02 - Alsterhaus
Transcription
02 - Alsterhaus
EDITORIAL Mit unserem Magazin zum Ende des Jahres entführen wir Sie in eine märchenhafte Welt. Eine, in der sich alles um Weihnachten, das schönste Fest des Jahres, dreht – ums Wünschen und Schenken, um das Füreinanderdasein und Aneinanderdenken. wünschen und schenken Im Oberpollinger stellen wir uns dieselben Fragen und kommen dabei schon viel früher in Weihnachtsstimmung, wenn wir uns bereits Monate vor dem Fest überlegen, wie wir Ihnen das Weihnachtsshopping so stimmungsvoll wie möglich gestalten können. Alles für das schönste Fest des Jahres Die Adventszeit zeigt uns immer wieder, wie viel Freude es bereiten kann, Weihnachten wie im Märwenn man die eigenen chen – der Winter ist die Sinne schärft, den Mitbeste Zeit, um in die Zaumenschen, der Familie berwelt der Märchen und gegenüber noch ein bissSagen einzutauchen. Wir chen aufmerksamer ist als haben das Gefühl, dass sonst: Was könnte man Märchen nicht nur aus den Menschen schenken, saisonalen Gründen im die einem am Herzen Moment eine ganz besonholger grabmeister liegen. Was gefiele den dere Faszination ausüben. Geschäftsführer Oberpollinger Eltern, dem Ehepartner, Wer in letzter Zeit das der besten Freundin? Mit Kinoprogramm verfolgt einer Ideen- und Wunschliste im Gepäck macht hat, weiß, dass das Thema Märchen selten so man sich alsbald auf die Suche nach den kleiaktuell war wie in diesem Jahr. Kein Wunnen und großen Schätzen. der: »In alten Zeiten, wo das Wünschen noch hermes.com 3 geholfen hat ...« – solche Zeiten wünschen wir uns doch alle ab und zu. Alles ein bisschen ruhiger angehen lassen und die Gedanken mutig in alle Richtungen schweifen lassen. Wann, wenn nicht jetzt, ist die Zeit gekommen, sich etwas von diesem Traum zu erfüllen? Ist nicht etwas wahr an der Idee, dass das, was man sich wirklich sehr wünscht, auch in Erfüllung gehen kann? Träumen kann sich lohnen! Lassen Sie sich in unsere Märchenwelt entführen Nun lade ich Sie ein, durch unser märchenhaftes Weihnachtsmagazin zu blättern. Lassen Sie sich inspirieren und begeistern. Es gibt viel zu schauen und zu lesen. Zum Beispiel darüber, wie unerwünschte Geschenke sich am Ende als besonders schön erweisen können. Wir zeigen Ihnen die schönste Festtagsmode, Accessoires und Beauty-Produkte, wertvolles Glas und Porzellan – zum Verschenken oder Selbstbehalten, das entscheiden Sie allein. Ihr Holger Grabmeister inhalt 08 07 80 Seiten Einkaufskultur zum Blättern 09 Edle Socke Eine Kostbarkeit von Falke 12 Sofia Coppola 26 42 Adriano Sack über eine Frau mit Stil 10 11 Edelfeder Meisterstück Ein Füllfederhalter, der Geschichte schreibt 14 Wunschzettel Wunsch- und Geschenkideen für Weihnachten Gute Geschenke Eva Mendes Von Moleskine und Zimmerli 34 52 Nine D’Urso Das Gesicht zum Parfum von Bottega Veneta Eine Muse für Thierry Mugler SPIEGLEIN, SPIEGLEIN TISCHLEIN DECK DICH Märchenhafte Düfte und Pflege Glas, Porzellan und alles, was zu einem Festmahl gehört WEIHNACHTEN WIE IM MÄRCHEN Feine Kleider und funkelnder Schmuck für einen unvergesslichen Abend IM PARADIES DER DAMEN SCHÖN SCHREIBER Auf den Spuren von Schönheit und Essenz Stilvolle Schreibutensilien TRAUMGEWAND Lingerie und Nightwear für lange Winternächte 74 75 Alle Jahre wieder Weihnachtsvarianten von Anne Urbauer Zeitlose Legende Für immer: Chanel N° 5 78 76 Fernweh Traumhäuser von Richard Meier in Bodrum Wertsache Das Portemonnaie von Golden Head 03 Editorial 06 Contributors 4 78 Impressum Portrait E ine F ra u M it S til Contributors Ohne sie wäre unser Magazin nicht das, was es ist: die kreativen Mitstreiter. Auf dieser Seite wollen wir vier von ihnen – stellvertretend für alle – vorstellen. die Prinzessin Bewundert vom Volk, umworben von den Schönen und Mächtigen, versteckt entdeckt in Tristesse und Armut: Die Märchenprinzessin unserer Zeit ist das Model. Kleine Mädchen wollen so werden wie sie. Große Jungs sie erretten (oder einfach nur in ihrer Nähe sein). Die Modelkarriere bleibt eine magische Projektionsfläche unserer Wünsche nach Schönheit, Ruhm, Erfolg. Und Sophie Vlaming, das niederländische Star-Model, darf das PrinzessinnenSein in unserer märchenhaften Modestrecke endlich einmal wörtlich ausleben – in majestätischen Roben. Sofia Coppola Niemals in die Fallen der Männer tappen: die hart erkämpfte und doch hingegossene Allüre einer großen Tochter. von A driano S a c K Illustration D aavid M ö rtl der wolf ist verschlagen, bösartig, monströs. Er bevölkert Sagen, Märchen und Dorfchroniken. Der Wolf ist schlichtweg das große Angstsymbol des Menschen – und der heimliche Star unseres Foto shootings in der Heftmitte. Dem grau-melierten, sibirischen Wolfsrüden begegnete jeder am Set mit Respekt – und bei leichtem Knurren mit echtem Grusel. Doch blieb er wirklich professionell: Was der Fotograf (und der Tiertrainer) sagte, war Gesetz. peter langer Er ist der Mann, der wie kein anderer das leblose Objekt zum Leben erwecken kann: Peter Langer, deutscher Fotograf und großer Ästhet des Stilllebens. Seine mehrfach prämierte Stilkolumne im Zeit Magazin, in der er genau diese erschafft, wurden eine Art Markenzeichen. Und auch für unser Magazin erfindet er märchenhafte Universen. Er lässt Duftflakons Abenteuer vor Scherenschnitten erleben und Schreibgeräte in Pergament- und Büttenlandschaften wandeln. Geschichten fürs Auge. Wie ein einziger großer Sagenschatz. ANNE URBAUER kennt sich mit Tradition bestens aus. Die Journalistin und Blattmacherin in den Bereichen Design, Mode und Trends (Monocle, NZZ am Sonntag) ist auf einem oberbayerischen Bauernhof groß geworden. Und so fiel es ihr auch nicht schwer, einmal die Weihnachtsrituale zum Anlass zu nehmen, uns die Traditionen jenseits der Tradition zu zeigen – Patchwork-Bescherung und heiliges Fest unter Palmen beispielsweise. Urbauer leitete zuletzt das außergewöhnliche Münchner Opernmagazin Max Joseph und das Berliner Kulturmagazin Liebling. Heute ist sie Chefredakteurin der Zeitschrift Country. 6 einmal besonders hübsch, aber sinnlich, unsicher, Alles fing so vielversprechend an! Und wurde dann tödlich entschlossen. Sofias Besetzung war der ziemlich schlimm. Sofia Coppola, eine der perfekletzte Geniestreich ihres Vaters. In meinen Augen testen Frauen unserer Tage, hat Aufstieg und Fall, hat sie für ihre Leistung und für die Prügel, die Privileg und Erniedrigung im Schnelldurchlauf sie ungerechterweise dafür bezog, lebenslangen erledigt. Ihr erster Filmauftritt war die Taufszene Welpenschutz verdient. in »Der Pate«. Sofia spielte den neugeborenen Zumal sie die genau richtigen Konsequenzen zog. Sohn von Conny Corleone und war als Säugling Sie gab die Schauspielerei auf, wurde Regisseurin sehr überzeugend. Natürlich war ihr Auftritt auch und zeigte es allen. Der Trick an ihrer Arbeit, die überschattet von den gegengeschnittenen Massenauf aufreizende Art hinrichtungen, die ihr von ihrem Wesen und Filmonkel und Taufpaihrem Leben nicht te Michael Corleone – Modisch trennbar scheint: Sie der neue Pate! – zur macht aus Vorteilen, Feier des Tages arranwagemutig, die Nachteile sein giert hatte. Dass sie in aber nicht könnten, Trumpfkareinem Film ihres Vaten. Nichts kann geters einen Sprössling hysterisch fährlicher sein, als der der Corleones spielVerdacht, es zu leicht te, ist typisch für das im Leben zu haben darstellerische Frühund alles nur durch die richtigen Beziehungen zu werk von Sofia Coppola. Sie wuchs im übererreichen. Sofia umgab sich immer mit den richgroßen Schatten ihres Vaters auf – ca. so groß tigen kreativen Menschen. Und für ihren ersten wie ein Privatjet –, der in den 70ern als Genie großen Kinofilm »The Virgin Suicides« bot Sofia galt: also in Hotelzimmern, unter Superstars, und ein Casting auf, wie es nur ein Mädchen aus Holvermutlich auch unter dem Generalverdacht, dass lywoods Hochadel kann: Kathleen Turner, James auch in ihr ein Talent schlummern müsse. 