Checkpoint - DOZ Verlag

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Checkpoint - DOZ Verlag
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Leser-Aktion
Checkpoint
Ihr seid dran!
Wir brauchen eine neue Checkpoint-Titelseite!
Immerhin stammt das derzeitige Foto auf unserer CheckpointTitelseite aus dem letzten Jahrtausend, genauer aus dem Jahr
1999! Aber jetzt wird es dringend Zeit, diese Seite in neuem
Glanz erstrahlen zu lassen.
Wir suchen das neue TitelMotiv zum Thema „Ausbildung
in der Augenoptik“!
Eingeschickt werden können:
Fotos, Zeichnungen, Collagen
auch Skizzen oder Muster
aus Zeitschriften, um Eure
Idee zu veranschaulichen.
Die Checkpoint-Redaktion
wählt daraus die besten Vorschläge aus; die besten Drei
stellen wir hier vor – das Sieger-Motiv wird professionell
umgesetzt und eröffnet ab der
Ausgabe Januar 2006 den Ausbildungsteil.
Bitte schicken an:
DOZ-Verlag
Redaktion „Checkpoint“
Stichwort „Titelseite“
Postfach 12 02 01
69065 Heidelberg
oder per E-Mail an
[email protected]
DOZ 4-2003
6-2005
2x
Für die Einzelkünstler:
Die neuesten Trends selber setzen. „Must-Haves“ der
nächsten Saison von Tom Tailor früher als alle anderen
tragen. Sich in seinem Look einzigartig fühlen und einfach einen Schritt voraus sein. Du gewinnst exklusiv ein
Musterteil plus passende Sonnenbrille aus der „Tom Tailor
Woman“- bzw. (für die Herren) aus der „Tom Tailor Sportswear“Kollektion vorab. So trägst Du ein Trendteil schon drei bis fünf Monate, bevor es im Handel zu haben ist.
4x
10x
Es können sowohl Einzelkünstler als
auch Gruppen (mindestens fünf Teilnehmer) bzw. Klassen teilnehmen. Für
die Einzelkünstler: Bitte Wunschpreis
und einen Alternativwunsch angeben
(Konfektionsgröße!)
Einsendeschluss: 31.10.2005
Und das könnt Ihr gewinnen:
Das Unternehmen Eschenbach fährt derzeit eine Kampagne für
„Humphrey’s Sun“ unter dem Motto „Perform yourself“ mit der
Sängerin, Schauspielerin und Moderatorin Yvonne Catterfeld.
Humphrey’s und Yvonne: Beide sind jung, flippig, sexy, romantisch, trendbestimmend – ein „Dreamteam“ eben. Die
speziell entworfene Yvonne-Catterfeld-Sonnenbrille, an der
die Künstlerin mitgewirkt hat, kannst Du in vier tollen Farbvarianten gewinnen, plus Poster mit Original-Autogramm.
„Home is where your heart is!“ Jetzt
kannst Du mit Deinem persönlichen Homeshirt endlich ausdrücken, welcher Ort Dir ganz besonders am Herzen liegt! Für die meisten Menschen
liegt der Lebensmittelpunkt eher in kleineren Orten wie
Saarloius, Datteln oder Boxberg. Genau für diese Zielgruppe hat die Münchener Ontour GmbH diese ModeIdee aus der Schweiz übernommen. Die navy-blauen Homeshirts mit weiß abgesetzten Ärmeln und hochwertigem Flexdruck sind im 60ies Style gehalten und
werden in Einzelanfertigung produziert. Drei Exemplare für Euch.
3x
Wer weibliche Formen und Retro-Design mag, ist mit der limitierten Sonnenbrille „Lei Lani“ von Fossil gut beraten. Die klassische
Form im 50ies-Stil verleiht jedem Gesicht eine Extraportion Chic,
ist klassisch elegant und passt somit zum Business-Outfit genauso
gut wie zum Freizeitlook. Das sexy Modell besticht durch seine raffinierte Form und seine Leichtigkeit. Material: Acetat; Farbe: Burgund-Horn
mit grauen CR39-Gläsern; mit Federscharnier. Wir verlosen zehn Stück davon.
