Blick nach draußen - Institut für Meteorologie
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Blick nach draußen - Institut für Meteorologie
105 promet, Jahrg. 29, Nr. 1- 4, 105-107 (Juni 2003) © Deutscher Wetterdienst 2003 Blick nach draußen KNMI – Das Königlich-Niederländische Meteorologische Institut Das KNMI – mehr als nur das Wetter Wenn von der Arbeit des Königlich-Niederländischen Meteorologischen Instituts die Rede ist, wird damit im Allgemeinen die Wettervorhersage in Verbindung gebracht. Aber auch wenn das KNMI hauptsächlich für seine Vorhersagen und Sturmwarnungen bekannt ist, in De Bilt weit tut sich weit mehr. Buys Ballot war einer der Initiatoren der Vorläuferin der heutigen WMO,der Internationalen Meteorologischen Organisation (IMO), die 1879 gegründet wurde.Das Ständige Sekretariat der IMO befand sich ab seiner Einrichtung im Jahre 1928 bis zu seiner Verlegung nach Genf im Jahre 1939 in De Bilt. Das KNMI ist eine Dienststelle des Ministeriums für Verkehr, Wasserwirtschaft und öffentliche Arbeiten mit etwa 500 Angestellten. In seiner Eigenschaft als das nationale Zentrum der Niederlande für Wetter, Klima und Seismologie konzentriert sich das Institut auf die Erfüllung einer Reihe von öffentlichen Aufgaben: Standort In den ersten Jahren war das KNMI in dem astronomischen Observatorium „Sonnenborgh“ in der Stadtmitte von Utrecht untergebracht. Mit der Erweiterung seiner Aufgaben wurden jedoch bald eigene Räumlichkeiten benötigt. Um die Beeinträchtigung der meteorologischen und insbesondere magnetischen Beobachtungen durch Gebäude und Straßenverkehr zu vermeiden, suchte man nach einem Standort außerhalb des Stadtgebiets von Utrecht. Im Mai 1897 zog das KNMI an seinen heutigen Standort in De Bilt. Einige der alten Gebäude von damals stehen auch heute noch und werden immer noch genutzt. Da das KNMI jedoch weiter wuchs, kamen an dem Standort neue Gebäude hinzu; das jüngste wurde im Mai 2000 von Ihrer Majestät Königin Beatrix der Niederlande eingeweiht (Abb. 2). • • • • • • • Wettervorhersagen und Wetterwarnungen, Klimaüberwachung, Erhebung und Bereitstellung meteorologischer Daten und der damit verbundenen Infrastruktur, Modellentwicklung, Flugmeteorologie, Forschung im Bereich der Meteorologie , Information der Öffentlichkeit. Geschichtlicher Hintergrund Die Tätigkeiten des KNMI Gründung Im Januar 2004 wird das KNMI den 150. Jahrestag seiner Gründung feiern. Obwohl Professor Dr. C. H. D. Buys Ballot von der Universität Utrecht (Abb. 1) bereits im Jahre 1848 regelmäßige Wetterbeobachtungen sowie deren internationalen Austausch aufgenommen hatte, fand die offizielle Gründung des KNMI auf königlichen Erlass erst am 31. Januar 1854 statt. Die Hauptbeweggründe waren damals „Sicherheit und Wohlergehen“ der Seefahrer: Professor Buys Ballot überzeugte seine Regierung, indem er aufzeigte, wie Schiffe auf dem Weg von und nach Java/ Indonesien eine kürzere und sicherere Route wählen konnten, sofern sie mit Hilfe meteorologischer Beratung durch Wind, Wellen und Strömungen ,geführt‘ wurden. Schon in dieser frühen Zeit wurde die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Meteorologie deutlich und Datenerhebung Zuverlässige Informationen über die Veränderlichkeit des Wetters oder über die Variabilität des Klimas werden maßgebend von der Genauigkeit der Beobachtungen und Messungen be- Abb. 2: Neues Gebäude des KNMI mit seinem langen, geneigten Dach. Abb. 1: Prof. Dr. C. H. D. Buys Ballot, Gründer des KNMI. stimmt. Das niederländische Wetterbeobachtungs- und