WIR 03_2012n - Genossenschaftsverband eV
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WIR 03_2012n - Genossenschaftsverband eV
3 DAS GENOSSENSCHAFTSBLATT AUS MITTELDEUTSCHLAND Für blühende Gärten und regionale Aktionen im Geno-Jahr 2012 sorgt die RHG Leisnig-Oschatz. Seiten 26 – 27 Dialog Wirtschaftsgespräch und Immobilienkongress • Seiten 6 – 7 Tierwettbewerb Nun hat in Sachsen die Fachjury das Wort • Seite 10 Geno-Jahr Genossenschafts-Troika mit tollem Auftakt • Seite 26 – 27 2012 Hier finden Sie schöne und moderne Wohnungen von 30 bis 75 m² zum Wohnen & Wohlfühlen! STANDPUNKT Spuren in die Zukunft M ehr als zwanzig Jahre nach dem Mauerfall steht das Bürgerengagement in Ostdeutschland in einer eigenen Tradition und weist Besonderheiten auf. Und es hat sich unübersehbar positiv entwickelt. Die Hilfe zur Selbsthilfe – Grundgedanke der Genossenschaften und von den Vereinten Nationen mit dem Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 in bemerkenswerter Weise gewürdigt – trägt dazu bei. Besonders in Mitteldeutschland sind herausragende Projekte und Initiativen entstanden. Ein Beispiel sind die Bürgerstiftungen. Als Modell für zeitgemäße bürgerschaftliche Selbstorganisation stärken Bürgerstiftungen bürgerschaftliches Engagement, aus eigener Kraft, durch private Initiative, Selbstverwaltung und Mitverantwortung. Ihr Credo: „Gemeinsam mehr erreichen“. Kolumne Von Christiane Biedermann, Leiterin Presse und Kommunikation, Aktive Bürgerschaft e.V. Kompetenzzentrum für Bürgerengagement der genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken Seit vor 15 Jahren die ersten Bürgerstiftungen in Deutschland gegründet wurden, haben sie sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Von Halle (Saale) bis zum Landkreis Saale-Rudolstadt, vom Altenburger Land bis in die Region Unstrut-Hainich – in Mitteldeutschland gibt es mittlerweile über ein Dutzend Bürgerstiftungen. Und ihre Entwicklung ist positiv: Die Zahl der Bürgerstiftungen in Ostdeutschland hat sich in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Das wird im „Länderspiegel Bürgerstiftungen“ der Aktiven Bürgerschaft dokumentiert. Ein Beispiel gibt die Bürgerstiftung Weimar. Zwei Frauen, die eine aus dem Osten, die andere aus dem Westen, hatten eine gemeinsame Vision. Bürger schauen nicht mehr zu, wie Kulturstätten und Kindereinrichtungen geschlossen werden. Sie nahmen vor neun Jahren die Dinge selbst in die Hand. Ihr an- Foto: K. Bienert Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Banken bauen das Stiftungsvermögen durch viele, auch kleinere Beträge langfristig auf: durch Spenden, Zustiftungen oder eine eigene Stiftung. Vier von fünf Bürgerstiftungen bundesweit werden allein von ihrer lokalen Genossenschaftsbank unterstützt. Das einmal angelegte Vermögen bleibt in der Region und kommt gemeinnützigen Anliegen dauerhaft zugute. Bürgerstiftungen bieten darüber hinaus Menschen mit Zeit und Ideen ideale Möglichkeiten, sich ehrenamtlich vor Ort zu engagieren, zum Beispiel in den Gremien und bei Projekten. „Als Modell für zeitgemäße bürgerschaftliche Selbstorganisation stärken Bürgerstiftungen bürgerschaftliches Engagement, aus eigener Kraft, durch private Initiative, Selbstverwaltung und Mitverantwortung. Ihr Credo: Gemeinsam mehr erreichen. 3/2012 “ spruchsvolles und zugleich selbstbewusstes Anliegen: „Spuren in die Zukunft legen“. Die Bürgerstiftung Weimar setzt sich heute unter anderem für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ein. So leben in den Plattenbausiedlungen viele ältere Menschen mittlerweile allein und einsam. Während es in der Stadt auch die Jüngeren gibt, die helfen wollen. Die Bürgerstiftung hat das Projekt „Weimars Gute Nachbarn“ gestartet, das Jung und Alt zusammenbringen will. Dabei wird sie unter anderem von der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft Weimar unterstützt, deren Sozialarbeiter die Lebenssituationen der älteren Mieter bestens kennen. Die Ehrenamtlichen erledigen für die Senioren Einkäufe, begleiten sie zu Arztbesuchen, bei Spaziergängen, ins Theater oder besuchen sie und hören einfach nur zu. Erste ehrenamtliche Nachbarschaftshelfer hat die Bürgerstiftung schon gewonnen, erste Partnerschaften zwischen Senioren und Jüngeren sind bereits entstanden. Die Bürgerstiftung Jena feiert im März dieses Jahres ihr zehnjähriges Jubiläum. Stifter, Spender und Ehrenamtliche stehen der Bürgerstiftung zur Seite. (Unter ihnen die Volksbank Saaletal eG, die überdies eine Offensive zur Lehrlingsausbildung mit der Handwerkskammer für Ostthüringen gestartet hat.). Auch bei dieser Bürgerstiftung heißt es „Gemeinsam mehr erreichen“. Mit dem Schatzheber-Projekt „Einhunderttausend (Einwohner) schaffen eine Million“, will die Bürgerstiftung ihr Kapital in den nächsten drei Jahren aufstocken, um mit den Zinserträgen langfristig Kinder aus Jena zu fördern und andere soziale Projekte anzustoßen. Darüber hinaus können auch die ganz Jungen bei der Bürgerstiftung mitmachen. Von Kindergarten, Seniorenheim und Lebenshilfe, über die Bücherei, die Stadtkirche bis hin zum Botanischen Garten sind während des Aktionstages „Thüringer Schülerinnen und Schüler engagieren sich“ am 7. Juni zum fünften Mal Jenaer Schüler mit Mitmach-Aktionen in der Stadt ehrenamtlich aktiv. Bürgerstiftungen bieten jedem die Chance, sich sofort und dauerhaft dort für das Gemeinwohl zu engagieren, wo man seinen Lebensmittelpunkt hat. Wohlgemerkt: Nicht allein, sondern mit anderen. Eben gemeinsam mehr erreichen! 3 INHALT Standpunkt Bürgerengagement heißt, gemeinsam mehr erreichen, weiß Christiane Biedermann, Pressechefin vom Verein Aktive Bürgerschaft grundhaften Straßen-Ausbau Zur Sache 3 Aktuell Konsum Leipzig bietet Erlebniseinkauf im Supermarkt im Städtischen Kaufhaus / Banktresen fürs DDR-Museum / Ich lese „WIR“ / Kalenderblatt 10. Mitteldeutscher Immobilienkongress: Spitzenverbände-Statement für verlässliche Rahmenbedingungen „WIR“-Gespräch zu „Alter leben – Altern lebenswert gestalten“ / Unitas hilft älteren Bewohnern / Vorschau: Internationale Tagung 5 6 TBV-Klausurtagung zur Zukunft der Nutztierhaltung / Sächsischer Landestierwettbewerb: 19 Betriebe dabei 7 8 9 10 Finanzwirtschaft Jeder fünfte Bundesbürger ist Mitglied einer Geno-Bank / Volksbank Mittweida lud zum „Bauernfrühstück“ ein / Energiespartipps der Volksbank Vogtland eG / Banken-News Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG setzt Energiekonzept um 18 Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge / Stadt Dresden Alteingesessen und nun als eG am Markt: Chic Frisurenmode in Dippoldiswalde. Profile Unternehmensreport: Döbelner Genossenschafts-Troika 26 – 27 Kaleidoskop 28 – 30 Ilmenauer ELMUG eG bindet Talente an Wirtschaft der Region / Zeitgenossen / Freude aufs neue Gartenjahr / Wussten Sie schon? 31 Recht / Steuern / Bildung Mietschulden und Räumungsklage / Zur Lektüre empfohlen / Steuern aktuell / Lehrstellenbörse online 32 Bildung / Neue Genossenschaften Am 26./27. Mai 2012 öffnet die Festhalle Annaberg-Buchholz nach komplettem Umbau ihre Pforten / Halbzeit bei „FUTUR für Agrargenossenschaften“ Seite 17 Zeichnung von Peter Richter, Pirna: Das Wohngebiet der VGWG Pirna Süd eG an der Lucas-Cranach-Straße. Häuser und Kunst am Bau entstanden in den 1930er-Jahren und wurden nach der Wende umfassend saniert. Das Areal steht unter Denkmalschutz. 33 12 13 Aus Beiträgen zum 18. Delitzscher Gespräch zitiert / Im Dialog 34 Verbund / Partner 35 Verbund / Partner / Impressum 36 Verbund / Partner / Termine 37 Personalien 38 Seiten 19 – 25 Betriebe, Anschriften, Leistungen, Landschaften, Orte – Beilage „Visitenkarten“ der Genossenschaften aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden. ► Dippoldiswalde Titelbilder Gewerbe Dresdens beste Bioläden geehrt, Ärzte- bzw. Klinikgenossenschaft im Kommen / Niesky: Tischler ist Partner von Wohnungsbaugenossenschaft Seite 13 19 – 25 Forum Finanzwirtschaft / Gewerbe Die Chic Frisurenmode eG in Dippoldiswalde setzt aufs Kerngeschäft / Rekordergebnis in der Volksbank Raiffeisenbank Muldental eG Dienstleistung Geno-Mix Landwirtschaft Agrargenossenschaft Reinholdshain eG kritisiert geplante EU-Reform der GAP / Agrar-News 17 Beilage „Visitenkarten“ Verbände MGV beim HMS-Wirtschaftsgespräch „Wie demokratisch ist die Wirtschaft?“ / 14 „WIR“ ist eine Publikation für die reichlich 1 100 genossenschaftlichen Unternehmen von: 1 Damit es grünt und blüht: Carmen Hoffmann (li.) und Sophie Schulze, RHG Leisnig-Oschatz eG. 2 Letzter Schliff an der Technik für die Frühjahrsbestellung in der Agrargenossenschaft Dobra-Helmsdorf. 3 Podologin Sandra Pretzschner arbeitet in Dippoldiswalde bei Chic. 4 Die Elbe in Pirna im Februar bei klirrendem Frost. 5 WG H-Mehrgenerationen-Wohnhaus in Halberstadt. Handel Raiffeisen Handelsgenossenschaft BHG Dresden eG punktet im Baustoffhandel 15 Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften Mitteldeutscher Genossenschaftsverband Handel / Wohnen Mitteldeutsche Raiffeisen-Händler sind gemeinsam für Kunden online / WBG-News Wohnen VGWG Pirna Süd eG sorgte für 4 16 Verband der Wohnungsgenossenschaften SachsenAnhalt e. V. Prüfungsverband Thüringer Wohnungsunternehmen e. V. 3/2012 Fotos der Seiten Titel/Inhalt: „WIR“-Archiv, D. Schall, WGH AKTUELL Konsum Leipzig garantiert Einkaufserlebnis in der City Premiere: Die Konsumgenossenschaft Leipzig eG hat ihre erste Filiale in der Leipziger City, im Städtischen Kaufhaus, eröffnet. Seit 16. Februar lädt der Supermarkt an der Ecke Universitätsstraße / Gewandgäßchen „zum schnellen und unkomplizierten Einkauf“. Michael Simon war die Aufregung anzusehen. Ja, so eine Geschäftseröffnung kostet Nerven und Kraft. Er wuselte durch die Regalreihen, war überall und das möglichst zur gleichen Zeit. Und dann die vielen Gäste; nicht zu vergessen die Presseleute mit ihren Fragen und Fotowünschen. Aber Filialleiter Simon hatte diesen turbulenten Auftakt-Morgen mit seiner Stellvertreterin Peggy Langner und dem jungen Team im Griff. Dafür gab’s Lob von Petra Schumann, der Vorstandssprecherin der Konsumgenossenschaft Leipzig eG. Sie hatte zuvor in einer kurzen, flotten Rede das Werden des schicken Supermarktes skizziert, „der von außen gut zu erkennen und fußläufig ist, der nicht im Keller liegt, sich nicht versteckt“. Der Markt ist Teil des Städtischen Kaufhauses, das mit hochwertigen Shops, Konsum Leipzig setzt auf junge, im eigenen Betrieb gut ausgebildete Mitarbeiter. Fotos: D. Schall Filialleiter Michael Simon und sein Team bieten den Kunden für den täglichen Einkauf 8 000 Artikel an. Restaurants und Dienstleistern punktet, das wie die City Charme und Lebendigkeit ausstrahlt. Da passt Konsum gut rein! „So soll das natürlich bleiben, das mit dem Im-Griff-Haben“, versprach der junge FilialChef. „Der täglichen Herausforderung stellen wir uns“, ergänzte Peggy Langner. Oma Susanne Grundmann war eine der ersten Kunden. Sie wollte gleich wissen, was es in dem 276 m² großen Markt, der montags bis samstags 7 bis 22 Uhr geöffnet hat, alles so gibt und wie’s denn mit ‘nem Eröffnungsschnäppchen wäre. Sie staunte, als sie von den 8 000 Artikeln hörte, die in bequemer Selbstbedienung angeboten werden: Obst und Gemüse, verzehrfertige Convenience, Markenartikel (auch in Bio-Güte), Frisches aus der Region, Kühl- und Tiefkühlerzeugnisse, Milchprodukte, Salate, Getränke (gut sortierte Weinabteilung!), Wurst- und Landfleischspezialitäten. Es gibt zudem einen Service-Shop und die Bäckerei Wendl mit ihren leckeren Brot- und Backwaren nebst Café-Bar. Übrigens: Oma Susanne griff beim Kaffee zu: 3,99 Euro fürs VerD. Schall wöhn-Aroma… Ich lese „WIR“,… … weil unser flott gestaltetes und geschriebenes und inhaltlich breit gefächertes Genossenschaftsblatt identitätsstiftend ist. Wer die Zeitschrift liest, weiß mehr über unseren Mitteldeutschen Genossenschaftsverband und die mitteldeutsche Genossenschaftsfamilie. Und immer stehen die Menschen, die Mitglieder, und das, was sie vorantreibt, im Mittelpunkt. Auch Probleme werden nicht ausgespart. Wilfried Menzer, Vorstandsvorsitzender der A g ra r g e n o s s e n s c h a f t Reinholdshain eG Zahlen und Effizienz $ $%&'& %&' & #"<Y #XQ@=Q# #>>#[= [# ># <*4+++#*'& # % $ # Y } } # |####> @{ = # #x @## `*_4^] \ > @##Q#' ( ) ( ) * + * + + * ~ _ 4 & ^ *+ ** *^ * ~+ ~* ~4 *~ * *_ *4 * *& ~ ~& ~^ ~ + * + ( ) ( ) #~* ! ! "## "## @>>~4 Torgau an der Elbe ist immer eine Reise wert und Gegenstand des Kalenderblattes März des MGV-Almanachs 2012. Zu jeder Jahreszeit lohnenswert ist zum Beispiel ein Besuch des prächtigen Renaissanceschlosses Hartenfels. In Torgau hat auch die PGH Sanitär- und Heizungstechnik eG ihren Sitz. Kalkulator Gero Walczak ist dort „Herr“ über Zahlen und Effizienz. Kalenderfotos: W. Schmidt Original-Banktresen von 1988 steht nun im DDR-Museum Radebeul Das Radebeuler DDR-Museum ist um einige Exponate reicher. Die Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG übergab sie am 9. Februar. Prunkstück ist ein echter Banktresen aus der Genossenschaftskasse für Handwerk und Gewerbe der DDR aus dem Jahr 1988. Er galt damals als das Modernste, was es an Bankeinrichtungen in genossenschaftlichen Geldinstituten der DDR gab. Seinen Platz hatte er in der Filiale der Genossenschaftskasse an der Kesselsdorfer Straße in Dresden, informierte zur Übergabe Vorstandssprecher Thomas Müller. Die Dresdner Volksbank Raiffeisenbank ist der Nachfolger der Genossenschaftskasse. Müller übergab mit Bankmitar- beiterin Ines Kießlich das gute Stück an den Direktor des Museums Hans Joachim Stephan. Das besondere an diesem Tresen sind Vollverglasung, Sprech- und Bearbeitungsöff- Ines Kießlich, die früher an diesem Tresen gearbeitet hat, ließ es sich nicht nehmen, noch einmal dahinter Platz zu nehmen. Foto: Dresdner VR-Bank 3/2012 nung und die Reduzierung auf einen Mitarbeiterplatz. Der Tresen ist ein Einzelstück und im Rahmen der vielen DDR-Sammlungen in Deutschland ein Unikat. Das damals „edle“ Design im bräunlichen „Sprelacartstil“ wird heute doch eher belächelt. Der Tresen wurde bis 1994 genutzt und kam dann in die Technischen Sammlungen Dresden. Aufgrund der Sammlungs-Prioritäten übernahm die VRBank den Tresen wieder und übergab ihn auf Empfehlung des Sicherheitsexperten der Firma Schwarz, Dresden, an das Museum. DDR-Museum „Zeitreise“, Wasastraße 50, 01445 Radebeul, www.ddr-museumdresden.de 5 VERBÄNDE Wieviel Wirtschaft verträgt die Demokratie? HMS lud zur Diskussion Anlässlich des Internationalen Jahres der Genossenschaften fand am 28. Februar in Dresden eine Diskussionsveranstaltung des HMS „Hintergrundmagazin aus Sachsen“ statt, bei dem Wissenschaftler und Vertreter aus kleinen und mittelständischen Unternehmen verschiedener Rechtsformen mit MGV-Präsident Dietmar Berger die Frage diskutierten „Wie demokratisch ist die Wirtschaft?“. Dr. Mark Arenhövel von der Technischen Universität Dresden hatte sein Eingangsstatement mit den Reizwörtern „Demokratie und Wirtschaft“ überschrieben, bevor er sich nach einem historisch angelegten Überblick über Etappen und Definitionen zur Thematik „Soziale Marktwirtschaft“ äußerte. Nach seiner Auffassung laute die entscheidende Frage: „Wieviel Wirtschaft verträgt die Demokratie?“. Arenhöfel hinterfragte Begriffe wie „marktkonforme Demokratie“ und „Entschleunigung gesellschaftlich-wirtschaftlicher Verhältnisse“. Dietmar Berger, der im Unterschied dazu die Frage nach „demokratiekonformer Wirtschaft“ favorisierte, illustrierte Möglichkeiten, die die Rechtsform der eingetragenen Genossenschaft den Mitgliedern eröffnen. Und zwar auf besondere Art und Weise und aufgrund der weitgehenden Identität von Mitgliedern und Mitarbeitern in produzierenden Genossenschaften. Er war sich in entscheidenden Punkten mit Unternehmer-Vertretern kleiner bzw. mittelständischer Betriebe einig, dass es immer sinnvoll ist, Mitarbeiter durch die Einbeziehung in Entscheidungsprozesse zu motivieren. Der Unterschied bestehe aber in der Frage, inwieweit dies eine freiwillige Entscheidung des Eigentümers bzw. die Grundlage des Miteinanders – wie in den Genossenschaften – sei. Während für die einen neben der Freiwilligkeit des Chefs das Betriebsverfassungsgesetz die normierende Grundlage darstelle, ergebe sich das aktivierende Miteinander aus dem Grundsatz, der bei wegweisenden Entscheidungen in der Generalversammlung für alle Genossenschaften gilt: ein Mitglied – eine Stimme. Und: Genossenschaften wirken in der Regel in regionalen Wirtschaftskreisläufen. Bei Unternehmen anderer Rechtsformen werde Soziales in erster Linie gegenüber den Mitarbeitern praktiziert. In der Diskussion spielte deshalb die Frage „Wieviel Demokratie verträgt die Wirtschaft?“ eine entscheidende Rolle, bevor sich in der Abschlussrunde alle Teilnehmer zu „Demokratie und Wirtschaft?!“ mit ihrer Ansicht äußerwga ten. 6 Die HMS-Wirtschaftsgesprächsrunde in Dresden. Fotos: wolf Vor Beginn des Wirtschaftsgespräches legte sich jeder Teilnehmer mit seiner Auffassung von (Wirtschafts)Demokratie fest. – Dietmar Berger (mi.) im Gespräch mit Diskussionsleiterin Katrin Kleeberg. Dr. Mark Arenhövel bei seinem Statement. – Texte u. a. aus „WIR“, veröffentlicht im HMS. 3/2012 VERBÄNDE Struktureller Wandel begleitet Stadtumbau MIK: Verbände-Statement Den Stadtumbau als unabdingbaren Anpassungs- und Begleitprozess an den strukturellen Wandel zu begreifen, forderte in Leipzig der 10. Mitteldeutsche Immobilienkongress (MIK), die Spitzenveranstaltung der mitteldeutschen Immobilienwirtschaft. 486 Teilnehmer – ein neuer Rekord – besuchten den Immobilienpolitischen Abend am 22. Februar und den Kongress am Folgetag. Der MIK fand parallel zur Leipziger Immobilienmesse statt. Der Grund für die Resonanz liegt in der gewachsenen Bedeutung der Veranstaltung. Mit dem 10. MIK traten zu den bisherigen Ausrichterverbänden IVD Immobilienverband Mitte-Ost e.V. (IVD), BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunterneh- Forderung, dass angemessener Wohnraum für die große Mehrheit der Bevölkerung bezahlbar bleiben muss und die Immobilienwirtschaft als langfristig planende Branche verlässliche Rahmenbedingungen braucht. Die Verbände weisen darauf hin, den Stadtumbau als einen notwendigen, permanenten Anpassungs- und Begleitprozess an strukturellen Wandel zu begreifen. Deshalb fordern die Verbände, die Städtebauförderung als Instrument des Stadtumbaus wieder auf ein bedarfsgerechtes Niveau zu heben und vor allem planungssicher weiterzuführen. Die drastische Reduzierung der Städtebauförderung – der Bund kürzt von 2010 bis 2012 um ein Viertel auf 410 Millionen Euro, wobei über die Hälfte des Streichbetrages auf die ostdeutschen Länder entfällt – wie auch die Zum Immobilienpolitischen Abend des Kongresses diskutierten Antworten auf Fragen der Branche der Sächsische Staatsminister des Innern, Markus Ulbig, sein Amtskollege Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, und Prof. Olaf Langlotz, Abteilungsleiter im Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr. – Staatsekretär Rainer Bomba aus dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung stellte auf dem Kongress die aktuelle Position der Bundesregierung zum Thema Städtebauförderung dar. Redner waren ebenfalls der frühere Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Prof. Wolfgang Böhmer, und Dr. Michael Schädlich, Geschäftsführer des isw Instituts für Strukturpolitik und Der 10. Mitteldeutsche Immobilienkongress formierte die Kräfte. Gefordert wurde, die Städtebauförderung als Instrument des Stadtumbaus wieder auf ein bedarfsgerechtes Niveau zu heben und planungssicher fortzuführen. – Zum Programm gehörte eine Podiumsdiskussion mit Prof. Wolfgang Böhmer (rechtes Foto, 2. v. l.). Fotos: T. Kühn / MIK men Landesverband Mitteldeutschland e.V. und dem VSWG Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e.V. der vdw Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Sachsen e.V., der vtw. Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. und der ptw. Prüfungsverband Thüringer Wohnungsunternehmen e.V. bei. Verlässliche Rahmenbedingungen Vor der deutschlandweit einzigartigen länder- und verbändeübergreifenden Kooperation, die die Interessen der Branche in der Region vertreten will, stehen wichtige Aufgaben. Um ihrer Verantwortung gerecht werden zu können, verabschiedeten die sechs Spitzenverbände ein gemeinsames Statement. Im Fokus steht dabei die klare energiepolitische Wende stellen Branche und Verbände vor Probleme. Verschärft wird das durch die prekäre demografische Situation. Der MIK mahnte die Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit von Investitionen in den Klimaschutz an. Einen Lösungsansatz stellt hier die schnelle Schaffung attraktiver Anreizsysteme für Investitionen dar. Bereits im Vorfeld des Kongresses hatte VSWG-Vorstand Dr. Axel Viehweger deutlich gemacht, dass die gesamtgesellschaftlichen Probleme wie Klimaschutz, demografischer Wandel und soziale Ausdifferenzierung nicht von der Immobilienwirtschaft allein gelöst werden können. Erforderlich sei deshalb, so auch der MIK, dass die Regierung im Dialog mit allen relevanten Akteuren Grundlagen schafft, die der Verschärfung sozialer Problemlagen entgegen wirken. 3/2012 Wirtschaftsförderung. Das wachsende politische Gewicht des Kongresses spiegelte sich auch in der Unterstützung des MIK durch die Aufbau- und Förderbanken der drei Bundesländer wider. Im Podium diskutierten Stefan Weber, Vorstand der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank, ebenso wie seine Kollegen Manfred Maas, Sprecher der Geschäftsleitung der Investitionsbank Sachsen-Anhalt und Michael Schneider, Vorstand der Thüringer Aufbaubank, Anstalt öffentlichen Rechts. Das Fazit der Diskussionsrunden kann getreu dem Titel des Jubiläumkongresses „Geld statt Visionen?“ gezogen werden: Weder ohne Geld noch ohne Visionen sind die immensen Herausforderungen unserer Gesellschaft zu bewältigen. M. Rücker / dsc 7 VERBÄNDE Konzept „Alter leben“ setzt auch auf Partner im sozialen Bereich „WIR“-Gespräch mit Alexandra Brylok, Projektkoordinatorin beim Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften, zur am 4. und 5. April stattfindenden Tagung „Alter leben – Altern lebenswert gestalten“. Döbeln. Hier wird unter unterschiedlichen regionalen Besonderheiten und Gegebenheiten das Konzept „Alter leben“ umgesetzt. Auf Basis der ersten Pilotwohnung, die seit einem Jahr bewohnt wird, konnten weitere Erkenntnisse gewonnen werden, auch was den Betrieb einer „mitalternden Wohnung“ betrifft. Mit welcher Zielsetzung ist Ihr Verband an das Pilot-Projekt „Alter leben“ für Wohnungsunternehmen in Deutschland herangegangen? Mit dem Konzept „Alter leben“ wollten wir Lösungen für ein selbstbestimmtes und sicheres Wohnen in den eigenen vier Wänden entwickeln. Kernstück ist der Lösungsansatz der „mitalternden Wohnung“. Es ist ein „mitwachsendes“ Konzept, das durch seine modulare Gestaltung eine hohe Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Lebens- und Leistungsanforderungen der Menschen sichern soll. Daraus ergaben sich zwei Zielsetzungen: zum einen die Schaffung von Pilotlösungen, zum anderen die Aufarbeitung von Geschäftsmodellen. Die Akzeptanz der Systeme durch die Nutzer setzt sensibilisierte und informierte Akteure voraus. Wir haben gelernt, wie wesentlich eine beteiligungsorientierte Einbindung der Nutzer ist. Eine praktische Umsetzung funktioniert dann, wenn es aktive Kooperationen Was sind wesentliche praktische Ergebnisse der „Alter leben“-Projektarbeit von VSWG und seinen Wohnungsgenossenschaften? Pilotobjekte, die persönliche Dienstleistungen, technische Assistenzsysteme und bautechnische Maßnahmen miteinander vereinen, wurden bereits in der WBG Burgstädt und der Wohnungsgenossenschaft Penig umgesetzt. Weitere Objekte entstehen gerade in der Wohnungsgenossenschaft Unitas, Leipzig, LebensRäume Hoyerswerda und in der Wohnungsgenossenschaft „Fortschritt“ gibt und die Akteure schon in die Erarbeitung der Konzepte einbezogen sind. Und sie klappt umso besser, je fassbarer die Angebote sind und einen entsprechenden MehrWert darstellen. Ferner rückt die von uns angestrebte Finanzierbarkeit der technischen Assistenzsysteme in greifbare Nähe, sodass die „mitalternde Wohnung“ keine Klientelwohnung ist, sondern für den Breitenbestand tauglich werden wird. Selbstbestimmtes Wohnen in der Servicewohnanlage der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG in Sozialpartnerschaft der AWO. Foto: „WIR“-Archiv Um was geht es bei der April-Tagung? Um das Ziel „sicher und selbstbestimmt woh- Internationale Tagung: Globalen Herausforderungen antworten Genossenschafter, Wissenschaftler, Banker und Politiker aus 43 Nationen haben sich zur Internationalen Tagung „Genossenschaftliche Antworten auf globale Herausforderungen“ vom 21. bis 23. März 2012 in Berlin angemeldet. Sie wird von der Humboldt-Universität mit dem Department für wirtschaftliche und soziale Entwicklung der Vereinten Nationen (DESA) und dem DGRV organisiert. Konferenzsprache ist Englisch. Die Plenumsbeiträge werden simultan ins Deutsche übersetzt. Hier einige Veranstaltungsangebote: 21. März: Eröffnung der Tagung. Hauptvorträge: „Globale Herausforderungen und 8 das Internationale Jahr der Genossenschaften“, Jomo Kwame Sundaram, DESA, New York; „Ländliche Genossenschaften im 21. Jahrhundert“, Marie-Hélène Collion, World Bank, Washington DC. 22. März: Parallelveranstaltungen (Vorträge); Vortrag „100 Jahre genossenschaftswissenschaftliche Spitzenforschung“, Michael Cook, USA; Preisverleihungen. Haus der DZ BANK: Podiumsdiskussion „Mehr Wert durch Kooperation“. 23. März: Parallelveranstaltungen; Abschlusspodium. Gründungsveranstaltung Arbeitskreis „Genossenschaften global“ (VSWG). Tagungsprogramm unter www.mgv-info.de 3/2012 nen“ auf Dauer umsetzen zu können, braucht man gerade im sozialen Bereich starke Partner und Kooperationen. Deshalb kooperieren wir zu diesem Thema mit der LIGA der Wohlfahrtspflege in Sachsen. Die geplante Veranstaltung schließt somit das Projekt „Alter leben“ ab, ist aber zugleich ein Auftakt für das Konzept „Alter leben“ und die Zusammenarbeit mit der Sozial- und Wohlfahrtspflege. Am ersten Veranstaltungstag nehmen die Fachvorträge, insbesondere die Konzeptideen aus dem Projekt „Alter leben“ sowie bereits bestehende Möglichkeiten selbstbestimmten Wohnens in den Blick. Gegenstand sind ferner die Unterstützungsmöglichkeiten integrierter regionaler Netzwerke für Personen mit eingeschränkter Alltagskompetenz. Thematisch und regionalspezifisch ausgerichtete Workshops stellen Beispiele aus der Wohnungswirtschaft sowie der Wohlfahrtsverbände vor. Sie sollen beispielhaft Rahmenbedingungen, Chancen, Hemmnisse und Möglichkeiten finanzierbarer Konzepte aufzeigen und zur Diskussion anregen. Der zweite Veranstaltungstag greift die Potenziale eines interdisziplinären Umgangs mit dem Thema Demographie auf. Die Bedeutung geeigneter Kooperations- und Partnerstrukturen wird ebenso behandelt wie praktikable technisch-bauliche Lösungsansätze. Im Fokus steht dabei stets die Frage nach der Wohnung als geeignetem Gesundheitsstandort vor dem Hintergrund eines steigenden Pflegebedarfs. Es werden sowohl technologisch-bauliche als auch sozialwissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt, die neue Perspektiven auf bestehende Strukturen eröffGespräch: Dr. Wolfgang Allert nen. Hilfe im Wohnalltag Die Wohnungsgenossenschaft Unitas eG in Leipzig eröffnet am 20. März 2012 offiziell eine Musterwohnung. Das moderne Domizil schreibt das vom VSWG initiierte Projekt „Alter leben“ fort. Die Wohnung in Leipzig, An der Kotsche 1, ist jüngstes Beispiel im Verbundvorhaben innerhalb der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Wohnungsgenossenschaften arbeiten dabei mit Forschungseinrichtungen, Bauunternehmen und Technologiefirmen zusammen. Idee ist es, älteren und gehandicapten Menschen Hilfe im Wohnalltag zu geben. LANDWIRTSCHAFT „Als Landwirt brauchst du heutzutage Nerven wie Drahtseile“ Nachgehakt Der Mehr-Familien-Betrieb Agrargenossenschaft Reinholdshain mit seiner Mutterkuh-GmbH bewirtschaftet im Vorerzgebirgsland 1 850 ha LF. Der Gemischtbetrieb setzt hauptsächlich auf die Standbeine Pflanzen- und Tierproduktion und betreibt eine Biogasanlage. Die eG hat einen Namen als Milchproduzent (Milchleistung: durchschnittlich 10 000 kg pro Kuh und Jahr). Gehalten werden 600 Milchkühe sowie 350 Mutterschafe, jeweils mit Nachzucht. Die Genossenschaft hat viel vor, doch die geplante EU-Reform wirft in puncto Zukunftssicherheit etliche Fragen auf. Wilfried Menzer – er war 2011 bei den Gesprächen des Fachausschusses Agrargenossenschaften des MGV im Europaparlament in Straßburg dabei – ist ein erfahrener Bauer und spricht Klartext: „Als Landwirt brauchst du heutzutage Nerven wie Drahtseile und einen niedrigen Puls. Denn wir fühlen uns von der geplanten EU-Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik verschaukelt. Eine stufenweise Kürzung und Deckelung der Direktzahlungen nach 2013 für Großbetriebe würde das Wirtschaften unserer Agrargenossenschaften sowie das Leben in den Dörfern negativ beeinflussen.“ Eine Deckelung verzerre nicht nur die Wettbewerbsbedingungen, da werde vor allem mit der Zukunft auf dem Lande gespielt. „Die Situation für uns Bauern verschärft sich zu- Der Bau ihrer Biogasanlage 2007 war für die Agrargenossenschaft Reinholdshain ein G Gebot b wirtschaftlicher Vernunft. – Eine Selbstverständlichkeit ist es, im UNO-Jahr der Genossenschaften 2012 gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen. So ist mit Mitarbeitern, Mitgliedern und den Veteranen eine Exkursion in die Molkerei Sachsen milch mit Verkostung und Betriebsbesichtigung geplant. Foto: D. Schall dem durch den fortlaufenden Ackerflächenverlust. In den nächsten Jahren gehen allein unserer Genossenschaft durch die Erweiterung des Gewerbegebietes Dippoldiswalde/Reinholdshain 45 ha besten Ackerlandes verloren. Auch die EU-GreeningPläne sind unklar. Wie überhaupt gesagt werden muss, dass in Straßburg die Unkenntnis über die historisch gewachsenen Agrarstrukturen im Osten Deutschlands und speziell über die Agrargenossenschaften als Mehr-Familien-Betriebe groß ist. Leider.“ Würde es bei der EU-Reform pauschal nur nach der bewirtschafteten Fläche, also ohne Berücksichtigung der Beschäftigten, gehen, bedeute das, so Menzer, eine klare Benachteiligung der Agrargenossenschaften. Die Agrargenossenschaft Reinholdshain zum Beispiel mit ihren 1 850 ha LF hat 48 Mitarbeiter inklusive fünf Lehrlinge und 83 Eigentümer. Und die wollen gemeinsam die Genossenschaft weiter nach vorn bringen, sie zukunftsfähig machen. Dabei stehen sie gleich vor dem nächsten Problem. „Wir wollen investieren und eine Siloanlage bauen, in der Getreidelagerhalle ist der Innenausbau geplant. Aber es klemmt bei der investiven Förderung. Hier im benachteiligten Gebiet geht es immerhin um 50 Prozent Förderung. Doch ohne Zusage kein Bau. Die Zeit D. Schall läuft uns jetzt weg.“ ……………………Agrar-News…………………Agrar-News……………………Agrar-News…………………Agrar-News…………………… ► Einen offenen und konstruktiven Dialog zwischen Tierhaltern und Verbrauchern forderte Thüringens Landwirtschaftsminister Jürgen Reinholz im Februar beim 16. Thüringer Milchtag in Erfurt. Das diene dazu, „pauschale Vorurteile abzubauen“ und der Tierhaltung breitere Akzeptanz in der Gesellschaft einzuräumen. Mit Blick auf die geplante Abschaffung der Milchquote nach 2015 will der Minister sich für ein „Sicherheitsnetz“ für Erzeuger einsetzen, sollten sie nicht mehr kostendeckend arbeiten können. ► Mit Kolloquien, Fachtagungen, der Hauptversammlung und einem Tag des offenen Hofes am 22. September in Lichtenwalde begeht der einheitliche Landesverband Sächsischer Milchkontrollvereine 2012 das 85. Jahr seiner Gründung. Es steht im Zeichen einer stabilen Bestandsentwicklung mit 180 000 MLP-Kühen, einer Leistung von 8 900 kg Milch je Einzeltier und einer ausgezeichneten Rohmilchqualität. ► Mit Sachsens Wald geht es laut Waldzustandsbericht 2011 von Jahr zu Jahr bergauf. Der Kronenzustand der Waldbäume ist 3/2012 unverändert, der Anteil gesunder Bäume liegt auf recht hohem Niveau. Höheres Schadniveau weisen dagegen Buchen und Eichen auf. Mit durchschnittlich 319 Festmetern Holz pro Hektar steht im sächsischen Landeswald so viel des wertvollen Rohstoffs wie noch nie seit Beginn der Waldinventuren in der Mitte des 19. Jahrhunderts. 1991 bis 2011 wurden im Landeswald u. a. acht Millionen junge Weißtannen gepflanzt. Wohltat für die nach wie vor versauerten Böden: 2011 stellte das Land ca. drei Millionen Euro Fördermittel für die Bodenschutzkalkung bereit. 9 LANDWIRTSCHAFT Tierhaltung und Transparenz TBV-Klausurtagung mit anregendem Dialog Wohin steuert die Nutztierhaltung in Thüringen und Deutschland? Wohin soll sie sich entwickeln? Diese Fragen sensibilisieren derzeit viele Landwirte, die breite Öffentlichkeit und die Politik. Deshalb führte der Thüringer Bauernverband e.V. (TBV) auf seiner diesjährigen Klausurtagung vom 21. bis 23. Februar einen innerverbandlichen Dialog zum Schwerpunkt Tierhaltung und beschäftigte sich mit grundsätzlichen Frage- und Aufgabenstellungen der Tierhaltung. Referate gaben erste Impulse. Auf der TBV-Klausurtagung schilderte Walter Pfeifer, stellvertretender Geschäftsführer des TBV und Referent für Tierzucht, das Spannungsfeld zwischen Tierhaltung, Medien und Gesellschaft. Die öffentliche Diskussion dürfe nicht spurlos am Berufsstand vorüber gehen. Dr. Uwe Landsiedel, Präsident der Landestierärztekammer Thüringen, sagte, dass sich nicht nur die Land- Die GAP nach 2013 spielte auf der TBV-Klausurtagung in Luisenthal eine wichtige Rolle. Foto: St. Weise wirte mit der öffentlichen Kritik auseinandersetzen müssten, sondern auch die Tierärzte: „Wir sitzen da in einem Boot.“ Er erinnerte an das gemeinsame Positionspapier der Kammer und des Bauernverbandes von 1998 „Tiergesundheit ist gesundheitlicher Verbraucherschutz“. Dieses Papier sollte überarbeitet und medienwirksam vorgestellt werden. Kein Hehl machte der Kammerpräsident daraus, dass er den Antibiotika-Einsatz sowohl für den Tier- als auch für den Verbraucherschutz für unerlässlich hält. Dennoch: Insgesamt sei die Menge eingesetzter Antibiotika zu hoch. Ein Medikament dürfe niemals Ersatz für schlechtes Haltungs- und Hygienemanagement sein. Eine Möglichkeit, die Einsatzmenge zu senken, seien alternative Methoden der ganzheitlichen Veterinärmedizin. 10 Wie Dr. Cornelie Jäger, Referatsleiterin Tierschutz im Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, informierte, soll mit dem Landwirtschaftsministerium ein Papier erarbeitet werden, wie der Einsatz von Tierarzneimitteln reduziert werden kann. Aus ihrer Sicht gebe es in den größeren Betrieben in puncto Tierschutz mehr Potenzial als in kleineren Betrieben. Die Referentin schlug ein „Transparenzmodell Tierhaltung“ vor. Es könne ein Index zur Beurteilung von Tierhaltung mit Blick auf Tiergesundheit, Tierschutz, Hygiene, Management, Tierarzneimitteleinsatz und Verbraucherschutz sein. Als Basis könnten vorhandene Daten wie Zellzahlen, Remontierungsquote oder auch Jungtierverluste genutzt werden. „Das wäre eine Art Zuchtwertschätzung für den Betrieb.“ Die Referate gaben Stoff für lebhafte Diskussionen. Folgende Argumente daraus werden in die zentrale Dialog- und Zukunftswerkstatt des Deutschen Bauernverbandes am 14. und 15. März in Bonn 2012 eingehen: ► Nutztierhaltung ist mit einem Ertragsanteil von rund 55 Prozent das wichtigste wirtschaftliche Standbein der Thüringer Landwirtschaft und Voraussetzung für bezahlbare Landschaftspflege, die Erhaltung der Kulturlandschaft und den ökologischen Landbau. ► Eine artgerechte Haltung dient den Tieren und sichert den Landwirten wirtschaftlichen Erfolg. ► Die Anzahl der Tiere, die in einem Betrieb oder einem Stall gehalten werden, sagt nichts über die Haltungsbedingungen, über Tiergerechtigkeit oder Umweltverträglichkeit aus. Wichtig für das Einzeltier sind Ställe mit einwandfreien Fütterungsund Hygienebedingungen sowie professioneller Betreuung. ► Verbesserungen des Tierwohls hängen nicht vom Wünschbaren ab, sondern vom wissenschaftlichen, technischen Fortschritt und von der ökonomischen Umsetzbarkeit. Nur Betriebe, die Gewinne erwirtschaften, können ins Tierwohl investieren. Nachhaltige Verbesserungen im Tierschutz müssen europaweit verbindlich geregelt werden. ► Um Auswüchsen bei Genetik, Haltungsdichte oder Verbringen von Wirtschaftsdünger zu begegnen, ist geltendes Recht geeignet. Es muss nur angewendet werden. Rechtswidrigen Verhaltensweisen krimineller Tieraktivisten ist konsequent zu begegStephanie Weise nen. 3/2012 Mehr Image gefragt Am 29. Februar endete die Antragsfrist zum Landeswettbewerb tiergerechte und umweltverträgliche Landwirtschaft 2011/2012 des Freistaates Sachsen. Ihre Teilnahme an dem Wettbewerb, der zum zweiten Mal vom MGV im Auftrag des SMUL durchgeführt wird, hatten bis zum Redaktionsschluss in den Sparten Milchrinder, Kälber/Jungrinder und Fleischrinder 19 Betriebe erklärt. „Es ist gut, dass wieder mehrere Agrargenossenschaften teilnehmen“, sagte Frank Illing, der als Bereichsleiter Agrargenossenschaften des MGV intensiv für die Teilnahme geworben hatte und über viele Jahre in der Rinderhaltung tätig war. „Wir mussten bei einigen Betrieben erhebliche Vorbehalte ausräumen.“ Alle Landwirte wüssten, wie wichtig es sei, etwas für das Image der Landwirtschaft und insbesondere der Tierhaltung zu tun. Auf der anderen Seite gebe es große Bedenken, die Öffentlichkeit in die Ställe zu lassen. Die Landwirte hätten Angst, dass in den Medien tendenziös oder falsch berichtet werde. „Die Sorgen sind nicht unbegründet, gab es doch in der Vergangenheit bei tatsächlichen oder vermeintlichen Skandalen manch gehässigen Bericht.“ In dieser Situation sehen sich die Landwirte zu Unrecht an den Pranger gestellt, denn in den letzten Jahrzehnten sind die Haltungsbedingungen spürbar verbessert worden. „Genau das wollen und werden wir am Beispiel der Wettbewerbsteilnehmer demonstrieren“, ist sich Frank Illing sicher. In den nächsten Wochen wird eine Kommission, die sich aus Tierärzten sowie Fachleuten aus der Landwirtschaftsverwaltung und einem Vertreter des Sächsischen Tierschutzverbandes zusammensetzt, die Betriebe kontrollieren. Schwerpunkt ist die Einhaltung der Tierschutz- und Umweltschutzbestimmungen. Die Betriebe, die den Nachweis erbringen, erhalten eine Auszeichnung. Wir hoffen, dass auch Genossenschaften des MGV gth zu den Siegern gehören. Gute Tierhaltung ist ein Gebot der Zeit. Foto: „WIR“-Archiv Anzeige FIDUCIA FINANZWIRTSCHAFT Geno-Banken haben jetzt 17 Millionen Mitglieder Die Zahl der Mitglieder deutscher Genossenschaftsbanken hat 2011 durch den besonders starken Nettozuwachs von rund 313 000 Neumitgliedern erstmals die 17Millionen-Marke durchbrochen. Mittlerweile ist jeder fünfte Bundesbürger Mitglied einer Volksbank, Raiffeisenbank, Sparda-Bank, PSD-Bank oder eines genossenschaftlichen Spezialinstitutes. BVR-Präsident Uwe Fröhlich freut sich über „das Vertrauen, das immer mehr Menschen dem Geschäftsmodell der Volksbanken und Raiffeisenbanken schenken. Für uns ist dies Auftrag und Verpflichtung, die Marktposition unserer FinanzGruppe auf der Basis genossenschaftlicher Werte wie Selbstverantwortung und Mitgliederförderung weiter Kundenorientiert und modern gestaltet: Raiffeisenbank Grimma eG. Fotos: „WIR“-Archiv der extrem hohen Wettbewerbsintensität im deutschen Bankenmarkt erreichen. Diese Stärke finde auch Ausdruck in dem jüngst bestätigten hervorragenden Rating AA- mit stabilem Ausblick durch die Ratingagentur Standard & Poor’s. auszubauen. Das gilt insbesondere im von den Vereinten Nationen ausgerufenen Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012.