selbst") durch- gründe hatte. Insgesamt wurden mehr als den Papst als "Antichristen" bezeichnete. Die aus: Die beiden führenden Vertreter der ver- 3.500 Personen durch die Auseinanderset- neue Dynamik wurde vor allem durch die feindeten Lager Nordirlands einigten sich bei zungen in Nordirland seit 1969 umgebracht. einseitigen und weit reichenden Schritt der Irish Republican Army (IRA) im Sommer ihrem ersten persönlichen Treffen am 8. Mai 2007 auf die Bildung einer gemeinsamen All- Abbau von Feindbildern 2005 möglich. Die IRA, der militärische Arm parteienregierung. Diese spiegelt die Sitzver- Der Protestantenpfarrer Paisley wurde be- der Sinn Féin, hatte damals erklärt, ihre Ziele teilung im Regionalparlament von Stormont rühmt mit seinen Worten "Never, never, ne- mit ausschließlich friedlichen und demokrati- in Belfast wieder. Paisley erklärte nach der ver", das zum geflügelten Wort im Nordir- schen Mitteln zu verfolgen und hatte im Vereinbarung mit Adams: "Wir wollten im- landkonflikt wurde, dass kein Kompromiss Herbst 2005 ihr gesamtes Waffenarsenal mer eine Selbstverwaltung unter Bedingungen, die für alle Menschen eine Verbesserung bringen." Auch die Regierungen in London und Dublin als Schutzherren des Friedensprozesses begrüßten erfreut die Einigung. Der Hort des Terrors Die Kommentare in den Medien nach den Parlamentswahlen in Nordirland vom 7. März 2007 ließen zunächst noch nichts von einem Durchbruch ahnen, als "Hardliner" oder "Extremisten" wurden die Protagonisten in den meisten Medien bezeichnet. Es wurde von "Lagermentalität und Engstirnigkeit" oder der "Balance des Hasses, die Katholiken und Protestanten über Jahrhunderte hinweg gelähmt hat" geschrieben, die weiterhin Nordirland geprägt habe. Dies kann kaum überraschen, galt Nordirland doch als Hort des Terrors, in dem sich Katholiken, die als Iren angesehen wurden, und Protestanten, die als loyal gegenüber der englischen Krone galten, gegenseitig bekämpften. So kam es, dass in einem Mitgliedsland der EU in einem anachronistischen GLOBAL VIEW 2/2007 Bürgerkrieg in unter- Europa 41 zerstört. Dies ist aber auch im Kontext zu se- den sondern Anerkennung in Nordirland fin- hen, dass die IRA nach dem eigentlichen be- den. Voraussetzungen für den Friedenspro- waffneten Kampf bis zum Good Friday zess. Agreement von 1998 keinen Rückhalt mehr Gewaltsame Konflikte enden oftmals dann, Der Nordirlandkonflikt geht bis ins 17. für ihre Attentate in der Bevölkerung hatte wenn alle Konfliktparteien den zu entrichten- Jahrhundert zurück, als sich Engländer und so immer mehr zum Ballast für die Sinn den Preis für zu hoch halten und an einen und Schotten in der irischen Provinz Ul- Féin wurde. Entscheidend war auch, dass im "militärischen" Sieg nicht mehr glauben. Dies ster (ungefähr die Größe des heutigen Jänner 2007 beim Parteitag der Sinn Féin die war seit der zweiten Hälfte der 1980-er Jah- Nordirlands) ansiedelten. Irland wurde historische Entscheidung getroffen wurde, re sowohl auf Seiten der IRA als auch bei 1921 im Anglo-Irischen Vertrag zum Frei- die Polizei anzuerkennen - diese wurde zuvor den britischen Verantwortlichen der Fall, staat. Nordirland blieb bei Großbritan- als Gegner angesehen. Kriegsmüdigkeit machte sich breit. Ein Kon- nien. Bis in die 1960-er stabilisierte sich Nun wird die Sinn Féin bei zukünftigen Be- flikt endet aber nicht automatisch, und inso- die Lage weitgehend. Jedoch 1969 setzungen in der neu geformten Polizei be- fern hängt viel von den politischen Akteuren eskalierte die Situation, so dass die bri- rücksichtigt werden. Wegen diesen Prozes- ab, die eine solche Phase prägen. In London tische Armee einschreiten musste. Die sen begann das Feindbild IRA seine Wirkung engagierten sich die Regierungen von Tony Folge war, dass nach dem Höhepunkt in der unionistischen Bevölkerung zu verlie- Blair, dessen Engagement für eine friedliche der Gewalt zwischen 1970 und 1972 ren. Umgekehrt ist es ein Symbol dafür, dass Lösung ihm auch seine vielen Kritiker nicht das Regionalparlament aufgelöst wur- die Katholiken nicht mehr diskriminiert wer- bestreiten, und in Dublin Ministerpräsident de. Trotz geringerer Opferzahlen, aber Bertie Ahern in einem nicht für möglich ge- auf Grund anhaltender Gewalt, kam es haltenen Einklang. erst 1994 zum ersten Friedensvertrag. Parallel durchlief vor allem die Republik Irland Jedoch gab es immer wieder Rük- in den letzten 20 Jahren eine rasante Ent- kschläge, so dass der Durchbruch im wicklung vom Armenhaus der EU hin zum Friedensprozess mit dem Good Friday keltischen Tiger, sie liegt jetzt mit seinem Agreement im April 1998 erreicht wur- Durchschnittsseinkommen an zweiter Stelle de. Die nordirische Selbstregierung in der EU. Gleichzeitig stiegen in den letzten wurde wieder eingesetzt. In den letzten 10 Jahren Investitionen aus Irland im Nord- Jahren wurde das Parlament auf Grund teil der Insel sprunghaft an. Zudem hat die von Anschlägen immer wieder aufge- europäische Integration ein ökonomisches löst, zuletzt im Oktober 2002. In Brief: Zusammenwachsen der Republik Irland und des Nordens gefördert. Die große Chance Misstrauen - aber der Friedensprozess in Noch immer gibt es Segregation entlang des Nordirland war noch nie so weit, und die Glaubens, was an "Peace Walls" in Belfast Chance auf endgültige Normalisierung so oder bei den Wahlen im März 2007 sichtbar groß wie heute. So ist die Aussage vom bri- ist. Doch in Nordirland hat sich die Arbeitslo- tischen Nordirland-Minister Peter Hain am 8. sigkeit in den letzten Jahren deutlich redu- Mai 2007 in Belfast paradigmatisch: "Jetzt ziert, der Verfall der Städte konnte gestoppt gibt es wirklich keinen Weg mehr zurück". werden, politische Gewalt wurde beinahe Deswegen kann dieses Datum zu Recht als Einhalt geboten, und der Norden hat immer historischer Tag in die Geschichte eingehen mehr Anteil am Aufschwung der Republik Ir- oder um es mit den Worten von Adams zu land. Auf die neue Regierung wartet viel Ar- fassen, es ist der "Beginn einer neuen Ära". beit, es herrscht untereinander immer noch << GLOBAL VIEW 2/2007 42 Europe Observing Armenian Elections As a community of countries committed to democracy, the OSCE places great emphasis on promoting democratic elections. Text Urdur Gunnarsdottir T he commitments agreed upon by all fore election day. For the observation of vo- Armenian democracy. "Now, more work is OSCE participating States, emphasize ting and counting, the ODIHR co-operated needed to further consolidate this young de- fundamental principles that are central to a with some 100 parliamentarians from the mocracy. That will require joint effort and will democratic tradition and can be summed up OSCE Parliamentary Assembly (OSCE PA), by all political forces. I hope we will see that in seven key words: universal, equal, fair, se- the Council of Europe Parliamentary Assem- happen in the years ahead", she said. cret, free, transparent, and accountable. bly (PACE), and the European Parliament (EP). It is against those principles the Warsaw-based OSCE Office for Democratic Institutions At the press conference, Ambassador Boris Frlec, the Head of the OSCE/ODIHR long- Observers conculded and Human Rights, ODIHR, has observed term mission, added: "Hopefully this election will contribute to restoring the trust of voters over 150 elections and referenda in the last The observers concluded that steps taken by in the election