Rudigier - Textilzeitung
Transcription
Rudigier - Textilzeitung
p.b.b., gz 02z032321m, nicht retournieren, 68. jahrgang, 22. MAI 2014 10/14 Rudigier: Globaler Luxus KUNDENANSPRACHE 3.0 © Rena Lange IMMER NÄHER AM KUNDEN JOSEPHINE CUP B – I ROSA FAIA ANITA Dr. Helbig GmbH · Tel. +43 5372 6970-0 · E-Mail: [email protected] w ww.ROSAFAIA.com inhalt 18 25 30 24 © 08: Textilwirtschaft, 12: Oui, 16: Rena Lange, 18: Anna Rauchenberger, 25: Magdalena Adriane, 30: Curvy is sexy business 04 einkaufszentren trotzen online-boom 06 bestseller ist top arbeitgeber kongress 08 mut zum unkonventionellen interview 10 intersport besetzt neue standorte interview 12 der markt ist eine fleischfressende pflanze marken 16 little »LVMH« it&logistik 18 der mensch macht die magie Zwischen Masse und Klasse 16 anlassmode DOB 25 couture statt massenware Anlassmode Haka 28 bräutigam in blau & barock plus sizes 30 groSS im geschäft big sizes 32 moderegeln ignorieren mode aktuell 34 fashionaward geht nach kroatien society 38 laufsteg in den alpen Die Mode hat gegenwärtig zwei Probleme und beide haben es in sich: ZU WENIG Kunden, aber ZU VIEL Ware. Gerade die ersten Maiwochen haben es deutlich gezeigt: Immer weniger Kunden sind in den Läden unterwegs, gerade jetzt, da die Hauptverkaufszeit für die Sommer themen wäre. Da erstaunt es wenig, dass auch viel zu viel Ware in den Läden hängt – wo, bitte soll die denn hin? Dabei geht es nicht nur um die Warendichte in den einzelnen Stores. Sondern vielmehr auch darum, dass der Markt zu eng besetzt ist. Die Vermassung der Mode, einstmals als Heils bringer und Symbol der Demokratisierung gefeiert (ganz nach dem Motto: Auch um 20 € kann man sich toll einkleiden, Primark und Co. sei Dank), erweist sich als totale Falle. Wenn Mode überall ist, ist sie letztlich nirgendwo. Begehrlich wollte man sie machen, die Mode, heute rangiert sie leider allzu weit hinter anderen Konsum- und Lebenswünschen. Gut, die Kunden kann man vielleicht wieder zurückholen. Indem man Mode als Happening inszeniert, Beratung optimiert, tolle Labels einsteuert, viel Drumherum macht … gegen die Vermassung wird es so gut wie keine Lösung geben, das regelt allein der Markt. Der, von dem Oui-Chef Alon Junger im TZ-Interview sagt, er sei eine fleischfressende Pflanze. Verschlingt Marken und Händler – und keiner merkt’s. Immerhin: Es rafft nicht immer nur die Kleinen hin. Manchmal erwischt es auch die Großen! VON BRIGITTE PFEIFER-MEDLIN © Breneis 12 editorial 08 TZ 10 2014 3 © Picturedesk business news La Hong ist insolvent D ie Nhut La Hong Design GmbH ist insolvent und wird geschlossen. Der Promischneider La Hong war selbst nicht am Unternehmen beteiligt, teilte sich jedoch die Geschäfts führung mit der Kärntner Unternehmerin Daliborka Oleschko, die 90 % am Unternehmen hält. Die restlichen 10 % besitzt Eva Prader. Betroffen sind sieben Mitarbeiter und 35 Gläubiger. Als Insolvenzursachen werden ein Brand im Atelier in der Wiener Kärntner Straße, ein Wasserschaden im Übergangs lokal sowie die darauf folgenden Streitigkeiten mit der Versicherung über den Schaden in der Höhe von mehr als 1,2 Mio. € angegeben. Das Einzelunternehmen des austrovietnamesischen Modeschöpfers, über das Nhut La Hong ebenfalls tätig ist, ist von der Insolvenz nicht betroffen. Als Einzelunternehmer will er auch weitermachen. HANDEL: Neuer Geschäftsführer für Zillertaler Trachtenwelt W ie Eigentümer Thomas Dims gegenüber der Textil Zeitung bestä tigt, übernimmt Heinz Stiastny ab 1. Juni die Geschäftsführung der in Schlitters im Zillertal angesiedelten Handelskette Zillertaler Trachtenwelt. An der Seite Dims ist er für die Expansion der Trachten moden vor allem im Osten Österreichs zuständig. Dims’ Unternehmen zählt mit einem Jahresumsatz von rund 30 Mio. € zu den Marktführern in der Trachtenbekleidungsbranche. Mit momentan 35 Filialen in Öster reich stehen die Zeichen weiterhin auf Wachstum. Am 12. Juni wird in Wien-Stammersdorf, Brünner Straße 330, eine weitere Filiale eröffnet. Heinz Stiastny, derzeit Geschäftsführer der ÖBB-Postbus GmbH und selbst überzeugter Trachtenträger, wird somit seinem Wunsch, wieder in die Privatwirtschaft zurückzukehren, gerecht. Der Society-erprobte Networker (im Bild mit Missy May und Adriana Stich-Zartl) ist u. a. für die Produktdiversifizierung zuständig. Rechtzeitig zur Fußball-WM will das Unternehmen mit einer originellen Trachteninnovation, passend zum Thema Sport, Lifestyle und Bequemlichkeit, aufhorchen lassen. top NEWS Einkaufszentren trotzen OnlineBoom © Auhof center Zara zieht ins Auhof center D ie Modekette Zara wird ab Herbst 2.535 m² im Erd- und Obergeschoß des Auhof Centers in Wien-Hütteldorf anmieten und damit die Modekompetenz des Centers deutlich erhöhen. Derzeit wird das Auhof Center um etwa 11.000 m² auf rund 47.000 m² vermietbare Fläche (inkl. Entertainment und Sport) erweitert und wird dadurch nach dem Donau Zentrum zum zweitgrößten Shoppingcenter Wiens. In Summe werden im Herbst 20 neue Shops eröffnen, die Verwertung läuft laut EHL Immobilien »ausgezeichnet«. Auch die Verhandlungen mit weiteren renommierten Einzelhändlern, insbesondere aus der Modebranche, seien bereits weit fortgeschritten. 4 TZ 10 2014 uch wenn die exakten Zahlen ausein andergehen, ist eines unbestritten: Der Anteil des Onlinehandels am gesamten Einzelhandel wächst. Doch auf wessen Kosten? Die Beratungsgesellschaft Stand ort + Markt hat nun gemeinsam mit dem Immobilienvermittler Re/Max eine neue Prognose vorgelegt. Demnach wird dem Distanzhandel zwischen 2010 und 2020 eine Verdoppelung des Marktanteils von 10 % auf 20 % vorhergesagt. Ein Großteil dieses Wachstums geht dabei zulasten der Innenstädte: Sie verlieren laut den Experten 6 % ihres Marktanteils und wer den 2020 nur noch bei 24 % des Kaufkraft volumens halten. Doch auch die Gewinner der letzten Jahre, die Fachmarktzentren, finden sich auf der Verliererseite: Ihr Markt anteil geht von 19 % (2010) auf 15 % (2020) zurück. E ntkoppelt von der Entwicklung scheinen hingegen die Einkaufszentren: Sie können ihren Marktanteil um drei Pro zentpunkte auf 27 % steigern. Betroffen sind vor allem Klein- und Kleinststädte, während in den größeren Städten laut den Experten eine Renaissance zu erleben ist. © SES/Mariandl A business news hat kein Leibl mehr © Picturedesk EYBL itarbeiter – nahezu 1.900 waren es zuletzt – offiziell informiert. Die M OÖN waren es dann auch, die den Totalrückzug der Gründerfamilie als Erste publik machten. Bereits seit geraumer Zeit läuft in den EyblGeschäften ein Abverkauf. Die Shops von Sports Experts sind bereits zum größten Teil mit Eigenmarken von Sports Direct bestückt, teils mit Preisauszeichnung in Britischen Pfund. Das Sortiment besteht großteils aus Textilien und Schuhen, beratungsintensive, aber am österreichischen Markt äußerst wichtige Artikel wie Ski, Fahrräder und Bergausrüstung führt Sports Direct nicht. »Sicherlich wird im Sortiment noch der eine oder andere traditionsreiche Aspekt bestehen bleiben, aber dieses Unternehmen wird sich von Grund auf erneuern«, skizziert Mike W eccardt den neuen Weg. Er hoffe, dass Kunden und Partner den Sporthändler »auf diesem neuen Weg begleiten«. Schließlich würden letztere entscheiden, ob es für das Konzept eine erfolgreiche Zukunft gebe. Für viele heimische Hersteller und Großhändler war Eybl bisher der wichtigste Kunde. Lieferanten berichten von einem personellen Aderlass im Unternehmen, langjährige Ansprechpartner sowohl im Einkauf als auch im Vertrieb sind nicht mehr zu sprechen. Überraschend wurde Mitte April auch der Eybl-Onlineshop abgedreht. Auch über das Aus für den Onlineshop wurden die zwölf zuständigen Mitarbeiter nicht vorab informiert, berichteten die OÖN. Der Aktienkurs von Sports Direct hat sich in den letzten zwölf Monaten übrigens verdoppelt. Besonders, weil das Auslandsgeschäft so erfolgreich laufe, heißt es in britischen Medien. D ie Geschichte des Familienunternehmens Sport Eybl ist zu Ende erzählt. »Mit dem Rückzug der Gründerfamilie wird auch der Name Eybl in naher Zukunft als Branding von den Filialen verschwinden«, kündigt nun Geschäftsführer Mike Weccardt in einem schriftlichen Statement an. In einer ersten Welle werden ab sofort sieben Filialen von Sports Experts sowie der Eybl-Store in der PlusCity bei Linz auf das neue Konzept des britischen Sportdiskonters Sports Direct umgestellt, die weiteren Standorte sollen folgen. Noch vor einem Jahr hatte das ganz anders geklungen: »Zurück zu alter Stärke« wurde im Mai 2013 als Losung ausgegeben, als die Familie Eybl damals 51 % ihrer Sporthandelsgruppe an das britische Unternehmen verkaufte. Insider waren schon damals skeptisch. Schließlich setzt der britische Konzern, mit 2,4 Mrd. € Umsatz und europaweit 500 Standorten eine Großmacht, auf billige Eigenmarken, wenig Beratung und straffes Management. Doch vorerst wurde rundum versichert, alles bleibe beim Alten, mehr noch: Das Profil von Eybl als »Premium-Sporthändler« solle sogar noch gestärkt werden. Als »Zeichen der Kontinuität« zog mit Catrin Aschenwald-Eybl nach langen Jahren erstmals wieder ein Mitglied der Eigentümerfamilie in die Geschäftsführung ein. Kein Wunder, dass die Spekulationen über das Verschwinden der Marke Eybl spätestens Anfang März wieder Auftrieb erhielten, als Aschenwald-Eybl ihre Geschäftsführung ohne Angabe von Gründen zurücklegte. Dann ging es Schlag auf Schlag: Per Anfang April übte Sports Direct das eingeräumte Vorkaufsrecht aus und erwarb die restlichen 49 % der Firmenanteile am heimischen Marktführer im Bereich Sportartikel. Zur Verwunderung von Branchenbeobachtern hatten zuerst weder die Familie noch das Unternehmen selbst den Wechsel in der Eigentümerstruktur kommuniziert. Laut den über das Welser Unternehmen traditionell gut informierten Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) wurden nicht einmal die Brandboxx Salzburg Messetermine 2. HJ 2014 22. – 23. 07. HOT 1 Tracht & Country Premiere 03. – 05. 08. Fashion Premiere Dessous & Bademoden Salon 06. – 08. 08. Powerwoche Salzburg 11. – 12. 