Besprechung

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Besprechung
Himmelstürmer
Philipp von Makedonien
Lustblättchen, Frankfurt
I
Von der Freiheit, Männer zu lieben.
Eine Erzählung über Liebe und Sehnsucht von Alexandros Chakiris, erschienen im HimmelstürmerVerlag,
240 Seiten zu 15,90 Euro, ISBN 9783940818-39-3
Kaum jemand kennt ihn, obwohl er
Makedonien zu Wohlstand und Größe führte.
- Philipp 11.,König von Makedonien,
Vater Alexanders des Großen. Ohne
seine unermüdlichen und genialen
Reformen wäre der Siegeszug des
Sohnes erst gar nicht möglich gewesen.
Philipp verbrachte seine Jugend in
Theben, wo er das große Glück hatte, Epaminondas kennenzulernen,
den fähigsten Staatsmann seiner
Zeit. Der Geliebte des Epaminondas,
Pelopidas, war der Befehlshaber der
"Heiligen Schar". Nur eine reiche
Stadt wie Theben konnte sich diese
300 Mann starke Elitetruppe leisten.
Es waren die besten Kämpfer Griechenlands. Streng wurde darauf geachtet, dass es sich dabei um 150
Liebespaare handelte. " ... denn wer
könnte zwei Liebende mit dem
Schwert trennen, wenn Gott Eros
. selbst sie zusammengeschmiedet
hat?" (Gorgidas)
Männerliebe
war im Altertum
durchaus akzeptiert und nichts Besonderes. In Theben hatte Philipp
also von den Besten gelernt.
Als er das zerrissene und bedrohte
Makedonien zu regieren begann,
setzte
er die Tradition
der
Männerliebe unter seinen treuesten
Freunden fort. Dies diente unter anderem dem Zusammenhalt und der
Kampfkraft seiner Armee. Natürlich
ließ sich ein so leidenschaftlicher
und charismatischer
Mann wie
Philipp nicht nur vom bloßen Nutzen leiten. Man erzählte sich wahre
Wunderdinge von Philipps leidenschaftlichen Liebesnächten mit seinen engsten Vertrauten.
Er teilte das Bett auch mit Aristoteles, dem Philosophen, den er wegen seiner Kluglleit bewunderte.ln
diesem Buch lernen wir den Menschen Philipp näher kennen. Wir
begegnen seinen schlimmsten Feinden, begleiten
ihn in blutige
Schlachten und sind dabei, wenn er
seine zahlreichen Geliebten umarmt.
Wir begreifen, wie es gerade diesem König eines kleinen, unschein-
baren Landes gelingen konnte, ganz
Griechenland unter seiner Führung
zu vereinen. Mit der gleiChen Leidenschaft, mit der er seine Lust erlebte, stürzte er sich in die Aufgabe,
das Leben der kleinen Leute zu verbessern. Er garantierte Sicherheit
und Frieden in Makedonien. Gleichzeitig schuf er eine legendäre Armee als Schutzwall gegen die persischen Invasionskriege
Die Makedonen dankten es ihm aus
vollem Herzen.
Kleitos, Beschützer und Freund
Philipps, liebte seinen König abgöttisch, und bewahrte sich diese Liebe bis zu seinem eigenen Tod.
Alexander starb als größenwahnsinniger Despot. Viele hatten ihm den
Tod gewünscht. Ganz anders dagegen Philipp: Als er starb, weinte das
ganze Land.
Unsere Bewertung: Ob diese Geschichte auch so verbürgt ist, daran
kann man so seinen Zweifel haben.
Aber das spielt eigentlich auch keine Rolle. Sie ist unterhaltsam und
lässt in der Phantasie der Leser eine
bunte exotische Welt entstehen. Diese Historien-Erzählung
ist spannend, erotisch, es macht Spaß, sie
zu lesen. (js)