Das Magazin 4/2006 - Evangelische Heimstiftung
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Das Magazin 4/2006 - Evangelische Heimstiftung
Ausgabe 4/2006 Das Magazin. „Aus der Heimstiftung“ Ehrenamt tut Gutes Suche nach Sinn und Hoffnung Vom C111 zum Airbus 380 Über 1300 Freiwillige bei EHS Seiten 4 bis 8 Religiöse Bedürfnisse alter Menschen Seite 13 Konstrukteur Alfred Zimmer erzählt Seiten 16 und 17 Vertrauen kann man nicht kaufen, man verdient es sich. Die EVANGELISCHE KREDITGENOSSENSCHAFT hat in ihrer langjährigen Arbeit bewiesen, dass Vertrauen mehr ist als nur Finanzkraft und profitables Wirtschaften. Mit Kompetenz, durch Fairness und Verlässlichkeit in unserem Handeln gewährleisten wir maßgeschneiderte Lösungen – für unsere Kundinnen und Kunden aus Kirche und Diakonie. Fritz-Elsas-Straße 40, 70174 Stuttgart, Telefon 0711 16299-0, Telefax -99, E-Mail [email protected], www.ekk.de Filialen in Eisenach, Frankfurt (M.), Hannover, Karlsruhe, Kassel, München, Neuendettelsau, Nürnberg, Rummelsberg, Schwerin, Speyer, Wien Editorial Inhalt Das Magazin. Aus der Heimstiftung Nachrichten, Meinungen und Berichte aus der Evangelischen Heimstiftung e.V. Stuttgart und ihren Tochterunternehmen. Liebe Leserin, lieber Leser, Titel Pflegebeispiel Ehrenamt tut Gutes Die Psychiatrische Tagesklinik in Böb- Über 1300 Freiwillige engagieren lingen hilft Patienten mit psychischen sich in den Häusern der EHS Erkrankungen Seite 18 – 19 Interview mit Sozialministerin Monika Stolz Seite 4 – 8 als diakonischer Träger ist die Freundeskreis Freundeskreis ermöglicht Alb-Fahrt Heimstiftung Teil der Evange- Altenhilfe aktuell für Bewohner mit Behinderung aus lischen Kirche. Der Geist der Rating eröffnet neue Chancen Heidenheim Seite 9 christlichen Nächstenliebe prägt unsere Häuser. Dies Deutscher Altenpflege-Monitor 2006 Seite 10 – 11 kommt nicht zuletzt in der langen Tradition ehrenamtlicher Auf der Suche nach Sinn und Hoffnung Tochterunternehmen 750. Mitglied im Einkaufsverbund der ABG Seite 25 Seite 13 Arbeit in allen unseren Einrich- Namen und Anschriften tungen zum Ausdruck. Die Freiwilligen zählen bei der EHS Aus der Heimstiftung ganz selbstverständlich dazu. 125 Jahre Verein für Gehörlosen- Verzeichnis der Einrichtungen Wohlfahrt in Württemberg Seite 26 Seite 20 Dennoch hat selbst uns das 150 Jahre Königin Paulinenstift Ergebnis einer Erhebung über- in Friedrichshafen rascht: Über 1300 Menschen Kurzberichte und Informationen sind es, die sich ehrenamtlich aus den Einrichtungen in den EHS-Pflegeheimen enga- Die Kunst verbindet Jung und Alt gieren. Diese beeindruckende im Robert-Breuning-Stift, Besigheim Seite 21 Impressum Seite 23 Seite 24 Zahl zeigt: Kirche und Diakonie sind lebendiger denn je und Kirche und Diakonie haben Impuls Zukunft. Pfarrerin Heiderose Gärtner, Das Magazin „Aus der Heimstiftung“ Verantwortlich Wolfgang D. Wanning Chefredaktion Albert Thiele Redaktionssekretariat Jens Zanzinger Telefon (07 11) 6 36 76-122 Telefax (07 11) 6 36 76-554 [email protected] Wenn Farben Seelen heilen – Malthe- Anschrift der Redaktion „Das Magazin. Aus der Heimstiftung“ Hackstraße 12, 70190 Stuttgart Schlussredaktion Susanne Wetterich Kommunikation, Stuttgart Gestaltung CD/S Concept & Design Stuttgart GmbH Produktion und Druck Henkel GmbH Druckerei, Stuttgart rapie im Paul-Collmer-Heim, Stuttgart Bildnachweise der Ausgabe 4/2006: Gustavo Alàbiso (Seite 7 oben), Schlegel (Seite 18/19) Diakonisches Werk Pfalz, zum Sinn Ich wünsche Ihnen ein Seite 22 gemeinnütziger Arbeit Seite 12 gesegnetes Weihnachtsfest. Reportage Seite 14 – 15 Wolfgang D. Wanning Aus meinem Leben Hauptgeschäftsführer Alfred Zimmer – Betreutes Wohnen des Haus im Schelmenholz, Winnenden Seite 16 – 17 Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier Nachdruck und elektronische Verwendung nur mit schriftlicher Genehmigung. „Das Magazin. Aus der Heimstiftung“ erscheint 4x im Jahr. Auflage: 20.500 Herausgeber Evangelische Heimstiftung e.V. Stuttgart www.ev-heimstiftung.de Der Bezugspreis ist durch den Beitrag abgegolten. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 3 Titel Ehrenamt tut Gutes Über 1300 Freiwillige engagieren sich in den Häusern der EHS 4 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Titel Lebensqualität im Alter wird entscheidend von der Einbindung in soziale Netze und der Möglichkeit der Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben geprägt. Die gesellschaftlichen Strukturen verändern sich. Da wird es immer wichtiger, dass Nachbarn und ehrenamtlich Engagierte bereit sind zu helfen. Viele Menschen engagieren sich eh- barn tragen in zunehmendem Maß renamtlich in den Altenhilfeeinrich- zur Versorgung insbesondere im Be- tungen. Mit der Zeit, die sie spenden, reich „niederschwelliger“ Hilfe bei. tragen sie ganz wesentlich dazu bei, Die Experten regen an, das Potenzial dass die pflegebedürftigen Menschen älter werdender Menschen im bürger- Zuwendung und Nähe erfahren und schaftlichen Engagement stärker zu weiterhin Mitglied der Gemeinschaft nutzen. Vor allem die Vernetzung soll bleiben können. Freiwillige ermögli- nach Meinung der Experten ausge- chen es, dass Bewohner eines Pflege- baut werden: „Die Kooperation von Bericht. Insgesamt gibt die Experten- heims am Gottesdienst teilnehmen, professioneller, ehrenamtlicher und kommission neun Handlungsempfeh- wenn sie es wünschen, oder dass sie familiärer Hilfe und die Förderung lungen. mit Rollstühlen zur nahe gelegenen von gemischten Hilfearrangements Eisdiele kommen. Ehrenamtliche le- muss in Zukunft gestärkt werden, die sen vor, wenn das eigene Augenlicht Ermöglichung gemischter Hilfearran- nicht mehr ausreicht, die Tageszei- gements sollte systematisch gefördert Auch das Ministerium für Arbeit und tung zu studieren, bereichern Veran- werden. Die Gewinnung und Einbin- Soziales Baden-Württemberg hat mit staltungen und Feste, besuchen alte dung von bürgerschaftlich engagier- dem Projekt „BELA“ (Bürgerschaftli- Menschen, die keine Verwandten vor ten Helferinnen und Helfern insbe- ches Engagement für Lebensqualität Ort haben. Ein solches Engagement sondere für Betreuungsaufgaben so- im Alter) Maßnahmen ergriffen, eh- Das Projekt BELA kann professionelle und fachlich qualifizierte Pflege nicht ersetzen. Für ihre Arbeit mit Ehrenamtlichen hat sich die Evangelische Heimstiftung Lebensqualität bedeutet jedoch mehr folgende Ziele gesetzt: als liebevolle Pflege, gute Versorgung • Gemeinwesenarbeit in Quantität und Qualität weiter stärken und Betreuung. Dieses Mehr ist ohne • gemeinwesenorientierte Netzwerkarbeit unterstützen den Einsatz der Ehrenamtlichen nicht • Ressourcen des Gemeinwesens sichtbar machen möglich. • Möglichkeiten zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben fördern • freiwilliges, ehrenamtliches Engagement angemessen würdigen Schwerpunkt im Altenbericht • Lebensqualität für älter werdende und alte Menschen im Gemeinwesen erhöhen • Kooperationsprojekte anregen Kein Wunder, dass der im Juli 2006 veröffentlichte „Fünfte Altenbericht • eine breite Öffentlichkeit über Initiativen, Maßnahmen und Projekte informieren, die in ihrer Art Vorbildfunktion haben können zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepublik Deutschland“ den wie deren rechtliche, fachliche und renamtliche Arbeit zu stärken. Ziel Leistungen privater Netzwerke und organisatorische Unterstützung sollte des nach drei Jahren nun abgeschlos- Ehrenamtlicher einen breiten Raum verbessert werden. Die Informations- senen Projekts war, ein partnerschaft- einräumt. Der Bericht stellt fest, dass und Kontaktstellen für engagierte liches Zusammenwirken von profes- insbesondere der Familie in der Un- und engagementbereite Bürgerinnen sionellem und freiwilligem Engage- terstützung älterer hilfebedürftiger und Bürger müssen stärker ausgebaut ment aufzubauen und zu einem Menschen ein zentraler Stellenwert und die bestehenden Institutionen festen Bestandteil und Qualitätsmerk- zukommt. Auch Freunde und Nach- langfristig abgesichert werden“, so der mal der stationären Pflege in Baden- „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 5 Titel Württemberg zu machen. Beim nerschaftliches Miteinander von pro- „BELA-Praxisverbund“ arbeiteten 19 fessionellem und bürgerschaftlichem stationäre Einrichtungen unterschied- Engagement können wir die Heraus- licher Trägerschaft zusammen. „Diese forderungen des demografischen Ergebnisse gilt es jetzt, in die Fläche Wandels bewältigen und auf Dauer zu tragen und einen möglichst breit eine humane Pflege älterer Menschen angelegten und nachhaltigen Ver- sicherstellen.“ Ehrenamtliche können bund möglichst vieler Pflegeeinrich- nach Überzeugung der Ministerin tungen zu schaffen“, sagte Sozial- grundsätzlich in alle Bereiche der sta- ministerin Monika Stolz. In den Ein- tionären Pflege eingebunden werden. richtungen müsse eine ausgewogene Balance zwischen professioneller Die Ausweitung von Angehörigen- Pflege und ehrenamtlicher Betreuung mitarbeit und Freiwilligenarbeit in gefunden werden. den Pflegeeinrichtungen sei durchaus auch mit Anforderungen an die Profis Ehrenamtliches Engagement müsse verbunden. „Im Rahmen des BELA- die hauptamtliche Pflege ergänzen, Projektes wurde deutlich, dass es not- betont die Ministerin gegenüber un- wendig ist, die freiwillig Engagierten serer Redaktion. „Nur durch ein part- auf ihr teilweise sehr schwieriges und anspruchsvolles Engagement vorzu- Zur Sache bereiten und sie bei diesem zu begleiten“, sagt Monika Stolz. Mit freiem Willen Das Konzept der EHS Als Teil der Evangelische Kirche und diakonischer Träger arbeitet die Evan- Wolfgang D. Wanning gelische Heimstiftung (EHS) seit ihrem Bestehen selbstverständlich Diakonie schließt ehrenamtliche In der politischen Diskussion fällt in kommunalen Netzwerken und im Arbeit als elementaren Bestandteil auffallend häufig der Begriff „Eh- Gemeinwesen. In allen EHS-Häusern ein. „Die Evangelische Heimstif- renamt“, wenn es um finanzielle arbeiten Ehrenamtliche mit, teilweise tung und ihre Mitarbeiterinnen Engpässe im Bereich der Pflege engagieren sie sich seit vielen Jahren. und Mitarbeiter verstehen Diakonie geht. Freiwilliges Engagement kann Sie lassen sich in Verantwortung als einen praktischen Auftrag in aber keine Lösung sein, um not- nehmen – für ältere hilfebedürftige Wort und Tat“, formulieren unsere wendige Sozialleistungen zu finan- Menschen, für die Gesellschaft. „Die Handlungsgrundsätze. zieren oder – noch schlimmer – Diakonie unterstützt Menschen bei Die 1300 Menschen, die der Evan- Finanzlöcher zu stopfen. Professio- ihrem Engagement für eine soziale gelischen Heimstiftung teilweise nelle sind verantwortlich, dass die und gerechte Gesellschaft. Sie setzt schon seit vielen Jahren freiwillig Pflege nach dem Pflegeversiche- sich ein für die Anerkennung, Quali- helfen, alten, kranken und behin- rungsgesetz rund um die Uhr fizierung und Stärkung des Ehren- derten Menschen ein Zuhause zu gewährleistet ist. In die dafür not- amts. Ehrenamtliche haben ihren be- geben oder sie in anderer Form zu wendigen Dienstpläne lassen sich sonderen und