08. HOT 2 brandboxx.at | hot1.at fashion-premiere.at | dessous-salon.at TZ 10 2014 5 © Picturedesk Zalando: Wachstum verlangsamt sich Testklub: Erstes Quartal endet mit Minus D er Modehandel musste im März ein Umsatzminus von nominell 2,5 % (real: −1,7 %) hinnehmen. Nach einem zaghaften Jänner (−0,4 %) und einem guten Februar (+2,9 %) endete das Quartal damit mit einer negativen Note. Die Rahmen bedingungen waren v. a. durch die frühlingshaften Temperaturen durchaus positiv, der späte Ostertermin wirkte hingegen eher negativ auf das Geschäft. In Summe schloss der Modehandel das erste Quartal mit einem Pari (nominell: −0,2 %; real: +0,9 %) ab. Damit lag die Branche nicht weit vom Ergebnis des Einzelhandels insgesamt (nominell: +0,1 %; real −1,0 %) entfernt. Enttäuschend sind diese Zahlen insofern, als auch die Vorlage aus dem Vorjahr schlecht war. Schließlich hatte der Modehandel das Winterquartal 2013 mit einem Minus von 3,9 % abge schlossen. Der Schuhhandel beispielsweise konnte das schlechte Vorjahres geschäft (−6,4 %) hingegen mit einem Plus von 5,2 % beinahe kompensieren. Am besten schnitt heuer der Bau- und Heimwerkerbedarf ab (+7,6 %), der sich ebenso über das warme Wetter freuen durfte, wie er im Vorjahreszeitraum unter dem langen Winter zu leiden hatte (erstes Quartal 2013: −9,2 %). Besonders schlimm hat es in diesem Jahr hingegen den Sportartikelhandel erwischt, dem die Winterumsätze unter der Frühlingssonne weggeschmolzen sind (−4,8 %). Kauffaul zeigten sich im März v. a. die Männer. HAKA-Spezialisten schlossen den Monat durchschnittlich mit −2,9 % ab, während DOB-Spezialisten ein Plus von 2,6 % erzielen konnten. Vollsortimentsanbieter lagen mit −2,1 % ebenfalls deutlich hinter dem Vorjahr. Regional betrachtet lief es im Westen am zähesten (−4,1 %), während das Minus im Osten des Landes nur 1,2 % betrug. Für das restliche Jahr sieht das WIFO indessen etwas bessere Vorzeichen: In der jüngsten Prognose von Ende März gegen die Wirtschaftsforscher für das Gesamtjahr 2014 von einem realen Wachstum im Handel von 1,3 % aus. J e höher das Niveau, umso geringer werden die Wachs tumsraten: Diesem Gesetz kann sich auch der OnlineModehändler Zalando nicht entziehen. Dabei sind die Zahlen, die das Berliner Unternehmen nun für das erste Quartal 2014 vorlegte, immer noch schwer beeindruckend: In nur drei Monaten konnte der Onlineriese 501 Mio. € umsetzen – fast so viel wie im gesamten Jahr 2011. Doch während sich der Umsatz von 2011 auf 2012 verdoppelt hatte und von 2012 auf 2013 noch um 52 % zulegte, betrug die Wachs tumsrate heuer nur noch 35 % (im deutschsprachigen Markt: +27 % auf 284 Mio. €). Und noch etwas zeigt die Grenzen des Wachstums auf: Die Zahl der aktiven Kunden stieg in den letzten zwölf Monaten um 35 %. Der heurige Mehrumsatz wurde somit fast zur Gänze mit neuen Kunden erzielt, während der Umsatz pro Kunde genau gleich blieb. Auch die hohe Retourenquote konnte nicht gesenkt werden. »Erheblich verbessert« habe sich die EBIT-Marge, teilt Zalando mit. Die Kennzahl liege jedoch nach wie vor im negativen Bereich. Wie hoch der Verlust ausgefallen ist, wird nicht verraten. Im Kalenderjahr 2013 schrieb das Unternehmen bei einem Umsatz von 1,76 Mrd. € 120 Mio. € Verlust. Man werde die operative Gewinnschwelle auch heuer »wahrscheinlich nicht ganz erreichen«, stellte Vorstand Rubin Ritter klar, der auch für 2015 keine Breakeven-Garantie abgeben wollte. Medienberichten zufolge ist für das dritte Quartal ein Börsengang geplant, das Unternehmen will das jedoch nicht bestätigen. Bestseller ist Top Arbeitgeber estseller Österreich hatte heuer erstmals am branchenübergreifenden »Great Place to Work«-Wettbewerb teilgenommen und es auf Anhieb unter die heimischen top acht Betriebe in der Kategorie 251 bis 500 Mitarbeiter geschafft. Die Jury evaluierte die anonymen Angaben einer Mitarbeiterbefragung sowie einen umfassenden internen Bericht zum Unternehmen. »Das Ergebnis macht uns nicht nur sehr stolz, sondern hebt uns auch als attraktiven Arbeitgeber hervor«, freut sich Alexander Korosec, Country Manager für Österreich und CEE. »Wir übermitteln potenziellen Arbeitnehmern, dass unser Leitsatz »One world, one philosophy, one family« auch tatsächlich in Form einer freundlichen und familiä ren Arbeitsatmosphäre gelebt wird.« 6 TZ 10 2014 © Zalando B business news short cuts +++RENÉ LEZARD WÄCHST LEICHT+++ Die Premiummarke René Lezard konnte ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) geringfügig auf 52,5 Mio. € steigern. Das vorläufige operative Ergebnis EBIT bewegt sich ebenfalls leicht im positiven Bereich, das Jahresergebnis liegt im negativen Bereich und unter dem Niveau des Vorjahres. Heinz Hackl, Sprecher der Geschäfts führung, sieht »noch erhebliches Potenzial für profitables Wachstum«. +++DOLCE UND GABBANA ZU HAFT VERURTEILT+++ Die beiden Mailänder Modeschöpfer Stefano Gabbana und Domenico Dolce sind wegen Steuerhinterziehung von einem Berufungsgericht in Mailand zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Das erstinstanzliche Urteil lautete auf 20 Monate. Nun wollen die beiden Designer abermals berufen und damit vor das Höchstgericht ziehen. +++WIENER INNENSTADT GEHT ONLINE+++ Einige Traditionshändler in der Wiener Innenstadt haben sich zusammengeschlossen und gemeinsam einen Onlineshop gegründet. Marken wie Augarten, Lobmeyr, Huber & Lerner, Zur Schwäbischen Jungfrau und Schullin sind ab sofort auf dem Webportal www.boulesse.com mit einem gemeinsamen Onlineshop zu finden. Hinter dem Projekt steht als Geschäfts führerin Beatrice Tourou. +++CALZEDONIA MIT REKORDUMSATZ+++ Die italienische Wäschehandelsgruppe Calzedonia, zu der auch die Marken Intimissimi und Tezenis gehören, hat 2013 ihren Umsatz um 11 % auf 1,6 Mrd. € gesteigert. Der Gewinn ist jedoch von 137 auf 112 Mio. € zurückgegangen. Die Marke Calzedonia steht für 548 Mio. € Umsatz (+13 %), Intimissimi ist mit 522 Mio. € (+9 %) fast gleich groß, Tezenis liegt bereits bei 443 Mio. € (+11 %). Umdasch Group wächst, aber Shopfitting verliert Ü ber das zweitbeste Umsatzergebnis in der 150-jährigen Geschichte darf sich die Umdasch Group 2013 freuen. Verantwortlich dafür ist die Konzerntochter Doka Group, denn das Beton-Schalungsunternehmen erwirtschaftete 911 Mio. € des gesamten Konzernumsatzes, der sich auf 1,092 Mrd. € beläuft, was einem Plus von 7 % gegenüber 2012 entspricht. Zu verdanken ist das vor allem den wachsenden Overseas-Märkten (+15,7 %) sowie den Regionen Zentral- und Westeuropa (+5,4 % und +2 %). Negativ entwickelte sich dagegen die Ladenbau-Tochter Shop fitting Group. Der Umsatz brach um 13,8 % von 210 Mio. € in 2012 auf 181 Mio. € im Jahr 2013 ein. Das drückte auch den Konzernumsatz und ließ nur ein Gesamtumsatzplus von 3,1 % übrig. Der Betriebserfolg stieg um 1 Mio. auf gesamt 74 Mio. €. Verantwortlich für den Shopfitting- Einbruch sind laut Vorstand Andreas Ludwig die stagnierende Entwicklung des Handels und die dadurch verhaltenen Investitionen. So betrug der Umsatzrückgang allein in Deutschland, das knapp ein Drittel des Geschäftes ausmacht, ganze 25,7 %. Die Shopfitting befindet sich derzeit in einem Umstrukturierungsprozess. Ein großer Schritt war die Unterteilung der Divisionen nach Kompetenzen statt wie bisher nach Regionen in vier Einheiten: Fashion & Lifestyle, Food & Care, Premium & Travel Retail sowie ViBiz. Da die Restrukturierung noch nicht abgeschlossen ist, rechnet man auch für 2014 noch nicht mit einer Rückkehr in die Gewinnzone. Für Schlagzeilen sorgte zuletzt auch die Ankündigung, dass die Doka Group mit Juli 800 bis 1.000 Fertigungsmitarbeiter in Kurzarbeit schickt. Ursache dafür sei die unregelmäßige Auslastung der Produktion. @@@dieser mann bewegt@@@ @@@70 millionen pakete in über@@@ @@@200 länder pro jahr.@@@ @@@HELMUT ZAUFALL, LOGISTIK TEAM@@@ Wer so viel leistet und immer sein Bestes gibt, darf stolz darauf sein, als Nr. 1 zu gelten. Rund um die Uhr sorgen wir dafür, dass Pakete aus aller Welt schnell, pünktlich und sicher ihr Ziel erreichen. Nutzen auch Sie die vielen Vorteile des stärksten Logistikpartners! Nähere Infos unter post.at/logistik-team Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. kongress Andreas Lorch, Breuninger-Chef Willy Oergel und Stefan Herzog Mut zum Unkonventionellen Beim Forum der TextilWirtschaft in Heidelberg und Schwetzingen wurden auch heuer wieder die Branchen-»Oscars« vergeben. Die vier Preisträger eint zweierlei: unternehmerischer Mut – und ökonomischer Erfolg. E s ist der mit Abstand größte und wichtigste Branchentreff Deutschlands abseits des Messekarussells: die Verleihung der Forum-Preise der TextilWirtschaft in Heidelberg und der folgende Kongresstag im Schloss Schwetzingen, der diesmal unter dem Motto »Fashion Forward: Neue Kunden, neue Wege im Modebusiness« stand. 600 Gäste verfolgten gespannt die Urteile der 13-köpfigen Fachjury – besetzt mit Topmanagern der Bekleidungsbranche. Vier ganz unterschiedliche Unternehmen sind es, die laut Jury »das Bild der Branche maßgeblich geprägt und neu gezeichnet haben«. Allen ist gemeinsam: Sie hatten unkonventionelle, neue Ideen, ließen sich durch Widerstände nicht entmutigen – und können heute die Lorbeeren für ihren unternehmerischen Mut ernten. Wolfgang Klinder etwa hat es mit seiner Munich Fabric Start und mit riesigem persönlichem Engagement geschafft, in Deutschland als unabhängiger Messe veranstalter wieder eine Stoffmesse zu etablieren, die auf Augenhöhe mit der Première Vision in Paris und der Milano Unica steht. 950 Aussteller aus 33 Ländern präsentierten zuletzt vor gut 20.000 Besuchern ihre Kollektionen. 8 TZ 10 2014 Alle bilder © Textilwirtschaft kongress So freuen sich Sieger: Wolfgang und Sebastian Klinder Palle Stenberg (links) bekam die Glückwünsche von Dietmar Senft. David Schneider (links) gehört zu den Gründern von Zalando, hier mit Stefan Puriss aus der Jury. Das zeigt, dass die Plattform aus dem Stoffgeschäft heute nicht mehr wegzudenken ist. In der Kategorie »Online« hieß der Sieger Zalando. Überraschend daran nur, dass das Berliner Unternehmen den Preis nicht schon in einem der Vorjahre entgegennehmen durfte. Schließlich gibt es wohl »kein Unternehmen, das die Branche in den letzten Jahren so beeinflusst hat«, wie es Stefan Puriss in seiner Laudatio formulierte. Die Grundidee von Zalando, so Puriss, war es, »die Umkleidekabine ins Wohnzimmer zu verlegen«. Der Umsatz lag im fünften Jahr nach Gründung bei 1,8 Mrd. €, der Gewinn lässt jedoch nach wie vor auf sich warten. Querdenker sind auch die Macher des schwedischen Denimlabels Nudie Jeans: 100 % Biobaumwolle, ausschließlich in Italien produziert, eine Reparaturgarantie – und wenn man sich doch mal von einer alten »Nudie« trennen will, bekommt man im Laden einen Rabatt auf die neue … das sind nur einige der Ideen des Labels. »Als wir 2001 begonnen haben, haben wir nicht gesagt, jetzt erfüllen wir unseren Businessplan, sondern: Jetzt erfüllen wir uns unseren Traum! Jeans, die man mit gutem Gewissen tragen kann«, so Gründer und CEO Palle Stenberg. Die Auszeichnung als Händler des Jahres durfte Breuninger mit nach Hause nehmen. Noch so ein Unternehmen, das Grenzen überschreitet, Neues wagt und Kunden begeistert – zuletzt mit dem neuen Haus in Düsseldorf, ein »Modepalast auf internationalem Topniveau«, so die Jury, der tatsächlich alle Sinne anspricht. Dank der hauseigenen Confiserie sogar den Gaumen. Marke über alles. Sich permanent neu zu erfinden – darum ging es auch am nächsten Tag im Schwetzinger Schloss. Die spanische Marke Mango etwa hat laut Executive Vice President Daniel López im Vorjahr wieder ganz von vorne angefangen. »Wir sind ein dreißig Jahre altes Unternehmen und starten wieder von null weg«, so López. »Ich finde das fantastisch!