zur Geschichte des Karate - Goju

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zur Geschichte des Karate - Goju
FRANZ KATZLBERGER - A-4563 Kirchdorf, Oberer Wienerweg 29
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Die Entstehung
des Karate,
des Goju-Ryu Karate
sowie
die Entstehung
und Entwicklung
des Goju-Ryu Karate
in Österreich
Die Entstehung des Karate, des Goju-Ryu
Karate sowie die Entstehung und Entwicklung
des Goju-Ryu Karate in Österreich
Es sind bereits sehr viele Publikationen über die Entstehung des Karate im Allgemeinen und des GojuRyuKarate im Speziellen veröffentlicht worden.
Ich versuche eine Kurzform der Geschichte festzuhalten.
Erste Erwähnungen finden karate-ähnliche Darstellungen von Techniken aus Ägypten und Indien, von wo
aus diese Kampftechniken oder besser gesagt Verteidigungstechniken nach China kamen. Auf Okinawa wurde im 14. Jh. die waffenlose Kampfform Okinawa-Te
ausgeübt.
Auf Okinawa waren die beiden Städte Shuri und Naha
die Zentren des Okinawa-Te. Im 18. und 19. Jh. gingen
Te-Meister nach China um die Kampfkünste zu studieren und sich weiterzubilden.
Geschichtlich erwähnt ist Meister Kanryu Higaonna
Sensei (1853-1916) der im Jahr 1874 nach China reiste um dort Kempo zu trainieren. Er wurde nach längerer Probezeit vom Shaolin Kempomeister Ryu-Ryuko
als Schüler akzeptiert.
Das Training umfasste neben dem Kata-Training Sanchin, Krafttraining und das Training am Makiwara.
Higaonna war der beste Schüler seines Meisters und
nahm an Vergleichskämpfen mit anderen Karate-Dojos
teil.
Meister
Kanryu
Higaonna
Higaonna kehrte nach 15 Jahren nach Naha zurück,
wo er die Te-Kunst über mehrere Jahre unterrichtete.
Er gründete das Te-Dojo und unterrichtete Te in der
Hochschule von Naha. Seine Kampfkunst verbreitete
sich rasch und wurde in der Folge Naha-Te genannt.
Geschichte des Karate von Franz Katzlberger - Seite 2
Chojun Miyagi (1888-1953)
Chojun Miyagi begann mit 11 Jahren das Karatetraining bei Meister Aragaki Ryuko und mit 14 Jahren
kam Miyagi zu Higaonna Sensei, bei dem er bis zu
dessen Tod im Jahr 1916 trainierte.
Nach dessen Tod trainierte Miyagi Sensei vorwiegend
Kata. Er entwickelte die Kata „Tensho“ und die Katas
Gekisei-Dai-Ichi und Gekisei-Dai-Ni.
Im Jahr 1926 gründete Miyagi Sensei den Karate
Research Club in Naha.
Meister
Chojun
Miyagi
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Goju Ryu
Bei einem All Japan Martial Arts Wettkampf im Jahr
1930 führte ein Schüler von Chojun Miyagi Sensei
(Shinzato Sensei) die Kata Tensho vor, welche andere Meister begeisterte. Doch auf die Frage, um
welchen Stil es sich handelte, konnte der Schüler
keine Antwort geben.
Daraufhin entschied sich Chojun Miyagi Sensei seinem Kampfstil den Namen GO-JU zu geben. GO für
hart und äußerlich, JU für weich und innerlich, die
Vereinigung von Muskelkraft und innerer Kraft. Aus
den acht Epen der Chinesischen Fäuste:
„Alles im Universum atmet hart und weich.“
Miyagi Sensei verbreitete das Goju Ryu im In- und
Ausland und unterrichtete auf verschiedenen Universitäten, wobei er das Goju Ryu Karate weiterentwickelte und verbesserte. Er leitete Trainings an der
Polizeiakademie in Okinawa und in Westjapan.
Nach dem Tod von Chojun Miyagi Sensei im Jahr
1953 wurde Meitoku Yagi sein Nachfolger.