Für die Gruppen bzw. Klassen:
1. Preis: 300,– Euro, zum Beispiel für die Klassenkasse oder Jahrgangsfete oder was immer Ihr wollt
2. Preis: DOZ-Radios für die ganze Gruppe/Klasse
3. Preis: ein dreimonatiges Probe-Abo der DOZ
für die Gruppe/Klasse
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To p -T h e m a
Checkpoint
Regionalzentrum
Frankfurt am Main
Auch Lehrer lernen nie aus. Anfang März 2005 trafen sich 18
Berufschullehrerinnen und Berufsschullehrer des Landes
Nordrhein-Westfalen, die überwiegend in den Fachklassen für
Augenoptik unterrichten, im
Rodenstock-Regionalzentrum
in Frankfurt am Main, um ihr
Fachwissen auszuweiten.
■ Organisation
der Fortbildung
Nach drei Monaten Vorbereitung –
Berufsschulen müssen mittlerweile ihre
Fortbildungen selbst organisieren – trafen
sich am 10. März 2005 18 Berufsschullehrer des Landes Nordrhein-Westfalen im
Rodenstock-Regionalzentrum. Dass diese
landesweite Fortbildung für die Lehrerinnen und Lehrer der Schulen, an denen
Augenoptiker unterrichtet werden, möglich wurde, ist den Zusagen von Dieter
Howein, Leiter des Regionalzentrums
Düsseldorf, und Dieter Kalder, kaufmännischer Leiter des Regionalzentrums in
Frankfurt, zu danken. Der Fortbildung war
die Fragestellung vorausgegangen: „Was
kann die Industrie für die Berufsschulen
im Lande tun?“ In den acht Schulstandorten (Aachen, Bielefeld, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Krefeld, Münster)
und dem Berufsförderungswerk in Hamm
werden zur Zeit ca. 1 300 Auszubildende
der Augenoptik unterrichtet. Für die Kernfächer „Sehhilfe und Auge“, „Technologie
der Sehhilfen“ und „Beratung und Verkauf“ ist das Lernfeld „Gleitsichtgläser“
gleichermaßen interessant.
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Moderne Gleitsichtgläser –
Konzeption und Produktion
Fortbildung im Rodenstock-Regionalzentrum
in Frankfurt am Main
■ Ziel der Fortbildung
Ziel der beschriebenen Fortbildungsmaßnahme sollte das Kennenlernen moderner
Gleitsichtglaskonzeptionen und die innovative Produktion von Gleitsichtglasflächen
sein sowie der Erwerb didaktisch-methodischer Kompetenz im Lernfeld „Gleitsichtgläser. Die Lehrerinnen und Lehrer des Bildungsgangs Augenoptik sollten, neben den
anspruchsvollen theoretischen Grundlagen
der „Individual Lens Technology“, kurz ILT
genannt, auch eine der modernsten Produktionsstätten für Gleitsichtgläser in Europa kennenlernen.
Allen Beteiligten war klar, dass in dem
Zeitraum von 11.00 bis 16.00 Uhr die Darstellung des vorgesehenen Programms nur
als Einführung in die breite Thematik betrachtet werden musste.
Die Programmpunkte im Einzelnen:
Empfang durch Herrn Kalder, Einleitung
zum Tagesverlauf, Führung durch die Fertigung, Imbiss, Fachvortrag Dieter Kalder,
Diskussion.
nierung – dem Thema Gleitsichtglas gewidmet. Sein Schwerpunkt dabei ist und war,
„den Einsatz dieser Gläser in der Praxis zu
verfolgen und mich besonders mit Unverträglichkeiten und deren Ursachen zu beschäftigen.“
Dieter Kalder ist gelernter Augenoptiker
und Fachschulabsolvent der Kölner Schule.
