Picasso – Der Zeichner Pablo Picasso

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Picasso – Der Zeichner Pablo Picasso
Picasso – Der Zeichner
Pablo Picasso - Biographie
1881-1898 Geburt am 25. Oktober 1881 in Málaga. Der Vater ist Zeichenlehrer und
Konservator am Museum. Akademische Ausbildung in La Coruña, Barcelona und
Madrid.
1899 Zugang zu den Künstler- und Intellektuellenkreisen in Barcelona. Freundschaft mit
dem Maler Carlos Cagasemas und dem Dichter Jaime Sabartès.
1900 Reise nach Paris mit Casagemas zur Weltausstellung. Sieht Werke von Cézanne,
Toulouse-Lautrec, Dégas. Vertrag mit dem katalanischen Händler Pere Mañach.
1901 Casagemas begeht aus Liebeskummer Selbstmord. Erste Ausstellung in Paris bei
Ambroise Vollard. Freundschaft mit dem Schriftsteller Max Jacob. Beginn der
Blauen Periode, der ersten wirklich eigenständigen Stilphase.
1902-1903 Verbringt die meiste Zeit in Barcelona. Bekanntschaft mit dem Bildhauer Julio
González. Die Themen Armut und Elend sowie menschliche Nähe bestimmen seine
Arbeiten.
1904 Endgültige Übersiedlung nach Paris in ein Atelier im Bateau-Lavoir am Montmartre.
Kontakte zu bildenden Künstlern und Schriftstellern wie Guillaume Apollinaire.
Beginn der Beziehung mit Fernande Olivier. Übergang zur Rosa Periode, die von
Zirkus- und Gauklermotiven bestimmt ist.
1905 Bekanntschaft mit Leo und Gertrude Stein, enthusiastischen Sammlern seiner
Kunst. Ausstellung vorchristlicher iberischer Skulpturen im Louvre, die ihn sehr
beeindruckt.
1906 Bekanntschaft mit Henri Matisse. Reise mit Fernande nach Gósol in die
nordkatalanischen Pyrenäen. Zunehmende Vereinfachung der Formen. Reduktion
des Umrisses und Steigerung der Körpervolumina. Erste Vorstudien zu Les
Demoiselles d’Avignon - Fertigstellung im Juni/Juli 1907. Intensive
Auseinandersetzung mit der Kunst Cézannes.
1907-1910 Besuch des Musée d'Ethnographie im Trocadéro. Sieht afrikanische und ozeanische
Kunst. Bekanntschaft mit Georges Braque. Gemeinsam entwickeln sie den
Kubismus. Reduzierte Farbigkeit und Aufsplitterung der Flächen kennzeichnen den
frühen, analytischen Kubismus. Daniel-Henri Kahnweiler wird Picassos
Kunsthändler. Umzug an den Boulevard de Clichy, Nahe des Place Pigalle. Zunahme
der internationalen Ausstellungstätigkeit.
1911 Einführung realer Buchstaben in die Werke. Bekanntschaft mit Eva Gouel.
1912-1914 Kubistische Konstruktionen, Collagen und >papiers collés< entstehen. Auch in den
Gemälden größere flache, farbige Formen, die den synthetischen Kubismus
kennzeichnen. Umzug in die Rue Schoelcher. In der Propaganda des Ersten
Weltkriegs gilt der Kubismus als Stil der feindlichen Deutschen.
1915 Bekanntschaft mit Amedeo Modigliani, Giorgio de Chirico, Diego Rivera und dem
Dichter Jean Cocteau. Eva stirbt am 14. Dezember.
1916 Arbeit an der Bühnenausstattung des Balletts Parade von Cocteau und Sergej
Diaghilew mit den Ballets Russes. Umzug in den Vorort Montrouge.
1917 Reise nach Rom, um direkt mit den Ballets Russes zu arbeiten. Bekanntschaft mit
Igor Strawinsky sowie der Balletttänzerin Olga Khokhlowa. Partielle Rückkehr zum
>Klassizismus< und zunehmender Stilpluralismus.
1918 Hochzeit mit Olga am 12. Juli. Umzug in die Rue La Boëtie. Mondänes
Gesellschaftsleben und Bohème existieren unter demselben Dach.
1919 Reise nach London für die Ausstattung eines weiteren Balletts. Sommerferien in
Saint-Raphaël an der Côte d’Azur. Arbeiten in kubistischer sowie naturalistischklassizistischer
Richtung. Steigende Tendenz zu Monumentalität.
1920-1922 Geburt des Sohnes Paul, genannt Paulo, am 4. Februar 1921. Die Themen Mutter
und Kind, die Figuren der Commedia dell’arte - Pierrot, Harlekin und Pulcinella -,
klassische Themen und monumentale Akte bestimmen die Werke. Hohe
Ausstellungsbeteiligung, vermehrte Illustration von Publikationen.
1923-1924 Engere Bekanntschaft mit dem Schriftsteller André Breton. Zunehmende
Beschäftigung mit der Fotografie.
1925 Steigende Konflikte mit Olga. Die Malweise wird expressiver und aggressiver. Ende
der so genannten klassischen Phase. Teilnahme an der Gruppenausstellung der
Surrealisten in Paris, ohne Mitglied der Gruppe zu werden.
