Musikpädagogik morgen Festkonzert junger Solisten 2016
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Musikpädagogik morgen Festkonzert junger Solisten 2016
ISSN 2409-5974 Akzente des Vorarlberger Landeskonservatoriums AUSGABE 1 / 2016 Musikpädagogik morgen Ein musikpädagogisches Symposium im November befasst sich mit der aktuellen Bildungslandschaft mit Blick auf neue musikpädagogische Handlungsfelder Festkonzert junger Solisten 2016 3. Juli, 17.00 Uhr, Evangelische Kirche Amriswil (CH) Foto: Victor Marin Roman 5. Juli, 19.30 Uhr, Montforthaus Feldkirch EDITORIAL Sehr geehrte Freunde des Vorarlberger Landeskonservatoriums, Veränderungen in der Bildungslandschaft nehmen in der internationalen Bodenseeregion aufgrund gesellschaftlicher Veränderungsprozesse und politischer Willensentscheidungen zunehmend an Fahrt auf. Diese Entwicklungen gehen auch in den Musikberufen nicht spurlos vorüber, haben sie doch mitunter große Auswirkungen auf musikpädagogische Handlungsfelder und damit den Tätigkeitsfeldern zukünftiger Absolventinnen und Absolventen des Vorarlberger Landeskonservatoriums. Dabei sind die Musikberufe seit Jahrhunderten ständigen Entwicklungsprozessen unterworfen, die jeweils immer als Spiegelung gesellschaftlicher Verhältnisse interpretiert werden können. Die didaktische Orientierung zur Ausbildung von Nachwuchskräften in musikbezogenen Tätigkeiten von Berufsmusikern wie Stadtpfeifern und Hofoder Kirchenmusikern orientierte sich bis in das 18. Jahrhundert hinein an der ständischen Meisterlehre des Mittelalters. Im 18. Jahrhundert differenzierte sich dagegen – parallel zu bildungspolitischen Reformen wie der Einführung einer gemeinsamen Staatsschule und der Schulpflicht in Österreich unter Maria Theresia – ein zunehmendes pädagogisches Bewusstsein auch für den Instrumentalunterricht heraus, das beispielsweise in Lehrwerken von Johann Joachim Quantz, Carl Philipp Emanuel Bach und Leopold Mozart seine Manifestation findet. Eine zunehmende Institutionalisierung von Musikunterricht und damit verbunden erste Gründungen von Konservatorien und Musikschulen – das Gründungsjahr der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien wird mit dem Jahr 1817 datiert – führt zu einem erhöhten Bedarf an Instrumental- und Gesangspädagogen im 19. Jahrhundert. Aber auch die Zielgruppe für den Musikunterricht orientierte sich in dieser Zeit neu: Waren die Lernenden in musikalischen Bereichen zunächst in der Nähe von Adel und Kirche zu finden, erreicht der Musikunterricht nun zunehmend bürgerliche Gesellschaftsschichten. Diese Institutionalisierung schreitet auch im 20. Jahrhundert weiter voran und führt zu einer zunehmenden Professionalisierung von Lehrinhalten und einer Erweiterung von Lehrplänen aus Musiktheorie und Musikgeschichte. Die Forderung, dass Instrumental- und Gesangsunterricht für alle Gesellschaftsschichten zugänglich sein soll, gehört jedoch zur wesentlichsten Veränderung in der Instrumental- und Gesangspädagogik des 20. Jahrhunderts und ist eng angelehnt an die politischen Zielsetzungen zu allgemeinen Bildungszugängen. Seit wenigen Jahrzehnten wird der zunächst obligatorische musikalische Einzelunterricht an vielen Musikschulen aufgrund der hohen Nachfrage zunehmend durch Instrumental- und Gesangsunterricht in Kleingruppen ergänzt. Zudem ist das musikpädagogische Tätigkeitsfeld an Musikschulen von einem hohen Anteil an Bildungsangeboten aus der Elementar- und Unterstufe geprägt – dieser Anteil liegt an den Musikschulen in Vorarlberg bei etwa 75 Prozent – bei steigender Tendenz. Aktuell sieht sich die Bildungslandschaft neuen Herausforderungen gegenüber, welche die Veränderungen in Familien- und Gesellschaftsstrukturen der letzten Jahre mit sich gebracht haben. Eine für bisherige musikpädagogische Konzepte einschneidende Herausforderung stellt dabei der Ausbau von Ganztagesangeboten in der allgemeinen schulischen Bildung dar. Dieser führt zu einer engen Einbindung musikpädagogischer Bildungsangebote an Musikschulen in verschränkte Ganztagsschulkonzepte, bei denen Unterrichts-, Lern- und Freizeitphasen im Tagesverlauf einander abwechseln, aber auch zu Kooperationen bei der beaufsichtigungsorientierten Nachmittagsbetreuung. Aktuelle Zahlen zeigen hier allein für Vorarlberg eine stark steigende Zunahme von entsprechenden Projekten, von denen bislang fast 2000 Schülerinnen und Schüler an den allgemeinbildenden Schulen profitieren. Für diesen Zusammenhang stellen sich Fragestellungen auf, die nicht zuletzt auch Konservatorien und Musikhochschulen reagieren müssen. Wo liegen die Chancen dieser Entwicklungen und wo sind Risiken zu erwarten? Welche Auswirkungen hat die Tatsache, dass durch Kooperationsprojekte von Schulen und Musikschulen tatsächlich erstmals alle gesellschaftlichen Schichten erreicht werden dürften? Was bedeutet dies für das zukünftige Berufsbild unserer Absolventinnen und Absolventen und wie muss das Vorarlberger Landeskonservatorium mit seinen Studienangeboten darauf reagieren? Seit wenigen Jahren sucht das Landeskonservatorium durch Diskussionen, inhaltliche Neuausrichtungen, die Durchführung erster Schulprojekte und die Anregung wissenschaftlicher Abschlussarbeiten eine konstruktive Annäherung an diese offenen Fragen. Ein Symposium im Herbst 2016 soll weitere Diskussionen zu den oben genannten Fragestellungen durch Standortbestimmungen und Impulsen internationaler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anregen. Zudem wird sich die wissenschaftliche Auseinandersetzung am Vorarlberger Landeskonservatorium neben bisherigen Schwerpunkten zunehmend diesen neuen musikpädagogischen Handlungsfeldern in der Bodenseeregion widmen. Wie vielfältig sich darüber hinaus das Vorarlberger Landeskonservatorium als bedeutendste höhere Bildungsinstitution für Musikerberufe im internationalen Bodenseeraum darstellt, möchte Ihnen die vorliegende Ausgabe unseres OSTINATO vermitteln, bei deren Lektüre ich Ihnen viel Freude wünsche. Jörg Maria Ortwein Künstlerischer Leiter 3 KOOPERATION In künstlerischer Partnerschaft mit dem Theater St. Gallen Kinderoper Pollicino von Hans Werner Henze in der Lokremise, Sankt Gallen. Ein Erfahrungsbericht von Quirin Mühlberger und Raphael Höll Zwischen Februar und März 2016 waren insgesamt 14 Studierende des Vorarlberger Landeskonservatoriums an der Pollicino-Produktion in St. Gallen beteiligt. Bis zu fünf Mal wöchentlich ging es gemeinsam mit dem Bus zu Proben und Aufführungen. Henzes Oper wurde ganz nach dem Motto „Von Kindern für Kinder“ komponiert. Das bedeutet, dass der Großteil des Orchesters und der Sänger Kinder waren, die nur durch ein paar Erwachsene unterstützt wurden. Dadurch war nicht nur unsere Kompetenz als Musiker verlangt, sondern gleichfalls als Pädagogen, da jeder von uns für bis zu drei Kinder verantwortlich war. Dies ging vom Stimmen der Instrumente, über das Zeigen der richtigen Spielweise, bis hin zu einfach Freund/Kollege sein. Es war erstaunlich mit welcher Qualität und Konzentration selbst die Jüngsten bei Fotos: Tine Edle, Theater St. Gallen den Proben und Aufführungen dabei waren. Außerdem war es interessant zu sehen, wie die Kinder schließlich fast alle musikalischen Anforderungen unseres Dirigenten Vinzenz Praxmarer umsetzten. Nach der letzten Aufführung waren wir einerseits froh die zeitintensive Produktion gemeistert zu haben, andererseits traurig, dass die gemeinsame Zeit mit allen Beteiligten vorbei war. Das VLK bei den Bregenzer Festspielen Das Vorarlberger Landeskonservatorium und die Bregenzer Festspiele verbindet eine langjährige, äußerst erfreuliche und positive Zusammenarbeit. Gemäß dieser Tradition haben Studierende des Vorarlberger Landeskonservatoriums in der Spielsaison 2016 die Möglichkeit, als Bühnenmusiker bei den Opern Turandot von Giacomo Puccini und Hamlet von Franco Faccio mitzuwirken. Diese Kooperation bietet den Studierenden die Möglichkeit, praktische Erfahrungen im professionellen Opernbetrieb zu sammeln. In diesem Jahr wirken Vanessa Gasser und Laid Angélica Pineda Arevalo (Flöte), Vanessa Klöpping (Klarinette), Primus Schwendinger (Horn), Florian Ess, Lucas Oberer, Jodok Lingg (Trompete), Franziska Schobel (Bassposaune), Andreas Wachter und Tom Raule (Schlagwerk) aus dem Vorarlberger Landeskonservatorium sowie Studierende von Mitgliedern der Wiener Symphoniker mit. Amriswil ist Konzertpartner des VLK Begonnen hat alles mit der letztjährigen Aufführung von Francisco Obietas JanHus-Oratorium Verbrennt das Feuer. Der große Erfolg dieser ersten Zusammenarbeit bewog die Veranstaltungsverantwortlichen der Amriswiler Konzerte dazu, die Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium zu intensivieren. In der aktuell laufenden Konzertsaison 2015/2016 ist dem VLK mit „Vorarlberg zu Gast“ gleich eine ganze Reihe gewidmet. In drei Konzerten mit dem Titel Musikalische Nachbarschaft waren die Volksmusikklasse Evelyn Fink-Mennel, das Vokalensembles mit einem Instrumentalensemble unter Benjamin Lack sowie – unter dem Motto Orgel plus – Instrumentalisten und Sänger des VLK mit Johannes Hämmerle an der Orgel zu hören. Den Schlusspunkt des diesjährigen Gastspiels in der Thurgauer Stadt wird die erste Aufführung des Festkonzerts junger Solisten am 3. Juli 2016 in der Evangelischen Kirche Amriswil sein. Am 5. Juli folgt die zweite Aufführung im Feldkircher Montforthaus. Mehr dazu siehe S. 27 sowie auf der Homepage www.amriswiler-konzerte.ch. Foto: Ralph Larmann, Bregenzer Festspiele PARTNERSCHAFT Hypo Landesbank und Vorarlberger Landeskonservatorium Ein harmonisches siebtes Jahr 2009 konnte das Vorarlberger Landeskonservatorium mit der Hypo Landesbank Vorarlberg einen starken Partner als Sponsor gewinnen. Kürzlich wurde die Partnerschaft bis Herbst 2018 verlängert. Highlight der erfolgreichen Kooperation: Das jährlich stattfindende Konzert für Hypo-Kunden, das inzwischen mit zwei Vorstellungen begeistert. Es ist der Anspruch an höchste Qualität, den die Hypo Landesbank und das Vorarlberger Landeskonservatorium gemeinsam haben, betont Hypo-Vorstandsmitglied Dr. Johannes Hefel. Beide Häuser pflegen eine lange Tradition und blicken ebenso ambitioniert in die Zukunft. Jährliches Highlight: Kundenkonzert Als Highlight der erfolgreichen Partnerschaft gilt das traditionelle HypoKundenkonzert. Auch im Februar dieses Jahres folgten knapp 2000 Musikbegeisterte der Einladung. Die größte Bank Vorarlbergs bedankt sich bei ihren Kunden für ihr Vertrauen. Gleichzeitig erhalten die jungen Musikerinnen und Musiker des Vorarlberger Landeskonservatoriums die Gelegenheit, im größten Konzertsaal des Landes – im Festspielhaus in Bregenz – vor einem großen Publikum aufzutreten. Die Kooperation ist beiden Seiten von Nutzen und wurde im Jahr 2015 noch erweitert. Da die Karten bei den Hypo-Kundinnen und Kunden äußerst begehrt sind, fand einen Tag nach dem Konzert im Festspielhaus eine weitere Aufführung im Festsaal des Landeskonservatoriums in Feldkirch statt. Wirtschaftlichkeit und Verantwortung Wirtschaftlicher Erfolg heißt für die Vorarlberger Landesbank nicht nur bilanzielles Wachstum. Es bedeutet auch, dass sie der Gesellschaft etwas zurückgeben kann. Eine Verantwortung, die sie bewusst wahrnimmt. Als stark verwurzelte Regionalbank legt sie besonderen Wert darauf, das kulturelle Leben in Vorarlberg zu bereichern. Der Einsatz ist dabei vielfältig und nachhaltig: neben langjährigen kulturellen Engagements – beispielsweise für die Bregenzer Festspiele oder das Kunsthaus Bregenz – ist die Hypo Landesbank seit 2009 Sponsor des Vorarlberger Landeskonservatoriums und seit 2013 Hauptsponsor des vorarlberg museums. Besonders am Herzen liegt ihr die künstlerische Nachwuchs- und Talenteförderung. Ihre Partner sucht die Hypo Landesbank sehr sorgfältig aus. Denn gemeinsame Werte wie Qualität, Verantwortung oder Achtsamkeit sind Voraussetzung für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Beide Hypo-Kundenkonzerte 2016 ausverkauft Traditionell lädt die Hypo Landesbank Vorarlberg ihre Kunden jedes Jahr zum Konzertabend ein. Da die Tickets begehrt sind, gibt es seit 2015 zwei Vorstellungen des beliebten Kundenkonzerts: Über 2000 Gäste folgten der Einladung der Hypo Landesbank am 2. und 3. Februar ins Festspielhaus Bregenz sowie ins Landeskonservatorium Feldkirch. Die Besucher freuten sich über eine anspruchsvolle Darbietung des Sinfonieorchesters des Vorarlberger Landeskonservatoriums mit den Solisten Rudens Turku (Violine) und Gerhard Vielhaber (Klavier). Unter der bewährten Leitung von Dirigent Benjamin Lack begeisterten die Jungmusiker mit Werken von Felix Mendelssohn Bartholdy und Ludwig van Beethoven. Die Hypo Landesbank freut sich sehr, dass die Begeisterung für das Kundenkonzert nach über 20 Jahren größer ist denn je. Große Nachfrage Auch 2017 dürfen sich die Kundinnen und Kunden der Hypo Landesbank auf zwei Kundenkonzerte freuen. Dienstag, 21. Februar 2017 Festspielhaus Bregenz Mittwoch, 22. Februar 2017 Landeskonservatorium, Feldkirch Hypo-Kundenkonzert im vollbesetzten Bregenzer Festspielhaus. Gerhard Vielhaber (Klavier) und Rudens Turku (Violine) mit dem Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums.(Foto: Victor Marin Roman) 5 Das VLK ist Partner der „Tage Alter Musik am Bodensee“ Im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit entwickelte sich der Bodensee zu einem wichtigen Knotenpunkt transalpiner Handelsrouten und galt gleichzeitig als ein lebhafter Begegnungsort europäischer Kultur- und Musiktraditionen. Dieser Geist bestimmt bis heute diese außergewöhnliche Kulturregion, die – angrenzend an vier Länder – ein fruchtbares Kreativpotential besitzt und dies durch ihr bestehendes kulturelles Engagement lebendig unter Beweis stellt. So wird im Jahr 2016 mit dem Festival der Tage Alter Musik am Bodensee der 200. Todestag des Harfenisten, Komponisten und Universalgelehrten Meingosus Gaelle (1752-1816) in seiner Geburtsstadt Tettnang gefeiert. Zu seinen Ehren wird neben einem Konzert mit seinen Werken eine Konferenz für Alte Musik veranstaltet, in deren Zentrum Gaelles Instrument – die Harfe – steht. Der bekannte Tettnanger Musiker Meingosus Gaelle soll so in seinem Jubiläumsjahr einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden. Von Gaelle ausgehend wird der Blick erweitert auf die Verwendung der Harfe im 17. und 18. Jahrhundert in Deutschland. Durch Konzerte und eine Konferenz mit den führenden Experten auf diesem Gebiet – Musikwissenschaftlern, Instrumentenbauern und Musikern der historisch informierten Aufführungspraxis – werden neue Erkenntnisse vermittelt und ein Podium zur Wissensverknüpfung und Musikerfahrung dieses einmaligen Repertoires geboten. Möglich ist die Umsetzung des vielseitigen Programms durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Partner. Dem Vorarlberger Landeskonservatorium in Feldkirch kommt bei der Konzeption und Durchführung eine besondere Rolle zu. Zudem wird eine Publikation in Buchform über die Themensetzung des Festivals im Eigenverlag des Vorarlberger Landeskonservatoriums erscheinen. Konzerte Do, 6. Oktober 2016, 20.00 Uhr Münster Unserer Lieben Frau, Lindau Mara Galassi Deutsche Musik aus Bachs Zeit auf der Harfe Sa, 8. Oktober 2016, 20.00 Uhr Neues Schloss, Tettnang Masumi Nagasawa & Ensemble Werke des Tettnanger Harfenisten Meingosus Gaelle und seiner Zeitgenossen Durch zahlreiche zusätzliche Angebote wie einem Kinderkonzert, Studenten- und Wandelkonzerten in Tettnang, Workshops und Instrumentenaustellung sind sowohl das informierte Fachpublikum, als auch Musikliebhaber und Interessierte aller Altersgruppen als Besucher und Teilnehmer herzlich willkommen. Anmeldung und Informationen unter: www.alte-musik-am-bodensee.com Musikpädagogisches Symposium Unter dem Titel Kooperationsmodelle Schule/Musikschule findet am 16. November 2016 im Vorarlberger Landeskonservatorium ein Symposium im Rahmen der Veranstaltungsreihe Expertenforum Musikpädagogik statt. Das Symposium möchte neue musikpädagogische Handlungsfelder für Absolventinnen und Absolventen des Vorarlberger Landeskonservatoriums an der Schnittstelle Schule / Musikschule skizzieren und diskutieren. Dabei werden theoretische Impulse aus der Musikpädagogik und nahen Wissenschaftsfeldern vermittelt, Erfahrungen zu Kooperationsmodellen in Deutschland, Schweiz und Österreich aufgezeigt sowie verschiedene Kooperationsprojekte in Vorarlberg aus der Perspektive von Musikschule und Schule vorgestellt. Referenten sind unter anderem Prof. Dr. Andreas Lehmann-Wermser, Direktor des Instituts für musikpädagogische Forschung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, sowie Dr. Silke Schmid von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Information und Anmeldung: www.vlk.ac.at (ab Oktober 2016) PRAXIS EMP aktuell Die Elementare Musikpädagogik (EMP) spielt im Weiterbildungsspektrum am Vorarlberger Landeskonservatorium eine tragende Rolle. Neben dem Lehrgang wird seit Oktober 2015 die Workshop-Reihe BLICK.punkt Elementare Musikpädagogik angeboten. Birgit Gebhard, Studienbereichskoordinatorin für Weiterbildung am Vorarlberger Landeskonservatorium, stellt hier Inhalte aus dem fundierten Angebot vor. Spring ins Spiel – Anregungen von Manuela Widmer zum Elementaren Musiktheater Musikalität erkennen und spielend fördern Im Rahmen des Weiterbildungslehrganges Elementare Musikpädagogik am Vorarlberger Landeskonservatorium gab Dr. Manuela Widmer Einblick in die Arbeit des Elementaren Musiktheaters nach dem pädagogisch-künstlerischen Konzept der Elementaren Musik- und Bewegungserziehung in der Tradition des OrffSchulwerkes. Das Orff-Institut, welches 1961 in Salzburg gegründet wurde, ist durch die Arbeit von Carl Orff, Gunhild Keetman, Barbara Haselbach und Hermann Regner und seit 1962 auch von Manuela Widmers Vater, Wilhelm Keller, im Aufbau der Aus- und Weiterbildungsstätte für die Elementare Musik- und Bewegungserziehung nachhaltig geprägt. Wilhelm Keller (1920-2008) arbeitete zunächst mit Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen mit Beeinträchtigung und erkannte über diese Erfahrungen die Notwendigkeit einer inneren Differenzierung und individuellen Aufgabenzuteilung vor allem im sozial- und heilpädagogischen Bereich. Er orientierte sich zunehmend im Spiel an den Möglichkeiten seiner Teilnehmer und nicht an den Defiziten. Damit gelang es ihm, allen Beteiligten die Chance auf Entwicklung zu geben. Wilhelm Keller erweiterte seine Arbeit mit dem Elementaren Musiktheater und nannte es Szenisches Spiel mit Musik, Bewegung und Sprache. Diese neue Art des Zuganges praktizierte Keller nun mit Schulklassen um auch dem normal bis hochbegabten Kind die Möglichkeit zu bieten, seinen spezifischen Fähigkeiten entsprechend Aufgaben und Rollen zu finden und als Individuum gefördert und wahrgenommen zu werden. Seit vielen Jahren spielt Manuela Widmer in verschiedensten Projekten und mit unterschiedlichsten Kindern und Gruppen Elementares Musiktheater – im Sinne ihres Vaters. Unter dem Titel Spring ins Spiel – Elementares Musiktheater mit schulischen und außerschulischen Gruppen hat Manuela Widmer nun auf Grundlage ihres Vaters ein Handbuch sowie eine ausführliche DVD geschaffen, die Pädagoginnen und Pädagogen in Grund- und Musikschule sowie in sozialpädagogischen Arbeitsfeldern Mut machen soll, den Sprung ins szenische Spiel mit Musik, Bewegung, Sprache sowie Bühnen- und Kostümherstellung zu wagen. Frau Widmer unterrichtet seit Jahren im Lehrgang Elementare Musikpädagogik und trägt wesentlich dazu bei, die teilnehmenden Pädagogen durch ihre wertvollen Erfahrungen und Erkenntnisse anzuregen und zu begleiten. Spring ins Spiel – diesen Sprung haben die derzeit zwölf Teilnehmerinnen des Lehrganges gewagt und sind mit großer Freude und Neugier dabei. Spannende Einblicke in ihre jahrelange Forschungsarbeit zur Entwicklung des Singens und der Sprache bot Prof. Dr. Dr. h.c. Stefanie Stadler Elmer von der Pädagogischen Hochschule Schwyz sowie der Universität Zürich im Rahmen des Lehrganges Elementare Musikpädagogik. Angeregt durch praktische Beispiele von frühem Singen und Sprechen ging Frau Stadler Elmer in ihren Ausführungen den Fragen nach, wann die musikalische Entwicklung des Kindes tatsächlich beginnt und wie sich Musik und Sprache in der Entwicklung anbahnt. Die Lehrgangsteilnehmerinnen erfuhren vom generativen System der Entwicklung von Musik und Sprache und erkannten im vokalen Lernen die gemeinsame Wurzel von Musik und Sprache. Es wurde klar, dass mit der frühen Vokalisation Musik und Sprache gemeinsam beginnen. Dabei orientiert sich das Kind beim vokalen Lernen primär an den musikalischen Eigenschaften und Regeln – Singen ist folglich einfacher als Sprechen. Frau Stadler Elmer veranschaulichte anhand ihrer Forschungsergebnisse, dass der Beginn der Entwicklung von Musik und Sprache auf Grundlage der Schallwahrnehmung mit dem Gehör und dem ganzen Körper, der Vokalisation und der Bewegung entstehen. Gespannt folgten die Lehrgangsteilnehmerinnen den Ausführungen, wie ein Kind zwischen Sprechen und Singen unterscheidet und erkannten aufgrund der vorgeführten Fallstudien, dass Kleinkinder schon mit 14 Monaten mit klarer Absicht in der kindlichen Vokalisation zwischen Singen und Sprechen Literaturtipp Widmer, Manuela (2004a): Spring ins Spiel. Elementares Musiktheater mit schulischen und außerschulischen Gruppen. Ein Handbuch. Boppard/Rhein: Fidula. Widmer, Manuela/Valtiner, Hannes (2016): DVD Spring ins Spiel – Elementares Musiktheater mit dem Märchen „Die Mäusebraut“. Boppard/Rhein: Fidula. 