Goju Ryu Karate
Geschichte des Karate von Franz Katzlberger - Seite 4
Gogen Yamaguchi (1909 bis 1989)
Das Goju Ryu Karate wurde in Japan hauptsächlich von
Gogen Yamaguchi verbreitet. Yamaguchi Sensei war
einer der Mitbegründer des Jiyu-Kumite, das wiederum
die Grundlage für den sportlichen Wettkampf war.
•
1935 gründeten Gogen Yamaguchi, Jitsuei Yogi
und Soh Nei Choo einen Karateclub an der Ritsumaikan Universität in Kyoto.
•
1950 gründete Yamaguchi Sensei die All Japan
Karate-Do Goju Kai.
•
1972 erfuhr der Verband eine Erneuerung durch
Shozu Ujita und wurde All Japan Karatedo Federation Goju Kai genannt.
•
1973 tritt Yamaguchi zurück und gründete die
International Karate-Do Goju Kai Assoziation
(I.K.G.A) Ujita wird 2. Präsident der JKF.
Das Symbol des Yamaguchi Verbandes unterscheidet sich lediglich durch die Fähnchen an der Goju Ryu
Faust.
Gogen Yamaguchi hatte drei Söhne, von denen lediglich noch Goshi Yamaguchi Sensei lebt, der dem Verband vorsteht.
Meister
Gogen
Yamaguchi
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GOJU RYU in Österreich
Karate wurde im Jahr 1963/64 durch Offiziere des
Österreichischen Bundesheeres, die Kontakte zur
US-Armee hatten in Österreich im Rahmen des
militärischen Nahkampfes eingeführt.
Vorerst gab es ein regelmäßiges Training durch
Ichikawa Sensei in der Stilrichtung Goju Ryu.
Es gab die Heeressportvereine Wien und Oberösterreich, wo Karate praktiziert wurde.
Über die Österreichische Botschaft in Tokyo wurde 1970 ein japanischer Trainer für Österreich
gesucht… und mit Takeji Ogawa Sensei gefunden.
Meister
Takeji
Ogawa
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Takeji OGAWA, 9. Dan
geb. 1943 in Chiba bei Tokyo
Ogawa Sensei kam 1970 als 3. Dan mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Europa und Wien, wo er
vorerst beim HSV Wien bis zum Jahr 1973 als Trainer tätig war.
Schon damals kam er ab und zu nach OÖ um auch
hier beim HSV OÖ und Landesregierung Trainings
abzuhalten. Zweimal monatlich kam er auch nach
Steyr, wo durch Ing. Gerhard Öller und Ortwin
Breinbauer der HSV Steyr Sektion Karate gegründet
wurde.
Zu erwähnen ist auch dass Herr Bg. Dr. Herzog,
Obst Wanetschek und Ortwin Breinbauer im Jahr
1970 maßgeblich dafür verantwortlich zeichneten,
Takeji Ogawa als Trainer zu gewinnen.
Ab 1974 fungierte Ogawa Sensei in OÖ bei den
Vereinen Steyr, Landesregierung und BBSV Linz als
Trainer. (In dieser Zeit hatte Ogawa Sensei ein kleines Zimmer in der Wohnung von Ortwin Breinbauer).
Von 1985 bis 1992 war Shihan Ogawa österreichischer Bundestrainer und führte den Österreichischen
Karatesport an die damalige Spitze heran.
Meister
Takeji
Ogawa
Auch waren fortan zahlreiche Karatekas aus Steyr
Mitglieder im österreichischen Nationalteam wie zB
Martina Neugschwandtner, Gerhard Hofer und Gernot Ablinger. Gernot Ablinger war es auch, der unter
der Führung von BT Ogawa im Jahr 1990 bei der
Weltmeisterschaft in Mexiko City in der Kumite Allkategorie den hervorragenden 5. Platz für Österreich
erkämpfte. Die Erfolge der Steyrer Karatekas hier
aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.
Shihan Ogawa war auch maßgeblich an der Verbreitung des Goju Ryu Karate in der Slowakei, Kroatien
und Slowenien beteiligt. Im Jahr 2009 wurde Shihan
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Takeji Ogawa vom Slowakischen Verband der 9.Dan
verliehen.