Datenerfassungsnetz beruht auf präzisen Messgeräten, die nicht nur vom KNMI betreut werden, sondern auch von der Königlich-Niederländischen Armee, der KöniglichNiederländischen Marine und der Generaldirektion für Öffentliche Arbeiten und Wasserwirtschaft (Directoraat-Generaal Rijkswaterstaat).Die 50 Beobachtungsstationen,von denen einige auf Plattformen in der Nordsee montiert sind, messen automatisch Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit, solare Strahlung, Wind, Niederschlag, Sicht und Bewölkung. Darüber hinaus messen über 300 freiwillige Beobachter im ganzen Land den Niederschlag von Regen und Schnee. Das KNMI verfügt ferner über ein Blitzortungssystem,Radaranlagen und Empfangstationen für Satellitenbilder, sowie über Geräte zur Messung der Strahlung und der vertikalen Mächtigkeit der Ozonschicht. Mit modernsten Geräten untersuchen die Forscher Wolkenbildung und atmosphärische Grenzschicht. In Cabauw in der Gemeinde Lopik verfügt das KNMI über einen 220 mMast am nationalen Atmosphären-Observatorium zur Messung von Temperatur, Wind, Feuchte und Strahlung in verschiedenen Höhen der Atmosphäre (Abb. 3). Zur Messung von Wetterdaten in höheren Luftschichten und zur Erforschung des Ozons werden regelmäßig Radiosonden gestartet. 106 Der Niederländische Wetterdienst Erforschung des Klimawandels Die Klimaforschung im KNMI zielt auf Beobachtung, Verstehen und Vorhersage von Veränderungen im Klimasystem ab. Die Auswahl der Forschungsthemen richtet sich nach dem Stand der internationalen und nationalen Klimaforschung und den Fragen von Regierung und Gesellschaft: Das KNMI vertritt die Niederlande bei EUMETSAT, der Europäischen Organisation zur Nutzung von meteorologischen Satelliten mit Sitz in Darmstadt/Deutschland. Die KNMI-Mess-Stationen und -Geräte entsprechen den höchsten Standards, wie sie von der in Genf ansässigen Weltorganisation für Meteorologie (WMO) festgelegt werden. Ein Team von Stationsinspektoren reist in regelmäßigen Abständen durch das Land, um die Qualität der Datenerhebung und der Auswerteverfahren zu überprüfen. Forschung und Entwicklung, einschließlich der fortschreitenden Computerisierung sowie der Verbesserung der Mess-Systeme, sind weitere wichtige Aufgaben. Die von den Beobachtungsstellen des KNMI erhobenen Daten werden sorgfältig geprüft, bewertet, gespeichert und für staatliche, kommerzielle und wissenschaftliche Anwendungen verarbeitet. Meteorologische Gutachten werden für Justiz, Versicherer und Schadenregulierungsunternehmen zur Beurteilung und Regelung wetterbedingter Schadensforderungen erstellt. Zur Versorgung sowohl der nationalen als auch der internationalen Gemeinschaft veröffentlicht das KNMI regelmäßig Berichte, Übersichten, Tabellen, Diagramme und Grafiken mit aktuellen Informationen über das Wetter und Klima in den Niederlanden. Das Institut hat mit der Erstellung von Berichten über den Zustand des Klimas in Europa („European Climate Assessment 2000“) auch eine führende Rolle bei EUMETNET inne, einem gemeinsamen Projekt verschiedener Europäischer Wetterdienste. Modellierung Wettervorhersagen werden auf der Grundlage von globalen Messdaten erstellt. Die Simulation der Atmosphäre basiert auf mathematischen Modellen, wobei die leistungsfähigsten Computer der Welt zur Berechnung der Vorhersagekarten für die kommenden Tage enorme Datenmengen verarbeiten. Zusammen mit weiteren nationalen Wetterdiensten ist das KNMI auch an dem Europäischen Zentrum für Mittelfristige Wettervorhersage (EZMW) in Reading beteiligt. In Zusammenarbeit