process. But the election is decade. This includes the 12 May parliamen- the Armenian authorities to address serious not over. We will continue to follow the post- tary elections in Armenia, which was monito- shortcomings, including amendments to the election developments; only once they have red by over 400 observers from the ODIHR Election Code, were commendable. Howe- been concluded, will we have the full pictu- and three parliamentary assemblies. ver, the authorities were unable to fully deli- re." The conclusion of those 400 observers was ver a performance consistent with their that the elections were an improvement stated intention that the election would The election authorities generally worked ef- from previous elections and that they were meet international standards, and some is- ficiently and were well prepared for election largely in accordance with international com- sues remained unaddressed. The observers day. Substantial training of election officials mitments, although some issues remained found the election campaign dynamic with and voter education efforts took place and unaddressed. This is a condensed, one-sen- extensive media coverage. Election day was for the first time there was a central and tence assessment of a long a complicated calm, with no major incidents reported, but a computerized voter register. Amendments process. It may therefore be helpful to look a few cases of fraud schemes were observed. to the Election Code provided that women bit closer at what the observers based this Some procedural problems arose during the constitute at least 15 percent of each conclusion on. count and tabulation of votes as well as iso- party/bloc list. lated cases of deliberate falsifications. The separation of State and the ruling party It was the sixth time the ODIHR observed At a press conference held in Yerevan, the appeared less than distinct in the campaign elections in Armenia since its independence. day after the elections, Tone Tingsgaard, the in some important elements of the cam- This time around the ODIHR sent a long- Special Co-ordinator of the short-term electi- paign, the most visible of which was the con- term mission of 42 election experts and ob- on observers and Vice President of the OS- vergence of the election campaign of the ru- servers in early April, which were then joined CE PA, said that the elections had been a cle- ling Republican Party with a longer-running by 300 short-term observers a few days be- ar improvement, which was good for campaign celebrating the fifteenth anniversary GLOBAL VIEW 2/2007 of the Armenian Army, sponsored by the Mi- character emerged in some parts of the of the nine Central Election Commission nistry of Defense. country. A few instances of tension due to members to sign the protocol of the nation- The observers stated that concerns remai- the conduct of proxies or unauthorized per- wide preliminary proportional contest re- ned; including gaps in the regulatory frame- sons were observed. People voting more sults. work for elections, inconsistencies and legal than once and potential vote fraud schemes contradictions. Also the intertwining at all le- were identified in two cases. Recounts of results were initially requested vels of political and business interests, espe- in twelve constituencies, and took place to cially in view of relatively weak provisions Counting was mostly according to procedu- completion in five. These were conducted in and enforcement regarding transparency res but in 17 per cent of polling stations ob- accordance with the law and revealed no and disclosure of campaign finances. Fur- served the organizational requirements led major results discrepancies with the prelimi- thermore, authorities were slow or non-re- to difficulties and consequently to a negative nary results. sponsive in correcting irregularities in the assessment by the observers. Deliberate fal- The president and the prime minister stated election process. sification of results was observed at four pol- that criminal responsibility for electoral viola- Some violent incidents occurred during the ling stations. tions is to be pursued. Some criminal cases campaign period, but they appeared not to As Ambassador Frlec pointed out in the have been initiated related to falsification of have significantly impacted upon the overall press conference on 13 May, an election is results, bribery and fraud involving the voter electoral environment. not over even though polling stations have list. The ODIHR has welcomed these steps been closed. The ODIHR mission stayed in and emphasized the importance of the tho- place for a few more weeks after the voting rough and impartial investigation of all alle- to follow the tabulation and complaints pro- ged irregularities. 400 observers visited The 400 observers visited over 1,150 polling cess. During these last stages the mission stations, providing data from polling stations observed certain inconsistencies with estab- The ODIHR's work is not done. A final analy- for the election experts to analyse. On electi- lished regulations and departures from best sis of the elections, together with a set of re- on day, voting took place in a mostly calm at- electoral practice. commendations in order to improve the con- mosphere and was assessed positively in Those included protracted vote count and ta- duct of future elections is under way. After the vast majority of polling stations observed bulation, cases of territorial election commis- all, the purpose of election observation is not (94 per cent). Problems included: unauthori- sions ordering corrections to precinct electi- simply to commend countries that conduct zed persons present in polling stations (17 on of their elections well or to criticize those coun- per cent), overcrowding (14 per cent) and discrepancies between certified polling stati- tries that may fall short of meeting their challenges to secrecy of voting due to the on protocol copies and preliminary results commitments. The purpose is to offer pro- construct of voting booths (17 per cent). submitted electronically mainly via a networ- active and constructive input and provide as- Problems of an apparently more deliberate ked computer system, and refusal of three sistance to rectify any shortcomings. commission protocols, cases << GLOBAL VIEW 2/2007 Kläger als Angeklagte Tausende Tote forderte der Einmarsch bosnischer Serben in die damalige UNO Schutzzone Srebrenica im Herzen Bosniens im Juli 1995. Text Hadmar Hölzl D as UN-Kriegsverbrechertribunal für gang zum "Srebrenica-Potocari Memorial and Republika Srpska (Serbischer Teil Bosniens) Ex-Jugoslawien in Den Haag sucht noch Cemetery". Eine breit angelegte Namensta- erstmals offiziell bei den Hinterbliebenen viele Verantwortliche. Dieser Tage fel listet die mehr als 8.000 Toten auf, die auf und erkannte die Verantwortung bosnisch- wird der Fall neu aufgerollt, allerdings mit diesem Friedhof ihre letzte Ruhe gefunden serbischer Militäreinheiten für das Massaker vertauschten Rollen. UNO und die Nieder- haben. Jeder mattgrüne Grabstein gleicht in Srebrenica an. lande müssen sich gegen den Vorwurf der dem Nächsten, als wollen sie sagen: Wir alle Offen bleibt für die Hinterbliebenen hinge- unterlassenen Hilfeleistung verantworten. teilen das gleiche Schicksal. gen die Frage der Mittäterschaft. Der interna- Ein Lokalaugenschein