Grünes Frankfurt Inhalt
Transcription
Grünes Frankfurt Inhalt
Grünes Frankfurt ZEITUNG DER GRÜNEN IM RÖMER AUSGABE Juni 2015 Barrierearme PDF-Version Inhalt Grünes Frankfurt 1 Editorial 2 Testphase: stadtteilverträgliche Umgestaltung der nördlichen Eschersheimer 4 Bürgerentscheid zum RennbahnGelände: „Ja“ zu BürgerInnenpark und Fußball-Akademie – daher „Nein“ am 21. Juni 7 Klinikum Höchst: Passivhaus-Neubau und neuer Klinikverbund 11 Grüner Standpunkt: Braunkohle – Nein, Danke! 14 Flüchtling kann Jede/-r werden: Frankfurt sagt „Willkommen“ 17 „Zukunft findet Stadt: Wohin geht die Reise?“ am 25. April 20 Pakt für den Nachmittag: Auf dem Weg zu mehr Ganztagsgrundschulen 30 Fehlentscheidung Terminal 3: Grüne weiter engagiert für mehr Lärmschutz 33 Aktionsplan Gleichstellung geht in die Umsetzung 36 Mehr Wohnraum für eine wachsende Stadt 39 Die Grünen im Römer 42 Liebe Leserin, lieber Leser, wovon träumen Sie? Was wollen Sie in Zukunft anpacken – für sich und für Ihre Stadt? Wie sie sich die Zukunftsstadt vorstellen, wollten wir von den Frankfurterinnen und Frankfurtern wissen. Mit rund 200 Zukunftsideen, die wir in unseren Stadtteil-Aktionen vorab gesammelt hatten, spannenden Expertinnen und Experten und etwa 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmern haben wir uns am 25. April unter dem Titel „Zukunft findet Stadt“ auf eine gemeinsame Zukunftsreise begeben. Ein Tag, der uns viele wertvolle Impulse gegeben hat, mit ideenreichen Gesprächen, die uns Spaß gemacht haben. Und wir wollen weiter mit Ihnen über unsere Zukunftsstadt diskutieren – und sie gemeinsam Realität werden lassen. Zugleich gilt: Die Zukunft beginnt heute und wir Grünen arbeiten an einem noch lebenswerteren und gerechteren Frankfurt für alle heutigen und künftigen Bürgerinnen und Bürger. Und da kaum etwas wichtiger sein kann als die Gesundheit, bin ich überaus froh, dass unsere Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig so hartnäckig für ein nachhaltiges Konzept für das kommunale Klinikum Höchst gekämpft hat. Sie hat sich damit durchsetzen können, einen Klinikverbund mit dem Main-Taunus-Kreis zu gründen und das erste Passivhaus-Krankenhaus Deutschlands in Höchst zu errichten. Ein Meilenstein für Frankfurt. „Historisch“ beschreibt ein anderes Thema: Das Rennbahngelände in Niederrad. Zu dessen Weiterentwicklung als großer BürgerInnenpark und zur Ansiedlung der DFBAkademie wird der erste Bürgerentscheid in Frankfurt am 21. Juni stattfinden. Die Bevölkerung hat nun die Chance, direkt über die Zukunft des Geländes zu entscheiden – gut so! Wir sind davon überzeugt, dass es an der Zeit für eine neue Nutzung ist und wir jetzt eine historische Chance haben, die Fläche als grünen Lebensraum für alle und für die besten Fußballerinnen und Fußballer nutzbar zu machen. Und es gibt weitere wichtige Zukunftsthemen, über die wir in dieser Ausgabe berichten. Etwa über den „Pakt für den Nachmittag“, mit dem die Lern- und Betreuungsangebote für Grundschülerinnen und Grundschüler weiter ausgebaut werden. Er trägt nicht nur zur größeren Bildungsgerechtigkeit für unsere Kinder, sondern ebenso zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf für die Eltern bei. Oder den ersten „Aktionsplan Gleichstellung“ mit acht Umsetzungsmaßnahmen für mehr Chancengerechtigkeit von Frauen und Männern in der Arbeitswelt. Doch es gibt auch Vorhaben, die unsere positiven Zukunftsperspektiven trüben. Zum Beispiel das geplante Braunkohlestaubkraftwerk in Griesheim, das wir Grünen aufs Schärfste ablehnen. Es wäre ein deutlicher Rückschritt auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt, die sich vollständig aus erneuerbaren Energien versorgen will. Von gesundheitlichen Faktoren gar nicht erst zu sprechen. Sehr kritisch betrachten wir auch das unbeirrte Festhalten der Fraport daran, den Frankfurter Flughafen um ein drittes Terminal zu erweitern. Es ist für mich nicht nachvollziehbar, dass man die ökonomische rosarote Zukunftsbrille aufsetzt und an einem Projekt festhält, zu dem es weitaus sinnvollere Alternativen gäbe; zumal es eine Entscheidung ist, die unverkennbar zu Lasten der Menschen und der Umwelt geht. Wenn wir in Zukunft aber damit leben müssen, setzen wir alles daran, dass die Bürgerinnen und Bürger nicht in einem verlärmten Flughafenvorfeld leben müssen. Das Stichwort „Vielfalt“ ist an unserem Zukunftstag sehr häufig gefallen, eine wesentliche Querschnittsaufgabe in unserer bunten Stadt mit Menschen aus 180 Nationen. Wie wir neue Mitbürgerinnen und Mitbürger willkommen heißen, die in ihrer Heimat alles zurückgelassen und oftmals schlimme Fluchterfahrungen gemacht haben, erläutert unsere Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg im Interview. Auch wir Grünen selbst stehen für Vielfalt - und sind gewachsen: zum 21. Mai ist Herbert Förster, Mitglied der Piratenpartei, unserer Fraktion beigetreten. Wir freuen uns, dass wir auch für Mitglieder anderer Parteien attraktiv sind, und haben einen kompetenten Mitstreiter gewonnen: herzlich willkommen! Ich hoffe, dass wir Ihnen mit der Lektüre dieser Ausgabe – noch mehr – Lust auf die Zukunft in unserer Stadt machen können! Ihr Manuel Stock Fraktionsvorsitzender und Geschäftsführer Testphase: stadtteilverträgliche Umgestaltung der nördlichen Eschersheimer Neuaufteilung im Test: Die Eschersheimer Landstraße Höhe Hu.gelstraße © Die GRÜNEN im Römer Aktuell wird die geplante Neuaufteilung der Fahrspuren auf der nördlichen Eschersheimer Landstraße getestet. Seit 30. März steht für Autofahrerinnen und Autofahrer zwischen Hügelstraße und Weißem Stein zunächst für drei Monate eine anstelle von zwei Fahrspuren je Richtung zur Verfügung. Ziele sind eine gerechtere Nutzung des Straßenraums, Stärkung von Einzelhandel und Gewerbe, mehr Platz für Rad- und Fußverkehr und mehr Aufenthaltsqualität für die Bürgerinnen und Bürger. Die Straßen in der Stadt sind mehr als Verbindungen von A nach B. Individueller Autoverkehr ist heute eine urbane Realität, ein Komfort, auf den viele Menschen nicht verzichten möchten. Doch in einer Stadt für alle Bürgerinnen und Bürger muss wieder mehr – sicherer – Raum für zu Fuß Gehende, für Begegnungen und fürs Verweilen der Menschen vorhanden sein, kurz gesagt: mehr Lebensqualität. Auch der zunehmende Radverkehr erfordert die Weiterentwicklung unserer Verkehrsinfrastruktur. „Straßen für alle“ heißt für uns Grüne, dass der Stadtraum gerechter aufgeteilt wird, als es vielerorts jahrzehntelang der Fall war. Das ist sozial und ökologisch sinnvoll. Daher ist geplant, die nördliche Eschersheimer Landstraße zeitgemäß und bestandsnah weiterzuentwickeln: Dank einer klaren Aufteilung in jeweils eine Fahrspur, einen Radschutz- und einen Parkstreifen sollen sich alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sicherer bewegen können. Radfahrerinnen und Radfahrer sollen künftig auf Schutzstreifen sicher fahren können, Gehwege teilweise verbreitert und Straßenquerungen mittels Gehwegnasen sicherer und barrierefrei ausgebaut werden. Darüber hinaus können vor allem die Fußgängerinnen und Fußgänger, Anwohnerinnen und Anwohner und anliegende Geschäfte davon profitieren, dass der