Feststellen der Navi-tauglichkeit von Kombiinstrumenten Audi

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Feststellen der Navi-tauglichkeit von Kombiinstrumenten Audi
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FIS-Anzeigefähigkeit von Audi-Kombiinstrumenten für Navigation
Stand: 01/2004
Unqualifiziertes „Herumhacken“ in der Software der Steuergeräte kann zu schweren Schäden
oder Funktionsstörungen von lebenswichtigen Modulen führen!
Wer sich nicht auskennt sollte die Arbeiten einer Fachwerkstatt überlassen!
Vor dem Beginn der Änderungen immer den Fehlerspeicher der jeweiligen Steuergeräte auslesen. Wenn Fehler vorhanden sind, diese vorher beseitigen!
Vorraussetzung für alle Modelle:
- FIS und Bordcomputer vorhanden
- Fahrzeugtyp „A*“; beim A6 ab dem 4B, beim A8 bis Mj.02/03 (4D)
Bei dem Einbau des Navi+ wird das FIS nur benötigt, wenn die optische Darstellung der Fahranweisung auch im Kombi erfolgen soll. Für die Navi+ der neueren Generation mit CAN-Anbindung muss
dazu zwingend die Audi-TMC-Box verbaut werden.
Es gibt verschiedene Arten der Datenübertragung von den Navigationssystemen zum FIS:
- den Drei-Leiter-Bus (kurz 3LB) mit den Signalleitungen Enable, Clock und Data
- den CAN-Bus Display mit den Signalleitungen CAN high und CAN low
- den MOST mit einer optischen Übertragung der Informationen über Lichtwellenleiter, z.Zt. im
neuen A8 eingesetzt und hier nicht beschrieben
Der 3LB wurde bei den älteren Audi-Generationen eingeführt und zunächst zur Anzeige der RadioInformationen im FIS genutzt. Mit Einführung der ersten Navigationssysteme erfolgte eine Erweiterung
auf die Anzeige dafür. Die ersten Generationen des Navi+ haben die entsprechenden drei Anschlüsse, welche direkt mit dem Kombi verbunden werden.
Bei den kleinen Navigationssystemen (auch als „BNS I“ oder „BNS low“ bezeichnet) wurde als
Schnittstelle zwischen Navirechner, Bedieneinheit für Navi, Radio und Kombi die so genannte Bedienelektronik verbaut.
Die Navirechner für dieses System sind an der Teilenummer 4D0 919 887X und an der Bauform erkennbar (größer als das 1-DIN-Format, frontseitig mit einem Schieber für den CD-Auswurf und rückseitig mit einem 26poligen Stecker), sie sind nicht DX-tauglich.
Nach heutigem Stand sind für dieses Art der Anbindung alle Kombiinstrumente (außer A4 ab 8E) mit
FIS und BC geeignet, wenngleich die Möglichkeit der Codierung nicht immer dokumentiert ist.
Feststellen der Codierbarkeit 3LB:
1. mit dem Tester oder der entsprechenden Software das Steuergerät >17-Kombiinstrument<
anwählen
2. die auf dem Bildschirm ablesbare 5-stellige >Codierung< notieren
3. zu diesem Wert genau 16000 dazu addieren, Ergebnis notieren
4. >7-Steuergerät codieren< anwählen
5. das Ergebnis aus Pkt. 3 als neuen Wert eingeben und speichern
6. bei Bedarf Prozedur wiederholen und dabei die Codierung mit dem ursprünglichen Wert wieder herstellen
7. ggf. Fehlerspeicher löschen
8. >Steuergerät schließen<
Hinweis: Wenn zum Zeitpunkt der Codierung das Navi noch nicht angeschlossen ist erfolgt keine
Fehlermeldung im Fehlerspeicher des Kombis!
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Bei den neueren Audis erfolgt die Anbindung aller Geräte, welche Informationen über das FIS ausgeben können, über den CAN Display (oder seit kurzem als CAN „Infotainment“ bezeichnet).