Nach der Tätigkeit als Geschäftsführer im
Augenoptik-Handwerk ging Kalder in die
optische Industrie. Zunächst war er bis 1981
bei American Optical beschäftigt und anschließend seit 1982 bis heute bei der Firma
Rodenstock. Ein dreijähriger Lehrauftrag an
der Berliner Fachschule gab ihm die Möglichkeit, sein „Hobby“ Gleitsichtgläser den
Studentinnen und Studenten der Augenoptik näher bringen zu können. Dieter Kalder
sagt von sich: „Ich bin kein Theoretiker,
sondern ein Praktiker.“ Ende 2003 bündelte er seine Fachkompetenz und veröffentlichte bei der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und Optometrie
(WVAO) in Mainz ein Fachbuch mit dem
Titel „Gleitsichtgläser“.
■ Empfang – zur Person
Dieter Kalder
■ Einleitung zum
Tagesverlauf
Dieter Kalder begrüßte die Teilnehmer
um 11.00 Uhr im Foyer des Regionalzentrums. Herr Kalder hat fast sein gesamtes
Berufsleben – er steht kurz vor der Pensio-
Vor der Besichtigung der Produktion wurde den Teilnehmern der geplante Tagesverlauf vorgestellt, eingeleitet durch einige Informationen zur Firma Rodenstock heute,
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Checkpoint
To p -T h e m a
Die Fortbildungsrunde
einigen Zahlen zur Fertigung vor Ort und
dem Produktionsablauf.
– Produktionsstätten weltweit: Neben
München als Sitz der Verwaltung und
Frankfurt als Fertigungsort für Hightech-Brillengläser existiert in Deutschland das traditionsreiche Werk in Regen im bayerischen
Wald. Dort ist die Gleitsichtglas-Entwicklung, die Anlauffertigung und der firmeneigene Maschinenbau konzentriert. Daneben werden in Klattau (Tschechien) konventionelle Brillengläser und im Werk Bangkok in Thailand Halbzeuge (Blanks) und
einfache Brillengläser hergestellt.
– Die Produktion vor Ort in Fakten: Auf
3 000 qm Produktionsfläche fertigen 180
Mitarbeiter im Zwei -/Dreischichtbetrieb etwa eine Million Gleitsichtgläser pro Jahr.
Die innovative Ausstattung umfasst: CNCSchleif- und Poliermaschinen, Finishing-Maschinen für den Feinstschliff bei Kunststoffgläsern, Laser-Gravurgeräte, Plasma- und
konventionelle Beschichtungsanlagen, eine
Hartlack-Beschichtungsanlage und eine Färbe-Anlage.
– Das Produkt – neue Gleitsicht-Brillengläser: Die Einführung in das Thema begann mit der Frage: „Wie viele Ausführungsvarianten des Gleitsichtglases Impression ILT sind denkbar?“ Berücksichtigt man
alle Varianten und Wirkungen und multipliziert diese mit den Individualparametern,
erhält man die phantastische Zahl von annähernd 49 Trilliarden, das heißt 4,9 x 1 019
Möglichkeiten!
– Was ist ILT? Die Gleitsichtglastypen
„Impression ILT“ und „Multigressiv ILT“ werden seit dem Jahr 2000 am Produktionsstandort in Frankfurt gefertigt. Das Konzept
der „Individual Lens Technology“ ermöglicht durch die Berücksichtigung von kundenbezogenen Parametern wie Pupillendistanz, Hornhautscheitelabstand, Fassungsvorneigung und Fassungsscheibenwinkel
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Dieter Kalder
in Aktion
ein indiviuell gefertigtes Brillenglas. Die
technologische Umsetzung benötigt dazu
2 000 mathematische Parameter, um eine
progressiv-atorische Rückfläche (Freiformfläche) bei sphärischer Vorderfläche des
Brillenglases zu erzeugen. Das heißt, alle
Wirkungsparameter konzentrieren sich auf
die Rückfläche, was eine deutliche Verbesserung der Sehqualität bei sehr guter Spontanverträglichkeit ergeben soll.