7 (durch Silbenplappern) unterscheiden können. Abschließend wurde festgehalten, dass die Voraussetzung dieser frühkindlichen Entwicklung durch Kommunikation angeregt wird und eine frühzeitige musikalische Förderung als geeignete Methode auch wissenschaftlich eingeordnet und belegbar ist. Sprachentwicklung hat musikalische Grundlagen und das Singen kann im Sinne des generativen Systems die Sprachentwicklung unterstützend fördern. Die wissenschaftlichen Aspekte von Stadler Elmer untermauern eindrucksvoll die Bedeutung des frühen elementaren Bewegens und Musizierens. Die Pädagoginnen erhielten dadurch ein theoretisches Werkzeug, die Notwendigkeit von spielender Förderung der Musikalität auf Grundlage der Elementaren Musikpädagogik zu begründen und zu vertreten. Literaturtipp Stadler Elmer, Stefanie (2014): Kind und Musik. Das Entwicklungspotential erkennen und verstehen. Berlin Heidelberg: Springer Verlag. Referent Michel Widmer beim Workshop zum Thema Musik grenz niemanden aus, veranstaltet am 5. März 2016 im Rahmen der Reihe Blick.punkt Elementare Musikpädagogik. Foto: Victor Marin Roman BLICK.punkt Elementare Musikpädagogik widmet sich der Diversität Die erstmalig in diesem Studienjahr angebotene Weiterbildungsreihe BLICK.punkt Elementare Musikpädagogik beschäftigte sich an drei Samstagen mit inklusiven Themen: Musik für Kinder mit besonderen Bedürfnissen, Musik grenzt niemanden aus sowie Musik kennt kein Alter. Aufgrund des äußerst großen Interesse der Pädagoginnen und Pädagogen wird die Fortbildungsreihe auch im kommenden Studienjahr mit neuen Themen angeboten und dabei aufgrund der Aktualität Diversität im Mittelpunkt stehen. Ziel der Workshops ist es, theoretische und praktische Anregungen des elementaren Musizierens von Experten und Expertinnen des jeweiligen Fachbereiches aufzuzeigen und zu ermutigen, die Anregungen im persönlichen künstlerisch-pädagogischen Arbeitsfeld umzusetzen. Tanz als Kommunikation – Über Bewegung zu sozialem Lernen Es wird der Frage nachgegangen, wie Tanzimprovisation und soziales Lernen miteinander zu verknüpfen sind. Die tanzend erlebten Improvisationen können zu einem Handlungsfeld werden, in dem ein sensibles und gemeinschaftliches Miteinander gedeiht. Dabei spielt die Eigenwahrnehmung – auf PRAXIS der Reise vom Ich zum Du zum Wir – eine wesentliche Rolle. Beispiele zur praktischen Umsetzung von Diversität, zum Beispiel für Kinder mit und ohne geistige und/oder körperliche Behinderung werden im Tun erarbeitet, reflektiert und methodisch aufbereitet. Die Weiterbildung richtet sich an Erzieher/innen, Lehrer/innen, Sozialarbeiter/innen und Tanzpädagog/innen und alle, die mit bewegten Kindern und Vielfalt arbeiten. Referentin: Evelyne Wohlfarter, M.A., absolvierte das Masterstudium Elementare Musik- und Tanzpädagogik mit vertiefenden Schwerpunkten in Musik und Tanz in der Sozialen Arbeit und Integrativer Pädagogik am Carl Orff Institut Salzburg. Neben jahrelanger Lehr- und Referententätigkeit an Musikschulen realisierte sie internationale Kunstprojekte und Workshops. Sie ist Mitbegründerin von tanzfähig – Initiative für mehr körperliche Vielfalt im Zeitgenössischen Tanz. Der Workshop findet am Samstag, 5. November 2016 ganztägig am Vorarlberger Landeskonservatorium statt. Vielfalt im Klassenzimmer – Ansätze zum Umgang mit Diversität In Klassenzimmern finden wir heute in der Regel eine Vielfalt an kulturellen und sprachlichen Hintergründen. Die Schüler/innen bringen vieles mit, was im herkömmlichen Unterricht oft wenig Anerkennung findet. Welche Möglichkeiten bieten sich im (Musik)Unterricht an, um der Diversität zu begegnen und die Herausforderungen zu bewältigen? Mit Inhalten des „Anti Bias Approach“ (Vorurteilsbewusste Bildung und Erziehung) sowie mit praxisorientierten „Good Practice“-Beispielen wollen wir im Workshop reflexiv und diskursiv Wege für den diversitätsorientierten Unterrichtsalltag ausloten. Im Fokus steht wie Schüler in der Entwicklung und Entfaltung ihrer vielfältigen Identitäten bestärkt werden können und somit auch das Potential der Vielfalt in den Unterrichtsalltag hereingeholt und „genutzt“ werden kann. Referentin: Mag. Dr. Susanne Binder studierte Kultur- und Sozialanthropologie in Wien und Utrecht (NL) und unterrichtet an der Universität Wien und an der FH St. Pölten im Studienlehrgang Soziale Arbeit. Sie war in den letzten zehn Jahren in der Lehrerfortbildung an Pädagogischen Hochschulen tätig. Seit 2010 leitet sie das Projekt Interkulturelles Mentoring für Schulen. Aktuell ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Ilse Arlt Institut für soziale Inklusionsforschung im Talente Regional-Projekt Brücken bauen – Verbindungen schaffen. Welcome diversity – Musik und Tanz im interkulturellen Kontext Migration und Globalisierung haben die musikkulturelle Landschaft verändert und bringen auch neue Herausforderungen und Chancen. In diesem Workshop werden Modelle und Kooperationsprojekte zur interkulturellen Musikvermittlung vorgestellt. Musik und Tanz werden Medien für aktive, kreative Auseinandersetzung mit sprachlich-kultureller Vielfalt, für Begegnung, Austausch und soziales Miteinander. Der Workshop richtet sich an Lehrende und Studierende der EMP sowie an Kindergarten- und Pflichtschulpädagogen. Referentin: MMag., M.Ed. Birgit Kastenhuber studierte Musik- und Bewegungserziehung am Orff-Institut Salzburg und absolvierte ein Masterstudium für Interkulturelle Erziehungswissenschaften an der Freien Universität Berlin. Sie besitzt langjährige Erfahrung in der Betreuung von interkulturellen Projekten an der LMS Traun sowie bei der Projektleitung in Schulen und Kindergärten mit hohem Migrantenanteil. Die Workshops finden am Freitag, 20. Jänner 2017, nachmittags, und am Samstag, 21. Jänner 2017, ganztägig am Vorarlberger Landeskonservatorium statt. Information und Anmeldung www.vlk.ac.at » Studium » Weiterbildung oder bei Birgit Gebhard BA, Studienbereichskoordinatorin für Weiterbildung am Vorarlberger Landeskonservatorium. Email: [email protected], Anmeldung unter www.vlk.ac.at Lehrgang Jazz- und Popularmusik Der berufsbegleitende Lehrgang wird in Kooperation mit dem Jazzseminar Dornbirn veranstaltet und richtet sich an interessierte Musikpädagogen aller Schultypen, die sich im Bereich des Bandworkshops für Jazz- und Popularmusik weiterbilden wollen und diesen Fachbereich verstärkt in ihrem beruflichen Tätigkeitsfeld einsetzen wollen. Der Lehrgang wird in einer jeweils einwöchigen Arbeitsphase pro Semester abgehalten. Anmeldungen zum Lehrgang sind noch möglich! Nähere Informationen unter www.vlk.ac.at » Studium » Weiterbildung oder direkt bei Florian King, Jazzseminar Dornbirn, email: [email protected] und Birgit Gebhard, BA, Studienbereichskoordinatorin für Weiterbildung am Vorarlberger Landeskonservatorium. email: [email protected] 9 Vorarlberger Landeskonservatorium Reichenfeldgasse 9, A-6800 Feldkirch +43(0)5522 71110-0 www.vlk.ac.at INTERVIEW Jeder Ton ist Musik Peter Gasteiger im Gespräch Die Studienangebote des Vorarlberger Landeskonservatoriums richten sich in erster Linie an junge Musikerinnen und Musiker des internationalen Bodenseeraums, dennoch finden seit der Gründung des Landeskonservatoriums vor fast 40 Jahren immer schon Studierende aus fast allen Kontinenten den Weg nach Feldkirch. Nicht ganz so weit hatte es Peter Gasteiger, der seit einigen Jahren als Lehrbeauftragter an der Universität Mozarteum Salzburg wirkt und auch die Landesmusikschule Kitzbühel leitet. Wie der Tiroler Musikersohn den Weg nach Vorarlberg gefunden hat, welche Rolle die Militärmusik in Bregenz dabei spielte und welche Positionen er als Musikschuldirektor und Musiker vertritt, erzählt er in einem Interview, das Jörg Maria Ortwein mit ihm geführt hat. Jörg Maria Ortwein: Sie sind in Tirol in einer Musikerfamilie aufgewachsen, haben jedoch viele Jahre Ihres musikalischen Weges in Vorarlberg verbracht. Würden Sie unseren Lesern etwas über Ihren musikalischen Entwicklungsweg erzählen? Peter Gasteiger: Aufgewachsen bin ich in Kitzbühel auf einem Bauernhof wo ich durch meine Familie schon früh mit Musik in Berührung kam. Mein Großvater war dazumal Kapellmeister der Stadtmusik Kitzbühel, Direktor der Städtischen Musikschule Kitzbühel und Geiger im Kirchenorchester. Auch meine Mutter als Musiklehrerin für Klavier und Blockflöte, sowie meine Großmutter waren sehr mit der Musik verbunden und versuchten mir diese näher zu bringen. Nach einigen Versuchen mit verschiedenen Instrumenten von Violoncello bis Tenorhorn landete ich bei meinem Instrument, dem Saxophon, welches mich bis heute begleitet. Mit der Einberufung in die Militärmusik Vorarlberg im Jahr 1992 wusste ich noch nicht, dass ich fast 10 Jahre dort verbringen würde und eine intensive und lehrreiche Zeit im „Ländle“ genießen durfte. Die ersten paar Jahre absolvierte ich am Landeskonservatorium das Schwerpunktfach Klarinette bei Prof. Georg Vinciguerra, sowie das Studium für Instrumentalund Gesangspädagogik im Hauptfach Saxophon beim jetzigen Direktor des Vorarlberger Landeskonservatoriums Prof. Jörg Maria Ortwein. Mein weiterer Weg führte mich drei Jahre nach Basel an die dortige Musikhochschule zu Marcus Weiss, welche ich mit dem Konzertfach für Kammermusik und klassischem Saxophon abschloss. Neben meiner künstlerischen Tätigkeit von Saxophonquartett, Sinfonischem Blasorchester bis Sinfonieorchester und meiner beruflichen Tätigkeit als Musikpädagoge in diversen Institutionen folgten immer wieder Meisterkurse bei namhaften Saxophonisten im In- und Ausland. Im Februar 2002 bekam ich dann die Möglichkeit in meiner ursprünglichen Heimatstadt die Landesmusikschule als deren Direktor zu übernehmen und gleichzeitig meine pädagogische Ausbildung an der Universität Mozarteum Salzburg mit dem Magisterstudium abzuschließen. Zu meiner Aufgabe an der Landesmusikschule Kitzbühel war die Berufung als Lehrbeauftragter für das Hauptfach Saxophon ans Mozarteum ein weiterer musikalischer Baustein in meinem bewegten Musikerleben. Neben meinem vielseitigen musikalischen Wirken, sind die Führung der Musikschule sowie die Ausbildung vom Anfänger bis zum Musikpädagogen ein wichtiger Bestandteil meiner Karriere. Jörg Maria Ortwein: Ihr Lebensmittelpunkt ist seit vielen Jahren Ihre Heimat in Kitzbühel. Sie leiten dort die Musikschule, haben aber auch seit 2007 einen Lehrauftrag an der Universität Mozarteum Salzburg inne. Was sind Ihre Visionen für zukünftige Formen der Zusammenarbeit von Musikschulen und tertiären Musikausbildungsinstitutionen, wie bspw. Konservatorien und Musikuniversitäten? Peter Gasteiger: Ein sehr wichtiger Bereich der Zusammenarbeit ist die Möglichkeit für Studentinnen und Studenten den Alltag an den Musikschulen kennenzulernen. Die Praxis und das Miterleben eines Unterrichts an der Basis kann durch keine theoretische Ausbildung ersetzt werden. Umso wichtiger ist es, diese Art der Zusammenarbeit in den nächsten Jahren zu verstärken. Meine Zeit in Vorarlberg mit hervorragender Lehrpraxis, inklusive Mentor, ist mir da immer wieder in bester Erinnerung. Des Weiteren finde ich wichtig, dass immer wieder das Ziel verfolgt wird, geeignete Ausbildungs- und Weiterbildungswege für alle Zielgruppen zu bieten. Sei es durch einen einheitlichen Lehrplan, der immer wieder angepasst werden sollte, oder durch gemeinsame Projekte wie Masterclasses. Diese Zusammenarbeit stellt für beide Institutionen eine Bereicherung dar. Jörg Maria Ortwein: Sie sind schon seit vielen Jahren Mitglied der Bläserphilharmonie Mozarteum Salzburg. Dieses Blasorchester hat schon auf vielen internationalen Konzertpodien gastiert, jedoch meines Wissens bislang noch kein Konzert in Vorarlberg gegeben. Würden Sie unseren Leserinnen und Lesern etwas über Ihre Arbeit und den damit verbundenen Erfahrungen aus Sicht des Orchestermusikers erzählen? Peter Gasteiger: Ja, ich bin sozusagen seit der Gründung der Bläserphilharmonie im Jahr 2002 dabei. Das Niveau dieses Orchesters ist sehr hoch und wird bei den alljährlichen Neujahrskonzerten im Großen Festspielhaus in Salzburg mit Musikern aus renommierten Orchestern der Welt zusammengesetzt. Beispielsweise spielen der erste Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker, Wenzel Fuchs, als Konzert- 11 meister und der erste Solotrompeter des Bayrischen Staatsorchesters, Andreas Öttl, welcher ebenfalls am Vorarlberger Landeskonservatorium seine erste Ausbildung genoss, immer wieder mit. Neben unseren Neujahrskonzerten finden jährlich auch Aufführungen mit verschiedenen Themen und Komponisten statt. Mit dem vielfältigen Repertoire von Wolfgang Amadeus Mozart bis Richard Wagner und Johann Strauss, sowie Auftragskompositionen von Zeitgenossen wie Ernst Ludwig Leitner, wurden mittlerweile über 23 Live-CDs eingespielt. In dieser Formation zu spielen ist jedes Mal ein Klangerlebnis. Da bin ich im Saxophonregister sehr gefordert. Vielleicht ergibt sich auch in den nächsten Jahren ein Konzert in Vorarlberg. Im neu gebauten Montforthaus wäre das sicher ein Erlebnis für uns Musiker sowie für das Publikum. Jörg Maria Ortwein: Ihr Instrument ist das Saxophon und hier vorwiegend das klassische Saxophon. Wo ordnen Sie Ihr Instrument ein, wie zeigen sich aktuelle Entwicklungen und welche Entwicklungsperspektiven sind aus Ihrer Sicht abzusehen? Peter Gasteiger: Das klassische Saxophon hat sich in den letzten