WIR 11_2007 - Genossenschaftsverband eV
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WIR 11_2007 - Genossenschaftsverband eV
Medien Landwirtschaft Nahversorgung Genossenschaften in Financial Times Frauen tragen nun mehr Verantwortung Wurzener kaufen im neuen Konsum 5 8 16 11/2007 DAS GENOSSENSCHAFTSBLATT AUS MITTELDEUTSCHLAND Anzeige DZ Bank S TA N D P U N K T 3 „... und Berlin sieht zu“ S icher kennen auch Sie so eine Situation: Da hat man den Ausgang prophezeit und wäre doch glücklicher, wenn man nicht Recht gehabt hätte! Unserem Verband geht es derzeit so in Sachen Kürzung der Direktzahlungen für große landwirtschaftliche Betriebe. Es sind mehrfach von verschiedenen EU-Repräsentanten rhetorische „TestBallons“ gestartet worden, der MGV hat immer engagiert im Interesse der landwirtschaftlichen Mehr-Familien-Betriebe reagiert. Andere wollten es nicht wahrhaben, um eben nicht Farbe bekennen zu müssen. Und einigen scheint dieses ganz recht, ist es doch eine Entscheidung für den „klassischen deutschen Einzel-Bauern-Hof“ und gegen die gewachsenen Strukturen der ostdeutschen Landwirtschaft mit juristischen Mehr-Familien-Betrieben und damit gegen die Agrargenossenschaften. Von Dietmar Berger, Verbandspräsident des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes U nser Verband hat in einer gemeinsamen Stellungnahme mit dem Deutschen Raiffeisenverband, dem Genossenschaftsverband Norddeutschland, dem Genossenschaftsverband Frankfurt und dem Fachprüfungsverband Halle auf die Folgen der angekündigten „Agrarreform“ aufmerksam gemacht – auf die historische Entwicklung, die zu den Größen und der Struktur der Verbünde geführt hat, auf das Problem „Pacht-Markt“, die Folgen der Einführung von Obergrenzen für den ländlichen Raum wie auch auf förderrechtliche und volkswirtschaftliche Folgen. Die Reaktion in der Hauptstadt? Berlin sieht zu!? D ie offensichtlich geplanten und nun immer detaillierter diskutierten Kürzungspläne der Kommission bedrohen fast ausschließlich diese Gemeinschaftsunternehmen – im Osten Deutschlands. Entgegen früheren Zusagen sind deutliche Veränderungen der bis 2013 ausgerichteten Agrarpolitik mit finanziell spürbaren Auswirkungen wieder aus der Schublade herausgeholt worden. Danach soll es – endlich! – der Markt richten. Die Kürzung der Direktzahlungen für große landwirtschaftliche Betriebe ab 2008 wäre verheerend: Sie sind weder „freier Markt“, sie sind aber auch nicht – und das war bisher die logische und notwendige Alternative – staatlich regulierte Preise und Produktionsmengen mit Ausgleichszahlungen, um die Betriebsund Produktionskosten zu sichern. Sie verzerren stattdessen Rahmenbedingungen, begünstigen nicht konkurrenzfähige Betriebe, die mit ihrer Betriebsgröße im Zukunftsmarkt des größer werdenden Europas keine wirkliche Chance haben. Zudem spalten sie erneut den Berufsstand. D ie Kommission irrt, wenn sie meint, durch eine gravierende Benachteiligung ostdeutscher Landwirtschaftsbetriebe die Akzeptanz der Direktzahlungen in der Bevölkerung zu erhöhen. Und sie irrt auch, wenn sie meint, dass sei ein notwendiger Schritt auf dem Weg zum wirklich freien Markt mit dem Wechselspiel von Produktangebot, Preis, Qualität und Nachfrage. – Arbeitsplatzabbau, Reduzierung der Tierbestände, Abwanderungen, Investruinen bei begonnenen Projekten, die Vernichtung bäuerlichen Vermögens, die Störung der Sozialstruktur und Perspektivlosigkeit für ländliche Regionen wie auch der Mehr-Familien-Betriebe als ländliche Zentren werden die Folgen der Kürzungen sein, die bis zu 45 Prozent der bisherigen Prämienzahlungen ausmachen sollen. D „ Denn es ist schon ein Unterschied, ob einem großen selbstständigen Bauern mit vergleichbarem Umsatz die Mittel gekürzt werden oder einem Mehr-Familien-Betrieb! “ 11/2007 eshalb: Der MGV wird sich als Interessenvertreter von 300 Agrargenossenschaften mit 14 000 Mitglieder-Familien, die zum allergrößten Teil in den Genossenschaften arbeiten, die Landschaftsschutzaufgaben „unentgeltlich“ erfüllen, den Plänen der EU deutlich widersetzen. Die Bauern, die in ihrer Gemeinschaft mit Gleichgesinnten arbeiten und so ihre Kräfte bündeln, haben es – natürlich! – verdient. Die Lösung wäre einfach, wenn es politisch gewollt wäre: Die Zahl der Mitglieder müsste in die Berechnung der Fördermittel als Faktor mit einfließen! Denn es ist schon ein Unterschied, ob einem großen selbstständigen Bauern mit vergleichbarem Umsatz die Mittel gekürzt werden oder einem Mehr-Familien-Betrieb! Ich erwarte von der Bundesregierung wie auch von Vertretern des Berufsstandes, das sie zu dem eindeutigen und nachhaltigen „Nein“ gegen diese Pläne der EU-Kommission konsequent stehen, den Partikularinteressen eine Abfuhr erteilen, damit nicht eines Tages im Geschichtsbuch steht: „... und Berlin sah zu“. 4 I N H A LT I-IV STANDPUNKT Kürzungspläne der EU nicht hinnehmen, fordert Dietmar Berger, MGV-Präsident . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 AKTUELL Neues Raumkonzept der Raiffeisenbank Grimma / Mittelstandspreis für Stendaler Landbäcker / Ich lese „WIR“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Betriebe, Anschriften, Leistungen – Beilage „Visitenkarten“ der Genossenschaften aus dem Landkreis Annaberg. VERBÄNDE Verbände für Pläne zur Umgestaltung der Kreuzgasse 10 / Zur Sache . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 AGRAR In Königswalde ist Berufsnachwuchs Chefsache / Schleppender Fortgang bei Altschulden . . . . . . . . . . . 8 – 9 10 BANKEN Volksbank Erzgebirge auf gutem Weg . . . . . . . . . . . . . . . 10 Das Team der Volksbank Erzgebirge, Annaberg. GEWERBE Dach-Maler-Baustoffe mit modernen Geschäftsstellen / Hallenbad-Modell in Nörten zum Nachnutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 – 13 GEWERBE / HANDEL Goldene DLG-Preise für Meißener Winzer / Annaberger BayWa-Bauzentrum im Aufwind . . . . . . . . . . 14 14 KONSUM Viele regionale Produkte im neuen Konsum-Markt in Wurzen / Mindestlohn birgt Gefahren – Alternative aufgezeigt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 – 17 Mit kleinem Zoo: BayWa BHG in Annaberg. WOHNEN Wirtschaftliche Vernunft in WG Geyer an der Tagesordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 DIENSTLEISTUNG Röstfein gefragter Systempartner / Wohneigentümer im Vorteil / EUROSOLVENT stellt sich vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 – 20 BEILAGE „VISITENKARTEN“ Landkreis Annaberg (Seiten I – IV) . . . . . . . . . . . . . 21 – 24 26 NEUGRÜNDUNG Neu in Jena: TowerVenture / Augenärztegenossenschaft eG Sachsen in Aufbauphase . . . . . . . . . 25 Agrarhof Gospersgrün – gute Adresse für Touristen. AUS GENOSSENSCHAFTEN Profile: Agrarhof Gospersgrün eG / Preisspirale bei Backwaren / Zeitgenossen / Das besondere Angebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 – 29 KALEIDOSKOP . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .30 – 33 RECHT / STEUERN Änderungen im Genossenschaftsrecht / Aktuelles Urteil: Klageverzicht. . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 – 35 FORUM Schüler-eG in Niedersachsen machen Schule / Workshop in Cottbus: Ja zu Genossenschaften . . . .36 – 37 Die Titelseite 1 Bankkauffrau Tina Eberlein, Volksbank Erzgebirge eG. schaft e. G. Königswalde. 3 Beilage der Financial Times Deutschland: „Genossenschaften“. 4 Filiale Oberwiesenthal der Dach-MalerBaustoffe e. G., Schönfeld. VERBUND / PARTNER / TERMINE / IMPRESSUM . . . . . . .38 – 41 2 2 Jungrinderherde der Agrargenossen- 5 In der RHG Hainichen, Geschäftsstelle Annaberg. PERSONALIEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .42 Fotos Titel/Inhalt: W. Schmidt, D. Schall 11/2007 3 1 4 5 A KTUELL 5 Ich lese „WIR“, ... Die Vorstände Christine Engel (rechts) und Ingrid Fischer mit Kunde Frank Dietel im neuen Selbstbedienungsbereich der Raiffeisenbank Grimma zum Tag der offenen Tür am 13. Oktober. Foto: D. Schall ... weil das Genossenschaftsblatt einen starken Regionalbezug hat und stets über alle Genossenschaftssparten informiert. Auch gefällt mir, wie Menschen dargestellt werden. Nicht selten sage ich bei der Lektüre: „Mensch, das ist ja einer aus unserer Ecke.“ Ich lese das Blatt natürlich auch aus geschäftspolitischen Gründen. Gerd Koschmieder, Vorstand der Volksbank Erzgebirge eG, Annaberg-Buchholz Servicekonzept setzt auf Kundennähe Die Raiffeisenbank Grimma eG hat mit erheblichen Umbauten in den Geldmarkt der Zukunft investiert. Zu einer noch besseren Kundenbetreuung trägt das neue Raumkonzept bei. C hristine Engel und ihre Vorstandskollegin Ingrid Fischer sind guter Dinge: Die ausschließlich von Unternehmen aus der Region realisierte Neugestaltung der Hauptgeschäftsstelle der Raiffeisenbank Grimma findet bei den Kunden große Zustimmung und wird der Genossenschaftsbank einen weiteren Schub geben. „Der SBBereich mit seinem Trennwandsystem aus Glas sieht gut aus, ist modern und kommt meinen Bedürfnissen entgegen“, sagte Frank Dietel, einer der ca. 14 000 Kunden der Kreditgenossenschaft, die eine Bilanzsumme von 145 Millionen Euro aufweist und im Besitz von 2 900 Mitgliedern ist. Das neue Raumkonzept steht – für alle Besucher des Bankhauses an der Käthe-Kollwitz-Straße sofort sichtbar – im Zentrum der verbesserten Service- und Beratungstätigkeit. „Innovative Raumaufteilung, ruhige Atmosphäre, offene Anordnung der Service-Beratungspunkte, 24 Stunden verfügbare, bedienerfreundliche Selbstbedienungstechnik mit Geldausgabeautomat, Kontoauszugsdrucker, Kontoserviceterminal und nun auch Einzahlungsautomat tragen zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit bei“, erklärte Christine Engel. Glückwünsche zu einem erfolgreichen Umbau hatte im Vormonat auch MGVPräsident Dietmar Berger überbracht. dsc Verdiente Ehrung: Mittelstandspreis für die Stendaler Landbäckerei Die Oskar-Patzelt-Stiftung hat erfolgreiche Unternehmen mit dem „Großen Preis des Mittelstandes“ ausgezeichnet. Zu den Ende September in Magdeburg Geehrten gehörte die Stendaler Landbäckerei „Ihr Landbäcker“. 2006 war die Mühle und Bäckerei Bärenhecke Raiffeisengenossenschaft eG einer der Preisträger. In der Begründung der Jury hieß es: „Produktnamen wie Bördekanten, Bördekruste oder Bördekorn stehen für Erzeugnisinnovationen der Stendaler Premium-Bäckerei, die seit 2004 den Namen ‚Ihr Landbäcker’ führt und damit auch ein neues Erscheinungsbild hat.“ Bekannt ist, das Unternehmen aus Sachsen-Anhalt versteht sich als ein auf Tradition setzender Bäckereibetrieb, der sich modernsten Anforderungen wie hoher Qualitätsanspruch, eigene und ältere Rezepturen, handwerklich geprägte Produktionsabläufe und naturbelassene Rohstoffe aus der Region stellt. Die inzwischen 130 Filialen sicherten 2006 der altmärkischen Produktionsstätte einen Umsatz in Höhe von insgesamt 19 Millionen Euro. Zudem kam eine Serie von Produktneuentwicklungen auf den Markt, denn in jedem Monat gelangte eine der neuen Brot- oder Brötchensorten bzw. der vier neuen Konditoreiartikel in die Regale. Geschäftsführer Andreas Bosse sagte: „Wir sind stolz auf diese Aus- 11/2007 zeichnung, da sie die Leistungen unseres Unternehmens und unserer Mitarbeiter würdigt. Wir sehen sie auch als Ansporn, weiterhin unsere Ziele zu verfolgen.“ Dazu gehört das vielfältige Engagement des Unternehmens: „Vom Netzwerkmanagement Ost NEMO des Wirtschaftsministeriums über die Winkelmann-Stiftung Stendal und die Fachhochschule Magdeburg/Stendal bis zum Biathlon-Weltcup in Oberhof als Privatsponsor der Marathonläuferin Kristina Schmeichel“, wie die Jury wusste. Der Erfolg wurde durch die 600 Mitarbeiter, darunter 61 Lehrlinge, erarbeitet, die täglich 130 000 Brote und Brötchen, 18 000 Stück Kuchen sowie Torten herstellen. Das Markenzeichen von „Ihr Landbäcker“: „Backen nach Rezepten aus der guten alten Zeit“. wga 6 V ERBÄNDE Zur Sache Genossenschaften im Fokus Die Financial Times Deutschland (FTD) veröffentlichte in ihrer Ausgabe vom 16. Oktober eine mit dem DGRV realisierte Sonderbeilage zum deutschen Genossenschaftswesen. In Deutschland agieren mehr als 7 800 genossenschaftliche Unternehmen. Doch noch wissen zu viele Entscheidungsträger zu wenig über Genossenschaften, auch bei Gründungsberatungen wird das offensichtlich. Die Beilage verdeutlicht die Attraktivität der Rechtsform eG, macht Mut für Neugründungen. Zum Beispiel, indem FTD anhand zahlreicher Praxisbeispiele – aus der MGV-Familie kommen die Frischemarkt Bad Schlema eG, die TowerByte eG aus Jena und die Kunst + Bau eG aus Dresden zu Wort – fol- Beispiel aus der FTD-Beilage: Frischemarkt Bad Schlema eG. gende Fragen beantwortet: Kann diese Unternehmensform unter verschärften Wettbewerbsbedingungen bestehen? Wie flexibel reagieren Genossenschaften auf Veränderungen? Wie lebendig sind die genossenschaftlichen Leitgedanken in der heutigen Zeit? Unterm Strich steht: Eingetragene Genossenschaften sind ein unverzichtbarer Wirtschaftsfaktor, sie sind innovativ, sichern und schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze – und sind überaus insolvenzresistent, was nicht viele wissen, weil in den „Tagesthemen“ oder im „heute journal“ nur die Aktienkurse verkündet werden... wga/dsc Votum für Schulze-Delitzsch-Museum Das Schulze-Delitzsch-Museum in der Delitzscher Kreuzgasse 10 besteht seit 15 Jahren, das Schulze-DelitzschJahr ist eröffnet. Wichtige Gründe für den „Ausschuss der Prüfungsverbände“ des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes e.V. (DGRV), am 2. Oktober 2007 in Delitzsch zu tagen. Ein Besuch der Ausstellung in der Kreuzgasse war selbstverständlich. B eim Besuch der Ausstellung in der Kreuzgasse 10 in Delitzsch informierte der Vorsitzende des Fördervereins MGV-Verbandspräsident Dietmar Berger über die bislang geplanten Vorhaben im Schulze-Delitzsch-Jahr: die vom Förderverein initiierte und vom BVR und den Regionalverbänden aktiv begleitete und finanzierte Umgestaltung des Hauses zum „Deutschen Genossenschaftsmuseum Hermann SchulzeDelitzsch“, die Herausgabe einer Festschrift zum 200. Geburtstag von Schulze 2008 sowie die Ausgabe einer Schulze-Delitzsch-Sonderbriefmarke. Bürgermeister Gerhard Denef freute sich über den Besuch der Spitzen der genossenschaftlichen Verbände. In seinem Grußwort in Vertretung des Oberbürgermeisters Heinz Bieniek zu Beginn der Tagung des Ausschusses im Rathaussaal erinnerte er an die feierliche Übergabe der Gedenkstätte im Jahr 1992. An Präsident Manfred Nüssel gewandt, hob er hervor: „Delitzsch weiß das Engagement des Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverbandes zu schätzen. Dadurch war es möglich, dass am 14. Oktober vor 15 Jahren die Gründungsstätte der ersten gewerblichen Genossenschaft, die Kreuzgasse 10, nach umfassender Restaurierung mit Mitteln der Deutschen Genossenschaftsorganisation als Schulze-Delitzsch-Museum übergeben werden konnte. In diesen 15 Jahren haben viele Besucher aus dem In- und Ausland – wenngleich es natürlich hätten mehr sein können – dem Haus einen Besuch abgestattet.“ Bei einem Blick in die Gästebücher könne man feststellen, dass viele Interessenten aus fernen Ländern gekommen sind, dass immer mehr Schüler aus Delitzsch und anderen sächsischen Städten, aber vor allem ++++ aus dem presseecho ++++ eine wachsende Zahl von Lehrlingen aus der Genossenschaftsorganisation, von Volks- und Raiffeisenbanken, sich für Hermann Schulze interessieren. „Das alles wäre ohne das Engagement des DGRV nicht möglich gewesen.“ In Delitzsch sind die aktuellen Pläne für die Umgestaltung der Kreuzgasse 10 inzwischen bekannt. Federführend hat sie der BVR mit den Regionalverbänden in die Hand genommen. Zu BVR-Präsident Dr. Christopher Pleister sagte Bürgermeister Denef: „Wir schätzen es hoch ein, dass der BVR mit seinen Mitglieds- 11/2007 banken und den Genossenschaftsverbänden zum 200. Geburtstag von Dr. Hermann Schulze-Delitzsch die Kreuzgasse umgestalten und schrittweise zu einem der drei Teile des in Aufbau befindlichen Deutschen Genossenschaftsmuseums ausbauen will. Das wird die Ausstrahlungskraft der genossenschaftlichen Idee, aber auch der Großen Kreisstadt Delitzsch spürbar erhöhen.“ Die Kreuzgasse 10 blieb all die Jahre geöffnet, weil der Förderverein Hermann Schulze-Delitzsch und vor allem der Mitteldeutsche Genossenschaftsverband sich in dieser Zeit auch finanziell eingebracht haben. An MGV-Verbandspräsident Dietmar Berger waren die Worte gerichtet: „Für Ihr persönliches Engagement als Vorsitzender des Fördervereins und für die Unterstützung des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes möchte ich Ihnen vor Ihren Kollegen herzlich danken. Einerseits konnte durch diese Hilfe die Kreuzgasse über all die Jahre für die Besucher offen gehalten werden, andererseits hat der Förderverein durch die Gewinnung neuer Mitglieder und Unterstützer die Verbreitung der Gedanken von SchulzeDelitzsch ebenso gefördert wie die von Ihnen initiierten und alljährlich durchgeführten Delitzscher Gespräche.“ Delitzsch warte nun auf viele weitere Besucher. Bürgermeister Gerhard Denef lud schon mal zum baldigen Wiederkommen ein: „Wir würden uns freuen, wenn wir nach der Umgestaltung des Hauses Kreuzgasse 10 Sie persönlich, aber auch Vertreter von Mitgliedsgenossenschaften, Mitarbeiter und Lehrlinge Ihrer Verbände sowie Persönlichkeiten aus Ihrer Heimat begrüßen können.“ Dr. Wolfgang Allert Anzeige Union Investement 8 A GRAR Anzeige Agrargenossenschaft e.G. Königswalde Ihr zuverlässiger Partner in der Produktion hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte • Milchproduktion • Rindfleischproduktion • Anbau von Getreide und Raps • Futtermittelverkauf • Landschaftspflege Geyersdorfer Straße 18 • 09471 Königswalde Tel. (0 37 33) 18 80 70 • Fax 1 88 07 13 E-Mail: [email protected] AG Königswalde beschäftigt viele junge Leute Wenn die Agrargenossenschaft e.G. Königswalde in ihrer Öffentlichkeitsarbeit („Betriebsspiegel“) betont, „zuverlässiger Partner in der Produktion hochwertiger landwirtschaftlicher Produkte“ zu sein, so ist das kein Wunschdenken, sondern hart erarbeitete Tatsache. V iele Auszeichnungen – u. a. mehrfach mit dem Großen Preis der Milcherzeuger für beste Milchqualität – unterstreichen das hohe fachliche Engagement der ca. 50 Mitarbeiter des reichlich 1 900 ha LF bewirtschaftenden Gemischtbetriebes im Landkreis Annaberg, in dessen Ställen 1 990 Rinder, davon 635 Milchkühe, stehen. „Mit der Milchleistung sind wir nicht zufrieden“, betonte Vorstandsvorsitzender Christoph Pellert. „Unser Ziel sind 8 200 kg pro Kuh und Jahr in der Marktproduktion.“ Und weiter sagte er: „Unabhängig von der Milchleistung legen wir besonderen Wert auf die Kosten je kg Milch.