Die Verbesserung von Gleitsichtgläsern
wurde einerseits durch leistungsfähigere
Computer ermöglicht, die die komplexe
Oberflächengeometrie der Brillengläser
schnell genug berechnen konnten, und andererseits die fertigungstechnische Umsetzung durch schnelle, hochpräzise CNC-gesteuerte Schleif- und Poliermaschinen.
Rund eine Million Hightech-Gleitsichtgläser für Deutschland und den Weltmarkt
verlassen pro Jahr das Werk Frankfurt. Wobei jeder Auftrag über einen SGI-Zentralrechner in München online optimiert wird.
Der Rechner benötigt pro Glasfläche im
Durchschnitt 1,5 Minuten! Dazu Kalder:
„Bei jeder Bestellung wird das Glas neu
erfunden.“
■ Die Fertigung
Angefangen beim Blank-Lager und dem
mittlerweile fast vollautomatischen Aufblocken bis hin zum Versand wurde den Teilnehmerinnen und Teilnehmern in einem
einstündigen Rundgang die Fertigung von
kompetenten Mitarbeitern gezeigt.
■ Fachvortrag
Die WVAO gab sich die Ehre: Vor dem
Beginn des Fachvortrags stand eine Überraschung auf dem Programm. Hartmut
Glaser, Geschäftsführer der Wissenschaftlichen Vereinigung für Augenoptik und
Optometrie (WVAO), war eigens aus
Mainz gekommen, um den Anwesenden
ein Buchgeschenk der besonderen Art zu
machen. Jeder Teilnehmer erhielt ein
Exemplar des aktuellen Fachbuches von
Dieter Kalder mit Exlibris-Vermerk, gestiftet von der Hans-Sauerborn-Stiftung des
WVAO.
Anhand der im Fachbuch enthaltenen
„Lehr-CD“ konnte der Vortrag beginnen.
Gerade die CD mit 377 animierten Abbildungen ist für den Unterricht sehr gut
geeignet.
Historie
In der 45-minütigen Powerpoint-Präsentation gab Dieter Kalder einführend einen kurzen Überblick über die historische
Entwicklung von Gleitsichtgläsern. Aus
der Erfindung der Bifokalbrille durch Benjamin Franklin, der sogenannten Franklinbrille, um 1780 kann der Urtyp eines
Gleitsichtglases abgeleitet werden. Das
erste Patent über die Idee eines Gleitsichtglases ging 1909 an den Amerikaner Orford. Ein solches Glas wurde 1922 auf den
Markt gebracht, jedoch ohne den erhofften Erfolg. Erst 1956, nach interessanter
Entwicklungsgeschichte, brachte Essilor
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Checkpoint
To p -T h e m a
Markierungen von Gleitsichtgläsern
Heute wird gundsätzlich über den Fernbezugspunkt bzw. das Zentrierkreuz angepasst. Der Nahbezugspunkt ist somit nur
noch Referenzpunkt. Über ihn wird die Addition bestimmt.
Systembedingte Fehler
Gruppenbild mit Fachbuch
ein Glas „mit gleitender optischer Wirkung“ namens Varilux zur Marktreife.
Zusammenfassend ein Überblick der
Gleitsichtgläser mit der größten Marktbedeutung der letzten zwei Jahrzehnte in
Deutschland:
– 1981: „Progressiv R“ von Rodenstock,
– 1983: „Gradal HS“ von Carl Zeiss,
– 1988: „Varilux VMD“ von Essilor,
– 1989: „Progressiv S“ von Rodenstock,
– 1993: „Varilux Comfort“ von Essilor,
– 1994: „Progressiv life“ und „Multigressiv (Progressiv style)“ von Rodenstock,
– 1996: „Gradal Top“ von Carl Zeiss,
– 1998: „Progressiv life 2“ und „Multigressiv 2“ von Rodenstock,
– 2000: „Varilux Panamic“ von Essilor,
– 2000: „Impression ILT“ und „Multigressiv ILT“ von Rodenstock,
– 2000: „Gradal Individual“ von Carl
Zeiss,
– 2003: „Ipseo“ von Essilor.