Jahren sehr entwickelt. Die Möglichkeiten dieses Instrumentes waren immer schon sehr groß. Jedoch sind der Klangfarbenreichtum, die Technik sowie die Einsetzbarkeit in allen Stilrichtungen enorm gereift. Das Saxophon ist eines der am vielfältigsten, einsatzbaren Instrumente überhaupt. Seine Wandlungsfähigkeit und Ausdrucksstärke sind eine Besonderheit. Es gibt immer mehr ausgebildete Saxophonlehrpersonen mit Abschluss, welche ihr Wissen der nächsten Generation hervorragend weitergeben. Profitiert davon haben in den letzten Jahren unter anderem auch unsere Musikkapellen, in denen ein klanglich stabiler Saxophonsatz enorm wichtig ist. Das Saxophon mit seiner Klangqualität ist das Bindeglied zwischen klassischen Holz- und Blechblasinstrumenten. Leider ist der dauerhafte Durchbruch im Sinfonieor- chester bislang nie wirklich geglückt. Es werden zwar immer wieder Orchesterwerke aufgeführt, aber ich denke, dass die enormen Möglichkeiten noch immer verkannt werden. Damit das Saxophon, vor allem im klassischen Bereich, in den nächsten Jahren noch mehr in den Mittelpunkt rückt, sollte keine Anstrengung gescheut werden, dieses Instrument so populär wie möglich zu machen. Deshalb ist mir jede Art der Ausbildung von Solo bis Kammermusik, sowie die eigene künstlerische Tätigkeit, enorm wichtig. Jörg Maria Ortwein: Sie arbeiten nun schon viele Jahre mit Schülerinnen und Schülern an Ihrer Musikschule und Studierenden am Mozarteum. Was liegt Ihnen besonders am Herzen, was Sie jungen Menschen aus Ihrer heutigen Sicht mit auf ihren Ausbildungswegen zu Musikerinnen und Musikern sowie Musikpädagoginnen und Musikpädagogen mitgeben möchten? Peter Gasteiger: Jeder Ton der am Instrument erzeugt wird ist Musik! Auch wenn das zu Erlernende noch so anstrengend ist und viele Stunden dafür aufgewendet werden müssen, darf die Musik nie in den Hintergrund rücken. Für mich ist die Basis sehr wichtig. Sich beim Spielen bewusst zuhören, eine gewisse Routine entwickeln und die Technik langsam mit Tonleitern und Skalen bis ins Detail ausarbeiten. Tonleitern werden oft gescheut und von vielen als langweilig empfunden. Sie bilden allerdings die Grundlage für eine präzise Technik. Und wer eine gute Technik hat, kann sich noch mehr bzw. ganz auf die Musik konzentrieren. Ein besonderer Faktor ist auch die Freude am Spielen, die manchmal im Studium etwas verkümmert. Deshalb ist auch das Zusammenspiel in verschiedenen Formationen sehr förderlich. Ich finde auch die Teilnahme an Wettbewerben einen positiven Bestandteil eines Musikerlebens. Der musikalische „Wettstreit“ ist eine Standortbestimmung, ein Vergleich, sowie ein hoher Motivationsfaktor. Voraussetzung für eine erfolgreiche und nicht demotivierende Teilnahme ist die professionelle Herangehensweise der Lehrpersonen. Wenn in der Ausbildung der Kinder und Jugendlichen die Motivation und Freude an der Musik über Jahre bestehen bleibt, können künftige Lehrerinnen und Lehrer aus ihren Anfängen profitieren und ihr Gelerntes weitergeben. Dies ist auch der Grundsatz meiner Unterrichtsmethode. Jörg Maria Ortwein: Vielen Dank für das Gespräch. KULTURGESCHICHTLICHES SYMPOSIUM Weltmusik in Vorarlberg. Der akustische Blick auf 150 Jahre Zuwanderung nach Vorarlberg Eine von Evelyn Fink-Mennel zusammengestellte Nachlese aus schriftlichen Reflexionen der Studierenden Katia Blejer, Darius Grimmel, Margerita Nesteruk, Samuel Repolusk, Diana Tobler und Laurenz Vanorek Im Rahmen des am 14. April 2016 am Vorarlberger Landeskonservatorium durchgeführten Symposiums Weltmusik in Vorarlberg. Der akustische Blick auf 150 Jahre Zuwanderung nach Vorarlberg durften wir Studentinnen und Studenten Vorträge zu verschiedenen Aspekten der Migration in Vorarlberg sowie drei Gesprächskonzerte genießen, die jeweils eine andere, ehemals fremde Kultur beleuchteten, die nun auch Teil dieses Landes ist. Besonders hinsichtlich der momentanen Flüchtlingssituation ist es interessant und notwendig zu forschen oder sich bewusst zu machen, aus welch unterschiedlichen Gründen Migranten in diese Gegend kamen und kommen, und auf welche Weise und in welchem Ausmaß sie hier Fuß fassen und integriert werden konnten und können (Darius Grimmel, Deutschland). Für die Veranstaltungskonzeption wurde dafür ein Mix aus wissenschaftlichen Vorträgen und drei Gesprächskonzerten gewählt, um den sozialhistorischen Überblick aber auch aktuelle Projektmodelle im Umgang mit Migration in ausgewählten, musikbezogenen Kapiteln theoretisch und tönend vorzustellen. Im Eröffnungsvortrag Vorarlberg – ein Wanderland stellte der Politikwissenschaftler Markus Barnay die Fakten zur Migration für das Bundesland vor. „Besonders der Hinweis, dass vor der Industrialisierung das Land eher von Auswanderung geprägt war, ist zu beachten. Erst durch das Entstehen einer von ausländischen Fabrikanten im 19. Jahrhundert angekurbelten Textilindustrie trat hier zum ersten Mal eine Arbeitsmigration aus dem italienischsprachigen Trentino ein.“ Außerdem legte Barnay in der weiteren Darstellung der prägnantesten Zuwanderungswellen des 20. Jahrhunderts plastisch dar, dass die verschiedenen Arbeitsmigranten, die jeweils sehr aktiv am Aufschwung der Vorarlberger Wirtschaft beteiligt waren, tendenziell schlecht behandelt und kulturell bewusst nicht integriert wurden. Dass dieser Umstand erst 1990 vom damaligen Landeshauptmann Martin Purtscher gewürdigt, beziehungsweise bedauert und entschuldigt wurde, finde ich wirklich erstaunlich (Darius Grimmel). Diana Tobler (Schweiz): „Für mich ist dieses Thema von Bedeutung, da ich selbst als Bildungsmigrantin generell auf eine offene Einstellung angewiesen und als angehende Musikerin im Speziellen sehr an interkulturellem Austausch und regionalen Eigenheiten interessiert bin.“ Im zweiten Referat Böhmische Musikanten. Schlüsselkräfte beim Aufbau eines Musikschul- und Orchesterwesens in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts legte Meinrad Pichler seinen Fokus auf die musikalische Zuwanderung aus Böhmen ab ca. 1850. „Das in diesem Fall positive Vorurteil“ (Darius Grimmel), die Böhmen seien besonders musikalisch begabt, hat ihnen die Arbeitssuche hier in Vorarlberg sicher erleichtert – als Militärkapellmeister oder als Schlüsselkräfte von im Umfeld städtischer Musikgesellschaften gegründeten Orchestervereinen und der Besetzung von Leitungsstellen an den ersten Musikschulen des Landes. Das Faktum der Anwerbung von musikalischen Fachkräften bleibt auch für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts bestimmend. Aufgrund der Ausweitung des einst städtischen Musikschulwesens ab den 1960er und v.a. 1970er Jahren auch in die Gemeinden und Talschaften des Landes. Im Film Ausländische Musiklehrer im 20. Jahrhundert in Vorarlberg von Guntram Pfluger ist dies lebendig dokumentiert. Margerita Nesteruk (Russland): „Der Film war sehr interessant. Er zeigt uns Menschen, die aus verschiedensten Gründen nach Vorarlberg gekommen sind. Aber sie haben, auch wenn sie als Flüchtlinge kamen, ihre Musikkarriere hier gemacht und haben junge Vorarlberger Musiktalente ausgebildet. Musik war ihre Chance, sich in Vorarlberg zu integrieren.“ Gesprächskonzert 1: Zuwanderung history: Präsentation des online-Portals: www.migraton.at und Live-Beiträge Ein innovativer und geschickter Vorstoß in Sachen Volksmusikforschung ist das Portal MigraTon (Darius Grimmel). Es handelt sich dabei um ein Archiv mit vielen Musikern aus dem Ausland, die heute in Vorarlberg wohnen und tätig sind. „Ich war wirklich überrascht, dass es hier in Vorarlberg so viele Musikanten aus verschiedenen Nationen gibt. Schön, dass man sie durch diese Website kennenlernen und hören kann.“ (Margarita Nesteruk) Drei Musiker dieses Online-Portals waren auch live zu hören, namentlich Vertreter der zwei großen „Zuwanderungscommunities“ ab den 1965ern, www.migraton.at 13 John Gillard und Aydin Ballı (vlnr). Foto: Victor Marin Roman Türkei und Ex-Jugoslawien. Aydin Ballı (Saz) fusionierte sich dafür mit dem englischen Folkmusiker und Gitarristen John Gillard (beide kamen in den 1970ern nach Vorarlberg). Balkanklänge vermittelte der serbische Akkordeonist Dražen Gvozdenović. Katia Blejer (Argentinien): „Es war berührend zu erleben, wie traditionelle Musik einen Menschen mit der Familiengeschichte verbinden kann. Ich sage das aus persönlicher Erfahrung, denn ein wichtiger Teil meiner musikalischen Biografie hat mit meinem Großvater und Großonkel und deren komponierter Musik, dem Tango, zu tun. Diese Musik gibt mir im besonderen Identität und Emotionen zu meinem Land, meiner Kultur und Sprache.“ Gesprächskonzert 2: Kontaktchor Der Nachmittagsteil des Symposiums wurde durch den Kontaktchor (Leitung Ulrich Gabriel, GAUL) effektvoll und kreativ eröffnet als Beispiel, wie Musik als Strategie in der aktuellen Flüchtlingspolitik eingesetzt werden kann. Nach der praktischen Vorführung eines nach dem Call & Response-Prinzip erlernten Programmes, an dem der aus Flüchtlingen und Einheimischen zusammengesetzte Chor sichtlich Freude hat, erläuterte GAUL seine Methoden und Ziele bei diesem Projekt. „Der wichtigste und gleichzeitig schwierigste Punkt ist die Überwindung des Problems ‚Sprache‘. Vermittlung alltagsrelevanter, deutschsprachiger oder dialektaler Vokabeln ist der wesentliche Kerngedanke des Projektes, neben anderen Projektef- fekten wie ‚Schaffung von Kontakt der Menschen untereinander‘ und das Üben von Grundwerten wie ‚pünktlich zur Probe erscheinen‘ “(Darius Grimmel). A-cappella-Singen, Lernen von Sprache und Musik durch Vor- und Nachsingen, rhythmusbetonter Einsatz von Körperklängen oder -percussion, so baut Ulrich Gabriel ein Chorrepertoire auf. Bemerkenswert waren seine Ausführungen zur Lernmethode: Wir (müssen) lernen ohne Noten durch stetiges Wiederholen und Hören. „Für mich war das einer der interessantesten Aspekte des Symposiums“ (Katia Blejer). „In der Tat hat mich der Kontaktchor inspiriert, bei Vermittlungsschwierigkeiten mit einem anderssprachigen Schüler, alternative Formen des Musikunterrichts auszuprobieren“ (Samuel Repolusk, Vorarlberg) Passend zum Konzept des Kontaktchores bot im Anschluss Eva Grabherr eine Vorstellung der „Kontakttheorie“ mit dem Kernpunkt: „Der Abbau von Vorurteilen ist dann möglich, wenn der Kontakt zwischen den Kulturgruppen eng genug ist (in Nachbarschaft leben allein reicht nicht aus). Wenn beide Gruppen sich auf gleichberechtigter Ebene, also auf Augenhöhe begegnen können. Besonders förderlich sind außerdem gemeinsam zu erreichende Ziele und ein von Autoritäten gestützter Rahmen, in dem Kontakt stattfindet“ (Darius Grimmel). Diana Tobler: „Auch wenn dieser Beitrag von meinen Kommilitonen kontroversiell aufgenommen wurde, war er für mich inhaltlich der am stärksten Nachhallende des Tages. Modelle wie dieses über Alltagserfahrungen zu stülpen und Übereinstimmungen und Differenzen herauszuarbeiten, sind mein tägliches, privates Versuchslabor. Es hilft mir, mein eigenes Verhalten in Bezug auf Vorurteile und den Abbau derer kritisch zu reflektieren und gegebenenfalls Anpassungen im Umgang mit Menschen anderer Herkunft oder auch nur anderen Charakters vorzunehmen. Gefallen hat mir auch, dass man an einem eher kleinen Haus wie unserem Konservatorium Zugang zu akademischen Inhalten dieser Klasse bekommen kann.