“ Er und sein Team überlassen nichts dem Zufall. In der Agrargenossenschaft Königswalde haben die Gemeinschaft, die genossenschaftliche Idee hohen Stellenwert. Vor allem beim Planen der Zukunft. So galten und gelten Investitionen nicht nur modernen Stall- und Melkanlagen wie der Errichtung des Milchviehstalls in Grumbach 1997 oder der Rekonstruktion der Anlage in Königswalde 2003. Auch neue Technik für die Feldwirtschaft wird an- Friweika und sogut auf der Anuga Sächsische Lebensmittelhersteller präsentierten auch in diesem Jahr auf der Lebensmittelmesse Anuga in Köln ihre Qualitätsprodukte. Zu den 15 Ausstellern aus Sachsen – die Messe ist eine der bedeutendsten in der Welt – gehörten vom 13. bis 17. Oktober „Stammgast“ Friweika eG aus Weidensdorf und die sogut Fleisch- und Wurstwaren GmbH Leipziger Land, Lieferant u. a. der Konsum Leipzig eG. Auch Lebensmittelproduzenten aus Thüringen und Sachsen-Anhalt stellten sich in der Domstadt vor. Sachsens Ernährungswirtschaft ist im Aufwind. Im ersten Halbjahr 2007 stieg der Umsatz im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um sieben Prozent auf 3,2 Milliarden Euro. Exportquote: 8,2 Prozent – 45,4 Prozent mehr als 2006. Thema Berufsnachwuchs – „das ist Chefsache“ geschafft, z. B. eine Säkombination und Gülle-Ausbringetechnik. Kein Zufall ist es auch, dass das Unternehmen viele junge Leute beschäftigt, dass vor allem die zweite Leitungsebene regelmäßig geschult wird und es nicht an geeignetem Berufsnachwuchs fehlt. „Nachwuchsgewinnung ist Chefsache“, betonte Pellert. Wie in der Agrargenossenschaft Frauen Leitungsfunktionen erobern, macht das Beispiel von „Eigengewächs“ Carina Schreiter deutlich. Die Deutsche Meisterin von 2004 im Karussellmelken mit der Mannschaft konnte sich zur Milchleistungsprüferin und Besamungstechnikerin entwickeln und ist heute zuständig für die Zuchthygiene – eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe. Nicht zu vergessen: Derzeit befinden sich im Betrieb sechs Lehrlinge in Ausbildung. Die Besten werden nach Beendigung ihrer Lehre übernommen. D. Schall Selbstbewusstes Frauenteam bei der Milchleistungsprüfung in der 256er-Milchviehanlage im Grumbach: Milchleistungsprüferin Carina Schreiter (links), Jungfacharbeiterin Doreen Meyer (daneben) und Lehrling Franziska Schulze. Fotos: W. Schmidt, Anuga 11/2007 A GRAR 9 Altschuldenablösung – „schleppender Fortgang“ Aus „NL“, Heft 10/2007. Der Präsident des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes (MGV) Dietmar Berger hat den nach wie vor schleppenden Fortgang der Altschuldenablösung kritisiert. Auch von anderer Seite kommt Kritik. Dem Thema Altschulden widmet „WIR“ seit Monaten viel Raum. seangebot nochmals ausführlich zu begründen. In den vielen Fällen, wo die Verteidigung des Angebotes nicht fruchtete, sei seitens der BAG/BVVG G egenüber der BauernZeitung, Ausgabe 40/2007 (Abb.), sagte Dietmar Berger, dass fast die Hälfte der vom MGV betreuten Ablösevereinbarungen noch immer in der Schwebe hingen. „Solange die Ablösung nicht vereinbart ist, warten Investitionen und wer- Nachgehakt den die Hausbanken ungeduldiger. Hinzu kommt, das die Kosten für die Ablösung durch Zinserhöhungen weiter steigen.“ Als Hauptgrund für diesen Zustand nannte Berger die von Anfang an schleppende und gegen Ende 2006 fast zum Erliegen gekommene Bearbeitung durch die BAG und die BVVG. „Immer noch wird mit wenig stichhaltigen Argumenten die Nachbesserung unserer Ablöseangebote gefordert“, so Berger. Den Betrieben bliebe in dieser Situation nur der Versuch, ihr Ablö- So informierte „WIR“ in Heft 10/2006. – Viele Schulden für wenig Nutzen: Ein nicht mehr brauchbarer Kuhstall, für den die Altschulden zurückgezahlt wurden. Fotos: „WIR“-Archiv eine Ablösesumme gefordert worden, die bis zum Zehnfachen des betrieblichen Angebotes reichte. Anders als die vom MGV betreuten Ablöseangebote seien die Gegenangebote nur dürftig untersetzt und schwer nachvollziehbar. „Hier kann nur noch das Erörterungsgespräch Klarheit bringen. Dabei muss man allerdings wissen, dass für derartige Gespräche nicht mehr als eine Stunde Zeit zur Verfügung steht.“ Bauern gegen Kürzung der EU-Direktzahlungen Der Deutsche Bauernverband lehnt – wie der MGV und andere Genossenschaftsverbände sowie Landesbauernverbände – die Überlegungen der EU-Kommission zu Degression, Kappung und Modulation der Agrarbeihilfen strikt ab. Das erklärte der Präsident des Deutschen Bauernverbandes Gerd Sonnleitner jüngst auf der Klausurtagung des DBV-Präsidiums in Dresden mit den Präsidenten und Hauptgeschäftsführern der 18 Landesbauernverbände. Sonnleitner appellierte an EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel, die bei der letzten Agrarreform bis 2013 zugesagte Verlässlichkeit zu wahren. Die von der EU-Kommission ins Spiel gebrachte Reduzierung der Direktzahlungen stellen einen Vertrauensbruch der europäischen Landwirtschaftspolitik dar und führe zu Rechtsunsicherheit für alle Unternehmen. In der Agrargenossenschaft Bobenneukirchen. Die Direktzahlungen an die Landwirte seien im Rahmen der EU-Agrarreform zunehmend an die Einhaltung verbindlicher Vorschriften gebunden und würden mehr und mehr als Honorierung der Landwirte für die Leistungen im 11/2007 „Landwirtschaftsbetriebe sollen sich für Jahrzehnte verschulden, um die geforderte Ablösesumme bedienen zu können. Genau das war und ist aber vom Gesetzgeber nicht gewollt worden, als er das Altschuldenablösegesetz vor fast zwei Jahren auf den Weg brachte.“ Der MGV-Präsident erinnerte daran, dass der wirtschaftliche Bestand der Unternehmen mit diesen Verfahren sichergestellt werden sollte. „Hier werden aber Betriebe in ihrer weiteren Entwicklung massiv behindert. Besonders betrifft das die dringend notwendigen Investitionen in die Tierhaltungszweige, aber auch den Bodenkauf.“ Ohne einen Wechsel in der gegenwärtigen Strategie und eine wesentliche Beschleunigung der Verfahren drohen nach Bergers Worten Klagen der Unternehmen. „Der Ausgang derartiger Verfahren ist ungewiss. Daher muss ein Unternehmen dies für sich selbst entscheiden.“ Auch wenn der MGV hierbei selbst nicht aktiv werden wolle, könnten Unternehmen mit seiner Solidarität rechnen. In der Ausgabe 10/2007 der „NL“ kritisiert MGV-Agrarberater Dr. Gerald Thalheim in einem Interview (Abb. oben) ebenfalls die schleppende Umsetzung des Ablöseverfahrens. Er warnt vor einer Ungleichbehandlung in den noch offenen Verfahren und weist auf die Folgen für die Arbeitsplätze im ländlichen Raum Ostdeutschlands hin. FH, wga, dsc Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz gewährt, betonte Sonnleitner. Daher müsse der Gesellschaft die Erfüllung dieser Anforderungen für jeden Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche unabhängig von der Struktur des jeweiligen Betriebes gleich viel wert sein. Dagegen würde die Degression der Direktzahlungen zu einer ungesunden Neiddebatte führen. Die Folge wäre die Vernichtung bäuerlichen Vermögens, der Abbau von Arbeitsplätzen und die Störung der sozialen Strukturen im ländlichen Raum. Eine solche ungerechtfertigte Kürzung würde insbesondere die regionalpolitische Förderung in den östlichen Bundesländern konterkarieren, stellte Sonnleitner fest. (Lesen Sie auch die Kolumne auf Seite 3 dieser Ausgabe.) 10 B A N K E N ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ Partner Volksbank Chemnitz Die Agrargenossenschaft Wiesenburger Land eG, die u. a. ein bekannter Direktvermarkter ist (Abb.), wirtschaftet solide. Das ist die Basis für das bis 2013 im Wesentlichen ausgearbeitete Unternehmenskonzept. „In diesem Zusammenhang ist uns die Volksbank Chemnitz ein guter Partner“, sagte Vorstandsvorsitzender Roland Teufel. „Wir wissen die kompetente Beratung der Bank gerade auf agrarwirtschaftlichem Gebiet zu schätzen.“ Die Agrargenossenschaft plant neben dem notwendig werdenden Landkauf bauliche Vorhaben in der Tierproduktion und will in Technik für den Pflanzenbau investieren. dsc Musik und Bank Mit der Veranstaltung „Meisterschaft in der Musik und der Gestaltung finanzieller Freiräume“ ist der Volksbank Raiffeisenbank Meißen eine höchst informative und zugleich musikalisch reizvolle Veranstaltung gelungen. Während im zweiten Teil die Pianistin Yuka Imamine mit anspruchsvollen Klavierwerken brillierte, sprach zuvor der Chef von Union Investment, Dr. Rüdiger Ginsberg, als ausgewiesener Kenner des asiatischen Kontinents und der asiatischen Finanzmärkte zu Anlagemöglichkeiten mit Zukunft, denn hier seien die Deutschen bislang im internationalen Vergleich zu zögerlich. Sein Fazit: Hier angelegtes Geld bringe in jedem Falle größeren „Ertrag“. wga Sponsoring für Sportvereine Die Volksbank Saaletal eG ist mit ca. 540 Millionen Euro Bilanzsumme die größte Volksbank Thüringens. Sie unterstützt u. a. regionale Sportvereine, z. B. im Vormonat das erste Heimspiel (Abb.) des Aufsteigers Science City Jena in die Basketballbundesliga gegen die Telekom Baskets Bonn finanziell und mit Fanartikeln. „Wir wollen eine langfristige Partnerschaft zu den Jenaer Basketballern aufbauen“, informierte Marko Walther vom Marketing-Team der Kreditgenossenschaft. Die Bank sponsert zudem die Nachwuchsarbeit von Vereinen. dsc VB Erzgebirge: Melden uns am Markt zurück Mit einem umfangreichen Maßnahmenkatalog, aufgestellt im Rahmen des 2007 mit der Sicherungseinrichtung des BVR abgestimmten Sanierungskonzeptes, ist die Volksbank Erzgebirge eG auf einem guten Weg, ihre Bilanzstrukturen und die Bonitätsstruktur des Kreditportfolios sowie die Erfolgsrelationen wieder zu verbessern. W ie Bankvorstand Gert Maisenhelder gegenüber „WIR“ betonte, ist es Ziel der Neuausrichtung der Vertriebsstrukturen und internen Arbeitsabläufe der Kreditgenossenschaft, „unter Beachtung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit der Bank den Mitgliedern und Kunden wieder ein kompetenter Ansprechpartner und Problemlöser in allen Fragen der Finanzierung und Kapitalanlage zu sein“. Sein Vorstandskollege Gerd Koschmieder ergänzte: „Wir sind dabei in diesem Jahr auf einem guten Weg, ohne unser Ziel schon erreicht zu haben. Das erfordert noch viel Arbeit, vor allem müssen wir unsere Hausaufgaben machen.“ Maisenhelder: „Wir sind zwar Sanierungsbank, aber Fusionsdruck gibt es nicht. Wir gehen von einer Grundrentabilität aus, und die Zahlungsbereitschaft unserer Genossenschaft war und ist jederzeit gewährleistet. Was wir haben, ist Erfolgsdruck.“ Bekanntlich war die Volksbank Erzgebirge 2006 in Schieflage geraten und musste Sanierungsmittel der Sicherungseinrichtung des BVR in Anspruch nehmen. Die Verantwortung für die Risikoentwicklung lag in der verfehlten Geschäftspolitik der früheren Bankvorstände. Vor allem geht es darum, das Vertrauen zu den Mitgliedern und Kunden wiederherzustellen. Etliche Mitglieder waren 2006 ausgetreten. Durch die Stabilisierung des Kreditgeschäfts und ein Einlagenwachstum von rund drei Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum gesundete das lädierte Vertrauen der Kunden zu ihrer Bank. Weitere Kündigungen konnten vermieden und sogar neue Mitglieder gewonnen werden. Jetzt hat die Genossenschaftsbank 7 250 Mitglieder – mehr als 2005. Koschmieder und Maisenhelder verwiesen immer wieder auf die Verwurzelung der Bank in der Region, auf Kundennähe und das marktfähige Gesamtangebot an Finanzdienstleistungen. Das sind entscheidende Faktoren bei der Umsetzung der für die nächsten fünf Jahre aufgestellten Konzeption der Volksbank Erzgebirge. „Erklärtes Ziel ist es, die Selbstständigkeit zu erhalten, uns am Markt zurückzumelden und alte Stärke zu erlangen“, machte Gert Maisenhelder deutlich. „Es ist wichtig, auf die Kunden im privaten und gewerblichen Bereich zuzugehen.“ So wird 2008 das Volksbankforum gestartet, zu dem Vertreter u. a. aus Handwerk, Handel und Agrarwirtschaft eingeladen und über die Leistungsfähigkeit sowie über Vorhaben der Bank informiert werden. Gerade was die Gewinnung von Kunden aus dem Agrarbereich betrifft, wollen die Annaberger Banker ihre Bemühungen intensivieren. D. Schall Termin vor Ort Genossenschaftliches Miteinander: In Annaberg liegen die Volksbank Erzgebirge und das BayWa-Baustoffzentrum Tür an Tür, nur durch die stark befahrene Bärensteiner Straße getrennt. Jetzt besteht die Absicht, für beide Einrichtungen gemeinsam Parkplätze zu bauen. Das war auch Thema eines Gesprächs dieser drei Herren: Arndt Hofmann, Vorstandsvorsitzender der RHG Hainichen eG, Bankvorstände Gerd Koschmieder und Gert Maisenhelder (v.l.n.r.). Fotos: W. Schmidt, WIR“-Archiv 11/2007 Anzeige VR Leasing 12 G E W E R B E Schönfeld: Alles paletti Auch die Filiale in Steinbach in neuem Gewand Nun präsentiert sich auch die Filiale Steinbach der 1946 gegründeten Dach-Maler-Baustoffe eG mit Sitz in Schönfeld vor den Toren Annabergs ihren Kunden in neuem Gewand. N och in guter Erinnerung ist die Eröffnung der in Eigenleistung entstandenen Filiale Oberwiesenthal der DachMaler-Baustoffe eG Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld im März 2005. In den Abteilungen Baustoffe und Baumarkt steht dort für Handwerker und Heimwerker auf rund 350 m² ein umfassendes Alles-aus-einer-Hand-Sortiment vom Keller bis zum Dach zur Verfügung. Nicht zu vergessen nützliche Dinge für den Garten. Schilder in tschechischer Sprache weisen auf Kunden auch jenseits der 600 Meter entfernten Grenze hin, die seit 2005 für Handelstransporte mit großen Lkw auf Grund bürokratischer Schranken leider nicht durchlässiger geworden ist. „Wir wollen, können aber nicht uneingeschränkt zum Kunden nach Tschechien anliefern“, monierte Bert Kübler, 34, seit Juli 2007 Geschäftsführender Vorstand der DachMaler Baustoffe eG. „Hier hoffen wir auf eine Verbesserung mit Öffnung der Grenzen zu Beginn des kommenden Jahres, um unsere Geschäftsbeziehungen zu tschechischen Partnern stabilisieren zu können.“ Der neue Markt in Oberwiesenthal hat Politik in der Pflicht Sachsens Handwerk sieht den wirtschaftlichen Aufschwung durch unzureichende politische Rahmenbedingungen bedroht. Der Präsident des Sächsischen Handwerkstags, Joachim Dirschka, zählt zu hohe Lohnnebenkosten und Sozialbeiträge ebenso dazu wie zu viel Bürokratie und Hinhaltetaktik beim Forderungssicherungsgesetz. Das für 2007 prognostizierte Wachstum von 2,5 Prozent erreiche nur konsumferne Teile des Handwerks. Es gebe Fortschritte, die aber nicht ausreichten, so der Präsident. SZ Auch er ist ein wichtiger Partner für die Kunden: Lagerist Steffen Hadamek. Foto: W. Schmidt offensichtlich innerbetrieblich Schule gemacht. Denn kürzlich ist auch die Filiale in Jöhstadt/OT Steinbach mit Baustoffhandel und Baumarkt neu eröffnet worden. Das neu erworbene, nun auch optisch ansprechende Gebäude wurde – ebenfalls mit Eigenmitteln – nach Umund Ausbaumaßnahmen im September zur Nutzung übergeben. Die zwei Mitarbeiter in Steinbach freuen sich über bessere Arbeitsbedingungen, die gewerblichen Kunden und die Privatkunden über bessere Einkaufsbedingungen. Das Team um Bert Kübler blickt mit einigem Optimismus nach vorn, wenngleich der Boom im Hochbau, zumal im strukturschwachen Erzgebirge, vorbei zu sein scheint. „Trotzdem hat sich unsere Genossenschaft dank der hervorragenden fachlichen Arbeit der 25 Mitarbeiter solide entwickelt“, schätzte der Vorstand ein. „Die 80 Mitglieder erwirtschafteten 2006 einen Umsatz von ca. fünf Millionen Euro, bei erfreulichen Er- trägen.“ Um weiterhin ordentlich dabei sein zu können, passen innen und außen modernisierte Betriebsstätten (insgesamt 20 000 m² Fläche) mit einem breitgefächerten Angebot ins Bild. „Allerdings agieren wir in einem hart umkämpften Markt“, urteilte der Vorstandschef. „Als Mitglied im Baustoffring und bei der EMV-Profi-Systemzentrale stehen wir für günstigeren Einkauf, größeres Angebot, mehr Qualitätsprodukte und verbesserte Organisation. Wir punkten bei unseren Kunden auch mit kompetenter Beratung, viel Service und selbstverständlich mit Freundlichkeit.“ Das bekommen vom ersten Tag an die Auszubildenden mit auf den Weg. Denn die Genossenschaft ist nicht nur ein stabiler Arbeitgeber, sondern kümmert sich seit Jahr und Tag auch um den Berufsnachwuchs. Gegenwärtig sind es zwei Jugendliche, die als Lehrling für Großund Einzelhandelskaufmann bzw. Fachkraft für Lagerlogistik in die Arbeitswelt hineinschnuppern. D. Schall EU: Meistertitel ist ein Spitzenprädikat In der Auseinandersetzung um eine angemessene gegenseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen auf EUEbene ist Deutschlands Wirtschaftsbereich Handwerk einen deutlichen Schritt vorangekommen, betonte der Sächsische Handwerkstag. Danach sollen nach einem jüngst von den EUMitgliedsländern abgegebenen Votum alle deutschen Meisterberufe auf Niveaustufe 3 des EU-Schemas zur Unterscheidung von Berufsabschlüssen eingestuft werden (Hochschuldiplom = Stufe 5). In der nun geänderten Form soll die EU-Richtlinie über die Anerkennung von Berufsqualifikationen 11/2007 Maler- und Lackiermeister Lutz Kadner, Maler Plauen GmbH. Foto: „WIR“-Archiv noch 2007 in Kraft gesetzt werden. In Sachsen „bauten“ 2006 ca. 1 100 Handwerker ihren Meister. G E W E R B E 13 Bundesweit ein Vorbild Hallenbad eG in Nörten eine Idee zum Nachnutzen Im Bundeswettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“ wurde die Hallenbad Nörten-Hardenberg eG ausgezeichnet. Lohn für engagiertes genossenschaftliches Zusammenwirken vieler. E ine ganze Seite widmet „dialog“, das Magazin des GVN, in seiner Oktoberausgabe dem hervorragenden Abschneiden der im September 2005 gegründeten Hallenbad Nörten-Hardenberg eG jüngst beim Wettbewerb „Deutschland – Land der Ideen“. Die Bei anderen gelesen noch junge Genossenschaft im Norden Deutschlands überzeugte die Juroren durch Kreativität und Innovationskraft und wurde zu Recht vom Bundespräsidenten ausgezeichnet. 365 Orte der Bundesrepublik waren ausgewählt worden. In der Laudatio hieß es, dass Genossenschaften „universell einsetzbar und in ihrer lokalen und regionalen Wirkung einmalige Kooperationen von gleichberechtigten Mitgliedern“ seien. „Hier in Lädt zum Sport treiben ein: das Hallenbad in Nörten-Hardenberg. Nörten-Hardenberg wird Zukunft gemacht, ein bundesweites Vorbild für gemeinsame Initiativen.“ Hallenbad-Vorstandsvorsitzender und Bürgermeister Frank Priebe stimmte dem zu und würdigte damit seine Mitstreiter: „Die Zahl der Besucher hat sich in den vergangenen zwei Jahren verdoppelt, die öffentlichen Zuschüsse der Kommune haben sich deutlich verringert und das Kostengefüge wesentlich verbessert. Die ge- ++++ fokus mittelstand ++++ Meisterhaftes 2007 Die Messe „meisterhaft“ in Dresden war im Vormonat wieder Ostsachsens Treffpunkt für das Handwerk. Zahlreiche Gewerke zeigten ihr handwerkliches Geschick und hochwertige Leistungen. Auch von außen ist das Hallenbad ein Hingucker. Fotos: eG nossenschaftliche Kooperation ist die beste aller Alternativen.“ Dr. Christian Eberl, selbst Nörtener und Staatssekretär im niedersächsischen Umweltministerium, gratulierte nicht nur im Namen des Ministerpräsidenten, er war es auch, der die Hallenbädler auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht hatte. „Selbsthilfe und nicht Staatshilfe ist das Modell, das die Genossenschaft mit Erfolg vorantreibt.