“ Weiteres Wachstum wolle man trotz Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2011 haben die 1 121 Genossenschaftsbanken trotz der anhaltenden Verwerfungen an den Finanzmärkten und der nach wie vor nicht gelösten Staatsschuldenkrise einen kumulierten Jahresüberschuss von drei Milliarden Euro nach Steuern erwirtschaftet, nach 3,2 Milliarden Euro im Rekordjahr 2010. Das Vorsteuerergebnis blieb mit 4,8 Milliarden Euro konstant. Gleichzeitig nahm die gemeinsame Bilanzsumme per Ende 2011 um 3,2 Prozent oder 22,7 Milliarden Euro auf nunmehr 729,3 Milliarden Euro zu. Das Kreditvolumen wurde um 4,5 Prozent auf 425 Milliarden Euro gesteigert. Das bedeutet ein deutliches Wachstum in einem leicht schrumpfenden Gesamtmarkt. GAP im Fokus Tipps fürs Handwerk An Gesprächsstoff, Stichwort Gemeinsame Agrarpolitik nach 2013, mangelte es nicht beim diesjährigen Bauernfrühstück der Volksbank Mittweida eG. Der Einladung für den 8. Februar nach Naundorf waren ca. 50 Landwirte aus dem Altkreis gefolgt. Im Fokus des Treffens und der Ausführungen der Referenten standen die aktuellen Förderrichtlinien der EU für Landwirte. Informiert wurde über investive Fördermöglichkeiten in Sachsen im Rahmen der Richtlinie LuE, Tendenzen am Düngemittelmarkt, über erneuerbare Energien am Beispiel der Biogasanlage und die Auswirkungen des EEG 2012. Die gemeinsamen Veranstaltungen ermöglichen den gegenseitigen Erfahrungsaustausch zwischen Agrarkunden untereinander und dem Landwirtschaftsteam der Volksbank Mittweida. Ein Informationsabend der Volksbank Vogtland eG für Handwerker unter dem Motto „Gewusst wie – spart Energie“ zog im Vormonat rund 50 Gäste und Kunden an. Da die Energiekosten in Deutschland dramatisch steigen, trafen in Plauen die Informationen von Fachleuten über neue, effiziente Techniken der Energieerzeugung auf offene Ohren. So war zu erfahren, dass nur 13 Prozent der Heizungen auf erneuerbaren Energien basieren. Herkömmliche Heizungen haben einen Wirkungsgrad von 34, Blockheizkraftwerke von 90 Prozent. Themen waren auch Photovoltaik, Solarthermie und Pelletkraftwerk für zu Hause. Die Volksbank erneuerte ihre Bereitschaft, das Handwerk bei ihren Investitionen in neue Energien als zuverlässiger Partner zu unterstützen. Die Zeichen stehen auch in der Volksbank Mittleres Erzgebirge eG auf Zukunft. 12 3/2012 ………………Banken News……………… ► Die verwalteten Kundeneinlagen der über 8 500 Mitgliedern gehörenden Volksbank Vogtland eG stiegen 2011 um 3,3 Prozent auf 520 Millionen Euro, informierte der Vorstand. Das Kreditgeschäft kletterte um 3,7 Prozent. Damit konnte die heimische Wirtschaft mit einem Neukreditvolumen von ca. 45 Millionen Euro unterstützt werden, zehn Prozent entfielen auf Photovoltaikanlagen. ► Die Volksbank Chemnitz eG sammelt seit 2001 gute Erfahrungen mit innovativen Projekten rund um erneuerbare Energien. Vor allem die Agrarkundschaft tritt mit Finanzierungswünschen an die Kreditgenossenschaft heran, informierte Volksbank-Agrarspezialist Jens Auerswald in R+V-Report 3/2011. So konnte das Kreditgeschäft mit Biogas und Photovoltaik im je zweistelligen Millionenbereich ausgeweitet werden. Bewährter Partner ist dabei die R+V, die überzeugende Gesamtkonzepte für die Kunden bereit hält. Gefragt ist u. a. das R+V-Biogaskonzept. Foto: „WIR“-Archiv ► Online-Angebote für Verbraucherkredite informieren oft nicht ausreichend über ihre Konditionen und enthalten teilweise irreführende Kostendarstellungen. Das ergab eine EU-weite Überprüfung von 500 Webseiten in den 27 Mitgliedsstaaten durch die nationalen Aufsichtsbehörden. In Deutschland traten bei 20 von 26 untersuchten Seiten Mängel auf. Die Betreiber müssen Werbung und Angebote nun an die europäischen Vorgaben für Verbraucherrechte anpassen. ► Eine Auswertung des BVR auf der Basis von 840 000 Jahresabschlüssen mittelständischer Firmenkunden zeigt, dass sich die Widerstandsfähigkeit des Mittelstandes gegenüber konjunkturellen Belastungen in der Vergangenheit deutlich erhöht hat. Die durchschnittliche Eigenkapitalquote der Mittelständler der VRBanken ist seit 2001 kontinuierlich gestiegen. Sie erhöhte sich im Vergleich zum Krisenjahr 2009 um 3,1 Prozentpunkte auf 22,1 Prozent. Vor diesem Hintergrund ruft der BVR die Bundesregierung auf, sich bei der EU-Kommission für eine Absenkung der Eigenkapitalgewichtung von Mittelstandskrediten einzusetzen. Erforderlich sei eine Eigenkapitalunterlegung wie bisher von sechs Prozent im sogenannten Kreditrisikostandardansatz. FINANZWIRTSCHAFT / GEWERBE Kunden verwöhnen in Dipps Chic-eG setzt aufs Kerngeschäft Der Marktwirtschaft zollen auch Friseurgeschäfte Tribut. Hart traf es u. a. einen alteingesessenen Betrieb in Dippoldiswalde. Doch er wagte 2011 die Rechtsformumwandlung von der GmbH zur eG. Gemeinsam gelang auch das erforderliche „Gesund schrumpfen“ besser. Die Chic Frisurenmode eG konzentriert sich auf ihr Kerngeschäft, bleibt vielseitig und schreibt eine „schwarze Null“. „Die Geschäfte gingen schlecht, wir zogen die Notbremse“, sagt Karin Langer, Geschäftsführender Vorstand der noch jungen Chic Frisurenmode eG in Dippoldiswalde. „Um wirtschaftlich wieder in ruhiges Fahrwasser zu gelangen, um effizienter zu sein, waren harte Schnitte erforderlich. Da konnten wir uns keine unrentablen Bereiche mehr leisten. Den Schwerpunkt verlagerten wir aufs eigentliche Friseurgeschäft sowie auf beim Kunden nachgefragte Spezial- im Dippser Heidepark – ein Seniorenpark mit Wohnungen und Heimplätzen – einen modernen Salon mit Leistungen rund um schicke Frisuren, Kosmetik, Nageldesign und medizinische Fußpflege. Auch eine podologische Praxis, deren Leistungen vor allem an Diabetes Erkrankte über Rezept nutzen, steht zur Verfügung. „In diese Praxis haben wir rund 25.000 Euro investiert“, informierte Heidepark-Salonchefin Gietzelt. Außerdem ist die Genossenschaft mit Friseurdiensten in einem Behindertenheim vor Ort, Podologin Sandra Pretzschner verwöhnt auch die Bewohner des Demenzheims in Schmiedeberg mit Fußpflege. Regelmäßige Weiterbildung ist Pflicht. Auf dem Programm stehen Schulungen in den Salons, oder die Mitarbeiterinnen besuchen Einzellehrgänge. Im Betrieb stellen drei Meister bzw. Lehrausbilder ihr Können unter Beweis. Trotz etlicher Sorgen in der Ge- Türen wie im Saloon, aber alles andere als ein Saloon: der Salon am Markt von Dippoldiswalde der Chic Frisurenmode eG. Ein 15-köpfiges Team sorgt in drei Filialen für Top-Dienstleistungen. Vorstand ist Karin Langer (oben), Salonleiterin im Dippoldiswalder Heidepark ist Jana Gietzelt (darunter). Fotos: D. Schall dienstleistungen. Nicht zu vergessen der Rechtsformwandel von der GmbH zur eG. Davon versprachen wir uns weitere Synergieeffekte.“ Das enge Miteinander von Vorstand und den 15 gut ausgebildeten Beschäftigten in den drei Salons brachte Schritt für Schritt die gewünschten Ergebnisse. Seit Januar gilt überdies ein neues Lohnsystem, das zusätzliche materielle Anreize schafft. „Unsere Geschäftspolitik ist auf Kundenzufriedenheit ausgerichtet“, ergänzt Salonleiterin Jana Gietzelt, wie Karin Langer Friseurmeisterin. „Denn Kunden, die mit unserer Arbeit zufrieden sind, empfehlen uns weiter. Das heißt, wir müssen uns durch Qualität und Vielfältigkeit im Gespräch halten.“ Die eG unterhält seit dem Jahr 2000 winnung von geeignetem Berufsnachwuchs bildet die eG einen Lehrling aus; im September könnte ein weiterer dazukommen. „Wir nutzen alle Möglichkeiten, um den eingeschlagenen Kurs zu halten und auch künftig mit einem verjüngten Team präsent zu sein“, meint Karin Langer, 58, Friseurin seit 1973. 2013 ist das Unternehmen 40 Jahre am selben Standort als Dienstleister aktiv, stützt sich nicht nur auf langjährige Mitarbeiter, sondern auch auf treue Kunden. „Ich bin jetzt fast 43 ‚Friseur-Jahre‘ auf den Beinen. In puncto Beruf tickt die Uhr. Wenn die Rentenzeit heran ist, möchte ich gern eine solide Genossenschaft in jüngere Hände geben. Das geht nur mit fachlich versierten Mitarbeitern, die ihren Beruf mit Freude ausüben. Genau das, glaube ich, D. Schall haben wir bei uns.“ 3/2012 Geschäftsergebnis auf hohem Niveau Die Volks- und Raiffeisenbank Muldental eG hat auch 2011 für ihre 6 382 Mitglieder und die reichlich 28 000 Kunden, davon 6 000 Online-Kunden, ein Rekordergebnis erreicht. Darüber informierten die Vorstände beim Pressegespräch am 9. Februar. „Wir haben ein gutes Jahr hinter uns, auch 2012 wird nicht schlecht werden.“ Mit diesen Worten leitete Vorstand Frank Seewald das Pressegespräch ein. Seine Vorstandskollegin Carmen Ewald ergänzte: „Wir sind wieder schön organisch gewachsen. Sowohl bei den Kundeneinlagen als auch beim betreuten Kundenvolumen gab es Zuwachs.“ Interessant, dass das Einlagenwachstum erneut ungebremst schien. Hinzu kam: 2011 war ein überdurchschnittliches Neu-Kredit-Geschäftsjahr. Carmen Ewald: „Dies zeigt die gute Entwicklung in der Region mit Investitionen bzw. Ersatzinvestitionen mit einem gewissen Nachholeffekt.“ Während bei den gewerblichen Unternehmen wieder in Betriebsmittel investiert werde, nutzten Landwirte höhere Kredite zum Landkauf, um Pachtflächen in Eigentum zu überführen, erläuterte Frank Seewald. Zudem würden verstärkt Häuser und teils auch Betriebsbauten errichtet. Das bedeute, dass die Kreditsumme im Einzelnen höher sei als in den Vorjahren. So belief sich das Neukreditvolumen 2011 für 401 Kreditbeschlüsse (2010: 428) auf 34,2 Millionen Euro (2010: 30,0). Von diesen reichlich 34 Millionen Euro Neugeschäft betrafen rund 25 Millionen Euro gewerbliche und neun Millionen Euro Baufinanzierungen. „Damit sind wir sehr zufrieden“, so Ewald. Auch beim Betriebsergebnis vor Bewertung ist das Geldinstitut mit 1,4 Prozent fast an das Rekordjahr von 2010 (1,58 Prozent) herangekommen. 2009 waren es 1,47 Prozent. Diese drei Rekordjahre weit über dem Verbandsdurchschnitt der Kreditgenossenschaften zeigen, dass die Bank bei ihrer Neuausrichtung seit 2007 beste Arbeit geleistet hat. So wurde nicht nur an Kosten gespart, das natürlich auch, der Vorstand hat zudem den demographischen Wandel genau im Blick, entscheidet in allen Angelegenheiten im Sinne der Mitglieder und der Kundenstruktur dieser erfolgreiwga chen Kreditgenossenschaft. Die Bilanz 2011 kann sich sehen lassen in der Volks- und Raiffeisenbank Muldental. Auch das Neuk re d i t vo l u m e n stieg beachtlich. Quelle: VRBank Muldental 13 GEWERBE Beispiele, die Schule machen Rechtsform eG im Fokus Bei anderen gelesen Genossenschaften nutzen 2012 im Internationalen UNO-Jahr der Genossenschaften die Chance, sich und die Rechtsform mit bemerkenswerten Ergebnissen, Leistungen und Vorhaben einer noch breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Auf der Messe Bio-Fach würdigte „Tatort“Schauspieler Andreas Hoppe am 15. Februar auch Dresdner Bioläden, die beim Wettbewerb des Magazins „Schrot & Korn“ gut abgeschnitten hatten. In der Kategorie Preis-Leistungs-Verhältnis erzielte der BioMarkt in Neustadt der Dresdner Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte eG mit der Schulnote 1,05 bundesweit das beste Resultat. Vorstandsmitglied Jonathan Kirchner betonte in der „SZ“: „Durch monatliche Mitgliedsbeiträge haben wir Sicherheit und decken einen Großteil der Kosten. Damit können wir günstige Preise erreichen.“ 8 000 Artikel fasst das Angebot des 600 m² großen Marktes. Optimale Patientenversorgung Das „ND“ berichtet in seiner Wochenendausgabe vom 11./12. Februar über das gesellschaftlich aktuelle Thema, wie Ärztebzw. Klinikgenossenschaften zur optimalen regionalen bzw. überregionalen Versor- gung von Patienten beitragen. Der bundesweit erste flächendeckende genossenschaftliche Mediziner-Zusammenschluss ist seit dem Jahr 2000 die in Bad Segeberg ansässige Ärztegenossenschaft Nord mit inzwischen 2 250 Mitgliedern. Die Idee breitetet sich aus: Der 2005 gegründete Bundesverband der Ärztegenossenschaften hat 15 000 Mitglieder mit elf regionalen Ablegern. Die „Genossen Mediziner“ aus Schleswig-Holstein gehen davon aus, dass vor dem Hintergrund des demografischen Wandels die einzig Erfolg versprechende strukturelle Zukunft zur Aufrechterhaltung der Versorgung in Ärztezentren und Netzwerken liegt. Kooperation macht Sinn Persönliches Engagement in einer insgesamt trostlosen Situation war notwendig, um in der argentinischen Stadt Córdoba vor zehn Jahren die Gesundheitskooperative Clinica Junin ins Leben rufen zu kön- nen. Erreicht worden ist, dass aus wirtschaftlichem Interesse in einer Privatklinik in Gefahr geratene Arbeitsplätze von 100 Mitarbeitern nun sicher sind und die einst gewinnorientierte Klinik ein Gesundheitszentrum für Menschen ist, die sich sonst eine medizinische Betreuung gar nicht leisdsc ten könnten, schreibt das „ND“. ……………Mittelstands-News…………… ► 84 öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für 38 Handwerke sind derzeit bei der Handwerkskammer zu Leipzig registriert. Sie fertigten 2011 ca. 1 000 Gutachten an. Tendenz steigend. ► Der Thüringer Handwerkstag, der die Interessen von fast 32 000 Handwerksbetrieben mit 146 000 Beschäftigten und über 8 000 Lehrlingen vertritt, hat seit 1. Februar einen neuen Präsidenten: Stefan Lobenstein. Der 48-Jährige ist Konditormeister in Erfurt und dort auch Präsident der Handwerkskammer. ► MGV-Verbandspräsident Dietmar Berger stellte im Februar beim traditionellen „Unternehmerfrühstück“ des Unternehmerclubs Berlin Süd-Ost zwei Dutzend Unternehmern von mittelständischen Betrieben aus acht Gewerbevereinen die Vorzüge der Rechtsform eingetragene Genossenschaft für Kooperationen vor. Der Unternehmerclub orientiert sich an den Interessen regionaler kleiner und mittelständischer Unternehmen. ► Wie Energie effizient genutzt werden kann, zeigen Kurse der Handwerkskammer Chemnitz zum Thema Energie und Umwelt. Allein 16 Lehrgänge des aktuellen Bildungsprogramms widmen sich diesem Erfordernis. Die Kammer bietet einen Großteil der Kurse in flexiblen Lernformen an: in Vollzeit-, Teilzeit und Online-Varianten. ► 513 Junghandwerker aus 40 Berufen sind nach erfolgreichem Abschluss der Lehre im Vormonat auf einer Veranstaltung der Handwerkskammer zu Leipzig freigesprochen worden. ► Die Zahl der Handwerksbetriebe in Sachsen nimmt zu, informierte der Sächsische Handwerkstag. Die aktuelle Statistik zeigt, dass sich der Bestand 2011 um 423 auf 59 519 Betriebe erhöhte. Vor allem das zulassungsfreie Handwerk (u. a. Fotografen, Raumausstatter, Maßschneider) legte zu. Tischlers Partner in Niesky Viele Genossenschaften setzen auf regionale Kooperationsbeziehungen mit dem örtlichen Handwerk. Gleiche Interessen, kurze Wege und die unter Beweis gestellte Facharbeit stehen für Synergieeffekte, von denen alle Nutzen haben. Im sächsischen Niesky zum Beispiel ist die Bau- und Möbeltischlerei von Maik Warnasch (vormals Fa. Anton Barthel) Partner von Genossenschaften. 2011 besuchte „WIR“ den Tischlermeister. Er fertigte gerade im Auftrag der Wohnungsbaugenossenschaft Niesky eG Innentüren für Sanierungsvorhaben. „Die Mieter können sich bei uns sogar das gewünschte Türenglas aussuchen“, sagte Warnasch. „Wir sind pünktlich und der Vertragspartdsc ner zahlt pünktlich. Das gibt Sicherheit.“ Tischler Maik Warnasch kooperiert in seiner Region gut mit Genossenschaften. Foto: „WIR“-Archiv 14 3/2012 HANDEL Umsatz und Ertrag sind deutlich im Plus RHG Dresden mit Ergebnissen im Wirtschaftsjahr 2011 sehr zufrieden 2011 war für die 53 Mitarbeiter und 15 Lehrlinge der Raiffeisen Handelsgenossenschaft BHG Dresden eG ein wirtschaftlich sehr erfolgreiches Jahr. Die Umsätze – besonders im Baustoffhandel – wuchsen zweistellig. In konzentrierter Arbeit sind in der Raiffeisen Handelsgenossenschaft BHG Dresden eG die Voraussetzungen für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Unternehmens geschaffen worden. „Wir konnten 2011 im Vergleich zum Vorjahr mehr Waren und Dienstleistungen umsetzen“, betonte gegenüber „WIR“ Vorstand Thomas Tschirpig. „Damit einher ging die Verbesserung der Ertragslage.“ Der Umsatz bezifferte sich 2011 auf 14,9 Millionen Euro – ein Zuwachs von 1,4 Millionen Euro. Daran will das leistungsstarke Team der RHG in diesem Jahr anknüpfen. „Ein Baustein dazu ist unsere Weiterbildungsoffensive, die in Zusammenarbeit mit der EUROBAUSTOFF-Kooperation und der RHG-Gruppe gestartet wurde.“ Blick in den Pirnaer Bau-und Gartenmarkt der RHG Dresden. – Neue Fahnen, neue Firmierung, neue Leitlinien in der Geschäftspolitik. Fotos: D. Schall Dieses Bildungsengagement ist nur ein Element der guten Zusammenarbeit in der RHG-Gruppe und der EUROBAUSTOFF-Kooperation. Seit Januar 2012 ist die RHG Dresden auch Vollgesellschafter des EUROBAUSTOFF-Zentrallagers Ost. „Das ermöglicht uns, den Kunden noch umfangreichere Sortimente bei gleichzeitiger Entlastung unserer eigenen Lagerhaltung anzubieten“, sagte Tschirpig. Neben der kompletten Analyse und Optimierung der Bau- und Gartenmärkte wird 2012 die Neugestaltung des Baustoffhandels am Hauptstandort in Dresden zu einem Logistik- und ServiceCenter im Fokus stehen. In der ersten Ausbaustufe entstehen eine neue Lagerhalle und Freilagerflächen. Verbunden damit ist die Sortimentserweiterung zum Beispiel bei Natursteinen, im Trockenbau und bei Baudsc elementen. Anzeige Anzeige BSH 210x142mm mit Anschnitt 3/2012 15 HANDEL / WOHNEN Raiffeisen-Händler sind gemeinsam im Internet Raiffeisen-Händler aus Mitteldeutschland bündeln ihre Kräfte. Einheitliches Warenwirtschaftssystem, gemeinsame Werbung, das auf einen Blick erkennbare Erscheinungsbild als Verbund oder partnerschaftliche Internet-Shops und -Seiten erhöhen Marktwert und -chancen der Unternehmen. Nebenstehende Anzeige, sie erschien in „WIR“ 9/2011, schaltete die RHG-Gruppe aus Sachsen und Thüringen. Diese Raiffeisenhändler bieten an 29 Standorten Dienstleistungen aus einer Hand und sind gut vernetzt, zum Beispiel durch ihren gemeinsamen Internetauftritt (www.rhg.eu). Der ist gespickt mit Praxistipps, es kann in Katalogen geblättert werden, und natürlich steht einem anschließenden Kauf nichts im Wege. Das veröffentlichte Presseecho im Auftritt macht den steigenden Bekanntheitsgrad der RHG-Gruppe deutlich. Die Werbetrommel wird online selbstbewusst gerührt: „Mit der RHG-Gruppe stehen Ihnen beratungsstarke und serviceorientierte Partner rund ums Bauen, Haus, Garten und Land- wirtschaft zur Verfügung. Die RHG Baustoffe und RHG Bau & Garten halten umfangreiche, auf den regionalen Bedarf ausgerichtete, Sortimente bereit. Gut geschulte, beratungsorientierte und freundliche Mitarbeiter stehen Ihnen jederzeit zur Seite.“ Auf www.raiffeisen-internetshop.de findet der Nutzer das Angebot der Raiffeisen Warengenossenschaften Heldrungen, Köthen-Bernburg, Mansfeld, Mücheln-Naumburg, Stendal und Tangerhütte, sowie der RHD Oder-Spree mit Sitz in Beeskow. Durch den Zusammenschluss dieser RWG über regionale Grenzen hinweg kann der größte Teil der Angebotspalette als Raiffeisenmarkt online angeboten und geliefert werden. Mit einem Klick gelangt der Internet-Nutzer außerdem zu allen BayWa-Marktstandorten Deutschlands und kann sich mit weiteren Klicks über das umfangreiche Angebot informieren. Mehr dazu gibt es unter www.raiffeisen.com dsc Gemeinsame Werbung, gemeinsam online. ………………WBG-News……………WBG-News………………WBG-News………………WBG-News……………WBG-News……………… ► Damit Wohnen in Chemnitz noch attraktiver wird, wollen die großen Wohnungsgenossenschaften in der Stadt ihre Bestände 2012 weiter aufwerten: WG Einheit (6 300 WE): 10,5 Millionen Euro kostet die Modernisierung von Wohnungen und Umfeld. An der Otto-Hofmann-Straße 11/13 und 15 bis 19 sowie bis 2013 an der Annaberger Straße 171 d bis f entsteht altersgerechter Wohnraum. CSG (4 700 WE): In die weitere Aufwertung des Wohnungsbestandes fließen 2012 rund 6,5 Millionen Euro. Im Fokus steht die Komplettsanierung der denkmalgeschützten Wohnanlage Am Karbel 1 bis 15. WCH (4 150 WE): Die eG steckt in den ersten Teil der energetischen Sanierung der Häuser Straße Usti nad Labem 5 bis 9, 11 bis 15 und 23 bis 27 ca. 2,2 Millionen Euro. WCW (3 150 WE): Für Erhaltung, Erneuerung und Erweiterung ihres Bestandes wendet die Genossenschaft in diesem Jahr ca. 8,9 Millionen Euro auf. Bis Juli fließen weitere 1,2 Millionen Euro in die Fertigstellung des Ersatzneubaus HeinrichBeck-Straße 24. ► Der VSWG begrüßt die sächsische Förderpolitik der Wohnungsbauprogramme. Das sächsische Staatsministerium des Innern hat im Februar die Konditionen der 16 Landeswohnbauprogramme „Energetische Sanierung“ und „Wohneigentum“ verbessert und stellt Darlehen in Höhe von insgesamt 60 Millionen Euro bereit. VSWG-Vorstand Dr. Axel Viehweger bewertete die Maßnahmen der Wohnraumförderung als „Ergebnis einer konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Die WG Rochlitz investierte in die energetische Sanierung ihres Bestandes. Foto: „WIR“-Archiv Staatsministerium“. Die Programme haben einheitlich den sehr günstigen Förderzins von einem Prozent pro Jahr. Die Zinsbindungsfrist wurde von derzeit 20 auf 25 Jahre verlängert. Anträge zur Förderung der Wohnungsbauprogramme sind bei der Sächsischen Aufbaubank – Förderbank – in Dresden zu stellen. ► Gegenwärtig errichtet die rund 15 000 3/2012 WE bewirtschaftende Wohnungsgenossenschaft Kontakt eG Leipzig an der Straße Am Sommerfeld in Leipzig-Paunsdorf für ca. 1,2 Millionen Euro zwei für Senioren gedachte Häuser mit insgesamt zwölf WE. In Marienbrunn soll 2012 der Startschuss für den Neubau einer Kita mit 100 Plätzen erfolgen. ► Windenergie für den Hausgebrauch ist im Kommen. Das macht auch das Beispiel der Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) in Dresden-Gorbitz deutlich. Die EWG, die 2009 mit Partnern für die energetische Sanierung von Großwohnsiedlungen ausgezeichnet wurde, betreibt momentan als Versuchsfeld eine Kleinwindanlage zur Stromerzeugung. ► Am Parkplatz der Wohnungsgenossenschaft Unitas eG in Leipzig ist in der Friedrich-Ebert-Straße eine Test-Zapfsäule zum Betanken von Elektroautos in Betrieb genommen worden. Die Ladestation ist für Mitglieder, Partner, Kunden und den Eigenbedarf gedacht. Aber hier kann auch jeder andere Besitzer eines Elektroautos tanken, sofern er sich eine Chipkarte am Unternehmenssitz auf der Straßenseite gegenüber holt. Zwischen sechs und acht Stunden dauert das Füllen eines leeren Akkus. In der Messestadt stehen 30 ETankstellen zur Verfügung. WOHNEN Für den Straßenbau geht die Genossenschaft in Vorkasse Wohnen in der VGWG Pirna Süd eG heißt sich wohlfühlen in gut sanierten Häusern. Zum Beispiel im unter Denkmalschutz stehenden Wohngebiet der Pirnaer Südvorstadt. Wie verbunden die Mitglieder mit ihrer Genossenschaft sind, wie gern sie hier leben und wie entschlossen sie handeln, zeigte sich jüngst: Die VGWG sorgte selbst für den grundhaften Ausbau der Lucas-Cranach-Straße in ihrem Verwaltungsbereich. Man muss sich die VGWG Pirna Süd eG als eine Gemeinschaft voller Elan und mit guten Ideen vorstellen. Die 550 Mitglieder wohnen im grünen Gottleubatal in Pirna und Berggießhübel in 64 Gebäuden der eG. Kurze Wege zum Geschäftsführenden Vorstand Lothar Schäfer und zum kleinen Mitarbeiterteam („mieternahe Verwaltung“) sind ebenso Normalität wie gemeinsames Tun für optimale Ergebnisse. Von 1993 bis 2000 wurden die 470 Wohnungen in der Pirnaer Südvorstadt umfassend saniert – unter Beachtung strenger Denkmalvorschriften. Die Häuser stammen aus den 1930er-Jahren, haben Biberschwanzdeckung, eingedeckte Gauben, Holzfenster und -türen, Fensterläden, die ebenso charakterbildend fürs Areal sind wie die Beispiele von Kunst am Bau und die Häuser einfassende Heckenlandschaft. Im Jahr 2000 kamen noch 50 Wohnungen der ehemaligen berggießhübler Genossenschaft dazu. Auch heute investiert die VGWG jährlich bis zu 350.000 Euro, um die Wohnungen vor dem Neubezug im Sinne der Mieter auf einen zeitgemäßen Sanierungsstand zu bringen. Dazu nutzt die eG das fachliche Können regionaler Handwerksbetriebe. Erwähnenswert sind überdies die Leistungen der Männer des genossenschaftlichen Hausmeisterstützpunktes. Kein Wunder, dass die Quartiere gefragt sind. Der Leerstand beträgt rund vier Prozent. 