mybet Holding SE
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01 13 Geschäftsbericht 2012 DER FINANZBERICHT Alles über das Geschäftsjahr 2012: zusammengefasster Lagebericht, Konzernabschluss, Corporate Governance. Auf zum Angriff! DAS UNTERNEHMEN Informatives, Unterhaltsames und Wissenswertes über die mybetGruppe. 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Konzernkennzahlen Casino & Poker Mitarbeiter & Management mybet Holding SE: Konzernkennzahlen nach IFRS Gewinn-und Verlustrechnung 2012 T€ 2011 T€ 2010 T€ 2009 T€ 2008 T€ Bruttogesamtleistung 240.593 190.152 154.075 129.319 123.542 Gewinnauszahlungen 171.399 129.466 102.886 81.415 77.883 Nettoumsatz 69.195 60.868 51.189 47.904 45.659 Sportwetten 33.764 25.096 21.300 15.649 - Casino & Poker 21.671 17.100 12.863 9.359 - Lotterien 6.236 13.667 13.562 19.553 - Pferdewetten 5.685 4.847 2.979 3.244 - Net Gaming Revenue (NGR) 68.312 60.128 50.705 47.290 45.178 EBITDA 10.992 6.871 546 4.212 5.957 EBIT 7.248 1.633 -3.814 -6.717 -10.441 EBT 7.209 1.252 -4.221 -7.198 -10.418 Konzernergebnis 6.108 1.499 -4.170 -7.195 -16.922 Ergebnis je Aktie (€) 0,25 0,06 -0,21 -0,46 -1,06 Mitarbeiter (im Periodendurchschnitt) 176 177 191 201 184 Umsatz pro Mitarbeiter 393 343 268 238 248 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 31.12.2010 T€ 31.12.2009 T€ 31.12.2008 T€ 20.419 18.755 20.469 16.538 26.511 969 2.357 2.000 1.329 2.093 Cash-Bestand 14.884 7.187 5.798 9.562 12.861 Eigenkapital 28.520 22.673 15.015 17.093 20.315 Bilanzsumme 43.925 37.374 36.446 40.585 48.630 64,9% 60,7% 41,2% 42,1% 41,8% Bilanz Langfristige Vermögenswerte Latente Steuern Eigenkapitalquote Hinweis Aufgrund von Rundungen ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen im vorliegenden Bericht nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren und dass dargestellte Prozentangaben nicht genau die absoluten Werte widerspiegeln, auf die sie sich beziehen. 2 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie mybet auf einen blick Konzernumsatz Sonstige Casino & Poker Pferdewetten Sportwetten Lotterien in Mio. Euro 0,4 2010 2011 2012 21,3 13,6 12,9 25,1 17,1 13,7 21,7 33,8 Personal Mitarbeiter im Periodendurchschnitt Mitarbeiter/Tsd. Euro 51,2 3,0 Umsatz pro Mitarbeiter in Tsd. Euro 200 800 4,8 60,7 6,2 5,7 Ergebnisentwicklung 1,8 69,2 EBITDA EBIT EBITDA/EBIT (in Tsd. Euro) 14.000 12.000 150 600 10.000 8.000 6.000 100 343 393 400 268 10.992 4.000 7.248 6.871 2.000 0 200 50 -2.000 1.633 546 -3.814 -4.000 2010 2010 20112012 2011 2012 Konzernergebnis in Tsd. Euro 2010 -4.170 2011 1.499 2012 6.108 -6.000 -4.000-2.000 0 2.0004.0006.0008.000 3 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Aktionärsbrief Kiel, im März 2013 Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre, mit dem vorliegenden Geschäftsbericht begrüßen wir Sie zu unserer neuen mybet Holding SE. Durch den Verkauf des Lotteriegeschäfts im Mai 2012 und der Umfirmierung in mybet haben wir die Fokussierung auf die Produktfelder Sportwetten, Casino und Poker weiter vorangetrieben. Dem neuen Kurs verleihen wir Ausdruck mit einer neu gestalteten Corporate Website unter www.mybet-se.com und einem komplett überarbeiteten Design unseres Geschäftsberichts. Unsere Absicht ist es, Ihnen mit dem vorliegenden Werk die Vielseitigkeit der Welt der Wetten und den spannenden Entertainment-Charakter unseres Geschäfts näher zu bringen. Mit einem Magazin, das weit über die Vermittlung nackter Zahlen hinausgehen soll, indem es die Hintergründe unserer Arbeit auf informative und unterhaltsame Weise vermittelt. Wir hoffen sehr, dass es Ihnen gefällt. Mit dem operativen Verlauf des Geschäftsjahres 2012 können wir sehr zufrieden sein. Zwar haben uns die Entwicklung auf dem spanischen Markt und einige Monate mit schwachen Buchmachermargen den erhofften operativen 4 Gewinn verwehrt. Die hervorragende Entwicklung der Kennzahlen in unserem Kerngeschäft Sportwetten, der erfolgreiche Verkauf des Lotteriegeschäfts und das erfreuliche Wachstum unseres früheren Sorgenkinds pferdewetten.de bestätigen jedoch den insgesamt positiven Trend. Der Konzernumsatz ist trotz des Wegfalls der Lottoerlöse um 14 Prozent auf 69,2 Mio. Euro gestiegen. Das deutlich über dem Vorjahr liegende EBIT in Höhe von 7,2 Mio. Euro ist geprägt vom Entkonsolidierungserfolg aus dem Verkauf des Lotteriegeschäfts. Aber auch bei näherem Hinsehen zeigt sich, dass wir in unserem neuen Kerngeschäft ein starkes Ergebniswachstum von 1,7 Mio. Euro erzielt haben. Schleswig-Holstein hat nach dem Regierungswechsel im Frühjahr 2012 seine vorbildliche Regulierung wieder über Bord geworfen und ist dem juristisch fragwürdigen Staatsvertrag der anderen 15 Bundesländer beigetreten. Eine politische Entscheidung, die bei Experten für Kopfschütteln gesorgt hat. Die gute Nachricht: Die auf der Basis des schleswig-holsteinischen Gesetzes unter anderem an mybet erteilten Lizenzen für Sportwetten, Casino und Poker sind mindestens für sechs Jahre gültig. Und auch der Glücksspielstaatsvertrag der anderen Länder bietet nicht nur Schatten, sondern auch Licht: Erstmals ist es privaten Anbietern wie mybet überhaupt möglich, bundesweit Sportwetten vermarkten zu können. Die Vermittlung von Lotterieprodukten – unser früheres Kerngeschäft – wird dagegen weiterhin vom Gutdünken der staatlichen Lottogesellschaften abhängig und von deutlich niedrigeren Margen geprägt sein. Ein profitabler Betrieb ist somit nahezu unmöglich. Dies ist auch der wesentliche Grund dafür, warum wir uns von unserem deutschsprachigen Lotteriegeschäft im Mai 2012 getrennt haben. Mit der verschlankten, fokussierten neuen Organisationsstruktur sind wir hervorragend für das weitere Wachstum und einen erfolgreichen Weg in ein liberalisiertes GlücksspielDeutschland gerüstet. Die starke Entwicklung der Kennzahlen und der solide Auftakt ins Geschäftsjahr 2013 zeigen, dass die Strategie aufgeht. Wir würden uns freuen, wenn Sie uns auch weiterhin auf diesem Weg begleiten. Wir grüßen Sie herzlich, Mathias Dahms Stefan Hänel Bericht des Aufsichtsrats 008 014 Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie struktur & strategie Sport & pferdewetten 028 Casino & poker 034 Mitarbeiter 002Kennzahlen 042 Corporate Governance 004 aktionärsbrief 052 zusammengefasster Lagebericht 006 mybet 2012 072 Konzernabschluss 008 struktur & strategie 074Konzernbilanz 014 sport- & pferdewetten 077Kapitalflussrechnung 028 casino & poker 076Konzern-Gewinn-und-Verlust-Rechnung 078 Eigenkapitalsveränderungsrechnung 080 Konzernanhang nach IFRS 036 mitarbeiter & management 118 Versicherung der gesetzlichen vertreter 038 bericht des aufsichtsrats 119 bestätigungsvermerk des abschlussprüfers 120 Die Aktie / Investor Relations 124 meilensteine / Unternehmenskalender 5 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management SDAX mybet 10.05.2012 Erfolgreicher Start ins Geschäftsjahr 2012 mit starkem ersten Quartal 08.05.2012 19.03.2012 Verkauf des Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX für 12,5 Mio. € Veröffentlichung des positiven Jahresergebnisses 2011 1,50 € 03.05.2012 1,40 € 18.06.2012 mybet erhält erste Sportwettlizenz in Schleswig-Holstein 19.01.2012 Umfirmierung der Holding von JAXX SE in mybet Holding SE Start der Verhandlungen über Verkauf des Lotteriebereichs 01.06.2012 Unternehmen der mybet-Gruppe erhält Lizenz in Spanien 1,30 € 1,20 € 1,10 € Januar 6 Februar März April Mai Juni Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie mybet 2012 19.12.2012 08.11.2012 Schleswigholsteinisches Innenministerium erteilt mybet eine der ersten Poker- und Casino-Lizenzen Schwache Marge belastet Ergebnis im dritten Quartal, Wachstumstempo weiterhin intakt 01.07.2012 mybet verbucht erfolgreichen Verlauf der EM in Polen und der Ukraine 5500 15.07.2012 mybet meldet erfolgreiches Halbjahresergebnis 5000 4500 4000 Juli August September Oktober November Dezember 7 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management mybet in Europa Niederlassungen und Tochtergesellschaften Kiel Hamburg Berlin Düsseldorf Brüssel Wien Modena Madrid Malta 8 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie auf wachstumskurs Aus JAXX wird mybet Volle Kraft voraus! Im Jahr 2012 hat die mybet-Gruppe die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Mit dem Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX hat mybet sein Profil weiter geschärft. Die Fokussierung auf die Geschäftsbereiche Sportwetten, Casino und Poker wurden weiter vorangetrieben. Der Erhalt der ersten schleswig-holsteinischen Sportwettlizenz im Mai 2012 und der Genehmigung für Casino- und Poker-Spiele im Internet im Dezember 2012 bilden die regulatorische Grundlage hierfür. Seit 2006 – dem Jahr der Übernahme der PEI Ltd. mit ihren mybet-Wettangeboten – steigen die Wetteinsätze um durchschnittlich 36 Prozent pro Jahr. Nach etwas schwächeren Wachstumsraten in den Jahren 2009 bis 2011, in denen regulatorische Hürden eine aktive Vermarktung von Sportwetten nahezu unmöglich machten, hat das Geschäft in 2012 wieder Fahrt aufgenommen. Die Schleswig-HolsteinLizenzen haben die Türen bei den Vermarktern wieder geöffnet. Besonders stark war im Geschäftsjahr 2012 das zweite Quartal, das von der Fußballeuropameisterschaft in Polen und der Ukraine geprägt war. mybet − eine starke Marke 2012 hat mybet weiter in den Aufbau der Marke investiert. Mit gezielten Marketingund Sponsoringaktivitäten ist es gelungen, die Marken-Wahrnehmung zu erhöhen. Das Sponsoring der Fußballbundesligisten Fortuna Düsseldorf und SpVgg Greuther Fürth hat sich bereits bezahlt gemacht. Von Markenspezialisten wurden diese Engagements als die besten Deals 2012 bewertet. Das Sponsoring der beiden Aufsteiger bietet derzeit das attraktivste Preis-Leistungs-Verhältnis in der Bundesliga. Die Bekanntheit der Marke mybet ist durch die Werbemaßnahmen weiter gestiegen. In der jüngsten Untersuchung der nurago GmbH, einem Tochterunternehmen des größten deutschen Marktforschungsinstituts GfK SE, wurden rund 800 zielgruppenrelevante Personen zwischen 20 und 50 Jahren befragt. Dabei erzielt mybet sowohl in der gestützten als auch in der ungestützten Bekanntheit solide Werte und rangiert auf Rang 3 der privaten Wettanbieter. mybet ist für die hohe Effizienz im Marketing bekannt. Während andere Wettbewerber im Schnitt rund ein Viertel ihres Umsatzes in die Werbung stecken, kommt mybet mit rund 20 Prozent aus, um ein überdurchschnitt- mybet Sportwetteinsätze 2006 - 2012 +35% 36% +29% Durchschnittliches jährliches Wachstum +28% +25% +52% +46% 3,9 9,3 6,6 9,5 Q1Q2Q3Q4 7,6 9,8 9,9 15,3 Q1Q2Q3Q4 14,4 15,8 14,8 19,8 17,7 19,0 18,7 25,2 Q1Q2Q3Q4 Q1Q2Q3Q4 25,2 24,5 22,9 34,5 34,2 31,2 32,3 40,4 45,9 51,7 38,6 49,9 Q1Q2Q3Q4 Q1Q2Q3Q4 Q1Q2Q3Q4 20062007 200820092010 2011 2012 9 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker liches Umsatzwachstum zu erzielen. Einzelne Anbieter investieren sogar bis zu 50 Prozent ihres Umsatzes ins Marketing. Eine Strategie, die mybet für falsch hält. Spielertrag von etwa 1 Mrd. Euro erwirtschaftet wurde. Für 2015 erwarten die Marktforscher eine Ausdehnung auf etwa 1,7 Mrd. Euro. Das entspricht einem Anstieg von etwa 70 Prozent. Wachstumsmotor Liberalisierung Wachstumstrend intakt Durch die partielle Öffnung des Glücksspielmarkts ist mit einem starken Wachstum in Deutschland zu rechnen. MECN geht davon aus, dass 2011 allein im Internet ein Brutto- 14 Prozent auf 69,2 Mio. Euro – und das trotz des Wegfalls der Umsätze aus dem veräußerten Lotteriebereich. Den größten Anteil am Umsatz im Geschäftsjahr 2012 hatte das Segment Sportwetten. Deutlich zulegen konnten in den letzten Jahren auch die Erlöse aus Casino- und Pokerangeboten, während das Lotteriesegment rückläufig ist und durch den Verkauf des JAXX-Geschäfts in Zukunft ganz entfallen wird. Das Pferdewettgeschäft kann dank der soliden Entwicklung der mybet-Beteiligung pferdewetten.de AG wieder ein profitables Wachstum aufweisen. Im Geschäftsjahr 2012 stieg die Brutto gesamtleistung der mybet-Gruppe erneut im zweistelligen Prozentbereich und erreichte mit 240,6 Mio. Euro einen neuen Höchststand. Der Nettoumsatz, aus dem die Gewinnauszahlungen heraus gerechnet sind, stieg um Prognose Online-Glücksspiel in Deutschland Mitarbeiter & Management Casino & Poker Pferdewetten/Sonstige Sportwetten Lotterien Brutto-Spielertrag in Mio. Euro (Quelle: MECN 2012) 2011 288 2015 574 462 129 47 1 Mrd. 842 500 337 1000 1,7 Mrd. 67 1500 Umsatzentwicklung der mybet-Gruppe 2009–2012 Nettoumsatz in Mio. Euro +14,0% +18,6% +6,9% 47,9 3,3 69,2 60,7 51,2 3,5 4,8 13,7 13,6 19,6 7,5 6,2 21,7 17,1 12,9 9,4 15,7 2009 10 33,8 21,3 2010 25,1 2011 2012 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance mybet Lagebericht Konzernabschluss Aktie unterwegs Paris. London. New York. Internationale Unternehmen brüsten sich gern mit Zweigstellen an den coolsten Hot Spots. Wir finden, ein Blick in andere Länder ist oft viel bereichernder (Tipp: Jakutien-Bericht ab S.18). Denn gewettet wird überall auf der Welt. Darum finden Sie mybet auch dort, wo Sie vielleicht gar nicht mit uns rechnen. Tipps pro Wettschein Einsatz pro Wettschein mazedonien kasachstan kasachstan mazedonien 3,9 15,30€ ZYPERn 17,90€ 4,4 GHANA Ghana zypern 9,5 2,60€ 4,9 26,30€ 11 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Top 5: Wetteinsätze euro 2012 die besten Spanien 4:0 Italien – Finale – 792.000 EURO Deutschland 1 : 2 Italien 778.000 EURO Viertelfinale Deutschland 4 : 1 Griechenland 663.000 EURO Viertelfinale England 2 : 4 Italien 620.000 EURO Portugal 2 : 4 Spanien 580.000 EURO Halbfinale Halbfinale Top 5: Hold Portugal 2:4 Spanien – Halbfinale – Die erfolgreichsten Begegnungen der Europameisterschaft aus Sicht von mybet. 240.000 EURO Spanien 4 : 0 Italien 239.000 EURO Gruppe B Holland 0 : 1 Dänemark 231.000 EURO Gruppe A Polen 1 : 1 Russland 164.000 EURO Halbfinale Deutschland 1 : 2 Italien 152.000 EURO Finale Top 5: Buchmacher-Marge Holland 0:1 Dänemark – Gruppe B – 64,8% 12 Gruppe A Polen 1 : 1 Russland 64,8% Gruppe C Spanien 1 : 1 Italien 49,0% Gruppe A Tschechien 1 : 0 Polen 45,7% Gruppe D Schweden 2 : 0 Frankreich 43,3% Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie Das internet ist immer böse Kommentar von Mathias Dahms Politik heißt, sich die Dinge so zurechtzulegen, wie sie einem möglichst gut in den Kram passen. Ein sehr prägnantes Beispiel für diese Erkenntnis ist der Umgang mit dem Glücksspiel. Wenn facebook, Google und andere Internetkonzerne mit den Daten der Bürger Geschäfte machen, ruft die Politik das sei des Teufels, die Transparenz sei zu groß und dem müsse Einhalt geboten werden. Diese Erkenntnisse über die Fähigkeiten der neuen Medien gehen aber vollständig verloren, wenn es darum geht, private Glücksspielangebote im Internet zu reglementieren. Auf einmal herrscht Intransparenz und hinter jeder Ecke lauern Gefahren. Dabei ist jeder Internetkunde mit seinen Daten registriert, überprüft und wird „überwacht“. Davor verschließt die Politik allerdings die Augen, will Schutzwälle um die Angebote bauen, damit auch ja kein unbedarfter Bürger in den anonymen Sumpf hineingerät. Spielsucht und Geldwäsche sind die Chimären, die es zu bekämpfen gilt! Die Chancen, die gerade das Internet mit seinen Möglichkeiten bietet, individuell auf jeden einzelnen Kunden zu reagieren, werden negiert und ausgeblendet. Diese „Blindheit“ gegenüber dem Netz begegnet einem nicht nur bei Politikern, sondern mitunter auch bei Richtern, sogar bei denen des Europäischen Gerichtshofs. Mathias Dahms, Vorstandssprecher mybet Holding SE 13 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management König fussball und pferdestärken Erfolgreicher Verlauf der Europameisterschaft Die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine im Sommer war für mybet wie ein zusätzlicher Umsatzmonat. Insgesamt setzten die Kunden im Internet und in den Shops über 12 Mio. Euro ein. Dabei gewinnt der Buchmacher vor allem bei Außenseitersiegen – denn dort ist die Eintrittswahrscheinlichkeit geringer und somit die Marge höher. Die durchschnittliche Marge von mybet, also der Anteil vom Wetteinsatz, der nach Auszahlung der Gewinne beim Unternehmen verbleibt, lag im gesamten Geschäftsjahr 2012 bei 17,5 Prozent. Bei Überraschungssiegen, wie dem 1:0-Erfolg Dänemarks gegen die Niederlande in der Gruppe B, kann die Marge auch mal über 60 Prozent steigen. Und so bitter es klingt: Das Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Halbfinale gegen Italien war gut für mybet: 14 Denn wenn der Favorit ausscheidet, schießen die Gewinne der Buchmacher nach oben. Das Spitzenspiel der Euro 2012 war – aus Sicht von mybet – die Halbfinalbegegnung Portugal gegen den alten und später neuen Europameister Spanien. Das Null zu Null nach 90 Minuten sorgte für einen Rekord-Hold (Rohertrag) von fast einer viertel Million Euro. Dass die Spanier dann im Elfmeterschießen ihrer Favoritenrolle doch noch gerecht wurden und die Partie mit vier zu zwei für sich entschieden, war für die Erfolgsbilanz von mybet nur noch eine Randnotiz. mybet legt die Messlatte hoch Zentrale Steuerungsgröße im Geschäftsmodell von mybet ist das Verhältnis zwischen Wetteinsätzen und Gewinnauszahlungen: die Buchmachermarge. Trotz eines zunehmenden Wettbewerbs stiegen die Margen gegenüber dem Vorjahr leicht an. Insgesamt lag die Marge im Sportwettsegment im Geschäftsjahr 2012 bei 17,5 Prozent, nach 17,2 Prozent im Vorjahr. In den rund 500 Wettlokalen, die mybet europaweit betreibt, lag die Marge im Schnitt bei 22,0 Prozent (2011: 21,0 Prozent). Bei den Online-Angeboten lag die Marge bei rund 12,8 Prozent (12,5 Prozent). Damit gehört das Buchmacherteam von mybet zu den erfolgreichsten in der Branche, wie eine Marktstudie aus 2012 belegt: Nach den Marktforschern von MECN ist die Marge von mybet das Maß der Dinge. Während der Branchenschnitt 2011 im Internet bei etwa 8,4 Prozent lag, konnte mybet eine Marge im Online-Bereich von 12,5 Prozent erzielen. Das Geheimnis des Erfolges? Der Chefbuchmacher von mybet, Jakob Vestergaard-Laustsen, verrät ein paar Tricks im Interview auf Seite 24. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Buchmachermargen ausgewählter Online-Wettanbieter 2010 / 2011 Aktie 2011 2010 mybet 12,5 % 15,5 % Durchschnitt Sportingbet 7,9 % 8,1 % BWIN 7,7 % 7,5 % William Hill online 7,0 % 8,0 % Bet-at-home 6,0 % 7,4 % Segmentumsatz Sport- und Pferdewetten 2009 – 2012 Pferdewetten Sportwetten mybet-Konzern, Nettoumsatz in Mio. Euro 5,7 4,8 3,0 3,2 33,8 25,1 21,3 15,7 +35% +18% +36% 2009 2010 2011 2012 15 01/12 Struktur & Strategie mybet im Internet Die Familie der mybet-Angebote wächst stetig. Neben mybet.com gibt es mittlerweile eine ganze Reihe von länderspezifischen Angeboten wie mybet.de, mybet.it oder netbet.es. Kaum ein anderer Anbieter weltweit hat ein so umfassendes Angebot an Spielvarianten und Wettarten mit ständig bis zu 14.000 OnlineSportwetten. Umfangreiche Hintergrundinformationen auf Basis kontextbezogener Statistiken zu jedem Ereignis, jeder Mannschaft und jedem Sportler helfen dabei, die Wahrscheinlichkeit der Wetttipps zu überprüfen. So können zum Beispiel Spielleistungen und Spielergebnisse aller Mannschaften und Spieler live und historisch überprüft werden. Seit Ende 2012 ist auch die mobile Web-App für Smartphones verfügbar. Sie ist zu hundert Prozent auf Fußballfans zugeschnitten und bietet eine schnelle und komfortable Möglichkeit für die Wettabgabe von unterwegs. Im Laufe des Jahres 2013 wird die Applikation sukzessive um weitere Sportarten erweitert und auch für Tablets optimiert. Sport & Pferdewetten Casino & Poker Weitere mybet-Shops befinden sich zum Beispiel in Belgien, Griechenland, Kasachstan, auf Zypern – und sogar in Ghana. Eine Reise durch die Welt der mybet-Shops finden Sie auf S. 11. 2013 plant mybet verstärkt in Deutschland in eigene Shops zu investieren. In Frage kommen hierfür Shops, die einen Wetteinsatz von über 100 TEuro pro Monat erwirtschaften. Rund 50 bis 60 Ladenlokale sollen innerhalb der nächsten zwei Jahre von mybet selbst betrieben werden. pferdewetten.de wächst profitabel Das Geschäft der pferdewetten.de AG, an der die mybet Holding SE mit 63,5 Prozent beteiligt ist, entwickelte sich erneut sehr erfreulich. Nach dem erfolgreichen Turnaround im vergangenen Jahr konnte die pferdewetten. de-Gruppe Umsatz und Ertrag im Geschäftsjahr 2012 deutlich steigern. Anhaltend hohes Wachstumstempo mybet im Shop Ein wichtiger Bestandteil der Wachstumsstrategie ist der duale Vertriebsansatz. Neben Internetangeboten basiert das Geschäft von mybet auf den Franchise-Shops der mybet-Kette, aus denen etwa die Hälfte der Wetteinsätze stammt. 443 Shops betreiben die Franchise-Partner von mybet, davon befinden sich 232 in Deutschland (Stand 31.12.2012). Im Geschäftsjahr 2012 lagen die Umsätze im Sportwettsegment 34,5 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums und konnten von 25,1 Mio. Euro auf 33,8 Mio. Euro gesteigert werden. Die Wetteinsätze in Höhe von 186 Mio. Euro verteilten sich im Geschäftsjahr 2012 zu 49 Prozent auf Internetangebote (online) und zu 51 Prozent auf stationäre Wettshops (offline). Im Vorjahr lagen die Wetteinsätze bei Mitarbeiter & Management 138 Mio. Euro. 45 Prozent hiervon entfielen auf Online-Angebote, 55 Prozent auf die Franchise-Shops. Das Pferdewettsegment, das maßgeblich von der pferdewetten.de AG geprägt wird, ent wickelte sich ebenfalls positiv: Die Umsätze stiegen gegenüber dem Vorjahr um 17,3 Prozent von 4,8 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro. Die besten Fussballsprüche 2012 „Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wund liegt und mal gewendet werden muss.“ Mehmet Scholl über Mario Gomez nach dem EM-Sieg der Nationalelf gegen Portugal. „Da hat wirklich der Riese gegen Goliath gespielt.“ Franz Beckenbauer nach dem ChampionsLeague-Viertelfinale zwischen Real Madrid und APOEL Nikosia. „Auf meinem Weg dahin habe ich kurz meine Eier verloren. Rechtzeitig zum Anlauf habe ich sie wieder gefunden.“ Bastian Schweinsteiger nach dem Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid über seinen entscheidenden Elfmeter. „Wenn man meine Motivation in Flaschen abfüllt, dann wird man dafür in den Knast kommen, wenn man das verkauft.“ Borussia Dortmunds Trainer Jürgen Klopp bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Vfl Wolfsburg. „Es ist einfach ein großer Spaß, den anderen nicht mögen zu dürfen.“ Mats Hummels zum Verhältnis zwischen zwischen Schalke 04 und Borussia Dortmund. „Algorithmus – das sage ich jetzt nicht, um mit einem Fremdwort zu imprägnieren.“ Übersichtlich und intuitiv: der mybet-Online-Auftritt 16 Mehmet Scholl zu einem Spiel der Spanier. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie 17 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Wetten aus aller Welt Jakutien 1.000 Rubel auf den Honiggelben Hinten rechts in Russland, im Osten Sibiriens, liegt das Land Jakutien. Dort ist das Turkvolk der Jakuten zu Hause. Auf einer großen Ebene vor ihrer Hauptstadt Jakutsk, nicht fern vom Fluss Lena, erlebe ich, wie schwarzhaarige Frauen mit wunderschönen Wangenknochen Lieder aus ihrem tausend Jahre alten Olonkho-Epos singen. In ihren Augen kann man sehen, wie weit sie davon driften, getragen vom eigenen Gesang. Kehren sie zurück, sind die Götter bei ihnen, angelockt von diesen lang schwingenden, tief kehligen Lauten. Das Ysakh-Fest, mit dem die Jakuten die Sommersonnenwende feiern, ist also eine durch und durch heilige Angelegenheit? Nur ein paar Schritte von diesen Sängerköniginnen zum Niederknien wälzen sich zwei Damen im Staub. Sie klammern sich 18 an ein kurzes Holz und stemmen ihre Füße gegen ein Brett, das zwischen ihnen in den Boden genagelt ist. Da ist keine Anmut, nur verbissene Kraft und Schweiß und MonicaSelec-Stöhnen. Es sieht ernst aus. Bestimmt eine uralte Pferdenomaden-Clanfehde. Um die beiden Frauen ein Ring von Zuschauern. Immer wieder drängen Neuankömmlinge zu einem Mann im Sportanzug, die Hose in Armee-Schaftstiefeln, ein schweres Schlachtmesser am Gürtel. Die Menschen rufen ihm etwas zu und reichen ihm Geldscheine. Nix mit heiliger Fehde, die wetten! Je länger die Frauen um das Holz kämpfen, desto hektischer werden Scheine hinterherge- schoben. Der Mann hat keinen Block, sich die Wetten zu notieren; die Leute reichen ihm ihr Geld, er nickt ihnen geschäftsabschließend zu. Ich denke, was würde Alice Schwarzer dazu sagen, dass sich hier Frauen aufs Maul hauen und Männer darauf wetten. Irgendwann rutscht einer der Damen das Griffholz aus der Hand. Die Gewinner holen sich ihren Gewinn ab, die Menge zerstreut sich, keine Jubelstürme, keine Tränen, mit einem Schlag ist jede Aufregung wieder verweht. Bestimmt gewöhnt man sich ab, Wettglück und andere schöne Gefühle außen zu tragen, wenn man in einem Land wie Jakutien lebt: Die Sommer sind so Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie Jakutien Jakutien, das die Jakuten wie auch sich selbst als Volk und ihre Sprache Sakha nennen, mit einem weich gehauchten „ch“ in der Mitte, ist die größte Teilrepublik Russlands. Es ist unverschämt reich an Bodenschätzen aller Art. Ein großer Teil der Erlöse aus ihrem Abbau bleibt nicht im Land, sondern geht nach Moskau. heiß, dass dann der Feuergott hier wohnt, die Winter sind so kalt, wie es kälter auf der Erde nicht wird. Von hier aus liegt die nächste mybet-Dependance gefühlt auf einem anderen Planeten, in Wahrheit tausende Kilometer weiter südwestlich in Kasachstan. Zu weit weg, um in einem der 20 Partner-Shops von mybet mit den Kasachen um die Wette zu wetten. Nach der Frauenklopperei habe ich Gregori am Hals. Gregori will seinen Kumpels zeigen, wie gut er Englisch kann und erklärt mir, was um uns passiert. Da ist also Gesang, da ist vergorene Stutenmilch und da ist jede Menge Sport. Auf einer Wiese findet Bogenschießen statt, wieder wird gewettet, aber die Veranstaltung rockt mich nicht. Am Rande der Festebene gibt es ein Rund für Pferderennen. Die Pferde werden vorgeführt. Ein Schamanendarsteller deklamiert laut heilige Verse. Behauptet Gregori. Kann natürlich auch sein, dass er Werbung macht für Pferdefutter. Dann sprenkelt er Stutenmilch auf die Bahn. Das goldene Licht, der Geruch von Pferdeschweiß, die Aufregung der Menschen reißen mich aus meiner Touristenvorsicht: Der große honiggelbe Hengst mit der weißen Mähne ist doch eindeutig ein Sieger. 100 Rubel soll Gregori für mich auf ihn wetten. Er guckt enttäuscht. Also gut, ich gebe ihm 1.000 Rubel. Umgerechnet 24 Euro, fühlt sich unglaublich mondän an. An dem Gefühl muss ich mich noch eine Weile festhalten: Mein Pferd beendet das Rennen nicht einmal. Bestimmt kennen die schönen schwarzhaarigen Frauen auch ein Lied über pferdedoofe Fremde. (bes) Fläche 3.083.523 km² Einwohner 958.528 Einwohner Bevölkerungsdichte 0,3 Einwohner/km² Amtssprachen Jakutisch, Russisch 19 19 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Voller Einsatz trotz Freundschaftsspiels: Bei den Top-Sportereignissen 2012 ist mybet mit von der Partie – wie hier beim Match Dänemark gegen Brasilien am 26.05.2012 in Hamburg. 20 Casino & Poker Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie 21 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management einfach wetten – eine anleitung Der Sportwetten-Bereich auf mybet.de 1 2 3 4 1 Hier haben Sie die Möglichkeit, im linken Menü aus Sportart, Region und Liga zu wählen. Wählen Sie, was Sie interessiert. In der Hauptspalte, in der Mitte, finden Sie alle Ereignisse, auf die Sie in der ausgewählten Sportart, Region und Liga wetten können. 3 Klicken Sie auf eine Quote, um auf den von Ihnen erwarteten Spielausgang zu wetten - wir nennen das Ihren „Tipp abgeben“ (Klicken Sie noch einmal, um den Tipp wieder aus der Auswahl zu entfernen). * 2 In der Spalte unter den Wettausgängen (1 steht für „Sieg Heimteam“, X steht für „Unentschieden“ und 2 steht für „Sieg Auswärtsteam“) finden Sie die von unseren Buchmachern angebotenen Quoten. 4 Auf der rechten Seite öffnet sich gleichzeitig der Wettschein, der Ihre Tipps, die Gesamtquote, den Einsatz, den Gesamteinsatz und den möglichen Gewinn anzeigt. Geben Sie im Feld „Einsatz“ an, welche Summe Sie auf diesem Wettschein einsetzen. * Die Quote errechnen unsere Buchmacher aus der von den Buchmachern erwarteten Wahrscheinlichkeit des Ergebnisses. Eine Quote nahe „1“ bedeutet, dass unsere Buchmacher dieses Ergebnis für sehr wahrscheinlich halten. Je höher die Quote, desto weniger glauben unsere Buchmacher, dass dieses Ergebnis eintritt. Denkbar sind Quoten von bis zu 1.000! Ihr Einsatz wird im Falle, dass Ihre Vorhersage eintritt, mit der Quote multipliziert. Bei einem Einsatz von 10€ und einer Quote von 2.35 erhalten Sie also einen Gewinn von 23,50€ ausgezahlt. 22 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Aktie as n , st t te we aff re ch ts rba lie ich sn ver Un ue d n, te et „W sd Zugegeben – der Reiz beim Wetten liegt darin, dass man sich seines Sieges nie sicher sein kann. Aber wäre es zur Abwechslung nicht mal schön, mit einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 100 Prozent zu spielen? Mit diesen Wetten kann man nicht verlieren: Konzernabschluss … deine Ellenbogen zu küssen?“ ... dich mit der rechten Schulter und dem rechten Fuß an eine Wand zu stellen und dann den linken Fuß zu heben ohne umzufallen?“ ... … eine im Flaschenhals liegende Papierkugel in die Flasche zu pusten, ohne die Flasche zu berühren?“ … aufzustehen, ohne dich nach vorne zu lehnen?“ … unter dem Tisch sitzen zu bleiben, bis ich drei Mal geklopft habe? (Klopfen Sie zwei Mal und gehen dann weg.)“ … ein Blatt Papier öfter als 7-mal in der Mitte zu falten?“ … über ein Buch zu springen? (Legen Sie das Buch in eine Ecke.)“ … 20 Salzstangen in 1 Minute zu essen? Trinken verboten!“ 23 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management DER (UN-)BEREchenbare Buchmacher – das klingt eigentlich nach einem friedlichen Beruf. Nach Papierrascheln und Gemütlichkeit. „Von wegen“, lacht Jakob Vestergaard-Laustsen. Der 36-Jährige ist Chefbuchmacher bei mybet. Und braucht für seine Arbeit Nerven aus Stahl. Wenn Jakob morgens den Computer hochfährt, warten bereits die ersten Reports auf sein kritisches Auge. Die Ergebnisse des Vortags müssen auf Auffälligkeiten untersucht werden. Zu den Ereignissen, die Jakobs Adrenalinspiegel in die Höhe schnellen lassen, gehören außergewöhnlich hohe Gewinnausschüttungen. Denn als Chefbuchmacher ist er für die Kalkulation der Wettchancen und das Risikomanagement verantwortlich. In den meisten Fällen gehen seine Berechnungen auf. Doch das Wettgeschäft wäre nicht so faszinierend ohne den Funken Unberechenbarkeit. „Große Gewinne auszahlen zu müssen kann ganz schön weh tun“, gibt der gebürtige Däne zu. „Aber wer sich mit Statistik auskennt, weiß, dass eine gewisse Anzahl an „schwarzen Tagen“ normal ist. Je länger man dabei ist, desto entspannter geht man damit um.“ Dabei, das ist Jakob bei mybet schon seit fünf Jahren. Für den Volkswirtschaftler ist die Arbeit in der Niederlassung auf Malta ein Traumjob. Denn mybet ist Branchenführer in Sachen Gewinnmargen. „Das heißt nicht, dass wir hier mutwillig zocken, um maximalen Gewinn rauszuholen“, erklärt er. „Unser Erfolg beruht vielmehr auf der Art und Weise, wie unsere Kunden wetten. Die meisten bevorzugen Kombiwetten mit mehreren Favoriten. Der Gewinn ist bei solchen Wetten deutlich höher als bei Einzelwetten, die Chancen dafür aber auch niedriger.“ Darüber hinaus versuchen Jakob und sein Team natürlich, den Ausgang einer Wette mit Statistiken so genau wie möglich vorauszusagen. Wer schon in der Schule mit Mathe auf Kriegsfuß stand, bekommt beim Blick auf die Bildschirme der Statistik-Profis Schwindelanfälle. Endlose Zahlenreihen und Tabellen flimmern über die Monitore, während im Hintergrund aktuelle Sportevents laufen. „Ein Auge bleibt immer auf dem Sportprogramm“, erklärt Jakob „für die Quoten-Errechnung beim Live-Wetten-Angebot.“ Buchmacher sein ohne elektronische Unterstützung? Für Jakob undenkbar. Dabei gehen die Anfänge seiner Zunft bis ins 18. Jahrhundert zurück. Damals grassierte ein wahres Wettfieber unter der jungen Oberklasse Londons. Da viele Wetten unter Alkoholeinfluss abgeschlossen wurden, kam es bei anschließenden Diskussionen um den Spieleinsatz oft zu handgreiflichen Streitigkeiten. Kluge Barbesitzer, die Angst um Mobiliar und Kundschaft hatten, gingen dazu über, abgeschlossene Wetten samt Einsatz in ein offizielles Buch einzutragen. Da „Buch machen“ vornehmer klang als „Wetten annehmen“ blieb es, als das Business professionalisiert wurde, bei dieser Bezeichnung. „Ich mag den nostalgischen Klang meines Berufs“, verrät Jakob. „Auch wenn es hier alles andere als beschaulich zugeht.“ 24 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie mybet im netz Die wichtigsten Informationen aus dem Geschäftsbericht 2012 können Sie jetzt auch über unser neues OnlineMagazin abrufen. Mit jeder Menge interaktiven Elemente lohnt sich die Netz-Version auch, wenn Sie die PrintVersion bereits kennen. Viel Spaß beim Klicken! Schauen Sie mal rein: magazin2012.mybet-se.com 25 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management „Ich fahre zum Spiel, um es zu gewinnen.“ Fußball ist gnadenlos. Zwischen Höhenflug und Nieder lage vergehen oft nur Minuten. Der Erfolgsdruck ist enorm. Trainer, Fans, Mitspieler und Sponsoren – alle erwarten Spitzenleistung. Das hält nur aus, wer mit größtem Feuer dabei ist. Stefan Reisinger, Stürmer bei Fortuna Düsseldorf, über Motivation und Leidenschaft. Zufriedenheit oder Unzufriedenheit – was treibt dich mehr an? Ich bin nie zufrieden. Ich glaube, dass sich damit die Frage von selbst beantwortet. Welche Partie rufst du dir gern in Erinnerung, um aus vergangenen Erfolgen Motivation zu schöpfen? Ich habe in dieser Saison innerhalb von einer Woche drei wichtige Tore erzielt. Der Treffer zum 2:0 gegen den Hamburger SV, der für unseren ersten Heimsieg nach 15 Jahren gesorgt hat, der Ausgleich im Dortmunder Signal Iduna Park, wo wir gegen den BVB einen Punkt holen konnten, und das 1:0 beim 4:0-Sieg über Eintracht Frankfurt waren für mich schon besondere Erlebnisse. Deshalb denke ich an diese Woche besonders gerne zurück und solche Momente geben einem sicherlich auch einen zusätzlichen Motivationsschub. Wer müsste im Stadium/auf der Tribüne sitzen, damit du bei einem 0:5-Rückstand deines Teams auch in der letzten Spielminute noch alles aus dir herausholst? Es ist für mich vollkommen unerheblich, wer auf der Tribüne sitzt oder nicht. Für mich ist absolut klar, dass ich immer von der ersten bis zur letzten Minute alles gebe. Etwas anderes kommt für mich überhaupt nicht in Frage. Statistiken sind unerbittlich: Angenommen, ein bevorstehender Gegner hat euch in der Vergangenheit nur Auswärtsniederlagen bereitet. Du sitzt im Bus zum Spiel. Was lässt dich dennoch an den Sieg glauben? Dass jede Statistik einmal endet. Ich fahre zu jedem Spiel, um dieses auch zu gewinnen. Es ist gegen jeden Gegner immer etwas möglich. Auf welches Geräusch freust du dich nach einem erfolgreichen Spiel am meisten? Wenn in unserer ESPRIT arena nach einem Heimsieg „Tage wie diese“ von den Toten Hosen läuft, bekommt man schon Gänsehaut. Dann mit den Fans zu feiern, das macht einfach Spaß. Welchen Satz zum Thema Motivation kannst du nicht mehr hören? Da fällt mir ehrlich gesagt kein Satz ein. Ich wüsste auch nicht, ob es überhaupt einen geben kann. Meiner Meinung nach ist Motivation immer förderlich. mybet ist seit Anfang 2012 Premiumpartner von Fortuna Düsseldorf Bild: © Fortuna Düsseldorf 26 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie Stefan Reisinger (31) seit der Saison 2012/13 bei Fortuna Düsseldorf was treibt dich an? 27 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Casino und Poker Glücksspiel als Volkssport Poker – für Gisela (43) und Jürgen (48) aus Rendsburg hatte das eigentlich immer was mit verrauchten Hinterzimmern und Western saloons zu tun. Bis sie beim Zappen bei einer Poker-Liveübertragung hängenblieben. „Ich habe zwar die Regeln nicht auf Anhieb verstanden, aber spannend war es trotzdem“, erinnert sich Jürgen. Schon am nächsten Morgen informierte sich das Ehepaar mit Online-Tutorials über die Grundregeln des Spiels. Nach kurzer Zeit fühlten sie sich gewappnet für die erste Spielrunde. „Natürlich erst mal nur mit Spielgeld“, lacht Gisela. „Inzwischen setzen wir aber ab und zu schon mal ein paar Euro“, ergänzt Jürgen. 28 Perfekt für Greenhorns und alte Hasen Für Einsteiger wie Gisela und Jürgen sind Online-Casinoangebote wie mybet das ideale Umfeld für erste Glücksspiel-Gehversuche. Im Gegensatz zu realen Casinos gibt es weder Öffnungszeiten noch Krawattenzwang. Alle Spiele werden von Grund auf erklärt und können zunächst gratis im Übungsmodus getestet werden. Besondere Computer-Kenntnisse sind nicht nötig – man kann direkt im Browser loslegen. Und einen Tisch passend zur bevorzugten Pokervariante, dem Einsatzlimit und Mitspielern auf Ihrem Professionalitäts niveau findet man jederzeit. Aber auch Profis fühlen sich bei mybet bestens aufgehoben. Denn bei der größten Pokergemeinschaft Europas tummeln sich die Besten der Besten – wer seine Strategie tes- ten und verfeinern will, ist also an der richtigen Stelle. Dank der „Hand History“ können die Spieler ihre Züge nachträglich analysieren und sich so kontinuierlich verbessern. mybet weiter auf Wachstumskurs Das breite Spielangebot von Poker und Black Jack bis hin zu Fun-Games und Slotmachines in Kombination mit einer professionellen Betreuung und einem hochwertigen Auftritt zahlen sich aus: 2012 zeigte das Casino- und Pokersegment der mybet-Gruppe abermals einen klaren Aufwärtstrend. Die Umsatzerlöse übertrafen mit 21,7 Mio. Euro die des Vorjahres um 26,7 Prozent – trotz der ungewöhnlich hohen Auszahlungsrate von 97 Prozent der Einsätze. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Segmentumsatz Casino & Poker 2009–2012 (mybet-Konzern, Nettoumsatz in Mio. Euro) Aktie 21,7 17,1 12,9 9,4 Konzernabschluss +26,7% +32,9% +37,4% 2009 2010 2011 Neue Online-Casinos in Spanien und Italien Verantwortungsvolles Spielen Die gute Bilanz wirkt sich auch auf die ausländischen Märkte aus. Im Jahr 2012 hat mybet die Anzahl seiner Casino- und Poker-Angebote noch einmal deutlich ausgebaut: Auf Grundlage der neu hinzugewonnenen Lizenzen in Italien und Spanien wurden vergangenes Jahr netbet.es, poquer.es und mybet.it in die jeweiligen Märkte eingeführt. Das Casinoangebot auf mybet.de auf Basis der schleswig-holsteinischen Lizenz folgt 2013. Als Anbieter im Glücksspielmarkt sind sich die Unternehmen der mybet-Gruppe bewusst, dass die Teilnahme an Geschicklichkeits- und Glücksspielen auch zu problematischem Verhalten bei ihren Kunden führen kann. Durch Präventionsmaßnahmen und Aufklärung in Zusammenarbeit mit namhaften Suchtforschungsinstituten verfolgen sie konsequent das Ziel, ihre Kunden zu schützen und zum verantwortungsvollen Spielen anzuhalten. Diese wichtige Aufgabe wird sehr ernst genommen. Neben hohen gesetzlichen Anforderungen, die zur Erlangung und Erhaltung von Lizenzen erfüllt werden müssen, nutzen die Unterneh- 2012 men der mybet-Gruppe effiziente Tools zur Analyse des Spielerverhaltens, um Auffälligkeiten zu erkennen und einer Suchtgefahr schnell entgegenwirken zu können. Zudem bieten die Unternehmen der mybet-Gruppe ihren Kunden zahlreiche Möglichkeiten, sich mit dem Thema Spielsucht auseinanderzusetzen: So können Spieler auf den Webseiten der Angebote Selbsttests durchführen, die Aufschluss über ein möglicherweise vorhandenes Spielsuchtrisiko geben. Auf jedem Angebot der mybet-Gruppe erhält der Teilnehmer wichtige Informationen zu unabhängigen Beratungsstellen und Hotlines sowie zur Möglichkeit der Selbstsperre. 29 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Gastkommentar Zur aktuellen Entwicklung der Regulierung in Deutschland „Alles fließt und nichts bleibt, lehrt Heraklit. Für das deutsche Glücksspielwesen kann man davon trefflich sprechen.“, sagt Dr. Ronald Reichert, Partner der Rechtsanwaltssozietät Redeker Selbner Dahs und international gefragter Experte für Glücksspielrecht. Selten haben deutsche Gesetzgeber in so kurzer Zeit derart gewaltige Volten vollzogen. Das gilt für die schleswig-holsteinische Regulierung ebenso wie für die der übrigen Bundesländern: Nachdem SchleswigHolstein sich durch sein Glücksspielgesetz eben erst mit Realismus und Augenmaß von den Irrungen und Wirrungen der deutschen Verbots politik in einer selbst in den USA beachteten Kehrtwende verabschiedet hatte, vollzog das Land nur Monate später bei gleicher Erkenntnislage, aber anderer Couleur der Regierung den Salto rückwärts zum Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV). 