Fragebögen zur Unterrichtsqualität:Naturwiss_Projekt.qxd

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Die regelmäßige interne und externe Evaluation von Schule und Unterricht bildet
eine unverzichtbare Voraussetzung für eine wirksame schulische Qualitätsentwicklung. Evaluation sollte dabei mehr als nur eine Technik zur Überprüfung und
Kontrolle von Unterrichtsergebnissen sein. Sie sollte vielmehr den gesamten
Unterrichtsverlauf begleiten und dabei die im Unterricht wirkenden Interaktionsprozesse in den Blick nehmen. Dazu gehört auch, die Perspektive der Schülerinnen
und Schüler in die Gestaltung von Lernprozessen einzubeziehen.
Hessisches Kultusministerium
Institut für Qualitätsentwicklung
Die vorliegende Publikation stellt Fragebögen zur Erfassung der Unterrichtsqualität
vor, die vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ) entwickelt wurden. Die Fragebögen ermöglichen es, ein systematisches Schüler-Feedback zum Unterricht in der
Grundschule und der Sekundarstufe I einzuholen und mit der Selbstwahrnehmung
der Lehrperson zu vergleichen. Zwar können Schülerinnen und Schüler zu fachdidaktischen und curricularen Aspekten des Unterrichts kaum Aussagen machen, sie
verfügen aber – wie Untersuchungen gezeigt haben – über ein gutes Bild davon,
wie Unterricht verläuft und wie er verbessert werden könnte.
Fragebögen zur Unterrichtsqualität
Die Fragebögen orientieren sich an den Kriterien des Qualitätsbereichs VI „Lehren
und Lernen“ des „Hessischen Referenzrahmens Schulqualität“ (HRS). Der HRS bildet
die Grundlage für eine gezielte und nachhaltige Schulentwicklung in Hessen und
bietet den Schulen die Möglichkeit, die Qualität ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit zu überprüfen, zu bewerten und Konsequenzen für ihre Weiterentwicklung
zu ziehen. Die Fragebögen sollen Schulen und Lehrpersonen in diesem Prozess
unterstützen. Zu ihrer Auswertung steht auf der beigefügten CD-ROM eine ExcelEingabemaske zur Verfügung.
Mit Erläuterungen und Auswertungshilfe auf CD-ROM
Hessischer Referenzrahmen
Schulqualität (HRS)
Qualitätsbereich VI:
■ Lehren und Lernen
Walter-Hallstein-Str. 5–7
65197 Wiesbaden
www.iq.hessen.de
8
IQ Praxis – Unterstützungsmaterialien für Schule und Unterricht
Die Publikationsreihen des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ) zielen auf eine Kultur der
Selbstverantwortung im hessischen Bildungswesen. Die Stärkung der eigenverantwortlichen
Schule ist der Schlüssel, um die Qualität von Schule und Unterricht nachhaltig zu sichern und
weiterzuentwickeln.
In der Reihe „IQ Praxis“ erscheinen Materialien und Arbeitshilfen, die für den Einsatz in der
Schule und im Unterricht konzipiert sind oder unmittelbar aus den Arbeitsprozessen der
Schule hervorgegangen sind. Die in der Reihe „IQ Praxis“ bereitgestellten Arbeitshilfen und
Unterrichtsmaterialien sind didaktisch geprüft, praxisnah aufbereitet und enthalten Impulse
zur Weiterentwicklung von Schule und Unterricht.
Bisher in dieser Reihe erschienen:
IMPRESSUM
IQ Praxis 1: Für einen guten Start – Kriterien zur Auswahl von Fibelwerken
IQ Praxis 2: Baukasten Lesediagnose
IQ Praxis 3: Kompendium zur Peer-Evaluation im Verbund
IQ Praxis 4: Leseförderung im Unterricht
IQ Praxis 5: Portfolio zum Leseverstehen für berufliche Schulen (Bd. 1 und Bd. 2)
IQ Praxis 6: Handbuch Schulinspektion
IQ Praxis 7: Naturwissenschaftliche Grundbildung in Kindergarten und Schule
Herausgeber:
Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)
Walter-Hallstein-Straße 5–7
65197 Wiesbaden
Telefon: (0611) 5827-0
Telefax: (0611) 5827-109
E-Mail: [email protected]
Internet: www.iq.hessen.de
Autoren:
Eva Diel, Wolfgang Höhner
Weitere Reihen des Instituts für Qualitätsentwicklung sind:
Redaktion:
Dr. Dörte Lütvogt
Lektorat:
Dr. Sandra Hohmann
IQ Kompakt – Auf dem Weg zur eigenverantwortlichen Schule
IQ Forum – Ergebnisse von Tagungen und dem wissenschaftlichen Diskurs
IQ Report – Analysen zur Schul- und Fortbildungslandschaft in Hessen
Gestaltung:
Tatiana Gerdes
Fotos:
Dr. Reinhold Fischenich
Druck:
Druckerei des Amtes für Lehrerbildung
CD-ROM:
KMS Kafitz Medienservice GmbH
1. Auflage:
Juli 2008
Vertrieb:
Diese Publikation können Sie bestellen bei:
Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)
Arbeitseinheit „Empirische Fundierung der Schulentwicklung und
Qualitätssicherung der Evaluation“
Eva Diel
Telefon: (0611) 5827–152
E-Mail: [email protected]
Hinweis:
Als Online-Fassung finden Sie diese Publikation auch auf
den Internetseiten des Instituts für Qualitätsentwicklung:
www.iq.hessen.de
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie stellt jedoch keine verbindliche, amtliche Verlautbarung des Hessischen Kultusministeriums
dar. Vielmehr will sie zur Diskussion über die behandelten Themen anregen und zur Weiterentwicklung
des hessischen Schulwesens beitragen. Dem Land Hessen (Institut für Qualitätsentwicklung) sind an den
abgedruckten Beiträgen alle Rechte an der Veröffentlichung, Verbreitung, Übersetzung und auch die
Einspeicherung und Ausgabe in Datenbanken vorbehalten.