« Ein neues StoreKonzept, ein neuer Werbeauftritt, um gut 20 % tiefere Preise, neue Linien für Kinder und große Größen, erstmals ein Megastore-Konzept mit Flächen von deutlich über 1.000 m2 und – natürlich – eine Online- und Mobile-Offensive: Das, was Mango die letzten zwei Jahre alles im Unternehmen umgekrempelt hat, schaffen andere Unternehmen in fünf Jahren nicht. Mit Hochdruck arbeitet auch Deutschlands Mode-Vorzeigeunternehmen Nummer eins, Hugo Boss, an seiner Transformation. Der wichtigste Markt heißt heute schon USA, dahinter folgt Deutschland, auf Platz drei liegt bereits China. Man kann sich ausrechnen, welche Märkte wohl künftig noch wichtiger werden. Immerhin stammt der neue Chefdesigner Jason Wu aus den USA, und immerhin fiel die Entscheidung, die neuen Kollektionen nicht mehr in Berlin, sondern in New York zu präsentieren. »Wer es in den USA und in China schaffen will, braucht eigenen Retail«, so CEO Claus-Dietrich Lahrs. Auch hierbei soll Jason Wu helfen. Stores brauchen komplette Looks, samt Taschen und Schuhen – »und die sieht man schon in den Geschäften«, so Lahrs. Auswirkungen hat das freilich auch auf den Wholesale: Alleine im Vorjahr hat sich Boss von 100 POS getrennt, heuer werden es noch einmal so viele sein. Denn wer die Marke im Multilabel-Umfeld nicht entsprechend breit präsentieren kann oder will, wird sich um Ersatz umsehen müssen. Eventuell auch im Konzern: »Für die Stammabteilung gibt es weiterhin Hugo und für die Sportswear Boss Green«, meint Lahrs. »Das sind auch starke Marken mit einem breiten Sortiment.« Verabschieden aus dem Multilabel-Handel wolle sich der Modekonzern keineswegs, sagt er. »Aber wir müssen wie alle globalen Premiummarken sicherstellen, dass wir den Kunden konsistent bedienen, ihm nur mit einem Gesicht gegenübertreten. Das ist auch für uns ein Riesen aufwand, aber es gibt keine Alternative.« Alternativen in diesem Segment gibt es tatsächlich auch für den Handel kaum: »Wir sind eine der ganz wenigen Marken, die wirklich global aufgestellt sind und trotzdem eine ganz enge Beziehung zum Fachhandel haben«, erinnert Lahrs. Mf TZ 10 2014 9 interview »Werden Standorte © intersport neu besetzen« Erst vor wenigen Wochen hat Mathias Boenke die Geschäftsführung von Intersport Austria übernommen. Eine riesige Chance, die Kunden des Marktführers für sich zu gewinnen. Seit dem Vorjahr ist Intersport Österreich keine Genossenschaft mehr, sondern eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Intersport Deutschland. Was hat sich dadurch geändert? Die Mentalität ist die gleiche. Wir fühlen uns dem genossenschaftlichen Gedanken weiterhin stark verbunden. Rechtlich sind wir jetzt eine GmbH, dem haben alle Genossenschaftsmitglieder zugestimmt. Und alle sind jetzt stille Gesellschafter der GmbH. Still heißt ohne Stimmrecht? Gewählte Vertreter der Händler sitzen weiterhin im Beirat und haben weiterhin ein Stimmrecht. Wir haben ganz klar vereinbart, dass eine Beteiligung der Händler gewünscht und auch erforderlich ist. Es sieht nun ganz danach aus, als ob Sport Eybl tatsächlich vom Markt verschwindet (siehe auch S. 5, Anm.), und dass sich Sports Direct als Diskonter stark am Markt positioniert. Welche Chancen bietet das für die Intersport-Mitglieder? Das ist tatsächlich die größte Repositionierung, die man sich im Sporthandel vorstellen kann. Damit verabschiedet sich einer der größten Fachhändler aus dem Markt und wird ersetzt durch einen Hard-Discounter mit niedriger Qualität und harten Preisen. Daraus ergeben sich für uns als Fachhandel große Chancen. Wir werden deshalb noch einmal verstärkt Richtung Beratung und Kompetenz gehen. Und wir werden einige Standorte neu besetzen, weil es dort jetzt keinen Fachhandel mit Vollsortiment mehr gibt. 10 TZ 10 2014 Das heißt, dass sich Intersport-Händler nicht nur mit ihren bestehenden Geschäften um die Eybl-Kunden bemühen werden, sondern dass ganz klar auch neue Standorte eröffnet werden? Einige unserer Händler haben konkrete Pläne und werden bereits in naher Zukunft expandieren. Hierbei wird Intersport expansionswillige Unternehmer tatkräftig unterstützen. Zusätzlich betreibt Intersport in Österreich bereits heute einige eigene Geschäfte. Wir können uns vorstellen, diesen Bereich weiter voranzutreiben – wenn sich in der betreffenden Region kein Händler findet, der das selbst machen will. Und schließlich rechnen wir auch damit, dass wir neue Partner gewinnen können. Das können auch bisherige EyblMitarbeiter sein, die sich zutrauen, sich mit der Unterstützung von Intersport selbstständig zu machen. Um zurück zu Ihrer Organisation zu kommen, die Sie soeben übernommen haben. Was sehen Sie nun als ihre wichtigsten Baustellen? Das erste Thema ist sicherlich die Integration mit Intersport Deutschland. In welchen Bereichen macht es Sinn, Synergien zu heben? Deutschland und Österreich haben sich in den letzten 50 Jahren in einigen Bereichen sehr unterschiedlich entwickelt, und viele dieser Unterschiede wollen wir als mittel standsorientiertes Unternehmen sicherlich wahren. Hier ein Gleichgewicht zu finden, ist eine ganz wichtige Herausforderung an unsere Organisation. Ein Händler in Graz hat andere Anforderungen als einer in Landeck. Auf diese regionalen Unterschiede haben wir einzugehen. Und wir haben Standorte mit 400 m2 und solche mit 4.000 m2. Auch da wollen wir keine Gleichmacherei. Eine weitere Priorität liegt bei unseren ausländischen Tochtergesellschaften, wo wir uns in einem anspruchsvollen Umfeld bewähren wollen. Sie besuchen derzeit Ihre Mitglieder in ganz Österreich. Was hören Sie da als die dringendsten Wünsche? Die Mitglieder erwarten sich durch die Bündelung der Einkaufskraft mit Deutschland zunächst einmal verbesserte Einkaufsbedingungen. Und sie erwarten sich auch, dass wir schneller und effizienter werden. Laut den Zahlen von Wirtschaftskammer und KMU Forschung Aus tria hat der Sportartikel-Einzelhandel das erste Quartal mit einem Minus von 4,8 % abgeschlossen, was vor allem aus dem viel zu warmen Winter resultiert. Nehmen Sie auch positive Signale wahr? Wir als Intersport haben uns etwas besser entwickelt als die genannten Zahlen. Jänner und Februar waren tatsächlich schlecht, dafür waren März und April sehr gut. Deshalb sind wir insgesamt zuversichtlich, was den Jahres verlauf angeht. Die Eybl-Kunden sind oft richtig enttäuscht, was aus ihren vertrauten Geschäften geworden ist. Das ist für uns eine einmalige Chance, die wir nutzen wollen! mf Mathias Boenke … … ist seit Mitte April Geschäftsführer der Intersport Austria Ges. m. b. H. Der 48-Jährige war zuletzt knapp sieben Jahre Vorstandssprecher des Vorarlberger Wäscheriesen Huber Holding AG. Boenke bringt aber auch einiges an Erfahrung im Bereich Sportartikel mit, u. a. war er fünf Jahre lang Geschäftsführer von New Balance für die D-A-CH-Region. Bei Intersport folgt der gebürtige Gelsenkirchner auf die langjährige Geschäftsführerin Gabriele Fenninger. Die Intersport-Händler in Österreich, Ungarn, Tschechien und der Slowakei betrieben zuletzt gemeinsam mehr als 330 Geschäfte mit einem Jahresumsatz von rund 470 Mio. €. Fr ü hja hr / so m m e r 2 0 1 5 PREMIUM International Fashion Trade Show PREMIUM Order MUNICH 8–10 JuL 9–12 AUG STATION-Berlin MOC München www.p r e m iu m e x hib it io n s.co m Alle bilder © Oui musterseite interview »Der Markt ist eine fleischfressende Pflanze« Österreich steht im Fokus der Expansion des Münchner Familienunternehmens Oui. Im Interview mit der TZ reden die Chefs Alon Junger und Daniel Gottesdiener über ihre Ziele, ihren Anspruch auf Modernität und die Dynamik des Marktes. 12 TZ 10 2014 Alon Junger Daniel Gottesdiener interview Wiener Neustadt, Steyr, Klagenfurt, zweimal Wien: Sie starten mit Oui eine Partner-StoreOffensive in Österreich. Welche Ziele verfolgen Sie? Alon Junger: Wir testen das neue Store-Konzept seit eineinhalb Jahren an, und zwar mit zwei Stores in Darmstadt und Magdeburg. Nun ist das System ausgereift und der Roll-out in Österreich ein logischer Schritt. Dennoch: Wir sehen uns als echte Wholesale-Marke, 1.000 Partner im deutschen und österreichischen Einzelhandel bestätigen dies eindrucksvoll. Unser Hauptaugenmerk wird auf dem Wholesale bleiben, aber Franchise-Stores bringen jene S ichtbarkeit, die man braucht, um einen lokalen Markt voranzubringen. Oui galt mal als mittelmodischer Stricker, nun wird der Modegrad von Saison zu Saison erhöht, hat sich damit nicht auch die Distribution geändert? Daniel Gottesdiener: Mit Sicherheit. Wobei wir in Deutschland und Österreich die besondere Situation vorfinden, dass es noch Stammabteilungen gibt. International existieren die schon lange nicht mehr. Wir sehen allerdings ganz klar, dass sich die Stammabteilungen mit ein paar wenigen Aus nahmen mittelfristig auflösen werden, weil Frauen heute so nicht mehr einkaufen wollen. Wer kauft denn da noch ein? Ja, bei Kunden, die allzu k lassisch aufgestellt sind, passt unser Produkt nicht mehr hin. Dagegen punkten wir vermehrt bei Boutiquen- Konzepten, die kreative Brands mixen und jenseits des Mainstreams anbieten. Ist das das Konzept, nach dem alle suchen? Die ambitionierte Boutique mit spannendem Sortiment, die wieder mehr Kunden anzieht, also der Gegenentwurf zur V ermassung? Junger: Das denke ich durchaus. Wer heute Sorti mentsbreite sucht, bestellt bei Zalando oder geht in den Monomarken-Store. Wer in den MultilabelLaden kommt, sucht einen außergewöhnlichen Mix, was Spannendes. Leider haben viele Händler ihre Kernkompetenz, nämlich den Einkauf, ein wenig aus den Augen verloren. Man hat sich lange Zeit auf die Systemanbieter und ihre Motorik verlassen – und heute? Sie finden keine guten Einkäufer mehr, wenn eine gute Einkäuferin in Rente geht, ist das eine Katastrophe für das Haus. Aus diesem Manko resultiert der größte Fehler: Man kauft, was man in der letzten Saison gut verkauft hat – und kommt modisch nicht von der Stelle. Die zweite Erkenntnis lautet: Mode allein ist zu wenig! Sehen Sie sich in den erfolgreichen Einzelhäusern, ob klein oder groß, um: Da werden Schuhe, Accessoires, Kosmetik, Kleinmöbel verkauft, solche Läden sind richtige Gesamtkunstwerke. Frequenz kann nur dann aufrechterhalten werden, wenn der Kunde permanent überrascht wird und wenn er an einem Platz mehr kaufen kann als »nur« Mode! Gerade im Strickbereich sind in letzter Zeit ein paar Unternehmen gestrauchelt … Junger: Ja, das macht einem manchmal schon Angst! Ich vergleiche den Markt gern mit einer fleischfressenden Pflanze. Sie frisst eine Firma auf – und kurze Zeit später weiß keiner mehr, dass die Marke jemals existiert hat. Der Markt hat sich extrem verkleinert, heute steht jeder im Mitbewerb mit jedem. Warum es uns noch immer gibt? Wir haben uns seit Beginn des Unternehmens Ende der 50erJahre