Aufenthalt auf der Eschersheimer Landstraße künftig deutlich angenehmer wird. Damit die nördliche Eschersheimer auch grüner wird, sollen voraussichtlich siebzehn Bäume gepflanzt werden. Wie das in Zukunft funktionieren könnte, wird seit Ende März in einer Testphase, die bis zum Beginn der Sommerferien dauert, erprobt. Mit einfachen Mitteln und kleinem Budget in Höhe von rund 5.000 Euro wurden temporär wesentliche Veränderungen umgesetzt: Eine neue Beschilderung und die Markierung von Parkplätzen auf der rechten Fahrspur konzentrieren den Autoverkehr auf eine Spur. Blumenkübel und Sommergärten sollen im Testzeitraum zudem dazu beitragen, das Aussehen und Erleben der Straße vorläufig zu verwandeln. Verkehrszählungen auch in den Nebenstraßen Kurhessen-, Kirchhainer-, Dehnhardtstraße und Nußzeil sollen im Vorher-nachher-Vergleich ergeben, ob und wie sich die Verkehrsströme durch die Umgestaltung verändern. Nach den ersten Testwochen ist absehbar, dass die Verkehrsplanerinnen und Verkehrsplaner mit ihrer der Planung zugrunde liegenden Verkehrssimulation Recht behalten: Die Eschersheimer Landstraße ist auch noch mit einer Fahrspur leistungsfähig – der Verkehrskollaps ist bislang ausgeblieben. Der Autoverkehr fließt gelassener, für Radfahrende ist es jetzt schon sicherer und die Fußgängerinnen und Fußgänger haben mehr Platz, weil die Autos nicht mehr illegal auf dem Bürgersteig parken. Die Frankfurterinnen und Frankfurter haben gute Chancen, ein Stück Lebensraum in ihrer Stadt zurückzubekommen. Stadtteilverträgliche Umgestaltung nördliche Eschersheimer Landstraße • Fahrbahnbreite durchgängig mindestens 4,25 m • Radfahrschutzstreifen stadteinwärts im Wesentlichen: 1,25 m; stadtauswärts: 1,50 m • Eine neue Radfahr-Querung „Am Lindenbaum“ • Autos parken zukünftig auf der rechten Fahrspur • Längsparkplätze werden durch Parkbuchten neu geordnet • Gehwege sollen künftig frei von Autos gehalten und teilweise verbreitert werden • Für Fußgängerinnen und Fußgänger barrierefreie und sichere Querungen mit Gehwegnasen • Das Verweilen wird auch durch neue Bäume angenehmer • Bei erfolgreicher Testphase: Die geschätzten Kosten der Umsetzung aller Maßnahmen betragen 4,1 Millionen Euro, die im Haushalt bereitstehen Bürgerentscheid zum Rennbahngelände: „Ja“ zu BürgerInnenpark und FußballAkademie – daher „Nein“ am 21. Juni Rennbahngelände Niederrad: Über seine Zukunft entscheiden Sie © Die Grünen im Römer Zum ersten Mal können die Frankfurterinnen und Frankfurter in einem Bürgerentscheid ihre Stimme abgeben. Die Zukunftsentscheidung für das heutige Rennbahngelände in Niederrad, das mit der Ansiedelung der DFB-Akademie, einem fast 18 Hektar großen BürgerInnenpark und neuen Zugängen auch für den Stadtteil weitergehende Perspektiven erhalten könnte, wird am 21. Juni getroffen. Traditionen sind wichtig, denn sie geben Vertrauen und Gemeinsamkeit. Frankfurt ohne „Ebbelwoi“, Römer oder Skyline? Für die meisten gehört das unbedingt zu Frankfurt. Was aber, wenn eine liebgewonnene Tradition einiger und das Wohl aller nicht miteinander im Einklang stehen? Die Rennbahn in Niederrad hat eine hundertfünfzig Jahre alte Tradition. Galopprennen galten lange als schicker Sport und gesellschaftliches Ereignis. Ehrlicher Blick auf das Gemeinwohl Im Jahr 2015 ist der Blick auf den Galoppsport weniger glamourös: Seit Jahren bleiben BesucherInnen und SponsorInnen aus. Nur noch fünf Renntage pro Jahr werden veranstaltet. Der Galopprennsport ist zudem eng mit dem internationalen Wettgeschäft verknüpft, das sich immer mehr ins Internet verlagert. Er ist darüber hinaus alles andere als eine tierfreundliche Sportart. Fakt ist auch: Die Stadt Frankfurt hat den Betrieb des Rennclubs seit 1995 mit insgesamt 9,4 Millionen Euro an Investitionen bzw. dem Verzicht auf Einnahmen beträchtlich unterstützt. Das hielten und halten wir Grünen nicht länger für vertretbar gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern. Eine (dauerhafte) Subventionierung der Galopprennbahn kann es nicht geben – unabhängig von der DFB-Akademie. Mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) ergibt sich nun die historische Chance, das Gelände weiterzuentwickeln und einen Partner an unsere Stadt zu binden, der auch in die Zukunft investiert. Neuer Park: öffentliches Grün für alle Der Bannwald und umliegende Grünflächen haben eine wichtige Funktion für die Abkühlung unserer Stadt. 8,6 Hektar umfasst der Bannwald, und der neue BürgerInnenpark könnte eine Fläche von 9,4 Hektar haben: insgesamt 18 Hektar öffentliches Grün, das jeden Tag offensteht. Und das gehört zu den meistgenannten Wünschen der Frankfurterinnen und Frankfurter aller Altersgruppen: Freizeit, Erholung und Sport draußen im Grünen. Bei der Konzeption des Parks würden sie in mehreren Phasen beteiligt. Heute sind bereits circa 1,2 Hektar der Fläche mit Gebäuden und Anlagen versiegelt. Auch für den Golfclub, der sich hier befindet, sprechen weder soziale noch ökologische Gründe; zumal wenn Gemeinwohlinteressen, also die Interessen aller Bürgerinnen und Bürger, hier Raum finden könnten. Nachhaltiges Konzept mit Vorteilen für alle Bei einer behutsamen Weiterentwicklung würden eine weitere Flächenversiegelung auf ein Minimum reduziert und Ausgleichsflächen ausgewiesen. 90 Prozent des Gesamtgeländes blieben grün. Aus all diesen Gründen ist es nach unserer Überzeugung an der Zeit, nicht länger einer überkommenen Tradition nachzuhängen, sondern jetzt neue Perspektiven für das Rennbahngelände anzugehen. Deshalb hat sich die Frankfurter Stadtregierung im Sinne der Bürgerinnen und Bürger dafür eingesetzt, mit dem DFB einen zuverlässigen Pächter mit langfristigem Konzept für das Gelände zu gewinnen und das ökologisch aufgewertete grüne Areal wieder für alle nutzbar zu machen. Wesentliche Argumente für eine Zukunft mit dem BürgerInnenpark und DFB: 1.Ökologische Aufwertung und öffentliche Nutzbarmachung des 18 Hektar großen durchgängigen Grün- und Erholungsraums 2.Sicherung des Landschaftsschutzgebiets und der „Grünen Lunge“ Frankfurts 3.Zuverlässiger Pächter mit langfristigem Konzept statt weitere Subventionierung des Rennsports 4.Bindung des DFB mit seiner Zentrale und 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, DFB-Akademie und DFB-Campus 5.Bereicherung für den Stadtteil Niederrad Weitere Informationen unter: http://perspektive-niederrad.de Klinikum Höchst: PassivhausNeubau und neuer Klinikverbund Die neue Passivhaus-Klinik im Modell © wörner traxler richter In großen Schritten ging es in den letzten Monaten für das Klinikum Höchst voran: Beschluss des Neubaus durch die Stadtverordnetenversammlung, Verankerung der erforderlichen Mittel im Haushalt und Einreichung des Bau- und Förderantrags. Nun sind auch die Verhandlungen über den Zusammenschluss des Klinikums Höchst mit den Kliniken des Main-Taunus-Kreises im Klinikverbund Frankfurt-Main-Taunus abgeschlossen. Eines der schwierigsten Projekte der Wahlperiode wurde professionell und mit langem Atem bewältigt: Das Klinikum Höchst bleibt in kommunaler Trägerschaft, erhält im neuen gemeinnützigen Klinikverbund und mit einem nachhaltigen neuen Klinikgebäude eine solide medizinische sowie wirtschaftliche Zukunftsperspektive. Eine wichtige Perspektive für Frankfurt, die unsere Gesundheitsdezernentin Rosemarie Heilig erzielt hat. Sie war als Managerin komplexer Aufgaben mit ihrem fachlichen Know-how und politischer Durchsetzungsfähigkeit einmal mehr erfolgreich. Der neue gemeinnützige Klinikverbund mit den beiden Kliniken des Main-Taunus-Kreises erhält alle drei Kliniken in kommunaler Trägerschaft. Mit dem Zusammenschluss entsteht einer der größten Krankenhausbetriebe in der Region; den Patientinnen und Patienten wird ein Leistungsangebot zur Verfügung stehen, das bedarfsorientiert, abgestimmt und qualitativ hochwertig ist. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Aufsichtsräten und den politischen Gremien gilt es nun, die Zukunft des Klinikverbundes zu gestalten. Die erste Passivhaus-Klinik Deutschlands entsteht in Höchst Als erste Passivhaus-Klinik in Deutschland soll der ersehnte Neubau bis 2018 fertiggestellt sein. Auf einer Bruttogeschossfläche von circa 78.000 Quadratmetern können dann jährlich über 33.500 Patientinnen und Patienten versorgt werden. Hierfür stehen im Neubau künftig 664 stationäre Betten und 40 tagesklinische Plätze zur Verfügung. Baukosten: 236,7 Millionen Euro. Für die Frankfurterinnen und Frankfurter bringt das die beruhigende Gewissheit, dass ihre medizinische Versorgung auch in Zukunft sichergestellt ist. Der Klinikverbund ist hierfür das Herzstück im Frankfurter Westen. Doch nicht nur das: Der Erhalt der Maximalversorgung – also mit weitreichendem Angebot und vielfältiger medizinischtechnischer Ausstattung – auf höchstem Niveau wird mit dem neuen medizinischen Konzept gewährleistet. Dabei werden Schwerpunkte ausgebaut und Zentren gebildet, wie zum Beispiel ein neues Gesundheitszentrum. Auf den frei werdenden Flächen sollen außerdem rund 300 Wohneinheiten entstehen. Zu den Besonderheiten gehört das sogenannte Höchster Zimmer, eine Frankfurter Innovation. Es ist in Zusammenarbeit mit den Pflegenden entwickelt worden und ein wichtiger Fortschritt für die Pflegearbeit. Darüber hinaus wird ein modernes Raum- und Funktionsprogramm Erleichterungen für das medizinische und pflegerische Personal und eine angenehme Atmosphäre für PatientInnen und BesucherInnen bringen. Grüner Standpunkt: Braunkohle – Nein, Danke! Im Industriepark Griesheim plant die Firma WeylChem ein Braunkohlestaubkraftwerk, das im kommenden Jahr in Betrieb gehen soll. Wir Grüne lehnen das aufs Schärfste ab: Die klimaschädliche Energieerzeugung mit Braunkohle ist ein unzeitgemäßes Relikt aus der EnergieVergangenheit und hat in unserer nachhaltigen Stadt, die sich bis 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgen will, nichts zu suchen. ©Thinkstock | Sean Gallup Braunkohle ist ein sehr schmutziger Energielieferant: Als CO2-Schleudern sind Kohlekraftwerke klimafeindlich – das ist bekannt. Dennoch hat die Firma WeylChem vor, im Frankfurter Stadtteil Griesheim eine solche Anlage zu errichten, die jährlich 48.200 Tonnen Kohlendioxid ausstoßen wird. Dies sind nach Angaben des Investors sogar 7.200 Tonnen und somit über 15 Prozent mehr als mit der jetzigen gasbetriebenen Anlage. Allein das ist so viel CO2, dass rund 360.000 Bäume nötig sind, um es zu binden. Außerdem wird die Luft vermehrt belastet, zum Beispiel mit Feinstaub, Schwefeldioxid, Stickoxiden und Quecksilber. Ebenso wie beim Bau eines ähnlichen Kraftwerks in Fechenheim im Jahr 2011, für dessen Verhinderung unsere damalige Umweltdezernentin Dr. Manuela Rottmann alle Hebel in Bewegung gesetzt hatte, soll auch bei der Griesheimer Anlage keine Rauchgasentschwefelungsanlage eingebaut werden. Das wäre aber verfügbarer Stand der Technik und sollte heutzutage eine Selbstverständlichkeit sein. Frankfurter Klimasschutzziele ad absurdum? Mit diesem neuen Kraftwerk werden die städtischen Klimaschutzziele und bisherigen Maßnahmen vieler Beteiligter erneut ad absurdum geführt. Die Stadt Frankfurt hat sich zum Ziel gesetzt, Frankfurt bis zum Jahre 2050 zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Daher ist es nicht akzeptabel, dass ein hier ansässiges Unternehmen durch den Neubau von Braunkohlekraftwerken dieses Ziel systematisch unterläuft, anstatt durch innovative Lösungen zu zeigen, dass auch die lokale Industrie zukunftsfähig ist und den Weg hin zu 100 % erneuerbaren Energien mitgestaltet. Wir werden in Gesprächen alles daransetzen, das Kohlekraftwerk zu verhindern. Rechtlich wird das sehr schwierig, denn der Investor bleibt mit einer Leistung von 19,5 Megawatt knapp unter der Grenze, für die ein aufwendigeres Genehmigungsverfahren nötig wäre. Zudem fordern wir, dass der Bundesgesetzgeber endlich tätig wird, damit diese Schadstoff-Schleudern nicht mehr gebaut und betrieben werden dürfen. Braunkohle kontra Umwelt- und Klimaschutz Frankfurt liegt im Geltungsbereich des Luftreinhalteplans Rhein-Main. Das bedeutet, die Konzentration von Luftschadstoffen ist im Ballungsraum so hoch, dass von ihnen eine Gesundheitsgefahr ausgeht. Luftreinhaltepläne müssen geeignete Maßnahmen enthalten, um die Schadstoff-Konzentrationen zu senken. Da ist es widersinnig, eine Anlage zu bauen, die die Luftschadstoffwerte weiter erhöht. Darüber hinaus werden bereits während des Abbaus von Braunkohle Landschaften zerstört, die Umwelt vergiftet und die Gesundheit geschädigt. Der Braunkohlestaub für das geplante Kraftwerk soll aus dem Rheinischen Braunkohlerevier in der Kölner Bucht mit drei bis vier Lkw-Transporten pro Werktag nach Griesheim transportiert werden. Flüchtling kann Jede/-r werden: Frankfurt sagt „Willkommen“ Neue MitbürgerInnen willkommen heißen und integrieren © iStockphoto | Savas Keskiner Frankfurt ist eine vielfältige, solidarische und weltoffene Stadt. Wir waren und sind Pionierin in Sachen Diversität. Heute leben bei uns Menschen aus über 180 Nationen friedlich zusammen – und sie alle sind Frankfurterinnen und Frankfurter. Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg erläutert im Interview, wie wir eine Willkommenskultur leben und Flüchtlinge, die meist alles hinter sich lassen mussten, in die Stadtgesellschaft einbinden. Grünes Frankfurt: Das Schicksal der zahlreichen Flüchtlinge, die in den letzten Monaten einen Ort der Freiheit, Sicherheit und Lebensperspektiven suchen, bewegt die Frankfurterinnen und Frankfurter. Für das Integrationsdezernat und dich persönlich ist das ein Thema, das euch sehr am Herzen liegt: Weshalb? Dr. Nargess Eskandari-Grünberg: Die Integration von Flüchtlingen war von Anfang an eine Forderung grüner Politik. Integration muss möglichst schnell stattfinden. Viele Flüchtlinge warten jedoch sehr lange, bis sie an Sprachkursen teilnehmen können oder arbeiten dürfen. Viele der Menschen, die zu uns kommen, haben Schreckliches erlebt, deswegen brauchen sie eine medizinische Versorgung, zu der auch die Behandlung von Traumata und psychosoziale Betreuung gehören. Chancengerechtigkeit bedeutet für uns Grüne, dass Flüchtlinge die Chance erhalten, sich zu integrieren, an Sprachkursen teilzunehmen, eine Ausbildung zu beginnen und dass ihre bisherigen Ausbildungen und Abschlüsse anerkannt werden. Grüne Integrationspolitik heißt Teilhabe und Partizipation auf Augenhöhe. Sie bedeutet aber auch, vorausschauend zu planen und nachhaltig zu handeln. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, was diese Menschen erlebt haben, wir müssen uns aber auch darüber im Klaren sein, dass diese Menschen eine Chance für unsere Gesellschaft darstellen. Grünes Frankfurt: Das heißt, du siehst die Fragestellung aus zwei Perspektiven? Dr. Nargess Eskandari-Grünberg: Genau. PolitologInnen, SoziologInnen und ÖkonomInnen fordern unisono eine Zuwanderung von 500.000 Menschen jährlich nach Deutschland. Wir brauchen eine intelligente Integrationspolitik und wir brauchen eine respektvolle Integrationspolitik. Integration ist nicht dann gelungen, wenn ausgebildete Fachkräfte als Taxifahrer oder als Putzkräfte arbeiten. Daher wollen wir allen Menschen die Möglichkeit geben, das Beste aus sich zu machen. Wir brauchen eine Zusammenarbeit mit IHK und Arbeitsamt. Auch müssen wir über bisherige Regelungen nachdenken. Eine Kettenduldung, wie wir sie jetzt haben, verhindert faktisch den Zugang zum Arbeitsmarkt. Menschen, die zu uns kommen, brauchen eine Perspektive. Grünes Frankfurt: Viele Menschen wollen helfen: Was kann Jede/-r persönlich tun und was brauchen wir als Stadt, um Anteil zu nehmen und den Menschen einen Neuanfang bei uns zu ermöglichen? Dr. Nargess Eskandari-Grünberg: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, zu helfen. Flüchtlinge brauchen Sprachkurse, Sportangebote, Rechtsberatung, Lebensberatung, Qualifikationen und Brückenbauer, die ihnen den Weg in unsere Gesellschaft erleichtern. Die Willkommenskultur, wie sie von den Menschen in Frankfurt gelebt wird, ist vorbildlich. Wir müssen diese Kräfte jedoch besser koordinieren. Deshalb brauchen wir eine Anlaufstelle, um die Hilfsangebote einzelner Menschen, migrantischer Organisationen und Selbstorganisationen sowie Initiativen zu koordinieren. Die Zuteilung materieller Ressourcen und die Unterbringung von Menschen alleine reichen nicht. Grüne Integrationspolitik heißt: Perspektiven schaffen. „Zukunft findet Stadt: Wohin geht die Reise?“ am 25. April Alle Fotos zu diesem Artikel: © Jessica Schäfer Rund 300 BürgerInnen, ExpertInnen und grüne StadtpolitikerInnen haben sich Ende April im Kap Europa auf eine Zukunftsreise begeben: Wie soll unsere Stadt in dreißig bis vierzig Jahren aussehen? Wie wollen wir zusammenleben? Was müssen wir dafür tun? Das und mehr diskutierten die TeilnehmerInnen an verschiedenen Stationen des vielfältigen „Reisetags“. Um Zukunftsideen zu sammeln, war die grüne Fraktion außerdem vorab an insgesamt zwölf Terminen mit dem umweltfreundlichen Zukunftsmobil in verschiedenen Frankfurter Stadtteilen unterwegs. Die über 200 vor Ort gesammelten Ideen wurden auf der Veranstaltung gezeigt und – teilweise – diskutiert. Begrüßung Die wachsende Stadt ist eine große Chance für Frankfurt, das schon immer „kurze Wege“ hatte und sich in vielen Punkten nachhaltig ausgerichtet hat, betonte der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer, Manuel Stock, in seiner Begrüßung. Eine zentrale Zukunftsfrage werde es sein, wie Frankfurt in Zukunft eine vielfältige, solidarische und weltoffene Stadt für alle eingesessenen und neuen Bürgerinnen und Bürger bleibt. Er lud alle Anwesenden ein, abseits des politischen Alltags über die Zukunft Frankfurts zu diskutieren, querzudenken und Ideen für die Stadt von morgen zu entwickeln. Begrüßung Manuel Stock Impulsvortrag und Podium In Städten „kommt zusammen, was nicht zusammengehört“ – so Impulsredner Prof. Dr. Armin Nassehi. In der Stadt begegneten sich Menschen frei und mit der Möglichkeit, unterschiedlich und fremd zu bleiben: Das erzeuge Dynamik und Veränderung. Neben der Ungleichheit, die ausgehalten werden müsse, sei es wesentlich für die Stadtgesellschaft, dass es Solidarität, eine gemeinsame Perspektive und einen politischen Interessensausgleich gebe. Was das für die wachsende Zukunftsstadt Frankfurt heißen könnte, diskutierte er dann mit den Podiumsgästen Marlene Haas, Social Entrepreneurin und IHK-Vizepräsidentin in Frankfurt, der Stadtplanerin und -forscherin Fabienne Hoelzel aus Zürich und dem grünen Bürgermeister und Planungsdezernenten Olaf Cunitz. Hoelzel stellte fest, dass es für sie vor allem darum gehe, nicht nur Pläne zu zeichnen, sondern die Bürgerinnen und Bürger aktiv einzubinden. Positive gemeinsame Perspektiven der Stadtentwicklung gelte es zu entwickeln und umzusetzen – und hier habe Frankfurt doch sehr gute Voraussetzungen. Haas trägt hierzu mit ihren nachhaltigen, sozialen und kulturellen Projekten ganz konkret bei, etwa wenn sie in die Stadtteile geht und die Bürgerinnen und Bürger für ein nachhaltiges Leben begeistern will. Sie wünschte sich mehr Mut, Neues auszuprobieren. Neue Wege in der Stadtentwicklung zeigte Olaf Cunitz auf: Indem immer stärker integriert und übergreifend auf allen Ebenen gedacht und gehandelt werde, wie zum Beispiel mit dem Innenstadtkonzept, gelänge es noch besser, Frankfurt als Wohn- und Wirtschaftsort im Einklang mit hoher Umwelt- und Lebensqualität weiterzuentwickeln. Beim Thema Wachstum müsse man sich bewusst sein, dass die Bevölkerungsdichte in anderen – lebenswerten – Städten weitaus höher sei und die künftigen Entwicklungschancen für Frankfurt positiv seien. Vielfalt ist ein zentraler Schlüssel zur Zukunftsstadt, so das übereinstimmende Fazit. Und immer wieder über den eigenen Tellerrand zu schauen. Impulsvortrag Prof. Dr. Armin Nassehi BürgerInnen im Dialog mit den grünen DezernentInnen: Dr. Nargess EskandariGrünberg, Rosemarie Heilig, Sarah Sorge, Stefan Majer, Olaf Cunitz (v. l.) Thementisch „Ist Frankfurt auf den Klimawandel vorbereitet?“ Der Klimawandel ist Realität – deshalb müsse der Klimaschutz auch in Frankfurt noch weiter ausgebaut werden, so Klimaschutzexperte Dr. Werner Neumann. Ebenso müssten die Auswirkungen des Klimawandels eingeplant werden, wie es mit der Frankfurter Klimaanpassungsstrategie bereits begonnen worden sei. Wichtig seien eine Freiraumplanung mit Klimacheck, helle Oberflächen, große Bäume, Parks und bewegtes Wasser, erklärte die Landschafts-, Stadt- und Raumplanerin Andrea Hartz. Bei der Innenentwicklung komme der Klimaschutz häufig zu kurz. Dem stimmte Gastgeberin Rosemarie Heilig, Umwelt- und Gesundheitsdezernentin, zu: Sie will noch mehr Grün in der Stadt und rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, das auch selbst in die Hand zu nehmen. Zudem müssten wir künftig über die Stadtgrenzen hinaus-, also regionaler denken. Thementisch „Wohnturm, WG oder Reihenhaus: Wie geht nachhaltiges Wohnen in der Zukunftsstadt?“ Auch wenn Frankfurt wächst, geht es nicht nur darum, möglichst schnell möglichst viele Wohnungen zu bauen, sondern weiteren, qualitätvollen Wohnraum zu schaffen. Nachverdichtung ist ein zentrales Thema, das sah nicht nur Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz so. Auch seine Gesprächspartnerin Prof. Martina Klärle plädierte dafür und stellte die Ideen ihrer Studierenden an der University of Applied Sciences Frankfurt vor: Für die Aufstockung von Wohnhäusern kämen hunderte Gebäude in Frage – ohne zusätzlichen Flächenverbrauch. Die Stadtplanerin und -forscherin Fabienne Hoelzel hingegen sah die größeren Chancen in einer polyzentrischen Weiterentwicklung, der Gedanke der Region und ihrer Vernetzung müsse ausgebaut werden – das Denken über die Stadt hinaus. Thementisch „Partizipation: Mitgestaltung für alle?