eigenständigen Auftrag betreuen, machen ihre Arbeit ger- Freiwillige nicht einpressen. innerhalb der Diakonie“, formuliert es ne. Sie machen sie freiwillig – und das Leitbild des Diakonischen Werks das bedeutet, dass sie über Art und Deshalb kann Ehrenamtlichkeit Umfang ihres Einsatzes auch frei Hauptamtlichkeit nicht ersetzen, entscheiden wollen. sondern setzt sie vielmehr voraus. Württemberg. Um Vernetzung zu fördern und Möglichkeiten der Netzwerkarbeit aufzu- 6 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Titel zeigen, wurde von der Evangelischen sollen mit einem Preis ausgezeichnet Heimstiftung (EHS) im Jahr 2003 das werden. Prämiert werden Projekte, die Projekt „Integration der Einrichtun- andere zur Gemeinwesenarbeit moti- gen ins Gemeinwesen“ initiiert. Das vieren oder gar als Vorbild zum Nach- Ergebnis hat selbst intern erstaunt: ahmen dienen können. Alle Beteilig- Über 1300 Menschen engagieren sich ten sind so zur Weiterarbeit und zum zurzeit in den über 50 Einrichtungen Wettbewerb eingeladen. der EHS freiwillig in unterschiedlichsten Funktionen. Die über 75 000 Ziel ist es, Menschen zur Mitarbeit Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro und Mitverantwortung zu ermutigen, Jahr schaffen einen enormen Gewinn nachahmenswerte Ideen und Kon- an Lebensqualität, die in ihrer Bedeu- zepte auch in der Öffentlichkeit zu tung für Bewohner, Einrichtung und kommunizieren und den Informati- Gesellschaft kaum hoch genug einge- onstransfer zu intensivieren. schätzt werden können. Gerade auch dieser Arbeit verdankt die EHS ihre hohe Anerkennung. Die EHS hat Praxisbeispiele systematisch gesammelt und so aufgearbeitet, dass sie auch in den anderen Einrich- Es gibt viele Möglichkeiten, in Pflegeheimen ehrenamtlich tätig zu sein – sei es nun in regelmäßiger Form oder sei es ein spontaner und zeitlich begrenzter Einsatz. tungen aufgegriffen werden können. Innovative Projekte und Initiativen Besuchsdienst: Bewohner, die nur Gottesdienstbegleitung: Menschen, von Einrichtungen, die freiwilliges wenig besucht werden oder gar die den Weg zur Andacht nicht Engagement und Netzwerkarbeit im keine Angehörigen und Bekannte mehr alleine zurücklegen können, Gemeinwesen nachhaltig fördern, haben, bekommen Gesellschaft wird es ermöglicht, den Gottesdienst oder werden beim Spazierengehen oder die Andacht zu besuchen. begleitet. Nähkreis: Ältere Damen treffen Bewirtung in der Cafeteria: Eh- sich am Nachmittag, flicken die renamtliche bedienen, kochen Kaf- Wäsche der Bewohner und reparie- fee und bringen selbst gebackenen ren Kleidungsstücke. Kuchen mit. Dies sind nur einige Beispiele. Vorlesedienst: Älteren Menschen, Basteln, Spielen, Tanzen, Singen deren Sehkraft nachgelassen hat, oder Begleitung bei Ausflügen – für wird aus der Tageszeitung oder aus jeden, der etwas tun möchte, findet Büchern vorgelesen. sich eine passende Aufgabe. Es besteht die Möglichkeit, in der Ver- Sitzwachengruppe: Ehrenamtliche waltung mitzuhelfen, das Pflege- leisten Sitzwachen bei Schwerst- heim schön auszuschmücken oder kranken und Sterbenden. Sie wer- einen Fahrdienst zu übernehmen. den in Kursen auf ihre ehrenamtliche Aufgabe vorbereitet und professionell begleitet. Sind Sie interessiert? Dann setzen Sie sich mit dem Haus in Ihrer Nähe in Verbindung. Die Adressen und Ansprechpartner finden Sie auf Seite 26. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 7 Titel Nachgefragt „Vielfalt des Engagements ist beeindruckend“ Sozialministerin Monika Stolz lobt Entlastung der Angehörigen durch Ehrenamtliche Mit dem Aktionsprogramm „Ältere große Bedeutung und beeindruckende dass systematisch gemeinsame Fort- Generation im Mittelpunkt – Mitein- Vielfalt des bürgerschaftlichen Enga- bildungsmaßnahmen für das Fach- ander der Generationen“ will die Lan- gements in den stationären Pflegeein- personal und die Freiwilligen durch- desregierung das Bürgerschaftliche richtungen Baden-Württembergs. geführt werden. Wichtig sind natür- Engagement im Bereich der Pflege Dies war selbst von Experten so nicht lich auch Anerkennung, Würdigung stärken. Wie soll das geschehen? erwartet worden und ist in der breiten und Wertschätzung des Bürgerschaft- Mit dem Aktionsprogramm hat die Öffentlichkeit nicht bekannt. Das lichen Engagements. Landesregierung alle Maßnahmen der BELA-Projekt konnte zudem zeigen, Ressorts zusammengeführt: So finden dass mit dem Ziel der Verbesserung Welche Anreize können seitens der Sie dort unter anderem Aussagen zu von Lebensqualität in den stationären Politik noch geschaffen werden, um den Themenfeldern Alter und Gesund- Pflegeeinrichtungen wirksame und Bürgerschaftliches Engagement, gera- heit, Alter und Bildung, Alter und attraktive Handlungsfelder für frei- de in der Altenpolitik, zu fördern? Arbeit, Alter und Sicherheit und natür- willig Engagierte in Zusammenarbeit Die Aufgabe des Landes ist es, das Bür- lich auch zum Thema Alter und Pfle- mit Fachkräften verbunden sind. Ein gerschaftliche Engagement wirkungs- ge. Um die Herausforderung „Pflege“ erheblicher Teil der notwendigen voll zu unterstützen. Hier geht es vor vor dem Hintergrund des demografi- pflegerischen Versorgung wird heute allem um eine gute Vorbereitung und schen Wandels bewältigen zu können, unentgeltlich im familiären Umfeld Begleitung bei diesem anspruchsvollen kümmern wir uns auch um den Bau- abgedeckt. Mit dem absehbaren Engagement. Über Bundesratsinitiati- stein „Bürgerschaftliches Engagement demografischen und sozialen Wandel ven haben wir es geschafft, dass aus in der Pflege“. Das geschieht zum Bei- wird die Bedeutung professioneller den großen Sozialversicherungen spiel durch Bundesratsinitiativen mit Pflege wahrscheinlich zunehmen. unmittelbar Impulse und Hilfen für dem Ziel, aus den Sozialversicherungs- Um die notwendige Pflege sicher- dieses wertvolle Engagement im Be- systemen Mittel zu reservieren, um stellen zu können, müssen wir dies reich der Pflege gegeben werden. So ist Ehrenamtliche zu gewinnen, zu schüt- künftig noch mehr als heute als eine es mit einer von Baden-Württemberg zen und zu begleiten. Hier waren wir gesamtgesellschaftliche Aufgabe in initiierten Bundesratsinitiative gelun- bereits erfolgreich, wollen aber noch gemeinsamer Verantwortung gewähr- gen, die ambulanten Hospizdienste weitere Verbesserungen erreichen. leisten. Bürgerengagement ist dabei wirkungsvoll zu unterstützen. ein unverzichtbarer Bestandteil. Inwieweit hat die Beteiligung Ehren- 8 Gleiches ist uns gelungen im Wege der amtlicher in der stationären Pflege Wie kann gefördert werden, dass Weiterentwicklung des Pflegeversiche- Einfluss auf deren Qualität und Finan- Fachpersonal und Freiwillige in unter- rungsgesetzes: Jetzt können die für die zierbarkeit? schiedlichen Bereichen, aber auf glei- Angehörigen eine gewaltige Entlastung Die Beteiligung Ehrenamtlicher kann cher Augenhöhe arbeiten können? bringenden Betreuungsgruppen einen enormen Beitrag dazu leisten, Dies ist eine Frage, die die Träger der Demenzkranker ebenfalls entspre- die Lebensqualität in stationären Altenhilfe- und Pflegeangebote sich chend gefördert werden und somit Pflegeeinrichtungen zu verbessern. stellen und beantworten müssen. Hier eine fachliche Anleitung und Schu- Dies haben die Ergebnisse des Projekts geht es unter anderem um das Leit- lung der Betreuenden durch Fachkräf- „BELA – Bürgerschaftliches Engage- bild, die Betriebsorganisation, die Be- te finanziert werden. Übrigens konnte ment für Lebensqualität im Alter“ treuungskonzepte und die Personal- die Zahl solcher Betreuungsgruppen ganz deutlich gezeigt. Die Erfahrun- entwicklung. Ein meines Erachtens von 78 im Jahr 2001 auf 238 im Jahr gen aus diesem Projekt belegen die beispielgebender Ansatz besteht darin, 2005 gesteigert werden. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Altenhilfe aktuell Rating eröffnet neue Chancen Wie sich die EHS auf „Basel II“ einstellt Als kirchlicher Träger hegt die Heimstiftung keine Gewinnerzielungsab- Ab 2007 gelten die neuen Eigenkapitalrichtlinien der Banken. Darauf müssen sich alle Unternehmen einstellen. Die Kreditpraxis verändert sich aufgrund von „Basel II“ grundlegend. Der europäische Ausschuss für Finanzsicherheit, der in Basel tagt, hat Eigenkapitalrichtlinien der Banken festgelegt. Gerade für freigemeinnützige und kirchliche Träger bietet das neue Verfahren große Chancen – aber auch Risiken. sicht. Dies schlägt sich im betriebswirtschaftlichen Ergebnis nieder: Einem relativ hohen Cash-flow stehen relativ niedrige Gewinne gegenüber. Dies auch deshalb, weil sie eine konservative Bilanzpolitik verfolgt, um möglichen Verlusten vorzubeugen. Diese Beson- Spätestens Ende des Jahres 2006 Kredite werden also nicht generell teu- derheit unterscheidet die EHS und mit müssen die Banken der Kreditvergabe rer, sondern die Finanzierungskosten ihr die anderen kirchlichen Träger von ein Rating vorschalten. Die neuen spiegeln wider, wie gesund eine Ein- anderen Unternehmen und erschließt „Mindestanforderungen für das Kredit- richtung ist. Die Kreditinstitute wieder- sich dem externen Betrachter auf den geschäft“ schreiben die allgemeinen um müssen sich mit dem jeweiligen ersten Blick möglicherweise nicht. Prüfkriterien hierfür vor: Alle betriebs- Kreditnehmer intensiv auseinander- Wenn ein Rating vorgenommen wird, wirtschaftlichen Elemente eines Unter- setzen, um eine sachgerechte Entschei- sind jedoch gerade auch die mittel- nehmens müssen umfassend und im dung fällen zu können. Für die Träger und langfristigen Perspektiven von Große Investitionen tätigen die Träger beim Bau von neuen Altenpflegeheimen, wie hier die beiden EHS-Häuser in Fichtenau-Wildenstein und Satteldorf. Da haben die Kreditkonditionen erhebliche Auswirkungen auf die Baukosten. Hinblick auf die Zukunft bewertet wer- von Altenhilfeeinrichtungen hat Bedeutung, weil sie das Kreditausfall- den. Nicht nur sichernde Vermögensge- „Basel II“ schon allein deshalb große risiko beeinflussen. Deshalb müssen genstände spielen eine Rolle, sondern Relevanz, weil ein erheblicher soziale Träger mit den „weichen“ Fakto- auch die Beurteilung der künftigen Er- Sanierungs- und Investitionsbedarf ren wie Bilanzpolitik, Controlling und folgsaussichten, der Strategie, Organi- und daher ein unverändert hoher Risikomanagement glänzen. „Basel II“ sation und der Managementqualitäten. Kapitalbedarf besteht. Die Evangelische bedeutet gerade für Sozialunternehmen Das Rating-Verfahren führt also dazu, Heimstiftung (EHS) hat in den letzten eine Chance, da die Bewertung von dass die Entscheidung über die Kredit- Jahren viele Bereiche ihres Manage- Unternehmen weiter gefasst wird als in konditionen künftig systematisiert und ments weiterentwickelt. Dies sicherlich reinen Rentabilitätskennziffern und versachlicht wird, da ihr einheitliche in erster Linie deshalb, um den verän- Kriterien, die das Management betref- Kriterien zugrunde liegen. derten Anforderungen des Altenpflege- fen, sowie qualitative Faktoren in das markts begegnen zu können, aber auch Rating einfließen. Die Kreditinstitute, Das Ergebnis des Ratings wird die Fi- um das