“ Verbandsdirektor Horst Mathes lobte die Einsatzbereitschaft der Bürger, die sich mit Ideenreichtum und Selbstbehauptungswillen gegen viele Bedenkenträger durchgesetzt haben. Nicht unerwähnt bleiben darf, dass auch bei den Ideen-Wettbewerben 2005 und 2006 Genossenschaften aus dem GVN-Verbandsgebiet zu den Preisträgern bzw. Nominierten gehörten. Projekt findet Echo Die Besonderheit des Hallenbades besteht darin, dass es seit seiner Wiedereröffnung 2005 nicht mehr von der Gemeinde, die Eigentümer bleibt, sondern von einer Genossenschaft betrieben wird. Das entsprechende Betriebsmodell wurde in Zusammenarbeit mit dem GVN erarbeitet und auf seine Machbarkeit hin geprüft. Auf die Vielfalt der Leistungen des Bades macht auch der Internetauftritt der eG aufmerksam. Dazu gehören Schwimmausbildung und Schwimmsport für Schulen und Vereine sowie Gesundheitsförderung, z. B. durch Aqua Fitness. Ein Förderverein unterstützt die Genossenschaft und kümmert sich um Öffentlichkeitsarbeit und Marketing. Außerdem leitet er Veranstaltungen in die Wege, um das Bad nach außen hin noch bekannter zu machen und weitere Gäste anzulocken. Das Beispiel Nörten-Hardenberg hat bundesweit Schule gemacht: Andere Bäder, die vor ähnlichen Problemen stehen, beschreiten nun den gleichen Weg. dsc (mit GVN, eG) Info: Hallenbad Nörten-Hardenberg eG, Ruf: (0 55 03) 80 81 02 www.hallenbad-noerten-hardenberg.de 11/2007 Gefragter Agro-Dienstleister Die Agro-Dienstleistungs- und Handelsunternehmen eG aus Zwickau mit Standorten in Zwickau und Vogtsgrün ist Handelsunternehmen und Dienstleister auf großer Breite. Zum Beispiel werden Reifen, vom Pkw- bis zum Traktorreifen, gehandelt, in der Kfz-Werkstatt Pkw, Lkw und Landmaschinen repariert. An der betriebseigenen Tankstelle kann jedermann Diesel tanken. Aber auch Heizöl und Schmierstoffe sind hier in Vogtsgrün, wo sich auch die Tanks befinden, käuflich zu erwerben. Die Genossenschaft beschäftigt durchschnittlich 19 Beschäftigte und hat neun Mitglieder. spa „chic“ eG in Frauenhand Die Friseur- und Kosmetikhandwerk „chic“ eG aus Werdau gehört zu den 26 Friseurgenossenschaften, die Mitglied im MGV sind. 22-mal kann der Kunde Einrichtungen der Genossenschaft zwischen Schmölln, Crimmitschau, Werdau und Umgebung nutzen, allein zehnmal in der Großen Kreisstadt Werdau. „chic“ bietet in fünf Seniorenheimen ihre Dienste an. Neben dem stationären Geschäft gibt es seit ca. drei Jahren den mobilen Fußpflegedienst. Das hat sich bewährt. Das Unternehmen bildet kontinuierlich Berufsnachwuchs aus. Zur Zeit sind es drei Jugendliche des ersten bzw. zweiten Lehrjahres, die von erfahrenen Ausbildern in die Geheimnisse des Berufes eingeweiht werden. Die Genossenschaft beschäftigt über 50 Mitarbeiterinnen, ist komplett in Frauenhand und gehört 43 Mitgliedern. spa Drei vom „chic“-Team. Foto: „WIR“-Archiv 14 G E W E R B E / H ANDEL Meißener Winzer: Weinlese, Goldene DLG-Preise und Bauvorhaben Das Jahr 2007 begann für die ca. 1 600 Mitglieder der Sächsischen Winzergenossenschaft Meißen eG, die – zumeist als Hobbywinzer – 19 Rebsorten anbauen, erfreulich: Bei der DLG- Die erste Veranstaltung im neuen Haus. Fotos: eG Bundesweinprämierung im Februar räumte die eG für ihren 2005er-Traminer, Bereich Meißen Spätlese lieblich, den Goldenen DLG-Preis ab. Ein halbes Jahr später freuten die Meißener sich bei einer weiteren DLG-Bundesweinprüfung u. a. über den Goldenen Preis Extra für Morio Muskat und den Traminer vom Pillnitzer Königlichen Weinberg, beide vom Jahrgang 2006. Lohn für fachlich hervorragendes Wirken. Wie Manja Licht von der Winzergenossenschaft informierte, „wurden 2006 1 200 t Lesegut produziert, in diesem Jahr rund 1 350 t. Die Lese in diesem Jahr war mit dem Riesling am 13. Oktober beendet.“ Die Traubengesundheit war „relativ gut, Selektion deshalb kaum nötig“. Viel Wein wurde für Spätlesen und Auslesen eingelagert. „Wir erwar- Animation der entstehenden „Weinerlebniswelt“. ten frische und fruchtige Weine“, so Licht. Nicht nur das: Für Weinfreunde und Touristen will die Genossenschaft anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens 2008 die attraktive „Weinerlebniswelt“ eröffnen. Darüber bald mehr. dsc Kunden spüren den Aufwind in der BHG Das BayWa-Bauzentrum Annaberg ist heute eine florierende Geschäftsstelle der Raiffeisen Handelsgenossenschaft – BHG – Hainichen eG. Sie macht im MGV-Verbandsgebiet nicht zuletzt als Pilotprojekt für das Category Management auf sich aufmerksam. E s ist jetzt fast vier Jahre her, dass die RHG Hainichen die Annaberger aus der Insolvenz herausgekauft, die Einrichtung saniert und dadurch Arbeitsplätze gerettet hat. Die heutige Geschäftsstelle der Hainichener Raiffeisen Handelsgenossenschaft ist nicht wiederzuerkennen. „Die Arbeit macht wieder Freude, die Mitarbeiter sind hoch motiviert. Das spüren die Kunden“, schätzte Marktleiterin Heidemarie Rabenstein ein. Die 28 Mitarbeiter des Mittelständler mit Pfiff BayWa-Bauzentrums Annaberg mit Bau- und Gartenmarkt, Zoo und Baustoff-Fachhandel werden in diesem Jahr nicht nur ca. 4,4 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften (Tendenz leicht stei- Über ein breit gefächertes Angebot verfügt die Zoo-Abteilung der Geschäftsstelle Annaberg der RHG Hainichen eG, hier Fachverkäuferin Petra Meyer. Foto: W. Schmidt 11/2007 gend), sie sind bei einem Pilotprojekt auch regionale Vorreiter für das Category Management (CM). CM bedeutet Bewirtschaftung von Warengruppen, die nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kunden zusammengestellt sind. Für den Kunden werden jetzt, um nur ein Beispiel zu nennen, alle Heckenscheren an einem Ort präsentiert und nicht mehr lieferantenbezogen an verschiedenen Ecken des Marktes. Dazu kommen ein übersichtliches Kundenleitsystem und wichtige Informationen – ohne Schilderwald. Waren, die im Markt nicht richtig platziert werden konnten, wie Fliesen, Badausstattungen oder Wohnraumleuchten, wurden aus dem Angebot genommen, neue, u. a. für Garten und Zoo, kamen hinzu. Es ist ein ständiger Prozess. „Unterm Strich geht es um mehr Qualität für den Kunden, um Wettbewerbsvorteile, zumal die BayWa-Bau- und Gartenmärkte dadurch ein klares, unverwechselbares Profil erhalten“, erklärte Heidemarie Rabenstein. Begonnen wurde mit CM im August 2006 im Bereich Garten, die erste große Auswertung der Ergebnisse gab es vor zwei Monaten. „Wir sind mit dem Projekt in Annaberg auf einem guten Weg, konnten die Handelsspanne steigern“, hob Vorstandsvorsitzender Arndt Hofmann hervor. „Jetzt wird verfeinert, ergänzt und erweitert. Im Frühjahr 2008 soll der Markt komplett umgestaltet sein. Für neue Regale, Beschilderungen und in das EDV-System ‚facto’ investieren wir etwa 30.000 Euro.“ D. Schall Anzeige R+V 16 K O N S U M ++++ in kürze ++++ in kürze ++++ Frische-Markt eröffnet Der im Vormonat von der Konsum Dresden eG eröffnete Frische-Markt in der Leubnitzer Straße von Dresden bietet auf 755 m² Verkaufsfläche ein ausgewähltes Grundsortiment mit vielen regionalen Artikeln und ein umfangreiches Angebot an frischem Obst und Gemüse, Bio-Lebensmitteln und Produkten aus fairem Handel der Firma Gepa. In einer separaten Wein- und Sektabteilung können Liebhaber der edlen Tropfen aus einer regionalen und internationalen Vielfalt wählen. Außerdem gibt es im Eingangsbereich des Marktes einen Blumenladen und einen Bäcker. Der Markt ist die dritte 2007 eröffnete Unternehmensfiliale. Konsum investierte ca. 375.000 Euro. Auch Kaffeebar lockt Im aufwendig restaurierten Leipziger Blüthner Carré im Waldstraßenviertel hat seit kurzem auch die Konsum-Filiale Jahnallee ihr Domizil. Die Filiale war eine Querstraße weitergezogen. Wie „Leben & Genießen“, 10/2007, berichtete, ist das Angebot vielseitig und reicht von Obst, Gemüse und Exoten und Bioprodukten, über Frisches in Selbstbedienung, Landfleisch an der Frischetheke und Convenience-Erzeugnisse bis hin zu Fisch und Salaten. Als Magnet erweist sich die schicke Kaffeebar. Engagement gewürdigt Die Sieger des Thekenwettbewerbs „Kreativ-Award 2007“ stehen fest. Unter den sechs kreativsten Teams Deutschlands befindet sich auch das des FridaMarktes Lahmannring in Dresden der Konsum Dresden eG. Mit der Auszeichnung, die im Vormonat auf der Anuga in Köln verliehen wurde, ehrten die Veranstalter u. a. Verkaufsförderungsideen des Thekenteams. Eine weitere Ehrung: Die Vorstände der Konsum Dresden eG Roger Ulke und Carsten Walther wurden im Oktober von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft BDO Deutsche Warentreuhand AG und dem Wirtschaftsmagazin impulse für ihre Leistungen und ihr Engagement als „Turnarounder des Jahres 2007“ in der Kategorie Unternehmen mit 500 bis 1 000 Mitarbeiter ausgezeichnet. Im Zentrum von Wurzen: Aldi ging, Konsum kam „Ihr Konsum – immer frischer!“ Mit diesem Anspruch hat die Konsumgenossenschaft Sachsen-Nord eG am 27. September 2007 in der Albert-Kuntz-Straße 13 im Zentrum von Wurzen nach einem dreimonatigen Um- und Ausbau einen großen Konsum-Markt eröffnet. M it 10 000 angebotenen Produkten bieten wir den Wurzenern in unserem neuen Konsum-Markt in einem ehemaligen Aldi-Geschäft nicht nur eine viel größere Auswahl, sondern zugleich eine neue Konsum-typische Präsentationskultur“, erklärte gegenüber „WIR“ Vorstandssprecherin Gabriele Grismajer. Das wird sowohl in der Eingangszone und der großzügig gestalteten und hochwertig ausgestatteten Obst- und Gemüseabteilung mit Marktcharakter wie auch beim Backstand mit ofenfrischen Waren über den ganzen Tag, den Fleisch-, Wurst- und Käsetheken und einer gut sortierten Weinabteilung deutlich. „Das alles soll den Appetit und damit die Lust am Einkaufen anregen. Auf insgesamt 630 m² Verkaufsfläche lassen wir Atmosphäre und vor allem Waren sprechen.“ „Neben hochwertigen Markenartikeln kommt ein großer Teil der angebotenen Produkte in den einzelnen Sortimentsgruppen von Erzeugern aus der Region“, ergänzte Vorstand André Grohmann. Dazu gehören u. a. Nahrungsmittel und Klaus-Säfte aus Wurzen, Molkereiprodukte vom Landgut Nemt, Obst und Gemüse vom Wurzener Fruchthof Felix, Produkte der Molkerei Zimmermann aus Falkenhain, geräucherter Fisch aus Wermsdorf oder Schildauer Fleisch- und Wurstwaren. Die Erzeugergemeinschaft EGZ „Mitteldeutsches Bauernhof-Ei“ w.V., eine Kooperation von 34 Erzeugerbetrieben, die Partner des Konsum Sachsen-Nord beim jährlichen Ostermalwettbewerb ist, liefert zum Beispiel Eier und die „Hausmacher Frisch-Ei-Nudeln“. Auch der vergleichsweise hohe Anteil an Produkten aus den neuen Bundesländern ist auffällig. „Neben der Produktvielfalt und dem Niveau der Warenpräsentation sind wir auf den Service durch unser geschultes Fachpersonal stolz“, so Gabriele Grismajer. Die 11/2007 Mitarbeiter um ihren Chef Uwe du Moulin kommen vor allem aus anderen Konsum-Filialen bzw. sind ehemalige Lehrlinge. „Wie bei den Produkten haben wir auch bei der Auswahl der Firmen für den Um- und Ausbau, für den wir 300 000 Euro investiert haben, Wert auf Partner aus der Region gelegt. Das hat sich ausgezahlt“, sagte die Vorsitzende. Konsum Sachsen-Nord hat mit diesem großen Projekt seine Philosophie ein weiteres Mal umgesetzt, als Nahversorger mit großer Produktauswahl in verschiedenen Preissegmenten eine Alternative mit Einkaufsatmosphäre zum Discount zu schaffen, die zudem Beratung bietet. Gerald Lehne, Bürgermeister von Wurzen, war beeindruckt Der neue Konsum-Markt in Wurzen bietet auch viele regionale Produkte. Fotos: wolf, A. Joseph, CMA von diesem innerstädtischen Angebot für die 17 000 Wurzener. Für ihn waren zudem der „faire Umgang mit den regionalen Firmen“, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Arbeitsbedingungen eine „tolle Sache“. „Mit der Eröffnung dieses Marktes als unserer Filiale Nummer 46 wollen wir als die älteste Konsumgenossenschaft Deutschlands nachhaltig unter Beweis stellen, dass wir auch mit unseren nunmehr 157 Jahren ‚immer frischer’ werden können“, fasste Gabriele Grismajer zusammen. Der Ansturm der vielen Wurzener bei der Eröffnung war dafür Bestätigung. wga K O N S U M 17 Genossenschaften gegen Vorhaben Mindestlohn Auf der Jahresversammlung der Konsum-Tarifgemeinschaft e. V. Ende September wurden Ilona Profft und Gesa Schwertfeger als Vorstandsmitglieder bestätigt. Weiterhin gehört Bodo Berwald als Hauptgeschäftsführer dem Vorstand an. E in wesentliches Thema der Beratung waren die Gefahren, die von den Plänen zum Mindestlohn gerade auf kleine und mittlere Genossenschaften zukommen. Sowohl die Alternative „Einbeziehung weiterer Branchen in den Geltungsbereich des Entsendegesetzes“ als auch das „Gangbarmachen des Mindestarbeitsbedingungengesetzes von 1952“ ermöglichen es der Regierung, nahezu willkürlich Mindestlöhne festzusetzen. Erste Alternative: Branchen mit einer Tarifbindung von mindestens 50 Prozent sollen auf gemeinsamen Antrag von Tarifvertragsparteien in das Arbeitnehmerentsendegesetz aufgenommen werden. Der Ablauf bis zu einer Verordnung könnte wie folgt geschehen: Die Deutsche Post und ihr neu gegründeter Verband möchten konkurrierende Klein- und Mittelunternehmen als Tarifträger ausschalten. Sie vereinbaren mit ver.di Mindestlöhne und beantragen die Einbeziehung in das Entsendegesetz. Auch gegen ein Votum des Tarifausschusses kann dann ein Mindestlohn durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales per Verordnung festgesetzt werden, der von den Wettbewerbern nicht erwirtschaftet werden kann. Zweite Alternative: Für Wirtschaftszweige oder Regionen mit weniger als 50 Prozent Tarifbindung soll „ein derartig tarifloser Zustand“ ausreichen, um das Mindestarbeitsbedingungengesetz anwenden zu können. Der Ablauf bis zu einer Verordnung könnte wie folgt geschehen: Der Hauptausschuss findet heraus, dass bei Agrargenossenschaften weniger als 50 Prozent Tarifbindung besteht und nach Auffassung der „unabhängigen Experten“ Mindestlöhne festzusetzen sind. Er leitet ein Verfahren ein. Im Im Konsum in Delitzsch, Eilenburger Straße. Foto: „WIR“-Archiv Fachausschuss stimmen die Arbeitgebervertreter gegen und die Gewerkschaftsvertreter für den Mindestlohn. Der vom Bundeskabinett festgelegte unparteiische Vorsitzende entscheidet mit seiner Stimme für den Mindestlohn. RA Bodo Berwald Anzeige Anzeige BayWa 11/2007 ++++ festival begegnungen ++++ Handgewebtes in der Kauffahrtei Blick in die Ausstellung. Foto: wolf „Weben ist eine Form, mich mitzuteilen. Ich habe gelernt, meine Gefühle in Fäden umzusetzen...“ Wer sich in die Gefühlswelt der Handweberin Lina Andrea Dippel versetzen möchte, kann das noch bis zum 31. Januar 2008 in der Konsumverband-Galerie Konvex 99 in der Chemnitzer Neuen Kauffahrtei tun. Auch im Rahmen des Kulturfestivals „Begegnungen“ überzeugten sich zahlreiche Besucher vom Können der 1961 in München geborenen Künstlerin und von der Schönheit der Einzelstücke, gefertigt in alten Techniken wie Kelim, Ikat und Doppelgewebe. Die vielfach Ausgezeichnete gestaltet Wände in öffentlichen Gebäuden. Sie spinnt viele ihrer Garne selbst, die Schafwolle entstammt der familieneigenen Schafzucht, Leinenund Seidenfasern werden zugekauft. „Die Weberei hat in Chemnitz ihre Heimat, das spürt man“, sagte Dippel. Ergänzend zur Vernissage am 16. Oktober hatten Joe Sachse und Ernst Bier Lieder der Beatles mit zeitgemäßer improvisierter Musik zusammengebracht. dsc 18 W O H N E N Wirtschaftliche Vernunft regiert im Sinne der Mieter Geyer: Solide Arbeit in kleiner Genossenschaft Die 1959 als AWG gegründete Wohnungsgenossenschaft in Geyer trägt den Namen „Frieden“. Sanierte Häuser und rasches Reagieren auf Mieteranliegen haben einen sehr geringen Leerstand zur Folge. Hier kann man gut – „friedlich“ – leben. entstanden attraktive Außenanlagen und Parkplätze mit 80 kostenlosen Stellplätzen. Zur Zeit ist man dabei, Kellerdecken zu dämmen (ohne Umlage auf die Mieter) und die Hauselektrik auf den neuesten Stand zu bringen. „Unser wichtigstes Vorhaben ist die Sanierung der Heizungen in neun Wohnblocks nach dem Wärmetauscherprinzip. Läuft alles wie geplant, wollen wir noch Ende des Jahres damit beginnen.“ In der Genossenschaft sind die Wege vom Mieter zum Vorstand und auch vom Vorstand zum Mieter kurz. Das M it der Umrüstung der Ofenheizungen auf Fernwärme begann 1991 das umfassendste Sanierungsprogramm in der fast 50-jährigen Geschichte der Wohnungsgenossenschaft „Geyer“ eG. 1995 mündeten die Arbeiten in die Komplettsanierung der 1961 bis 1981 gebauten Häuser mit 270 Wohnungen, die 2003 beendet Auch bei Reparaturen gilt: Was durch die Genossenschaft nicht erledigt werden kann, wird als Auftrag an Handwerker vergeben. Die 213 Mitglieder der Genossenschaft wissen es zu schätzen, hier zu wohnen: es geht ruhig zu, die Lage inmitten von viel Grün ist angenehm, die Häuser und Wohnungen sind in Schuss, die Mieten fair und stabil. So kommt auch der sehr geringe Wohnungsleerstand von gerade mal einem Prozent zustande. Das soll so bleiben. Das wünschen sich auch die Knirpse vom Kindergarten „Bingegeister“, Vorgestellt war. Eine lange Zeit, gewiss. „Wir sind eine kleine Genossenschaft und haben Jahresmieteinnahmen von knapp einer Million Euro. Unsere Firmenphilosophie ist einfach: wirtschaftliche Vernunft. Das heißt, wir geben nur das aus, was wir uns leisten können. In die Sanierung investierten wir rund 2,1 Millionen Euro, alles Eigenmittel“, erklärte die agile Vorstandsvorsitzende Katrin Landmann. Auf diese Weise wurden in Kooperation mit hiesigen Handwerksbetrieben Giebel gedämmt, Fassaden erneuert, Dächer neu gedeckt, Balkone einer Verjüngungskur unterzogen, Wohnungseingangstüren und Fenster ersetzt, Vorhäuser aufgefrischt... 2004 CAWG und Kultur Eine gute Entscheidung: Die Chemnitzer Allgemeine Wohnungsbaugenossenschaft eG (CAWG) und der Autor Frank Irmscher, Spitzname Irmi, entschlossen sich auf Grund des großen Interesses zu einer neuerlichen Lesung seines viel beachteten autobiografischen Erstlingswerks „Irmis Weg von Ost nach West. Ein Leben“. Am 11. Oktober kamen wieder zahlreiche Chemnitzer, als Irmscher im Wissmannhof sein Buch vorstellte. Frank Irmscher ist Mitglied der CAWG. Frank Irmscher, 1956 in Karl-MarxStadt geboren, wurde das Schreiben EINST UND JETZT: Das Wohnhaus An der Walthershöhe 10-12 in Geyer vor der Sanierung im Jahr 2000 und heute. Fotos: W. Schmidt, eG heißt nicht zuletzt, in der Geschäftsstelle bei Katrin Landmann angemeldete Reparaturen (die Genossenschaft beschäftigt lediglich zwei Personen) werden so schnell es geht ausgeführt. „Die Mieter sollen sich in ihren eigenen vier Wänden rundum wohl fühlen. Dafür tun wir unser Möglichstes“, ergänzte Vorstandsmitglied Hans Roscher, zuständig fürs Technische. denn die Wohnungsgenossenschaft gehört zu den Sponsoren ihres kleinen Paradieses. Pro Jahr bis zu 500 Euro lassen die Genossenschafter sich das Wohlergehen der Kleinen kosten. Das Klettergerät ist immer dicht umlagert, und auch das Kinderfest war toll... D. Schall (Lesen Sie auch „Zeitgenossen“ auf Seite 29.) nicht in die Wiege gelegt. Zum Schreiben kam er erst, als die Ärzte ihn 2003 nach einer schweren Bauchspeicheldrüsenerkrankung dem Leben zurückgegeben und den nun Erwerbsunfähigen zum Aufschreiben seiner Lebensgeschichte angeregt hatten. Und die ist spannend. Irmscher schreibt ungeschminkt und manchmal augenzwinkernd über das ganz alltägliche Dasein zu DDR-Zeiten in Chemnitz und anderswo, über die Jahre nach der Wende. Es ist eine Biografie in zwei Gesellschaftssystemen. In der Ausgabe 6/2007 des CAWG-Mitgliedermagazins steht der Satz: „Es ist ein Buch, das so voller Leben und Herz ist, dass der große Sympathiebonus, der sich dadurch aufbaut, die Schreibfehler wieder gut macht.“ Die Lesungen sind Teil des Engagements der Genossenschaft auf kulturellem und künstlerischem Gebiet. Unter anderem sponserte die CAWG eine Gemäldeausstellung im Gablen- Frank „Irmi“ Irmscher. Foto: CAWG zer Kreativzentrum, eine Fotoausstellung zum Thema „Gablenz“ und unterstützt die Reihe „Eine kleine Nachtmusik“ in der Esche-Villa. dsc 11/2007 D I E N S T L E I S T U N G 19 Schwebende Bohnen sene Rohkaffees aus Zentralamerika und Ostafrika, die als ganze Bohnen oder filterfein gemahlen angeboten werden. Ob Premium, Classic, Espresso oder Mocca – Röstfein schenkt stets höchste Qualität ein. Und die beschränkt sich nicht nur auf Kaffee. Magdeburger sind auch gefragter Systempartner Großverbraucher kommen zunehmend auf den Geschmack von Röstfein-Kaffee. Kein Wunder, schließlich sind Angebot und Service der Röstfein Kaffee GmbH, Tochter der Konsumverband eG, passgenau abgestimmt. I m kommenden Jahr feiert Röstfein 100. Geburtstag. Das freut nicht nur Kaffee-Liebhaber, sondern auch Großverbraucher, können sie sich doch auf einen erfahrenen Partner verlassen. Einen Partner, der Kaffeegeschichte geschrieben hat. Schließlich geht die Erfindung des Wirbelschicht-Röstverfahrens auf das Konto der Magdeburger. Dabei werden die Bohnen nicht wie herkömmlich in einer Trommel geröstet, sondern schwebend in einer HeißluftWasserdampf-Atmosphäre. Das gibt eine besonders reine Kaffeequalität. Hohe Ergiebigkeit, schnelle Zuberei- Aus der Röstfein-Werbung. Flächendeckender Service Großverbraucher können Röstfein als Systempartner nutzen, der professionelle Filter-, Espresso- und Kolben-Kaffeemaschinen-Systeme vermittelt, flächendeckenden Service bietet und kompetente Beratung durch seinen Außendienst leistet. Neben Qualität wird Flexibilität beim Madgeburger Kaffeeröster groß geschrieben. So müssen Großverbraucher keine Vertragsbindung zur Kaffeeabnahme eingehen. Geliefert wird innerhalb von drei Tagen frei Lager – und das bereits ab einer Mindestmenge von Quelle: Röstfein 48 kg pro Bestellung. tung und lange Standfestigkeit – auch bei diesen wichtigen Punkten überzeugt Röstfein immer mehr Großverbraucher. Grundlage hierfür sind erle- Wer bestellen, Musterware anfordern will oder eine Beratung wünscht – hier ist die Röstfein-Telefonnummer: (03 91) 5 68 31 11. Umworbene Zielgruppe mit Wünschen: Verbraucher in der Mitte des Lebens „Verbraucher im Alter zwischen 26 und etwa 49 Jahren stellen bei allen Herstellern von Waren und Anbietern von Dienstleistungen eine besonders stark umworbene Zielgruppe dar. Diese Konsumenten haben vielfältige Wünsche und Bedürfnisse“, schreibt Wolfgang Lauser, BSH-Landesdirektor Mitte. Ihnen allen ist eines gemeinsam: Sie müssen in diesen fruchtbaren Jahren das Gros der Vorsorge für ihr Alter schaffen. „Diese Herausforderungen sind nicht allen Kunden bewusst. Berater der genossenschaftlichen Kreditinstitute können diesen Erkenntnisprozess unterstützen.