2. Nur wer über Genehmigungen verfügt, wird auf dem deutschen Markt auf Dauer bestehen können. Schleswig-Holstein hat die ersten Glücksspielkonzessionen im Sportwettbereich erteilt. Doch selbst in den übrigen Bundesländern haben inzwischen Paradigmenwechsel stattgefunden, die viel fundamentaler sind, als verbreitet erkannt wird. Nicht nur ist mit dem neuen GlüStV das so lange umkämpfte Sportwettmonopol nun wohl endgültig Makulatur. Der Begriff der Experimentierklausel für die sechs Jahre währende Regelung vermag darüber nur mühsam hinwegzutäuschen. 4. Wer in Schleswig-Holstein über eine Genehmigung verfügt, dürfte bessere Chancen haben, auch in den Kreis der 20 Sportwettkonzessionäre nach dem GlüStV aufgenommen zu werden. Politisch drängt sich dies auf, um die Kohärenzbedenken zu reduzieren. Rechtlich liegt es nahe, um die Abgrenzung der Anwendungsbereiche der Genehmigungen zu erleichtern. Auch das Internetverbot ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Im Sportwettbereich tritt an seine Stelle die Freigabe der Betätigung der Konzessionäre im Internet, bei Lotterien und gewerblichen Spielvermittlung ein Erlaubnisvorbehalt. 5. Wer über eine Sportwettkonzession nach dem Glücksspielstaatsvertrag verfügt, ist als stationärer Anbieter bundesweit insgesamt im Vorteil. Die Konzession ebnet die Bahn zur bundesweit durchsetzbaren Marke. Die absehbaren Nachteile der Nebenbestimmungen werden durch Werbemöglichkeiten vermutlich ausgeglichen. Dem nicht genug: Schon jetzt ist offenbar, dass zumindest die Europäische Kommission den schleswig-holsteinischen Zick-Zack-Kurs für unionsrechtswidrig hält. Überdies spricht nach der Judikatur des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) alles dafür, dass dies für die deutsche Rechtslage insgesamt gilt. Der EuGH ist aufgefordert, dies zu klären. Der Bundesgerichtshof (BGH) hat ihm die Frage vorgelegt. Unter derart fragilen Rahmenbedingungen zu reüssieren, setzt hohe Flexibilität, intime Marktkenntnis und die Hand am Puls des Regulierers voraus. Die mybet Holding SE und ihre Tochter P.E.I. Ltd. gehören zu dem kleinen Kreis der Unternehmen, die dies in den letzten Jahren unter Beweis gestellt haben. Auch für die Zukunft fällt es selbst Experten schwer, verlässliche Eckpfeiler auszumachen. Allenfalls kann man versuchen, Regeln zu formulieren, deren Beachtung bei wechselnden Vorgaben am ehesten Erfolg versprechen. An ihnen müssen sich die Geschäftsmodelle messen lassen. Folgende Aussagen dürften hierzu treffend sein: 1. Der Trend geht zur Regulierung. Der Kampf verlagert sich von Verboten auf Beschränkungen, deren Beachtung technisch aufwendige Systeme und verbraucherschützende Abwicklung voraussetzt. 30 3. Die schleswig-holsteinischen Genehmigungen gelten einem closed shop priviligierter Anbieter, denen ein besonders breites Spektrum an Sportwetten gestattet ist. Zumindest innerhalb Schleswig-Holsteins stehen sie erheblich besser da als künftige Genehmigungsinhaber nach dem GlüStV. 6. Für den Onlinebereich fallen klare Aussagen deutlich schwerer. Die Einsatzbeschränkung nach § 4 Abs. 5 Nr. 2 GlüStV verbietet die Verrechnung mit den Spielerträgen der Kunden. Das passt zum staatlichen Anbieter Oddset, der 60% seines Umsatzes einbehält, nicht für private Onlineanbieter, die bis zu 95% an ihre Kunden ausschütten. Die Regelung ist weder kompatibel mit den fehlenden Beschränkungen der Einsätze bei Spielbanken, Lotto und gewerblichem Spiel, noch gegenüber illegaler Konkurrenz durchsetzbar. Die EU-Kommission hat ihre Bedenken bereits angemeldet. Alles spricht dafür, dass die Regelung sich als rechtswidrig erweist. 7. Gleiches gilt für den Ausschluss der Live-Wetten auf einzelne Vorgänge während des Sportereignisses (§ 21 Abs. 4 S. 3 GlüStV). 8. Einen Sprung in die Moderne hat die deutsche Glücksspielregulierung mit der Erteilung von Online-Casinoerlaubnissen in Schleswig-Holstein erlebt. Viele Beobachter hat dieser mutige Schritt überrascht. mybet.de gehört zu ihren Inhabern. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie 9. In den übrigen Bundesländern hat niemand auch nur ansatzweise überzeugende Argumente, warum Online-Poker und Casino weiterhin tabuisiert werden. Da das Unionsrecht dem Regulierer den Nachweis abverlangt und dieser angesichts der funktionierenden schleswig-holsteinischen Regulierung kaum geführt werden kann, spricht alles dafür, dass die Verbote dem Druck der Zeit rechtlich nicht lange standhalten können. Wer sich, wie mybet, hier in Schleswig-Holstein als legaler Anbieter bewährt hat, dürfte dann auch deutschlandweit an vorderster Front dazugehören. 10.Zu den ungeklärten Fragen der aktuellen Regulierung gehört die Reichweite der schleswig-holsteinischen Erlaubnisse. Die ersten Sportwettgenehmigungen, wie sie mybet erteilt wurden, enthalten hier keine Beschränkung. Das ist konsequent, weil das schleswig-holsteinische Recht das Angebot von öffentlichen Glücksspielen nur im Geltungsbereich des Gesetzes regelt (§ 2 Abs. 1 GlüG). Der Streit darüber ist absehbar. Darum gilt letztlich: Was bleibt, ist der Wandel. Oder um beim Spiel zu bleiben: Faites vos jeux. Zur Person Dr. Ronald Reichert ist Fachanwalt für Verwaltungsrecht und zählt zu den führenden Experten im Glücksspielrecht. Unter anderem hat er das Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht geführt, das 2006 das deutsche Sportwettmonopol zu Fall gebracht hat. Vor dem Europäischen Gerichtshof vertrat Dr. Reichert die Kläger in den Verfahren, mit denen die Unionsrechtswidrigkeit des Glücksspielstaatsvertrags 2010 geklärt wurde, was schließlich zur heutigen Rechtslage führte. Der gebürtige Flensburger ist seit 1995 Partner der Bonner Anwaltskanzlei Redeker Sellner Dahs. 31 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management mybet empfiehlt Spannende Buch- und DVD-Tipps aus der mybet-Redaktion Wetten fasziniert. Kein Wunder also, dass Schriftsteller und Filmemacher die knisternde Casino-Atmosphäre und die aufgeheizte Stadion-Stimmung gern zum Dreh- und Angelpunkt ihrer Erzählungen machen. Ob fiktives Abenteuer mit verwegenen Gestalten oder mitreißende Insider-Reportage – Spannung ist bei den mybet-Buch- und Literaturtipps vorprogrammiert. Buch tipps FussballWunderBauten Fever Pitch Die Lotto-Mafia Poker Weltmeister „In guten Arenen muss man sich wie in einem Hexenkessel fühlen. Man muss sich fühlen wie ein Gladiator.“ Was eine Arena zum „Kessel voller Hysterie“ und ein Stadion zum legendären Ort macht, beantwortet FußballWunderBauten mit opulenten Bildstrecken, erstaunlich ehrlichen Interviews und amüsanten Selbstversuchen. 192 Seiten Arena-Feeling. Nie hat jemand das Dasein als Fan besser beschrieben als Nick Hornby in Fever Pitch: die Geschichte eines fanatischen Fußballfans, dessen Lebenslaune von Siegen und Niederlagen seines Clubs bestimmt wird. Von brüllend komisch bis tief traurig bleibt Hornby dabei immer erstaunlich nah dran an der Wahrheit. Bestseller in England und Deutschland, Kultbuch weltweit. Das Lotto-Geschäft ähnelt dem der Mafia, provoziert Autor Peter Köpf. Woche für Woche fiebern Millionen von Lottospielern bei der Ziehung der Zahlen mit. Die wahren Gewinner sind jedoch die Bundesländer, die die Einnahmen gemeinwohlorientiert verwenden sollen. Tatsächlich versickern die Millionenbeträge in dunklen Kanälen. Staatliche Kontrolle: Fehlanzeige. 8,7 Millionen US-Dollar Preisgeld. Das ist mehr als alle Spieler der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft zusammen für einen WMTitel bekämen. Student Pius Heinz „erpokerte“ diese Summe im Alleingang. Doch was genau hat er dafür eigentlich geleistet? Das erzählt die lückenlose Dokumentation des Finaltable vom WSOPMainevent 2011 schweißtreibend spannend. ISBN-13: 978-3766719690 ISBN-13: 978-3462025866 ISBN-13: 978-3570001943 ISBN-13: 978-3940163271 32 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie Das schnelle Geld, 2005 Eine Knieverletzung beendet die Karriere von FootballStar Brandon Lang. Doch dank seines Insider-Wissens wird der erfolgreiche Geschäftsmann Walter Abrams auf Brandon aufmerksam und macht ihn zum Superstar im Sportwetten-Business. „Wall Street“ lässt grüßen. Mit Al Pacino und Matthew McConaughey. DVD tipps Wett-Bandbreite Haargel-Quote Mentor-Protegé-Faktor Casino Royale, 2006 Für James Bonds 21. Mission drehen die Macher alles auf Anfang: Als Doppelnull-Neuling muss Bond einen Geschäftsmann zur Strecke bringen, der Terroristengelder verwaltet. Die Entscheidung fällt am Pokertisch des Casino Royale, wo 007 seinen Gegner ruinieren soll. Straight Flush-Quote Adrenalin-Anteil vodka martini-faktor Der Clou, 1973 Paul Newman und Robert Redford ziehen als Trickbetrüger einen spektakulären Coup durch: Mit einem falschen Wettbüro bringen sie einen Unterweltboss dazu, hohe Einsätze auf manipulierte Pferderennen zu setzen. Das Ergebnis: eine schwungvolle Gaunerkomödie, 7 Oscars und eine Titelmelodie für die Ewigkeit. star-faktor wett-nervenkitzel unsterblichkeitsrate 21, 2008 Zusammen mit fünf weiteren Mathegenies und seinem kruden Professor Mickey hat Ben eine todsichere Formel entwickelt. Ihr Zweck: Die Casinos von Las Vegas beim Blackjack knacken. Doch Ben hat seine Gier nicht im Griff und schon bald jede Menge Probleme. spieler-thrill vegas-flair star-faktor 33 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management mybet zum anfassen Starke Marken müssen erlebbar sein. Sichtbar. Und im besten Falle anfassbar. Mit Flagship-Stores geht mybet einen entscheidenden Schritt in Sachen Markenbildung. Erste repräsentable Shops im mybet-Design sollen im Laufe des Jahres 2013 eröffnet werden. mybet betreibt die Shops in Eigenregie, um eine konsequente Umset- zung der Corporate Identity zu gewährleisten. Dazu gehören vor allem ein wiedererkennbares Farb- und Einrichtungskonzept und hohe Qualitätsmaßstäbe an Personal und Technik. Ziel ist es, innerhalb der nächsten zwei Jahre 50 bis 60 eigene Shops in Deutschland aufzubauen. Planungen aus dem mybet-Shop-Konzept (Arbeitsmodelle) Das Proportionsmodell der Architekten vermittelt einen ersten Eindruck über das künftige Shop-Design 34 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie DER herr der zahlung Seinen Job vergleicht Podewski mit einem 8-armigen Kraken: „Ich muss meine Finger quasi überall dort hineinstecken, wo es um Zahlungsverkehr geht“, erklärt der Head of Global Payment Services. Das ist bei mybet eine ganze Menge. Geld und Vertrauen gehören zusammen. Insbesondere, wenn es um Geschäfte im Netz geht. „Prompte und sichere Zahlungsprozesse sind einer unserer wichtigsten Erfolgsfaktoren“, weiß Podewski. „Die Kunden erwarten, dass ihre Einzahlungen und Gewinne sofort verbucht werden – unabhängig davon, auf welchem Kontinent und in welcher Zeitzone sie spielen. Der Besuch soll Spaß machen, nicht frustrieren. Wer auf unerwartete Hürden trifft, ist schnell weg.“ Geld hat jedoch nicht nur mit Vertrauen zu tun, sondern auch mit Gesetzen. Und auch hier gilt wiederum: insbesondere, wenn es um Geschäfte im Netz geht. Das Wälzen von Lizenzvorgaben und gesetzlichen Regelungen gehört darum zum täglichen Geschäft von Podewski und seinen Kollegen. „Vor allem in Sachen Geldwäscheregularien und Spielerschutz müssen wir uns ständig auf dem Laufenden halten“, so der 45-Jährige. „Wir können mit Stolz behaupten, dass mybet aufgrund der Vielzahl von Lizenzanforderungen dermaßen ausgereifte Prozesse hat, die in der E-Commerce-Welt ihresgleichen suchen.“ Zu den Standard-Sicherheitsmaßnahmen gehört es, dass Neukunden sich vor der ersten Gewinnauszahlung anhand einer Ausweiskopie und einer Verbrauchsabrechnung identifizieren müssen. „Das ist für viele erst einmal ungewöhnlich“, räumt Podewski ein. „Aber nur so können wir schwarze Schafe identifizieren und unseren ehrlichen Nutzern ein sicheres Spiel bieten.“ Besonderes Augenmerk richten Podewski und sein Team auf suchtgefährdete Spieler: „Hierbei steht es an oberster Stelle, diese Fälle schon frühzeitig zu erkennen.“ Vorgeschaltete Risikosysteme überwachen die Einzahlungsfrequenz der Kunden nach einem feinjustierten Regelnetzwerk. Auch der Kunde selbst kann Einzahlungslimits für vordefinierte Zeiträume festlegen, die erst nach genauester Prüfung des Spiel- und Zahlungsverhaltens durch mybet wieder erhöht werden können. „Bei auffälligem Spielverhalten bieten wir darüber hinaus Cool-Down-Phasen an. Nutzer können sich außerdem selbst eine Zeitsperre verordnen, die weder von ihnen, noch von uns aufgehoben werden kann“, erläutert Podewski. Ständig im Wandel befindliche Gesetze, immer neue Zahlungsverfahren, höchste Nutzeransprüche – es scheint, als käme man im Payment-Bereich von mybet nur selten zum Durchatmen. „Das stimmt“, bestätigt Podewski. „Aber genau das macht ja den Reiz aus. Und wenn sich ein Gesetz dann zum gefühlt 100. Mal ändert, hilft außerdem noch Humor …“ 35 35 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management hand in hand für mybet Wer bei mybet arbeitet, sollte eine gehörige Portion Herzblut mitbringen. Denn der Arbeitsalltag ist alles andere als eintönig. Das liegt vor allem an dem sich ständig im Wandel befindlichen Online-Glücksspielmarkt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen blitzschnell auf neue Rahmenbedingungen reagieren. Das geht nur, wenn sie bereit sind, ausgetretene Pfade zu verlassen und sich täglich neu zu motivieren, das Beste für das Unternehmen zu leisten. Wir sind stolz darauf, ein Team aus genau diesen starken Persönlichkeiten unter dem Namen mybet vereinen zu können. Vom Vertriebsprofi bis zum Programmierer brennt jede einzelne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das, was sie oder er tut. Mit Erfolg: Denn die Tatsache, dass mybet zu 36 den führenden Spezialisten im europäischen Glücksspielmarkt gehört, verdanken wir allem voran dem unermüdlichen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir verlangen viel. Im Gegenzug bieten wir einen Arbeitsplatz mit viel Freiraum und hohem Wohlfühl-Faktor. Teamgeist, gegenseitige Wertschätzung und Vertrauen sind bei uns keine leeren Worthülsen, sondern Kern und Motor unserer Unternehmenskultur. Jemand hat eine zündende Idee? Her damit – auch wenn sie nicht für den eigenen Fachbereich bestimmt ist. Der Blick über den Tellerrand wird nicht nur gefordert, sondern auch gefördert. So kommt es durchaus vor, dass sich engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über verschiedene Stationen und Standorte gegenseitig bereichern. Im Durchschnitt des Geschäftsjahres 2012 waren insgesamt 176 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei mybet beschäftigt. Zum Ende des Jahres waren es 171. Personalentwicklung 2008 2009 2010 2011 2012 184 201 191 177 176 Anzahl mybet-Mitarbeiter im Periodendurchschnitt Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Antje Stoltenberg Frank Motte Aktie Mathias Dahms Stefan Hänel Vorstandssprecher Finanzvorstand Aufsichtsratsvorsitzende stellv. Aufsichtsratsvorsitzender ehemalige engagements ehemalige engagements aktueller verein aktueller verein Softlab AG (Seniorentwickler und -berater), INFO AG (Marketingleiter), Talkline Management GmbH (Leitung der Unternehmensentwicklung), EIP GmbH (Geschäftsführer) i:FAO AG (Chief Financial Officer), Portum AG (Finanzvorstand) GWU Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung mbh (Geschäftsführende Gesellschafterin) INVESTORIA GmbH (Gründer und Geschäftsführer) Motte Consult AG (Vorstand) ehemalige engagements ehemalige engagements Treugarant Revisions- und Treuhandgesellschaft mbh Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Rainer Jacken Rodolfo Carpintier Santana internationale Tätigkeit für amerikanisches Bankinstitut, Unternehmensberater im Bereich Finanzen (Partner), capiton AG (Partner), CT-Gruppe (CFO) Dr. Volker Heeg Konstantin Urban Aufsichtsrat Aufsichtsrat Aufsichtsrat Aufsichtsrat aktueller verein aktueller verein aktueller verein aktueller verein Unternehmensberater Digits Assets Development (CEO) Sozietät Weinert Levermann Heeg Windeln.de (Gründer und Geschäftsführer) ehemalige engagements ehemalige engagements Gründer der Designgruppe TRANSPARENT, aus der später u.a. die mybet Holding SE hervorging, bis 2009 Vorstandsmitglied Commerce Net (Präsident), Netjuice S.S. (Gründungsmitglied und Vizepräsident) Telefónica Sistemas S.A. (Marketingdirektor), SERVICOM (International und Commercial Manager), SMM (Präsident) ehemalige engagements ehemalige engagements Prüfungsgesellschaft KPMG (Rechtsanwalt und Steuerberater mit Schwerpunkt im Unternehmensrecht) Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck (Geschäftsführer Holtzbrinck Networks und Holtzbrinck Ventures) die spielmacher 37 37 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Bericht des Aufsichtsrats Der Aufsichtsrat der mybet Holding SE informiert im nachfolgenden Bericht die Aktionäre über seine Tätigkeit im Geschäftsjahr 2012. Nach gründlicher Prüfung und Beratung hat der Aufsichtsrat zu den Berichten und den Beschlussvorschlägen des Vorstands, soweit dies nach Gesetz und Satzung erforderlich war, sein Votum abgegeben. Die vier regulären Aufsichtsratssitzungen im Geschäftsjahr 2012 fanden am 21. März, am 14. Juni, am 19. September und am 21. November statt. Außerordentliche Sitzungen wurden im Berichtsjahr nicht abgehalten. Sämtliche Aufsichtratsmitglieder waren an mindestens der Hälfte der Sitzungen vertreten. Darüber hinaus hat der Vorstand mit der Aufsichtsratsvorsitzenden und einzelnen Aufsichtsratsmitgliedern mehrmals Telefonkonferenzen durchgeführt, die sich in Ergänzung zu den turnusmäßigen Aufsichtsratssitzungen als sinnvolles Forum für einen aktuellen Informationsaustausch bewährt haben. Ferner wurde der Aufsichtsrat monatlich in schriftlichen Berichten über die jüngste Geschäftsentwicklung des Vormonats in Kenntnis gesetzt. / Die Themen im Aufsichtsratsplenum / Antje Stoltenberg, Aufsichtsratsvorsitzende In den Aufsichtsratssitzungen mit dem Vorstand der Gesellschaft nahmen folgende Themen besonderen Raum ein: ∆∆ d ie Veräußerung des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX, ∆∆ die Lizenzierungsverfahren nach dem schleswig-holsteinischen Glücksspiel-gesetz und dem Glücksspieländerungsstaatsvertrag der anderen 15 Bundesländer sowie ∆∆ die Bewältigung der Herausforderungen für das spanische Geschäft durch den anhaltenden Einfluss der Wirtschaftskrise. Der Vorstand unterrichtete den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Weiterentwicklung, die Veränderung regulatorischer Rahmenbedingungen sowie die aktuelle Lage des Konzerns. Grundlage für einen intensiven und effizienten Informationsaustausch sind die regelmäßigen Aufsichtsratssitzungen, in denen sich der Aufsichtsrat mit wichtigen geschäftlichen Einzelvorgängen und mit zustimmungspflichtigen Maßnahmen des Vorstands beschäftigt. 38 In der März-Sitzung erörterte der Aufsichtsrat den Jahres- und Konzernabschluss 2011 mit dem Bericht des Abschlussprüfers. Außerdem diskutierte der Aufsichtsrat mit dem Vorstand die aktuelle Liquiditätsentwicklung, die Eckpunkte der Planung 2012 sowie laufende juristische Verfahren und regulatorische Entwicklungen. Weiteren Raum nahmen die Veräußerung des Lotteriegeschäfts, verschiedene M&AAktivitäten sowie die Abstimmung und Verabschiedung der Tagesordnung zur Hauptversammlung 2012 ein. Im Juni ließ sich der Aufsichtsrat vom Vorstand über die aktuelle Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr informieren. Besonderen Raum nahm hierbei die Diskussion über Handlungsempfehlungen und Reaktionen auf das anhaltend schwierige wirtschaftliche Marktumfeld in Spanien ein. Weiterhin berichtete der Vorstand über noch umzusetzende Maßnahmen nach dem erfolgreichen Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX. Darüber hinaus erläuterte der Planungsausschuss dem Gesamtplenum die Eckpunkte der Planung ab 2012, die daraufhin vom Aufsichtsrat einstimmig verabschiedet wurde. Weitere Themen auf der Juni-Sitzung waren die Nachlese zur Hauptversammlung am 24. Mai sowie die Diskussion aktueller Kapitalmarktthemen und geeigneter Investor-Relations-Maßnahmen zur Stärkung des Aktienkurses. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Die September-Sitzung war geprägt von der Analyse der aktuellen Geschäftsentwicklung im dritten Quartal 2012 mit besonderem Blick auf das spanische Geschäft und die Auswirkungen durch das Inkrafttreten des Glücksspieländerungsstaatsvertrags zum 1. Juli 2012. Weiterhin wurden die Änderungen im Deutschen Corporate Governance Kodex erörtert und die sich eventuell hieraus ergebenden Anpassungserfordernisse an der Entsprechenserklärung von Vorstand und Aufsichtsrat diskutiert. Im Rahmen einer Diskussion über die Möglichkeiten und Notwendigkeit weiterer interner und externer Weiterbildungsmaßnahmen für die Mitglieder des Aufsichtsrats sagte der Vorstand die Unterstützung der Gesellschaft zu. In seiner November-Sitzung berichtete der Vorstand ausführlich über die aktuelle Geschäftsentwicklung im vierten Quartal. Ein wichtiges Thema auf der Agenda waren die Erläuterungen zum Sachstand im Lizenzierungsverfahren für eine Sportwettgenehmigung nach dem Glücksspieländerungsstaatsvertrag der 15 Bundesländer. Ebenso wurde der noch in Aussicht gestellte Erhalt der Casino- und Poker-Lizenz nach dem schleswig-holsteinischen Glücksspielgesetz thematisiert . Ausschüsse Der Prüfungs- und Compliance-Ausschuss befasste sich mit den Abschlüssen der mybet Holding SE und des Konzerns sowie mit den Zwischenberichten und erörterte intensiv die Planung der Gesellschaft sowie die Einhaltung der Corporate-Governance-Grundsätze. In seiner Sitzung am 16. Mai 2012 setzte sich der Ausschuss intensiv mit dem Risikomanagementsystem der mybet Holding SE auseinander und ließ sich hierbei im Rahmen einer Fortbildungsmaßnahme persönlich von dem zuständigen Risiko-Manager der mybet Holding SE über die Funktionsweise des Systems unterrichten. Nach der Wahl durch die Hauptversammlung beauftragte der Ausschuss den Abschlussprüfer mit der Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses 2012 der mybet Holding SE. Zu den Aufgaben des Gremiums gehörten auch die Überwachung der Unabhängigkeit und Effizienz des Abschlussprüfers sowie die Festlegung seiner Vergütung. Die Prüfungsschwerpunkte stimmte der Prüfungs- und ComplianceAusschuss in einem gesonderten Gespräch mit dem Abschlussprüfer ab. Schwerpunkte für die Prüfung des Jahresabschlusses 2012 waren: ∆∆ Prüfung des Prozesses der Konzernabschlussprüfung ∆∆ Abgrenzung Konsolidierungskreises einschließlich Entkonsolidierung der JAXX-Gruppe ∆∆ Ordnungsmäßigkeit der in den Konzernabschluss einbezogenen IFRS-Abschlüsse (einschließlich Work Paper-Review) ∆∆ Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte ∆∆ Überprüfung der Werthaltigkeit von Vermögenswerten (IAS 36) einschließlich der entsprechenden Dokumentation sowie Prüfung der zugehörigen Anhangangaben ∆∆ Ermittlung und Werthaltigkeit der latenten Steuern ∆∆ Vollständigkeit der Angaben im Konzernanhang ∆∆ Vollständigkeit und Plausibilität der prognostischen Angaben im Konzernlagebericht Lagebericht Konzernabschluss Aktie Mitglieder des Prüfungs- und Compliance-Ausschusses sind Antje Stoltenberg und Konstantin Urban unter dem Vorsitz von Frank Motte, der sich für diese Funktion durch seine Ausbildung und seine umfangreichen Erfahrungen im Finanzwesen - unter anderem als IPO-Berater und kaufmännischer Geschäftsführer - qualifiziert. Nach Auffassung des Gremiums erfüllt Frank Motte als unabhängiger Finanzexperte die Vorgaben des BilMoG und die Empfehlungen des Corporate Governance Kodex. Der Personalausschuss bereitet Personalentscheidungen des Aufsichtsrats vor und ist für sonstige Vorstandsangelegenheiten zuständig. Im Geschäftsjahr 2012 kam der Ausschuss, der von Dr. Volker Heeg und Rainer Jacken unter dem Vorsitz von Antje Stoltenberg gebildet wird, nicht zusammen. Angemessene Vorstandsvergütung Die Grundzüge des Vergütungssystems werden im Vergütungsbericht, der Bestandteil des Lageberichts und des Corporate-Governance-Berichts ist, erläutert. Durch das positive Ergebnis vor Zinsen und Steuern des mybetKonzerns im Geschäftsjahr 2012 ist dem Vorstand gemäß den insbesondere im Geschäftsjahr 2011 ausführlich erörterten und insgesamt für angemessen befundenen Dienstverträgen ein Tantiemeanspruch in Höhe von jeweils 223,1 Tsd. Euro entstanden. Corporate Governance Der Aufsichtsrat behandelt regelmäßig in seinen Sitzungen die Anwendung der Corporate-Governance-Grundsätze des Unternehmens. Der Aufsichtsrat hat sich davon überzeugt, dass die mybet Holding SE die Empfehlungen des Kodex in seiner Fassung vom 15. Mai 2012 gemäß der Entsprechenserklärung erfüllt hat. Vorstand und Aufsichtsrat haben im Dezember 2012 gemeinsam eine Entsprechenserklärung nach § 161 AktG abgegeben, die im März 2013 aktualisiert wurde und den Aktionären auf der Website der Gesellschaft unter www.mybet-se.com im Bereich Unternehmen dauerhaft zugänglich ist. Die Entsprechenserklärung enthält einige wenige Ausnahmen, die aufgrund der geringen Größe und der Struktur der mybet Holding SE nicht sinnvoll umzusetzen sind. Über die Corporate Governance bei mybet berichtet der Vorstand zugleich auch für den Aufsichtsrat gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen Corporate Governance Kodex im Corporate-Governance-Bericht ab Seite 42. Interessenkonflikte Im Dezember 2012 teilte das Aufsichtsratsmitglied Rainer Jacken dem Aufsichtsrat mit, dass er mit Wirkung zum 1. Dezember 2012 zum Geschäftsführer (Director) einer der Gesellschaften der Unternehmensgruppe bestellt worden sei, die im Frühjahr 2012 das Lotteriegeschäft (JAXX-Gruppe) erworben hatte. Da Herrn Jacken bereits im November 2011 eine Minderheitsbeteiligung auf Erwerberseite angeboten worden war, hat der Aufsichtsrat dies zum Anlass genommen, unter Einholung externer juristischer Gutachten zu prüfen, ob Herr Rainer Jacken im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts und auch als späterer Geschäftsführer einer der zur Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaf 39 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten ten Interessenkonflikten unterlag und/oder unterliegt. Der Aufsichtsrat kann nicht ausschließen, dass Herr Rainer Jacken aufgrund des Angebots einer Minderheitsbeteiligung an einer der Erwerbergesellschaften bei vorbereitenden Beratungen und vorbereitenden Beschlussfassungen im Aufsichtsrat einem potentiellen Interessenkonflikt unterlag. Im März 2012 informierte Herr Jacken den Aufsichtsrat über das Angebot vom November 2011. Angabe gemäß hat Herr Jacken das Angebot einer Beteiligung nicht angenommen. Bei der finalen Beschlussfassung über den Verkauf der JAXX-Gruppe im März/April 2012 war der möglicherweise bestehende potentielle Interessenkonflikt dem Aufsichtsrat damit bekannt. Aufgrund der Funktion von Herrn Jacken als Geschäftsführer einer zur Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaft seit dem 1. Dezember 2012 bestand und besteht mit Rücksicht auf laufende Vertragsbeziehungen zwischen Konzerngesellschaften der mybet Holding SE einerseits und der Erwerbergruppe andererseits ein potentieller Interessenkonflikt. Die Aufsichtsratsvorsitzende prüft in jedem Einzelfall, ob Herr Jacken aufgrund dieses potentiellen Interessenkonfliktes in seinen Mitwirkungspflichten im Aufsichtsrat beschränkt ist. Rein vorsorglich wurde die Entsprechenserklärung aus Dezember 2012 in beiden Punkten korrigiert. Feststellung des Jahresabschlusses Der Jahresabschluss nach HGB und der Konzernabschluss nach IFRS sowie der zusammengefasste Lagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch die Hauptversammlung gewählten Abschlussprüfer KPMG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, geprüft und mit uneingeschränkten Bestätigungsvermerken versehen worden. Den Prüfauftrag hatte der Prüfungsausschuss des Aufsichtsrats entsprechend dem Beschluss der Hauptversammlung vom 24. Mai 2012 vergeben. Der Aufsichtsrat hat die vom Vorstand fristgerecht vorgelegten Abschlüsse und den zusammengefassten Lagebericht geprüft und ihnen am 30. März 2013 zugestimmt. Allen Mitgliedern des Aufsichtsrats wurden die Abschlüsse, der zusammengefasste Lagebericht sowie die Prüfungsberichte des Abschlussprüfers zur Verfügung gestellt. Der Abschlussprüfer hat die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfungen erläutert und weiterführende Fragen des Aufsichtsrats beantwortet. Der Abschlussprüfer hat sich von der Funktionsweise des Risikomanagementsystems überzeugt. Dieses entspricht nach seiner Prüfung 40 Casino & Poker Mitarbeiter & Management den Voraussetzungen des § 91 Abs. 2 AktG. Umstände, die die Befangenheit des Prüfers besorgen lassen, gab es nicht. Zusätzlich zu den Leistungen der Abschlussprüfung hat der Prüfer Beratungsleistungen in Höhe von 31,6 Tsd. Euro im Berichtszeitraum erbracht. Der Aufsichtsrat erhebt nach dem abschließenden Ergebnis seiner eigenen Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernjahresabschlusses sowie des zusammengefassten Lageberichts keine Einwände. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss und Konzernabschluss, die damit gemäß § 172 AktG festgestellt sind. Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand und sämtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der mybet-Gruppe – und auch den ehemaligen Kolleginnen und Kollegen des veräußerten Lotteriebereichs - für ihre tatkräftige Unterstützung, die zur Erreichung der hochgesteckten Ziele in 2012 geführt haben. Kiel, den 30. März 2013 Antje Stoltenberg Vorsitzende Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie 41 01/12 42 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Corporate GovernanceLagebericht KonzernabschlussAktie Corporate governance 43 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Corporate Governance Corporate–Governance–Bericht Zugleich Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289 a HGB Die Prinzipien verantwortungsbewusster und guter Unternehmensführung bestimmen das Handeln der Leitungsund Kontrollgremien der mybet Holding SE. Der Vorstand berichtet in dieser Erklärung – zugleich auch für den Aufsichtsrat – gemäß Ziffer 3.10 des Deutschen-Corporate Governance-Kodex sowie gemäß § 289a Abs. 1 HGB über Unternehmensführung. 1 Berichterstattung und Entsprechens- erklärung zur Corporate Governance Der im Jahr 2002 von einer Regierungskommission des Bundesjustizministeriums erlassene und seither regelmäßig erweiterte Deutsche Corporate-Governance-Kodex stellt wesentliche gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar. Er enthält überdies international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Der Kodex soll das deutsche Corporate-Governance-System transparent und nachvollziehbar machen und will das Vertrauen der internationalen und nationalen Anleger, der Kunden, der Mitarbeiter und der Öffentlichkeit in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften fördern. Der Deutsche Corporate-Governance-Kodex (DCGK) gilt in der Fassung vom 15. Mai 2012. Er enthält neben gesetzlichen Vorschriften anerkannte Corporate-Governance-Standards in Form von Empfehlungen und Anregungen. Eine gesetzliche Pflicht zur Befolgung dieser Standards besteht nicht, sondern dient als Messlatte für eine Selbstregulierung der Wirtschaft. Nach § 161 Aktiengesetz sind jedoch Vorstand und Aufsichtsrat aller börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland dazu verpflichtet, eine jährliche Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des Kodex abzugeben. Die mybet Holding SE beschäftigt sich intensiv und verantwortungsvoll mit dem Thema Corporate-Governance. Aufgrund der verhältnismäßig geringen Größe und der Struktur der mybet-Gruppe sind jedoch nicht sämtliche Kodex-Empfehlungen sinnvoll umzusetzen. Die letzte Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG haben Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE im Dezember 2012 auf der Website der mybet Holding SE unter www.mybet-se.com veröffentlicht, die im März 2013 aktualisiert wurde. Ebenso sind im Internet sämtliche bisherigen Entsprechenserklärungen dauerhaft zugänglich. / Wortlaut der aktualisierten Entsprechenserklärung vom März 2013 / „Aktualisierung der Entsprechenserklärung vom Dezember 2012Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE haben im Dezember 2012 zu den Empfehlungen der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex folgende Erklärung abgegeben: / Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE gemäß § 161 AktG / Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind gemäß § 161 Aktiengesetz verpflichtet, jährlich eine Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten „Deutschen Corporate Governance Kodex“ abzugeben. Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ seit der letzten Erklärung im Dezember 2011 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird: / 1. Elektronische Übermittlung der Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung / Der Empfehlung des Kodex in Ziffer 2.3.2 allen in- und ausländischen Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen auf elektronischem Wege zu übermitteln, wenn die Zustimmungserfordernisse erfüllt sind, kann die mybet Holding SE nur in dem Umfang erfüllen, wie der Gesellschaft entsprechende E-Mail-Adressen der Empfänger zur Verfügung stehen. Die Gesellschaft hat auf ihrer Website eine entsprechende Registrierungsmöglichkeit für ihre Aktionäre geschaffen. / 2. D&O Versicherung / Der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht in Ziffer 3.8 Abs. 2 vor, dass bei Abschluss einer D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichtsrat für den Vorstand ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung 44 Bericht des Aufsichtsrats Corporate GovernanceLagebericht des Vorstandsmitglieds und für den Aufsichtsrat ein entsprechender Selbstbehalt vereinbart werden soll. Die für die Organe der mybet Holding SE abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt vor. Der Aufsichtsrat hat den Vorstandsmitgliedern im Anstellungsvertrag eine D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt zugesichert. Die abgeschlossene Versicherung gewährt keinen Versicherungsschutz für vorsätzliche Pflichtverletzungen der versicherten Personen; Versicherungsschutz wird ausschließlich für fahrlässig begangene Pflichtverletzungen gewährt. Nur für fahrlässiges Handeln käme daher ein Selbstbehalt in Betracht. Die Organe der Gesellschaft werden sorgfältig ausgewählt und verfügen über Verantwortungsbewusstsein und unternehmerische Erfahrung. Die Vereinbarung eines Selbstbehalts würde Verantwortungsbewusstsein und Motivation nicht erhöhen. Die Gesellschaft hält daher die Vereinbarung eines Selbstbehalts weder für den Vorstand noch für den Aufsichtsrat für sachgerecht. / 3. Aufgaben des Vorstands / Gemäß Ziffer 4.1.5. des Kodex soll der Vorstand bei der Besetzung von Führungspositionen auf Vielfalt (Diversity) achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben. Es gibt derzeit keine personalpolitische Richtlinie des Vorstands, die die oben genannten Ziele beinhaltet. Bei der Besetzung von Führungspositionen wird allein nach Sachverstand und Kompetenz entschieden. Derzeit sind einige Führungspositionen im Unternehmen international bzw. mit Frauen besetzt. / 4. Offenlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat / Vorstand und Aufsichtsrat berichten in der gemäß den Ziffern 4.2.3 – 4.2.5 sowie 5.4.6 des Kodex geforderten Detailtiefe über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 sollen variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen. Darüber hinaus soll der Aufsichtsrat gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 3 für außergewöhnliche, nicht vorhergesehene Entwicklungen bezüglich variabler Vergütungskomponenten eine Begrenzungsmöglichkeit vorsehen. Eine solche Begrenzungsmöglichkeit ist im bestehenden variablen Vergütungsmodell nicht vorgesehen. Ferner tragen die variablen Vergütungsbestandteile einer negativen Entwicklung derzeit keine Rechnung und es ist keine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) für außergewöhnliche Entwicklungen vorgesehen. Die Vorstandsverträge enthalten keine Abfindungsregelung für das vorzeitige Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds. Die Gesellschaft geht davon aus, dass geschlossene Verträge auch erfüllt werden. Eine Abfindungsreglung besteht nur im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control). Diese ist auf die Zahlung der Vergütung für die Restlaufzeit zuzüglich eines Jahresfestgehalts begrenzt. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen. KonzernabschlussAktie Ziffer 5.4.6. präferiert gegenüber der Vorfassung nunmehr eine feste Vergütung für den Aufsichtsrat und empfiehlt bei Gewährung einer erfolgsabhängigen Vergütung, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten. Mit der Vergütung des Aufsichtsrats hat sich die Hauptversammlung zuletzt im Jahr 2010 befasst. Der Aufsichtsrat erhält neben einer festen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Verfügung, die sich am erreichten EBIT der Gesellschaft orientiert und damit nur mittelbar auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Die Gesellschaft hält die derzeitige Vergütungsstruktur für den Aufsichtsrat nach wie vor für angemessen und plant keine kurzfristigen Änderungen. / 5. Nachfolgeplanung, Diversity und Altersgrenze für Vorstandsmitglieder / Gemäß Ziffer 5.1.2 soll der Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des Vorstands auf Vielfalt (Diversity), insbesondere eine angemessenen Berücksichtigung von Frauen achten und mit dem Vorstand, diesen betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach Sachverstand und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, von denen keines eine Frau ist. Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des Alters und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt. Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 die Festlegung einer Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sowie in Ziffer 5.4.1 die Festlegung einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Bei der mybet Holding SE bestehen für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Altersgrenzen und werden auch nicht als sinnvoll erachtet. / 6. Bildung von Ausschüssen / Gemäß Ziffer 5.3.3 soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden. Ein Nominierungsausschuss besteht zur Zeit nicht, da keine Aufsichtsratswahlen anstehen und derzeit insofern kein Bedarf für einen Nominierungsausschuss besteht. Der Aufsichtsrat wird einen solchen Ausschuss bilden, sobald dies erforderlich wird. / 7. Zusammensetzung des Aufsichtsrats / Der Aufsichtsrat hat bislang keine konkreten Ziele für seine Zusammensetzung entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.1. festgelegt. Der Aufsichtsrat entscheidet bei seinen Personalvorschlägen allein nach Sachverstand und Kompetenz. Ungeachtet dessen gibt es derzeit einen internationalen Vertreter im Aufsichtsrat und eine Frau hat den Vorsitz. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats ist die Mehrheit der Mitglieder des Aufsichtsrats unabhängig. 45 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Die vorgenannte Erklärung vom Dezember 2012 wurde durch die Beschlüsse von Vorstand und Aufsichtsrats vom 30. März 2013 hinsichtlich Kodex Ziffer 5.5.2 und 5.5.3 wie folgt aktualisiert: / Erklärung von Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE gemäß § 161 AktG / Vorstand und Aufsichtsrat einer börsennotierten Aktiengesellschaft sind gemäß § 161 Aktiengesetz verpflichtet, jährlich eine Entsprechenserklärung zu den Empfehlungen des vom Bundesministerium der Justiz im amtlichen Teil des elektronischen Bundesanzeigers bekannt gemachten „Deutschen Corporate Governance Kodex“ abzugeben. Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE erklären, dass den Empfehlungen der „Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex“ seit der letzten Erklärung im Dezember 2011 mit folgenden Ausnahmen entsprochen wurde und wird: / 1. Elektronische Übermittlung der Einberufungsunterlagen für die Hauptversammlung / Der Empfehlung des Kodex in Ziffer 2.3.2 allen in- und ausländischen Finanzdienstleistern, Aktionären und Aktionärsvereinigungen die Einberufung der Hauptversammlung mitsamt den Einberufungsunterlagen auf elektronischem Wege zu übermitteln, wenn die Zustimmungserfordernisse erfüllt sind, kann die mybet Holding SE nur in dem Umfang erfüllen, wie der Gesellschaft entsprechende E-Mail-Adressen der Empfänger zur Verfügung stehen. Die Gesellschaft hat auf ihrer Website eine entsprechende Registrierungsmöglichkeit für ihre Aktionäre geschaffen. / 2. D&O Versicherung / Der Deutsche Corporate Governance Kodex sieht in Ziffer 3.8 Abs. 2 vor, dass bei Abschluss einer D&O-Versicherung für Vorstand und Aufsichtsrat für den Vorstand ein Selbstbehalt von mindestens 10 % des Schadens bis zur Höhe des Eineinhalbfachen der festen jährlichen Vergütung des Vorstandsmitglieds und für den Aufsichtsrat ein entsprechender Selbstbehalt vereinbart werden soll. Die für die Organe der mybet Holding SE abgeschlossene D&O-Versicherung sieht keinen Selbstbehalt vor. Der Aufsichtsrat hat den Vorstandsmitgliedern im Anstellungsvertrag eine D&O-Versicherung ohne Selbstbehalt zugesichert. Die abgeschlossene Versicherung gewährt keinen Versicherungsschutz für vorsätzliche Pflichtverletzungen der versicherten Personen; Versicherungsschutz wird ausschließlich für fahrlässig begangene Pflichtverletzungen gewährt. Nur für fahrlässiges Handeln käme daher ein Selbstbehalt in Betracht. Die Organe der Gesellschaft werden sorgfältig ausgewählt und verfügen über Verantwortungsbewusstsein und unternehmerische Erfahrung. Die Vereinbarung eines Selbstbehalts würde Verantwortungsbewusstsein und Motivation nicht erhöhen. Die Gesellschaft hält daher die Vereinbarung eines Selbstbehalts weder für den Vorstand noch für den Aufsichtsrat für sachgerecht. 