Umweltstation Schullandheim Nienstedt
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Umweltstation Schullandheim Nienstedt
Umweltstation Schullandheim Nienstedt Jahresbericht 2012 Bildung für nachhaltige Entwicklung bedeutet für uns … … mit unseren Gästen gemeinsam den Müll zu reduzieren und Wertstoffe zu trennen, um Ressourcen zu schonen. …Strom aus regenerativen Energiequellen zu beziehen und dieses mit den Kindern zu thematisieren. ... saisonale und regionale Produkte anzubieten und mit den Kindern gemeinsam Mahlzeiten zuzubereiten. … die Naturverbindung unserer Gäste zu stärken und das Wissen um ökologische Zusammenhänge durch praktische Erfahrungen zu verankern. … den Kindern verantwortungsvollen Konsum vorzuleben und ihnen zu ermöglichen, diese Beispiele auf ihre eigene Lebenswelt zu übertragen und einen Beitrag zum Erhalt unserer Erde zu leisten. … das soziale Miteinander auf einer Klassenfahrt in den Mittelpunkt zu stellen. … Lehrerinnen und Lehrer für unsere pädagogischen Projekte zu begeistern und fortzubilden. … unsere Projekte aus den vier Perspektiven Ökonomie, Ökologie, Soziales und Kultur zu betrachten. Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Schullandheim Nienstedt/ Deister: Jahresbericht der Umweltstation 2012 Die Umweltstation ist an das Schullandheim Nienstedt /Deister des Gymnasiums Leibnizschule Hannover angegliedert. 1. Vorsitzender des Trägervereins ist der Schulleiter Kurt Veith, mit Koordinierungsaufgaben ist StD. a. D. Erhard Beutel beauftragt. Studienrat Jörg Neumann ist für die pädagogische Arbeit zuständig und betreut jeweils zwei Freiwillige im Ökologischen Jahr (FÖJ), die jährlich wechseln. Familie Knittel leitet das Heim. Sie sind als Heimeltern im Haus und in der Küche tätig. Das Leitbild der Umweltstation lautet: Bei aller Liebe zur Natur steht der Mensch bei uns im Vordergrund. Die thematischen Schwerpunkte werden zunehmend auf eine Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgerichtet, unter anderem im Zusammenhang mit Natur- und Wildnis pädagogik: Survivalprojekt, Wildtierprojekt, Projekt Leben in Kreisen, Indianer, Gewässeruntersuchung und Teamtraining. An diesen halbtägigen Programmen nahmen im Jahr 2012 17 Grundschulklassen mit 343 Schülern teil, 16 Gymnasialklassen mit 458 Schülern, 4 IGS- Klassen mit 100 Schülern, 1 Konfirmandengruppe mit 22 Schülern, 1 KiTa mit 24 Kindern, 1 Kindergartengruppe mit 14 Kindern und an sieben Tagen die NAJU -Ortsgruppe Bad Münder mit 29 Kindern. Daraus ergeben sich insgesamt 49 Klassen / Gruppen und 1026 Kinder und Jugendliche. Die didaktische Umsetzung gelingt durch die Methoden des Entdeckenden Lernens, des Eigenverantwortlichen Lernens, der Teamarbeit und –entwicklung, durch Naturerfahrungen, Originalbegegnungen, Flow Learning nach J. Cornell und Coyote Mentoring (Natur- und Wildnispädagogik). Im Jahr 2012 sind besonders die neuen Materialien und Projekte zu den drei Wochenthemen zu nennen. Unter BNE- Gesichtspunkten stützen sie sich auf die Natur- und Wildnispädagogik und sind auch als Materialien für Lehrerinnen und Lehrer zugänglich. Besonders zu erwähnen ist hier das Wildschweinprojekt .