Grundlagen
In diesem Teil der Präsentation wurden
die Grundbegriffe für Gleitsichtgläser beschrieben. Besonders wichtig war es Kalder, die Zusammenhänge über den Progressionsbereich, die Abhängigkeiten von
Progressionsbereichsbreiten und ihren
Längen sowie den Wirkungsparametern
des Brillenglases darzustellen. Drei Merksätze dazu, die auf dem Satz von Minkwitz basieren:
– Der Progressionsbereich eines Gleitsichtglases wird umso enger, je höher seine Addition ist, und umso weiter, je geringer sie ist.
– Der Progressionbereich eines Gleitsichtglases wird umso weiter, je länger
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sein Progressionsbereich ist, und umso
enger, je kürzer er ist.
– Die Addition, die am schwächsten ist
und den höchsten Visus in der Hauptnahsehentfernung bringt, ist die Beste für Gleitsichtgläser.
Den Flächenastigmatismus in den Seitenbereichen eines Gleitsichtglases erläuterte
Dieter Kalder mit einem anschaulichen Bild.
Wenn man davon ausgeht, dass die Menge
des Astigmatismus in einem Gleitsichtglas
immer dieselbe ist und diese Menge mit
Sand in einem Sandkasten vergleicht, dann
kann man folgende Gesetzmäßigkeit ableiten: Die Menge des Sandes ist immer die
gleiche, er kann nur umverteilt werden. Je
höher die Anhäufung des Sandes an einer
Stelle im Sandkasten ist, desto größer ist –
übertragen auf das Brillenglas – der Astigmatismus an dieser Stelle.
Folglich kommt es auf die Verteilung des
Sandes (Astigmatismus) an. Daraus resultiert ein weiterer Merksatz, insbesondere
für Brillenglaskonstrukteure: Es kommt also
auf die Ausgewogenheit eines Glasflächendesigns an. Es muss ein guter Kompromiss
gefunden werden zwischen möglichst wenig Härte und zu viel an Weichheit.
Die Entwicklung der letzten 20 Jahre auf
diesem Gebiet ist bewundernswert, liegt
doch die Reklamationsquote von sehr guten Gleitsichtgläsern heute nur noch bei ca.
zwei Prozent. Zu Beginn der 80er Jahre lag
diese Quote der Unverträglichkeit noch bei
zehn bis fünfzehn Prozent.
Folien, die den erzielbaren relativen Visus
beim Blick durch Gleitsichtgläser darstellen,
zeigten: Je jünger die Gläser, desto ausgewogener ist das Flächendesign.
Der gut qualifizierte Augenoptiker weiß,
dass Refraktion und Zentrierung von Gleitsichtgläsern ein hohes Maß an Genauigkeit
erfordern. Dennoch kann es, durch Überlagerung des Flächenastigmatismus und des
Astigmatismus schiefer Bündel, zu Fehlern
kommen. Ursachen sind meist im anatomischen Sitz der Brillenfassung, in Refraktionsfehlern und/oder in der Abweichung der
Konvergenzlinie von der Inset-Linie zu suchen, so Dieter Kalder. Durch einige konkrete Verordnungen wurden die systembedingten Fehler am praktischen Beispiel von
Brillenträgern mit unterschiedlichen
Gleitsichtsystemen deutlich.
Wie sieht der Mensch
durch Gleitsichtgläser?