46 Casino & Poker Mitarbeiter & Management / 3. Aufgaben des Vorstands / Gemäß Ziffer 4.1.5. des Kodex soll der Vorstand bei der Besetzung von Führungspositionen auf Vielfalt (Diversity) achten und dabei insbesondere eine angemessene Berücksichtigung von Frauen anstreben. Es gibt derzeit keine personalpolitische Richtlinie des Vorstands, die die oben genannten Ziele beinhaltet. Bei der Besetzung von Führungspositionen wird allein nach Sachverstand und Kompetenz entschieden. Derzeit sind einige Führungspositionen im Unternehmen international bzw. mit Frauen besetzt. / 4. Offenlegung der Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat / Vorstand und Aufsichtsrat berichten in der gemäß den Ziffern 4.2.3 – 4.2.5 sowie 5.4.6 des Kodex geforderten Detailtiefe über die Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat. Gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 2 sollen variable Vergütungsteile grundsätzlich eine mehrjährige Bemessungsgrundlage haben und sowohl positiven als auch negativen Entwicklungen Rechnung tragen. Darüber hinaus soll der Aufsichtsrat gemäß Ziffer 4.2.3 Abs. 3 für außergewöhnliche, nicht vorhergesehene Entwicklungen bezüglich variabler Vergütungskomponenten eine Begrenzungsmöglichkeit vorsehen. Eine solche Begrenzungsmöglichkeit ist im bestehenden variablen Vergütungsmodell nicht vorgesehen. Ferner tragen die variablen Vergütungsbestandteile einer negativen Entwicklung derzeit keine Rechnung und es ist keine Begrenzungsmöglichkeit (Cap) für außergewöhnliche Entwicklungen vorgesehen. Die Vorstandsverträge enthalten keine Abfindungsregelung für das vorzeitige Ausscheiden eines Vorstandsmitglieds. Die Gesellschaft geht davon aus, dass geschlossene Verträge auch erfüllt werden. Eine Abfindungsreglung besteht nur im Falle der vorzeitigen Beendigung der Vorstandstätigkeit infolge eines Kontrollwechsels (Change of Control). Diese ist auf die Zahlung der Vergütung für die Restlaufzeit zuzüglich eines Jahresfestgehalts begrenzt. Der Aufsichtsrat hält die Vergütung des Vorstands trotz der vorstehend genannten Abweichungen vom Kodex für angemessen. Ziffer 5.4.6. präferiert gegenüber der Vorfassung nunmehr eine feste Vergütung für den Aufsichtsrat und empfiehlt bei Gewährung einer erfolgsabhängigen Vergütung, diese auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung auszurichten. Mit der Vergütung des Aufsichtsrats hat sich die Hauptversammlung zuletzt im Jahr 2010 befasst. Der Aufsichtsrat erhält neben einer festen Vergütung auch eine erfolgsorientierte Verfügung, die sich am erreichten EBIT der Gesellschaft orientiert und damit nur mittelbar auf eine nachhaltige Unternehmensentwicklung ausgerichtet ist. Die Gesellschaft hält die derzeitige Vergütungsstruktur für den Aufsichtsrat nach wie vor für angemessen und plant keine kurzfristigen Änderungen. / 5. Nachfolgeplanung, Diversity und Altersgrenze für Vorstandsmitglieder / Gemäß Ziffer 5.1.2 soll der Aufsichtsrat bei der Zusammensetzung des Vorstands auf Vielfalt (Diversity), insbesondere eine angemessenen Berücksichtigung von Frauen achten und mit dem Vorstand, diesen betreffend, für eine langfristige Nachfolgeplanung sorgen. Der Aufsichtsrat Bericht des Aufsichtsrats Corporate GovernanceLagebericht entscheidet bei der Besetzung des Vorstands allein nach Sachverstand und Kompetenz. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern, von denen keines eine Frau ist. Eine langfristige Nachfolgeplanung für den Vorstand ist auf Grund des Alters und der Größe des Unternehmens bisher nicht angezeigt. Der Kodex empfiehlt in Ziffer 5.1.2 Absatz 2 die Festlegung einer Altersgrenze für Vorstandsmitglieder sowie in Ziffer 5.4.1 die Festlegung einer Altersgrenze für Aufsichtsratsmitglieder. Bei der mybet Holding SE bestehen für Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats keine Altersgrenzen und werden auch nicht als sinnvoll erachtet. / 6. Bildung von Ausschüssen / Gemäß Ziffer 5.3.3 soll der Aufsichtsrat einen Nominierungsausschuss bilden. Ein Nominierungsausschuss besteht zur Zeit nicht, da keine Aufsichtsratswahlen anstehen und derzeit insofern kein Bedarf für einen Nominierungsausschuss besteht. Der Aufsichtsrat wird einen solchen Ausschuss bilden, sobald dies erforderlich wird. KonzernabschlussAktie / 9. Berichterstattung über aufgetretene Interessenkonflikte / Gemäß Ziffer 5.5.3 soll der Aufsichtsrat in seinem Bericht an die Hauptversammlung über aufgetretene Interessenkonflikte und deren Behandlung informieren. Aufgrund der möglicherweise nicht rechtzeitigen Offenlegung eines potentiellen Interessenkonflikts durch ein Mitglied des Aufsichtsrats (siehe Ziffer 8.) unterblieb eine diesbezügliche vorsorgliche Berichterstattung an die Hauptversammlung 2012 der Gesellschaft. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich aus Gründen rechtlicher Vorsicht entschlossen, insoweit eine Abweichung von der betreffenden Kodexempfehlung für die Vergangenheit zu erklären. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Empfehlung in Ziffer 5.5.3 in Zukunft uneingeschränkt zu entsprechen. mybet Holding SE Kiel, im März 2013 Der Vorstand Der Aufsichtsrat“ / 7. Zusammensetzung des Aufsichtsrats / Der Aufsichtsrat hat bislang keine konkreten Ziele für seine Zusammensetzung entsprechend der Empfehlung in Ziffer 5.4.1. festgelegt. Der Aufsichtsrat entscheidet bei seinen Personalvorschlägen allein nach Sachverstand und Kompetenz. Ungeachtet dessen gibt es derzeit einen internationalen Vertreter im Aufsichtsrat und eine Frau hat den Vorsitz. Nach Einschätzung des Aufsichtsrats ist die Mehrheit der Mitglieder des Aufsichtsrats unabhängig. / 8. Offenlegung von Interessenkonflikten / Gemäß Ziffer 5.5.2 soll jedes Aufsichtsratsmitglied Interessenkonflikte, insbesondere solche, die auf Grund einer Beratung oder Organfunktion bei Kunden, Lieferanten, Kreditgebern oder sonstigen Dritten entstehen können, dem Aufsichtsrat gegenüber offen legen. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein Mitglied des Aufsichtsrats im Rahmen vorbereitender Beratungen und Beschlussfassungen im Zusammenhang mit dem Verkauf des Lotteriegeschäfts (JAXX-Gruppe) im Frühjahr 2012 einem potentiellen Interessenkonflikt unterlag, der dem Aufsichtsrat erst vor der finalen Beschlussfassung über die Transaktion mitgeteilt wurde. Sofern ein potentieller Interessenkonflikt anzunehmen wäre, wäre dieser nicht unverzüglich gegenüber dem Aufsichtsrat offen gelegt worden. Gleiches gilt im Hinblick auf die Übernahme einer Organfunktion durch das betreffende Aufsichtsratsmitglied bei einer zur Erwerbergruppe gehörenden Gesellschaft mit Wirkung zum 1. Dezember 2012. Vorstand und Aufsichtsrat haben sich aus Gründen rechtlicher Vorsicht entschlossen, insoweit eine Abweichung von der betreffenden Kodexempfehlung für die Vergangenheit zu erklären. Vorstand und Aufsichtsrat beabsichtigen, der Empfehlung in Ziffer 5.5.2 in Zukunft uneingeschränkt zu entsprechen. 47 01/12 2 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Zusammenwirken von Vorstand und Aufsichtsrat Ein Grundprinzip des deutschen Aktienrechts ist das duale Führungssystem mit den Organen Vorstand und Aufsichtsrat, die beide mit jeweils eigenständigen Kompetenzen ausgestattet sind. Vorstand und Aufsichtsrat der mybet Holding SE arbeiten bei der Steuerung und Überwachung des Unternehmens eng und vertrauensvoll zusammen. / Vorstand / Der Vorstand der mybet Holding SE setzt sich derzeit zusammen aus dem Vorstandssprecher Mathias Dahms und dem Finanzvorstand Stefan Hänel. Die Vorstände führen gemeinsam als Leitungsorgan die Geschäfte der Gesellschaft mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung in eigener Verantwortung und im Unternehmensinteresse. Der Vorstandssprecher repräsentiert den Vorstand und die Gesellschaft gegenüber der Öffentlichkeit, insbesondere gegenüber Behörden, Verbänden, Wirtschaftsorganisationen und Publikationsorganen. Dem Vorstandssprecher obliegt die Federführung im mündlichen und schriftlichen Verkehr mit dem Aufsichtsrat. Der Vorstand berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über den Gang der Geschäfte und die Lage des Unternehmens einschließlich des Risikomanagements sowie über die Compliance. Für herausragende Geschäftsvorgänge wie Planungsverabschiedung, größere Akquisitionen oder Kapitalmaßnahmen beinhaltet die Geschäftsordnung für den Vorstand Zustimmungsvorbehalte des Aufsichtsrats. Die jeweils aktuelle Geschäftsordnung des Vorstands ist auf der Internetseite der mybet Holding SE im Bereich „Das Unternehmen“ unter „Corporate Governance“ öffentlich zugänglich. / Aufsichtsrat / Der Aufsichtsrat berät und überwacht den Vorstand bei der Leitung des Unternehmens. Er wird in die Strategie und Planung sowie in Fragen von grundlegender Bedeutung für das Unternehmen eingebunden. Die Aufsichtsratsvorsitzende koordiniert die Arbeit im Aufsichtsrat, leitet dessen Sitzungen und nimmt die Belange des Gremiums nach außen wahr. Der Aufsichtsrat der mybet Holding SE setzt sich derzeit aus sechs Mitgliedern zusammen. Antje Stoltenberg (Vorsitzende), Frank Motte (Stellvertreter), Rainer Jacken, Rodolfo Carpintier Santana, Dr. Volker Heeg und Konstantin Urban. Antje Stoltenberg verfügt als Wirtschaftsprüferin und Steuerberaterin und als Geschäftsführende Gesellschafterin der GWU Gesellschaft für Wirtschaftsprüfung und Unternehmensberatung mbH, Kiel, über den gemäß Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) geforderten Sachverstand auf den Gebieten der Rechnungslegung und Abschlussprüfung. Der Aufsichtsrat hat zurzeit zwei Unterausschüsse gebildet: Prüfungs- und Compliance-Ausschuss: Frank Motte (Vorsitz), Antje Stoltenberg, Konstantin Urban Personalausschuss: Antje Stoltenberg (Vorsitz), Rainer Jacken, Dr. Volker Heeg. 48 Casino & Poker Mitarbeiter & Management Der Aufsichtsrat wird vom Vorstand zeitnah und umfassend sowohl schriftlich als auch mündlich informiert. In den turnusmäßigen Sitzungen wird über die Planung, die Geschäftsentwicklung und die Lage des Konzerns einschließlich des Risikomanagements sowie über die Einhaltung von Compliance-Richtlinien berichtet. Bei wesentlichen Ereignissen wird gegebenenfalls eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung einberufen. Für seine Arbeit hat sich der Aufsichtsrat eine Geschäftsordnung gegeben. Die mybet Holding SE hat für alle Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung (D&O-Versicherung) abgeschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat sind dem Unternehmensinteresse der mybet Holding SE verpflichtet. Im abgelaufenen Geschäftsjahr traten keine Interessenkonflikte, die dem Aufsichtsrat unverzüglich offen zu legen waren, auf. Bezüglich eines möglicherweise bestandenen potentiellen Interessenkonflikts sowie eines potentiellen Interessenkonflikts wird auf den Bericht des Aufsichtsrats sowie Ziffer 8. und 9. der Entsprechenserklärung vom März 2013 verwiesen. Kein Vorstandsmitglied hielt mehr als drei Aufsichtsratsmandate bei nicht zum Konzern gehörenden börsennotierten Aktiengesellschaften. / Vergütung von Vorstand und Aufsichtsrat / Die Grundzüge der Vergütungssysteme und die Vergütungen sind im Vergütungsbericht, der Teil des Lageberichts ist, dargestellt. 3 Unternehmensführungspraktiken / Aktionäre und Hauptversammlung / Die Aktionäre üben ihre Rechte in der Hauptversammlung der Gesellschaft aus. Bei der Beschlussfassung entspricht jede Aktie einem Stimmrecht. Die Hauptversammlung wählt den Aufsichtsrat und stimmt über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats ab. Ferner wählt die Hauptversammlung den vom Aufsichtsrat vorgeschlagenen Wirtschaftsprüfer. Sie entscheidet über die Verwendung des Bilanzgewinns, über Kapitalmaßnahmen, über zustimmungspflichtige Unternehmensverträge sowie über die Aufsichtsratsvergütung und Satzungsänderungen. Die ordentliche Hauptversammlung der mybet Holding SE findet jährlich statt; in besonderen Fällen sieht das Aktienrecht die Einberufung einer außerordentlichen Hauptversammlung vor. Jeder Aktionär, der sich rechtzeitig anmeldet, ist zur Teilnahme an der Hauptversammlung berechtigt. Aktionäre, die nicht persönlich teilnehmen können, haben die Möglichkeit, ihr Stimmrecht durch ein Kreditinstitut, eine Aktionärsvereinigung, die von der mybet Holding SE eingesetzten weisungsgebundenen Stimmrechtsvertreter oder einen sonstigen Bevollmächtigten ihrer Wahl ausüben zu lassen. Die Einladung zur Hauptversammlung sowie die für die Beschlussfassungen erforderlichen Berichte und Informationen werden den aktienrechtlichen Vorschriften entsprechend veröffentlicht und auf der Internetseite der mybet Holding SE zur Verfügung gestellt. Bericht des Aufsichtsrats Corporate GovernanceLagebericht / Transparenz / KonzernabschlussAktie Quartal eines jeden Jahres. Die Wahl des Abschlussprüfers obliegt der Hauptversammlung. Die mybet Holding SE veröffentlicht regelmäßig und zeitnah Informationen über die wirtschaftliche Lage des Konzerns sowie alle wesentliche Neuigkeiten, die das Geschäft der mybet-Gruppe betreffen. Der Geschäftsbericht, der Halbjahresfinanzbericht sowie die Zwischenberichte zum ersten und dritten Quartal werden im Rahmen der dafür vorgegebenen Fristen veröffentlicht. Aktuelle Ereignisse werden in Form von Presseinformationen und, falls erforderlich, Ad hoc-Mitteilungen den Kapitalmarktteilnehmern und der Öffentlichkeit gleichermaßen zugänglich gemacht. Die Informationen werden über geeignete elektronische Medien wie E-Mail und Internet verbreitet und stehen in der Regel zeitgleich in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung. Die mybet Holding SE veröffentlicht jährlich einen Finanzkalender, der alle für den Kapitalmarkt relevanten Termine für die Hauptversammlung, Analystenkonferenz und die Veröffentlichung von Berichten umfasst. Der Kalender wird rechtzeitig vor Beginn des betreffenden Geschäftsjahres im Internet veröffentlicht. Auf der Konzern-Website www.mybet-se.com finden sich überdies zahlreiche Informationen zum Unternehmen, zu den Produkten und zum Marktumfeld sowie zur mybet-Aktie in Deutsch und Englisch. / Aktiengeschäfte der Organmitglieder / Director’s Dealings Die Veränderungen im Jahr 2011 und die Wertpapierbestände der einzelnen Gesellschaftsorgane per 31.12.2011 stellen sich wie folgt dar: Name Funktion Wertpapierart Mathias Dahms Vorstandssprecher Stefan Hänel / Risikomanagement / Der verantwortungsbewusste Umgang mit geschäftlichen Risiken gehört zu den Grundsätzen guter Corporate Governance. Das Risikomanagementsystem der mybet Holding SE ist darauf ausgerichtet, dass der Vorstand mögliche Risiken frühzeitig erkennen und, falls erforderlich, Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. In Form einer Score Card werden an Hand von monatlich erstellten Kennzahlen und Reportings aus den einzelnen Unternehmensbereichen zentral mögliche Risiken erfasst und analysiert. Hierbei tragen die berichtenden Unternehmenseinheiten neben vordefinierten Risikokategorien, über die berichtet wird, eine starke Eigenverantwortung, um - individuell und von zentralen Vorgaben unabhängig - mögliche neue Risiken zu erfassen. Die Systeme werden kontinuierlich weiterentwickelt, den sich verändernden Rahmenbedingungen angepasst und von den Abschlussprüfern überprüft. Der Vorstand informiert den Aufsichtsrat regelmäßig über bestehende Risiken und deren Entwicklung. Der Prüfungsausschuss befasst sich insbesondere mit der Überwachung des Rechnungslegungsprozesses, einschließlich der Berichterstattung, der Wirksamkeit des internen Kontrollsystems, des Risikomanagements, der Compliance sowie der Abschlussprüfung. Einzelheiten zum Risikomanagement im mybet-Konzern sind im Risikobericht dargestellt. Hierin ist der gemäß BilMoG geforderte Bericht zum rechnungslegungsbezogenen internen Kontroll- und Risikomanagementsystem enthalten. Stand 31.12.2011 Zugänge Abgänge Stand 31.12.2012 Aktien Optionen 20.000 95.223 20.000 0 0 7.7231 40.000 87.500 Vorstand Aktien Optionen 0 95.223 20.000 0 0 7.7231 20.000 87.500 Frank Motte Aufsichtsrat Aktien Wandelanleihe 4.972 50 0 0 0 0 4.972 50 Rainer Jacken Aufsichtsrat Aktien Optionen 0 11.583 0 0 0 11.5831 0 0 Konstantin Urban Aufsichtsrat Aktien 0 16.000 0 16.000 Aktien 1.078.140 0 1.078.140 0 DGF GmbH2 *1 verfallene, nicht ausgeübte Optionen *2 Gesellschafter der DGF GmbH waren zu gleichen Teilen Rainer Jacken, Mathias Dahms und Stefan Hänel. Durch Ausübung einer Call-Option wurde die DGF GmbH am 21.12.2012 an Herrn Norman Faber (Faber KG) veräußert. / Rechnungslegung und Abschlussprüfung / / Compliance und Verhaltenskodex / Der mybet-Konzern stellt seine Abschlüsse nach den International Financial Reporting Standards (IFRS) auf. Der Einzelabschluss der mybet Holding SE wird nach HGB aufgestellt. Veröffentlicht werden der jährliche Konzernabschluss und der Abschluss der mybet Holding SE sowie drei in der Regel ungeprüfte Berichte über das erste, zweite und dritte Die Einhaltung von Verhaltensmaßregeln, Gesetzen und Richtlinien ist zentraler Bestandteil des unternehmerischen Handelns von mybet. Hierzu zählt neben der Beachtung von Recht, Gesetz und Satzung vor allem auch die Einhaltung der internen Regelwerke sowie der freiwillig eingegangenen Selbstverpflichtungen. Die Integrität im Umgang mit 49 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Mitarbeitern, Geschäftspartnern, Aktionären und der Öffentlichkeit ist für mybet ein unternehmerisches Selbstverständnis. Als Unternehmen, das sich an Firmen der Glücksspielbranche beteiligt, ist sich mybet bewusst, dass die Teilnahme an Geschicklichkeits- und Glücksspielen auch zu problematischem Verhalten bei den Kunden führen kann. Durch Präventionsmaßnahmen und Aufklärung in Zusammenarbeit mit namhaften Suchtforschungsinstituten verfolgen die Unternehmen der mybet-Gruppe konsequent das Ziel, ihre Kunden zu schützen und zum verantwortungsvollen Spielen anzuhalten. Diese wichtige Aufgabe wird sehr ernst genommen. So hat mybet für Spieler, die an sich selbst oder an Dritten ein problematisches Spielverhalten erkennen, eine spezielle Telefon-Hotline eingerichtet. Unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen Telefonnummer 0800 – 5566799, die sowohl im Internet als auch in den Wettshops benannt wird, sind speziell geschulte mybet-Mitarbeiter erreichbar und stehen den Betroffenen als erster Ansprechpartner bei glücksspielbezogenen Problemen zur Verfügung. Im Internet sowie in den terrestrischen Vertriebsstellen werden den Kunden Informationen zu einem bundesweiten Hilferegister zu Beratungs- und Behandlungsmöglichkeiten von Spielern mit Glücksspielproblemen bereitgestellt, das eine gezielte Vermittlung von Betroffenen an die entsprechenden Einrichtungen in der Nähe des jeweiligen Wohnortes ermöglicht. mybet bietet jedem Spieler die Möglichkeit an, sich für einen bestimmten Zeitraum von den Angeboten der mybet ausschließen zu lassen. Sowohl im Rahmen des Internetangebotes als auch beim Vertrieb über Wettvermittlungsstellen können Spieler bei mybet einen Antrag auf Aufnahme in ein anbieterübergreifendes Sperrsystem stellen. Um problematisches Spielverhalten möglichst frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig entgegenzuwirken, hat mybet ein System entwickelt, mit dem spielsuchtgefährdete Personen identifiziert werden. Auf Grundlage eines laufenden Monitoring-Verfahrens wird jeder Spieler einer Risikoklasse zugeordnet. Die Mitarbeiter von mybet, die in regelmäßigem Kontakt mit den Kunden sind, werden intensiv zu sozialen Themen geschult. Dabei werden folgende Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt: ∆∆ Sensibilisierung für die Gefahren der Spielsucht in Zusammenhang mit Sportwetten. ∆∆ Aufklärung über die Wahrscheinlichkeit von Gewinn und Verlust im Bereich der Sportwette. ∆∆ Allgemeine Informationen über problematisches und pathologisches Spielverhalten ∆∆ Früherkennung von problematischem und pathologischem Spielverhalten. ∆∆ Grundsätzliche Möglichkeiten der Beratung und Behandlung von Glücksspielproblemen. ∆∆ Möglichkeiten und Chancen der Verkäuferinnen und Verkäufer bei Kunden mit auffälligem Glücksspielverhalten zu intervenieren und zu helfen bzw. Hilfe zu vermitteln. ∆∆ Informationen und Maßnahmen in Hinblick auf das anbieterüber- 50 Casino & Poker Mitarbeiter & Management greifende Sperrsystem sowie zu den Selbstsperrangeboten von mybet. ∆∆ Generelles Teilnahmeverbot für minderjährige und gesperrte Spieler. mybet ist sich der Verantwortung bewusst, dass Jugendliche unter 18 Jahren keine Glücksspiele in Anspruch nehmen dürfen. Um die Einhaltung des Jugendschutzes zu gewährleisten hat mybet umfangreiche Maßnahmen und Verfahren eingeführt, die sicherstellen, dass M inderjährige die von mybet angebotenen Glücksspielprodukte nicht in Anspruch nehmen können. / Vergütungsbericht / Die Grundzüge des Vergütungssystems für Vorstand und Aufsichtsrat schildern wir im Vergütungsbericht im zusammengefassten Lagebericht (ab S. 52) mybet Holding SE Kiel, im März 2013 Der Vorstand Der Aufsichtsrat Bericht des Aufsichtsrats Corporate GovernanceLagebericht KonzernabschlussAktie 51 01/12 52 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Lagebericht 53 01/12 Struktur & Strategie lagebericht 1 Sport & Pferdewetten Mitarbeiter & Management Zusammengefasster Lagebericht der mybet Holding SE zum 31.12.2012 Grundlagen des Konzerns / 1.1. Geschäftsmodell des Konzerns / Die mybet Holding SE (vormals: JAXX SE) ist die Konzernobergesellschaft der mybet-Gruppe, die in Europa zu den führenden Anbietern und Vermittlern von lizenzierten Glücksspielen zählt. Die Unternehmen der mybet-Gruppe bieten auf der Basis von eigenen Lizenzen und Genehmigungen Glücksspiele in Abhängigkeit von der jeweiligen landesrechtlichen Regelung auf dem europäischen Markt an. Über Online-Angebote wie mybet.com, mybet.de, mybet.it, pferdewetten.de oder serviapuestas.es sowie über Franchise-Wettshops werden die Produkte einer breiten Zielgruppe zur Verfügung gestellt. Zu den Zielmärkten gehören - neben dem Kernmarkt Deutschland – Spanien, Italien, Österreich, Griechenland, Belgien sowie einige Länder Osteuropas, deren regulatorische Rahmenbedingungen das Anbieten von Glücksspielprodukten prinzipiell ermöglichen. / 1.2. Produkte und Segmente / Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit der mybet-Gruppe hat sich im Geschäftsjahr 2012 weiter auf die Produkte Sportwetten, Poker und Casino konzentriert. Der Lotteriebereich wurde durch den Verkauf der deutschsprachigen Aktivitäten unter der Marke JAXX deutlich verkleinert und umfasst nunmehr noch das spanische Geschäft. Am 19.01.2012 hat der Vorstand der mybet Holding SE mit einer privaten Investorengruppe einen Vorvertrag über den Verkauf von Beteiligungen und Assets des Lotteriesegments unterzeichnet. Nach umfassenden Vertragsverhandlungen und einer intensiven Due Diligence ist der Kaufvertrag schließlich am 04.05.2012 unterzeichnet worden. Der Verkauf wurde wirtschaftlich rückwirkend zum 01.01.2012 wirksam. Folglich wurden die vom 01.01.2012 bis zum 30.04.2012 generierten Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe über Kaufpreisanpassungen ertragsmindernd im Entkonsoldierungserfolg berücksichtigt. Der Kaufvertrag beinhaltet die Übertragung von Unternehmen (ShareDeal) und Vermögenswerten wie Domains oder Softwarelizenzen (Asset-Deal), so dass dem Verkaufserlös in Höhe von 12,5 Mio. Euro Aufwendungen aus dem Abgang von Firmenwerten (Goodwills) und Buchwerten der übertragenen Vermögenswerte in Höhe von rund 4,8 Mio. Euro gegenüberstehen. Es verbleibt ein im operativen Ergebnis auszuweisender Entkonsolidierungserfolg von 7,7 Mio. Euro. Der Großteil der Kaufpreissumme war nach Anpassungen in Höhe von 7,1 Mio. Euro sofort fällig, weitere Teilzahlungen in Höhe von 0,6 Mio. Euro folgten am Ende des dritten Quartals 2012 bzw. zu Beginn des vierten Quartals. Die Restsumme in Höhe von 3,5 Mio. Euro wird in Form 54 Casino & Poker eines mit 5 Prozent verzinsten Darlehens mit einer Laufzeit von sechs Jahren und quartalsweiser Tilgung an die Erwerber gestundet. Mitveräußert wurden die JAXX-Domains, die JAXX-Marken sowie die JAXX-Namensrechte. Das spanische Lotteriegeschäft, das von der Tochtergesellschaft DIGIDIS S.L., Madrid, betrieben wird, ist nicht Bestandteil der Transaktion. Die Neupositionierung des Konzerns sowie die Veräußerung der Namensrechte machten auch die Umfirmierung der JAXX SE erforderlich. Die Hauptversammlung stimmte der Umfirmierung in mybet Holding SE im Mai 2012 zu. Die Eintragung ins Handelsregister erfolgte im Juni 2012. Zu den wesentlichen unmittelbaren Beteiligungen der mybet Holding SE gehören nunmehr ∆∆ die QED Ventures Ltd., Malta (99,4 Prozent), die über ihre ebenfalls auf Malta ansässige Tochter PEI Ltd. den Großteil der mybet-Angebote betreibt (z.B. www.mybet.com, www.mybet.de), ∆∆ die DIGIDIS S.L. (62,2 Prozent) und DIGIDIS Iberica SA (50 Prozent), beide Madrid, die das spanische Geschäft beinhalten (z.B. www.netbet.es, wwww.serviapuestas.es, www.poquer.es) ∆∆ der Service- und IT-Dienstleister ANYBET GmbH, Hamburg ∆∆ (100 Prozent), ∆∆ sowie die pferdewetten.de AG, Düsseldorf (63,5 Prozent), zuständig für das Pferdewettgeschäft. Eine umfassende Übersicht der Beteiligungen ist im Beteiligungsspiegel im Anhang zu finden. Die Kernsegmente des mybet-Konzerns bilden Sportwetten, Casinound Poker sowie Pferdewetten. Das Segment Lotterien verliert weiter an Bedeutung. Die Umsätze des Konzerns setzen sich zusammen aus dem Hold der abgeschlossenen Wetten (Wetteinsatz abzüglich Gewinnauszahlungen) und Casino-Spielen, Vermittlungsprovisionen der Pferderennbahnen und Lotterieveranstalter, Vergütungen der Pokernetzwerke (Rake) sowie Service- und Lizenzumsätzen. / 1.3. Forschungs- und Entwicklungstätigkeit / Durch die Fokussierung auf neue Glücksspielprodukte wie Casino und Poker und neue europäische Märkte werden wie schon im Vorjahr in zunehmendem Umfang Glücksspielsoftware und –plattformen entwickelt. Zusätzlich erfordern die Lizenzierungsverfahren in Deutschland und anderen Märkten zum Teil recht umfassende Anpassungen der bestehenden Plattformen. Diese Software versetzt die Unternehmen der mybetGruppe in die Lage, ihren Kunden neue Produkte anzubieten und neue Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Märkte im europäischen Ausland zu erschließen. Zentrale Basis für die Entwicklung neuer Produkte und neuer SoftwareModule bildet die mybet-Plattform, die kontinuierlich von der ANYBET GmbH weiterentwickelt wird. Die aktivierten Eigenleistungen betreffen mit 1.446 TEuro (VJ 1.486 TEuro) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte. Hierbei handelt es sich ausschließlich um selbsterstellte Software für die mybet-Plattform. / 1.4. Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen / Die deutsche Wirtschaft, die den zentralen Absatzmarkt der mybetGruppe darstellt, ist im Jahr 2012 weiter gewachsen. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) war nach ersten Berechnungen des Statistischen Bundesamts um 0,7 Prozent höher als im Vorjahr. In den beiden vorangegangenen Jahren war das BIP allerdings noch sehr viel kräftiger gestiegen (2010 um 4,2 Prozent und 2011 um 3,0 Prozent). Dabei handelte es sich aber primär um Aufholprozesse nach der weltweiten Wirtschaftskrise 2009. Im Jahr 2012 erwies sich die deutsche Wirtschaft dagegen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld als widerstandsfähig und trotzte der europäischen Rezession. Allerdings hat sich die deutsche Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte deutlich abgekühlt. Mit dem moderaten Wachstumstempo liegt Deutschland erneut über dem vom Statistischen Bundesamt erwarteten Durchschnitt von -0,4 Prozent in der Eurozone. Die anderen großen Industrienationen Europas haben die Wirtschaftskrise noch nicht verdaut. So rutschten Spanien (-1,4 Prozent) und Italien (-2,3 Prozent) noch tiefer in die Rezession. Den höchsten Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone verzeichnete erneut Griechenland mit -6,0 Prozent. Marktumfeld Nach einer Studie des Beratungsunternehmens MECN lag der Bruttorohertrag von Sportwetten in Deutschland im Jahr 2011 bei rund 617 Mio. Euro. Knapp die Hälfte (288 Mio. Euro) entfiel davon auf Online-Angebote, 191 Mio. Euro auf Wettshops. Im Falle einer weitgehenden Liberalisierung des deutschen Glücksspielmarkts rechnet MECN mit einem Anstieg des Bruttorohertrags (vergleichbar mit dem Umsatz/Hold der mybet-Gruppe) aus Online-Glücksspielen bis 2015 auf 1,7 Mrd. Euro. Im Jahr 2011 lagen die Erträge aus Online-Sportwetten, -Poker, –Casino und -Lotto bei rund 1,0 Mrd. Euro. Aus der Höhe der Steuereinnahmen, die von den beiden zuständigen Finanzämtern in Hessen und Schleswig-Holstein für das Jahr 2012 gemeldet wurden, lässt sich ein Wetteinsatzvolumen von etwa 3,2 Mrd. Euro ableiten. Der Markt für legale und lizenzierte Sportwetten ist demnach bereits halb so groß wie der seit vielen Jahren etablierte Markt für Lotterieprodukte. Die Spieleinsätze des Deutschen Lotto- und Toto-Blocks, die im Wesentlichen Lotterieprodukte umfassen, gingen weiter um 3,7 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro zurück. Der staatliche Monopolist befindet sich somit unverändert im Abwärtstrend, obwohl 2012 mit der Einführung der neuen paneuropäischen Lotterie „Eurojackpot“ ein neuer Hoffnungsträger auf den Markt gebracht wurde, dessen Erwar- Lagebericht KonzernabschlussAktie tungen sich aber bisher nicht erfüllten. Diese Entwicklung unterstreicht die Bedeutung des rechtzeitigen Verkaufs des eigenen deutschen Lotteriegeschäfts. Nach Studien von Goldmedia und H2 Gambling ist mit einem Anstieg des globalen Online-Glücksspiel-Markts von etwa fünf Prozent pro Jahr bis 2015 zu rechnen. In Europa ist das Wachstumstempo noch deutlich höher: Nach Einschätzung der Marktforscher soll die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (CAGR: Compounded Annual Growth Rate) von 2003 bis 2015 bei rund 23 Prozent liegen. / 1.5. Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen / Zu Beginn des Jahres 2012 ist in Schleswig-Holstein ein neues Glücksspielgesetz in Kraft getreten, das eine kontrollierte Öffnung des Marktes vorsieht. Die Rahmenbedingungen sind vergleichbar mit denen anderer regulierter europäischer Märkte: eine unlimitierte Anzahl an Sportwettkonzessionen, eine maßvolle Besteuerung des Nettospielertrags (Hold) in Höhe von 20 Prozent und die Öffnung des Internets für Lotterien, Poker und andere Glücksspiele. Anfang Mai 2012 hat die mybet-Tochter PEI Ltd. eine der ersten Lizenzen für Sportwetten erhalten. Im Dezember 2012 folgte die Genehmigung für die Veranstaltung und Vermarktung von Casino- und Pokerprodukten. Mitte 2012 haben sich die anderen 15 Bundesländer auf eine politische Kompromisslösung verständigt und den Glücksspieländerungsstaatsvertrag (GlüÄndStV) auf den Weg gebracht. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein ist dem Vertrag im Januar 2013 – trotz massiver Kritik der Oppositionsparteien und der EU-Kommission - beigetreten. Es ist jedoch schon jetzt abzusehen, dass auch dieses Gesetz europa- und verfassungsrechtlich scheitern wird. In einem Beschluss vom 24. Januar 2013 hat der Bundesgerichtshof bereits früher geäußerte Bedenken an dem Regulierungsmodell wiederholt und wesentliche Fragen zur Vereinbarkeit mit Europarecht dem Europäischen Gerichtshof vorgelegt. Die im GlüÄndStV vorgesehene willkürliche Anzahl von 20 Sportwettlizenzen, das Verbot von Online-Casino und -Poker sowie die Begründung des Lotteriemonopols auf Basis der Suchtbekämpfung sind Eckpunkte, die von der EU-Kommission und Gerichten bereits früher scharf kritisiert wurden. Auch wenn die Anwendbarkeit des Regulierungsmodells aufgrund seiner Europarechtswidrigkeit generell in Frage steht, hat sich mybet zunächst am Lizenzierungsprozess beteiligt. Die Lizenzanträge wurden fristgerecht Mitte Januar 2013 beim federführenden hessischen Innenministerium eingereicht. Mit einer Vergabe der Lizenzen ist nicht vor Ablauf des ersten Halbjahres 2013 zu rechnen. Eine besondere Bedrohung für die Anbieter von Sportwetten im Internet ging zunächst noch von der hohen Steuerbelastung der Wetteinsätze durch die Änderung des Rennwett- und Lotteriegesetzes aus. Seit dem 1. Juli 2012 werden Sport- und Pferdewetten in Deutschland mit fünf Prozent auf den Einsatz besteuert. Von den Anbietern wird diese Steuer jedoch branchenweit wie eine Verbrauchssteuer gehandhabt und direkt an den Kunden weitergeben. Die Endkunden haben dies weitestgehend akzeptiert, da fast alle Anbieter von Sport- und Pferdewetten die Steuern an die Kunden weitergeben oder sich vom deutschen Markt 55 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten zurückgezogen haben. Die Auswirkungen auf die Ergebnisse der Anbieter schienen daher zunächst relativ gering. Im vierten Quartal 2012 konnte man jedoch anhand von Spielverhaltensanalysen feststellen, dass auf Dauer ein kaufkraftmindernder Effekt nicht auszuschließen ist. In den meisten anderen Kernländern Europas ist die Liberalisierung der Glücksspielmärkte weitestgehend abgeschlossen. In Italien, Spanien und Belgien haben Gesellschaften der mybet-Gruppe erfolgreich Lizenzen erhalten und auf Basis dieser ihren Geschäftsbetrieb aufgenommen. Weitere Länder wie die Niederlande oder die Schweiz planen ebenfalls, ihre Märkte dem Internetzeitalter entsprechend zu reformieren und Online-Angebote von Glücksspielen zuzulassen. mybet wird die regulatorische Entwicklung in diesen Märkten weiter beobachten. 2 Geschäftsentwicklung Die Bruttogesamtleistung des mybet-Konzerns erhöhte sich im Geschäftsjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 26,5 Prozent auf 240,6 Mio. Euro. Der Umsatz stieg aufgrund des Wegfalls der Erlöse aus dem veräußerten Lotteriebereich unterproportional um 14 Prozent auf 69,2 Mio. Euro. Insgesamt hat sich der Konzern im Geschäftsjahr 2012 positiv entwickelt und die Erwartungen des Managements an die Umsatzentwicklung erfüllt. Die Umsatzprognose, die mit Vorlage des Geschäftsberichts Ende März 2012 veröffentlicht wurde, lag zwischen 60 und 70 Mio. Euro. Im Herbst wurde die Planungsbandbreite auf 65 bis 70 Mio. Euro konkretisiert. Für das operative EBIT rechnete die Gesellschaft zunächst mit einer Spannbreite von -4,0 bis +4,0 Mio. Euro, die im Herbst auf 0,3 Mio. Euro bis 1,3 Mio. Euro konkretisiert wurde. Mit einem operativen EBIT (vor Entkonsolidierungserfolg und Tantiemen) in Höhe von -0,1 Mio. Euro (VJ 1,6 Mio. Euro) lag das erzielte Ergebnis somit leicht unter den Erwartungen. Die Abweichung resultiert aus der weiterhin schwachen wirtschaftlichen Lage in Spanien sowie aus einer niedrigen Marge im Buchmachergeschäft im Dezember 2012. Casino & Poker Mitarbeiter & Management überproportionale Entwicklung resultiert aus einer von 17,2 Prozent auf 17,5 Prozent verbesserten Marge. Dabei wiesen die Quartale einen typischen Verlauf auf: Auf einen starken Jahresauftakt im ersten Quartal mit einer Marge von 20,2 Prozent folgte mit dem EM-Quartal eine zwar einsatzstarke, allerdings auch margenschwache Periode. Das dritte Quartal, das generell von der Sommerpause in den europäischen Fußballligen geprägt ist, fiel 2012 aufgrund von niedrigen Margen besonders schwach aus. Mit Beginn der Saison 2012/2013 erstarkte auch das Wettgeschäft wieder: Das Q4 2012 lag mit Wetteinsätzen in Höhe von 49,9 Mio. Euro nur leicht unter dem EM-Rekordquartal Q2 und 29 Prozent über dem dritten Quartal. Zwar erwirtschafteten mybets Buchmacher im vierten Quartal einen Rekord-Hold, der zum ersten Mal in der Geschichte von mybet die 10-Millionen-Euro-Marke überstieg. Der Anstieg blieb mit 25,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr dennoch hinter den Erwartungen zurück, da der Dezember mit einer relativ geringen Marge das bis dahin gute Gesamtbild des vierten Quartals eintrübte. Mit der schleswig-holsteinischen Lizenz ist es mybet gelungen, wieder vermehrt Vermarktungspartner in Deutschland zu finden. Zuvor hatten die großen Vermarkter aufgrund der unklaren regulatorischen Situation noch stark zurückhaltend agiert. Durch Kooperationen mit den Bundesligavereinen Fortuna Düsseldorf und der SpVgg Greuther Fürth sowie dem Deutschen Handball-Bund konnte mybet seine Markenbekanntheit weiter ausbauen: In der jüngsten im Januar 2013 durchgeführten Umfrage zur Brand-Wahrnehmung von Sportwettanbietern hat die GfK-Tochter Anzahl der Registrierungen in 2012 186.000 nurago ermittelt, dass mybet mittlerweile eine ungestützte Bekanntheit von neun Prozent erreicht und damit auf Platz 3 der in Deutschland aktiven Anbieter rangiert. / 2.1. Segment Sportwetten / Die Umsätze des Sportwettsegments resultieren im Wesentlichen aus dem Sportwettgeschäft der QED Ventures Ltd., Malta, die über ihre Tochter PEI Ltd. das mybet-Angebot betreibt. Die Wetteinsätze im Segment lagen im Geschäftsjahr 2012 mit 186 Mio. Euro rund 35 Prozent über denen des Vorjahreszeitraums. Die Einsätze verteilten sich zu 49 Prozent auf Internetangebote (online) und zu 51 Prozent auf stationäre Vermittlung in Wettshops (offline). Erneut fiel das Wachstum im Online-Geschäft mit über 45 Prozent weit stärker aus als in den mybet-Wettshops (+26 Prozent). 45% Wachstum mit Online-Sportwetten Der Rohertrag (Hold) lag 2012 mit 32,6 Mio. Euro rund 37 Prozent über dem des Vorjahres. Die im Vergleich zum Anstieg der Wetteinsätze leicht 56 Als Resultat aus den Werbeaktivitäten konnte die Anzahl der Registrierungen im Jahr 2012 um 186.000 auf nunmehr 1.048.000 erhöht werden. Das entspricht einem Zuwachs von knapp 22 Prozent. Die durchschnittliche Anzahl der aktiven Online-Kunden lag mit 107.900 sogar 40 Prozent über dem Vorjahr, in dem rund 77.100 Kunden mindestens einmal aktiv waren. Auf monatlicher Basis waren 2012 22.353 Kunden mindestens einmal aktiv (+28 Prozent). Im vierten Quartal 2012 waren 25.583 Kunden mindestens einmal im Monat aktiv (+36 Prozent). Der durchschnittliche monatliche Wetteinsatz pro aktivem Kunden stieg erneut von 298 Euro in 2011 auf 338 Euro in 2012. Im vierten Quartal 2012 lag der Pro-Kopf-Wetteinsatz pro Monat bei 335 Euro (VJ 321 Euro). Die Zahl der Franchise-Wettshops von mybet ging vor dem Hintergrund der Optimierung der Shopstruktur zum 31.12.2012 weiter auf 443 (VJ 501) zurück. Die Anzahl der Shops in Deutschland verringerte sich von 275 auf 232. Den Erfolg dieser Optimierungsstrategie verdeutlicht der Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance 43-prozentige Anstieg der durchschnittlichen Wetteinsätze pro Shop von 151 TEuro auf 216 TEuro. Lagebericht KonzernabschlussAktie Insgesamt stiegen die Umsatzerlöse des Sportwettsegments von 25,1 Mio. Euro im Vorjahr auf 33,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2012. Das EBIT des Sportwettsegments lag bei -0,6 Mio. Euro (VJ 1,1 Mio. Euro). Kennzahlen Sportwetten 2012 T€ 2011 T€ Veränderung in % Q1 2012 T€ Q2 2012 T€ Q3 2012 T€ Q4 2012 T€ Q4 2011 T€ Veränderung Q4 in % 186.127 138.029 34,8% 45.930 51.707 38.639 49.851 40.358 23,5% 90.539 62.339 45,2% 20.614 23.481 20.771 25.674 18.156 41,4% 49% 45% 45% 45% 54% 52% 45% 95.588 75.690 25.316 28.226 17.868 24.177 22.202 51% 55% 55% 55% 46% 48% 55% 32.553 23.692 9.284 7.237 5.805 10.227 8.139 Marge in % 17,5% 17,2% 20,2% 14,0% 15,0% 20,5% 20,2% Hold online 11.564 7.806 3.031 2.193 2.219 4.121 2.616 Marge in % 12,8% 12,5% 14,7% 9,3% 10,7% 16,1% 14,4% Hold offline 20.990 15.886 6.253 5.044 3.586 6.106 5.523 Marge in % 22,0% 21,0% 24,7% 17,9% 20,1% 25,3% 24,9% Bestandskunden (in Tsd.) 1.048 862 21,6% 903 959 1.000 1.048 862 21,6% Aktive Kunden in der Periode (in Tsd.) 107,9 77,1 40,0% 37,3 45,2 44,9 51,2 33,2 54,3% Aktive Sportwettkunden im Monat (in Tsd.) 22,4 17,4 28,1% 20,9 23,1 19,8 25,6 18,9 35,7% Wetteinsatz je aktiver Kunde im Monat (€) 338 298 13,3% 329 338 349 335 321 4,2% Wetteinsätze online in % vom Wetteinsatz offline in % vom Wetteinsatz Hold 26,3% 37,4% 48,1% 32,1% 8,9% 25,7% 57,6% 10,6% Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte / 2.2. Segment Casino & Poker / Das Casino- und Pokersegment wird im Wesentlichen von den Angeboten auf der in Malta lizensierten mybet.com-Plattform getragen. Auf Basis der Lizenzen in Spanien und Italien wurden seit Mitte des Jahres sukzessive die Websites www.netbet.es, www.poker770.es, www.mybet.it sowie poquer.es gelauncht. Das Casino- und Poker-Angebot auf der deutschen mybet.de-Plattform, das auf der im Dezember erteilten schleswig-holsteinischen Glücksspiellizenz basiert, wird erst in 2013 an Bedeutung zunehmen. Selling-Aktivitäten auf die Casino- und Poker-Angebote weitergeführt werden. / 2.3. Segment Lotterien / Der Lotteriebereich repräsentiert das Lotteriegeschäft der spanischen Tochter DIGIDIS S.L. Im Vorjahr sowie in den ersten vier Monaten 2012 ist noch das Lotto- und Tippgemeinschaftsgeschäft von JAXX und Vendo enthalten. Das Geschäft mit deutschsprachigen Lotterieangeboten wurde mit Wirkung zum 01.05.2012 veräußert. Die Umsätze im Segment stiegen in 2012 von 17,1 Mio. Euro um 26,7 Prozent auf 21,7 Mio. Euro. Das EBIT konnte von 1,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 3,0 Mio. Euro in 2012 gesteigert werden. Ursächlich für den starken Anstieg von Umsatz und Ertrag ist die deutliche Erhöhung der aktiven Kundenbasis. Der Umsatz im Segment ging infolge des Verkaufs im Vergleich zu 2011 von 13,7 Mio. Euro um mehr als die Hälfte auf 6,2 Mio. Euro zurück. Das spanische Lotteriegeschäft ist weiterhin fest im Griff der Finanz- und Wirtschaftskrise. Hieraus resultiert auch ein negativer EBIT-Beitrag des spanischen DIGIDIS-Teilkonzerns von rund -1,1 Mio. Euro. Die hohe Profitabilität unterstreicht die wirtschaftliche Bedeutung des Segments für die gesamte Gruppe. Das Wachstum ist jedoch im hohen Maße abhängig von der Entwicklung des Sportwettbereichs, in dem fast ausschließlich neue Kunden geworben und mittels geeigneter Cross- Das Segment-EBIT für 2012 verringerte sich von 3,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf -0,3 Mio. Euro in 2012. Ursächlich sind der Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts sowie die schwache Entwicklung der spanischen Konzerngesellschaften. 