1990 Woods, Josh Hartnett, Danny DeVito, Giovanni wurde dieser Verdacht erst einmal ausgeräumt. Ribisi, Hayden Christensen und vor allem KirsSofia spielte die inzestuös verliebte Tochter von ten Dunst. Nebenbei inspirierte sie die franzöMichael Corleone in »Der Pate – Teil III« und sische Band Air zu einem der besten Alben der wurde im Film von einem besonders versierten späten 90er-Jahre. Was ihr aber vor allem gelang, Killer und in der Wirklichkeit von den Kritikern war ein Film, der zart, verträumt, mädchenhaft, hingerichtet. Wer den Film mit klaren Augen begrausam war. Unverkennbar das Werk einer juntrachtet – und nicht mit den Augen eines Fans, der gen Frau und zugleich perfekt im Einklang mit vom schwindenden Talent Francis Ford Coppolas ihrer Zeit. enttäuscht war –, sah ein junges Mädchen: nicht 7 Natürlich ist sie auch eine Modeikone. Obwohl nicht hochgewachsen, bevorzugt sie flache Schuhe – ein Pièce de Résistance der vermeintlich zu kleinen Frau. Meist sieht man sie in schlichten Blusen (weiß oder schwarz), was nur den Showeffekt unterstreicht, wenn sie für den großen Auftritt eine Robe trägt –, die dann garantiert richtig ausgewählt ist. Als sie für »Somewhere« den Goldenen Löwen in Venedig erhielt, tat sie dies in einem Kleid von Louis Vuitton mit Tuschemuster. Feierlich genug für den Lido, albern genug für Modefreunde. Sie ist das, was man eine Fashionista nennt, aber sie macht kein Aufhebens darum. Bevor es irgendwer realisierte, hatte sie bereits eine eigene kleine Linie in Japan. Die richtigen Designer, Marc Jacobs, Stella McCartney etc. sind ihre Freunde. Anders aber als bei Lady Gaga oder Madonna, entspringt ihre Beschäftigung mit Kleidung niemals dem Bedürfnis nach Show. Sie spricht leise, mag eher schöne als laute Dinge. Für die Louis-Vuitton-Kampagne, in der auch Michail Gorbatschow und Keith Richards zu sehen sind, posiert sie mit ihrem Vater im Pampagras der Familienhazienda in Argentinien. Francis Ford Coppola sitzt auf einem Stuhl, in der einen Hand hält er ein handschriftliches Manuskript, mit der anderen weist er durchaus autoritär in Richtung seiner Tochter, die hübsch dahingegossen am Boden liegt und scheinbar ergeben ihrem Vater zuhört. Sie hat die Anmut einer Frau, die sich durchsetzen musste und trotzdem niemals in die Fallen der Männer getappt ist. VOM FEINSTEN Blickfang F alke S c ha u fenster die kostbarste socke der welt Wunschzettel Fürs Weihnachtsfest Es ist immer dasselbe: Im Laufe des Jahres fallen einem 100 Sachen ein, die man sich wünschen könnte, und kurz vorm Fest ist alles vergessen. Wir helfen Ihnen gern mit ein paar Ideen auf die Sprünge. Unbeschreiblich weich, warm und leicht. Die Vicuña-Wolle ist sehr selten und sehr teuer, die Qualität dafür unübertroffen. Nur diese allerfeinste Wolle war Falke gut genug für eine limitierte Auflage exklusiver Socken. von 04 01 Foto N ikolas F eireiss P eter L anger 02 05 Seit 1895 stricken die Falkes aus Schmallenberg im Sauerland schon Socken und Pullover. Und von Generation zu Generation versuchen sie dabei, sich selbst zu übertreffen. Die diesjährige Herrenkollektion für Herbst / Winter 2011 / 2012 ist allerdings an Exklusivität schwer zu überbieten. Falke ist weltweit der erste Bekleidungshersteller, der Socken aus Vicuña-Wolle anbietet. Vicuña-Wolle ist die seltenste und teuerste der Welt. Aus Vicuña-Wolle gewebte Stoffe sind extrem leicht, halten besonders warm und sind von einer Weichheit, die selbst Kaschmir um Klassen übertrifft. Die Fasern sind einzigartig fein und haben einen Durchmesser von nur zwölf Tausendstel Millimetern. Ein menschliches Haar ist ungefähr sechsmal dicker. Die feingliedrigen Paarhufer, von denen die Wolle stammt, sind die kleinsten Kamele der Anden, die in über 4.000 Metern Höhe in Peru, Ecuador, Bolivien, Argentinien und Chile leben. Dass es in den Anden heute überhaupt noch Vicuñas gibt, grenzt an ein Wunder. Die Jagd der spanischen Eroberer auf das Vicuña – nicht nur wegen der Wolle, sondern auch, um Weideland zu gewinnen – hatte die Bestände stark dezimiert. In den 60er-Jahren war die Spezies vom Aussterben bedroht. Dank staatlicher Schutzmaßnahmen und der Reglementierung des Handels ist sie wieder gewachsen. Trotzdem ist Vicuña-Wolle auf dem Weltmarkt nur schwer zu bekommen. Weil die wild lebenden Tiere nicht im Besitz von Farmern, sondern der Allgemeinheit sind, fließen die Erlöse aus dem Handel mit der kostbaren Wolle an die indigene Bevölkerung und sind eine wichtige Einnahmequelle in den Vicuña-Gebieten. Für Falke ist es eine besondere Ehre, für eine limitierte Kollektion von Socken und Pullovern das kostbare Material verarbeiten zu können. aus gerade einmal 40 Gramm des seltenen Vicuña-garns wird ein Paar Socken gefertigt Ein Vicuña darf nur alle zwei Jahre geschoren werden und liefert dabei eine Garnmenge von etwa 250 Gramm. Die gesamte Jahresproduktion beläuft sich auf gerade mal 5.000 Kilo Vicuña-Fell. Zum Vergleich: Bei Kaschmir sind es um die 10.000 Tonnen. Für die Produktion der Falke-Socken wurden pro Paar 40 Gramm des kostbaren Vicuña-Garns verwendet. Die Menge reichte für gerade zehn Paare der exklusiven Stücke und erklärt den stolzen Preis von 860 Euro pro Paar. »Chaccu« sagen die Einheimischen dazu, wenn den filigranen Tieren einmal im Jahr ihr haariges 8 Gold geschoren werden soll. Keine einfache Angelegenheit, da Vicuñas zwar Herdentiere sind, sich aber nicht in Gehegen halten lassen. Die scheuen Tiere müssen von Hunderten von Männern und Frauen zusammengetrieben werden, bis schließlich ungefähr anderthalbtausend Exemplare beisammen sind. Die empfindliche Vicuña-Wolle wurde ungefärbt zu Falke-Socken verarbeitet. Ein besonders ausgebildeter Stricker musste den Herstellungsprozess an der Maschine mit der Hand begleiten. Die Spitze der Socken wurde sogar ganz von Hand gekettelt, und auch die Etiketten sind mit der Hand eingearbeitet. Einen ganz besonders weichen Griff haben die Socken, weil jeder einzeln nach dem Stricken noch einmal separat gewaschen wurde. Angeboten werden sie in einer hochwertigen, handgefertigten Nussbaum-Schatulle. Die zehn Käufer dieser limitierten Edition von Falke-Socken können sich ganz sicher sein: Feinere, wärmere und exklusivere Fußkleidung ist nicht vorstellbar. Allerdings gilt hier wie auch sonst: Es war schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben. Socken aus Vicuña-Wolle von Falke, auf 10 Paar limitiert, für je 860 Euro, 2. Etage 06 07 10 01 04 03 08 11 09 03 12 02 Prêt-à-Porter: die schicke und kühlende Shopping-Bag für den Rosé-Champagner, 51 Euro. Veuve Clicquot boutique, erdgeschoss Von Herzen: silberner Bilderrahmen in Herzform, 15 Euro. SIA Home Fashion, 4. Etage Wie nach einem heißen Bad: Eau de Parfum Vaporisateur »L’Eau Serge Lutens«, 100 ml, 98 Euro. Serge Lutens, Erdgeschoss Königin der Nacht: elegantes, schwarzes Abendkleid mit Perlen- und Strass-Applikation, 399 Euro. Vera Mont, 1. Etage Formvollendet: das weiße Smokinghemd, 90 Euro. Jacques Britt, 3. Etage Kuss unterm Mistelzweig: Lippenstift in der Farbe Scarlet Rouge, 45 Euro. Tom Ford, Erdgeschoss Eleganter Klassiker: Manschettenknöpfe, 60 Euro. jacques britt, 3. Etage Zeitlos: der Chronograph »Timewalker 105850«, 5.490 Euro. Montblanc, Erdgeschoss Edle Verpackung: Christbaumkugel im LouisVuitton-Köfferchen, ca. 2.900 Euro. Louis Vuitton, Erdgeschoss Schön verpackt: zartes, schwarzes Spitzenset »Vanité«, BH, 75 Euro, Serre-Taille, 60 Euro, und Shorty, 50 Euro. Chantelle, 2. Etage Der Duft der Metropole: »New York Oud«, 100 ml, 310 Euro. Bond No. 9 New York, Erdgeschoss Märchenstunde: zartes Nachthemd in Blau-Melange mit weißer Spitze, 76 Euro. Vive Maria, 2. Etage 06 08 11 05 07 09 10 9 12 Handgriffe Musen E in P rod u kt im D etail B ottega V eneta Das Meisterstück 149 von Montblanc Nine D’Urso Für Bottega Veneta Als Konrad Adenauer 1963, über das Goldene Buch der Stadt Köln gebeugt, vergeblich nach einem Schreibgerät suchte, reichte ihm John F. Kennedy seinen Füllfederhalter. Es war der mit dem weißen Stern, eine Edelfeder, die Geschichte schreibt – bis heute. Ein Blick in die Montblanc-Manufaktur. Die Schönheit liegt ihr in den Genen. Anmut, Understatement und klassische Eleganz hat sie von Kindheit an umgeben. Jetzt ist Nine d’Urso Star der Kampagne für den ersten Duft von Bottega Veneta. Eine Rolle, für die sie wie geschaffen scheint. von M arie - S ophie M ü ller Wer schreibt schon noch mit Füllfederhalter? Schulkinder und hoffnungslose Romantiker, könnte man meinen. Die Schrift des 21. Jahrhunderts ist anonymisiert und digital, das letzte Handschriftliche ist oftmals unser Name, den wir unter Rechnungen oder Verträge kritzeln. Dazu reicht den meisten ein Einwegkugelschreiber, den Füllfederhalter benutzt kaum einer mehr. Wer es aber doch tut, tut es ganz bewusst und sucht sich dafür ein Gerät, das sein Stilbewusstsein unterstreicht. Ein echter Klassiker unter den Edelfedern, und das wusste nicht erst John F. Kennedy, ist das »Meisterstück 149« von Montblanc. Der Füllfederhalter mit dem voluminösen schwarzen Körper aus Edelharz und der Feder aus 18-karätigem Gold wurde 1924 von dem Hamburger Schreibgerätehersteller auf den Markt gebracht und gilt seither als Ikone unter den Füllfederhaltern. Erkennungszeichen der Montblanc-Produkte ist der weiße Stern auf der Kappenspitze, der in Wahrheit die verschneite Kuppe des Mont Blancs, Europas höchstem Berg, versinnbildlicht. Das »Meisterstück 149« selbst hat noch ein weiteres Merkmal: In die Feder ist die Zahl 4810 eingraviert, die die Höhe des Mont Blancs in Metern angibt. Das ist, wie sich später herausstellte, eine klitzekleine Übertreibung, zwei Meter müsste man abziehen, Illustration um auf die tatsächliche Höhe zu kommen. Aber wer will denn schon so kleinlich sein? Dort, wo man eine Manufaktur namens Montblanc am wenigsten vermutet, findet man sie – in Hamburg, der Hauptstadt des norddeutschen Flachlands. Eben dort werden seit 105 Jahren in perfektionistischem Kunsthandwerk Schreibgeräte hergestellt, die ihren Besitzer ein Leben lang begleiten sollen. Das Herzstück des Meisterstücks ist seine Feder. Es braucht mehr als 100 Arbeitsschritte, bis sie flüssig und sanft über das Papier fährt. »May I help you, Mr. Adenauer?