Unternehmen auf die veränder- mit denen die Heimstiftung zusam- nanzierungskosten beeinflussen: Bei ten Bedingungen einzustellen. Die menarbeitet und die teilweise schon einem großen Ausfallrisiko wird ein Heimstiftung verfolgt das Ziel, unab- Ratings vorgenommen haben, erken- höherer Risikozuschlag auf die Zinsen hängig von einzelnen Banken zu nen dies. Sie betonen, dass sie sich auf anfallen, ein kleines Ausfallrisiko wie- bleiben und die jeweils bestmögliche die weitere Zusammenarbeit freuen. derum bedeutet niedrigere Zuschläge. Rating-Note zu erreichen. Wolfgang D. Wanning „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 9 Altenhilfe aktuell Deutscher Altenpflege-Monitor 2006 Generation 50plus: Einstellungen zur Altenpflege Was erwartet der Kunde von morgen? Wert bei der Frage nach der Versorgung: Lediglich 23 Prozent (2005: 24 Prozent) haben den Eindruck, dass Das Pflegepersonal hat zu wenig Zeit Das Ansehen der Altenpflege ist nach man in der Pflege gut versorgt werde. für die Betreuung und Pflege der Be- wie vor niedrig: In der aktuellen Be- Auch das Befragungsergebnis zum wohner. Dies ist eines der Ergebnisse fragung geben 83 Prozent der Befrag- Ruf der Altenpflege insgesamt ist nicht des Altenpflege-Monitors (APM), einer ten an, dass das Personal zu wenig ermutigend: Nur 28 Prozent meinen, repräsentativen Umfrage unter 500 Zeit habe (2005: 81 Prozent). Außer- dass die Altenpflege in Deutschland Personen der Generation 50plus, dem meinen 63 Prozent, die Pflege sei einen guten Ruf habe (2005: 27 Pro- die jährlich durchgeführt wird und zu teuer (2005: 70 Prozent), und nur zent). Tröstlich für die Pflegebranche dieses Jahr zum dritten Mal erscheint. 24 Prozent (2005: 23 Prozent) sind ist lediglich die Einschätzung der Neben Einstellungen zur Pflege fragt der Ansicht, dass die Pflegebedürfti- Befragten, ob Pflege professionell der APM auch nach den Erwartungen gen respektvoll behandelt werden. betrieben wird: 45 Prozent bejahen dies, 2005 waren es noch 46 Prozent. der Kunden von morgen. Außerdem untersucht die Studie den Informa- Image ist verbesserungswürdig Ein besseres Bild haben die Befragten demgegenüber vom Beruf des Alten- tionsstand und die Vorsorgeplanungen der Bevölkerung „50plus“ zu Ange- Ein weiteres Ergebnis sollte der Pflege- pflegers. Für 63 Prozent ist Altenpfle- boten und Dienstleistungen rund branche zu denken geben: 56 Prozent ger ein angesehener Beruf, der aber um die Pflege. Die Studie ist aussage- der Befragten meinen, dass die Pflege- schlecht bezahlt werde. kräftig für die rund 30 Millionen bedürftigen mit Medikamenten ruhig Menschen in Deutschland, die älter gestellt werden, 2005 waren es „nur“ als 50 Jahre sind. 50 Prozent. Besorgnis erregend ist der Info Fast die Hälfte hat sich nicht informiert 44 Prozent der Befragten geben an, sich noch gar nicht über das Thema Der Altenpflege-Monitor ist ein Gemeinschaftsprojekt der Evangelischen Heimstiftung e.V., Pflegemöglichkeiten und deren Stuttgart, Konzept & Markt, Wiesbaden, und dem Verlagshaus Vincentz Network, Hannover. Kosten informiert zu haben. Damit Die Studie ist als Wiederholungsstudie konzipiert und wird jährlich mit wechselnden inhalt- ist der Anteil der Nichtinformierten lichen Schwerpunkten durchgeführt. Der aktuelle APM gliedert sich in die Basisstudie, in die leicht rückläufig, wenn auch mit Fachreihe „Alternative Wohnformen“ und das Brennpunktthema „Häusliche Pflege“. annähernd der Hälfte der Befragten dieser Altersgruppe – den potenziellen Bezug des Altenpflege-Monitors 2006 Kunden der Altenpflege – verhältnis- • Als Einzelplatzlizenz zum Downloaden: die neue Basisstudie 2006 für 99 Euro (Bestell-Nr. 385), mäßig hoch. Der Anteil derjenigen, das neue Modul „Brennpunkt Häusliche Pflege“ (Bestell-Nr. 387) und das neue Modul die sich über Pflegemöglichkeiten Fachreihe „Alternative Wohnformen“ (Bestell-Nr. 386) zu je 69 Euro. informiert haben, steigt also von • Auf DVD: Basisstudie 119 Euro, alle Module je 89 Euro. 53 Prozent im Jahr 2005 auf 56 Pro- • Als Mehrplatzlizenz: neue Basisstudie 2006 für 169 Euro, je Modul 139 Euro. zent im Jahr 2006. • Weiterhin lieferbar sind die Module Fachreihe „Stationäre Pflege“ (Bestell-Nr. 333), Betrachtet man die Informations- Modul Fachreihe „Ambulante Pflege“ (Bestell-Nr. 334), Modul Fachreihe „Betreutes quellen, so fällt auf, dass passive und Wohnen“ (Bestell-Nr. 335) und das Modul „Aktuelles Thema – Innovationen in der Pflege“ allgemeine Informationsquellen, wie (Bestell-Nr. 336). Fernsehen und Radio, aber auch Ge- • Als Download zu beziehen unter www.vincentz.net/altenpflegemonitor/ spräche mit Freunden oder Besuche • Als DVD zu bestellen bei: im Pflegeheim, weniger genutzt wer- Vincentz Network GmbH & Co. KG, Vertrieb, Schiffgraben 43, 30175 Hannover den als noch im Jahr zuvor. Dafür Telefon: 0511/9910-033, Fax: 0511/9910-029, E-Mail: [email protected]. wird aber etwas häufiger bei Krankenkassen, Ämtern oder Behörden, im 10 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Altenhilfe aktuell Internet und bei Beratungsstellen Image der Altenpflege nach Informationen gesucht. Anteil der Meinungen „trifft zu“ Dies deutet zum einen darauf hin, dass das Thema Altenpflege derzeit in den Medien – und daher auch mit Freunden und Bekannten – weniger diskutiert wird als noch im Jahr zuvor. Zum anderen werden Informationen aber gezielter bei den Stellen, die Ansprechpartner für den konkreten, persönlichen Fall sind, angefragt. Die meisten wollen zu Hause gepflegt werden Im Falle der Pflegebedürftigkeit würden sich 37 Prozent der Befragten für 2006 2005 Die Pfleger/innen haben zu wenig Zeit Altenpflege ist eine Entlastung für Angehörige 78% Altenpflege ist zu teuer 63% Altenpfleger ist ein angesehener Beruf Die Pflegebedürftigen werden oft mit Medikamenten ruhig gestellt Die Pflege in Deutschland ist professionell organisiert Die Altenpflege in Deutschland hat einen guten Ruf Die Pflegebedürftigen werden respektvoll behandelt In der Pflege wird man gut versorgt 63% Die Heime sind zu groß Altenpfleger ist ein gut bezahlter Beruf 28% 23% 24% 16% 17% 11% 12% Basis 501 Befragte 1.000 Befragte Quelle: APM, Umfrage 2006 Frage: Welches Bild haben Sie ganz allgemein von der Altenpflege in Deutschland. Entscheidungen für Wohnformen Entscheidungen für folgende Möglichkeiten 2006 2005 13% 13% (32 Prozent). Ins Pflegeheim wollen die wenigsten: Lediglich 13 Prozent Pflege im Ausland (z.B. Spanien) würden sich für die stationäre Pflege Keine davon entscheiden. Basis (Mehrfachangaben möglich) 479 Befragte Quelle: APM, Umfrage 2006 Frage: Können Sie sich diese Möglichkeiten grundsätzlich vorstellen? Pflege in betreuten Wohnungen Alternative Wohnformen sind Gegen- 27% 23% Selbstorganisierte Wohngemeinschaft Pflege zu Hause durch Personal aus dem Ausland Angehörige (36 Prozent) und die 50% 46% 24% Generationenwohnen folgen die Pflege zu Hause durch 70% 64% 45% 13% Pflegedienste entscheiden. Danach 78% 56% Pflege zu Hause durch ambulante Pflegedienste Pflege zu Hause durch Angehörige oder Kinder Pflege im betreuten Wohnen/ Servicewohnen Pflege in der stationären Altenpflege eine Pflege zu Hause durch ambulante 81% 83% 43% 37% 36% 40% 32% 8% 3% 5% 33% 13% 16% 15% 12% 3% 4% 987 Befragte stand vieler Medienberichte, wodurch das Interesse an ihnen steigt. Viele deutlich im Vordergrund; dieses anderes Kennzeichen, das der selbst Menschen wissen aber nicht, was sie zunächst formal anmutende Kriterium organisierten Wohngemeinschaft zu- hier tatsächlich erwartet. Daher inter- ist das herausragende Kennzeichen gesprochen wird. essiert hier die Erwartungshaltung der dieser Wohnform. Dabei ist nicht Menschen an Generationenwohnen ausgeschlossen, dass es sich um und selbst organisierte Wohngemein- Generationen einer Familie handelt. schaften in besonderem Maße. Abge- Bei selbst organisierten Wohngemein- Im Generationenwohnen bedeutet fragt wurde mit mehreren Nachfragen schaften ist die Gemeinsamkeit der Selbstbestimmung „Achtung der und völlig ungestützt. Die Befragten Bewohner gestaltbarer, steht aber Privatsphäre“, bei der selbst organi- konnten also ihre Meinung ohne gleichwohl im Vordergrund; es kommt sierten Wohngemeinschaft dagegen Anhaltspunkte oder Hilfestellungen darauf an, eine gemeinsame Definition in erster Linie wirtschaftliche Souve- frei artikulieren. der Gemeinschaft zu entwickeln ränität. Zu der Frage, in welchem und umzusetzen. Dabei spielt das Maße „Pflege“ innerhalb der Wohn- Als Ergebnis lässt sich festhalten: Es Objekt – also der „Wohnraum“ – formen stattfinden kann, herrscht bei gibt deutliche Unterschiede zwischen kaum eine Rolle. Dies ist beim Gene- den Anhängern des Generationen- den Erwartungen an das Generationen- rationenwohnen völlig anders: Das wohnens keine Einigkeit. Bei der wohnen und den Erwartungen an Generationenwohnen soll sich in dem selbst organisierten Wohngemein- eine selbst organisierte Wohngemein- Raum entwickeln, der als Rahmen zur schaft, so das Ergebnis der Befragung, schaft. Verfügung steht. kann Pflege nur stattfinden, wenn sie Beim Generationenwohnen steht Der Stellenwert der Selbstbestimmung von außen kommt, beispielsweise die Mischung zwischen Alt und Jung und der Selbstverwaltung ist ein durch einen Pflegedienst. Selbstbestimmung ist wichtig „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 11 Impuls Lydia, die erste Ehrenamtliche Betrachtungen zum Sinn gemeinnütziger Arbeit von Pfarrerin Dr. Heiderose Gärtner, Diakonisches Werk Pfalz Die Autorin, Jahrgang 1954, ist Pfarrerin mit Zusatzqualifikation in sinnorientierter Psychotherapie (Logotherapie), Supervisorin und leitet die Ehe-, Familien- und Lebensberatung des Diakonischen Werkes Pfalz in Ludwigshafen. Sie ist außerdem Leiterin der Ehrenamtsbörse. Im Rahmen von Kommunikationsseminaren begleitet sie Altenheim- und Krankenhausbesuchsdienstgruppen. Ein buntes Treiben, Töpfe klappern, gemeint. Alle wurden getauft. Eine klei- ben für andere. Eine Frau erzählte mir Scherben klirren auf dem Boden, Stim- ne Hausgemeinde entstand. Zu den Got- von ihrer ehrenamtlichen Arbeit im men schwirren in der heißen Luft, tesdienstzeiten oder wenn die Apostel Krankenhaus. Sie macht Besuche einmal Waren werden lauthals angepriesen das Haus der Lydia besuchten, fanden in der Woche auf einer Station. „Ohne und ab und zu das „Iah“ der Esel. Mit- sich christliche Freunde und Nachbarn diese Besuche wäre mein Leben sinnlos“, ten in einem Basar befinden wir uns. bei ihr ein. Lydia wollte, dass die Sache sagte sie mir. „Die Menschen, die ich Vor uns, neben uns, hinter uns Men- Jesu weitergeht. Von ihm, so meinte sie, besuche, freuen sich oder sie brauchen schen, ein heilloses Gedränge; alle sollte alle Welt erfahren, sollte die ganze meine Unterstützung. Sie erkennen mei- wollen sie etwas. Gierige Blicke, jeder Menschheit hören. Also übernahm sie ne Arbeit an. Und ich mache das, weil will das Schönste für sich am billigsten. Verantwortung. Mit modernen Begrif- ich das tun will, weil ich Menschen in Hier wird ihnen eine Tasche in die fen geschildert: Sie organisierte die Got- schwierigen Situationen beistehen will. Hand gedrückt, dort werden sie ins tesdienste und Veranstaltungen, über- Das ist total anders als in meinem Job. nächste Zelt gezogen und Ali zeigt nahm die Geschäftspost. Sie korrespon- Da mache ich täglich fast acht Stunden ihnen den schönsten Schmuck des dierte mit Paulus. Sie kümmerte sich Dinge, die mir nicht viel bringen, außer Orients – kostenlos, solange, bis sie darum, dass Menschen da waren, die Geld. Geld allerdings, das ich zum angebissen haben, dann erst wird der Kranke in der kleinen Gemeinde be- Leben brauche. Aber die Besuche im Preis genannt und das Feilschen be- suchten. Für die Ärmeren unter ihnen Krankenhaus, die mache ich freiwillig ginnt. An einem anderen Stand leuch- richtete sie ein Spendenkonto ein. mit Freude und ohne Geld.