immer wieder gehäutet, wir haben uns immer wieder neu erfunden. Als wir 2009 mit Set an den Start gingen, gab es noch keine Contemporary- Abteilungen. Dieser Markt existierte ganz einfach nicht. Aber wir haben gespürt, dass die Kundin neue, zeitgemäße Konzepte will. Heute hängt Set im Umfeld von Boss Orange, Drykorn, Closed … Diese Abteilungen werden immer größer, weil sich auch Premium neu erfinden muss, um für die Kundin attraktiv zu bleiben. Da geht es nicht mehr um Komplettanbieter, sondern immer mehr auch um Produktspezialisten. Gottesdiener: Der Markt verändert sich so rasant, auch, weil die Kundin enorm gut informiert ist. Die Zukunft wird nicht da gespielt, wo wir sie vor zwei, drei Jahren vermutet haben. Wer sich dieser Dynamik nicht anpasst, ist chancenlos. Oui steht für moderne, anspruchsvolle Mode, aber klar: Wir sind immer noch feminin. Junger: Am besten beschreibt es, was wir nicht sind: Wird sind weder aufgebrezelt noch androgyn. Unsere Teile sind feminin, aber die Frau, die von Kopf bis Fuß geschmückt gekleidet sein will, ist nicht unsere Frau. Um Oui zu beschreiben, sollte man die handwerkliche Komponente nicht vergessen: Wir können ein paar Dinge im Strick, die andere nicht können. Das ist und bleibt nun mal unsere Kernkompetenz. Sie steigern von Saison zu Saison den Modegrad. Nimmt der Markt das an? Gottesdiener: Die Kundin auf jeden Fall. Das Ziel muss es sein, jedes einzelne Teil modisch inte ressant zu machen. Highlights sind medial wichtig, aber damit macht man relativ kleine Umsätze. Vielmehr zählt, Modernität durchgängig zu leben. Sie wollen mit Partner-Retail wachsen, aber am Wholesale weiter festhalten – Online ist aber schon auch ein Thema? Junger: Es wird schon bald kein Unternehmen ohne Webshop geben. Ich empfinde es als reine Zeitvergeudung, wenn bei Podiumsdiskussionen darüber diskutiert wird, ob Online sein muss oder nicht. Natürlich muss Online sein, das ist bald so normal wie atmen! Allerdings bin ich sicher, dass sich Online verändern wird – und manchmal zu Offline mutieren wird. Der stationäre Einzel handel muss beraten, verzaubern, Händler müssen Menschenfänger sein! Zu glauben, man kann um Online einen Bogen machen, ist einfach nur Kleinkrämerei. Wie steht das Unternehmen wirtschaftlich da (Umsatzzahlen werden nicht genannt, Anm.)? Und welche Erwartungen haben Sie für die kommende Saison? Junger: Wir haben noch Potenzial nach oben (lacht). Und außerdem denken wir in Genera tionen, denn mein Schwager und ich haben ins gesamt sieben Kinder, also gehen wir davon aus, dass es eine vierte Generation geben wird. Konkret haben wir in den letzten drei Saisonen sehr gut verkauft, zum Beispiel in der letzten Saison bei Oui ein Plus von 15 % eingefahren. Wir haben gute Konzepte, vor allem aber haben wir ein gutes Produkt, in dem unser Herzblut steckt. Wir erwarten mit den fünf Läden in Österreich, die wir gemeinsam mit Partnern bis August eröffnen werden, einen echten Schub, natürlich auch im Retail. Wir sind in Holland einen großen Schritt nach vorne gekommen und haben Ambitionen im Mittleren Osten. Russland lief die letzten Jahre richtig gut, nun ist der Markt, politisch bedingt, schwieriger, aber ich bleibe auch hier verhalten optimistisch. Wird der stationäre Einzelhandel die aktuelle Marktbereinigung überleben? Junger: Ja, wenn er profiliert ist. Der Rest wird vom Markt aufgefressen, das ist im Handel nicht anders als in der Industrie. Es gibt sehr, sehr gute Einzelhäuser, die wird es auch weiterhin geben. Und die werden sich mit Sicherheit behaupten. BPM Oui … … wurde in den 50er-Jahren des vorigen Jahrhunderts von der Familie Gottesdiener in München gegründet. Heute führt Daniel Gottesdiener, der Enkel der Firmengründer, gemeinsam mit seinem Schwager Alon Junger das Unternehmen. 2009 gründete man das Contemporary-Label Set, das Junger gemeinsam mit seiner Frau Maya führt. Oui startete als konventioneller Stricker, heute erstellt man rund um die Kernkompetenz Strick eine moderne Kombi-Kollektion, die derzeit an 1.000 Verkaufsstellen weltweit verkauft wird. Hauptmarkt ist nach wie vor Deutschland. Umsatzzahlen nennt das Unternehmen keine. TZ 10 2014 13 design A m 12. Mai öffneten sich die Pforten des neuen Design Labors im Wiener MAK. Hört sich experimentell, forschend und innovativ an? Dazu sagt Harald Gründl, kuratorischer Begleiter des Projekts, laut: »Ja!« Auf dem Poster zur Eröffnung werden Fragen gestellt: »Wohin führt uns die Digitalisierung?«, »Welche Produkte aus der Vergangenheit haben Zukunft?« oder »Was ist Luxus?«. Fragen, die sich das Team des MAK Design Labors in dem knapp einen Jahr, das für Konzept, Umbau und Gestaltung blieb, laufend stellte. Die Gestaltung des Design Labors oblag dem Designbüro EOOS, dessen Mitbegründer Harald Gründl ist. Die Kuratierung der einzelnen Themenbereiche verantworteten die Kustoden des MAK in Zusammenarbeit mit dem IDRV (Institute of Design Research Vienna). Gründl ist der Leiter des Instituts. Auf knapp 2.000 m2 präsentieren sich die ehemaligen Räume der MAKStudiensammlung in komplett neuem Design. Die klassische Ordnung der Sammlung wurde hinter- Europas größtes Versandhaus für Visual Merchandising Gratis Katalog anfordern! Bestellhotline: 14 TZ 10 2014 008001/9637637* * Internationales Freephone www.dekowoerner.de fragt und aufgebrochen, Zukunftsszenarien durchgespielt (wie muss sich ein Museum in Zukunft aufstellen, um sich in der digitalen Welt zu behaupten?) und schließlich sogar Wände eingerissen und aufgezogen, um Platz für ein neues Design- und Kunstuniversum zu schaffen. Diese neue Welt soll eine Brücke zwischen analoger und digitaler Welt, zwischen Museum, Archiv und aktivem Benutzer schlagen. Museum der Zukunft. »Wir haben die strengen ehemaligen Anordnungen aufgebrochen, haben die einzelnen Sammlungen in Themenwelten verpackt, die mehr Alltagsbezug bieten und einen niederschwelligeren Zugang zu den Schätzen des MAK ermöglichen«, so Harald Gründl im Gespräch. Der Grundriss des neuen Design Labors erinnere an einen Supermarkt, berichtet der Designexperte weiter. Themenbereiche wie »Essen und Trinken«, »Schützen und Schmücken«, »Kochen« oder »Kommunizieren« machen das Konzept klar: Design und Kunst soll angreifbar, zugänglich, verständlich gemacht werden. Berührungsängste sollen der Vergangenheit angehören. Dazu dienen auch spezielle partizipative Konzepte wie integrierte iPads, die den Einblick in digitale Räume ermöglichen, digitale Votings oder Videoinstallationen, die den eingangs erwähnten Fragen auf den Grund gehen. »Digitale Brücken« nennt Gründl diese spielerischen Elemente. Einen Ort für interaktiven Austausch soll außerdem das MAK Forum bieten, das den diskursiven Ansatz des Design Labors weiterträgt und zum Austausch mit Wirtschaft und Industrie dienen soll. Helmut Lang Archiv: Corporate Design. Harald Gründl freut sich vor allem, dass das Projekt überall auf große Unterstützung gestoßen ist und das Museum sogar neue Leihgaben und Schenkungen aufnehmen konnte. Von diesen neuen Exponaten profitierte u. a. das einzigartige »Helmut Lang Archiv« im neuen Design Labor. Die »Idee eines lebenden Archivs« steht hinter der Sammlung von teilweise bis dato unveröffentlichten Stücken aus dem Besitz des »Gesamtkunstwerks Lang«. Helmut Langs Grafik- und Corporate-Design steht erst malig im Mittelpunkt eines musealen Archivs. Man sieht polarisierende Plakate, radikale Werbekampagnen, originales Briefpapier, künstlerisch gestaltete Lookbooks, Dokumente zur architektonischen Gestaltung seiner Flagship-Stores, BackstageFotos, die nie zuvor veröffentlicht wurden, sowie ikonische Produkte seines konzeptionellen und skulpturalen Schaffens wie reduzierte Oberteile, die an Cutouts erinnern, oder surreal wirkende © MAK/ Georg Mayer Design im Labor Das Museum für angewandte Kunst in Wien feiert 150 Jahre Bestehen. Zeitgerecht eröffnet das neue MAK Design Labor. Mit Schätzen von Helmut Lang oder aus dem TGM-Stoffarchiv. Details, die Lang vor allem im Accessoires-Bereich einsetzte. Im textilen Bereich bietet das MAK Design Labor neben dem Helmut Lang Archiv einen Bereich »Sammeln«, der das TGM-Archiv mit einer Vielzahl an raren Stoffmustern beherbergt. Außerdem werden im Raum »Dekorieren« weitere exklusive Stoffsammlungen gezeigt. Ganz im Sinne der digitalen Gegenwart und Zukunft beschäftigten sich Harald Gründl und das MAK mit den »Creative Commons«: »Was macht ein Museum mit seinen Exponaten? Wie kann man diese Stücke mit der Öffentlichkeit teilen? Wann ist ein Ausstellungs objekt schöpferisches Gemeingut? Aus diesen Überlegungen heraus haben wir uns entschieden, einige der Stoffmuster aus dem TGM-Archiv digital zugänglich zu machen«, berichtet Gründl. Das Fragenstellen hat mit der Eröffnung des MAK Design Labors kein Ende gefunden. Gut so. SA merchandising Der Mix © AREA macht’s Eines der Konzepte für mehr Frequenz und Umsatz am POS heißt Promotion. Zwei Dienstleister der Modebranche haben sich zusammengetan, um dessen Erfolgspotenzial zu optimieren. A lles ist online, Online ist aber nicht alles: Zumindest auf den Flächen im Fachhandel zählen Mensch, Merchandising und Marketing. »Spielen diese drei Faktoren harmonisch zusammen, kommt der Umsatzerfolg. Wir nennen das augenzwinkernd auch Unplugged Shopping«, berichtet VM-Expertin Rosie Hutner. Den Stecker ziehen, eintauchen in die Faszination, Mode zu erleben – mit allen Sinnen: Riechen, Hören, Sehen, Fühlen und Schmecken –, das will man live erleben, nicht nur virtuell. »Mit Marketing holen wir die Menschen von der Couch, mit Menschlichkeit aktivieren wir ihre Spiegelneuronen, und mit Merchandising faszinieren wir sie für die Ware.