1926 Freundschaft mit dem Kunsthistoriker Christian Zervos, der die Zeitschrift Cahiers
d’Art begründet und ab 1932 den OEuvrekatalog herausgibt. Bekanntschaft mit
Salvador Dalí, ohne Entwicklung einer Freundschaft. Sommeraufenthalt in Juan-lesPins bei Antibes wie mehrfach zuvor.
1927-1929 Bekanntschaft mit der 17jährigen Marie-Thérèse Walter im Januar 1927.
Sommerurlaube in Cannes und Dinard. Surrealistisch-skulpturhafte Badende und
zunehmend aggressive Frauenfiguren mit ausgeprägt dargestellten Zähnen
erscheinen in seinem Werk. Erstmals seit 1914 wieder dreidimensionale
Skulpturen.
1930-31 Erwirbt den Landsitz Château de Boisgeloup nördlich von Paris, in dem er ein
großes Bildhaueratelier einrichten lässt. Serie großer Kopfskulpturen nach MarieThérèse. Illustration von Ovids Metamorphosen und Balzacs Roman Das
unbekannte Meisterwerk.
1932 Bislang größte Retrospektive zum 50. Geburtstag in der Galerie Georges Petit in
Paris. Die Presse reagiert überwiegend negativ.
1933 Zahlreiche Radierungen, die später als Suite Vollard bekannt werden, entstehen.
Viele behandeln den Minotaurus - den mythologischen Stier-Menschen, der seit
1928 eine zentrale Rolle im Werk spielt.
1935 Trennung von Olga. Fast ein Jahr entstehen keine Bilder. Picasso schreibt
surrealistische Gedichte. Sabartès wird Picassos Sekretär. Am 5. September Geburt
der mit Marie-Thérèse gemeinsamen Tochter Maya (María de la Concepción).
Engere Freundschaft mit dem surrealistischen Dichter Paul Eluard.
1936 Ausbruch des spanischen Bürgerkriegs am 18. Juli. Picasso unterstützt die
Republikaner gegen General Franco. Beginn der Beziehung mit der surrealistischen
Fotografin Dora Maar.
1937 Neues Atelier in Paris in der Rue des Grands-Augustins. Malt Guernica für den
spanischen Pavillon auf der Weltausstellung in Paris.
1939-1941 Bei Kriegsausbruch in Royan an der Atlantikküste. Rückkehr nach Paris nach
Einmarsch der Deutschen. Angebote, in die USA oder nach Mexiko auszuwandern,
lehnt er ab.
1943 Bekanntschaft mit der jungen Malerin Françoise Gilot.
1944 Zahlreiche Atelierbesucher nach der Befreiung von Paris. Picasso ist eine öffentliche
Kultfigur. Beitritt zur Kommunistischen Partei Frankreichs. Im >Salon d’Automne<
erste offizielle Würdigung Picassos mit einer Retrospektive.
1946 Françoise zieht in der Rue des Grands-Augustins ein. Sommeraufenthalt erneut in
Südfrankreich. Erste Experimente mit keramischen Arbeiten.
1947-1949 Geburt des Sohnes Claude am 15. Mai 1947. Südfrankreich wird zunehmend zum
Lebensmittelpunkt. Teilnahme am Friedenskongress der Intellektuellen in Breslau
1948. Geburt der Tochter Paloma am 19. April 1949.
1952 Gestaltung einer unbenutzten Kapelle in Vallauris zu einer Art Friedenstempel.
1953 Françoise verlässt Picasso und zieht mit den Kindern nach Paris. Engere
Bekanntschaft mit Jacqueline Roque.
1954 Zu Ehren Picassos wird der erste Stierkampf in Vallauris abgehalten. Tod von
Matisse am 3. November.
1955 Ankauf von La Californie, einem großen Anwesen aus dem 19. Jahrhundert. HenriGeorges Clouzot dreht den Film Le Mystère Picasso, der den Künstler direkt bei der
Arbeit zeigt.
1957-1959 Variationen nach Werken älterer Meister werden zu einem Hauptthema. Ankauf des
Schlosses Vauvenargues am Fuße der Montagne Sainte-Victoire als Zweitdomizil.
1961 Heirat mit Jacqueline am 2. März. Umzug in das provenzalische Landhaus NotreDame-de-Vie in der Nähe von Mougins. Zunehmend zurückgezogenes und
abgeschirmtes Leben.
1963 Eröffnung des Museo Picasso in Barcelona. Enge Zusammenarbeit mit den Druckern
Aldo und Piero Crommelynck.
1965 Letzte Reise nach Paris.
1966-1967 Bislang größte Retrospektive zum 85. Geburtstag in Paris mit rund 700 Werken und
fast einer Million Besucher. Picasso lehnt die Aufnahme in die französische
Ehrenlegion ab.
1968 Weiterhin ungebrochene Kreativität. In nur knapp sieben Monaten entstehen 347
Radierungen.
1971 Zum 90. Geburtstag sind im Louvre einige Werke neben den Alten Meistern zu
sehen. Picasso ist damit der erste lebende Künstler, der im Louvre präsentiert wird.
1973 Tod Picassos am 8. April in Mougins. Beisetzung am 10. April in Vauvenargues.