-+ Des Weiteren wurde eine Haus-Info – CD 2012 mit Informationen zu allen Projekten aktualisiert. Diese CD wird auch zur Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Hierauf befindet sich eine Infoseite zu BNE im Schullandheim und in der Umweltstation. Die Umweltstation kooperiert mit der NABU-Ortsgruppe Bad Münder, mit Frank Kornprobst (Lehrer für Instinktives Bogenschießen), dem Waldkindergarten Feggendorf, dem Kindergarten Nienstedt, der Gehegeschule Wisentgehege Springe, dem Besucherbergwerk Barsinghausen, mit Ralf Weidner (Revierförster), der AG Niedersächsischer Schullandheime und der Biogasanlage Eimbeckhausen. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit hat sich die Umweltstation mit drei Projekten auf der Didacta in Hannover auf dem Stand der Schullandheime präsentiert. Für das Jahr 2012 hatte sich die Umweltstation als Ziel gesetzt, das Netz mit den lokalen Kooperationspartnern auszubauen und eine Fortbildung für eine elementare Natur- und Wildnispädagogik anzubieten. Die BNE- Wochenprojekte und das Wildschweinprojekt sollten im Hinblick auf BNE bearbeitet und eine Fortbildung der FÖJlerinnen für einen eigenverantwortlichen Einsatz mit Lerngruppen und eine Erweiterung unseres Programms zur Streuobstwiese durchgeführt werden Beinahe alle Ziele konnten umgesetzt werden. Als besondere Erfolge für das Jahr 2012 können wir die kontinuierlich gute Mitarbeit der FÖJler nennen. Durch die Mitarbeit der Freiwilligen konnte in der Trägerschule der Deutsche Aktionstag zur Nachhaltigkeit begangen werden. Die BNE- Arbeit in der Umweltstation wirkt sich auf die Trägerschule positiv aus. Es fand eine Fortbildung zum Bereich Natur- und Wildnispädagogik statt, die die Zusammenarbeit mit dem Waldkindergarten und dem örtlichen Kindergarten gefestigt hat. Das Wildschweinprojekt verbindet erfolgreich die Themen Natur und Konsum und hat viele Schüler und Lehrer sich kritisch mit dem eigenen Essverhalten auseinandersetzen lassen. Als Zielvereinbarung für das Jahr 2013 haben wir uns die Projektentwicklung und Erprobung für zwei weitere Themen vorgenommen. Dieses sind zum einen das Thema Wolf im gesellschaftlichen Spannungsfeld, zum anderen das Thema nachwachsende Rohstoffe, welches wir durch die Besichtigung einer Biogasanlage lebendig werden lassen wollen. Ein Hauptaugenmerk legen wir auf die Gestaltung einer neuen Homepage für das Landheim und die Umweltstation, um so unsere vielfältigen Materialien und Projekte besser zugänglich zu machen www.schullandheim-nienstedt.de Auf den folgenden Seiten finden Sie eine - Fotodokumentation zu zwei BNE -Wochenthemen - Infoseite zu BNE in Schullandheim und Umweltstation - Lehrermaterialien zu den BNE- Wochenprojekten und Darstellung der vier Dimensionen gez. Jörg Neumann Lehrkraft in der Schullandheim-Umweltstation Nienstedt/ Deister Lehrerinfo zum Wochenprojekt Survival (Projekt für Bildung für nachhaltige Entwicklung) Dimensionen nachhaltiger Entwicklung in diesem Projekt: Ökologie Ökonomie * Giftige und essbare Pflanzen * Wildtiere: Lebensweise und Spuren * Hölzer verschiedener Baumarten * Ökologische Zusammenhänge * Frühgeschichte des Menschen * Wert von Wildpflanzen * Wert von Natur * Wert der Biodiversität * Kosten- Nutzen-Vergleich von Wildund Kulturpflanzen Survivalprojekt Kultur und Politik * Naturvölker die im Einklang mit Natur leben * Naturverbrauch und Konsum * Archeotechniken * Menschenrechte Soziales * Entfremdung von Natur * Gruppenerlebnis / Teamarbeit * persönliche Grenzerfahrungen * Solidarisierung für Naturvölker Das Survivaltraining hat seine Stärke