Dicht oder durstig? – Teichdichtungen
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Dicht oder durstig? – Teichdichtungen
TEICHBAU Welche Abdichtung die beste ist, hängt von den Anforderungen und den Standortbedingungen ab Bild: GfK,Kirchner Es gibt Gegenden, da hebt man ein Loch aus, modelliert, rüttelt ab und fertig ist der Teich. Für die meisten anderen Gebiete gilt: wer ein künstliches Gewässer anlegen möchte, muss auf natürliche oder künstliche Materialien zurückgreifen, um das Wasser am vorgesehenen Ort zu halten. S eit dem Aufkommen der „Ökowelle“ in den 80 er Jahren steht der Gartenteich ganz oben auf der Kundenwunschliste. Obwohl damals kaum einer wußte, was das Wort „Biotop“ eigentlich beschreibt, nämlich nichts mehr als einen Lebensraum, war es in aller Munde und stand gleichbedeutend für den Gartenteich. Der Umgang mit dem Gartenteich ist differenzierter geworden, aber der Reiz von Wasser im Garten ist ungebrochen. Ausdifferenziert hat sich auch das Angebot an Dichtungsmaterialien. Nie war das Angebot umfangreicher. PVC ist in Herstellung und Entsorgung ökologisch BEDENKLICH 29/2002 Abdichtungsmaterialien Dicht oder durstig? – Teichdichtungen Ein Überblick über die unterschiedlichen Materialien kann dem Landschaftsgärtner bei der Entscheidung helfen, welches Material für einen bestimmten Zweck besonders geeignet ist. Teiche von der Rolle Folien, Kunststoffdichtungsbahnen (KDB) stellen die gängigste Materialgruppe dar, um künstliche Gewässer abzudichten. Das liegt an den verhältnismäßig geringen Kosten, der einfachen Handhabung, der hohen Zuverlässigkeit und dem gestalterischen Spielraum, den das Material hergibt. Wenn die Folien vor UVEinstrahlung und mechanischer Beschädigung geschützt werden, ist eine lange Lebensdauer gewährleistet. Folien werden in Bahnen oder als vorkonfektionierte Ware geliefert. Je nach Kunststoffart werden Anschlüsse auf unterschiedliche Art und Weise durchgeführt, wobei das Kleben oder Verschweißen von Folien immer in der Hand eines erfahrenen Verarbeiters liegen sollte. Später undichte Schweißnähte flicken zu müssen, bedeutet einen enormen finanziellen Aufwand. Man unterscheidet auf der Baustelle Quellverschweißungen (chemomolekulare Verbindung) und Heißluftverschweißungen (thermomolekulare Verbindung). Letztere ist erst bei Folien über 1,5 mm möglich. Vom Hersteller erstellte Nähte sind elektrolytisch verschweißt. Diese Verschweißtechnik gilt als die sicherste. PVC und EPDM lassen sich auch durch Kleber verbinden. Entsprechend konfektio- nierte Ware bietet mehr Sicherheit und vereinfacht die Verarbeitung auf der Baustelle. Mehrkosten für den Folienzuschnitt sind mit 2 bis 3 e/m² zu veranschlagen. Bei Böden mit hohem Anteil an Wurzeln oder Steinen wird unter der Folie eine Geotextilie als Schutzvlies verlegt. ➜ PVC-Folien: Auf Grund ihres günstigen Preises und der leichten Verarbeitbarkeit waren die chlorhaltigen PVC-Folien in der Vergangenheit bevorzugtes Material bei der Abdichtung von Teichen. Da dieser langlebige Kunststoff aber sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung ökologisch nicht unbedenklich ist, bekommt die PVC-Folie bei der Abdichtung von Teichen zu- 33 Übersicht über die