“ Partizipation ist ein Schlüsselthema für die Zukunftsstadt. Wie es gelingen kann, bei Beteiligungsprojekten eine noch größere Vielfalt von Frankfurterinnen und Frankfurtern einzubinden, stand am Thementisch mit Gastgeberin Ursula auf der Heide, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer, zur Diskussion. Als erste Herausforderungen wurden das frühzeitige Starten von Projekten, die Transparenz von Gestaltungsmöglichkeiten und unterschiedliche Zugänge beziehungsweise eine „aufsuchende Beteiligung“ betrachtet. Die Expertin Sonja Hörster stellte dazu einige ihrer Projektbeispiele und ihre Praxiserfahrungen vor. Deutlich wurde, welche Faktoren ebenfalls zum Gelingen beitragen, wie der Moderator Dr. Stefan Bergheim, Zentrum für gesellschaftlichen Fortschritt, mit den TeilnehmerInnen herausarbeitete: etwa die Aufgabenklärung, ein tieferes Zuhören, nachvollziehbare Resultate und Rückmeldungen und nicht zuletzt die Einsicht, dass es bei Partizipation um gemeinsames Gestalten und nicht um das Stellen von Forderungen geht. Thementisch „Vom Lernort zum Lebensort – welche Veränderungen brauchen Schulen für eine gelungene Entwicklung zum Ganztag?“ Die Schule vom Kind aus zu denken, ist der Anspruch von Bildungsdezernentin Sarah Sorge. Also eine Schule, die einen Rahmen bietet, in dem sich Kinder wohlfühlen und eine positive Lernatmosphäre erleben. Vor allem die noch nicht ausreichende Vernetzung von Lehrenden und Erziehenden sowie der Schulen untereinander war ein Aspekt, über den ausführlicher gesprochen wurde. Ebenso wie die Schulen und die künftige SchulRealität müsse sich die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern weiterentwickeln. Das sieht der Experte am Thementisch, Prof. Dr. Udo Rauin, als seine Aufgabe an der GoetheUniversität, wie er hervorhob: die Lehrenden von morgen „zukunftsfit“ zu machen. Thementisch „Gleichberechtigte Mobilität in der wachsenden Stadt“ Der weitere Ausbau des Radverkehrs in der Stadt ist für viele Bürgerinnen und Bürger eines der „Top-Themen“ – dies zeigte sich auch am von Jürgen Schultheis (House of Logistics and Mobility, HOLM) moderierten Thementisch: Hier wurden Parkhäuser für Fahrräder in den Straßen, das Angebot von Leihfahrrädern, insbesondere an den Haltestellen von Bussen und Bahnen, in die Diskussion gebracht. Ebenfalls debattiert wurde über autonomes Fahren. Während sich die Runde einig darüber war, dass eine Mobilitätskarte für alle Verkehrsmittel ein richtiger und wichtiger Baustein für die Zukunftsfähigkeit einer stadtverträglichen Mobilität ist, gab es auch von den beteiligten Expertinnen und Experten, der Stadtsoziologin und Mobilitäts- und Wohnforscherin Steffi Schubert und dem Mobilitätsforsch-er Thomas Klinger, und dem grünen Verkehrsdezernenten Stefan Majer kontroverse Positionen. So etwa in der Frage erweiterter Fußgängerzonen und „shared spaces“ oder auch einer rigoroseren Parkraumbewirtschaftung. Thementisch „Integrations-politik – Zukunft gestalten in der vielfältigen Stadt“ Vielfalt ist ein Begriff, der an diesem Tag häufig gefallen ist. Was er als Querschnittsaufgabe für die Zukunftsstadt konkret bedeuten soll, wurde am Thementisch facettenreich diskutiert. Die Entdeckung von Gemeinsamkeiten, Respekt, ein Aufeinanderzugehen und gleichberechtigte Teilhabe seien zentrale Voraussetzungen, so die Expertinnen- und Experten-Runde mit Prof. Helma Lutz, Pfarrer Jürgen Mattis und Integrationsdezernentin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg. Das allein reiche aber nicht aus, vielmehr müssten auch Strukturen und Systeme weiterentwickelt werden, um Vielfalt umfassend und verbindlich praktisch umzusetzen. Die Zugänge und TeilhabeAngebote sollten so erweitert werden, dass ohne Barrieren auf Augenhöhe miteinander kommuniziert werden kann – auch im digitalen Raum. BürgerInnen und Bürger und ihre Ideen für die Zukunftsstadt Drei der Ideengeberinnen und Ideengeber unserer Stadtteilaktionen im März und April waren eingeladen, ihre Ideen für Frankfurt vorzustellen und in den gemeinsamen Dialog zu bringen. Vieldiskutierte Themen waren die autofreie Innenstadt und noch mehr Fahrradwege, weitere Grünflächen, auch auf Dächern, etwa zum Anpflanzen von Gemüse. Auch das Stichwort Wohnen und bezahlbarer Wohnraum ist ein Zukunftsthema, das sehr bewegt; und wie wir auf dem Weg zur nachhaltigen Stadt unsere Häuser und Stadtbeleuchtung noch energieeffizienter gestalten können. Kontrovers und emotional wurde es bei der Frage, ob ein Zoo in die Zukunftsstadt gehöre – oder Tierschutz und alternative soziale Nutzungen dieser Fläche zukunftsgemäßer seien. In die regen Diskussionen zu diesen und weiteren Themen brachten sich die grünen Dezernentinnen und Dezernenten ein: wofür sie sich bereits heute engagieren und welche Ideen in Zukunft möglicherweise angegangen werden können. Ideengespräch „Theater“ mit Sebastian Popp, Ute Bansemir und Manuel Stock (v. l.) Ideengespräch „Vielfältige Stadt: Theater für alle“ Wenn die Zukunftsstadt noch vielfältiger und bunter ist als das heutige Frankfurt: Was muss passieren, damit das Theater in seiner ganzen Vielfalt tatsächlich Ort und Spiegel dieser Stadtgesellschaft ist? Und wie können wir die Angebote für Kinder und Jugendliche weiter ausbauen, mehr von ihnen ins Theater holen? Die Frankfurter Gruppe „theaterperipherie“ füllt mit ihrem „postmigrantischen“ Theater eine Lücke – und zeigt Perspektiven für eine Spielform des Theaters mit Zukunft. Theaterleiterin Ute Bansemir erläuterte, dass sie als sogenanntes freies Theater eigene Arbeitsformen hätten, um sich Themen zu erarbeiten: performativ werde der Text Zwiebelhäuten gleich er- und bearbeitet. Qualität bemesse sich am kreativen Produkt und nicht allein am Geld. Ob aber die gegenwärtige Verteilung der Mittel für Theater noch den Realitäten einer sich verändernden Stadt und Kultur entspräche, fragte der kulturpolitische Sprecher der Grünen im Römer, Sebastian Popp. Die Freie Theaterszene muss künftig stärker gefördert werden, so die zentrale Forderung. Die Idee des „Theater 1-2-3“ – eine neue Spielstättenstruktur ohne eigenes Ensemble, bestehend aus unterschiedlichen Spielorten für die freie Szene und lokale Gruppen – sei auf jeden Fall ein hervorragender Zukunftsbaustein, darin waren sich alle einig. Impulspodium Prof. Dr. Armin Nassehi, Olaf Cunitz, Marlene Haas, Fabienne Hoelzel, Petra Manahl Unsere Stadtteil-Aktionen Unser Zukunftsmobil kam in die Stadtteile Zwischen 27. März und 19. April machten die beiden umweltfreundlichen Zukunftsmobile in verschiedenen Stadtteilen Station: Jeweils für circa zwei Stunden kamen grüne Stadtverordnete und OrtsbeirätInnen mit den BürgerInnen in den Dialog über die Zukunft Frankfurts und sammelten Ideen, die auf der Veranstaltung am 25. April gezeigt und thematisiert wurden. Denn die Zukunft unserer Stadt ist schließlich ein Thema, das uns alle angeht. Und gerade wir Grünen wollen, dass Sie, die Bürgerinnen und Bürger, noch stärker mitwirken und sich engagieren können – für Ihren Stadtteil, für Ihre Stadt oder für andere! 