57 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Das Vorjahresergebnis ist positiv beeinflusst von der Ertragsstärke des bisher betriebenen Modells, das nach der vom Vorstand eingeleiteten Restrukturierung in 2010 zur Erreichung einer Verkaufsfähigkeit deutlich zweistellige EBIT-Margen erzielen konnte. Das Modell, das auf einer Wettlizenz in England basierte, hätte jedoch in dieser Form nicht fortgeführt werden können, ohne die Erteilung der Sportwett- und CasinoLizenzen in Deutschland zu gefährden. Daher waren der Verkauf des Lotteriegeschäfts und die damit verbundene Stärkung der Finanzkraft der Gesellschaft die zwingende Konsequenz. / 2.4. Segment Pferdewetten / Das Segment Pferdewetten umfasst die Aktivitäten der pferdewetten. de AG sowie für die ersten vier Monate des Geschäftsjahres 2012 das Umsatzsteigerung im Segment Pferdewetten 17,3% Pferdewettgeschäft der JAXX.com-Plattform und der telefonischen Wettannahme Telewette. Beide letztgenannten Teilbereiche wurden gemeinsam mit dem Lotteriebereich verkauft. umsatzerlöse Casino & Poker Mitarbeiter & Management Der weitere Ausbau der neuen pferdewetten.de-Website, erfolgreiche Marketingmaßnahmen in der Hauptsaison für Pferderennen und die Einführung des Wettangebots auf mobilen Endgeräten (Android und iPhone) haben zu einer deutlichen Verbesserung der Umsatz- und Ertragslage geführt. Der Segmentumsatz ist in 2012 von 4,8 Mio. Euro um 17,3 Prozent auf 5,7 Mio. Euro gestiegen. Das EBIT konnte von -55 Tsd. Euro auf 290 Tsd. Euro deutlich verbessert werden. 3 Finanzanalyse / 3.1. Ertragslage / 3.1.1. Ertragslage des Konzerns Bei einer Bruttogesamtleistung von 240,6 Mio. Euro (VJ 190,2 Mio. Euro) ist der Konzernumsatz im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahreszeitraum infolge der deutlich gestiegenen Kundenbasis im Sportwettbereich um 14 Prozent von 60,7 Mio. Euro auf 69,2 Mio. Euro gestiegen. Die Erlöse resultierten zu 49 Prozent aus Sportwetten, zu 31 Prozent aus dem Segment Casino & Poker, zu 9 Prozent aus Lotterien sowie zu 8 Prozent auf Pferdewetten. 3 Prozent entfallen auf sonstige operative Segmente. Der Net Gaming Revenue (NGR), der den um Wettsteuern bereinigten Umsatz darstellt, stieg von 60,1 Mio. Euro um 13,6 Prozent auf 68,3 Mio. Euro. 2012 2011 Veränderung 2010 2009 2008 T€ T€ % T€ T€ T€ Bruttogesamtleistung 240.593 190.152 +26,5 154.075 129.319 123.542 Gewinnauszahlungen 171.399 129.466 +32,4 102.886 81.415 77.883 69.195 60.686 +14,0 51.189 47.904 45.654 Sportwetten 33.764 25.096 +34,5 21.300 15.659 n/a Casino & Poker 21.671 17.100 +26,7 12.863 9.359 n/a Lotterien 6.236 13.667 -54,4 13.562 19.553 n/a Pferdewetten 5.685 4.847 +17,3 2.979 3.244 n/a Net Gaming Revenue 68.312 60.128 +13,6 50.705 47.290 45.178 Umsatzerlöse ... davon ... 58 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Sportwetten Umsatzentwicklung Mio. € Lagebericht KonzernabschlussAktie Casino & Poker Lotterien Pferdewetten Sonstige 1,8 70 0,4 60 4,8 50 13,7 10 1,4 6,2 25,1 0,3 2,6 1,5 1,4 10 6,2 1,5 1,0 5,2 5,5 10,5 9,7 33,8 1,2 1,2 0,8 4,7 17,1 20 0,7 0,1 5,7 21,7 40 30 20 7,4 6,1 0 0 2011 2012 Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012 Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte Der Personalaufwand lag im Geschäftsjahr 2012 mit 11,0 Mio. Euro leicht über dem Niveau des Vorjahres (10,4 Mio. Euro). Hierin enthalten sind Tantiemen in Höhe von 446 TEuro, die dem Vorstand insgesamt auf Grundlage des Vergütungssystems gewährt wurden. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl ist mit 176 gegenüber dem Vorjahr (177) zwar nahezu unverändert. Durch die Veräußerung des Lotteriebereichs hat es jedoch einige strukturelle Veränderungen gegeben. So wurden von den Tochtergesellschaften insbesondere in den Bereichen Buchhaltung, Controlling und Recht Funktionen verstärkt von der Holding über- nommen. Gleichzeitig hat die hohe Wachstumsgeschwindigkeit im Sportwettsegment eine Verstärkung der operativen Teams erforderlich gemacht, vor allem in den Bereichen Software-Entwicklung, Shop-Service und Kundenbetreuung. Der Aufwand je Mitarbeiter hat sich geringfügig von 59 TEuro im Vorjahr auf 62 TEuro erhöht. Der Umsatz je Mitarbeiter ist weiter von 343 TEuro auf 393 TEuro gestiegen. Die Personalaufwandsquote ist von 17,1 auf 15,9 Prozent zurückgegangen. Entwicklung Personalaufwand Personalaufwand Personalaufwandsquote Mio. €/% 17,1% 12 15,9% 10 10,4 15% 16,6% 3 11,0 16,8% 15,3% 15,2% 15% 3,0 2,8 10% 8 2 2,5 2,6 10% 6 5% 4 1 5% 0 Quote 2 Quote 0 2011 2012 Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012 Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte Der Materialaufwand, der im Wesentlichen von den Kunden in Anspruch genommene Boni sowie Lizenzgebühren für Casino-Softwareanbieter und Pokernetzwerke enthält, ist im Zuge des starken Wachstums im Kerngeschäft um 8,0 Prozent auf 9,7 Mio. Euro angestiegen. Aus Gründen einer höheren Transparenz wurden die Boni im Geschäftsjahr 2012 - auch rückwirkend für die Vorjahre - aus dem sonstigen betrieblichen Aufwand in den Materialaufwand umgegliedert. 59 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind in 2012 gegenüber dem Vorjahr von 37,4 Mio. Euro um 31,9 Prozent auf 49,4 Mio. Euro gestiegen. Wesentlichen Anteil an den sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben Provisionen für die Wettshops sowie Marketingkosten. Der deutliche Anstieg der an Kooperationspartner abzuführenden Provisionen von 13,9 Mio. Euro um 54,6 Prozent auf 21,4 Mio. Euro ist auf den Verkauf des Lotteriegeschäfts zurückzuführen. Aus ehemaligen Konzernaufwendungen wurden Drittaufwendungen. Der Effekt beläuft sich im Berichtszeitraum auf 3.255 TEuro. Um diesen Effekt bereinigt hat sich diese Kostenposition unterproportional zum Wachstum des Holds aus Sportwetten entwickelt. Casino & Poker Mitarbeiter & Management Die Marketingaufwendungen sind im Jahresvergleich um 34,3 Prozent auf 15,0 Mio. Euro gestiegen. Insbesondere im Umfeld der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine wurden verstärkt erfolgreiche Maßnahmen zur Neukundengewinnung durchgeführt. Insgesamt hat mybet im zurückliegenden Geschäftsjahr die hohe Effizienz seiner Marketingaktivitäten bestätigt. Der Marketingaufwand lag im Verhältnis zum Umsatz bei etwa 22 Prozent, nach 18 Prozent im Vorjahr. Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens MECN aus dem Jahr 2012 , liegt mybet mit dem relativ geringen Verhältnis deutlich unter dem Branchenschnitt von 26 Prozent in den Jahren 2011 und 2010. Fünfjahresübersicht der wesentlichen Aufwandspositionen 2012 2011 Veränderung in % 2010 2009 2008 T€ T€ % T€ T€ T€ Materialaufwand 9.674 8.954 +8,0 4.249 2.247 1.791 Personalaufwand 10.991 10.369 +6,0 10.700 10.081 9.835 176 177 191 201 184 Sonstiger betrieblicher Aufwand 49.377 37.444 +31,9 38.259 34.551 33.012 davon Marketing 15.038 11.201 +34,3 13.135 9.285 9.591 davon Provisionen 21.426 13.863 +54,6 12.744 9.370 9.089 Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) Der Entkonsolidierungserfolg aus der Veräußerung des Lotteriegeschäfts und das solide Umsatzwachstum haben im Geschäftsjahr 2012 zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnissituation der mybet-Gruppe geführt. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) konnte 2012 von 6,9 Mio. Euro auf 11,0 Mio. Euro verbessert werden. Die Abschreibungen haben sich infolge des deutlich reduzierten Tippgemeinschaftsgeschäfts in Spanien von 5,2 Mio. Euro auf 3,7 Mio. Euro verringert. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) hat sich aufgrund des Entkonsolidierungserfolgs von 1,6 Mio. Euro in 2011 auf 7,2 Mio. Euro 2012 verbessert. Das Ergebnis vor Steuern lag in 2012 bei 7,2 Mio. Euro (VJ 1,3 Mio. Euro). Das Konzernergebnis lag 2012 bei 6,1 Mio. Euro (VJ 1,5 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie lag 2012 bei 0,25 Euro gegenüber 0,06 Euro im Vorjahr. Ergebnisentwicklung (EBITDA/EBIT) EBITDA EBIT in T€ 14.000 12.000 10.000 8.000 6.000 4.000 10.992 7.248 6.871 2.000 0 6.955 3.040 1.633 5.953 1.789 1.297 -300 482 -975 -2.000 2011 60 2012 Q1 2012 Q2 2012 Q3 2012 Q4 2012 Bei den Quartalsangaben handelt es sich um ungeprüfte Werte Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Fünfjahresübersicht Ergebnis 2012* 2011 Veränderung in % 2010 2009 2008 T€ T€ % T€ T€ T€ 10.992 6.871 +60,0 546 4.212 5.957 EBIT 7.248 1.633 +343,9 -3.814 -6.717 -10.441 Ergebnis vor Steuern 7.209 1.252 +475,8 -4.221 -7.198 -10.418 Konzernergebnis 6.108 1.499 +307,5 -4.170 -7.195 -16.922 Ergebnis je Aktie 0,25 0,06 -0,21 -0,46 -1,06 EBITDA * Im Ergebnis 2012 ist ein Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 7,7 Mio. Euro enthalten. / 3.2. Finanzlage / 3.1.2. Ertragslage der mybet Holding SE Die Umsatzerlöse der Konzernmuttergesellschaft mybet Holding SE beliefen sich in 2012 auf 970 TEuro (VJ 1.044 TEuro) und resultieren aus Verwaltungskostenumlagen an verbundene Unternehmen. Der starke Anstieg der sonstigen betrieblichen Erträge auf 3,9 Mio. Euro (VJ 0,4 Mio. Euro) resultiert aus dem Veräußerungserlös aus dem Verkauf des Lotteriebereichs. Darüber hinaus sind hierin an Tochtergesellschaften weiterberechnete Leasingaufwendungen sowie Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen enthalten. Die Personalaufwendungen lagen im Berichtszeitraum bei 2.039 TEuro (VJ 1.682 TEuro) und beinhalten die Tantieme für den Vorstand in Höhe von 446 TEuro. Die Anzahl der fest angestellten Mitarbeiter lag unverändert bei 17. Der Anstieg der sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 2,5 Mio. Euro im Vorjahr auf 2,8 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2012 resultiert im Wesentlichen aus Forderungsverzichten gegenüber verbundenen Unternehmen im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts. Die Abschreibungen lagen 2012 bei 23 TEuro (VJ 142 TEuro). Das Zinsergebnis 2012 in Höhe von 705 TEuro (VJ 1.473 TEuro) enthält im Wesentlichen Zinserträge aus Darlehen, die Tochtergesellschaften gewährt wurden. Der Jahresüberschuss der mybet Holding SE betrug 2012 652 TEuro. Im Vorjahr erzielte die Holding noch einen Verlust in Höhe von -1.379 TEuro. 3.2.1. Finanzlage des Konzerns Dem positiven Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit von 4,1 Mio. Euro sowie Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagever- 14,9 Mio€ ZahlungsmittelBestand mögens und Geschäftseinheiten in Verbindung mit der Veräußerung des Lotteriegeschäfts in Höhe von 7,8 Mio. Euro stehen Mittelabflüsse aus der Investitionstätigkeit in Höhe von 4,6 Mio. Euro gegenüber. Investitionen flossen primär in die Weiterentwicklung der mybet-Wettplattform. Insgesamt lag der Zahlungsmittelbestand am 31.12.2012 bei 14,9 Mio. Euro (VJ 7,2 Mio. Euro). 1,7 Mio. Euro hiervon entfallen auf gegebene Sicherheiten (VJ 1,4 Mio. Euro). Im September 2008 hat die mybet Holding SE eine mit 6,66 Prozent verzinste Wandelschuldverschreibung (ISIN DE000A0XYGS9) ausgegeben. In 2012 wurden insgesamt 50 Teilschuldverschreibungen in 500 Aktien gewandelt, womit zum 31.12.2012 noch 4.019 Teilschuldverschreibungen im Bestand waren. Diese Anleihe wird im Dezember 2013 fällig. Fünfjahresübersicht Liquidität Cash-Bestand Liquiditätsgrad 2* 2012 2011 2010 2009 2008 T€ T€ T€ T€ T€ 14.884 7.187 5.798 10.034 12.861 159% 136% 80% 132% 125% *Der Liquiditätsgrad 2 beschreibt das Verhältnis des kurzfristigen Vermögens (exkl. Vorräte) zu den kurzfristigen Verbindlichkeiten 61 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten 3.2.2. Finanzlage der SE Das Umlaufvermögen der Konzernmuttergesellschaft mybet Holding SE lag zum Bilanzstichtag bei 22,5 Mio. Euro (VJ 18,2 Mio. Euro) und setzt sich im Wesentlichen aus Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen sowie aus liquiden Mitteln zusammen. Durch die Veräußerung des Lotteriebereichs haben sich der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten von 1,2 Mio. Euro im Vorjahr auf 7,4 Mio. Euro in 2012 erhöht. 3.2.3. Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements Das Finanzmanagement der mybet Holding SE strebt überwiegend kurzfristig verfügbare, geldmarktnahe Anlagen mit einem ausgewogenen Chance-/Risiko-Verhältnis an. Es umfasst das Monitoring der Zahlungsmittel, die Überwachung bestimmter Cash-Kennzahlen und die Sicherstellung der Liquidität. Grundsätzlich verfolgt mybet das Ziel, bei einer anhaltend positiven Ertragslage zukünftig eine regelmäßige Dividende zu zahlen. / 3.3. Vermögenslage / 3.3.1. Vermögenslage des Konzerns Die langfristigen Vermögenswerte sind zum 31.12.2012 gegenüber dem Bilanzstichtag 31.12.2011 von 18,8 Mio. Euro auf 20,4 Mio. Euro gestiegen. Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich im Wesentlichen durch den Cash-Zufluss aus dem Verkauf um 4,9 Mio. Euro auf 23,5 Mio. Euro erhöht. Eigen- und Fremdkapital Eigenkapital Fremdkapital (langfristig) Eigenkapitalquote Mitarbeiter & Management Das Eigenkapital ist im Vergleich zum Bilanzstichtag 31.12.2011 im Wesentlichen infolge des positiven Jahresergebnisses um 5,8 Mio. Euro auf 28,5 Mio. Euro zum 31.12.2012 gestiegen. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich bei einer um 6,6 Mio. Euro auf 43,9 Mio. Euro gestiegenen Bilanzsumme auf 64,9 Prozent. 64,9% Eigenkapitalquote Die mybet-Gruppe ist seit der Rückführung einer Wandelanleihe Ende 2011 weitestgehend frei von langfristigen zinstragenden Verbindlichkeiten. Die in der Bilanz ausgewiesenen langfristigen Schulden in Höhe von 0,7 Mio. Euro (VJ 1,1 Mio. Euro) umfassen zu einem Großteil ein lokales Bankdarlehen, das der spanischen Tochtergesellschaft DIGIDIS S.L. gewährt wurde sowie ein Hypothekendarlehen für Ferienwohnungen auf Rügen. Aus dem ursprünglichen Bestand von zehn Apartments wurden inzwischen sieben verkauft. Die restlichen Wohnungen sollen ebenfalls mittelfristig veräußert werden. Die kurzfristigen Schulden erhöhten sich im Wesentlichen durch die Veränderung der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und der sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten um 1,1 Mio. Euro auf 14,7 Mio. Euro. Die Fremdkapitalquote lag am 31.12.2012 bei 35,1 Prozent (31.12.2011: 39,3 Prozent). 31.12.2012 31.12.2011 31.12.2010 31.12.2009 31.12.2008 T€ T€ T€ T€ T€ 28.520 22.673 15.015 17.093 20.315 668 1.144 1.532 6.447 10.688 64,9% 60,7% 41,2% 42,1% 41,8% 3.3.2. Vermögenslage der SE Das Finanzanlagevermögen der Konzernmuttergesellschaft mybet Holding SE hat sich durch die Veräußerung des Lotteriebereichs von 26,8 Mio. Euro im Vorjahr auf 24,0 Mio. Euro zum Bilanzstichtag 2012 verringert. Das Eigenkapital ist aufgrund des Jahresüberschusses von 41,8 Mio. Euro auf 42,4 Mio. Euro gestiegen. Die Verbindlichkeiten haben sich leicht von 3,6 Mio. Euro auf 4,0 Mio. Euro erhöht. / 3.4. Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Lage / Das Geschäftsjahr 2012 verlief aus Sicht des Managements sehr erfolgreich. Das Lotteriegeschäft konnte wie geplant veräußert werden, mybet hat die Fokussierung auf die Wachstumsbereiche Sportwetten, Casino und Poker weiter vorangetrieben und die für den Ausbau der Geschäftsaktivitäten substanziellen Lizenzen erhalten. Die Wetteinsätze auf den Online-Plattformen und in den Shops sind in einem hohen Tempo um 62 Casino & Poker 35 Prozent angestiegen, die Neukundenzahlen und Kundenwerte haben sich ebenfalls deutlich verbessert. Insgesamt hat das Geschäftsvolumen ein hohes Niveau erreicht, das in Zukunft Schwankungen in der 35% Anstieg der Wetteinsätze Marge – eine der zentralen Steuerungsgrößen im Geschäftsmodell der mybet-Gruppe – besser verkraften lassen dürfte. Denn im Verlauf des Geschäftsjahres 2012 hat sich gezeigt, dass das Spieleinsatzvolumen im Sportwettsegment noch nicht ausreichte, um schwache Monate ausgleichen zu können. So haben niedrige Margen in den Monaten September und Dezember zu einem jeweils negativen Gesamtergebnis geführt. Belastend hat sich im Geschäftsjahr 2012 auch Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance erneut die anhaltend schwache wirtschaftliche Gesamtmarktsituation in Spanien ausgewirkt. Insgesamt lässt sich die wirtschaftliche Lage des mybet-Konzerns zum Bilanzstichtag 31.12.2012 mit einer Eigenkapitalquote von 64,9 Prozent und einem Finanzmittelbestand in Höhe von 14,9 Mio. Euro als sehr solide bezeichnen. Durch den erfolgreichen Verkauf des Lotteriesegments, bei dem bereits im Geschäftsjahr 2012 ein Großteil des vereinbarten Kaufpreises von 12,5 Mio. Euro liquiditätswirksam vereinnahmt werden konnte, hat sich der finanzielle Handlungsspielraum der Gesellschaft deutlich verbessert. Der Konzern ist für das weitere geplante Wachstum bestens gerüstet. / 3.5. Angaben nach §§ 289 Abs. 4, 315 Abs. 4 HGB / Das gezeichnete Kapital der mybet Holding SE beträgt zum Bilanzstichtag 24.217.183 Euro und ist eingeteilt in 24.217.183 auf den Namen lautende Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien). Jede Aktie hat eine Stimme. Die Aktien gewähren jeweils die gleichen Rechte. Wesentliche Beteiligungen von mehr als zehn Prozent sind der Gesellschaft im Berichtszeitraum nicht gemeldet worden. Spezielle Beschränkungen, die Stimmrechte oder die Übertragung von Aktien betreffen, sowie Aktien mit Sonderrechten, die Kontrollbefugnisse verleihen, existieren nicht. Ferner sind keine besonderen Vorgaben für die Stimmrechtskontrolle vereinbart worden, wenn Arbeitnehmer am Kapital beteiligt sind und ihre Kontrollrechte nicht unmittelbar ausüben. Genehmigtes Kapital Die Gesellschaft verfügt über mehrere genehmigte Kapitalia in Höhe von insgesamt bis zu 12.000.000,00 Euro. Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmalig oder in Teilbeträgen um bis zu 7.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe für das genehmigte Kapital 2010/I mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/II ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen einmalig oder in Teilbeträgen um bis zu 5.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder in Teilbeträgen für einen Betrag von insgesamt bis zu 5.000.000,00 Euro auszuschließen, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlagen ausgegeben werden und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht um mehr als 5 Prozent unterschreitet. Maß- Lagebericht KonzernabschlussAktie geblich für den Börsenpreis ist dabei der rechnerische Durchschnitt der Schlusskurse (Xetra) der dem Festlegungstag vorausgehenden zehn Börsentage. Bedingtes Kapital a)Wandelschuldverschreibungen Die Hauptversammlung vom 10. Mai 2007 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag von 6.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 30. April 2010 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 60.000.000,00 Euro auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Im September 2008 wurde eine weitere Wandelanleihe, eingeteilt in 161.830 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je EUR 21,00, mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 3.398.430,00 Euro platziert mit dem Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung in jeweils 10 Aktien zu wandeln. Die Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit 6,66 Prozent jährlich verzinst. Diese Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2013. Durch den Tausch von bisher insgesamt 1.609.183 Teilschuldverschreibungen in 3.029.482 Stückaktien und eine Rückzahlung von 2.188.628 Teilschuldverschreibungen beläuft sich das bedingte Kapital nunmehr noch auf 40.190,00 Euro (Bedingtes Kapital 2007/I). Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2011 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag von 5.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 17. Mai 2014 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 25.000.000,00 Euro auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe des Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen (Bedingtes Kapital 2011/I). Von der Ermächtigung wurde bisher kein Gebrauch gemacht. b)Aktienoptionen Es bestehen mehrere bedingte Kapitalia zur Ausgabe von Bezugsrechten an Geschäftsführung und Mitarbeiter der Gesellschaft und verbundener Unternehmen. Das bedingte Kapital 1999/III beträgt nach Ausgabe von Bezugsrechten zum Stichtag noch 28.365 Euro und das bedingte Kapital 2000/I beträgt zum Stichtag noch 14.016 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist nicht mehr möglich. Das bedingte Kapital 2005/I beträgt nach teilweiser Aufhebung noch 205.000 Euro und das bedingte Kapital 2006/I beträgt noch 475.000 63 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist innerhalb von fünf Jahren nach Begebung möglich. Das bedingte Kapital 2010/I beträgt 550.000 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiter-Optionen ist innerhalb von sechs Jahren nach Begebung möglich. Zum 31. Dezember 2012 sind aus den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen 450.000 Bezugsrechte ausgegeben gewesen. Eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien der Gesellschaft besteht nicht. Satzungsgemäß besteht der Vorstand der mybet Holding SE aus einer oder mehreren Personen. Der Aufsichtsrat kann einen Vorsitzenden des Vorstands sowie einen stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands ernennen. Satzungsänderungen bedürfen der Zustimmung der Hauptversammlung mit einer Dreiviertelmehrheit. Zu Änderungen der Satzung, die lediglich die Fassung betreffen, ist der Aufsichtsrat ermächtigt. Zusagen an den Vorstand für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit Zu den Angaben zum nachvertraglichen Wettbewerbsverbot und zum Change of Control verweisen wir auf die Ausführungen im Vergütungsbericht. 4 Erklärung zur Unternehmensführung Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289a Abs. 1 HGB ist auf der Website der mybet Holding SE unter www.mybet-se.com im Bereich „Unternehmen“ unter „Corporate Governance“ veröffentlicht. 5 Vergütungsbericht Casino & Poker Mitarbeiter & Management und Aktienoptionen als langfristige Anreizkomponente vor, die dem jeweiligen Tätigkeits- und Verantwortungsbereich der Vorstandsmitglieder Rechnung tragen. Somit werden sowohl die persönliche Leistung als auch Faktoren des Unternehmenserfolges und die Entwicklung des Aktienkurses bei der Vergütung angemessen berücksichtigt. Die Vorstandsvergütung wird vom Aufsichtsratsplenum beraten und festgelegt sowie regelmäßig einmal jährlich auf ihre Angemessenheit überprüft. / Vergütungsstruktur / Für die einzelnen Bestandteile der Vorstandsvergütung gelten folgende Kriterien: ∆∆ Die erfolgsunabhängige Festvergütung wird monatlich als Gehalt gezahlt. ∆∆ Die Höhe der Tantieme ist wie für die Vorjahre auch für das Geschäftsjahr 2012 von der Erzielung eines Jahresergebnisses des mybet-Konzerns nach IFRS vor Steuern (EBT) und Vorstandstantieme abhängig. Die Tantieme beträgt zwischen 2,0 und 3,5 Prozent des EBT. Die Auszahlung wird innerhalb eines Monats nach Feststellung des Jahresabschlusses fällig. 2012 ist demnach ein Tantiemeanspruch für beide Vorstandsmitglieder in Höhe von 446 TEuro entstanden. ∆∆ Die aktienbasierte Vergütung erfolgt durch Ausgabe von Aktienoptionen nach den Bedingungen der von den Hauptversammlungen am 3. Mai 2005 und am 17. Mai 2006 verabschiedeten Aktienoptionsprogramme. Detaillierte Angaben zu den Maßgaben der Optionsprogramme finden sich unter Ziffer 8.8 des Konzernanhangs. Im Geschäftsjahr 2012 wurden keine Optionen gewährt und keine Optionen ausgeübt. 15.446 Optionen sind verfallen. / Sonstige Leistungen / Neben der festen und variablen Vergütung erhalten die Vorstandsmitglieder wahlweise ein Leasingfahrzeug als Dienstwagen oder eine monatliche Car Allowance in Höhe von 1.300 bzw. 1.500 Euro monatlich. / Vergütung des Vorstands / Ferner hat die Gesellschaft zugunsten der Vorstandsmitglieder eine Gruppen-Unfallversicherung sowie eine D&O- und Strafrechtsschutzversicherung abgeschlossen. Das Vergütungssystem für den Vorstand sieht grundsätzlich neben einem Fixum erfolgsabhängige Komponenten in Form von Tantiemen Für das Geschäftsjahr 2012 haben die Mitglieder des Vorstands die folgende Vergütung erhalten (Vorjahreswerte in Klammern): Feste Vergütung/ Gehalt Erfolgsbezogene Vergütung/ Tantieme T€ T€ Aktienoptionen (Stück) Mathias Dahms 220,0 (220,0) 223,1 (25,0) Stefan Hänel 220,0 (220,0) Gesamt 440,0 (440,0) 64 Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung Geldwerte Vorteile aus Sachbezügen Gesamt Zeitwert bei Begebung (T€) T€ T€ (-) (-) 10,1 (10,4) 453,2 (255,4) 223,1 (25,0) (-) (-) 11,8 (9,0) 454,9 (254,0) 446,2 (50,0) (-) (-) 21,9 (19,4) 908,1 (509,4) Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Die nachstehende Tabelle gibt Aufschluss über die von den Mitgliedern des Vorstands gehaltenen Aktienoptionen, die in den vorhergehenden Geschäftsjahren Bestandteil der aktienbasierten Vergütung waren. Aktienoptionen Vorstand Bestand am 01.01.2012 In 2012 gewährt In 2012 ausgeübt In 2012 verfallen Bestand am 31.12.2012 Anzahl der Optionen Durchschnittlicher gewichteter Ausübungspreis Anzahl DGA Anzahl DGA Anzahl DGA Anzahl DGA Mathias Dahms 95.223 1,85 € - - - - 7.723 2,77 € 87.500 1,77 € Stefan Hänel 95.223 1,85 € - - - - 7.723 2,77 € 87.500 1,77 € 190.446 1,85 € - - - - 15.446 2,77 € 175.000 1,77 € Summe Die Aktienoptionen wurden in den zu den Bedingungen der von den Hauptversammlungen der mybet Holding SE am 3. Mai 2005 und 17. Mai 2006 verabschiedeten Aktienoptionspläne in den Jahren 2005 und 2010 gewährt (für nähere Informationen zu den mybet-Aktienoptionsplänen siehe Anhang zum Konzernabschluss, Tz 8.8). Zeitwert zum Zeitpunkt der Begebung der Aktienoptionen Anzahl BEI Begebung Begebung Ausübungspreis Zeitwert Mathias Dahms 175.000 Januar 2010 1,77 € 0,79 € 87.500 138.250 € 69.125 € Stefan Hänel 175.000 Januar 2010 1,77 € 0,79 € 87.500 138.250 € 69.125 € Summe 350.000 Januar 2010 1,77 € 0,79 € 175.000 276.500 € 138.250 € Spätere Wertveränderungen, die auf einer Änderung der Ausübungsbedingungen beruhen, haben sich nicht ergeben. / Zusagen an den Vorstand für den Fall der Beendigung der Vorstandstätigkeit / Nachvertragliches Wettbewerbsverbot Für die Dauer des Bestehens des nachvertraglichen Wettbewerbsverbotes von einem Jahr erhält das jeweilige Vorstandsmitglied eine Entschädigung in Höhe von 50 Prozent seiner zuletzt bezogenen durchschnittlichen vertragsgemäßen Vergütung. Das Wettbewerbsverbot und eine entsprechende Entschädigung entfallen, wenn der Anstellungsvertrag wegen eines „Change of Control“ beendet wird. Bestand Optionswert Optionswert 31.12.2012 bei Begebung 31.12.2012 / „Change of Control“ / Ein „Change of Control“ liegt vor bei Entstehen einer Übernahmeverpflichtung nach WpÜG, bei einer Verschmelzung oder Aufspaltung der mybet Holding SE auf einen anderen Rechtsträger oder Abschluss eines Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrags mit der mybet Holding SE als abhängigem Unternehmen. Im Falle eines „Change of Control“ hat die Gesellschaft das Recht, innerhalb von zwölf Monaten nach Eintritt des „Change of Control“ den jeweiligen Anstellungsvertrag mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende zu kündigen. Das Anstellungsverhältnis kann auch innerhalb von zwölf Monaten nach dessen Eintritt aufgehoben oder nach § 84 Abs. 3 AktG widerrufen werden. Für den Fall der Kündigung durch die Gesellschaft oder Beendigung durch Aufhebung oder Widerruf erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe des noch ausstehenden mit 65 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management 5,5 Prozent abgezinsten Zielgehalts, einschließlich Tantieme auf Basis des vorangegangenen Geschäftsjahres für die gesamte Restlaufzeit des Vertrags. Zusätzlich erhält das Vorstandsmitglied ein weiteres Jahresgehalt zuzüglich Tantieme. Bereits eingeräumte Aktienoptionen bleiben bestehen. Andere Geld- oder Sachleistungen werden bei der Abfindung nicht berücksichtigt. derum zusammen aus einer kurzfristig und einer langfristig erfolgsorientierten Vergütungskomponente. Ferner hat jedes Vorstandsmitglied im Falle eines „Change of Control“ das Recht, den Anstellungsvertrag mit einer Frist von drei Monaten zum Monatsende zu kündigen. Der Aufsichtsrat erhält für seine Tätigkeit a) eine feste Vergütung je Mitglied in Höhe von 15.000 Euro jährlich zuzüglich nachgewiesener Auslagen. Der Aufsichtsratsvorsitzende erhält für seine Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von 22.500 Euro. b) eine am kurzfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte jährliche Vergütung je Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 0,3 Prozent auf das jeweilige EBIT der Gesellschaft auf Basis des Konzernabschlusses nach IFRS, höchstens jedoch 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für den Aufsichtsratsvorsitzenden. c) eine erfolgsorientierte, langfristige, nach Ablauf der jeweiligen Wahlperiode des Aufsichtsrats zahlbare Vergütung in Höhe von 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für den Aufsichtsratsvorsitzenden. Die langfristige Vergütung wird ausgezahlt, wenn das Ergebnis der Gesellschaft (EBIT) während der Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds pro Jahr im Mittel um 30 Prozent gestiegen ist. d) Soweit die Vergütung umsatzsteuerpflichtig ist, ist die Gesellschaft zur Erstattung verpflichtet. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder vor Ende ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Die Vergütung wurde erstmalig für das Geschäftsjahr 2010 bewilligt. Die Vergütung gemäß lit. a) ist zahlbar nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Vergütung gemäß lit. b) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet. Die Vergütung gemäß lit. c) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das letzte Geschäftsjahr der regulären Amtszeit des Aufsichtsrats entscheidet. Für den Fall der Kündigung durch den Vorstand wegen Änderung der grundsätzlichen Ausrichtung der operativen Geschäfte oder Veränderung der Position des Vorstandsmitglieds innerhalb des Vorstandsgremiums erhält das Vorstandsmitglied eine Abfindung in Höhe des noch ausstehenden Zielgehalts, einschließlich Tantieme auf Basis des vorangegangenen Geschäftsjahres für die gesamte Restlaufzeit des Vertrags, mindestens zwei Jahresvergütungen. Bereits eingeräumte Aktienoptionen bleiben bestehen. Für den Fall der Kündigung durch den Vorstand aus anderen Gründen hat das Vorstandsmitglied lediglich Anspruch auf Auszahlung der anteiligen Tantieme bis zum Beendigungszeitpunkt. Bereits eingeräumte Aktienoptionen bleiben bestehen. / Mitglieder des Aufsichtsrats / ∆∆ A ntje Stoltenberg, Kiel, Wirtschaftsprüferin, Vorsitzende ∆∆ Frank Motte, Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter, stellvertretender Vorsitzender ∆∆ Rainer Jacken, Kiel, Unternehmensberater ∆∆ Rodolfo Carpintier Santana, Madrid (Spanien), Vorsitzender der Geschäftsführung ∆∆ Dr. Volker Heeg, Hamburg, Rechtsanwalt und Steuerberater ∆∆ Konstantin Urban, Gräfelfing, Geschäftsführer Neben seiner Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der mybet Holding SE übte nur Herr Carpintier Santana eine Kontrolltätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats (Board Member) der xplane Inc. St. Louis, USA, aus. / Vergütung des Aufsichtsrats/ Die Vergütung für den Aufsichtsrat setzt sich ebenfalls aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Der variable Anteil setzt sich wie- 66 Die Vergütung für den Aufsichtsrat ist auf der Hauptversammlung 2005 festgelegt worden und wurde auf der Hauptversammlung 2010 bezüglich der Höhe angepasst. / Sonstige Leistungen / Darüber hinaus hat die Gesellschaft den Aufsichtsratsmitgliedern Spesen und Reisekosten auf Nachweis erstattet. Für das Geschäftsjahr 2012 wurde für die Mitglieder des Aufsichtsrats die folgende Vergütung aufwandswirksam erfasst (Vorjahreswerte in Klammern): Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Feste vergütung Kurzfristige variable Vergütung Langfristige variable Vergütung Gesamt* Spesen/ Reisekosten* T€ T€ T€ T€ T€ 22,5 22,5 - 45 0,2 (22,5) (4,9) (-) (27,4) (0,3) 15,0 15,0 - 30,0 - (15,0) (4,9) (-) (19,9) (0,6) 15,0 15,0 - 30,0 - (15,0) (4,9) (-) (19,9) (-) 15,0 15,0 - 30,0 3,2 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (1,1) 15,0 15,0 - 30,0 - (15,0) (4,9) (-) (19,9) (0,1) 15,0 15,0 - 30,0 1,1 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (1,1) 97,5 97,5 - 195,5 4,5 (97,5) (29,4) (-) (126,9) (3,2) Antje Stoltenberg (Vorsitzende) Frank Motte (stv. Vorsitzender) Rainer Jacken Rodolfo Carpintier Santana Dr. Volker Heeg Konstantin Urban Gesamt * zuzüglich Mehrwertsteuer 6 Nachtragsbericht Am 04.03.2013 hat die mybet Holding SE gemäß § 26 Abs. 1 WpHG folgende Mitteilung gemäß § 27a Abs. 1 WpHG veröffentlicht: Herr Clemens Jakopitsch, Österreich, Franz Freiherr von Brackel, Deutschland, Brickell Investments S.L., Madrid, Spanien, Herr Sascha Badelt, Spanien, Herr Jose Mieres, Spanien, Arcalis Balear S.L. Palma de Mallorca, Spanien, Marxant Balear S.L., Palma de Mallorca, Spanien, Herr Jaquinto Farrus Sarrado, Spanien, Herr Thomas Hütel, Deutschland, Frau Anna Hütel Deutschland, Herr Rodrigue Schäfer, Deutschland, Herr Zeno Osskó, Deutschland und Herr Murat Tutkun, Deutschland haben uns gemäß § 27a Abs. 1 WpHG am 28.02.2013 im Zusammenhang mit der Überschreitung bzw. Erreichung der 10%-Schwelle oder einer höheren Schwelle vom 01.02.2013, sowie 11.02.2013 und 27.02.2013 über Folgendes informiert: ∆∆ Die Investition dient der Umsetzung strategischer Ziele. ∆∆ Die Meldepflichtigen beabsichtigen innerhalb der nächsten zwölf Monate weitere Stimmrechte durch Erwerb oder auf sonstige Weise zu erlangen. ∆∆ Die Meldepflichtigen streben eine Einflussnahme auf die Besetzung von Verwaltungs-, Leitungs- und/oder Aufsichtsorganen des Emittenten an. ∆∆ Die Meldepflichtigen streben keine wesentliche Änderung der Kapitalstruktur der Gesellschaft, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis von Eigen- und Fremdfinanzierung und die Dividendenpolitik an. Die Meldepflichtigen betrachten ein Aktienrückkaufprogramm der Gesellschaft als geeignetes Instrument zur Finanzierung von zukünftigen Unternehmens- und Beteiligungserwerben. ∆∆ Hinsichtlich der Herkunft der Mittel handelt es sich teilweise um Eigenmittel und teilweise um Fremdmittel, die die Meldepflichtigen zur Finanzierung des Erwerbs der Stimmrechte aufgenommen haben. ∆∆ D ie Mitteilungspflichten gemäß §§ 21 f. und 27a WpHG ergeben sich aus dem Umstand, dass die Stimmrechte der Mitteilungspflichtigen einander gem. §22 Abs. 2 WpHG zugerechnet werden. 7 Chancen- und Risikobericht Die Chancen sind im Prognosebericht wiedergegeben. / 7.1. Markt- und Wettbewerbsrisiken / Die Wettbewerbssituation hat sich für die mybet-Gruppe innerhalb der letzten Jahre stark verändert. Auf dem europäischen Sportwettmarkt, auf dem die mybet-Gruppe mit ihrem Angebot mybet.com aktiv ist, ist der Wettbewerb sehr intensiv. Hier sind bereits einige größere sowie eine Vielzahl von kleineren Unternehmen positioniert, wodurch der Markterfolg höheren Risiken in Bezug auf Bekanntheit, Akzeptanz und Eigenschaften der Produktangebote gegenübersteht. Der erfolgreiche Ausbau der Marke mybet auf dem deutschen Markt und die Gewinnung von Neukunden ist im hohen Maße abhängig von intensiven Marketing- und Brandingaktivitäten. Die Planungen basieren auf bestimmten Budget-Annahmen für die Kundengewinnung. Sollten die Kundengewinnungskosten infolge eines zunehmenden Wettbewerbs über die erwartete Schwankungsbreite hinaus steigen, könnten die gesteckten Wachstumsziele mit dem geplanten Budget nicht erreicht werden. mybet plant, in begrenztem Umfang in den Aufbau und Betrieb von eigenen Sportwett-Shops zu investieren, um zusätzliche Ergebnisbeiträge zu erzielen. Die geplanten Investitionen könnten sich aufgrund von nicht erreichten Planannahmen ganz oder teilweise nicht rentieren und abgeschrieben werden müssen. 67 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Auf der anderen Seite besteht das Risiko, dass Vermarktungspartner aufgrund der noch nicht endgültig geklärten regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland nicht oder nur in begrenztem Umfang mit Sportwettanbietern kooperieren. In der Folge könnten wichtige Vermarktungskanäle verschlossen bleiben und die gesteckten Wachstumsziele nicht erreicht werden. Ein generelles Risiko in der Sportwettbranche stellt die hohe Transparenz der Preisgestaltung des Wettangebots dar. Mit Hilfe von diversen im Internet verfügbaren Diensten kann sich der User relativ leicht einen Überblick über die Preise der einzelnen Wettanbieter verschaffen und sich das günstigste Angebot auswählen. Der Ausbau der Marktposition und eine teilweise Ausdehnung der Geschäftstätigkeit auf weitere Märkte sollen das weitere Wachstum der mybet-Gruppe sicherstellen. Die Gesellschaft zieht dabei generell auch die Akquisition von weiteren Unternehmen oder Unternehmensteilen in Betracht. Auch wenn die Gesellschaft die Vorbereitung und Prüfung von potenziellen Akquisitionen mit einem Höchstmaß an Sorgfalt durchführt, können Akquisitionen und strategische Erweiterungen oder Verlagerungen der gewerblichen Tätigkeit der Unternehmen der mybet-Gruppe ein nicht unerhebliches unternehmerisches Risiko mit sich bringen, das erhebliche Auswirkungen auf das Ergebnis der mybet-Gruppe haben kann. Ein solches Risiko kann sich insbesondere dann ergeben, wenn sich die vor Unternehmenserwerb getroffenen Feststellungen oder Annahmen nachträglich als unzutreffend erweisen oder sich erwartete Marktchancen in den erweiterten Geschäftsfeldern und bei den akquirierten Unternehmen nicht nutzen lassen. Insbesondere bei sich verändernden Markt-, Wettbewerbs- und Rechtsverhältnissen ist es möglich, dass erwartete Umsatzerlöse und Erträge der Gesellschaft nicht erwirtschaftet werden können oder dass sogar Verluste zu verzeichnen sind, weil sich die Akquisitionen und strategischen Erweiterungen als nachteilig erweisen. / 7.2. Operative Risiken / Auf der operativen Seite sind die Konzerngesellschaften, die als Buchmacher agieren, grundsätzlich einem hohen finanziellen Risiko ausgesetzt. Hieraus resultierende Einzelrisiken können sich zu einem Gesamtrisiko aufaddieren, das die Ertrags, Finanz- und Vermögenslage des mybet-Konzerns gefährden kann. Buchmacher müssen für eine Vielzahl von Sportereignissen marktgerechte und für den Kunden attraktive Quoten anbieten. Die mybet-Gesellschaften beschäftigen mehrere konzessionierte, gut ausgebildete Buchmacher und sind an Früherkennungssysteme wie Sportradar oder das Early Warning System der FIFA angeschlossen. Dennoch kann nicht ausgeschlossen werden, dass bei einer hohen Anzahl von Wettsiegen die Auszahlungen die Wetteinnahmen deutlich übersteigen. Insbesondere zum Saisonauftakt und -ende der europäischen Fußballligen steigt die Anzahl der Favoritensiege und das damit verbundene Risiko erhöhter Auszahlungen von Wettgewinnen. Grundsätzlich besteht das Risiko hoher Gewinnauszahlungen auch in den anderen Produktsegmenten. Durch die Limitierung von Spieleinsätzen und die Überwachung des Spielverhaltens kann das Risiko jedoch begrenzt werden. 