Fragebögen
zur Unterrichtsqualität
Mit Erläuterungen und Auswertungshilfe auf CD-ROM
INHALT
1
Der „Hessische Referenzrahmen Schulqualität“ (HRS) und die „Fragebögen zur
Unterrichtsqualität“
4
2
Zur Bedeutung von interner Evaluation
5
3
Zur Funktion der Fragebögen
6
4
Zum Aufbau der Fragebögen
4.1 Dimensionen des A-Teils „Allgemeines Unterrichtsverhalten“ im Überblick
4.2 Dimensionen des B-Teils „Gestaltung des Unterrichtsprozesses“ im Überblick
7
7
8
5
Zum Vorgehen beim Einsatz des Fragebogens im Unterricht
9
6
Zum Nutzen von Schüler-Feedback
10
7
Zum Umgang mit der Auswertungshilfe
7.1 Zur Interpretation der Daten
■ Auswertung anhand der Ergebnis-Grafik
■ Detaillierte Auswertung anhand von Mittelwerten bzw. absoluten Zahlen
■ Feedback der Schülerinnen und Schüler gegenüber der Lehrperson
■ Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu den
Angaben der Lehrpersonen
11
11
11
12
13
7.2 Zur Diskussion der Ergebnisse im Unterricht
16
8
Informationen zur CD-ROM
18
9
Quellennachweise und Anmerkungen
19
10 Literatur
15
20
INHALT CD-ROM
1
Informationen zur CD-ROM
2
Kurze Einführung in Excel
3
Erläuterungen zur Auswertungshilfe
■ Erläuterungen zur Auswertungshilfe für den Fragebogen zur Unterrichtsqualität
(Sekundarstufe I, A- und B-Teil)
■ Erläuterungen zur Auswertungshilfe für den Fragebogen zur Unterrichtsqualität
(Grundschule, A-Teil)
4
Fragebögen zur Unterrichtsqualität
4.1 Lehrer(innen)-Selbsteinschätzung, Sekundarstufe I, A- und B-Teil
4.2 Schüler(innen)-Fragebogen, Sekundarstufe I, A- und B-Teil
4.3 Lehrer(innen)-Selbsteinschätzung, Grundschule, nur A-Teil
4.4 Schüler(innen)-Fragebogen, Grundschule, nur A-Teil
5
Auswertungshilfe
5.1 Auswertungshilfe für den Fragebogen zur Unterrichtsqualität (Sekundarstufe I,
A- und B-Teil)
5.2 Auswertungshilfe für den Fragebogen zur Unterrichtsqualität (Grundschule, A-Teil)
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
1
Der „Hessische Referenzrahmen Schulqualität“
(HRS) und die „Fragebögen zur Unterrichtsqualität“
Der „Hessische Referenzrahmen Schulqualität“ (HRS), der vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ) erarbeitet wurde, bildet die Grundlage für eine gezielte und nachhaltige
Schulentwicklung in Hessen. Er schafft die notwendige Klarheit darüber, welche Anforderungen an die Qualität von Schulen gestellt werden, indem er die schulischen Qualitätsbereiche, -dimensionen und -kriterien benennt. Auf diese Weise bietet er Schulen
die Möglichkeit, die Qualität ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit zu überprüfen, zu
bewerten und Konsequenzen für die Weiterentwicklung von Schule und Unterricht zu
ziehen.
Um Schulen und Lehrpersonen in diesem Prozess zu unterstützen, stellt das IQ im Rahmen des Projekts „Weiterentwicklung des Hessischen Referenzrahmens Schulqualität“
für unterschiedliche Fragestellungen geeignete Instrumente zur schulinternen Evaluation
zur Verfügung. Die in diesem Heft vorgestellten „Fragebögen zur Unterrichtsqualität“
orientieren sich an den Kriterien des Qualitätsbereichs VI „Lehren und Lernen“ des HRS,
der das „Kerngeschäft“ von Schule, den Unterricht, abbildet und deshalb von zentraler
Bedeutung ist.
Die Fragebögen sind ein standardisiertes, mehrperspektivisches Instrument für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer, das es den Lehrpersonen ermöglicht,
detaillierte Informationen über ihr Verhalten im Unterricht zu bekommen. Durch einen
regelmäßigen und systematischen Einsatz dieses Feedback-Instruments im Rahmen der
schulinternen Evaluation kann die Unterrichtsentwicklung nachhaltig gefördert werden.
Karikatur von Christian Schramek1
4
2
Zur Bedeutung von interner Evaluation
Unser Verständnis von interner Evaluation basiert auf der Erkenntnis, dass das Unterrichtsgeschehen als ein komplexer sozialer Prozess aufzufassen ist. Danach ist Evaluation
mehr als nur eine Technik zur bloßen Überprüfung und Kontrolle von Unterrichtsergebnissen. Aus unserer Sicht ist Evaluation ein Verfahren, das nicht erst am Ende von Unterrichtsprozessen angewendet wird, sondern den gesamten Unterrichtsverlauf begleitet
und dabei die im Unterricht wirkenden Interaktionsprozesse in den Blick nimmt. Hierbei
ist es besonders wichtig, auch die Perspektive der Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung von Lernprozessen einfließen zu lassen.
Vor diesem Hintergrund sind bei der Umsetzung schulinterner Evaluation der kompetente Umgang mit den dafür vorgesehenen Instrumenten und die Erhebung möglichst
objektiver Daten für die Bewertung eines Prozesses oder eines Produktes von zentraler
Bedeutung. Darüber hinaus müssen Lehrerinnen und Lehrer aber auch bereit sein, in
Unterricht und Schule auftretende Diskrepanzen zwischen proklamiertem Anspruch und
vorfindbarer Wirklichkeit bewusst wahrzunehmen und im Kollegium mit dem Ziel zu
kommunizieren, den schulischen Entwicklungsprozess gemeinsam und verantwortlich
zu gestalten. Hierfür ist die Einsicht notwendig, dass diejenigen, die etwas verändern
wollen, auch dazu bereit sein müssen, ihre eigene Praxis kritisch zu reflektieren. Evaluation bedeutet in diesem Sinne eine selbstverantwortliche Beurteilung mit dem Ziel der
Optimierung des eigenen Handelns. Für den Beginn solcher Entwicklungsprozesse sind
Kommunikations- und Beziehungsqualität die entscheidenden Faktoren.
5
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
3
Zur Funktion der Fragebögen2
Die „Fragebögen zur Unterrichtsqualität“ dienen dazu, das pädagogische Handeln von
Lehrpersonen in den Blick zu nehmen, d. h. zum einen ihr allgemeines Unterrichtsverhalten, zum anderen die Gestaltung des Unterrichtsprozesses. Die Zielvorstellung dabei ist
ein schülerorientierter, individualisierter und auf selbstständiges Lernen ausgerichteter
Unterricht. Das Fördern des einzelnen Schülers bzw. der einzelnen Schülerin auf der
Grundlage einer alltagstauglichen Diagnose der unterschiedlichen Lernvoraussetzungen
und Lernstände steht somit im Zentrum des Unterrichts.
In seinen zwei Versionen erfasst der Fragebogen Bewertungen dieser pädagogischen
Kompetenzen zum einen aus der Perspektive der Lehrperson, zum anderen aus der Perspektive der Schülerinnen und Schüler. Es wird also die subjektive Einschätzung der
Lehrperson in Bezug auf ihr eigenes Unterrichtsverhalten den Wahrnehmungen ihrer
Schülerinnen und Schüler gegenübergestellt.
Beim Feedback der Schülerinnen und Schüler ist zu bedenken, dass die Rückmeldungen
keine objektiven Aussagen über die „Qualität“ der Lehrperson darstellen, denn bei dieser Beurteilung spielen natürlich auch Faktoren wie das Unterrichtsfach oder die Zusammensetzung der Lerngruppe eine Rolle – Dinge also, die nicht unbedingt in der Verantwortung der Lehrperson liegen. In zwei verschiedenen Klassen kann die Rückmeldung
für die Lehrperson deshalb unterschiedlich ausfallen. Die Rückmeldungen spiegeln allerdings sehr deutlich die Befindlichkeit und die Zufriedenheit der Befragten wider, und
diese sind wichtige Faktoren für erfolgreiches Lernen.