“ Die Farbe der Könige, damit werden Alles, was Lydia für die schnell wach- Eine große deutsche Jugendzeitschrift fürstliche Gewänder eingefärbt. sende junge christliche Gemeinde tat, berichtete von einem Modellprojekt Vor 2000 Jahren spielt diese Szene auf machte sie neben ihrer Arbeit auf dem einer Schule. Vier Wochen arbeiteten dem Basar. Lydia, die Purpurhändlerin, Basar als Purpurhändlerin. Lydia war Schüler in sozialen Einrichtungen, an- von der in der Bibel (Apg 16,14;40) die eine der ersten Ehrenamtlichen in der statt in die Schule zu gehen. Für viele Rede ist, preist die Reinheit und Inten- christlichen Gemeinde. Sie leitete diese Jugendliche war das die erste Berührung sität ihrer Farbe an. Viele Purpurschne- Gemeinde, stand ihr vor. Unsere Kirche mit Armut und Behinderung. Fazit vieler cken mussten sterben, damit Stoff ge- begann sozusagen ehrenamtlich. Schüler nach dem Praktikum: „Das war färbt werden konnte. Ehrenamtliches Engagement heute ist prima! Das war wirkliches Leben und sehr vielfältig und breit gefächert. Es wir konnten helfen.“ Einige blieben da- Lydia war nicht nur Farbhändlerin, sie findet sich in allen evangelischen Ein- bei und arbeiten neben der Schule eh- war eine der ersten Ehrenamtlichen, die richtungen und es ist von dort nicht renamtlich in den Einrichtungen weiter. in der entstehenden christlichen Kirche wegzudenken. Ehrenamtliche geben In Kirche und Diakonie ist das gute Zu- tätig war. Sie hat sich anstecken lassen ihre Zeit und ihre Zuwendung anderen sammenwirken von Haupt- und Ehren- vom Feuer der begeisternden Predigt Menschen. Und sie werden selbst berei- amt wichtig für die Menschen, die uns des Petrus. Sie ließ sich taufen. Auch sie chert, weil sie anderen beistehen kön- anvertraut sind. Die Hauptamtlichen wollte von nun an, dass die Sache Jesu nen. Und sie übernehmen in Gremien verantworten den fachlichen Teil der weitergeht. Zu Lydia gehörten noch Verantwortung. Arbeit, der durch ihre Person geprägt ist. eine ganze Reihe von Menschen, für Zunehmend engagieren sich Menschen Die Ehrenamtlichen sind nicht nur Er- die sie sorgte und die für sie sorgten, ehrenamtlich, um etwas „für sich“ zu gänzung, sie geben etwas ganz Eigenes, ihre Diener und Mägde, ihre Tante, die tun, um ihrem Leben einen Sinn zu ge- sie geben ihre Zeit freiwillig, sie geben Schwägerinnen mit Kindern. Als sie ben. Sie wollen persönlich durch diese sich als Mensch. Hauptamt und Ehren- beschloss, sich taufen zu lassen, war ihr Tätigkeiten im Leben „weiterkommen“. amt sind gleichwertig – beides ist nötig – ganzes Haus mit allen Bewohnern mit- Viele finden ihren Lebenssinn in Aufga- und nur gemeinsam geht’s besser. tet uns dunkelroter Purpur entgegen. 12 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Altenhilfe aktuell Auf der Suche nach Sinn und Hoffnung Gottesdienste besucht haben und nun Die Evangelische Heimstiftung nimmt die religiösen Bedürfnisse ihrer Bewohner ernst sich Bewohner in für sie „lebenswich- „Mit dem Alter kommt der Psalter“, lautet ein Sprichwort. Ob die übliche Vorstellung von einer Zunahme der Religiosität im Alter tatsächlich gerechtfertigt ist, wurde bislang allerdings kaum untersucht. Die Evangelische Heimstiftung hat Bewohner und Angehörige befragt, welches Anliegen sie mit Religion verbinden und welche Erwartungen sie an einen konfessionellen Träger haben. Auf Basis der Umfrageergebnisse hat die pflegebedürftig sind. Wenn solche Bewohner von Pflegenden begleitet werden, die mit diesen religiösen Gewohnheiten nichts mehr anfangen können, fühlen tigen“ Situationen untröstlich allein. EHS eine Fortbildungskonzeption erarbeitet. Über 50 Kurse haben im Jahr 2006 in den verschiedenen Einrichtungen bereits stattgefunden. Ziel ist es, die Mitarbeiter für die religiösen Bedürfnisse zu sensibilisieren. „Pflegeeinrichtun- Die Schwierigkeit beginnt schon bei der tung von November 2005 bis Februar gen sind ein Ort, an dem sich Kirche Begriffsbestimmung. Es ist keineswegs 2006 Interviews mit Heimbewohnern vollzieht“, erklärt Thomas Mäule. Qua- eindeutig, was religiös und was Religi- durchgeführt. Befragt wurden Bewoh- lifizierte Seelsorge erfordere zum einen on ist. Klar ist, dass Religiosität nicht ner und Angehörige in den 50 Einrich- die Einrichtung dauerhafter Stellen, die mit Kirchlichkeit gleichgesetzt werden tungen der EHS sowie Kunden und An- Entwicklung von Standards sowie die kann. Eine Definition von Religion fällt gehörige in den ambulanten Diensten. Weiterentwicklung von Angeboten zur deshalb so schwer, weil Funktionen, Für 56 Prozent der Bewohner und Fort- und Weiterbildung. Angesichts der die in früheren Zeiten von religiösen 65 Prozent der Angehörigen ist die aufgezeigten religiösen Bedürfnisse er- Institutionen erfüllt wurden, heute zum konfessionelle Trägerschaft wichtig. scheine es zugleich dringlich, „Laien- Teil von säkularen Trägern übernom- 64 Prozent der Bewohner und 69 Pro- Seelsorge“ zu initiieren und systematisch men werden. Doch nicht alles, was für zent der Angehörigen erwarten An- zu fördern, so der Theologe. Nicht zu den Einzelnen eine religiöse Funktion dachten und Gottesdienste. 83 Prozent vergessen seien dabei auch die äußeren erfüllt, ist deswegen schon Religion. der Angehörigen erwarten eine Sterbe- Rahmenbedingungen. Da in Pflegeein- begleitung. Acht Prozent der Bewoh- richtungen oft Multifunktionsräume „Es gibt so etwas wie ein Alltagsver- ner möchten in der letzten Lebenspha- für Gottesdienste und Andachten ge- ständnis dessen, was Religion und Re- se weder durch Mitarbeiter, Ehrenamt- nutzt würden, sei es wichtig, diesen für ligiosität bedeuten“, sagt Dr. Thomas liche oder Sitzwachen begleitet werden den religiösen Anlass einen sakralen Mäule, Theologe der Evangelischen und 32 Prozent der Bewohner spüren, Charakter zu geben, der von der alltäg- Heimstiftung. „Die Suche nach Sinn, dass bei der EHS „christliche Orientie- lichen Nutzung als Speise- oder Aufent- Zweck und Hoffnung steht hierbei ganz rung“ gelebt wird. Die hohe Wert- haltsraum abweicht. „Ein Altar, Glo- oben.“ Gerade die Übersiedlung ins schätzung gottesdienstlicher Angebote ckengeläut und liturgische Kleidung Pflegeheim werde von nicht wenigen in der Befragung zeigt, dass in Einrich- der Pfarrer und Diakone gehören eben- Menschen als Lebenskrise erfahren, der tungen der EHS Pflegende auf Bewoh- so dazu“, sagt Mäule. So werde symboli- Wunsch nach Kontinuität mit dem bis- ner treffen, die in der christlichen Tra- siert, dass hier Gottesdienst gefeiert herigen Leben sei groß. Die religiöse dition beheimatet sind, die regelmäßig und nicht nur abgehalten werde. Biographie biete hier wichtige Anknüpfungspunkte, so Mäule. Religion könne dazu dienen, pflegebedürftige ältere Menschen in dem Wissen um Gottes bleibende Sorge für sie zu bestärken. Um künftig auf die religiösen Bedürfnisse der Heimbewohner noch stärker eingehen zu können, haben Altenpflegeschüler der Evangelischen Heimstif- „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 13 Reportage Wenn Farben Seelen heilen Die Maltherapie im Paul-CollmerHeim in Stuttgart hilft Bewohnern, Unsagbares verstehbar zu machen Malen als kreatives Tun, um zu gestalten, neu zu erschaffen. Dem Innersten Befreiung zu geben. Das Paul-Collmer-Heim in Stuttgart-Luginsland bietet seinen Heimbewohnern eine Maltherapie an, die sehr gut angenommen wird. Einmal wöchentlich treffen sich Interessierte in einem Raum, der bereits mit Bildern der Teilnehmer ausgestattet ist. Die Plätze sind vorbereitet, weißes Papier liegt bereit, ebenso begonnene Bilder und ornamentale Strukturen, die darauf warten, mit den verschiedensten Farben gestaltet zu werden. Kunsttherapeutin Dorothea Fröhlich begrüßt liebevoll und mit ganzer Hingabe die nacheinander eintreffenden Damen und den einen Herrn. Dicke und dünne Pinsel werden in die bereitstehenden Farben getaucht. Bunt- und Filzstifte hinterlassen Eindrücke auf dem Papier. Formen entstehen. Die Atmosphäre ist gelockert und entspannt. Gertrud M. besucht schon längere Zeit der älteren Dame keinen Glauben die Maltherapie. Sie ist ganz in ihr Werk schenken. Üppige Farbgebung domi- vertieft. Der dicke Pinsel gleitet über niert, schwarze, rechteckige und ovale die Leinwand, Blau und Türkis domi- Ornamente rahmen das Bild ein, nieren das Bild. Ihre Arbeit gilt heute geben der Struktur Halt. Waltraud B. der Auseinandersetzung mit den drei besucht mittlerweile mit Eifer jede Grundfarben Blau, Rot und Gelb. Durch Woche die Maltherapie und ver- den Verlauf der Farben ineinander ent- schenkt sogar ihre Bilder an die Mit- stehen die Zwischentöne. Denn Farb- arbeiter des Paul-Collmer-Heims. studien sind ein wesentlicher Bestandteil der Maltherapie. Dorothea Fröhlich Ausdruck von Gefühlen unterstützt Gertrud M. bei der Pinsel- Die Maltherapie ist ein wichtiger Bau- führung. Aufgrund mehrerer Schlag- stein in der Behandlung pflegebedürf- anfälle ist die Orientierung von Gertrud tiger, älterer Menschen. Das Malen M. stark eingeschränkt. Durch die Maltherapie konnte eine erhebliche Verbesserung ihres Zustandes erreicht werden. Eine Ausstellung im Foyer des Paul-Collmer-Heimes zeigt einige farbenfrohe Werke von Gertrud M. Sie sind alle in der Maltherapie entstanden. Schräg gegenüber von Gertrud M. sitzt Waltraud B. Als die Maltherapie im Paul-Collmer-Heim ins Leben gerufen wurde, wollte sie zuerst nicht teilnehmen. Waltraud B. hatte Angst vor dem, was sie hier wohl erwarten würde. „Ich hatte große Sorge, ob ich überhaupt malen kann“, erzählt sie. Betrachtet man das vor ihr liegende Bild, möchte man der anfänglichen Skepsis 14 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Reportage Die Maltherapie dient somit dazu, Dorothea Fröhlich erinnert sich an sich mit einer Erkrankung intensiver eine alte Dame, die an schwersten und bewusster auseinander zu setzen. Depressionen litt, als sie ins Paul- Von Interesse für die Therapeutin Collmer-Heim kam: „Wochenlang ist hierbei, welche seelisch-geistigen wollte sie kaum ein Wort reden, zog Faktoren die Erkrankung beeinflussen sich immer mehr in sich zurück“, oder sogar ausgelöst haben. Die Bilder erzählt Fröhlich. Doch eines Tages der Patienten geben darüber in man- begann sie zu malen. Und das Malen nigfaltiger Weise Auskunft. wurde zu ihrem Lebensinhalt, zu ihrem Lebensmittelpunkt. „Ihr