mit Dänemark, Finnland, Irland, Island, Norwegen, Spanien und Schweden hat das KNMI das Vorhersagemodell HIRLAM („High Resolution Limited Area Model“) für Kurzfristvorhersagen entwickelt dessen Ergebnisse für Wettervorhersagen und Warnungen verwendet werden und vorwiegend für die Überwachung kleinräumigerer Wetterentwicklungen von Bedeutung sind, wie z. B. die Entwicklung oder Änderung der Zugbahn einer Störung oder eines Regengebietes Wetterwarnungen und Wetteralarm Ein Team von Meteorologen des KNMI erstellt aus den Daten ihrer meteorologischen Arbeitsplätze regelmäßig Bulletins und Berichte. Die promet, Jahrg. 29, Nr. 1- 4, 2003 • Auf welche Weise verändert sich unser Klima? • Warum verändert sich unser Klima? • Wie wird das Klima der Zukunft sein? Um diese Fragen beantworten zu können,verfolgt die Klimaforschung des KNMI folgende Ziele: Abb. 3: Meteorologischer Messmast des KNMI in Cabauw. Workstations mit modernen on-screen-Darstellungstechniken erlauben die Kombination aller verfügbaren Daten aus aktuellen Wetterkarten mit Satelliten- und Radarbildern. Hierdurch ist es dem KNMI möglich,rechtzeitig vor Wind, Sturm, vereisten Straßen, Nebel oder außergewöhnlichen Wetterlagen, die zu Störungen oder Gefahren führen könnten, zu warnen. Droht eine extreme Entwicklung, gibt das KNMI einen „Wetteralarm“ heraus, eine deutliche Warnung, in der ausdrücklich auf mögliche Folgen und Gefahren hingewiesen wird.Wenn möglich, geht diesen Warnmeldungen, die auch auf europäischer Ebene ausgetauscht werden, eine Vorwarnung voraus. Die Herausgabe von Warnungen und besonderen Berichten bei Naturkatastrophen wurde im „Gesetz über das KNMI“ festgeschrieben. Vorhersagen und Beobachtungen für Luft- und Schifffahrt • Durchführung der erforderlichen Beobachtungen (Überwachung), • verbessertes Verständnis der Vorgänge im Klimasystem, der Gründe für Klimaveränderungen und der Vorhersagbarkeit des Klimas, • verbesserte Vorhersage, z. B. von natürlichen sowie anthropogenen Veränderungen im westeuropäischen Klima oder von Klimaextremen. Die KNMI-Forscher verfolgen dazu verschiedene Ansätze: • die Rolle der Meere und der Einfluss des Zusammenspiels zwischen Luft und Wasser auf das Klima, • Grenzschichtprozesse,Wolken und Strahlung, • Schwankungen und Vorhersagbarkeit des Klimas, • die chemische Zusammensetzung der Atmosphäre und deren Einfluss auf das Klima (z. B. Ozon), • die Analyse von Klima, Klimaschwankungen und Klimawandel, insbesondere hinsichtlich des Regionalklimas von NordWest-Europa, • Lieferung von Klimadaten und angewandte Forschung im Bereich der Klimatologie, • Erkennen von Klimaveränderungen und Quantifizierung der natürlichen und der anthropogenen Einflüsse auf das Klima. Neben den allgemeinen Vorhersagen werden vom KNMI auch besondere Vorhersagen für den Flug- und Schiffsverkehr erstellt (Abb. 4). Die Seemeteorologen erstellen Wind- und Sturmwarnungen sowie Vorhersagen über Wasserhöhen, Gezeiten und Seegang. Die Leistungen der Flugmeteorologie werden nicht nur für die großen Fluggesellschaften sondern auch für Segelflieger, Ballonfahrer und kleinmotorige Flugzeuge erstellt. Die Berichte und Vorhersagen für Luft- und Schifffahrt werden über das Internet, Videotext, Telefon, UKW-Schiffsfunk und die Küstenwache verbreitet. Abb. 4: Flugzeug der Luftfahrtgesellschaft KLM, geleitet durch Vorhersagen des KNMI. promet, Jahrg. 