«, sagte John F. Kennedy und reichte dem Bundeskanzler sein Meisterstück Ein schmales Band aus weichem, 18-karätigem Gold ist der Ausgangspunkt für die Feder. Das Material wird gehärtet und in konisch zulaufende Abschnitte geformt. Aus den Goldplättchen wird die Federform und das Herzloch ausgestanzt, das später den Federspalt begrenzt und für einen gleichmäßigen Tintenfluss sorgt. Anschließend wird die Montblanc-Gravur in die Feder eingeschrieben; sie besteht aus dem Stern, der Karat-Angabe und der Zahl 4810. Die Feder wird in die richtige Form gebogen und an der Spitze mit einem Iridiumpunkt 10 Text N ikolas F eireiss D aavid M ö rtl versehen – der Durchmesser der kleinen Kugel bestimmt die Schriftstärke. Nachdem die Feder poliert und der Iridiumpunkt von Hand geschliffen wurde, wird sie mit einer kunstvollen Intarsie aus Platin veredelt. Das Einschreiben der Feder wird nur von sehr erfahrenen Mitarbeitern durchgeführt. In einem von den Produktionswerkstätten abgeschotteten, ruhigen Atelier zieht die Handwerksmeisterin gleichmäßige Achten mit blauer Tinte. Sie lauscht dem Klang der Feder, die über das Papier gleitet. Nur, wenn die Melodie gleichmäßig und sanft ist, kein Kratzen, kein Stocken zu bemerken ist, hat die Feder den Test bestanden. Eine letzte Sichtkontrolle gewährleistet die Makellosigkeit des Füllfederhalters, der für die Ewigkeit bestimmt sein soll. Wer mit der Zeit geht, wird Tastatur oder Touchpad nicht missen wollen – es gibt allerdings ein paar Gelegenheiten, bei denen auch Nicht-Politiker zum Füllfederhalter greifen sollten: Wer sich zum Beispiel mit dem Gedanken trägt, eine Liebesbotschaft zu schicken, ist gut beraten, zu Papier und Füllfederhalter statt zum Handy greifen. Die Liebe hält deshalb nicht unbedingt länger, aber immerhin ihr Beweis. »Meisterstück 149«, Montblanc Boutique, Erdgeschoss Nine d’Urso ist in gewisser Weise ein Versprechen. Es besteht aus ihrer klassischen Schönheit und einer Familie, die für Stil und Eleganz steht. Mutter Inès de la Fressange war in den 80er-Jahren die Muse der Pariser Modewelt und lief erst kürzlich mit unglaublich unsichtbaren 53 Jahren noch einmal über den Laufsteg. Nines Vater Luigi d’Urso war ein italienischer Geschäftsmann und Kunsthändler, der Großvater ein Marquis und die Patentante heißt Caroline von Monaco. Nine d’Urso ist also – noch – in erster Linie Tochter, 17 Jahre jung und auf dem Sprung ins Leben, der gleich zu einem Höhenflug ansetzt, denn Nine d’Urso ist das Gesicht des neuen und ersten Duftes aus dem italienischen Modehaus Bottega Veneta. »When your own initials are enough«, lautet der Slogan von Bottega Veneta und dieser drückt aus, wofür das Haus steht: Individualität, Selbstbewusstsein und Modernität. Alles Attribute, mit denen auch Nine d’Urso beschrieben werden kann. Ihr Gesicht ist noch nicht so bekannt und strahlt sofort etwas Fesselndes aus. Sie ist, wie Bottega Veneta, von stolzer Herkunft. Sie ist modern und dabei ganz eigen. Fast scheint es, als sei Nine d’Urso das Gesicht, auf das Bottega Veneta gewartet hat, bis es sein erstes Eau de Parfum auf den Markt bringt. 1966 wurde Bottega Veneta gegründet und ist berühmt für seine ganz besonderen Lederwaren. Seit Tomas Maier 2001 Kreativdirektor von Wärme, Sonnenschein, dem Zirpen der Zikaden vor einer eleganten Villa. Säulen, alte Holzböden und ausgebleichte Fresken an den Decken schaffen diese besondere Atmosphäre gelebter Tradition. Die Bücher in der Bibliothek sind in edles Leder gebunden. Jeden Moment erwartet man Nine d’Urso, die in einem champagnerfarbenen Kleid von Bottega Veneta durch die Tür kommt. Frische Wiesen, gemähtes Heu, Blumen, Erde, Holz und Leder sind darüber hinaus die Assoziationen, die der Duft hervorruft. Nonchalance, Stil und Individualität lebt Nine d’Urso ganz selbstverständlich Bottega Veneta: eine Chypre-Kreation aus rotem Pfeffer, Bergamotte, Patschuli, Jasmin, Eichenmoos – und natürlich Leder wurde, hat das Haus mit seinen Kollektionen auch die Modewelt erobert. Längst war die Zeit reif, die Philosophie von Bottega Veneta, das Understatement und die Modernität auch über einen Duft erfahrbar zu machen. Das Parfum fängt den Traum vom venezianischen Landleben in einem Duft ein. Er ist durchdrungen 11 Für ihren ersten Model-Auftrag arbeitete d’Urso gleich mit einem Experten der Fotografie zusammen. Die Kampagne und der TV-Spot wurden von Bruce Weber aufgenommen. Spielend leicht gelingt es Nine d’Urso, die Feinheit, Individualität und Sinnlichkeit von Bottega Veneta Eau de Parfum, kurz, seine Seele, zum Ausdruck zu bringen. Sie löst ihr erstes Versprechen ein. Wir warten auf mehr. Versprochen. Bottega Veneta Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, 75 Euro, Erdgeschoss Das perfekte Geschenk Das perfekte Geschenk Der 365-Tage-Kalender von Moleskine Das Unterhemd von Zimmerli Es gibt Geschenke, die sind so einfallslos, das man sie nicht einmal umtauschen möchte. Eines dieser vermeintlichen No-Gos entpuppt sich auf den zweiten Blick als sorgfältig ausgesuchtes Kleinod. Nicht jedes Geschenk lässt einem das Herz höherschlagen. Manchmal lohnt es sich aber dennoch, das Präsent einer genaueren Betrachtung zu unterziehen. Oder es ganz einfach einmal überzuziehen. M oleskine Z immerli Text Text N ikolas F eireiss T ill S c hr ö der Kalender gehen gar nicht. Es gab Zeiten, da habe ich zu Weihnachten zwei Agenden und drei Wandkalender – einen mit Kochrezepten, einen mit Bildern von Claude Monet, einen selbst gemachten mit getrockneten Blumen und Urlaubsfotos – bekommen. Spätestens im März wird schon nicht mehr umgeblättert und die Agenda trage ich ein paar Tage mit mir herum, schreibe beflissen mit dem Füllfederhalter ein paar Geburtstage auf die weißen Blätter und steige, kaum hat der Arbeitsalltag begonnen, ganz schnell wieder auf die digitale Version in meinem Smartphone um. Mein digitaler Kalender denkt nämlich mit. Er spricht mit mir – piepst, wenn ich zum Zahnarzt muss, blinkt, wenn die Steuer ansteht, könnte wahrscheinlich sogar vorformulierte SMS termingerecht an eingespeicherte Geburtstagskinder schicken und lässt sich so schön einfach von unnötigem Ballast bereinigen. Einfach löschen. Jeder Eintrag, jedes geschriebene Zeichen löst Erinnerung aus Dann irgendwann passiert, was kommen muss: Telefon im Taxi verloren. Alle Daten weg, weil kein Backup. Keine Hardcopy auf Papier. Nicht mal mehr einige Fetzen Papier mit der wichtigen Telefonnummer, die man wieder aus dem Papierkorb zusammenklauben könnte. Notizbuchbesitzer können da nur müde lächeln. Sicher, ihre Büchlein könnten auch verlustig gehen – eine echte Tragödie, keine Frage – aber auf die Idee, ständig vermeintlichen Datenmüll aus ihren beschriebenen Seiten zu entfernen, kämen sie niemals. Wirklich niemals. Jeder Eintrag hat seine Berechtigung, jedes geschriebene Zeichen löst Erinnerung aus. Ein Moleskine-Notizbuch ist ein persönliches Dokument, das man aufbewahrt. Das, selbst wenn man kein wirkliches Tagebuch führt, einen solchen Charakter bekommen kann. Ich reiße eine Seite ein, wenn ein Tag schlecht war; mache ein Eselsohr, wenn etwas Denkwürdiges passiert ist; denke mir Zeichen aus, die nur ich entziffern kann. Ich sammle sie seitdem in meinem Regal und schmökere ab und zu sentimental in alten Zeiten. Und selbst diejenigen unter uns, denen jegliche Nostalgie abhandengekommen ist, schätzen das kleine Büchlein aus Gründen der Praktikabilität. Nirgends ist der Notizblock so griffig gestaltet wie beim Moleskine: abgerundete 12 Ecken, Gummiband, Innentasche – und er liegt verdammt gut in der Hand. Eine Seite erfüllt die Funktion eines Lineals und die mitgelieferte Weltkarte weckt noch echtes Fernweh ob seiner altertümlichen Anmutung. Wer hat sich denn je schon mal aufgrund eines GoogleEarth-Abbilds auf die Reise gemacht? Das Notizbuch bewahrt uns das Leben – Seite für Seite Und noch einen Vorteil gilt es zu nennen: Das Adressbuch hat therapeutischen Wert. Wer hier vehement durchgestrichen wurde, ist nicht auf immer im digitalen Nichts atomisiert und damit aus unserer Erinnerung gelöscht. Das durchgestrichene Gegenüber bleibt weiter präsent. Entweder blickt man später mit Reue auf den Kontaktabbruch zurück und knüpft neue Bande oder man fühlt sich in seiner Entscheidung des Kommunikationsentzugs bestätigt. Es tat so gut, den Übeltäter zu tilgen. Auch jetzt noch! Das Notizbuch bewahrt uns das Leben – Seite für Seite. Ein schöneres Geschenk gibt es kaum. Moleskine, 2012, 12-Monate-Tageskalender, 17 Euro, Untergeschoss Bei mir will sich dieser Marlon-Brando-Endstation-Sehnsucht-Effekt nicht einstellen. Ich wirke im Unterhemd nicht männlich und schon gar nicht sexy. Ein Unterhemd betont meine mit den Jahren – und eigentlich schon immer – zum Pflaumenhaften tendierende Figur. Im Unterhemd bin ich eine lächerliche Gestalt. Ich trage auch keines unterm Hemd. Man kann sich also meine Begeisterung vorstellen, als ich dieses vielversprechende kleine Päckchen mit der Aufschrift »Zimmerli of Switzerland« ausgepackt hatte. Mit spitzen Fingern hielt ich ein weißes Hemd in die Luft und muss irgendwie enttäuscht ausgesehen haben. Nicht, dass ich von meinen Freunden erwarte, dass sie mir immer besondere Geschenke machen, aber es sollte doch irgendeinen Verweis von mir zum Präsent geben. Beim Unterhemd gab es nicht einmal die allerkleinste gemeinsame Schnittmenge. Ich muss so enttäuscht, ich befürchte sogar ein bisschen empört, ausgesehen haben, dass, noch bevor ich etwas sagen konnte, der Satz »Du kannst es ja umtauschen«, laut wurde. Er gab mir den entscheidenden Stoß, meine Contenance und vor allen Dingen auch meine guten Manieren wiederzugewinnen. »Nein, warum denn, ein Unterhemd habe ich wirklich noch nicht«, sagte ich wahrheitsgemäß, und »es fühlt sich sehr gut an«. Um es mir nicht noch coram publico anziehen zu müssen, hielt ich es mir an die Wange und dachte: »Falls ich mal Kinder haben sollte, ein Kuscheltuch liegt für sie bereit.