CAN steht für Controller Area Network.
Das betrifft die neueren Navi+ (mit Audi-TMC-Box) und alle Navirechner BNS III und IV im 1-DINFormat (Teilenummern 4B0 919 887x; ab BNS IV, Index „C“, DX- und TMC-tauglich).
Potenziell geeignete FIS-Kombis sind an der digitalen (Funk-)Uhr, den drei 32poligen Steckern (grün,
blau und grau) an der Rückseite und der vorhandenen Wartungsintervallverlängerung (WIV) im Fahrzeug erkennbar. Ausnahme ist der A4 ab 8E, hier entfällt der graue Stecker.
Diese Merkmale alleine stellen aber noch keine Garantie für die Anzeigefähigkeiten des FIS dar! Endgültige Klarheit schafft nur das Ausprobieren.
Feststellen der Anpassbarkeit des FIS für Navi über Display-CAN:
1. mit dem Tester oder einer geeigneten Software das Steuergerät >17-Kombiinstrument< anwählen
2. die auf dem Bildschirm ablesbare >Codierung< kontrollieren
3. wenn dieser Code kleiner als 16000 ist: weiter mit Schritt 5
4. wenn dieser Code größer als 16000 ist:
a. den Wert notieren, davon genau 16000 abziehen, Ergebnis notieren
b. Kombi mit dem Ergebnis neu codieren (s.o.)
c. >Ausgabe beenden< wählen
5. Funktion >10-Anpassen< wählen
6. mit Direkteingabe oder den Auf-/Ab-Knöpfen den Anpasskanal (APK) 62 wählen
7. den vorhandenen Wert notieren
8. den neuen Wert „5“ eingeben
9. >Testen< antippen
10. wenn keine Fehlermeldung erscheint: >Speichern< antippen
11. >Ausgabe beenden< wählen
12. im Fehlerspeicher wird jetzt ein entsprechender Fehler abgelegt
13. bei Bedarf Prozedur(en) wiederholen und dabei die ursprünglichen Werte für APK und Codierung wieder herstellen
14. ggf. Fehlerspeicher löschen
15. >Steuergerät schließen< wählen
Achtung: Der Wert „5“ im APK 62 dient zum Testen des Kombi und ist endgültig nur richtig beim Navi+ oder dem kleinen Navi mit Symphony II. Das kleine Navi ohne Symphony II benötigt den Wert 4.
Für Fahrzeuge mit Zusatzausstattung wie z.B. Multifunktionslenkrad und/oder Festeinbau-Telefon
gelten andere Werte für den APK 62!
Wenn noch kein FIS/BC und/oder kein Display-CAN vorhanden ist, kann das Kombi getauscht werden, entsprechende Anleitungen findet man bei www.audi4ever.at unter den FAQ
- Kombiinstrument von 3-Leiter auf CAN umbauen
- FIS - Fahrerinformationssystem nachrüsten
Vorsicht bei dem Tausch gegen typfremde Kombis (z.B. welche aus den S-Modellen oder vom A4/A6
im A6/A4), die Probleme mit der Wegfahrsperre oder die fehlerhafte Tankgeberkennlinie lassen sich
nicht wegcodieren!
Weiterhin sind Kombis erhältlich, welche in Versuchsfahrzeugen oder Exportvarianten verbaut waren.
Wenn deren Teilenummern incl. Index nicht 1:1 mit den möglichen Teilenummern des eigenen Fahrzeuges lt. Ersatzteilkatalog übereinstimmen (Audi-Bude nerven!!) hilft nur das Ausprobieren, ob die
Werte aller APK’s des alten Kombis auf das neue Kombi übertragen werden können.
Generell gilt, das Kombis mit einer höheren Versionsnummer innerhalb der Modellreihen weitgehend
abwärtskompatibel sind.
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr!
Die Nutzung der Informationen erfolgt auf eigenes Risiko!
Danke an Klaus für das Gegenlesen!
Tom
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03.01.2004