Abdichtungsmaterialien Preise (pro m2/m3)* Folien und Kunststoffdichtungen Vorteile Nachteile – schnell verlegt – anfangs sicher – preisgünstig – kein Bodenkontakt – empfindlich gegen Beschädigung – Entsorgungsproblem PVC (Polyvinylchlorid) (1, 1,5, 2 mm) (6-11 e)*** – preisgünstig – leicht zu verarbeiten – leicht zu verschweißen – ökologisch bedenklich – Entsorgung problematisch – nur bei warmem Wetter zu verarbeiten PE (Polyethylen) HDPE, LDPE (1, 1,5, 2 mm) (6-11 e)*** – relativ umweltfreundlich – Herstellergarantie auf Nähte – – – – – EVA (Ethylen-VinylacetatCopolymer) VAE (Vinylacetat-EthylenCoploymer) – – relativ umweltfreundlich – Herstellergarantie auf Nähte – bis 10 m Breite ohne Naht – nur vom Hersteller zuverlässig zu verschweißen – Kaum Lieferanten EPDM (synthetischer Kautschuk) (1, 1,2, 1,5 mm) (7 bis 12,50 e)*** – – – – – – umweltverträglichste Folie keine toxischen Stoffe und Weichmacher extrem dehnfähig auch bei Kälte geschmeidig hohe Lebenserwartung Herstellergarantie auf Nähte – zirka 20% teurer als PVC/PE – in der Regel vom Hersteller zu verschweißen FPO (Flexible Polyolefine) TPO (Thermplastische Polyolefin) (1, 1,5 mm) (14-17 e) – – – – relativ umweltfreundlich recyclebar stark belastbar kann auf der Baustelle verschweißt werden – teuerste Folie – mit Vliesarmierung wenig geschmeidig ECB (Ethylen-CopolymerisatBitumen) (2 mm) (11-13 e) – relativ umweltfreundlich – recyclebar – kann auf der Baustelle verschweißt werden – mit Vliesarmierung wenig geschmeidig Bitumierte Folien – – keine Vorteile gegenüber den Alternativen – – – – GfK 25 e** – – – – – Einbauverfahren aufwändig und teuer (75 bis 100 e fertiger m2) – gesundheitsschädliche Lösungsmittel beim Einbau – schlecht zu entsorgen Fertigbecken 0,30-0,50 e/l Mineralische Dichtungen – Tonlagen Tonelemente 16-25 e Bentonit-Matten Bentonit-Pulver 5-22 e Betondichtungen alle beliebigen Größen und Formen möglich keine Nähte und Falten stabil und dauerhaft leicht zu reparieren – – – – – – – – – – – natürlicher Bodenanschluss möglich natürliche Ausstrahlung unterschiedliche Standorte Nährstoffbindung leichtes Recycling Ausgleich von Temperaturextremen schwer zu verlegen (PVC) nur bei warmem Wetter zu verarbeiten Reparaturen schwierig nur vom Hersteller zuverlässig zu verschweißen nur bei warmem Wetter zu verarbeiten teuer hohes Gewicht geringe Wurzelfestigkeit geringe UV-Beständigkeit teuer sperrig im Transport kein gestalterischer Spielraum schlecht zu integrieren aufwändiger Einbau – kein einheitliches Regelwerk – schwierig zu verarbeiten – Wasserstandsschwankungen möglich – – – – – – teuer aufwändiger Einbau hohes Gewicht ökologisch nur sinnvoll, wenn Abbau in der Nähe empfindlich gegenüber Trockenfallen/Frost Böschungen von 1:3 (18°) dürfen nicht überschritten werden – Reparatur von Rissen praktisch nicht möglich – nur bei bindigem Unterboden sinnvoll – starke Auflastschicht notwendig – nach Herstellerangaben zum Teil senkrechte Becken möglich – teuer (billiger als Tonfertigelemente) – umfangreiche Erdbewegungen – starke Auflastschicht notwendig – senkrechte Becken mit entsprechender Statik möglich – – – – – teuer aufwändiger Einbau (Armierung, Schalung) WU-Fachmann auf der Baustelle erforderlich