27.03. 16:00 h Schweizer Platz, Sachsenhausen 11.04. 11:00 h Berger Straße, Bornheim 11:00 h Hausener Brückweg, Hausen 12.04. 15:00 h Alter Flugplatz, Bonames 17.04. 14:30 h Wochenmarkt, Heddernheim 17:00 h Merianplatz, Nordend 18.04. 10:00 h Wochenmarkt, Höchst 11:00 h Leipziger Straße, Bockenheim 13:30 h Riedbergplatz , Riedberg 14:00 h Ostendstraße , Ostend 17:00 h Weißer Stein, Eschersheim 17:00 h Tel-Aviv-Platz, Europaviertel Pakt für den Nachmittag: Auf dem Weg zu mehr Ganztagsgrundschulen Schule als Lebensort – mit dem „Pakt für den Nachmittag“ © iStockphoto Gelingende Bildungswege, noch mehr familiengerechte Betreuungsangebote und die Förderung in gestalteten Übergängen von der Kindertagesstätte zur Grundschule zur weiterführenden Schule sind zentrale Bestandteile der integrierten Schulentwicklung und grüner Politik. Der neue „Pakt für den Nachmittag“ forciert die Umsetzung unserer Ziele in Frankfurt. Um ihre Talente voll entfalten zu können, brauchen Kinder Zeit, Raum und Anregungen – wie auch immer ihre Herkunft oder Lebenssituation ist. Wenn die Schule zum Lern- und Lebensort wird, schaffen wir hierfür beste Voraussetzungen: Mit der Weiterentwicklung von Grundschulen zu ganztägig arbeitenden Schulen wollen wir erreichen, dass alle Frankfurter Kinder ein Mehr an Teilhabemöglichkeiten und faire Bildungschancen erhalten. Sehr wichtig ist uns zudem mit Blick auf die Eltern, dass Familie und Beruf noch besser vereinbar werden. Daher investiert die Stadt Frankfurt seit vielen Jahren in den Ausbau von Betreuungsangeboten für Grundschulkinder und setzt das integrierte Konzept der Ganztagsschule um. Jährlich werden 600 zusätzliche Plätze in der „Erweiterten schulischen Betreuung“ geschaffen. Weit über die Hälfte unserer Grundschulkinder wird heute bereits ganztägig betreut. Mehr als 75 Millionen Euro investiert die Stadt Frankfurt jedes Jahr allein in die Betreuung von Grundschulkindern. Die Teilnahme am „Pakt für den Nachmittag“ eröffnet nun die Chance, an 25 Frankfurter Grundschulen noch rascher die Bildungs- und Betreuungsangebote in Grundschulen und Grundstufen der Förderschulen in öffentlicher Trägerschaft zu intensivieren und zu verzahnen. An den teilnehmenden Schulen können alle Kinder, deren Eltern es wünschen, ganztägig ein verlässliches integriertes Bildungs- und Betreuungsangebot von 7:30 Uhr bis 17 Uhr nutzen. Dabei sollen Schule und Betreuung ineinander übergehen, das heißt, am Nachmittag arbeiten LehrerInnen und ErzieherInnen Hand in Hand. Hinzu kommt ein Ferienangebot für alle Schülerinnen und Schüler. Das kann nur gemeinsam mit den bereits vorhandenen und kommunal finanzierten Ganztags- und Betreuungsangeboten für Grundschulkinder in den Stadtteilen erreicht werden. Die Einrichtungen im Quartier und die Kompetenzen von Vereinen und Initiativen werden bei der Entwicklung von attraktiven Ganztagsangeboten auch weiterhin einbezogen. Diejenigen Frankfurter Grundschulen, die passende bauliche Bedingungen und schon erste Anstrengungen in Richtung Ganztag unternommen haben, wurden von Bildungsdezernentin Sarah Sorge zur Teilnahme eingeladen. An den Start gehen zum Schuljahr 2015/16 zehn Frankfurter Grundschulen, weitere werden folgen. Perspektivisch soll es für alle Frankfurter Grundschulen ein einheitliches Strukturmodell des Ganztagsangebots geben. Daher sind sie aufgefordert, die Mittel des „Pakts für den Nachmittag“ bestmöglich auszuschöpfen. Ergänzend bleibt die Förderung aus dem kommunalen Programm der Offenen Frankfurter Ganztagsschule weiterhin möglich. Pakt für den Nachmittag Mit Beginn des Schuljahrs 2015/16 wird der „Pakt für den Nachmittag“ zunächst für drei Schuljahre in Frankfurt als eine von fünf Pilotkommunen in Hessen umgesetzt. Die Schulen erhalten entsprechende zusätzliche Mittel und Lehrerstunden von Land und Stadt. Beratung bei der Konzeptentwicklung, Koordination, fachliche Begleitung und Evaluation durch das staatliche Schulamt und den Schulträger sind Teil der Kooperationsvereinbarung. In Zukunft sollen nur noch Frankfurter Schulen in das kommunale Fördermodell der Offenen Frankfurter Ganztagsschule (OFG) aufgenommen werden, die sich bereits am „Pakt für den Nachmittag“ beteiligen, sich beworben haben oder bereit sind, dies zu tun. Fehlentscheidung Terminal 3: Grüne weiter engagiert für mehr Lärmschutz Flughafenausbau contra Lebensqualität für Bürgerinnen und Bürger © iStockphoto | LisaValder Obwohl Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sinnvolle Alternativen zum neuen Terminal des Frankfurter Flughafens auf den Tisch gelegt hat, hat sich Fraport für den Bau des Terminals 3 entschieden. Umso wichtiger ist es uns nun, die Belastung für die Menschen im RheinMain-Gebiet zu begrenzen, wo es nur geht. Unter anderem mit Lärmpausen und Lärmobergrenzen. Leben mit dem Flughafen? Für viele Bürgerinnen und Bürger nicht einfach, wenn sie tagtäglich von Fluglärm massiv in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt sind und nun noch ein weiteres Terminal entstehen soll. Die politischen Weichen wurden hierfür bereits vor Jahren von CDU, SPD und FDP gestellt – gegen den Widerstand der Grünen im Landtag und im Römer. Mit dem Planfeststellungsbeschluss der Regierung Koch aus dem Jahr 2007 und nachdem dieser Teil vor dem Bundesverwaltungsgericht Bestand hatte, war formal Baurecht für das Terminal 3 vorhanden. Baurecht ist aber noch keine Baupflicht. Tarek Al-Wazir hatte daher eine Bedarfsprüfung zur Notwendigkeit eines neuen Terminals in Auftrag gegeben. Das Gutachten wirft Fragen zu den Passagierprognosen der Drei-Milliarden-Investition auf und zeigt: Es gibt für die nächsten Jahre kostengünstigere und komfortsteigernde Alternativen zum Terminal 3. Von einem möglichen Aus- und Umbau des Terminals 1 und guten Argumenten aber hat sich Fraport nicht überzeugen lassen und beharrt auf ihren mehr als positiven Passagierprognosen – und dem Bau des Terminals 3. Diese Entscheidung haben wir scharf kritisiert. Die Fehlentscheidung des Flughafenbetreibers verpflichtet uns, alle Gestaltungsmöglichkeiten und Instrumente zur Verminderung des Fluglärms auszuschöpfen, um für Mensch und Umwelt in Frankfurt Rhein-Main eine gesunde Existenz zu ermöglichen. Insbesondere unsere Kinder benötigen für ihre Entwicklung ein förderliches Umfeld und Schutz vor Fluglärm. Unabdingbar ist eine nachhaltige Entlastung der lärmgeplagten Menschen. Wichtiger Erfolg: Zusätzliche Lärmpause über das Nachtflugverbot hinaus für 40.000 Menschen Seit Ende April wird das Modellprojekt Lärmpausen im einjährigen Probebetrieb umgesetzt. Erstmalig an einem internationalen Großflughafen gibt es ergänzend zum Nachtflugverbot eine Bündelung von Flugbewegungen auf einzelnen Bahnen. Durch die abwechselnde Nicht-Nutzung einzelner Bahnen in den Randstunden soll das geltende sechsstündige Nachtflugverbot um sechzig Minuten ergänzt werden. Mit dem ausgewählten Modell kann bei Westwind