in der Schülermotivierung. Wenn es um das eigene Wohlbefinden oder gar Überleben geht, wird es plötzlich interessant zu wissen, wie ich ein Feuer entzünden kann, giftige von essbaren Pflanzen unterscheiden kann oder im Wald übernachten kann. Das Thema hat seinen Reiz aber auch in der Einbeziehung der Schülernatur. Jeder Mensch hat seine persönlichen Grenzen und Ängste im Umgang mit der Natur. Diese zu erfahren, Grenzen zu erweitern und sich selbst und die Natur dabei kennen zu lernen schulen die Selbst-, Sozial- und Sachkompetenz. Dabei geht es neben der Selbstwahrnehmung auch um Empathie für Mitschüler. Wie sind meine Grenzen und die der anderen? Hiermit verantwortungsvoll umzugehen und zu kooperieren ist ebenfalls ein Lernziel. Durch ein Leben aus der Natur entsteht eine Wertschätzung für Tiere, Pflanzen und Menschen. Natur bekommt einen Stellenwert. Ein Blick zu den Survivalkünstlern, nämlich den Eingeborenen-Kulturen in den letzten unberührten Landstrichen unserer Erde, legt den Grundstein für ein Engagement für eine nachhaltige Lebensweise, zum Erhalt der Natur und der Kultur indigener Völker. Diese Woche basiert auf den Methoden der Natur- und Wildnispädagogik. Ablauf: Die Gestaltung der Woche hängt von den Interessen der Schüler und Lehrer ab. Es können Neigungsgruppen gebildet werden, die sich über mehrere Tage zu einem Thema beschäftigen, dieses vertiefen und den anderen Gruppen präsentieren. Einige Standardthemen haben sich in Abhängigkeit zur Altersstufe bewährt, die wir hier vorschlagen. Aktion 1: Nahrung aus der Natur Je nach Jahreszeit bietet der Wald verschiedene Köstlichkeiten. Spannend ist dieses Thema, da es durch den Magen geht, die Schüler also ihre selbst bestimmten, gesammelten und zubereiteten Speisen essen. Marmelade gibt es zum Frühstück, Kräuternudeln zum Mittag, Kräutertee am Lagerfeuer und Kräuterpfannkuchen so nebenbei. In unserem Backhaus können alle Kräuter auch in Brote oder Baguette eingebacken werden. In dieses Thema fließen Denkanstöße zur bewussten Ernährung ein. BIO - Produkte und Saisonale Lebensmittel sind weitere Gesichtspunkte. Spiele: Walddomino, -memory, - mandala. Material: Marmeladengläser, Gelierzucker, Nudelmaschinen, Teefeuerkessel, Backzutaten Aktion 2: Feuer Feuer motiviert. Feuer brauchen wir zum Kochen, zum Wärmen und für die Gruppenatmosphäre. In verschiedenen Schwierigkeitsstufen lernen die Kinder Feuer zu entzünden: Ein Streichholz, mit Feuerstein und Feuer bohren. Die Naturmaterialen und das Holz bietet der Wald. Wir lernen also zwangsläufig den Wald kennen, wenn wir Zundermaterial und trockenes Holz suchen. Material: Arbeitsblätter zum Feuer, Feuer-Beutel Aktion 3: Scoutwissen In dieses Thema fallen die Aktionen Schleichen, Spuren lesen, Wissen über Tiere, Jagd und Bogenschießen. Spiele hierzu sind Schnitzeljagd mit Naturmaterialien, Luchs und Reh, Blind und Barfuß. Spuren können als Gipsabdrücke mitgenommen werden. Material: Augenbinden, Seil, Gips, Der Trainer für Instinktives Bogenschießen, Frank Kornprobst, führt in die Geschichte und Praxis des Instinktiven Bogenschießens ein. Dafür steht in der Nachbarschaft des Landheims ein großer, wilder Garten zur Verfügung (10 min. Fußweg). Leitung: Frank Kornprobst Trainer- Instinktives Bogenschießen / Archery Akademie JULEICA Jugendleiterausbildung Kosten: 2 Stunden: 60,- € für 12 Personen Bögen, Pfeile