in Srebrenica-Potocari Das Massaker von Srebrenica geht als trauri- Klage Bosniens wegen Beteiligung Serbiens fördert eine bizarre Szenerie zu Tage. Ein ges Kapitel in die europäische Geschichte an den Verbrechen in Srebrenica im Frühjahr ehemaliges Fabrikgelände mit mehreren La- ein. Die Belagerung der Stadt und der Exo- 2007 ab. Zwar hätte Serbien versuchen müs- gerhallen, umringt von kaputten Zäunen, die dus in die umliegenden Wälder kostete zahl- sen, die Massaker zu verhindern, die Verwal- einen Schutz vor möglichen Eindringlingen reichen Bosniern im Juli 1995 das Leben. Die tung der bosnischen Serben war zu dieser wohl nur mehr andeute. Die Lagerhallen Exhumierung der Leichen aus zahlreichen Zeit aber Belgrad nicht zuzuschreiben. Für sind dunkel, leer und düster, Sonnenstrahlen Massengräbern gestaltet sich heute als be- den Völkermord ist Serbien daher nicht haft- treten nur durch die zerborstenen und zer- sonders schwierig. Mehr als die Hälfte der bar, Entschädigungszahlungen bleiben aus. splitterten Fensterscheiben durch. Es ist ein Körper können nicht mehr identifiziert wer- Da die Region um Srebrenica seit 1993 als zerstörtes und verlassenes Areal, auf dem den und bleiben namentlich unbekannt. UN-Schutzzone eine "Safe Area" war, kamen heute tionale Gerichtshof in Den Haag wies eine auch die UNPROFOR-Soldaten aus den Nie- nur mehr eine aufgemalte UN-Inschrift an der Einfahrt auf ein Hauptquartier der UNO Die Suche nach den Mittätern derlanden unter Beschuss. Sie hätten sich von den serbischen Einheiten überrollen las- Blauhelme vor 12 Jahren hinweist. Als ähnlich kompliziert erweist sich nun die sen und nichts zum Schutz der Zivilbevölke- Nur wenige hundert Meter entfernt, auf der Suche nach den Schuldigen. Im November rung unternommen, hieß es. Die Rolle der anderen Straßenseite, findet man den Ein- 2004 entschuldigte sich die Regierung der Holländer war bereits Gegenstand mehrerer GLOBAL VIEW 2/2007 Untersuchungskommissionen, 2002 warf werden. Es ist das erste Mal, dass sich die nicht um Geld, sondern um späte Gerechtig- das Niederländische Institut für Kriegsdoku- Vereinten Nationen vor Gericht verantworten keit. "Über 200 Frauen und Waisenkinder aus mentation (NIOD) der holländischen Regie- müssen, weil ihre Soldaten den Schutz einer Bosnien sind heute hier nach Den Haag ge- rung und dem Militär schwere Versäumnisse ausländischen Bevölkerung trotz gültigem kommen, um Europa zu zeigen, dass es uns vor, was zum Rücktritt der Regierung Wim Mandat nicht garantieren konnten. immer noch gibt, und dass wir immer noch Koks führte. Eine offizielle Entschuldigung Die Anwälte Axel Hagedorn und Marco Ger- nach Gerechtigkeit suchen", gibt sie in einem blieb allerdings aus. Im Dezember 2006 wur- ritsen sehen darin die Schuld der niederländi- Interview am 4. Juni bekannt. den ungefähr 500 UNPROFOR- Soldaten von schen UNPROFOR- Truppen, die ihren Dienst der niederländischen Regierung geehrt, Hin- somit nicht in Einklang mit den UN- Resolu- terbliebene sprachen dabei von einem "Ge- tionen erfüllt hätten. nozid-Orden". "Sie haben nicht das getan, was sie tun hät- << ten müssen, dadurch ist der Völkermord erst Neue Klage gegen UNO und die Nieder- überhaupt möglich gewesen", so Hagedorn lande bei der Überbringung der Klageschrift am 4.Juni. Am 4. Juni dieses Jahres reichten die Hinter- Für den "schlimmsten Völkermord seit dem bliebenen der Srebrenica- Opfer in Den Haag Zweiten Weltkrieg" fordern die Anwälte mit Hilfe einer Amsterdamer Rechtsanwalts- 25.000 Euro Schadensersatz pro Kläger so- kanzlei Klage gegen die Vereinten Nationen wie weitere Entschädigungen. und gegen die Niederlande ein und bewegten sich damit auf völkerrechtlichem Neu- Für die Klägerin Munira Subasic, Vorsitzende land. In der 228-seitigen Klagschrift soll die der Organisation "Mütter von Srebrenica", UN für das Versagen einer unter ihrer Flagge die das Gedenken an den Völkermord in ihrer stehenden Armee verantwortlich gemacht Stadt aufrecht erhalten will, geht es dabei GLOBAL VIEW 2/2007 46 Europa In den sicheren Hafen Wie bereits seine Vorgänger versucht auch Portugal während der Ratspräsidentschaft den Verfassungsvertrag weiter voran zu bringen. Text Petra Jahn A EU Troika EU-Vorsitz. Im Hinblick auf der Weiterfüh- Deutschland und Portugal haben zusammen curity", die bezugnehmend auf die Schaffung rung der Verhandlungen über den EU-Verfas- mit Slowenien, das im Jänner 2008 den von Arbeitsplätzen und soziale Fragen durch- sungsvertrag hat Deutschland bereits Vorar- Ratsvorsitz übernehmen wird, ein 18-Mo- geführt werden soll. beit geleistet und Angela Merkel war natsprogramm ausgearbeitet, um ihre Ar- erfolgreich, den Diskurs neu zu beleben. Die beitsweise kohärenter und effizienter zu ma- Berliner Erklärung wurde von allen Mitglied- chen. In diesem Programm haben die drei staaten als gutes Ergebnis bewertet, insbe- Staaten Schwerpunkte gesetzt, die sie ge- Die EU und die Afrikanische Union haben in sondere die Tatsache, dass eine Lösung in meinsam umsetzen wollen. Zu den Prioritä- den vergangenen Jahren ihre Beziehungen der Frage des EU-Verfassungsvertrages mit ten zählen dabei einen Beitrag zur Erreichung und den Dialog seit dem ersten EU-Afrika- klaren Worten als wesentliche Herausforde- der Lissabon-Ziele zu leisten, den Raum der Gipfel in Kairo 2000 verstärkt. Die EU und die rung für die Zukunft der Union anerkannt Freiheit, der Sicherheit und des Rechts zu AU haben beschlossen, eine gemeinsame wurde. stärken, die Außenbeziehungen der Union zu Strategie zu entwickeln, die die Bedürfnisse verbessern sowie den Reformprozess der und Bestrebungen der Bevölkerungen beider EU voranzutreiben. Kontinente in Betracht zieht. Diese soll zur m 1. Juli 2007 übernahm Portugal Nun liegt es an Portugal den positiven Wind EU-Afrika-Gipfel Entwicklung einer politischen Vision und zur des Verfassungsvertrag für Europa zu weiter zu tragen. Für Juni 2007 wird ein Bericht der Ein weiteres Anliegen Portugals ist die Abhaltung einer politischen Debatte zur "Flexi- vom Ratspräsidenten Deutschland den Lissabon-Strategie Formulierung klarer Zielsetzungen und Leitlinien für deren Umsetzung dienen. Die EU deutschen EU-Präsidentschaft erwartet, der die nächsten Schritte hinsichtlich der Verfas- Die EU hat es sich zum Ziel gesetzt, zum versucht im Rahmen eines Dialogs mit Afri- sung festsetzen soll. Diese sollen dann von wettbewerbsfähigsten und dynamischsten ka, der sämtliche Fragen, wie Migration, Ent- Portugal umgesetzt oder zumindest vorbe- wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt wicklung oder Menschenrechte umfasst, zur reitet werden. Dementsprechend hoffte die zu werden, mit der Fähigkeit, dauerhaftes Lösung von politischen Problemen in Afrika portugiesische mit Wirtschaftswachstum mit mehr und besse- beizutragen. Eine erklärte Priorität der portu- Recht auf eine sehr klare Formulierung des ren Arbeitsplätzen und größerem sozialem giesischen Ratspräsidentschaft ist die Abhal- Mandats für die weitere Vorgehensweise Zusammenhalt bereitzustellen. Die portugie- tung des zweiten EU-Afrika-Gipfels, wobei seitens der deutschen Präsidentschaft. Por- sische Ratspräsidentschaft ist bestrebt, in sich Portugal zuversichtlich ziegt, dass eine tugal ist nach eigenen Angaben für eine Dis- diesem Bereich Schwerpunkte zu setzen und Lösung in der Simbabwe-Frage gefunden kussion offen, welche Teile vom bereits vor- gemeinsam