empfindlich gegen Sackung, Schrumpfung und Eisdruck Poren sind schwer zu dichten * Bis auf Fertigbecken Preise inkl. MwSt. pro m2;; ** Preis nur für Laminatmaterialien ohne Betonuntergrund; *** Preise ohne Vlies 34 29/2002 nehmend Konkurrenz durch andere Materialien. PVC lässt sich leicht verarbeiten und kann relativ problemlos auch nachträglich durch Kleben gedichtet werden. Weichmacher und Schwermetallverbindungen sorgen für Flexibilität und Stabilität. Auf cadmiumfreie Ware sollte geachtet werden. ➜ PE-Folien: Polyethylen zeigt viele Eigenschaften, die im PVC durch bestimmte Zuschlagsstoffe herbeigeführt werden müssen. Ein Grund, weshalb der Kunststoff als ökologisch unbedenklicher angesehen wird als PVC. Verwendet wird der Kunststoff in zwei Formen, nämlich als LDPE, Polyethylen niederer Dichte und HDPE, Polyethylen höher Dichte. PE ist grundsätzlich steifer als PVC und ist anfälliger gegenüber mikrobiologischen Angriffen. Der Hauptnachteil ist schwierige Reparatur undichter Folien. Flicken aus Kautschuk weisen ein anderes Dehnverhalten auf, so dass Risse an der Schweißstelle vorprogrammiert sind. ➜ EPDM-Folien: Schon seit einiger Zeit werden Produkte aus Synthese-Kautschuk als langlebige und ökologisch sinnvolle Alternativen zu PVCund PE-Folien gehandelt. Diese Folien waren früher um ein Mehrfaches teurer als PVC-Folien. Dieser Preisnachteil ist aber weitestgehend abgeschmolzen, so dass heute noch Mehrkosten von circa 20 Prozent gegenüber dem PVC zu Buche schlagen. Beim Kauf ist darauf zu achten, dass es sich 29/2002 wirklich um EPDM (EthylenProphylen-Dien-Ter-Polymer) und nicht um den chemisch weniger stabilen Butyl-Kautschuk handelt. EPDM-Bahnen können auf der Baustelle durch einen Klebefilm oder mit einem speziellen Tape in Verbindung mit Haftgrund („Primer“) verbunden werden. Aufgrund des gesunkenen Preises beginnen sich EPDMFolien auch im privaten Bereich durchzusetzen. Einige Anbieter setzen beim Bau von Schwimmteichen auf Kautschuk. ➜ TPO/FPO-Folien: Der Grundstoff für diese Dichtungsbahnen sind flexible Polyolefine. TPOs/FPOs kommen ohne Lösungsmittel aus und sind chemisch sehr beständig. Sie sind resistent gegen Mikro- Oben: Gfk ist teuer, ermöglicht aber besondere Gestaltungen Links: FPO-Folie gewinnt bei Badeteichen an Bedeutung organismen, Temperaturextremen und gegenüber Alterungsprozessen. Die Folien gelten als ökologisch unbedenklich und lassen sich recyclen. Nahtverbindungen werden durch Heißluftverschweißung mittels Schweißautomaten und Handschweißgeräten hergestellt. FPO-Folien sind sowohl beim Schwimmteichbau als auch im Teichbau im Kommen. Für den Schwimmteich sind die Folien in der Regel mit ei- ner Glasvlieseinlage armiert. ➜ECB-Folien: ECB ist ein thermoplastischer Kunststoff, der 1968 von der BASF AG als Lucobit entwickelt wurde. Seitdem ist der Werkstoff immer weiter verbessert worden. Der bewährte Kunststoff kann auf der Baustelle mit Heißluft oder Schweißgerät verbunden werden und weist einen sehr hohen Nahtfügefaktor auf (das heißt die Bahn reißt eher mitten in der Fläche als an der 35 TEICHBAU Naht), ECB ist hoch reißfest und sondert keine giftigen Stoffe ins Wasser ab. Der Kunststoff ist etwas preiswerter, als FPO. Fertigbecken