und Schutzkleidung werden gestellt Anmeldung: 05042/89114, [email protected] Aktion 4: Waldübernachtung Der Grund, weshalb sich Kinder vor einer Waldübernachtung gruseln, sind die Vorurteile, die sie unreflektiert aus den Medien über den Naturraum übernommen haben. Angst macht außerdem das, was man nicht genau kennt. Um diese Ängste abzubauen und eine Vertrauen in die Natur aufzubauen, machen wir zur Vorbereitung der Übernachtung verschieden Aktionen. Sie alle dienen dazu, den Wald und seine Bewohner besser kennen zu lernen und so reale Gefahren einschätzen zu können. Damit die Nacht ein Genuss wird, gibt es vorher auch Schlafsackkunde, so dass jeder warm und trocken am Morgen aufwacht. Spiele: Sitzplatz, Blind und Barfuß, Laubhüttenbau, Verstecken Material: Schlafsack und Isomatte, Augenbinden Tagesaktion Am Donnerstag kann eine Tagestour durchgeführt werden, die mitten in den Deister, zu einer Quelle oder einem Aussichtspunkt führt. Auf dem Weg können verschiedene Aktionen stattfinden. Alternativ können die Themen der Vortage vertieft und den Klassenkameraden präsentiert werden. Lehrerinfo zum Wochenprojekt Leben in Kreisen (Projekt für Bildung für nachhaltige Entwicklung) Dimensionen nachhaltiger Entwicklung in diesem Projekt: Ökologie Ökonomie * Entdecken von Wasserlebewesen * Bestimmung der Wasserqualität * Den Wasserkreislauf erfahren * Stoffkreisläufe entdecken * Kosten für die Aufbereitung / Transport von Trinkwasser * Der Wert von Wertstoffen * Erkundung des Recyclinghofs Leben in Kreisen Kultur und Politik * Gewässerschutz * Wasserverbrauch in anderen Kulturen * Wegwerfgesellschaft Soziales * Gemeinschaftsaufgabe sauberes Trinkwasser * Müllsammelaktion * Konsum und Müll * Verhalten bewusst machen und ändern Ablauf: Die vier Aktionen werden am Dienstag und Mittwoch für je einen halben Tag durchgeführt. Am Donnerstag kann eine Ganztagesexkursion durchgeführt werden. Die vier Halbtagesaktionen können folgenden Ablauf haben: Aktion 1: Wasserkreislauf 1. Exkursion zum Bach und in den Wald 2. Aufsuchen einer Quelle 3. Wasserprobe nehmen. Woher kommt unser Trinkwasser? 4. Was tun wir für die Sauberkeit von Landschaft und Gewässern? 5. Bau eines Natur-Wasserfilters. 6. Kreislaufspiel zum Wasser. Material: Arbeitsblätter zum Wasserkreislauf. PET-Flaschen für Wasserfilter. Aktion 2: Leben im Wasser 1. Szenario Gewässerverschmutzung 2. Tiere im Bach keschern 3. Tiere mit Stereolupen untersuchen und bestimmen 4. Wasserqualität anhand der Artenzusammensetzung bestimmen. Material: Kescher, Lupen, Schalen etc., Arbeitsblätter. Aktion 3: Stoffkreislauf im Wald 1. Erkunden des Waldes. Untersuchung des Waldbodens. 2. Laubstreuuntersuchung per Lupe. 3. Stoffkreislauf im Wald anhand des Kreislaufspiels. 4. Spiel Waldbodendomino. Material: Handlupen, Schalen, Arbeitsblätter. Aktion 4: Recycling-Kreislauf 1. Kreisläufe von Wertstoffen (Arbeitsblatt Kreislauf und Abfallwege) 2. Abfallcheck Landheim (Arbeitsblatt) 3. Mülltrennung des eigenen Mülls (Protokoll) 4. Bauen mit Müll, Papier schöpfen. Material: eigener Müll, siehe Klammern, Bauanleitung Auto Exkursion Recyclinghof Tageswanderung über den Deister, Rückkehr per Bus (etwa 2 Euro/Schüler). Der Recyclinghof in Barsinghausen (Tel.: 05105 9868, Absprachen bitte in Eigenregie) bietet: - Kennen lernen des Recyclinghofes und der Wertstoffe - Demontage von Sperrmüll (max. 30 Schüler) - Papier schöpfen (für kleinere Gruppen) Wahlweise kann anstatt dieser Tagesexkursion - eine Halbtageswanderung in den Wald gemacht werden, und in Kooperation mit der Gemeinde Nienstedt oder dem NABU Waldstücke und Gewässer von Abfall befreit werden. Weitere Ideen zur Themenwoche: - Legen eines Waldmandalas - Lieder zum Kreislauf - Kompost und Boden (Aktivkiste Agenda 21) - Schwerpunkt Papier ( Papierwende Agenda 21) Lehrermaterial zum Wochenprojekt Wildtiere (Projekt für Bildung für nachhaltige Entwicklung) Dimensionen nachhaltiger Entwicklung in diesem Projekt: Ökonomie Ökologie * Einheimische Wildtiere Lebensweise und Spuren * Ökosystem Wald – Wechselwirkungen zwischen Tieren, Pflanzen und Menschen * Auswirkungen der Jagd/Massentierhaltung auf das Ökosystem * Fleischkonsum und Weltklima * Wald: Nutzwald versus ursprünglicher Wald * Vergleich von konventionell und biologisch erzeugtem Fleisch und Wildbret * Schäden in Forst und Landwirtschaft durch Wildtiere Wildtierprojekt Kultur und Politik * Esskultur - Ernährung in verschieden Kulturen * Mensch und Tier – kulturell geprägtes Verhältnis * Luchs, Wolf und Bär – große Beutegreifer in der Kulturlandschaft * Jagd im Spannungsfeld von Naturschutz und Trophäenjagd Soziales * Naturerleben mit allen Sinnen * Teamerlebnis - Spiele im Wald * Bewusste Ernährung - woher kommt mein Essen? * Artgerechte Tierhaltung versus Massentierhaltung * Fleischkonsum – gesellschaftliche Auswirkungen * Massentierhaltung – gesundheitliche Auswirkungen Dieses Wochenprojekt bringt den Kindern die Tiere des Deisters näher. Auf Waldexkursionen entdecken sie Originalspuren, wie Trittsiegel, Fraßspuren, Tierhaare und Tierbauten. Anhand von Originalteilen, wie Geweihen, Schädeln, Fellen und Federn erweitert sich die Erfahrung zu den Wildtieren. Das Lernen findet schwerpunktmäßig im Wald statt. Ein toller Abschluss wäre am Donnerstag eine Fahrt ins Wisentgehege, um den Tieren dann schließlich Auge in Auge gegenüber zu stehen. Neben dem Kennenlernen der Tierarten, ihrer Spuren und Lebensweise, möchten wir den Focus auch auf gesellschaftliche Dimensionen lenken. Denn in der Natur entdecken wir auch Wildschäden an den Bäumen (durch Rot- und Rehwild) oder Ernteschäden auf den Feldern (durch Wildschweine). Wir sehen Hochsitze von Jägern und finden Tierknochen oder andere Tierspuren. Und nicht zuletzt finden wir Spuren von Tieren auf unseren Tellern, da sich die Wenigsten von uns vegan ernähren. Diese Zusammenhänge möchten wir auf einfühlsame Weise bewusst machen. Unsere kleinen Schweine, Frida und F203, nehmen die Kinder dabei mit auf eine anschauliche Reise zu unseren Wild- und Haustieren. Der Themenbereich ermöglicht vielfältige Aktivitäten, wie z.B. das Auffinden von Originalspuren, der Beurteilung von Fraßschäden, dem Gespräch mit örtlichen Jägern oder Bauern und letztlich dem Reflektieren der eigenen Leitbilder. Aktion 1: Wildschwein Unter sachkundiger Führung werden Suhlen, Wildwechsel und Malbäume rund ums Schullandheim aufgesucht. Dort kann erkundet und erforscht werden. Durch kleine Rätsel und Spiele erfahren die Kinder viel zum Leben der Tiere. Gute Klauenabdrücke können wir mit Gips ausgießen und mit nach Hause nehmen. Im Wald finden wir auch die Spuren weiterer Tierarten. (Spiel: Wolf und Bache). Material: Wildschweinrucksack mit