180.000 Euro nimmt die Genossenschaft pro Monat an Bruttomiete ein. Geld, das gut angelegt ist und Baumaßnahmen ohne Kredite ermöglicht. Weil der Stadt Pirna das Geld für den grundhaften Ausbau der Lucas-CranachStraße fehlte, ging die Genossenschaft mit den Straßenanliegerbeiträgen in Vorkasse. „Die Stadt wollte ursprünglich keine umfassende Straßensanierung“, erklärte Lothar Schäfer. Die Stadtwerke verlegten Gas-, Wasser- und Abflussleitungen im Trennsystem. Doch mit Baubeginn wurde klar: Im Aus diesem Gesicht spricht die Freude darüber, dass mit dem Einsatz der Genossenschaft die Cranach-Straße ausgebaut werden konnte: Lothar Schäfer, der engagierte Geschäftsführende Vorstand der VGWG Pirna Süd eG. Fotos: D. Schall; VGWG Aktuelle Sanierungsmaßnahmen der eG funktionieren im Verbund mit örtlichen Handwerkern. – Arbeiten zum grundhaften Ausbau der Lucas-Cranach-Straße im vergangenen Jahr. – Denkmalgerecht saniert: Biberschwanzdeckung, gedeckte Gauben, Kunst am Bau… Stadthaushalt fehlte das Geld für die Erneuerung der Straße. „Nicht mit uns“, hieß es in der VGWG, „aufreißen, aber nicht wirklich erneuern macht keinen Sinn!“ So weit, so gut. Nerven kostete auch die Nachkalkulation, denn die Baufirma hatte ebenfalls nicht mit dem kompletten Ausbau geplant. Aber es fand sich ein gemeinsamer Nenner: Stadtverwaltung, Baufirma und Stadtwerke kooperierten. Beim „WIR“-Besuch Anfang Februar 2012 war die Straße fertig. Im März/April werden noch 800 Meter Hecken gepflanzt. Unterm Strich steht: Genossenschaftliches Miteinander versetzt Berge, oder besser: setzt eine Straße inD. Schall stand. Zur Sache Die Innenstadt von Halberstadt ist im Zweiten Weltkrieg zu 85 Prozent zerstört worden. So gut es ging, wurden in den Folgejahrzehnten die Lücken geschlossen. So entstand an der Grenze zwischen zerstörtem und historischem Stadtgebiet im „Charme“ der 1960er-Jahre eine Blockbebauung. Doch die Stadt veränderte ihr Gesicht, wie auch die politischen, die gesellschaftlichen Gegebenheiten andere wurden. Zudem gehen Alterspyramide und demografischer Wandel nicht spurlos an Halberstadt vorbei, ebenso wenig explodierende Energiepreise und steigende Wohn- 3/2012 nebenkosten. Da kann das partnerschaftlich umgesetzte Projekt der agilen Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG „Ökologische Stadtentwicklung“ nicht hoch genug bewertet werden. Im Zuge dessen entstand – neben anderen Effizienzhäusern – nahe dem Dom und an Stelle des 60er-Jahre-Blocks ein die Blicke auf sich ziehendes Mehr-Generationen-Wohnhaus im KfW 40-Standard (siehe Seite 18). Es ist ein klug gebautes und mit Pfiff gestaltetes Beispiel dafür, wie Wohn- und Lebensverhältnisse zeitgemäß und zugleich zukunftsoridsc entiert verbessert werden können. 17 DIENSTLEISTUNG Die Grüne Genossenschaft Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt lebt Energie-Konzept Die Energiepreise steigen und mit ihnen die Wohnnebenkosten. Das nahm die Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG bereits vor mehr als zehn Jahren zum Anlass, nach Alternativen zu suchen, um den Mitgliedern langfristig bezahlbares Wohnen zu ermöglichen. Die bundespolitischen Weichenstellungen zur Liberalisierung der Energiemärkte Ende der 1990erJahre sowie zum Klimaschutz, aber auch der technische Fortschritt bei der Nutzung erneuerbarer Energien flossen in die Überlegungen ein. Das von der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG 1999 erstellte strategische Energie-Konzept geht von den Grundsätzen Klimaschutz, Energieeffizienz und dem großflächigen Einsatz erneuerbarer Energien aus. Eine Strukturentscheidung der genossenschaftlichen Gremien implementierte seiner- mal umsetzen zu können. Während des Rückbaus von 1 160 Wohnungen im Rahmen des Stadtumbaus 2002 bis 2005 wurden die mittel- und langfristigen Investitionsplanungen komplett überarbeitet. Im Jahr 2005 rief unsere Genossenschaft sodann die „Ökologische Stadtentwicklung“ in Halberstadt ins Leben. Die WGH-Unternehmensgruppe synchronisiert seitdem ihre Investitionen neben demographischen Aspekten vor allem unter energetischen Gesichtspunkten. Alle Maßnahmen sind so konzipiert, dass die jeweils geltende EnEV bezogen auf den Energiebedarf lediglich die Obergrenzen bestimmt. Es entstanden drei Neubauten im KfW 60- bzw. KfW 40-Standard, drei Neubauten als KfW 55-Effizienzhaus und zwei modernisierte Wohnhäuser aus den 1970er-Jahren im EnEV-30-Standard. Energetische Modernisierungen im Bestand verbesserten bereits bei 35 weiteren Wohnhäusern den Energiestandard über den In Halberstadt, zwischen der Kirche St. Martini (re.) und dem Dom (li.), zieht das Mehrgenerationen-Wohnhaus „Domiziel“ der WGH in der Schmiedestraße die Blicke auf sich. Kein Schreibfehler: Denn „Ziel“ war es, nahe am Dom ein zeitgemäßes Gebäude (KfW 40-Effizienzhaus) bedarfsorientiert, barrierearm und von innen nach außen zu bauen. Das geschah in Kooperation mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Ein Haus mit Zukunftspotenzial. Foto: WGH zeit die „WGH-Unternehmensgruppe“ und führte bald darauf zur Gründung eines Tochterunternehmens, das zu 100 Prozent im Besitz der Genossenschaft steht und als Energiedienstleister arbeitet. Es nutzt die vielfältigen Möglichkeiten zum preisflexiblen Einkauf von Strom und Erdgas, erzeugt und liefert Wärme aus selbst errichteten Erzeugungsanlagen zur effizienteren Versorgung der Genossenschaftswohnungen, erbringt Leistungen traditioneller Wärmemess- und -abrechnungsdienste, setzt großflächig erneuerbare Energien ein und Maßnahmen zur Energieeffizienz und -beratung um. Die entstehenden vielfältigen Vorteile kommen ausschließlich den Mitgliedern unserer Genossenschaft zugute (Mitgliederförderung). Durchgängig wurde zunächst in Wärmedämmfassaden und Wärmeschutzverglasungen (Fenster, Türen) investiert und 2003 die vollständige Umstellung auf zentrale Wärmeversorgung in allen Wohnhäusern abgeschlossen. Ab dem Jahr 2000 wurden geplante großflächige Dachinstandsetzungen vorerst auf Eis gelegt, um den Einsatz von Solaranlagen später opti- 18 jeweils geltenden EnEV-Standard hinaus. In großem Stil erfolgt dabei der Einsatz erneuerbarer Energien. Durch mehrere Referenzprojekte im Bestand und im Neubau konnten wertvolle Erfahrungen im Bereich des Einsatzes von Luft-Wasser-Wärmepumpen, SoleWasser-Wärmepumpen sowie im Bereich des kombinierten Einsatzes von Wärmepumpen mit Solarkollektoren und Hybrid-Wärmepumpenanlagen gesammelt werden. Insgesamt wird heute bereits in 1 606 Wohnungen (40 Prozent unseres Gesamtbestandes) der Wärmebedarf ganz bzw. teilweise mit erneuerbaren Energien gedeckt. Konkret wurden 43 Solarthermie-Anlagen zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung mit 1 213 kW installierter Solar-Kollektorleistung errichtet, 15 Wärmepumpen mit einer Leistung von 310 kW wurden in Betrieb genommen und in 216 Wohnungen wird eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung eingesetzt. Zusätzlich sind 47 Photovoltaik-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 1 053 kWp installiert, die umweltfreundlich Strom mit der Kraft der Sonne produzieren. 3/2012 Wir ersparen der Umwelt jährlich so viel Kohlendioxid-Ausstoß wie 210 000 Bäume aus der Luft herausfiltern. Durch diese Maßnahmen konnte der mittlere Energieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser unserer Wohnungen auf lediglich 90,3 kWh/m² im Jahr gesenkt werden. Der Vergleichswert aller Haushalte in Deutschland wird derzeit mit 155 kWh/m² im Jahr angegeben. Insbesondere die langfristig stabilen Nebenkosten bei Heizung und Warmwasser wirken sich hierbei trotz weiter steigender Energiepreise positiv aus. Seit 1998 informieren wir in unserem hauseigenen „WGH-Journal“ unsere 4 200 Mitglieder und alle übrigen Haushalte in Halberstadt kostenlos über einfach umsetzbare Maßnahmen zum Energiesparen und zum richtigen Heizen und Lüften. Die vielfach noch wenig bekannten Technologien der erneuerbaren Energien erforderten darüber hinaus ein zusätzliches Informationsangebot an unsere Mitglieder. Info-Tage, z. B. in unserer „Solarsiedlung Lindenweg“, fanden statt. Unser Verein „Freunde fürs Leben e. V.“ bietet Vortragsreihen zum Thema „Wohnen und Leben mit erneuerbaren Energien“ an. Ein von uns kreiertes „Öko-Logo“ ziert die Hauseingangstüren der Wohnhäuser, die ganz bzw. teilweise mittels erneuerbarer Energien versorgt werden. Die WGH-Unternehmensgruppe plant bis 2015 Investitionen im Gesamtvolumen von ca. 32 Millionen Euro. Neben weiteren Neubauvorhaben werden Aufwertungsinvestitionen im vorhandenen Wohnungsbestand unter demographischen und vor allem energetischen Gesichtspunkten umgesetzt. Überall dort, wo es technisch möglich und wirtschaftlich sinnvoll ist, setzen wir auf den Einsatz von erneuerbaren Energien. Mit dieser langfristigen und nachhaltigen Unternehmensstrategie gewannen wir 2011 den vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und dem GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. ausgelobten „Genossenschaftspreis Wohnen 2010“. Karl-Heinz Schönfeld, Vorstand der Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG Kontakt: Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG, Breiter Weg 8 a, 38820 Halberstadt, Ruf: (0 39 41) 67 20, Fax: (0 39 41) 67 2-1 00, www.wgh.de [email protected] Beilage DAS GENOSSENSCHAFTSBLATT AUS MITTELDEUTSCHLAND Visitenkarten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden Fotoimpressionen 1+2 Eisdrift an der Elbe bei Pirna (oben). – Die zugefrorene Talsperre Malter (darunter). 3 Brunnen auf dem Markt der Großen Kreisstadt Pirna. 4 Der Turm des Pirnaer Rathauses zeigt Volutengiebel von 1549 und eine Kunstuhr, an der zwei Löwen die Zeit schlagen (1612). 5+6 7 Für das Schloss lässt sich schon von Clomen als (oben). – Blick (darunter). von Dippoldiswalde für 1266 ein Ritter Besitzer nachweisen auf Dippoldiswalde Das Schloss Reichstädt bei Dippoldiswalde geht auf ein Rittergut aus dem 13. Jh. zurück. Fotos dieser Beilage: D. Schall, „WIR“-Archiv (Fotos im Uhrzeigersinn) Genossenschaften aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden stellen sich vor: Sachsen Der Landkreis im Überblick Bundesland: Freistaat Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Einwohner: Landkreis: 252 992; Stadt Dresden: 518 323 (30.06.2010) Fläche: Landkreis: 1 653,69 km²; Stadt Dresden: 328,31 km² O Orte: 40 Gemeinden im Direktionsbezirk ((Verwaltungssitz des Landkreises: Stadt Pirna, 38 826 Einwohner) AGRARGENOSSENSCHAFTEN • „floradres“ Zierpflanzenwirtschaft eG 01219 Dresden, Reicker Straße 51 Ruf: (03 51) 2 70 62-31, Fax: (03 51) 2 70 62-47 E-Mail: [email protected] Vorstand: Robert Arnrich, Ekkehardt Rülcker Aufsichtsratsvorsitzender: RA Cornelius J. Fetsch • Agrarproduktion „Am Bärenstein“ Struppen eG 01796 Struppen, Hohe Straße 8 Ruf: (03 50 20) 7 77-0, Fax: (03 50 20) 7 77-77 E-Mail: [email protected] Internet: www.landschlachthof.de Vorstand: Ines Senger, Uwe Scheumann Aufsichtsratsvorsitzender: Steffen Kaschel 3/2012 • Agrargenossenschaft „Oberes Elbtal“ Reinhardtsdorf e.G. 01814 Reinhardtsdorf, Schrammsteinblick 67 a Ruf: (03 50 28) 8 04 22, Fax: (03 50 28) 8 03 26 E-Mail: [email protected] Vorstand: Henryk Schultz, Thomas Hering Aufsichtsratsvorsitzender: Hellmut Pöschmann • Agrarproduktivgenossenschaft e.G. „Weideland“ Bad Gottleuba 01816 Oelsen, Oelsener Straße 1 Ruf: (03 50 23) 6 23 28, Fax: (03 50 23) 5 11 67 E-Mail: [email protected] Vorstand: Maik Schultz, Falk Sengeboden, Rainer Hegewald, Birgit Schuffenhauer Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Ziob 1 (19) Visitenkarten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden Ruf/Fax: (03 59 74) 5 02 34 E-Mail: [email protected] Vorstand: Johannes Schöne, Hans Scheffler, Jörg Hempel, Karl Hempel Aufsichtsratsvorsitzender: Harry Schröter Tierproduktion und Biogasanlage gehören zu den Standbeinen der Agrargenossenschaft Reinholdshain eG. • Agrargenossenschaft Reinholdshain eG 01744 Dippoldiswalde, Alte Dresdner Straße 10 Ruf: (0 35 04) 61 55-36, Fax: (0 35 04) 61 55-30 E-Mail: [email protected] Vorstand: Wilfried Menzer, Klaus Köhler Aufsichtsratsvorsitzende: Elke Zienert • Agrargenossenschaft Bielatal eG 01819 Langenhennersdorf, Hauptstraße 2 Ruf: (03 50 32) 7 08 09, Fax: (03 50 32) 7 08 10 E-Mail: [email protected] Vorstand: Brigitte Heinrich, Jürgen Schubert Aufsichtsratsvorsitzender: Dietmar Wirbeleit • Agrargenossenschaft „Wesenitztal“ Dürrröhrsdorf eG 01833 Dürrröhrsdorf, Porschendorfer Straße 8 Ruf: (03 50 26) 9 84-0, Fax: (03 50 26) 9 84-19 E-Mail: [email protected] Vorstand: Rolf Scholze, Bernd Mögel Aufsichtsratsvorsitzender: Jürgen Tschirner • Agrargenossenschaft Niederseidewitz e.G. 01819 Bahretal, Niederseidewitz Nr. 22 Ruf: (0 35 01) 52 77 25, Fax: (0 35 01) 52 78 25 E-Mail: [email protected] Internet: www.agrar-niederseidewitz.de Vorstand: Helmar May, Günther Hoffmann, Gerold Zimmermann Aufsichtsratsvorsitzender: Maik Gröger • Agrarproduktion Heidenau GmbH 01825 Liebstadt OT Biensdorf, Biensdorfer Str. 63 Ruf: (03 50 25) 57 86 67, Fax: (03 50 25) 57 86 68 E-Mail: [email protected] Geschäftsführer: Michael Albrecht 2 (20) • Agrargenossenschaft „Osterzgebirge“ Börnersdorf eG 01825 Bad Gottleuba-Berggießhübel, Börnersdorf Nr. 2 Ruf: (03 50 25) 50 25 7, Fax: (03 50 25) 50 27 8 E-Mail: [email protected] Vorstand: Rainer Kristmann, Kristine Haußwald, Karin Smitkiewicz Aufsichtsratsvorsitzender: Uwe Kmoch Tochtergesellschaft: • Agrarproduktion Börnersdorf GmbH • Wurgwitzer Jungrinder-Aufzucht Genossenschaft e.G. 01705 Freital, Zöllmener Straße 44 Ruf: (03 51) 6 50 29 52, Fax: (03 51) 6 58 56 93 E-Mail: [email protected] Vorstand: Bernd Fischer, Karl-Heinz Rump • Landwirtschaftliche Erzeuger- und Absatzgenossenschaft Ehrenberg eG 01848 Ehrenberg, Neustädter Straße 4 Ruf: (03 59 75) 8 12 66, Fax: (03 59 75) 8 47 40 E-Mail: [email protected] Internet: www.leag-ehrenberg-eg.de Vorstand: Ralf Koppitz, Petra Kegel, Frieder Häntzschel, Gerd Michel, Frank Haferkorn, Julia Venus Aufsichtsratsvorsitzender: Reiner Sengeboden • Landwirtschaftliche Agrargenossenschaft Dobra-Helmsdorf e.G. 01833 Dürrröhrsdorf-Dittersbach OT Dobra, Alte Straße 6 Ruf: (03 50 26) 9 12-37, Fax: (03 50 26) 9 12-36 E-Mail: [email protected] Vorstand: Gottfried Schlesinger, Mathias Schmidt, Mario Ufer Aufsichtsratsvorsitzende: Karin Böhm • Agrargenossenschaft „Sächsische Schweiz“ Saupsdorf e. G. 01855 Saupsdorf, Hohe 28 3/2012 • Agrar-Produktivgenossenschaft Pirna-Cotta eG 01796 Pirna, Schloß Zehista 4 Ruf: (0 35 01) 52 77 56, Fax: (0 35 01) 52 00 12 E-Mail: [email protected] Vorstand: Roland Dietrich, Thomas Schanze, Uwe Petzold Aufsichtsratsvorsitzender: Udo Bär • Erzeugerorganisation Dresdener Obst e.G. 01809 Dohna OT Röhrsdorf, Hauptstraße 2 A Ruf: (03 51) 64 16-6 00, Fax: (03 51) 64 16-6 02 E-Mail: [email protected] Internet: www.dresdener-obst.de Vorstand: Matthias Wedler, Steffen Winkler, Bernd Lehmann Aufsichtsratsvorsitzender: Thomas Arnold • Erzeugergemeinschaft „Borthener Obst“ e.G. f f, 01809 Dohna OT Röhrsdorf, Hauptstraße 2 A Ruf: (03 51) 64 16-6 00, Fax: (03 51) 64 16-6 02 E-Mail: [email protected] ch, Vorstand: Dr. Klaus Griesbach, Klaus Kotlowski, Astrid Höhler Geschäftsführer: Bernd Falkenau Aufsichtsratsvorsitzender: Matthias Wedler • Agrargenossenschaft Sadisdorf e.G. 01762 Sadisdorf, Frauensteiner Straße 9 Ruf: (03 50 52) 6 53 01, Fax: (03 50 52) 6 42 51 E-Mail: [email protected] Vorstand: Nikolaus Flämig, Jörg Reichel Aufsichtsratsvorsitzende: Marianne Herzog Tochtergesellschaften: • MKH Mutterkuhhaltung GmbH Sadisdorf • Windkraftelektroenergie GmbH Sadisdorf • CAG Colmnitzer-Agrar-Genossenschaft e.G. 01738 Colmnitz, Obere Hauptstraße 44 a Ruf: (03 52 02) 5 39-0, Fax: (03 52 02) 5 39-20 E-Mail: [email protected] Internet: www.cag-eg.de Vorstand: Harald Lehradt, Heinz Perner Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Claus Voigt Beilage Tochtergesellschaft: • Colmnitzer Wohnungsgesellschaft mbH, Internet: www.colmnitz-weidegut.de GEWERBLICHE GENOSSENSCHAFTEN • Handels Herstellungs Vollservice eG Kunden Partner 01307 Dresden, Fetscherstraße 62 a Ruf: (03 51) 4 41 61-45, Fax: (03 51) 4 41 61-46 E-Mail: [email protected] Internet: www.gebaeudemanagementtechnischedienste-dresden-striesen.de Vorstand: Manfred Diederich Bevollmächtigte der Generalversammlung: Evelin Grohmann • Genossenschaft Kunst + Bau eG 01217 Dresden, Gostritzer Straße 10 Ruf: (03 51) 4 77 27 68, Fax: (03 51) 4 77 27 69 E-Mail: [email protected] Internet: www.freie-akademie-dresden.de Vorstand: Jakoba Kracht, Evelyn Adler Bevollmächtigte der Generalversammlung: Janina Kracht • Fleischergenossenschaft Dresden eG 01127 Dresden, Erfurter Straße 12 Ruf: (03 51) 4 99 27-20, Fax: (03 51) 4 99 27-98 E-Mail: [email protected] Internet: www.megafleigeno.de Vorstand: Jürgen Müller, Wolfram Haberland Aufsichtsratsvorsitzender: Frank Beuchel • Figaro Dresden eG 01069 Dresden, Lingnerallee 3 // 3. OG Ruf: (03 51) 4 59 36 73, Fax: (03 51) 4 40 07 95 E-Mail: [email protected] Internet: www.figaro-dresden.de Vorstand: Marion Kurth, Heike Eichler Aufsichtsratsvorsitzende: Ines Mosch 13 Friseursalons • Ihr Friseur eG 01127 Dresden, Oschatzer Straße 17 HH Ruf: (03 51) 8 58 01 34, Fax: (03 51) 8 58 47 98 E-Mail: [email protected] Vorstand: Kathrin Baars, Brigitte Walther, Susann Kegler Aufsichtsratsvorsitzende: Kerstin Fiedler Fünf Friseursalons • „Modefriseur“ eG 01099 Dresden, Königsbrücker Straße 66 Ruf: (03 51) 8 03 07 90, Fax: (03 51) 8 10 60 84 E-Mail: [email protected] Internet: www.modefriseur-dresden.de Vorstand: Kerstin Heinrich, Marina Pinkert Aufsichtsratsvorsitzende: Petra Stelzig Zehn Salons (Friseur, Kosmetik, medizinische Fußpflege, Podologie, Nagelmodellage, Haarverlängerung, Rastas-Dreads-Cornrows) • Coiffeur Modelinie eG Dresden de en n 01277 Dresden, Schandauer Straße 84 Ruf: (03 51) 2 54 90 71, Fax: (03 51) 2 17 68 62 de d den en.de de E-Mail: [email protected] ich Vorstand: Annette Barthel, Sylke Richter, Silke Rietzschel Aufsichtsratsvorsitzende: Marion Groß Acht Friseursalons • FPE Friseur- und Kosmetikbedarf eG 01159 Dresden, Löbtauer Straße 67 Ruf: (03 51) 4 94 03 37, Fax: (03 51) 4 94 07 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.fpe.de Ansprechpartner: Kerstin Köhler Vorstand: Ulrich Spohn, Günter Nohel Aufsichtsratsvorsitzender: Dieter Eser • Haarpflege eG 01309 Dresden, Haydnstraße 26 Ruf: (03 51) 33 75 45, 3 10 01 98, Fax: (03 51) 3 10 06 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.haarpflege-dresden.de Vorstand: Annett Dietze, Rita Titz, Sylvia Richter Aufsichtsratsvorsitzende: Heidi Schmid Zwölf Salons Vorstand: Lothar Hartmann, Alfred Looks, Helfried Hilbert, Wilfried Hempel, Sonja Henke Aufsichtsratsvorsitzender: Werner Schmidt • VG Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte eG 01067 Dresden, Jahnstsraße 5 a Ruf: (03 51) 4 84 37 68, Fax: (03 51) 4 84 38 68 E-Mail: [email protected] Internet: www.vg-dresden.de Vorstand: Adelheid Nowitzky, Barbara Rische, Jonathan Kirchner, Steffi Kleinert Aufsichtsratsvorsitzender: Ralf Werner • Energiehaus Dresden eG 01067 Dresden, Schweriner Straße 48 Ruf: (03 51) 4 26 06-96, Fax: (03 51) 4 26 06-97 E-Mail: [email protected] Internet: www.energiehaus-dresden.de Vorstand: Gisela Schubert, Josef Leiber Aufsichtsratsvorsitzender: Frank Müller • Sitzmöbelhandwerk Oelsa eG 01734 Rabenau OT Oelsa, Hauptstraße 76 Ruf: (03 51) 6 44 67 03, Fax: (03 51) 6 44 67 05 E-Mail: [email protected] Internet: www.stuhlbau.de Vorstand: Bernadette Fiedler (Vorstandsvorsitzende), Winfried Reuter Aufsichtsratsvorsitzender: Siegfried Goldbach • WTS Wohnungswirtschaftliche Treuhand in Sachsen GmbH 01097 Dresden, Antonstraße 37 Ruf: (03 51) 8 07 01 40, Fax: (03 51) 8 07 01 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.wts-dresden.de Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Ök. StB Uwe Penzel • Kunststofftechnik „Universal Dresden“ eG 01328 Dresden OT Schönfeld, Cunnersdorfer Straße 63 Ruf: (03 51) 4 60 55 50, Fax: (03 51) 4 60 59 85 E-Mail: [email protected] Internet: www.korropol.com 3/2012 Uwe Mende (rechts) und Winfried Reuter bei ihrer Präzisionsarbeit im Sitzmöbelhandwerk. 