Fertigbecken aus Kunststoff sind nur in den wenigsten Fällen eine ernsthafte Alternative zu Folien- oder GfK-Teichen. Auf der einen Seite gibt es lagermäßig nur Becken mit einem Volumen bis 6000 l, zweitens ist eine gestalterische Einbindung in den Garten äußerst schwierig. Oft sind die Ränder viel zu steil ausgebildet. Das Becken muss außerdem sehr sorgfältig eingebaut werden, so dass es in Waage und ohne Hohlräume liegt. Sackungen können zu Gewichtsverlagerung und zum Reißen des Beckenrands führen. Für bestimmte Einsatzbereiche (zum Beispiel architektonische Becken) können Fertigbecken aber durchaus eine Alternative sein. Sonderanfertigen sind möglich, aber teuer, weil zusätzlich Formkosten dazukommen. Kleine Becken bestehen zumeist aus PE, größere aus GfK. Dabei sind laminierte (also in Schichten verarbeitete) Becken stabiler als solche, die im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Becken aus Spritzguss müssen für die gleiche Stabilität größere Wandstärken aufweisen. Oft werden billigere PEBecken als GfK-Produkte verkauft. Glasfaser und Syntheseharz Der Einsatz von Glasfaserverstärktem Kunststoff ist um ein Mehrfaches teurer, wie der Bau von Folienteichen. Dafür bietet das Material Vorteile, die kein anderes Abdichtungsmaterial aufweist. Je nach Schichtstärke ist das GfK beliebig belastbar. Ohne Faltenwurf lassen sich freie Formen gestalten und auch die Randgestaltung wird nicht durch umgeschlagene Folien beeinträchtigt. 36 Der verhältnismäßig hohe Preis kommt durch die Materialkosten für das Polyesterharz sowie den hohen Arbeitsaufwand für das Laminieren zustande. Das 3-Komponentenmaterial (Harz, Beschleuniger, Härter) wird schichtweise zusammen mit Glasfasermatten auf den mit Beton tragfähig fixierten Untergrund aufgetragen. Der Haftgrund wird mit einer Grundierung auf PU-Basis fixiert. Das fertige Laminat wird mit einem so genannten „Top Coat“ versiegelt. Dieser kann farblich variiert werden. Die fertige Schicht ist etwa 2 bis 3 mm stark. Reparaturen an bestehenden Teichanlagen lassen sich ohne größere Umstände jederzeit durchführen. Dafür wird die Umgebung der Leckstelle aufgerauht, mit getränkten Glasfasermatten belegt und anschließend neu versiegelt. Der Unterbau muss gründlich verdichtet werden, damit es nicht zu Setzungen kommt. Tonminerale halten dicht Der Wunsch der Kunden nach natürlichen Abdichtungen ganz besonders vor dem Hintergrund der Marktführerschaft des in Verruf geratenen PVCs hat mineralische Abdichtungen gefördert. Besonders in der freien Landschaft lassen sich so Gewässer mit Bodenanschluss schaffen, deren Wasserspiegelschwankungen sie natürlichen Gewässern noch ähnlicher macht. Für den Gartenteich sind solche Abdichtungen nur bedingt geeignet, da größere Wasserspiegelschwankungen kaum akzeptiert werden. Außerdem werden große Grundflächen benötigt, weil besonders bei Ton wegen geringer Böschungsneigung sehr flache Ufer ausgebildet werden müssen und optimalerweise schweres Gerät zum Verdichten zum Einsatz kommt. In der ökologischen Bilanz stehen sich positive und negative Parameter gegenüber. Positiv ist die problemlose Entsorgung der Materialien. Die Bezugsquellen Aguaplan Held GmbH Gottlieb-Daimler-Straße 5–7 75050 