Entstehungsgeschichte der Barmherzigen Schwestern vom Hl
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Entstehungsgeschichte der Barmherzigen Schwestern vom Hl
Entstehungsgeschichte der Barmherzigen Schwestern vom Hl. Vinzenz von Paul in Innsbruck. In Levesville in der Nähe von Chartres versammelte der damalige Pfarrer um 1700 ein paar Mädchen zum Unterricht von Kindern und zur Pflege alter und kranker Menschen. So entstanden die „Paulusschwestern“, die auch heute noch dort ihr Mutterhaus haben. Der damalige Kardinal de Rohan von Straßburg, der seinen Sitz in Zabern hatte wollte auch Schwestern und seine Wahl fiel auf die Paulusschwestern. Er sandte 1732 fünf Mädchen nach Chartres zur Ausbildung. 1734 kamen sie nach Zabern zurück und arbeiteten im Spital. Die Anfänge waren bescheiden, doch die Zahl der Schwestern nahm ständig zu. 1758 wurde der Priester Jeanjean zum Generalsuperior ernannt. Er war ein großer Verehrer des hl. Vinzenz von Paul und begeisterte die Schwestern so sehr für dessen Spiritualität, dass sie den Hl. Vinzenz von Paul als ihren geistlichen Vater und im übertragenen Sinn als ihren Stifter ansahen. Während der Französischen Revolution wurden nach 1790 die Barmherzigen Schwestern vertrieben. Erst 1804 kamen die ersten Schwestern wieder zurück nach Zabern. Unter Sr. Vinzenz Sulzer, Generaloberin von 1813 – 1868, erblühte die Kongregation zu neuem Leben. Das Mutterhaus wurde 1823 nach Straßburg verlegt. Es entstanden in den folgenden 30 Jahren neue Gründungen in Deutschland und Österreich, in München wurden sie auf Wunsch des Königs Ludwigs I. von Bayern eingeführt. Sr. Ignatia Jorth, eine der besten Straßburger Schwestern wurde nach München entsandt, und die Kongregation wuchs sehr schnell. Bald kam von überall her der Wunsch, solche Schwestern zu haben, auch von Innsbruck. In Innsbruck herrschte 1830 eine Choleraepidemie und da entstand die Idee, die Krankenpflege geistlichen Schwestern anzuvertrauen. Domprobst Johann Duille und Rechtsanwalt Dr. Alfons von Pulciani nahmen sich der Sache an. Erst 1839 war es soweit, dass Schwestern in Innsbruck rechtlich anerkannt wurden und zuerst im Bürgerspital arbeiten konnten. Zwei Jahre zuvor wurden 4 Mädchen nach München zur Ausbildung geschickt. Im Frühling 1839 führte Sr. Ignatia Jorth von München die ersten 4 Tiroler Novizinnen In Innsbruck ein. Das waren: Sr. Alexandra Petzer aus Rasen bei Bruneck, Sr. Lidwina Meßner aus Nassereith, Sr. Thimothea Geisler aus Fügen im Zillertal und Sr. Filomena Oppel aus Imst. Die erste Wohnung hatten die Schwestern beim Bürgerspital in der Nähe der heutigen Spitalskirche. 1847 zogen die Schwestern in ihr neues Mutterhaus bei der Kettenbrücke. Die Gemeinschaft wuchs sehr schnell und es wurden an vielen Orten Schwestern hin gesandt. Ein neuer Abschnitt begann 1863. Der Fürstbischof Vinzenz von Brixen teilte die Ordensprovinz der Barmherzigen Schwestern in die ehemaligen Mutterhäuser Zams und Innsbruck. Im Innsbrucker Mutterhaus vereinigte er alle Filialen, die sich vorwiegend dem Armen- und Krankendienst widmeten. Sr. Vinzenzia Nägele wurde die erste Generaloberin der neuen Gemeinschaft. Sie war 40 Jahre Generaloberin und in ihrer Amtszeit wuchs die Gemeinschaft von 262 auf 1030 Schwestern an. Die Zahl der Filialen stieg von 32 auf 126. Seit 1963 sind auch im damaligen Versorgungshaus in Ried, das der „Stöffele“ = Stefan Krismer gekauft hatte, Schwestern der Innsbrucker Kongregation. Unsere Spiritualität Vinzenz von Paul wurde am 24. April 1581 als Sohn armer Bauern in Pouy, in Südwestfrankreich geboren und sollte Theologie studieren. Bereits im Jahre 1600 wude er zum Priester geweiht. Zu dieser Zeit war sein Streben vor allem auf eine gute irdische Versorgung und auf sozialen Aufstieg ausgerichtet. Später änderte sich durch eigene leidvolle Erfahrungen und durch Kontakt mit guten Priestern seine Einstellung zum Priestertum und zur Nachfolge Christi. 1617 gründete er den ersten „Caritasverein“, eine Vereinigung von Laien. Die Mitglieder sollten sich in „leiblichen und seelischen Hilfeleistungen“ bei den Armen und Kranken ablösen. Es entstanden bald an vielen Orten solche Vereine, 1629 übernahm Luise v. Marillac, die sich seit 1626 an diesem Hilfswerk beteiligte, die praktische Überwachung und die geistliche Begleitung dieser Gruppen. Zur religiösen Unterweisung des Volkes gründete Vinzenz 1625 die „Genossenschaft der Mission“ (Lazariten genannt). Der 29.November 1633 wird als der Gründungstag der Barmherzigen Schwestern, der Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe angesehen. Einige Mädchen hatten sich für einen solchen Dienst zur Verfügung gestellt. Luise v. Marillac wurde ihre erste Oberin. Luise von Marillac starb am 15. März 1660 nach längerer Krankheit in Paris. Am 11. März 1934 wurde sie heiliggesprochen. Am 27. September 1660 starb Vinzenz von Paul.Er wurde am 16. Juni 1737 heiliggesprochen. Die Hl. Katharina Laboure, Patronin unseres Heimes in Ried, konnte erst nach Überwindung verschiedener Hindernisse 1830 ins Noviziat der Barmherzigen Schwestern in Paris eintreten. Noch im gleichen Jahr ist ihr mehrmals die Mutter Gottes erschienen und gab ihr den Auftrag, eine Medaille mit dem Bild der unbefleckten Jungfrau und Gottesmutter Maria prägen zu lassen. Nach vielen Schwierigkeiten kam dies zustande. Die „wundertätige Medaille“ hat seitdem unzähligen Menschen Hilfe gebracht, die in ihrem Glauben an die Allmacht Gottes ihre Zuflucht zu Maria als Fürbitterin und Vermittlerin der Gnade nahmen. Sr. Katharina schwieg zeitlebens über die erhaltenen Gnaden. Nur ihr Beichtvater wusste um ihr Geheimnis. Sie starb am 31. Dezember 1876. Ihr Leib ruht unverwest in der Mutterhauskirche der Barmherzigen Schwestern in der Rue da Bac in paris. Sie wurde am 28. Mai 1933 selig und am 27. Juli 1947 heiliggesprochen.