« Das mir zugedachte Modell ist seit den 30er-Jahren der Klassiker des Hauses Hinterher ist man immer schlauer. Was ich da geschenkt bekommen hatte, war ein Unterhemd aus der Serie Richelieu-Rippe aus 100 Prozent Baumwollzwirn der Schweizer Traditionsmarke Zimmerli. Das Garn für diese Wäsche wird auf besonderen Flachstrickmaschinen gestrickt – das macht sie nicht nur besonders zart, sondern auch besonders elastisch. Die Wäsche wird im Südzipfel des Tessins, in Mendrisio, tatsächlich noch nach altem Manufakturprinzip einzeln zugeschnitten und genäht. Mir dämmerte etwas: Klasse, Tradition, Qualitätsbewusstsein, auf eine traditionelle Art sexy, deshalb also fanden meine Freunde es naheliegend, mir ein Zimmerli-Produkt zu schenken. Und das Modell Richelieu ist sogar das wohl meist gefilmte Unterhemd in Hollywood, getragen beispielsweise von Sylvester 13 Stallone in »Rocky« oder Joaquin Phoenix in »Walk the Line«. Und überhaupt ist die Liste der Promis, die sich für die Zimmerli-Wäsche aus extrafeiner Baumwolle entscheiden, lang: Keanu Reeves oder Richard Gere, Tom Hanks, aber auch Karl Lagerfeld. Für den Finanzminister Saudi-Arabiens werden XXXL-Hosen individuell angefertigt. Nun bin ich weder Hollywoodstar noch Karl Lagerfeld oder ein übergewichtiger Finanzminister, aber das Spektrum der Zimmerli-Liebhaber schien mir doch ein Grund, das Hemd unter Ausschluss der Öffentlichkeit mal überzuziehen. Ich war alleine und fand, es sei eine gute Idee, das Unterhemd zum Pyjamaoberteil umzufunktionieren. In dieser Nacht begann ich zu verstehen, warum dieses Unterhemd so viele Freunde hat. Es ist zart, weich und schmeichelt der Haut. Ich ertappte mich dabei, es am Morgen gar nicht mehr ausziehen zu wollen. Und mir wurde klar, dass ich wohl doch ein Unterhemdtyp bin. Als ich weitere nachkaufen wollte, stellte ich fest: Meine Freunde hatten sich ihr schönes Geschenk auch etwas kosten lassen. Unterhemd von Zimmerli aus Richelieu-Rippe, 66 Euro, 3. Etage Musen T h I erry M u gler EvA Mendes für ThIerry Mugler Handmade since 1936. Wie wird man zur Muse? Gäbe es eine Checkliste für diesen Job, sähe sie bei Eva Mendes ungefähr so aus: Schön? Ja. Sexy? Oh ja. Kann sich vor der Kamera bewegen? Sie ist immerhin Schauspielerin! Und würde man diese Frau je mit einem Mädchen verwechseln? Absolut nicht. Das macht Eva Mendes zur perfekten Muse für Thierry Muglers Parfum »Angel«. Text nina kage Alvar Aalto hat das Original der Aalto Vase vor 75 Jahren entworfen. Heute wird dieser berühmte Klassiker immer noch mundgeblasen in der Iittala-Fabrik in Finnland. Jede Vase durchläuft zwölf Arbeitsschritte und sieben Glasfachleute stellen sicher, dass die einzigartige Geschichte genau so erzählt wird, wie sie gemeint ist. Jetzt sind Sie an der Reihe, diese Vase an eine besondere Person weiterzugeben. Wesen. Es braucht eine erwachsene Frau, um damit durchzukommen, eine, die gerne auffällt. Und vielleicht ist auch das eine Erklärung für den großen Erfolg des Parfums: eine Frau, deren erster Duft »Angel« war, bleibt auch dabei. Allein 2009 lag der weltweite Umsatz bei 100 Millionen Euro. Irgendwo auf der Welt geht in einem von 122 Ländern vermutlich in diesem Augenblick ein Flakon über den Tresen. Vielleicht auch, weil man sich damit ein Stück von Muglers glamouröser Welt kauft. In den 80er-Jahren prägte seine Ästhetik die Pariser Laufstege. Seine Frauen sahen aus wie Superheldinnen: kantig und hart, mit breiten Schultern und winzigen Taillen, ausgestattet Ein Komet: der Flakon für das neue Eau de Toilette Vielleicht hat der Designer Thierry Mugler selbst eine solche Liste aufgestellt, denn Eva Mendes wirbt nun für sein Parfum »Angel« in einer Kampagne, in der man gleich noch einen weiteren ihrer Vorzüge erkennt: Sie sieht in einem zartblauen Chiffonkleid zum Anbeißen aus. Was sehr passend ist, schließlich geht es hier um das erste Parfum, das sich als »Gourmand-Duft« bezeichnen durfte. »Angel« hat Inhaltsstoffe, die man eher in einem Dessert vermutet als in einem Flakon: Vanille, Karamell und Schokolade. Mugler hatte sich einen Duft vorgestellt, bei dessen Geruch man die Frau, die ihn trägt, am liebsten anknabbern möchte. In welchem Gericht neben dem verführerischen Geschmack von Pralinen auch die Früchte Bergamotte und herber Patschuli vorkommen, bleibt sein Geheimnis. Fest steht, dass viele davon kosten wollen. Den Duft gibt es seit 1992 und seitdem ist er ununterbrochen beliebt. Das ist in etwa so, als würde sich 20 Jahre lang derselbe Jackenschnitt gleich gut verkaufen und bedeutet eine Ewigkeit in einer Branche, in der jede Saison neue Trenddüfte auf den Markt gebracht werden und dann schnell und unbemerkt wieder verschwinden. »Angel« ist dagegen ein Parfum, das man sich merkt. Und die Frauen, die es tragen, werden auch nicht so leicht vergessen. Das stellt sich ziemlich schnell heraus, wenn man den Flakon ein paar Leuten unter die Nase hält. Meine Kollegin dachte sofort an Jerry Hall. Ein Bekannter an eine Affäre in Paris. Mein Mann erinnerte sich daran, dass es das erste Parfum seiner ersten Freundin war. »Angel« ist, anders als man dem Namen nach vermuten könnte, nichts für zarte 14 in Lacklederkleidern und Metallbustiers. Der futuristische Look war schon Mitte der 90er in die Jahre gekommen. Ende des Jahrzehnts zog sich Mugler aus der Modelinie zurück, die inzwischen unter der Leitung von Nicola Formichetti ein so aufsehenerregendes Comeback erhalten hat, wie man es von Lady Gagas Stylist erwarten darf. Thierry Mugler hat sich derweil auf seine Parfums konzentriert, an deren Kreation und Kampagnenentwicklung er entscheidend mitwirkt. Um ihn auch als Designer zurück auf die Bühne zu holen, musste erst eine Frau wie Beyoncé daherkommen. Nachdem sie 2008 in der »Superheroes«Ausstellung sein berühmtes Motorcycle-Bustier gesehen hatte, beauftragte sie Mugler, die Garderobe für ihre Welttournee zu entwerfen. Bestärkt haben dürfte ihn ebenfalls, dass seine Mode auch wieder auf der Straße angekommen war. Überall sah man Tops mit Pagodenschultern, glitzernde Röhrenhosen und Lederkorsetts. Wenn, dann jetzt, wird er sich wohl gedacht haben und machte sich daran, »Angel« für eine neue Generation noch einmal zu überarbeiten. Das Eau de Toilette ist eine leichte und raffinierte Version des klassischen Parfums. Was allerdings nicht heißen soll, dass Mugler zahm geworden ist. Den Flakon hat er variiert, der Stern ist für das Eau de Toilette zum Komet geworden. Auch im Werbespot fährt er groß auf, in dem Eva Mendes in einem Hochgeschwindigkeitszug durch die Nacht rast und im Traum durch die Lüfte schwebt. Und dazu »The windmills of your mind« singt. Singen kann sie nämlich auch. »Angel« von Thierry Mugler, Eau de Toilette Vaporisateur, 40 ml, 59 Euro, Erdgeschoss Set. Aalto Vase 160mm riobraun € 99,00 Aalto Vase 160mm opalweiss € 99,00 Aalto Vase 160mm + 95mm klar € 99,00 (statt € 156,50) Sie finden Iittala in der 4. Etage im Oberpollinger. Timeless design with a thought. www.iittala.com FOTOS M ark us J ans Styling N I K I PA UL S Blutrot oder tiefschwarz, kostbar bestickt und sprichwörtlich aus Samt und Seide sind die Abendkleider dieser Saison. Wie aus einer Märchenwelt entsprungen, einem Reich der Sage und der Fantasie, das bevölkert ist von zarten Prinzessinnen und schönen Prinzen, bösen Stiefgeschwistern und geheimnisvollen Tieren. Nicht das Hübsche, sondern das ausgesprochen Schöne, mitunter auch gefährlich Verführerische macht den besonderen Reiz dieser Kleider aus. Barbara Schwarzer Gold- oder Pechmarie? Abendkleid aus grauer Spitze, mit Pailletten besetzt und großer Schleife, 999 Euro. Barbara schwarzer, 1. Etage 17 ESCADA Passt der Schuh? Elegant fallendes Kleid mit Raffung an der Hüfte von Escada, 1.495 Euro. Herrenmantel von Burberry mit Fellkragen, 1.795 Euro. Escada, 1. Etage burberry, 3. Etage Gabentisch Schöne Bescherung: Champagnerkelch »Alta«, Besteck, 5-teilig, und Servietten ring: Robbe & Berking, 925er-Sterling-Silber, 900, 735 und 173 Euro. Großer Platzteller, 52 Euro, Teller, flach, 35 Euro, von Rosenthal, aus der Service-Serie »Platinum Dust«. »Paper Bag«, Vase von Rosenthal, 85 Euro. Champagner Veuve Clicquot Brut Rosé. Champagnerglas »Sommeliers« von Riedel, 52 Euro. Notizbücher von Moleskine, ab 12 Euro. Füllfederhalter und Kugelschreiber von Caran d’Ache, 275 und 135 Euro. Etro, Eau de Parfum Vaporisateur, 100 ml, 122 Euro. »Gucci Guilty Intense« Damenduft, 50 ml, 80 Euro, Eau de Toilette für den Herrn, 50 ml, 66 Euro. Bodycream von Acqua di Parma, 150 g, 58 Euro. Tom Ford, »Santal Blush« und »Jasmin Rouge«, Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, je 175 Euro, und Lippenstift, 45 Euro. »Oh, Lola!