“ Das Abschlussreferat des Tages hielt die Oboistin und VLK-Studierende Ruth Ochsner, die sich im Rahmen ihrer Bachelorarbeit mit dem Thema der philippinischen Arbeitsmigration nach Vorarlberg auseinandersetzte und die Rolle der Musik für die Zuwandererinnen beleuchtete. Sie selbst ist die Tochter eines deutschen Vaters und einer philippinischen Mutter. Für die Zuwanderung aus den Philippinen war für Vorarlberg der in den 1970er Jahren existierende Pflegekräftemangel ausschlaggebend. Die Filipinas, im Alltagsleben und aus Integrationsinteressen damals vor allem mit dem Lernen der deutschen Sprache beschäftigt, fanden v.a. in Kulturvereinen wie z.B. dem Philippinischen Chor Vorarlberg die Möglichkeit, zwischendurch wieder ganz „Daheim zu sein“ und für ein paar Stunden im Monat in der Muttersprache zu reden, zu denken Der Kontaktchor unter der Leitung von Ulrich Gabriel. Foto: Victor Marin Roman SZENE Expertenforum mit Silke Zieske am Vorarlberger Landeskonservatorium Von Judith Bechter Am Freitag, dem 29. Jänner 2016, fand wieder ein Expertenforum zum Thema Singen mit Kindern am Vorarlberger Landeskonservatorium statt. Nachdem in den vergangenen Jahren Mechtild Fuchs und Heike Henning als Gast am Vorarlberger Landeskonservatorium waren, konnte in diesem Jahr Silke Zieske als Referentin gewonnen werden. Silke Zieske ist Mitherausgeberin des Medienpakets Chor:Klasse! und leitet selbst mehrere Chorklassen. Sie hält Vorträge und Workshops zu diesem Thema und bietet u.a. eine Aus- und Weiterbildung von Chorklassenlehrkräften z.B. an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel an. Das Expertenforum stand unter dem Titel Chor:Klasse! – Von Notella, musikalischen Geheimsprachen und Chorklassen-Hits. Silke Zieske stellte – immer anhand von praktischen Beispielen, die von den vierzig Teilnehmern gerne und begeistert mitgemacht wurden – die curricularen Aspekte der Chorklasse vor. Anhand von vielen verschiedenen Liedern zeigte sie auf, wie stimmbildnerische und musiktheoretische Inhalte singend erarbeitet werden können. Alle ihre Ausführungen waren geprägt von Anleitungen zum Wissenserwerb über praktische Erfahrung. Die Teilnehmer des Expertenforums setzten sich aus Studierenden des Vorarlberger Landeskonservatoriums und Lehrenden an Volksschulen, Mittelschulen, Musikschulen sowie Leiterinnern und Leitern von Kinderchören zusammen. Von diesen wurde die Referentin als sehr kompetent erlebt und es wurde vor allem gelobt, dass die erfahrenen Aspekte sofort praktisch im Berufsfeld umsetzbar sind. Auch im Studienjahr 2016/17 wird es wieder ein Expertenforum zum Thema Singen mit Kindern geben. Dieses findet am Mittwoch, dem 19. April 2017, von 14.00-19.00 Uhr, in der Bibliothek des Vorarlberger Landeskonservatoriums statt. Referentin wird Inga Mareile Reuther sein. Sie ist u.a. Herausgeberin von JEKISS – Jedem Kind seine Stimme. Gesprächskonzert 3: Zuwanderung: aktuelle Tendenzen Alle Referate des Symposiums sind veröffentlicht unter www.vlk.ac.at » forschung » impuls:vlk Fortsetzung von Seite 13 und zu singen. „Das Symposium hat mich sehr interessiert, vor allem der Beitrag von Ruth, da ich quasi in Bezug auf Zuwanderung der Eltern dieselben Dinge erlebe wie sie. Auch bei mir ist ein Elternteil in den 1970er Jahren nach Deutschland eingewandert. Ich kann mir daher oft vorstellen, welche Schwierigkeiten Migration in ein fremdes Land bringt/bringen kann. Die vielen Zuwanderer aus den unterschiedlichsten Ländern haben zwar nicht immer dieselben Voraussetzungen, aber alle Völker haben in der Musik eine gemeinsame Sprache, welche jeder auf irgendeine Art und Weise verstehen kann“ (Laurenz Vanorek, Deutschland). Den Schlusspunkt des Symposiums setzte die Musik. Neben Beiträgen von Studierendenkollegen aus Südafrika und Kolumbien beeindruckte ein senegalesisches Ensemble. „Das war wirklich ein Erlebnis, die pure Spielfreude der drei Cissokho-Brüder hat sich direkt aufs Publikum übertragen und den schönen Abschluss eines langen, aber lehrreichen Tages geboten“ (Darius Grimmel). Evelyn Fink-Mennel (Hg.) Weltmusik in Vorarlberg. Der akustische Blick auf 150 Jahre Zuwanderung nach Vorarlberg Beiträge des gleichnamigen Kulturgeschichtesymposiums vom 14. April 2016 am Vorarlberger Landeskonservatorium impuls:vlk 2-2016, ISSN 2517-9713 urn:nbn:at:at-lkonsv20160412142811295-1436664-0. Online publiziert am 22.4.2016 Veröffentlicht unter der Creative Commons – Lizenz CC BY-ND 15 leholo leihola ………… Joik-Seminar mit Berit Alette Mienna am Vorarlberger Landeskonservatorium im Rahmen des Internationalen Bodenseefestivals „Nordlichter“ am 29. und 30. April 2016 Ein Bericht der Workshop-Teilnehmer Petra Tschabrun und Thomas Ender Joik – was ist denn das? meist einstimmig gesungen, teilformalisierte Struktur mit situationsbedingten bzw. individuellen Improvisationsanteilen. In diesem besonderen Seminar durften die 25 Kursteilnehmer aus Vorarlberg, Tirol, der Steiermark, aus Wien und der Schweiz erleben, wie die Texte und Silben des Joiks klingen und gestaltet werden und wie es sich anfühlt, mit der eigenen Stimme diese archaische Musik zu erzeugen. Dabei stand die eigene, persönliche Wahrnehmung und Selbsterfahrung im Vordergrund. Nicht das Ergebnis zählte, sondern das Tun, das Erleben, das „in Kontakt kommen“. Bei den Sámi hat jeder seinen persönlichen Joik, der ihm von einem Familienangehörigen bei der Geburt „geschenkt“ wird. Trifft man sich, wird gegenseitig gejoikt – damit wird gesagt: „Es ist schön, dass du kommst“. Der Joik ist, von der Wirkung her – ähnlich wie im Alpenraum der Jodler – eine Herzensmusik! Im Kurs konnten verschiedene Joiks kennengelernt und erlernt werden. Ein besonders stimmiger Abschluss des Seminars war, dass jeder Kursteilnehmer und jede Kursteilnehmerin einen eigenen Joik kreiert hat. Ergänzt wurde der Kurs durch ein hörenswertes, einstündiges Referat von „Joike-Peter“, einem Schweizer Privatforscher namens Hans-Peter Lerjen, der über die Jahrhunderte alte musikalische, politische und kulturelle Geschichte des Joiks und seiner Träger, dem Volk der Sámi in Bildern, Tonbeispielen und mit Videos referierte. Beseelt von dieser besonderen Gesangstechnik und Art des Singens konnten die Kursteilnehmer neben viel Hintergrundinformationen und schönen menschlichen Begegnungen beide Ohren voller Joik-Melodien mit nach Hause tragen. Die Referentin Berit Alette Mienna beginnt den Kurs. Sie setzt sich in den Stuhlkreis, hört in die Stille und plötzlich joikt sie die Kursgruppe. Schließlich sei diese spezielle musikalische Form, der Joik, in ihrem Heimatort dazu da, mit jemanden in Kontakt zu treten. Wir grüßen zurück und stimmen unter ihrer nonverbalen Anleitung in den Gesang ein. Der Bann ist gebrochen! Ziemlich gleich entschlüsselt sich uns, dass das Joiken der urtümlich kehlige Gesang der Sámi ist, einem in Nordskandinavien beheimateten indigenen Volk. Berit erzählt zwischendurch immer wieder feine, kleine Geschichten von der Gesangskultur ihres Volkes, den Sámi. Die Sámi besiedeln das sog. Lappland, das Gebiete von Schweden, Norwegen und Finnland umfasst. In diesem einsamen und kargen Landstrich entstand das „Joiken“ schon vor hunderten von Jahren, um Menschen, Tiere oder die Natur zu besingen und gedankliche Nähe und Verbundenheit zu erzeugen. Joiken ist einerseits eng mit dem schamanistischen Ritus verbunden, wird aber auch ganz profan in der Alltagskommunikation verwendet. Im Zuge der Christianisierung wurde Die Kursteilnehmer des zweitägigen Joik-Seminars am Vorarlberger Landeskonservatorium. Die Referentin Berit Alette Mienna sitzend, 2. von rechts. Foto: Hans-Peter Lerjen Berit Alette Mienna. Foto: Victor Marin Roman das Joiken verboten, noch bis Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die Todesstrafe auf das Joiken ausgesprochen. Wovor hatten die Missionare Angst? Wie im zweitägigen Kursverlauf immer wieder erwähnt wird, hat der Joik die Eigenschaft, die direkte Verbindung zwischen Mensch und Natur herzustellen. Es wird beispielsweise nicht „über etwas“ gejoikt, z.B. über einen Baum, sondern „es wird der Baum gejoikt“. Lebt ein Mensch in dieser natürlichen Urverbundenheit, so kennt er keine Angst, denn er steht auf seine Art in Kommunikation mit der Welt und sich selbst. Die Missionare der katholischen Kirche sahen im Joik etwas Teuflisches, Todesstrafe war die einzig mögliche Form der Abwehrreaktion. Trotz Verboten hat sich die Gesangskultur in der Überlieferung der Sámi bis heute erhalten. 1980 wurde sogar im Norwegischen Beitrag zum Songcontest ein Joik miteinbezogen. Für die lange Zeit unterdrückten Ureinwohner Nordskandinaviens war dies ein wichtiger Schritt in die politische Anerkennung und Wahrnehmung. Damit einher geht auch die Wahrnehmung der offiziellen ethnischen Bezeichnung „Sámi“. Der lange Zeit gängige Begriff „Lappen“ gilt heute als politisch unkorrekt. Heute – vielleicht auch bedingt durch seine unglaubliche Geschichte – erlebt der Joik ein regelrechtes Revival. Seine musikalischen Parameter sind am Papier einfach: Kleine Tonschritte, INTERNATIONAL VERNETZT Mit Erasmus an der Guildhall School in London Das EU-Mobilitätsprogramm Erasmus ermöglicht es Studierenden am Vorarlberger Landeskonservatorium, Teile ihres Studiums im europäischen Ausland zu absolvieren. Wie lehrreich und wichtig diese Erfahrung sein kann, davon berichtet die Blockflötistin Teresa Wrann. Studienbeginn In London hat es mir unglaublich gut gefallen und die fast 7 Monate dort waren eine sehr intensive Zeit. Man möchte so viel wie möglich an neuen Erfahrungen, Eindrücken, Tipps, etc. mitnehmen und sich natürlich auch einbringen. Als ich dort ankam gab es eine Studieneingangsphase für internationale Studenten die zwar teils etwas brachte aber zum Teil auch manches komplizierter erscheinen ließ, als es eigentlich war, vor allem weil so viel neue Information auf einmal auf einen zukam. Es war natürlich zuerst alles sehr neu und auch etwas überwältigend, aber die Tür zum Studiensekretariat stand immer offen und man bekam jede nur mögliche Hilfe angeboten. Es herrscht ein sehr offenes und lockeres Umfeld dort und wenn man einmal nicht weiter weiß, kann man wirklich jeden fragen. Leider gab es dann doch gleich schon zu Beginn ein Problem, da hier Anfang des Schuljahres immer ein kurzes Vorspiel vor den Lehrenden gehalten wird. Alle Studenten bekommen dazu noch vor den Ferien Bescheid, welches Programm gespielt werden soll. Leider hat der Administrator einen Fehler beim Verschicken meiner Email gemacht und deswegen wusste ich bis zwei Tage vor dem Vorspiel überhaupt nicht, dass ich spielen sollte. Das war für mich zuerst schon wirklich stressig, da ich mich natürlich gut vorbereiten und bestmöglich präsentieren wollte. Ich spielte dann trotzdem vor und schlussendlich stellte sich alles als halb so schlimm heraus, da es eigentlich Zephyr Consort: Mirjam-Luise Münzel, Sophie Creaner, Teresa Wrann, Jennifer Tsang (vlnr) nur dazu diente, sich kurz musikalisch kennenzulernen bzw. nach den Ferien wieder zu “hören“ und dem Lehrer eine Ansatzmöglichkeit für die Arbeit in der ersten Stunde gab. Vorlesungen, Projekte, Vorspiele Generell wird auch viel Wert auf Feedback gelegt. Alle Vorspiele sind immer mit Feedback und Reflexion verknüpft und auch zu Präsentationen und Arbeiten gibt es die Möglichkeit eines Gesprächs darüber. Was ebenfalls stattfand, waren regelmäßige Treffen mit den Abteilungsleitern, in denen über das Studium reflektiert wurde und weitere persönliche Ziele definiert werden konnten. Die Vorlesungen werden ähnlich wie bei uns in Kleingruppen abgehalten, was eine angenehme, offene Lernatmosphäre schafft. Anstelle von Prüfungen werden dort allerdings Präsentationen gemacht und auch pro Fach eine ca. 15 Seiten lange Arbeit geschrieben, in der man dann auf ein bestimmtes Thema vertiefend eingeht. Bei den von mir belegten Kursen habe ich auch das Berufsfeld Musiktherapie für mich entdeckt und großes Interesse dafür entwickelt. Gesangsstunden, Kurse, Lehrpraxis