Das Feedback der Schülerinnen und Schüler bietet die Möglichkeit, Informationen über
die Wirkungen der eigenen Arbeit über einen längeren Zeitraum und in unterschiedlichen Lerngruppen zu erhalten.3 Es hat sich gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler in der
Regel eine recht gute „Diagnosekompetenz“ besitzen und die Stärken und Schwächen
von Lehrpersonen sehr fair und zumeist auch treffsicher benennen können. So kommen
Bessoth und Weibel in dem Projekt „Unterrichtsqualität an Schweizer Schulen“ zu dem
Schluss, dass den Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler mehr Zuverlässigkeit
und Gültigkeit zugebilligt werden kann als der Notengebung der Lehrpersonen.4
Schülerinnen und Schüler verfügen über ein gutes Bild davon, wie Unterricht verläuft
und wie er verbessert werden könnte, und beteiligen sich in der Regel auch bereitwillig
an den Veränderungsprozessen. Durch die Aufforderung zu einem Unterrichts-Feedback
fühlen sie sich ernst genommen und zeigen eine höhere Bereitschaft, Verantwortung für
den eigenen Lernprozess zu übernehmen. Somit ist das Feedback ein wichtiger Bestandteil einer dialogisch verstandenen Unterrichtspraxis, die auf die Beteiligung der Schülerinnen und Schüler ausgerichtet ist.5
Ein systematisches Feedback von Schülerinnen und Schülern ist deshalb nicht primär als
Beurteilungsinstrument, sondern eher als Entwicklungsinstrument zu begreifen, das Lehrperson und Schülerinnen und Schüler in ein gemeinsames Gespräch über Lehren und
Lernen bringen soll, dessen Ziel es ist, die Unterrichtsprozesse und die Lernergebnisse
zu verbessern.6
6
4
Zum Aufbau der Fragebögen
Die Fragebögen für die Sekundarstufe („Lehrer(innen)-Selbsteinschätzung“ und „Schüler(innen)-Fragebogen“) bestehen aus je zwei Teilen (Teil A: „Allgemeines Unterrichtsverhalten“, Teil B: „Gestaltung des Unterrichtsprozesses“) mit insgesamt 92 Items. Die
entsprechenden Fragebögen für die Grundschule enthalten nur Teil A (in vereinfachter
Form mit 29 Items). In diesem Teil werden die Kompetenzen der Lehrperson in sieben
Dimensionen erfasst.
4.1
Dimensionen des A-Teils „Allgemeines Unterrichtsverhalten“
im Überblick
1. Regelklarheit
meint das Vorhandensein klarer Regeln, die bekannt
sind, eingehalten und eingefordert werden.
2. Zeitmanagement
meint die Nutzung von Unterrichtszeit für Lehr- und
Lernprozesse.
3. Monitoring
meint die Fähigkeit der Lehrperson, den Überblick
über das Klassengeschehen zu behalten und zu erkennen, welche Prozesse dort gerade ablaufen.
4. Vermittlungskompetenz
meint die Fähigkeit der Lehrperson zur klaren, motivierenden Vermittlung der Unterrichtsinhalte.
5. Schülerorientierung
meint den respektvollen Umgang und das Einbeziehen
der Schülerinnen und Schülerin in die Unterrichtsgestaltung.
6. Erziehungshaltung der Lehrperson
meint einen wertschätzenden, leistungsförderlichen und
gerechten Umgang mit den Schülerinnen und Schülern.
7. Leistungserwartungen
meint das Zutrauen und den Anspruch der Lehrperson
gegenüber der Leistungsfähigkeit der Schülerinnen
und Schüler.
Teil B in den Fragebögen für die Sekundarstufe nimmt die „Gestaltung des Unterrichtsprozesses“ in den Blick und erfasst in sieben Dimensionen Prozesskomponenten, denen
das Phasen-Modell des Konzepts „Beurteilen und Fördern“7 zugrunde liegt. Dieses Konzept wurde von dem Schweizer Fortbildner und Schulberater Fritz Zaugg entwickelt und
im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen im ehemaligen Hessischen Landesinstitut
für Pädagogik (HeLP) bzw. im Amt für Lehrerbildung (AfL) vermittelt.
7
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
4.2
Dimensionen des B-Teils „Gestaltung des Unterrichtsprozesses“
im Überblick
1. Phase: Ausgangssituationen beschreiben
Hier geht es um die Einbeziehung der Situation der Schülerinnen und Schüler und
die curriculare Verknüpfung der Unterrichtsinhalte.
2. Phase: Lernprozesse einleiten
Hier geht es um die Transparenz von Zielen und Leistungsanforderungen und die
Klärung der Relevanz der Unterrichtsinhalte für die Lebenssituation der Schülerinnen
und Schüler.
3. Phase: Adäquate Lernarrangements herstellen
Hier geht es um die Frage, inwieweit im Unterricht selbstständiges Lernen unterstützt
und Gelegenheit sowohl zu gemeinsamem als auch zu individuellem Lernen gegeben werden.
4. Phase: Verarbeitungs- und Verstehensprozesse einschätzen
Hier geht es um die Fähigkeit der Lehrperson, die Lernsituation und die Lernmöglichkeiten der Schülerinnen und Schüler richtig einzuschätzen.
5. Phase: Orientierung anbieten und fördern
Hier geht es um die individuelle Förderung und die Rückmeldepraxis zu Lernstand
und Lernfortschritt.
6. Phase: Lernprozesse steuern
Hier geht es um die Anleitung zur Selbstreflexion und zur Reflexion des Unterrichtsgeschehens.
7. Phase: Ergebnisse sichern und bewerten
Hier geht es um die Formen der Sicherung und Bewertung von Ergebnissen.
Teil A und Teil B können auch unabhängig voneinander eingesetzt werden.
8
5
Zum Vorgehen beim Einsatz des Fragebogens
im Unterricht
Es bietet sich an, eine Klasse auszusuchen, von der die Lehrperson gerne eine Rückmeldung erhalten möchte. Ein positives Unterrichtsklima erleichtert dabei den Einstieg in
die Arbeit mit diesem Instrument. Wichtig ist es, den Schülerinnen und Schülern vorab
zu erläutern, welche Ziele die Lehrperson damit verfolgt, warum die Rückmeldungen für
sie wichtig sind, und dass die Befragung anonym erfolgt.
In jüngeren Jahrgängen der Sekundarstufe kann es sinnvoll sein, das Ausfüllen des Fragebogens noch einmal gemeinsam zu besprechen. Hinweise dazu liefert das Deckblatt
des Fragebogens. In Grundschulklassen hat es sich vor allem in den Anfangsklassen als
sinnvoll erwiesen, die einzelnen Aussagen gemeinsam zu lesen oder mit Hilfe einer
Overhead-Folie zu visualisieren, so dass – falls Klärungsbedarf vorhanden ist – die Möglichkeit der Nachfrage besteht. Es ist darauf zu achten, dass die Schülerinnen und Schüler alleine arbeiten und sich nicht beim Ausfüllen beraten. Die Ergebnisse der Befragung
sollen auf jeden Fall mit den Schülerinnen und Schülern mit dem Ziel diskutiert werden,
Handlungskonsequenzen für die weitere Arbeit zu vereinbaren.