29, Nr. 1- 4, 2003 Zentrum für klimatologische Informationen Das KNMI ist das nationale Zentrum für Informationen zum Klima und Klimawandel in den Niederlanden und unterrichtet sowohl die Behörden als auch die breite Öffentlichkeit.Das Zentrum koordiniert die Klimapolitik des Ministeriums für Verkehr,Wasserwirtschaft und öffentliche Arbeiten und trägt zur internationalen Forschung bei. Darüber hinaus arbeitet das KNMI eng mit internationalen Organisationen zusammen, wie z. B. der Weltorganisation für Meteorologie (World Meteorological Organisation, WMO), dem Weltklima-Forschungsprogramm (World Climate Research Programme, WCRP), dem Globalen Klimaüberwachungssystem (Global Climate Observing System, GCOS) und dem globalen Ozeanbeobachtungssystem (Global Ocean Observing System, GOOS), mit dem Ziel der Optimierung der internationalen Forschung, der Verbesserung der Beobachtungen und der Entwicklung besserer Modelle. Das KNMI vertritt die Niederlande beim Zwischenstaatlichen Ausschuss für Klimafragen (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC), der maßgeblichen Stelle, bei der alle relevanten Erkenntnisse,Fakten und Fragen zum anthropogenen Klimawandel gesammelt werden. Der IPCC erstellt alle fünf Jahre einen Bericht über den Zustand des Klimas weltweit. Das KNMI koordiniert die nationalen IPCCAktivitäten und -Mitteilungen.Auf Initiative des ECSN (European Climate Support Network) gibt das KNMI auch regelmäßig einen Bericht über die Veränderung des Klimas in Europa heraus. Seismologie Das KNMI zeichnet seit Beginn des 20. Jahrhunderts Erdbeben auf und verfügt inzwischen über ein vollständiges Netz an Seismometern, die ihre Aufzeichnungen online nach De Bilt übertragen (Abb. 5). Es existiert auch ein umfassendes Netzwerk von empfindlichen Bohrloch-Seismometern im Norden der Niederlande zur Erforschung der Möglichkeit eines Zusammenhangs zwischen dem Abbau von Erdgas und dem Auftreten von Erdbeben. Die analysierten Daten werden dann mit anderen internationalen Datenzentren ausgetauscht, von denen sich eines, das ORFEUS-Datenzentrum, unter dem Dach des KNMI befindet. Neben der Speicherung und dem Austausch von Daten untersucht das KNMI auch die seismischen Risiken und Prozesse im Erdbebenherd. Zusammen mit den geophysikalischen Instituten der Nachbarländer werden die Ursachen und Auswirkungen von Erdbeben im Nordseegebiet und im unteren Rheingraben in Belgien, Deutschland und dem südöstlichen Teil der Niederlande erforscht. Die Abteilung Seismologie im KNMI gehört einem internationalen Netzwerk zur Aufzeichnung von unterirdischen Atomtests an, die nach dem noch nicht in Kraft getretenen Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (Comprehensive NuclearTest-Ban Treaty, CTBT) verboten sind. Das Der Niederländische Wetterdienst KNMI wurde vom niederländischen Außenministerium beauftragt, sich an einem internationalen Überwachungssystem im Hinblick auf das Inkrafttreten dieses Vertrages zu beteiligen. Die Abteilung Seismologie des KNMI verfügt auch über eine besondere Messanlage zur Ermittlung von tieffrequenten Schallwellen (Infraschall) in der Atmosphäre. Die KNMI-Bibliothek Die Bibliothek des KNMI verfügt über die größte Sammlung von Veröffentlichungen aus den Bereichen Meteorologie, physikalische Ozeanographie und Seismologie (einschließlich Geophysik) in den Niederlanden. Sie besitzt eine einzigartige Sammlung von Klimaatlanten und Wetterübersichten aus aller Welt. Es existiert auch eine Bildmaterial-Sammlung mit Fotografien und Folien. Auf Anfrage wird Schulen oder Studenten auch Informationsmaterial für den Unterricht, für Projekte oder schriftliche Arbeiten zugesandt. Internet Das KNMI ist im Internet