Dass es schwierig ist, Kunden für Gleitsichtgläser zu interessieren, wenn man
selbst nicht erfahren hat, wie diese Gläser
funktionieren, war allen Teilnehmern sofort
klar. Wie wir wissen, ist unser Visus im Gesichtsfeld nur zentral sehr hoch und sinkt
dann sehr schnell zur Seite hin ab. Was bedeutet, dass Landoltringe zum Rand hin
immer größer werden müssten. Übertragen
auf das Sehen durch Gleitsichtgläser heißt
das, unser Gehirn baut sich ein Bild von der
Umwelt auf, indem unsere Augen die Umwelt „scannen“ und unser Gehirn daraus
ein möglichst scharfes Bild errechnet, ausgedehnt auf das gesamte Gesichtsfeld. Dieter Kalder unterstützte seine Ausführungen
durch einige eindrucksvolle Folien, die den
Blick in die Ferne auf eine Menschenmenge
simulieren.
Das Beratungsgespräch
für Gleitsichtgläser
Nach Dieter Kalder ist heute der Grundnutzen von Gleitsichtgläsern bei der Zielgruppe der Brillenträger meist bekannt. Er
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sollte jedoch nicht als einziges Verkaufsargument im Beratungsgespräch benutzt werden, da es deutliche Unterschiede in der
Qualität und im Design von Gleitsichtgläsern
gibt. Wenn diese Unterschiede im Beratungsgespräch nicht deutlich werden, kann
das zu einem Preisproblem führen, denn die
Preisdifferenzen sind dann nicht mehr zu
rechtfertigen. Das Ziel muss es sein, die
Unterschiede der einzelnen Gleitsichtglastypen zu erarbeiten und darzustellen.
■ Diskussion
Am Ende der Veranstaltung hatten die
Teilnehmerinnen und Teilnehmer Gelegenheit, Fragen zu stellen. Zwei Aspekte seien
hier genannt. Erstens: Wie lassen sich die
Individualparameter am Kunden noch
schneller und zuverlässiger ermitteln? Die
Antwort darauf lautete, dass dies mit einem
neuen kompakten 3D-Messgerät möglich
sein werde, das aufgrund neuester Software
die erforderlichen Daten errechnet. In etwa
vier Monaten soll das Gerät auf den Markt
kommen. Auf die Frage, welche Visionen
Dieter Kalder für die zukünftige Weiterentwicklung von Gleitsichtgläsern habe, lautete
die Antwort, dass die Glasflächen optischgeometrisch kaum noch zu verbessern
seien, es jedoch hinsichtlich der Individualisierung, zum Beispiel der stärkeren Berücksichtigung der Sehgewohnheiten, noch etliche Verbesserungsmöglichkeiten gäbe.
Checkpoint
Ihr über Euch
Deutsch-FranzösischWörterbuch der Augenoptik
Für den Verkauf in Augenoptik-Geschäften
In diesem Jahr stellten sich die
Auszubildenden der Städtischen
Berufsschule für Augenoptik in
München und des „Lycée Notre
Dame de La Paix“ in Ploemeur
für den Frankreich-Preis der Robert-Bosch-Stiftung die Aufgabe, ein „Deutsch-französisches
Glossar für den Verkauf in der
Augenoptik“ zu erstellen. Dazu
reisten die Münchnerinnen vom
1. März bis 7. März 2005 nach
Ploemeur in die Bretagne.
Wir wollten mit einem durchgehenden
Zug von München nach Paris und dann
weiter fahren. Jedoch machten uns das
Wetter und die Deutsche Bahn einen
Strich durch die Rechnung. Wir kamen so
spät nach Paris, dass wir den Anschlusszug verpassten und nach einer improvisierten Hotelsuche noch den Eiffelturm,
den Triumphbogen und die Champs-Elysées anschauen konnten.
Den nächsten Morgen nutzten wir
gleich noch für einen Abstecher zur Kathedrale Notre-Dame, dem Louvre, ins
Palais Royal und in ein Augenoptikgeschäft. Danach ging es fix zum Bahnhof
und weiter nach Lorient-Ploemeur.
■ Resümee
Die Umsetzung des hier Gelernten ist als
Prozess zu verstehen, inbesondere natürlich im Hinblick auf die eigene unterrichtliche Aufbereitung und Weitervermittlung an
die Auszubildenden. Dass Gleitsichtgläser,
mit heute bereits 22 Prozent Anteil am Gesamtabsatz Brillengläser, ein wichtiger Umsatzträger in der Augenoptik sind, ist unbestreitbar. Diese Zahl wird steigen.