9
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
6
Zum Nutzen von Schüler-Feedback
Da die Unterrichtsforschung in der Regel nur die Perspektive der Lehrpersonen berücksichtigt hat, gibt es bisher nur wenige Aussagen darüber, wie Schülerinnen und Schüler
Unterricht erleben und beurteilen.8 Auch in deutschen Schulen ist Schülerfeedback noch
immer kein selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichtsalltags. Es gibt dafür unterschiedliche Gründe. Zum einen wird befürchtet, dass der Aufwand in keinem Verhältnis
zum Erkenntnisgewinn steht. Schließlich erlebt man als Lehrperson die Schülerinnen und
Schüler tagtäglich und glaubt zu wissen, was vor sich geht. Zum anderen wird bezweifelt,
dass die Schülerinnen und Schüler fähig sind, den Unterricht und das Verhalten der
Lehrperson richtig einzuschätzen; parteiisches oder unfaires Verhalten wird befürchtet.
Nicht selten steht dahinter die Befürchtung, die Schülerinnen und Schüler würden die
Be- und Verurteilungspraxis, die sie selbst stellenweise erfahren, einfach nur umkehren.9
Erfahrungen, die durch die Unterrichtsforschung bestätigt werden,10 zeigen jedoch, dass
diese Befürchtungen in der Regel unbegründet sind. Zwar ist richtig, dass Schülerinnen
und Schüler zu fachdidaktischen und curricularen Aspekten des Unterrichts kaum Aussagen machen können. Sie können aber sehr wohl das allgemeine Unterrichtsverhalten
der Lehrperson beurteilen und Aussagen darüber machen, ob der Unterricht schülerorientiert, verständlich, klar strukturiert oder interessant gestaltet ist. Schließlich erleben
sie tagtäglich die unterschiedlichsten Lehrertypen und haben gute Vergleichsmöglichkeiten.
Es hat sich ferner gezeigt, dass das Unterrichts-Feedback auch dort, wo Lehrpersonen
zu wissen meinen, wie die Klasse den Unterricht wahrnimmt, noch zu neuen und unerwarteten Erkenntnissen führen kann.
Auch und vor allem in den Fällen, in denen das Schüler-Feedback auf Probleme hinweist,
ist es oft möglich, über die differenzierten Rückmeldungen einen neuen Blick auf die
Situation zu bekommen. So war ein Lehrer, der schon im Vorfeld erklärte, die Situation
in seiner Klasse sei schwierig und die Rückmeldungen seien sicher nicht überragend,
bei der Auswertung erstaunt festzustellen, dass die Schülerinnen und Schüler sehr differenziert die Bereiche benennen konnten, in denen sie Handlungsbedarf sahen, dass sie
Verhaltensweisen positiv rückmeldeten, von denen er es nicht erwartet hatte, und dass
negative Rückmeldungen oft nur von einer kleinen Gruppe von Schülern kamen. Ihm
wurde deutlich, dass er die Kritik, die von einer kleinen Gruppe häufig vorgetragen
wurde, mit der Klassenmeinung gleichgesetzt hatte.
Eine Befragung zum Klima innerhalb der Klasse einige Zeit später zeigte, dass es eine
kleine Gruppe von Schülern gab, mit der die Mehrheit Probleme hatte. Man traute sich
allerdings nicht, öffentlich etwas gegen sie zu sagen. Die Schwierigkeiten innerhalb der
Klasse hingen also nicht nur mit dem Lehrerverhalten zusammen. In der anschließenden
Diskussion konnten Verantwortlichkeiten geklärt und erste Schritte zu einem Veränderungsprozess gemeinsam eingeleitet werden.
10
7
Zum Umgang mit der Auswertungshilfe
Für die Auswertung des Fragebogens steht eine Eingabemaske zur Verfügung, in die
die Lehrperson die Daten der einzelnen Schülerfragebogen der Reihe nach einträgt.11
Die Auswertung der Angaben wird als Ergebnisprotokoll ausgedruckt. Die Darstellung
des Ergebnisses erfolgt allerdings nicht in der fortlaufenden Nummerierung der Fragen
des Fragebogens (Items), sondern diese werden in einzelne inhaltliche Bereiche (Dimensionen/Skalen) zusammengefasst. Die Lehrperson erhält für jedes Item die Häufigkeit,
mit der die Schülerinnen und Schüler die jeweilige Antwortalternative gewählt haben,
sowie Angaben dazu, wie sich die Schülerinnen und Schüler prozentual auf die Antwortalternativen verteilen. Der Mittelwert12 eines Items gibt an, wie die Aussage auf der Antwortskala von 1 („stimmt gar nicht“) bis 6 („stimmt ganz genau“) von den Schülerinnen
und Schülern im Durchschnitt beantwortet wurde, wobei hier ein hoher Mittelwert eine
positive Beurteilung bedeutet. Eine Ausnahme bildet nur die Dimension „Zeitmanagement“, da es sich bei den Items A 28, A 30, A 31 um negative Aussagen handelt (z. B. A 31
„Bei uns im Unterricht wird viel Zeit vertrödelt.“). Die Mittelwerte der einzelnen Dimensionen werden am Ende des Ergebnisprotokolls mit Hilfe eines Balkendiagramms visualisiert.
Die Standardabweichung13 gibt Aufschluss darüber, wie einheitlich oder uneinheitlich
die Schülerinnen und Schüler auf eine Frage antworten. Hohe Standardwerte bedeuten
eine große Streuung. Je geringer die Standardabweichung ist, desto enger liegen die
Werte um den Mittelwert und desto einheitlicher ist die Bewertung durch die Befragten.
7.1
Zur Interpretation der Daten
Auswertung anhand der Ergebnis-Grafik
Die automatisch generierte Ergebnis-Grafik bietet einen ersten Überblick über die Einschätzung der Schülerinnen und Schüler zum Unterrichtsverhalten der Lehrperson und
zur Gestaltung des Unterrichtsprozesses. Die Darstellung des Klassenergebnisses erfolgt hier anhand von Mittelwerten; dabei sind Mittelwerte der Items, die zur jeweiligen
Dimension gehören, zu einem Gesamtmittelwert zusammengefasst.