“ Die heute 26- bis 49-jährigen Verbraucher werden von den Auswirkungen der Rentenreformen am stärksten betroffen sein. „Wie und wovon werde ich im Alter leben? Diese Frage müssen sich die heute 26- bis 49-Jährigen in viel stärkerem Maße stellen als die Generationen zuvor“, macht Lauser deutlich. Dazu gehört laut Lauser zuallererst die Beantwortung der Frage nach der Wohnform: Miete oder Wohneigentum. Wohnkosten stellen oftmals den größten Teil der Ausgaben von Rentnerhaushalten dar. Mieter, die nach dem Abschied vom Erwerbsleben ihr Lebensniveau annähernd halten wollen, müssten deshalb zuvor so viel Kapital ansparen, dass sie damit die Mietkosten im Alter zumindest zu einem großen Teil bestreiten können – wobei wegen der Mietpreisentwicklung und der individuellen Lebenserwartung unklar ist, wie lange das Ersparte reicht. „Wohneigentümer sind gegenüber Mietern im Vorteil, denn für sie spielen die Wohnkosten kaum eine Rolle und der Vorteil des mietfreien Wohnens im Alter wirkt lebenslang.“ Die 26- bis 49-Jährigen werden auch von der Finanzdienstleistungsbranche umworben, betont der BSH-Landesdirektor. Dabei geht es auch um die Art der Vorsorge. Finanzvermittler haften neuerdings für ihren Rat. Mit einer breiten Palette von Altersvorsorgeprodukten stehen die Anbieter in einem starken Wettbewerb. Für die Berater 11/2007 der genossenschaftlichen Finanzinstitute kommt es darauf an, die Kunden der Altersgruppe 26 bis 49 zu erreichen, bevor es Wettbewerber tun. „Die Berater der genossenschaftlichen Banken sind in der günstigen Situation, ihren Kunden Finanzierungsangebote für ganz unterschiedliche Wünsche und Voraussetzungen anzubieten.“ Unverzichtbare Elemente jeder Finanzierung sind die Annuitätendarlehen der Genossenschaftsbanken, universelles Instrument ist ein Bausparvertrag von Schwäbisch Hall, und das Tarifprogramm „Fuchs“ hält optimale Varianten bereit. Weiterhin stehen Sofortfinanzierungsmodelle von Schwäbisch Hall wie z. B. TAWohnbau 20 und TA-Wohnbau 25 zur Verfügung. „Lebensqualität durch Wohneigentum gehört in der Zielgruppe der 26- bis 49-Jährigen zu den verbreitetsten Wünschen. Genossenschaftliche Finanzberater zeigen dem Kunden die optimalen Finanzierungsmöglichkeiten auf“, schließt Wolfgang Lauser. 20 D I E N S T L E I S T U N G Inkasso GmbH EUROSOLVENT aktiv am Markt Forderungsmanagement im Auftrag der Kunden Seit 1985 als zugelassener Inkassodienst tätig, firmiert das Unternehmen seit 1997 unter EUROSOLVENT Inkasso GmbH & Co. KG. Im Auftrag seiner ca. 1 000 Mandanten in allen Bundesländern und im Ausland bearbeiten die Mitarbeiter von EUROSOLVENT um die 27 000 Inkassovorgänge mit einem Gesamtvolumen von über 40 Millionen Euro. Durch Marktpräsenz und Erfolge beim Geltendmachen von offenen Forderungen hat sich EUROSOLVENT einen Namen gemacht. Die Folge: viele vertraglich vereinbarte Geschäftsbeziehungen, u. a. mit Genossenschaften. „WIR“ sprach mit EUROSOLVENT-Geschäftsführer Hagen Atzrodt. Beschreiben Sie, bitte, den Bereich Ihrer Dienstleistung? Wir betreiben als Inkassounternehmen und gleichzeitig ordentliches Mitglied im Bundesverband Deutscher Inkasso- Auch ein Besuch auf den EUROSOLVENTWebseiten lohnt. Fotos: EUROSOLVENT Unternehmen e.V., in erster Linie das außergerichtliche und gerichtliche Inkasso für den jeweiligen Auftraggeber. Unsere Mitarbeiter nutzen dabei ihre Kompetenz und Erfahrung, um sämtliche Möglichkeiten auszuschöpfen, dem Gläubiger zu seinem Geld zu verhelfen. Bis dahin, dass wir die titulierten Forderungen unserer Mandanten überwachen. Darüber hinaus geben wir Bonitätsauskünfte, übernehmen Recherchedienste – speziell zur Ermittlung, Aktualisierung und Anreicherung von Adressen – und sind im Factoring aktiv. All das bieten wir zusätzlich über unsere Kooperationspartner zu besonders günstigen Konditionen an. Inwieweit arbeitet Ihr Unternehmen mit den neuen Medien? 2004 starteten wir das EUROSOLVENTOnline-Inkasso-Portal. Die Kunden können dadurch rund um die Uhr mit uns Kontakt aufnehmen und auch auf kürzestem Wege Inkasso-Aufträge auslösen. Das vermindert den Arbeitsaufwand für den Gläubiger und hat außerdem den Vorteil, dass wir den Auftrag zum Betreiben der Forderung zeitnah erhalten. In manchen Fällen kann das schon eine wichtige Vorausetzung für den Erfolg sein. Welche Partnerschaften bestehen bereits? Was sind künftige Partner? Seit 1991 sind wir Vertragspartner der Konsumverband eG, 2004 schlossen wir einen Rahmenvertrag mit der Konsumverband eG und dem MGV ab. Des Weiteren besteht seit 2003 ein Kooperationsvertrag mit der GVV, der Gesellschaft für Versicherungsvermittlung und Vermögensbildung mbH, der in diesem Jahr neu besiegelt wurde. Wenn es um künftige Partner geht, gibt es etliche Tätigkeitsfelder, die uns besonders interessieren, wobei wir pauschale Offerten ablehnen. Die Kooperation mit genossenschaftlichen Verbänden, die im Handel, im Handwerk oder in der Wohnungsverwaltung bzw. -vermietung tätig sind, wird von uns forciert. Wir sind daran interessiert, unsere diesbezügliche Klientel zu erweitern. Nicht nur, weil EUROSOLVENT in diesem speziellen Bereich inzwischen wichtige Erfahrungen bei der Inkassoarbeit gesammelt hat, sondern auch, weil wir gerade dort zunehmenden Bedarf erkennen. Wie begründen Sie diesen Bedarfszuwachs? Ein Beispiel: Zum Thema Mietschulden gibt es Veröffentlichungen, die von einem dadurch verursachten Schaden in Höhe von 70 Millionen Euro ausgehen, und ein Rückgang ist nicht abzusehen. Selbst wenn Vermieter – nach vorläufig erfolglosem Versuch, an ihr Geld zu kommen – einen Titel gegen den Schuldner erwirken, bleiben diese Vorgänge im Nachhinein oft unbearbeitet, oder sie verursachen zusätzliche Kosten. Das kann sich kein Unternehmen leisten, zumal, wenn es sich um Hunderte oder Tausende offener Rechnungen handelt. Auch da können wir helfen, indem wir den Unternehmen im Sinne des Wortes die Arbeit abnehmen 11/2007 und sie finanziell entlasten. Denn EUROSOLVENT übernimmt das volle Kostenrisiko beim Betreiben einer titulierten Forderung; erst im Erfolgsfall wird eine Provision fällig. Doch schon bevor es zu einem Titel kommen kann, passiert es immer wieder, dass der Schuldner unbekannt verzogen ist. Das Meldewesen leistet Bürgern, die diesbezüglich mit einer gewissen kriminellen Energie ausgestattet sind, dabei auch noch Vorschub. Eine Anfrage beim Meldeamt ergibt oft nichts. Da bedarf es anderer Möglichkeiten, die uns und unseren Partnern zur Verfügung stehen. Aber es gibt ja nicht nur Mietschulden, sondern auch unbezahlte Handwerkerrechnungen, Zahnarztrechnungen, Versandhandelrechnungen, Stromrechnungen... EUROSOLVENT hilft, den Verlust eines Unternehmens, der durch zahlungsunwillige Schuldner entsteht, zumindest in Grenzen zu halten. Ihre Zukunftswünsche? Vor allem, unseren Kunden weiter schnellstmöglich helfen zu können, damit ihr Geld dahin kommt, wo es von Rechts wegen hingehört. Auch, dass wir weiter so erfolgreich sind beim Aufspüren von Zahlungsunwilligen. Ebenso wichtig ist, dass sich die wirt- Damit das Warten auf das Geld ein Ende hat – EUROSOLVENT. schaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen verbessern und in Zusammenhang damit mehr Menschen in Arbeit kommen. Das hilft im Vorfeld Schulden verhindern. EUROSOLVENT Inkasso GmbH & Co. KG Wilmersdorfer Straße 50/51 10627 Berlin Ruf: (0 30) 32 79 63-30, Fax: -35 www.eurosolvent.de s dem u a n e t r a k Visiten Annaberg is e r k d n a L BEILAGE D A S G E N O S S E N S C H A F T S B L AT T A U S M I T T E L D E U T S C H L A N D FOTOIMPRESSIONEN Landkreis Annaberg ■ Bundesland: Freistaat Sachsen ■ Regierungsbezirk: Chemnitz ■ Einwohner: 82 954 (Stand 30.06.2006), Verwaltungssitz: Stadt Annaberg-Buchholz, 22 895 Einwohner ■ Fläche: 438,17 km² ■ Orte: 17, davon neun Städte Markant und berühmt ist die St. Annenkirche von Annaberg, der Berg- und Adam-RiesStadt im Erzgebirge. In der Kirche finden auch Erntedankfeste statt (linke Spalte). Auf dem Fichtelberg, 1 215 m hoch (mitte). Das obere Erzgebirge ist ein Wanderparadies, das auch Naturschutz nahe bringt (rechte Spalte). Fotos dieser Beilage: W. Schmidt Genossenschaften aus dem Landkreis Annaberg AGRARGENOSSENSCHAFTEN Landwirtschaftliche Genossenschaft Gelenau eG 09419 Thum/OT Herold, Knochenweg 2 Ruf: (03 72 97) 23 32, Fax: (03 72 97) 7 68 16 E-Mail: [email protected] Vorstand: Klaus Richter, Olaf Hesse Aufsichtsratsvorsitzende: Heidrun Groß Agrargenossenschaft Arnsfeld eG 09456 Mildenau, Hauptstraße 162 Ruf: (03 73 43) 20 08, 20 09, Fax: (03 73 43) 20 10 E-Mail: [email protected] Vorstand: Helmar Teucher, Heinz Singer, Andreas Beyer, Jeanette Köhler, Udo Teucher Aufsichtsratsvorsitzender: Bernd Schaarschmidt E-Mail: [email protected] Vorstand: Erika Petersohn, Frank Hauschild Aufsichtsratsvorsitzender: Frank Schröder Erzgebirgischer Wirtschaftshof Schlettau eG 09487 Schlettau, Schwarzenberger Straße 45 Ruf: (0 37 33) 6 51 91, Fax: (0 37 33) 6 51 92 Agrargenossenschaft e.G. Königswalde 09471 Königswalde, Geyersdorfer Straße 18 Ruf: (0 37 33) 18 80 70, Fax: (0 37 33) 1 88 07 13 Schönes Erzgebirge: Wandern auf dem Hagebuttenweg, der Bärenstein. Beilage zu „WIR“ 11/2007 I Aufsichtsratsvorsitzender: Matthias Teucher Geschäftsstellen: - DACH-MALER-BAUSTOFFE e. G. – Filiale Steinbach – , 09477 Jöhstadt/OT Steinbach, Bahnhofstraße 4, Ruf: (03 73 43) 8 84 51, Fax: (03 73 43) 8 84 52 - DACH-MALER-BAUSTOFFE e.G. – Filiale Oberwiesenthal – 09484 Kurort Oberwiesenthal, Annaberger Straße 87 E, Ruf: (03 73 48) 2 31 13, Fax: (03 73 48) 2 31 14 Schädlingsbekämpfung und Bautenschutz eG 09456 Annaberg-Buchholz, Seminargasse 3, Ruf/Fax: (0 37 33) 2 24 85 Internet: www.mon.de/ch/bautenschutz Vorstand: Peter Engel, Reimund Wetzel RAIFFEISEN HANDELSGENOSSENSCHAFTEN Auch in puncto Milchproduktion auf einem guten Weg: Agrargenossenschaft e. G. Königswalde am Fuße des Pöhlbergs. Auch der Naturund Umweltschutz ist der eG wichtig. E-Mail: [email protected] Internet: www.agrarfirms.de/agrarkoenigswalde Vorstand: Christoph Pellert, Christoph Heß Aufsichtsratsvorsitzender: Reinhard Heß Tochter: Mutterkuh GmbH „Am Schwarzwassertal“ Königswalde Internet: www.dach-maler-baustoffe.de Vorstand: Bert Kübler, Thomas Hofmann, Karlheinz Hertel, Olaf Rebentisch Raiffeisen Handelsgenossenschaft – BHG – Hainichen eG 09661 Rossau, Hainichener Straße 1 a Ruf: (03 72 07) 67 20, Fax: (03 72 07) 6 72 48 E-Mail: [email protected] Internet: www.bhg-hainichen.de Vorstand: Arndt Hofmann, Achim Neubert, Friedmar Peters Aufsichtsratsvorsitzender: Wolfgang Müller GEWERBLICHE GENOSSENSCHAFTEN LETEX eG Jahnsbach Raumausstatter-SchuhOrthopädiebedarf 09419 Jahnsbach, Straße der Freundschaft 82 Ruf: (03 72 97) 23 10, Fax: (03 72 97) 29 94 E-Mail: [email protected] Internet: www.letex-jahnsbach.de Vorstand: Dirk Hackebeil, Jürgen Oertel Aufsichtsratsvorsitzender: Thomas Bauer DACH-MALER-BAUSTOFFE e.G. 09488 Thermalbad Wiesenbad/OT Schönfeld, Gewerbestraße 1 Ruf: (0 37 33) 56 20-0, Fax: (0 37 33) 5 29 02 E-Mail: [email protected] II Beilage zu „WIR“ 11/2007 Aufsichtsratsvorsitzender: Rolf Günther Schlettauer Bezugs- und Dienstleistungsgenossenschaft eG 09487 Schlettau, Waldweg 7 Ruf: (0 37 33) 6 50 48, Fax: (0 37 33) 6 50 24 E-Mail: [email protected] Internet: www.bdg-schlettau.de Vorstand: Ramona Mauersberger, Heinz Kaden, Ralf Schulz, Aufsichtsratsvorsitzender: Günter Bräuer Blick in das Annaberger Baywa Bauzentrum. Für Privat und Gewerbe mit vielfältigem Sortiment und ausgeprägtem Service an drei Standorten dienstbereit: Dach-Maler-Baustoffe eG, Schönfeld. Geschäftsstelle im Kreis Annaberg-B.: BayWa Bauzentrum Annaberg, 09456 Annaberg-Buchholz, Bärenstraße 82, Ruf: (0 37 33) 1 82 30 Klassischer ländlicher Nahversorger: Raiffeisen Handelsgenossenschaft – BHG – Hainichen eG, Geschäftsstelle BayWa Bauzentrum Annaberg. Fax: (03 73 44) 1 76 02 - 09423 Gelenau, Straße der Einheit 99, Ruf: (03 72 97) 72 42, Fax: (03 72 97) 72 43 - 09487 Schlettau, Elterleiner Straße 6, Ruf: (0 37 33) 6 60 73, Fax: (0 37 33) 50 03 38 - 09468 Geyer, Annaberger Straße 1, Ruf: (03 73 46) 61 73, Fax: (03 73 46) 6 95 55 - 09456 Mildenau, Annaberger Straße 12 A, Ruf: (0 37 33) 56 52-0, Fax: (0 37 33) 56 52-56 - 08280 Aue, Schwarzenberger Straße 7, Ruf: (0 37 71) 55 58-0, Fax: (0 37 71) 55 58-77 - 08340 Schwarzenberg, Bahnhofstraße 11 B, Ruf: (0 37 74) 2 32 60, Fax: (0 37 74) 2 23 96 - 08289 Schneeberg, Seminarstraße 2, Ruf: (0 37 72) 2 25 43, Fax: (0 37 72) 37 20 46 - 08309 Eibenstock, Auersbergstraße 1, Ruf: (03 77 52) 38 00, Fax: (03 77 52) 38 10 - 08297 Zwönitz, Lößnitzer Straße 3, Ruf: (03 77 54) 29 35, Fax: (03 77 54) 5 96 84 - 08294 Lößnitz, Marktplatz 14, Ruf: (0 37 71) 3 51 94, Fax: (0 37 71) 36 52 59 - 09419 Thum, Bahnhofstraße 10, Ruf: (03 72 97) 21 77, Fax: (03 72 97) 7 67 65 - 09405 Zschopau, Neumarkt 11, Ruf: (0 37 25) 2 36 58, Fax: (0 37 25) 34 44 10 - 09474 Crottendorf, Uferweg 235 B, Ruf: (03 73 44) 82 88, KREDITGENOSSENSCHAFTEN Volksbank Erzgebirge eG 09456 Annaberg-Buchholz, Bärensteiner Straße 33 PF: 100235, 09442 Annaberg-Buchholz Ruf: (0 37 33) 18 43-0, Fax: (0 37 33) 18 43 -33 E-Mail: [email protected] Internet: www.volksbank-erzgebirge.de Vorstand: Gerd Koschmieder, Gert Maisenhelder Aufsichtsratsvorsitzender: Günter Baumann Geschäftsstellen: - 09456 Annaberg-Buchholz, Klosterstraße 1, Ruf: (0 37 33) 15 09-0, Fax: (0 37 33) 15 09-77 - SB-Filiale, Wolkensteiner Straße 43, 09456 Annaberg-Buchholz Hat Kundenvertrauen zurückgewonnen: Volksbank Erzgebirge eG. Blick auf die Hauptstelle in Annaberg und das Team der Bank. Beilage zu „WIR“ 11/2007 III WOHNUNGSGENOSSENSCHAFTEN Wohnungsbaugenossenschaft Erzgebirge eG 09456 Annaberg-Buchholz, BarbaraUthmann-Ring 162 Ruf: (0 37 33) 5 69 80, Fax: (0 37 33) 56 98 10 E-Mail: [email protected] Internet: www.wbg-annaberg.de Vorstand: Joachim Schneider, Monika Kube, Ulrich Kreißl Aufsichtsratsvorsitzender: Dieter Seidel 1. Wohnungsgenossenschaft Elterlein eG 09481 Elterlein, Ernst-Thälmannstraße 18 - 26 Ruf: (03 73 49) 1 34 91, Fax: (03 73 49) 13 13 84 Vorstand: Matthias Blum, Konrad Uhlig, Ralf Kreutel, Hermann Peschke Aufsichtsratsvorsitzender: Christoph Friedel An der Walthershöhe in Geyer hat die kleine WG „Frieden“ ihren Sitz. Vorstandsvorsitzende ist Katrin Landmann. Wohnungsgenossenschaft „Frieden“ Geyer eG 09468 Geyer, An der Walthershöhe 14 Ruf: (03 73 46) 9 13 74, Fax: (03 73 46) 6 93 34 E-Mail: [email protected] Vorstand: Katrin Landmann, Hans Roscher, Roland Krämer, Wolfgang Rabe Aufsichtsratsvorsitzender: Frank Schröer In der Beilage „Visitenkarten“ der Ausgabe 12/2007 von „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“ stellen sich Genossenschaften aus dem Landkreis Aue-Schwarzenberg vor. ++++ streifzug durch das obere erzgebirge ++++ streifzug durch das obere erzgebirge ++++ In dr Haamit Arzgebirg In der Heimat Erzgebirge, vor den Toren von Chemnitz gelegen, warten neben der reizvollen Mittelgebirgslandschaft, die zum Wandern einlädt, liebevoll restaurierte Orte mit vielen Sehenswürdigkeiten auf Besucher. Oberwiesenthal ist mit 914 m die höchstgelegene Stadt Deutschlands. Weltbekannt sind die Schnitzereien aus der Region. Unsere Fotos (v.l.n.r.): Marktplatz von Oberwiesenthal; Schwibbbogen; Blick auf Annaberg; Schloss Schlettau. Fotos: W. Schmidt, „WIR“-Archiv IV Beilage zu „WIR“ 11/2007 N E U G R Ü N D U N G 25 TowerVenture eG fördert Wachstumsunternehmen In Jena im Netzwerk der Software-Genossenschaft TowerByte kommt es zu einer Premiere der besonderen Art: die Gründung einer Anlegergemeinschaft als Genossenschaft, die jungen Wachstumsunternehmen in der Frühphase finanziell unter die Arme greift. Dieses Projekt hat einen Namen: TowerVenture eG. „WIR“ sprach mit den beiden Vorstandsmitgliedern Reinhard Hoffmann und Heiner Schaumann. W as war der Grund für diese Genossenschaftsgründung? „Wir wollen als Investoren hoffnungsvolle junge Firmen finanziell unterstützen, für die Kredite im Bankendeutsch mit dem Begriff ‚Risikokapital’ umschrieben werden und die deshalb landläufig keine bekommen. Das verstehen wir als ‚Hilfe zur Selbsthilfe’, als Umsetzung des genossenschaftlichen Prinzips“, antwort Reinhard Hoffmann. Heiner Schaumann ergänzt: „Damit können wir aufstrebende Unternehmen und ihre Köpfe in Jena, in unserer Region halten, die ansonsten dorthin gingen, wo sie die notwendige Unterstützung, die benötigten Kredit bekommen würden.“ Genau dieser Ansatz habe schon einmal bei der TowerByte-Genossenschaft funktioniert, die nach den Problemen bei der Intershop-AG mit ihrer Gründung den Weggang vieler Spezialisten verhinderte und die indernden sind Entscheizwischen ihr Netzwerk dungen für ein – letztimmer weiter ausbauen lich sicheres – Engagekonnte – zum Vorteil der ment durch uns möglich Mitglieder, der verschieund damit die Fördedenen IT-Unternehmen, rung der zukunfts-trächzum Vorteil der Auftragtigen Projekte. geber und Kunden. „Umgesetzt wird alles Apropos Netzwerk. Das nach dem Fondsprinspielt auch bei Towerzip, von der Investition Venture eine wichtige über die EntwicklungsRolle, „denn wir brauphase der Beteiligung chen Gelder, die wir in bis zur Veräußerung. der Frühphase bzw. für Mitglieder der Genosspezielle Finanzierungssenschaft übernehmen anlässe als Beteiliwährend der Zugungskapital den junsammenarbeit eine Art gen WachstumsunterPatenschaft für das nehmen zur Verfügung Unternehmen, um berastellen können“, erläutend tätig zu werden.“ tert Reinhard Hoffmann. Mit finanzieller Unterstützung aus Dass die TowerVenture Das gebe man mittel- dem Jenaer Tower bekommen hoff- eG ein Projekt der beJung-Firmen eine sonderen Art werden oder langfristig als Ei- nungsvolle Chance, meinen Reinhard Hoffgenkapital für Unternehwird, kann man auch men und ohne bank- mann (links) und Heiner Schau- aus der Liste der Grünmann. Fotos: „WIR“-Archiv, wolf enübliche Sicherheiten. dungsmitglieder ablei„Ansonsten würde die Idee, helfen zu ten, die alle seit Jahren erfolgreich in wollen, nicht umzusetzen sein“, bringt der Jenaer Region tätig sind. – Übries Heiner Schaumann auf den Punkt. gens: Für seine vergebenen Mikrokre„Und für diese Entscheidungen brau- dite bekam der Wirtschaftsprofessor chen wir auch unser Beziehungsnetz- Muhammad Yunus aus Bangladesch werk, vielleicht als einen Investitionsbei- 2006 den Nobelpreis. Mal sehen, wie rat. Denn nur mit dem Wissen über den Thüringen auf diese neue Genossenjeweiligen Markt und die Branchen, schaft und ihre Förderung reagiert. über die Unternehmensziele der zu FörDr. Wolfgang Allert Damit Sachsens Augenärzte besser heilen können Die Augenärztegenossenschaft Sachsen eG befindet sich in der Aufbauphase. „Es gibt also viel zu tun. Das war auch in Vorbereitung der AugenärzteTagung Ende Oktober in Chemnitz so, bei der wir weitere Mitglieder gewannen“, sagte Marina Lenz, in Oelsnitz/Erz. praktizierende Augenärztin und Vorstandsmitglied, im „WIR“-Gespräch. Die ersten Zusammenkünfte liegen ein Jahr zurück. „Damals haben wir die Idee zur Gründung einer eG ins Auge gefasst und verschiedene Varianten für die Zielstellung geprüft“, ergänzte Vorstand Peter Zill, ebenfalls Facharzt für Augenheilkunde, ebenfalls aus Oelsnitz, aber aus dem Vogtland. Das Ergebnis? „Wir wollen uns jetzt erst einmal als Einkaufsgenossenschaft für den Praxisbedarf etablieren, zur Kostenentlastung für die ein- Jena: Chance für Jung-Firmen und Spezialisten Soweit soll es nicht kommen, sagt auch die neugegründete Augenärzte eG Sachsen. zelnen Mitglieder.