68 Casino & Poker Mitarbeiter & Management Die Risiken des operativen Geschäfts wirken sich über die Beteiligungsbewertung auch auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der mybet Holding SE aus. / 7.3. Technische Risiken / Im technischen Bereich ist die mybet-Gruppe einer Reihe von Risiken ausgesetzt, die jedoch aufgrund der über mehrere Jahre etablierten Prozesse und Systeme als gering einzustufen sind. Dennoch lässt es sich nicht ausschließen, dass Mängel an Soft- und Hardware oder der Leistungserbringung zu Regressansprüchen führen. Weiterhin besteht ein allgemeines Risiko in Bezug auf die Nutzung des Internets als Vertriebskanal. Technisch bedingte Engpässe durch das hohe Nutzerwachstum, temporäre Einschränkungen durch Attacken, Viren oder Einbruchversuche sowie die steigende Komplexität der Software können trotz immer besser werdender Datenübertragungslösungen die Nutzung beeinträchtigen. Andererseits partizipiert mybet an der weiterhin stark steigenden Nachfrage nach Glücksspielangeboten im Internet. Aufgrund des relativ hohen Anteils an Fixkosten hat mybet ein eingeschränktes Reaktionspotential auf Auslastungsveränderungen und Beschäftigungsschwankung und ist insoweit anfällig gegenüber einem rückläufigen Geschäft. Gleichzeitig benötigt die Gruppe eine relativ hohe kritische Masse an Kunden, um den Fixkostenblock abzufangen, kann dann jedoch nahezu unbegrenzt skalieren. Der weitere Erfolg der mybetGruppe hängt vom weiteren Wachstum und der Gewinnung von neuen Kunden sowie der Festigung bestehender Kundenbeziehungen ab. / 7.4. Rechtliche und regulatorische Risiken / Die Entwicklung der regulatorischen Rahmenbedingungen im europäischen Glücksspielumfeld zeigt insgesamt eine liberale Tendenz. Dennoch ist mybet grundsätzlich dem Risiko ausgesetzt, dass geplante Umsätze oder Erträge aufgrund von Gesetzesänderungen in einzelnen europäischen Ländern nicht oder nur teilweise erwirtschaftet werden. mybet begegnet diesem Umstand, indem sie vornehmlich in solchen Märkten tätig ist, in denen der Liberalisierungsprozess eingeleitet oder bereits abgeschlossen worden ist. Für den deutschen Kernmarkt rechnet mybet mittelfristig mit einer weiter voranschreitenden Liberalisierung und Harmonisierung des Glücksspiels. Sollte dies ganz oder teilweise wider Erwarten nicht eintreten oder mybet nicht in der Lage sein, Lizenzen zu erlangen oder Lizenzbedingungen zu erfüllen, so könnte dies deutlich negative Einflüsse auf die Ertragslage des Unternehmens haben. Insbesondere das Verbot von Online-Casino- und Poker-Angeboten, das im Glücksspielstaatsvertrag der deutschen Bundesländer verankert ist, könnte – sofern es wider Erwarten vor dem Europäischen Gerichtshof und dem Bundesgerichtshof Bestand haben sollte – zu Einbußen im ertragsstarken Casino- und Poker-Segment der mybet-Gruppe führen. Ebenso ist es möglich, dass neue Gesetzesbestimmungen von verschiedenen Parteien unterschiedlich ausgelegt werden, so dass erst wieder Gerichte verschiedener Instanzen bemüht werden müssen, um in lang- Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance wierigen und kostspieligen Verfahren über die richtige Interpretation zu entscheiden. Die Plattformen der mybet-Gruppe müssen hohen regulatorischen Anforderungen standhalten. Vor allem im Hinblick auf Jugendschutz, Suchtpräventation, Datensicherheit und Geldwäscherichtlinien erfüllen die internen Prozesse und die Plattformen der mybet-Gruppe heute höchste Standards. Dennoch besteht das Risiko, dass Lizenzbedingungen ganz oder teilweise nicht erfüllt werden oder als nicht erfüllt angesehen werden und dies als Verstoß gegen Lizenzbedingungen gewertet werden könnte. Ein Lizenzentzug könnte die Folge sein. Die regulatorischen Risiken, von denen die Beteiligungen der mybet Holding SE betroffen sind, betreffen auch die in Deutschland registrierte mybet Holding SE. / 7.5. Finanzwirtschaftliche Risiken / Mit der Veräußerung des Lotteriegeschäfts und dem damit verbundenen Liquiditätszufluss verfügt die mybet-Gruppe wieder über einen ausreichenden Cash-Bestand, um das weitere Wachstum zu finanzieren. Auch der positive operative Cashflow im Geschäftsjahr 2012 hat zu einer Stabilisierung der Finanzlage beigetragen. Die finanzwirtschaftlichen Risiken sind somit gegenüber den Vorjahren deutlich gesunken. Bei einem sich öffnenden Markt in Deutschland ist jedoch mit einer Intensivierung des Wettbewerbsumfelds zu rechnen, die erhöhte Marketingaufwendungen erforderlich machen könnte und sich ergebnisbelastend auswirken würden. / 7.6. Preisänderungs-, Ausfall- und Liquiditätsrisiken, Risiken aus Zahlungsstromschwankungen / Der mybet-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen vielfältigen Risiken, die aus der Veränderung von Börsenkursen oder Marktpreisen resultieren. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch den Vorstand oder den Aufsichtsrat. Darüber hinaus sind Liquiditäts-, Kurs- und Zinsrisiken Bestandteil des Risikomanagementsystems. Sie werden mit Hilfe einer Scorecard monatlich berichtet und bewertet, wobei die Risiken in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und einem inhärenten monetären Schaden bei Eintritt bewertet werden. Nennenswerte Fremdwährungsrisiken bestehen nicht. / 7.7. Risiken der künftigen Entwicklung / Die erwartete künftige Entwicklung ist im Prognosebericht dargestellt. Die von uns positiv eingeschätzte Ertragsentwicklung basiert auf Planannahmen, die bestimmte Erwartungen über die künftige Entwicklung beinhalten, die wir für plausibel halten. Mit der erfolgreichen Veräußerung des Lotteriegeschäfts hat sich auch der finanzielle Handlungsspielraum der Gesellschaft wieder deutlich verbessert. Ungeachtet dessen ist es möglich, dass aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklung die Planannahmen nicht eintreten und in der Lagebericht KonzernabschlussAktie Folge die Bewertung der Beteiligungsbuchwerte im Einzelabschluss der mybet Holding SE korrigiert werden muss. Gleichzeitig wären in diesem Fall die Rangrücktritte und Patronatserklärungen gegenüber Tochterunternehmen zu erhöhen. Die mybet Holding SE deckt zum 31.12.2012 durch Rangrücktritte und Patronatserklärungen die in den Tochterunternehmen erwirtschafteten Verluste in Höhe von insgesamt 33.045 TEuro (Vorjahr 26.739 TEuro). Das Nichteintreten der Planannahmen bzw. weitere materielle Verluste der Tochterunternehmen können dazu führen, dass die mybet Holding SE in ihrer Entwicklung stark beeinträchtigt wird. Das Nichteintreten von Planannahmen kann darüber hinaus dazu führen, dass die erwarteten Cashflows ganz oder teilweise nicht zufließen und sich hieraus Engpässe ergeben. / Bericht über das rechnungslegungsbezogene interne Kontroll- und Risikomanagementsystem / Für die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts ist der Vorstand der mybet Holding SE verantwortlich. Der Konzernlagebericht steht mit dem Konzernabschluss in Einklang. Ziele Die bestehenden internen Kontroll- und Risikomanagementsysteme sowie der Einsatz konzernweit einheitlicher Richtlinien sollen die Ordnungsmäßigkeit und die Übereinstimmung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts mit den gesetzlichen Vorschriften gewährleisten. Um diese Vorgaben einzuhalten, werden kontinuierlich Maßnahmen zur gezielten Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter in den Bereichen Finanzen, Buchhaltung und Controlling durchgeführt. Die Einhaltung der Richtlinien und die Funktionsfähigkeit der Kontrollsysteme werden regelmäßig geprüft. Methoden Zur Steuerung des Unternehmens und zur Überwachung, Analyse und Dokumentation von Unternehmensrisiken und -chancen setzt der Vorstand der mybet Holding SE verschiedene Systeme und Verfahren ein. Über spezielle Tools können tagesaktuell Auswertungen über die wichtigsten Kennzahlen der einzelnen Plattformen und Gesellschaften im Konzern vorgenommen werden, so dass sich der Vorstand sowohl regelmäßig als auch stichprobenartig ein Bild über Neuregistrierungen, Umsätze oder Deckungsbeiträge machen kann. In wöchentlichen Reports werden die wesentlichen Kennzahlen der einzelnen Bereiche zusammengefasst. Die Monatsberichte der Konzerngesellschaften, die neben den Performance-Kennzahlen auch Angaben zur Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage enthalten, werden regelmäßig einer intensiven Analyse seitens des Vorstands unterzogen. Die einheitliche Buchführung wird durch den Einsatz eines konzernübergreifenden Softwaresystems gewährleistet, mit dem sämtliche Buchhaltungsvorgänge zentral überwacht und den IFRS-Standards entsprechende Auswertungen und Analysen zur Verfügung stellt. Das Risikomanagementsystem der mybet Holding SE ist entsprechend den aktienrechtlichen Vorgaben darauf ausgerichtet, dass der Vorstand mögliche, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Risiken frühzeitig erkennen und Gegenmaßnahmen rechtzeitig einleiten kann. Mit 69 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten tels einer Scorecard werden anhand von monatlich erstellten Kennzahlen und Reportings aus den einzelnen Unternehmensbereichen zentral mögliche Risiken analysiert. Wesentliche Kennzahlen stellen dabei die Quoten und Buchmachermargen im Sportwettbereich dar. Bei der Erfassung tragen die berichtenden Unternehmenseinheiten neben vordefinierten Risikokategorien, über die berichtet wird, eine starke Eigenverantwortung, um ein möglichst breites Risikospektrum abzubilden. Der Abschlussprüfer hat sich von der Funktionsweise des Risikofrüherkennungssystems überzeugt. Dieses entspricht nach seiner Prüfung den Voraussetzungen des § 91 Abs. 2 AktG. 8 Prognosebericht Operativ ist das erste Quartal 2013 für die mybet-Gruppe vielversprechend angelaufen. Ein umfangreiches Wettangebot, gute Kundenwerte und solide Margen haben den Januar und insbesondere den Februar umsatzseitig beflügelt. Ein gut gefüllter Event-Kalender – mit zahlreichen Spielen von der Bundesliga über Europa und Champions Leaque bis hin zur WM-Qualifikation - lässt für das gesamte erste Quartal hohe Wetteinsätze erwarten. Die Verfügbarkeit der mybet-Applikation für Smartphones (iPhone, Android) bietet zusätzliches Ertragspotenzial. Aus regulatorischer Sicht wird das Jahr 2013 eher ruhig verlaufen. Es bleibt abzuwarten, ob, und wenn ja, wann, die Sportwettlizenzen im Rahmen des deutschen Glücksspieländerungsstaatsvertrags erteilt werden. Einzelne Marktbeobachter rechnen nicht mit einer Zuteilung noch im Jahr 2013. In jedem Fall ist mit weiteren juristischen Auseinandersetzungen zu rechnen, bis der Europäische Gerichtshof über die Vereinbarkeit des deutschen Regulierungsmodells mit EU-Recht entscheiden wird. Ein Urteil wird frühestens Ende 2014 erwartet. Die schleswig-holsteinischen Lizenzen für Sportwetten, Casino und Poker werden somit weiter an Bedeutung – und damit auch an Wert – gewinnen. mybet wird diese Phase nutzen, um seine Position auf dem strategisch wichtigsten europäischen Markt weiter zu festigen und auszubauen. / Prognose für die Segmente / Das Segment Sportwetten wird in den kommenden Jahren seine bedeutende Rolle als Umsatzträger weiter ausbauen. Der Großteil des Marketingbudgets und der Investitionen fließt in die Kundengewinnung für die mybet-Plattformen und den Aufbau eigener Shops. Das Fehlen sportlicher Highlights, wie einer Welt- oder Europameisterschaft, lässt die Bedeutung der europäischen Fußballwettbewerbe in den Vordergrund rücken. Ausschlaggebend für ein anhaltend hohes Wachstum ist die Gewinnung von Neukunden zu einem akzeptablen Preis. mybet ist dafür bekannt, mit einer hohen Marketing-Effizienz zu agieren und die Kundenwerte kontinuierlich zu messen und zu optimieren. mybet wird auch weiterhin jede einzelne Maßnahme zur Kundengewinnung sehr eng kontrollieren, um die Akquisitionskosten in einem wirtschaftlich verträglichen Rahmen zu halten und den Kundenwert weiter zu erhöhen. 70 Casino & Poker Mitarbeiter & Management Im Shopbereich wird mybet den Konsolidierungskurs der vergangenen Monate fortsetzen und den Fokus auf Umsatzvolumen, Größe und Lage der Ladenlokale lenken. Erste Flagship-Stores, die von mybet in Eigenregie betrieben werden, sollen im Laufe des ersten Halbjahres eröffnet werden. Insgesamt plant mybet, unter Berücksichtigung des Zeitpunkts der Lizenzvergabe, innerhalb der nächsten zwei Jahre rund 50 bis 60 eigene Shops in Deutschland aufzubauen. Die Spitzeninvestition liegt bei etwa 2,5 Mio. Euro. Der aus dem Eigenbetrieb im Vergleich zum Franchise-Modell zu erwartende zusätzliche Ertrag dürfte die Investitionskosten deutlich übersteigen. Das Segment Casino & Poker wird im Geschäftsjahr 2013 weiter von der Neukundengewinnung im Sportwettsegment profitieren und dürfte seine Profitabilität halten oder sogar noch weiter steigern können. Zusätzliche Impulse wird der weitere Ausbau der Plattform mybet.de auf Basis der schleswig-holsteinischen Lizenz sowie die zunehmenden Aktivitäten in Spanien und Italien liefern. Das Segment Lotterien umfasst nach der Veräußerung des deutschsprachigen Geschäfts unter der Marke JAXX nur noch die spanischen Aktivitäten. Hier ist damit zu rechnen, dass sich die bislang schwierige wirtschaftliche Situation im Geschäftsjahr 2013 stabilisieren wird und ein ausgeglichenes Ergebnis erreicht werden kann. Umsatzseitig wird das Segment im Verhältnis zu den anderen Bereichen an Bedeutung verlieren. Das Segment Pferdewetten dürfte im Geschäftsjahr 2013 weiter wachsen. Neue Sprachfassungen der Online-Präsenz von pferdewetten.de gehen einher mit dem Eintritt in neue Märkte. Die sehr gute Positionierung auf dem deutschen Markt, die Verknüpfung des Produkts mit mobilen Vertriebskanälen und der Ausbau der erfolgreichen Social-MediaStrategie lassen auf eine weitere Umsatz- und Ergebnisverbesserung schließen. / Gesamtaussage / Die mybet-Gruppe ist hervorragend für die weitere Marktentwicklung gerüstet. Die Unternehmensstruktur ist personell und organisatorisch bestens aufgestellt. Die gute Vermögens- und Finanzlage bildet dabei eine solide Basis für die Finanzierung des weiteren Wachstums. Die klare Positionierung in den Produktsegmenten Sportwetten, Casino und Poker sowie die Fokussierung auf den sich öffnenden deutschen Markt und auf wachstumsstarke kontinentaleuropäische Länder bieten sehr gute Chancen für eine erfolgreiche Entwicklung der mybet-Gruppe. Für das Geschäftsjahr 2013 rechnet die Gesellschaft mit einem deutlich zweistelligen Umsatzwachstum, das zwischen 15 und 25 Prozent liegen dürfte und über dem prognostizierten Marktwachstum liegt. Dementsprechend erwartet der Vorstand einen Konzernumsatz zwischen 80,0 und 87,0 Mio. Euro. Auf Basis der gesunden Unternehmensstruktur ist mit einem deutlich überproportionalen Wachstum des operativen Ergebnisses zu rechnen. Der Vorstand erwartet ein EBIT zwischen 2,5 Mio. Euro und 3,0 Mio. Euro. Für 2014 rechnet der Vorstand mit einem weiteren Umsatz- und Ergebniswachstum. Ziel ist es, im Jahr 2014 eine EBITDA-Marge von mindestens 10 Prozent zu erzielen. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Insbesondere aufgrund der starken Entwicklung im Sportwettsegment, das seit Aufnahme der Geschäftsaktivitäten in 2006 mit einem durchschnittlichen Wachstum der Spieleinsätze von 36 Prozent und einem in den letzten beiden Jahren 2011 und 2012 wieder ansteigenden Wachstumstempo überzeugt, geht der Vorstand unter der Bedingung der weiter voranschreitenden Liberalisierung von einem nachhaltigen hohen Wachstum in den nächsten fünf Jahren aus. Eine Verdopplung der für 2013 anvisierten Umsätze bei einer gleichzeitig skalierungsbedingten hohen Ertragskraft hält der Vorstand für möglich. Dieser zusammengefasste Lagebericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen über Vorgänge, die in der Zukunft und nicht in der Vergangenheit liegen. Diese zukunftsgerichteten Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie „erwarten“, „antizipieren“, „beabsichtigen“, „planen“, „glauben“, „anstreben“, „einschätzen“, „werden“ oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf unseren heutigen Erwartungen und bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereiches von mybet liegen, beeinflusst die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse von mybet. Diese Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen der mybet-Gruppe wesentlich abweichen von den in zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen. Die Bewertung des Unternehmens am Kapitalmarkt ist aufgrund der immer noch bestehenden regulatorischen Unsicherheiten im Kernmarkt Deutschland im Vergleich zu den großen internationalen börsennotierten Wettbewerbern sehr niedrig. Mit zunehmender Rechtssicherheit im deutschen Kernmarkt kann mybet außerdem ein sehr interessanter Übernahmekandidat sein. Ziel des Vorstands ist es daher, das profitable Wachstum stark voranzutreiben, um einerseits eine deutliche Steigerung des Unternehmenswerts zu erreichen und andererseits in einem eventuellen Übernahmeszenario einen möglichst hohen Preis zu erzielen, um den bestmöglichen Wert für die Aktionäre zu gewährleisten. So sind börsennotierte Unternehmen mit überwiegender Geschäftstätigkeit in regulierten Märkten in Bezug auf das EBITDA bis zu vier Mal höher bewertet als mybet (EV/EBITDA 2013e). Bei einer Vergleichsbewertung könnte mybet bereits heute eine Marktkapitalisierung von 160 Mio. Euro darstellen. Positiv dürfte sich auch das duale Vertriebsmodell mit Onlineangeboten und einer starken stationären Präsenz auswirken, da im internationalen Vergleich ähnlich aufgestellte Unternehmen eine höhere Bewertung aufweisen. KonzernabschlussAktie Kiel, 26. März 2013 Mathias Dahms Stefan Hänel Für die mybet Holding SE erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2013 einen Jahresüberschuss in Höhe von 825 TEuro. Für das Geschäftsjahr 2014 wird mit einem Jahresüberschuss mindestens in gleicher Höhe gerechnet. 71 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Konzernabschluss 72 Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie 73 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten konzernbilanz Vermögenswerte Casino & Poker zum 31. Dezember 2012 Anhang 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 20.419 18.755 14.637 14.790 1. Geschäfts- oder Firmenwert 6.449 6.449 2. Sonstige immaterielle Vermögenswerte 7.469 8.341 720 0 1.036 911 35 63 1.001 849 A. Langfristige Vermögenswerte I. Immaterielle Vermögenswerte 6.1.1 3. Anlagen in Bau II. Sachanlagen 6.1.2 1. Mietereinbauten 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung III. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien 6.1.3 256 435 IV. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 6.1.4 260 260 V. Finanzielle Vermögenswerte 6.1.5 3.262 2 1 2 3.260 0 969 2.357 23.505 18.619 1. Beteiligungen 2. Sonstige Forderungen VI. Latente Steuern 6.1.6 B. Kurzfristige Vermögenswerte I. Vorräte 6.2.1 75 123 II. Forderungen und sonstige Vermögenswerte 6.2.2 8.546 7.600 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sonstige Forderungen 3.630 2.980 2. Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.917 4.619 6.2.3 14.884 7.187 2.4 0 3.710 43.925 37.374 III. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente IV. Zu Veräußerungszwecken gehaltene Vermögenswerte Summe Vermögenswerte 74 Mitarbeiter & Management Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Eigenkapital und Schulden Lagebericht KonzernabschlussAktie Anhang A. Eigenkapital 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 28.520 22.673 I. Gezeichnetes Kapital 6.3.1 24.217 24.217 II. Kapitalrücklage 6.3.2 11.662 22.635 III. Gewinnrücklage 6.3.3 -8.670 -25.748 0 243 27.210 21.347 1.310 1.326 668 1.144 IV. Differenzen aus Währungsumrechnung Eigenkapital der Anteilseigner der mybet Holding SE V. Nicht beherrschende Anteile 6.3.4 B. Langfristige Schulden 1. Latente Steuern 6.4.1 0 805 2. Anleihen 6.4.2 83 83 3. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.4.2 585 256 14.736 13.558 729 C. Kurzfristige Schulden 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 6.4.2 309 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/ sonstige Verbindlichkeiten 6.4.2 4.897 4.172* 3. Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 6.4.2 8.570 7.176 6.5 783 282* 178 30 0 1.169 43.925 37.374 4. Sonstige Rückstellungen 5. Ertragsteuern 6. Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Summe Eigenkapital und Schulden 2.4 *) Reklassifizierung i.H.v. 402 TEuro (siehe Tz 6.4.2) 75 01/12 Struktur & Strategie Konzern-Gewinn- und Verlust-Rechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Anhang 2012 T€ 2011 T€ Umsatzerlöse 4.1 69.195 60.686 Aktivierte Eigenleistungen 4.2 1.446 1.486 Sontige betriebliche Erträge 4.3 10.392 1.466 Materialaufwand 4.4 9.674 8.954* a) Lizenzgebühren, Glücksspielsteuern 6.022 4.842 b) Wettboni 3.652 4.112 10.991 10.369 a) Gehälter 9.653 8.892 b) Soziale Abgaben 1.337 1.478 Personalaufwand 4.5 Abschreibungen 4.6 3.744 5.238 Sonstige betriebliche Aufwendungen 4.7 49.377 37.444* 7.248 1.633 Betriebsergebnis Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 4.8 72 55 Zinsen und ähnliche Aufwendungen 4.8 111 436 Finanzergebnis 4.8 -38 -381 Ergebnis vor Steuern 4.9 7.209 1.252 Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.9 1.098 -252 Sonstige Steuern 4.9 3 5 4.11 6.108 1.499 Ergebnisanteil der nicht beherrschenden Anteile 6 73 Ergebnis der Anteilseigner der mybet Holding SE 6.102 1.426 Periodenergebnis Ergebnis je Aktie Ergebnis je Aktie (unverwässert in €) 8.1 0,25 0,06 Ergebnis je Aktie (verwässert in €) 8.1 0,25 0,06 *) Reklassifizierung siehe Tz. 4.4 und 4.7 Konzern-Gesamtergebnisrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 T€ 2011 T€ Periodenergebnis 6.108 1.499 -243 21 5.865 1.520 6 73 5.860 1.447 Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung der Abschlüsse ausländischer Tochterunternehmen Gesamtergebnis davon nicht beherrschende Anteile davon Anteilseigner der mybet Holding SE 76 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Kapitalflussrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember KonzernabschlussAktie ANHANG Periodenergebnis 2012 T€ 2011 T€ 6.108 1.499 Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen 4.6 3.744 5.238 Aufwendungen/Erträge Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.9 1.098 -252 -72 -55 111 436 350 309 12 8 Gewinn / Verlust aus Abgängen von Geschäftseinheiten (Lotteriegeschäft) -7.738 0 Cash Flow vor Veränderungen des Working Capital 3.612 7.182 -653 1.383 1.953 -498 -327 -143 Gezahlte Zinsen -103 -256 Gezahlte Ertragsteuern -366 -73 4.116 7.596 7.860 85 -3.298 -6.031 0 -260 75 56 4.637 -6.150 Einzahlungen aus Kapitalerhöhungen 1 4.843 Kosten der Eigenkapitalbeschaffung 0 -217 Einzahlungen in die Kapitalrücklage 24 1.356 Einzahlungen aus Anteilsveräußerung 0 83 Einzahlungen aus der Aufnahme von Krediten/Kreditlinien 0 6 -152 -6.029 0 -114 -127 -72 8.625 1.374 -928 15 Finanzerträge Zinsaufwendungen 4.8 Sonstige zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge Gewinn/Verlust aus Abgängen von Gegenständen des Anlagevermögens Veränderungen der Vorräte, der Forderungen sowie anderer Aktiva Veränderungen der Verbindlichkeiten sowie anderer Passiva Zunahme/Abnahme der kurzfristigen Rückstellungen Cash Flow aus betrieblicher Tätigkeit 6.5 5.1 Einzahlungen aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens und Geschäftseinheiten (Lotteriegeschäft) Auszahlungen für Investitionen in das Anlagevermögen Auszahlungen aus dem Erwerb von Beteiligungen an assoziierten Unternehmen Erhaltene Zinsen Cash Flow aus der Investitionstätigkeit 5.2 Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten Ausschüttung an Minderheiten Cash Flow aus Finanzierungstätigkeit 5.3 Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelbestandes Wechselkurs- und konsolidierungskreisbedingte Änderungen des Finanzmittelfonds Zahlungsmittelbestand am Anfang der Periode 6.2.3 7.187 5.798 Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode 6.2.3 14.884 7.187 1.708 1.354 Gegebene Sicherheiten 77 01/12 Struktur & Strategie Eigenkapitalveränderungsrechnung für die Periode vom 01. Januar 2011 bis 31. Dezember 2012 (siehe Anhang, Tz. 6.3) Stand per 31.12.2010 Wandlung Anleihe Sport & Pferdewetten Kapitalrücklage Gewinnrücklagen Differenz aus Währungsumrechnung Gesellschafter des Mutterunternehmens Nicht beherrschende Anteile Summe T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€ 19.371 21.312 -27.173 221 13.731 1.283 15.015 2 4 6 6 94 94 94 1.356 6.199 6.199 -217 -217 -217 65 65 65 4.843 Kosten Eigenkapitalbeschaffung Steuern auf Kosten Eigenkapitalbeschaffung Ausschüttung an Minderheiten 0 Kapitalrücklage Lotosystems Network S.L. 21 Veränderung Beteiligung pferdewetten.de AG Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern: sontige Verrechnungen Periodenergebnis 41 41 41 83 0 43 43 -21 -21 1.426 1.426 0 -21 73 1.499 21 21 1.426 21 1.447 73 1.520 22.635 -25.748 243 21.347 1.326 22.673 -11.041 11.041 Gesamtergebnis Entnahme zur Verrechnung Verlustvortrag mybet Holding SE mit Rücklage -114 0 Sonstiges Ergebnis (Veränderung Währungsausgleichsposten) 24.217 -114 -21 Veränderung Konsolidierungskreis Stand per 31.12.2011 Mitarbeiter & Management Gezeichnetes Kapital Optionsprämien Mitarbeiteroptionen Kapitalerhöhung März 2011 Casino & Poker 21 0 0 1 1 1 Optionsprämien Mitarbeiteroptionen 44 44 44 pferdewetten.de AG: Erfassung von anteilsbasierten Vergütungen 23 23 23 Wandlung Anleihe 1 Veränderung Beteiligung fluxx.com Telewette GmbH -30 -30 -10 -40 0 -36 -36 -35 -35 25 -10 6.102 6.102 6 6.108 Entkonsolidierung des Lotteriegeschäfts Veränderung Beteiligung Lotosystems Network S.L. Periodenergebnis Sonstiges Ergebnis (Veränderung Währungsausgleichsposten) Gesamtergebnis Stand per 31.12.2012 78 24.217 11.662 -243 -243 -243 6.102 -243 5.859 6 5.865 -8.600 0 27.280 1.310 28.520 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie 79 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten konzernAbschluss 1 Allgemeine Angaben / Erläuterungen zur Konsolidierung und Bewertung / Die mybet Holding SE (vormals JAXX SE) als Konzernobergesellschaft der mybet-Gruppe ist eine Finanzholding, die Beteiligungen an Unternehmen der europäischen Glücks- und Gewinnspielbranche hält. Die Beteiligungsunternehmen sind Vermittler oder lizenzierte Veranstalter konzessionierter Glücksspiele. Die Gesellschaft ist im Handelsregister Kiel beim Amtsgericht (HRB 12361) angemeldet. Sitz der Gesellschaft ist Jägersberg 23, 24103 Kiel, Deutschland. Die nach § 161 des Aktiengesetzes vorgeschriebene Erklärung zum Deutschen Corporate Governance Kodex wurde seitens der mybet Holding SE sowie der pferdewetten.de AG abgegeben und den Aktionären zugänglich gemacht. Diese Entsprechenserklärung kann auch über die Internetseite der mybet Holding SE (www.mybet-se.com) bzw. der pferdewetten.de AG (www.pferdewetten.ag) eingesehen werden. Die Aktien der mybet Holding SE werden an der Frankfurter Wertpapierbörse unter ISIN DE000A0JRU67 gehandelt. Der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Hamburg, mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehene Jahresabschluss sowie der Konzernabschluss der JAXX SE (nunmehr mybet Holding SE) zum 31. Dezember 2011 wurden im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht. Casino & Poker Mitarbeiter & Management Konzernanhang zum 31. Dezember 2012 nach IFRS Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2012 der mybet Holding SE steht im Einklang mit den International Financial Reporting Standards (IFRS). Er wird nach den IFRS aufgestellt, wie sie in der EU anzuwenden sind und den ergänzend nach § 315a Abs.1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften. Der Vorstand hat den Konzernabschluss und den Jahresabschluss der mybet Holding SE am 26. März 2013 aufgestellt und freigegeben. / Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden / Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgrund eines neuen Standards oder einer neuen Interpretation Entsprechend IAS 8.28 sind in den Notes Angaben vorzunehmen, wenn die erstmalige Anwendung eines IFRS Auswirkungen auf die Berichtsperiode oder eine frühere Periode hat. Das gilt auch dann, wenn derartige Auswirkungen lediglich im Rahmen des Möglichen liegen. In den Anwendungsbereich des IAS 8.28 fallen daher alle Änderungen von Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden, die sich aus einem neuen Standard oder einer neuen Interpretation ergeben. Das International Accounting Standards Board (IASB) hat Änderungen bei bestehenden International Financial Reporting Standards (IFRS) und Interpretationen (IFRIC) sowie einige neue IFRS verabschiedet, die seit dem 1. Januar 2012 verpflichtend anzuwenden sind: Standard / interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments (englisch/deutsch) Amendments to IFRS 7 Disclosures – Transfers of Financial Assets / Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte Erstmalige Anwendung in der EU 1) 1.7.2011 1) Geschäftsjahre, die am oder nach dem angegebenen Datum beginnen Amendments to IFRS 7 – Disclosures - Transfers of Financial Assets Die Änderungen an IFRS 7 betreffen erweiterte Angabepflichten bei der Übertragung finanzieller Vermögenswerte. Damit sollen die Beziehungen zwischen finanziellen Vermögenswerten, die nicht vollständig auszubuchen sind, und den korrespondierenden finanziellen Verbindlichkeiten verständlicher werden. Weiterhin sollen die Art sowie insbesondere die Risiken eines anhaltenden Engagements (continuing involvement) bei ausgebuchten finanziellen Vermögenswerten besser beurteilt werden können. Mit den Änderungen werden auch zusätzliche Angaben gefordert, wenn eine unverhältnismäßig große Anzahl von Übertragungen mit „continuing involvement“ z.B. rund um das Ende einer Berichts80 periode auftritt. Die Anwendung des Standards hatte keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE. Veröffentlichte, aber noch nicht angewendete Standards, Interpretationen und Änderungen. Entsprechend IAS 8.30 hat ein Unternehmen über neue Standards oder Interpretationen des IASB zu berichten, sofern diese Standards und/ oder Interpretationen in dem Berichtszeitraum noch nicht verpflich- Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie tend anzuwenden sind und von dem jeweiligen Unternehmen auch nicht vorzeitig angewendet werden. Die Anwendung dieser Standards wird, soweit nicht gesondert bei den Erläuterungen zu den Standards angegeben, keine oder keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE haben. Standard / Interpretation Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments (englisch/deutsch) Erstmalige Anwendung in der EU IAS 8.30, EU Endorsement ist bis 31. Dezember 2012 erfolgt Amendments to IFRS 7 Disclosures – Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities/ Anhangangaben – Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden 1.1.2013 Amendments to IAS 1 Presentation of Items of Other Comprehensive Income / Darstellung der Posten des sonstigen Ergebnisses 1.7.2012 IAS 19 (rev. 2011) Employee Benefits / Leistungen an Arbeitnehmer 1.1.2013 Amendments to IAS 12 Recovery of underlying assets / Realisierung zugrunde liegender Vermögenswerte 1.1.2013 Amendments to IFRS 1 Severe Hyperinflation and Removal of Fixed Dates for First-time Adopters / Hochinflation und Ersetzung des festen Umstellungszeitpunktes für IFRS-Erstanwender 1.1.2013 Amendments to IFRS 1 Government Loans / Darlehen der öffentlichen Hand 1.1.2013 Amendments to IAS 27 Separate Financial Statements / Einzelabschlüsse 1.1.2014 Amendments to IAS 28 Investments in Associates and Joint Ventures / Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen 1.1.2014 Amendments to IAS 32 Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities / Saldierung finanzieller Vermögenswerte und Schulden 1.1.2014 IFRS 10 Consolidated Financial Statements / Konzernabschlüsse 1.1.2014 IFRS 11 Joint Arrangements / Gemeinschaftliche Tätigkeiten 1.1.2014 IFRS 12 Disclosure of Interests in Other Entities / Angaben zu Anteilen an anderen Unternehmen 1.1.2014 IFRS 13 Fair Value Measurement / Bewertung zum beizulegenden Zeitwert 1.1.2013 IFRIC 20 Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine / Abraumbeseitigungskosten während der Produktionsphase im Tagebau 1.1.2013 Amendments to IAS 1 – Presentation of Items of Other Comprehensive Income Dieses Amendment ändert die Darstellung des sonstigen Ergebnisses in der Gesamtergebnisrechnung. Die Posten des sonstigen Ergebnisses, die später in die Gewinn- und Verlustrechnung reklassifiziert werden („recycling“), sind künftig separat von den Posten des sonstigen Ergebnisses darzustellen, die niemals reklassifiziert werden. Sofern die Posten brutto, d.h. ohne Saldierung mit Effekten aus latenten Steuern ausgewiesen werden, sind die latenten Steuern nunmehr nicht mehr in einer Summe auszuweisen, sondern den beiden Gruppen von Posten zuzuordnen. IAS 19 – Employee Benefits (revised 2011) Neben umfangreicheren Angabepflichten zu Leistungen an Arbeitnehmer ergeben sich insbesondere Änderungen die Pensionsverpflichtungen betreffend aus dem überarbeiteten Standard. Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Da die mybet Holding SE keine Pensionszusagen an Mitarbeiter oder Vorstände gegeben hat und dies auch zur Zeit nicht beabsichtigt, sind die Änderungen des Standard nicht relevant für den Konzernabschluss der mybet Holding SE. Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Juli 2012 beginnen. 81 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Amendments to IAS 12 – Recovery of underlying assets Bei als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ist es oftmals schwierig zu beurteilen, ob sich bestehende temporäre steuerliche Differenzen im Rahmen der fortgeführten Nutzung oder im Zuge einer Veräußerung umkehren. Mit der Änderung des IAS 12 wird nun klargestellt, dass die Bewertung der latenten Steuern auf Basis der widerlegbaren Vermutung zu erfolgen hat, dass die Umkehrung durch Veräußerung erfolgt. Die Änderungen haben keine wesentlichen Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE. Casino & Poker Mitarbeiter & Management Einfluss hat, bzw. bei der Bestimmung des Anteils des Investors am Vermögen der Gesellschaft zu berücksichtigen. Eine weitere Änderung betrifft die Bilanzierung nach IFRS 5, wenn nur ein Teil eines Anteils an einem assoziierten Unternehmen oder an einem Joint Venture zum Verkauf bestimmt ist. Der IFRS 5 ist dann partiell anzuwenden, wenn nur ein Anteil oder ein Teil eines Anteils an einem assoziierten Unternehmen (oder an einem Joint Venture) das Kriterium „zur Veräußerung gehalten“ erfüllt. Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Amendments to IFRS 1 – Severe Hyperinflation and Removal of Fixed Dates for First-time Adopters Amendments to IAS 32 und IFRS 7 – Offsetting Financial Assets and Financial Liabilities Der Standard ist nur für IFRS Erstanwender von Bedeutung. Amendments to IFRS 1 – Government Loans Die Änderung betrifft die Bilanzierung eines Darlehens der öffentlichen Hand zu einem unter dem Marktzins liegenden Zinssatz durch einen IFRS Erstanwender. Für im Übergangszeitpunkt bestehende öffentliche Darlehen kann die Bewertung nach vorheriger Rechnungslegung beibehalten werden. Die Bewertungsregeln nach IAS 20.10A i.V.m. IAS 39 gelten somit nur für solche öffentliche Darlehen, die nach dem Übergangszeitpunkt eingegangen werden. Diese Ergänzung zum IAS 32 stellt klar, welche Voraussetzungen für die Saldierung von Finanzinstrumenten bestehen. In der Ergänzung wird die Bedeutung des gegenwärtigen Rechtsanspruchs zur Aufrechnung erläutert und klargestellt, welche Verfahren mit Bruttoausgleich als Nettoausgleich im Sinne des Standards angesehen werden können. Einhergehend mit diesen Klarstellungen wurden auch die Vorschriften zu den Anhangangaben im IFRS 7 erweitert. Die Änderung des IAS 32 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Änderungen haben keine Auswirkungen auf den Konzernabschluss der mybet Holding SE. Die Änderung des IFRS 7 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. Amendments to IAS 27 – Separate Financial Statements IFRS 10 – Consolidated Financial Statements Im Rahmen der Verabschiedung des IFRS 10 Consolidated Financial Statements werden die Regelungen für das Kontrollprinzip und die Anforderungen an die Erstellung von Konzernabschlüssen aus dem IAS 27 ausgelagert und abschließend im IFRS 10 behandelt (siehe Ausführungen zu IFRS 10). Im Ergebnis enthält IAS 27 künftig nur die Regelungen zur Bilanzierung von Tochtergesellschaften, Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen in IFRS Einzelabschlüssen. Mit diesem Standard wird der Begriff der Beherrschung („control“) neu und umfassend definiert. Beherrscht ein Unternehmen ein anderes Unternehmen, hat das Mutterunternehmen das Tochterunternehmen zu konsolidieren. Nach dem neuen Konzept ist Beherrschung gegeben, wenn das potentielle Mutterunternehmen die Entscheidungsgewalt aufgrund von Stimmrechten oder anderer Rechte über das potentielle Tochterunternehmen inne hat, es an positiven oder negativen variablen Rückflüssen aus dem Tochterunternehmen partizipiert und diese Rückflüsse durch seine Entscheidungsgewalt beeinflussen kann. Die Änderung ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Amendments to IAS 28 – Investments in Associates and Joint Ventures Im Rahmen der Verabschiedung des IFRS 11 Joint Arrangements erfolgten auch Anpassungen an IAS 28. IAS 28 regelt – wie bislang auch – die Anwendung der Equity-Methode. Allerdings wird der Anwendungsbereich durch die Verabschiedung des IFRS 11 erheblich erweitert, da zukünftig nicht nur Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, sondern auch an Gemeinschaftsunternehmen (siehe IFRS 11) nach der Equity-Methode bewertet werden müssen. Die Anwendung der quotalen Konsolidierung für Gemeinschaftsunternehmen entfällt mithin. Künftig sind auch potentielle Stimmrechte und andere derivative Finanzinstrumente bei der Beurteilung, ob ein Unternehmen maßgeblichen 82 Aus diesem neuen Standard können Auswirkungen auf den Umfang des Konsolidierungskreises, u.a. für Zweckgesellschaften, entstehen. Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Wenn für ein Investment die Qualifizierung als Tochterunternehmen zwischen IAS 27/SIC12 und IFRS 10 abweichend festgestellt wird, ist IFRS 10 retrospektiv anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist nur zeitgleich mit IFRS 11 und IFRS 12 sowie mit den in 2011 geänderten IAS 27 und IAS 28 zulässig. IFRS 11 – Joint Arrangements Mit IFRS 11 wird die Bilanzierung von gemeinschaftlich geführten Aktivitäten (Joint Arrangements) neu geregelt. Nach dem neuen Konzept ist zu entscheiden, ob eine gemeinschaftliche Tätigkeit (Joint Operati- Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance on) oder ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) vorliegt. Eine gemeinschaftliche Tätigkeit liegt vor, wenn die gemeinschaftlich beherrschenden Parteien unmittelbare Rechte an den Vermögenswerten und Verpflichtungen für die Verbindlichkeiten haben. Die einzelnen Rechte und Verpflichtungen werden anteilig im Konzernabschluss bilanziert. In einem Gemeinschaftsunternehmen haben die gemeinschaftlich beherrschenden Parteien dagegen Rechte am Reinvermögensüberschuss. Dieses Recht wird durch Anwendung der Equity-Methode im Konzernabschluss abgebildet, das Wahlrecht zur quotalen Einbeziehung in den Konzernabschluss entfällt somit. Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Für den Übergang z.B. von der Quotenkonsolidierung auf die Equity-Methode bestehen spezifische Übergangsvorschriften. Eine vorzeitige Anwendung ist nur zeitgleich mit IFRS 10 und IFRS 12 sowie mit den in 2011 geänderten IAS 27 und IAS 28 zulässig. IFRS 12 – Disclosure of Interests in Other Entities Dieser Standard regelt die Angabepflichten in Bezug auf Anteile an anderen Unternehmen. Die erforderlichen Angaben sind erheblich umfangreicher gegenüber den bisher nach IAS 27, IAS 28 und IAS 31 vorzunehmenden Angaben. Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. KonzernabschlussAktie Value-Bewertungen haben zukünftig den einheitlichen Vorgaben des IFRS 13 zu folgen; lediglich für IAS 17 und IFRS 2 wird es weiter eigene Regelungen geben. Der Fair Value nach IFRS 13 ist als exit price definiert, d.h. als Preis, der erzielt werden würde durch den Verkauf eines Vermögenswertes bzw. als Preis, der gezahlt werden müsste, um eine Schuld zu übertragen. Wie derzeit aus der Fair Value-Bewertung finanzieller Vermögenswerte bekannt, wird ein 3-stufiges Hierarchiesystem eingeführt, das bezüglich der Abhängigkeit von beobachtbaren Marktpreisen abgestuft ist. Die neue Fair Value-Bewertung kann gegenüber den bisherigen Vorschriften zu abweichenden Werten führen. Der neue Standard ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. IFRIC 20 – Stripping Costs in the Production Phase of a Surface Mine Mit dieser Interpretation soll die Bilanzierung von Abraumbeseitigungskosten im Tagebergbau vereinheitlicht werden. Wenn erwartungsgemäß aus der weiteren Nutzung von Abraum Erlöse realisiert werden, sind die zuordenbaren Kosten der Abraumbeseitigung als Vorrat gemäß IAS 2 zu bilanzieren. Daneben entsteht ein immaterieller Vermögenswert, der zusammen mit dem Vermögenswert Tagebergbau zu aktivieren ist, wenn der Zugang zu weiteren Bodenschätzen verbessert wird und die in der Interpretation definierten Voraussetzungen erfüllt sind. Dieser Vermögenswert ist über die erwartete Nutzungsdauer abzuschreiben. IFRIC 20 ist erstmals anzuwenden in Geschäftsjahren, die am oder nach dem 1. Januar 2013 beginnen. IFRS 13 – Fair Value Measurement Mit diesem Standard wird die Fair Value-Bewertung in IFRS-Abschlüssen einheitlich geregelt. Alle nach anderen Standards geforderten Fair Standard / interpretation Lagebericht Die nachfolgenden Standards wurden von der EU noch nicht freigegeben: Titel des Standards/der Interpretation bzw. des Amendments (englisch/deutsch) Erstmalige Anwendung Improvements to IFRS 2009 - 2011 1.1.2013 IFRS 9 Financial Instruments / Finanzinstrumente 1.1.2015 Amendments to IFRS 9 and IFRS 7 Mandatory Effective Date and Transition Disclosures/ Verpflichtender Anwendungszeitpunkt und Angaben zum Übergang 1.1.2015 Amendments to IFRS 10, IFRS 11 and IFRS 12 Transition Guidance/ Übergangsvorschriften 1.1.2014 Amendments to IFRS 10, IFRS 12 and IAS 27 Investment Entitities/ Investmentgesellschaften 1.1.2014 2 Konsolidierung / 2.1. Konsolidierungsgrundsätze / In den Konzernabschluss der mybet Holding SE werden sämtliche Tochtergesellschaften und assoziierte Unternehmen einbezogen. Tochterunternehmen sind Gesellschaften, die direkt oder indirekt von der mybet Holding SE beherrscht werden. Tochtergesellschaften Zum Zeitpunkt des Erwerbs werden ansatzfähige Vermögenswerte, Schulden und Eventualverbindlichkeiten mit ihren Zeitwerten angesetzt. Im Rahmen der Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation, PPA) werden darüber hinaus stille Reserven auch bei immateriellen Vermögenswerten (Kundenstämme, Marken u.ä.) identifiziert und entsprechend bilanziert. Firmenwerte, die sich aus verbleibenden Unterschiedsbeträgen zwischen dem Kaufpreis und dem Nettovermögen zu Zeitwerten ergeben, werden bilanziert und entsprechend IFRS 3 angesetzt und jährlich sowie immer dann, wenn ein Anhaltspunkt vorliegt, auf ihre Werthaltigkeit gem. IAS 36 geprüft und bei Bedarf abgeschrieben (Impairment Test). 83 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Zwischengewinne oder -verluste, Umsätze, Aufwendungen und Erträge sowie Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen den Konzerngesellschaften werden gem. IAS 27 eliminiert. Auf temporäre Differenzen werden latente Steuern angesetzt. Casino & Poker Mitarbeiter & Management Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und insgesamt unwesentlich sind, werden zu Anschaffungskosten bilanziert. / 2.2. Konsolidierungskreis / Assoziierte Unternehmen Unternehmen, bei denen die mybet Holding SE die Möglichkeit hat, maßgeblichen Einfluss auf die Geschäfts- und Firmenpolitik auszuüben (in der Regel bei einem mittel- oder unmittelbaren Stimmrechtsanteil von 20% - 50%), werden mit ihrem fortgeschriebenen Beteiligungsbuchwert (Equity Methode) angesetzt. Beteiligungspiegel In den Konzernabschluss sind 7 inländische Gesellschaften (VJ 8) und 18 ausländische Gesellschaften (VJ 20) einbezogen, bei denen die mybet Holding SE unmittelbar oder mittelbar über die Mehrheit der Stimmrechte verfügt. Die wesentlichen Beteiligungen gemäß § 313 (2) HGB sind nachfolgend dargestellt; Sitz Nominalkapital T€ Beteiligungsquote % 24.217 - Obergesellschaft mybet Holding SE Kiel Unmittelbare Beteiligungen ANYBET GmbH Hamburg 110 100,0 FLUXX GmbH Hamburg 110 100,0 DIGIDIS S.L. Madrid 183 62,2 QED Ventures Ltd. Malta 5 99,4 pferdewetten.de AG Düsseldorf 3.604 63,5 Mittelbare Beteiligungen Lotosystems Network S.L. Madrid 3 62,2 PNO Casino Ltd. Malta 20 100,0 PNO Sportsbetting Ltd. Malta 20 100,0 C4U-Malta Ltd. Malta 10 100,0 PEI Ltd. Malta 340 99,4 SWS Service GmbH Berlin 25 99,4 QED Software Systems GmbH Wien 18 99,4 Derrypark Gibraltar 2 99,4 QED Belgium s.p.r.l. Brüssel 19 99,4 myBet Italia s.r.l. Modena 10 99,4 pferdewetten-service.de GmbH Düsseldorf 25 63,5 NetX International Ltd. Malta 1 63,5 520 50,0 Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen Digital Distribution Management Iberica S.A. Eine vollständige Liste des Anteilsbesitzes im Sinne des § 313 HGB, die Bestandteil des Konzernanhangs ist, wird mit dem Konzernabschluss im elektronischen Bundesanzeiger offengelegt. 84 Madrid / 2.3. Akquisitionen / Die DIGIDIS SL, Madrid, hat im vierten Quartal 2011 ein Unternehmen mit einem weiteren Unternehmen zum Erwerb einer Casinolizenz gegründet, die DIGIDIS Iberica SA. Die Beteiligungsquote beträgt 50%. Das Unternehmen wird als assoziiertes Unternehmen nach der Equity- Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Methode in den Konzernabschluss ab 2011 einbezogen (Siehe 2.1). In 2012 hat die mybet Holding SE die Beteiligung von der DIGIDIS SL erworben und hält diese jetzt unmittelbar. Für das Unternehmen, liegen im Zeitpunkt der Abschlusserstellung noch keine weiteren Finanzinformationen für 2012 vor, so dass die Fortschreibung des Beteiligungsbuchwerts auf Basis des Jahresabschlusses 2011 erfolgt. Für 2012 muss mit Anlaufverlusten, die vorübergehend den Beteiligungsbuchwert mindern, gerechnet werden. / 2.4. Zur Veräußerung gehaltene Vermögenswerte / Mit Vertrag vom 4.5.2012 hat die mybet Holding SE das deutsche Lotteriegeschäft und die Portale JAXX.de und JAXX.com (Lotteriegeschäft) verkauft. Damit setzt der Vorstand konsequent die weitere Fokussierung der Geschäftstätigkeit auf die Wachstumsbereiche Sportwetten und Casino fort. Der Verkauf wird wirtschaftlich rückwirkend zum 01.01.2012 wirksam. Die Übertragung der Vermögenswerte der Veräußerungsgruppe erfolgte zum 30.04.2012. Der Ausgleich des in der Periode vom 01.01.2012 bis 30.04.2012 erzielten Ergebnisses hat wiederum ertragsmindernde Auswirkungen auf den Entkonsolidierungserfolg. Der Kaufvertrag sieht die Übertragung von Unternehmen (Share-Deal) und auch von Vermögenswerten wie Domains oder Softwarelizenzen vor (Asset-Deal), so dass dem Verkaufserlös in Höhe von 12,5 Mio. Euro (sonstiger betrieblicher Ertrag) Aufwendungen aus dem Abgang von Firmenwerten (Goodwills) und Buchwerten der übertragenen Vermögenswerte in Höhe von rund 4,8 Mio. Euro gegenüberstehen. Es verbleibt ein im operativen Ergebnis auszuweisender Entkonsolidierungserfolg von 7,7 Mio. Euro. Im Vorjahr wurden auch die Vermögenswerte und Schulden der JAXX GmbH (heute FLUXX GmbH), Hamburg, entsprechend in der Veräußerungsgruppe ausgewiesen. In der finalen Vertragsvereinbarung war die Gesellschaft nicht mehr Bestandteil der Transaktion, so dass die Vermögenswerte und Schulden der JAXX GmbH mit Wirkung zum 1. Januar 2012 wieder umzugliedern waren. Hieraus ergaben sich folgende Effekte auf die nachfolgenden Bilanzposten: Anlagevermögen 21 TEuro, Umlaufvermögen 56 TEuro und Schulden 100 TEuro. 3 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Den auf den Stichtag des Konzernabschlusses erstellten Abschlüssen der in den Konzernabschluss einbezogenen Tochterunternehmen liegen einheitliche Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden zu Grunde. / Immaterielle Vermögenswerte / Erworbene immaterielle Vermögenswerte (ohne Goodwill) werden zu Anschaffungskosten, selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte nach IAS 38 zu Herstellungskosten, und, soweit abnutzbar, jeweils vermindert um planmäßige lineare Abschreibungen bewertet. Selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte werden aktiviert, wenn bestimmte, in IAS 38 genau bezeichnete Voraussetzungen vorliegen, die dazu führen, dass aus der Entwicklungstätigkeit mit hinreichender Sicherheit Lagebericht KonzernabschlussAktie künftige Zahlungsmittelzuflüsse generiert werden. Forschungsaufwendungen werden nicht aktiviert, sondern unmittelbar aufwandswirksam erfasst. Immaterielle Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer (Marke und Domains aus dem Erwerb der pferdewetten.de AG, Lizenzen) werden zu Anschaffungskosten bewertet. Ihre Nutzungsdauer ist unbestimmt, da jeweils aus heutiger Sicht nicht entschieden werden kann, wie oft die Glücksspiellizenz verlängert wird bzw. über welchen Zeitraum letztendlich die Nutzung der Marke nachhaltig erfolgen kann. Sie werden nicht planmäßig abgeschrieben, sondern werden jährlich und zusätzlich immer dann, wenn Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen, auf ihre Werthaltigkeit untersucht und, sofern notwendig, auf den erzielbaren Betrag abgeschrieben. Für Zwecke des Impairmenttests werden diese Vermögenswerte jeweils den zahlungsmittelgenerierenden Einheiten (cash generating unit, CGU) zugeordnet, denen sie zuzurechnen sind. Die wesentlichen immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer sind die Domain sportwetten.de und die Marke pferdewetten, die beide der CGU der pferdewetten.de AG zugeordnet sind. Weitere wesentliche CGUs sind die QED Gruppe mit den Produktangeboten Sportwette und Casino, die DIGIDIS sowie die Dienstleistungsbereiche der Anybet GmbH und der C4U. Soweit die Gründe für zuvor erfasste Wertminderungen entfallen sind, wird entsprechend zugeschrieben. Als Zinssätze liegen die gleichen Zinssätze zu Grunde, die auch für die Impairmenttests der Geschäfts- oder Firmenwerte verwendet wurden (siehe unten). Die erworbenen Spielgemeinschaftsverträge sowie Adressstämme (Spanien) werden zu Anschaffungskosten aktiviert. Als Abschreibungszeitraum wird eine durchschnittliche wirtschaftliche Nutzungsdauer von acht Monaten zugrunde gelegt. Diese Verträge haben grundsätzlich Vertragslaufzeiten von drei bis 36 Monaten. Ein im Zuge der Kaufpreisallokation identifizierter Kundenstamm bei mybet.com wird über fünf Jahre abgeschrieben, der Kundenstamm bei der PWAG ursprünglich über zehn Jahre. Die unterschiedlichen Laufzeiten ergeben sich aus den historisch älteren Daten der pferdewetten.de AG sowie der sehr guten Kundenhaltbarkeit. Die sonstigen immateriellen Vermögenswerte einschließlich der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte werden über eine Laufzeit von 3-4 Jahren abgeschrieben. Fremdkapitalkosten waren nicht zu aktivieren, da die Voraussetzungen nicht gegeben sind. Sie werden nach IAS 23.8 in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie angefallen sind und in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Zinsaufwand ausgewiesen. Immaterielle Vermögenswerte sind im Wert gemindert, wenn ihr erzielbarer Betrag – der höhere Wert aus beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten und Nutzungswert des Vermögenswertes – niedriger ist als der Buchwert. Ist dies der Fall, werden Abschreibungen vorgenommen. Soweit die Gründe für die erfasste Wertminderung entfallen, wird entsprechend zugeschrieben. Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter dem Posten Abschreibungen ausgewiesen. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden zu den Abschlussstichtagen überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisheri 85 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten gen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8 erfasst. / Geschäfts- oder Firmenwerte / Die unter Punkt 6.1.1 ausgewiesenen Firmenwerte (Goodwill) werden einem jährlichen Werthaltigkeitstest (Impairment-Test) unterzogen sowie immer dann, wenn ein Anhaltspunkt für eine Wertminderung vorliegt. Zur Durchführung des jährlichen Impairment-Tests sind die Firmenwerte zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet worden. Die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten umfassen in der Regel Tochtergesellschaften. Der Geschäfts- oder Firmenwert der QED-Gruppe ist als signifikant im Verhältnis zum Gesamtbuchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte und der Vermögenswerte mit unbegrenzter Nutzungsdauer zu sehen. Der erzielbare Betrag dieses Firmenwerts wird wie bei der generellen Vorgehensweise beim Impairment der Firmenwerte durch den Nutzungswert bestimmt. Wesentliche Annahmen bei der Ermittlung ist die Fünfjahresplanung der QED-Gruppe. Wichtige Prämissen dieser Planung sind die Anzahl der gewonnenen Neukunden sowie steigende Marketingaufwendungen pro Neukunde über den Planungszeitraum. Die Werte werden auf Basis von Vergangenheitsdaten für das erste Planungsjahr auf Monatsbasis extrapoliert. Die weiteren vier Planungsjahre werden im Rahmen von Schätzungen bezüglich des weiteren Wachstums vom Management festgesetzt. Hierbei wird auch die Gesamterwartung für das Wachstum des Glücksspielmarktes in Deutschland auf Basis externer Studien herangezogen. Als Wachstumsrate wurde langfristig ein Faktor von 1% unterstellt. Zu den angewendeten Abzinsungssätzen gelten die generellen, nachstehenden Angaben zu den Impairment-Tests. Änderungen unter Anderem im Zinssatz, der Marktrisikoprämie, den Kundenakquisitionskosten oder dem Kundenwert können zu einer Wertberichtigung der Wertansätze führen. Da der jeweilige Nutzungswert, der sich auf Basis der angewandten Zinssätze ergibt, deutlich oberhalb der Buchwerte liegt, besteht ein Risiko im Wesentlichen darin, dass die Planannahmen bezüglich des Kundenwachstums und der Aktivitätsraten nicht erreicht werden oder die Kundengewinnungskosten deutlich steigen. Aus heutiger Sicht sind keine Entwicklungen erkennbar, die zu einer so starken Korrektur der Planannahmen führen, dass eine Wertberichtigung der Geschäfts- oder Firmenwerte wahrscheinlich ist. Casino & Poker Mitarbeiter & Management wert abzüglich Veräußerungskosten oder dem höheren Nutzungswert bestimmt. Die mybet-Gruppe stellt bei Impairmenttests in der Regel auf den Nutzungswert ab. Dieser ist der Barwert der künftigen Cash-Flows vor Steuern, die voraussichtlich aus der zahlungsmittelgenerierenden Einheit erzielt werden können. Er wird auf der Grundlage eines Unternehmensbewertungsmodells ermittelt, dem interne Unternehmensplanungen bis zum Jahr 2017 zugrunde liegen. Den für das Modell verwendeten Plandaten liegen Erfahrungen aus der Vergangenheit und zukünftige Erwartungen zu Grunde. Aufgrund der positiven regulatorischen Rahmenbedingungen - der anstehenden Liberalisierung des Glückspielmarktes in Deutschland und anderer Kernmärkte der mybet Gruppe (Spanien, Italien) – sowie der guten Marktprognose für den deutschen Glücksspielmarkt wurde unverändert zum Vorjahr wiederum ein Wachstumsabschlag von 1% angesetzt. Die Kapitalisierungszinssätze werden auf Basis des Discounted Cash Flow Verfahrens (DCF) mit einem risikofreien Zins von 2,25% (VJ 2,75%), einem Fremdkapitalzins von 6,0% (VJ 7,13%), einem beta relevered von 0,97 (VJ 0,95) sowie einer Marktrisikoprämie von 6% (Vorjahr 5%) ermittelt und betragen für die zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 10,98% (VJ 11%) vor Steuern. Für die Vergleichsdaten wurde eine PeerGroup vergleichbarer börsennotierter Unternehmen herangezogen. Die anhaltende Finanzmarkt- und Eurokrise führt zu insgesamt niedrigeren Zinssätzen und weitgehend unveränderten beta-Faktoren einerseits sowie zu höheren Marktrisikoprämien andererseits, so dass sich insgesamt weitgehend unveränderte Zinssätze für die Diskontierung ergeben. Aus den Impairment-Tests ergibt sich im Geschäftsjahr kein Wertberichtigungsbedarf. Auf Basis kontinuierlich steigender Kundenzahlen und hoher Aktivitätsraten der Kunden in 2012 wird unter Berücksichtigung von korrelierenden Marketingaufwendungen in den Planjahren 2013-2017 mit einem positiven, kontinuierlich steigenden EBIT und resultierenden Free Cash Flows gerechnet. / Sachanlagen / Darüber hinaus besteht bei der ANYBET GmbH ein Goodwill in Höhe von 605 TEuro, der der CGU ANYBET zugeordnet ist. Der erzielbare Betrag der Einheit wird in entsprechend der Ermittlung bei der QED-Gruppe ermittelt. Grundlage für die Planung ist darüber hinaus die Nachfrage an Softwareprodukten, sowohl innerhalb als auch außerhalb der mybet-Gruppe. Sachanlagen werden zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Fremdkapitalkosten waren nicht zu aktivieren. Die Abschreibungen werden bei Gebäuden linear über eine Nutzungsdauer von 50 Jahren vorgenommen. Das bewegliche Anlagevermögen wird grundsätzlich linear abgeschrieben. Die Nutzungsdauer wird bei Mietereinbauten entsprechend der Laufzeit der Mietverträge vorgenommen. Bei anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung liegt die Nutzungsdauer bei drei bis zehn Jahren. Voll abgeschriebene Sachanlagen werden so lange unter Anschaffungskosten und kumulierten Abschreibungen ausgewiesen, bis die betreffenden Vermögenswerte außer Betrieb genommen werden. Bei Anlagenabgängen werden die Anschaffungskosten sowie die kumulierten Abschreibungen abgesetzt. Ergebnisse aus Anlagenabgängen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter den sonstigen betrieblichen Erträgen oder den sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen. Im Rahmen des Impairment-Tests für Firmenwerte und Vermögenswerte mit unbestimmbarer Nutzungsdauer wird der erzielbare Betrag der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten durch den beizulegenden Zeit- Soweit der nach vorstehenden Grundsätzen ermittelte Wert der Sachanlagen unter oder über dem erzielbaren Betrag liegt, der ihnen am Abschlussstichtag beizulegen ist, wird dem durch Abschreibungen oder Die der CGU Pferdewetten zugeordneten immateriellen Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer wird der Nutzungswert als der erzielbare Betrag nach den gleichen Grundsätzen wie bei der QED-Gruppe ermittelt. 86 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Wertaufholungen gemäß IAS 36 Rechnung getragen. Der erzielbare Betrag bestimmt sich aus dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Verkaufskosten oder, falls höher, dem Nutzungswert. Dieser entspricht dem Barwert der geschätzten zukünftigen Cash-Flows des Vermögenswertes. Die Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden zu den Abschlussstichtagen überprüft. Wenn die Erwartungen von den bisherigen Schätzungen abweichen, werden die entsprechenden Änderungen gemäß IAS 8.36ff erfasst. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden nach dem Anschaffungskostenmodell bewertet (IAS 40). Die langfristigen finanziellen Vermögenswerte werden nach IAS 39 (Finanzinstrumente) bilanziert. Danach werden zur Veräußerung verfügbare Vermögenswerte mit ihren beizulegenden Zeitwerten bewertet. Anpassungen an Zeitwerte werden erfolgsneutral erfasst. Wertänderungen sind solange im sonstigen Ergebnis zu erfassen, bis der finanzielle Vermögenswert ausgebucht wird. Wertberichtigungen sowie Gewinne und Verluste aus der Währungsumrechnung sind erfolgswirksam zu erfassen. Finanzanlagen der Gesellschaft werden als zur Veräußerung verfügbar kategorisiert, wenn eine kurzfristige Realisierung nicht beabsichtigt ist. Finanzinvestitionen in Eigenkapitalinstrumente, für die kein aktiver Markt vorhanden ist und deren beizulegender Zeitwert nicht verlässlich ermittelt werden kann, werden zu Anschaffungskosten bewertet und als zur Veräußerung verfügbar kategorisiert. / Vorräte / Vorräte werden zu Anschaffungskosten angesetzt und in der Folge zu dem niedrigeren Betrag aus Anschaffungskosten und ihrem realisierbaren Betrag (Nettoveräußerungswert) angesetzt. Zur Veräußerung gehaltene langfristige Vermögenswerte / Veräußerungsgruppe Langfristige Vermögenswerte oder Veräußerungsgruppen werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert, wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Diese Bedingung wird nur dann als erfüllt angesehen, wenn die Veräußerung höchstwahrscheinlich und der langfristige Vermögenswert (oder die Veräußerungsgruppe) in seiner jetzigen Beschaffenheit für einen sofortigen Verkauf verfügbar ist. Die Geschäftsführung muss sich zu einer Veräußerung verpflichtet haben. Dabei muss davon ausgegangen werden, dass der Veräußerungsvorgang innerhalb eines Jahres nach einer solchen Klassifizierung abgeschlossen wird. Für den Fall, dass sich die mybet Holding SE zu einer Veräußerung verpflichtet hat, die mit einem Verlust der Kontrolle über ein Tochterunternehmen einhergeht, sind sämtliche Vermögenswerte und Schulden dieses Tochterunternehmens als zur Veräußerung gehalten zu klassifizieren, sofern die oben genannten Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Lagebericht KonzernabschlussAktie Langfristige Vermögenswerte (und Veräußerungsgruppen), die als zur Veräußerung gehalten klassifiziert sind, werden – mit Ausnahme latenter Steueransprüche und finanzieller Vermögenswerte, die in den Anwendungsbereich des IAS 39 fallen - zu dem niedrigeren Betrag ihres ursprünglichen Buchwertes und dem beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten (Finanzinstrumente) Finanzinstrumente sind Verträge, die gleichzeitig bei einem Unternehmen zur Entstehung eines finanziellen Vermögenswerts und bei einem anderen Unternehmen zur Entstehung einer finanziellen Verbindlichkeit oder eines Eigenkapitalinstruments führt. Zu den finanziellen Vermögenswerten zählen bei mybet insbesondere Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und Sonstige Vermögenswerte. Finanzielle Verbindlichkeiten begründen regelmäßig einen Rückzahlungsanspruch in Zahlungsmitteln oder einem anderen finanziellen Vermögenswert. Darunter fallen insbesondere Verbindlichkeiten aus Anleihen, aus Lieferungen und Leistungen sowie gegenüber Kreditinstituten. Finanzielle Vermögenswerte werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit den beizulegenden Zeitwerten bewertet (in der Regel entspricht dies den Anschaffungskosten bzw. dem ursprünglichen Rechnungsbetrag). Sie werden zum Handelstag bilanziert. Im Rahmen der Folgebewertung werden Wertminderungen die nicht zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, erfasst, wenn objektive Hinweise auf eine Wertminderung vorliegen und dies Auswirkungen auf die erwarteten künftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswertes hat. Hinweise auf Wertminderungen können u.a. ein erheblicher Zahlungsverzug, eine wesentliche Verschlechterung der Bonität oder die hohe Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz des Schuldners sein oder das Einbrechen eines aktiven Markts. Im Einzelnen ergibt sich die Folgebewertung entsprechend der nachstehenden Kategorie, welcher der finanzielle Vermögenswert zugeordnet ist: Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Sie haben eine ursprüngliche Laufzeit von bis zu drei Monaten. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie andere kurzfristige Forderungen und Vermögenswerte werden zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet, unter Anwendung der Effektivzinsmethode. Erkennbaren Einzelrisiken wird durch Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte werden generell als Kredite und Forderungen kategorisiert. Die Bewertung erfolgt zu fortgeführten Anschaffungskosten. Wertminderungen oder –aufholungen werden erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Finanzielle Verbindlichkeiten werden bei ihrem erstmaligen Ansatz mit den beizulegenden Zeitwerten einschließlich Transaktionskosten bewertet (in der Regel der Rückzahlungsbetrag am Handelstag). Ver 87 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten bindlichkeiten, die nach der Effektivzinsmethode bewertet werden, sind zum Barwert angesetzt. Im Rahmen der Folgebewertung werden die finanziellen Verbindlichkeiten zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Eine wesentliche Geschäftstätigkeit der mybet-Gruppe besteht aus dem Halten von Sportwetten, die als Derivate gem. IAS 39 bilanziert werden. Die Zuordnung der Gewinne und Verluste aus diesen Derivaten erfolgt daher saldiert (Hold, auch Nettospielertrag) unter den Umsatzerlösen, sofern die Wetten zum Stichtag abgeschlossen waren. Sofern offene Wetten am Abschlussstichtag bestanden, werden die Wetteinsätze als finanzielle Verbindlichkeit angesetzt und bei ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert und in der Folge erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet. Die Einstufung des beizulegenden Zeitwerts erfolgt auf Basis ableitbarer Marktpreise (Wettquoten - Stufe 2 der Fair Value Hierarchie gem. IFRS 7.27). Rückstellungen werden nach IAS 37 mit der bestmöglichen Schätzung des Verpflichtungsumfangs bewertet. Sie werden gebildet für eine aus einem vergangenen Ereignis resultierende Verpflichtung gegenüber einem Dritten, die in der Zukunft zu einem Vermögensabfluss führt und sich diese Vermögensbelastung zuverlässig schätzen lässt. Die Wertansätze werden kontinuierlich geprüft und die Rückstellungen laufend angepasst. Latente Steuern werden nach der bilanzorientierten VerbindlichkeitsMethode bilanziert. Gemäß IAS 12 werden latente Steueransprüche unter Anderem auf die Verlustvorträge, die wahrscheinlich zukünftig genutzt werden können, aktiviert. Passive latente Steuern werden unter Anderem gebildet für temporäre Differenzen aus der Aktivierung der selbsterstellten immateriellen Vermögenswerte und der im Rahmen des Erwerbs der pferdewetten.de AG übernommenen immateriellen Vermögenswerte. Weiterhin werden latente Steuern auf Konsolidierungssachverhalte gebildet wie z.B. Zwischenergebniseliminierungen. Für die Berechnung der Steuererstattungsansprüche und Steuerschulden wurde, wie im Vorjahr ein Steuersatz für Körperschaft- und Gewerbesteuer in Höhe von 25 Prozent in Österreich, 30 Prozent in Spanien, 26 Prozent in UK sowie 35 Prozent in Malta zu Grunde gelegt. Für Deutschland beträgt der Steuersatz analog zum Vorjahr 32 Prozent. Anteilsbasierte Vergütungen mit Ausgleich durch Eigenkapitalinstrumente an Arbeitnehmer (Mitarbeiter-Aktienoptionen) werden zu dem beizulegenden Zeitwert (Fair Value) des Eigenkapitalinstruments am Tag der Gewährung bewertet. Details zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwertes finden sich unter Ziffer 8.8. Der bei Gewährung ermittelte Fair Value wird linear über den Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit als Aufwand gebucht und beruht auf den Erwartungen der mybet Holding SE hinsichtlich der Aktienoptionen, die voraussichtlich unverfallbar werden. Die Schätzungen bezüglich der Anzahl der Aktienoptionen, die unverfallbar werden, sind zu jedem Bilanzstichtag zu überprüfen. Änderungen sind über den verbleibenden Zeitraum bis zur Unverfallbarkeit erfolgswirksam zu erfassen. 88 Casino & Poker Mitarbeiter & Management / Währungsumrechnung / Alle Konzerngesellschaften bilanzieren, bis auf die in 2012 veräusserte JAXX UK Ltd., die in britischen Pfund als funktionale Währung bilanziert, in Euro als funktionaler Währung, die auch der Landeswährung entspricht. Forderungen und Verbindlichkeiten in einer Währung, die nicht der funktionalen Währung entspricht, werden im Einzelabschluss der Konzerngesellschaften mit dem Kurs am Bilanzstichtag bewertet, unabhängig davon, ob sie kursgesichert sind. Die Kursdifferenzen werden ergebniswirksam erfasst. Die Währungsumrechnung im Konzern erfolgt für Aufwendungen und Erträge nach dem unterjährigen Durchschnittskurs und für Vermögenswerte und Verbindlichkeiten nach dem Stichtagskurs. Eigenkapitalbestandteile werden zu historischen Kursen im Zeitpunkt des Zugangs erfasst. Der Unterschiedsbetrag wird im sonstigen Ergebnis unter dem Posten „Differenzen aus Währungsumrechnung“ ausgewiesen. / Umsatzrealisierung / Erlöse aus Dienstleistungen, wie die Handlinggebühren, sind realisiert, wenn die geschuldete Leistung erbracht worden ist. Dies ist in der Regel der Fall, wenn der Spiel- oder Wettschein für den Kunden erfolgreich vermittelt wurde. Die Provisionserlöse aus Lotterie- und Pferdewettvermittlung werden erfasst, wenn das zugrunde liegende Vermittlungsgeschäft erbracht und damit der Provisionsanspruch realisiert ist. Für Handlinggebühren, Provisionserlöse und sonstige Erlöse ist weiterhin Voraussetzung, dass sie nur erfasst werden, wenn es hinreichend wahrscheinlich ist, dass dem Unternehmen der mit dem Geschäft verbundene wirtschaftliche Nutzen zufließen wird. Nach IAS 39 stellen die Kasinoeinsätze sowie die Wetteinsätze bzw. die Wettgewinne finanzielle Verbindlichkeiten dar, die den Charakter von derivativen Finanzinstrumenten (FI) haben. Gemäß IAS 39 sind Finanzinstrumente alle Verträge, die bei einer Partei zu einem finanziellen Vermögenswert und der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Verbindlichkeit führen. Mit Abgabe der Wette entsteht zwischen dem Spieler und dem Buchmacher (mybet-Gruppe) ein entsprechender Vertrag. Die auf Seite der mybet Gruppe resultierende Verbindlichkeit (auszuzahlende Gewinne bei abgeschlossener Wette oder Rückzahlungsverpflichtung/Auszahlungsrisiko bei offenen Wetten) ist zum beizulegenden Zeitwert und in der Folge als Hold oder Gambling Fee in den Umsatzerlösen zu ihrem beizulegenden Zeitwert zu bilanzieren. Der beizulegende Zeitwert offener Wetteinsätze bestimmt sich nach den vom Buchmacher angebotenen Quoten und den zugrunde liegenden Eintrittswahrscheinlichkeiten der künftigen Ereignisse, auf die gewettet wird. Nach Ablauf des Wettgeschäfts wird das FI durch Auszahlen des Wettgewinns durch Barausgleich erfüllt und ausgebucht. Unterschiede zwischen Buchwert (Wetteinsatz) und Barausgleich sind erfolgswirksam zu erfassen (Ergebnisse aus Derivaten, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden). Die Differenz zwischen Wetteinsatz und Wettgewinn entspricht dem Hold bzw. den Gambling Fees, die in der Gewinn- und Verlustrechnung saldiert als Umsatzerlöse auszuweisen sind. Umsätze, bei denen die mybet Gruppe von den Kunden Gebüh- Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance ren erhebt, von Dritten Provisionen und Gebühren erhält oder sonstige Umsätze werden gemäß IAS 18 bilanziert. Hierunter fallen Vermittlungsprovisionen der Rennbahnen und von Lotteriegesellschaften, Vergütungen der Pokernetzwerke (Rake) sowie Service- und Lizenzumsätze. / Sonstiges / Sofern nicht im Einzelnen angegeben, bestanden keine Zinsänderungsrisiken. Im vorliegenden Konzernabschluss wird, sofern nicht in Euro dargestellt, auf 1.000 Euro gerundet. Entsprechend können sich Rundungsdifferenzen ergeben. Lagebericht KonzernabschlussAktie / Schätzunsicherheiten / Schätzunsicherheiten bestehen insbesondere in Bezug auf die Bewertung von Geschäfts- oder Firmenwerten und latenten Steuern. Weitere Details sind in den Notes unter Tz 8.10 angegeben. 4 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung des Konzerns / 4.1. Umsatzerlöse / Die Umsatzerlöse enthalten die Holds aus veranstalteten Sport- und Pferdewetten, Gambling Fees aus Casinospielen sowie Provisions- und Handlingerlöse aus Lotterie- und Pferdewettvermittlung. Umsatzerlöse 2012 t€ 2011 T€ Provisionen 1.314 2.014 Handlinggebühren 4.619 9.077 Gambling Fees 25.098 21.873 Hold 37.122 26.611 1.042 1.110 69.195 60.686 Sonstige Die Umsatzerlöse sind um 14,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr (+ 19 Prozent) gestiegen. Ursache ist der weiterhin stark wachsende Hold (+40,0 Prozent / VJ +19 Prozent) sowie die Gambling Fees (internationale Angebote zu Casino, Poker, u. A.) mit einem Wachstum von +15 Prozent (VJ +24 Prozent). Die Sportwettmarge errechnet sich aus dem Verhältnis von Hold zu Wetteinsätzen. Sie ist mit 17,5 Prozent leicht verbessert gegenüber dem Vorjahr mit 17,2 Prozent. Die Provisionsumsätze sind aufgrund des Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäftes rückläufig / 4.2. Aktivierte Eigenleistungen / Die sonstigen betrieblichen Erträge betreffen Erträge, die nicht den laufenden Umsatzerlösen zuzurechnen sind. Hierunter fallen periodenfremde Erträge, nicht regelmäßig wiederkehrende Erträge oder solche Erträge, die nicht aus dem Kerngeschäft, gleichwohl aber aus der betrieblichen Tätigkeit resultieren und nicht dem Finanzergebnis oder den Steuern zuzuordnen sind. Darunter fällt eine Vielzahl von Positionen, die jeweils von untergeordneter Bedeutung für den Konzernabschluss sind. Ertragsarten sind unter anderem Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen, aus Anlagenabgang, verjährten Verbindlichkeiten, aus abgeschriebenen Forderungen, Umsatzsteuererstattungen sowie aus Glücksspielgewinnen unbezahlter Spielaufträge. Ein wesentlicher Teil entfällt im Berichtszeitraum auf die Erlöse aus dem Verkauf des Lotteriegeschäfts in Höhe von 7.738 TEuro. Die aktivierten Eigenleistungen betreffen mit 1.446 TEuro (VJ 1.486 TEuro) selbsterstellte immaterielle Vermögenswerte. Hierbei handelt es sich ausschließlich um selbsterstellte Software. / 4.4. Materialaufwand / Durch die Fokussierung auf neue Glücksspielprodukte wie Casino und Poker sowie neue europäische Märkte, wie unter anderem Italien, werden weiterhin in zunehmendem Umfang Glücksspielsoftware und –plattformen entwickelt. Auch wurde das bestehende Produktangebot für Sportwetten weiter ausgebaut und verbessert. Der Materialaufwand beinhaltet im Wesentlichen von den Kunden in Anspruch genommene Boni sowie Lizenzgebühren für die Nutzung von Glücksspielsoftware und Glücksspielsteuern der verschiedenen Jurisdiktionen, die die Angebote der mybet Gruppe lizenziert haben. Aus Gründen einer höheren Transparenz wurden die Boni im Geschäftsjahr 2012 – auch rückwirkend für die Vorjahre - aus dem sonstigen betrieblichen Aufwand (Marketing) in den Materialaufwand umgegliedert. Diese Software versetzt die Gesellschaften der mybet-Gruppe in die Lage, ihren Kunden neue Produkte anzubieten und neue Märkte im europäischen Ausland zu erschließen. / 4.3. Sonstige betriebliche Erträge / Nach Abzug der Glücksspielsteuern, sofern diese nicht wie die Rennwettsteuer in Deutschland als Verbrauchssteuern bereits als Bestandteil des Materialaufwands von den Umsatzerlösen abgezogen wird, verbleibt ein Net Gaming Revenue (NGR), der mit 68 Mio. Euro (VJ 60 Mio. Euro) wiederum ein starkes Wachstum aufweist. 89 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Net Gaming Revenue Umsatzerlöse Wettsteuer Net Gaming Revenue / 4.5. Personalaufwand / Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter bewegen sich mit einer Steigerung von 6,0 Prozent über Vorjahresniveau (VJ -3 Prozent). Gesonderte Aufwendungen für Altersversorgung und Unterstützung fielen nicht an. Im Gehaltsaufwand ist ebenfalls der Wert der an Mitarbeiter ausgegebenen Aktienoptionen gem. IFRS 2 mit 67 TEuro erfasst (VJ 94 TEuro) sowie die Tantieme für den Vorstand (446 TEuro / VJ 50 TEuro). Zum Stichtag waren 171 Angestellte beschäftigt (VJ 182). Im Durchschnitt des Jahres waren 176 Angestellte beschäftigt (VJ 177). Sonstige betriebliche Aufwendungen Casino & Poker Mitarbeiter & Management 2012 t€ 2011 t€ 69.195 60.686 882 557 68.312 60.128 Eine weitere Unterteilung nach Gruppen erfolgt nicht, da im Konzernverbund nur Angestellte beschäftigt werden. / 4.6. Abschreibungen / Der Posten enthält die laufenden Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte, Sachanlagen und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien, die im Anlagespiegel getrennt ausgewiesen sind. / 4.7. Sonstige betriebliche Aufwendungen / 2012 T€ 2011 T€ Provision Kooperationspartner 21.426 13.863 Marketing / Vertrieb / IR 15.038 11.201 Zahlungsverkehrskosten 2.983 2.413 Service u. Wartung / Hosting / technische Dienstleistungen 1.557 1.649 Sonstige Beratungskosten 1.385 1.638 Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.056 1.436 Raumkosten 948 1.184 Forderungsverluste 764 275 Rechtsberatungskosten 748 622 Reisekosten, Bewirtungskosten 583 535 Beiträge, Gebühren, Versicherungen 482 284 Abschluss- u. Prüfungskosten 365 464 Diff. Währungsumrechnung 325 129 nicht abziehbare Vorsteuer 323 461 Telefon 306 316 Fahrzeugkosten 269 262 AR-Vergütung 244 98 Sonstige Personalkosten 171 278 sonstige Dienstleistungen 160 94 sonstiger Betriebsbedarf 123 42 Bürobedarf 109 72 11 124 49.377 37.444 Einstellung in EWB Gesamt 90 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Umsatzwachstum mit 31,9 Prozent überproportional gestiegen. Ursache ist im Wesentlichen der Anstieg der Kosten für Kooperationspartner. Dieser Anstieg ist allerdings primär auf die Entkonsolidierung des Lotteriegeschäftes zurückzuführen. Aus ehemaligen Konzernaufwendungen werden jetzt Drittaufwendungen. Der Effekt beläuft sich im Berichtszeitraum auf 3.255 TEuro. Bereinigt haben sich die Provisionen für Kooperationspartner unterproportional zum Wachstums des Hold entwickelt. Die Aufwendungen für Marketing haben sich im Vergleich zum deutlichen Zuwachs an Neukunden dank weiterer Effizienzsteigerungen nur unterproportional erhöht. Zur Reklassifizierung der Wettboni in die Materialaufwendungen siehe Tz. 4.4. Lagebericht KonzernabschlussAktie / 4.8. Zinsergebnis und sonstiges Finanzergebnis / Die sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträge resultieren aus Bankguthaben. Die Zinsaufwendungen betreffen im Wesentlichen Darlehen i.H.v. 105 TEuro, (VJ 92 TEuro) sowie die begebene Wandelanleihen aus September 2008 (insgesamt TEuro 6, VJ TEuro 344). Die Zinsaufwendungen in Höhe von insgesamt 111 TEuro (VJ 436 TEuro) wurden im Berichtszeitraum in Höhe von 103 TEuro zahlungswirksam (VJ 256 TEuro). Alle Zinsaufwendungen betreffen die Bewertungskategorie „finanzielle Verbindlichkeiten, bewertet zu fortgeführten Anschaffungskosten“. Die Steigerung der Zahlungsverkehrskosten hat sich unterproportional zum Anstieg der Bruttogesamtleistung entwickelt. Dies resultiert aus dem stetigen Wachstum aktiver Bestandskunden, die Gewinne vermehrt in neue Produktkäufe investieren. Dadurch fallen geringere Einzahlungen im Verhältnis zu den Wett- und Spieleinsätzen an. / 4.9. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag / Die Aufwendungen für den Technikbetrieb bewegen sich auf Vorjahresniveau. Der Anstieg der Forderungsverluste ist im Wesentlichen im spanischen Umfeld aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse angefallen. Neben dem Steueraufwand auf laufende Gewinne einzelner Tochtergesellschaften enthält der Posten auch den latenten Steueraufwand bzw. Ertrag aus der Entstehung und Umkehrung temporärer Differenzen. Die Rechtsberatungskosten sind im Zusammenhang mit Lizenzierungsverfahren und dem Verkauf des Lotteriegeschäftes gestiegen. Aufwandspositionen wie Raumkosten, Abschluss- und Prüfungskosten und sonstige Personalkosten sind im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung des Lotteriegeschäftes deutlich zurückgegangen. Kostenpositionen unter 100 TEuro im laufenden Jahr und im Vorjahr sowie Aufwendungen, die keiner der aufgeführten Positionen zugeordnet sind, wurden unter der Position „Sonstige betriebliche Aufwendungen“ zusammengefasst. Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag beinhalten Unternehmenssteuern wie Körperschaft- und Gewerbesteuer oder vergleichbare Steuern der inländischen und ausländischen Gesellschaften. Aktive latente Steuern werden mit passiven latenten Steuern saldiert, wenn sie sich auf Ertragsteuern beziehen, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden und ein Anspruch auf Verrechnung eines tatsachlichen Steuererstattungsanspruchs mit einer tatsächlichen Steuerschuld besteht. Der fiktive Aufwand für Ertragsteuern, der sich bei Anwendung des Steuersatzes der Konzernobergesellschaft mybet Holding SE von 32,0 Prozent auf das IFRS Konzernergebnis vor Steuern ergeben hätte, lässt sich wie folgt auf die Ertragsteuern gemäß Gewinn- und Verlustrechnung überleiten: Überleitungsrechnung vom erwartetetn Steueraufwand zum ausgewisenen Steueraufwand 2012 t€ 2011 t€ Jahresergebnis vor Steuern 7.209 1.252 erwarteter Ertragsteueraufwand (32% / VJ 32%) 2.307 401 213 78 Inanspruchnahme von Verlustvorträgen -935 0 Abweichungen in der steuerlichen Bemessungsgrundlage -386 164 Fehlende Berücksichtigung von Steueransprüchen auf Verlustvorträge 684 -1.057 Wertaufholung auf latente Steueransprüche -75 -217 -456 0 Aufwand aus unterschiedlichen lokalen Steuersätzen 186 182 Periodenfremder Steuerertrag / Aufwand 100 209 -484 0 -58 -11 1.098 -252 Nicht abzugsfähige Aufwendungen Steuerfreie Erträge Veräußerung Lotteriegesellschaften Sonstiges Ertragsteueraufwand (Vorjahr Steuerertrag) 91 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Aufgliederung des Ertragsteueraufwands Mitarbeiter & Management 2012 t€ 2011 t€ Laufender Steueraufwand 445 331 dv. aus Vorjahr 100 209 - aus temporären Differenzen 297 -840 - aus Inanspruchnahme von Verlustvorträgen 566 304 - aus Anpassung Vorjahr 341 0 -503 -11 27 182 - aus Wertaufholungen und Abschreibung -75 -217 Summe latenter Steueraufwand (Vorjahr Steuerertrag) 653 -583 1.098 -252 Latenter Steueraufwand (+) / Steuerertrag (-) - aus Aktivierung von Steuern auf Verlustvorträge - aus Wertberichtigung von Steuern auf Verlustvorträge Ertragsteueraufwand (Vorjahr Steuerertrag) Bestand latenter Steuern 2012 t€ Endbestand 31.12.2012 Erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung vereinnahmt aus steuerlichen Verlustvorträgen 428 aus temporären Differenzen 476 Erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet 2011 t€ Anfangs-/ Endbestand 1.1.2012 / 31.12.2011 Erfolgswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung vereinnahmt Erfolgsneutral mit dem Eigenkapital verrechnet Anfangsbestand 1.1.2011 -967 1.395 -249 0 1.644 -448 924 568 0 356 65 0 65 0 -27 0 0 0 2.357 319 65 2.000 aus Kosten Kapitalerhöhung 65 abzgl. aus zur Veräußerung gehaltenen Geschäftsbereichen 0 27 Bestand aktiver latenter Steuern 969 -1.388 Immaterielle Vermögenswerte 0 -805 805 265 1.070 Bestand passiver latenter Steuern 0 -805 805 265 1.070 Die Werthaltigkeit der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge basiert auf Unternehmensplanungen in Verbindung mit der in der Vergangenheit beobachteten Entwicklung der einzelnen Konzerngesellschaften. Die Gesellschaft erwartet, dass von den ausgewiesenen aktiven latenten Steuern innerhalb von zwölf Monaten bis zu 336 TEuro (VJ 229 TEuro) realisiert werden. Die aktiven latenten Steuern aus temporären Differenzen wurden mit 469 TEuro insbesondere aus Vermögensunterschieden bei immateriellen Vermögenswerten gebildet. 92 0 Passive latente Steuern aus immateriellen Vermögenswerten wurden in Höhe von 951 TEuro mit aktiven latenten Steuern aus Verlustvorträgen saldiert. Für noch ungenutzte Verlustvorträge der mybet-Gruppe in Höhe von insgesamt 1.347 TEuro (VJ 5.887 TEuro) wurden aktive latente Steuern in Höhe von 428 TEuro (VJ 1.395 TEuro) ausgewiesen. Auf Gewinne einzelner Tochtergesellschaften wurden aktive latente Steuern in Höhe von 567 TEuro aufgelöst (VJ 304 TEuro). Verlustvorträge, für die keine latenten Steuern angesetzt wurden, bestanden zum Bilanzstichtag in Höhe von 60.045 TEuro (VJ 54.772 TEuro). Die Verlustvorträge sind unbegrenzt vortragsfähig. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance / 4.10. Periodenergebnis / Der Jahresgewinn beträgt 6.108 TEuro gegenüber einem Gewinn in Höhe von 1.499 TEuro im Vorjahr. 5 Erläuterungen zur Kapitalflussrechnung Lagebericht KonzernabschlussAktie Aufnahme von Darlehen in Höhe von 0 TEuro (VJ 6 TEuro) realisiert. Aus einer im März 2011 platzierten Kapitalerhöhung wurde im Vorjahr ein Mittelzufluss in Höhe von 6.199 TEuro realisiert. Für Kosten der Platzierung der Kapitalerhöhung sind im Vorjahr 217 TEuro abgeflossen. Der Finanzmittelbestand entspricht kurzfristig fälligen Bankguthaben. 6 / 5.1. Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit / Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit ergibt sich weitgehend aus dem Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA), korrigiert um nicht zahlungswirksame Aufwendungen und Erträge, insbesondere dem Entkonsolidierungserfolg in Höhe von 7.738 TEuro. / 5.2. Cashflow aus Investitionstätigkeit / Im Rahmen der Investitionstätigkeit ergaben sich im Wesentlichen Mittelabflüsse für die Anschaffung von immateriellen Vermögenswerten und Sachanlagen. Mittelzuflüsse bestehen insbesondere aus dem bisher vereinnahmten Kaufpreis aus der Veräußerung des Lotteriegeschäfts in Höhe von 7.860 TEuro. / 5.3. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit / Konzern-Bilanz / 6.1. Langfristige Vermögenswerte / 6.1.1. Immaterielle Vermögenswerte Die immateriellen Vermögenswerte beinhalten Geschäfts- oder Firmenwerte (Goodwill) sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte aus den verschiedenen Unternehmensakquisitionen. Darüber hinaus wurde selbsterstellte Software in einer Gesamthöhe von 1.446 TEuro aktiviert (VJ 1.486 TEuro) Darüber hinaus beinhalten die sonstigen immateriellen Vermögenswerte die im Rahmen der Akquisition der pferdewetten.de AG erworbenen Marken und Domains in Höhe von 1.138 TEuro und 603 TEuro. Diese Vermögenswerte haben eine unbestimmbare Nutzungsdauer und werden nicht abgeschrieben. Ein durchgeführter Impairmenttest ergab keinen Abschreibungsbedarf. Für die Tilgung von Krediten und Wandelanleihen sind im Geschäftsjahr 152 TEuro abgeflossen (VJ 6.029 TEuro), Mittelzuflüsse wurden aus der Entwicklung Goodwill T€ 01.01.2012 Zugänge Abschreibungen 31.12.2012 Anybet GmbH 605 0 0 605 QED (myBet) 5.581 0 0 5.581 262 0 0 262 6.449 0 0 6.449 Digidis Die Entwicklung der Buchwerte dieser Geschäfts- oder Firmenwerte einschließlich der Vorjahresangaben ist dem beigefügten Anlagenspiegel zu entnehmen. 6.1.2. Sachanlagen Die Sachanlagen betreffen Hardware, Büroeinrichtung und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung. Die Hardware wird über eine Laufzeit von drei bis vier Jahren linear abgeschrieben, die Büroeinrichtung und sonstige Betriebs- und Geschäftsausstattung wird über eine Nutzungsdauer zwischen drei und zehn Jahren linear abgeschrieben. Weitere Angaben zu Anschaffungskosten und Abschreibungen sind dem Anlagenspiegel zu entnehmen. 6.1.3. Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien Die Abschreibung der als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien erfolgt linear über 50 Jahre, die Restnutzungsdauer beträgt 34 Jahre. Im Geschäftsjahr konnten zwei Wohnungen verkauft werden (VJ eine Wohnung). Durch die Verkäufe der letzten Jahre hat sich der Fair Value der Wohnungen weitgehend in Höhe des Buchwertes konkretisiert. Eine Bewertung durch einen Gutachter erfolgte nicht. Erlöse aus der Vermietung beliefen sich in 2012 auf 29 TEuro (VJ 32 TEuro), Kosten für Vermarktung, Unterhalt und Instandsetzung auf 6 TEuro (VJ 21 TEuro). Aus dem Verkauf konnte ein Erlös von 178 TEuro (VJ 85 TEuro) erzielt werden. 6.1.4. Nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen Als nach der Equity Methode bilanzierte Finanzanlagen werden die Anteile an der DIGIDIS Iberica SA ausgewiesen. 93 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management 6.1.5. Finanzielle Vermögenswerte Unter den finanziellen Vermögenswerten werden die Beteiligung an der Seepark Sellin AG zu Anschaffungskosten ausgewiesen, da kein aktiver Markt für die Beteiligung existiert sowie die Forderung auf Kaufpreiszahlung aus dem Verkauf des Lotteriegeschäfts mit einer Laufzeit über einem Jahr (siehe auch Angaben zu den finanziellen Vermögenswerten und sonstigen Forderungen 6.2.2 und 8.2). 6.1.6. Latente Steuern Zu Angaben, die latente Steuern betreffen, verweisen wir auf Punkt 4.9. Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 01.01.12 T€ Umgliederung* Zugänge Abgänge T€ T€ T€ Stand 31.12.12 T€ 1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und Kundenstamm 15.361 1.029 1.087 2.450 15.027 2. Firmenwert 11.867 0 0 0 11.867 6 0 -6 0 0 9.247 0 860 0 10.107 0 0 720 0 720 36.482 1.029 2.660 2.450 37.721 290 16 17 0 322 2. Andere Anlagen, Betreibsund Geschäftsausstattung 8.564 454 575 4.369 5.225 3. Anlagen im Bau 1.327 0 46 1.327 46 10.180 470 638 5.696 5.593 597 0 0 257 340 260 0 0 0 260 2 0 0 1 1 261 0 0 1 261 47.521 1.499 3.298 8.404 43.914 I. Immaterielle Vermögenswerte 3. Anzahlungen 4. Selbsterstellte Software 5. Anlagen in Bau II. Sachanlagen 1. Mietereinbauten III. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien IV. Finanzanlagen 1. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 2. Beteiligungen Gesamt 94 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Abschreibungen Stand 01.01.12 T€ Umgliederung* Zugänge Abgänge T€ T€ Stand 31.12.12 T€ Buchwert 31.12.12 T€ Buchwert 31.12.11 T€ T€ I. Immaterielle Vermögenswerte 10.442 563 1.734 2.438 10.301 4.726 4.919 1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und Kundenstamm 5.420 0 0 0 5.420 6.449 6.449 2. Firmenwert 0 0 0 0 0 0 6 3. Anzahlungen 5.832 0 1.532 0 7.364 2.743 3.415 4. Selbsterstellte Software 0 0 0 0 0 720 0 5. Anlagen in Bau 21.693 563 3.266 2.438 23.084 14.637 14.790 II. Sachanlagen 227 26 34 0 287 35 63 1. Mietereinbauten 7.716 430 433 4.309 4.270 955 848 2. Andere Anlagen, Betreibsund Geschäftsausstattung 1.327 0 0 1.327 0 46 0 3. Anlagen im Bau 9.269 456 467 5.635 4.557 1.036 911 162 0 11 90 84 256 435 III. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien IV. Finanzanlagen 0 0 0 0 0 260 260 1. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 0 0 0 0 0 1 2 2. Beteiligungen 0 0 0 0 0 261 262 31.125 1.019 3.744 8.163 27.725 16.190 16.398 Gesamt *) Erläuterungen zu den Umgliederungen siehe Tz 2.4 95 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Anschaffungs- und Herstellungskosten Stand 1.1.2011 Währungsänderung Zugänge Abgänge/ Umgliederung Umgliederung Veräußerungsgruppe T€ Stand 31.12.2011 T€ T€ T€ T€ 1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und Kundenstamm 19.422 10 3.657 71 -(U) 73 7.584 15.361 2. Firmenwert 16.409 0 0 0 4.542 11.867 65 0 6 65 0 6 7.623 0 1.551 (U) 73 0 9.247 43.520 10 5.214 137 12.126 36.482 306 1 0 0 18 290 2. Andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 8.376 2 882 43 652 8.564 3. Anlagen im Bau 1.327 0 0 0 0 1.327 10.009 2 882 43 670 10.180 715 0 0 117 0 597 1. Nach der Equity-Methode bilanzierte Finanzanlagen 0 0 260 0 0 260 2. Beteiligungen 2 0 0 0 0 2 2 0 260 0 0 262 54.246 12 6.356 297 12.796 47.521 T€ I. Immaterielle Vermögenswerte 3. Anzahlungen 4. Selbsterstellte Software II. Sachanlagen 1. Mietereinbauten III. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien IV. Finanzanlagen Gesamt 96 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Abschreibungen Stand 1.1.2011 Währungsänderung Zugänge T€ T€ T€ Abgänge/ Umgliederung T€ Umgliederung Veräußerungsgruppe T€ Stand 31.12.2011 Buchwert 31.12.2011 Buchwert 31.12.2010 T€ T€ T€ I. Immaterielle Vermögenswerte 14.141 8 3.401 0 7.108 10.442 4.919 5.281 1. Lizenzen, Software, Nutzungsrechte und Kundenstamm 7.461 0 0 0 2.041 5.420 6.449 8.948 2. Firmenwert 0 0 0 0 0 0 6 65 3. Anzahlungen 4.599 0 1.233 0 0 5.832 3.415 3.025 4. Selbsterstellte Software 26.201 8 4.634 0 9.150 21.693 14.790 17.320 II. Sachanlagen 111 0 123 0 8 227 63 195 1. Mietereinbauten 7.944 3 432 30 633 7.716 848 432 2. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 1.327 0 0 0 0 1.327 0 0 3. Anlagen im Bau 9.382 3 555 30 641 9.269 911 627 194 0 13 44 0 162 435 521 III. Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien IV. Finanzanlagen 0 0 0 0 0 0 260 0 1. Nach der EquityMethode bilanzierte Finanzanlagen 0 0 0 0 0 0 2 2 2. Beteiligungen 0 0 0 0 0 0 262 2 35.776 11 5.202 74 9.790 31.125 16.397 18.469 Gesamt 97 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management / 6.2. Kurzfristige Vermögenswerte / 6.2.1. Vorräte Die kurzfristigen Vermögenswerte beinhalten Vorräte, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, sonstige Vermögenswerte sowie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente. Unter den Vorräten sind Bestände an Infrastrukturkomponenten für Wettshops ausgewiesen (Wettkassen, Scanner, Drucker), die an die Franchisenehmer der Shops verkauft werden. Im Geschäftsjahr wurden Vorräte in Höhe von 96 TEuro (Vorjahr 65 TEuro) aufwandswirksam erfasst. Forderungen und sonstige Vermögenswerte T€ 31.12.2012 Kurzfristig Langfristig bis 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre Langfristige finanzielle Vermögenswerte 3.260 0 3.260 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen/sontige Forderungen davon 3.630 3.630 0 0 3.100 3.100 0 0 530 530 0 0 4.917 4.917 0 0 11.807 8.546 3.260 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Sonstige finanzielle Vermögenswerte Gesamt 6.2.2 Forderungen und sonstige Vermögenswerte Forderungen und sonstige Vermögenswerte T€ Langfristige finanzielle Vermögenswerte 31.12.2011 Kurzfristig Langfristig bis 1 Jahr 1-5 Jahre > 5 Jahre 0 0 0 0 2.980 2.980 0 0 2.653 2.653 0 0 326 326 0 0 Sonstige finanzielle Vermögenswerte 4.619 4.619 0 0 Gesamt 7.600 7.600 0 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen / sonstige Forderungen davon Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Sonstige Forderungen Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten im Wesentlichen neben den Forderungen aus dem operativen stationären Wettgeschäft die Forderungen aus dem Verkauf des Lotteriegeschäftes. Unter den sonstigen finanziellen Vermögenswerten sind die Forderungen gegenüber Payment-Service-Providern, aus Kautionen und Spielbetrieb ausgewiesen. Der Anstieg korreliert mit dem Wachstum der Bruttogesamtleistung. Die sonstigen Forderungen betreffen Steuerforderungen. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Die sonstigen finanziellen Vermögenswerte und die sonstigen Forderungen sind in der Regel zwischen 30 und 90 Tagen fällig. Im Wesentlichen sind hier keine überfälligen Posten vorhanden. Es wurden Einzel- und Pauschalwertberichtigungen auf Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 107 TEuro (VJ 124 TEuro) vorgenommen. 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 30 Tage 2.517 2.980 90 Tage 0 0 583 0 0 0 3.100 2.980 bis 1 Jahr überfällig nicht wertberichtigt Gesamt 98 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance In den Forderungen mit einer Laufzeit von 1 – 5 Jahren sind in Höhe von 2.916 TEuro die Forderungen aus dem Verkauf des deutschen Lotteriegeschäftes enthalten, sie sind mit gleichen Jahresbeiträgen im ersten Jahr halbjährlich und in der Folge quartalsweise fällig. Darüber hinaus fallen unter diese Position als Sicherheit gegebene Festgelder sowie Kautionen. Lagebericht KonzernabschlussAktie Maßgeblich für den Börsenpreis ist dabei der rechnerische Durchschnitt der Schlusskurse (Xetra) der dem Festlegungstag vorausgehenden zehn Börsentage. Bedingtes Kapital a)Wandelschuldverschreibungen Hinsichtlich des weder wertgeminderten noch in Zahlungsverzug befindlichen Bestands der Forderungen und sonstigen Vermögenswerte deuten zum Abschlussstichtag keine Anzeichen darauf hin, dass die Schuldner ihren Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen werden. Das maximale Kreditausfallrisiko beläuft sich wie im Vorjahr auf die Höhe der ausgewiesenen Forderungen und sonstigen Vermögenswerte. 6.2.3. Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente Per 31. Dezember 2012 beträgt die Cash-Position 14.884 TEuro (VJ 7.187 TEuro). In dem Posten sind Anlagen in Fest- und Tagesgeld enthalten. Die Anlagen sind alle kurzfristig innerhalb von einem Tag bis drei Monaten fällig. / 6.3. Eigenkapital / 6.3.1. Gezeichnetes Kapital Das gezeichnete Kapital der mybet Holding SE beträgt 24.217.183,00 Euro (VJ 24.216.683,00 Euro) und ist aufgeteilt in die gleiche Anzahl nennwertloser Stückaktien. Durch die Ausübung von Wandelschuldverschreibungen wurden 500 Aktien aus dem bedingten Kapital gezeichnet. Die Anteile sind voll einbezahlt. Die Gesellschaft verfügt über mehrere genehmigte Kapitalia in Höhe von insgesamt bis zu 12.000.000 Euro. Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/I ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Bareinlagen einmalig oder in Teilbeträgen um bis zu 7.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist den Aktionären grundsätzlich ein Bezugsrecht einzuräumen; der Vorstand ist jedoch ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre für Spitzenbeträge auszuschließen. Der Vorstand ist weiterhin ermächtigt, die weiteren Bedingungen der Aktienausgabe für das genehmigte Kapital 2010/I mit Zustimmung des Aufsichtsrats festzulegen. Bezüglich des genehmigten Kapitals 2010/II ist der Vorstand ermächtigt, das Grundkapital bis zum 17. Mai 2016 mit Zustimmung des Aufsichtsrates durch Ausgabe neuer Aktien gegen Sacheinlagen einmalig oder in Teilbeträgen um bis zu 5.000.000,00 Euro zu erhöhen. Dabei ist der Vorstand ermächtigt, mit Zustimmung des Aufsichtsrates das Bezugsrecht der Aktionäre einmalig oder in Teilbeträgen für einen Betrag von insgesamt bis zu 5.000.000,00 Euro auszuschließen, wenn die neuen Aktien gegen Sacheinlagen ausgegeben werden und der Ausgabebetrag der neuen Aktien den Börsenpreis der bereits börsennotierten Aktien gleicher Ausstattung zum Zeitpunkt der endgültigen Festlegung des Ausgabebetrags nicht um mehr als 5 % unterschreitet. Die Hauptversammlung vom 10. Mai 2007 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag von 6.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 6.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 30. April 2010 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 60.000.000,00 Euro auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe dieses Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Im Oktober 2007 wurde erfolgreich eine Wandelanleihe, eingeteilt in 3.640.000 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je Euro 2,68, mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 9.755.200,00 Euro platziert mit dem Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung in eine Aktie zum rechnerischen Nennwert von einem Euro zu wandeln. Die Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit 3 % jährlich verzinst. Die Wandelschuldverschreibung hatte eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2011. Nicht gewandelte Teilschuldverschreibungen wurden an die Inhaber zurückgezahlt. Im September 2008 wurde eine weitere Wandelanleihe, eingeteilt in 161.830 auf den Inhaber lautende, untereinander gleichberechtigte Teilschuldverschreibungen im Nennbetrag von je Euro 21,00, mit einem Gesamtnennbetrag von bis zu 3.398.430,00 Euro platziert mit dem Recht, jeweils eine Teilschuldverschreibung in jeweils 10 Aktien zu wandeln. Die Teilschuldverschreibungen werden in der Höhe ihres Nennbetrags mit 6,66 % jährlich verzinst. Diese Wandelschuldverschreibung hat eine Laufzeit bis zum 15. Dezember 2013. Durch den Tausch von bisher insgesamt 1.603.183 Teilschuldverschreibungen in 3.029.482 Stückaktien und eine Rückzahlung von 2.188.628 Teilschuldverschreibungen beläuft sich das bedingte Kapital nunmehr noch auf 40.190 Euro (Bedingtes Kapital 2007/I) . Die Hauptversammlung vom 18. Mai 2011 hat die bedingte Erhöhung des Grundkapitals um einen Betrag von 5.000.000,00 Euro durch Ausgabe von bis zu 5.000.000 auf den Namen lautende nennbetragslose Stammaktien (Stückaktien) beschlossen. Der Vorstand wurde ermächtigt, bis zum 17. Mai 2014 einmalig oder mehrmals Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von bis zu 25.000.000,00 Euro auszugeben und die Wandelschuldverschreibungen mit Wandlungsrechten auszustatten, die den Erwerber nach näherer Maßgabe des Beschlusses und der Anleihebedingungen berechtigen, Aktien der Gesellschaft zu beziehen (Bedingtes Kapital 2011/I). Von der Ermächtigung wurde bisher kein Gebrauch gemacht. 99 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management b)Aktienoptionen Begebung möglich. Es bestehen mehrere bedingte Kapitalia zur Ausgabe von Bezugsrechten an Geschäftsführung und Mitarbeiter der Gesellschaft und verbundener Unternehmen. Zum 31. Dezember 2012 sind aus den verschiedenen Aktienoptionsprogrammen 450.000 Bezugsrechte ausgegeben gewesen. Das bedingte Kapital 1999/III beträgt nach Ausgabe von Bezugsrechten zum Stichtag noch 28.635 Euro und das bedingte Kapital 2000/I beträgt zum Stichtag noch 14.016 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist nicht mehr möglich Das bedingte Kapital 2005/I beträgt nach teilweiser Aufhebung noch 205.000 Euro und das bedingte Kapital 2006/I beträgt noch 475.000 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist innerhalb von fünf Jahren nach Begebung möglich. Eine Ermächtigung des Vorstands zum Erwerb eigener Aktien der Gesellschaft besteht nicht. 6.3.2. Kapitalrücklage Die Gesellschaft verfügt über eine Kapitalrücklage in Höhe von 11.662 TEuro (VJ 22.635 TEuro), die im Wesentlichen Zuzahlungen aus Kapitalerhöhungen enthält sowie den Eigenkapitalanteil der ausgegebenen Wandelanleihen. 6.3.3. Gewinnrücklagen Das bedingte Kapital 2010/I beträgt 550.000 Euro. Die Ausübung der zugehörigen Mitarbeiteroptionen ist innerhalb von sechs Jahren nach Gewinnrücklagen Der Posten setzt sich wie folgt zusammen: 2012 T€ 2011 T€ -25.748 -27.173 11.041 0 Kapitalrücklage Lotosystems Network S.L. 0 -21 Veränderung Beteiligung pferdewetten.de AG 0 41 Eigenkapitaltransaktionen mit Anteilseignern: sonstige Verrechnungen 0 -21 Veränderung Beteiligung fluxx.com Telewette GmbH -30 0 Veränderung Beteiligung Lotosystems Network S.L. -35 0 6.102 1.426 -8.670 -25.748 Stand 31.12.2011 / 31.12.2010 Entnahme zur Verrechnung Verlustvortrag mybet Holding SE mit Rücklage Periodenergebnis Stand 31.12. Die Veränderung in Bezug auf die Beteiligung an der fluxx.com Telewette GmbH ergibt sich aus dem Erwerb der nicht beherrschenden Anteile als Voraussetzung im Rahmen des Verkaufs des Lotteriegeschäfts. Bei der Veränderung der Beteiligung an der Lotosystems Network S.L. handelt es sich um den Erwerb der nicht beherrschenden Anteile sowie um die Eliminierung des negativen Ergebnisanteils aus 2011. 100 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie / 6.4. Schulden / 6.3.4. Nicht beherrschende Anteile Ausgewiesen werden hier die nicht beherrschenden Anteile am gezeichneten Kapital und den Kapitalrücklagen. Anteile am Periodenergebnis betreffen die Mitgesellschafter der QED Ventures Ltd., Malta, sowie der pferdewetten.de AG. Weitere Ergebnisanteile waren nicht zu verrechnen, da die übrigen Minderheitsgesellschafter nicht am jeweiligen Ergebnis beteiligt sind. 6.4.1. Latente Steuern Zum Bilanzstichtag wurden die passiven latenten Steuern mit vorhandenen aktiven latenten Steuern saldiert. 6.4.2. Schulden Neben den finanziellen Verbindlichkeiten werden weitere Schulden wie folgt nach ihrer Fälligkeit aufgegliedert: Verbindlichkeiten T€ 31.12.2012 Kurzfristig Langfristig Mit einer Restlaufzeit von bis 1 Jahr Anleihen 1-5 Jahre > 5 Jahre 83 0 83 0 Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 894 309 585 0 Verbindl. a. Lieferungen u. Leistungen / sonstige Verbindlichkeiten 4.897 4.897 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 8.570 8.570 0 0 Passive latente Steuern 0 0 0 0 Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten 0 0 0 0 14.444 13.776 668 0 Gesamt Verbindlichkeiten T€ 31.12.2011 Kurzfristig Langfristig Mit einer Restlaufzeit von bis 1 Jahr Anleihen 1-5 Jahre > 5 Jahre 83 0 83 0 Verbindlichkeiten geg. Kreditinstituten 985 729 256 0 Verbindl. a. Lieferungen u. Leistungen / sonstige Verbindlichkeiten 4.172 4.172 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten 7.176 7.176 0 0 805 0 805 0 1.169 1.169 0 0 14.390 13.246 1.144 0 Passive latente Steuern Schulden in direktem Zusammenhang mit zur Veräußerung gehaltenen Vermögenswerten Gesamt Unter den Sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind derivative Verbindlichkeiten (aus offenen Wetten) in Höhe von 222 TEuro enthalten, diese sind unter 1 Jahr fällig. 101 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Anleihen (langfristig) Casino & Poker Mitarbeiter & Management Ende 2014 fällig. Anfang des Jahres 2010 hatte mybet die Darlehen für weitere 5 Jahre prolongiert. Bei dem unter Anleihen ausgewiesenen Betrag handelt es sich um die im September 2008 ausgegebene Wandelschuldverschreibung bzw. den nach IAS 32 den Verbindlichkeiten zuzurechnenden Anteil aus diesen Schuldverschreibungen. Der nicht den Verbindlichkeiten zuzurechnende Anteil wird unter dem Eigenkapitalposten Kapitalrücklage ausgewiesen. Die Anleihe wird mit 6,66 Prozent verzinst (ISIN DE000A0XYGS9). Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen/Sonstige Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen haben eine Laufzeit bis zu einem Jahr. Sie sind im üblichen Rahmen durch Eigentumsvorbehalt gesichert. Insgesamt wurden 161.830 Teilschuldverschreibungen, die in je zehn mybet-Aktien gewandelt werden können, zum Preis von jeweils 26,00 Euro ausgegeben (21,00 Euro nominal). Zum 31.12.2012 waren noch 4.019 Teilschuldverschreibungen im Bestand. Es wird ein Finanzmittelabfluss für Zinsen von 6 TEuro erwartet. Hierbei wird eine Rückzahlung bis Ende 2013 unterstellt. In den Vorjahreswerten ergab sich eine Umklassifizierung auf Basis einer im laufenden Jahr geänderten Zuordnung von unter Rückstellungen ausgewiesener Verpflichtungen, die einen Grad an Konkretisierung erreicht haben, so dass der Ausweis unter Verbindlichkeiten sachgerechter ist. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten betreffen im Wesentlichen Darlehen. In Höhe von 257 TEuro (Vorjahr 285 TEuro) sind sie durch Grundpfandrechte besichert (davon sind 29 TEuro (Vorjahr 29 TEuro) unter 1 Jahr fällig und unter den kurzfristigen Schulden ausgewiesen). Diese betreffen ausschließlich die Ferienwohnungen in Sellin und sind Der Posten enthält im Wesentlichen Verbindlichkeiten aus Spielbetrieb. Sonstige Rückstellungen Personalkosten Prozesskosten Sonstige Rückstellungen Stand 01.01.2012 / 6.5. Sonstige Rückstellungen / Die Rückstellungen setzen sich wie folgt zusammen: Umgliede- Inanspruchrung * nahme Auflösung Zuführung Stand 31.12.2012 T€ T€ T€ T€ T€ T€ 277 92 289 80 778 778 5 0 0 5 5 5 282 92 289 85 783 783 Stand 01.01.2011 Umgliede- Inanspruchrung * nahme Auflösung Zuführung Stand 31.12.2011 T€ T€ T€ T€ T€ T€ Personalkosten 418 -92 313 105 370 277 Prozesskosten 36 0 32 4 5 5 454 -92 345 109 375 282 *) Erläuterungen zu den Umgliederungen siehe Tz 2.4 Die Rückstellungen für Personalkosten enthalten im Wesentlichen Verpflichtungen für noch nicht genommenen Urlaub, Prämien sowie Berufsgenossenschaftsbeiträge. gen ausgewiesenen Verpflichtungen, die einen Grad an Konkretisierung erreicht haben, so dass der Ausweis unter Verbindlichkeiten sachgerechter ist. In den Vorjahreswerten ergab sich eine Umklassifizierung auf Basis einer im laufenden Jahr geänderten Zuordnung von unter Rückstellun- Sämtliche Rückstellungen sind kurzfristig mit einer Laufzeit bis zu einem Jahr, Erstattungen sind nicht zu erwarten. 102 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie 103 01/12 7 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Segmentberichterstattung Segmentberichterstattung 2012 T€ Sportwetten Casino & Poker Lotterien Pferdewetten Sonstiges operatives Segment 33.764 21.671 6.236 5.685 1.840 0 0 0 0 0 33.764 21.671 6.236 5.685 1.840 619 12 530 193 92 -21.606 -7.852 -1.553 -1.284 0 indirekte Kosten -7.410 -7.052 -1.315 -3.633 -1.072 Umlagen -5.559 -3.604 -3.132 -325 -112 -34.574 -18.508 -6.001 -5.241 -1.184 EBITDA -191 3.175 764 637 748 Abschreibungen -430 -248 -1.047 -347 -135 EBIT -621 2.927 -283 290 613 Sportwetten Casino & Poker Lotterien Pferdewetten Sonstiges operatives Segment 25.096 17.100 13.667 4.847 0 0 0 0 0 0 25.096 17.100 13.667 4.847 0 0 4 316 274 0 -23.650 -15.061 -7.583 -4.730 0 1.445 2.043 6.401 390 0 -311 -204 -2.978 -445 0 1.134 1.839 3.423 -55 0 Umsatzerlöse (extern) Umsatzerlöse mit anderen Segmenten Umsatzerlöse (gesamt) sonstige betriebliche Erträge direkte Kosten Aufwand (EBITDA-Kosten) Zinserträge Zinsaufwand Ergebnis vor Steuern Steuern Periodenergebnis (nach IFRS) Segmentberichterstattung 2011 T€ Umsatzerlöse (extern) Umsatzerlöse mit anderen Segmenten Umsatzerlöse (gesamt) sonstige betriebliche Erträge Aufwand (EBITDA-Kosten) EBITDA Abschreibungen EBIT Zinserträge Zinsaufwand Ergebnis vor Steuern Steuern Periodenergebnis (nach IFRS) 104 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Summe operativer Segmente Übrige Summe Segmente Konzernumbuchungen Gesamt Segmentberichterstattung 2012 T€ 69.195 0 69.195 -1 69.195 Umsatzerlöse (extern) 0 0 0 0 0 Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 69.195 0 69.195 -1 69.195 Umsatzerlöse (gesamt) 1.445 8.890 10.335 1.503 11.838 sonstige betriebliche Erträge -32.295 0 -32.295 direkte Kosten -20.481 -808 -21.290 indirekte Kosten -12.732 -3.629 -16.361 Umlagen -65.508 -4.437 -69.945 -96 -70.041 Aufwand (EBITDA-Kosten) 5.132 4.453 9.585 1.407 10.992 EBITDA -2.206 -296 -2.502 -1.242 -3.744 Abschreibungen 2.926 4.157 7.083 165 7.248 EBIT 72 72 72 Zinserträge -111 -111 -111 Zinsaufwand 7.209 Ergebnis vor Steuern -1.101 Steuern 6.108 Periodenergebnis (nach IFRS) -1.101 -1.101 Summe operativer Segmente Übrige Summe Segmente Konzernumbuchungen Gesamt Segmentberichterstattung 2011 T€ 60.710 433 61.144 -458 60.686 Umsatzerlöse (extern) 0 0 0 0 0 Umsatzerlöse mit anderen Segmenten 60.710 433 61.144 -458 60.686 Umsatzerlöse (gesamt) 594 862 1.456 1.496 2.952 sonstige betriebliche Erträge -51.025 -6.493 -57.518 750 -56.768 Aufwand (EBITDA-Kosten) 10.279 -5.198 5.082 1.788 6.870 EBITDA -3.938 -268 -4.206 -1.031 -5.238 Abschreibungen 6.341 -5.466 875 757 1.633 EBIT 55 55 55 Zinserträge -436 -436 -436 Zinsaufwand 1.252 Ergebnis vor Steuern 247 Steuern 1.499 Periodenergebnis (nach IFRS) 247 247 105 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management Die Unternehmensgruppe ist, parallel zu der Organisation in rechtliche Einheiten, die Grundlage für die Abschlusserstellung und das formale externe Berichtswesen ist, nach Produktbereiche gegliedert. Diese Produktbereiche stellen die Kostenträger und damit die Segmente dar und sind Steuerungsgrundlage für das Management. Die in 2011 neu eingerichtete und übergreifend über die verschiedenen Konzerntöchter einheitliche Kostenträger- und Kostenstellenrechnung liefert einen Gesamtüberblick über die Entwicklung der Produkte. Das Management orientiert sich in seinen Entscheidungen vorrangig an der Umsatzentwicklung dieser Produktbereiche sowie den damit in direktem Zusammenhang stehenden Kosten. com und mybet.de im Rahmen des Online-Vertriebs sowie die Umsätze mit stationären Wettshops. Das Segment ist der Wachstumstreiber für die Umsätze und die Neukundenanzahl. Hier fällt auch der Großteil der Marketingaufwendungen an. Die Ertragspotentiale werden durch die gemeinsame Vermarktung der Kunden mit dem Segment Casino / Poker gehoben. Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr wiederum deutlich gesteigert werden. Trotz des Wachstums liegen die Ergebnisse des Segments unter Vorjahr, was ausschließlich auf die detailliertere Kostenzurechnung, vor allem der Marketingaufwendungen, und damit einer im Vorjahresvergleich überproportionalen Zuordnung von Kosten zurückzuführen ist. Diese Struktur ist für die Entscheidungsfindungen des Managements ausschlaggebend und stellt demnach gemäß IFRS 8 die Grundlage für die Segmentberichterstattung dar. Als Segmentergebnis werden im internen Reporting EBIT und EBITDA berichtet. Casino & Poker: Das Segment umfasst die Online-Angebote für Casino und Poker Spiele auf den verschiedenen Plattformen. Es ist neben dem Segment Sportwetten in Bezug auf den Umsatz der zentrale Wachstumstreiber. Die Kunden werden jedoch im Schwerpunkt über die Aktivitäten des Segmentes Sportwetten gewonnen. Die Segmente teilen sich in die vier Produktbereiche Sportwetten, Casino & Poker, Lotterien und Pferdewetten auf. Unter Übrige sind die Servicebereiche wie Softwareentwicklung, Kundensupport, Zahlungsverkehr sowie die Holdingaktivitäten, soweit nicht umgelegt auf die operativen Segmente, enthalten. Die Grundlagen für die innerbetriebliche Leistungsverrechnung sind in 2012 weiter überarbeitet worden, so dass eine differenzierte Deckungsbeitragsrechnung erfolgt (verfügbar nur für das laufende Jahr). In 2011 befand sich das System in Überarbeitung, so dass sich die Vorjahresangaben nur auf das Segmentergebnis nach umsatzabhängigen Kosten beziehen mit einer pauschalen Verrechnung der Allgemeinkosten über alle Segmente. In 2012 werden diese Kosten nach direkten und indirekten Kosten (Einzelkosten) sowie nach im Umlageverfahren verteilen Gemeinkosten differenziert. Das Management berücksichtigt bei seinen segmentbezogenen Entscheidungen weder Zinserträge und –aufwendungen, noch Vermögenswerte und Schulden pro Segment, da diese Posten keine Relevanz für die Steuerung haben, da Fremdfinanzierung für die Gruppe zur Zeit nicht relevant ist und die Anlagenintensität sehr gering ist. Auch Steuern werden nicht auf Segmentebene in die Entscheidungsfindung einbezogen. Nach regionalen Umsatzentwicklungen wird nicht gesteuert, da die Plattformangebote zum einen international (.com) sind und nicht nach Ländern oder Regionen strukturiert sind sowie andererseits jeweils zentral von einer Landesgesellschaft, die in der Regel nicht dem Sitzland der Kunden entspricht, betrieben werden. Dementsprechend erfolgt keine Segmentierung nach Ländern/ Regionen. Umsätze zwischen den Segmenten finden aufgrund der gewählten Struktur nicht statt, da die Kostenträger und Kostenstellen unternehmensübergreifend zu Segmenten zusammengefasst werden. Sportwetten: In dem Segment bündeln sich die Sportwettaktivitäten der Gruppe. Als lizenzierter Buchmacher nimmt die PEI Ltd. Wetten vornehmlich auf Sportereignisse an und bieten hierzu Auszahlungsquoten an. Hierzu gehören die relevanten Umsätze der Plattformen mybet. 106 Lotterien: In dem Segment werden die Vermittlungsprovisionen für die Online- und Offlinevermittlung staatlich lizenzierter Lotterieprodukte ausgewiesen sowie die auf die Lotterieeinsätze erhobenen Handlinggebühren. Die Umsätze im Segment sind bedingt durch den Verkauf des deutschsprachigen Lotteriegeschäfts rückläufig. Dieser Bereich steuert in 2012 für die vier Monate bis zur Veräußerung ein EBIT aus Lotterien in Höhe von rund 700 TEuro bei. Der Beitrag des weiterhin fortgeführten Spaniengeschäfts war in 2012 deutlich defizitär mit einem Verlust (EBIT) von rund -1.000 TEuro. Pferdewetten: Das Segment umfasst die Pferdewettaktivitäten des Konzerns und beinhaltet sowohl Buchmachererlöse (Holds) als auch Provisionserlöse aus an die Rennbahnen vermittelten Wetteinsätzen. In der Struktur ist das Segment mit dem Segment Sportwetten sehr vergleichbar. Sonstiges operatives Segment: Hier sind im Wesentlichen die Umsätze, Kosten und Ergebnisse aus Zahlungsverkehrsdienstleitungen ausgewiesen. Übrige: Das Segment umfasst die Allgemeinkosten der Servicebereiche wie Softwareentwicklung, Kundensupport, Zahlungsverkehr sowie die Holdingaktivitäten, die nicht auf einzelne operative Segmente zugeordnet wurden. In 2012 konnte die hier einbezogene mybet Holding SE durch den erfolgreichen Verkauf des deutschen Lotteriegeschäfts hohe Veräußerungsgewinne erzielen, die zu einem hohen Gewinn des Segments Übrige führt. Unter den Konzernumbuchungen sind die Konsolidierungsbuchungen erfasst, die den Segmenten nicht einzeln zugeordnet werden können. Dies betrifft im Wesentlichen Zwischengewinneliminierungen und Konsolidierungsbuchungen im Bereich Forderungen und Verbindlichkeiten verbundener Unternehmen. Bericht des Aufsichtsrats 8 Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Sonstige Angaben / 8.1. Ergebnis je Aktie / Ergebnis je Aktie 31.12.2012 31.12.2011 6.102 1.426 24.216.805 23.407.492 0,25 0,06 41.068 0 -4 0 Ersparte Zinszahlungen (T€) 6 6 Konzernjahresergebnis (T€) 6.104 1.426 Anzahl verwässernde Aktien (Stck) 24.257.873 23.407.492 Verwässertes Ergebnis je Aktie (€) 0,25 0,06 Jahresergebnis der Gesellschafter des Mutterunternehmens (T€) Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der Stammaktien, die während der Berichtsperiode im Umlauf waren (Stck) Unverwässertes Ergebnis je Aktie (€) Verwässernde Aktien aus Optionen und Anleihen (Stck) Verwässerung des Ergebnisses aus PWAG +/- (gegenl.) Verwässerungseffekt Das Ergebnis je Aktie wird geringfügig durch die potentiellen neuen Aktien aus der Wandelanleihe verwässert sowie aus dem verwässerten Ergbnis der pferdewetten.de AG, die Effekte aus den ausgegebenen Optionen sind nicht verwässernd, da die Optionen aktuell unter den Ausübungshürden notieren. Grundkapital am 1.1. Der gewichtete Durchschnitt der Anzahl der Aktien, die während der Berichtsperiode im Umlauf waren, berechnet sich wie folgt: 31.12.2012 31.12.2011 24.216.683 19.371.428 122 350 0 4.035.714 24.216.805 23.407.492 Gewichtete Anzahl neuer Aktien aus Anleihen aus Kapitalerhöhungen Gewichteter Durchschnitt der Anzahl der Aktien, die während der Berichtsperiode im Umlauf waren 107 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management / 8.2. Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten / Alle Angaben in T€ 31.12.2012 Kategorie IFRS 7.6 Buchwert 31.12.2012 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF Sonstige finanzielle Vermögenswerte < 1 Jahr Sonstige finanzielle Vermögenswerte > 1 Jahr davon bewertet zu Gewinn (+)/ Verlust (-) aus Finanzinstrumenten fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam 3.100 3.100 0 -107 KuF 4.917 4.917 0 0 KuF/AfS 3.260 3.260 0 0 KuF 14.884 14.884 0 0 26.161 26.161 0 -107 Aktiva Zahlungsmittel Summe Passiva Anleihen SfV 83 83 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten SfV 894 894 0 0 > 1 Jahr SfV 585 585 0 0 < 1 Jahr SfV 309 309 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen SfV 4.897 4.897 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten SfV 8.570 8.348 222 0 14.444 14.222 222 0 Summe Erläuterungen zu den Kategorien der finanziellen Vermögenswerte und Verbindlichkeiten: KuF: Kredite und Forderungen SfV: Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten AfS: Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (available for sale) Unter den sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind derivative Verbindlichkeiten, die zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden und unter 1 Jahr fällig sind. Dabei handelt es sich um die offenen Wetten zum Stichtag. Die Bewertung der den Kategorien zugeordneten finanziellen Vermögenswerte und Schulden erfolgt gemäß Anhangangabe in Tz 3. Bezüglich der Finanzrisiken verweisen wir auf Anhangangabe unter Tz 8.11. Die fortgeführten Anschaffungskosten entsprechen den beizulegenden Zeitwerten (Fair Value). Die sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten sind nahezu ausschließlich kurzfristig. 108 Bericht des Aufsichtsrats Alle Angaben in T€ 31.12.2011 Corporate Governance Lagebericht Kategorie IFRS 7.6 Buchwert 31.12.2011 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen KuF Sonstige finanzielle Vermögenswerte < 1 Jahr KonzernabschlussAktie davon bewertet zu Gewinn (+)/ Verlust (-) aus Finanzinstrumenten fortgeführte Anschaffungskosten Fair Value erfolgswirksam 2.980 2.980 0 -124 KuF 4.619 4.619 0 0 Sonstige finanzielle Vermögenswerte > 1 Jahr KuF 0 0 0 0 Zahlungsmittel KuF 7.187 7.187 0 0 14.786 14.786 0 -124 Aktiva Summe Passiva Anleihen SfV 83 83 0 0 Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten SfV 985 985 0 0 > 1 Jahr 256 0 0 0 < 1 Jahr 729 0 0 0 Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen SfV 4.172 4.172 0 0 Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten SfV 7.176 7.052 124 0 12.416 12.292 124 0 Summe 109 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten / 8.3. Sicherungspolitik und Finanzderivate / Ein Zinsänderungsrisiko besteht aufgrund der langfristigen Darlehensverträge mit Zinsbindung nicht. Daher gibt es keine Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Casino & Poker Mitarbeiter & Management Die Gesellschaft hat Versicherungen abgeschlossen, die die verschiedenen betrieblichen Risiken abdecken. In der nachfolgenden Tabelle sind die wesentlichen Ausfallversicherungen aufgeführt. VersicherungsArt 2012 T€ 2011 T€ Haftpflichtversicherungen Betriebs-, Produkt- und Umwelthaftung 5.000 5.000 10.000 10.000 Betriebsunterbrechung 1.190 1.190 Elektronikversicherung 1.076 1.076 Strafrechtschutz 1.000 1.000 Vertrauensschadenversicherung 2.500 2.500 Tätigkeit der Organe / 8.4. Sonstige finanzielle Verpflichtungen / / 8.6. Leasing / Für Mieten, Leasing, Dienstleistungsverträge und ähnliche Verpflichtungen muss die Gesellschaft künftig 4.125 TEuro (Vorjahr: 3.579 TEuro) aufwenden. Bei den durch die Gesellschaft abgeschlossenen Leasingverträgen handelt es sich um Operating-Leasing-Verträge. / 8.5. Eventualverbindlichkeiten und Haftungsverhältnisse / Eventualverbindlichkeiten sind mögliche Verpflichtungen gegenüber Dritten oder gegenwärtige Verpflichtungen, bei denen ein Ressourcenabfluss nicht unwahrscheinlich ist. Sie werden nicht in der Bilanz ausgewiesen, sondern im Anhang erläutert. Unternehmen der mybetGruppe sind Beklagte aus verschiedenen Verfahren im Zusammenhang mit dem Glückspielstaatsvertrag, deren Ausgang ungewiss ist. Auf Basis der rechtlichen Einschätzung der Rechtsberater der Gesellschaft sowie bereits ergangener Urteile hält es die Gesellschaft für nicht wahrscheinlich, dass sie hieraus in Anspruch genommen wird. Das nicht bilanzierte Risiko aus den anhängigen Verfahren wird auf rund 0,3 Mio. € geschätzt. An dieser Stelle wird ergänzend auf die Ausführungen zu Schätzunsicherheiten unter Anhang Tz 8.10 verwiesen. Miet- und Leasingverträge Über Operating-Leasing werden Fahrzeuge, Büromaschinen sowie Telekommunikationsanlagen finanziert. Die geschlossenen Verträge haben Restlaufzeiten zwischen einem und fünf Jahren. Der Aufwand aus diesen Operating-Leasingverträgen sowie Mietverträgen für Betriebsausstattung betrug im Geschäftsjahr 280 TEuro (Vorjahr 178 TEuro), der Aufwand aus Mietverträgen 692 TEuro (Vorjahr 920 TEuro). Die Aufwendungen werden in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen unter den Fahrzeugkosten, den Mieten für Einrichtungen sowie den Raumkosten ausgewiesen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die künftigen Aufwendungen, die aus Leasing und Mietverträgen aufgrund der Laufzeiten und Kündigungsfristen dieser Verträge mindestens anfallen. Diese sind Teil der sonstigen finanziellen Verpflichtungen (Siehe auch Tz. 8.4.). 