Gemmingen Telefon 0 72 67/91 26-0 Fax 0 72 67/6 06 E-Mail: [email protected] www.aguaplan.de EPDM-Folien Hersteller CHG CHEMIEHANDELS- GES. DUROPLAST MBH Kurfürstendamm 40 - 41 D-10719 Berlin Telefon 030/889 132 32, Fax 882 37 49 E-Mail [email protected] www.chg-duroplast.de Harze und Glasfaser Händler Folien Drewke GmbH & Co. Borsigstraße 17 c 42551 Velbert Telefon 0 20 51/2 10 49 Fax 0 20 51/2 42 01 E-Mail: [email protected] www.foliendrewke.de PVC Hersteller H. Diekmann GmbH & Co. KG Zum Hämeler Wald 21 31257 Lehrte-Arpke Telefon 0 51 75/3 01-0 Fax 0 51 75/3 01-32 E-Mail: [email protected] www.dia-diekmann.de Tonelemente Händler Hertalan GmbH Am Blaufuß 40 46485 Wesel Telefon 02 81/3 00 80 73 Fax 02 81/3 00 80 74 E-Mail: [email protected] www.hertalan.de EPDM Hersteller Kirchner Garten- & Teich GmbH Espenschieder Weg 1 65321 Heidenrod-Dickschied Telefon 0 67 75/96 98-0 Fax 0 67 75/96 98-15 Bau von GfK-Teichen Ausführungsbetrieb Köster Bauchemie GmbH Dieselstraße 3–10 26607 Aurich Telefon 0 49 41/97 09-0 [email protected] www.koester-bauchemie.com ECB Hersteller Kruk Kunststoffe GmbH Dieselstraße 5 37235 Hessisch Lichtenau Telefon 0 26 71/9 12 30, 0 56 02/80 99-0 Fax 0 26 71/9 12 90 E-Mail: [email protected] www.kruk.de Fertigbecken GfK Hersteller LANGE + Ritter GmbH Dieselstraße 25/1 70839 Gerlingen Telefon 071 56/20 06-0 Fax 071 56/20 06-6 e-Mail [email protected] www.lange-ritter.de Harze und Glasfaser Händler Max Frank GmbH & Co. KG Mitterweg 1 D-94339 Leiblfing Telefon 0 94 27/1 89-0 Fax 0 94 27/15 88 E-Mail: [email protected] www.maxfrank.de Bentonit-Matten FraDimat Hersteller 29/2002 Odenwald-Chemie GmbH Ziegelhäuser Straße 25 69250 Schönau Telefon 0 62 28/88-0 Fax 0 62 28/88-194 E-Mail: [email protected] www.odenwald-chemie.de ECB, FPO Hersteller Re-natur GmbH Charles-Roß-Weg 24 24601 Ruhwinkel Telefon 0 43 23/90 10-0 Fax 0 43 23/90 10-33 E-Mail: [email protected] www.re-natur.de PE, PVC, FOP Händler SaarGummi GmbH Eisenbahnstraße 24 66687 Wadern-Büschfeld Telefon 0 68 74/69-0 Fax 0 68 74/69-248 E-Mail: [email protected] www.saargummi.de EPDM Hersteller Sarnafil GmbH Kapellenstraße 7 85622 Feldkirchen Telefon 0 89/9 91 45-0 Fax 0 89/9 91 45-112 E-Mail: [email protected] www.sarnafil.de PVC, FPO Hersteller Sika-Trocal GmbH Postfach 1764 53827 Troisdorf Telefon 0 22 41/85-2532 Fax 0 22 41/85-2439 E-Mail: [email protected] www.sika-trocal.com PVC, ECB, FPO Hersteller Dichtungen mit Tonelementen sind aufwändiger als Bentonitdichtungen ton/USA) wird als Pulver zum Einarbeiten, als Fertigmischung oder in Form von Matten angeboten. Es dichtet durch die Quellwirkung der Minerale (mehrschichtige Moleküle). Die Verarbeitung ist mit großen Erdarbeiten verbunden, denn die mit Bentonit angereicherten Schichten werden mit einer kräftigen Abdeckschicht versehen. Betonit besteht aus unterschiedlichen Tonmineralen wie Montmorillonit, Kaolinit und Illit. Die Zusammensetzung kann wie die Qualität des Bentonits sehr unterschiedlich sein. Neben ihrem Quellvermögen besitzen Tonminerale eine unterschiedlich starke Fähigkeit, Nährstoffe zu speichern. Die Verarbeitung von Bentonit-Pulver (Mix-in-Place-Verfahren) stellt hohe Anforderungen an den Anwender, da die