« Für diesen Dreiklang – »M3-Turnover-Tool« genannt – kooperieren zwei Dienstleister mit starkem Fokus auf Modeindustrie und -fachhandel: Area Management und Now Communication. Area Management. Rosie Hutner verantwortet gemeinsam mit Alexander Hutner die Geschäftsführung von Area Management. Die Visual-Merchandising-Agentur mit Sitz im nordrhein-westfälischen Xanten (nahe der holländischen Grenze) zählt 42 Mitarbeiter und ist seit Jahren auch in Österreich tätig. Aktuell galt es, die heimischen Sports-Experts-Geschäfte gemäß den Präsentationsdirektiven des englischen Übernehmers und Diskonters Sports Direct anzugleichen. Eine zweite wichtige Säule in Areas Geschäftsmodell sind Trainings. In offenen – also allgemein zugänglichen – Seminaren und in speziell auf Firmen bzw. Marken abgestimmten Schulungen werden Basiskenntnisse zu Dekoration und Visual Merchandising vermittelt. Darauf aufbauend: Trendseminare, die stets die neuesten Entwicklungen bezüglich Warenpräsentation (wie interaktive Displays am POS oder gestenbasierte Steuerungen im Schaufensterbereich) beleuchten. Für Sattelfestigkeit in Sachen kaufmännische Kennzahlen oder Kommunikationstechniken sorgen weitere Trainingsschwerpunkte speziell für Merchandiser, Vertriebsmitarbeiter und Retail Manager. Ein Special stellen Business-English-Kurse dar, ausgerichtet auf den Dialog mit Handel und internationalen Marken. Now Communication. Die Full-Service-Werbeagentur Now Communication mit Sitz in Augsburg nimmt sich insbesondere Positionierungsfragen, der Produktion von Offline- und Onlinewerbemedien und der Durchführung von jährlich rund 1.500 Promotions an. Zusätzlich setzt der geschäftsführende Gesellschafter Günter Nowodworski ebenfalls auf Weitergabe von Know-how – ob in Form von Marketing-Workshops, systemischen Management-Coachings für die Entwicklung von Führungskräften eines Unternehmens oder – ganz aktuell – Seminaren zur professionellen E-Communication auf Facebook, Twitter und Co. Die Kundenliste rekrutiert sich hauptsächlich aus der Mode-, Sport- und Schuhbranche: Gerry Weber, Mac, Ara Shoes, Lowa, Maier Sports u. a. Zum sechzigjährigen Bestandsjubiläum hatte 2013 der Kitzbüheler Premiummodenhersteller Sportalm eine Promotiontour bei mehr als 60 Fachhändlern im deutschsprachigen Raum veranstaltet. Das 360-Grad-Marketingkonzept wurde von Now konzipiert: vom Mailing bis zum hochwertigen Giveaway. »Es war ein Experiment und es ist geglückt. Unsere Handelskunden zeigten sich begeistert«, so wird Sportalm-Chef Wilhelm Ehrlich stolz zitiert – folglich soll das Promotionkonzept im Herbst 2014 emotional neu aufgeladen eine Fortsetzung finden. Leistungsturbo für Flächen. Der Erfolg von Promotions hängt von vielen Faktoren ab, lässt sich jedoch an einem einzigen konkret ablesen: dem Umsatz. Ein Mehrwert steht stets im Zentrum der Idee, durch ihn wird der Verbraucher vom Sofa auf die Fläche gelockt. Die entscheidende Frage bezüglich Wohl und Wehe der Marketingaktion: Entspricht die Realität im Geschäft der Erwartungshaltung, die durch das werbliche Versprechen aufgebaut wurde? Oder wird diese sogar noch übertroffen? Zwei Aspekte müssen zum Eventtermin im Geschäft perfekt funktionieren: Mensch und Inszenierung der Ware. Es kann keinen Abverkaufserfolg geben, wenn nicht die richtige Ware zum richtigen Zeitpunkt richtig inszeniert ist. Rosie Hutner und Günter Nowodworski sind überzeugt, dass das Disziplinen übergreifende und aus einer Hand stammende »M3-Turnover-Tool« – der Mix aus Training, 360-Grad-Marketing und Merchandising – maximale Synergieeffekte verspricht. Über die Abläufe von der Konzeption bis zur Erfolgskontrolle gibt das Österreich-Team rund um Christina Witzany im kürzlich neu eröffneten AreaBüro in St. Johann in Tirol Auskunft. Alle Kontaktdaten und weiterführende Informationen sind unter www.areamanagement.at zu finden. CD TZ 10 2014 15 marken Little »LVMH« Siegmund und Claudia Rudigier haben mit Rudigier und Partner die internationalen Weichen für eine Unternehmensgruppe gestellt, die Premium- und Luxuslabels unter einem Dach vereint. Firmensitz ist Salzburg, strategisch denkt man global. Siegmund Rudigier im Interview. © Rudigier und Partner Sie verfolgen eine nachhaltige Unterneh mensausrichtung. Das Konzept einer Familienholding ist von vielen mit Interesse wahrgenommen worden. Gerade eben, weil wir kein Finanzinvestor sind und kein institutionelles Geld anonym verwalten, sondern mit purem Privatrisiko beteiligt sind. Sowohl Herr Jürdens von St. Emile als auch Herr Günthert von Rena Lange wollten für ihre Unternehmen diese langfristige Perspektive. Trotz der Wirtschaftsund Bankenkrise, die uns natürlich auch betroffen hat, haben wir dieses Konzept umsetzen können. Wir glauben daran, dass unternehmergeführte Marken mehr Chancen haben als anonyme Finanzunternehmen. Rudigier und Partner wurde 2006 von Ihrer Frau und Ihnen gegründet, seit 2008 akqui rieren Sie Traditionsmarken aus dem deutschsprachigen Raum. Was waren bis dato die wichtigsten Meilensteine? Wenn wir uns auf den textilen Bereich konzen trieren, dann war der erste Meilenstein der Kauf von Mabrun 2010. Seitdem konnten wir mit unserer Erfolgsgeschichte zeigen, dass wir gut in den Dingen sind, die wir tun. Mabrun war zur Übernahme zu 70 % auf den italienischen Markt konzentriert, mittlerweile macht der internationale Markt 70 % aus, d. h. wir sind international stark gewachsen. Diese Internationalisierung verfolgen wir mit allen Labels. 2010 und 2011 waren in Hinblick auf unsere Meilensteine sehr wichtige Jahre, da wir damals schon begonnen hatten, Unternehmen anzusprechen, die wir für uns gewinnen wollten. Rena Lange hatten wir seit Jahren im Blick, ebenso St. Emile, weil wir an diese Marken glauben und eine persönliche Affinität empfinden. Uns ist es wichtig, dass die Marken und wir zusammenpassen, dass die Marken eine historische Stärke haben und eine klare DNA. 2013 haben wir Gloriette übernommen, dann Rena Lange, St. Emile, Q1 sowie die Lizenz für Lodenfrey 1842. 16 TZ 10 2014 Aus welchen Mitteln konnten die Über nahmen realisiert werden? Aus privatem Eigenkapital und Fremdkapital, wobei wir einen Teil der Akquisitionen mit Salzburger Lokalbanken finanziert haben. Dass die Banken darauf eingegangen sind, ist die Ausnahme und war durchaus überraschend für uns. Im Schnitt haben wir 30 % Eigen- und 70 % Fremdkapital investiert. Bei Rena Lange war der Privatkapitalanteil deutlich höher. Was war Ihre Motivation, Rudigier und Partner zu gründen, was ist Ihr Ziel mit dieser Familienholding? Ziel war immer – nachdem ich zwei Jahre bei LVMH Erfahrungen sammeln konnte –, ein eigenes Unternehmen nach dem Konzept von LVMH aufzu bauen. Und damit will ich nicht größenwahnsinnig klingen! Wir betreiben unsere Holding im kleinen Stil, im deutschsprachigen Raum, mit wirklich guten Marken, die wir in einer Gruppe zusammen geführt langfristig führen wollen. Wenn unsere Söhne es wollen, möchten wir unser Unternehmen deshalb gerne einmal an sie weitergeben. Um Marken wie Rena Lange und St. Emile ist es zuletzt am Markt ruhiger geworden. Haben Sie diese Marken gewählt, weil Sie die hallenge annehmen wollten? Weil Sie C wussten, dass Sie auf einer starken DNA aufbauen und nun Gas geben können? Wir suchen genau nach diesen starken Marken, deren Potenzial deutlich höher ist, als es die Per formance vor dem Kauf vermuten ließ. Wäre man an sehr dynamischen, sehr starken Marken interes siert, wäre ein Kauf de facto unrealistisch. Rena Lange ist eine total saubere Marke, es gab keine groben Schnitzer in der Unternehmensführung, dennoch ist es in den letzten Jahren relativ ruhig geworden. Vor allem am deutschen Heimmarkt, weniger in Amerika und Japan, die sich als starke Märkte für Rena Lange behaupten. Aus dieser Ausgangssituation wollen wir mehr machen. Das ist auch der Ansatz bei Mabrun, St. Emile, Lodenfrey 1842 und Gloriette. Wäre in diesem Fall nicht auch Strenesse interessant gewesen? Nein. Für uns ist es wichtig, eine persönliche Affinität zu haben – das ist eine ganz subjektive Entscheidung, ohne zu werten. Strenesse hätte nicht zu uns gepasst, deshalb sahen wir keinen Anlass, uns Gedanken über eine Übernahme zu machen. Es gibt ein paar andere Marken, die uns reizen würden, aber Strenesse inte ressiert uns nicht. Abgesehen davon ist St. Emile ein direkter Wettbe werber von Strenesse, und daher wäre auch aus diesem Grund ein Kauf sinnlos gewesen. Die Segmente DOBPremium sowie DOB-Luxus sind mit St. Emile bzw. Rena Lange gut abge deckt, daher gibt es keine Bemü hungen, eine dritte DOB-Marke in das Portfolio aufzunehmen. Das Portfolio besteht nun aus der HAKA-Hemdenmarke Q1, DOBKollektionen sowie Marken wie Gloriette, Lodenfrey 1842 oder marken Mabrun, die beides führen. Preislich sind die Linien im mittel- und hochpreisigen Segment verankert. Welches Konzept verfolgt dieser Mix? Auf den Überbau kommt es nicht an, der ist irrele vant. Rudigier und Partner ist die Eigentümer gesellschaft, aber letztendlich kommt es auf die Entwicklung der einzelnen Unternehmen an. Alle Marken müssen sich selbst beweisen, dennoch sollen sie voneinander profitieren. Als Beispiel: Bei Rena Lange haben wir in den USA eine sehr gut ausgebaute Vertriebsstruktur, wenn wir nun mit Mabrun, St. Emile oder Gloriette nach Amerika gehen, können wir das über unsere eigene Ver triebsgesellschaft abwickeln. Man kann sich im Backoffice extrem helfen und die Strukturen nutzen, aber entscheidend ist nicht, dass Rena Lange und St. Emile in einer Gruppe sind, sondern dass sich jede Marke in ihrem Segment gut entwickelt. Momentan betreiben wir mehrere Logistikstand orte, z. B. für St. Emile im deutschen Kleinwallstadt, für Gloriette im österreichischen Stegersbach oder für Mabrun im italienischen Bassano del Grappa. Das könnte man vielleicht harmonisieren und überlegen, ob es Kosteneinsparungspotenzial gibt. © Rena Lange Wie definieren Sie die Positionierung der einzelnen Marken? Wir sind mit allen Marken rund um den Einstiegs preispunkt des Luxusmarktes positi oniert. St. Emile ist eine Einstiegs preismarke bzw. eine Bridge-Marke, ebenso Mabrun, das preislich etwas unter Moncler, Peuterey usw. liegt. Gloriette liegt zu sehr im Mittel preissegment, wir werden schritt weise mit den Preisen nach oben gehen. Die europäische Produktion und die hochwertigen Qualitäten – alles österreichische und italienische Stoffe – lassen das auf jeden Fall zu. Mit Q1 sind wir im Premium segment, ebenso mit Lodenfrey 1842. Ausreißer ist eigentlich nur die Kollektion von Rena Lange, die im Couturebereich angesiedelt ist. Wie läuft Luxus, wie läuft Premium? Als Luxusmarke muss man glaub würdig sein, dann ist die Hoch preislage überhaupt kein Problem. Ansonsten stellen wir fest, dass die Konsumenten zwar nicht auf Luxus verzichten, aber den Zugang eher über die Preiseinstiegslagen suchen. Insofern sind wir mit allen Marken sehr gut positioniert. Wichtig ist auch, dass wir für alle Marken getrennte Teams haben – im Design wie im Vertrieb. Das ist eine strategische Entscheidung und wird auch weiterhin so geführt werden. Mit den Marken Mabrun, Gloriette, Q1, Rena Lange, St. Emile und dem Premiumküchen hersteller RWK haben Sie nun das Fundament Ihrer Holding geschaffen. Wie sieht demnach Ihre kurz-, mittel- und langfristige Strategie aus? Das ist in allen Fällen die gleiche Strategie: Alles tun, damit sich die Marken langfristig gut entwi ckeln. Kurzfristige Hauruckmaßnahmen, die man beschließen müsste, wenn man in ein paar Jahren wieder verkaufen will, sind für uns uninteressant. Wir modernisieren die Handschrift der Kollektionen. Wir gehen bei Rena Lange weg von zu viel Deko ration, hin zu mehr sachlicher Eleganz. Außerdem ist die Internationalisierung wichtig – St. Emile etwa ist hauptsächlich in Deutschland aufgestellt, hat dabei aber internationales Potenzial. Gloriette ist stark in Österreich und China, dazwischen gibt es noch viel Spielraum. Retail ist ebenfalls essen ziell. Wenn wir all diese Punkte kontinuierlich ver folgen, sollten alle Marken in zehn