11
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
Abbildung 1: Vergleich der Dimensionen des Teils A: Allgemeines Unterrichtsverhalten
Teil A Allgemeines Unterrichtsverhalten
5,6
6,0
5,4
5,2
4,9
5,0
3,9
3,8
4,0
5,0
3,0
2,0
ar
tu
ng
un
gs
er
w
Le
ist
Er
zie
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tu
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an
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em
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Re
ge
lk
la
rh
ei
t
1,0
Abbildung 1 veranschaulicht anhand von Mittelwerten die sieben Dimensionen des allgemeinen Unterrichtsverhaltens einer Lehrperson. Dabei ergibt sich ein sehr positives
Bild. Die Schülerinnen und Schülern bescheinigen der Lehrperson eine sehr gute Vermittlungskompetenz und ein sehr gutes Erziehungsverhalten. Auch die Erwartungen, die
die Lehrkraft in die Leistungsfähigkeit und die Leistungsmöglichkeiten der Schülerinnen
und Schüler setzt, und die Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler in die Gestaltung
des Unterrichts werden gut bewertet. Die Einschätzungen des Zeitmanagements14, des
Überblicks über das Unterrichtsgeschehen (Monitoring) und der Regelklarheit fallen allerdings nicht so positiv aus. Hier zeichnet sich Handlungsbedarf ab.
Detaillierte Auswertung anhand von Mittelwerten bzw. absoluten Zahlen
Für eine genauere Analyse des Ergebnisses ist es sinnvoll, einzelne Items in den Blick zu
nehmen. Zwar bekommt die Lehrperson anhand der Mittelwerte relativ schnell einen
Überblick darüber, in welchen Bereichen die Einschätzungen der Schülerinnen und
Schüler positiv bzw. weniger gut sind. Sie verdecken jedoch die Ergebnisstruktur im Einzelnen. So lässt der Mittelwert in Tabelle 1 nicht erkennen, dass trotz des relativ guten
Klassenwertes (4,6) sich immerhin drei Schülerinnen und Schüler von ihrer Lehrerin bzw.
ihrem Lehrer ungerecht behandelt fühlen (Antwortkategorien 1 und 2). In einem Auswertungsgespräch ist es deshalb sinnvoll, auf diese Einschätzungen näher einzugehen.
Tabelle 1: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item A 14 – Angaben in absoluten Zahlen und
Prozent sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
Skala: Erziehungshaltung der
Lehrperson
Nr.
MW
SD
5
4,6
1,6
1
stimmt
ganz
genau
2
3
4
5
6
3
7
6
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
A 14 ist gerecht.
12
SE
stimmt
gar
nicht
2
1
0
10,5 %
5,3 %
0%
15,8 % 36,8 % 31,6%
Zur anschaulicheren Darstellung der Ergebnisse kann auch auf das vereinfachte Ergebnisprotokoll der Auswertungshilfe zurückgegriffen werden. Dort sind die Angaben der
Schülerinnen und Schüler zu ihrer Einschätzung der Unterrichtsqualität in absoluten
Zahlen zusammengefasst. Zudem sind jeweils zwei der sechs möglichen Antwortkategorien zu einem Wert für Zustimmung, einem Wert für Ablehnung und einem mittleren
Wert gebündelt. So ergibt sich oft ein klareres Bild von der Einschätzung der Klasse. Vor
allem für Schülerinnen und Schüler jüngerer Jahrgänge ist diese vereinfachte Darstellung
besser nachvollziehbar.
Tabelle 2: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item A 14 – Angaben in absoluten Zahlen zu drei
Werten zusammengefasst
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
Skala: Erziehungshaltung der
Lehrperson
Nr.
SE
MW
SD
stimmt
gar
nicht
1
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
A 14 ist gerecht.
5
4,6
stimmt
ganz
genau
2
3
4
5
6
1+2
3+4
5+6
3
3
13
1,6
Feedback der Schülerinnen und Schüler gegenüber der Lehrperson
Die folgenden Fragen können helfen, die Menge der Daten zu strukturieren:
1. Wo gibt es gute und wo weniger gute Durchschnittsbewertungen (Mittelwerte)?
Gute (in diesem Fall hohe) Mittelwerte geben Hinweise auf Stärken der Lehrperson: Im
folgenden Beispiel (Tab. 3) sind sich die Schülerinnen und Schüler der ganzen Klasse
darüber einig, dass ihre Lehrerin bzw. ihr Lehrer gut erklären kann.
Tabelle 3: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item A 2 – Angaben in absoluten Zahlen und
Prozent sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
Skala: Vermittlungskompetenz
Nr.
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
A2
kann gut erklären.
stimmt
gar
nicht
stimmt
ganz
genau
SE
MW
SD
1
2
3
4
5
6
4
5,6
0,5
0
0
0
0
10
17
0%
0%
0%
0%
37 %
62 %
Im nächsten Beispiel (Tab. 4) zeigt sich ein ganz anderes Bild: Fast drei Fünftel der Schülerinnen und Schüler nehmen kein oder kaum ein Differenzierungsangebot durch die
Lehrperson wahr (Antwortkategorien 1 und 2). Demgegenüber sind nur rund 12 % der
Meinung, dass es differenzierte Angebote im Unterricht gibt. Das Ergebnis bietet der
Lehrperson die Möglichkeit, vor dem Hintergrund der eigenen Unterrichtsplanung bzw.
Unterrichtsgestaltung die sehr gegensätzliche Wahrnehmung für sich und im Dialog mit
den Schülerinnen und Schülern zu klären.
13
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
Tabelle 4: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item B 23 – Angaben in absoluten Zahlen und
Prozent sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil B:
Gestaltung des
Unterrichtsprozesses
Skala: Individualisierung
Nr.
LehrSchüler/in
person
SE
MW
SD
4
2,4
1,5
stimmt
gar
nicht
stimmt
ganz
genau
1
2
3
4
5
7
3
2
3
2
6
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
B 23 gibt einzelnen Schülerinnen
und Schülern oft verschiedene Aufgaben je nach
ihrem Können.
41,2 % 17,6 % 11,8 % 17,6 % 11,8 %
0
0%
2. Gibt es eine breite Verteilung in der Beantwortung?
Tabelle 5 liefert ein Beispiel für sehr unterschiedliche Einschätzungen der Schülerinnen
und Schüler zu der Frage, inwieweit sie sich durch die Lehrperson ermutigt fühlen, selbstständig Entscheidungen zu treffen. Hier ist zu klären, wie es zu so unterschiedlichen
Wahrnehmungen kommt.
Tabelle 5: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item B 17 – Angaben in absoluten Zahlen und
Prozent sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil B:
Gestaltung des
Unterrichtsprozesses
Skala: Anleitung zur
Selbstständigkeit
Nr.
LehrSchüler/in
person
SE
MW
SD
4
3,6
1,3
stimmt
gar
nicht
1
stimmt
ganz
genau
2
3
4
5
3
8
5
8
6
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
B 17 hält es für wichtig, dass wir
für unser Lernen selbst Verantwortung übernehmen.
2
7,4 %
11,1 % 29,6 % 18,5 % 29,6 %
1
3,7%
3. Gibt es Aussagen, die eine eindeutige Polarisierung der Schülerschaft erkennen
lassen?
Tabelle 6 ist zu entnehmen, dass zwar die große Mehrheit der Schülerinnen und Schüler
der Meinung ist, dass die Lehrperson keine „einzelnen Schülerinnen/Schüler vor der
Klasse lächerlich macht“. Allerdings sieht eine kleine Gruppe dies ganz anders. Auch
hier ist es aus unserer Sicht dringend geboten, mit den Schülerinnen und Schülern zu
klären, was die Ursachen für die sehr gegensätzlichen Einschätzungen sind.