mit Slowenien den Frühjahrsgip- werden kann. Zur Vorbereitung sind die Ein- liegenden Text übernommen werden können fel 2008, basierend auf dem Überprüfungs- bindung einiger Mitgliedstaaten im Rahmen und welche noch überarbeitet bzw. ausge- bericht der Kommission, der für die zweite einer Gruppe "Friends of the EU-Africa-Sum- klammert werden müssen. Hälfte 2007 erwartet wird, vorzubereiten. mit" sowie informelle Treffen staatlicher GLOBAL VIEW 2/2007 Ratspräsidentschaft Europa 47 und nichtstaatlicher Akteure zur Erörterung finiert und die Festlegung von verbindlichen weiterführender Forschung, weshalb es von relevanter Themen vorgesehen. Im An- Zielsetzungen, 20%-Anteil an erneuerbaren großer Bedeutung ist, entsprechende Rah- schluss an den Gipfel soll die letztendliche Energien und 10%-iger Mindestanteil an Bio- menbedingungen zu schaffen. Maßnahmen Beschlussfassung über eine gemeinsame kraftstoffen bis 2020, begrüßt. Hinsichtlich auf EU-Ebene sind die Erreichung von ge- EU-Afrika-Strategie erfolgen. des Energieaktionsplans und der Vollendung steigerten Investitionen im Forschungsbe- des Binnenmarktes für Gas und Elektrizität reich, die Unterstützung insbesondere für wird Portugal die Vorschläge der Europäi- die neuen Mitgliedstaaten hinsichtlich der fi- schen Kommission abwarten, die daraufhin nanziellen Ressourcen zur Verbesserung not- Die Europäische Union hat den Klimawandel im Juli oder September diskutiert werden wendiger Infrastruktureinrichtungen sowie als eine der größten globalen Herausforde- sollen. Weiters sind abstimmende Verhand- die Förderung des internationalen Aus- rungen definiert und ist bestrebt, einen ent- lungen und die anschließende Präsentation tauschs und der Mobilität der Forschenden. sprechenden Beitrag zur Verminderung der des Post-Kiyoto-Abkommens vorgesehen. In den Bereichen Forschung, Innovation und Energie und Klimaschutz globalen Erwärmung zu leisten. Portugal hat die Umsetzung der Beschlüsse des Europäi- Bildung hat es sich Portugal zum Ziel geInnovation, Forschung und Bildung schen Rates vom März 2007 hinsichtlich setzt, weitere Fortschritte zu erzielen und die Diskussion sowie die Beschlussfassung Energie und Klimaschutz als eines seiner Zur Erhaltung und Weiterentwicklung der über einen strategischen Technologieplan vo- Hauptanliegen im zweiten Halbjahr 2007 de- Wettbewerbsfähigkeit der Union bedarf es ranzutreiben. Schwerpunkte bilden dabei das geplante Gipfeltreffen der EU mit Brasilien über Biokraftstoffe, die Verhandlungen der Abkommen über Energieeffizienz mit China, Mexiko, Brasilien und den USA sowie die Beschlussfassung über das "European Technology Institute". Das angehende Vorsitzland könnte sich vorstellen neue Aspekte, beispielsweise im Bereich Soziales und zum Klimaschutz, einzufügen, betont jedoch, dass die grundlegenden Bestimmungen zum institutionellen Gleichgewicht beibehalten werden müssten. Portugal ist bestrebt, den Diskurs über die Verfassung pragmatisch, flexibel und unparteiisch anzugehen, wobei der Erfolg wesentlich davon abhängt, inwieweit sich die EU-Mitgliedstaaten dazu verpflichtet fühlen, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Es bleibt jedoch spannend, ob es der portugiesischen Präsidentschaft gelingen wird, die notwendigen Impulse für die Fortentwicklung der Europäischen Union zu setzen. << GLOBAL VIEW 2/2007 Komm' a saufen...! von Mag. Cäcilia S. Smekal http://www.takingitglobal.org Kaum ein Thema hat die österreichischen Jour- kann. Zurecht finden muss man sich selbst, es nalist/innen in den vergangenen Wochen der- lernen auch. Die Wahlmöglichkeiten führen oft maßen aus der latenten Sinnkrise des Sommer- zu Orientierungslosigkeit, jeder Medaille gibt es lochs geführt wie der Komplex "Komasaufen". eine Kehrseite. Diese Art von Druck kennen die Nach Klimakatastrophe und Eurofighterzirkus vorangegangenen Generationen nicht, obwohl war der ausschweifende Alkoholkonsum der vor allem die Kriegsgenerationen zweifelsfrei heimischen Jugendlichen unter den Top drei der größere Schwierigkeiten hatten. Der Suff bietet Stammtisch- und Redaktionsgespräche. eine Pause von den Zukunftsängsten, so wie al- Jeder Generation ihre Droge, das voranschrei- les, was als Hilfsmittel zum Eskapismus dient. tende Sommerloch wird überbrückt. Die Ursachen des Komasaufens liegen nicht in Dabei herrschte allgemein der dramatische Te- der Langeweile des Geistes oder der plötzlich nor vor, die Teenager hätten den Verstand ver- aufgekommenen Stupidität der Jugend, son- loren, kein Wunder bei den ganzen Alkopops. dern tiefer. Der juvenilen Unsicherheit steht die Sinnloses Trinken muss wohl der Beweis dafür Macht über den eigenen Körper gegenüber. sein, wie verhätschelt die Kinder sind und dass Verbieten hilft sowieso nicht, schon gar nicht, sie keine anderen Sorgen haben. wenn die Prohibition von selbst gern zum Glas Fakt ist, dass sich niemand die Gesellschaft, in greifenden Autoritäten stammt. die man hineingeboren wird, aussuchen kann. Zusätzlich ist zu bedenken, dass noch keine Al- Klar, wir haben Glück, beispielsweise nicht in tersklasse zuvor auf solch große Toleranz ge- das indische Kastenwesen geraten zu sein. troffen ist, dank sozialer Umwälzungen der Ver- Doch der Druck, der auf der jungen Generation gangenheit (z.B. durch die 68er-Generation). lastet, ist neuartig. Auch das muss anerkannt Die heute jungen Menschen können sich glück- werden. Selten zuvor gab es (friedliche) Zeiten, lich schätzen darüber, doch das macht es freilich die dermaßen ergebnisoffen waren. Wenn man schwierig, die der Jugend natürlicherweise in- heute jung ist, ist es nichts Besonderes - im Ge- newohnende Protestneigung zu kanalisieren. gensatz zur Eltern- und Großelterngeneration -, Wenn die Eltern sich äußerlich und innerlich nicht im Geringsten einschätzen zu können, den Kindern angleichen - sei es aus Verständnis welche Bahnen das Leben einschlagen wird. oder Jugendkult - ist Ablehnung den Älteren ge- "Von der Wiege bis zur Bahre" kaum noch, gesi- genüber kaum auf bestimmte Ziele hin orien- cherte Pension sowieso nicht, Vorstellungen tierbar. Es ist eben mühsamer geworden, die über eine einigermaßen einschätzbare Zukunft Entrüstung der Eltern zu provozieren. Da muss kennt man eher aus dem Fernsehen als aus eben etwas Neues gefunden werden, das noch dem eigenen Leben. Unsere VorgängerInnen zu schockieren vermag. Manche konzentrieren sich hatten, egal wie ihre berufliche und persönliche auf ausfälligen Gangsta-Rap, manche auf bunte Laufbahn dann tatsächlich aussah, zumindest Getränke. Man sollte sich also nicht in moralin- Vorstellungen über eine einschätzbare Zukunft. saurer Manier entrüsten, sondern eher mal Die "Generation Praktikum" hat den Fluch der nachfragen, wieso soviel gebechert wird. Sicher, die unendlichen Auswahl, der großen Lebenschan- gesundheitlichen und letzten Endes auch volkswirt- cen in der globalisierten Welt voller Patchwork schaftlichen Risiken sollen thematisiert werden, aber und der Möglichkeiten, die genutzt oder irrever- vermeintliche sittliche Übertretungen brauchen nicht sibel versemmelt werden können. Je nachdem, dramatisiert zu werden. Erwachsen werden wir ja wie gut man nach fremden Regeln spielen schließlich alle, mehr oder weniger. Österreich 51 Österreichs UNO Sicherheitsrat Kandidatur Text Ursula Plassnik D ie Vereinten Nationen stehen für Ös- Österreich ist bereit, im Rahmen der Verein- terreich