Jahren besser aufgestellt sein als heute. Wie wird diese Expansion angegangen? Jeder Geschäftsführer jedes unserer Unternehmen hat seinen eigenen Expansionsplan, Rudigier und Partner selbst ist nicht operativ tätig. Bestes Beispiel ist Mabrun: In vier Jahren Mabrun haben wir die Umsätze der Marke mehr als verdoppelt. Früher gab es einen großen Anteil an Fremdpro duktion, den wir jetzt nicht mehr haben. Wir haben den Umsatz hauptsächlich durch einen besseren Einsatz der Mittel und sinnvolle Umschichtungen steigern können. Die Marketing-Spendings sind dabei nicht drastisch gestiegen! Wir haben es geschafft, die Marke zu internationalisieren, nun wollen wir schrittweise das Sortiment durch Accessoires erweitern sowie an ausgewählten Standorten Retail-Stores eröffnen. Die angesprochenen Anleihen für Rena Lange sollten planmäßig 10 Mio. € bringen, zum jetzigen Zeitpunkt sind es 6,4 Mio. €. Sind die Ziele dennoch verwirklichbar? Plan waren und sind die 10 Mio. €, wir haben aber im institutionellen Bereich ein Jahr Frist, um nach zuplatzieren, was wir in den nächsten Wochen auch tun werden. Wir haben diese 6,4 Mio. € in einer Zeit erreicht, die sehr schwierig für Mittel standsanleihen war. Wissend, dass das Umfeld sehr problematisch war, sind wir im Herbst 2013 auf den Markt gegangen und sind durchaus zufrieden. Wir haben keine Discounts auf Anleihen gegeben und haben zu keinem Zeitpunkt die Anleihe bei der eigenen emittierenden Bank liegen gehabt. Unser Ergebnis ist also als »echtes« Ergeb nis zu verstehen – und damit durchaus gut. Bis zum Sommer 2014 wollen wir aber versuchen, auf die 10 Mio. € zu kommen. Wie sehen nun die nächsten konkreten Schritte bei Rena Lange aus? Die Store-Verträge für Paris und New York sind unterschrieben, New York wird im September 2014 eröffnen und Paris entweder im Juni oder im Sep tember dieses Jahres. Beides sind eigene RetailShops. In China gibt es vier neue Stores mit einem Partner, die im September eröffnet werden. Wie planen Sie generell das Verhältnis von Retail, Partner-Stores und Wholesale ein? Bei Rena Lange gibt es einen Split von 70 % Wholesale zu 30 % Retail. Das halten wir lang fristig auch für alle anderen Marken für ein gesun des Verhältnis. Einzig bei Gloriette halten sich Wholesale und Retail die Waage. Wir wollen mit keinem unserer Unternehmen ein Retailer werden und zehn, zwanzig Stores pro Jahr eröffnen. Daran glauben wir aus Markensicht nicht – und natürlich ist es auch ein Kapitalthema. Weltweit gibt es genug top Wholesale-Adressen, die für unsere Marken interessant sind. Spielt der österreichische Markt in der Expansionsstrategie eine Rolle? Österreich ist unser Heimmarkt, für Unternehmen wie Rena Lange aber noch ein weißes Blatt. Daher werden wir Österreich genauso in Angriff nehmen wie andere Märkte. Da existiert natürlich auch eine Herzensbindung. Der Fokus liegt aber klar auf Amerika und Asien. Wie schätzen Sie derzeit die Lage am Modemarkt ein? Für uns gibt es nur eine Chance, und die liegt im Luxusmarkt – das bestätigen auch alle Studien. Sogar der deutschsprachige Markt wächst im Luxussegment, während der Gesamtbekleidungs markt stagniert. Damit wird für mich die Trennung zwischen Luxus- und Premiumsegment immer offensichtlicher. Luxusmarken mit einer starken Historie gewinnen klar und deutlich. Das Gefährlichste ist es, in der Mitte hängen zu bleiben. Ist man dann noch auf den deutsch sprachigen Markt angewiesen, wird es fast unmöglich, zu gewinnen. SA TZ 10 2014 17 it&logistik Amir Kassaei, Kreativchef von DDB Worldwide E Gemeint ist die Magie des Marketings, der Werbung 3.0, geht es nach Marketing-Guru und Kreativchef von DDB Worldwide Amir Kassaei. Auf der DMX Austria 2014, der Leitmesse für digitales Marketing, präsentierten er und internationale Experten die neuesten Trends und Erfolgsrezepte. 18 TZ 10 2014 s geht um den Menschen als solchen und seinen Wunsch nach menschlichen Dingen, nicht um perfekte Marken, sagt Kassaei. In den Augen des erfahrenen Digital-MarketingExperten besteht die Herausforderung bei der Kundengewinnung darin, die digitale Welt nicht als Medium anzusehen, sondern als Infrastruktur zu nutzen und Nutzen zu schaffen, menschlichen Nutzen. Die Menschen verlangen nach einer Auseinandersetzung mit den Problemen der Welt. Der perfekte Schein, der den Konsumenten in der Werbewelt so gerne präsentiert wird, wird sich, auf lange Sicht gesehen, nicht bewähren. Stattdessen werden Marken überleben, die mit ihren Kampagnen tiefer gehen als nur bis zum nächsten Tablet-Gewinnspiel, wie etwa die Fast-Food-Kette McDonald’s. In Australien hat der Weltkonzern die sogenannte »TrackMyMacca’s«-App gelauncht, mit der sich per Smartphone und QR-Code bis zum Bauernhof zurückverfolgen lässt, wo die Zutaten des Burger-Menüs herkommen. Das Referat des mehrfach ausgezeichneten Kassaei sorgte gleich zu Beginn der DMX Austria für großen Andrang im Konferenzsaal des MAK (Museum für angewandte Kunst) in Wien und regte den einen oder anderen Marketing-Chef zum Denken an. Angesichts der vielen Möglichkeiten sehen sich die Unternehmen meist mit einem u ndurchsichtigen Dschungel an Optionen konfrontiert. Ein Trend, der Alle Bilder © Anna Rauchenberger Der Mensch macht die Magie sich durch die vielen Vortragsthemen der DMX Austria zog, sind definitiv »Mobile Devices«. Für den Handel bedeutet dies »Couch Commerce« – sprich Onlineshopping mit Kuscheldecke und Tablet oder auch Smartphone in der Hand, ganz gemütlich auf dem Sofa. Die Otto Group, nach eigenen Angaben der größte Textilhändler in der D-A-CH-Region, setzt mittlerweile stark auf ihren Mobile-Shop, verdeutlicht Harald Gutschi, der Geschäftsführer der österreichischen Niederlassung. Laut ihm findet aktuell ein »digitaler Urknall statt«, der den stationären Handel tief greifend verändern wird. Seinen Erwartungen zufolge wird sich die Verkaufsfläche in Österreich um bis zu 25 % reduzieren. Unternehmen wie Schlecker, Niedermeyer und Co. mussten sich der »Onlinerevolution« bereits beugen. Doch trotz der Offensive der Online-Pure-Player muss sich der stationäre Handel nicht sein Grab schaufeln, sondern stattdessen auf Omnichannel setzen. Die Verbindung von stationären und digitalen Elementen sei eindeutig »auf dem Vormarsch«, so Gutschi. Erfolgreiche Marken aus den unterschiedlichsten Marktsegmenten, von Burberry bis C&A, machen es vor: Stationärer Handel und E-Commerce lassen sich so verbinden, dass der Kunde ein völlig neues Shoppingerlebnis bekommt und der Umsatz der Marke steigt. So kann man als Kunde bei Burberry digitale Spiegel verwenden und mittels Tablet auf bequemen Sofas im Store einkaufen. C&A setzt in seinem neuen Shopkonzept auf »Click and Collect«: Der Kunde bestellt sein Paket online, woraufhin die Ware versandkostenfrei in die Filiale geliefert wird. Im Shop können die bestellten Artikel anprobiert werden, unter professioneller Betreuung durch einen eigenen »Click and Collect«-Mitarbeiter. Die Kundenansprache im Web ist beim Thema Umsatzsteigerung im E-Commerce das A und O. Dass der Onlinehandel boomt, steht außer Frage – die aktuellen Geschäftsberichte der g roßen Textil unternehmen bieten den besten Beweis dafür. Doch wie man sich als Modehändler schlussendlich durchsetzt, ist eine andere Frage. Für Marketingexperten wie Simon Putzer von ExactTarget und Daniel Harari von Emarsys bietet der »Customer Life Circle« die Lösung des Problems. Durch Analyse des »Lebenszyklus« der jeweiligen Zielgruppe und das rechtzeitige »Abholen« des Kunden zu dem Zeitpunkt, zu dem er das Produkt wirklich benötigt, kann man dem Kunden das bieten, was er ad hoc wirklich braucht. Die österreichische Babypflegemarke MAM ist ein gutes Beispiel: Die schwangere Kundin wird ab dem Zeitpunkt der Onlineanmeldung vom ersten Babywunsch bis ins dritte Lebensjahr des Kindes begleitet. Anhand eingegebener Daten wie des errechneten Geburtstermins, Geschlecht des Babys etc. erhält die Kundin einen individuell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Newsletter. Sie bekommt nicht nur Artikelvorschläge zugeschickt, sondern nützliche Informationen zum jeweiligen Schwangerschaftsmonat oder Antworten auf Babypflegefragen, die sich die werdende Mama stellt. Das kommt an: MAM bescherte der Babyclub letztendlich eine beachtliche Öffnungsrate und ein deutliches Plus in Sachen Kundenbindung. Der Erfolg im E-Commerce – da hilft kein Schönreden oder Träumen – wird letztendlich aber durch konkrete Zahlen und Werte demonstriert, knallhart Schwarz auf Weiß. Die aktuelle Studie »Erfolgs faktoren im E-Commerce – Top Onlineshops in Österreich 2014« des ECC Köln macht deutlich, worauf die Kunden hierzulande beim Thema Online-Einkauf wirklich Wert legen: WebsiteGestaltung, Benutzerfreundlichkeit, Sortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis, Versand und Lieferung, Bezahlung sowie Service. Am zufriedensten sind die Online-Einkäufer in der Alpenrepublik mit dem Punkt »Bezahlung«. Bei der Bestellung ist man besonders preissensibel. Ist der Kunde mit den veranschlagten Kosten für den Versand unzufrieden, führt dies oft zum Abbruch des Einkaufs (60 % der Konsumenten haben dies schon mehrmals oder häufig gemacht). Anhand des Onlineshop-Index ermittelte das ECC Köln die Vorzeigebeispiele in Sachen E-Commerce in Österreich. Auf der DMX Austria wurden die beliebtesten Onlineshops ausgezeichnet: Platz eins belegt Onlineriese Amazon, dicht gefolgt von Esprit. Zalando und C&A landen auf den Plätzen fünf und sechs, Bonprix und H&M folgen erst weiter hinten auf den Plätzen 16 und 17. Das ECC Köln betrachtete bei seiner Studie die zwanzig umsatzstärksten Onlineshops in Österreich. Im Ranking der am häufigsten gekauften Artikel landet Mode in Österreich bereits auf Platz drei (56 %), hinter den Generalisten-Artikeln von Amazon und Co. sowie Büchern und Medien auf dem zweiten Platz. Es zeigt sich also vor allem bei den aktuellen Zahlen deutlich, dass das Thema E-Commerce für den Modehandel immer wichtiger wird, auch in den nationalen Gefilden. Ist der Kunde durch ein ausgeklügeltes Marketingkonzept erst einmal gewonnen, geht es im zweiten Schritt also darum, ihm ein Komplettpaket zu bieten: Erlebnis, Service, Sicherheit und nicht zuletzt eine hohe Produktqualität. Ob kreative Ansprache mit »Customer Life Circle«Strategie, Omnichannel-Shopkonzept oder personalisiertes Einkaufsservice mit Tablet auf der Couch – Umsatz bringt letztendlich nur, was Lieschen Müller und Co. gefällt. Der Mensch steht im Fokus des digitalen Marketings 3.0. Er macht die Magie. Christiane Höberth IT Solutions für den Einzelhandel Ihr kompetenter Partner für den Einzelhandel Warenwirtschaft Hardwarelösungen Kundenfrequenzzählung Kundenkarten usw… Concorde Business Park 1/E1/12 A - 2320 Schwechat Telefon: +43 (0)1 70612560 Fax: +43 (0)1 706125641 Internet: www.service4work.com E-Mail: [email