vor allem Frankfurt von einer zusätzlichen Ruhestunde profitieren. Denn bei Westwind erfolgt der Landeanflug über dem Frankfurter Stadtgebiet. Die ersten Wochen des Probebetriebs haben gezeigt, dass längere Lärmpausen machbar sind: unterm Strich für rund 40.000 Menschen. Reibungslos funktioniert bisher die Bündelung von Flugbewegungen auf einzelnen Bahnen, so dass die angestrebte Entlastung für die unter den Anflugrouten lebenden Menschen erreicht werden konnte. Das ist ein echter Fortschritt: Wenngleich nicht alle gleichzeitig und gleichermaßen entlastet werden können, gibt es einen Ausgleich für zeitweilig Mehrbelastete. Damit geben wir uns aber noch lange nicht zufrieden. Für eine lebenswerte Zukunft in Frankfurt Rhein-Main ist noch viel zu tun und politisch durchzusetzen. Laufende und geplante Maßnahmen: • Einführung einer Lärmobergrenze (geplant) • Neue An- und Abflugverfahren (im Probebetrieb) • Fluglärmschutzbeauftragter hat Arbeit aufgenommen • NORAH-Studie Modul 3: Maßnahmenpaket beschlossen • Neue Lärmentgelte (seit 2015, Überarbeitung für 2016) • Nähere Informationen unter: http://gruenlink.de/y6p Aktionsplan Gleichstellung geht in die Umsetzung Frankfurt geht voran mit dem Aktionsplan Gleichstellung © Frauenreferat der Stadt Frankfurt Frankfurt hat sich mit der Unterzeichnung der „Europäischen Charta zur Gleichstellung von Frauen und Männern auf lokaler Ebene“ am 8. März 2012 zur Entwicklung eines Aktionsplans verpflichtet. Gemeinsam mit knapp 120 lokalen Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Verwaltung, Stadtgesellschaft, Politik und Wissenschaft wurden Ideen gesammelt, Ziele und acht konkrete Maßnahmen zur Umsetzung in Frankfurt entwickelt. Der Entwurf des ersten Aktionsplans Gleichstellung wurde im April vom Magistrat beschlossen. Chancengerechtigkeit ist in allen Lebensbereichen ein Thema, das uns Grünen sehr am Herzen liegt. Was die Gleichstellung von Mann und Frau angeht, besteht auch im 21. Jahrhundert noch enormer Handlungsbedarf, damit Frauen faire Chancen bekommen, um ihren individuellen Lebensweg erfolgreich zu gehen. Das trifft ganz besonders auf die Arbeitswelt zu, deren Spielregeln und alltägliche Realität Frauen viel zu häufig deutlich benachteiligen. Das prägt aber zumeist nicht nur die Berufsbiografie und Erwerbschancen, sondern kann sich auch gravierend auf das soziale Leben von Frauen insgesamt auswirken. Aus diesem Grund haben wir uns in Frankfurt entschieden, uns auf den Aspekt der Gleichstellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben zu konzentrieren. Acht ganz konkrete Maßnahmen sollen in den nächsten zwei Jahren umgesetzt werden – und zwar gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern als Hauptverantwortliche. So sollen beispielsweise Stereotypen in der Berufswahl abgebaut werden, indem sich Personen mit ihren Berufen und individuellen Biografien als Vorbilder – „Role Models“, wie das Pilotprojekt heißt – in den Schulen vorstellen. Damit sollen sie die Jugendlichen ermutigen, ihre Optionen bei der Berufswahl zu erweitern. Im Hinblick auf Führungspositionen soll der Frauenanteil von nur 26,6 Prozent (und hiermit Rang acht im Städtevergleich der fünfzehn größten deutschen Städte) erhöht werden. Dazu wurden drei Maßnahmen festgelegt: der Aufbau einer „Mixed Leadership Akademie“, ein branchenübergreifender Austausch zwischen Frankfurter Unternehmen und die Entwicklung von Anreizsystemen speziell für die Frankfurter Wirtschaft. Weitere Informationen: www.frankfurt.de/eu-gleichstellungscharta Zitat: „Unser Frankfurter Weg bei Planung und Umsetzung des Aktionsplans ist bislang bundes- und europaweit einzigartig, denn wir setzen dabei auf die Mitarbeit der Stadtgesellschaft. Das findet schon jetzt europaweit positive Beachtung und der Rat der Gemeinden und Religionen Europas bezeichnet unseren Prozess deshalb als ‚good practice‘.“ Frauenreferat – Jahresthema 2015: „Respekt. Stoppt Sexismus“ Sexismus entlarven, sichtbar machen und den Betroffenen Handlungsoptionen und Unterstützung geben – so lauten die Ziele des diesjährigen Themenschwerpunkts „Respekt. Stoppt Sexismus“ des Frankfurter Frauenreferats. Zusammen mit dem Verein für feministische Mädchenarbeit FEM hat das Frauenreferat ein Onlineportal entwickelt, das gerade Mädchen und jungen Frauen zwischen zwölf und 25 Jahren ein Forum bei diffus erlebtem Sexismus oder auch konkreter sexueller Belästigung bietet: http://www.fem-onlineberatung.de (barrierefrei und mehrsprachig – auf Deutsch, Französisch und Türkisch). Das Frauenreferat wird zudem neue Konzepte und Ansätze fördern, um gezielt aufzuzeigen, an welchen Stellen noch immer Handlungsbedarf besteht, wo also überall „Sexismus drinsteckt“. Mehr Wohnraum für eine wachsende Stadt Frankfurt verzeichnet seit Jahren ein enormes Bevölkerungswachstum. Alleine im vergangenen Jahr sind 15.000 Mitbürgerinnen und Mitbürger hinzugekommen: Frankfurt ist eine Stadt mit hoher Lebensqualität und Wohnraum begehrt. Uns Grünen ist es sehr wichtig, dass sich Frankfurt so weiterentwickelt, dass es eine Stadt für alle bleibt – vielfältig und offen für alle Bevölkerungsgruppen, wie es eben typisch für unsere Stadt ist. Und in unserer integrierten Stadtentwicklung „denken“ wir insbesondere das Stadtklima und eine umweltverträgliche Nahmobilität stets mit. Um in der wachsenden Stadt ausreichenden und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, investieren wir beträchtlich. Wir setzen durch, dass 30 % der Wohnungen in neuen Bebauungsplangebieten in Frankfurt für Menschen mit niedrigen und mittleren Einkommen gebaut werden, stecken selbst jährlich rund 45 Millionen Euro in den geförderten Wohnungsbau und haben diesen Etat seit 2012 mehr als verdoppelt. Die Zahl der Baugenehmigungen ist seit 2012 auf einem Rekordniveau und aktuell erarbeitet Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz rund 30 Bebauungspläne mit dem Ziel des Wohnungsbaus. Da die Stadt aber nicht zugebaut werden soll, ist eine maßvolle Nachverdichtung ein zentrales Thema. Hier gibt es viele zukunftsweisende Ideen und Projekte: die – nicht immer einfache – Umwandlung von Büro- in Wohnraum ist eine davon. Außerdem haben gemeinschaftliche und genossenschaftliche Wohnformen unserer Überzeugung nach eine gute Zukunft, denn immer mehr Menschen wollen miteinander anstatt nebeneinanderher leben. Wir unterstützen sie deshalb bei der Suche nach Grundstücken und Häusern mittels des neuen Liegenschaftsfonds Frankfurt, für den 6,9 Millionen Euro bereitgestellt sind. Hier engagieren sich auch die städtischen Gesellschaften, wie etwa die KonversionsGrundstücksentwicklungsgesellschaft, die auch den Liegenschaftsfonds verwaltet, und die ABG Frankfurt Holding, die größte Wohnbaugesellschaft der Stadt, mit insgesamt mehr als 50.000 Wohnungen in Frankfurt. Wir setzen alles daran, dass unsere Stadt nachhaltig, ökologisch und sozialverträglich wächst. Investitionsplan der ABG bis 2019 • 6.181 neue Wohnungen in den nächsten fünf Jahren • Davon circa 37 % gefördert (2.260 Wohnungen) • Investitionsvolumen von rund zwei Milliarden Euro in Neubau • Hauseigene Kappungsgrenze (max. Mieterhöhung über 3 Jahre) von 10 % (gesetzlich 15 %) • Durchschnittsmiete bei der ABG: 7,64 Euro pro Quadratmeter/Monat (2014). Damit 25 Prozent unter dem Durchschnittspreis im IHK-Bezirk Frankfurt am Main von 10,13 Euro pro Quadratmeter/Monat (Quelle: Wohnungsmarktbericht der Frankfurter Immobilienbörse 2014 http://gruenlink.de/y6q) Zugewinn Wohnraum in Frankfurt 2014 4.612 Wohnungen genehmigt mit 446.301 qm Wohnfläche, davon 978 aus Umwandlung von Büro/Gewerbe in Wohnungen 432 Wohnungen, die nicht mehr als Wohnraum genutzt wurden, zurückgewonnen UM HE ZUGS LFE R Investitionsvolumen der genehmigten Wohnungen ca. 2.801 Wohnungen fertiggestellt Illustration: © mediatis AG 545 Mio. € Die Grünen im Römer Manuel Stock Fraktionsvorsitzender, Mitglied des Ältestenausschusses, Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses, Stellv. Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Integration, zuständig für die Ortsbeiräte 8 und 12 [email protected] Hilime Arslaner Stellv. Fraktionsvorsitzende, Mitglied des Ausschusses für Bildung und Integration, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Frauen, zuständig für den Ortsbeirat 4 [email protected] Ursula auf der Heide Stellv. Fraktionsvorsitzende, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Frauen, Mitglied des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau, Mitglied des Ältestenausschusses, Mitglied des Hauptund Finanz-ausschusses, zuständig für die Ortsbeiräte 5 und 9 [email protected] Wendel Burkhardt Stellv. Fraktionsvorsitzender, Mitglied des Ausschusses für Recht, Verwaltung und Sicherheit, Mitglied des Ausschusses für Bildung und Integration, Mitglied im Ortsbeirat 9, zuständig für die Ortsbeiräte 7 und 9 [email protected] Ulrich Baier Stellv. Stadtverordnetenvorsteher, Mitglied des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau, Vorsitzender des Sonderausschusses Dom-Römer, zuständig für die Ortsbeiräte 1 und 12 [email protected] Odette Barbosa de Lima Mitglied des Verkehrsausschusses, zuständig für den Ortsbeirat 2 [email protected] Beatrix Baumann nachgerückt für Helmut Ulshöfer [email protected] Annegret Brein Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Sport, Mitglied des Verkehrsausschusses, zuständig für den Ortsbeirat 9 [email protected] Nima Diallo Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Sport, Mitglied des Ausschusses für Recht, Verwaltung und Sicherheit, zuständig für die Ortsbeiräte 6 und 11 [email protected] Helga Dörhöfer Mitglied des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau, Mitglied des Sonderausschusses Dom-Römer, zuständig für die Ortsbeiräte 8 und 13 [email protected] Herbert Förster Mitglied der Fraktion seit dem 21. Mai 2015. Mitglied der Piratenpartei [email protected] Angela Hanisch Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt und Sport, Mitglied des Verkehrsausschusses, zuständig für die Ortsbeiräte 6 und 8 [email protected] Natascha Kauder Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Frauen, Mitglied des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Mitglied im Ortsbeirat 3, zuständig für die Ortsbeiräte 3 und 16 [email protected] Bernhard Maier Stellv. Vorsitzender des Verkehrsausschusses, Mitglied des Kulturund Freizeitausschusses, Mitglied im Ortsbeirat 3, zuständig für die Ortsbeiräte 3 und 13 [email protected] Sylvia Momsen Mitglied des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses, Mitglied des Präsidiums der Stadtverordnetenversammlung, zuständig für den Ortsbeirat 9 [email protected] Matthias Münz Mitglied des Ausschusses für Umwelt und Sport, Mitglied des Ausschusses für Recht, Verwaltung und Sicherheit, zuständig für die Ortsbeiräte 14 und 15 [email protected] Uwe Paulsen Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Frauen, Mitglied des Ausschusses für Bildung und Integration, Mitglied des Ältestenausschusses, Mitglied des Haupt- und Finanzausschusses, zuständig für den Ortsbeirat 3 [email protected] Sebastian Popp Vorsitzender des Kultur- und Freizeitausschusses, Mitglied des Hauptund Finanzausschusses, Mitglied des Ältestenausschusses, zuständig für den Ortsbeirat 1 [email protected] Jessica Purkhardt Mitglied des Präsidiums der Stadtverordnetenversammlung, Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses, Mitglied des Ausschusses für Recht, Verwaltung und Sicherheit, Mitglied im Ortsbeirat 1, zuständig für die Ortsbeiräte 1 und 2 [email protected] Birgit Ross (Czerny) Mitglied des Ausschusses für Bildung und Integration, Mitglied des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Stellv. Ortsvorsteherin des Ortsbeirates 5, zuständig für die Ortsbeiräte 5 und 10 [email protected] Wolfgang Siefert Mitglied des Sonderausschusses Dom-Römer, Mitglied des Verkehrsausschusses, Mitglied des Ausschusses für Planung, Bau und Wohnungsbau, Mitglied im Ortsbeirat 4, zuständig für die Ortsbeiräte 4 und 15 [email protected] Cihad Taskin Mitglied des Ausschusses Planung, Bau und Wohnungsbau, Mitglied des Kultur- und Freizeitausschusses, zuständig für den Ortsbeirat 1 [email protected] Eva Triantafillidou Mitglied des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Ortsvorsteherin des Ortsbeirates 1, zuständig für die Ortsbeiräte 1 und 14 [email protected] Jochen Vielhauer Mitglied des Ausschusses für Recht, Verwaltung und Sicherheit, Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Frauen, Mitglied im Ortsbeirat 3, zuständig für die Ortsbeiräte 3 und 10 [email protected] Ilka Werner Mitglied des Ausschusses für Soziales und Gesundheit, Mitglied im Ortsbeirat 3, zuständig für die Ortsbeiräte 3 und 4 [email protected] Helmut Ulshöfer * 26.07.1950 – † 08.05.2015 Wir trauern um unseren lieben Freund und langjährigen Mitstreiter. Er hat sich über lange Jahre und auf vielfältige Weise für die Grünen und seine Heimatstadt Frankfurt engagiert, insbesondere als Ortsvorsteher von BergenEnkheim und als Stadtverordneter, zuletzt als stellvertretender Fraktionsvorsitzender. Wir werden ihn immer in bester Erinnerung behalten. Fraktionsgeschäftsstelle Fraktionsgeschäftsführer: Manuel Stock [email protected] Stellv. Fraktionsgeschäftsführer: Michael Köhler Haupt und Finanzen, Wirtschaft und Frauen, Ortsbeiräte [email protected] Fraktionsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter: Wiebke Kabel Umwelt und Sport [email protected] Kerstin Lyrhammer Verkehr [email protected] Petra Manahl Strategische Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit [email protected] Iris Martens Soziales und Gesundheit, Recht, Verwaltung und Sicherheit [email protected] Ursula Teko-Dietz Kultur und Freizeit, Bildung und Integration [email protected] Timo Wagner Planung, Bau und Wohnungsbau, Sonderausschuss Dom-Römer [email protected] So erreichen Sie uns Unsere Geschäftsstelle ist Montag bis Donnerstag von 9:30 Uhr bis 16:00 Uhr und Freitag von 9:30 Uhr bis 14:00 Uhr für Sie da. Vertretungsberechtigter: Manuel Stock (V. i. S. d. P.) Redaktion: Manuel Stock, Petra Manahl Bethmannstraße 3 60311 Frankfurt am Main 3. Stock, Zimmer 335–343 Fon Fax 069/92 03 47 8 – 0 069/92 03 47 8 – 10 www.facebook.com/gruene.im.roemer [email protected]