Die Studenten dort müssen ähnlich wie bei uns Lehrpraxis absolvieren, diese findet aber nicht jedes Mal mit Betreuungslehrern statt, sondern selbstständig mit zusätzlichen Mentorenstunden, in denen dann reflektiert und Feedback gegeben wird. Ich hatte so die Möglichkeit von einer Gesangsstudentin Unterricht zu bekommen, der mir auf jeden Fall schon viel gebracht hat. Außerdem gibt es ein zusätzliches Kursangebot mit wöchentlichen Gastvorlesungen über den Künstlerberuf, 17 Organisation Was noch ein recht großer Unterschied war, mir aber gut gefallen hat, war das elektronische Kalendersystem („ASIMUT“), das jedem Lehrenden und Studierenden zur Verfügung stand. Dort wurden Lehrveranstaltungen von den Administratoren eingetragen und man konnte online seine Überäume bis zu drei Tage zuvor und für höchstens 1,5 Stunden in einem Raum vorbuchen. Auch Räume für Ensembleproben konnten reserviert werden. Dies fand ich sehr praktisch, da es gerade in kürzeren Pausen, in denen man keine Zeit zu warten hätte, einen Überaum garantiert. Was hat mir der Auslandsaufenthalt zusammenfassend gebracht? Marketing, Konzert- und Zukunftsplanung, Bühnenpräsenz etc. aber auch geblockte Veranstaltungen über Atemtechnik, Moderne Musik, Unterrichtspraxis und vieles mehr. Wir wurden auch in den sehr spannenden Prozess der Entwicklung einer neuen Blockflötenschule und der Unterrichtsmethode des Informellen Lernens für Musikunterricht in der Grundschule einbezogen, da eine unserer Blockflötenkolleginnen dies zum Thema ihres Doktoratsstudiums machte und immer wieder Diskussionsgruppen abhielt, in denen sich jeder mit seinen Ideen, Erfahrungen und Vorschlägen einbringen konnte. Die Guildhall School bietet zusätzlich auch für Kinder und Jugendliche eine „Junior Guildhall“ an Samstagen an. Dort hatte ich die tolle Möglichkeit, Dalcroze Eurhythmics-Stunden, also etwas ähnliches wie EMP-Stunden zu observieren, den Lehrerenden dort Fragen zu stellen, neue Erfahrungen zu sammeln und neuen Input zu bekommen. Hauptfachstunden Mein Blockflötenlehrer dort war einfach spitzenklasse und hat mich gleich in alle Ensemble- und Orchesterpro- jekte involviert. Auch die anderen Studierenden haben mich mit offenen Armen empfangen und wir haben sogar ein eigenes Renaissance-Consort gegründet und konnten Mitte Juni in St. Martin-In-The-Fields in London auftreten und dann nochmals beim Alte Musik Festival in Holland. Es besteht also noch reger Austausch und ich bin auch sehr daran interessiert, dort mein Masterstudium zu machen. Was auch sehr toll war, war das Angebot an Blockflötenspezifischen Alexandertechnik-Einzelstunden, und, dass für jedes Instrument auch Visiting Professors zwei Mal pro Termin unterrichteten und Meisterkurse hielten – einen Input von gleich drei Hauptfachprofessoren zu bekommen gibt einem wirklich die Möglichkeit, ein Stück aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und auf unterschiedlichste Arten anzugehen. Da die Blockflöte sowohl in die Blasinstrumentenabteilung als auch in die Abteilung für historische Aufführungs-praxis fällt, herrscht hier eine tolle Verbindung, die viele spannende Konzertprojekte ermöglicht und die Blockflöte mit ihrer wichtigen Stellung im Barockrepertoire als auch in der Modernen Musik und als Unterrichtsinstrument ernst nimmt. Auf alle Fälle viel neuen Input, eine persönliche als auch musikalische große Entwicklung, neu gefordert zu werden, zu lernen, auf eigenen Beinen zu stehen, neue Kulturen kennenzulernen, neue Freundschaften mit Musikerkollegen aus aller Welt zu knüpfen, Themen aus verschiedensten Blickwinkeln zu betrachten, intensive Einbindung in Ensemble- und Orchesterspiel und Motivation zu neuen Projekten ... und noch vieles mehr! Die Zeit dort war einfach unglaublich spannend und ich konnte innerhalb kürzester Zeit so viel Neues lernen, wie noch nie zuvor. Mein Auslandsaufenthalt verging wie im Flug und ich ging schließlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Das Wiedersehen steht ja bald bevor, aber dennoch verliert man ein Stück weit auch sein Zuhause, das man sich in den letzten Monaten geschaffen hat. Ich sehe mich jetzt definitiv mehr als Europäerin als zuvor und ich glaube es geht vielen Erasmusstudenten so. Ich weiß, dass zuhause nicht nur der Ort ist, an dem man geboren wurde, sondern der Ort, an dem man mit offenen Armen empfangen wird und an den man gern zurückkehrt. Das werde ich auf jeden Fall und ich kann nur jedem empfehlen, ebenfalls die Möglichkeit des Erasmusaufenthaltes zu nutzen! SZENE Musikmittelschule Bregenz zu Besuch am Vorarlberger Landeskonservatorium Von Judith Bechter musizierten. Die Kinder bedankten sich mit einem sehr schön gesungenen Chorstück und hatten dann natürlich noch einige Fragen und Autogrammwünsche an die Künstler. Beendet wurde der Besuch mit einem Beitrag unseres selbstspielenden Flügels, der seit einiger Zeit in der Bibliothek des VLK steht und so manchem der Schüler eine Gänsehaut bescherte. Alle Lehrenden und Schüler von Musikmittelschulen sind herzlich Am 1. Juni 2016 waren dies Wolfgang eingeladen, das Vorarlberger LandesSchwendinger und Nicole Linder mit konservatorium und vor allem auch die den Kindern der Klasse 2a der MuNew Generation-Konzerte, in denen sikmittelschule Bregenz. Nach einer Studierende des Künstlerischen Basisallgemeinen Einführung darüber, was studiums – also auch die Musikgymnaman am Vorarlberger Landeskonsersiasten – auftreten, zu besuchen. vatorium alles lernen und studieren Die Konzerte bieten immer ein abkann und einer Hausführung gab es in wechslungsreiches Programm mit der Bibliothek ein kleines Konzert für hervorragenden Leistungen unserer unsere Besucher, bei dem Juan Carlos Diaz Bueno (Querflöte), Raphael Brun- jüngsten Studierenden. Beim letzten ner (Akkordeon), Lakshmi Witzemann Konzert am 16. März 2016 waren dies (Gitarre) und Anahita Pashdar (Klavier) u.a. Auftritte der KBSinfonietta, des Ins Künstlerische Basisstudium können Bewerber ab dem 14. Lebensjahr aufgenommen werden. Viele von ihnen – vor allem für das Musikgymnasium – kommen auch von Musikmittelschulen aus Vorarlberg. Es freut uns deshalb immer sehr, wenn Lehrer dieses Schultyps mit ihren Schülern zu Besuch ins Vorarlberger Landeskonservatorium kommen. Musikgymnasiumschores und kammermusikalische sowie auch solistische Beiträge. Im kommenden Studienjahr werden die New Generation-Konzerte an folgenden Terminen stattfinden: Dienstag, 22. November 2016, 19.00 Uhr, im Pförtnerhaus, und Dienstag, 21. März 2017, 19.00 Uhr, im Festsaal des Landeskonservatoriums. Wir freuen uns über den Besuch! Meisterkurs an der Scuola di Musica di Fiesole Karin-Regina Florey über ihre Erasmus-Lehrtätigkeit in Florenz Anfang Mai 2016 In einer historischen Villa mit Blick über Florenz liegt die Scuola di Musica di Fiesole malerisch in würdiger Nachbarschaft mit dem internationalen Forschungsinstitut der European University (EUI). Vor knapp 40 Jahren gründete der Bratschist des weltberühmten Quartetto Italiano, Piero Farulli, eine Musikschule, die Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen gleichermaßen offenstehen sollte. Heute hat die Scuola di Musica di Fiesole 1300 Schüler und 140 Lehrpersonen, und nach wie vor reicht das Ausbildungsprogramm von Früherziehung bis zum Berufsstudium, wobei sich in der Professorenliste prominente Namen wie Carlo Maria Giulini, Bruno Canino, Natalia Gutman, Pavel Vernikov u.a., an den ihres Gründers reihen. Von den zahlreichen Orchestertrainingsstufen der Schule erreicht die höchste, das Orchestra Giovanile Italia (OGI), mit ca. 80 Mitgliedern professionellen Standard und gastiert, von Dirigenten wie Riccardo Muti, Claudio Abbado, Zubin Mehta, Giuseppe Sinopoli und Daniele Gatti gefördert, regelmäßig bei internationalen Musikfestivals. Neben dem Orchesterschwerpunkt gibt es seit 2002 auch die von Mitgliedern führender Streichquartette ins Leben gerufene Quartettakademie. Kein Wunder also, dass das Niveau der Studierenden sehr hoch ist und bereits die jüngsten bei Wettbewerben brillieren. Erst seit 2015 ist die Scuola di Musica di Fiesole Mitglied des Erasmusprogramms und es war mir eine Freude, als eine der ersten Austausch-Dozenten von 2. bis 6. Mai 2016 insgesamt 17 Studierende aus vier Violinklassen zu unterrichten. Hauptsächlich konnte ich den Kontakt zur Klasse von Cappella Andrea Barca-Orchesterkollegin Eva Erna Szabó erneuern, der durch gemeinsame Sommerkurse in der Nähe von Florenz (heuer von 4. bis 10. September) schon länger besteht. Auf dem Foto ist ihr 13jähriger Schüler Amedeo zu sehen, der so eifrig bei den Proben zu Sir András Schiffs Festival zuhörte, dass er dem Maestro schließlich im Kammermusikkonzert umblättern durfte. Da muss man sich um seine Motivation zum Üben keine Sorgen mehr machen! Wenn man von den Erfolgen der Absolventen hört und liest, gewinnt man den Eindruck, dass das Konzept dieser Schule hervorragend funktioniert, und ich fühle mich bereichert, es kennengelernt zu haben. Label Ti-Me TM-431 725 Profil / Edition Günter Hänssler, DCD PH15010 Ambiente-Audio ACD-2033 2 CD „Auftakt“ Am 12. Juni 2016 hat Adrian Buzac seine aktuelle CD in der Villa Falkenhorst in Thüringen der Öffentlichkeit präsentiert, die bedeutende Werken der Oboenliteratur den interessierten Klassikhörern bietet. Kulturjournalist Fritz Jurmann schreibt in seiner CD-Rezension: „Adrian Buzac legt hier ein beeindruckendes Porträt seiner Kunst vor. Er hat es ‚Von Menschen für Menschen‘ genannt und spannt darin einen Bogen von der Klassik bis hin zur klassischen Moderne, in dem er in vielfältigen Stilbereichen und Formationen die Besonderheiten seines Instruments entfaltet.“ Gemeinsam mit den Musikerfreunden des Trio Dohnányi interpretiert Adrian Buzac Mozarts Quartett für Oboe und Streichtrio KV 370. Bei Robert Schumanns Drei Romanzen op. 94 und der Oboensonate von Camille Saint-Saëns wird er von Yukie Togashi, die wie ihr Solopartner am VLK künstlerisch-pädagogisch tätig ist. Finalisiert wird die CD von den Sechs Metamorphosen nach Ovid op. 49 für Oboe solo. About the Classical Saxophone Das klassische Repertoire für Saxophon ist sehr reichhaltig, wenngleich das Instrument landläufig seine Bekanntheit zum größten Teil aus dem Jazz und der Popmusik schöpft. Fabian Pablo Müller beweist mit seiner Duo-Partnerin Olga Salogina am Klavier mit der vorliegenden CD, wie spannend gerade das Saxophonrepertoire des 20. Jahrhunderts ist. Eingespielt wurden hier Paul Crestons Sonata op. 19, die Two Fantastics von Jenö Takács, die Hot-Sonata von Erwin Schulhoff sowie die Sonate für Saxophon von Edison Denisov. Als Bonus enthält die Neuerscheinung eine zweite CD, die die Play Along-Versionen sämtlicher Werke enthält; eine wertvolle Ergänzung, die bei Fabian Pablo Müller als Dozent am VLK fast selbstverständlich erscheint. Distlers Orgelwerk Besuchern des Weihnachtskonzert im Dezember 2012 im Festsaal des Vorarlberger Landeskonservatoriums ist Johannes Hämmerles herausragende Interpretation von Hugo Distlers Cembalokonzert noch in bester Erinnerung. Jetzt hat sich der versierte Organist und Cembalist, der neben seiner Lehrverpflichtung am VLK als Domorganist zu St. Nikolaus in Feldkirch bekannt ist, dem Orgelwerk Distlers gewidmet und auf einer Doppel-CD das gesamte Orgelwerk des deutschen Komponisten eingespielt. Neben dem Solowerk enthält der Tonträger auch die Geistlichen Konzerte für eine hohe Singstimme und Orgel (Cembalo) op. 17, deren Gesangspart von der Vorarlberger Sopranistin Birgit Plankel interpretiert wird. Die Aufnahmen sind im vergangenen Jahr an der Metzler-Orgel der Domkirche St. Nikolaus in