Hinweise zu den Übersetzungsklausuren im Staatsexamen

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Hinweise zu den Übersetzungsklausuren im Staatsexamen
Hinweise zu den
Übersetzungsklausuren im
Staatsexamen (altes Modell)
Nach einem mehrjährigen philologischen Studium werden von Ihnen die folgenden
Fertigkeiten erwartet:
a) Decoding Englisch – Deutsch: allgemeinsprachliche Texte auch akademischen
Inhalts zu erschließen, bei Verständnishürden auf geeignete Strategien zurückgreifen
zu können, bei Schwierigkeiten nicht gleich die Flinte ins Korn zu werfen, Ihr
Textverstehen in angemessenem Deutsch zu protokollieren
b) Encoding Deutsch – Englisch: grammatisch akzeptable, stilistisch angemessene und
inhaltlich/funktional adäquate Hin-Übersetzungen zu produzieren.
Um diese Aufgaben erfolgreich zu bewältigen, müssen Sie nicht nur auf das zurückgreifen,
was Sie sich in den Übersetzungsübungen angeeignet haben. Vielmehr ist die Gesamtheit
Ihrer sprachlichen und analytischen Fertigkeiten und Kenntnisse gefordert, die Sie im Laufe
des Anglistik-Studiums erworben haben. To put it bluntly: Ihre philologische Seele wird in
die Waagschale geworfen!
Wenn Sie, wie ein Examensteilnehmer vor einigen Semestern, zu dem Schluss kommen
"Although I read the text over and over again, I do not understand it!", werden Sie sich unter
anderem fragen müssen:
Habe ich mich im Studium um reading assignments herumgedrückt? Habe ich mich
bei Hausarbeiten immer lieber für zwei Hemingway-Kurzgeschichten statt für zwei
Romane von George Eliot entschieden? Habe ich privat über das für das Studium
Geforderte hinaus kaum englische Literatur gelesen?
Habe ich wissenschaftliche Sekundärliteratur oft genervt in die Ecke geworfen? Habe
ich bei Thesenreferaten Nebelbomben gezündet, anstatt um den Kern von
Argumentationen zu ringen?
Habe ich in den Übersetzungsübungen auch die Hausaufgaben gründlich erledigt, die
nicht eingesammelt wurden? Habe ich den Umgang mit unterschiedlichen Arten von
Wörterbüchern eingeübt?
Und was die deutsch-englische Übersetzung betrifft: Habe ich nach dem
katastrophalen Ergebnis meiner Grammar-Klausur versucht, mich spätestens in
Deutsch-Englisch I mit dem present perfect anzufreunden? Und wieder: Habe ich
genug gelesen, um mein englisches Vokabular und Stilgefühl zu verbessern?
Will sagen: In den Übersetzungsklausuren im Staatsexamen sammeln Sie die Früchte Ihrer
gesamten Bemühungen während des Studiums ein. Kurz vor dem Examen können Sie nicht
mehr mit entscheidenden Lernfortschritten rechnen – die Vorbereitung fängt im ersten
Semester an!
N.B.: Staatsexamensklausuren vergangener Semester sind bei der Fachschaft als
Kopiervorlage erhältlich.
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Zugelassene Hilfsmittel
für die
Übersetzungsklausuren Englisch – Deutsch und Deutsch – Englisch
Lehramt Gymnasium und Lehramt Regelschule, Wirtschaftspädagogik
•
Anzahl: vier einsprachige Printwörterbücher, davon drei einsprachige englische
Wörterbücher und ein einspachiges deutsches Wörterbuch
• Wörterbuchtypen:
Zugelassen ist jeder Printwörterbuchtyp, insbesondere
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Lernerwörterbücher (z.B. Oxford Advanced Learner’s Dictionary, Longman
Dictionary of Contemporary English, Collins Cobuild English Language
Dictionary, Longman Language Activator)
Standardwörterbücher (z.B. Concise Oxford Dictionary, Chambers 21st
Century Dictionary, Webster’s Third New International Dictionary, MerriamWebster’s Collegiate Dictionary, Duden Universalwörterbuch, Wahrigs
Deutsches Wörterbuch)
Kollokationswörterbücher (z.B. BBI Student’s Dictionary of Collocations,
BBI Combinatory Dictionary of English, Word Finder, Duden Stilwörterbuch)
Synonymenwörterbücher und Thesauri (z.B. Roget’s Thesaurus, Duden
Synonymenwörterbuch)
Rechtschreibwörterbücher
Die Benutzung elektronischer Hilfsmittel ist nicht gestattet.