im Zentrum erfolgreicher inter- ten Nationen auch weiterhin auf Basis seiner nationaler Zusammenarbeit. Als verlässlicher Prinzipien und Wertvorstellungen Verantwor- Partner und aktives Mitglied der Vereinten tung zu übernehmen. Aus diesem Grund Nationen konnte Österreich im Laufe der kandidieren wir für einen nicht-ständigen Sitz letzten Jahrzehnte viele Impulse setzen. im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen für die Periode 2009-2010. Fast 60.000 Österreicher haben weltweit an Friedenserhaltenden Operationen der Verein- Sollte Österreich in den Sicherheitsrat ge- ten Nationen teilgenommen. Durch seine Er- wählt werden, wird es sein Möglichstes tun fahrung im Bereich Konfliktvermeidung, Kon- um sicherzustellen, dass der Rat uneinge- fliktlösung Friedens- schränkt und rechtmäßig seine Aufgaben zur stiftung fühlt sich Österreich dem Prinzip der und umfassender Erhaltung des Weltfriedens und der Sicher- friedlichen Streitbeilegung und der Stärkung heit wahrnehmen kann. Ebenso wird es en- der Einhaltung des Völkerrechts streng ver- gen Kontakt zur erweiterten Mitgliedschaft pflichtet. der Vereinten Nationen suchen, um zu allen wichtigen Themen einen umfassenden Dia- Österreich ist der Ansicht, dass die Erhaltung log zu führen. von Frieden und Sicherheit am besten durch internationale Zusammenarbeit bei der Lö- Ein persönliches Anliegen stellt für mich das sung wirtschaftlicher, sozialer, kultureller und aktive Engagement von Frauen in der Frie- humanitärer Probleme erreicht werden kann, densarbeit dar. Keine Gesellschaft der Welt insbesondere durch Unterstützung von Län- kann es sich leisten, auf den Beitrag von dern in ihrem Kampf gegen Armut. Um dazu Frauen zu verzichten. Daher ist die volle Um- beizutragen, dass Länder in die Lage ver- setzung von Sicherheitsratsresolution 1325 setzt werden, sich zu entwickeln und zu (2000), welche die aktive Teilnahme von wachsen, hat Österreich sich verpflichtet, Frauen an Friedensbemühungen und interna- seine öffentliche Entwicklungshilfeleistun- tionalen Friedensoperationen auf allen Ebe- gen bis 2010 auf 0,51% des Bruttonational- nen vorsieht, dringend geboten. << einkommens (BNE) zu erhöhen, mit der Zielsetzung, bis 2015 0,7% zu erreichen. 2006 erreichten die österreichischen Entwicklungshilfeleistungen gemäß vorläufigen Zahlen einen Anteil von 0,48% am BNE. Österreich übertraf damit bereits die Zielsetzung von 0,33%. GLOBAL VIEW 2/2007 52 Österreich Ein neuer Eco und das Feuilleton jubelt Wer nun hofft wieder Nachschub seinen Lesehunger, im Stil von "Der Name der Rose" oder "Baudolini" stillen zu können, der irrt gründlich. Text Irina J. Beikert Rückschritt in der Geschichte So analysiert der polyglotte Gelehrte das dritte Jahrtausend bisher als Rückschritt in der Geschichte: "es scheint fast, als ob die Geschichte, ermüdet von den vielen Sprüngen, die sie in den letzten zwei Jahrtausenden gemacht hat, sich selbst zurückspult, um zu den bequemen Ruhmesfeiern der Tradition zurückzukehren". Und so begibt er sich auf einen Streifzug zur Neuauflage der Kreuzzüge der christlichen Welt gegen die islamische, verwirrt die Leser in den Tiefen der Kunstwörter der Political Corectness (person person anstatt mail man, da mail wie male klingt) oder kritisiert die Medien, Menschen zur Zuschaustellung ihrer Privatsphäre zu nötigen in Zeiten, in denen der Status eines Menschen daran gemessen wird, wie oft er oder sie in den Klatschspalten zu finden ist. Die deutsche Übersetzung ist erst im Frühjahr 2007 erschienen, in Italien jedoch rechtzeitig zum Wahlkampf 2006. Der von Eco beschworene mediale Populismus Belusconis ist fürs erste gebannt. nehmen in dessen eigenen privaten Interesse". Das System Belusconi hält er für viel raffinierter als die Populismen der Dritten Welt. Das System Berlusconi Das Buch nun in die Schublade des "Berlusconi-Bashings" zu schieben greift jedoch zu kurz. Die Skizzen und Streichholzbriefchen, die Eco in den Jahren 2000-2006 in der italienischen Tageszeitung "La Repubblica" oder der Zeitschrift "L'Espresso" veröffentlicht hat, liefern ein interessantes Zeitdokument für all jene, die die italienische Seelelage der Ära-Belusconi nie ganz verstanden haben. Manchmal polemisch, überspitzt und ironisch, aber sprachlich immer auf höchsten Niveau. Hierin besteht nämlich das einzig Neue in diesem Jahrtausend: "die Instauration einer Regierungsform auf der Grundlage eines populistischen Medieanappells, durchgeführt von einem privaten Unter- UMBERTO ECO: Im Krebsgang voran. Heiße Kriege und medialer Populismus. Aus dem Italienischen von Burkhart Kroeber. Carl Hanser Verlag, München 2007. 320 Seiten, 23,50 Euro. << http://www-takingitglobal.org ein neustes Werk "Im Krebsgang voran - heiße Kriege und medialer Populismus" ist eine Essaysammlung. Anstatt ins dunkle Mittelalter führt Umberto Eco den Leser diesmal in die vermeintlichen Abgründe des dritten Jahrtausends. Auf den Kalten Krieg folgten die heißen Kriege in Afghanistan und im Irak, der längst vergangen geglaubte Konflikt zwischen Christentum und Islam ist zurück und der Darwinismus wird von christlichen Fundamentalisten angezweifelt. S Nutzen Sie unsere über 25-jährige Erfahrung im Event Bereich und die ebenso lange Erfahrung in der Gastronomie Erzählen Sie uns Ihre Wünsche, wir setzen diese individuell um Eine kreative Idee, sorgfältige Planung und professionelle Durchführung ergeben das perfekt Event 54 Kultur Schwarzer Kontinent auf Cinescope Afrika im westlichen Film wird immer häufiger zu einem Zerrbild typischer Klischees - Reflexion ist unerwünscht, wenn der postkoloniale Schuldkomplex des Westens gestillt werden möchte. Text Irina J. Beikert S eit Jahrzehnten kommen sie ab und Actionszenen im Dschungel nicht müde schenrechtsgruppen weisen darauf hin, dass an die Kinos: Filme wie "Jenseits von wird, die sozipolitischen Dimensionen des aufgrund korrupter Regime, undichter Gren- Afrika" oder "Nirgendwo in Afrika", gehören Bürgerkrieges zu erläutern. Schon bald be- zen und mangelnden unabhängigen Kontrol- auch diese beiden zu den vielschichtigeren kommt der skrupellose Ex-Söldner ein len auch weiterhin "Blutdiamanten" aus Kri- Werken über den Kontinent, so sind doch schlechtes Gewissen auf seiner Jagd nach sengebieten durch Schlupflöcher auf die schon allein die Titel bezeichnend. Afrika wird dem riesigen Diamanten, mit dem er der internationalen Märkte drängen. Denn das zumeist als Gesamtheit betrachtet, ob eine Hölle Afrikas entfliehen möchte und der Zu- System basiert auf einer Art "freiwilliger Handlung in Kenia, Nigeria oder Mozambi- schauer gleich mit. Nichts wird ausgelassen, Selbstkontrolle". que spielt, immer sind die Bilder die glei- um an die Moral der Diamantenkäufer zu ap- chen: Sonnenauf- und Untergänge vor pellieren. Der ewige Gärtner Diamantenindustrie startet Kampagne Ein weiteres Filmbeispiel ist der Polit-Thriller traumhafter Kulisse setzen das Unheil ins Bild. Wenn die Filmindustrie wieder mal Afri- Der ewige Gärtner, basierend der Romanvor- ka entdeckt, wird keines der bekannten Klischees ausgelassen, kaum ein Film ohne Die durch den Film aufgeschreckte Diaman- lage von John le Carré, werden alle Klischees Kinder mit aufgeblähten Bäuchen, Men- tenindustrie startete schon Monate vor der zeitgerecht in 90 Minuten abgearbeitet. Ein schenmassen in Flüchtlingslagern, Kinder- US-Premiere eine millionenschwere Image- naiver westlicher