Feldkirch entstanden und sind jüngst beim Label Ambiente-Audio erschienen. Alle hier vorgestellen CDs sind in der Bibliothek des Landeskonservatoriums sowie im guten Fachhandel erhältlich. ISBN 978-3-15-011025-6 19 Am Anfang war der Dreiklang Die jüngste Buchveröffentlichung von Michael Wersin, Professor für Musikgeschichte am Vorarlberger Landeskonservatorium Dreiklänge und ihre Erweiterungen gehören zu den elementaren musikalischen Ausdrucksmitteln. Ohne Dreiklang keine Kadenz, keine von Harmonien bestimmte musikalische Form. Mit dem Dreiklang begann es, dann erweiterten sich die harmonischen Ausdrucksformen im Laufe der Musikgeschichte. Im 19. Jahrhundert beispielsweise bringt Richard Wagner in dem berühmten Tristan-Akkord die klassische Dreiklangharmonik ins Schweben. Im 20. Jahrhundert schließlich löst sich die Dreiklangharmonik auf. Michael Wersin dokumentiert in seiner historischen Harmonielehre diese Entwicklung von den Anfängen im Frühbarock über Bach, Haydn und Schumann bis in die Moderne mit Debussy. Technische Details betrachtet er nicht isoliert. Für ihn sind sie vielmehr wesentliche Elemente der Musik, die ihr erst ihre eigentliche Ausdruckskraft verleihen. Die Hörbeispiele auf der beiliegenden CD machen es leicht, die Erläuterungen akustisch nachzuvollziehen. Wersin, Michael: Am Anfang war der Dreiklang, m. Audio-CD, 2016, Reclam, Ditzingen / Carus ISBN 978-3-15-011025-6 SZENE Der Litanei gewidmet Werke von Wolfgang Amadeus Mozart und Wolfgang W. Lindner standen auf dem Programm des Chor- und Orchesterkonzertes am 13. Mai 2016 in der Kapelle des Landeskonservatoriums. Thematisch war das Konzert der Litanei-Vertonung gewidmet. Mozarts Litaniae de venerabibli altaris Sacramento, KV 243, und drei Teile aus dessen Vesperae solennes de Confessore, KV 339, bildeten die musikalische Klammer um die Litanei nach Texten von Bernhard Kathan, die Wolfgang W. Lindner, Professor für Schlagwerk am Vorarlberger Landeskonservatorium, 2006 geschaffen hat. Den hohen Anforderung, die Wolfgang W. Lindner mit seinem Werk gerade an den Chor stellt, war dieser beeindruckend gewachsen. Von der musikalischen Qualität der Aufführung insgesamt Fotos: Victor Marin Roman begeistert zeigte sich auch die Presse, so war unter anderem von „mitreißend“, „fabelhaft“ und „höchst gelungen“ die Rede. Als Solisten in den Werken Mozarts waren Franziska Schneider, Sopran, Britta Wagener, Alt, David Burgstaller, Tenor, und Johannes Schmid, Bass, zu hören. Chor und Orchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums standen unter der Leitung von Benjamin Lack. „Symphonie du Silence“ Die Vögel fliegen wieder Uraufführung des Siegerbeitrags des Konzertdramaturgie-Wettbewerbs „Hugo“ am 20. Juni 2016 Anfang Juli 2016 findet die Wiederaufnahme von Gerold Amanns Musiktheater Die Vögel nach der gleichnamigen 2400 Jahre alten Geschichte von Aristophanes statt. Schauplatz ist die Burgruine Jagdberg in Schlins. Das Besondere am diesem groß angelegten Projekt ist die außergewöhnliche Besetzung: hier wirken Profischauspieler und Laiendarstellerinnen, Profisänger und singbegeisterte Menschen jeden Alters und aus dem ganzen Land gleichberechtigt zusammen. Auch in diesem Jahr sind wieder mehrere Studierende aus dem Vorarlberger Landeskonservatorium im Einsatz: Niklas Mayr und Jeffrey Meier unterstützen die Schlagwerkgruppe. Als ehemalige Gesangsstudierende des VLK sind Lea Müller, Johannes Schwendinger und Veronika Dünser hervorzuheben. Zum zweiten Mal veranstalteten die Montforter Zwischentöne in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Landeskonservatorium einen Hochschulwettbewerb für innovative Konzertgestaltung. Teams des Vorarlberger Landeskonservatoriums, der Musikhochschule Nürnberg sowie des Mozarteum Salzburg präsentierten ihre Entwürfe vor Publikum und einer profunden Jury. Aufgabe war die Entwicklung einer einstündigen Konzerterfahrung rund um das Thema „Pause“ an einem besonderen Ort – dieses Jahr die Johanniterkirche Feldkirch. Der erste Preis – bestehend aus der Verwirklichung des Konzertformats – ging an Katharina Lechner, Viviane Hirschi und Badamsuren Gangaabazar, Studierende des Vorarlberger Landeskonservatoriums. Die mit Spannung Montforthaus-Geschäftsführer Edgar Eller mit Siegerteam: Katharina Lechner, Badamsuren Gangaabazar und Viviane Hirschi (vlnr). Foto: Victor Marin Roman erwartete Uraufführung fand am 20. Juni in der Johanniterkirche Feldkirch statt. Präsentiert wurde eine Symphonie du Silence, in die Kompositionen von Boulez, Vivaldi, Mozart und Prokofjew eingearbeitet wurden. Das Publikum war begeistert von diesem schillernden Mosaik an Resonanzen auf das Thema Pause, von den inhaltlichen Vernetzungen und dem Spiel im und mit dem besonderen Raum der alten Grabeskirche mitten in der Stadt. „Die Vögel“ Premiere: 1. Juli 2016, 21.15 Uhr Weitere Aufführungen bis 17. Juli Burgruine Jagdberg, Schlins www.burgspieljagdberg.at 21 ����������������� ������ �� � ����������������������������� ������������������� ��������� ���������� � �� ������ �� �� ���� ����� ����������� � ���� �� ����� ����� � �������������� ���� ����� ���� � ����� ���� ����� � ������� ������� ����������� �� ������ ������ ��������� ��� ������������������� �� � ���� ������ ��� ���� ������ ��� �������� ������ ��� ����� ��� ��� ���������� ��� �������� ������ ���� �������� �� � ��� ������� ���� ������������������ ������ �� ���� �� �� � ���� ����� ����� �� ������ � ��� �� �� ��������������� ���� ��������������� ����� ���� ����� � ������� ������� ���������� ������������ ��������� ��� �� �� ������ ����������� �������� � �� ���� �� �������������� � ������� � � �� ����� ������� ����� � ���������� � ����� � � �� ��������� ����� ������� � �� � ��������� ������������������������ ������ �� ������ ��� ��� ���� � �������������� ������ ���� ���� ���� � ���� �� � � � �� ������������ � � �������� ���� �� ���� ������������������������ ��� ��������������������� ����� ���� ��� � �� �� ������� �� ������ �������� ����� ������������� ���������� �������������� � ������� �������� ���� ���� ����������� ���������� ���� ����� ����������� ����� �� �������� ������ ����� �� � ������ ������ ���� � ����� �� �������� ������ �� ������ ��� ��� ���� ������ �� �������� ������ ���� ���� ���� � ���� � � � � �� ������������ � � �������� ���� � ���� �������������������� ����� �� ������������� �� ���� � ���� ����� ��������������� �� �� ����� ����� ��� ����� ���� �� �������������� ���� �� �������������� ������ � ����� �������������� � ������ ���� ��� � �� � ����� �������� � � ����� ��������� ���� ���� ��� � �� � PERSONALIA Vorarlberger Landeskonservatorium erweitert Lehrkörper Mit dem Gitarristen Takeo Sato und dem Cellisten Mathias Johansen hat das Vorarlberger Landeskonservatorium zwei renommierte Musiker und Pädagogen in den Lehrkörper des Hauses berufen. Takeo Sato hat seine Lehrtätigkeit bereits im März mit Beginn des Sommersemesters 2016 aufgenommen. Für Mathias Johansen beginnt die Unterrichtstätigkeit erst im Herbst mit Start des Wintersemester 2016/2017. Takeo Sato konzertiert bereits seit jungen Jahren in Europa und Asien. Mit 14 und als mit Abstand jüngster Teilnehmer wurde er beim renommierten International Guitar Contest Bath in England mit einem 1. Preis ausgezeichnet. Bis zu Beginn seines Hauptstudiums verbuchte er weiterhin zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Ausgebildet wurde er an den Musikhochschulen Saarbrücken, Augsburg und dem Royal Conservatory Den Haag bei Ansgar Krause, Franz Halász sowie Zoran Dukic und ist Absolvent einer der erfolgreichsten Meisterklassen Europas. Er wirkte mehrfach bei TV- und Rundfunkproduktionen für den Saarländische Rundfunk und den Bayerischen Rundfunk mit und veröffentlichte Solo- und Kammermusikalben (u.a. mit dem Alegrías Guitar Trio und dem Croatian Guitar Quartet). Publikationen von eigenen Bearbeitungen sind im Verlag Chanterelle erschienen. Takeo Sato wurde durch den Verein Yehudi Menuhin – Live Music Now gefördert und wird von Hannabach Strings und Hercules Stands gesponsert. Takeo Sato ist neben seiner jetzigen Unterrichtstätigkeit am Vorarlberger Landeskonservatorium auch Dozent am Leopold-Mozart-Zentrum für Musik der Universität Augsburg. Mathias Johansen ist ein gefragter Kammermusiker und Solist, er spielt regelmäßig die großen Cellokonzerte aller Epochen, er konzertierte als Solist u. a. in der Berliner Philharmonie und der Laeiszhalle und arbeitet mit dem Litauischen State Symphony Orchestra unter Gintaras Rikevicius sowie mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Ariane Matiakh zusammen. Als Kammermusiker wirkt er regelmäßig in verschiedensten Besetzungen mit bei Festivals wie PODIUM Festival Esslingen, PODIUM Festival Island, Kammermusikfestival Monteleon, Zeitkunstfestival, Steirisches Kammermusikfestival, d’Accord Festival, Kammermusikfestival in León (Spanien), Komponistenforum in St. Petersburg, u.a. konzertierte er gemeinsam mit Antje Weithaas, David Geringas, Klaus Christa, Rubens Turku. Zuletzt war Mathias Johansen im Rahmen von Tourneen in Japan, Norwegen, Spanien, Belgien und Österreich zu hören. Als Mitglied des Berolina Ensembles nimmt er vergessene Meisterwerke der Romantik für Septett und Oktett bei MDG als CD-Reihe auf. Vor dem Start seiner Tätigkeit am Vorarlberger Landeskonservatorium wird er im kommenden Sommer in Nagoya (Japan) einen Kammermusik-Meisterkurs geben. Das neue Ensemble neoTon, mit seinem Klavierpartner Mathias Halvorsen, hat sich der Erweiterung des Repertoires für Cello und Klavier um prägnante Werke verschrieben. Das Duo neoTon arbeitet zusammen mit Filmkünstlern und Komponisten wie Arash Saffian und wird Mitte 2016 erste kleinere Kunstwerke präsentieren. Nach seiner intensiven musikalischen und cellistischen Erziehung bei Ekkehard Hessenbruch, begann Mathias Johansen sein Studium 2005 bei Prof. Wen-Sinn Yang, wechselte 2008 zu Troels Svane und war seit 2011 Master-Student bei Frans Helmerson an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. 2014 wurde er zum Konzertexamen bei Conradin Brotbek an der Musikhochschule Stuttgart zugelassen, welches er mit Auszeichnung bestand. Meisterkurse bei David Geringas, Wolfgang Boettcher, Jens Peter Maintz, Daniel Müller-Schott, Gustav Rivinius, Wolfgang Emanuel Schmidt und Natalia Gutman ergänzen seinen künstlerischen Werdegang, ebenso die starken Impulse für den Umgang mit alter Musik von Hans-Jürgen Schnoor. 