Beim Karateklub HSV Steyr lernte Shihan Ogawa mit
Regina Angerbauer (mehrfache Österr. Staatsmeisterin) seine spätere Frau kennen.
Beschreibung von Weg und Ziel
durch Shihan Ogawa:
“Do ist der Weg. Den Weg zu gehen ist das Ziel.
Karate ist unendlich tief. Es kann daher nur dieses eine Ziel geben. Wer sagt, er habe ein Ziel
erreicht, hat keine Zukunft mehr.“
Meister
Takeji
Ogawa
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Dipl.-Ing. Dr. Friedrich Gsodam, 8. Dan
Brigadier DI Dr. Fritz Gsodam begann im Jahr 1966 das
Karatetraining in Graz bei Peter Land und DI Schwarz
(Shotokan).
1974 übersiedelte Shihan Fritz Gsodam Sensei nach
Wien, wo er sein Karatetraining beim HSV Wien fortsetzte, dessen Führung er 1989 von ObstdtD Ing. F.R.
Bouchal übernahm.
Durch Kontakte nach Okinawa und USA baute DI Dr.
Gsodam das Jundokan Karate in Österreich aus (HSV
Wien, HTBL Goju Ryu Hollabrunn, Jundo-Kan Laa).
Meister
Friedrich
Gsodam
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Erhard Kellner, 7. Dan
2. Vizepräsident, technischer Direktor
und BT Kata Goju Ryu d ÖKB
Zu einer weiteren Stütze des Goju Ryu Karate in
Österreich entwickelte sich der Karateclub HAK St. Pölten, sowie die Goju Ryu Vereine in St. Pölten unter der
Leitung von Shihan Erhard Kellner.
Erhard Kellner gelang es, gemeinsam mit seiner Gattin
Marianne 6. Dan das Goju Ryu Karate am sportlichen
Sektor an die internationale Spitze heranzuführen und
dort auch seit mehreren Jahren zu bestehen.
In Österreich gibt es zurzeit etwa 17 Karatevereine innerhalb des ÖKB wo Goju Ryu Karate praktiziert wird.
Es wird JKF Gojukai, Jundo-Kan, I.K.G.A (Yamaguchi)
und Okinawa Goju Ryu trainiert.
Meister
Erhard
Kellner
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Franz Katzlberger, 4. Dan
Persönliches
Ich selbst legte meine erste Prüfung im November
1975 bei Peter Land in Graz ab. In Graz trainierte ich
auch noch bei DI Schwarz im Turnsaal d. ÖTB (Shotokan).
Im Jahr 1978 kam ich nach kurzzeitigem Training in
Grieskirchen nach Steyr, wo ich beim damaligen HSV
Steyr mein Karatetraining fortsetzte.
Dort begann für mich das Goju Ryu Training unter
Sensei Takeji Ogawa. Er war es auch, der mir das
Fundament für meinen Weg, dem Karate-Do mitgab.
Auf dieser Basis war es dann leicht aufzubauen. Seine
damaligen Erklärungen und Aussagen bewahrheiteten
sich für mich immer mehr, je älter ich wurde.
Ich verstehe jetzt viele seiner Philosophien und Weisheiten. Man trainiert Karate und dessen Techniken, bis
man selbst zum Karate wird, es lebt und fühlt, ohne
nachdenken zu müssen. Die Atmung, das Ein und Aus,
die Spannung und Entspannung, das Halten und wieder Loslassen, das Dagegenstehen und Ausweichen,
Yin und Yang, alles hart und weich, eben GO und JU.
Der Respekt vor anderen Stilrichtungen und anderen
Budo Kampfkünsten. Den Blick in die Breite zu richten.
Gerade Roju Ryu Karate vergleiche ich immer wieder
mit einer großen Schatztruhe mit unendlicher Tiefe.
Meister
Franz
Katzlberger
Meister Ogawa wird bis zu meinem Ende mein Lehrer
bleiben und ich in ewiger Dankbarkeit sein Schüler.
Auch möchte ich mich hiermit bei allen bedanken, die
ein Stück dieses Weges mit mir gegangen sind, und
mich in meinem Fortkommen unterstützt haben.
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