Diplomat trifft auf engagier- soldaten im Drogenrausch, schwer bewaff- kampagne, dass weltweit nur unter ein Pro- te NGO-Aktivisten: im Fadenkreuz - die skru- nete Warlords, Massaker an der Zivil- zent der Rohdiamanten aus Konfliktzonen pellose Pharmaindustrie, die mit dem Elend bevölkerung. stammen. Das sogenannte "Kimberly-Ab- in Afrika Profit macht, indem sie ein Tuberku- kommen" wurde seit 2000 von 71 Staaten losemedikament an AIDS-Kranken testet "That's Africa" sagt dann bei solchen Szena- unter dem Mandat der Vereinten Nationen in und die verstorbenen Patienten in einem rien immer wieder der Protagonist, gespielt Zusammenarbeit mit NGOs unterzeichnet, Massengrab vergräbt Gut und Böse sind so- von Leonardo DiCaprio - stilgerecht ein wei- allerdings als der Bürgerkrieg in Sierra Leone mit verteilt und ändern sich auch nicht mehr. ßer Ex-Söldner, gegenwärtiger Waffen- und sich schon seinem Ende zu neigte. Kritik ist Die Afrikaner im Film sind meist namenlose Drogenschmuggler aus Simbabwe - im aktu- dennoch berechtigt, denn Konfliktdiamanten Statisten. Der Film wurde von der Kritik ge- ellen Film Blood Diamond. Zur Seite gestellt werden nur als all jene bezeichnet, mit de- feiert, beispielsweise schreibt die New York wird ihm eine junge, ebenfalls weiße, Jour- nen eine Rebellengruppe ihren Kampf gegen Post ziemlich reißerisch "Das schleichende Tem- nalistin, die selbst in lebensbedrohlichen eine legitime Regierung finanziert. Men- po wird viele Zuschauer langweilen, aber er GLOBAL VIEW 2/2007 Kultur 55 wird mehr als ein paar Menschen zu einem so dass man unterstellen könnte Hollywood wirtschaftlichen Interessen, die den Krieg im Marsch auf die Straßen inspirieren." Oder zeige sein soziales Gewissen. Der Zuschau- Gebiet der Großen Seen am laufen halten. die Zeitschrift Rolling Stone "Einer der bes- er kann folglich mit einem Kinobesuch sei- Sein neuester Film Sometimes in April be- ten und provokativsten Filme des Jahres!". nen postkolonialen Schuldkomplex bereini- schäftigt sich mit dem Völkermord in Ruanda. Welterklärung aus Hollywood? - Mittels Film- gen. Und bleibt authentisch, für ihn haben alle Fi- inhalten politische Botschaften zu transpor- An die vielschichtige Darstellung des afrika- guren Schwächen und sind nicht per se gut tieren ist nicht neu, neu ist die Entwicklung nischen Dschungels von Joseph Conrads oder böse. des Sub-Genres: Der globalisierungskritische Roman Herz der Finsternis reichen diese Fil- Film mit seinem Lieblingsschauplatz Afrika, me bei weitem nicht heran, obwohl oftmals Seine beiden Filme nähern sich der Zeitge- denn hier lassen sich die Gut gegen Böse- der Eindruck entsteht sein literarisches Mo- schichte, indem das Romanhafte, das Politi- Handlungen am leichtesten inszenieren: tiv über die weiße Ausbeutung des schwar- sche, die große Geschichte wie die Kleine, Weiße Ausbeuter, Unterdrückte Schwarze zen Kontinents und die unbewusste Schuld das Intime wie das Alltägliche ineinander ver- und als Mittler der weiße "Gutmensch", der der Kolonialherren werde kopiert. flochten sind und so miteinander korrespondieren. Es gibt keine Heldenverehrung. Er gegen das Böse - die Globalisierung kämpft, sei es mit Spendengeldern oder als Aber es geht auch anders möchte aufzuzeigen, dass alles was man über die Vergangenheit weiß, nicht aus dem investigativer Journalist. Dass es aber auch anders geht, zeigt hinge- Kontext der Gegenwart herauszulösen ist. gen der aus Haiti stammende Regisseur Ra- Und dass die Gegenwart nicht ohne die Ver- oul Peck. In seinem Spielfilm Lumumba re- gangenheit erklärbar ist. Und darin besteht Die westliche Filmindustrie tut sich mit Kom- konstruiert er die dramatischen Umstände ihre Stärke. Es ist nicht nur eine Chronik, plexität der Globalisierung schwer, da die für und politischen Intrigen, die 1961 in der Er- sondern eine Parabel auf den gesamten afri- Hollywood typische Einteilung der Charakte- mordung des ersten Premierministers, des kanischen Kontinent. Ein Mythos will der re Handlung gerade unabhängig gewordenen Kongos, Film nicht zementieren, sondern die Mecha- Schwarz/Weiß dabei nicht funktioniert, somit gipfelten. Das Schicksal Patrice Lumumbas, nismen der Politik offen legen. So werden wirken die Filmhandlungen oftmals holprig der legendären fast mythischen Figur im Pro- die Filme zu einem Lehrstück unserer Zeit, und gezwungen. Trotzdem gewinnen diese zess der Dekolonialisierung Afrikas, wird zu ganz ohne Moraldusche aus Hollywood. << Filme derzeit weltweit Preise und scheinen einem Schlüssel für das Verständnis der po- Oscar-Nominierungen gepachtet zu haben, litischen Wirren im heutigen Kongo und der Über Komplexität & Globalisierung in Gut/Böse und der GLOBAL VIEW 2/2007 Art Around the Globe 57 Salwa Mohamed Ahmed Text Salwa Mohamed Ahmed "The only real valuable thing is intuition". Einstein said that and I believe in it. Your intuition shows how sensitive and interconnected you are with the environment around you, with all its factors. Intuition shows that your consciousness and awareness are still pure, and have not yet been polluted. Just like how a squirrel, a bird, or a gazelle can sense danger and upcoming events. Just like a mother can feel her baby no matter how far he is. It means that you reached this midpoint between you and yourself, where you can listen to it attentively and understand it clearly, and accept it with ambition. Intuition is the point where you can state and innovate. And that is art as how I understood it and loved it since I was a child. I started drawing when I was 3 and didn’t stop except when I was 21, for some reason or another. I wish this gallery would motivate me to go back to drawing as I knew it and as Iove it. << GLOBAL VIEW 2/2007 58 AFA So wird Jugend inspiriert In Memoriam Dr. Kurt Waldheim (1918 - 2007) Text Irene B. Stöckl Die Zeiten als Liga Präsident A n einem warmen Sonntag wird Dr. Insgesamt 10 Jahre war er an der Spitze der Kurt Waldheim 1986 zum Bundespräsi- UNO, von 1972 - 1981, zwei Amtsperioden. denten gewählt. Eine 9-jährige nahm dies Dies nach einer fast 40-jährigen diplomati- Als sie sich dann im AFA zu engagieren be- zum Anlass, in der Wohnung ihrer Eltern schen Karriere. Bereits 1945 ist er in den di- gann und öfters im Büro des AFA arbeitete, Wahl zu spielen und den damals 68-jährigen plomatischen Dienst eingetreten und gehör- staunte sie nicht schlecht, als da plötzlich der zum Präsidenten "zu wählen". te den ehemalige UNO Generalsekretär bei der Tür Staatsverhandlungen beteiligt war. Von 1955 reinkam. "Ja, wir teilen uns das Büro mit der Fast 20 Jahre danach bekam genau diese bis 1956 war er ständiger Vertreter Öster- Österreichischen Liga für die Vereinten Na- Person, die Chance und die Ehre im Sekreta- reichs bei den Vereinten Nationen in Wien. tionen. Von der ist Dr. Waldheim Präsident." riat des ehemaligen UNO Generalsekretärs Dieses Amt bekleidete er noch zwei weitere Seine Art und Weise wie er Probleme an- und Alt-Bundespräsidenten zu arbeiten. Mit Male. Das Pech auf der einen Seite war das packte war bemerkenswert. Denn selbst dem Idol der Kindheit durfte sie nun reden, ja Glück auf der anderen. Nachdem er sich im nach den vielen Jahren der persönlichen sogar plaudern. Jemand wie Du und Ich - ersten Antreten zur Wahl des Bundespräsi- Rückschläge und Enttäuschungen glaubte er sehr unkompliziert. Nur das enorme Fach- denten nicht durchsetzen