23 Neue Studienbereichskoordinatorin Marlene Müller ist seit Anfang Februar 2016 im Bereich der Berufsstudien am Vorarlberger Landeskonservatorium tätig. Nach langjährigen praktischen Berufserfahrungen in verschiedenen Bildungseinrichtungen des Landes Vorarlberg, dem Bachelorstudium der Bildungswissenschaften und dem Masterstudium der Erwachsenenbildung, die sie berufsbegleitend an den Universitäten in Hagen und Kaiserslautern in Deutschland abgeschlossen hat, übernimmt Marlene Müller ab Herbst dieses Jahres den ständig wachsenden Aufgabenbereich der Studienbereichskoordination am Vorarlberger Landeskonservatorium. In ihrer Biografie nimmt die Begleitung von Menschen einen hohen Stellenwert ein. Ebenso bringt sie ein grundlegendes Interesse an der Konzeptionierung und Gestaltung von Entwicklungsprozessen mit. Diese Vorliebe ist zugleich verbunden mit dem Wunsch nach verstärktem Engagement in einer kulturellen Bildungseinrichtung. Die neue Aufgabe am Vorarlberger Landeskonservatorium kommt ihr dabei sehr entgegen. Mit der profunden Einführung und Begleitung durch ihre Kollegin Mag. Evelyn Fink-Mennel in die Studienbereichskoordination freut sie sich auf die Übernahme von Aufgaben im Bereich der Koordination und Gestaltung. Zu den Vorlieben von Marlene Müller, die einst selbst als Studierende am Landeskonservatorium unterrichtet wurde, zählen übrigens Literatur, Musik und Radio hören. �� � ������ �������������������� ������� �� ��� � � � � � � � � � �� �������� �� �� � � ����� ��������������������� ���������������������� ������ ����������� ������� ��� ��������� � ����������� �������� ��������� ���������������� ���� ��������� �������� ������� ��������� ��������� ���������� ��������� � � � � � � ���� �� ���������� ���������� ��������� � � �� � � � � ������ ����� ����������� ��������� � � � � � � ������ ������ ������� ������ �������������������������������������������������������������������������������������������������� ������� MGGK_16F_Ins_KA-4_Ostinato_4c_175x129_KW22_rz.indd 1 31.05.16 19:36 SZENE Aktuelles aus der Gesangsklasse Clemens Morgenthaler Erfolge in Deutschland Julia Großsteiner (Sopran) wurde vom Opernverein Vaduz für die Rolle der Anna Reich in der Oper Die lustigen Weiber von Windsor von Otto Nicolai engagiert. Weiters wird sie beim Musiktheater Vorarlberg im Oktober als Cupido in Orpheus in der Unterwelt von Jacques Offenbach zu erleben sein. Anna Welte (Mezzosopran) sang bei der Opernbühne Württembergisches Allgäu in Bizets Oper Carmen die Rolle der Mercedes. Petra Tschabrun (Sopran) wurde als Dozentin für Stimmbildung/Gesang beim EMP-Lehrgang und beim Chorleiter-und Kirchenmusiklehrgang des VLK in Verbindung mit dem Chorverband und der Diözese Feldkirch engagiert. Clemens Morgenthaler selbst wird im August beim Forum Alte Musik in St. Gerold einen Meisterkurs geben. Im Oktober folgt ein Gesangs-Meisterkurs am Converse College Spartanburg (South Carolina,USA). Einen herausragenden Erfolg gab es für zwei Studierende aus der Violinklasse von Rudens Turku beim deutschen Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Kassel. Johannes Ascher gewann den 1. Preis mit Höchstpunktezahl und einen Sonderpreis. Esther Frey konnte sich einen 2. Preis erspielen. Anders als bei Prima la Musica in Österreich, sind in Deutschland für die Teilnahme am Bundeswettbewerb zwei Vorwettbewerbe erfolgreich zu bestreiten. Prima la Musica Bundeswettbewerb 2016 Oberösterreichs Hauptstadt Linz war der Austragungsort des diesjährigen Bundeswettbewerbs Prima la Musica. Von 25. Mai bis 2. Juni haben sich wieder zahlreiche Sieger des Landeswettbewerbs aus den Reihen der Studierenden am Vorarlberger Landeskonservatorium sehr erfolgreich der Bundesjury gestellt. Den Preisträgern gratulieren wir an dieser Stelle sehr herzlich. 1. Preis 2. Preis Ulrich Huemer (Gitarre, AG II) David Kessler (Violine, AG IIIplus) Gabriel Meloni (Klavier, AG IIIplus) Fridolin Schöbi (Viola, AG II) Katia Blejer (Violine AG IVplus) Darius Grimmel (Kontrabass AG IVplus) Elisa Kessler (Viola, AG IIIplus) Xenia Rubin (Violine, AG IIIplus) BRASSERIE: Jakob Lampert, Trompete, Simon Ölz, Trompete, Marcel Üstün, Horn, Alexander Mandl, Posaune, Raphael Lins, Posaune (Kammermusik für Blechbläser, AG IV) FLAJOLET: Emilia Mathis, Carina Müller, Sophia Oberhauser, Ayleen Weber, alle Saxophon (Kammermusik für Holzbläser, AG III) TRIO ANKAZO: Katharina Bucher, Annabell Florian, Zoe Hotz, alle Blockflöte (Kammermusik für Blockflöten, AG III) TRIO CON PASSIONE: Sofia Jenny, Violine, Patricia Nägele, Blockflöte, Verena Zaisberger, Harfe (Kammermusik in offener Besetzung, AG III) KLAVI_KLAR: Gabriel Meloni (Klavier, VLK), Paul Moosbrugger (Klarinette, MS am Hofsteig), Sascha Svetnitsky (Klarinette, MS Dornbirn) (Kammermusik für Holzbläser, AG II) „zu ZWEIT“: Rochus Burtscher, Matthias Kessler (Schlagwerkensemble, AG IV) LES ROSSIGNOLS: Jacqueline Assmann, Nora Dehmke, Vanessa Gasser, Laura Moosbrugger, alle Querflöte (Kammermusik für Holzbläser, AG IV) Julian Fuchs (Kontrabass, AG II) Anahita Pasdar (Klavier, AG IIIplus) Christina Scap (Viola, AG IVplus) Konstantin Schallert (Kontrabass, AG IIIplus) TRIO ISPIRATO: Jacqueline Assmann, Flöte, Anna Eberle, Oboe, Aline Maurer, Fagott (Kammermusik für Holzbläser, AG III) 3. Preis Günther Andergassen – ein Nachruf Am 19. Januar 2016 verstarb Günther Andergassen. Der am 17. April 1930 in Magreid geborene Komponist und Musikpädagoge wirkte von 1990 bis 1995 als Direktor des Vorarlberger Landeskonservatoriums. In Innsbruck aufgewachsen, absolvierte er dort das Gymnasium und sein Studium mit dem Schwerpunkt Musikwissenschaft, das er mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss. Ab 1956 studierte er am Mozarteum Salzburg bei Cesar Bresgen Komposition und übernahm im Jahr 1958 dort eine Stelle als Lehrender für Tonsatz, Musikgeschichte und Chorleitung. Parallel dazu unterrichtete er bis 1991 am Tiroler Landeskonservatorium. Allerdings war seine berufliche Karriere von einer Unterbrechung in den Jahren 1964 bis 1971 gekennzeichnet, die einer aus seinem Engagement für die Südtiroler Autonomiebewegung resultierenden Gefängnisstrafe geschuldet war. Im Jahr 1982 übernahm er zudem einen Lehrauftrag für Kontrapunkt am Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck. ������������ ! e k n a D n i e N Gemeinsam Knoten lösen. Sich auf der Bühne frei und sicher zu fühlen, ruhig und fokussiert zu sein, den Auftritt genießen - Ist das auch dein Ziel? �������������������������������������������������������� www.moosmann-mentalcoaching.at SZENE ������������������� ���������������������������������������� ������� ������� �������������� ��������������� ������� �������������� �������� �������������������� ������������������������ ��������������������� �������������� ������� ������ ������������������������������������ ����������������������������������������� �������������������������������� ���������������������������������������������������������� ���������������������������������������� ����������������� ����������������� �������� ���������������� ������� ����������������� ��������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������� ����� ����������������������������� ���������������������������������������� �������������������� ������������������������� ������������������������� ������������ ������ ���������������������������� ����������������� �������� ����������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������� ������������������ ������ �� � ������� �� �� � ������ ���������� ����������� ������������� ������������������� �������������������� ����������������� 27 Festkonzert junger Solisten 2016 Das diesjährige Finalkonzert des Vorarlberger Landeskonservatoriums findet am Dienstag, dem 5. Juli 2016, um 19.30 Uhr im Montforthaus in Feldkirch statt. Bereits am 3. Juli ist das VLK mit seinem Festkonzert im Rahmen der Amriswiler Konzerte im Thurgau zu Gast. Zu beiden Konzertereignissen lädt Sie das Vorarlberger Landeskonservatorium ganz herzlich ein. Programm Giocchino Rossini Ouvertüre zu „Il barbiere di Siviglia“ Giocchino Rossini „Una voce poco fa“. Arie der Rosina aus „Il barbiere di Siviglia“ Tanja Oberscheider, Sopran Pablo de Sarasate Introduction et Tarantelle op. 43 für Violine und Orchester Johannes Ascher,Violine Markus Nigsch Konzert für Fagott Nr. 1 Matthew Smith, Fagott Dmitri Schostakowitsch Klavierkonzert Nr. 2 F-Dur, op. 102 2. Satz: Andante 3. Satz: Allegro Orsolya Nagyfi, Klavier François Borne Fantaisie brillante pour flûte et orchestre sur des airs de „Carmen“ Vanessa Gasser, Flöte Mario Castelnuovo-Tedesco Konzert für Gitarre Nr. 1 op. 99 2. Satz: Andantino alla Romanza 3. Satz: Ritmico e cavalleresco Michal Svoboda, Gitarre Beim letztjährigen Festkonzert junger Solisten im neuen Montforthaus in Feldkirch. Foto: Gerhard Fend Kartenvorverkauf für Feldkirch Eintrittspreise € 23 (ermäßigte Eintrittskarten zu € 15 für Schüler, Studenten, Senioren und Mitglieder unterstützender Vereine) Vorverkauf unter www.v-ticket.at oder Tel. 05522/73467 und in den Vorverkaufsstellen (Feldkirch-, Dornbirn- und Bregenz-Tourismus, Lindaupark, Liechtensteinische Post Vaduz) Pablo de Sarasate Carmen-Fantasie op. 25 für Violine und Orchester Fabiola Tedesco,Violine Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums Dirigent: Benjamin Lack Terminkalender (Auswahl) 3. Juli 2016, 17.00 Uhr Evangelische Kirche Amriswil (CH) 5. Juli 2016, 19.30 Uhr Montforthaus, Feldkirch Festkonzert junger Solisten Solisten und Sinfonieorchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums Leitung: Benjamin Lack Details siehe Seite 27 6. Juli 2016, 17.00 Uhr Festsaal des Landeskonservatoriums Festakt zur Verleihung der Abschlusszeugnisse • Instrumental- und Gesangspädagogik IGP (Bachelor of Arts) • Künstlerisches Diplom • Künstlerisches Basisstudium • Weiterbildungszertifikate 12.-16. September 2016 Landeskonservatorium Feldkircher Meisterklassen Andreas Leisner – Musikalische und szenische Interpretation für Sänger. Christoph Wyneken – Meisterklasse für Violine und Viola 29. September 2016, 12.15 Uhr Vorarlberg Museum Konzert am Mittag “Familienkonzert. Kammermusik mit Oboe und deren Familienmitglieder” Oboenklasse Adrian Buzac 4. Oktober 2016 Landeskonservatorium Solistenwettbewerb des Vorarlberger Landeskonservatoriums 20. bis 23. Oktober 2016 Landeskonservatorium „Schnupper-Meisterklassen“ Editha Fetz, Violine Eugen Bertel, Flöte Judith Bechter, Sologesang 27. Oktober 2016, 12.15 Uhr Vorarlberg Museum Konzert am Mittag “Virtuose Reise mit der Geige” Violinklasse Rudens Turku 16. November 2016, 10.30-16.00 Uhr Bibliothek des Landeskonservatoriums Expertenforum Musikpädagogik Symposium “Kooperationsmodelle Schule/Musikschule” 20. November 2016, 11.00 Uhr ORF Landesstudio Vorarlberg Talente im Funkhaus Martta Kukkonen (Violine) Eri Tanei (Violoncello) Michael Plagg (Klavier) Kammermusikklasse Gerhard Vielhaber 22. November 2016, 19.00 Uhr Pförtnerhaus, Feldkirch New Generation Konzert mit Studierenden des Künstlerischen Basisstudiums 24. November 2016, 12.15 Uhr Vorarlberg Museum Konzert am Mittag “Bach to the future” Gitarrenklasse Augustin Wiedemann 24. November 2016, 17.00-20.00 Uhr Landeskonservatorium kons.komm Studieninformationsabend 26. November 2016, 19.00 Uhr Festsaal des Landeskonservatorium KBSinfonietta in concert J. S. Bach: Konzert für Violine, Oboe und Orchester c-Moll, BWV 1060 Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 100 G-Dur “Militär” Martta Kukkonen, Violine Alina Eryilmaz, Oboe (Konzert in Bregenz in Zusammenarbeit mit dem Club Sorroptimist International) 18. Dezember 2016, 10.30 Uhr Festsaal des Landeskonservatoriums Sinfonische Weihnacht Orchester des Vorarlberger Landeskonservatoriums Francesco Negrini, Klarinette Leitung: Benjamin Lack 25. Februar 2017, 19.00-22.00 Uhr Landeskonservatorium Große Hausmusik – 40 Jahre Vorarlberger Landeskonservatorium In Zusammenarbeit mit den Montforter Zwischentönen Kinderuni Vorarlberg 2016/17 Informationen zu den Terminen, über die Vorträge und zur Anmeldung unter www.fhv.at/kinderuni Zusätzliche Informationen zu allen aktuellen Konzert- und Veranstaltungsterminen: www.vlk.ac.at » VLK aktuell » Kalender ������������������������� ����������� Impressum Ostinato Akzente des Vorarlberger Landeskonservatoriums Herausgeber: Vorarlberger Landeskonservatorium GmbH, Reichenfeldgasse 9 6800 Feldkirch Redaktion: Gerhard Fend Dir. Jörg Maria Ortwein, Mag. Judith Altrichter Gestaltung, Satz : Gerhard Fend Druck: Bucher Druck GmbH 6845 Hohenems Kontakt: Sekretariat Tel. +43/(0)5522/71110 Fax +43/(0)5522/71110-63 email: [email protected] Internet: www.vlk.ac.at DVR 0634778 Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet (zB SchülerInnen). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht. Eine Einrichtung des Landes