3 (21) Visitenkarten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden • „Raumwärme“ Ofenbauer & Fliesenleger Freital eG 01705 Freital, Zum Güterbahnhof 6 Ruf: (03 51) 6 49 12-27, Fax: (03 51) 6 49 12-89 E-Mail: [email protected] Internet: www.raumwaerme.de Vorstand: Thomas Kerk, Eike Schmerler Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Quint • ELG Holzhandwerk Dippoldiswalde eG 01762 Schmiedeberg OT Obercarsdorf, Dresdner Straße 131 Ruf: (0 35 04) 64 73-0, Fax: (0 35 04) 64 73-25 E-Mail: [email protected] Internet: www.ELG-DW.de Vorstand: Olaf Schmidt, Christian Wagner Aufsichtsratsvorsitzender: Veit Schmelter Die Chic Frisurenmode eG leistet in ihren Salons bzw. beim Kunden vor Ort gefragte Dienste. • Chic Frisurenmode eG 01744 Dippoldiswalde, Markt 20 Ruf: (0 35 04) 61 46 62 E-Mail: [email protected] Vorstand: Karin Langer Bevollmächtigte der Generalversammlung: Liane Fischer • Private Akademie Dresden eG 01069 Dresden, Strehlener Straße 24 Ruf: (03 51) 2 74 94 35, Fax: (03 51) 2 74 94 36 E-Mail: [email protected] Internet: www.pa-dresden.de Vorstand: Remo Liebscher Aufsichtsratsvorsitzender: Holger Trogisch • Genossenschaft Klauenpfleger eG Sachsen 01847 Lohmen, Pestalozzistraße 2 Ruf: (0 35 01) 58 82 15, Fax: (0 35 01) 58 61 33 E-Mail: [email protected] Internet: www.klauenpfleger-eg-sachsen.de Vorstand: Michael Kloó, Enriko Bernauer, Remo Lehmann de er: Thilo We W ngert Aufsichtsratsvorsitzender: Wengert • Taxi- und chaft haft f eG Mietwagen-Genossenschaft ahnhofsvor hnhofsvorplatz h f orpl rplatz t 01796 Pirna, Am Bahnhofsvorplatz 7-4 44, Ruf: (0 35 01) 44 67-44, -5 55 Fax: (0 35 01) 44 67-55 E-Mail: senschaft-pirna.de enschaft pirna d [email protected] Internet: 4 (22) www.taxigenossenschaft-pirna.de Vorstand: Klaus-Dieter Horsitzky, Andreas Urban, Mathias Johne Aufsichtsratsvorsitzender: Maik Topp • ELG Metall-Handwerk Pirna eG Postanschrift: 01782 Pirna, Postfach 10 02 40, Hausanschrift: 01796 Pirna, Zehistaer Straße 8 Ruf: (0 35 01) 56 85-0, Fax: (0 35 01) 56 85-45 E-Mail: [email protected] Internet: www.elg-pirna.de Vorstand: Christian Mühle, Robert Schlachta Aufsichtsratsvorsitzender: Ekkehard Grafe • Elegant – Bannewitz Friseur- und Kosmetikhandwerk eG 01728 Bannewitz, Winckelmannstraße 5 Ruf: (03 51) 4 01 55 02, Fax: (03 51) 4 01 00 41 E-Mail: [email protected] Internet: www.elegant-bannewitz.de Vorstand: Sigrid Hardt, Silke Rothe, Uta Zimmermann, Anja Gruner Aufsichtsratsvorsitzende: Carola Lotzmann 12 Friseursalons • Freitaler F Modellwerkstätten eG 01705 Freital, Altburgk 41 Ru (03 51) 6 49 11-22, Ruf: Fa Fax: (03 51) 6 49 11-70 EE-Mail: [email protected] Int Internet: www.modellbau-freital.de V Vo Vorstand: Monika Oerlein, Mik Hermsdorf, Tino Kästner Mike Aufsichtsratsvorsitzender: Marco Müller 3/2012 • NATURPLANBAU eG 01768 Glashütte OT Hermsdorf, Am Wilisch 13 Ruf: (0 35 04) 61 95-82, Fax: (0 35 04) 61 95-83 E-Mail: [email protected] Internet: www.das-preiswerte-holzhaus.de, www.haushofgarten.info Vorstand: Torsten Scholz, Dr. Andreas Schütze Aufsichtsratsvorsitzende: Katharina Wiehle RAIFFEISEN HANDELSGENOSSENSCHAFTEN • Raiffeisen Großhandel Lamina eG 01237 Dresden, Lohrmann Straße 4 – 6 Ruf: (03 51) 8 89 58 51, Fax: (03 51) 8 88 95 60 E-Mail: [email protected] Vorstand: Friedmar Peters Prokuristin: Jutta Besze Aufsichtsratsvorsitzender: Horst Franke Neue Firmierung: Ansicht der Geschäftsstelle Pirna der RHG BHG Dresden eG. • F.A.I.R.E. Warenhandels eG 01109 Dresden, Radeburger Straße 172 Ruf: (03 51) 8 89 23-80, Fax: (03 51) 8 89 23-89 E-Mail: [email protected] Beilage Internet: www.faire.de Vorstand: Grit Boškovic´, Norbert Pfütze Aufsichtsratsvorsitzender: Jörg Werler • Mühle hlle und Bäckerei Bärenhecke fe eisengenossenschaft eG Raiffeisengenossenschaft 68 8 Glashütte-Bärenhecke, 01768 hlenstra r ße 1 Mühlenstraße ( 50 53) 4 13-0, Ruf: (03 (03 50 53) 4 13-8 35 Fax: (03 ail: [email protected] E-Mail: rn net: www.baeckerei-baerenhecke.de Internet: sttand: Gerald Gera r ld Seifert, Roman Seifert Vorstand: siichtsrat: Bernd Grahl, Gra r hl,, Joachim Eifler Aufsichtsrat: • Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG 01097 Dresden, Georgenstraße 6 Ruf: (03 51) 81 31-0, ( 51) 81 31-11 31 Fax: (03 E-M Ma [email protected] E-Mail: Inttern www.DDVRB.de Internet: Vorst Vo Vorstand: Thomas Müller (Sprecher), Walte Netter Wa Walter Au ufs Aufsichtsratsvorsitzender: Ch hrist Christian Rietschel 7 Geschäftsstellen Ge 27 (davon 10 SB-Stellen) • Raiffeisengenossenschaft Kornhaus Dohna eG 01809 Dohna, Am Robisch 14 Ruf: (0 35 29) 51 23 15, 51 23 14 Fax: (0 35 29) 52 99 61 E-Mail: [email protected] Internet: www.kornhaus-dohna.de Vorstand: Gunter Felbrich • Raiffeisen Handelsgenossenschaft BHG Dresden eG 01237 Dresden, Lohrmannstraße 4 – 6 Ruf: (03 51) 28 04-0, Fax: (03 51) 28 04-2 88 E-Mail: [email protected] Internet: www.rhg.eu Vorstand: Werner Mates, Thomas Tschirpig Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Günter Biedermann Vier Geschäftsstellen • Reinholdshainer Raiffeisen Handels GmbH 01744 Dippoldiswalde OT Reinholdshain, Am Bauzentrum 1 Ruf: (0 35 04) 64 39-0, Fax: (0 35 04) 64 39-36 E-Mail: [email protected] Internet: www.bhg-reinholdshain.de Geschäftsführer: Ralf Schulze, Walter Netter KREDITGENOSSENSCHAFTEN • LKG Sachsen – Zweigniederlassung der Bank für Kirche und Diakonie eG – KD-Bank 01067 Dresden, Kreuzstraße 7 Ruf: (03 51) 4 92 42-0, Fax: (03 51) 4 92 42-3 99 E-Mail: [email protected] Internet: www.lkg-sachsen.de Vorstand: Dr. Ekkehard Thiesler (Vorsitzender), Ulrike Badura, Jörg Moltrecht, Ilona Pollach Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Martin Grimm Attraktives Gebäude, attraktive Bankprodukte: Dresdner Volksbank Raiffeisenbank eG. • Volksbank Pirna eG 01796 Pirna, Gartenstraße 36 Ruf: (0 35 01) 53 22-0, Fax: (0 35 01) 53 22-60 E-Mail: [email protected] Internet: www.volksbank-pirna.de Vorstand: Dr. Hauke Haensel, Ewald Saathoff Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Thomas Gischke Zehn Geschäftsstellen Tochtergesellschaften: • Beteiligungsgesellschaft der Volksbank Pirna mbH • Investorengemeinschaft GbR der Volksbank Pirna eG E-Mail: [email protected] Internet: www.wgtn.de Vorstand: Tino Lotzmann, Helge Zillig Aufsichtsratsvorsitzende: Kerstin Berger-Uhlendorf • Wohnungsgenossenschaft „Glückauf“ Süd Dresden e. G. 01189 Dresden, Muldaer Straße 1 Ruf: (03 51) 4 69 01-0, Fax: (03 51) 4 69 01-1 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.wgs-dresden.de Vorstand: Dr. Olaf Brandenburg (Sprecher), Christoph Menzel Aufsichtsratsvorsitzender: Andreas Lämmel (MdB) Drei Kundenzentren • Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden eG 01169 Dresden, Kesselsdorfer Straße 161 Ruf: (03 51) 41 81-60, Fax: (03 51) 41 81-7 85 E-Mail: [email protected] Internet: www.ewg-dresden.de Vorstand: Dr. Jürgen Hesse (Vorstandsvorsitzender), Antje Neelmeijer, Michael Reichel Aufsichtsratsvorsitzender: Claus Ludwig Meyer-Wyk • Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG 01307 Dresden, Haydnstraße 1 Ruf: (03 51) 44 02-3, Fax: (03 51) 44 02-4 32 E-Mail: [email protected] Internet: www.wgj.de Vorstand: Thomas Dittrich, Alrik Mutze Aufsichtsratsvorsitzender: Thomas Nöldner WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN • Wohnungsgenossenschaft Radeberger Straße Dresden eG 01099 Dresden, Radeberger Straße 111 Ruf: (03 51) 7 96 89 54, Fax: (03 51) 7 96 89 53 E-Mail: [email protected] Internet: www.radeberger-strasse-wg.de Vorstand: Udo Ulbrich, Steffen Zill Aufsichtsratsvorsitzender: Volker Rhein • Wohnungsgenossenschaft Trachau-Nord eG 01129 Dresden, Halleystraße 2 Ruf: (03 51) 8 52 88-0, Fax: (03 51) 8 52 88-88 3/2012 Die WGJ wird in diesem Jahr 55 und wartet mit vielen Mitmachaktionen auch für Kinder auf. 5 (23) Visitenkarten aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge/Stadt Dresden • Convent Genossenschaft für Immobilienbesitz eG 01067 Dresden, Altmarkt 10 d Ruf: (03 51) 8 13 45 04, Fax: (03 51) 8 13 42 00 E-Mail: [email protected] Internet: www.convent-eg.com Vorstand: Roland Schwarz, Frank Büchner Aufsichtsratsvorsitzender: Joachim Jentzsch • Wohnungsbaugenossenschaft Puls 10 eG 01099 Dresden, Pulsnitzer Straße 10 Ruf: (03 51) 7 96 88 80 E-Mail: [email protected] Vorstand: Dietmar Gebauer, Eric Stenzel, Lutz Wittber Aufsichtsratsvorsitzender: Henning Lehmann • Wohnungsgenossenschaft Post Dresden eG 01309 Dresden, Wittenberger Straße 26 Ruf: (03 51) 4 41 63 88, Fax: (03 51) 3 40 08 01 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-post-dresden.de Vorstand: Anke Rudolph, Dr. Peter Schmidt, Michael Schuster Aufsichtsratsvorsitzender: Werner Woithe Das Team der VGWG Pirna Süd eG ist beim Sanieren mit Partnern aus dem Handwerk für die Mieter aktiv. Zum Mitarbeiterstamm zählen Karin Jeremias (unten) und Simone Herrmann. – Zeichnung von Peter Richter, Pirna. • Wohnen im grünen Gottleubatal VGWG Pirna Süd eG 01796 Pirna, Lucas-Cranach-Straße 12 Ruf: (0 35 01) 78 00 04, Fax: (0 35 01) 78 02 11 E-Mail: [email protected] Internet: www.pirna-wohnen.de Vorstand: Angelika Mund, Frank Bürger, Lothar Schäfer, Ryszard Wünsche, Renate Golla Aufsichtsratsvorsitzender: Klaus Gebhardt • Sächsische Wohnungsgenossenschaft Dresden eG 01139 Dresden, Fechnerstraße 15 Ruf: (03 51) 8 50 23-0, Fax: (03 51) 8 50 23-10 E-Mail: [email protected] Internet: www.swg-dresden.de Vorstand: Mathias Schulze, Jürgen Zöfert Aufsichtsratsvorsitzender: Dr. Rolf Hinkelmann 6 (24) • Gemeinnützige Wohnungsbau-Genossenschaft Dresden-Ost e.G. 01257 Dresden, Straße des 17. Juni 25, Gebäude 102 Ruf: (03 51) 2 55 17 30, Fax: (03 51) 2 55 17 43 E-Mail: [email protected] Internet: www.gwg-dresden.de Vorstand: Beate Stein, Dieter Richter Aufsichtsratsvorsitzender: Walter Netter • Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Heidenau eG 01809 Heidenau, Von-Stephan-Straße 4 Ruf: (0 35 29) 50 38-1 40, Fax: (0 35 29) 50 38-1 49 E-Mail: [email protected] Internet: www.gwg-heidenau.de Vorstand: Hartmut Trübenbach, Roland Rost, Ekkehart Luckow Aufsichtsratsvorsitzender: Bernhard Rudolph 3/2012 • Wohnungsgenossenschaft Gutes Wohnen eG 81375 München, Würmtalstraße 2 Ruf: (0 89) 8 99 48 00, Fax: (0 89) 89 94 80 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.wohnungsgenossenschaftgutes-wohnen.de Vorstand: Wolfgang Burbach, Michael Scheel Aufsichtsratsvorsitzender: Peter Schweigler • Wohnungsgenossenschaft „Sächsische Schweiz“ eG Pirna 01796 Pirna, Walter-Richter-Straße 42 Ruf: (0 35 01) 46 58 60, Fax: (0 35 01) 46 58 70 E-Mail: [email protected] Internet: www.wohnen-in-pirna.de Vorstand: Dr. Birgit Sorber, Sabine Zimmermann, Günter Hahn, Reiner Beulig Aufsichtsratsvorsitzender: Heiko Petters • Wohnungsbaugenossenschaft eG Pirna 01796 Pirna, Siegfried-Rädel-Straße 26 Ruf: (0 35 01) 44 65 44, Fax: (0 35 01) 49 17 60 E-Mail: [email protected] Internet: www.WOBA-PIRNA.de Beilage Vorstand: Andreas Schreiter, Sieglinde Wehner, Wolfgang Kirsten Aufsichtsratsvorsitzende: Gabriele Weinrich • Wohnungsgenossenschaft Dresden-Mickten eG 63920 Großheubach, Industriestraße 12 Ruf: (0 93 71) 94 73 04, Fax: (0 93 71) 94 73 06, 9 48 96 22 Vorstand: Benno Herkert, Dieter Tolbert Aufsichtsratsvorsitzender: Peter M. Rödig • Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Sebnitz e. G. 01855 Sebnitz, Götzingerstraße 35 Ruf: (03 59 71) 70 98-0, Fax: (03 59 71) 70 98-12 E-Mail: [email protected] Internet: www.gwg-sebnitz.de Vorstand: Ullrich Franke, Karin Wetzel, Birgit Schwarzelt Aufsichtsratsvorsitzender: Ulrich Dornick • Wohnungsbaugenossenschaft Lohmen eG 01847 Lohmen, Ringstraße 1 Ruf: (0 35 01) 58 80 20, Fax: (0 35 01) 57 14 08 E-Mail: [email protected] Internet: www.wbg-Lohmen.de Vorstand: Ulrich Reumann, Wolfgang Hauschild, Bernd Hauswald Aufsichtsratsvorsitzender: Falk Birkigt • Wohnungsgenossenschaft Neustadt/Sachsen eG 01844 Neustadt, Maxim-Gorki-Straße 41 Ruf: (0 35 96) 55 59-10, Fax: (0 35 96) 55 59-20 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-neustadt.de Vorstand: Michael Schweizer, Thomas Schöne Aufsichtsratsvorsitzender: Andreas Ulbrich • Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft eG Pirna-Copitz 01796 Pirna, Beyerstraße 5 Ruf: (0 35 01) 52 23 74, Fax: (0 35 01) 52 72 56 E-Mail: [email protected] Internet: www.GWG-PIRNA.de Vorstand: Ramona Hübsch, Bernd Stange, Michael Neef, Dirk Scharrer Aufsichtsratsvorsitzender: Ralph Mitscherlich • Freitaler Wohnungsgenossenschaft eG 01705 Freital, Rabenauer Straße 41 Ruf: (03 51) 6 49 76-0, Fax: (03 51) 4 60 10 54 E-Mail: [email protected] Internet: www.gewo-freital.de Vorstand: Friederike Ebert, Dieter Vodak Aufsichtsratsvorsitzender: Lothar Thieme • Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde eG 01744 Dippoldiswalde, Nikolai-Ostrowski-Straße 19 Ruf: (0 35 04) 6 00 01-0, Fax: (0 35 04) 6 00 01-35 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-dipps.de, www.fewo-dipps.de Vorstand: Falk Kühn-Meisegeier, Birgit Kästner, Andreas Sommerschuh Aufsichtsratsvorsitzende: Barbara Freytag Straße der Freundschaft 1 a Ruf: (03 50 53) 4 89 67, Fax: (03 50 53) 3 26 15 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-mueglitztal.de Vorstand: Wolfgang Wriecz, Dieter Grahl, Roland Hickmann, Steffen Schneider, Christine Berenyi Aufsichtsratsvorsitzender: Helmut Rinke • Wohnungsgenossenschaft Dürrröhrsdorf-Dittersbach eG 01833 Dürrröhrsdorf, Am Quellenberg A 5 a Ruf/Fax: (03 50 26) 9 01 68 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-duerrroehrsdorf.de Vorstand: Sybille Heining, Werner Heining, Manuela Stelzner Aufsichtsratsvorsitzender: Rony Rietzschel • Wohnungsgenossenschaft eG Schmiedeberg 01762 Schmiedeberg, Altenberger Straße 24 Ruf: (03 50 52) 2 90 98, Fax: (03 50 52) 6 19 23 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-schmiedeberg.de Vorstand: Hans-Heiko Franz Aufsichtsratsvorsitzende: Birgit Helbig Falk Kühn-Meisegeier ist Geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Dippoldiswalde eG. • Gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft Freital eG 01705 Freital, Breite Straße 9 Ruf: (03 51) 6 51 13-0, Fax: (03 51) 6 51 13-23 E-Mail: [email protected] Internet: www.GWGFreital.de Vorstand: Viktor Faust, Claudia Schütze Aufsichtsratsvorsitzender: Jens Anders • Wohnungsgenossenschaft „Raschelberg“ eG 01705 Freital, Wilhelm-Müller-Straße 11 Ruf: (03 51) 65 20 97-0, Fax: (03 51) 65 20 97-38, 6 41 15 18 E-Mail: [email protected] Internet: www.wg-raschelbergeg.de Vorstand: Rainer Seidel, Jeanette Effenberg Aufsichtsratsvorsitzender: Ulrich Rudolph Tochtergesellschaft: • Raschelberg Service GmbH • Wohnungsgenossenschaft „Müglitztal“ Schlottwitz eG 01768 Glashütte OT Schlottwitz, 3/2012 BERATUNGSUNTERNEHMEN • Vogt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH 01157 Dresden, Cossebauder Straße 20 Ruf: (03 51) 42 01-5 54, Fax: (03 51) 42 01-5 53 E-Mail: [email protected] Internet: www.vogt-ra-gmbh.de Geschäftsführer: Ina Vogt, Jochen Drescher • Mitteldeutsche Treuhand GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft 01157 Dresden, Cossebauder Straße 18 – 20 Ruf: (03 51) 42 01-5 20, Fax: (03 51) 42 01-5 25 E-Mail: [email protected] Internet: www.mt-wpg.de Geschäftsführer: Rüdiger Stecher, Christine Gauger In der Ausgabe 4/2012 stellen sich Genossenschaften aus Thüringen vor. 7 (25) PROFILE Betriebszäune kein Hindernis Unternehmensreport: Genossenschafts-Troika in Döbeln voller Ideen A us Döbeln und Umgebung erreichten die Redaktion zu Jahresbeginn gute Nachrichten aus drei auf den ersten Blick ganz unterschiedlichen Genossenschaften. Die Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln eG, die Raiffeisen-Handelsgenossenschaft Leisnig-Oschatz eG und die VR-Bank Mittelsachsen eG trafen sich erstmals zu einem gemeinsamen Neujahrsempfang. Damit gaben sie zugleich einen nicht zu überhörenden regionalen Startschuss fürs Internationale Jahr der Genossenschaften 2012. Nicht nur das: Im Verlauf des Jahres sind weitere Aktionen geplant, die die genossenschaftliche Troika und ihre Weggefährten in der Region noch enger zusammenschweißen werden. Da steckt Power dahinter, und das Beispiel sollte Schule machen! Also ran an die Recherche zu dieser Geschichte, die zeigt, wie lebendig die Genossenschaftsidee ist! Stefan Viehrig, Geschäftsführender Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln, ist bekanntlich ein agiler Mann, der mit seinem Team für die Mitglieder immer neue Vorhaben ankurbelt und auf diese Weise viele kreative, engagierte Gleichgesinnte „aufbaut“. In erster Linie aber ist er ein vernetzter Genossenschafter, der mit seinem Vorstandskollegen Bernd Wetzig für Wohnen und Wohlfühlen mit Zukunftssicherheit auf Achse ist und in dessen Haus „das Marketingkonzept auf einer breiten Aktionsplattform steht, wofür wir in den letzten fünf Jahren verlässliche Partner gewonnen haben“, wie Viehrig im „WIR“-Gespräch hervorhob. Deshalb sei es aus Sicht der Genossenschaft am Ende eines erfolgreichen Jahres sehr wichtig gewesen, Helfern und Mitstreitern ein Dankeschön zu sagen. Viehrig: „Doch warum dabei nicht über den Betriebszaun schauen? Haben doch viele regionale Partner Anerkennung verdient!“ Bei einem Treffen mit den Vorständen der VRBank Mittelsachsen und der Raiffeisen-Handelsgenossenschaft Leisnig-Oschatz wurde deshalb der Beschluss gefasst, am 19. Januar in Döbeln zusammen einen Neujahrsempfang zu veranstalten. Im Vorfeld spielte eine Liste keine unwichtige Rolle, wie Horst Franke, Vorstandsvorsitzender der RHG Leisnig-Oschatz, berichtete. Es war eine Liste mit den Namen von Firmen, die mit allen drei Genossenschaften zusammenarbeiten. Franke: „Die bauausführenden Firmen der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt und die Kunden der VRBank Mittelsachsen gehören auch zu unseren leistungsstärksten Kunden. Solide Arbeit setzt sich eben durch.