Zum Abschluss einen herzlichen Dank für
diese gelungene Fortbildung an Dieter Kalder und alle diejenigen, die zum Gelingen
dieser Fortbildung beigetragen haben.
(Lesetipp: Kalder, Dieter: Gleitsichtgläser, WVAOBibliothek, Band 16, Mainz 2003)
W. Sauerbrei
Deutsch-französische Zusammenarbeit
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Ihr über Euch
Checkpoint
Anwenden des Gelernten im Spiel
Abb. Mitte: Spielplan und
Spielfiguren zum Glossar
Donnerstags und freitags arbeiteten wir
dann zusammen mit den französischen Projektteilnehmern am Projekt. Die Franzosen
kontrollierten unsere Übersetzungen des
deutschen Glossarteils. Um die Begriffe
spielerisch zu lernen, hatten wir uns ein
Gesellschaftsspiel ausgedacht. Zusammen
klebten wir farbige Moderationspunkte auf
eine Europakarte. Auf ihr wandert man von
Ploemeur nach München. Um vorwärts zu
kommen, muss man Begriffe oder Sätze aus
den Bereichen Begrüßung, Ermittlung von
Kundenwünschen, Technologie, Argumentation und Verabschiedung beantworten.
Wir erstellten und übersetzten eine Spielanleitung, anhand derer wir dann freitags
unser Spiel selbst testeten. Außerdem stellten wir die „Wissenwand“, die ebenfalls
zum Vertiefen des erlernten Wissens dient,
fertig. Hier kann man durch Übersetzen
verschiedener Sätze Punkte sammeln
Wer er selbst einmal probieren will, findet sie bei „www.lizzynet.de/home/jresch“
(Glossar). Dort sind die schönsten Bilder
und wichtigsten Arbeitsergebnisse zusammengestellt.
Während der Zeit, die wir nicht in der
Schule waren, besichtigten wir in Lorient
ATOL Opticiens. Der Inhaber erklärte uns
die Funktionsweise dieser in Frankreich
weit verbreiteten Kooperative, die für die
Mitglieder große Vorteile im Einkauf von
Material und Maschinen, aber auch im
Marketing bringt.
An einem Mittag besichtigten wir den
Nachbarort Port-Louis, seine Zitadelle und
zum Muscheln sammeln seinen Strand.
Herr Delingette von der Partnerschule begleitete uns und erklärte dabei die Stadtgeschichte und die Sehenswürdigkeiten.
Samstags früh morgens starteten wir zur
Radeltour auf der Île de Groix. Fünf Stunden radelten wir über die bergige Insel, die
durch das Aufeinandertreffen von zwei
Kontinentalplatten entstanden ist. Wie Asterix und Obelix schauten wir nach Westen
Erkunden von Land und Leuten
mit dem Rad
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DOZ 6-2005
und erfreuten uns an der zerklüfteten Felsund der ruhigen Sandküste, sammelten
Muscheln und genossen den windigen,
aber trockenen Tag. Nachmittags hatten wir
dann endlich Zeit zum Schaufensterbummel, Einkaufen und Relaxen.
Der Sonntag begann mit dem Einkaufen
von Baguette, Käse und Kuchen für unser
Picknick am Meer. Danach fuhren wir über
Concarneau nach Westen zur Pointe du
Van, ganz am westlichen Rand von Kontinentaleuropa.
Nach sieben Tagen Frankreich und mit
vielen neuen Eindrücken vom Leben und
Checkpoint
Besuch auf dem Sonntagsmarkt in Ploemeur
Arbeiten im großen westlichen Nachbarland
kehrten wir zurück in den Ausbildungsalltag
nach Deutschland.
Cartoon
Bei Fragen und Anregungen schreibt bitte an: Wolfgang Willnat,
Dorfstraße 43, 24601 Belau, E-Mail: [email protected]
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