Tabelle 6: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item A 18 – Angaben in absoluten Zahlen und
Prozent sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
Skala: Erziehungshaltung der
Lehrperson
Nr.
stimmt
ganz
genau
SE
MW
SD
1
2
3
4
5
6
5
4,9
1,8
3
2
0
0
6
16
11,1 %
7,4 %
0%
0%
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
A 18 macht keine Schülerinnen /
Schüler vor der Klasse
lächerlich.
14
stimmt
gar
nicht
22,2 % 59,3%
Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler im Vergleich zu den Angaben der
Lehrpersonen
Der Fragebogen für die Lehrerinnen und Lehrer, der die gleichen Aussagen umfasst wie
der Schüler(innen)-Fragebogen, bietet die Möglichkeit eines Vergleichs der Schülereinschätzungen mit den Angaben der Lehrperson. Auf diese Weise können übereinstimmende und abweichende Sichtweisen des Unterrichtsgeschehens festgestellt werden. Wie
eingangs schon erwähnt, ist aus der Unterrichtsforschung bekannt, dass Schülerinnen
und Schüler das Unterrichtsgeschehen in vielen Aspekten relativ gut wahrnehmen und
beschreiben können.
Bei einer Gegenüberstellung der Einschätzungen der Schülerinnen und Schüler und der
Lehrperson ist es häufig so, dass die Angaben nicht vollständig übereinstimmen. In diesem Fall (Tab. 7) weicht die Selbsteinschätzung der Lehrperson (SE 4) erheblich von
dem Mittelwert der Einschätzung der Schülerinnen und Schüler (ME 2,4) ab. Zu bedenken ist dabei, dass Schülerinnen und Schüler möglicherweise andere Gesichtspunkte
bei ihrer Bewertung im Blick haben als die jeweilige Lehrperson. Hier lohnt es sich, die
möglichen Gründe für größere Abweichungen zwischen den Einschätzungen der Lehrperson und denen der Schülerinnen und Schüler in Erfahrung zu bringen.
Ab wann kann man aber von größeren Abweichungen sprechen? Eine Differenz zwischen Selbsteinschätzung und Klassenmittelwert größer als 1 ist als ein beachtenswerter Unterschied anzusehen. Differenzen von 1,5 oder gar 2 sind dann bereits als große
Unterschiede zu interpretieren (Item 23 zeigt eine Differenz von 1,6 und somit eine größere Abweichung).
Tabelle 7: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler zu Item B 23 – Absolute und Prozentangaben sowie
Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil B:
Gestaltung des
Unterrichtsprozesses
Skala: Individualisierung
Nr.
LehrSchüler/in
person
SE
MW
SD
4
2,4
1,5
stimmt
gar
nicht
stimmt
ganz
genau
1
2
3
4
5
7
3
2
3
2
6
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
B 23 gibt einzelnen Schülerinnen
und Schülern oft verschiedene Aufgaben je nach
ihrem Können.
41,2 % 17,6 % 11,8 % 17,6 % 11,8 %
0
0%
15
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
7.2
Zur Diskussion der Ergebnisse im Unterricht
Eine Befragung ist nicht mit der Auswertung der Daten abgeschlossen, denn Evaluation
muss Konsequenzen haben. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist die Diskussion der
Ergebnisse mit den Beteiligten. Es lohnt sich, dafür genügend Zeit aufzuwenden und
diesen Arbeitsschritt gut vorzubereiten. Aus Gründen der Transparenz ist es dabei sinnvoll, sämtliche Ergebnisse des Feedbacks in der Klasse zu veröffentlichen. Darüber hinaus sollte die Lehrperson von ihr ausgewählte Ergebnisse der Befragung z.B. mit Hilfe
einer Overhead-Folie in der Klasse präsentieren und zur Diskussion anregen, indem sie
mitteilt, was sie gefreut und was sie nachdenklich gemacht hat. Ein weiterer Schritt kann
sein, die Schülerinnen und Schüler zu ermuntern, weitere Ergebnisse der Befragung,
die aus ihrer Sicht von Bedeutung sind, in die Diskussion einzubringen.
Karikatur von Andreas Breinbauer15
Beispiel: Bearbeitung der Ergebnisse in einer 7. Klasse
„Die Rückmeldungen, die ihr mir gegeben habt, sind insgesamt gesehen recht positiv
ausgefallen. Hier einige Beispiele:“
Tabelle 8: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler bezüglich der Items A 2, A 4, A 10 und A 5 – Absolute und Prozentangaben sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der
Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
Nr.
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
A2
kann gut erklären
A4
hält es für wichtig, dass wir
wirklich etwas lernen.
A 10 ist freundlich zu uns.
A5
16
achtet unsere Meinung.
SE
MW
SD
4
5,6
0,5
5
5
5
5,6
5,6
5,4
0,6
0,6
1,0
stimmt
gar
nicht
1
stimmt
ganz
genau
2
3
4
5
6
0
0
0
0
10
17
0%
0%
0%
0%
37 %
63%
0
0
0
1
9
17
0%
0%
0%
4%
33 %
63%
0
0
0
1
9
17
0%
0%
0%
4%
33 %
63%
0
0
0
3
8
16
0%
0%
0%
11 %
30 %
59%
„Allerdings gibt es auch Aussagen, die mich irritieren bzw. nachdenklich machen, weil
sie mit meiner eigenen Wahrnehmung nicht übereinstimmen:“
Tabelle 9: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler bezüglich der Items A 22 und A 23 – Absolute und
Prozentangaben sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
SE
MW
SD
A 22 kann sich in der Klasse gut
durchsetzen.
4
2,6
1,8
A 23 nimmt unsere Anliegen
ernst.
5
Nr.
stimmt
gar
nicht
1
stimmt
ganz
genau
2
3
4
5
6
Unsere Lehrerin /
unser Lehrer…
3,5
1,7
10
7
2
2
3
3
37 %
26 %
7%
7%
11 %
11 %
4
4
6
5
3
5
15 %
15 %
22 %
19 %
11 %
19 %
„Dieses Ergebnis stimmt hingegen mit meiner Wahrnehmung überein, damit bin ich
selbst nicht zufrieden:“
Tabelle 10: Antwortverhalten der Schülerinnen und Schüler bezüglich der Items A 28 und A 31– Absolute und
Prozentangaben sowie Mittelwert (MW), Standardabweichung (SD) und Selbsteinschätzung (SE) der Lehrperson
Teil A:
LehrSchüler/in
Allgemeines Unterrichtsverhalten person
stimmt
gar
nicht
stimmt
ganz
genau
SE
MW
SD
1
2
3
4
5
6
A 28 dauert es zu Beginn der
Stunde lange, bis wir zu
arbeiten beginnen.
5
5,5
1,1
1
0
0
2
5
19
4%
0%
0%
7%
19 %
70 %
A 31 wird viel Zeit vertrödelt.