“ Da sind wir bei wirtschaftlicher Kraft und sozialer Kompetenz, die von erfolgreichen Genossenschaften verkörpert werden. Ein Thema, das auch im Mittelpunkt des Neujahrsempfangs stand und sich in der Arbeit des Vorstandes der VR-Bank Mittelsachsen widerspiegelt, der mit Angelika Belletti und Wilhelm Reinking beim Empfang vertreten war. Deren Vorstandskollege Dr. Wolfgang Licht schrieb in einer Zuarbeit für diesen Artikel, „dass neben uns als Genossenschaftsbank noch viele andere Genossenschaften in unterschiedlichen Branchen zum Wohle und zum Nutzen der heimischen Bevölkerung und Wirtschaft wirken“. In der „Vielfalt der genossenschaftlichen Wirtschaft“ liege eine der Stärken der Rechtsform eingetragene Genossenschaft. Beim Empfang hatte Bankvorstand Wilhelm Reinking transparent gemacht, dass die Veranstaltung „eine Demonstration der Bedeutung der Genossenschaften in unserer Region ist“. Sein Blick ging im UNO-Jahr aber auch nach vorn: „Das Potenzial kann noch stärker ausgenutzt und zwischen genossenschaftlichen Unternehmen unterschiedlicher Branchen intensiviert werden.“ Darin war er sich mit Dr. Axel Viehweger einig. Der Vorstand des 2012 sein 100-jähriges Bestehen feiernden VSWG hatte als Gastredner der Döbelner Veranstaltung u. a. auf die Chancen hingewiesen, die das UNO-Jahr den Genossenschaften bietet: „Eine bessere Möglichkeit, mediale Aufmerksamkeit zu erzielen, gibt es nicht. Es wird aber erst dann ein richtiger Erfolg, wenn sich möglichst viele Genossenschaften, ganz gleich aus welcher Für die Chronik Drei Genossenschaften aus einer Region Sachsens beschließen, den Auftakt im Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 mit einem Neujahrsempfang am 19. Januar in Döbeln gemeinsam zu vollziehen. Die Unterschriften der Vorstände beurkunden den „Dreier-Pakt“ (Abb.). Das ist was für die Betriebschroniken! Aber es geht um mehr. Mit zahlreichen Aktionen – ebenfalls von der Geno-Troika im Detail besprochen – wollen sie Wege zeigen, wie Gleichgesinnte nicht nur die Herausforderungen des Jahres 2012 meistern. Gruppe sie kommen, am Internationalen Jahr der Genossenschaften beteiligen, um den Bekanntheitsgrad der Rechtsform eG zu erhöhen.“ So gesehen seien Genossenschaften als innovative, langfristige und zuverlässige Wirtschaftsunternehmen „ein Gewinn für alle“. Sehenswerte Bilanzen Hermann und „Ali“ Ein Buch, das Menschen und deren Leistungen ehrt r – das „Goldene Buch“ B der Wohnungsgenossensc cha schaft Fortschritt Döb D Döbeln eG. Seit dem d gemeinsame men Neujahrsem empfang am 19. Jan Januar trägt es v n Herma vo auch die Namen von Hermann Pieschel und Albrecht „Ali“ Steinbock. Hermann Pieschel, 26 eG-Mitglied seit 1957, ist schon immer ein Natur- und Wanderfreund. Das vermittelt er auch anderen. Unter seiner Organisation hat die 28-köpfige WGF-Wandergruppe bereits 121 Touren bewältigt. Auch das Wohnumfeld verschönern seine Frau und er. – „Ali“, seit 1993 Mitglied, hat eine künstlerische Ader, macht die Genossenschaft mit bildnerischen Gestaltungen „bunt“ und mischt zudem in fast allen WGF-Gruppen mit. Und er strickt und häkelt! Im MDR-TV sah man ihn jüngst strickend unter heißen dsc/kat Scheinwerfern! 3/2012 Grundlage des geschäftlichen Erfolges der VR-Bank Mittelsachsen im vergangenen Jahr sind laut Vorstand „neben Mitglieder- und Kundennähe die strikte Ausrichtung auf unser regionales Geschäftsgebiet“. Bemerkenswert ist vor allem das überdurchschnittliche Kreditwachstum in der Bilanz um zehn Prozent auf rund 280 Millionen Euro. 2011 hat das Geldinstitut die bisherige Rekordsumme von 85 Millionen Euro Krediten neu zugesagt. „Damit haben wir das Hauptziel unserer Fusion von 2010 erreicht“, sagte Wilhelm Reinking. „Wir wollen gestiegene Größe und Finanzkraft nutzen, um Mitglieder und Kun>>> PROFILE >>> den durch erhöhte Kreditvergabe zu fördern. Bei uns ist ‚Kreditklemme‘ kein Thema.“ Ende 2011 betrugen die gesamten Kundeneinlagen 543 Millionen Euro, die Bilanzsumme ca. 631 Millionen Euro. Der Betriebsvergleich der letzten Jahre durch den MGV, dessen Mitglied die RHG Leisnig-Oschatz ist, zeigt, dass sie in Sachsen und Ostthüringen zu den leistungsstärksten Handelsgenossenschaften zählt. Vorstandschef Horst Franke lässt Zahlen sprechen: „Unsere 132 Mitarbeiter erzielten 2011 in fünf Bau- und Gartenmärkten sowie in fünf Baustoffbereichen an sieben Standorten in Mittel- und Nordsachsen einen Umsatz von 18,5 Millionen Euro.“ RHG-Partner ist EUROBAUSTOFF. Der erwirtschaftete Gewinn fließt in die Reorganisation und die Erhöhung des Eigenkapitals der Genossenschaft. Zur gewachsenen Effizienz der eG und der gesamten RGH-Gruppe trägt auch die Raiffeisen Großhandel Lamina eG bei. Standen hier anfangs bessere Konditionen durch Sammeleinkäufe im Mittelpunkt des Wirkens, so sind es jetzt verstärkt gemeinsame Internet- und Werbeauftritte. GRUPPENBILD MIT DAME: Blicken in ihrer Region über Betriebszäune, die Vorstände (v.l.n.r.) Stefan Viehrig, Bernd Wetzig (WGF), Angelika Belletti, Wilhelm Reinking (VR-Bank Mittelsachsen), Horst Franke und Torsten Hamann (RHG Leisnig-Oschatz). Fotos: K. Richter, D. Schall Bauordner, Pflanzaktion… Platz zur Darstellung ihrer Leistungen eingeräumt. Auch die Vorhaben der RHG LeisnigOschatz und der WGF dürften ganz im Sinne der Kunden und Mitglieder sein. So wird der ältere Leser des Journals der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt schon bald über altersgerechte Produkte des Raiffeisenhändlers erfahren. „Dabei handelt es sich um sogenannte Hilfseinrichtungen für Senioren wie spezielle Zangen zum Aufheben von Dingen oder zum Strumpfanziehen“, war von Horst Franke zu erfahren. Die RHG hat ihr Angebot um entsprechende Sanitärartikel erweitert. Sie wird auch das WGF-Sommerfest am 7. Juli und den WGF-Weihnachtsmarkt unterstützen. VR-Bank und WGF erhalten in den RHG-Märkten Döbeln und Waldheim bei Frühlings- und Herbstfesten im frequentierten Eingangsbereich die Möglichkeit, für Bankprodukte bzw. Wohnungen g (und natürlich für Mitglieder) zu werben. Der Januar-Auftakt in Döbeln – jeder der er sdrei Partner hatte Mitglieder der Aufsichtsd räte, Ehrenmitglieder, Geschäftspartner und ur Dienstleister mitgebracht – war nicht nur ns der erfreuliche Einstieg einer Region ins UNO-Jahr der Genossenschaften. Hier wurden auch auf anderen Gebieten Nägel mit Köpfen gemacht. Ein paar Fakten dazu. Die VR-Bank Mittelsachsen wird sich an der Kampagne „17 Monate geschenkt“ und am bundesweiten Wettbewerb „Bank des Jahres 2012“ beteiligen. Dem Wettbewerb liegt eine Kundenbefragung zugrunde, die dazu beitragen soll, Beratungs- und Servicequalität weiter zu erhöhen. Vor allem bei jenen, die demnächst ein Häuschen bauen wollen, wird der „Bauordner“ auf Gegenliebe stoßen, den die Genossenschaftsbank auflegt. Den Schwestergenossenschaften ist darin De Frühling steht Der v vor der Tür. Da komm mt die Blumenkastenkommt pflanzakt k ion der de Raiffeisen-Handelspflanzaktion M genossenschaft für die Mieter der WGF gerade recht! Der Mieter fährt zur RHG, bringt seine Blumenkästen mit oder kauft sich welche im Markt. Dann erwirbt er die Frühlingsblüher seiner Wahl. RHG-Mitarbeiter bepflanzen die Kästen, die Erde sponsert die Raiffeisen-Genossenschaft. „An zwei Wochenenden fahren wir die fertig bepflanzten und mit Namen versehenen Kästen zum WGF-Sammelpunkt. Dort können die Leute sich ihren Balkonschmuck abholen“, erklärt Vorstandsmitglied Torsten Hamann das Prozedere. – Viel Farbe und tolle Ideen im Internationalen Jahr der Genossenschaften! D. Schall Und was „bietet“ die von 1 717 Mitgliedern getragene und 16 Mitarbeiter beschäftigende Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln eG? 2008 bis 2011 steckte das Unternehmen (Umsatz 2011: ca. sieben Millionen Euro) rund acht Millionen Euro in die Modernisierung und Instandhaltung ihres Wohnungsbestandes von 1 697 WE. Zu 85 Prozent erfolgte das mit Eigenmitteln! In diesem Zeitraum baute die WGF u. a. 225 Balkone an und schuf durch Umbaumaßnahmen 60 WE für ältere Bürger. Nicht zu vergessen: In der Genossenschaft sind 350 Mieter in 18 unterschiedlichen Sport- und Freizeitgruppen mit Lust und Laune auf den Beinen, wie Vorstand Stefan Viehrig beim Neujahrsempfang des Genossenschafts-Dreigestirns mitteilte. 3/2012 Die drei Gleichgesinnten > Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln eG Sitz: 04720 Döbeln, Blumenstraße 71 Ruf: (0 34 31) 7 19 20, Fax: (0 34 31) 71 92 60 Internet: www.wgf-doebeln.de E-Mail: [email protected] Vorstand: Stefan Viehrig und Bernd Wetzig Aufsichtsratsvorsitzender: Heiner Hellfritzsch > VR-Bank Mittelsachsen eG Sitz: 09599 Freiberg, Korngasse 7 – 9 Ruf: (0 37 31) 374-0 Fax: (0 37 31) 374-143 Internet: www.vr-bank-mittelsachsen.de E-Mail: [email protected] Vorstand: Angelika Belletti, Dr. Wolfgang Licht, Wilhelm Reinking, Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Barran > Raiffeisen-Handelsgenossenschaft Leisnig-Oschatz eG Sitz: 04703 Leisnig, An der Muldenwiese 4 b Ruf: (03 43 21) 1 29 56 Fax: (03 43 21) 5 15 51 Internet: www.rhg.en E-Mail: [email protected] Vorstand: Horst Franke (Vorsitzender), Torsten Hamann Aufsichtsratsvorsitzender: Lothar Hertzsch 27 KALEIDOSKOP Guter Rat Gefahr bei Minusgraden Auch im März kann es noch empfindlich kalt sein. Da sollten Eltern kleine Kinder nicht allein im Auto lassen, auch nicht für kurze Besorgungen. „Kinder kühlen deutlich schneller aus als Erwachsene, weil sie kleiner sind und eine dünnere Fettschicht unter der Haut haben. Schon nach kurzer Zeit können sie Schäden davontragen, da wichtige Körperfunktionen gestört werden“, sagt Dr. Marko Ostendorf, Arzt beim Infocenter der R+V Versicherung. Zusätzlich müssen die Eltern mit einer Anzeige wegen Körperverletzung rechnen. Bei Minusgraden sinkt auch die Temperatur im Wageninneren stark. Besonders schnell geht das, wenn das Auto nur eine kurze Strecke zurückgelegt hat und noch nicht richtig aufgewärmt ist. Säuglinge und Kleinkinder verlieren dann in kurzer Zeit viel Körperwärme, vor allem wenn sie im Kindersitz festgeschnallt sind und sich nicht bewegen können. Hinzu Kinder kühlen auch im kalten Auto schneller aus als Erwachsene. Also Vorsicht bei Minusgraden! kommt: Im Auto sind die Kleinen oft nicht so dick eingepackt wie draußen, weil während der Fahrt die Heizung läuft. „Für Menschen ist eine gleichbleibende Körpertemperatur lebensnotwendig. Nur dann sind die wichtigsten Körperfunktionen gewährleistet“, erklärt R+V-Experte Dr. Ostendorf. Kritisch wird es, wenn das Kind nur noch wimmert, apathisch ist oder sogar das Bewusstsein verliert. Im schlimmsten Fall droht Herzstillstand. Wenn Passanten ein Das Fotorätsel „Bei uns zu Hause“ Kleinkind allein im Auto bemerken, sollten sie zunächst nach einer Begleitperson Ausschau halten. Ist diese nicht zu finden, rät das R+V-Infocenter, die Polizei oder den Rettungsdienst zu informieren. „In einem Fall im vergangenen Winter mussten Polizeibeamte in Hessen eine Seitenscheibe einschlagen und einen zweijährigen Jungen aus dem Auto befreien. Er hatte über eine Stunde in der Kälte ausgeharrt“, informiert Dr. Marko Ostendorf. Gegen die Mutter wurde Strafanzeige erstattet. Lösung aus Heft 2/2012 Das Naherholungsgebiet Horstsee in Wermsdorf im Landkreis Nordsachsen ist vielen ein Begriff. Der im 16. Jh. künstlich angelegte See gehört mit seiner 70 ha großen Wasserfläche zu den größten Gewässern im Altbezirk Leipzig. Eine Seltenheit ist die Tatsache, dass er auf einer Wasserscheide liegt. Der See ist aber auch aus einem anderen Grund bekannt … Die Glyzinie war’s! Die Lösung unseres Fotorätsels aus Heft 2/2012 lautet: Glyzinie. Diese Kletterpflanze umhüllt das Rathaus von Riesa, das einst Schloss und Kloster war. Ihre blaue Blüte ist immer wieder ein Anziehungspunkt für die Riesaer und die Besucher der Stadt. Unser Glückwunsch gilt folgenden Gewinnern, die je 30 Euro erhalten (der Rechtsweg ist ausgeschlossen): Unsere Frage: Welches Ereignis zieht jedes Jahr die Schaulustigen an? > A Das Horstseefischen, > B die Horstseeregatta oder > C das Horstseeeisbaden? Foto: W. Hofmann Elke Kästner, 09573 Leubsdorf, Martina Lichtenberger, 04889 Gn. Schildau. Im Winter, zumal in einem ohne Schnee, sieht er wenig einladend aus: der Horstsee bei Wermsdorf. Im Sommer ist hier viel los, und auch im Oktober zieht ein Ereignis hunderte Neugierige an. Darum dreht sich unsere heutige Preisfrage. Foto: D. Schall Senden Sie Ihre Antwort bis zum 2. April 2012 an „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“, Helbersdorfer Straße 46-48, 09120 Chemnitz, per Fax: (03 71) 27 88-1 69 oder per E-Mail: [email protected] Kennwort: Fotorätsel 3/2012 Zwei Gewinner können sich über je 30 Euro freuen. Viel Glück beim Rätseln! 28 3/2012 Im Winter ist das Riesaer Rathaus grün, im Sommer blüht dann die prächtige Glyzinie. Foto: „WIR“-Archiv KALEIDOSKOP Leselust in der Garage oder dem Gartenhäuschen überwintern lassen. Himmlisches Chaos Bei André Salu (52) geht’s himmlisch zu. Das liegt aber weniger daran, dass der Spross einer Adelsfamilie in einem Schloss im Sauerlland geboren ist. Vielmehr b begibt sich der Autor mit sseiner Kunstfigur, dem tollp patschigen Amander, in rom mantische Liebesabenteuer. D Dass er sich in diesem Mettier auskennt und immer aauch Komödiantisches zur H Hand hat, bewies Salu sschon in „Ein Engel für i“ und d „Im I Himmel Hi zwei“ ist der Teufel los“. In „Ein Engel fällt aus allen Wolken“ bemüht sich der verbannte Engel Amander nach Kräften um Rückkehr in den Himmel. Ein Lesespaß rund um ein großes Durcheinander. André Salu, Ein Engel fällt aus allen Wolken, aufbau taschenbuch, 978-3-7466-2509-6, Preis: 8,95 Euro Prächtiger Oleander. Quelle: www.magazin.gartenzeitung.com Gärtner-Tipp Oleander braucht Pflege Winterhart ist er nicht, aber ein bisschen Frost schadet ihm auch nichts – der Oleander. Im Winter steht er am besten drinnen, aber bitte nicht im Wohnzimmer oder im beheizten Wintergarten! Temperaturen von 20 oder 25 Grad sind für ihn im Winter schädlich. Bei über 15 Grad können Schildläuse auftreten, und wenn die Pflanze zu wenig Wasser bekommt, macht sich die Spinnmilbe breit. Tipp: Stellen Sie den Oleander in einen Raum, der unter zehn Grad warm ist, dann treten diese Probleme nicht auf. Da der Oleander Temperaturen um den Gefrierpunkt verträgt, können Sie ihn auch Haben Sie Lust, Ihren Oleander zu vermehren? Über Stecklinge geht das ganz einfach und kostet nichts. Am besten ist es, wenn Sie Ihren Oleander im Herbst auf bis zu 30 Zentimeter abschneiden. Das hat den Vorteil, dass die Pflanze nicht zu groß wird und für das nächste Jahr wieder üppige Blüten bilden kann. Der zweite Vorteil liegt darin, dass man mit dem Schnittgut gleich neue Pflanzen ziehen kann, die sehr schnell Wurzeln bilden. Und so geht es: Kürzen Sie das Schnittgut auf ca. zehn Zentimeter ein. Entfernen Sie nun die unteren Blätter. Lassen Sie pro Steckling nur zwei bis drei Blätter stehen. Nun kommen die Stecklinge in Anzuchterde und zwar bis zum Blattansatz. Wenn Sie die Stecklinge hell überwintern, dann müssen Sie diese stets feucht halten. Die Temperatur sollte auch nicht unter 18 Grad fallen. Auf diese Weise können Sie schon im Frühjahr die Stecklinge in einzelne Töpfe geben, weil sie sich bis dahin prächtig www.gartentipps.com entwickelt haben. Unterwegs entdeckt Gartenschau-Modell für 2015 Nun steht fest, wie 2015 das Gelände der 7. Landesgartenschau in Oelsnitz (Erzgebirgskreis) aussehen wird. Gewinner des Gestaltungswettbewerbs und damit Planer des Geländes der grünen Sachsenschau ist das Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau Station C23 aus Leipzig. 18 Büros aus Deutschland hatten ihre Entwürfe vorgelegt. Laut Preisgericht überzeugte das sensible und dabei spannungsvolle Eingehen der Leipziger auf die Spezifik des Ortes, das klare Herausarbeiten von räumlichen und funktionalen Schwerpunkten und die unkomplizierte Nachnutzung. Das Siegerbüro gestaltet das 15 Hektar große Areal des ehemaligen Verschiebeund Verladebahnhofs unter dem Motto „Linie in der Landschaft“. Für die Landesgartenschau soll das bislang völlig unzulängliche Areal des alten Bahnhofs in dauerhafte Freizeit- und Erholungsflächen umgewandelt und ökologisch aufgewertet werden. Dabei werden auch zwei Teiche einbezogen. Außerdem soll ein Wegekonzept die Anbindung öffentlicher und wirtschaftli- Modell des Geländes der sächsischen Landesgartenschau 2015 in Oelsnitz/Erzgebirge. cher Einrichtungen an die Innenstadt bzw. zu umliegenden Wohngebieten verbessern. Aufschwung Oelsnitz/Erzgebirge! Die Stadt Oelsnitz hatte vor über einem Jahr den Zuschlag für die Landesgartenschau 2015 erhalten. Landesgartenschauen 3/2012 Quelle: Station C23 finden in Sachsen seit 1996 statt. Austragungsorte waren bisher Lichtenstein (1996), Zittau (1999), Großenhain (2002), Oschatz (2006) und Reichenbach / V. (2009). Veranstalter der 6. Landesgartenschau ist in diesem Jahr vom 28. April bis 14. Oktober Löbau im Landkreis Görlitz. 29 KALEIDOSKOP Der Agrar-Botschafter K ennen Sie das Spitzweg-Gemälde mit dem Mann mit Zylinderhut und Botanisiertrommel, der auf der „Jagd“ nach Pflanzen ist und dabei alles um sich herum vergisst? Prof. Dr. Klaus Böhme kann sich über dieses Biedermeier-Bild köstlich amüsieren, über diesen weltentrückten Enthusiasten, nicht aber über dessen Steckenpferd. Wie auch! Böhme, Naturfreund mit erzgebirgischen Wurzeln, ist selbst Freizeit-Botaniker! Er ist gern draußen, genießt die Landschaft, beobachtet Flora und Fauna und bestimmt Pflanzen. Spitzweg hätte seine Freude an ihm, denn Böhme zeichnet auch. „Porträts von Pflanzen, wissenschaftlich angehaucht“, sagt er. Mit den Jahren ist seine botanische Sammlung daheim immer größer geworden. Wenn er Rentner ist, will er sie auf Vordermann bringen, „wie so manch anderes auch“. Bis dahin ist noch ein wenig Zeit. Leidenschaft – ja, der Welt entrückt – nein. Wer Abitur hat, Rinderzüchter lernte, studierte, promovierte, als Professor lehrte, wer im Genossenschaftswesen einiges auf die Beine stellte und in der Landwirtschaft markante Spuren hinterließ, der hat sein Leben von Anfang an aufs Mittun ausgerichtet. Der schaut den Tatsachen ins Gesicht und bringt die Dinge voran, die vorangebracht werden müssen. Böhme: „Und zwar in die Richtung, von der ich denke, dass sie die richtige ist.“ So spricht jemand, der weiß, wo er herkommt und wo er hingehört, der eine Botschaft hat, auch wenn er sie nicht laut hinausposaunt. Wer Klaus Böhme kennt, weiß um seine besonnene, seriöse Art, und auch etwas Didaktisches geht von dem hochgewachsenen, beweglichen Mann aus – bei einem Hochschulprofessor sicher das Normalste der Welt. Ihm traut man kein böses Wort zu. „Ehrlich, fair und respektvoll muss es zugehen. Wird man laut, sind einem die Argumente ausgegangen, und schlechter Stil ist es sowieso. Auch ein Disput hat etwas mit Kultur zu tun.“ Bringt ihn überhaupt etwas auf die Palme? „Leute, die so tun, als ob sie die Wahrheit gepachtet hätten, die Fehler permanent bei anderen suchen.“ Um solche Zeitgenossen macht er lieber einen Bogen. Aber zum Glück kennt er ja die vielen anderen, die auf seiner Wellenlänge liegen, die Wegbegleiter und die klugen Mit-Streiter. Eine begründete andere Meinung achtet der Professor immer. Das macht übrigens auch von ihm moderierte agrarpolitische Veranstaltungen mit meist hochkarätigen Gesprächspartnern und vor nicht selten hunderten Zuhörern so lebendig und interessant. „Ich bin ein kommunikativer Mensch. Foren und Podiumsgespräche zu moderieren ist reizvoll und eine Herausforderung. Da kommt mir mein Fachwissen zupass.“ Als Moderator wird Prof. Böhme immer wieder angefragt, auch seinem „Baby“ NL-Bodenforum bleibt er erhalten. 30 Treffpunkt Heute im Porträt Prof. Dr. Klaus Böhme*, 20 Jahre Chefredakteur der Zeitschrift Neue Landwirtschaft. Maxime: „Dinge in die richtige Richtung bewegen.“ Prof. Böhme (li.) nimmt von MGV-Präsident Dietmar Berger die Goldene Ehrennadel des DRV „für seine außergewöhnlichen Verdienste um die ländliche Genossenschaftsorganisation“ entgegen. Hohe Auszeichnungen gab es auch von DBV und DLG. Fotos: C. Hahn, NL UNSER GESPRÄCHSPARTNER – VITA IM STENOGRAMM Dr. Klaus Böhme, geboren am 30. *JuniProf. 