Es ist nicht zu empfehlen, zwei Wörterbücher desselben Types (z.B. OALD und LDCE)
mitzubringen. Wenn Sie mit Wörterbüchern wie BBI oder Longman Language Activator
vorher kaum gearbeitet haben, sollten Sie sich vor der Klausur gründlich mit deren
Konventionen vertraut machen.
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Suggestions for last-minute preparation
Übersetzung Deutsch – Englisch:
Grammatik:
Stellen Sie sicher, dass Sie den Grammar Code in einsprachigen Lernerwörterbüchern
verstehen und nutzen können.
Frischen Sie Ihre Erinnerung an die Gesetzmäßigkeiten der englischen Grammatik auf,
etwa mit Hilfe der „Sätze zum Übersetzen“ im folgenden Übungsbuch:
Hans G. Hoffmann u. Marion Hoffmann, Großes Übungsbuch Englisch: 3 000
Übungssätze zu allen wichtigen Grammatikthemen. Ideal auch zur AbiturVorbereitung. (Taschenbuch - Februar 2005)
Dazu lässt sich die Große Lerngrammatik der beiden Autoren konsultieren.
Rechtschreibung:
Wiederholen Sie die Grundzüge der englischen Rechtschreibung (z.B. Interpunktion
bei Zitaten, Kommasetzung bei Relativsätzen, etc.)
Kollokation:
Üben Sie die Verwendung eines Kollokationswörterbuchs, z.B. des BBI, etwa mit
Hilfe des folgenden Arbeitsbuches:
Morton Benson, Using the BBI : a Workbook with Exercises for the BBI
Combinatory Dictionary of English (ThuLB: ANG:CE:160:Ben::1991)
Texte übersetzen:
Bereiten Sie sich auf die Rahmenbedingungen der Prüfung vor, indem Sie unter den
gleichen Bedingungen (zwei Zeitstunden, bis zu vier Wörterbücher) einen oder
mehrere der Klausurtexte aus vergangenen Semestern übersetzen.
Arbeiten Sie einige der detailliert annotierten Texte im folgenden Übungsbuch durch:
Mary Snell-Hornby, German-English Prose Translation
(ThuLB: ANG:FK:430:Sne::1989)
Zu allen Fragen im Bereich der deutsch-englischen Übersetzung
wenden Sie sich an die Dozenten, die German-English I und GermanEnglish II unterrichten.
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Übersetzung Englisch – Deutsch
Entscheidend ist erstens Ihr englisches Leseverständnis und zweitens Ihr deutsches
Sprachgefühl. Beides erfordert jahrelange Übung und lässt sich adhoc nicht wesentlich
verbessern. Das mag nicht sehr ermutigend klingen, aber da jedes Semester zu beobachten ist,
wie manche Teilnehmer sich um Aufgaben herumdrücken, sobald diese etwas anspruchsvoller
werden, kann dazu wirklich nichts Tröstlicheres gesagt werden. Das Studium sollte Ihnen
hinreichend Gelegenheit zur Verbesserung gegeben haben.
Wenn Sie dennoch etwas tun möchten, können die folgenden Punkte nicht schaden:
Lesen Sie Middlemarch von George Eliot.
Lesen Sie einen der zahlreichen Ratgeber zu „gutem Deutsch“, z.B. von Wolf
Schneider, Bastian Sick oder Ludwig Reiners.
Rechtschreibung: Denken Sie an Kommasetzung, meiden Sie den Genitivapostroph,
klären Sie die Verwendung von –ss- und –ß-.
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