« von Marc Jacobs, 50 ml, 69 Euro. Vera mont Wie dahingegossen: elegantes, schwarzes Abendkleid mit schwarzen Perlen und StrassApplikationen, 399 Euro. vera mont, 1. Etage rechte Seite Burberry Da wird selbst der böse Wolf zahm: schwarzes Kleid mit Volants von Burberry, 650 Euro, Lackschuhe von L.K. Bennett, 185 Euro. burberry, 1. Etage 22 Christina Duxa Froschkönig: Warten auf den Prinzen. Raffiniert geschnittenes Abendkleid mit Pailletten und Chiffonbesatz, 669 Euro. Christina Duxa, 1. Etage spieglein, FOTOS Peter Langer In Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, und aus Fröschen Prinzen wurden, brauchte es keine Cremes und Düfte, um schön zu sein wie Schneewittchen. Heute verlassen wir uns jedoch lieber auf die Wirkung von märchenhaften Düften und Pflege produkten, wie sie nur die gute Fee und niemals die böse Hexe ersinnen könnte. Alle Beautyprodukte finden Sie im Erdgeschoss. Gucci »Gucci Guilty« ist ein Duft, der Liebende herausfordert. Das neue »Gucci Guilty Intense« ist noch leidenschaftlicher. Der Damenduft ist ein orientalisch sinnlich-warmes Eau de Parfum Vaporisateur, der Herrenduft ein Eau de Toilette, das gleichermaßen provoziert und verführt. »Gucci Guilty Intense« Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, 80 Euro, »Gucci Guilty Intense«, Eau de Toilette Vaporisateur, 50 ml, 66 Euro. dior Ein neues Kapitel in der märchenhaften Geschichte von »J’adore«. Auf die üppige Duft-Komposition des Eau de Parfum antwortet das neue Eau de Toilette mit einer selbstbewussten Betonung des Bouquets der zarten Blütenblätter. Ein Duft, so luxuriös wie das Haus Dior, 100 ml, 95 Euro. 27 Etro ESTÉE LAUDER Paisleymuster sind das typische Erkennungszeichen der EtroKollektionen. »Paisley« heißt auch das neue Parfum des Labels. Ein sanfter Duft mit blumigen und exotischen Noten wie Kardamom, arabischem Jasmin, rosa Pfeffer, Ambra und Vanille, 100 ml, 122 Euro. Vier Zaubermittel für einen Prinzessinen-Teint: »Advanced Night Repair«, das Reparatur-Serum, das auch auch am Tag verwendet werden kann, 55 Euro, »Idealist« für ein verfeinertes Hautbild und minimierte Poren, 55 Euro, »Illuminator« für einen ebenmäßigen Teint, 61 Euro, und das Anti-Falten-Serum »Perfectionist [CP+]«, 70 Euro. 28 29 SENSAI / KANEBO PRADA Seide kann Ihrer Haut mehr geben, als Sie für möglich halten. Die Pflege von Sensai mit wertvoller Koishimaru-Seide ist Kult. Die Basis-Kombination aus Lotion und Emulsion macht sie besonders feuchtigkeitsintensiv, ergiebig und hautverträglich. Sie werden es sehen und fühlen. Sensai Cellular Performance Lotion II, 125 ml für 52 Euro, Sensai Cellular Performance Emulsion II, 100 ml im Spender für 80 Euro. »Prada Candy« ist die duftende Blüte im dunklen Märchenwald. Moschus, Benzoe und Karamell machen dieses Parfum besonders verführerisch. »Ein exzessiver Duft mit zu viel von allem«, beschreibt es Miuccia Prada. Eau de Parfum Vaporisateur, 50 ml, 74 Euro. 30 31 Shiseido »Future Solution LX Ultimate Regeneration Serum« optimiert die Hautfunktion und steigert die Widerstandskraft der Haut gegenüber den Zeichen der Zeit. Es enthält die maximale Konzentration des Wirkstoffes Skingenecell 1P, 30 ml, 260 Euro. Als Geschenk gibt es von Shiseido als Ergänzung eine japanische Teeschale im typischen Nipponrot. Ein grüner Tee klärt den Geist und macht von innen schön. 32 Dermalogica Hollywoodstars, Visagisten und Hautpflegeprofis sind Fans von Dermalogica, der Hautpflegeserie aus Los Angeles. »Age Smart« pflegt, regeneriert und beugt gleichzeitig vorzeitiger Hautalterung vor. Super Rich Repair, 50 ml, 92 Euro, Reversal Eye Complex, 15 ml, 63 Euro, Skin Resurfacing Cleanser, 30 ml, 10 Euro, Antioxidant Hydramist, 30 ml, 10 Euro, Daily Microfoliant, 13 g, 11 Euro. 333333 FOTOS Attila H artwig c/o Emeis Deubel Styling Thomas Rook food-styling volker hobl Zu Tisch, Schneewittchen, Froschkönig, Rotkäppchen und Schneiderlein! Ein Streifzug entlang märchenhafter Gabentische. Alle Produkte finden Sie in der 4. Etage. ROSENTHAL Weißes Porzellanservice »Format« von Christophe de la Fontaine in minimalistischem Design der Rosenthal »studio-line«. Kaffeetasse, zweiteilig, 25 Euro, Frühstücksteller, 13 Euro, Speiseteller, 19 Euro, Milchkännchen und Zuckerdose, 38 und 33 Euro. VILLEROY & BOCH LE CREUSET / POTT Porzellanservice »Amazonia« mit Ranken, Schmetterlingen und Kolibris dekoriert, Mokkatasse, zweiteilig, 40 Euro, Speiseteller, 40 Euro, Frühstücksteller, 37 Euro, Gourmetteller 70 Euro, große, mittlere und kleine Blattschale, 150, 50 und 30 Euro. Gusseiserne, schwarze Bratpfanne von Le Creuset, 100 Euro. 20-cm-Kochmesser aus Zwetschgenholz aus der Serie »Sarah Wiener« von Pott, 180 Euro. 36 37 KAISER / George sowden Gugelhupfform »La Forme Plus« von Kaiser, 36 Euro. Teekanne mit Filter aus Edelstahl von Carl Henkel, Design von George Sowden, 65 Euro. IITTALA Vasen aus der Serie »Claritas« des Designers Timo Sarpaneva, mit weißem, rotem und sandfarbenem Kern, umfangen von durchsichtigem, massivem Glas mit dekorativen Luftblasen, 1.350 Euro, 1.490 Euro, 990 Euro. schön FOTOS peter langer Luxus, der in der Hand liegt. Edle Schreibgeräte für die besondere Botschaft oder die Notiz zwischendurch sind Stilbeweis im Detail und Accessoires, die unser Leben schöner machen. Alle Schreibwaren im Untergeschoss. moleskine Die Notizbücher von Moleskine mit fest-flexiblem Einband sind Klassiker und in verschiedenen Größen, Farben und Lineaturen erhältlich, ab 12 Euro. 42 CARAN D’ACHE Swiss Made: Füllfederhalter und Kugelschreiber aus der Kollektion »RNX.316 Steel« mit Feder aus Stahl und einer schwarzen PVD-Beschichtung, die perfekte Gleitfähigkeit garantiert. Füllfederhalter, 275 Euro, Kugelschreiber, 135 Euro. FABER-CASTELL Holzkoffer mit 36 Künstlerfarbstiften und Pastellkreiden in den gängigsten Farben und feinster Qualität. Zusätzlich eine große Auswahl von Zeichenmaterial aus der PITT-Grafikserie (Stifte, Kohlen, Kreiden, Spitzer, Knetradierer, Estompen usw.). 44 parker Die neue Form des Schreibens: Die bewegliche Schreibspitze des »Parker 5th« interagiert mit der gravierten, metallenen Minenfassung der Parker Ingenuity Collection. Schon nach wenigen Worten passt sich das 5th Refill individuell dem Schreibstil an, 160 Euro. ONLINE Diese Online-Schreibgeräte »Timeless Wood« verwenden 45.000 Jahre altes Kauri-Holz aus Neuseeland. Jedes ist ein Unikat und wird in einer Holzkassette mit Zertifikat angeboten. Füllfederhalter, 160 Euro, Kugelschreiber, 150 Euro. 47 Semikolon Fächermappe mit 12 Fächern und einem festen Einband. Die 12 bunten Fächer bilden einen Regenbogen. PELIKAN Ein perfekter Begleiter für Vielschreiber: der Pelikan M1005 Demonstrator, ein transparenter Kolbenfüllhalter in beeindruckender Größe mit 18-Karat-Goldfeder, Rhodiumbeschichtung und silbernen Beschlägen. Special Edition in begrenzter Auflage, 580 Euro. CROSS Die Linienführung der Cross C Serie im Industriedesign – mit einem durch elegante Sportwagen inspirierten Finish – verleiht dieser Schreibgeräte-Serie einen Hightech-Look. Füllfederhalter mit Schreibfeder aus 18-Karat-Massivgold, 155 Euro, Kugelschreiber / Rollerball, 105 Euro. 51 im der damen FOTOS ö zg ür albayrak c/o Emeis Deubel Die feine Welt des Kaufhauses, die Émile Zola vor über 100 Jahren als das Paradies der Damen beschrieb, findet man nach wie vor in seiner reinsten Form in der Parfümerie – sie speist sich bis heute aus zeitlosen Zutaten: die Verführung der Aromen, das Spiel der Farben und die Anmut der Formen. Eine Fotoreportage auf den Spuren von Schönheit und Essenz. 52 53 SERGE LUTENS Orient trifft Okzident: Serge Lutens’ Düfte verbanden schon immer westliche Reduktion mit der spielerischen Vitalität des Maghrebs. 54 MARC JACOBS Marc Jacobs bereichert seine sinnliche Duftwelt um eine weitere Facette: Das neue Eau de Toilette »Oh, Lola!« ist eine fruchtige Variation seines Erfolgsdufts »Lola«. CREED In den Duftwelten, auf die schon Kaiserin Sissi schwor: Creed, der ehemalige Hofparfümeur, betört noch heute mit exaltierten Kreationen. 56 57 TOM FORD Tom Fords Versprechen des Sex-Appeals sind nie nur Lippenbekenntnisse: Seine Beauty-Serie besticht mit aufreizenden Lippenstiftkreationen wie Scarlet Rouge, Violet Fatale und Nude Vanille. BEAUTY R eportage kleine 01 02 03 05 04 ACQUA DI PARMA Mit seiner Serie »Le Nobili« beschwört Acqua di Parma den Geist der kalabrischen Gärten des 16. Jahrhunderts: Jasmin von seiner betörendsten Seite. Duft ist Erinnerung. Und die Parfümerie im Kaufhaus ein Duft-Archiv. Bei dem einen Geruch denkt man an die Mutter und den Duft ihrer frisch eingecremten Hände, als sie uns über das Haar strich. Ein anderer erinnert an das Rasierwasser des Vaters, das einem beim morgendlichen Abschiedskuss die Nase umwehte. An den Duft der ersten großen Liebe, an Urlaubsreisen in ferne Länder, deren ungewohnte Gerüche wir auf immer mit Exotik und trauter Zweisamkeit verbinden. Nirgendwo anders nehmen wir Düfte so bewusst wahr wie an diesem Ort: der BeautyAbteilung des Kaufhauses. Kaum tritt man durch die Eingangstür, fällt das tägliche Geruchschaos von einem ab. Der mondäne Hauch fremder Duftwelten heißt einen willkommen: Hier bekommt die Nase Urlaub vom Tohuwabohu der Straße. 