1948 in Seiffen, studierte nach dem Abitur und der Ausbildung zum Rinderzüchter Landwirtschaft an der Uni Halle-Wittenberg. Promotion, Wechsel als Dozent an die Hochschule „Karl Marx“, Berlin. Habilitation zum Dr. sc. oec., Berufung zum Professor für Ökonomie der Land- und Nahrungsgüterwirtschaft. Nach der Wiedervereinigung engagiert bei der Gründung des Genossenschaftsverbandes der LPG und GPG; hauptamtliche Geschäftsführung bis zum Zusammenschluss der Landesverbände des Genossenschaftsverbandes mit den Landesverbänden des Bauernverbandes in Ostdeutschland. 1992 bis Anfang 2012 Chefredakteur der 1990 neu gegründeten „Neuen Landwirtschaft“. Böhme lebt in Berlin, er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und einen Enkel (16). 3/2012 „Bemerkenswert bei meiner Verabschiedung als NL-Chefredakteur im Januar war für mich, dass meine Arbeit von sehr unterschiedlich orientierten Menschen, Gesellschaften und Verbänden ziemlich übereinstimmend bewertet wurde“, sagt Prof. Böhme. „Oft genug hatten wir uns ja um der Sache willen gerieben, und mit meiner Meinung habe ich da nie hinterm Berg gehalten, zumal, wenn offensichtlich Fehlentscheidungen getroffen worden waren.“ Böhme hörte von den Laudatoren Worte wie die von MGV-Präsident Dietmar Berger: Er sei „nicht nur in den neuen Bundesländern im Agrarjournalismus eine Institution“, habe vor über 20 Jahren mit seinem Team die Neue Landwirtschaft „Heft für Heft“ als kompetentes, gut recherchiertes Fachmagazin aufgebaut und von Anfang an den Übergang der Agrarbetriebe Ost in die Marktwirtschaft begleitet. Böhme ging Bergers Anerkennung nahe, zumal der Vorläufer des MGV, der Raiffeisenverband, in der stürmischen Nachwendezeit in Konkurrenz stand zum von Böhme 1990 mitbegründeten Genossenschaftsverband der LPG und GPG, das Nebeneinander also keineswegs problemlos verlief. Von anderen, so von DRV, DBV und DLG, hieß es: „Du hast Akzente gesetzt für eine fundierte Information der deutschen Landwirte, speziell der Unternehmer in den fünf östlichen Bundesländern“, und andere lobende Dinge mehr. „Es waren sehr emotionale Momente für mich“, sagt Prof. Dr. Böhme. Das war es auch für seine Redaktionsmannschaft, die nun von Chefredakteur Dr. Uwe Steffin geleitet wird. Sie ließ Böhmes Wirken locker-eindrucksvoll Revue passieren. Von der „wilden Anfangszeit“ in der NL war die Rede, in der es „ums Überleben“ ging und der Vertrieb „praktisch bei Null“ anfing. Von den Erfolgen bei Abonnements und Anzeigen, den ersten Böhme-Texten 1990. 1993 hob er die „Briefe zum Agrarrecht“ aus der Taufe, und die „Schriften für den Agrarmanager“ wurden veröffentlicht. Unter seiner Chefredaktion erschienen 240 Ausgaben Neue Landwirtschaft sowie 14 Sonderhefte. Von einer weiteren „Böhmeschen Erfindung“, dem Bodenmarkt, liegt seit Dezember 2011 die fünfte Ausgabe auf dem Tisch. Es gab mehrere Gesellschafterwechsel, das Gesicht des Blattes wurde moderner und das Team jünger. – Es war mehr als eine Geste, als die Kollegen ihrem ehemaligen Chef, der ihnen als Redakteur erhalten bleibt, eine Sammlung seiner Editorials überreichten. 104 hat er geschrieben. Die Themen sind ein Stück kritisch begleitete Landwirtschaft mit Strukturwandel, Agrarwenden, Agrarreformen und Agrarkrisen, der Journalismus ein Drittel von BöhDiethart Schall mes erfülltem Berufsleben. GENO-MIX Juroren von „elmug4students“ überzeugt ELMUG bindet Talente an Wirtschaft der Region Die Initiative der Ilmenauer ELMUG eG „elmug4students“ punktete bei der Jury. Die Fachkräfte fördernde Initiative „elmug4students“ der Elektronischen Messund Gerätetechnik Thüringen eG (ELMUG) schaffte es in der Kategorie Wirtschaft beim Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ unter die besten. Wirtschaft und Bundesre- gierung als Initiatoren des Aufrufs gaben kürzlich die 365 herausragenden Beispiele aus 2 600 Bewerbungen bekannt. Zum 7. Mal würdigte die Initiative in Kooperation mit der Deutschen Bank zukunftsweisende mutige Ideen und kreative Projekte aus Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft und begeistert talentierte junge Leute für Unternehmen in der Region. Die ELMUG bringt Unternehmer und Studenten zusammen. Quelle: www.land-der-ideen.de Mieter freuen sich aufs neue Gartenjahr Zeitgenossen Lothar Schäfer, Geschäftsführender Vorstand der VGWG Pirna Süd eG Nein, der Gesündeste ist er nicht. Wie auch, nach zwei schweren Operationen! Schäfer, Jahrgang 1951, blickt auf ein an- und ausgefülltes Berufsleben zurück. Der Druckmaschinenbauer und Diplomingenieur-Ökonom, der nach der Wende noch den Abschluss als Betriebswirt machte, fand sich mehr oder weniger zufällig in der Wohnungsgenossenschaft wieder. „Wäre das nichts für dich?“, hatte ihn ein Bekannter neugierig gemacht. Daraus wurde eine lange Liaison. „Die Genossenschaft stand gerade am Anfang ihrer Sanierungsvorhaben, und 1994 stieg ich dann ein“, erinnert sich Schäfer. Mit zwei Mitarbeitern leitete er die grundhafte Sanierung des Wohnungsbestandes. „Alles andere als eine einfache Sache! Ich musste mich ja erstmal in die Leitung der Genossenschaft rein fitzen, und dann gleich noch so ein Vorhaben.“ Keine Frage, die Baukoordination verlangte von Lothar Schäfer einiges ab! Er packte es, auch weil er Leute im ehrenamtlichen Vorstand zur Seite und weitere Partner vor Ort hatte. Keiner ließ ihn hängen. Heute steht die VGWG wirtschaftlich solide da und setzt noch anspruchsvoller gewordene Aufgaben im Sinne ihrer Mitglieder und mit ihren Mitgliedern um (s. S.17). Aber die Menschen werden auch in Pirna nicht jünger. Das treibt Schäfer um, dessen Genossenschaft sich klug und nicht erst morgen auf diesen gesellschaftlichen Umbruch einstellen wird. Viel Arbeit für Schäfers Nachfolger! Zur Jahresmitte dsc übernimmt er das Steuer. Lothar Schäfer. Foto: D. Schall Viele können es nicht mehr erwarten, bis der Frühling richtig kommt und es überall grünt und blüht. Etliche Wohnungsgenossenschaften stellen für ihre Mitglieder an den Wohnhäusern Mietergärten zur Verfügung. Die Gartenfreunde setzen großen Ehrgeiz daran, die grünen Oasen vor der Haustür hübsch zu gestalten. Auch bei der Wohnungsbaugenossenschaft Gartenstadt Neukirchen und Umgebung eG vor den Toren Chemnitz‘ wird das 2012 im Internationalen Jahr der Genossenschaften der Fall sein. Foto: „WIR“-Archiv Wussten Sie schon, … … dass die Agrargenossenschaft Königsee eG u. a. 110 Stück Dam- und Rotwild hält, die über den Ferienhof Domäne Groschwitz vermarktet werden? … dass im Rahmen eines Aktionstages der Wohnungsbaugenossenschaft ChemnitzHelbersdorf eG im Februar die ersten drei künftigen Mieter bei Einzug gratis eine Küche erhielten und jedem weiteren Mieter Umzugskosten von 400 Euro gesponsert werden? … dass in Sachsen auf rund 35 000 ha Braugerste und auf 400 ha Hopfen angebaut werden, die 2 200 Beschäftigte in 57 sächsischen Brauereien zu Bier verarbeiten? 3/2012 ? … dass die Elektro-Innung Chemnitz in der Stadt und ihrer Umgebung 250 Handwerksbetriebe vereint und damit eine der größten im Kammerbezirk Chemnitz ist? … dass bundesweit 24 000 ha landwirtschaftliche Fläche mit Blauer Lupine bepflanzt werden und diese als Vorfrucht Ertragssteigerungen von bis zu zehn Prozent in Folgefrüchten wie Getreide oder Raps ermöglichen? … dass eine neue Mieter-Arbeitsgruppe der Wohnungsgenossenschaft Fortschritt Döbeln eG einen WGF-Wander- und Erlebnisweg durch die drei Döbelner Wohngebiete schaffen will? 31 RECHT / STEUERN / BILDUNG Mietschulden und Räumungsklage §§§ Rechts- und Steuertipps für Genossenschafter und Unternehmer ehme er Die MGV-Rechtsabteilung informiert Der Vermieter kann einen Mietvertrag außerordentlich fristlos aus wichtigem Grund kündigen, wenn der Mieter mit zwei aufeinander folgenden Monatsmieten im Verzug ist. Geregelt ist das in § 543 des Bürgerlichen Gesetzbuches. Die Folge einer solchen fristlosen Kündigung ist die sofortige Beendigung des Mietverhältnisses. Akzeptiert der Mieter die Kündigung jedoch nicht und verbleibt in der Wohnung, so hilft meist nur die Einreichung einer Räumungsklage bei Gericht. Wird diese eingereicht, so ist unbedingt die Regelung des § 569 Bürgerliches Gesetzbuch zu beachten. Danach wird eine Kündigung auch nach Einreichung der Räumungsklage unwirksam: ► spätestens bis zum Ablauf von zwei Monaten, ► nach Eintritt der Rechtshängigkeit des Räumungsanspruches, ► hinsichtlich der fälligen Miete, ► wenn befriedigt wird oder sich eine öffentliche Stelle zur Befriedigung verpflichtet. In diesem Fall hat dann wegen Unwirksam- keit der Kündigung auch die Räumungsklage keine Erfolgsaussicht. Wird hier nicht mit entsprechenden prozessualen Anträgen reagiert, besteht die Gefahr, dass der Vermieter die Kosten des Klageverfahrens tragen muss, obwohl der doch erst durch den Zahlungsverzug des Mieters zur Klageerhebung gezwungen wurde. Die Rechtshängigkeit tritt mit Klagezustellung beim Mieter ein. Der Gesetzgeber fordert die Zahlung der gesamten fälligen Miete. Für den Vermieter ist das ein Vorteil. Die Gesetzesregelung bedeutet, dass der Mieter nicht nur die reinen Monatsmieten, sondern auch die Nebenansprüche, wie z. B. die aktuelle Betriebskostennachzahlung innerhalb der Zweimonatsfrist zahlen muss. Das wird vom Mieter oft übersehen. Der Vermieter sollte daher genau prüfen, welche Mietansprüche zur Zahlung fällig sind. Erst wenn alle Mietansprüche innerhalb der gesetzten Frist gezahlt wurden, oder sich eine öffentliche Stelle zur Zahlung verpflichtet, wird die ausgesprochenen Kündigung unwirksam. Für Rückfragen: Vogt Rechtsanwaltsgesellschaft mbH, Cossebauder Straße 20, 01157 Dresden, Tel: (03 51) 4 20 15 58 Bundesweite Lehrstellenbörse geht online Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe will die im Februar freigeschaltete Online-Lehrstellenbörse www.ihk-lehrstellenboerse.de noch schneller zusammenführen. Unternehmen mit vielen Filialen können ihre Angebote zentral einpflegen und für ihre Standorte nach Lehrlingen suchen. Umgekehrt haben Jugendliche mit speziellen Berufsinteressen bessere Chancen auf einen passenden Ausbildungsplatz. Eine starke Aufwertung hat die berufliche Bildung erfahren. Mit der erfolgten Gleichstellung der Meisterqualifikation mit dem Bachelorabschluss wurde in Deutschland ein wichtiger Schritt getan, das hohe Bildungsniveau der beruflichen Weiterbildung anzuerkennen, kommentierte der Thüringer Handwerkstag. Tertiäre Bildungswege seien nun nicht nur über die Hochschule, sondern auch über die Berufsbildung möglich. In ihren Bildungs- / Technologiezentren in Chemnitz und Plauen führte die Handwerkskammer Chemnitz seit 2008 über 3 700 Schüler an praktische Arbeit heran, betonte sie im Februar in Chemnitz auf einer Tagung von Kammer und IHK zur Fach- 32 kräftesicherung. Berichtet wurde über zahlreiche erfolgreiche Projekte zur wirtschaftsnahen Berufsorientierung und zur noch engeren Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft. Einen aktuellen Überblick über das Spektrum an Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten für Fachkräfte bietet das Bildungsprogramm 2012 der Handwerkskammer zu Leipzig. Es liegt in gedruckter Form u. a. im Leipziger Haus des Handwerks zum Mitnehmen aus. Lisa Reichelt will eine gute Friseurin werden. Deshalb nimmt die 19-Jährige die praktische Berufsausbildung in der Chic Frisurenmode eG in Dippoldiswalde nicht auf die leichte Schulter. Sie ist im 2. Lehrjahr und hat „viel Spaß daran, täglich dazuzulernen“. Foto: D. Schall 3/2012 Zur Lektüre empfohlen Unternehmensnachfolge ist eine komplexe Aufgabe. Sie erfordert die Klärung wirtschaftlicher, persönlicher und familiärer Aspekte. Die Broschüre gibt Tipps aus den Bereichen Unternehmensberatung sowie Rechts- und Steuerberatung. Unternehmensnachfolge. Planen und realisieren, DG VERLAG 2012, Art-Nr. 962100, Schutzgebühr 5 Euro. Der Autor kommentiert Liquiditäts-, Großkreditund Millionenkreditsowie Anzeigen- und Inhaberkontrollverordnung. Jede einzelne Vorschrift wird durch die Erläuterungen transparent und verständlich. Es gibt Hilfe bei Anwendungsunklarheiten. Thorsten Reinike, Verordnungen zum KWG, DG VERLAG, 2. Auflage 2011, Art.-Nr. 961790, 14,80 Euro. Steuern aktuell Die schwarz-gelbe Koalition plant ein Zwölf-Punkte-Programm, das das Unternehmenssteuerrecht modernisieren und vereinfachen soll. Dabei geht es vor allem um einfachere Verlustverrechnungen sowie Vereinfachungen beim Reisekostenrecht und Verpflegungsmehraufwendungen. Dem Fiskus drohen dadurch künftig Mindereinnahmen von jährlich bis zu zwei Milliarden Euro. Das Reform-Programm zielt nicht auf eine direkte steuerliche Entlastung der Unternehmen ab. „Die Wirtschaft profitiert vielmehr davon, durch ein verlässliches, einfach zu handhabendes und weniger gestaltungsanfälliges Steuerrecht gute Rahmenbedingungen für Investitionen und weniger Aufwand in der betrieblichen Steuerpolitik zu haben“, heißt es im Abschlusspapier. Für die öffentliche Hand sollen sich durch die Maßnahmen „bis zum Jahr 2015 geringe Mehreinnahmen“ ergeben. Anschließend stehen Mindereinnahmen an. Absolute Priorität soll das Einhalten der Schuldenbremse haben. Die Länder müssen der Steuerreform noch zustimmen, die Wirtschaft signalisierte bereits ZustimQuelle: mittelstanddirekt mung. BILDUNG / NEUE GENOSSENSCHAFTEN Saal mit Platz für 1 100 Besucher Festhalle Annaberg öffnet am 26./27. Mai 2012 Die Wiedergeburt einer Legende: Nach umfangreichen Bauarbeiten öffnet das erzgebirgische Kultur- und Kongresszentrum Festhalle Annaberg-Buchholz am 26./27. Mai 2012 seine Pforten. Alles dazu unter www.festhalle-annaberg.de (Abb.). Regionale Messen, Konzerte, Ausstellungen, Veranstaltungen zu gesellschaftlichen Höhepunkten – die Festhalle Annaberg wird wieder kultureller Anziehungspunkt für Stadt und Region. „Der moderne Saal bietet bei Reihenbestuhlung über 1 100 Besuchern Platz“, informierte Frank Langer, Pressesprecher der Festhallen-Genossenschaft. Zum Tag der offenen Tür hatten sich jüngst rund 1 100 Besucher vor Ort umgeschaut, ließen sich informieren und tauschten Erinnerungen aus. War die Festhalle doch früher eine Institution, um die sich Legenden ranken. Die Festhallen-eG bietet auch „Stammplätze“ an: Für 50 Euro kann man sich einen Stuhl mieten. Ende Februar waren schon 220 „weg“. Auch der MGV ist Sponsor. dsc „FUTUR ist sinnvoll und empfehlenswert“ Ein Freitag Anfang März, früher Nachmittag. Am Handy Frank Hennig, 34, Vorstandsmitglied und Leiter Pflanzenproduktion der Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln eG. Er ist 2011/2013 Teilnehmer der ersten Lehrveranstaltung in der MGV-Bildungsinitiative „FUTUR für Agrarunternehmen“ mit dem Sächsischen Landesbauernverband und der Akademie Deutscher Genossenschaften ADG: „Praxisorientierte Management-Qualifikation für (Nachwuchs-)Führungskräfte in landwirtschaftlichen Betrieben aller Rechtsformen“. Der anerkannte Abschluss erfolgt als diplomierter Betriebswirt ADG. „WIR“ fragte Frank Hennig: Mit dem Spruch „Freitag um eins macht jeder seins“ ist’s wohl nichts? Um 13 Uhr war heute hier in Waldheim beim Lehrgang noch längst nicht Schluss. Wir haben gerade Pause. Es ist ein straffes Lehrprogramm, das wir neben unserer Arbeit im Betrieb absolvieren. Es erstreckt sich über zwei Winterhalbjahre und wird in Modulreihen mit jeweils vier bis fünf Blöcken à fünf Tagen durchgeführt. Neben der Theorie erwarten uns Besuche in Praxisbetrieben, auch Exkursionen, so nach Berlin und Brüssel, sind Teil der Management-Qualifikation. Wie läuft’s im Lehrgang? Gut! Ein Spaziergang ist es natürlich nicht, wir wollen schließlich diplomierte Betriebswirte werden. Jeder von uns 15 Teilnehmern weiß also, um was es geht. Wir sind eine prima Truppe, die Chemie stimmt. Daraus ergeben sich auch nützliche berufliche Kontakte. In unserer Agrargenossenschaft Naundorf-Niedergoseln steht im Vorstand ein Generationswechsel an. Als Vorstandsmitglied hilft mir „FUTUR“, meine Fähigkeiten auf Gebieten wie zum Beispiel Unternehmensführung, Recht oder Betriebswirtschaft zu erweitern. Ihr Fazit nach dem ersten Winterhalbjahr? Wie der Name „FUTUR“ schon sagt: Wir Nachwuchs-Führungskräfte werden fit für die Zukunft gemacht. Der Lehrgang ist anspruchsvoll, abwechslungsreich, sinnvoll und empfehlenswert. Und er macht Spaß. Wir freuen uns auf den zweiten Kurs ab Herbst 2012! Erweiterungen geplant Am Vortag hatte MGV-Präsident Dietmar Berger mit „FUTUR“-Verantwortlichen das erste Winterhalbjahr der Bildungsinitiative bilanziert. Verena Hynek, Referentin für Bildung beim MGV, die schon jetzt für den 3/2012 zweiten Lehrgang wirbt, betonte, dass Lehrgangskonzept und Module eine stabile Größe seien, dass aber inhaltlich auf Vorschläge, so auf einen halben Tag mehr „Recht“, reagiert wird. ADG-Produktmanagerin Corinna Ruske (Foto): „Die Dozenten kommen gut an, die Teilnehmer schätzen Lehrgangsinhalte und die Vermittlung des Stoffes positiv ein. Die Gruppengröße behalten wir bei.“ Corinna Ruske. Foto: D. Schall Auch an den Seminargebühren ändert sich nichts. Frank Illing, MGV-Bereichsleiter Agrargenossenschaften, hob die Rolle von „FUTUR“-Partner ADG hervor: „Dahinter steht hohe Fachkompetenz.“ Er informierte zudem über die länderspezifischen Fördermöglichkeiten für die Lehrgänge. Dietmar Berger regte „die Ausdehnung von ,FUTUR‘ über Mitteldeutschland hinaus“ an und war sich mit dem Gremium einig, das erfolgreiche „FUTUR“-Modell für Agrarunternehmen „ab 2013 auch zur Qualifikation für Vorstände und den Führungskräftenachwuchs in Raiffeisen Waren- sowie Gewerblichen Genossenschaften ins Auge dsc zu fassen.“ 33 FORUM Neues Rechtskleid bewährt sich A Beiträgen zum 18. Delitzscher Gespräch zitiert Aus Am 18. 18 August 2006 trat das „Gesetz zur Einführung der Europäischen Genossenschaft und zur Änderung des Genossenschaftsrechts“ in Kraft. Damit wurde für die demokratischste Wirtschaftsform mit der größten Mitgliederzahl in gleichartigen wirtschaftlichen Unternehmen ein neues Rechtskleid vorgegeben. Thema des 18. Delitzscher Gesprächs am 18. November 2011 war deshalb: „Fünf Jahre novelliertes Genossenschaftsgesetz. Wie sehen die (Ver-)Änderungen aus?“ Hier weitere Auszüge aus Vorträgen. MR Ute Höhfeld (Foto), Bundesministerium der Justiz, nannte in ihrem Vortrag „Die Schwerpunkte der Gesetzesänderung“ auch Gründe für die Novellierung. Hauptgrund war, dass es in der EU die Verordnung zur europäischen Genossenschaft gab, die 2006 in deutsches Recht umgesetzt werden musste. Neben weiteren Gründen lagen Anregungen aus der Praxis vor. Als Schwerpunkte der Novellierung nannte MR Ute Höhfeld u. a. Elemente der SCE-Verordnung, Elemente der Corporate-Governance-Diskussion, Reaktionen auf die internationale Rechnungslegungs-Diskussion, Gründungserleichterungen und Verbesserung der Rahmenbedingungen für kleinere Genossenschaften. Gründe waren zudem die Erleichterung der Kapitalbeschaffung und schließlich eine sprachliche Modernisierung. „Die Herabsetzung der Mindestmitgliederzahl war ein Bedürfnis aus der Praxis.“ Die Rednerin erwähnte die Zulassung investierender Mitglieder, die Übertragbarkeit einzelner Geschäftsanteile, den Verzicht auf den Aufsichtsrat bei kleinen Genossenschaften und die Zulässigkeit eines Ein-Personen-Vorstandes. Weitere Punkte: die Möglichkeit von Sacheinlagen, Mindestkapital und „insgesamt etwas mehr Satzungsautonomie“. Das heißt: Keine Genossenschaft ist verpflichtet, investierende Mitglieder zuzulassen, ein Mindestkapital vorzusehen oder Sacheinlagen zuzulassen. „Wir haben auch etwas gegengesteuert. Zum Beispiel, dass von einer Vertreterversammlung wieder auf die Generalversammlung übergegangen wird und dass das einzelne Mitglied den Prüfungsbericht einsehen kann… Viele kleine Änderungen, aber keine große Reform. Es hat eine Diskussion gegeben, und diese sorgte für frischen Wind – die Haupterrungenschaft dieser Novelle.“ Das Jahr 2012 ist das von der UNO ausgerufene Jahr der Internationalen Genossenschaften. Diese Chance müsse genutzt werden und Anlass sein, „in gemeinsamer Anstrengung die Rechtsform eingetragene Genossenschaft noch bekannter zu machen“, betonte in seinem Schlusswort Dr. Eckhard Ott (Foto), Vorsitzender des DGRVVorstandes. „Die Wahrnehmung der Genossenschaften als moderne Wirtschaftsform muss stetig verbessert werden. Das ist im UNO-Jahr Aufgabe und Chance für Verbände, Genossenschaften und Mitglieder. Es gilt, die Vorteile der gut funktionierenden Rechtsform Genossenschaft, ihre Bedeutung für Wirtschaft und Wissenschaft herauszustellen. Man kann sagen, Genossenschaften arbeiten erfolgreich, aber es ist bedauerlich, dass sie das so unauffällig tun.