Pressemitteilung 58/08 zum
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Pressemitteilung 58/08 zum
Bayerisches Landesamt für Umwelt Gemeinsame PRESSEMITTEILUNG mit der Nationalparkverwaltung Berchtesgaden Nr. 58/ 2008 19. September 2008 Geologie in Bayern Schallwellen durchleuchten Wimbachtal im Nationalpark Berchtesgaden Landesamt setzt erstmals spezielle seismische Verfahren bei der Erkundung des Untergrundes ein / Messkampagne startet kommenden Dienstag (Augsburg) +++ Geowissenschaftler des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU) durchleuchten das Wimbachtal und setzen dabei erstmals eine spezielle Schallwellentechnik ein: Ein Spezialgerät löst mit einer vibrierenden Bodenplatte künstliche „Mini-Erdbeben“ aus, die ausgelösten Wellen werden von hochempfindlichen Messgeräten aufgezeichnet. Damit wollen die Forscher ein dreidimensionales Bild vom Wimbachgries erhalten, dem mächtigen Schotterstrom im Nationalpark Berchtesgaden. Besonders im Fokus stehen die Grundwasserverhältnisse, die so ohne eine einzige Bohrung detailliert erfasst werden sollen. Der Geophysiker Erwin Geiß und sein Team starten am kommenden Dienstag mit der ersten Messkampagne. Eine Gefahr für die Anwohner besteht nicht. Geiß: “Die ausgelösten Beben sind so schwach, dass nur unsere hochsensiblen Messgeräte sie überhaupt wahrnehmen können“. Nationalpark-Leiter Michael Vogel begrüßt die Untersuchungen und ist gespannt auf die Resultate: „Wenn alles klappt, liefert die Hightech-Methode uns einen neuen Blick tief in die Geologie unserer Gesteine“. Die Untersuchungen sind Teil eines EU-kofinanzierten Projektes, die Nationalparkverwaltung unterstützt das Projekt mit logistischer Hilfe. +++ Das Wimbachtal zwischen Watzmann und Hochkalter im Nationalpark Berchtesgaden ist aus großen Schuttströmen aufgebaut und zieht seit langem Geologen, Geophysiker und Geographen an. Erstmals wird bei der neuen Messkampagne ein geoseismisches Spezialverfahren eingesetzt: An der Oberfläche werden winzige Beben erzeugt, die in den Untergrund eindringen und durch unterschiedliche Gesteine und wasserführende Schichten verändert oder reflektiert werden. Diese sogenannten Bayerisches Landesamt für Umwelt Sekretariat Telefon 08 21/90 71-50 02 Telefax 08 21/90 71-50 09 [email protected] Postanschrift Bürgermeister-Ulrich-Str. 160 86179 Augsburg Internet: www.lfu.bayern.de/ Pressesprecher Dr. Thomas Henschel Telefon 0 8 21/90 71- 52 42 Telefax 0 8 21/90 71- 50 09 [email protected] -2Scherwellen werden von Geophonen aufgezeichnet, die wie Richtmikrophone arbeiten. Mehr als zwei Dutzend dieser hochempfindlichen Geräte sind jeweils im Gelände ausgelegt. Die Messkampagne soll unter anderem Hinweise darüber geben, wo und in welcher Mächtigkeit Grundwasser anzufinden ist und in welche Richtung es fließt. Auch über Mächtigkeit und Aufbau des Schotterstroms erwarten die LfUGeologen neue Erkenntnisse. Das Gerät für diese Methode wurde am Institut für Geowissenschaftliche Gemeinschaftsaufgaben in Hannover entwickelt und bereits erfolgreich eingesetzt. Die neuartige Methode wird nun erstmals für die geologische Grundlagenforschung in Bayern eingesetzt.