protected] it&logistik © ECE Kundenansprache 3.0 Mit Location-based Services kann der Kunde genau dort abgeholt werden, wo er sich gerade aufhält. Punktgenaue Zielgruppenansprache, keine Streuverluste. Die Aufmerksamkeit des Konsumenten wird zum wertvollsten Gut. D ie digitale Revolution hat den Menschen in vielerlei Hinsicht zu einem »gläsernen« Menschen gemacht. Vor allem aus einer Informationsquelle wollen Unternehmen nun verstärkt (Informations-)Kapital schlagen: der Standortübertragung. Vielleicht ist es Ihnen gar nicht bewusst, wenn Sie tagein, tagaus unterschiedlichste Apps auf Ihrem Smartphone in Anspruch nehmen, doch in den meisten Fällen poppt vor dem Start der App eine entscheidende Frage auf. Jene nämlich, ob ihr Aufenthaltsort geortet werden darf. Ein Nein auf diese Frage ist zwar möglich, in Sachen App-Nutzung tut sich dann allerdings wenig, denn die meisten Applikationen arbeiten ausschließlich, wenn der Standort des Users bekannt ist. 20 TZ 10 2014 Mittels Location-based Services (kurz LBS) lässt sich wertvolles Wissen auf Basis von Techniken wie RFID, GPS, Bluetooth, GSM oder NFC gene rieren. Einer Antwort auf die Gretchenfrage der Werbung (Wo und wie werbe ich, um das ideale Publikum zu erreichen?) kann damit nähergekommen werden. Kontext- und standortbezogene Information erreicht den Endverbraucher am Display seines Smartphones. Sucht der Konsument nach Restaurants, werden ihm am Display die Lokale der Umgebung angezeigt und unter Umständen mit weiteren Tipps oder Bewertungen anderer User verlinkt. Sucht der Konsument nach dem nächsten Modegeschäft einer bestimmten Kette, kann er mittels Storefinder sofort zur nächsten Filiale navigiert werden. Laut einer Studie der Wiener Media agentur Mindshare und des Online-MarketingMagazins Update nutzen 11 % der 260 befragten Konsumenten Anwendungen, die Gutscheine oder Preisangebote von Geschäften in der Nähe bereitstellen, und immerhin 44 % können sich in Zukunft vorstellen, diese Dienste in Anspruch zu nehmen. Apps, die Geschäfte oder Filialen in der Nähe anzeigen, werden sogar schon von 22 % der Befragten genutzt, 41 % wollen die Applikation in der Zukunft ausprobieren, für immerhin noch 37 % ist dieses Service auch in Zukunft uninteressant. Auch wenn eine Vielzahl der Konsumenten noch skeptisch oder vielleicht auch nur uninformiert ist, was die Vorteile von LBS im Alltag anbelangt, ist der Trend dieses Informationsdienstes unauf haltsam, nicht zuletzt aufgrund der hohen Durchsetzung des Marktes mit Smartphones, Tablets und Co. Und es kommt noch besser: Nicht nur, dass Social Networks, die auf LBS basieren, wie etwa der Pionier Foursquare, den Usern Spaß bereiten, weil sie ihre alltäglichen Abenteuer und Orts wechsel mit Followern teilen, sie bieten Unter nehmen auch die Möglichkeit, ihre Kunden direkt über diese Plattformen anzusprechen. Vor allem Rabattaktionen, speziell zugeschnittene Angebote, aber auch nichtmonetäre Anreize eignen sich dafür. Eine Restaurantkette etwa bot ihren Foursquare»Mayors« (also auf gut Deutsch ihren Stamm kunden, die sich regelmäßig über Foursquare in ihren Restaurants eincheckten) ein spezielles Tischreservierungsservice an. Kunde und Unternehmen gewinnen. Journa listin Natalie Burg nennt es auf forbes.com eine Win-win-Situation für Kunden und Marke, denn dem Kunden mache es Spaß und für das Unternehmen bedeute es keine horrenden Investitionen. Auch mittels Geofencing, ein Begriff aus der Telematik, können Kunden geortet werden, und zwar in dem Moment, in dem sie eine virtuelle Grenze überschreiten. Man darf sich das so vorstellen: Ein Geschäft umzäunt seinen Wirkungsbereich virtuell. Jedes Mal, wenn ein Smartphone-User, der die entsprechende App installiert hat, diesen Wirkungsbereich betritt oder verlässt, wird er direkt über sein Display angesprochen. Starbucks etwa nutzt diese Methode, um seine Kunden auf einen Besuch in seiner Filiale aufmerksam zu machen, E-Coupons zu verteilen oder ein Angebot zu bewerben. Natalie Burg von forbes.com weist auf eine heutige Entwicklung hin: »Selbst, wenn kein einziger Kunde mobile Apps mit LBS nutzt, wird er trotzdem auf seinem Smartphone nach in der Nähe befindlichen Geschäften suchen.« Burg empfiehlt daher, die eigene Website für eine lokale Suche zu optimieren, sodass (potenzielle) Kunden das stationäre Geschäft leichter finden. »Verkehr, Tourismus und soziale Netzwerke werden bereits durch LBS abgedeckt. Nun wird man sich vor allem auf Themen wie Shopping und Gesundheit, aber auch Anwendungen im Businessbereich konzentrieren«, erklärt Klemens Zleptnig, technischer Leiter der App-Entwicklungsagentur Creative Workline gegenüber dem Online-Marketing- Magazin Update. Nun ist also die Mode dran. Und ganz ehrlich: Welcher Modehändler würde sich dieser Tage nicht wünschen, seine Kunden auf direktem Weg in sein Geschäft zu locken? In Zukunft eben mithilfe von Location-based Services und dem Smartphone des Kunden. SA it&logistik Vorzeigehändler setzen auf Höltl Flexibilität des Systems und damit die Möglichkeit, bei der Planung so individuell wie nötig vorgehen zu können, hat den Firmenchef überzeugt. Neben der WaWi kommen bei Mittermayr auch die HöltlLösungen für Analyse und Auswertung, interne Logistik, Filialmanagement und mobile, ortsungebundene Unternehmenssteuerung zum Einsatz. Mit dem Modehaus Stöcker hat Höltl auch den Gewinner des Salzburger Modepreises 2013 als Kunden. Und das nicht nur in den Bereichen Warenwirtschaft, Kassa und Planung, sondern seit Ende 2013 auch auf dem vergleichsweise neuen Feld RFID, also der kontaktlosen Identifikation von Ware auf Einzelartikelebene. »Wir versprechen uns von RFID vor allem schnellere Zählprozesse und genauere Bestandsdaten als Folge häufigerer Inventuren«, meint Inhaber Peter Stöcker. Auch die Möglichkeit, die Warensicherung in das RFIDKonzept zu integrieren, war ein wichtiger Anreiz für die Investition. Von Gerry Weber erhält Stöcker bereits mit RFID-Etiketten versehene Ware, Marc © Mittermayr J ohannes Schick, Geschäftsführer des Software-Spezialisten Höltl Retail Solutions, gibt sich ganz selbstbewusst: »Unsere Warenwirtschaft ist als Premiumlösung für die Besten im Handel anerkannt.« Die Kundenliste untermauert seine Einschätzung – auch in Österreich. Immerhin setzen Häuser wie Mittermayr (Wildenau), Stöcker (Eferding) und seit ganz Kurzem auch Aigner (Liezen) auf das HandelsKnow-how von Höltl. Mittermayr, im Jahr 2012 Gewinner des Salzburger Modepreises der Textil Zeitung, entschied sich im Vorjahr zum Umstieg auf das Höltl-Warenwirtschaftssystem RetailFlow Enterprise. »Wir haben auch mit anderen Anbietern gesprochen. Aber Höltl ist gut aufgestellt und hat langjährige Branchenerfahrung. Der Firmenchef war in dieser Phase für uns als Kunden stets ansprechbar und der Kontakt auf Augenhöhe. Nicht zuletzt waren es solche Soft Facts, die den Ausschlag gaben«, erzählt Firmenchef Karl Mittermayr. Besonders beim Thema Einkaufs- bzw. Limitplanung gerät Mittermayr ins Schwärmen: »Ich habe mich mit dieser Thematik viele Jahre beschäftigt und zuvor nie exakt das gefunden, was für uns ideal ist. Aber die Planung mit der Höltl-Software ist für uns so etwas wie die ›eierlegende Wollmilchsau‹.« Insbesondere die O’Polo soll bald folgen. »Alle anderen Marken, die für uns wichtig sind, etikettieren wir selbst«, so Stöcker. Er ist sich sicher, dass bald weitere Lieferanten nachziehen werden. Denn: »Ich glaube an die Dynamik von RFID«. Mf Online, offline, in der kleinen Boutique oder im Outlet Center… Egal wie der Vertriebsweg aussieht: Die Ware muss zum richtigen Zeitpunkt in richtiger Qualität und Quantität dem Kunden zur Verfügung stehen. Wenn dem nicht so ist, verliert der Unternehmer Geld. Und dies ist in keinem Business Plan das Ziel. Wie können leere Regale (out-of-stock) verhindert werden? In einer funktionierenden Supply Chain müssen alle die gleiche Sprache sprechen – von der Produktion bis zum POS. Eine der am häufigsten verwendeten Sprachen ist die von GS1. Jeder kennt den EAN-Strichcode, aber die Wenigsten wissen, dass dahinter ein ganzes System steckt. Der Lebensmittel- und Onlinehandel verwenden es schon seit Jahren bzw. Jahrzehnten. Durch die vermehrte Nutzung des Onlinehandels sind die GS1 Standards auch immer stärker im Bereich der Mode und des Sports präsent. Viele Unternehmen haben erkannt, dass die Nutzung der GS1 Standards zahlreiche Vorteile bringt: Jeder Teil der Lieferkette kennt die eindeutige Artikelnummer (GTIN – Global Trade Item Number), jeder kann den EAN-13 Strichcode lesen und alle Teilnehmer entlang der Supply Chain können rechtzeitig auf die Daten zugreifen. Informationen aus der Produktion sind früher verfügbar und können somit in Verkaufsaktionen einfließen. Die Abverkaufszahlen und somit notwendige Abverkäufe können mit dem Lieferanten koordiniert und somit erfolgreicher abgewickelt werden. Das Ganze gipfelt in einem automatischen Nachschubprozess zwischen dem Lieferanten und dem Handel im Bereich der NOS (never out-of-stock) Artikel. Sport 2000 hat das GS1 System erfolgreich eingesetzt und damit seine Kommunikation mit Lieferanten und Händlern verbessert und beschleunigt. Die GS1 Standards sind bezahlte Anzeige Gemeinsame Sprache GS1 auch die Basis für technologische Veränderungen wie die RFID-Technologie als Schlüssel zu noch besseren Daten, rascherem Nachschub und einer drastischen Reduktion der Out-of-stock Situation. Zwei Unternehmen, die dies sehr erfolgreich umgesetzt haben, sind Gerry Weber und Adler Moden. Um mit der Zeit zu gehen und im Trend zu liegen, muss nicht immer alles neu erfunden werden. Die GS1 Standards sind bereits seit mehr als 30 Jahren erfolgreich im Einsatz. Standards schaffen Sicherheit und den Freiraum für Kreativität – und das ist das, was Fashion braucht und bewegt. Kontakt: Alexander Peterlik, Business Development Manager GS1 Austria, [email protected], www.gs1.at it&logistik Emotional Commerce Seit einem Jahr ist die Onlineplattform Rakuten am österreichischen Markt aktiv. Die Umsätze haben die Erwartungen übertroffen, die Zahl der »Mieter« im »virtuellen Einkaufszentrum« könnte jedoch größer sein. dass es sich bei den Kunden, die auf Rakuten kaufen, so gut wie ausschließlich um zusätzliche Kunden handelt, die im Internet nach alternativen Ange boten suchen. Sehenswert ist z. B. der Shop der jungen Wiener Designerin Silvia Gattin. Aber auch mit Serviceangeboten und der Aufmachung der Seite kann man sich vom Wettbewerb abheben. Wo die Reise hingeht? »E-Commerce heißt für mich Emotional Commerce«, bringt es Kindl auf den Punkt. »Gerade für kleine Anbieter geht es darum, die Emotion, die sie im eigenen Laden vermitteln, auch online darzustellen. Warum soll der Kunde gerade hier kaufen? Ein Vorteil des Internets ist, dass jeder Händler hier unendlich viel Platz dafür hat, seine Geschichten zu erzählen. Wie werden die Produkte hergestellt? Warum sehen sie so aus, wie sie aussehen? Das eigene Angebot kann mit unendlichen Möglichkeiten inszeniert werden.