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 725 642 1.863 613 Laufzeit bis 1 Jahr 276 348 Laufzeit 1 bis 5 Jahre 216 348 Mietverträge Laufzeit bis 1 Jahr Laufzeit 1 bis 5 Jahre Leasingverträge 110 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance / 8.7. Beziehungen zu nahestehenden Personen / Die folgende Tabelle zeigt die Beträge gegenüber nahe stehenden Personen und Unternehmen, die das Periodenergebnis 2012 gemindert haben (Tz. 8.12). Hierbei handelt es sich um Beratungsleistungen und Büromieten. Lagebericht KonzernabschlussAktie Die Preise werden marktgerecht gestaltet. Die Beratungsleistungen werden entsprechend der geleisteten Stunden unter Zugrundelegung marktüblicher Stundensätze bzw. den Leistungen zu Grunde liegenden Gebührenordnungen berechnet. Der Mietzins entsprach der ortsüblichen Miete für Büroflächen. Offene Verbindlichkeiten bestanden zum Abschlussstichtag gegenüber der GWU in Höhe von 2 TEuro. 31.12.2012 T€ 31.12.2011 T€ 11 3 0 62 10 53 GWU mbH (Geschäftsführerin Antje Stoltenberg, Aufsichtsratsvorsitzende) DSM Marketing GmbH, Mietvertrag Altenholz (Familie Rainer Jacken) Rainer Jacken (Aufsichtsratsmitglied) / 8.8. Aktienoptionspläne / angemessen verlängern oder verkürzen. Sowohl die mybet Holding SE als auch die börsennotierte Tochtergesellschaft pferdewetten.de AG haben Aktienoptionsprogramme aufgelegt. Bezugsrechte aus den Aktienoptionsprogrammen können nur an Personen ausgegeben werden, die in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis zur Gesellschaft oder einem verbundenen Unternehmen stehen. Im Übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen. mybet Holding SE Von dem Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte der Programme 2005/2006 können bis zu 30 Prozent an die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, bis zu 40 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden. Neue Bezugsrechte dürfen nicht mehr begeben werden. Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis für Bezugsrechte aus diesen Programmen ist der bei Begebung der Optionsrechte von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zuletzt ermittelte und veröffentlichte Mindestpreis nach WpÜG. Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei Ausübung mindestens 115 Prozent des Kurses der Aktie bei Begebung erreicht. Dabei ist ebenfalls der von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zuletzt ermittelte und im Internet veröffentlichte Mindestpreis nach WpÜG maßgeblich. Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Haltefrist von zwei Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden (Sperrfrist). Die Ausübung der Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist folgenden drei Jahren erfolgen. Nach Ablauf des fünften Jahres seit dem Zeitpunkt ihrer Begebung verfallen nicht wirksam ausgeübte Bezugsrechte. Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem Zeitraum von drei Wochen nach Veröffentlichung der Quartalsberichte für das zweite und dritte Quartal sowie nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden. Der Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstands betrifft – der Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume Bezugsrechte aus dem Aktienoptionsplan 2010 können nur an Personen ausgegeben werden, die in einem ungekündigten Anstellungsverhältnis zur Gesellschaft oder einem verbundenen Unternehmen stehen. Die Betreffenden müssen ihre Tätigkeit für die Gesellschaft oder das verbundene Unternehmen noch nicht aufgenommen haben. Von dem vorgenannten Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte können bis zu 60 Prozent an die Mitglieder des Vorstands der Gesellschaft, bis zu 60 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden. Bezugsrechte dürfen laufend begeben werden. Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis ist der Kurs der Aktie bei Begebung. Dabei ist „Kurs der Aktie“ der gewichtete Durchschnittskurs der der Begebung vorangegangenen drei Monate. Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei Ausübung mindestens 115 Prozent des Kurses der Aktie bei Begebung erreicht. Dabei ist ebenfalls der gewichtete Durchschnittskurs der vorangegangenen drei Monate maßgeblich. Mitarbeiter können die Bezugsrechte während der Dauer der Ermächtigung nach einem entsprechenden Angebot in der in dem Angebot gesetzten Frist erwerben, Erwerbe sind jedoch ausgeschlossen innerhalb von zwei Wochen vor Veröffentlichung von Zwischenberichten, Halbjahres- und Jahresfinanzberichten oder vor ggf. vor diesen Berichten veröffentlichten (vorläufigen) Geschäftsergebnissen. Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab dem jeweiligen Ausgabetag ausgeübt werden (Sperrfrist). Die Ausübung der Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist 111 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten folgenden zwei Jahren erfolgen. Nach Ablauf des sechsten Jahres seit dem Zeitpunkt ihrer Begebung verfallen nicht wirksam ausgeübte Bezugsrechte. Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem Zeitraum von drei Wochen ∆∆ nach Veröffentlichung der Quartalsberichte für das 2. und 3. Quartal sowie ∆∆ nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden (Ausübungszeiträume). Der Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstands betrifft – der Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume angemessen verlängern oder verkürzen. Im übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z.B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen. Bei Ausscheiden eines Mitarbeiters verfallen in der Regel die nicht ausgeübten Optionen. Nach IFRS 2 sind alle Optionen zu bewerten und als Gehaltsaufwand zu berücksichtigen. Hierbei wird unterstellt, dass der Wert der Optionen, sofern diese unentgeltlich gewährt werden, eine Vergütung für den Zeitraum von Gewährung der Option bis zum Ablauf der Sperrfrist darstellt. Entsprechend ist der Wert der Optionen zu ermitteln und über die Sperrfrist zu verteilen, unter Berücksichtigung unter anderem der Fluktuation. Da die Optionen in Aktien der Gesellschaft getauscht werden können (Equity settled) und nicht in bar beglichen werden, erhöht die Buchung des Gehaltsaufwandes die Kapitalrücklage. Gleichzeitig mindert die Aufwandsbuchung den Gewinn in der Periode der Erfassung des Aufwandes, so dass der Eigenkapitaleffekt wieder korrigiert wird. Die betroffenen Optionen wurden zum Börsenkurs bei Begebung bewertet unter Anwendung der Optionspreismodelle nach Black-Scholes und des Binomialmodells. Bei Berechnung nach dem vorliegenden Modell wurde die Ausübungshürde berücksichtigt. Ebenfalls berücksichtigt wurde die gestaffelte Sperrfrist (Vesting Period) sowie eine Fluktuation bei den Mitarbeitern von zehn Prozent pro Jahr. Für den Vorstand wurde keine Fluktuation angenommen. Dividendenzahlungen wurden nicht angenommen. pferdewetten.de AG Von dem Höchstumfang auszugebender Bezugsrechte in Höhe von 360.000 Stammaktien können bis zu 60 Prozent an die Mitglieder des Vorstandes der pferdewetten.de AG, bis zu 60 Prozent an die Geschäftsführer von Tochtergesellschaften und bis zu 80 Prozent an Arbeitnehmer der Gesellschaft und ihrer Tochtergesellschaften ausgegeben werden. Bezugsrechte dürfen innerhalb der Laufzeit der Ermächtigung laufend begeben werden. 112 Casino & Poker Mitarbeiter & Management Mitarbeiter können die Bezugsrechte während der Dauer der Ermächtigung nach einem entsprechenden Angebot in der in dem Angebot gesetzten Frist erwerben. Erwerbe sind jedoch ausgeschlossen innerhalb von zwei Wochen vor Veröffentlichung von Zwischenberichten, Halbjahres- und Jahresfinanzberichten oder ggfs. vor diesem Bericht veröffentlichten (vorläufigen) Geschäftsergebnissen. Die Bezugsrechte dürfen erst nach Ablauf einer Wartezeit von vier Jahren ab der Gewährung ausgeübt werden (Sperrfrist). Die Ausübung der Bezugsrechte kann in den auf den Ablauf der Sperrfrist folgenden zwei Jahren erfolgen. Danach verfallen nicht wirksam ausgeübte Bezugsrechte. Die Bezugsrechte können nach Ablauf der Sperrfrist jeweils in einem Zeitraum von drei Wochen nach der Veröffentlichung der Quartalsberichte für das zweite und dritte Quartal sowie nach Abhaltung der ordentlichen Hauptversammlung ausgeübt werden (Ausübungszeiträume). Der Vorstand und – sofern es die Mitglieder des Vorstandes betrifft – der Aufsichtsrat können bei Bedarf die genannten Ausübungszeiträume angemessen verlängern oder verkürzen. Im Übrigen müssen die Berechtigten die Beschränkungen beachten, die aus allgemeinen Rechtsvorschriften, wie z. B. dem Wertpapierhandelsgesetz (Insiderrecht), folgen. Jeweils ein Bezugsrecht berechtigt im Falle seiner Ausübung zum Erwerb einer Aktie der Gesellschaft zum Ausübungspreis. Der Ausübungspreis ist der Kurs der Aktie bei Begebung. Dabei ist der „Kurs der Aktie“ der gewichtete Durchschnittskurs der der Begebung vorangegangenen drei Monate. Die Optionen können nur ausgeübt werden, wenn der Kurs der Aktie bei Ausübung mindestens 115 vom Hundert des Kurses der Aktie bei Begebung erreicht. Dabei ist ebenfalls der gewichtete Durchschnittkurs der vorangegangenen drei Monate maßgeblich. Die Bezugsrechte wurden als Entgelt für Arbeitsleistungen zukünftiger Perioden gewährt. Insoweit erfolgt die Erfassung des beizulegenenden Zeitwertes der insgesamt gewährten Bezugsrechte zeitanteilig über die Sperrfrist von vier Jahren. Die Aufwendungen hieraus werden als Personalaufwand erfasst. Da die gewährten Option zum Erwerb von Stammaktien an der pferdewetten.de AG berechtigen und nicht in bar beglichen werden, erhöht die Buchung des Personalaufwands das Eigenkapital (Rücklage für in Eigenkapital zu erfüllende Arbeitnehmervergütungen, vgl. III 3.7. Buchstabe e). Die Optionen sind mit Hilfe des Black-Scholes-Modells zum Börsenkurs bei Begebung bewertet worden. Bei der Bewertung wurde die Ausübungshürde, die Sperrfrist sowie eine Fluktuationen bei den Mitarbeitern von zehn Prozent pro Jahr berücksichtigt. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht KonzernabschlussAktie Die Entwicklung der nach IFRS 2 zu berücksichtigenden Optionen ist nachfolgend dargestellt. mybet Holding SE 2011 Ausstehende Optionen 1.1. 2012 Anzahl Durch. Ausübungspreis Anzahl Durch. Ausübungspreis 756.704 1,77 € 547.381 1,75 € Gewährt in der Periode (Mitarbeiter) 0 0 Gewährt in der Periode (Vorstand) 0 0 Verfallen in der Periode (Mitarbeiter) -2.740 2,31 € -26.935 2,31 € Verfallen in der Periode (Mitarbeiter) -20.000 1,62 € -55.000 1,62 € Verfallen in der Periode (Vorstand) -11.583 2,77 € -15.446 2,77 € Verfallen in der Periode (Vorstand) -175.000 1,77 € 0 Ausgeübt in der Periode 0 0 Ausgelaufen in der Periode 0 0 Ausstehende Optionen 31.12.2011 / 31.12.2012 547.381 Ausübbare Optionen 31.12.2011 / 31.12.2012 1,75 € 450.000 0 1,70 € 0 Durchschnittlicher Aktienkurs 1,32 € 1,32 € Die wesentlichen Parameter für die Optionspreisberechnung sind nachfolgend dargestellt. AO-Gruppen Datum der Gewährung Bandbreite der Ausübungspreise Durchschn. gew. Ausübungskurs Historische/ erwartete Volatilität Laufzeit in Jahren Risikofreie Verzinsung Fair Value Mitarbeiter 02/2010 1,85 € 2,13 € 65 % 2,0 1,44 % 0,73 € Vorstand 01/2010 1,77 € 2,04 € 65 % 5,0 1,74 % 0,79 € Mitarbeiter 12/2009 1,62 € 1,86 € 65 % 2,0 1,50 % 0,64 € Vorstand (verfallen) 06/2005 7,47 € 8,59 € 60 % 3,5 2,60 % 3,36 € Mitarbeiter (verfallen) 07/2004 2,31 € 2,66 € 50 % 8,0 3,55 % 1,08 € Vorstand (verfallen) 06/2004 2,77 € 3,19 € 45 % 5,0 3,70 % 1,24 € Mittelwert Es wurde für die in den Jahren 2004 und 2005 gewährten Optionen nicht auf die historische Volatilität abgestellt, da diese bedingt durch die Änderung des Geschäftsmodells im Zuge der Restrukturierung der mybet-Gruppe in 2002 nicht repräsentativ war. Die zum Zeitpunkt der Optionsbewertung sich kontinuierlich positiv entwickelnde Ertragslage bei gleichzeitig sinkender Volatilität indizierte eine niedrigere erwartete Volatilität. Die Ermittlung erfolgte durch Fortschreibung aktueller Trends der historischen Volatilität. Die Optionspreisberechnung für die 1,31 € in 2011 und 2012 gewährten Optionen basiert auf der historischen Volatilität. Die restliche gewichtete durchschnittliche Vertragslaufzeit beträgt 1 Jahr (VJ 1. Jahr), der gewichtete durchschnittliche Fair Value der ausstehenden Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung 0,70 Euro (VJ 0,73 Euro). 113 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management pferdewetten.de AG PARameter Datum der Gewährung 17.05.2012 Aktienkurs zum Gewährungszeitpunkt 1,14€ Ausübungspreis 1,11€ Erwartete Volatilität 50,46% Sperrfrist 4 Jahre Risikofreie Verzinsung 1,00% Beizulegender Zeitwert 0,41€ Die erwartete Volatilität wurde aus den Kursen der letzten drei Monate vor Gewährung der Aktienoptionen ermittelt. Nachfolgend die Darstellung der Entwicklung der zu berücksichtigenden Optionen: 2012 2011 Anzahl Durch. Ausübungspreis Anzahl Durch. Ausübungspreis 0 - 0 - Gewährt in der Periode 360.000 1,11€ 0 - Verfallen in der Periode 0 - 0 - Ausgeübt in der Periode 0 - 0 - Ausgelaufen in der Periode 0 - 0 - 360.000 1,11€ 0 - Ausgeübte Optionen 31.12. 0 - 0 - Ausübbare Optionen 31.12. 0 - 0 - Ausstehende Optionen zum 01.01. Ausstehende Optionen 31.12. Der sich aus der Zuteilung der Optionen ergebende gesamte Gehaltsaufwand im Konzern wurde bei den Personalkosten (Vorstand und Mitarbeiter) in Höhe von 67 TEuro (VJ 94 TEuro) berücksichtigt. / 8.9. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag / Ereignisse nach dem Bilanzstichtag, die gem. IAS 10 angabepflichtig sind, haben sich nicht ereignet. / 8.10. Ermessensentscheidungen bei der Anwendung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden / Schätzungen und Beurteilungen des Managements / Der Werthaltigkeitstest für Firmenwerte basiert auf zukunftsbezogenen Annahmen. Diese Annahmen wurden aufgrund der Einschätzungen der Verhältnisse am Bilanzstichtag getroffen. Zudem wurde hinsichtlich der erwarteten künftigen Geschäftsentwicklung die zu diesem Zeitpunkt als realistisch unterstellte zukünftige Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds einbezogen. Durch von den Annahmen abweichende Entwicklungen der Rahmenbedingungen können sich die tatsächlichen Beträge von den 114 Schätzwerten unterscheiden. In solchen Fällen werden die Annahmen und, falls erforderlich, die Buchwerte der betroffenen Vermögenswerte und Schulden angepasst. Die unter dem Posten ausgewiesenen Buchwerte betragen zum 31. Dezember 2012 6.449 TEuro (VJ 6.449 TEuro). Eine Erhöhung der Marktrisikoprämie von 6% auf 7% hätte eine Reduzierung der Firmenwerte um 13% zur Folge. Bezüglich der Werthaltigkeitstests latenter Steuern auf Basis der Steuerplanung der Gesellschaft wurde auf die Jahresplanung der mybetGruppe abgestellt, unter der Berücksichtigung der Verhältnisse am Bilanzstichtag. Die als realistisch angesehene zukünftige Entwicklung des Marktumfeldes wurde hierbei berücksichtigt. Dieser Planung liegen die gleichen Schätzungen und Annahmen zu Grunde wie für die Werthaltigkeitstests der Firmenwerte. Insoweit können sich auch hier die Schätzwerte und Annahmen von der tatsächlichen Entwicklung unterscheiden. Auch setzt der Ansatz von aktiven latenten Steuern die vollständige Anerkennung der steuerlichen Verlustvorträge durch das Finanzamt voraus. Die Betriebsprüfung ist bis einschließlich 2002 erfolgt. Aufgrund des aktuellen Informationsstandes deutet nichts auf eine Versagung von Verlustvorträgen hin. Insgesamt ist ein Ausweis Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance aktiver latenter Steuern in Höhe von 969 TEuro (VJ 2.357 TEuro) betroffen. Bei der Bilanzierung und Bewertung der sonstigen Rückstellungen sind Einschätzungen erforderlich, die auf den Informationen beruhen, die zum Zeitpunkt des Konzernabschlusses verfügbar waren. Dies betrifft insbesondere Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten. Die wahrscheinlichen Ergebnisse werden nach Rücksprache mit den für die mybetGruppe tätigen Rechtsanwälten bewertet. Trotzdem ist der Ausgang von anhängigen oder künftigen rechtlichen Verfahren häufig nicht vorhersehbar, so dass sich hierdurch Kosten ergeben können, die über die hierfür vorgesehenen Rückstellungen hinausgehen. Die Bilanzierung und Bewertung der Aktienoptionen erfolgt ebenfalls auf Basis zukunftsbezogener Annahmen, die in die Optionspreismodelle eingehen, wie z. B. die Fluktuation. Künftig können die tatsächlichen Entwicklungen deutlich von diesen Einschätzungen abweichen. Bei der Aufstellung des Konzernabschlusses sind darüber hinaus in gewissem Umfang weitere Annahmen und Schätzungen erforderlich, die sich auf die Wertansätze der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen beziehen. / 8.11. Management der Finanzrisiken und Angaben zum Kapitalmanagement / Finanzrisiken Der mybet-Konzern unterliegt hinsichtlich seiner Vermögenswerte, Verbindlichkeiten und geplanten Transaktionen vielfältigen Risiken, insbesondere aus der Veränderung von Wechselkursen, von Börsenkursen und Marktpreisen. Ziel des finanziellen Risikomanagements ist es, diese Marktrisiken durch die laufenden operativen und finanzorientierten Aktivitäten zu begrenzen. Bestimmte Transaktionen bedürfen der vorherigen Genehmigung durch den Vorstand oder den Aufsichtsrat, darüber hinaus sind Liquiditäts-, Kurs- und Zinsrisiken Bestandteil des Risikomanagementsystems und werden im Rahmen einer Scorecard monatlich berichtet und bewertet, wobei die Risiken in Bezug auf ihre Eintrittswahrscheinlichkeit und einem inhärenten monetären Schaden bei Eintritt bewertet werden. Daraus ergibt sich eine Einordnung der Risiken in verschiedene Gefahrenklassen. Kreditrisiken ergeben sich im Onlinebereich unter anderem aus Forderungslaufzeiten und Rücklastschriften aus dem Geschäftsverkehr mit Kunden. Diesen Risiken wird durch die Implementierung entsprechender Scoringverfahren begegnet, die zum einen sicherstellen sollen, dass z.B. gestohlenen Kreditkarten, falsche Bankverbindungen oder Adressen oder auch eine nicht gegebene Volljährigkeit des Kunden während der Registrierung gemeldet werden und ein Kauf unterbunden wird. Zum anderen wird dadurch das Risiko zum Teil auf die Anbieter entsprechender Zahlungsmittel wie Kreditkarten übertragen, die den Ausfall einer Kreditkartenzahlung (Rückbuchung, Charge-back) übernehmen. Im Geschäftsverkehr mit beispielsweise Wettshopbetreibern wird durch sogenannte Prepaidverfahren und bei Zahlungsverzug durch Reduzierung der Limits das Risiko begrenzt. Hier ist jedoch das Ausfallrisiko tendenziell höher als im Onlinebereich. Lagebericht KonzernabschlussAktie Generell wird das Risiko von Forderungsverlusten aber auch hoher Gewinnauszahlungen durch Einsatzlimits begrenzt, die insbesondere bei Neukunden sicherstellen, dass keine hohen Außenstände oder Gewinnauszahlungen entstehen können. Generell werden Ausfallrisiken im operativen Geschäft bei Finanzinstrumenten fortlaufend überwacht. Ihnen wird mittels Einzelwertberichtigungen und pauschalierten Einzelwertberichtigungen Rechnung getragen. Das maximale Ausfallrisiko wird durch die Buchwerte der in der Bilanz angesetzten finanziellen Vermögenswerte wiedergegeben. (vgl. auch Anmerkungen unter Tz 3 und Tz 6.2.2.) Liquiditätsrisiken werden einerseits durch Liquiditätsstati mit Trendanalyse wöchentlich operativ überwacht. Ergänzend erfolgt eine Fortschreibung des Status mittels der für das laufende Geschäftsjahr erstellten Planung mittels einer monatlichen Cashflow Rechnung. Liquiditätsrisiken betreffen mögliche Schwierigkeiten, Zahlungsverpflichtungen fristgerecht oder generell anteilig oder vollständig zu erfüllen. Die wöchentlichen und monatlichen Liquiditäts- und Cash Flow Reports sowie die kontinuierliche Überwachung der Umsatz- und Zahlungsströme im Abgleich mit der auf Monatsbasis erstellten Planung sollen eine jederzeitige Zahlungsfähigkeit sicherstellen. Als mittelständige Unternehmensgruppe verfügt die mybet-Gruppe über keine Kreditlinien, entsprechende Bedeutung kommt dem Cash Management der Gruppe zu. Neben den Beständen an Liquiden Mitteln werden auch kurzfristige Forderungen, insbesondere gegenüber Zahlungsverkehrsdienstleistern mit einbezogen, da in dem Moment, in dem ein Kunde eine Einzahlung über einen Zahlungsverkehrsdienst (z.B. Kreditkarte) vornimmt, eine Verbindlichkeit bilanziell erfasst wird, der Mittelzufluss jedoch erst mit Abrechnung des Zahlungsverkehrsdienstes erfolgt. Die Fälligkeiten sind unter Anhangangabe Tz 6.4 und Tz 6.5 angegeben. Investitionsrisiken Die Gruppe hat in 2012 knapp 3,3 Mio. Euro (VJ 6 Mio Euro) in das Anlagevermögen investiert. Im Wesentlichen handelt es sich um Investitionen in immaterielle Vermögenswerte. Marktrisiken Die Währungskursrisiken resultieren bei mybet aus Investitionen, Finanzierungsmaßnahmen und operativen Tätigkeiten sowie den in USD gehaltenen Guthaben der Pokerspieler. Die Währungsumrechnung kann zu erheblichen Ergebnisbeeinflussungen führen. Im operativen Bereich wickeln die einzelnen Konzernunternehmen ihre Aktivitäten überwiegend in ihrer jeweiligen funktionalen Währung (in der Regel Euro) ab. Deshalb wird das Währungskursrisiko von mybet aus der laufenden operativen Tätigkeit als gering eingeschätzt. Das noch im Vorjahr in britischen Pfund bestehende geringe Risiko ist durch den Verkauf der JAXX Uk Ltd. weggefallen. Auswirkungen können die Schwankungen des USD haben, da in 2012 weiterhin Verbindlichkeiten gegenüber Pokerspieler in Höhe von 0,5 Mio. USD (VJ 2,3 Mio. USD) im Mittel bestanden. Eine monatliche Kursveränderung von +/- 10% des USD, wie sie in dem sehr volatilen Umfeld des Jahres 2012 mehrfach erfolgt ist hätte zu einer zusätzlichen Realisie 115 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten rung von Währungsgewinnen / –verlusten von +40 TEuro / -40 TEuro geführt. Das Währungsrisiko wurde unterjährig durch Devisentermingeschäfte eingegrenzt, zum Stichtag existierten keine Kontrakte. Zinsänderungsrisiken sind nicht ersichtlich, da alle ausgereichten Kredite und Forderungen sowie eingegangenen Verbindlichkeiten keine oder feste Zinsvereinbarungen enthalten. Marktzinssatzänderungen von originären Finanzinstrumenten mit fester Verzinsung wirken sich nur dann auf das Ergebnis aus, wenn diese zum beizulegenden Zeitwert bewertet sind. Demnach unterliegen alle zu fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten Finanzinstrumente mit fester Verzinsung keinen Zinsänderungsrisiken im Sinne von IFRS 7. Kapitalmanagement Vorrangiges Ziel des Kapitalmanagements von mybet ist es, eine Eigenkapitalquote von mindestens 50% sowie die Finanzierung sicherzustellen und kurzfristig auf Jahressicht einen positiven Cash Flow zu Casino & Poker erwirtschaften. Das Eigenkapital der mybet-Gruppe beträgt per 31. Dezember 2012 28.520 TEuro (VJ 22.673 TEuro). Aktuell liegt die Eigenkapitalquote bei 65% (Vorjahr 61%). Die Eigenkapitalrendite liegt in 2012 bei 21,7% (Vorjahr 7%). Mittelfristig strebt das Management eine Eigenkapitalrendite von rund 20% an. Aktuell und mittelfristig ist die Schuldentilgungsfähigkeit und die finanzielle Substanz des Konzerns unter Berücksichtigung der Existenzsicherung in einem rechtlich schwierigen Umfeld unter gleichzeitiger Sicherung und Erschließung alternativer Märkte und Investitionsoptionen von besonderer Bedeutung. Hier gilt es, eine Balance zu finden zwischen der Nutzung vorhandener Ertragspotenziale, harten Sparmaßnahmen und Desinvestitionen sowie der Erschließung neuer Produkte und Märkte in einem zunehmend rechtlich stabilerem Umfeld. Im Zuge der Restrukturierung der Kapitalseite hat sich die Relation der Nettoverbindlichkeiten zum Eigenkapital deutlich verbessert. Der Konzern überwacht das Kapital mit Hilfe dieses angepassten Verhältnisses von Nettoverschuldung und Eigenkapital nach folgender Formel: Summe Verbindlichkeiten abzüglich Zahlungsmittel und -äquivalente Nettoverbindlichkeiten Summe Eigenkapital Nettoverbindlichkeiten zu Eigenkapital / 8.12. Organe der Gesellschaft / Mitarbeiter & Management 2012 2011 15.405 14.702 -14.884 -7.187 521 7.515 28.520 22.673 0,02 0,33 Details zu den Vergütungen sind im Lagebericht angegeben. Im Geschäftsjahr wurden 44 TEuro (VJ 0 TEuro) als Aufwand für aktienbasierte Vergütung erfasst, da im Wesentlichen Anteile der Optionen verfallen sind. Der Aufwand verteilt sich im Wesentlichen zu gleichen Teilen auf die Vorstandsmitglieder. Der Fair Value der Optionen zum Zeitpunkt der Gewährung betrug 0,79 Euro. Vorstandsmitglieder sind die Herren ∆∆ Dipl.-Informatiker Mathias Dahms, Sprecher ∆∆ Dipl.-Betriebswirt Stefan Hänel Für das Geschäftsjahr 2012 haben die Mitglieder des Vorstands nach § 314 HGB die folgende Vergütung erhalten (Vorjahreswerte in Klammern): Feste Vergütung/Gehalt Erfolgsbezogene Vergütung/ Tantieme T€ T€ Aktienoptionen (Stück) Mathias Dahms 220,0 (220,0) 223,1 (25) Stefan Hänel 220,0 (220,0) Gesamt 440,0 (440,0) 116 Komponenten mit langfristiger Anreizwirkung Geldwerte Vorteile aus Sachbezügen Gesamt Zeitwert bei Begebung (T€) T€ T€ (-) (-) 10,1 (10,4) 453,2 (255,4) 223,1 (25) (-) (-) 11,8 (9,0) 454,9 (254,0) 446,2 (50) (-) (-) 21,9 (19,4) 908,1 (509,4) Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Forderungen der Gesellschaft gegen Vorstandsmitglieder bestehen in Höhe von 3 Teuro. Mathias Dahms ist ergänzend zu seinem Vorstandsmandat als Aufsichtsratsvorsitzender der pferdewetten.de AG, Stefan Hänel als Aufsichtsratsmitglied der pferdewetten.de AG bestellt. Mitglieder des Aufsichtsrates ∆∆ Antje Stoltenberg, Kiel, Wirtschaftsprüferin, Vorsitzende ∆∆ Frank Motte, Stuttgart, Geschäftsführender Gesellschafter, stellvertretender Vorsitzender ∆∆ Rainer Jacken, Kiel, Unternehmensberater ∆∆ Rodolfo Carpintier Santana, Madrid (Spanien), Vorsitzender der Geschäftsführung ∆∆ Dr. Volker Heeg, Hamburg, Rechtsanwalt und Steuerberater ∆∆ Konstantin Urban, Gräfelfing, Geschäftsführer Neben der Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der mybet Holding SE übte Herr Carpintier Santana eine Kontrolltätigkeit als Mitglied des Aufsichtsrats (Board Member) der xplane Inc. St. Louis, USA, sowie Herr Urban als Aufsichtsratsvorsitzender der YORXS AG, München, aus. Vergütung des Aufsichtsrats Die Vergütung für den Aufsichtsrat setzt sich ebenfalls aus einem fixen und einem variablen Anteil zusammen. Der variable Anteil setzt sich wiederum zusammen aus einer kurzfristig und einer langfristig erfolgsorientierten Vergütungskomponente. Die Vergütung für den Aufsichtsrat ist auf der Hauptversammlung 2005 festgelegt worden und wurde auf der Hauptversammlung 2010 bezüglich der Höhe angepasst. Antje Stoltenberg (Vorsitzende) Frank Motte (stv. Vorsitzender) Rainer Jacken Rodolfo Carpintier Santana Dr. Volker Heeg Konstantin Urban Gesamt Lagebericht KonzernabschlussAktie Der Aufsichtsrat erhält für seine Tätigkeit a) eine feste Vergütung je Mitglied in Höhe von 15.000 Euro jährlich zuzüglich nachgewiesener Auslagen. Die Aufsichtsratsvorsitzende erhält für ihre Tätigkeit eine Vergütung in Höhe von 22.500 Euro. b) eine am kurzfristigen Erfolg des Unternehmens orientierte jährliche Vergütung je Aufsichtsratsmitglied in Höhe von 0,3 Prozent auf das jeweilige EBIT der Gesellschaft auf Basis des Konzernabschlusses nach IFRS, höchstens jedoch 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für die Aufsichtsratsvorsitzende. c) eine erfolgsorientierte, langfristige, nach Ablauf der jeweiligen Wahlperiode des Aufsichtsrats zahlbare Vergütung in Höhe von 15.000 Euro für Aufsichtsratsmitglieder und 22.500 Euro für die Aufsichtsratsvorsitzende. Die langfristige Vergütung wird ausgezahlt, wenn das Ergebnis der Gesellschaft (EBIT) während der Amtszeit des jeweiligen Aufsichtsratsmitglieds pro Jahr im Mittel um 30 Prozent gestiegen ist. d) Soweit die Vergütung umsatzsteuerpflichtig ist, ist die Gesellschaft zur Erstattung verpflichtet. Aufsichtsratsmitglieder, die nur während eines Teils des Geschäftsjahres dem Aufsichtsrat angehört haben oder vor Ende ihrer Amtszeit aus dem Aufsichtsrat ausscheiden, erhalten eine zeitanteilige Vergütung. Die Vergütung wird erstmalig für das Geschäftsjahr 2012 bewilligt. Die Vergütung gemäß lit. a) ist zahlbar nach Ende des jeweiligen Geschäftsjahres. Die Vergütung gemäß lit. b) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das jeweils abgelaufene Geschäftsjahr entscheidet. Die Vergütung gemäß lit. c) ist zahlbar nach Ende der Hauptversammlung, die über die Entlastung des Aufsichtsrats für das letzte Geschäftsjahr der regulären Amtszeit des Aufsichtsrats entscheidet. Sonstige Leistungen Darüber hinaus hat die Gesellschaft den Aufsichtsratsmitgliedern Spesen und Reisekosten auf Nachweis erstattet. Für das Geschäftsjahr 2012 sind für die Mitglieder des Aufsichtsrats folgende Vergütungen im Ergebnis erhalten (Vorjahreswerte in Klammern): Feste vergütung Kurzfristige variable Vergütung Langfristige variable Vergütung Gesamt* Spesen/ Reisekosten* T€ T€ T€ T€ T€ 22,5 22,5 - 45 0,2 (22,5) (4,9) (-) (27,4) (0,3) 15,0 15,0 - 30,0 0,0 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (0,6) 15,0 15,0 - 30,0 0,0 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (0,0) 15,0 15,0 - 30,0 3,2 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (1,1) 15,0 15,0 - 30,0 0,0 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (0,1) 15,0 15,0 - 30,0 1,1 (15,0) (4,9) (-) (19,9) (1,1) 97,5 97,5 - 195,5 4,5 (97,5) (29,4) (-) (126,9) (3,2) * zuzüglich Mehrwertsteuer 117 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management / 8.13. Honorar des Abschlussprüfers / Für die erbrachten Dienstleistungen des Abschlussprüfers des Konzernabschlusses, KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, sind folgende Honorare als Aufwand erfasst worden: Abschlussprüfungsleistungen Andere Bestätigungsleistungen Sonstige Leistungen Die Honorare für Abschlussprüfungsleistungen umfassen vor allem die Honorare für die Konzernabschlussprüfung sowie für die Prüfung des Abschlusses der mybet Holding SE. Kiel, 26. März 2013 Mathias Dahms Stefan Hänel / Versicherung der gesetzlichen Vertreter / Nach bestem Wissen versichern wir, dass gemäß den anzuwendenden Rechnungslegungsgrundsätzen für den Konzernabschluss ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanzund Ertragslage des Konzerns vermittelt wird und im Konzernlagebericht der Geschäftsverlauf einschließlich des Geschäftsergebnisses und die Lage des Konzerns so dargestellt sind, dass ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild vermittelt wird, sowie die wesentlichen Chancen und Risiken der voraussichtlichen Entwicklung des Konzerns im Geschäftsjahr beschrieben sind. Kiel, 26. März 2013 Mathias Dahms 118 Stefan Hänel 2012 T€ 2011 T€ 175 228 6 0 41 0 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance / Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers / Wir haben den von der mybet Holding SE, Kiel (vormals JAXX SE, Kiel), aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung, Konzern-Gesamtergebnisrechnung, Konzern-Eigenkapital-veränderungsrechnung, Konzern-Kapitalflussrechnung und Konzernanhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezember 2012 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung des Vorstands des Mutterunternehmens. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben. Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlage¬bericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im Kon- Lagebericht KonzernabschlussAktie zernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar. Hamburg, den 30. März 2013 KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Dr. Haußer Küntzel WirtschaftsprüferWirtschaftsprüfer 119 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Mitarbeiter & Management DIE AKTIE Freefloat 72,5% Murat Tutkun, Deutschland 0,6% Aktionärsstruktur per 31.03.2013 mybet Gründer 2,8% F. von Brackel, R. Schäfer, Z. Osskó, A.+T. Hütel; alle Deutschland Faber-Gruppe, Bochum, Deutschland 6,5% Arcalis Balear S.L., Spanien 3,4% C. Jakopitsch, Österreich 5,2% Brickell Investments S.L., Spanien 4,6% JAHRESSCHLUSSKURS 2011 JAHRESSCHLUSSKURS 2012 1,16€ 1,50€ +++ 120 DWS Investment GmbH, Frankfurt, Deutschland 5,1% HÖCHSTKURS 20.12.2012 TIEFSTKURS 13.07.2012 1,55€ 1,02€ Grundkapital am 31.12.2012 = 24.217.183 Euro (=Anzahl Aktien) +++ Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance ISIN Kürzel DE000A0JRU67 XMY Wertpapierkennnummer (WKN) Bloomberg A0JRU6 XMY:GR Handelssegment Index Prime Standard CDAX, Prime All (Regulierter Markt) Share, Classic All Frankfurt Share Lagebericht Konzernabschluss Handelsstärkster Tag: 19 343.689 Aktien am 19.01.2012 Designated Sponsors M.M. Warburg & CO KGaA, Hamburg Close Brothers Seydler Bank AG, Frankfurt a.M. Aktiengattung Nennwertlose NamensStammaktien +++ Durchschnittliches tägliches Handelsvolumen 2012: 36.358 Aktien mybet Holding SE Performance 2012 Aktie +++ mybet SDAX Quelle: Xetra 1,50 € 1,40 € 5.000 1,30 € 1,20 € 1,10 € 4.000 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov.Dez. Die Aktie Die Aktie der mybet Holding SE hat im Jahr 2012 eine positive Performance erzielen können. Mit einem Plus von 29,3 Prozent lag der Wertanstieg in 2012 über dem des SDAX, dem Leitindex für Small-Cap-Werte in Deutschland, der sich im Jahresverlauf um 18,7 Prozent verbesserte. Auch der führende globale Index für Unternehmen der Games- und Gambling-Branche, der S-Network Global Gaming Index (Ticker: WAGR), stieg im Berichtszeitraum um nur 19,8 Prozent. Dabei startete die mybet-Aktie zunächst noch recht uneinheitlich ins Jahr. Zwar verzeichnete sie in den ersten Wochen einen soliden Anstieg auf bis zu 1,28 Euro, konnte sich dann jedoch nicht vom allge- meinen Seitwärtstrend des Marktes abkoppeln und erreichte im Juli ihren Jahrestiefststand von 1,02 Euro. Erst mit wachsender Zuversicht in die fortschreitende Regulierung auf dem deutschen Glücksspielmarkt nahm die Aktie im Verlauf des zweiten Halbjahres wieder Fahrt auf. Ihren Höchststand erreichte die Aktie am 20.12.2012 mit 1,55 Euro nach Bekanntgabe des Erhalts der Casino- und Poker-Lizenz in Schleswig-Holstein. Das durchschnittliche Handelsvolumen lag im Jahr 2012 bei 36.358 Aktien. Der Großteil der Handelsumsätze wurde auf den traditionellen Börsenplätzen Xetra (57 Prozent) und Frankfurt (22 Prozent) erzielt. 13 Prozent des Aktienvolumens wurden 2012 über das Handelssystem „Tradegate“ gehandelt, sechs Prozent über andere außerbörsliche Platt 121 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten formen (OTC – „Over the Counter“). Rund zwei Prozent des gesamten Handels wurden an den Regionalbörsen in Stuttgart, München, Berlin, Hamburg und Düsseldorf abgewickelt. Casino & Poker Mitarbeiter & Management fragmentierter ist der Handel. Tendiert der Wert gegen 1, wird die Aktie an überdurchschnittlich vielen Plätzen gehandelt. Tendiert er gegen 0, wird sie an relativ wenigen Plätzen gehandelt. Der Bloomberg Fragmentation Score (BFS) lag 2012 bei 0,608 Punkten. Die Skala für den Scorewert reicht von 0 bis 1: je höher der Wert, desto Handelsfragmentierung 2012 Bloomberg Fragmentation Score: 0,608 Quelle: Bloomberg XETRA 57% Regionalbörsen 2,2% Frankfurt 21,7% Total OTC 6,3% Tradegate 12,8% Investor Relations Die Investor-Relations-Aktivitäten der mybet Holding SE zielen auf eine transparente, kontinuierliche und zeitnahe Kommunikation mit den Teilnehmern des Kapitalmarkts. Dabei legt mybet großen Wert darauf, sowohl über strategische und finanzielle Aspekte der Geschäftstätigkeit als auch über individuelle Entwicklungen am Markt zu berichten und den Grundsätzen einer guten Corporate Governance zu folgen. Im Geschäftsjahr 2012 führte die IR-Abteilung gemeinsam mit dem Vorstand zahlreiche Einzelgespräche mit Analysten und institutionellen Investoren. Darüber hinaus hat sich mybet auf der Small & Mid Cap Con- 122 ference der DVFA im Frühjahr und auf dem Eigenkapitalforum im Herbst 2012 einer breiten Zielgruppe präsentiert. Roadshows führten Vorstand und IR unter anderem nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz. Mit der Umfirmierung von JAXX in mybet wurde auch die Internetpräsenz der Holding komplett überarbeitet. Die Website www.mybet-se.com richtet sich in erster Linie an interessierte Investoren und Aktionäre, die sich einen umfassenden ersten Eindruck vom Geschäftsmodell der mybet-Gruppe machen wollen. Übersichtlichkeit, ein schnelles Auffinden der wichtigsten Informationen und eine breite Auswahl an IR-relevanten Dokumenten standen im Fokus bei der Neugestaltung der Seiten. Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie mybet Meilensteine 1986 Gründung der ANYBET GMBH (ehemals Designgruppe Transparent) 2006 Übernahme des maltesischen Sportwettenanbieters QED Ventures Ltd. (myBet.com) 1997 Gründung der JAXX GmbH (ehemals E.I.P. Entertaining Interactive Productions GmbH) 2006 Gründung der JAXX UK Ltd. in Großbritannien 1998 Start von JAXX.de, Deutschlands erster Lottoannahmestelle im Internet 2007 Start von JAXX.com, dem internationalen Glücksspielportal der JAXX–Gruppe 1999 Börsengang der JAXX AG 2008 Übernahme der pferdewetten.de AG (ehemals SPORTWETTEN.DE AG) 2000 Übernahme der österreichischen JAXX GmbH in Lustenau (ehemals Interjockey.com horsebet GmbH) 2008 Umfirmierung von FLUXX AG in JAXX AG 2000 Übernahme der Telefon–Wettvermittlung fluxx.com Telewette GmbH 2010 Umwandlung der JAXX AG in eine Europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea; SE) 2004 Übernahme des Tippgemeinschaftsanbieters DSM Lottoservice GmbH 2012 Verkauf des Lotteriegeschäfts und der Marke JAXX 2004 Umfirmierung von fluxx.com Aktiengesellschaft in FLUXX AG 2012 mybet erhält eine der ersten Sportwett-Lizenzen in Schleswig-Holstein 2005 Übernahme des spanischen Lotterievermittlers DigiDis S.L. 2012 Umfirmierung von JAXX SE in mybet Holding SE 123 01/12 Struktur & Strategie Sport & Pferdewetten Casino & Poker Unternehmenskalender 2013 Impressum 28. März 2013 Veröffentlichung des Jahresabschlusses 2012 Copyright 2013 mybet Holding SE, Kiel 08. Mai 2013 Veröffentlichung des Dreimonatsberichts Konzeption und Redaktion Stefan Zenker, mybet Holding SE 16. Mai 2013 Hauptversammlung in Kiel New Communication GmbH & Co. KG, Werbe- und Marketingagentur, Kiel 18. August 2013 Veröffentlichung des Halbjahresberichts Dr. Ronald Reichert 07. November 2013 Veröffentlichung des Neunmonatsberichts 11. – 13. November 2013 Analystenkonferenz im Rahmen des Eigenkapitalforums in Frankfurt am Main Mitarbeiter & Management Design und Layout New Communication GmbH & Co. KG, Werbe- und Marketingagentur, Kiel Fotos Titelbild: © Ersler Dmitry – panthermedia.net mybet Holding SE; Panthermedia.net Fortuna Düsseldorf Carsten Heidmann Produktion ppa. bumann, print– & produktionsagentur, Rendsburg Geschäftsadresse mybet Holding SE Jägersberg 23 24103 Kiel Tel. (040) 85 37 88-0 Fax (040) 85 37 88-40 [email protected] Investor Relations & Corporate Communications Stefan Zenker Tel. (040) 85 37 88 – 0 [email protected] http://www.mybet-se.com 124 Bericht des Aufsichtsrats Corporate Governance Lagebericht Konzernabschluss Aktie Die erstklassige Wette! Dein Einsatz für den Klassenerhalt Wir als premiumPARTNER von Fortuna sind stolz auf diese Mannschaft! Wir glauben fest an den Klassenerhalt – so fest, dass wir Dir die „erstklassige Wette“ anbieten. Setze auf den Klassenerhalt der Fortuna und gewinne. Sollte es wider Erwarten doch nicht klappen, ist dein Wetteinsatz trotzdem nicht verloren! Denn dann spendet mybet den finanziellen Erlös direkt an die Jugendarbeit der Fortuna, so dass unser Team wieder ganz oben mitspielt. www.fortuna-bleibt-erstklassig.de Die Unterstützer-Kampagne von mybet 125 www.mybet-se.com