01 Durchatmen. Duft-Harmonie durchströmt die Sortimente. Die flüchtigen Essenzen der Pflegeabteilung, immer im Erdgeschoss angesiedelt, bestimmen die Duftnote des gesamten Hauses. Jedes Haus erhält so auch ein persönliches Bouquet, ein wiederkehrendes Moment der Vertrautheit, das wir bei jedem Besuch gern wieder abrufen und bestätigen. Die Beauty-Abteilung bedeutet uns auch körperliche Erholung. Regeneration unseres wichtigsten Schutzschildes gegen die Widrigkeiten der Umwelt: der Haut. Hier atmet sie auf, darf sich in wohlriechenden Lotionen räkeln und unter sanften Cremes entspannen. Hier bietet sich der gesuchte Balsam für Haut und Seele: Skincare, die besänftigt und heilt, aus den besten kosmetischen Forschungslaboren. 0402 Wandert man die Flakons und Fläschchen, die Tiegel und Cremedöschen in der Beauty-Abteilung ab, lösen auch sie permanent Assoziationen aus: Klassiker wie Blumenwiese, Wald, frisch geschnittenes Gras, Zitrusfrüchte, Leder, Grenadine und Veilchen umspielen den Spaziergänger im Duftparcours. Aber auch Unerwartetes wie Bücher, eine Duftnote, die Karl Lagerfeld zusammen mit Kunstbuch-Verleger Gerhard Steidl kürzlich ankündigte. Und natürlich eines: Verführung. Kein stärkeres Motiv erklärt die Omnipräsenz der Duftstoffe. Es verspricht Erotik, Leidenschaft und Nähe. Dieses Versprechen zieht uns seit Jahrhunderten in die Wunderkammern der Parfümeure und Kosmetiker, ihm suchen wir stets zu entsprechen – am liebsten immer der Nase lang. 05 03 Lippenstift Scarlet Rouge von Tom Ford, 45 Euro. »Oh, Lola!« Eau de Toilette Vaporisateur, 50 ml, von Marc Jacobs, 69 Euro. Eau de Parfum Vaporisateur, »Gelsomino Nobile«, 50 ml, von Acqua di Parma, 85 Euro. Eau de Parfum Vaporisateur, »Royal Oud«, 75 ml, von Creed, 175 Euro. »L’Eau Serge Lutens« von Serge Lutens, Eau de Parfum Vaporisateur, 100 ml, 98 Euro. 61 Traum FOTOS S abrina Theissen Styling A nn -K athrin O bermeyer StilL life-styling B etty Sommer Auch wenn die meisten Märchenprinzessinnen ihre Liebe mit Schläue, Mut und Fleiß finden, so wussten auch sie schon um die Macht der kleidsamen Verführung. Nicht umsonst ist in Märchen auffällig oft von »Leibchen« und »Hemdchen« die Rede. Wir zeigen zauberhafte Lingerie und bequeme Nightwear für Prinzessinnen und alle, die in langen Winternächten davon träumen. Alle Artikel finden Sie in der 2. Etage. LA PERLA Schwarz wie Ebenholz: Body mit zartem, transparentem Mittelteil, 385 Euro. HANRO Zart wie eine Feder: Set bestehend aus leicht transparentem BH und Panty in Taubengrau, 65 und 45 Euro. JOOP! Zum Nicht-mehr-Ausziehen-wollen: schwarzer Jumpsuit, 70 Euro. CALVIN KLEIN Casual Beauty: Set aus gepolstertem Bügel-BH und Slip in Schwarz mit weiß abgesetztem Saum an Dekolleté und Beinausschnitt, 40 und 20 Euro. 64 LEJABY La Dolce Vita: kurzes, schwarzes Nightdress mit Polka-Dots-Muster, 100 Euro. JUST CAVALLI Zahme Wildkatze: BH-Hemdchen, 115 Euro, String, 56 Euro, und Morgenmantel, schwarz-schimmernder Satin, abgesetzt mit einem Saum in Leoparden-Print, 179 Euro. 67 MARC O’POLO Wochenende im Bett: Pyjama im HolzfällerLook, blau-weiß-kariert, 80 Euro. Lauren by Ralph LaureN Eine Nacht in den Highlands: schwarzes Nachthemd mit kleiner gerüschter Schottenkaroborte, 70 Euro. EMPORIO ARMANI Königin der Nacht: Push-up-BH mit zarter Spitze und passender Panty, 46 und 30 Euro. SIMONE PÉRÈLE Femme fatale: Set mit zarten, transparenten Spitzendetails, bestehend aus schwarzem BH, Miedergürtel und Panty, 80, 90 und 55 Euro. FéRAUD Kuschelig: Homewear-Zweiteiler »Leo de Luxe« aus weichem schwarzen Nickystoff und schwarzweiß-meliertem Teddyfell, 249 Euro. 71 LISE CHARMEL Verführerisch: Push-up-BH und Taillenslip in Miederoptik aus schwarzer Dentelle de Calais und lackierter Mikrofaser, je 120 Euro. PRINCESSE TAM TAM Für Freizeit-Ballerinas: schwarzer Body mit Spitzensaum und Spaghettiträgern, 65 Euro. ELLE MACPHERSON Schön verpackt: Set aus schwarzer Spitze, BH unterfüttert mit durchschimmernden roséfarbenen Körbchen und passende Panty mit Schleifchen, 60 und 35 Euro. TAUBERT So weich: Hausmantel aus Nickystoff mit Zopfmuster in Mauve, 129 Euro. 72 Für immer tradition Chanel N°5 alle jahre wieder Der Duft, Der nie vergeht das beste aller feste Coco Chanel hasste Parfums. Sie fand, eine Frau dürfe ruhig mal nach einer Frau riechen. Gute 37 Jahre wartete sie deshalb, bis sie 1921 ein Parfum für sich akzeptierte – eines, das 90 Jahre später alle 30 Sekunden über den Ladentisch geht und noch heute den schlichtnumerischen Namen seiner ersten Kundin trägt: Chanel N°5. Das Weihnachtsfest zu Hause mit der ganzen Familie zu feiern ist das unbestrittene Ideal, doch es führen viele Wege zu einer fröhlichen Weihnacht, wenn besondere Umstände es erfordern. von Illustration A nne Urba u er von D aavid M ö rtl Ulf L ippitz einen Duft mit der Note von Winterschmelze zu destillieren – aus dem Ende 1921 schließlich das erste Parfum von Chanel hervorging. Nach wie vor wird es aus 31 Parfumrohstoffen hergestellt, von denen Rose, Jasmin, Vetiver und Bergamottenöl selbst für ungeübte Nasen durchscheinen. Coco Chanel wollte, dass es ein Parfum für Frauen ist, die sich selbst gefunden haben. Der Grundgedanke hat sich bis in das Internet-Zeitalter gehalten. Chanel N°5 eignet sich nicht für Mädchen, die noch flatterhaft suchen. Coco Chanel wollte ein Parfum für Frauen, die sich selbst gefunden haben Frauen entscheiden sich in jungen Jahren erst einmal gegen den Duft, um später überraschenden Gefallen daran zu finden. Und die Geschichten ihres Ehemanns zu hören, der an ihrem Hals schnuppert und sofort von seiner Mutter schnattert. Na ja, eine Frau muss noch ganz andere Dinge aushalten. Die Kinder fahren zur Oma, während der Baum geschmückt wird. Das Bimbim der kleinen Messingglocke kündigt die Ankunft des Christkindes an, alle singen »Stille Nacht«, es folgen die Bescherung, der Kartoffelsalat mit Würstchen und dann die Christmette. Am nächsten Tag Gans, Rehrücken oder Karpfen und beim Spaziergang am Nachmittag die Erkenntnis, dass man alle Geschichten schon mindestens einmal erzählt hat. Am zweiten Feiertag nimmt man sich vor, im nächsten Jahr mal eine Runde auszusetzen. Dann tritt Amnesie ein und zwölf Monate später freut man sich wieder genauso sehr auf die Familienfeier. Weihnachten ist als Tradition so groß, dass es höchst ambivalente Reaktionen auslöst, nicht nur in einem selbst. Es gibt eherne Traditionalisten, deren Seele Schaden nähme, würde das Familienritual nicht ohne jede Abweichung absolviert. Und es gibt verbiesterte Totalverweigerer, die jedes Jahr betonen müssen, die Forschung kenne keinerlei Beweis dafür, dass der Heiland am Heiligen Abend zur Welt gekommen sei. Weihnachten ist aber das Fest der Liebe, nicht der Sturheit. Es kann viel für sich haben, eingefahrene Bahnen auch einmal zu verlassen. Meistens sind es Zäsuren wie Trennungen oder bloßes Pech wie die Insolvenz des Billig-Ferienfliegers – wer Weihnachten anders begeht als im Kreise der Familie, tut das oft unfreiwillig und kämpft mit dem Aschenputtel-Gefühl, als Einzige nicht zum Fest geladen zu sein. Dann aber kommt man auf den Geschmack. Folgende »andere Weihnachten« habe ich ausprobiert und kann sie empfehlen. Seit 90 Jahren beruht der Duft auf denselben 31 Rohstoffen. Fünf, das war für Gabrielle Bonheur Chasnel, besser bekannt als Coco Chanel, eine magische Zahl. Sie zeigte ihre Kollektion stets am fünften Tag des fünften Monats, am 5. Mai eines Jahres. Mit derselben, man muss schon sagen, Starrsinnigkeit entschied sie sich auch für die fünfte Probe, die ihr der Parfümeur Ernest Beaux in seinem Labor anbot. Sie besuchte ihn in Cannes – eine solvente Bettbekanntschaft, der Großherzog Dimitri, hatte das Treffen arrangiert. Beaux, dem früheren Chefparfümeur des Zaren, erschien die frisch gegründete Sowjetunion kein passender Ort für sein dekadentes Handwerk zu sein, die nach Glanz dürstende Côte d’Azur hingegen schon. Wie schön, dass Coco Chanel gerade Urlaub am Mittelmeer machte und sich liebevoll um die Exil-Russen kümmerte. Auch für Beaux war die Fünf eine mystische Zahl. Schließlich schlug sein Herz für den fünften Sinn, den Geruchssinn. Er wusste, welches Kopfkino so ein Duft in Bewegung setzt. Wir können nur ahnen, was Ernest Beaux in einem Soldatenlager nahe Murmansk im Sommer 1918 erlebt hat. Wir wissen jedoch mit ziemlicher Bestimmtheit: Es muss eine mächtige Erfahrung gewesen sein, die frischen Polarwinde um die Nase, der herbe Geruch der Natur, so kostbar für ihn, dass er im französischen Exil daran ging, 74 Es heißt, hat eine Frau sich einmal für N°5 entschieden, wird sie nie wieder zu einem anderen Geruchsaufheller greifen. Marilyn Monroe ließ sich 1954 zu einem viel kolportierten Zitat hinreißen, als sie gefragt wurde, was sie denn nachts im Bett trage: »Zum Schlafen trage ich nur ein paar Tropfen Chanel N°5.