seeli- Darüber hinaus kann die Maltherapie scher Zustand änderte sich rapide, sie die geistige und seelische Gesundheit wurde fröhlich und begann gern aus älterer Menschen fördern. Sie hilft, ihrem Leben zu erzählen“, erinnert Unsagbares sichtbar und verstehbar sich die Therapeutin. Auch äußerlich zu machen. So können auch emotio- wurde die Veränderung sichtbar. Die nale Blockaden gelöst werden. Physiognomie der alten Dame hellte Verdrängte Konflikte werden offen- sich auf. Sie begann wieder zu lachen. bart und ungelöste Probleme besser dient dazu, sich ohne Worte auszu- verarbeitet. An diesem Beispiel wird deutlich, wie das künstlerische Tun bis in drücken. Farben können das Seelenleben positiv beeinflussen. Sie sind Veränderung zum Positiven den Körper hinein seine Wirkung Träger und Ausdruck von Emotionen Die Maltherapie wirkt präventiv und entfaltet und den ganzen Menschen und Gefühlen. Farben können be- vorbeugend gegen mögliche psychi- zum Positiven verändert. Denn eine ruhigen, erwärmen, erheitern – aber sche und psychosomatische Erkran- Maltherapie ist gerade für den alten auch beunruhigen oder erregen. In kungen, baut Stress ab und fördert Menschen, der sich oft nutzlos und der Maltherapie werden die Farben, die Entspannung. Die Konzentra- verlassen fühlt, ein Weg hin zu mehr die Materialien und die Techniken je tion wird gefördert. Neue Lebensper- Lebenskraft und Lebensfreude. nach Krankheitsbild des Bewohners spektiven können sich abzeichnen. individuell eingesetzt. So entfaltet Das Individuum wird als Ganzes in sich die Wirksamkeit auch auf den sich, in seiner Gruppe, Umgebung, Körper und kann bei der Überwin- sozialen Ebene und in der Welt be- dung von Erkrankungen helfen. rücksichtigt. Kilian Barth „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 15 Aus meinem Leben Vom C111 zum Airbus 380 1926: Bei der Einschulung Während des Krieges musste er mit dem Fallschirm abspringen, als sein Flugzeug außer Kontrolle geriet. Heute ist Dr. Alfred Zimmer in Winnenden gelandet. Er arbeitete als Ingenieur bei Mercedes-Benz und erfand eine Berechnungsmethode, die bis heute als Revolution bei der Entwicklung von Autos und Flugzeugen gilt. Seit 2003 lebt er im Betreuten Wohnen im Haus im Schelmenholz. Als 1939 der Krieg losging, machte ich 1926: Im heimatlichen Pillnitz gerade Abitur, das ich trotz der Umstände gut bestand. Dann wurde ich zum Reichsarbeitsdienst eingezogen, Alfred Zimmer, Betreutes Wohnen, Winnenden Kurzbiografie das wurde eine harte Zeit. Zum Glück war ich sportlich und durchtrainiert, doch wir mussten Gräben ziehen in Schlesien und manchmal im Sitzen übernachten. Dann unser Einmarsch 1930: Alfred Zimmer (rechts) mit dem Oldsmobil der Tante 1933: Als begeisterter Reckturner. Das Reck baute sein Vater 1934: Alfred Zimmer (rechts) im Zoologischen Garten Dresden 16 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 3/2006 Alfred Zimmer ist mein Name, gebo- in Polen, später auch nach Russland. ren bin ich am 6. Juni 1920 in Dres- Weil Hitler Ingenieure suchte, durfte den. Gewohnt haben wir aber ganz ich bald nach Dresden zurück. Ich abgeschieden auf dem Land, in Ober- kam bald zur Beerdigungskompanie, poyritz, ganz für uns. Ich erinnere wie es damals hieß, und das war toll, mich noch gut an die zwei Apfel- denn da gab es was zu Essen! Dann schimmel, die wir hatten. Mein Vater suchte die Wehrmacht Flugkämpfer war Landgerichtsrat, meine Mutter und ich machte die Ausbildung dazu. sorgte sich um meinen älteren Bruder Unser Fluglehrer war ein grausamer und mich – wir hatten nur uns. Und Menschenschinder. Es war schwer, weil keine Gleichaltrigen in der Nähe aber ich schaffte es. Besonders Lan- wohnten, hatte ich auch kaum Freun- dungen gelangen mir sehr gut, wir flo- de – die meiste Zeit spielte ich allein, gen die berühmten Me-109. Der Krieg mit meinem Bruder, mit den Pferden nahm seinen Lauf und ich wurde und genoss den riesigen Obstbaumgar- nach Marktzwuschen bei Berlin ver- ten, den wir hatten. 1927 kam ich in setzt. Dann der Aufruf: Wer nimmt die Schule und bald fragte sich mein am Todeskommando teil? Da musste Vater: „Ob der Junge wohl noch rech- mit den Me-109-Fliegern gegen an- nen lernt?“, denn da war ich anfangs kommende Alliierte geflogen werden – nicht so gut. Prompt fiel ich bei der ich nahm die Herausforderung an und Aufnahmeprüfung fürs Gymnasium meldete mich freiwillig als Rammjä- erst durch, doch der Rektor meinte, ger. In 12 000 Metern Höhe stotterte dass ja mein Bruder so gescheit sei, plötzlich der Motor, ich musste zwi- da würde aus mir sicher auch was schen den feindlichen Maschinen mit werden – und nahm mich an. Später dem Fallschirm aussteigen, kam aber wurde mein Bruder prompt Physikpro- heil unten an – das Flugzeug ist wohl fessor, von ihm habe ich zeitlebens irgendwo zerschellt. Sieben Hasen sa- viel profitiert. In der Schule aber faszi- ßen plötzlich um mich herum, es war nierte mich besonders der Turnunter- wie im Paradies, und: Es war Ostern! richt, im Reckturnen war ich der Beste. Doch dann wurde es wieder ernst, Aus meinem Leben denn beinahe hätten mich die Nazis ich mich nicht nur wieder bei alten anstatt bei jeder Schwierigkeit die wegen „Feigheit vor dem Feind“ verur- Freunden „im Ländle“ zu Hause, son- Flinte ins Korn zu werfen. Auch mal teilt. Das Kriegsende erlebte ich in dern auch sehr wohl dank dem ausge- beharrlich ein Ziel verfolgen, selbst Bayern, wo ich meine spätere Frau, zeichneten und liebevollen Service der wenn man dafür so manche Hürde die Krankenschwester war und aus Heimstiftung. Ich habe eine schöne überwinden muss. Rumänien stammte, kennen lernte. Wohnung ganz für mich, gehe aber Ich kehrte dann nach Dresden zurück, immer sehr gern zu einigen Mahlzei- wo wir 1949 heirateten. Wir hatten ten ins Haus am Schelmenholz. Seit Wir bedanken uns bei Dr. Alfred Zimmer, zwei Buben und zwei Mädchen. einem Jahr habe ich eine Freundin, in der uns freundlicherweise Fotos aus seinem In meiner ersten Arbeitsstelle an der der übrig bleibenden Zeit mache ich privaten Fotoalbum zur Verfügung gestellt Werft in Wismar habe ich für ein auch mal Homebanking und anderes hat. schwieriges Ingenieursprojekt die Be- im Internet oder schreibe E-Mails. Christoph Ludwig tonspundbohle erfunden und sollte Ich wollte aber viel lieber einen DKW- Welches waren die schönsten Momente in Ihrem Leben? Wagen. 1955 bin ich dann zuerst in Das war die Geburt meiner ersten den Schwarzwald, dann nach Stuttgart Tochter Gerda. 34 000 Ostmark dafür bekommen. geflohen, Frau und Kinder kamen weitere Berufslaufbahn verbrachte ich An welche Erlebnisse denken Sie nur ungern zurück? bei Mercedes-Benz als Ingenieur. Ich Da denke ich an den Kriegsarbeits- schrieb die ersten Computerprogram- dienst in Polen. Aber auch an den me für die Autoentwicklung, berech- Polenfeldzug, den ich miterlebt habe. nete die Knautschzone für den Pkw Und dann an meinen Fallschirmab- und dessen schnelle Entwicklungs- sprung, als mein Flugzeug außer Kon- möglichkeit, berechnet nach meiner trolle geriet. später über Westberlin nach. Meine Anfang der 40er Jahre: Zimmer (mit Hut) im heimatlichen Pillnitz auf der zugefrorenen Elbe Finit-Element-Methode. Dank dieser von Autos seitdem um ein Vielfaches Was hat Ihr Leben besonders geprägt? schneller möglich, auch der dem- Das waren vor allem anderen die nächst in den Dienst kommende größ- Begegnungen mit meinem Vater und te Passagierflieger aller Zeiten, der Air- meinem Bruder – das hat mir unglaub- bus A 380, wurde nach meiner Metho- lich viel Gutes gebracht. Methode ist nicht nur die Entwicklung de berechnet, ebenso der legendäre rumänische Verwandte hatte, ich pen- Was sind für Sie die wichtigsten Lebenserfahrungen, die Sie einem jungen Menschen mit auf den Weg geben würden? delte nach Stuttgart bis zu meinem Auch dann durchhalten, wenn die Ruhestand 1985. Als 1994 meine Frau Dinge im Leben nicht so glatt laufen, C111-Sportwagen von Mercedes in den 60er Jahren. 1973 zogen wir nach Gummersbach, wo meine Frau viele 1949: Hochzeit starb, verkaufte ich unser Haus und zog zu einer meiner Töchter nach Hamm. Dort erlitt ich einen Schlaganfall und ich wollte ins Remstal, wo auch meine beiden Söhne leben. Seit 2003 bin ich nun in Winnenden im Betreuten Wohnen, wo ich vom Haus im Schelmenholz der Heimstiftung wundervoll versorgt werde. Nun fühle 1978: Als Ingenieur in seinem Büro bei Mercedes-Benz in Untertürkheim „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 3/2006 17 Pflegebeispiel „Wenn ich Altes loslasse, öffnen sich neue Türen“ Die Psychiatrische Tagesklinik in Böblingen hilft Patienten mit psychischen Erkrankungen, den Alltag zu bewältigen Jeden Morgen gegen halb neun werfen alle Patienten Es ist die „Geschichte mit den Lebenskarten“. Eine Patientin stellte während einer langen Therapie fest, dass ihre Lebenseinstellung von „vielen negativen Glaubenssätzen geprägt war, die ihre Lebensfähigkeit behinderten“. Sie begann neue Einsichten und positive Sätze dagegenzusetzen und machte die Erfahrung, dass diese Sätze sie aus ihren depressiven Stimmungen und Alltagskrisen herausholen konnten. „Sie haben mich auf einen Weg geschickt, der meine verschütteten Lebenskräfte wieder freigelegt und ins Rollen gebracht hat.“ der psychiatrischen Tagesklinik im Haus am Maienplatz Diese Patientin hat einen für sie einen kurzen Blick auf die Pinnwand. Dem Tagesplan möglichen Weg gefunden, ihren entnehmen sie die Angebote und verteilen sich dann auf die verschiedenen Therapien. Dem Besucher fällt ein anderes Blatt auf, das neben den Tagesplänen hängt. In Karteikartengröße sind hier Sätze formuliert und mit Alltag wieder in den Griff zu bekommen. Viele andere mit Depressionen, Psychosen oder Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis sind noch auf der Suche und auf fachärztliche Hilfe angewiesen. kleinen Bildern illustriert: „Wenn ich Altes loslasse, öffnen sich neue Türen“ oder „Ich ziehe meine Grenze und achte Umbau begonnen sie“ oder „Ich gebe die Opferrolle auf und übernehme Im Landkreis Böblingen muss ein Verantwortung“ ist da zu lesen. Patient mit einer psychischen Erkrankung in der Regel sechs bis acht Wochen auf einen teilstationären Behandlungsplatz in der Tagesklinik 18 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Pflegebeispiel warten. Damit diese Patienten, die später erwarb sie das Gebäude und aber noch keine vollstationäre Be- keine vollstationäre Behandlung erarbeitete eine neue Gesamtkonzep- handlung benötigen. Die Dauer liegt benötigen, schneller aufgenommen tion. Am Ende der Neubau- und Um- zwischen fünf Wochen und einem werden können, treibt Regional- bauphase steht ein modernes Pflege- halben Jahr. Das Alter der Patienten direktor Karlheinz Wohlgemuth zentrum mit bedarfsgerechter Betreu- liegt zwischen 18 und 60 Jahren, die die Erweiterung der psychiatrischen ung, auch für demente Bewohner. meisten sind zwischen 30 und 50, un- Tagesklinik zügig voran. Die Pläne Die erweiterte Tagesklinik mit vierzig gefähr zur Hälfte Männer und Frauen. sind fertig, die Finanzierung ist ge- Plätzen wird dann zu den größten in währleistet, Landesfördermittel sind der Bundesrepublik gehören. bewilligt und im September wurde mit dem Umbau begonnen. Anfang Zusätzlich zu den Ärzten und Schwestern kümmern sich Ergotherapeuten, Kooperation mit Hirsau nächsten Jahres soll die Sanierung ein Sozialarbeiter und ein Psychologe um die Patienten. Betroffene, die vor des Altbaus abgeschlossen sein und Da die klinische Betreuung nicht von ihrer Erkrankung einen Arbeitsplatz dann werden vierzig Behandlungs- der Evangelischen Heimstiftung hatten, werden durch therapeutische plätze zur Verfügung stehen. Das ist übernommen werden kann, besteht Arbeitsversuche in einem Stufenplan umso erfreulicher, da diese Tageskli- über einen Kooperationsvertrag eine wieder an die Bedingungen der Berufs- nik die einzige im Landkreis ist. enge Anbindung an die Landesklinik welt herangeführt. Ziel der Behand- in Hirsau. Das medizinische Personal lung ist es, die Menschen zu stabilisie- Die Evangelische Heimstiftung hat wird von der Partnereinrichtung ren, ihr Selbstwertgefühl zu stärken, das alte Kreiskrankenhaus 1969 ge- gestellt. Ärzte, Ärztinnen und Kran- so dass sie den Alltag trotz ihrer Er- pachtet, 1978 durch einen Umbau kenschwestern betreuen im Haus am krankung meistern und sich wieder erweitert und 1998 eine psychiatri- Maienplatz psychisch erkrankte Men- zurechtfinden können. Dabei gibt sche Tagesklinik eröffnet. Zwei Jahre schen, die mehr als eine ambulante, ihnen die Tagesklinik Hilfestellung. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 19 Aus der Heimstiftung 125 Jahre Gehörlosenverein Verein für Gehörlosen-Wohlfahrt in Württemberg feiert Jubiläum Im Karl-Wacker-Heim konnte am losen-Wohlfahrt in Württemberg einer Gehörlosentagung in Botnang 6. Oktober das 125-jährige Jubiläum und Hohenzollern“. Erst 1992, tot zusammen. 1963 wurde das Heim des Vereins für Gehörlosen-Wohlfahrt infolge der Gebietsreform in Baden- unter dem 1. Vorsitzenden Dr. Herbert in Württemberg e.V. gefeiert werden. Württemberg, wurde der Name in Hoffmann durch den Neubau eines Eröffnet wurde die Veranstaltung „Verein für Gehörlosen-Wohlfahrt Pflegeheimes ergänzt. Der ganze Kom- durch eine Vorstellung der Gebär- in Württemberg e.V.“ geändert. plex wurde im Gedenken an die her- denschola Ostwürttemberg. Danach überbrachten Geschäftsführer Ralf- ausragende Persönlichkeit von Karl Aufenthalt in Botnang Rüdiger Kirchhof Grüße der Evange- Durch die Übergabe des Heimes 1979 lischen Heimstiftung und Bezirksvor- Karl Wacker verwirklichte den damals in Betriebsträgerschaft an die Evan- steher Wolfgang Stierle aus Botnang einzigartigen Gedanken, in Botnang gelische Heimstiftung war der Verein Grüße der Stadt Stuttgart. Begleitet ein Altenheim für Gehörlose einzu- nun in der Lage, sich auf die Belange wurden die Redner von zwei Dolmet- richten. 1929 war es so weit. Offizielle der Gehörlosen in Württemberg zu scherinnen, die das gesprochene Wort Einweihung war am 8. März 1930. konzentrieren. Aber um Gehörlosen in Gebärdensprache übersetzten. Nur wenige Jahre später erlebte der konkret helfen zu können, fehlte dem Verein das traurigste Kapitel seiner Verein weiterhin das nötige Geld. Gotthelf Lang, seit über 25 Jahren Geschichte. Unter der NS-Herrschaft Nach intensiven Diskussionen und 1. Vorsitzender des Vereins für Gehör- wurden viele der Gehörlosen, damals langwierigen Verhandlungen mit der losen-Wohlfahrt in Württemberg, noch Taubstumme genannt, im Rah- EHS wurde das Heim 1990 daher an ließ in seinem Festvortrag die traditi- men des „Euthanasieprogramms“ er- den diakonischen Träger verkauft. onsreiche Geschichte des Vereins mordet. Auch das Altersheim wurde Revue passieren. Der Verein war 1943 durch Brand- und Sprengbom- Die Heimstiftung verpflichtete sich von zehn Besuchern einer monatli- ben zerstört. im Gegenzug dazu, vorzugsweise chen Vortragsreihe für Gehör- Gehörlose in die Pflege auf- lose, die seit 1869 regelmäßig zunehmen. Noch eine weitere in Stuttgart stattfand, gegründet Bedingung wurde im Kaufver- worden. Bei seiner Gründung trag festgelegt: Der Sitz des 1881 nannte sich der Verein Vereins bleibt weiterhin das „Allgemeiner Taubstummenver- Karl-Wacker-Heim. Heute hält ein Stuttgart“. Schon in den der Verein dort regelmäßig ersten Jahrzehnten wuchs die Mitgliederzahl auf knapp 500 an. v.l. Hausdirektorin Gabriela Scholz, Gotthelf Lang, Friedrich Rentschler, Ralf-Rüdiger Kirchhof, Hauptgeschäftsführer a.D. Albrecht Teichmann Das hatte der Verein vor allem 20 Wacker „Karl-Wacker-Heim“ genannt. seine Tagungen und Veranstaltungen ab. Am Ende seines Vortrags betonte Gotthelf Lang dem im Jahr 1927 gewählten Vor- 1950 wurde das Heim wieder auf- noch einmal die Hauptaufgabe des stand Karl Wacker zu verdanken. gebaut. Karl Wacker wurde mit der Vereins: die Integration gehörloser Dieser hatte den Taubstummenverein Leitung und Verwaltung des Hauses Menschen in die Gesellschaft. nämlich zu einem aktiven Fürsorge- betraut. Zwei Jahre später passierte verein erweitert. 1937 erfolgte die ein Unglück: Im Jahr 1952 brach Karl Umbenennung in „Verein für Gehör- Wacker im Alter von 47 Jahren auf „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Friedrich Rentschler Geschäftsführer HDG und Rechnungsführer des Vereins für Gehörlosen-Wohlfahrt Aus der Heimstiftung Von der Töchterschule zum Pflegeheim Vor 150 Jahren wurde in Friedrichshafen das Königin Paulinenstift eröffnet – Festakt am 14. November Links: Die Redner bei der Jubiläumsfeier (von links) Landtagsabgeordneter Norbert Zeller, Bürgermeisterin Margarita Kaufmann, HGF Wolfgang D. Wanning, IKH Marie Herzogin von Württemberg, Vorstand Helmut Mäule, Dr. Bernhard Bueb, GF Ralf-Rüdiger Kirchhof, HD Christina Kieble, Dekan Ulrich Lange, RD Dirk Holst Rechts: Stolz auf die große Tradition des Stifts (von links) Bärbel Wanning, Wolfgang D. Wanning, IKH Marie Herzogin von Württemberg, Helmut Mäule, Ralf-Rüdiger Kirchhof, Christina Kieble, Festredner Dr. Bernhard Bueb und Gertraud Johst, Vorsitzende des Fördervereins Christina Kieble, Hausdirektorin des Pensionat, dann, Anfang des 20. Jahr- ehemaligen Schülerinnen treffen sich Königin Paulinenstifts, hat mit Be- hunderts, als Schule auch für Mädchen regelmäßig am Stiftstag. Organisiert dacht den Festredner zum 150-jähri- und Frauen aus nicht wohlhabenden haben sie sich im Förderverein gen Bestehen ausgesucht. Ihre Wahl Familien. 1930 erhielt das Stift die Paulinenstift. Schirmherrin ist Ihre fiel auf Dr. Bernhard Bueb, von 1974 staatliche Anerkennung als Mädchen- Königliche Hoheit Marie Herzogin bis 2005 Schulleiter des Internats realschule. Nach der fast völligen von Württemberg, die beim Festakt Salem. Disziplin, so hat die Erfahrung Zerstörung im Zweiten Weltkrieg anwesend war. den Pädagogen gelehrt, ist das Tor zum gelang der Neuaufbau zum Schuljahr Glück. Selbstbeherrschung, so seine 1950/1951. Angesichts drastisch zu- Hauptgeschäftsführer Wolfgang These, bildet das Rückgrat einer guten, rückgehender Schülerzahlen mussten D. Wanning dankte ihr für ihren gelingenden Erziehung. Erst dadurch die Frauenfachschule und der Inter- ehrenamtlichen, engagierten Einsatz: werden junge Menschen in die Lage natsbetrieb eingestellt werden. „Es freut mich sehr, dass Sie Ihre Schirmherrschaft ausgesprochen ernst versetzt, ein tatsächlich selbstbestimmtes Leben zu führen – was eines Der Tradition verpflichtet darstellt. nehmen und regelmäßig in diesem Haus zu Gast sind. Sie sind aber nicht der vorrangigen Ziele von Erziehung Tradition wird im Königin Paulinen- nur bei uns zu Gast, sondern einige stift weiterhin groß geschrieben. Die unserer Bewohner durften auch schon Die Geschichte des Königin Paulinen- in Ihrem Schloss zu Gast sein. Ich stifts ist eng mit Bildung verbunden. danke Ihnen, dass Sie damit für unver- Mitte des 19. Jahrhunderts hatte gessliche Erlebnisse gesorgt haben.“ Württemberg eine Königin, die sich nicht nur für eine allgemeine Verbes- „Christlich, gesellschaftlich und serung des Schulwesens einsetzte, praktisch“ sollte die Ausbildung sein, sondern vor allem auch für eine eigen- forderte der evangelische Pfarrer Leube ständige Mädchenbildung. Königin in seiner Rede bei Eröffnung des Stifts Pauline wurde zur Schirmherrin am 3. November 1856. Auch diese und Namenspatronin des Mädchen- Tradition setzt das Pflegezentrum fort. pensionats, das vor genau 150 Jahren Das Heim ist christlich, Teil der Gesell- eröffnet wurde. schaft und praxisnah in seiner pflege- Bis zur Übernahme des Paulinenstifts rischen Ausrichtung. Christina Kieble: durch die Evangelische Heimstiftung „Das christliche Menschenbild mit im Jahre 1976 diente das Haus über Betonung der Einmaligkeit des Indivi- 100 Jahre lang der Erziehung und duums birgt die Wertschätzung in Bildung des weiblichen Geschlechts, sich, die unabdingbar notwendig ist erst als höhere Töchterschule mit für die Betreuung älterer Menschen.“ „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 21 Freundeskreis Freundeskreis der Evangelischen Heimstiftung e.V. Geben Sie der Altenpflege ein menschliches Gesicht Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde, was kann es Schöneres geben, als Wünsche zu erfüllen? Dank Ihrer Spenden konnten wir einem Wunsch der Familie Hagstotz, deren Sohn im Pflegezentrum Hansegisreute in Heidenheim lebt, nachkommen. „Es war ein wunderbarer Tag, der uns in Erinnerung bleiben wird“, stuhl wurde zum Liegerollstuhl und er konnte schreibt Helga Hagstotz am Ende des Berichtes. Wir haben Ihren Wunsch gerne die herrlichen Gemälde betrachten. Dies alles erfüllt, liebe Frau Hagstotz. zu erklären, fällt uns schwer, es war einfach Wenn wir weiter mit Ihren Spenden rechnen dürfen, werden wir in der Lage sein, einmalig! noch viele Wünsche zu erfüllen. Nach einem stillen Gebet verließen wir das Auch Frieda Schall, Hausdirektorin aus Langenau, bedankt sich für die großzügige wunderschöne Münster. Anschließend saßen Spende des Freundeskreises. Dank unserer finanziellen Hilfe wurde im Sonnenhof wir unter Sonnenschirmen in einer Garten- ein Sinnesgarten errichtet. Wir haben mit unseren bescheidenen Mitteln zwar nur wirtschaft mit Blick zum Münster. Bei Eis, einen Teilbetrag spenden können, dennoch freuen wir uns sehr über den Dankes- Kaffee und Kuchen nahmen wir Abschied von brief von Frieda Schall. dem sehenswerten Ort Zwiefalten! Nun tra- Zum Schluss ihres Briefes fragt sie ganz vorsichtig: „Dürfen wir wieder auf eine ten wir die Heimfahrt wieder auf einer ande- Zuwendung des Freundeskreises hoffen?“ Natürlich, liebe Frau Schall. Wenn der ren Route an. Auf schönen Nebensträßchen Freundeskreis etwas für die kranken, alten Menschen tun kann, sind wir dabei! fuhren wir über Blaubeuren, Blaustein, Dorn- Dazu benötigen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Lassen Sie die älteren stadt, Albeck nach Heidenheim. Als wir in der Menschen nicht im Stich! Wir freuen uns mit ihnen über jede Spende. Hansegisreute ankamen, waren wir wohl alle ein bisschen müde. Glücklich über die schöne Eine besinnliche Weihnachtszeit wünscht Ihnen Fahrt, bei der alles so wunderbar geklappt hat. Ihr Ein großes ‚Dankeschön’ an unsere Begleitung. Es war ein wunderbarer Tag, der uns in Erinnerung bleiben wird. Vergelt’s Gott!