Fundstücken, Arbeitsblätter, Gips, Rührschalen, Förmchen Aktion 2: Dachs Der Besuch der Dachsburg ist für viele Schüler ein besonderes Erlebnis. Dort können die Schüler Spuren finden, die etwas zum Leben der Nachtaktiven verraten. Durch Originalfunde, Spuren und Spiele lernen die Schüler das Tier kennen (Siehe auch Dachs-Info-Datei). Material: Dachsrucksack mit Fundstücken, Augenbinden für Spiel Aktion 3: Wildnissinnesspiele Diese Aktionen sind auf einem eigenen Infoblatt beschrieben, das ebenfalls in diesem Ordner liegt (Siehe Datei Wildnissinnesspiele). Es können Schwerpunkte gesetzt werden, da die Gesamtheit der Sinnesspiele einen halben Tag überschreitet. Material: Rucksack mit Wildnismaterial, Seil, Kräuter, Augenbinden, Lehrerinfoblatt Aktion 4: Frischling und Ferkel Zuerst lernen die Kinder unsere kleinen Schweine kennen, Frieda und F-203. Frieda ist ein Frischling, der im Deister lebt und F-203 ist ein Ferkel in einem niedersächsischen Mastbetrieb. Die Sympathie der Kinder ist beiden Schweinen gewiss und so machen wir uns gemeinsam auf eine Reise um etwas über ihr Leben zu erfahren. Das Leben eines Frischlings beginnt in einem Wurfkessel im Wald. Dort starten wir unser Spiel, welches den Kindern vier unterschiedliche Geschichten erzählt. Anhand der Geschichten werden die Bereiche Jagd und Massentierhaltung einfühlsam thematisiert und können, je nach Wunsch, vertieft werden. Hierfür liefern wir Fakten um die oft emotional geführte Diskussion auf feste Beine zu stellen. Mit älteren Schülern bietet sich eine Diskussion zum Thema Fleischkonsum und Weltklima an. Material: Spiel F+F, Maskottchen Frieda und f-203, Infos Jagd und Mastbetrieb Tagesexkursion Wisentgehege in Springe Wir empfehlen zu der Wildtierwoche einen Tagesausflug ins Wisentgehege zu unternehmen. Dieses wäre am Dienstag, Mittwoch oder als Abschluss am Donnerstag möglich. Ein Bus der Nienstedter Firma Kühn fährt günstig nach Absprache (Buchung unter 05042/8433). Ein Rundgang im Wisentgehege in Eigenregie kann mit Erkundungsmaterial für Schüler attraktiv gestaltet werden. Per Anforderungsformular können sie Kopiervorlagen in Springe bestellen (Kosten: 4,50 €; Materialsatz 2,- €, zzgl. 2,50 € Versand- und Bearbeitungsgebühr). Das Formular und weitere Infos finden sie im Internet: www.wisentgehege-springe.de/einrichtungen/gehegeschule/index.php Darüber hinaus können sie betreute Aktionen durchführen: Tierworkshops werden vom Waldpädagogikzentrum betreut. Sie dauern etwa 90 bis 120 Minuten und sollten mindestens 8 Wochen vorher gebucht werden (Kosten: 1,50 € /Schüler). Themenbeispiele: - Wildschwein – ein Bewohner des Waldes - Eulen – Besonderheiten in Lebensweise und Fähigkeiten - Fischotter – Anpassung an den Lebensraum Wasser - Etc. Bitte nehmen Sie bei einer Buchung direkt mit dem Waldpädagogikzentrum Kontakt auf: Umweltpädagogin Cornelia Tripke, Tel.: 05041/63914 Sprech- und Bürozeiten: Mo./Di./Do./Fr. 8:30 – 9:30 Uhr und Mi. 13:30 – 16:00 Uhr. Eintrittspreise 2011: Schulklassen 4,50 € /Schüler; 1 Lehrer frei; jeder weitere Erwachsene 8,50 (ab 20 Personen) Infos: www.wisentgehege-springe.de Weitere Aktionen zur Wildtierwoche: - Nachtwanderung zu Eule & Co und Wildansitz in der Dämmerung - Tierfilme schauen (z.B. Das Geheimnis des Salamanders) - Spuren lesen im Sand (von einem echten Tier!) - Das Trüffelschwein: Geruchsrallye Fotodokumentation Wildschweinprojekt