« Andy Warhol widmete dem Flakon 1959 einen PopArt-Siebdruck – und verewigte ihn in neun verschiedenen Variationen. In der hinreißenden Sitcom »Absolutely Fabulous« von 1992 trank die hedonistische Lebedame Patsy das Parfüm aus der Flasche – als Ausdruck eines vielleicht aus den Fugen geratenen Exzessverständnisses, aber eines, das wenigstens noch mit den richtigen Symbolen gesegnet war. Heute überwacht Karl Lagerfeld als Chanel-Chef die ästhetische Vision, die Coco Chanel vor mehr als 100 Jahren prägte. Die Begründerin des Pariser Modehauses hatte keine Kinder – ein Erbe hat sie der Welt trotzdem vermacht: das wohl berühmteste Parfum – ein Duft, der nie vergeht. Illustration: 1921 CHANEL N° 5 by Sem Chanel N° 5, 50 ml, Eau de Parfum Vaporisateur, 80 Euro, Erdgeschoss Frustrationen verwandeln sich in Lacher, wenn man sie anderen erzählt. Und sobald die Heranwachsenden merken, dass die Eltern an Heiligabend etwas Besseres vorhaben, bleiben sie im Jahr darauf verlässlich zu Hause. 2. Patchworkbescherung à la Bethlehem Nur weil man nicht dem klassischen Familienmodell entspricht, feiert man noch lange kein Fest zweiter Klasse. Stattdessen breitet man die Arme weit aus, kocht, singt und spielt mit neuen und alten Kindern, mit heimatlosen SingleFreunden oder verwaisten Nachbarn. Wir sind öfter Gast bei einer solchen Heiligabend-Gesellschaft aus Kreativ-Migranten mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus, Ex-Schwiegermüttern, ausnahmsweise glühweintrinkenden Moslems und Models, die in der Stadt gestrandet sind. Dafür fehlt regelmäßig die Dame des Hauses. Sie kann sich auch mit 40 Jahren nicht dazu durchringen, Heiligabend nicht bei den eigenen Eltern im Schwarzwald zu verbringen. Na und? Herrliche Abende und eine wahrhaft fröhliche Weihnacht. Und sie atmet den Geist von Bethlehem. 1. Die After-Hours-Party Die Kleinkinder sind müde gespielt, die Show ist vorbei und es ist gerade mal 21 Uhr. Laden Sie jetzt Freunde auf eine gute Flasche zu sich nach Hause ein. Es ist genau die Zeit, wenn deren herzlose Teenie-Kinder auf die Piste und die schwerhörigen Großeltern zu Bett gehen. Statt den Fernseher einzuschalten, hat man als Mitglied der Sandwichgeneration besser eine Verabredung, redet Erwachsenes und hört Weihnachtsjazz. Sehr heilsam: Die eigenen Erwartungsdruck leiden, ist es befreiend, am 23. Dezember abends ein großes Flugzeug zu besteigen. Kaum schließt sich die Tür, fällt alles von einem ab. Tags darauf sitzt man am Strand, froh, entkommen zu sein und verfolgt auf dem Handy anhand der SMS wie in einem Live-Ticker mit, wann zu Hause in Deutschland die Bescherung beginnt. Ich habe einen Heiligabend in einer Open-Air-Karaoke-Bar in der Karibik in bester Erinnerung, in der wir die einzigen Gäste waren. Es war sehr lustig und auch ein bisschen wehmütig, ein Gefühl, das den nächsten Morgen nicht überdauert. Wichtige Geschenke – die Patenkinder! – hat man vorab per Post geschickt. Und nächstes Jahr, nimmt man sich in Äquatornähe heimlich vor, feiert man wieder ganz idyllisch zu Hause. 3. Die Festflucht Für viele, die das ganze Jahr über unter kommunikativem Overload, überfrachtetem Terminkalender und anderem psychosozialen 75 4. Winter-Wonderland auf der Skihütte Oberhalb von 1.500 Metern stehen die Chancen auf eine weiße Weihnacht immer noch gut. Dem Schmelz von Holzstuben, Kachelöfen und der kalten Pracht draußen vor den GucklochFenstern können sich die wenigsten entziehen. Allerdings sollte man auf perfekte Logistik achten: Es ist Hochsaison, also frühzeitig eine Hütte reservieren. Der Weihnachtsbaum sollte vor Ort organisiert werden, am besten beim vermietenden Bauern oder einer Ferienhaus-Serviceagentur. Je älter und hölzerner das Haus, desto mehr Umsicht im Umgang mit Kerzenlicht ist geboten. Ein Tipp: am besten über Silvester bleiben und zusehen, wie die aus dem Tal abgeschossenen Raketen auf der Höhe, auf der man wohnt, wieder umkehren. Gut zu wissen, dass viele Wege zu einem frohen Fest führen, wenn besondere Umstände es erfordern. Allerdings halten Kinder unter 16 normalerweise nichts davon, Weihnachten »anders« zu feiern. Und was spräche dagegen, es auch 2011 zu halten wie jedes Jahr, wenn das Bimbim des Messingglöckchens die Ankunft des Christkindes ankündigt, alle »Stille Nacht« singen und dann: Bescheeerung!!!! fernweh bodr u m Mythisches Sommerglück und Europas südliche Strände sind kein selbstverständlicher Reim mehr. Von dem lauschigen Fischerdorf, das Saint-Tropez einmal war, ist wenig geblieben, und auch die übrige Côte d’Azur wurde touris- und der Couchbereich mit Panoramablick bilden separate Intensitäten. Stützpfeiler, Säulen, tragende Wände wirken nie massiv, sie lösen sich in einen harmonischen Rhythmus grafischer Strukturen auf und machen die mit einem tisch restlos erschlossen und bezahlt die Folgen ihres legendären Rufs mit ihrem urspünglichen Charme. Während die Menge ans französische Mittelmeer strebt, nimmt ein neues Jetset-Ziel Gestalt an, das alle mediterranen Reize zu bieten hat und von dem doch nur die wenigsten wissen. Gemeint ist Bodrum, jene idyllische Halbinsel an der türkischen Riviera, die mancher St. Barths- und Saint-Tropez-Kenner als wohltuende Zeitreise empfindet. In Bodrums nördlichen Hügeln, nur 20 Autominuten vom Küstenstädchen Yalıkavak und seinem renommiertem Jachthafen entfernt, entsteht eine visionäre Villensiedlung. Richard Meier hat sie im Auftrag von Nicolas Berggruen entworfen. Die Bauarbeiten haben begonnen; die erste der 23 geplanten Villen ist im November 2011 bezugsfertig. Berührt von der Stille und Menschenleere, den alten Zisternen und über die Hänge verstreuten einstöckigen weißen Würfeln der traditionellen anatolischen Musandira-Häuser skizzierte Richard Meier an Ort und Stelle ein Ensemble von schneeweißen Villen. Seine spontane Idee arbeitete er zu fünf Haustypen von raffiniertester Modernität und makelloser Anmut aus, zu fünf Variationen eines Grundthemas: der mit Hilfe von Stein, Glas, Licht und Luft und Geometrie ins Werk gesetzten Feier der Humanität. Gemeinsam ist seinen Entwürfen der großzügige, über zwei Stockwerke aufragende, komplett verglaste Wohnbereich mit Meerblick. Dass die von eleganten Rundsäulen getragene Decke an die Architektur der Stoa, des antiken Hallenbaus, erinnert, der zum Marktplatz hin offen das Zentrum der griechischen Agora umgab, ist kein Zufall: Mag das Haus für den Amerikaner auch ein Ort der Geborgenheit sein, so dient es doch nie der Isolation. Jede Richard-Meier-Villa kreiert eine kommunikative Atmosphäre, die sich zwanglos auf mehrere Zentren verteilt. Sie ist zur Terrasse hin offen, bezieht das Treppenhaus und die Innenbalkone des ersten Stocks in ihre große Bewegung ein und sorgt zugleich für die Privatsphäre von Bewohnern und Gästen. Der gemeinsame Raum ist mit kosmopolitischer Ungezwungenheit gestaltet, der Kamin, der Pool, der überdachte Speisetisch im Freien starken Sinn für kubistische Grazie begabte Konstruktion fast spielerisch transparent. Die Dialektik von Durchlässigkeit und Geschlossenheit ist bei Richard Meier nicht nur eine Qualität des Raums, sondern auch eine Funktion der Persönlichkeit, ein Pas de deux zwischen Ich und Welt. Seine auf einem soliden Fundament aus dem Fels wachsenden Villen besitzen das Ethos eines gefestigten Charakters, der in sich verwurzelt und zugleich großzügig, neugierig und reich an Emotionen ist. Mit dieser Empfänglichkeit begründet der Architekt seine Vorliebe für das allgegenwärtige Richard-Meier-Weiß. Er schätzt die Nichtfarbe, die alle Spektralfarben enthält, weil die Farben der Landschaft und der Wechsel von Licht und Schatten sich auf ihrer Basis ungehindert entfalten. Signalisieren weiße Flächen doch maximale Offenheit, Leichtigkeit und Optimismus, Zukunft statt Vergangenheit und das schwerelose Vermögen, sein Leben mit jedem Tag neu zu beginnen. Die Eindrücke strömen auf eine Richard-Meier-Villa ein und durch sie hindurch. Sie lässt sich vom Klima, von Wind und Licht durchspülen wie eine Grotte und strahlt dabei die heitere Souveränität eines modernen Tempels aus. Für Richard Meier geht es darum, die Architektur auf das Nichtmaterielle hin zu öffnen. Er versteht sie als ein Element, das sich kontrapunktisch zur sie umgebenden Natur verhält, das die Landschaft wie ein Brennspiegel bündelt, steigert und fokussiert. Während die Natur von einem Augenblick zum anderen ihr Gesicht verändert, inszeniert sich die Architektur als Fluchtpunkt und meditatives Zentrum der Verwandlung. Gerade weil sie ein durchdachtes Nichts ist, lässt sich das Außen auf die flüchtigen Rahmungen ein, liegt den Terrassenaussichten wie ein Schauspiel zu Füßen. Der Bewohner genießt ein kontinuierliches Wechselspiel von Kunst und Natur, von Innen und Außen, Ruhe und Bewegung. In diesem Sinne ist Richard Meiers Architektur mit ihren kurzweiligen Perspektiven, tangentialen Blicken und variierenden Klimazonen in hohem Maße regenerativ. »Im Grunde meditiere ich in meiner Arbeit über Raum, Form, Licht, die Bedin- Präsenz statt illusion Das neue Hideaway in Bodrum: Richard Meiers Villen in Yalikavak An der türkischen Riviera beginnt der verlorene Charme von Saint-Tropez neu zu erstrahlen. Bodrum heißt die Halbinsel, die alles bietet, was die Côte d’Azur einst ausmachte: endlose Strände, malerische Buchten, unberührte Fischerdörfer und ein mildes, frühlingshaftes Klima, wenn hierzulande das Thermometer Minusgrade anzeigt. Den Jetset fasziniert aber noch etwas: Auf Bodrums antiken Hügeln entsteht Avantgarde-Architektur. Richard Meier entwarf 23 Villenträume für das mediterrane Paradies, die einer neuen Generation ein exklusives Zuhause bieten. 