“ Seine Kollegin weiter: „Hinzu kommt die Möglichkeit, falls uns die Veränderungen im Gesundheitswesen dazu zwingen, zukünftig unser eigentliches Tätigkeitsgebiet, die augenärztliche Diagnostik und Therapie, unter diesem Dach zu betreiben. Dazu brauchen wir eine starke Gemeinschaft. Da reichen die kleinen Fachgruppen nicht“, zumal die Kassenärztliche Vereinigung in ihrem Selbstverständnis eher politisch 11/2007 gewollte Interessen gegenüber den Ärzten durchsetzt. Zudem habe der Berufsverband keine rechtlichen Möglichkeiten gegenüber den 250 (!) Kassen. Die nächsten Schritte? Der Ausbau der Zusammenarbeit mit den SchwesterGenossenschaften in Sachsen-Anhalt und Bayern in Fragen Rabattverträge für die eG-Mitglieder gegenüber den Praxisbedarfs-Lieferanten, die die Vorbilder für die Gründung waren, die Zusammenarbeit in einem Augendiagnosezentrum (über die eG hinaus) und eventuell die Bildung von Gerätegemeinschaften. „In jedem Falle ist es ein weiteres wichtiges Ziel, den Organisationsgrad unter den Augenärzten zu verbessern, auch durch die Arbeit unserer Genossenschaft“, so Peter Zill weiter. „Wir werden dann alle gemeinsam davon profitieren“, fasste Marina Lenz optimistisch zusammen. wga 26 A U S G E N O S S E N S C H A F T E N Gebündelte Wirtschaftskraft unter einem Dach er Fraureuther Ortsteil Gospersgrün im Zwickauer Land liegt in einer landschaftlich reizvollen Gegend mit reicher Geschichte: die Burg Schönfels, der Werdauer Wald, das nahe Vogtland, architektonisch interessante Städte... Autotouristen, Wanderfreunde und auch Reiter sind hier gern unterwegs. Sie wissen genau, wo sie willkommen sind. Zum Beispiel in der Agrarhof Gospersgrün eG. Vorstand und Mitarbeiter der Genossenschaft sagen ja zum sanften Tourismus in der Region, befördern dieses wirtschaftsfördernde Element nach Kräften und haben das Thema Freizeitgestaltung und Beherbergung zu einem für ihren Betrieb ökonomisch nicht zu unterschätzenden Faktor entwickelt. „Hier wollen wir sogar noch ein Stückchen zulegen, denn der Bedarf ist da“, blickte Thomas Hübner, der Geschäftsführende Vorstand, nach vorn. Das Agrarunternehmen wirbt via Internet, Flyer und in den „Landurlaub“-Katalogen Erzgebirge und Vogtland für erholsame Tage in ihrer „Pension zum Pferdeparadies“, Mundpropaganda zufriedener Urlauber tut ihr übriges. Die Gäste sind untergebracht in gut ausgestatteten Pensionszimmern und in der Ferienwohnung der 2004 entstandenen Kutscherstube, die auch zum Feiern einlädt; genutzt werden kann eine SBGaststätte und eine Kegelbahn. Das „Pferdeparadies“ – hier sind drei Arbeitsplätze geschaffen worden – war ein ehemaliger Rinderstall. Zum Angebot zählen Reitunterricht für Kinder und Erwachsene, Geländeausritte oder Kutsch- und Kremserfahrten. Zur Die Kutscherstube der Agrarhof Gospersgrün eG mit Pensionszimmern und der Ferienwohnung sowie das Pferdeparadies laden Touristen ein. PROFILE – EIN UNTERNEHMENSREPORT Mit Effizienz vom reinen Pflanzenbau- zum Gemischtbetrieb: Die Agrarhof Gospersgrün eG gehört zu den Vorzeigebetrieben in Sachsen. Auch in puncto Direktvermarktung. Verfügung stehen 30 Pensionspferdeboxen, Bewegungshalle, Reitplatz und Koppeln. Das touristische Engagement seines Fördervereinsmitglieds Agrarhof Gospersgrün eG weiß zudem das nur etwa 20 Kilometer entfernte Deutsche Landwirtschaftsmuseum Schloss Blankenhain, das ein Magnet für den Fremdenverkehr ist, zu schätzen. Eine ersprießliche Zusammenarbeit gibt es ebenso mit dem Reittouristikverein in Fraureuth. „Da wir künftig mit noch mehr Touristen rechnen und zunehmend auch Betriebe Unterkunftsmöglichkeiten nachfragen, planen wir die Erweiterung des Pferdestallgebäudes“, informierte Hübner, der als bekennender Christ neben dem Kirchenvorstand in Beiersdorf auch im Gemeinderat von Fraureuth aktiv ist. „Die Dachkonstruktion wird so verändert, dass weitere vier Ferienwohnungen sowie ein größerer Veranstaltungsraum Platz finden.“ Was das Thema Bewirtschaftung betrifft, ein sehr umfängliches Aufgabengebiet, denkt der Vorstand an die Schaffung eines Vollzeit-Arbeitsplatzes. Solche Nischen wie Touristik und Beherbergung zu besetzen und mit Erfolg zu betreiben wäre ohne eine gesunde wirtschaftliche Basis undenkbar. Doch die entsteht nicht von allein, nicht von heute auf morgen und schon gar nicht, ohne sich mal zu verzetteln. (Wie bei den Blumen zum Sel- 11/2007 berpflücken, wo die Kostenträgerrechnung recht schnell das Missverhältnis von Aufwand und Nutzen deutlich gemacht hat.) Aber immer sind es Menschen mit ihren Ideen, ihren Fähigkeiten, mit Beharrungsvermögen und Durchsetzungskraft, die Dinge vorantreiben und auch die 1991 als reinen Pflanzenbaubetrieb gegründete Genossenschaft zu einem in Sachsen beispielhaften Mischunternehmen mit mehreren Standbeinen gemacht haben. „Ohne dass die Entwicklung beendet wäre“ wie Thomas Hübner einwarf. 1993 waren die Weichen hin zum Gemischtbetrieb gestellt worden. Stallungen und Tiere wurden gekauft, Grund und Boden für eigene Produktionsanlagen ebenso, marode Anlagen mussten ersetzt bzw. erneuert werden... Es galt Kämpfe zu bestehen mit den Auswirkungen der Wendeund Nachwendezeit, und in der Anerkennung der genossenschaftlichen Betriebsausrichtung durch die Politik ging es ebenfalls nicht ohne Turbulenzen ab. Eine wichtige Rolle für das Vorankommen der eG spielten die beiden Betriebsentwicklungspläne, die, so Hübner, „seit 1994 von uns konsequent umgesetzt wurden und deren dritte Stufe bis zum Jahr 2013 nun zu großen Teilen vorliegt.“ Auf Grund dieser Pläne wurde der Bereich Pflanzenproduktion, was er jetzt ist: effizient. Nicht zu vergessen die Tatsache, dass auch die Altschulden des Betriebes zu 100 Prozent – über 550.000 Euro – komplett zurückgezahlt und alle Treuhandflächen gekauft werden konnten. Heute bewirt▼ ▼ ▼ D Die Vorstände Thomas Hübner (li.), Roland Mothes (re.) und Uwe Brödner halten die Genossenschaft auf stabilem Kurs, planen viel Neues. ▼ ▼ ▼ A U S G E N O S S E N S C H A F T E N 27 schaftet die Genossenschaft eine Betriebsfläche von mehr als 2 600 ha, darunter über 2 160 ha Ackerland und 341 ha Grünland. 40 Prozent der Erlöse des Agrarhofs stammen aus dem Pflanzenbau, ebensoviel steuert die Milchproduktion bei. „Was wir in der ‚Pflanze’ durch gemeinsames In-die-Hände-Spucken, Bündelung der Kräfte und Ausnutzen von Synergieeffekten auf den Weg gebracht haben, das wollen wir jetzt auch in der Tierproduktion schaffen“, betonte Roland Mothes, Vorstandsmitglied und Produktionsleiter. Mothes, in Beiersdorf ehrenamtliches Ortschaftsratsmitglied, verwies dabei auf die erfreulichen Resultate nach der Modernisierung des Milchviehstalles in Leupnitz 2004/2006, wo die Tiergesundheit „sich enorm verbessert hat“. Stand hier zuvor eine Milchleistung pro Kuh und Jahr von rund 7 000 kg zu Buche, so sind es nunmehr über 9 000 kg. Die Genossenschaft verfügt über 1 150 Rinder, davon 600 Milchkühe. Die durchschnittliche Milchleistung im Betrieb bewegt sich um die 8 500 kg pro Tier und Jahr. Das heißt, in den anderen beiden Ställen – hier herrscht noch Strohaufstallung vor – gibt es deutliche Reserven. „Das ist eine echte Herausforderung für uns“ ergänzte Thomas Hübner, der gelernte Landwirt. In den Jahren 2008 bis 2010 soll deshalb für etwa 1,4 Millionen Euro aus zwei uneffektiv arbeitenden Milchviehställen ein moderner Stall werden – mit umgestellten Haltungsbedingungen von Strohbettung auf weiche Gummimatten, mit allen Voraussetzungen für mehr Kuhkomfort, verbesserte Tiergesundheit, erhöhte Fruchtbarkeit. Auch Melkstand und Güllebehälter nach neuestem Standard werden gebaut. Bekannt sind die Gospersgrüner nicht zuletzt wegen ihrer selbst produzierten und stets frischen Erzeugnisse mit dem Gütesiegel „Qualität direkt vom Hof“, die in Direktvermarktung vertrieben werden: Fleisch und Wurst, Speisekartoffeln, Getreide, Fische (die eG produziert in eigenen Teichen Karpfen, kauft Fischwaren zu und will diesen Sektor ausbauen), Erdbeeren und Himbeeren, die selbst gepflückt werden können. „Wir verkaufen die Waren ab Hof, per Transporter oder – im Ver- Pflanzen- und Tierproduktion sind die Hauptproduktionszweige der Genossenschaft. – Ergänzend und gefragt: Fischverkauf. – Seit 8. Oktober Mieter im eG-Gelände: die Firma Bauernhof-Eis von Margit Päßler, hier mit Tochter Lydia, 15, und Kunde Holger Burkhardt, der zur Geschäftseröffnung gratuliert. Fotos: D. Schall, eG bund mit unserer vor zehn Jahren gegründeten und 20 Mitarbeitern Lohn und Brot gebenden Tochtergesellschaft Agrarhof Gospersgrün GmbH – in der Fleischerei und der SB-Gaststätte“, zählte Vorstandsmitglied Uwe Brödner auf. „Die Fleischerei garantiert zudem Plattenservice und Hauslieferung. Das Köche-Team stellt jährlich rund 160 000 Portionen warmes Mittagessen zur Verfügung – Kindergartenkinder, Schüler und Senioren mitgerechnet.“ Die Genossenschaft ist auch für das Gewerbe attraktiv. Sie nimmt jährlich rund 100.000 Euro an Mieten ein, denn inzwischen haben sich im Agrarhof-Gelände acht Firmen ange- siedelt – mehr als im Gewerbegebiet Beiersdorf! Das Miteinander schafft Synergien, wie die Bauabteilung der eG bestätigen kann. Apropos. Größeres Miteinander und mehr Verständnis erwartet der Vorstand von jenen „Naturfreunden“, die im Landschaftsschutzgebiet Römertal immer wieder im großen Pulk und mit ihren Hunden über die eG-eigenen Wiesen laufen und zusehen, wie die Hunde das Futter verunreinigen. „Presse, Landwirtschaftsamt, Naturschutzbehörde, Kreistierarzt – wir haben mehrfach informiert. Dem Treiben auf unseren Wiesen sehen wir machtlos zu“, bedauerte der Vorstand. Diethart Schall Agrarhof Gospersgrün eG – Zahlen und Fakten • Unternehmensprofil: Die aus der LPG „Saatbau“ Steinpleis hervorgegangene, 1991 gegründete Agrarhof Gospersgrün eG ist ein Gemischtbetrieb mit Marktfruchtanbau und Milchproduktion. Energiewirtschaft, Direktvermarktung, Gastronomie, Reittourismus, Beherbergung u. a. ergänzen das Angebot. Zur eG gehört die 100-prozentige Tochtergesellschaft Agrarhof Gos- 11/2007 persgrün GmbH. • Unternehmenssitz: 08427 Fraureuth/OT Gospersgrün, Schulstraße 1, Ruf: (03 76 00) 77 00, Fax: (03 76 00) 77 01 10, E-Mail: [email protected] Internet: www.agrarhof.de • Mitglieder: 157 • Mitarbeiter: 62 • Vorstand: Thomas Hübner, Uwe Brödner, Roland Mothes • Aufsichtsratsvorsitzender: Siegbert Leicht • Umsatz: 3,5 Millionen Euro 28 A U S G E N O S S E N S C H A F T E N Bäcker fordern Entscheidungen der Politik Nicht nur die Verbraucher müssen für Brot und andere Backwaren tiefer in die Tasche greifen, auch für die Bäcker dreht sich die Preisspirale weiter. „WIR“ fragte in Bärenhecke und Stendal nach. D ie höheren Preise für Getreide und Milcherzeugnisse machen uns zu schaffen. Auch unsere Kunden spüren die Dynamisierung der Preise für Brotgetreide und Backzutaten“, sagte am 24. Oktober im „WIR“-Gespräch Gerald Seifert, Vorstandsvorsitzender der Hintergrund Mühle und Bäckerei Bärenhecke Raiffeisengenossenschaft eG. „Gegenüber dem Vorjahr ist für uns Bäcker der Getreidepreis um 130 Prozent gestiegen.“ Um das etwas auszugleichen, müssen die Bärenhecker u. a. auf eine höhere Ausmehlung zurückgreifen, das heißt, mehr Mehl als sonst aus der gleichen Menge herausholen. „Oft genug müssen wir auch den Brotroggen selbst reinigen, weil einzelne Landwirtschaftsbetriebe das Erntegut ungereinigt anliefern. All das kostet Energie ohne Ende. Bei Backwaren dreht sich Preisspirale weiter Auch bei den Backmitteln, nehmen wir allein die Mohnerzeugnisse, geht es preislich steil nach oben.“ Ähnliches bei der Sahne: Bei unveränderter Produktionsmenge mussten die Müglitztaler ihren Lieferanten im ersten Halbjahr 2007 gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum 8.000 Euro mehr bezahlen. Die aus dem Ruder laufenden Gas-, Elektroenergie- und Dieselpreise mehren die Kosten der Genossenschaftsbäckerei zusätzlich und lassen ihren Ertrag schmelzen. „Gestern früh kostete der Liter Diesel hier 1,24 Euro. Das tut uns richtig weh, denn unsere Transportfahrzeuge beliefern die Backshops und Kunden täglich auf zehn Touren. Wir müssen reagieren“, sagte Seifert. Deshalb haben wir die Touren optimiert und wollen kleinere, im Verbrauch günstigere Fahrzeuge anschaffen. „Solch eine Preis- und damit Kostenexplosion, wie sie sich jetzt abzeichnet, Das Bäckerhandwerk setzt weiterhin auf Qualität. Doch der Preisdruck vor allem bei Brotgetreide und Molkereiprodukten macht ihnen zu schaffen. Unsere Bilder: „Bördekanten“ aus Stendal; im Bärenhecke-Backshop in Bannewitz. Fotos: „Ihr Landbäcker“, „WIR“-Archiv 11/2007 habe ich noch nie erlebt. Das Schlimme daran ist: Wir haben keine Handhabe gegen diese Entwicklung. Darüber hinaus springen zu viele auf diesen Preis-Zug auf und lassen Partnerschaft Partnerschaft sein. Doch mein Geschäftsprinzip lautet Fairness im Umgang miteinander.“ Fakt ist, dass Preissteigerungen bei (verknapptem) Getreide, Milchprodukten und Energie von den Backbetrieben nicht hundertprozentig abgefedert werden können. Um bis zu 20 Prozent haben sich Brot und Backwaren in den letzten Wochen verteuert. „Um diese Entwicklung für die Kunden und uns in erträglichem Rahmen zu halten, müssen wir verstärkt auf weitere Einsparpotenziale schauen. An der Qualität unserer Naturprodukte werden wir keine Abstriche machen.“ Laut Gerald Seifert ist jetzt vor allem die Politik gefordert. „Es müssen Entscheidungen her, wie den Preissteigerungen vor allem bei Brotgetreide Einhalt geboten werden kann.“ Das hat der Vorstandsvorsitzende jüngst auch bei einem Seminar über Marktabsatz, an dem Politiker und Geschäftspartner teilnahmen, thematisiert. Ähnliche Probleme in Stendal „Unsere Erfahrungen mit den erhöhten Preisen für Energie sowie bei Sahne, Butter und anderen Molkereiprodukten sind ähnlich“, sagte Andreas Bosse, Geschäftsführer der Stendaler Landbäckerei „Ihr Landbäcker“. Höhere Preise gab es in diesem Jahr zudem für die Saisonfrüchte. „Trotz intensiven Kostenmanagements konnten wir die drastischen Energieund Rohstoffpreisanstiege nicht allein tragen und gaben mit sensiblen Preiserhöhungen im Sortiment einen Teil an unsere Kunden weiter, der aber unter zehn Prozent liegt. Die Hausmarken wie ‚Bördekanten’, ‚Bördekruste’, ‚Bördevollkorn’ sowie das beliebte ‚Landbäcker-Herz’ blieben für unsere treuen Kunden beim bisherigen Preis.“ Bosse ist Realist: „2008 erwarten wir noch Anfang Januar einen Preisruck unserer Lieferanten. Und dann wird es mit Sicherheit verstärkte Diskussionen um den gesetzlichen Mindestlohn in unserer Branche geben. All das heißt, die Preisspirale dreht sich weiter, das Bäckerhandwerk gerät immer mehr unter Druck.“ D. Schall A U S G E N O S S E N S C H A F T E N 29 Fragen und Antworten zum Thema Klimawandel Der Klimawandel ist eines der wichtigsten Themen unserer Zeit. Das GVNSonderheft „Klima und Energie“ bietet auf über 100 Seiten eine Vielzahl von Informationen, Grafiken und Bildern über globale Ressourcen und die Abwendung der Klimakatastrophe. Viele Genossenschaften agieren mittlerweile auf dem Markt von Bioenergie und Nachhaltigkeit und sind als Energieproduzenten und -versorger ein Zukunftsmo- MGV-KALENDERBLATT dell. Das Sonderheft ist Basis für einen neuen gesellschaftlichen Dialog. Fazit: Nur eine faire Verteilung der Lasten ist eine nachhaltige Lösung. GVN-Sonderheft „Klima und Energie“ Herausforderung – Finanzierung – Lösung. 6 Euro, Hannover, 2007, ISSN 16 19 – 1064, Verlag & Herausgeber: Genossenschaftsverband Norddeutschland e. V., Presseabteilung, Tel.: (05 11) 95 74-5 41, Fax: (05 11) 95 74-5 15, E-Mail: [email protected] Beim Promi-Treff in Döbeln wird „kriminalisiert“ Mit zunächst zwei Veranstaltungen setzt die Wohnungsgenossenschaft „Fortschritt“ Döbeln eG ihre erfolgreiche Themenreihe „Promi-Treff“ im IV. Quartal fort. So war im Oktober die Kriminalistin Nicole Salomon eingeladen, die über Kleinkriminalität im Alltag informierte. Am 14. November ging es in der beliebten Reihe um „Herzensangelegenheiten“: Die Kardiologin Jenny Gärtner gab gute Ratschläge, mit denen einem Herzinfarkt vorgebeugt werden kann. ger, Sportfahrer und Racer. Katrin Landmann ist Sportfahrer. Rund um einen Motorradhändler hat sich in MeiKatrin Landmann, Vorstandsvorsitnersdorf eine Gruppe gebildet, die mit zende der Wohnungsgenossenihren Motorrädern auf vom Veranstalschaft „Frieden“ eG, Geyer; Amater gemieteten Strecken „gegen die teur-Motorsportlerin Uhr und damit immer wieder gegen sich selbst“ (Landmann) fahren, auf Wenn das „ihre“ Mitglieder wüssten! dem Sachsenring, in Brünn, in UnSeit 2006 betreibt Katrin Landmann garn, Italien... Die Katrin mitten drin. Motorsport. Es ist das einzige Hobby „Wenn der Rossi für eine Runde in der beruflich ziemlich eingespannten Brünn 1.58 min. braucht, unsere Besund verheirateten Vorstandsvorsitzen- ten 2.08, so kann ich mich als Frau mit den der Wohnungsgenossenschaft meinen 2.36 doch sehen lassen, oder? Geyer, aber dafür ein zeitaufwendiges Ich bin zwar nach 20 Minuten halbtot, und nicht gerade billiges. Für ihre um- aber meine Bestzeit will ich überbiegebaute Straßenmaschine Yamaha ten.“ Jüngst in Brünn war sie 126. von R6, für Helm und Montur einschließlich 192 meist männlichen Fahrern. „Die Protektoren und Knieschleifer musste Quali für ein Rennen würde ich bedie 39-jährige Ehrenfriedersdorferin ei- stimmt schaffen“, meint sie. niges hinblättern. Denn ein Motorradrennen fahren ist Im Amateur-Motorsport gibt es Einstei- der Traum der dunkelhaarigen Katrin Landmann. „Das wäre das Größte. Aber ich trau’ mich noch nicht. Wenn da 40 Rennfahrer mit Tempo 200 auf die erste Kurve zurasen...“ Auch ihre Motorsportfreunde drängen sie, endlich mal bei einem „richtigen“ Rennen mitzumachen. „Vielleicht klappt’s ja im kommenden Jahr beim Lady’s Cup“, sagt Katrin Landmann. „Ich muss noch mal in mich gehen.“ dsc Katrin Landmann auf Arbeit und, auf der Maschine links, 2007 in (Lesen Sie auch auf Brünn. Fotos: W. Schmidt; fotorejda Seite 18.) Zeitgenossen 11/2007 Das Blatt für den Monat November des MGV-Tischkalenders 2007 ist dem Thema Hermann Schulze-Delitzsch, dessen 200. Geburtstag 2008 begangen wird, und den Delitzscher Gesprächen gewidmet. Das 14. Treffen der Genossenschaftstheoretiker und -praktiker findet am 22. November 2007 im Bürgerhaus Delitzsch statt. Beginn: 9.30 Uhr. Thema: „Mitglieder, Gremien und Manager der Genossenschaften“. Infos: (03 71) 2 78 81 61. Kalenderfotos: „WIR“-Archiv Das besondere Angebot Kinder gut betreut Zum Service der Begegnungsstätte der Volkssolidarität, Kreisverband Glauchau/Hohenstein-Ernstthal, im Bestand der Wohnungsbaugenossenschaft Burgstädt (WBG) gehört das Angebot von Speisenversorgung für Kinder während der Ferien. Wie der Vorstand der WBG informierte, können die Jungen und Mädchen das Essen montags bis freitags von 11.30 bis 13 Uhr in der Begegnungsstätte in der Burgstädter Köbkestraße 13 einnehmen. Darüber hinaus steht von montags bis sonntags zwischen 9 und 13 Uhr der mobile Mahlzeitendienst der Volkssolidarität zur Verfügung. Zum Spektrum der Serviceleistungen gehört noch mehr: Da die Volkssolidarität über fachlich geschultes Personal verfügt, ist auch eine Kurzzeitversorgung von Kindern möglich. Falls Behördengänge, Arztbesuche oder andere Termine anstehen, bei denen mit langen Wartezeiten zu rechnen ist, dann wird für diesen Zeitraum die Betreuung der Kinder zu Hause übernommen. 