mit einer umfangreichen Homepage vertreten, auf der ständig aktualisierte Informationen über Wetter, Klima und Seismologie angeboten werden. Dort ist eine Fülle von wissenschaftlichen Daten und Informationen für die Allgemeinheit zu Themen wie z. B. Treibhauseffekt, Ozonschicht sowie Methodik und Fachbegriffe der Wettervorhersage enthalten. Im Falle eines Wetteralarms werden auf den Internetseiten des KNMI für die Öffentlichkeit alle verfügbaren Informationen publiziert, wie z. B. ergänzende Wetterberichte, Radar- und Satellitenbilder Neuer Status In den letzten Jahren hat sich der Status des KNMI grundlegend geändert. Bis ins Jahr 1999 war das KNMI auf dem kommerziellen Wettermarkt als „Dienstleister“ vertreten.Das KNMI hatte im kommerziellen Sektor eine „Doppelrolle“, zum einen als Lieferant der meteorologischen Basisdaten und Produkte, zum anderen als Wettbewerber. Abb.5:Seismogramm aufgenommen durch das KNMI. Die aufgezeichneten Schwingungen entstanden während des ‘Pink Pop’ Open-AirPop-Festivals im Süden der Niederlande. Das Signal bei etwa 2 Hz wurde während des Auftritts der Musikgruppe „Faithless“ in 16 km Entfernung vom Aufzeichnungsort erzeugt. 107 Im Jahre 1997 untersuchte die niederländische Regierung, inwieweit sie ganz allgemein Marktkräfte und kommerzielle Aktivitäten nutzt bzw. in Zukunft nutzen möchte. Die Untersuchungsgruppe kam zu dem Schluss, dass es nicht Sache der Regierung sei, mit den eigenen Bürgern in Konkurrenz zu treten, und dass die Regierung nur dann auf einem Markt auftreten sollte,wenn es ein wichtiger Markt ist auf dem aber kein privater Anbieter vorhanden ist. Anfang 1998 schloss sich der Ministerrat dieser Ansicht an. Das KNMI war die erste Einrichtung, bei der diese neue Sichtweise umgesetzt wurde. Im Laufe des Jahres 1998 und Anfang 1999 wurden die kommerziellen Tätigkeiten des KNMI sorgfältig abgetrennt. Im April 1999 gründete der zuständige Minister ein neues Wirtschaftsunternehmen namens „Holland Weather Services“ (HWS) mit 25 früheren KNMIMitarbeitern. Das neue privatwirtschaftliche Unternehmen sollte verkauft werden, sobald sein Wert bekannt und stabil sein würde. Für das KNMI formulierte die Regierung ein neues „Gesetz über das KNMI“ mit einem rein öffentlichen Auftrag, bezogen auf den Sicherheits- und Warnaspekt der Wettervorhersage. HWS war insoweit erfolgreich, als das Unternehmen immer noch im Geschäft ist und dort nach wie vor die meisten der früheren KNMIMitarbeiter beschäftigt sind.Allerdings ist man nicht mehr unabhängig, da HWS Anfang 2001 von dem internationalen Konsortium Oceanroutes aufgekauft wurde. Auch nach vier Jahren hat sich das KNMI selbst noch nicht ganz an die neue Lage anpassen können. Die Statusänderung war gravierend , da die kommerzielle Identität und das kommerzielles ,Denken‘ über die Jahre zu einem ,zweiten Ich‘ des KNMI geworden war. Die Auswirkungen auf die Finanzlage des KNMI sind noch heute zu spüren. Dennoch ist man überwiegend der Meinung, dass diese Veränderung eine grundlegende Verbesserung darstellt, da kommerzielle Tätigkeiten und öffentlicher Auftrag nur schwer zu vereinbaren sind. Nun eröffnet sich auch die Möglichkeit,alle meteorologischen Basisdaten und -produkte, die mit dem öffentlichen Auftrag des KNMI in Verbindung stehen, im Internet kostenfrei zu Verfügung zu stellen. Arie Kattenberg sowie Harry Geurts und Koos Verbeek Internationale Zusammenarbeit KNMI Postbus 201, NL-3730 AE De Bilt Tel.: 0031 30 2206-911 Fax: 0031 30 2210-407 E-Mail: [email protected] http://www.knmi.nl/