76 77 gungen, unter denen sie zustande kommen und sich entfalten können. Mein Ziel ist Präsenz, nicht Illusion.« Der Amerikaner ist durch zahlreiche öffentliche Gebäude wie das kalifornische GettyCenter berühmt geworden und wurde dafür mit dem Pritzker-Preis für Architektur, der höchsten Auszeichnung seiner Innung, geehrt. Doch die größte Herausforderung, der ein Architekt sich stellen kann, bleibt am Ende des Tages das Wohnhaus. Denn hier zeigt sich, wie viel er vom menschlichen Dasein und dessen elementaren Bedürfnissen begriffen hat und ob er wegweisend bleibt für kommende Generationen. Mit Takt und Subtilität hat Richard Meier in Bodrum auf das humane Maß der Antike zurückgegriffen. Die Struktur der Villen ist so unaufdringlich wie klar, seine Vision ist puristisch, elementar, auf das Wesentliche konzentriert. Damit steht nicht nur der Mensch im Zentrum, die Architektur schlägt auch eine Brücke zur Kulturlandschaft der anatolischen Halbinsel und führt ein Gespräch mit ihrer langen Tradition. Bereits im Altertum war Bodrum ein Knotenpunkt der Welten, arrangierte sich mit der Eroberung durch Alexander dem Großen, importierte die griechische Baukunst, trieb mit Ägypten regen Handel und pflegte das persische Erbe. Die vom Villenensemble 45 Autominuten entfernte Stadt Bodrum ist auf den Mauern des antiken Halikarnassos erbaut, das der persische Satrap Maussollos in eine moderne Festungsstadt umrüstete. Die internationale Gesellschaft, die das türkische Elitedomizil heute frequentiert, hat Bodrum von Neuem zum globalen Schlüsselort gemacht. Mit dem Villenensemble Richard Meiers wird die Bodrumer Szene noch an Glanz gewinnen. bodrum houses www.berggruen.com.tr / bodrum.html Nicolas Berggruen Holdings GmbH [email protected] Tel. 030 25 93 996-13 Die Liebhaber der Richard-Meier-Architektur werden die Bodrumer Kultur bereichern. Die entstehenden Synergien werden sich nicht nur auf das ohnehin lebhafte Nachtleben der Halbinsel auswirken, sondern auch auf die Bedeutung des Jachthafens Palmarina im nahen Yalıkavak. Zu den dortigen Attraktionen gehören heute schon Regatten, eine hafennahe Einkaufsmeile im osmanischen Stil mit eleganten Lifestyle-Adressen, ein Wochenmarkt sowie eine kilometerlange Strandpromenade mit Bars, Bistros und erstklassigen Fischrestaurants. Noch immer sind die Bodrumer frei von Hektik, sympathisch und weltoffen. Und noch immer ist das Wasser der Ägäis glasklar und erfrischend, reich an historischen Zeugnissen, antiken Schiffswracks und versunkenen Mauern, transparent für die Mosaikböden hellenistischer Villen, denen Richard Meier eine kongeniale Renaissance verschafft. IH Geschmeidige schatzkiste Die goldene Regel für den Geldbörsenkauf: weder protzen noch sparen. Die richtige Brieftasche ist wie ein Gentleman – hat Format, ist aus gutem Hause, unaufdringlich, elegant, hilfsbereit und immer da, wenn man sie braucht. Ein Portemonnaie sollte nicht nach sehr viel mehr aussehen, als es in der Regel beinhaltet, andererseits sei auch keinem dazu geraten, sein Bares in einem schlichten Nylonetui mit sich herumzutragen. Nach der perfekten Brieftasche kann man lange suchen. Sie muss in jede Tasche passen, ohne sie hässlich auszubeulen, muss Scheine und Kleingeld, Kreditkarten, Visitenkarten und Personalausweis und jede Menge Restaurantquittungen beherbergen können, möglichst ein Geheimfach haben, gut vernäht und aus geschmeidigem Leder sein. Und last but not least: Sie muss von so zeitloser und unaufdringlicher Eleganz sein, dass sie einen – sofern man gut auf sie aufpasst – ein Leben lang begleiten kann. Eine, bei der man hinter jedem der hier aufgeführten Merkmale ein Häkchen setzen kann, ist die Brieftasche »Colorado Gold« der kleinen Ledermanufaktur Golden Head aus Nürnberg. Mit acht Kreditkartenfächern, einer Scheintasche mit Druckknopfverschluss, Netzfach für den Führerschein, zwei Scheinfächern und einem verschließbaren Münzbeutel, ist die schmale, tabakfarbene Schatzkiste Die Oberpollinger SolitaireCard für alle Fälle ausgestattet. Für die Brieftaschen verwendet man in der Manufaktur von Golden Head nur edelste Feintäschnerleder aus der Narbenoberschicht – bei der Kollektion »Colorado« sogar nur das Leder einer ganz bestimmten Partie: das der charakteristisch genarbten Hälse italienischer Rinder. Die Brieftasche wird aus 50 Einzelteilen in ebenso vielen Fertigungsschritten überwiegend von Hand verarbeitet und mit dem Signet der Manufaktur, einem Wikingerhelm aus 585er-Gelbgold, veredelt. Am Ende steht ein Produkt, das man so schnell nicht mehr aus der Hand geben möchte. Schlicht und überzeugend funktional, dabei aber unverwechselbar und so wunderbar geschmeidig, dass man es gern aus der Tasche zieht, um die Rechnung zu begleichen. Brieftasche »Colorado Gold« von Golden Head, mit 30-jähriger Garantie auf Material und Verarbeitung. Jeder Börse ist ein Juwelierszertifikat beigelegt, 299 Euro, Erdgeschoss. IMPRESSUM Der edle Joker für Ihre Brieftasche: Die SolitaireCard bietet alle Vorteile einer Kundenkarte und ist in der Version der Visa SolitaireCard als Kreditkarte weltweit einsetzbar. Herausgeber: Karstadt Premium GmbH Oberpollinger Neuhauser Straße 18 80331 München Autoren: Nikolas Feireiss, Nina Kage, Ulf Lippitz, Marie-Sophie Müller, Adriano Sack, Till Schröder, Anne Urbauer Projektleitung: Petra Fladenhofer (Leitung) Andrea Ponholzer Mario Lombardo Özgür Albayrak, Enver Hadzijaj, Attila Hartwig, Markus Jans, Peter Langer, Daavid Mörtl, Sabrina Theissen Design: CvD: Redaktionsleitung: Schlussredaktion: Redaktion: Druck: Artdirektion: Helena Dietrich, Tania Parovic BUREAU Mario Lombardo Marie-Sophie Müller BUREAU Mario Lombardo Mit der SolitaireCard profitieren Sie vom Punkteprogramm und können sich wertvolle Einkaufsgutscheine sichern. 1 Und das Beste: Die Oberpollinger Visa SolitaireCard ist nicht nur Kundenkarte, sondern zugleich weltweit als Kreditkarte gültig – g anz ohne Jahresgebühr. Als Willkommensbonus erhalten Sie am Tag der Beantragung 10% Einstiegsvorteil auf fast alle Einkäufe. 2 Fotografie / Illustration: Nikolas Feireiss, Till Schröder Ilka Tödt BUREAU Mario Lombardo Karola Handwerker, Günter M. Okupski E&B engelhardt und bauer Druck und Verlag GmbH Bildredaktion: Beide Versionen der SolitaireCard sind im Oberpollinger beim Kundenservice in der 4. Etage erhältlich. Nähere Informationen unter www.oberpollinger.de. June Fischer Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Sammelzeitraum maximal 3 Jahre. Das Punkteprogramm gilt nicht für Gastronomie, Verlagserzeugnisse, Dienstleistungen, Wunschkarten sowie Einkäufe bei Mietern /Concession-Shops. 1 2 Den Einstiegsvorteil von 10% erhalten Sie nur bei der Beantragung einer Visa SolitaireCard. Rabatt leider nicht gewähren: 1, 2, 3 (un, deux, trois), Bottega Veneta, Bree, Burberry (Shop & Accessoires), Calvin Klein Home, Comptoir des Cotonniers, Dior, Fendi, Ferragamo, Gucci, Hanro, Kenzo (4. OG), Longchamp, Louis Vuitton, Miu Miu, Montblanc, Pandora, Prada, Ralph Lauren (4. OG), Rosenthal, Swarovski, Tod’s, Villeroy & Boch und Yves Delorme. Dieser Einstiegsvorteil ist nicht kombinierbar mit anderen Rabatten. www.oberpollinger.de Irrtümer (Druckfehler) und Preisänderungen vorbehalten. Farbabweichungen sind möglich. Alle Preise verstehen sich inkl. MwSt. weihnachten wie im märchen S.16: MODELS Sophie c/o Wilma Wakker model management, Philipp Bierbaum c/o Next Company HAARE / MAKE-UP Martena Duss SET-DESIGNER Alexander Kunz DIGITAL-OPERATOR Jana Gerberding ASSISTENZ Nina Pieroth, Alexander Hagmann bildbearbeitung Jana Gerberding, Jonas Holthaus c/o Shelter Of PRODUKTION Andreas Krogmann, Tim Tews c/o Claas Cropp Creative Productions ARTDIREkTion Mario Lombardo TISCHLEIN DECK DICH S.34: SET-BAU Alexander Büchel digital-oPERATOR Kristina Weinhold ASSISTENZ Cosima Walther bildbearbeitung Maren Börner ARTDIREkTion Mario Lombardo IM PARADIES DER DAMEN S.52: MODEL Delphine c/o m4 models HAARE / MAKE-UP Gabrielle c/o Basics ASSISTENZ Matthias Wehofsky ARTDIREkTion Mario Lombardo TRAUMGEWAND S.62: MODEL Karen Pillet c/o FM agency HAARE / MAKE-UP Jochen Pahs ASSISTENZ Christoph Mack, Kenny Gessner ARTDIREkTion Mario Lombardo Produktion June Fischer 78 So Clicquot, so responsible. www.massvoll-geniessen.de wertsache golden head www.chaneln5.com CHANEL-Kundenservice für Deutschland Tel. 01801-242635 (3,9 Cent / Min. aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 42 Cent / Min.); für Österreich: Tel. 0810-5000 10 (gebührenpflichtig)