“ Helga Hagstotz Albert Thiele Vorstand des Freundeskreises 22 „Es war ein wunderbarer Tag“ ging es mit dem Behindertenbus Richtung „Bei uns in der Hansegisreute steht ein Böhmenkirch. Da sahen wir schon die ersten Wunschbaum mit vielen Wünschen: Unser Wacholderheiden, dann die Eybacher Steige, Wunsch war: ‚Eine Fahrt über die Schwäbi- am Roggental vorbei nach Geislingen. Nach sche Alb mit unserem Sohn Wulfhardt.’ Bad Überkingen fing die Sonne an zu schei- Als wir erfuhren, dass ausgerechnet unser nen, denn ‚wenn Engel Reisen, lacht der Him- Frieda Schall, Hausdirektorin im Langenauer Wunsch in Erfüllung gehen sollte, wollten mel‘, und sie begleitete uns den ganzen Tag! Sonnenhof, hat uns dieses Foto zugesandt. wir es kaum glauben. Steil ging es aufwärts nach Wiesensteig zur Sie schreibt: „Der Sinnesgarten ist wunder- Am 15. August ging es morgens um zehn Uhr Hochfläche der Schwäbischen Alb, durch schön geworden und wird von den Bewoh- dann los. Es war grau in grau, dicke Wolken Laichingen, Münsingen ins große Lautertal. nern rege genutzt. Zusätzlich wollen wir vor hingen am Himmel. Daher waren wir auf Entlang der Lauter fuhren wir nach Zwiefal- allem für unsere dementen Bewohnerinnen Regen eingestellt. Begleitet wurden wir von ten, unserem Reiseziel entgegen. und Bewohner ein Zusatzangebot schaffen. Hausdirektorin Karin Thäter, Verwaltungsmit- Die Besichtigung des Münsters nahm viel Zeit Dürfen wir wieder auf eine Zuwendung vom arbeiterin Jutta Mack und Maria, einer Prakti- in Anspruch, die Deckengemälde hatten es Freundeskreis hoffen? Darüber würden wir kantin von der Lebenshilfe. Nach dem Start unserem Sohn Wulfhardt angetan, der Roll- uns sehr freuen!“ „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Aus der Heimstiftung Spende für Besigheim Einen Scheck in Höhe von 15 000 Euro überreichte Dr. Thomas Faltin (l.), stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Hilfe für den Nachbarn e.V.“, Heimleiter Peter Störl. Dr. Faltin ist Redakteur bei der Stuttgarter Zeitung. Im Rahmen eines Besuches im Robert-Breuning-Stift lernte er auch die Wachkomaabteilung kennen. Dabei war er so berührt und angetan von der Arbeit in der Abteilung, dass er Heimleiter Störl versprach, Mittel bei der großen Leser-Spenden-Aktion der Stuttgarter Zeitung für die Unterstützung der Musiktherapie locker zu machen. Dieses Versprechen machte Dr. Faltin mit einem Scheck in Höhe von 15 000 Euro wahr. Dass das Geld in Besigheim gut angelegt ist, davon konnte sich der Stuttgarter Redakteur vor Ort überzeugen. Von hier aus noch einmal herzlichen Dank an den Verein „Hilfe für den Nachbarn e.V.“. Spatenstich in Walheim Richtfest im Lutherstift Knapp elf Monate nach dem Spatenstich konnte am 6. September Richtfest im Württembergischen Lutherstift gefeiert werden. Im neuen Haus werden insgesamt 80 Plätze entstehen. Auf dem Foto von links: Sigbert Wütz, Firma Baresel, Regionaldirektorin Carmen Treffinger, Geschäftsführer Ralf-Rüdiger Kirchhof, Rolf-Peter Kress, stv. Bezirksvorsteher, Pfarrerin Christine Keim, Bereichsdirektor Ralf Oldendorf, Hausdirektorin Sandra Maier, Architekt Günter Meyer. Adel verpflichtet Ihre Durchlaucht Prinzessin Christa von Thurn und Taxis, Präsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes, war prominenteste Teilnehmerin beim Pflegekongress des BRK am 17. und 18. Oktober in Weiden. Aufmerksam verfolgte sie die Beiträge von Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning (2.v.l.) und Marketingleiter Norbert Schick (1.v.l.), die in einem Workshop für Geschäftsführungen zum Thema „Erfolgsfaktor Marketing“ referierten. Anhand praktischer Beispiele aus der jüngsten Geschichte der EHS belegten sie, wie wichtig Marketinganalysen auch im Non-ProfitBereich sind. Die anschließende Diskussion zeigte, dass die EHS in der Sozialbranche zu den innovativen Unternehmen gehört. Die Teilnehmer waren beeindruckt, wie konsequent die EHS Marketing in ihrer Geschäftsstrategie einsetzt. „An die Kanone ...“ hieß es am 4. Oktober beim Spatenstich in Walheim. Bevor Hauptgeschäftsführer Wolfgang D. Wanning den ersten Böller setzte, ließ er sich erst einmal von einem Kanonier eingehend beraten. Rund dreieinhalb Millionen Euro wird der Bau des Seniorenstifts Walheim kosten. Bauherr ist die EHS. Gebaut werden 38 Pflegeplätze in 30 Einzel- und vier Doppelzimmern. Außerdem entstehen sieben Betreute Seniorenwohnungen. Sichart-Haus auf Gesundheitsmesse Am 29. Oktober fand in Tauberbischofsheim das ganztägige „Gesundheitsforum“ statt. In der zentral gelegenen Stadthalle stellten sich 25 Unternehmen als Gesundheitspartner vor. Zum ersten Mal war das Johannes-Sichart-Haus mit von der Partie. Verbunden mit einem verkaufsoffenen Sonntag und gleichzeitigem Herbstmarkt in Tauberbischofsheim war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Schon ab der Eröffnung um 11 Uhr strömten die Besucher bis in die Abendstunden in die Halle und informierten sich rund um das Thema Gesundheit. Anziehungspunkt war natürlich auch die Bewirtung vom Johannes-Sichart-Haus mit Gulaschsuppe. Richtfest in Lenningen Man kann es kaum glauben: Knapp fünf Monate nach dem Spatenstich konnte am 9. Oktober für das Kleinheim „Haus im Lenninger Tal“ schon Richtfest gefeiert werden. Im Frühjahr 2007 soll es fertig sein. 37 Plätze werden dann in 29 Einzel- und vier Doppelzimmern zur Verfügung stehen. Spatenstich in Besigheim Am 28. September war Spatenstich im Robert-Breuning-Stift. Über 10 Millionen Euro werden in den ersten und zweiten Bauabschnitt fließen, bis die Sanierung und Erweiterung des Pflegeheims im Jahre 2008 abgeschlossen sein wird. Von links: Heimleiter Peter Störl, Ralf Oldendorf, Wolfgang D. Wanning, Helmut Mäule, Vorsitzender der EHS, Sozialdezernent Bruno Kneisler, Bürgermeister Steffen Bühler und der Ingersheimer Bürgermeister Roland Godel. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 23 Aus der Heimstiftung Psalm 23 auf Beton Die Kunst verbindet Jung und Alt im Besigheimer Robert-Breuning-Stift Ein warmer Frühsommertag, Wolken kündigen Regen an. Eine kleine Kindergruppe aber lässt sich nicht abschrecken: Zusammen mit einer Erzieherin und einer Mutter bemalen sie geduldig die kleine Betonwand einer Terrasse des Robert-Breuning-Stifts (RBS). Inspiriert von Darstellungen aus dem Bilderbuch „Schöpfung“ von Masahiro Kasuya verleihen die kleinen Künstler der bisher tristen Fläche neuen Glanz. Selbst hergestellte Steinschafe sollen einen schönen Blickfang bieten und zum Sitzen einladen. Mit ihren Werken haben die Kleinen den 1. Preis des Wettbewerbs der Initiative „Liebenswertes Besigheim“ gewonnen. Die Glastür von der Terrasse zum In- übergreifende Aktionen bilden RBS zählt Kindergartenleiterin Birgit Kaiser. nenraum steht offen. Drinnen sitzt um und Kindergarten seit drei Jahren ein „Die unterschiedlichen Schafe, große, einen großen Tisch eine Gruppe alter gutes Team. Irmgard Zuberer ist als kleine, dicke und dünne, sollen die un- Menschen mit Demenzerkrankun- Beschäftigungstherapeutin im RBS terschiedlichen Glieder einer Gemein- gen. Sabine Kleinschmager, Kranken- tätig und beschreibt den Austausch als de symbolisieren.“ Über ein halbes Jahr schwester und Fachkraft für Geronto- wichtige Erfahrung für Alte und Junge. hat das Projekt von der Idee über die psychiatrie, betreut die offene Gruppe. 24 Preisverleihung bis zur Ausführung ge- Jeden Donnerstag und Freitag ist Treff- Es donnert, das Gewitter zieht auf, für dauert. Für Kindergartenverhältnisse punkt in der liebevoll „Sonnenschein“ heute ist Schluss mit Malen. Wenige eine lange Zeit, während der die Kin- genannten Einrichtung. Sonnenschein Wochen später sind alle wieder da. der immer wieder zum Malen ins nahe bringen auch die Kinder aus dem Kin- Mit einem kleinen Fest wird der neu gelegene Robert-Breuning-Stift wan- dergarten Schimmelfeld mit. Sie kom- gestaltete Terrassenbereich im „Son- derten. Berta Müller kommt regelmä- men regelmäßig in das Besigheimer nenschein“ offiziell seiner Bestimmung ßig in Sabine Kleinschmagers Gruppe Alten- und Pflegeheim. „Wir bieten übergeben. Die bunten Schafe aus und ist auch bei der Einweihungsfeier unseren Gästen eine flexible Betreu- Ytong-Steinen stehen nun als kleine dabei. Berenike und Julian haben im ung, die Geist und Körper anregt“, Herde verteilt auf der Terrasse, zusätz- Kindergarten die Schafe bemalt. Doch beschreibt Sabine Kleinschmager das lich hat das RBS noch neue Bänke be- auch sie kommen regelmäßig ins RBS: niederschwellige Angebot, bei dem sie schafft. Die Arbeiten für die Platzge- „Wir kommen oft zum Singen oder zu auf ehrenamtliche Kräfte angewiesen staltung gingen Hand in Hand: Ein Be- Märchenstunden hierher“, erzählen ist: „Mir ist wichtig, die vorhandenen sigheimer Bauunternehmer stellte die sie. Viel gesungen wird auch zur Ein- Fähigkeiten der Demenzerkrankten Steine für die Schafe zur Verfügung, weihung. Das Lied von der Vogelhoch- zu fördern, jedem Einzelnen so viel Eltern brachten diese in Form, die Kin- zeit singen Jung und Alt gemeinsam Selbständigkeit wie möglich zu lassen.“ der durften sie mit Tiefengrund be- und Berta Müller gibt mit einer Rassel Die Gäste können das Angebot flexibel schichten und in leuchtenden Farben Marke Eigenbau den Rhythmus vor. nutzen. Für die Gruppe bilden die Be- bemalen. „Die Idee mit den Schafen Als die Kinder dann das gelbe Band vor suche der Kinder und das gelegentliche kam vom ‚Guten Hirten und dem ver- der Terrasse durchschneiden, blicken gemeinsame Singen eine willkommene lorenen Schaf’ aus Psalm 23, den wir alle mit Stolz auf ein gelungenes Werk. Abwechslung. In Sachen generationen- mit den Kindern erarbeitet haben“, er- „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 Rüdiger Erk Tochterunternehmen ABG: Erfolgsmodell Einkaufsverbund 750. Mitglied Im November konnte das 750. Mitglied im Einkaufsverbund der Altenhilfe Beratungs GmbH (ABG) begrüßt werden. Das Pflegezentrum Karl-Wagner-Stift in Nordheim, das im Januar 2007 fertig wird, hat bereits jetzt Investitionsgüter über den ABG-Einkaufsverbund geordert. So wuchs die Zahl der Neumitglieder allein in diesem Jahr auf über 150 an. Grund zur Freude haben von links Margit Häfele vom ABG-Einkaufsverbund, Regionaldirektor Walter Kohler und ABG-Geschäftsführer Ludger Eilers. EHS und ABG Kunden des Jahres Die Wissner-Bosserhoff GmbH in Wickede (Ruhr), ein national und international bekannter Hersteller von Kranken- und Pflegebetten, hat die Evangelische Heimstiftung und ihr Tochterunternehmen ABG zum Kunden des Jahres 2005 gewählt. Kriterien für die Wahl waren partnerschaftliche Zusammenarbeit, innovative Begleitung von Neuentwicklungen und Verbesserungen, faire Verhandlungsführung und Zahlungsmoral. Den Pokal überreichte Wissner-Bosserhoff Vertriebsleiter Ludger Severin an Rainer Schmidt, Leiter ABG-Einkaufsverbund. Siebte ABG-Hausmesse am 6. Februar 2007 Das überaus erfolgreiche Hausmessekonzept der ABG geht in eine neue Runde. Am 6. Februar 2007 veranstaltet die ABG in Frankfurt-Griesheim