konnte, wurde er immer noch an das Gute. Die Liebe für die wissen, die Lebenserfahrung und seine Wür- im Jahr 1971 zum UNO-Generalsekretär ge- Vereinten Nationen, als einziges Instrument de ließen erahnen, um welch wichtige Per- wählt - das Amt, das er 1972 antrat. zur Erlangung des Weltfriedens, zeigte sich einer Delegation an, die an speziell dann, wenn er die vielen jungen Leu- sönlichkeit es sich handelte. Das Lächeln, das ihr begegnete, wenn er sie fragte: "Wie Amtszeit als UNO Generalsekretär te sah, die ihm zu jubelten, wenn er die Worte bei der VIMUN sprach. Die Rede immer geht's?", erhellte den Tag und machte die Arbeit noch erfüllender. Seine Amtszeit als UNO Generalsekretär wieder gespickt mit persönlichen Erfahrun- Noch während ihrer Kindheit machte sie im war von so schwerwiegenden Auseinander- gen, die Erzählweise genau dieser, die eine Rahmen des Wiener Ferienspiels einen Aus- setzungen wie dem Jom Kippur Krieg über- menschliche Wärme ausstrahlte, aber immer flug in die Wiener UNO-City. "U1 Station Kai- schattet. Bei zahllosen Besuchen versuchte mit seinem eigenen Witz gepaart war. Und sermühlen - Vienna International Center", er den Frieden im Mittleren Osten wieder das Leuchten in den Augen, wie sie die jun- spricht die U-Bahn Stimme. Die Gruppe des herzustellen. Aber auch Konflikten wie in Zy- gen Menschen erblickten, die nach seiner Kindergartens steigt aus. pern nahm er sich an. Während seiner Zeit Rede auf ihn zu stürmten, um ihn die Hand als UNO Generalsekretär unternahm er drei zu schütteln oder ein Foto mit ihm zu bekom- offizielle Reise auf die Mittelmeerinsel. men. Die Wiener UNO City ein Symbol Alles Dinge von denen das Kind von damals Die UNO City in Wien ragt wie ein Palast der neun Jahren nichts wissen konnte, dennoch Nach sechs Jahren in diesem Büro kann die internationalen Diplomatie über der Skyline hatte Dr. Kurt Waldheim so viel Charisma, heute 30-jährige sagen: "Eine große Ehre, Wiens. Damals 1979, war es Dr. Kurt Wald- dass sie ihn gewählt hätte. Erst über die Jah- dass ich so eine wichtige Persönlichkeit ken- heim als UNO Generalsekretär, der gemein- re hinweg und ihr mehr als fünf jähriges En- nen lernen durfte!". Eine Erfahrung, die sie sam mit Dr. Bruno Kreisky dafür sorgte, dass gagement beim Akademischen Forum für noch ihren Enkelkindern erzählen wird. Jede sich die Vereinten Nationen in Wien ansiedel- Außenpolitik wurde sie sich der enormen Be- Minute war kostbar. Ihn auch als Mensch ten. Ebenso war Dr. Kurt Waldheim maßgeb- deutung der Person Dr. Kurt Waldheim voll- kennen gelernt zu haben, rückte die Hetz- lich in die Verhandlungen um den Beitritt Ös- ends bewusst. Bei der Rede während der kampagnen während seiner Bundespräsi- terreichs in die Vereinten Nationen 1955 Closing Ceremony der VIMUN (Vienna Inter- dentschaft noch mehr in den Hintergrund. In involviert. Errungenschaften, von denen Ös- national Model United Nations) 2001 durfte den vielen Gesprächen, einige kürzer, einige terreich heute noch profitiert. Argumentatio- sie ihn zum ersten Mal live erleben. Da ging länger, zählte der Mensch Kurt Waldheim nen für die Kandidatur um einen UNO Sicher- es ihr wahrscheinlich wie allen im UNIDO und das was er für dieses Land geleistet hat. heitsratssitz wären viel schwerer, hätte sich Board Room (einen der größten Konferenz- Die vielen Gespräche mit der Jugend, die in- nicht damals Dr. Kurt Waldheim so einge- räume der Wiener UNO City) als sie das Pro- spiriert durch ihn, vielleicht ihn Zukunft eini- setzt. Ein Umstand von dem die Stadt Wien gramm der Closing Ceremony las. "Is it real- ges mehr dafür tun werden, dass die Welt heute noch profitiert. Niemals gäbe es Bot- ly him?" Hätte er damals auf Mandarin und die internationale Staatengemeinschaft schaften aus so vielen Ländern in Wien, Chinesisch gesprochen, wäre es ihr auch ein friedlicher wird. wenn es nicht all die Internationalen Organi- egal gewesen. Seine Anwesenheit allein - sationen gäbe. das war entscheidend. GLOBAL VIEW 2/2007 << Bei einem seiner zahlreichen Auftritte bei der Vienna International Model United Nations (VIMUN 2005). Das Bad in der jugendlichen Menge bereitete ihm besondere Freude. Im Gespräch mit AFA Mitarbeitern im Dezember 2006. Empfang einer Schülergruppe aus Ebreichsdorf, Februar 2007 Im Interview mit der ersten Zeitung des AFA 1995 60 AFA Balkanreise Das AFA stellte sich der Faszination Balkan und verband Studienmit Traumreise. Text Julie A. Demel B alkan? - Bis vor der Studienreise nach niedrigem Wirtschaftsniveau, schlechter In- als wir die serbisch-bosnische Grenze über- Beograd und Sarajevo konnten wir uns frastruktur, Arbeitslosigkeit von über 30 Pro- queren, habe wir ein mulmiges Gefühl in der kaum etwas darunter vorstellen. Es war le- zent und langsamer Justiz zu leiden. Um- Magengrube. Der Bus fährt durch eine wun- diglich eine vage Ahnung hügeliger Bergland- stände, die österreichische Investoren, die derschöne Hügellandschaft mit weidenden Kü- schaften, ein verschwommenes Bild von seit Jahren unter anderem den Banken- und hen. Zunächst kaum vorstellbar, dass hier ein Chaos und Anarchie, Bilder von Krieg und Versicherungssektor dominieren, jedoch nur solch kriegerisches Gemetzel stattgefunden ha- Flüchtlingen, und "ein Hauch von Orient" - ein teilweise abzuschrecken vermag. Man ist ben soll. blinder Fleck auf der Landkarte Europas. Am eben vor der Haustür. Österreich hat ganz of- Ostermontag trafen sich dreiundzwanzig un- fenbar verstanden, wie wichtig es ist, in die- ternehmungslustige junge Leute am Wiener se Region zu investieren und ist Nummer Westbahnhof für die Reise ins "Ungewisse". Eins unter den Auslandsinvestoren. Die jun- Der Bus hält schließlich vor einer muslimi- Nach wie vor scheint es unmöglich, sich dem gen Serben, die im Rahmen der UNA (United schen Gedenkstätte und Friedhof mit unzäh- Phänomen Balkan neutral zu nähern. Zu prä- Nations Association) Serbia die Belgrade In- ligen weißen Pfählen - gegenüber die Fabrik- sent sind die Bilder aus den Neunzigern von ternational Model United Nations (BIMUN) halle, in der damals die UNPROFOR-Truppen Bombardements, Vertreibungen, Belagerun- organisieren, zeigen uns das Nachtleben und stationiert gewesen waren.Ein Vertreter der gen, Massakern. Die Frage "Wie gegenwär- lassen die fatalistischen Einschätzungen und NGO "Mütter der Enklaven Srebrenica und tig ist der Krieg noch?" oder "Hat das Böse' Wirtschaftsdaten jedoch schnell verblassen. Zepa" führt uns durch die Gedenkstätte. Mit- ein Gesicht?", stellt sich fast zwangläufig. "We are proud to be Serbian. Why shouldn't we?" ruhiger Stimme erklärt er uns die Gescheh- Belgrad In den Osten Serbiens Das serbische Parlament, erster Halt unserer Die Reise führt uns durch den Osten Ser- Hauptquartier. Dann die Trennung von Män- Reise, Schauplatz vieler Demonstrationen, biens, über die Drina in die Republika Srpska nern und Frauen, die Abfahrt der Männer in darunter jener im Oktober 2000, die das En- weiter nach Srebrenica. Die Fahrt ist am drit- Bussen. 