30 K A L E I D O S K O P Friedensstein: imposante Ausmaße und viele Schätze B ereits im Mittelalter war Gotha ein bedeutendes Handelszentrum. Gehandelt wurde unter anderem mit Waid (siehe „WIR“ 1/2007). Gotha hatte als Residenz der Thüringer Landgrafen bald auch strategische Bedeutung. Das imposante Schloss Friedensstein entstand jedoch erst am Ende des Dreißigjährigen Krieges. Schloss Friedensstein erhebt sich markant über der Stadt. Weithin ist es sichtbar. Die Ankunft in Gotha ist zunächst enttäuschend – noch sehr viel bedarf der Sanierung. Doch die Erwartungshaltung des Besuchers wird im schönen Altstadtkern belohnt. Nur wenige Schritte sind es von dort bis hinSchloss Friedensstein, 99867 Gotha, Schloss Friedensstein; geöffnet ab November 10 bis 16 Uhr; Eintritt: 5 Euro, erm. 4 Euro, Familienkarte 9 Euro; Führung Ekhof-Theater: nach Absprache (40 Euro bis 10 Pers.); Ruf: (0 36 21) 82 34 15 www.gotha.de/gotha_schloss.htm auf zum Schlossberg. Für den Schlossbesuch sollte man sich richtig Zeit nehmen. Diese Anhäufung und Vielfalt kultureller Schätze erwartet man kaum! Was macht Schloss Friedensstein so bemerkenswert? Das Residenzschloss – errichtet auf den Mauern einer ehemaligen Festung – wurde noch während des von 1618 bis 1648 dauernden Dreißigjährigen Krieges von 1643 Frühbarockes Schloss lockt nach Gotha bis 1656 gebaut und hat in diesem Kontext imposante Ausmaße. Als eines der ersten Barockschlösser in Deutschland wird es zu den größten Schlossanlagen seiner Zeit gerechnet. Der Name Friedensstein war durchaus programmatisch gemeint. Der Bauherr Ernst I., seit 1640 Herzog von Sachsen-Gotha-Altenburg und bis 1674/75 prunkvollen Bauten katholischer Fürsten. Wie alle Schlösser hat auch dieser Bau in den Zeitläuften Umfunktionierungen erfahren. Bereits der Sohn von Ernst I. gestaltete das Schlossinnere gänzlich um. Das Äußere vermittelt jedoch noch weitgehend das ursprüngliche Bild. Was den heutigen Besucher erwartet, lässt sich auf knappem Raum kaum beschreiben. Allein der Gang durch die prächtigen Gemächer ist eine interessante historische Reise. Im Schlossmuseum warten kostbares Porzellan, schöne Keramik, wertvolle Plastiken, herausragende Gemälde, Glas – teilweise älter als 2000 Jahre –, seltene Münzen, altägyptische GrabImposant: Der Hof des Schlosses Friedensstein in Gotha. – Der funde und andere Hauptsaal der frühbarocken Anlage. Fotos: M.-I. Schellenberg Raritäten. Die Gothaer Herzöge im Amt, wollte sich von kriegerischen waren engagierte Kunstsammler. Ein Vorfahren abgrenzen. besonderes Kleinod ist das komplett Die Fassade wirkt äußerst schlicht. erhaltene barocke Ekhof-Theater im Man könnte das auf die Zwänge jener Schlossareal. Aber das Schloss ist Zeit zurückführen, aber protestanti- längst nicht das einzig Sehenswerte in sche Schlossherren bevorzugten Gotha... Schmucklosigkeit gegenüber den Maria-Ilona Schellenberg UNTERWEGS ENTDECKT Das „Suppenmuseum“ in Neudorf im Erzgebirge Wer nach „dr Supp“ fragt, wird ins Suppenland nach Neudorf im Oberen Erzgebirge geschickt. Keine Angst, auch wer als Tourist kein „Arzgebirgsch“ beherrscht, findet den Weg. Ein Besuch im kleinen Suppenmuseum in Neudorf lohnt! Alles was zur Supp’ gehört findet seinen Platz: Terrinen, Teller, Löffel, Töpfe, Tassen... Auch suppenländische Traditionen werden vorgestellt, es gibt Kocholympiaden, Kirmes und Suppentopfziehen. Und woher kommt der Name? Einer Legende nach soll ein Einsiedler von den Neudorfern ausschließlich mit Suppe beköstigt worden sein. Er stöhnte: „Neidorf, de bist su eh richtiges Suppendorf.“ dsc Neudorfer Suppenmuseum, Karlsbader Straße 171, 09465 Sehmatal-Neudorf, Tel.: (03 73 42) 1 60 40, www.suppenmuseum.de, geöffnet MO bis FR 10 bis 16 Uhr, SA 14 bis 16 Uhr, Erw. 1,50 Euro. 11/2007 Steffi Richter vom Suppenmuseum mit Exponaten. Fotos: W. Schmidt K A L E I D O S K O P 31 Ve r a b r e d e t m i t . . . ... Erich Schaller Erich Schaller 2007, und 2002 in Dresden (im Foto stehend, links) mit Peter Haffelt bei der Übergabe von Spendenschecks an fünf vom Jahrhunderthochwasser Betroffene. Fotos:„WIR“-Archiv; privat Was ist typisch Erich Schaller? Reiselustig und dennoch heimatverbunden, manchmal ungeduldig und nicht ganz humorlos. Als Kind wollten Sie sein wie? Ich wusste, was ich nicht werden wollte. Wie sind Sie zu Ihrem Beruf gekommen? Das hat sich irgendwie ergeben. Auf welche eigene Leistung sind Sie stolz? Mit großartigen Kollegen eine moderne Genossenschaftsbank aufgebaut zu haben. Was lässt Sie nicht schlafen? Ungerechtigkeiten und Intoleranz, aber auch Bedienungsanleitungen für moderne elektronische Geräte. Wofür engagieren Sie sich? Im Berufsleben war die VR Bank Hof voll und ganz „meine Bank“. Als langjähriges Mitglied im „Verein deutsche Sprache“ werde ich vielleicht mit Gleichgesinnten einen Ortsverband gründen – weil mir das Verhunzen der deutschen Sprache mit „Denglisch“ stinkt. Außerdem engagiere ich mich mit rotarischen Freunden für soziale Einrichtungen. Was macht Ihnen einen anderen Menschen sympathisch? Als Erich Schaller am 1. Juli 2007 in den Ruhestand verabschiedet wurde, ähnelte das einem mittleren Staatsempfang. Gäste über Gäste, Ehrungen, Glückwünsche... Der DGRV überreichte die Raiffeisen/SchulzeDelitzsch-Medaille in Gold, der MGV würdigte Schaller mit der Ehrenmedaille. Verdienter Lohn für einen Mann, der seit mehr als 40 Jahren in der genossenschaftlichen Familie aktiv ist und zudem Ehrenämter u. a. im BVRVerwaltungsrat, in Aufsichtsräten und in seinem Wohnort Leupoldsgrün im Offenheit, Humor und Musikalität. Vor welchem Zeitgenossen ziehen Sie den Hut? Vor meiner Schwiegermutter, einer selbstlosen Frau, die immer erst an die anderen denkt. Welches Buch liegt gerade auf Ihrem Nachttisch? Ich lese nicht im Bett, habe mir aber als nächstes das Buch „Für eine Welt ohne Armut“ von Mohammed Yunus vorgenommen. Wofür lassen Sie alles stehen und liegen? Für meine Enkel, aber auch für eine Golf- oder Skatrunde mit Freunden. Welche Erfindung war aus Ihrer Sicht die wichtigste? Das Rad. Wofür geben Sie richtig Geld aus? Für Studienreisen und eine bestimmte Marke Herrensocken. Wo machen Sie am liebsten Urlaub? An meinen letzten zusammenhängenden längeren Urlaub kann ich mich kaum noch erinnern. Ich ziehe seit vielen Jahren gut organisierte, relativ kurze Informationsreisen in alle Welt dem „klassischen“ Urlaub vor. Eine 11/2007 Gemeinderat ausübt(e). 15 Jahre war er im Prüfungsdienst tätig, und von 1980 bis 2007 führte er als Vorstand bzw. als Vorstandsvorsitzender die VR Bank Hof mit mehr als 330 Mitarbeitern und einer Bilanzsumme von fast 900 Millionen Euro zur derzeit größten Genossenschaftsbank in Oberfranken. Erich Schaller, Jahrgang 1942, der von sich sagt, dass sein Beruf sein Hobby ist (war), ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Er liebt Musik und das Reisen in ferne Länder. gute Adresse in unserem Verbund hierfür ist die RV Touristik. Ihre Lieblingsfigur in der Geschichte? In der neueren Geschichte Ludwig Erhard. Er hatte klare Vorstellungen über wirtschaftliche Zusammenhänge, gepaart mit gesundem Menschenverstand. Sie dürfen für einen Tag mit jemandem tauschen. Mit wem und warum? Mit Haindling, einem großartigen bayrischen Musiker und Komponisten, um zu erfahren, wie es ist, wenn man über ein Dutzend Musikinstrumente perfekt beherrscht. Welche Werte sind Ihnen wichtig, gelebt zu werden? Zuverlässigkeit, Harmonie, Toleranz und Offenheit. Was wollen Sie unbedingt noch anpacken? Meinen Schreibtisch endgültig aufräumen, mein Englisch verbessern und mit meinem Computer Frieden schließen. 32 K A L E I D O S K O P Guter Rat Deutsche lieben Vollkornbrot Der Appetit auf Backwaren ist bei den Bundesbürgern ungebrochen. Die deutschen Mühlen haben im Getreidewirtschaftsjahr 2006/07 rund 5,7 Millionen Tonnen Mehl und Schrot aus Weizen und Roggen für die Verwendung in Deutschland hergestellt. Hochgerechnet ergibt sich ein durchschnittlicher Pro-Kopf-Verbrauch von 86,9 Kilogramm bei Brot, Brötchen, Kleingebäck und verwandten Produkten pro Jahr. Nach Angaben der GMF liegt nach einem leichten Zwischentief im vergangenen Jahr (85,9 Kilogramm) der Verbrauch sogar über dem Ergebnis für 2002/03, als mit 86,6 Kilogramm der bislang höchste Wert seit Führung einer gesamtdeutschen Statistik registriert wurde. Hitliste der Lieblingssorten Den größten Teil des Backwarensortimentes bilden die Ganz- und Schnitt- Bei uns zu Hause Angelika Tuisl vom Bärenhecke-Backshop Bannewitz mit Roggenmischbrot.. Foto: „WIR“-Archiv brote. Hier bieten die Bäcker eine weltweit einmalig große Vielfalt mit der charakteristischen Kombination von Weizen- und Roggenmahlerzeugnissen in den Rezepturen. Das spiegelt sich auch bei den Lieblings-Broten der Bundesbürger wider, wie eine repräsentative Verbraucherstudie der CMA zeigt. An der Spitze liegt mit 28 Prozent die Gruppe der Vollkornbrote, als „Schwarzbrote“ eine typisch deutsche D A S F O T O R ÄT S E L 375 Jahre nach dem Tod Gustav II. Adolfs in der Schlacht zwischen den Schweden und Wallensteins Kaiserlichen nahe des heute gesuchten Ortes widmet sich eine Ausstellung dieses Ereignisses von 1632. Die spektakulärsten Objekte sind das blutbefleckte Koller, Hemd, Strümpfe und Degen des Schwedenkönigs. FRAGE: Wie heißt der Ort? Die Gustav-Adolf-Gedenkstätte in ... markiert die Stelle des Todes des Schwedenkönigs. Die oben erwähnte Ausstellung ist bis 2. Dezember 2007 im Schloss des Ortes zu sehen. Foto: D. Schall A Lützen, B Auerstedt oder C Kesselsdorf? Angelegenheit. Platz 2 belegen die Mehrkorn- und Spezialbrote (24 Prozent), dicht gefolgt von den traditionsreichen Roggen- und Roggenmischbroten mit 22 Prozent. Anschließend wird es „heller“, was die Brotvorlieben angeht: 15 Prozent wählen „Weißbrote“ (inkl. Toast), bei elf Prozent der Verbraucher sind die helleren (Weizen)Mischbrotvarianten am beliebtesten. Quelle: CMA Lösung aus Heft 10/2007 Schiller war’s! Die Lösung des Fotorätsels aus Heft 10/2007 lautet: Schiller! Die Familie Körner aus Dresden rettete den großen Dichter aus finanzieller Not und beherbergte ihn 1785/87 in ihrem Stadthaus. Unser Glückwunsch gilt folgenden Gewinnern, die je 20 Euro erhalten (der Rechtsweg ist ausgeschlossen): Karin Kracht, 01217 Dresden, Silvana Klimke, 02826 Görlitz. Senden Sie Ihre Antwort bis zum 27. November 2007 an: „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“, Helbersdorfer Straße 46 – 48, 09120 Chemnitz, per Fax: (03 71) 27 88-1 69, per E-Mail: [email protected] Kennwort: Fotorätsel 11/2007 Zwei Gewinner können sich über je 20 Euro freuen. Viel Glück beim Rätseln! 11/2007 Am Körnerplatz in Dresden-Loschwitz. Foto: „WIR“-Archiv K A L E I D O S K O P 33 Reingehört Amiga ist 60 Gärtner-Tipp Herbsttage nutzen Im November ist die ideale Zeit, um Obstbäume und -sträucher, Rosen, Heckenpflanzen und Ziergehölze zu pflanzen. Allerdings muss der Boden frostfrei sein. Wichtig ist die Bodenvorbereitung. Das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß wie der Wurzelballen der Pflanze oder deren Wurzelvolumen sein. Der Boden kann mit Kompost, Kultursubstrat oder Pflanzerde verbessert werden. Spezialerde ist gut für Rosen, Rhododendren oder Heidelbeeren. Für ein gutes Wachstum ist die richtige Stand- Im November ist auch Pflanzzeit für verschiedene Gehölze. Foto: D. Schall ort- und Sortenwahl entscheidend. Dann sind im nächsten Jahr Pflanzenschutzmaßnahmen nicht nötig. Ein Wort zu den Heckenpflanzen. Bei der Gestaltung einer Hecke ist zwischen geschnittener und freiwachsender Form zu wählen. Die geschnittene Form verlangt regelmäßiges Schneiden, benötigt aber wenig Platz, freiwachsende Hecken wirken lockerer, brauchen jedoch mehr Raum. Immergrüne Gehölze sollten vor Einbruch des Winters noch einmal gründlich gewässert werden. Gießen ist auch an frostfreien Tagen im Winter ratsam, kommt es doch wegen Wassermangels im Winter zur Braunfärbung der Koniferen. Gartenbau GmbH Chemnitzer Blumenring, Gartenfachmarkt, Zschopauer Straße 277, 09126 Chemnitz, Tel.: (03 71) 5 39 37 13, geöffnet MO – FR 8.30 bis 20 Uhr, SA 8.30 bis 16 Uhr. Amiga, das älteste deutsche Schallplattenlabel, feiert 2007 Jubiläum. Vor 60 Jahren wurde es aus der Taufe gehoben. Aus diesem Anlass werden insgesamt 60 Alben (à 9,99 Euro) veröffentlicht, die „voll-gepresst“ mit Aufnahmen, die sich zwar immer großer Beliebtheit erfreuten, aber noch nicht auf CD erschienen waren. So die „Tanzparty der 50er- und 60erJahre“ (11), „Hits aus den Bruderländern“ (12), Günther Fischer (15), „Amiga im Orchestersound“ (16), „Die schönsten Duette“ (19) oder die „Amiga-Hit-Collection“ (20) ... SONY BMG/Amiga veröffentlicht zudem seit März die Reihe Amiga-HITstory mit sechs CDs aus sechs Jahrzehnten sowie erstmalig eine außergewöhnliche Sonderedition mit zwei Büchern und vier CDs als Edition Amiga-Hits mit vier CDs und insgesamt 85 Titeln. Fazit: Auch wenn die Meinungen über Amiga kontrovers sind, hat Amiga unbestritten Künstlern und Genres Produktions- und Veröffentlichungsmöglichkeiten geboten, die unter marktwirtschaftlichen Bedingungen wenig bis gar keine Chancen gehabt hätten. Der Weg in die Fachgeschäfte lohnt, damit man seine Favoriten wieder einmal hören kann. Allerdings empfiehlt sich bei der Fülle zielgerichtetes Nachfragen! wga Mehr Infos: www.amiga-musik.de/neu CMA Shiitakepilz (Lentinus edodes ) ■ Geschmack: Das Fleisch ist fest und saftig. Er besticht durch seine knoblauchartige Note. ■ Rezeptidee: Den Pilz nicht waschen, sondern mit Küchenkrepp abwischen und eventuell den Stiel nachschneiden. Erst nach dem Garen salzen und pfeffern. www.cma.de/Pilze (Wird fortgesetzt.) Leselust (Haupt-)Sächliches Hermann Kants persönliche, oft überraschende Sicht auf deutsch-deutsche Geschichte und Gegenwart in einem Interview. Es ist die wohl bedeutendste Einlassung des zu Deutschlands wichtigsten Schriftstellern zählenden Autors („Die Aula“, „Der Aufenthalt“) und ehemaligen Präsidenten des DDR-Schriftstellerverbandes zu seinem 80-jährigen Leben. Irmtraud Gutsche, Hermann Kant – Die Sache und die Sachen, 288 Seiten, Bildteil, Das Neue Berlin, 2007, 14.90 Euro, ISBN 978-3-360-01906-6. 1,5 Millionen Besucher – BUGA schließt Tore Nach 171 erlebnisreichen Tagen schloss die Bundesgartenschau (BUGA) 2007 in Gera und Ronneburg am 14. Oktober ihre Tore. Nicht nur mit ihren ca. 1,5 Millionen Besuchern setzte sie bundesweit Maßstäbe. Die parallele Umgestaltung von Stadt und Landschaft an zwei Standorten war für die Planer und Organisatoren eine Herausforderung. In Gera musste der Stadtumbau mit dem Kernprojekt Hofwiesenpark und in Ronneburg die Sanierung und Wiederbelebung eines durch den Uranbergbau zerstörten Landschaftsraumes bewältigt werden. Die BUGA hat Ostthüringen im Sinne des Wortes bewegt: 920 000 Kubikmeter Erdmassen wurden transportiert, 430 Laubbäume grünten im Geraer Hofwiesenpark neu, rund 1 000 Laub- und Nadelbäume in der Neuen Landschaft Ronneburg. 5 000 Obstbäume wurden aufgeforstet und an die Simone Hartung war die BUGA- 110 000 Stauden gepflanzt. Die nächste BUGA dsc Königin. Foto: BUGA GmbH wird am 23. April 2009 in Schwerin eröffnet. 11/2007 34 R E C H T Neues GenG: „WIR“ erläutert aktuelle Aspekte (17) Das ändert sich im Genossenschaftsgesetz Am 18. August 2006 erlangte die am 21. August 2003 in Kraft getretene Verordnung (EG) Nr. 1435/2003 über das Statut der Europäischen Genossenschaft (SCE) Geltung. In dieser Serie werden wichtige Änderungen dokumentiert und erläutert. der zuständigen obersten Landesbehörde, in deren Bezirk die Genossenschaft ihren Sitz hat, durch Urteil aufgelöst werden. Ausschließlich zuständig für die Klage ist das Landgericht, in dessen Bezirk die Genossenschaft ihren Sitz hat. (2) Nach der Auflösung findet die Liquidation nach den §§ 83 bis 93 statt. Den Antrag auf Bestellung oder Abberufung der Liquidatoren kann auch die in Absatz 1 Satz 1 bestimmte Behörde stellen. (3) Ist die Auflösungsklage erhoben, kann das Gericht auf Antrag der in Absatz 1 Satz 1 bestimmten Behörde durch einstweilige Verfügung die nötigen Anordnungen treffen. (4) Die Entscheidungen des Gerichts sind dem nach § 10 zuständigen Gericht mitzuteilen. Dieses trägt sie, soweit eintragungspflichtige Rechtsverhältnisse betroffen sind, in das Genossenschaftsregister ein. Mit der Neufassung des § 81 GenG wird die bisherige verwaltungsbehördliche Zuständigkeit durch die Zuständigkeit des Landgerichts ersetzt. Der Vorschrift kommt bei Genossenschaften insofern eine grundsätzliche Bedeutung zu, als sie eine Sanktion für den Fall vorsieht, dass der Zweck der Genossenschaft entgegen § 1 GenG nicht auf die Förderung der Mitglieder gerichtet ist. Die Vorschrift ist allerdings auch insoweit eng auszulegen; es reicht nicht aus, dass die Genossenschaft Geschäfte betreibt, die nicht im Rahmen des satzungsmäßigen Unternehmensgegenstandes liegen oder dem durch die Satzung bestimmten Förderungszweck nicht entsprechen. 34. § 81 Auflösung auf Antrag der obersten Landesbehörde (1) Gefährdet eine Genossenschaft durch gesetzwidriges Verhalten ihrer Verwaltungsträger das Gemeinwohl und sorgen die Generalversammlung und der Aufsichtsrat nicht für eine Abberufung der Verwaltungsträger oder ist der Zweck der Genossenschaft entgegen § 1 nicht auf die Förderung der Mitglieder gerichtet, kann die Genossenschaft auf Antrag 35. § 87 Rechtsverhältnisse im Liquidationsstadium (1) Bis zur Beendigung der Liquidation ++++ soeben erschienen ++++ soeben erschienen ++++ Das unterhaltsam aufbereitete Hörbuch informiert über die Möglichkeiten zum Aufbau einer zusätzlichen kapitalgedeckten Altersversorgung. „Systematische Altersvorsorge“, DG VERLAG, 2007, Art.-Nr. 962 600, Schutzgebühr: 10 Euro. Die Neuauflage dieses Handbuches für die Praxis hilft aus Sicht der Banken bei der Bearbeitung von Problemkrediten. Mit Checklisten. Dr. Dag Ewald Kemner, Unternehmensfinanzierungen bei Krise, Sanierung und Insolvenz, DG VERLAG, 2. Auflage 2007, Art.-Nr. 961 450, 24,95 Euro. 11/2007 36. § 89 Rechte und Pflichten der Liquidatoren Die Liquidatoren haben die aus den §§ 26, 27, 33 Abs. 1 Satz 1, §§ 34, 44 bis 47, 48 Abs. 3, §§ 51, 57 bis 59 sich ergebenden Rechte und Pflichten des Vorstands und unterliegen gleich diesem der Überwachung des Aufsichtsrats. Sie haben für den Beginn der Liquidation eine Bilanz (Eröffnungsbilanz) sowie für den Schluss eines jeden Jahres einen Jahresabschluss und erforderlichenfalls einen Lagebericht aufzustellen. Die Eröffnungsbilanz ist zu veröffentlichen; die Bekanntmachung ist zu dem Genossenschaftsregister einzureichen. Mit der Neufassung des Satzes 2 in § 89 GenG wird klargestellt, dass die Liquidatoren im Verlauf des Liquidationsverfahrens alljährlich nicht nur eine Bilanz, sondern einen vollständigen Jahresabschluss sowie einen Lagebericht außer bei kleinen Genossenschaften (vgl. § 336 Abs. 2 Satz 1 in Verbindung mit § 267 Abs.1, § 264 Abs.1 Satz 3 HGB) aufzustellen haben. 