ihre siebte Hausmesse. Mit dabei sein werden über 30 ausstellende Lieferpartner. Die Firma Rewe ist Kooperationspartner. Ziel ist es, den Bekanntheitsgrad der ABG im Präsentation von Produkten auch der Transfer der fachlichen Kompetenz. So ABG auf der Altenpflege+ ProPflege 2007 gehören wieder zahlreiche Fachvorträge aus den Bereichen Management, Pflege Die ABG wird auf Europas Leit- und Hygiene zum Kongressprogramm. Die Mischung aus Messe und Kongress hat messe für die professionelle Pflege sich in der Vergangenheit bestens bewährt. So können die Besucher sich nicht mit einem Stand vertreten sein. nur vor Ort einen Einblick in die Produktpalette des ABG-Einkaufsverbundes ver- Vom 20. bis 22. März 2007 ist schaffen, sie können auch in kleinen Fachforen mit den Referenten diskutieren die Altenpflege+ProPflege wieder und Informationen über neue Trends erfahren. Die ABG wird auch weiterhin im in Nürnberg zu Gast. Erwartet Marketing auf das Hausmessekonzept setzen. Hier haben die Fachberater der ABG werden rund 700 Aussteller und die Möglichkeit, sich individuell auf ihre Kunden einzustellen. Nicht nur die 40.000 Fachbesucher. Kunden profitieren von dem überschaubaren Rahmen einer Hausmesse, auch die Sie finden uns in Halle 4 Stand 229. Großraum Frankfurt zu erhöhen. Zum Konzept der Hausmesse gehört neben der Berater der ABG sehen die Vorteile. Hier erfahren sie direkt vom Kunden, wo die Bedürfnisse und Wünsche liegen, wo es läuft oder wo es nicht läuft. Eine unverzichtbare Erfahrung für die Verkaufsprofis der ABG. „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 25 Einrichtungen Namen und Anschriften Nehmen Sie Kontakt mit uns auf – wir freuen uns auf ein persönliches Gespräch Einrichtungen (Orte alphabetisch geordnet) 73553 Alfdorf-Pfahlbronn 4 75365 Calw 2 74081 Heilbronn 9 „Stiftungshof im Haubenwasen GmbH“ Jutta Zimmermann Haubenwasenhof 2 Telefon (0 71 72) 9 27 17-0 „Haus auf dem Wimberg“ Gerd Olinger Stahläckerweg 2 Telefon (0 70 51) 6 09-0 „Haus am Staufenberg“ Klaus Münichsdorfner Max-von-Laue-Straße 50 Telefon (0 71 31) 58 32-0 73087 Bad Boll 4 „Michael-Hörauf-Stift“ Stephan Daumann Michael-Hörauf-Weg 4 Telefon (0 71 64) 8 09-0 74564 Crailsheim 10 74360 Ilsfeld 9 „Wolfgangstift“ Michael Dombrowski Wolfgangstraße 40 Telefon (0 79 51) 91 07-0 „Königin-Charlotte-Stift GmbH“ Michael Schneider Schwabstraße 33 Telefon (0 70 62) 9 16 52-0 73265 Dettingen/Teck 1 97980 Bad Mergentheim 10 „Eduard-Mörike-Haus“ Gerhard Schilling Austraße 40 Telefon (0 79 31) 4 95-0 „Haus an der Teck“ Diakonisse Elke Krumpa Alte Bissinger Straße 82 Telefon (0 70 21) 57 07-0 89160 Dornstadt 5 75323 Bad Wildbad 2 „Ludwig-Uhland-Stift“ Helene Zipf König-Karl-Straße 17 Telefon (0 70 81) 1 78-0 „Betreuungs- und Pflegezentrum Dornstadt“ Frank Köhler Bodelschwinghweg 22 Telefon (0 73 48) 2 02-1 72336 Balingen 7 75331 Engelsbrand 2 „Haus am Stettberg“ Arthur Edinger Ostdorfer Straße 83 Telefon (0 74 33) 9 56-0 „Geronto-Psychiatrisches Pflegezentrum Engelsbrand“ Martina Wagner Kirchweg 57 Telefon (0 70 82) 94 33-3 74532 Ilshofen 10 „Pflegestift Ilshofen gGmbH“ Ursula Uhlig Hohlstraße 5 Telefon (0 79 04) 94 40-0 74379 Ingersheim 3 „Karl-Ehmer-Stift GmbH“ Jürgen Jobst Bietigheimer Straße 17 Telefon (0 71 42) 7 89 88-0 88316 Isny/Allgäu 6 „Haus Sonnenhalde“ Helga Merk Maierhöfener Straße 61 Telefon (0 75 62) 74-1900 74354 Besigheim 3 „Robert-Breuning-Stift“ Peter Störl Bülzenstraße 3 Telefon (0 71 43) 67-0 74321 BietigheimBissingen 3 „Pflegezentrum an der Metter“ Karin Sabat Pforzheimer Straße 34-36 Telefon (0 71 42) 9 62-0 74579 FichtenauWildenstein 10 „Seniorenstift Auf den Wäldern GmbH“ Marion Ortner Farbholz 7 Telefon (0 79 62) 71 19-0 72250 Freudenstadt 8 „Martin-Haug-Stift“ Johannes Miller Karl-von-Hahn-Straße 9 Telefon (0 74 41) 8 69-0 89143 Blaubeuren 5 „Karl-Christian-Planck-Stift“ Manfred Stöwer Bergstraße 34 Telefon (0 73 44) 1 74-0 88045 Friedrichshafen 6 „Königin Paulinenstift“ Christina Kieble Friedrichstraße 25 Telefon (0 75 41) 20 78-0 74572 Blaufelden 10 „Altenzentrum Blaufelden“ Karl-Heinz Pastoors Kleistweg 21 Telefon (0 79 53) 92 61 30 71032 Böblingen 2 „Haus am Maienplatz“ Silvia Katz Waldburgstraße 1 Telefon (0 70 31) 7 13-0 „Psychiatrische Tagesklinik“ Waldburgstraße 1 Telefon (0 70 31) 7 13-170 89547 Gerstetten 5 „Pflegezentrum Gerstetten GmbH“ Susanne Müsch Karlstraße 70 Telefon (0 73 23) 66 41 Tel. Verw. (0 73 21) 9 38 10 89537 Giengen 5 „Paul-Gerhardt-Stift“ Achim Holl Magenaustraße 27 Telefon (0 73 22) 96 59-0 89522 Heidenheim 5 74336 Brackenheim 9 „Haus Zabergäu“ Lilli Haldenwanger Knipfelesweg 5 Telefon (0 71 35) 95 66-0 26 „Aus der Heimstiftung“ 4/2006 „Hansegisreute“ Karin Thäter Waldstraße 51 Telefon (0 73 21) 93 81-0 88316 Isny/Allgäu 6 „Stephanuswerk Isny“ Dirk Holst Maierhöfener Straße 56 Telefon (0 75 62) 74-0 74592 Kirchberg/Jagst 10 „Schloß Kirchberg“ Karl-Heinz Pastoors Schloßstraße 16 Telefon (0 79 54) 8 02-0 89129 Langenau 5 „Sonnenhof“ Frieda Schall Marktplatz 9 Telefon (0 73 45) 8 08-0 69181 Leimen 9 „Dr. Ulla-Schirmer-Haus GmbH“ Thomas Becker Nusslocher Straße 40 Telefon (0 62 24) 70 09-0 73547 Lorch 4 „Kloster Lorch“ Karen Zoller Telefon (0 71 72) 9 27 17-0 77743 Neuried-Altenheim 8 „Seniorenzentrum Neuried GmbH“ Antje Wagner In der Streng 1 Telefon (0 78 07) 95 73-0 97941 Tauberbischofsheim 10 Hauptverwaltung „Johannes-Sichart-Haus gGmbH“ Swantje Popp Kapellenstraße 21 Telefon (0 93 41) 84 73-0 70190 Stuttgart 73207 Plochingen 4 „Johanniterstift“ Martin Schäfer Johanniterstraße 16 Telefon (0 71 53) 6 09-0 72076 Tübingen 7 „Luise-Wetzel-Stift“ Iris Böltener Beim Herbstenhof 15 Telefon (0 70 71) 6 04-0 72348 Rosenfeld 7 „Pflegewohnhaus Rosenfeld GmbH“ Heinrich Lang Hagweg 8 Telefon (0 74 28) 94 17-12 73066 Uhingen 4 74585 Rot am See 10 89073 Ulm 5 „Pflegezentrum Rot am See gGmbH“ Jürgen Straßel Hauptstraße 40 Telefon (0 79 55) 38 88 90 „Dreifaltigkeitshof“ Kornelia Menden-Gräter Neue Straße 116 Telefon (07 31) 20 73-0 „Blumhardt-Haus“ Irene Göggelmann Jahnstraße 59 Telefon (0 71 61) 30 94-0 71665 Vaihingen/Enz 3 74589 Satteldorf 10 „Alexandrinenstift GmbH“ Heike Zinser Breitäckerweg 5 Telefon (0 79 51) 2 78 91-0 „Karl-Gerok-Stift“ Ute von Querfurth Eichendorffstraße 51 Telefon (0 70 42) 97 39-0 71111 Waldenbuch 2 71101 Schönaich 2 „Haus Laurentius“ Susanne Maier-Koltschak Im Hasenbühl 20 Telefon (0 70 31) 6 34-0 „Haus an der Aich“ Uwe Gerold Hintere Seestraße 9 Telefon (0 71 57) 6 69 88-0 88239 Wangen i.A. 73614 Schorndorf 4 „Spittler-Stift“ Werner Eble Ebersbacher Weg 30 Telefon (0 71 81) 60 04-0 „Matthäus-Ratzeberger-Stift GmbH“ Peter Paulus Erzbergerstraße 4 Telefon (0 75 22) 7 07 52-0 70597 Stuttgart 1 71364 Winnenden 4 „Mobile Dienste Stuttgart“ Barbara Nottebaum Ahornstraße 15 Telefon (07 11) 76 76-401 „Haus im Schelmenholz“ Heiko Seitz Forststraße 45 Telefon (0 71 95) 91 50-0 70597 Stuttgart (Degerloch) 1 Tochterunternehmen „Haus auf der Waldau“ Martin Suchaneck Ahornstraße 15 Telefon (07 11) 76 84-0 70190 Stuttgart 70195 Stuttgart (Botnang) 1 „Karl-Wacker-Heim“ Gabriela Scholz Vaihinger Landstraße 123 Telefon (07 11) 69 95 46-0 „ABG Altenhilfe Beratungs GmbH“ Hackstraße 12 Telefon (07 11) 6 36 76-40 88316 Isny/Allgäu „START gGmbH“ Maierhöfener Straße 56 Telefon (0 75 62) 74-2601 Beteiligungen 71711 Murr 3 „Seniorenresidenz Bergkelter“ Karin Sabat Bei der Bergkelter 12 Telefon (0 71 44) 81 46-0 70327 Stuttgart (Untertürkheim) 1 „Paul-Collmer-Heim“ Christa Wendel Bertramstraße 23-25 Telefon (07 11) 30 59-0 70176 Stuttgart 1 „Dr. Carl-Möricke-Altenstift“ Meike Gärtner Öhringer Straße 1 Telefon (0 71 39) 47 30-0 „Württ. Lutherstift“ Sandra Maier Silberburgstraße 27 Telefon (07 11) 2 29 13-0 Regionaldirektionen (RD) 1 RD Stuttgart 74321 Bietigheim-Bissingen Carmen Treffinger Meierhofstraße 11 Telefon (0 71 42) 77 22 18 2 RD Böblingen/ Schwarzwald 71032 Böblingen Karlheinz Wohlgemuth Haus am Maienplatz Waldburgstraße 1 Telefon (0 70 31) 7 13-132 3 RD Ludwigsburg 71640 Ludwigsburg Martin Schlatter Hegelstraße 11 Telefon (0 71 41) 2 98 49 06 4 RD Rems-Neckar-Alb 73119 Zell unter Aichelberg Karin Stiebler Göppinger Straße 9 Telefon (0 71 64) 14 88 50 5 RD Ulm/Heidenheim 89077 Ulm Schwester Ruth Schumann St.-Barbara-Straße 34 Telefon (07 31) 9 45 88 82 6 RD Bodensee/Allgäu 88316 Isny Dirk Holst Maierhöfener Straße 56 Telefon (0 75 62) 74-1000 7 RD Zollern-Alb 72336 Balingen Heinrich Lang Ostdorfer Straße 83 Telefon (0 74 33) 9 56-291 8 RD Freudenstadt/ Ortenau 72108 Rottenburg am Neckar Clemens Miola Martin-Luther-King-Straße 20 Telefon (0 74 72) 44 13 37 9 RD Heilbronn 75428 Illingen Walter Kohler Sperberweg 5 Telefon (0 70 42) 80 00-98 89160 Dornstadt Diakonisches Institut Bodelschwinghweg 30 Telefon (0 73 48) 98 74-0 72116 Mössingen 74196 Neuenstadt/Kocher 9 Hackstraße 12 Telefon (07 11) 6 36 76-0 „Klinik Bad Sebastiansweiler“ Volker Gurski Hechinger Straße 26 Telefon (0 74 73) 37 83-0 10 RD Hohenlohe/Tauber 74592 Kirchberg Karl-Heinz Pastoors Schloß Kirchberg Schloßstraße 16 Telefon (0 79 54) 92 17 76 Rechnen Sie mit uns! 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Altenhilfe Beratungs GmbH · Hackstr. 12 · 70190 Stuttgart · www.abg-online.de · [email protected] Wenn die Vergangenheit lebendig wird ... Drei schöne und praktische Bücher, zusammengestellt von Bewohnerinnen und Bewohnern des Hauses im Schelmenholz in Winnenden. Es ist erstaunlich, was aus dem Gedächtnis und mit Hilfe von alten Aufzeichnungen entstanden ist. Drei wunderbare Bücher, deren Geschichten und Rezepte bis ins vorletzte Jahrhundert reichen. Die Koch- und Backzutaten lassen die Herzen höher schlagen. Die Kalorienangaben erinnern an eine Zeit, als die Schlankheitsfanatiker noch nicht die Oberhand hatten. Ein Fest der kulinarischen Sinne. Auch für diejenigen, die sich einen solchen Luxus an kalorienstarken Zutaten aus weltanschaulichen Gründen nicht mehr leisten wollen, sind das Koch- und das Backbuch kulinarisch-historische Nachschlagewerke. Die Geschichten und Illustrationen sind so amüsant, dass sie für einen eventuell verloren gegangenen realen Geschmacksverlust entschädigen. Wohl dem, der die Gerichte nachkochen und die Kuchen nachbacken darf. Für diejenigen, die das Erbauliche lieben, ist der Erzählband „Abendsonne“ vielleicht ein Äquivalent. Hier findet man Prosa und Lyrik, Biografisches und Fiktives. Ein lebhaftes Sammelsurium beeindruckender und ehrlicher Geschichten aus vergangenen Zeiten. „Was Mutter einstens kochte“ 79 Koch- und Backrezepte. Gewürzt und verfeinert mit literarischen Leckerbissen und lustigen Illustrationen von Dorothea Layer-Stahl. (100 Seiten, ¤ 8,–) „Aus Omas Backstube“ 91 Backrezepte finden Sie in diesem Backbuch. Die Backrezepte sind verfeinert mit literarischen Zutaten und humorvollen Illustrationen von Dorothea Layer-Stahl. (120 Seiten, ¤ 8,–) „Abendsonne“ 26 kleine Geschichten zum Schmunzeln und Nachdenken. Ausgeschmückt mit Scherenschnitten von Wolfgang Koksch. (64 Seiten, ¤ 7,–) Alle drei Bücher können bei der Evangelischen Heimstiftung bestellt werden. Telefon (07 11) 6 36 76-0, Telefax (07 11) 6 36 76-5 51, www.ev-heimstiftung.de