“ Das Motto 2012 „Ein Gewinn für alle – Die Genossenschaften“ mache deutlich, dass Genossenschaften nicht nur wirtschaftlich ein voller Erfolg sind, sondern auch ihre Mitglieder fördern, die Gesellschaft bereichern, vor Ort verwurzelt und wichtig für die Region sind. „Die Genossenschaftsidee wirkt weltweit.“ Die Zahlen der genossenschaftlichen Gruppe seien beeindruckend: 20 Millionen Mitglieder, 7 500 Unternehmen und mehr als 800 000 Mitarbeiter „sind eine treibende Kraft“ in Wirtschaft und Gesellschaft. „Zudem wollen wir 2012 die eG vor Ort aktivieren, das Internationale Jahr und den Internationalen Tag am 7. Juli gemeinsam und über die Spartengrenzen hinweg abwechslungsreich und würdig begehen. In der dezentral ausgerichteten Kampagne stehen Veranstaltungsideen und unterstützende Serviceangebote bereit.“ Nützliches biete auch die Internetseite www.genossenschaften.de. ………………Im Dialog…………………Im Dialog………………Im Dialog………………Im Dialog…………………Im Dialog……………… ► Eine eindrucksvolle Bilanz ihrer Tätigkeit unter dem Motto „Ein Gewinn für (H)alle“Neustadt legte die seit einem Jahr besteh hende Stadtteilgenossensc schaft Halle-Neustadt Service u und Dienstleistungen eG im FFebruar auf einer Tagung im M Mehrgenerationenhaus „Pusteblume“ in Halle Ha vor. Die eG will durch die Entwicklung und Etablierung von Serviceangeboten und Dienstleistungen im größten Stadtteil der Saalestadt zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen seiner Bewohner beitragen und damit auch Arbeitsplätze im Quartier schaffen. Auf der Tagung wurden mit vielen Partnern, so dem MGV, Ideen diskutiert, um die Zukunftsfähigkeit der eG gewährleisten zu können. Mehr dazu in Heft 4/2012. 34 ► Eine Online-Jobbörse mit speziellen Angeboten für Experten aus dem Bereich des Onlinehandels bietet die Leipziger E-Commerce Genossenschaft ECG. Vermittelt werden deutschlandweit Festanstellungen, Jobs für Freelancer sowie Aus- und Weiterbildungsangebote für Studenten, Umschüler und Autodidakten. „Wenn Sie so wollen, haben wir aus unserer speziellen Personalnot eine Tugend gemacht“, sagt Kerstin Schilling, Vorstand der E-Commerce Genossenschaft mit Sitz in Leipzig. „Denn geeignete Mitarbeiter zu finden, ist gerade im Bereich des Onlinehandels aus einem Grund sehr schwierig: Die Erfordernisse des Marktes entwickeln sich für die Ausbildungsinstitute einfach zu schnell.“ Seit 2012 haben die acht Mitgliedsunternehmen der ECG die Steuerung von Angebot 3/2012 und Nachfrage in Sachen Jobs sowie Ausund Weiterbildung selbst in die Hand genommen. Schwerpunkt: Softwareentwicklung, aber auch in den Bereichen Administration, Beratung, Marketing und PR gibt’s Jobs – derzeit etwa 40. Dabei handelt es sich um Festanstellungen in Voll- und Teilzeit sowie Angebote für Freelancer in Leipzig, Jena, Berlin, Bielefeld und Frankfurt. Für Studenten und Neueinsteiger werden Aus- und Weiterbildungsangebote (bis zur Betreuung von Diplomarbeiten) offeriert. „Gerade in diesem Bereich sind wir absolut interessiert an einer weiteren Vertiefung unserer Zusammenarbeit mit Ausbildungseinrichtungen wie Berufsakademien, Fach- und Hochschulen sowie Universitäten“, betont Kerstin maren.deckert@e-commerceSchilling. genossenschaft.de. VERBUND / PARTNER DRV BVR B Wettbewerbsfähig bleiben Rückgang der Inflation? R Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen, forderte DRV-Präsident Manfred Nüssel im Februar beim 4. Landwirtschaftlichen Unternehmertag der Volksbanken- und Raiffeisenbanken in Sachsen-Anhalt. Nur eine starke, nachhaltig wirtschaftende Agrarwirtschaft ist langfristig in der Lage, das globale Nahrungsmittelproblem zu lösen und zudem die gesellschaftlichen Erwartungen an Umweltschutz und sozialen Ausgleich zu erfüllen. Wird die Wettbewerbsfähigkeit eingeschränkt, ist die Nachhaltigkeit ernsthaft gefährdet. Er sprach sich dafür aus, die zunehmenden Preisschwankungen für Agrarrohstoffe an Warenterminbörsen abzusichern. „Preisentwicklungen werden nicht von Spekulationen, sondern von Angebot und Nachfrage bestimmt. Volatile Märkte sind eine Folge der Liberalisierung der EU-Agrarpolitik.“ Korrekturbedarf sieht Nüssel angesichts der auf 20 Jahre garantierten Einspeisevergütungen nach dem EEG, die zu gewaltigen Kostenbelastungen für die Gesellschaft führen. „Wir brauchen von der Politik einen Masterplan.“ In den kommenden Monaten des laufenden Jahres wird die Inflationsrate sinken, erwartet der BVR in seinem jüngsten Konjunkturbericht. „Die Chancen stehen gut, dass die Teuerungsrate in den ersten Monaten des Jahres 2012 wieder die Marke von zwei Prozent unterschreiten wird“, erläutert BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin. Aktuell beträgt die Inflationsrate 2,1 Prozent. Auf das Gesamtjahr 2012 bezogen werde der Rückgang der Inflation aber moderat ausfallen. – Die Einschätzung der Bundesregierung, dass die deutsche Wirtschaft nach zwei konjunkturell schwachen Quartalen im Winterhalbjahr 2011/12 wieder auf einen Wachstumspfad einschwenken und im Jahresdurchschnitt um 0,7 Prozent wachsen werde, hält der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) für realistisch, wenn die europäische Politik die richtigen Entscheidungen trifft. DG VERLAG Praxis-Forum „Auf Schalke“ Fan-Banking steht hoch im Kurs, nicht nur bei den Anhängern von Schalke 04. Das wurde jüngst beim Praxis-Forum Fan Banking des DG VERLAGS mit VR-Banken deutlich, die in Kooperation mit einem Sportverein VR-Bank Cards ausgegeben haben. Im Fokus standen u. a. der Erfahrungsaustausch und die Vorstellung erfolgreicher Marketingmaßnahmen. Das Magazin „Raum & mehr“ von Union Investmentt berichtete jüngst auch über spektakuläre vertikale Gartenarchitektur. Foto: Raum & mehr Union Investment Neuer Garantiefonds gestartet Union Investment bietet ab sofort den Garantiefonds UniGarantExtra an, mit dem Anleger von den Zukunftschancen des deutschen Aktienmarktes profitieren können. Der UniGarantExtra: Deutschland (2019) garantiert seinen Anlegern zum Laufzeitende am 22. März 2019 den ersten Anteilwert von 100 Euro (ohne Ausgabeaufschlag und Depotkosten sowie abzüglich etwaiger Ausschüttungen und Steuerabzüge). Gleichzeitig ermöglicht der Fonds die Partizipation an der Wertentwicklung eines Aktienindex auf deutsche Unternehmen. Dabei wird vierteljährlich an einem Stichtag der Indexwert festgestellt und aus diesem ein Durchschnitt gebildet, durch den Kursschwankungen abgemildert werden. Das Besondere am UniGarantExtra: Deutschland (2019) ist die Höchststandsicherung, das heißt, der höchste ermittelte Durchschnittswert wird zum Laufzeitende abgesichert – auch dann, wenn Index und Durchschnittswert zwischenzeitlich wieder fallen sollten. taz Buchtipp: Was eG auszeichnet VR-Banken VR Banken bieten Fan Fan-Banking Banking an. an Quelle: direkt 1/2012 Genossenschaften boomen, und das in Krisenzeiten! Das alte Wirtschaftsprinzip erweist sich gegenüber anderen marktwirtschaftlichen Unternehmensformen als hoch überlegen. Warum das so ist, was eG auszeichnet, wie sie funktionieren und warum sie das Zukunftsmodell einer sozialen, werteorientierten Marktwirtschaft sind – diesen Fragen (und vielen weiteren) gehen die Autoren nach. Konny Gellenbeck (Hrsg.), „Gewinn für alle – Genossenschaften als Wirtschaftsmodell der Zukunft“, Westend-Verlag, 12,99 Euro. 3/2012 Nachruf Mit Erschütterung haben wir vom Tod von Herrn Prof. Dr. Jost W. Kramer erfahren, der am 12. Januar 2012 nach schwerer Krankheit im Alter von 51 Jahren verstorben ist. Jost Kramer war von 1991 bis 1996 Geschäftsführer des Instituts für Genossenschaftswesen an der Humboldt-Universität zu Berlin. Eine Vorstandsfunktion am Institut übte er bis zu seinem Tode aus. Nach einer Tätigkeit als Referent beim BVR wurde er 2001 als Professor für Betriebswirtschaftslehre an die Hochschule Wismar berufen, wo er bis zuletzt wirkte. Jost Kramer war besonders durch sein breites Spektrum an kooperationswissenschaftlichen Beiträgen bekannt. Er war auch Mitautor der vom Förderverein Hermann Schulze-Delitzsch 2008 herausgegebenen Festschrift zum 200. Geburtstag des Genossenschaftspioniers. Wir werden Prof. Dr. Jost W. Kramer in guter Erinnerung behalten. Vorstand und Kuratorium der Hermann-Schulze-Delitzsch-Gesellschaft 35 VERBUND / PARTNER / IMPRESSUM Impressum DAS GENOSSENSCHAFTSBLATT AUS MITTELDETUTSCHLAND 22. Jahrgang Center Werbung GmbH Neues aus der Branche Funkspots für VR-Banken Die Center-Werbung hat für die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Kreis Warendorf im Auftrag des Marketing-Arbeitskreises Warendorf zwei Funkspots konzipiert und produziert. In jeweils 30 Sekunden Länge wird zum Thema „Kraft der Genossenschaft“ eine Mitgliedschaft bei den Genossenschaftsbanken beworben. Die Radiospots wurden im Februar und März von Radio Warendorf gesendet. Deutschlands teuerste Anzeige Ein vier Millionen Euro teures Inserat in der Jubiläumsausgabe der „Bild“-Zeitung lohnt sich nur für wenige Firmen. Es dürfte sich um die teuersten Anzeigen handeln, die jemals in Deutschland verkauft worden sind: Vier Millionen Euro kostet eine Seite in der Sonderausgabe der „Bild“-Zeitung, die am 23. Juni zum 60. Geburtstag des Blattes erscheint. Für eine halbe Anzeigenseite berechnet der Axel-Springer-Verlag laut Preisliste 2,2 Millionen Euro. Der hohe Preis hat mit der hohen Reichweite zu tun. Springer will in jeden deutschen Haushalt eine „Bild“Jubiläumsausgabe liefern lassen. Kino legt zu! Die Bilanz der Filmförderungsanstalt (FFA) für die Kinos sieht 2011 durchwachsen aus. Zwar konnten die Betreiber dank vieler deutscher Filme wieder deutlich mehr Besucher in die Kinos locken, der Umsatz hat sich jedoch noch nicht vom Einbruch 2010 erholt. Insgesamt verbuchten die Kinobetreiber 2011 einen Umsatz von rund 958,1 Millionen Euro – fast 40 Millionen mehr als 2010. Rund 129,6 Millionen Kinobesucher zählte die FFA. Das sind rund drei Millionen mehr als 2010. Verantwortlich ist Til Schweigers „Kokowääh“. Er lockte rund 4,3 Millionen Zuschauer in die Kinos. Graurheindorfer Straße 149 a • 53117 Bonn Telefon 0228/91449-0 Telefax 0228/91449-99 E-Mail [email protected] www.center-werbung.de 36 Herausgeber: Mitteldeutscher Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V. in Kooperation mit dem Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V., Verband der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt e. V., Prüfungsverband Thüringer Wohnungsunternehmen e. V. und Fachprüfungsverband von Produktivgenossenschaften in Mitteldeutschland e. V. Redaktion: „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“, Helbersdorfer Straße 46 – 48, 09120 Chemnitz; Ruf: (03 71) 27 88-1 61, Fax: (03 71) 27 88-1 69, E-Mail: [email protected]. Verantwortliche Redakteure: Dr. Wolfgang Allert (wga) und Diethart Schall (dsc). Graurheindorfer Straße 149 a, 53117 Bonn, Ruf: (02 28) 9 14 49 11, E-Mail: [email protected]. Anzeigenschluss: 10. des Vormonats Satz: Presse-Service-Team, Chemnitz. Bezugspreis: Für Verbändemitglieder gelten die Regelungen des jeweiligen Herausgeberverbandes; Nichtmitglieder bzw. Einzelnummer 2,50 € (jährlich 30,00), zuzüglich Versandgebühren und Mehrwertsteuer. Druck: Druckerei Willy Gröer GmbH & Co. KG, Boettcherstraße 21, 09117 Chemnitz, Ruf: (03 71) 81 49 30, Fax: (03 71) 8 14 93 22, E-Mail: [email protected]. Bankverbindung: Volksbank Chemnitz eG, Konto-Nr. 380 091 690, BLZ 870 962 14. ISSN 1613-2165 Anzeigen: über Center-Werbung GmbH, R+V Optimaler Wirkungsgrad Gerade bei Führungskräften und vor allem bei den Geschäftsführern spielt die Altersversorgung (bAV) eine große Rolle. Zumeist bekommen diese noch weniger aus der gesetzlichen Rentenversicherung – gemessen an ihrem Verdienst in der aktiven Zeit –, sofern überhaupt ein Anspruch besteht. Dieser reicht im Regelfall nicht für eine adäquate Versorgung aus. Die betriebliche Altersversorgung für Führungskräfte wird im Regelfall arbeitgeberfinanziert erfolgen. Insoweit stellen diese Aufwendungen Betriebsausgaben dar, obwohl die Führungskraft der Nutznießer ist. Die betriebliche Altersversorgung kann diese Versorgungslücke bei entsprechender Gestaltung vollständig aus unversteuerten Erträgen des Unternehmens schließen, sodass ein optimaler Wirkungsgrad erreicht wird. Wir empfehlen, jetzt zu handeln, da die verpflichtende Einführung des UniSex-Tarifs ab 2013 für 3/2012 Redaktionsschluss: 8. März 2012; „WIR“ erscheint monatlich männliche Versicherte einen deutlichen Mehraufwand bedeutet. Welche der Möglichkeiten den persönlich höchsten Nutzen bringt, erläutert der MGV-Mitgliederservice gern. Kontakt: Ulrich Harzer, Ruf: (03 71) 27 88-2 30, Mobil: (01 51) 2 64 11 23 90 VR LEASING Geschäft ausgebaut Die VR LEASING-Gruppe baute im Geschäftsjahr 2011 ihr Geschäft mit den Volksbanken Raiffeisenbanken spürbar aus. Die Zahl der im zweiten Halbjahr 2011 neu abgeschlossenen Verträge stieg gegenüber 2010 zweistellig. Trotz dieser positiven Entwicklungen im operativen Geschäft schließt die VR LEASING-Gruppe das zurückliegende Jahr mit einem Minus von 30,3 Mio. Euro ab (2010: +5 Mio. Euro). Dieser Verlust ist in erster Linie auf die hohe Risikovorsorge bei der ungarischen Tochtergesellschaft Lombard Lízing, resultierend aus der Ungarn besonders hart treffenden Staatsschuldenkrise, zurückzuführen. VERBUND / PARTNER / TERMINE MGV-Skatturnier: Vorjahressieger Brandl erneut Pokalheld Jubelposen sind dem gelernten Lokschlosser und jetzigen Maschinenbauer aus Kleinschirma fremd: Thomas Brandl blieb ruhig und freute sich mehr nach innen. Dabei sahnte der Vorjahresgewinner des MGVSkatturniers auch am 17. Februar 2012 richtig ab. Immerhin 250 Euro Preisgeld und dazu einen gesponserten Laib Käse – den er mittels eines großen Messers an Mitspieler verteilte – gab es für den 54-jährigen Sieger (3 584 Punkte). Seit 2001 geht er in einem Freiberger Verein als Aktiver diesem Sport nach. Den zum achten Mal vergebenen Pokal des Ehrenvorsitzenden des MGV-Verbandsrates überreichte am traditionellen Austragungsort, dem „Groitzscher Hof“ in Triebischtal, Lo- Lothar Hertzsch mit den Skatspielerinnen Marianne Müller (2.v.l.), Maja Rosenkranz (l.) und Erika Hertzsch. Foto: A. Rathke thar Hertzsch persönlich. Der Ehrenvorsitzende spielte wie immer mit, für einen vorderen Platz reichte es aber nicht. Dafür fand Hertzsch lo- VSWG Termine 27. März 2012 MGV Investitionsrechnung in der Wohnungswirtschaft – professionelle Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen anstellen, Dresden 20. März 2012 Mitgliederversammlung der Fachvereinigungen Raiffeisen Handelsgenossenschaften, Gewerbliche Genossenschaften und Konsumgenossenschaften, Groitzsch VdWg 28. März 2012 22. März 2012 21. – 23. März 2012 Internationale Tagung anlässlich des UNOJahres der Genossenschaften, Berlin w ibliche Riege unter we bende Worte für die weibliche den Skatspielern. Mit neun Amazonen (2011: sieben) wurde ein neuer Teilnahmerekord verzeichnet! Nicht nur das: Die Damen schlugen sich achtbar unter all den Herren, die nach wie vor die Mehrheit bildeten. Marianne Müller belegte mit einer Gesamtpunktzahl von 2 111 immerhin den 29. Platz von insgesamt 86 Spielern. 2011 waren 88 angereist. 86 Mitspieler, unter ihnen etliche „Neulinge“, künden von der ungebrochenen Resonanz des vom Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes wie immer bestens organisierten Wettkampfes. Für die neunte Auflage 2013 des Skatturniers haben bereits viele dsc wieder ihr Kommen angesagt. VdW und VdWg-Informationsveranstaltung für Auszubildende, Magdeburg Datenschutz in Wohnungsunternehmen, Dresden VdWg 29./30. März 2012 VdW/VdWg-Frühjahrstagung für Aufsichtsräte, Geschäftsführer und Vorstände, Magdeburg 19. März 2012 Mitgliederversammlung der Fachvereinigung Agrargenossenschaften, Groitzsch VSWG PTW PTW 19. März 2012 22. März 2012 19. März 2012 Regionalberatung Lausitz, Bautzen Genossenschaftskongress zum Thema: „Die soziale Kompetenz von Genossenschaften“ mit Herrn Prof. Kessler, Erfurt Kommunikation mit betagten Senioren 80+, Erfurt 28. März 2012 21. März 2012 Regionalberatung Dresden, Dresden „Mietschulden abbauen, Räumungen verhinder“, Magdeburg 21. März 2012 Fachausschuss Rechtsfragen, Dresden Bildungsmaßnahmen Compliance-Korruptionsprävention in der Immobilienwirtschaft, Erfurt 28. März 2012 MGV 22. März 2012 Fachausschuss Betriebswirtschaft/Steuern, Dresden 11. April 2012 Der Energieexperte im Wohnungsunternehmen, Modul 1, Erfurt 2. April 2012 Die Vorbereitung auf die erste Prüfung durch den Verband, Chemnitz 26. März 2012 Regionalberatung Erzg./Vogtl., Fraureuth Der Bauablauf und seine Mängel, Erfurt 12. April 2012 Fachausschuss Marketing, Dresden Genossenschaftsrecht – Mitgliederverwaltung in Genossenschaften, Chemnitz 4./5. April 2012 18. April 2012 Sicher und selbstbestimmt – Altern lebenswert gestalten – gemeinsame Strategien und Vorhaben von Wohnungsgenossenschaften und Freier Wohlfahrtspflege im Freistaat Sachsen, Radebeul Vorbereitung und Durchführung einer Generalversammlung, Chemnitz 3. April 2012 13. April 2012 Konferenz der Aufsichtsräte, Dresden 29. März 2012 Informationsveranstaltung für Aufsichtsräte, Erfurt 11./12. April 2012 Der Energieexperte im Wohnungsunternehmen, Modul 2, Erfurt 19. April 2012 „Bausteine zur Entwicklung und Festigung unternehmerischer Kernkompetenzen“, Modul 4 – Geschäftsplanung und Unternehmenssteuerung, Chemnitz 3/2012 16. April 2012 Vertragliche Vereinbarung mit Kreditinstituten, Erfurt 37 PERSONALIEN Sehenswertes an der Elbe und in der Sächsischen Schweiz „WIR“ war unterwegs entlang der Elbe bei Pirna, in Dresden sowie in der Sächsischen Schweiz. Foto links: Eisdrift in Pirna im Februar. Foto rechts oben: Blick auf das barocke Dresden. Foto darunter: Der Marktplatz von Stolpen. Fotos: D. Schall, „WIR“-Archiv Die Vorstände gratulieren Ehrennadel des DRV in Silber Jürgen Stark, Vorstandsmitglied der Agrargenossenschaft Friedebach eG, Sayda, in Anerkennung seiner langjährigen Verdienste bei der Entwicklung der Genossenschaft. – Bannewitz Friseur- und Kosmetikhandwerk eG. HAARMONIE Friseur und Kosmetik eG, Schönheide. Gottfried Göpfert, Vorstandsmitglied der Döllnitztal-agrar eG Liptitz, Wermsdorf. Uwe Brödner, Vorstandsmitglied der Agrarhof Gospersgrün eG, Fraureuth. Dieter Holtzsch, Vorstandsmitglied der Dachdeckergenossenschaft eG Rochlitz. Eberhard Noack, Aufsichtsratsmitglied der Agrofarm Herwigsdorf eG. 80. Geburtstag Siegfried Teutscher, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft eG Schmiedeberg. 70. Geburtstag Irmtraud Baumgärtel, Vorstandsmitglied der Gemeinnützigen Wohnungsgenossenschaft – Mitte – eG, Oelsnitz/Vogtland. Rolf Reinhold, Vorstandsmitglied der HBS Bauprojekt Management eG, Leipzig. Jubiläum Isolde Thielemann, Aufsichtsratsmitglied der Agrargenossenschaft Linda eG. 50. Geburtstag Angela Glöckner, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft Zschopau eG. Eberhard Becker, Vorstandsmitglied der Wohnungsbau-Genossenschaft Trebsen eG. Karsten Ittner (Foto), Vorstandsmitglied der Agrargenossenschaft „Heideglück“ Sprotta eG, Doberschütz. Klaus Langner, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft Auenblick eG Lützschena, Leipzig. Karin Nowina von Axt, Vorstandsmitglied der Wohnungsbau-Genossenschaft Trebsen eG. Heike Werthmann, Vorstandsmitglied der Arnsdorfer Wohnungsbaugenossenschaft eG. Knud Leuschel, Vorstandsmitglied der Produktivgenossenschaft „Rinderzucht“ Kleinpösna eG, Leipzig. 60. Geburtstag Doris Silow, Vorstandsvorsitzende der Raiffeisen-Handels- und Dienstleistungsgenossenschaft Spremberg eG. Sigrid Hardt, Vorstandsmitglied der Elegant Heike 38 Klaus Persdorf (Foto), Mitglied des Vorstandes der Agrargenossenschaft „Heideglück“ Sprotta eG in Doberschütz. Strobelt, Vorstandsmitglied 3/2012 der Henry Wiedon, Mitarbeiter der Stabsstelle Berichtswesen / Grundsatzarbeit im Mitteldeutschen Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e.V., zehnjähriges Dienstjubiläum am 1. März 2012. Agrargenossenschaft See eG, Niesky, 20jährige Rechtsformumwandlung. Personalia Carl-Albrecht Bartmer (Foto) bleibt auch in den kommenden drei Jahren Präsident der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Deren Gesamtausschuss wählte den Landwirt aus Löbnitz a. d. Bode auf der Wintertagung in Münster für eine weitere Amtsperiode. Anzeige Union Investment Anzeige R+V