Bodenfeuchtigkeit optimal eingestellt sein muss um die richtige Procterdichte zu erreichen. Deshalb empfielt sich der Einsatz von Fertigmischungen und Mattenware. Betonite lassen sich problemlos recyclen. Der Hersteller des Produkts Dernoton weist darauf hin, dass das Material als Bodenhilfsstoff eingesetzt werden kann. Boden aus Beton Bilanz verschlechtert sich, wenn die Parameter Abbau und Transport des Dichtungsmaterials in die Rechnung einbezogen werden. Mineralische Dichtungen werden bisher nicht von Regelwerken erfasst. Schon im Vorfeld müssen Erwartungen und Ziele deshalb vertraglich klar gefasst werden. ➜ Ton: Die Dichtung von Tonteichen erfolgt in der Regel durch Tonfertigelemente. Diese werden auf einem vorbereiteten Planum ausgelegt und verdichtet. Eine Auflageschicht aus Sand und Kies 29/2002 schützt die Tonschicht vor Beschädigung, Auflösung und Austrocknung. Das Aufbringen von Tondichtungen auf schwach bindigen Böden mit starkem Wasserabzug ist nicht sinnvoll, da das Material austrocknen kann. Eine gewisse Wasserhaltekapazität des Unterbodens ist Voraussetzung für die erfolgreiche Anlage eines Tonteichs. Einmal entstandene Trockenrisse oder Frostbeschädigungen sind kaum zu reparieren. ➜ Bentonit: Die Tonmineralmischung Bentonit (nach dem ersten Fundort, Fort Ben- Das Abdichten von Wasseranlagen mit Hilfe von Stahlbeton war in der Vergangenheit weit verbreitet. Ganz besonders architektonische Wasserbecken wurden aus Beton gegossen und zum Teil mit Bitumen abgedichtet. Mit Einführung der PVC-Folie sind gegossene Teichanlagen aus der Mode gekommen. Auf der einen Seite ist die Anlage von Becken aus WU-Beton (wasserundurchlässigem Beton) sehr aufwändig, da bei senkrechten Wänden zusätzlich eine zweiseitige Schalung erforderlich wird und die Verarbeitung einen Fachmann für WU-Beton auf der Baustelle erfordert, auf der anderen Seite drohen den unflexiblen Betonwänden Schäden durch Eisdruck. Sicher sind daher nur Becken mit einer Wandneigung von unter 30 %, beziehungsweise mit sorgfältig bemessener Armierung und Ausstattung mit Dehnfugen. Um architektionische Wasseranlagen, zum Beispiel rechteckige Becken zuverlässig zu dichten, werden die Beckenwände aus Stahlbeton oder Kalksandstein oft mit Folie oder GfK überzogen. Der Eisdruck darf bei der Statik der Anlagen keinesfalls unterschätzt werden. Für kleinere Wasserbecken bieten sich als Alternative auch Fertigbetonbecken an. Bei nicht senkrechten Betonbecken können Sackungen im Untergrund selbst bei armierten Ausführungen zu Rissen und damit zur Undichtigkeit führen. Wer die Wahl hat..... ...hat also weiterhin die Qual. Gerade bei kleineren Teichen ist das Angebot an unterschiedlichen Abdichtungsmaterialien groß. Das Material sollte unter Berücksichtigung der Kundenwünsche, der Standortbedigungen und der Anforderungen an das Gewässer ausgewählt werden. An Folie führt nach wie vor kaum ein Weg vorbei. Es muss aber schon lange kein PVC mehr sein. Und für sehr große Teiche mit schwankendem Wasserspiegel können mineralische Dichtungen die sinnvollste Alternative sein. In der freien Landschaft sind mineralische Dichtungen ohnehin erste Wahl. Text Tjards Wendebourg Bilder: Diekmann (1), Kirchner (2), Sarnafil (1) 37