5
Nr.
Bei uns im Unterricht…
5,2
1,0
0
0
3
3
6
15
0%
0%
11 %
11 %
22 %
56 %
Im Anschluss daran ist es unbedingt ratsam, mit den Schülerinnen und Schülern über
die positiven und weniger positiven Ergebnisse in ein Gespräch zu kommen. Damit
kann einerseits sichergestellt werden, dass das, was gut ist, gut bleibt. Andererseits muss
bei den weniger guten Ergebnissen gemeinsam überlegt werden, welche Veränderungen von wem bzw. in welcher Weise erreicht werden können. In jedem Fall ist es sinnvoll,
Vereinbarungen schriftlich festzuhalten (und in der Klasse auszuhängen), damit sie nach
einer gewissen Zeit überprüft werden können. In einer abschließenden Phase empfiehlt
es sich, den gesamten Prozess – die Beteiligung der Betroffenen an der Bewertung der
Ergebnisse und der Umsetzung der Konsequenzen – in den Blick zu nehmen.
17
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
8
Informationen zur CD-ROM
Auf der beigefügten CD-ROM finden sich verschiedene Varianten des Fragebogens:
■
■
Lehrer(innen)-Selbsteinschätzung, Sekundarstufe I, A- und B-Teil,
Schüler(innen)-Fragebogen, Sekundarstufe I, A- und B-Teil,
■
■
Lehrer(innen)-Selbsteinschätzung, Grundschule, A-Teil,
Schüler(innen)-Fragebogen, Grundschule, A-Teil.
Außerdem gibt es eine Excel-Datei, mit deren Hilfe Sie die Fragebögen sehr einfach auswerten können. Bitte beachten Sie folgende Systemvoraussetzungen, damit Sie die Datei
problemlos benutzen können: Sie benötigen entweder das Betriebssystem Windows
(ab Windows 98) und Microsoft Excel ab Version 8.0 (von 1997) oder das Betriebssystem
Mac OS und Microsoft Excel 2004.
Sollten Sie zwar über das Programm Microsoft Excel verfügen, bislang aber noch nicht
damit gearbeitet haben, ist vielleicht unsere kurze Einführung in Excel (diese befindet
sich ebenfalls auf der CD) nützlich. Eine kurze Anleitung zur Auswertung der erhobenen
Daten mithilfe der Excel-Datei finden Sie auf der CD zum einen als PDF-Datei, zum anderen auf dem Datenblatt „Erläuterungen zur Auswertungshilfe“ in der Excel-Datei.
Da die Auswertungshilfe in der Praxis noch wenig erprobt ist, sind wir an Ihren Rückmeldungen sehr interessiert. So würden wir zum Beispiel gerne wissen, wie verständlich die
Begleittexte sind, welche Informationen zur Handhabung bzw. zur Eingabe der Dateien
noch fehlen und welche Informationen zur Auswertung Sie noch benötigen. Natürlich
würde es uns auch freuen zu hören, wenn es keine Probleme bei dem Einsatz der Auswertungshilfe gibt. Wenn Sie also Fragen oder Anmerkungen haben, wenden Sie sich
bitte an:
Eva Diel
Institut für Qualitätsentwicklung
Walter-Hallstein-Str. 5–7
65197 Wiesbaden
Tel.: (0611)5827–152
Fax: (0611) 5827–109
E-Mail: [email protected]
18
9
Quellennachweise und Anmerkungen
1
In: Eva Diel u. a.: Wie wir wurden, was wir sind. Geschichte und Konzept der Offenen Schule
Babenhausen. Beispiele aus der Praxis. Auf dem Weg zum Schulprogramm. Wiesbaden: Hessisches Landesinstitut für Pädagogik 1999. S. 11.
2
Der „Fragebogen zur Unterrichtsqualität“ wurde von Eva Diel, Wolfgang Höhner, Franziska
Perels und Ulrich Steffens entwickelt. Im Projekt „Unterstützung von Lehrkräften bei der Arbeit
mit Förderplänen mit dem Ziel der Weiterentwicklung von förderdiagnostischer Kompetenz,
förderorientiertem Unterricht sowie bei der Fortschreibung des schuleigenen Förderkonzepts“
(Modellregion Wiesbaden) wurde er sowohl bei der externen als auch internen Evaluation
genutzt.
3
Vgl. Ditton, H.: Lehrkräfte und Unterricht aus Schülersicht. Ergebnisse einer Unterrichtsuntersuchung im Fach Mathematik. In: Zeitschrift für Pädagogik 48 (2002) 2. S. 262–286.
4
Vgl. Bessoth, R. & Weibel, W.: Unterrichtsqualität an Schweizer Schulen. Zug 2000. S.82.
5
Vgl. Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Durch Schülerrückmeldung den Unterricht verbessern. In: Pädagogik 53 (2001) 5. S. 8.
6
Vgl. Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Feedback-Methoden. Erprobte Konzepte, evaluierte
Erfahrungen. 2. Aufl. Weinheim und Basel 2005. S. 5.
7
Vgl.: Erziehungsrat des Kantons Zug: Beurteilen und Fördern in der kooperativen Oberstufe
des Kantons Zug. Zug 2002.
8
Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Feedback-Methoden. Erprobte Konzepte, evaluierte Erfahrungen. 2. Aufl. Weinheim und Basel 2005. S.13.
9
Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Durch Schülerrückmeldung den Unterricht verbessern. In:
Pädagogik 53 (2001) 5. S. 6.
10 Helmke, A.: Unterrichtsqualität. Erfassen. Bewerten. Verbessern. 4. Aufl. Seelze 2005. S.159–178.
11 Eine genaue Erläuterung zur Handhabung der Auswertungs-Software findet sich auf der
CD-ROM.
12 Der Mittelwert (in den Tabellen mit MW abgekürzt) ist ein Begriff aus der Mathematik bzw.
Statistik. In unserem Fall bezeichnet der Mittelwert, auch Mittel genannt, den Durchschnitt
verschiedener Zahlenwerte.
13 Die Standardabweichung (in den Tabellen mit SD abgekürzt) ist ein Maß für die Streuung
oder Variation der Einzelwerte um den Mittelwert.
14 Hohe Werte haben hier eine negative Bedeutung (Erläuterung siehe S. 11).
15 Radnitzky, E. & Schratz, M. (Hg.): Der Blick in den Spiegel – Texte zur Praxis von Selbstevaluation und Schulentwicklung. Innsbruck, Wien, München 1999. S. 279.
19
FRAGEBÖGEN ZUR UNTERRICHTSQUALITÄT
10
Literatur
Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Feedback-Methoden. Erprobte Konzepte, evaluierte
Erfahrungen. 2. Aufl. Weinheim und Basel 2005.
Bastian, J.; Combe, A. & Langer, R.: Durch Schülerrückmeldung den Unterricht verbessern. In: Pädagogik 53 (2001) 5. S. 6–9.
Bessoth, R. & Weibel, W.: Unterrichtsqualität an Schweizer Schulen. Zug 2000.