37. § 118 Kündigung bei Fortsetzung der Genossenschaft (1) Wird die Fortsetzung der Genossenschaft nach § 117 beschlossen, kann jedes in der Generalversammlung erschienene Mitglied kündigen, wenn es gegen den Beschluss Widerspruch zur Niederschrift erklärt hat oder wenn die Aufnahme seines Widerspruchs in die Niederschrift verweigert worden ist; jedes in der Generalversammlung nicht erschienene Mitglied, wenn es zu der Generalversammlung zu Unrecht nicht zugelassen worden ist oder die Versamm▼ ▼ ▼ 33. § 80 Auflösung durch das Gericht (1) Hat die Genossenschaft weniger als drei Mitglieder, hat das nach § 10 zuständige Gericht auf Antrag des Vorstands und, wenn der Antrag nicht binnen sechs Monaten erfolgt, von Amts wegen nach Anhörung des Vorstands die Auflösung der Genossenschaft auszusprechen. Bei der Bestimmung der Mindestmitgliederzahl nach Satz 1 bleiben investierende Mitglieder außer Betracht. (2) Der gerichtliche Beschluss ist der Genossenschaft zuzustellen. Gegen den Beschluss steht der Genossenschaft die sofortige Beschwerde nach der Zivilprozessordnung zu. Mit der Rechtskraft des Beschlusses ist die Genossenschaft aufgelöst. In § 80 Abs. 1 GenG ist berücksichtigt, dass die Mindestzahl der Mitglieder nach § 4 GenG von bisher sieben auf drei Mitglieder herabgesetzt wird. sind ungeachtet der Auflösung der Genossenschaft in Bezug auf die Rechtsverhältnisse der Genossenschaft und ihrer Mitglieder die §§ 17 bis 51 weiter anzuwenden, soweit sich aus den Vorschriften dieses Abschnitts und aus dem Wesen der Liquidation nichts anderes ergibt. (2) Der Gerichtsstand, den die Genossenschaft zur Zeit ihrer Auflösung hatte, bleibt bis zur vollzogenen Verteilung des Vermögens bestehen. Es handelt sich um sprachliche und redaktionelle Anpassungen. R E C H T 35 Klageverzicht auf dem Kündigungsschreiben Im folgenden Fall geht es um ein Urteil des Bundesarbeitsgerichtes vom 6. September 2007 – 2 AZR 722/06 – zur Unwirksamkeit eines Klageverzichts auf dem Kündigungsschreiben. Der Fall: Die Klägerin war seit 1998 bei dem beklagten Drogerieunternehmen Sch. als Verkäuferin/Kassiererin in Teilzeit angestellt. Ihre monatliche Bruttovergütung betrug 456 Euro. Am 16. April 2004 wurde festgestellt, dass die Tageseinnahmen der beiden letzten Tage aus dem Tresor verschwunden waren. Nachdem eine mehrstündige Befragung der drei Mitarbeiterinnen, die in der fraglichen Zeit den Tresorschlüssel in Besitz hatten, den Tathergang nicht aufklären konnte, kündigte die Beklagte allen drei Mitarbeiterinnen fristlos. Gegenüber der Klägerin wurde die Kündigung auf einem Formular ausgesprochen, in dem es im Anschluss an die Kündigungserklärung heißt: „Kündigung akzeptiert und mit Unterschrift bestätigt. Auf Klage gegen die Kündigung wird verzichtet“. Diese Erklärung wurde von der Klägerin unterzeichnet und von der Beklagten gegengezeichnet. Die Klägerin hat bestritten, für das Verschwinden der Tageseinnahmen verantwortlich zu sein. Die Beklagte hat die Auffassung vertreten, der Klageverzicht sei wirksam. Ihr sei außerdem nicht zuzumuten, mit den drei Mitarbeiterinnen, von denen eine die Gelder entwendet haben müsse, weiter zusammenzuarbeiten. Begründung des BAG: Der Klageverzicht war nach § 307 BGB unwirksam. Für eine Kündigung wegen des Verdachts einer strafbaren Handlung der Klägerin lagen nach den nicht zu beanstandenden Feststellungen des Landesarbeitsgerichts keine hinreichenden Gründe i.S.v. § 626 BGB vor. Nach § 307 Abs. 1 Satz 1 BGB sind Bestimmungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen unwirksam, wenn sie den Vertragspartner entgegen Treu und Glauben unangemessen benachteiligen. Eine solche unangemessene Benachteiligung ist regelmäßig anzunehmen, wenn der Arbeitnehmer im unmittelbaren Anschluss an eine Arbeitgeberkündigung ohne Gegenleistung in einem ihm vom Arbeitgeber vorgelegten Formular auf die Erhebung einer Kündigungsschutzklage verzichtet. Durch einen solchen Klageverzicht wird von der gesetzlichen Regelung des § 4 Satz 1 KSchG abgewichen; ohne Gegenleistung benachteiligt ein solcher formularmäßiger Verzicht den Arbeitnehmer unangemessen. Hinweis: Klageverzicht sollte grundsätzlich nach Zugang der Kündigung Gegenstand einer gesonderten Abwicklungsvereinbarung sein. Dort werden dann auch die Gegenleistungen des Arbeitgebers (z. B. Freistellung, Abfindung) vereinbart. RA Bodo Berwald Die überarbeitete Auflage dieser BVR-Kundenbroschüre enthält Informationen für alle, die sich für die Darlehensaufnahme zum Bau oder Kauf einer Immobilie interessieren. „Immobilienfinanzierung“, Hrsg. BVR, DG VERLAG, Art.-Nr. 962 220, bei Abnahme von fünf Exemplaren je 1,20 Euro. Zahlen, Daten und Fakten knapp und handlich aufbereitet – ein nützliches Präsent für Bankkunden und eine Unterstützung für die Finanzierungsberatungen. „Moder nisieren und Renovieren“, DG VERLAG, 1. Auflage 2006, Art.Nr. 962 400, 2,80 Euro (bei Abnahme von fünf Exemplaren). Der Band enthält Regeln und Techniken für souveränes Auftreten, Gesprächsführung und erfolgreichen Small Talk. Die Autorin zeigt, wie man in Gespräche einsteigt, und verrät, wie man heikle Situationen meistert. Gezielte Übungen helfen, die richtigen Worte zu finden. Cornelia Topf, „Small Talk“, DG VERLAG, Art.-Nr. 960 937, 5,56 Euro. ▼ ▼ ▼ Entscheidungen der Gerichte: Das Arbeitsgericht hat die Klage abge- wiesen. Das Landesarbeitsgericht hat ihr auf die Berufung der Klägerin stattgegeben. Die Revision der Beklagten blieb erfolglos. ++++ buchtipp ++++ lung nicht ordnungsgemäß einberufen oder der Gegenstand der Beschlussfassung nicht ordnungsgemäß angekündigt worden ist. Hat eine Vertreterversammlung die Fortsetzung der Genossenschaft beschlossen, kann jedes Mitglied kündigen; für die Vertreter gilt Satz 1. (2) Die Kündigung bedarf der Schriftform. Sie kann nur innerhalb eines Monats zum Schluss des Geschäftsjahres erklärt werden. Die Frist beginnt in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 1 mit der Beschlussfassung, in den Fällen des Absatzes 1 Satz 1 Nr. 2 mit der Erlangung der Kenntnis von der Beschlussfassung. Ist der Zeitpunkt der Kenntniserlangung streitig, trägt die Genossenschaft die Beweislast. Im Fall der Kündigung wirkt der Beschluss über die Fortsetzung der Genossenschaft weder für noch gegen das Mitglied. (3) Der Zeitpunkt der Beendigung der Mitgliedschaft ist unverzüglich in die Mitgliederliste einzutragen; das Mitglied ist hiervon unverzüglich zu benachrichtigen. (4) Für die Auseinandersetzung des ehemaligen Mitglieds mit der Genossenschaft ist die für die Fortsetzung der Genossenschaft aufgestellte Eröffnungsbilanz maßgeblich. Das Geschäftsguthaben des Mitglieds ist vorbehaltlich des § 8a Abs. 2 und des § 73 Abs. 4 binnen sechs Monaten nach Beendigung der Mitgliedschaft auszuzahlen; auf die Rücklagen und das sonstige Vermögen der Genossenschaft hat es vorbehaltlich 11/2007 des § 73 Abs. 3 keinen Anspruch. Die Neufassung weist gegenüber dem geltenden § 118 GenG außer sprachlichen und redaktionellen Anpassungen zwei inhaltliche Abweichungen auf: Der bisherige Absatz 1 Satz 2 ist obsolet, da für den Beschluss über die Fortsetzung der Genossenschaft nach § 16 Abs. 1 Satz 2 GenG nicht die Vertreterversammlung, sondern die Generalversammlung zuständig ist. Der Anspruch des kündigenden Mitglieds nach Absatz 4 auf Auszahlung des Geschäftsguthabens steht unter dem Vorbehalt, dass nach § 73 Abs. 4 GenG, auch in Verbindung mit § 8a GenG, dieser Anspruch nicht durch die Satzung eingeschränkt ist. U. S. (Wird fortgesetzt.) 36 F O R U M Das Projekt Schüler-eG macht Schule Ende September wurde zu dem deutschlandweit einzigartigen Modellvorhaben „Schülergenossenschaften“ in Hannover Zwischenbilanz gezogen. Seit einem Jahr läuft dort im Rahmen des Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung – Transfer-21“ ein Pilotprojekt mit Unterstützung sowohl des Genoss ens chafts v erbandes Norddeutschland als auch des Niedersächsischen Kultusministeriums. N icht wenige waren anfangs skeptisch, als sie von diesem Vorhaben hörten. Aber die Zwischenbilanz nach einem Jahr Projektarbeit, die die Mitglieder der zehn anwesenden Schülergenossenschaften vor Vertretern von Medien und Partnern im Geno-Haus in Hannover zogen und die Art, wie sie über ihre Erfahrungen sprachen, überzeugte wohl alle: Die Jung-Genossenschafter aller (!) Schulformen lernten, dass sich wirtschaftliches Handeln mit dem Teamgedanken sowie dem Prinzip ein Mann – eine Stimme verbinden lässt. Auch die Frage nach der Gewinnerzielung konnte in allen Fällen positiv beantwortet werden. Schon die vorgestellten Unternehmensgegenstände waren interessant und wirtschaftlich nicht ohne. So fertigen die Schüler der „Bleckeder Holzwürmer“ von der Förderschule „KurtLöwenstein“ Großspielgeräte und Schulzes „Enkel“ wollen’s selber wissen Gegenstände aus Holz bzw. reparieren oder fertigen Holzbauteile, z. B. für kommunale Kinderspielplätze. Der „Letheladen“ der Förderschule aus Wardenburg vermarktet eigene Produkte aus dem Schulgarten sowie handwerklich gefertigte Werkstücke, betreibt einen schuleigenen Kiosk und übernimmt das Catering bei schulischen Veranstaltungen sowie für Kindertagesstätten. Ähnlich ist das Unternehmensziel der „Imkerei“ der Gesamtschule IGS List in Hannover. Sie vermarktet den gewonnenen Honig. Die „Beauty Akzent Schülerfirma eG“ der Berufsbildenden Schule III in Oldenburg bietet kosmetische Dienstleistungen für Schüler(innen) sowie Erwachsene an – „alles, was schön macht“ – und verkauft ergänzende Präparate. „Oak-School-Junior-Business-Department“ organisiert wie „Sports and more“ Veranstaltungen wie Sportfeste und Konzerte, während „Orange Service“, „axxi.de“ und „schoolart“ Computerkurse anbietet, Webseiten gestalten oder Softund Hardware-Probleme für ihre Kunden lösen. Die „Coole Schule“-eG der Haupt- und Realschule „Carl Stahmer“ aus Georgsmarienhütte betreibt sogar einen Schülernotdienst, übernimmt aber auch Aufräumarbeiten sowie Aufträge für Catering, betreibt den Pausenkiosk und verkauft Saft aus der eigenen Apfelernte – ein weites Feld an Unternehmensprofilen, und bei allen stimmt die Einnahmen-AusgabenStruktur! Zudem haben sie alle Erfah- So erfolgreich arbeiten niedersächsische Schülergenossenschaften: Modell eines bereits gebauten Spielplatzes (rechts), Naturprodukte aus eigener „Ernte“ Fotos: wolf 11/2007 rungen bei der Übernahme von Ehrenämtern, ob als Vorstandsoder Aufsichtsratsmitglied, und den Diskussionen miteinander gesammelt. Der Genossenschaftsverband Norddeutschland unterstützte elf Schülergenossenschaften aus drei Förderschulen, einer Hauptschule, zwei Gymnasien, zwei Gesamtschulen sowie drei Berufsbildenden Schulen schon im Vorfeld der Gründung, z. B. mit der „simulierten Gründungsprüfung“ einem ersten „Highlight“ in Sachen Ernsthaftigkeit. In einem speziellen Genossenschaftsregister wurden sie erfasst und alle wichtigen Aktivitäten dokumentiert. Der Verband stellt den Schülergenossenschaften Berater und Prüfer zur Seite. Fazit: Alle Jung-Genossenschafter haben den genossenschaftlichen Alltag „in voller Breite“, teils in Wahlfunktionen, teils als sich einbringendes Mitglied, also wie im wirklichen Wirtschaftsleben, erlebt. Der Slogan könnte lauten: „Gemeinsamkeit beim Wirtschaften erreichen – Genossenschaft als demokratische Wirtschaftsform erleben“. GVN-Vorstandsvorsitzender Michael Bockelmann ergänzte dieses von ihm beschriebene Zwischenergebnis noch mit den Worten: „Als Schülergenossenschaft zu wirtschaften, macht Spaß“. Wichtig sei für den späteren Berufsalltag der Schüler, „erste Erfahrungen in der Kultur der Selbstständigkeit zu sammeln und diese zu verinnerlichen“. Das sah auch Kultusminister Bernd Busemann so, der resümierte: „Die Genossenschaftsidee ist und bleibt bestechend.“ Schon allein dieses Zusammenwirken von Genossenschaftsverband und Minister mache Vertreter anderer norddeutschen Regionen neidisch. Aber Busemann versprach, dass dieses Projekt nach seinem Abschluss am Ende des laufenden Schuljahres mit den Kultusministern der anderen Bundesländer ausgewertet werde. Dann könnte es überall heißen: Schulzes Enkel wollen`s wissen! Dr. Wolfgang Allert F O R U M 37 Alexandra Krylova aus Moskau sprach über das Protestpotenzial russischer Genossenschaften. Eva Malírová, Brno, stellte Fair-Handelsläden vor. RAin Ina Vogt berichtete über eG bei Übernahme kommunaler Aufgaben. Fotos: wolf Plädoyers für Genossenschaften Auf dem Sozialforum im Vormonat in Cottbus fand ein Internationaler Workshop zur „Solidarischen Ökonomie in Ostdeutschland, Ost- und Mitteleuropa“ statt. Themenschwerpunkt: Genossenschaften. Z ahlen und Fakten und damit die Rolle der Genossenschaften nach den Transformationsprozessen in den osteuropäischen Ländern wurden auf beklemmende Weise von WorkshopTeilnehmern aus Polen, Russland, Rumänien und Tschechien geschildert. Irmtraud Schlosser, eine der beiden engagierten Organisatorinnen. Ebenso deutlich wurden einseitige Erwartungen an Genossenschaften im Kontext der „Solidarischen Ökonomie“ und der damit verbundenen Gegenüberstellung von „alten“ und „neuen“ Genossenschaften, wobei letztere – in die soziale Entwicklung eingebettet – zwischen Markt und Staat agieren sollen. – Die Beispiele aus sächsischen Genossenschaften zeigten, dass diese effizient wirtschaftend nicht nur ihren Förderauftrag erfüllen, dadurch Kooperation ermöglichen, sondern auch Arbeitsplätze sichern und wie bei Woh- Dr. Winfried Haas: Arbeitslose gründeten ServiceGenossenschaft. Genossenschaften gibt es im ländlichen Rumänien kaum noch, berichtete Roxana Mirciu (mi). Karolina Lisiecka übersetzte temperamentvoll für die polnischen Gäste. nungsgenossenschaften „Stadtrendite“ als Mehr-Werte schaffen. „Ich habe noch nie so einen guten Überblick über die Arbeit der Genossenschaften erhalten. Ich dachte bisher, es sind nur wenige. Der Vortrag mit den genannten eG im Markt, den Neugründungen sowie die vorgestellten Beispiele geben Kraft“, fasste Politologin Sybille Ott aus München das Erlebte zusammen. wga Dr. Gerald Thalheim illustrierte die vielen Leistungen ländlicher eG. Elke Koch: Stadtteil-eG schaffen Arbeitsplätze und bieten Dienstleistungen an. 11/2007 Katrin Roschig brennt für das Projekt der Leipziger Feinkost eG. Wohnungs-eG ermöglichen Vorteile für Mitglieder und Stadt, so Rainer Richter. 38 V E R B U N D / P ARTNER Rentenbank Zinsen erhöht Die Landwirtschaftliche Rentenbank, Frankfurt am Main, hat die Zinssätze ihrer hauseigenen Sonderkreditprogramme „Landwirtschaft“, „Junglandwirte“, „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ sowie „Ländliche Entwicklung“ mit sofortiger Wirkung nominal um 0,20 Prozentpunkte erhöht. Sonderkredite mit einer Laufzeit von zehn Jahren kosten jetzt für Junglandwirte und im Sonderkreditprogramm „Umweltschutz und Nachhaltigkeit“ beispielsweise bei zehnjähriger Zinsbindung effektiv mindestens 5,17 Prozent, bei fünfjähriger Zinsbindung 5,11 Prozent. Union Investment Neue Anforderungen Union Investment hat seine Wertschöpfungskette neu definiert und richtet sich als Immobilien-InvestmentManager aus, betonte Reinhard Kutscher, Vorstandssprecher der Union Investment Real Estate AG. Durch die Entwicklung der Immobilie zur Assetklasse und die steigende Nachfrage nach indirekten Produktvehikeln ergeben sich analog zu Wertpapieren neue Anforderungen an die Funktionen eines Produktmanagements. „Wir haben unsere Wertschöpfungskette neu definiert. Unser Augenmerk liegt in verstärktem Maße darauf, neben der Optimierung unserer Bestände auch neue Marktsegmente und Anlageprodukte zu identifizieren. Um diese Potenziale zu heben, haben wir alle produktbezogenen Aktivitäten zentral im neuen Ressort des Vorstandssprechers gebündelt.“ Darüber hinaus wird das Unternehmen künftig mit sechs spezialisierten Asset-Management-Einheiten – vorher waren es drei – im Markt tätig sein. „Die verstärkte Globalisierung der Anlagemärkte erfordert diese Ausdifferenzierung und ein spezifisches Sektor-Know-how, zum Beispiel im Hoteloder Retail-Bereich.“ Während der Beiratssitzung. Foto: DZ BANK DZ BANK Bankenbeirat Mitte tagte Der Bankenbeirat Mitte tagte zum zweiten Mal in diesem Jahr mit 45 Teilnehmern in der DZ BANK Frankfurt/M. Zahlreiche aktuelle Themen bewegen die Banken. Das fand am 27. September in vielen Fragen und einer lebendigen Diskussion mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Heinz Hilgert und dem Vorstandsmitglied Frank Westhoff Ausdruck. Schon im Vorfeld der Zusammenkunft waren die Mitglieder aufgefordert, Fragen an die DZ BANK zu formulieren, die Gegenstand eines abschließenden Meinungsaustausches über strategische Fragen waren. Viele der eingereichten Themen erstreckten sich auf die Effekte der amerikanischen Hypothekenkrise. Vor diesem Hintergrund referierte Westhoff zunächst über die Auswirkungen der aktuellen Marktentwicklungen auf die DZ BANK. Er erläuterte, dass es bei den Investments der DZ BANK weder zu gravierenden externen Rating-Herabstufungen noch zu Zahlungsschwierigkeiten gekommen ist. Aufgrund der konservativen Investitionsstrategie der DZ BANK sind die Auswirkungen im ABS-Portfolio begrenzt. Zudem ging Hilgert auf ausgewählte Eigenanlagefonds ein, die von der Marktentwicklung besonders betroffen wurden. Er zeigte auf, dass die DZ BANK vor dem Hintergrund der unvorhersehbaren Marktentwicklung im Rahmen des Möglichen zeitnah reagiert und regelmäßig informiert hat. Darüber hinaus wurden wesentliche neue Produkte und Dienstleistungen für Genossenschaftsbanken vorgestellt. Dem zunehmenden Wettbewerb um den gehobenen Mittelstand wurde durch die zweite Phase der MarktOffensive Mittelstand Rechnung getragen. Sie umfasst beispielsweise die Ausweitung des Leuchtturmbankenkonzepts oder die weitere Professionalisierung der Branchenkompetenzcenter. Hilgert ging auch auf die Informationsmedien und Unterstützungsleistungen für die Genossenschaftsbanken zur Vorbereitung auf SEPA ein und stellte die Asset Allocation Beratung der DZ BANK zur Gesamtbanksteuerung vor. Anja Nettke-Nicolaus 11/2007 SLB Amt wird Servicestelle Durch gemeinsame Intervention des MdL Thomas Schmidt, des Regionalbauernverbandes (RBV) Mittweida e. V. und des Sächsischen Landesbauernverbandes e. V. (SLB) gegenüber dem Sächsischen Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft konnte die beabsichtigte Schließung der Außenstelle Mittweida des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft Döbeln-Mittweida verhindert werden. Folgende Zugeständnisse seitens des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft konnte der Bauernverband erwirken: Die Außenstelle Mittweida des Staatlichen Amtes für Landwirtschaft Döbeln-Mittweida wird zur Servicestelle umstrukturiert und bleibt erhalten. Während des gesamten Jahres wird eine bedarfsgerechte und kompetente Beratung und Betreuung in der neuen Servicestelle Mittweida an zunächst zwei Sprechtagen in der Woche garantiert. In der für die Landwirte besonders wichtigen Zeit von drei Wochen vor dem Antragstermin 15. Mai 2008 wird der bisherige Dienstleistungsumfang in Mittweida vollständig abgesichert. Damit bleibt im Landkreis Mittweida die Antragstellung ohne Beeinträchtigungen oder Verzögerungen vollumfänglich möglich. Kinderbetreuung Hilfe für Gemeinden In Föritz (Landkreis Sonneberg) ist der Grundstein für den Neubau eines Kindergartens gelegt worden, der künftig bis zu 80 Knirpsen in vier Gruppen Platz bieten wird. Ziel ist, die Kinderbetreuung im ländlichen Raum Thüringens auch mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms langfristig zu gewährleisten. Föritz ist von 2004 bis 2008 als Förderschwerpunkt der Dorferneuerung anerkannt. Bislang wurden 20 private Maßnahmen mit rund 70.000 Euro Fördermitteln bezuschusst. Mit diesen Mitteln erfolgten überwiegend Sanierungen an Wohn- und Nebengebäuden. Auch 16 kommunale Vorhaben mit mehr als 1,1 Millionen Euro Fördermitteln konnten bewilligt werden. V ERBUND VSWG Tagung zum Leben im Alter Themen wie generationsübergreifendes und altersgerechtes Wohnen sind für den Verband der Sächsischen Wohnungsgenossenschaften und seine Mitglieder nicht nur Aufgabe, sondern seit Längerem ein Prozess von sich präzisierenden Zielen und Erreichtem. Am 12. und 13. November widmeten sich der VSWG und seine Genossenschaften sowie der Kommunale Sozialverband Sachsen bei ihrer Tagung in Dresden der Problematik „Selbstbestimmtes Leben im Alter“. Auf der Agenda standen Vorträge, in denen über Erfahrungen, schon Umgesetztes und über die Zusammenarbeit – wie beispielsweise der Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG mit der AWO oder der Dresdner Wohnungsgenossenschaft Elim mit dem Sozialwerk – berichtet wurde. Hinzu kamen Themen wie die soziale Betreuung bzw. das Betreute Wohnen oder der Service für Ältere als soziokulturelles Engagement ihrer Genossenschaften. Dazu vermittelte die Wohnungsgenossenschaft „Glück auf“ aus Dresden Erfahrungen. Auch zur Nachbarschaftshilfe und zum Mehr-Generationen-Wohnen gab es, wie von der Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft, Zwischenresümees. „Es geht vor allem um das Beschreiben des Erreichten als Prozess, als steinigen Weg, als Suche nach Partnern zum Aufbau von Netzwerken, um diese Dienstleistungen anbieten zu können“, beschrieb Gert Köhler von der WOGETRA seinen Blickwinkel. Denn es ist sehr viel erreicht worden. Das kommt als „StadtRendite“, wie der VSWG-Verbandsratsvorsitzende Rainer Richter diesen Mehr-Wert für die Kommune begrifflich zusammenfasste, den Mitglieder-Mietern, aber auch Anwohnern im Wohngebiet zugute. Der Seniorenbeauftragte im Freistaat Sachsen, Stephan Pöhler, sprach in seinem Vortrag über „unsere Wünsche an Politik, Verwaltung und Wirtschaft“. Erst wenn sich diese Partner – zumindest gedanklich – als zu diesen Netzwerken gehörig begreifen, kann noch mehr (und das nachhaltiger) erreicht werden. wga Neu: Quarkkeulchenteig von der Friweika eG. Foto: wolf Ernährungswirtschaft „Sachsen genießen“ Mit „Sachsen genießen“ war im Oktober in Berlin eine Veranstaltung überschrieben, an der sich auch Genossenschaften wie die Friweika eG, die Kelterei „Göltzschtal“ Mylau eG und die Sächsische Winzergenossenschaft Meißen eG beteiligten. Veranstalter waren das SMUL und ein Nahrungsmittelwerk. Diese in Hotels, Restaurants und Kantinen stattgefundene Aktion machte mit Produkten aufmerksam, die speziell auf die Bedürfnisse und Ansprüche der Gemeinschaftsverpflegung ausgerichtet sind. Breite Angebotspalette und hohe Qualität weisen die sächsische Ernährungswirtschaft als leistungsfähigen Partner der Betriebe in der Gemeinschaftsverpflegung, die ein Zukunftsmarkt ist, aus. IGT Selbsthilfe im Fokus Im Oktober standen auf der XVI. Internationalen Genossenschaftswissenschaftlichen Tagung (IGT) an der Universität Köln Beiträge zum Thema genossenschaftliche Selbsthilfe im Fokus des Interesses. Das erfolgte aus der Sicht von drei Themenbereichen. Bei „Genossenschaften und Mittelstandsentwicklung“ ging es u. a. um Innovationen durch kooperative Organisation und die europäischen Rahmenbedingungen für Genossenschaften. „Genossenschaften und soziale Dienstleistungen“ befasste sich z. B. mit ordnungspolitischen Konzepten für Selbsthilfeformen und Lebenszyklen kooperativer Selbsthilfe. Das Thema „Genossenschaften und Entwicklungsförderung“ umfasste wegweisende Stichworte wie gesellschaftliche Entwicklungsförderung, mögliche Funktionen der Fremdförderung bei der Initiierung gemeinschaftlicher Selbsthilfe sowie kooperative Selbsthilfe bei der nachhaltigen Verbesserung der Lebensbedingungen. 11/2007 / P A R T N E R 39 Agra Baumgarten feierte 100. Kennen Sie Professor Oskar Baumgarten? Nein? Sie sollten ihn aber kennen, denn Baumgarten ist der „Agra-Vater“. Am 25. Oktober feierte er in Markkleeberg im Kreise ehemaliger Mitarbeiter seinen 100. Geburtstag. 1946 gründete Professor Oskar Baumgarten (vorn). Foto: LVZ/Kempner der Jubilar die Gartenschau, aus der sich Anfang der 50er-Jahre die Agra als Landwirtschaftsmesse entwickelte. Bis 1972 prägte Baumgarten die erfolgreiche grüne Schau, würdigte jüngst auch die „LVZ“ sein Lebenswerk (Abb.). Die Stadt Leipzig bot dem Agra-Gründer die Ehrenbürgerschaft an. „Klar, mach` ich“, sagte er verschmitzt. Pelletbranche Schwieriges Marktumfeld Die „Interpellets 2007“, Deutschlands größte Fachmesse für Holzpellets, sahen im Vormonat in Stuttgart 4 632 Besucher, rund sechs Prozent weniger als im Vorjahr. „Die Messe bekennt sich zur Internationalisierung des Marktes, die wir in den kommenden Jahren vorantreiben wollen. Als Spiegelbild der Pelletbranche spürte die ‚Interpellets’ dieses Jahr vor allem die Zurückhaltung der Handwerker“, sagte Projektleiter Horst Dufner. „Es gilt gerade in dieser Phase, den Endverbraucher von den zahlreichen Vorteilen der Pelletheizung zu überzeugen. Nur so gewinnt der Markt an neuer Dynamik.“ Die „Interpellets“ hat mit ihrem neuen Standort Neue Messe an Attraktivität gewonnen. 40 V E R B U N D / P ARTNER Center-Werbung GmbH Neues aus der Branche Der „Spiegel“ kann bei den IVW-Zahlen des 3. Quartals im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen (+ 0,2 Prozent auf 1,079 Millionen verkaufte Exemplare) und sich so vor „Stern“ (- 0,5 Prozent auf 1,01 Millionen) und „Focus“ (- 0,8 Prozent auf 0,73 Millionen) halten. Mit der aktuellen Auswertung liegen erstmals offizielle Zahlen zum Condé Nast-Titel „Vanity Fair“ vor, der auf 172.308 verkaufte Exemplare kommt. Bei den Programmzeitschriften liegt „TV 14“ mit 2,3 Millionen (- 3,6 Prozent) vor „TV Digital“ mit 1,82 Millionen (- 1,4 Prozent) und „TV Movie“ mit 1,79 Millionen (- 5 Prozent). Diese drei Titel zeigen schon an, wohin bei den Programmies der Trend im dritten Quartal geht: zu Verlusten. Insgesamt liegt die Sparte um 5,6 Prozent unter dem Vorjahreswert. In der Rubrik der überregionalen Tageszeitungen liegt „Bild“ mit 3,55 Millionen verkauften Exemplaren (- 4,5 Prozent) vor der „Süddeutschen Zeitung“ mit 431 421 (- 0,3 Prozent) und der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ mit 360 915 (- 0,5 Prozent). Die Kaufentscheidung am Zeitschriftenregal wird bewusster getroffen, so das Ergebnis der Burda-Offensive Käufermarktforschung. Demnach ist der Anteil an Nicht-Käufern gestiegen: Jeder vierte potenzielle Kunde verlässt den Shop ohne ein Magazin. Blieben die Kunden 2002 im Durchschnitt 3,3 Minuten am Regal stehen, sind es heute nur noch 2,6 Minuten. Auch die Zahl der Kurzentschlossenen sowie jener, die lieber im Netz surfen, statt zu kaufen, stieg an. Center-Werbung GmbH, Graurheindorfer Straße 149 a, 53117 Bonn, Tel.: (02 28) 9 14 49-0, Fax: (02 28) 9 14 49-99, E-Mail: [email protected], Internet: www.center-werbung.de Vorstand Matthias Weinhold in der Forellenanlage Weischlitz. Foto: „WIR“-Archiv Fischwirtschaft Begehrte Flossentiere Sachsens Binnenfischer haben am 3. Oktober den offiziellen Startschuss zur Eröffnung der diesjährigen Karpfensaison vollzogen. An 17 sächsischen Großteichen können Besucher bis November das Schauabfischen erleben, das traditionell mit Volksfesten verbunden ist. Sachsen verfügt mit 8 400 Hektar über Deutschlands zweitgrößte gewerblich genutzte Teichfläche. Die Karpfenteichwirtschaft ist von Großbetrieben geprägt. Für 50 Betriebe ist die Fischproduktion die Haupteinnahmequelle. Der Karpfen ist in Sachsen der bedeutendste Wirtschaftsfisch. 2006 wurden 2 200 Tonnen abgefischt. Jeder vierte Speisekarpfen, der in Deutschland gegessen wird, kommt aus Sachsen. Auch die Fischereigenossenschaft Plauen eG leistet einen wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit Frischfisch. In diesem Jahr werden in den Teichen und in der Forellenanlage Weischlitz (Abb.) 40 Tonnen Karpfen und 25 Tonnen Forellen produziert. Das Unternehmen, das 2008 sein 50-jähriges Bestehen feiert, erwirtschaftet einen Jahresumsatz von knapp einer Million Euro. Thüringen Nachhaltige Fischerei In Thüringen gelten derzeit rund 39 000 Fischereischeine. Etwa 21 800 Fischereischeininhaber sind in 318 Vereinen organisiert. In 75 Fischereibetrieben des Haupt- und Nebenerwerbs sowie in ca. 3 000 Klein- und Hobbybetrieben werden etwa 670 Tonnen Speisekarpfen und etwa 1 150 Tonnen Speiseforellen sowie die erforderlichen Besatzfische erzeugt. Darüber hinaus produzieren die Petrijünger 115 Tonnen sonstiger „Nebenfische“, z. B. Bachforelle, Saibling, Wels oder Zander. Kürzlich fand auf der Wartburg in Eisenach der Deutsche Fischereitag statt. Die Förderstrategie in Thüringen hilft, die Fischereiunternehmen auf eine bessere Basis zu stellen. 11/2007 R+V Mietkaution: Gewerbeobjekt Mietkautionen sind nicht nur bei privaten Mietern üblich. Auch Unternehmen müssen eine Kaution hinterlegen, wenn sie in ein Ladenlokal oder Gewerberäume anmieten. Wie der private Mieter ärgert sich der Firmenchef, wenn er dem Vermieter ein Sparbuch mit einigen Tausend Euro überlassen muss. Oft wird auch der Kreditrahmen mit einer Bürgschaft belastet. Die Folgen: Einschränkung des finanziellen Spielraums. Die R+V-Mietbürgschaft für Gewerbeobjekte wurde für kleine und mittelständische Unternehmen und speziell für Ladenbetreiber in Einkaufszentren konzipiert. Sie schont die Firmenkasse, erweitert die finanziellen Möglichkeiten. R+V bietet Mietbürgschaften bis 20.000 Euro in der Regel ohne Sicherheiten. Ab 20.000 Euro sind Sicherheiten in der Regel in Höhe von 40 Prozent der Bürgschaftssumme erforderlich. Beispiel: Bisherige Bankbürgschaft: 30.000 Euro, Avalzinsen bei der Bank p.a.: 600 Euro. Der Kreditrahmen wird um 30.000 Euro eingeschränkt. R+V Mietbürgschaft: 30.000 Euro, Prämie p.a.: 600 Euro. Sicherheit 40 Prozent: 12.000 Euro. Liquiditätsgewinn: 18.000 Euro. Ansprechpartner: R+V-Sonderbeauftragter Betreuer Ulrich Harzer, Ruf: (03 71) 27 88-2 30 bzw. (01 70) 5 44 43 11 und Geno- FIDUCIA Lob für Sicherheit Die FIDCUIA IT AG hat für eine Kampagne im Intranet den Silbernen Preis des Landes Baden-Württemberg für „herausragende Projekte der betrieblichen Sicherheit“ erhalten. Im Mittelpunkt stand ein interaktives IT-Wissensquiz mit Game-Show-Charakter. Begleitet wurde das von internen Kommunikationsmaßnahmen wie täglichem Sicherheitsnewsletter und Kurzfilmen, in deren Fokus Mitarbeiter standen. V ERBUND / P ARTNER / T ERMINE / I M P R E S S U M 41 Impressum „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“, 17. Jahrgang. Herausgeber: Genossenschaftliche Presse aus Mitteldeutschland GmbH im Auftrag von Mitteldeutscher Genossenschaftsverband (Raiffeisen/Schulze-Delitzsch) e. V., Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. und Konsumverband eG, Berlin. SMUL Umweltpreis 2008 ruft Das Sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hat zum Sächsischen Umweltpreis 2008 aufgerufen. Gesucht werden kreative, zukunftsorientierte und wirtschaftliche Lösungen, die die Umwelt entlasten, die Ressourcen schonen oder den Naturschutz voranbringen. Der Preis ist mit insgesamt 55.000 Euro dotiert und kann zwischen mehreren Preisträgern aufgeteilt werden. Über die Vergabe der Preise entscheidet das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium auf Vorschlag einer Jury. Bewerbungen sind bis zum 31. Januar 2008 an das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft, Referat 22, Archivstraße 1, 01097 Dresden unter dem Stichwort „Sächsischer Umweltpreis 2008“ zu richten. Formulare sowie weitere Informationen sind abrufbar im Internet unter www.smul.sachsen.de/umweltpreis. Ein Flyer kann beim Broschürenversand der Staatsregierung unter (03 51) 2 10 36 71 kostenlos angefordert werden. Termine MGV: 13.11.2007 19.11.2007 20.11.2007 22.11.2007 23.11.2007 28.-30.11.07 04.12.2007 04.12.2007 20.12.2007 Ebenfalls sehenswert: Beerendorf im Landkreis Delitzsch. Foto: „WIR“-Archiv Bundeswettbewerb Schönste Dörfer gekürt Thüringer und sächsische Dörfer waren beim 22. Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ erfolgreich. Der Ortsteil Rieth der Gemeinde Hellingen aus dem Landkreis Hildburghausen erhielt sogar die Goldplakette für das große bürgerschaftliche Engagement im ländliche Raum. Neckeroda (Ortsteil der Stadt Blankenburg) aus dem Landkreis Weimarer Land, bekannt durch die Tradition des Färbens, wurde mit Bronze geehrt. In Sachsen freuten sich die Bürger aus Nebelschütz im Landkreis Kamenz (Silber) und Niederalbertsdorf im Zwickauer Land (Bronze) über die Auszeichnung. Nebelschütz überzeugte u. a. durch die Vielfalt der Aktivitäten und die Bemühungen um die Entwicklung der Krabat-Region. Niederalbertsdorf wartet mit einem homogenen Ortsbild auf, das nicht zuletzt prächtige Drei- und Vierseithöfe prägen. 28.11.2007 30.11.2007 Vorstandstagung Agrargenossenschaften, Nossen Vorstandstagung Agrargenossenschaften, Erfurt Genossenschaftlicher Baustofftag, Eisenberg Delitzscher Gespräch, Delitzsch Vorstandstagung Agrargenossenschaften, Chemnitz Fachausschuss Agrargenossenschaften MGV, Berlin Fachausschuss Gewerbliche Genossenschaften, Chemnitz Fachausschuss Raiffeisen Handelsgenossenschaften, Chemnitz Verbandsratssitzung, Chemnitz 12.-13.12.07 Dresden Fachausschuss Multimedia, Leipzig 113. Verbandsratssitzung, Bad Elster Koordinierungsberatung der FA-Vorsitzenden, Gröditz Bezugspreis: Für Verbändemitglieder gelten die Regelungen des jeweiligen Herausgeber verbandes; Nichtmitglieder bzw. Einzelnummer 2,50 € (jährlich 30,00), zuzüglich Versandgebühren und Mehrwertsteuer. Bankverbindung Konto-Nr. 300 446 744, Volksbank Chemnitz eG, BLZ 870 962 14. Erscheinungsweise: monatlich. Namentlich gezeichnete Wortbeiträge geben nicht in jedem Fall die Meinung der Herausgeber bzw. der Redaktion wieder. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion. Redaktion: „WIR. Das Genossenschaftsblatt aus Mitteldeutschland“, Helbersdorfer Straße 46 – 48, 09120 Chemnitz; Ruf: (03 71) 27 88-1 61, Fax: (03 71) 27 88-1 69, E-Mail: [email protected]. Verantwortliche Redakteure: Dr. Wolfgang Allert (wga) und Diethart Schall (dsc). Anzeigen: über Center-Werbung GmbH, Graurheindorfer Straße 149a, 53117 Bonn, Ruf: (02 28) 9 14 49 11, E-Mail: [email protected]. Anzeigenschluss: 10. des Vormonats. Druckunterlagenschluss: 18. des Vormonats. Satz: Presse-Service-Team, Chemnitz. Druck: Raiffeisendruckerei GmbH, Niederbieberer Straße 124, 56567 Neuwied, Ruf: (0 26 31) 5 06-1 39, Fax: (0 26 31) 5 06-1 32, E-Mail: [email protected]. ISSN 1613-2165 Redaktionsschluss: 26. Oktober 2007 22.11.2007 27.11.2007 Konsumverband: Bis 31.01.2008 Ausstellung: Lina Andrea Dippel „evolution“, gewebte Bilder, Neue Kauffahrtei Chemnitz Bildungsmaßnahmen 20.11.2007 10.12.2007 29.11.2007 06.12.2007 10.-11.12.2007 MGV: 13.11.2007 29.11.2007 Erfolgreich Verkaufen im Außendienst, Chemnitz Aktuelle Fragen des Vertragsund Handelsrechts, Chemnitz Teamführung und Teamprozesse, Chemnitz 12.12.2007 19.12.2007 20.12.2007 VSWG: 27.11.2007 28.11.2007 VSWG: Arbeitskreis Genossenschaftsrecht, Dresden Fachausschuss Marketing, 14.11.2007 20.11.2007 Betriebswirtschaft für Aufsichtsräte, Modul 1, Dresden Betriebswirtschaft für 11/2007 Aufsichtsräte, Modul 2, Dresden Trinkwasserqualität und die hygienischen Anforderungen an die Planung, Ausführung und Betrieb von Trinkwasseranlagen Betriebswirtschaft für Aufsichtsräte aus Wohnungsgenossenschaften, Modul 3, Dresden Grundlagen Arbeitsrecht, Dresden Steuern zum Jahresende, Dresden Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007, Dresden Von Verkäufern lernen – Verhandlungstechniken für Vermieter, Dresden Stolperstellen der Korrespondenz – korrekt schreiben, Dresden Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007, Dresden Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2007, Dresden Konsumverband: 11.-12.12.07 Fachseminar „Jahresabschluss 2006“, Berghotel Oberhof 42 P E R S O N A L I E N Die Vorstände gratulieren Ehrenmedaille des MGV Dr. Lutz Goepel (Foto), Europaabgeordneter der CDU für Sachsen, aus Anlass seines 65. Geburtstages. „Aufgrund Ihres hohen Engagements und Ihrer Fachkompetenz erwarben Sie sich weit über die Grenzen Sachsens hinaus Achtung und Wertschätzung“, so der Vorstand des MGV. Ehrennadel in Silber des VSWG Siegfried Franzke, Vorstandsmitglied der Wohnungsgenossenschaft „Neue Zeit“ eG, Grünhainichen. Werner Gertler, Mitglied der LebensRäume Hoyerswerda eG. 65. Geburtstag Bernd Fritzsch, Vorstandsvorsitzender der Genossenschaft der Blitzschutzbau Zwickau eG. 60. Geburtstag Dieter Aberth, Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Ballhausen eG. Marlies Grünzig, Referentin für Steuern beim MGV. Jutta Heinrich, Vorstandsvorsitzende der „Modefriseur“ eG, Dresden. Gert Köhler, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Transport eG Leipzig. Evelin Lehne, Vorstandsmitglied der Agrargenossenschaft Mockzig eG. Elvira Reich, Vorstandsmitglied der Coiffeur Modelinie eG, Dresden. Christa Zeh, Aufsichtsratsvorsitzende der Agrargenossenschaft eG Großzöbern. 50. Geburtstag Elke Bormann, Aufsichtsratsvorsitzende der Chemnitzer Blumenring eG. Thomas Klapper, Vorstandsmitglied der Ökohof Bernsdorf eG. Doris Klingebiel, Vorstandsmitglied Agrarunternehmen Schernberg/Himmelsberg eG. Christine Naumann, Vorstandsmitglied der Landwirtschaftsgenossenschaft eG Ottendorf/Krumbach. Roland Scherzer-Heidenberger, Vorstandsvorsitzender der Kunst- und Gewerbe Genossenschaft Feinkost eG, Leipzig. Gerhard Stolle, Vorstand der Wohnungsbau-Genossenschaft eG „Frohe Zukunft“, Schirgiswalde. Jubiläum energie bautzen eG, 45-jähriges Bestehen am 10. Oktober 2007. ELG Baustoffhandel Calau eG, 50jähriges Bestehen am 2. Dezember 2007. ELG Malerhandwerk Plauen eG, 90jähriges Bestehen am 7. Dezember 2007. Personalien Ehrung für Karl Schmitz Karl Schmitz, DRV-Abteilungsleiter für Obst-, Gemüse-, Gartenbau- und Weinwirtschaft sowie BVEO-Geschäftsführer, erhielt aus Anlass seines 60. Geburtstages die Raiffeisennadel in Gold. Zimpelmann verabschiedet Dr. h. c. Uwe Zimpelmann, Sprecher des Vorstandes der Landwirtschaftlichen Rentenbank, Frankfurt/M., trat am 30. September 2007 in den Ruhestand. Der Vorstand der Rentenbank setzt sich seit 1. Oktober aus Dr. Marcus Dahmen, Hans Bernhardt, HansJürgen Ploog und Dr. Horst Reinhardt zusammen. Neue Ressortchefs Frank Hurtmanns (Bereiche Baumanagement, Immobilien und Versicherung) und Roland Schuler (Koordination der Region Württemberg) heißen im Zuge des Weggangs von Vorstandsmitglied Günther Hönnige die neuen Ressortverantwortlichen in der BayWa. Hermes-Medaille verliehen Frank Rentzsch (im Foto links, mit DBV-Präsident Gerd Sonnleitner), langjähriger Präsident des Landesbauernverbandes Sachsen, DBV-Vizepräsident und geschäftsführender Vorstand der Vorgebirgsmilch- und Schlachtvieh-Genossenschaft Rippien, wurde vom DBV mit der Andreas-Hermes-Medaille in Gold geehrt. In BVR-Vorstand berufen Uwe Fröhlich (Foto) tritt Anfang 2008 in den Vorstand des BVR ein. Er wird die Bereiche Markt, IT-Verbund, Produktkoordination, Zahlungsverkehr, Betriebswirtschaft, Banksteuerung, Personalentwicklung sowie die Fachratsarbeit verantworten. Als Vorsitzender wiedergewählt Dietmar Berger, Präsident des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes, ist zum Vorsitzenden des Fachausschusses Agrargenossenschaften des Deutschen Raiffeisenverbandes für die Periode 2007 bis 2012 wiedergewählt worden. Bernd Riedel DGRV: Neue Gremien Erwin Kuhn, Präsident des Württembergischen Genossenschaftsverbandes, ist bei der Neukonstituierung des Verbandsrates des DGRV als Vorsitzender bestätigt worden. Gewählt wurden zudem die Mitglieder des Verwaltungsrates, der künftig als Aufsichtsorgan des Verbandes an Stelle des bisherigen Präsidiums fungieren wird. Damit ist die Satzungsreform beim DGRV abgeschlossen. 11/2007 Nachruf Wir erhielten die Nachricht, dass am 7. Oktober 2007 nach schwerer Krankheit viel zu früh im Alter von 61 Jahren verstorben ist. Bernd Riedel, langjähriger Vorsitzender des Regionalbauernverbandes Muldentalkreis, arbeitete auch engagiert im Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Grimma eG. Bleibende Verdienste erwarb er sich als verbandsübergreifender Interessenvertreter des bäuerlichen Berufsstandes und der Region. 2006 erst hatte der MGV sein erfolgreiches Wirken mit der Verleihung der Raiffeisen-Ehrennadel in Silber des DRV gewürdigt. Wir werden Bernd Riedel, der Frau und zwei Söhne hinterlässt, nicht vergessen. Vorstand des Mitteldeutschen Genossenschaftsverbandes Anzeige DG Hyp Anzeige BSH