8.000 Personen, Männer und Bu- de der Ära Milo/evic markierte, hatte auch ten und schwierigsten Tag der Reise. Schon ben wurden dann vor den bereits vorbereite Gedänkstätte in Srebrenica nisse:" Über das Nichteinhalten der Waffenruhe durch die bosnischen Serben. Die Flucht der Bevölkerung nach Srebrenica zum UNO schon mehr Betriebsamkeit erlebt. Zum Zeitpunkt unserer Führung ist es verwaist: Die serbische Regierung ist seit einem Jahr in Koalitionsverhandlungen verstrickt. Zufällig treffen wir auf einen Parlamentarier, er hält sich bedeckt, was die innenpolitische Lage angeht. Bis zum Zerfall der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien beherbergte das Haus immerhin den ‚Rat der Republiken und Provinzen' und den ‚Bundesrat'. Die serbische Parlamentswahl ist unter anderem Gegenstand des Besuches in der österreichischen Außenhandelsstelle Handelsdelegierten Dr. Herbert beim Preclik. Denkbar ungünstige Voraussetzung für die dringenden Reformen des Landes ist die ungewisse Zukunft. Serbien hat unter einem GLOBAL VIEW 2/2007 AFA 61 ten Massengräbern erschossen."Anschlie- patroullieren immer noch vereinzelt EUFOR- rungs- und Assoziierungsabkommen mit der ßend sehen wir eine Dokumentation, die Bil- Truppen. Bei einem Besuch im EUFOR EU, die baldige Reduktion der EUFOR-Trup- der der Exekutionen werden uns noch Tage Camp erfahren wir mehr zur aktuellen Lage. pen, sondern auch der Umstand, dass der lang verfolgen. Eine Erkenntnis ist erschre- Ein Vortrag von Niels von Redecker, politi- Hohe Repräsentant, seine umfassende Le- ckend: Das Morden ist so einfach. scher Berater des EUFOR-Kommandanten, gislativ- und Exekutivkompetenzen immer gibt uns Auskunft. seltener nutze. Dr. Werner Almhofer, österreichischer Bot- Der letzte Tag Ankunft in Sarajevo Am Abend kommen wir erschöpft in Saraje- schafter in Bosnien-Herzegowina, erzählt vo an. Von der Stadt sehen wir nur ein Lich- uns von den Fortschritten, die das Land ge- Am letzten Tag unserer Reise zeigt uns der termeer in der Dunkelheit. Belagertes Sara- macht hat. Trotz einiger Probleme könne wohl exzentrischste Stadtführer sein Saraje- jevo, so der langjährige Rufname in der man in keinem Fall von einem Failed State vo. Er ist Autodidakt, Philosoph, Schriftstel- Weltöffentlichkeit, legendärer Schmelztiegel sprechen, so eine junge Bosnierin, die als ler und Komiker in einem. So sehen wir die von Orient und Okzident. Was der Stadt und Vertreterin des World University Service zahlreichen Facetten der Stadt. Die angeblich ihren Bewohnern noch im letzten Jahrzehnt (WUS) Austria, ein internationales Kooperati- von Saudi Arabien finanzierte größte Mo- widerfuhr, erscheint angesichts des Sonnen- onsprojekt im Bereich Bildung, bei dem Ge- schee der Stadt. Dort verkaufen ehemalige scheins und der vielen Cafés und Cevapcini- spräch teilnahm. Die junge Generation sei Mudschsadhedin-Kämpfer Gebetsteppiche cas, der lokalen Antwort auf nicht existente sehr optimistisch. und andere Dinge. Danach geht es in Rich- internationale Fast Food Ketten, surreal. Dies tung Republika Srpska. Die Grenze der Föde- täuscht jedoch nicht über die andere Seite Diese positive Einstellung der Bevölkerung ration verläuft mitten durch die Stadt. Dort der Einzigartigkeit des modernen Staates bestätigte auch der Leiter der lokalen EU- hört für Polizisten der Föderation der Kompe- Bosnien-Herzegowina hinweg. Obwohl die Monitoring Mission, DDr. Heinz Vetschera tenzbereich auf. Natürlich besichtigen wir nationalen Autoritäten mehr und mehr die beim abendlichen Sarajevsko Pivo. Anlass zu auch die Schauplätze der k. und k. Monar- Kontrolle übernehmen, bleibt die Sicherung vorsichtigem Optimismus gäben nicht nur chie: Das ehemalige Hotel Austria, in dem des Friedens eine Herausforderung. Deshalb die laufenden Gespräche über ein Stabilisie- Franz Ferdinand und seine Frau Sophie ihre letzte Nacht verbrachten, den Attentatplatz. Wir sehen aber auch die Mahnmale des Krieges: den Eingang des Tunnels, der die einzige Verbindung zwischen der belagerten Stadt und dem bosnischen "Free Territory" war, die Rosen von Sarajevo, die am Boden symbolisch markieren, wo Menschen während des Krieges zu Tode kamen. Auf dem langen Heimweg nach Wien können wir nochmals reflektieren. Wir bekamen in nur fünf Tagen die Gelegenheit die letzten fünf Jahrzehnte Revue passieren zu lassen eine neue Sichtweise auf die Region. So konnten wir die Vielfalt des Balkans schätzen und lieben lernen. Unsere benachbarte Region hat nun einen besonderen Platz in unserem Herzen eingenommen. << GLOBAL VIEW 2/2007 62 AFA Sicherheit interdisziplinär erforschen Die Students Initiative for Security Policy Research wurde durch das AFA-Wien initiiert und versteht sich als interdisziplinär forschende Arbeitsgruppe. Text Simon Tauer ls Ausgangspunkt des Projekts dienen die theoretischen Ansätze der erweiterten Sicherheitspolitik sowie der Human Security, die viel akzeptierte Grundlagen sind. Diese involvieren außer den militärischen auch ökonomische, politische und gesellschaftliche Faktoren und betonen weiters ein System von Stabilität, Sicherheit und Prosperität, sowie den Schutz jedes Einzelnen und seiner Freiheiten. Die globale Diskussion der Sicherheitspolitik nimmt immer größere Wichtigkeit im internationalen Dialog ein. Photo: UN Photo/x A Letztendlich, sind die Vereinten Nationen mit ihren Unterorganisation eine tragende Komponente in der Wahrung der globalen Sicherheit. Grund genug, dass sich das Akademische Forum für Außenpolitik Wien (AFA-Wien) dieses Themas annimmt. Schwerpunkt des ersten Projekts ist die Energiepolitik als eine der wichtigsten Faktoren der Sicherheitspolitik. In diesem Zusammenhang fand bereits im ersten Halbjahr 2007 eine Veranstaltungsreihe zum Thema Non-Proliferation und der friedlichen Nutzung der Kernenergie statt. Auf dieser Basis arbeitet nun das 12-köpfige Team des Projekts. Über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten wird eine sicherheitspolitisch aktuelle Thematik ausgearbeitet und analysiert. Die Forschung orientiert sich zunächst am historischen Kontext. Als Dachorganisation spielen hierbei die Internationalen Organisationen wie IAEA und OPEC eine entscheidende Rolle - beide mit Hauptsitz in Wien. Besonders wichtig sind die Europäische Union und die Vereinigten Staaten als sogenannte Global Actors. Ihre internationale Bedeutung und ihre nationalen Anliegen im Energiebereich werden ebenfalls von der Forschung erfasst. Dies deshalb, da die anschließenden Fallstudien der Länder Russland, des Iran und Venezuelas einen genauen Überblick über die heutige Situation geben sollen. Russland ist ein Key Player für die Europäischen Union, vor allen Dingen im Erdgassektor, Venezuela ein wichtiger Akteur für die Vereinigten Staaten und der Iran als aktueller Fall der Weltpolitik allgemein für Öl. Der Start der Analyse wird mit Ende Juni 2007 angesetzt. In einem ersten Treffen der Gruppe wurden die Bereiche aufgeteilt, an den bereits intensive gearbeitet wird. Die Resultate des Projekts werden am Ende bekannt gegeben und sollen dem Neuerungsanspruch des AFA-Wien und des SISPR Projekts gerecht werden. Weitere Informationen über SISPR sowie die aktuellen Entwicklungen des Projekts werden auf der Homepage http://afa.at/sispr veröffentlicht. << Statute mit dem Titel "Let Us Beat Swords into Ploughshares" vor dem UN Hauptquartier in New York, 1977 GLOBAL VIEW 2/2007 People LIGA - AFA 63 Panel discussion with Amb. SCHULTE, at the University of Vienna 15.05.2007 Panel discussion with Amb. SOLTANIEH at the University of Vienna, 18.04. 2007 Clubbing "10 Years Magazine GLOBAL VIEW and World Press Freedom Day 2007" at Badeschiff Vienna, 02.05.2007 Lecture by EU Commissioner Dr. Benita FERRERO-WALDNER at the Diplomatic Academy Vienna, 11.05.2007 GLOBAL VIEW 2/2007