Diel, E. u. a.: Wie wir wurden, was wir sind. Geschichte und Konzept der Offenen Schule
Babenhausen. Beispiele aus der Praxis. Auf dem Weg zum Schulprogramm. Wiesbaden:
Hessisches Landesinstitut für Pädagogik 1999.
Ditton, H.: Lehrkräfte und Unterricht aus Schülersicht, Ergebnisse einer Unterrichtsuntersuchung im Fach Mathematik. In: Zeitschrift für Pädagogik 48 (2002) 2. S. 262–286.
Erziehungsrat des Kantons Zug: Beurteilen und Fördern in der kooperativen Oberstufe
des Kantons Zug. Zug 2002.
Helmke, A.: Unterrichtsqualität erfassen, bewerten, verbessern. Seelze 2004.
Radnitzky, E. & Schratz, M. (Hg.): Der Blick in den Spiegel – Texte zur Praxis von Selbstevaluation und Schulentwicklung. Innsbruck, Wien, München 1999.
20
IQ Praxis – Unterstützungsmaterialien für Schule und Unterricht
Die Publikationsreihen des Instituts für Qualitätsentwicklung (IQ) zielen auf eine Kultur der
Selbstverantwortung im hessischen Bildungswesen. Die Stärkung der eigenverantwortlichen
Schule ist der Schlüssel, um die Qualität von Schule und Unterricht nachhaltig zu sichern und
weiterzuentwickeln.
In der Reihe „IQ Praxis“ erscheinen Materialien und Arbeitshilfen, die für den Einsatz in der
Schule und im Unterricht konzipiert sind oder unmittelbar aus den Arbeitsprozessen der
Schule hervorgegangen sind. Die in der Reihe „IQ Praxis“ bereitgestellten Arbeitshilfen und
Unterrichtsmaterialien sind didaktisch geprüft, praxisnah aufbereitet und enthalten Impulse
zur Weiterentwicklung von Schule und Unterricht.
Bisher in dieser Reihe erschienen:
IMPRESSUM
IQ Praxis 1: Für einen guten Start – Kriterien zur Auswahl von Fibelwerken
IQ Praxis 2: Baukasten Lesediagnose
IQ Praxis 3: Kompendium zur Peer-Evaluation im Verbund
IQ Praxis 4: Leseförderung im Unterricht
IQ Praxis 5: Portfolio zum Leseverstehen für berufliche Schulen (Bd. 1 und Bd. 2)
IQ Praxis 6: Handbuch Schulinspektion
IQ Praxis 7: Naturwissenschaftliche Grundbildung in Kindergarten und Schule
Herausgeber:
Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)
Walter-Hallstein-Straße 5–7
65197 Wiesbaden
Telefon: (0611) 5827-0
Telefax: (0611) 5827-109
E-Mail: [email protected]
Internet: www.iq.hessen.de
Autoren:
Eva Diel, Wolfgang Höhner
Weitere Reihen des Instituts für Qualitätsentwicklung sind:
Redaktion:
Dr. Dörte Lütvogt
Lektorat:
Dr. Sandra Hohmann
IQ Kompakt – Auf dem Weg zur eigenverantwortlichen Schule
IQ Forum – Ergebnisse von Tagungen und dem wissenschaftlichen Diskurs
IQ Report – Analysen zur Schul- und Fortbildungslandschaft in Hessen
Gestaltung:
Tatiana Gerdes
Fotos:
Dr. Reinhold Fischenich
Druck:
Druckerei des Amtes für Lehrerbildung
CD-ROM:
KMS Kafitz Medienservice GmbH
1. Auflage:
Juli 2008
Vertrieb:
Diese Publikation können Sie bestellen bei:
Institut für Qualitätsentwicklung (IQ)
Arbeitseinheit „Empirische Fundierung der Schulentwicklung und
Qualitätssicherung der Evaluation“
Eva Diel
Telefon: (0611) 5827–152
E-Mail: [email protected]
Hinweis:
Als Online-Fassung finden Sie diese Publikation auch auf
den Internetseiten des Instituts für Qualitätsentwicklung:
www.iq.hessen.de
Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Hessischen Landesregierung herausgegeben. Sie stellt jedoch keine verbindliche, amtliche Verlautbarung des Hessischen Kultusministeriums
dar. Vielmehr will sie zur Diskussion über die behandelten Themen anregen und zur Weiterentwicklung
des hessischen Schulwesens beitragen. Dem Land Hessen (Institut für Qualitätsentwicklung) sind an den
abgedruckten Beiträgen alle Rechte an der Veröffentlichung, Verbreitung, Übersetzung und auch die
Einspeicherung und Ausgabe in Datenbanken vorbehalten.
Die regelmäßige interne und externe Evaluation von Schule und Unterricht bildet
eine unverzichtbare Voraussetzung für eine wirksame schulische Qualitätsentwicklung. Evaluation sollte dabei mehr als nur eine Technik zur Überprüfung und
Kontrolle von Unterrichtsergebnissen sein. Sie sollte vielmehr den gesamten
Unterrichtsverlauf begleiten und dabei die im Unterricht wirkenden Interaktionsprozesse in den Blick nehmen. Dazu gehört auch, die Perspektive der Schülerinnen
und Schüler in die Gestaltung von Lernprozessen einzubeziehen.
Hessisches Kultusministerium
Institut für Qualitätsentwicklung
Die vorliegende Publikation stellt Fragebögen zur Erfassung der Unterrichtsqualität
vor, die vom Institut für Qualitätsentwicklung (IQ) entwickelt wurden. Die Fragebögen ermöglichen es, ein systematisches Schüler-Feedback zum Unterricht in der
Grundschule und der Sekundarstufe I einzuholen und mit der Selbstwahrnehmung
der Lehrperson zu vergleichen. Zwar können Schülerinnen und Schüler zu fachdidaktischen und curricularen Aspekten des Unterrichts kaum Aussagen machen, sie
verfügen aber – wie Untersuchungen gezeigt haben – über ein gutes Bild davon,
wie Unterricht verläuft und wie er verbessert werden könnte.
Fragebögen zur Unterrichtsqualität
Die Fragebögen orientieren sich an den Kriterien des Qualitätsbereichs VI „Lehren
und Lernen“ des „Hessischen Referenzrahmens Schulqualität“ (HRS). Der HRS bildet
die Grundlage für eine gezielte und nachhaltige Schulentwicklung in Hessen und
bietet den Schulen die Möglichkeit, die Qualität ihrer Bildungs- und Erziehungsarbeit zu überprüfen, zu bewerten und Konsequenzen für ihre Weiterentwicklung
zu ziehen. Die Fragebögen sollen Schulen und Lehrpersonen in diesem Prozess
unterstützen. Zu ihrer Auswertung steht auf der beigefügten CD-ROM eine ExcelEingabemaske zur Verfügung.
Mit Erläuterungen und Auswertungshilfe auf CD-ROM
Hessischer Referenzrahmen
Schulqualität (HRS)
Qualitätsbereich VI:
■ Lehren und Lernen
Walter-Hallstein-Str. 5–7
65197 Wiesbaden
www.iq.hessen.de
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