« Auf seiner Startseite versucht Rakuten zunehmend, den Endkunden nicht nur Produkte zu zeigen, sondern sie zu unterhalten und zu informieren. »Ein Onlineshop darf keine preisgetriebene Verkaufsplattform sein, sondern muss dem Kunden die Ware informativ und © Rakuten A ls »Bergführer« versteht sich Dieter Kindl, Österreich-Geschäftsführer des japanischen Onlineriesen Rakuten. »Wir helfen kleineren Händlern und Herstellern dabei, ihre Produkte online professionell zu vermarkten. Verständlicherweise kann ja nicht jedes KMU das Know-how haben, um gegen Zalando und Amazon zu bestehen, gar nicht zu sprechen von der finanziellen Kraft.« Zum ersten Geburtstag zählt das »virtuelle Einkaufszentrum« 700 Händler als Kundenstamm. »Da geht noch wesentlich mehr«, meint Kindl. »Bei der Anzahl der Händler liegen wir unter unseren Erwartungen, dafür sind wir vom Umsatz her wesentlich besser als erwartet.« Der Umsatz pro (Handels-)Kunde liegt somit deutlich über Plan. Für das zweite Geschäftsjahr hat sich die Österreich-Tochter des weltweit drittgrößten Onlinehändlers (nach Amazon und eBay) als Ziel gesetzt, 1.000 zusätzliche Händler zu gewinnen. Um mit einem Onlineshop erfolgreich zu sein, sei es wichtig, einen USP zu haben und diesen herauszu arbeiten wie in einem stationären Geschäft, so Kindl. Im Modebereich müsse das zuerst einmal über die Ware passieren, denn »wer im Sortiment mit Zalando konkurrieren will, hat vermutlich wenig Chance«. Möglichkeiten sieht der Onlineprofi deshalb vor allem in Nischen, in denen der Preis nicht das wichtigste Verkaufsargument ist. Das Spektrum ist breit: Der Lingerie-Store La Petite Coquette, der sein »richtiges« Geschäft in der Wiener Innenstadt betreibt, findet sich ebenso auf Rakuten wie die Dirndlmanufaktur Dirndlherz, deren Stücke es sogar in den Kleiderschrank von Madonna geschafft haben. Große Chancen sieht Kindl auch für unab hängige Designer, deren Produkte sich über Rakuten leicht weltweit vertreiben lassen. »80 % der Um sätze unserer Kunden kommen aus dem Ausland«, verrät der Geschäftsführer. Das zeigt, unterhaltsam nahebringen.« Am Tag nach dem Song Contest finden sich deshalb wie selbstverständlich Styling-Tipps auf der Seite, mit deren Hilfe sich jeder Leser (?) in Conchita Wurst verwandeln kann. Kooperationen mit Medienpartnern, Bloggern und Prominenten werten die Seite ebenso auf wie Rubriken à la »Newcomer des Monats«, in der ein neuer, attraktiver Shoppartner vorgestellt wird – und bauen eine emotionale Bindung auf, die zum Wiederkehren motiviert. Mf Professionelle Textil-Logistik Kollektionstransporte zu Fix-Terminen Just-in-time-Service mit geregelten Laufzeiten in Europa und transparenter Kostenstruktur automatische Erfassung der Textilien mittels Barcode – lückenlose Sendungsverfolgung professionelle Aufbereitung der Kleidungsstücke im Logistik-Center FashionFinish mit anschließendem Kommissionieren, Etikettieren und Umpacken FASHIONET-AUSTRIA Textilspedition GesmbH © ingimage SEIT 1992 22 Professionelle TZ 10 Textil-Logistik 2014 Arbeitergasse 50, 2333 Leopoldsdorf Tel. +43 (0 22 35) 47 8 38, Fax +43 (0 22 35) 43 8 39 [email protected], www.fashionet.co.at it&logistik © Casamoda Preis-Leistungs- Logistik ausgelagert wird, wird »hinten« durch eine Hänge-Fördertechnik mit ausgefeiltem Taschensystem kommissioniert und an zehn Packplätzen verpackt. Wo früher in der Spitze 25.000 Teile pro Tag verschickt werden konnten, werden heute durch den hohen Automatisierungsgrad bis zu 80.000 Teile versandbereit gemacht – und zwar bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl. Curd Wecken vom Beratungsunternehmen IWL aus Ulm zeichnete für die Planung verantwortlich: »Aufgabe war, die Anlage für die Saisonspitze auszulegen, jedoch nicht alle Prozesse gleich zeitig unter Spitzenlast zu betrachten, sondern auch eine zeitliche Entkopplung zuzulassen und zu berücksichtigen, damit die Anlageleistung nicht maßlos überdimensioniert wird. Ein passendes Preis-Leistungs-Verhältnis war für unseren K unden und uns Prämisse.« Auch die Marke Casamoda setzt auf Logistik-Knowhow des österreichischen Technologieführers TGW. L etzten Jänner ist das neue Distributionszentrum des Modeunternehmens Heinrich Katt GmbH & Co. KG (mit den Marken Casamoda, Venti und Redmond) mit einem Investitionsvolumen von rund 12 Mio. € ans Netz gegangen. Das Hightech-Lager in Oldenburg bietet auf 3.266 m² ganze 110.000 Stellplätze für Warenkartons, was 2,2 Mio. Bekleidungsstücken entspricht. Was »vorne« im AKL (automatisches Kartonlager) mittels Regalbediengeräten ein- und zusätzlich für Hängeteile (Konfektion) adaptiert werden, wie etwa beim Online-Outlet »Best Secret« verwirklicht. Wecken erklärt den Mix von Systemanbietern: »IWL als Planer hat den Vorteil gegenüber Generalunternehmern, völlig unab hängig zu sein – wir arbeiten für die beste Lösung, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Preiswürdigkeit.« So setzten Eterna (Passau), Brax Leineweber (Herford), Carhartt WIP (Weil am Rhein), SalewaOberalp (Bozen) oder Codello (Seefeld) auf die Dienstleistung der Ulmer, bei denen die Textil branche rund 10 % des Kundenvolumens ausmacht und die neuerdings mit eigener Zweig niederlassung in Linz dem österreichischen Markt noch näher sein wollen. Curd Wecken, dessen Unternehmen ansonsten u. a. für die Pharmazie, im Autoersatzteilbereich und für Kunden wie Bettenwelt (Logistikdienstleister des Eine weitere Herausforderung war die Inte Dänischen Bettenlagers) und Weltbild (Verlagsgration der bestehenden Lagergebäude in das gruppe) tätig ist, hegt besondere Sympathien für Gesamtkonzept. So entschied sich der Diplom die Modebranche: »Die Leute ticken anders, eine ingenieur im Kartonlager gegen die Shuttle- sehr angenehme Klientel – und sehr offen für Technik – neuartig, hochdynamisch und mittler- technische Innovationen.« Er weiß auch um das weile auch ausgereift – und setzte lieber auf Hauptmotiv, warum Modemarken ihre Waren modernen Standard: Regalbediengeräte aus dem verteilung optimieren und technisch aufrüsten: Hause des österreichischen Logistikausstatters »E-Commerce kommt und das Thema EDI ist schon TGW. Bei der Kommissionierung kam hingegen da. Während man bei der Saisonauslieferung auf Dürkopp Fördertechnik zum Zug, deren Technikern sehr viele Teile pro Artikel zugreift, ist es im mit Entwicklung der sogenannten Taschensorter Online- und Nachordergeschäft genau umgekehrt: ein großer Wurf gelungen ist – gerade auch für viele Aufträge, viele Artikel und wenig Stück. Hier die Modebranche. Die noch junge Technologie ist Prozesse zu optimieren, ist die Herausforderung prädestiniert für Hemden und Knitwear, kann aber für uns und für die Branche.« CD Erfolgreich handeln mit den Spezialisten für Kassenund Warenwirtschaftslösungen IT-Innovationen 2014: • MobileLösungen • Multi-Channel-Lösungen • RFID Die Spezialisten für Kassen- und Warenwirtschaftslösungen | www.hoeltl.com TZ 10 2014 23 It&logistik Post profitiert von E-Commerce Vom Briefträger zum Paketlieferanten: Während E-Mails den klassischen Brief verdrängen, sorgt der E-Commerce-Boom bei der Österreichischen Post AG für ein rasch wachsendes Paketgeschäft. 24 TZ 10 2014 © Österr. Post AG I m Vorjahr zeichnete die Sparte Pakete und Logistik bereits für gut ein Drittel der Umsätze der Österreichischen Post AG verantwortlich (Gesamtumsatz 2013: 2,4 Mrd. €). Während im klassischen Briefgeschäft nur noch wenig Wachstum zu erwarten ist, profitiert das Paketgeschäft stark vom E-Commerce-Boom: Lag die Zahl der zugestellten Pakete im Jahr 2008 noch bei 41 Mio., wurden 2013 bereits knapp 70 Mio. Pakete geliefert. Alleine in den letzten drei Jahren stieg die Zahl der Sendungen um 23 %. Der Bereich Premium (Zustellung innerhalb von 24 Stunden) legte sogar ein Wachstum von über 50 % hin – damit wurde 2013 bereits jedes dritte Paket innerhalb von 24 Stunden zugestellt. Während im B2B-Geschäft die DPD mit einem Marktanteil von 34 % die Nase vor der Öster reichischen Post AG (MA: 25 %) hat, dominiert die Post das Geschäft mit den Endkonsumenten mit einem Marktanteil von 76 % aller Paketzustellungen deutlich. Der Grund für diese Stärke laut Peter Umundum, Vorstand für den Bereich Paket und Logistik: »Unser USP ist die persönliche Zustellung. Wir sind jeden Tag an jeder Haustür, bei 4,3 Mio. Haushalten und Firmen. Das kann nur die Post.« Nahezu 90 % der Pakete können so beim ersten Versuch zugestellt werden. Das Logistikunternehmen will am Wachstum des E-Commerce, aber auch in angrenzenden Geschäftsfeldern mitnaschen. Das reicht von der Gestaltung des Webshops bis zum Management der Kundendaten oder der Abwicklung von Zahlungsdienstleistungen. Für Nespresso etwa agiert der Dienstleister als Full-Service-Provider und übernimmt u. a. Lagerhaltung, Bestandsmanagement, Marketing-Services, Bestellabwicklung, Zustellung zum Endkonsumenten und das Retourenmanagement – samt Pick-up-Service für reparaturbedürftige Kaffeemaschinen. Kundenzufriedenheit steigern. In Zeiten der flexiblen Konsumenten bemüht sich die Post stark darum, die Kundenzufriedenheit aufrechtzuerhalten oder sogar noch weiter zu steigern. Schließlich wird es gerade in den Großstädten immer schwieriger, die Empfänger zu Hause zu erreichen. Darum werden derzeit vor allem die Selbstbedienungsmöglichkeiten ausgeweitet. Die Zahl der Empfangs boxen, die die Post in den Eingangsbereichen von Wohnhäusern und Wohnhausanlagen installiert hat, wurde innerhalb eines Jahres auf über 6.000 verdoppelt, »bis Jahresende wollen wir die Marke von 8.000 Boxen erreichen«, kündigt Paket- Vorstand Umundum an. Die Funktionsweise: »Wenn unser Zusteller merkt, dass der Empfänger nicht daheim ist, legt er eine Benachrichtigung mit einem RFID-Chip in den Postkasten. Hält man diesen Chip an die Empfangsbox, springt die Türe auf, und der Kunde kann das Paket entnehmen.« Ausgebaut werden außerdem die Selbstbedienungszonen in den Postfilialen, die auch nach Kassenschluss geöffnet haben. Von hier aus lassen sich zum Beispiel Rücksendungen bequem auch außerhalb der Öffnungszeiten erledigen. Vorteil für den Händler: Je leichter es dem Kunden gemacht wird, seine Retoursendungen aufzugeben, umso schneller gelangt die Ware zurück in den Warenkreislauf. Bis 2016 sollen außerdem 450 Post-Foyers mit Abholstationen ausgestattet sein, bei denen man Sendungen rund um die Uhr abholen kann. Nach erfolgreichen Tests werden seit dem Vorjahr Services wie ein Zustellaviso per SMS oder per E-Mail bereits standardmäßig angeboten. Selbstverständlich denkt Umundum auch schon über die nächsten Schritte nach: »Heute können wir unseren Kunden die Lieferung avisieren, künftig wollen wir den Kunden auch verstärkt die Möglichkeit geben, zu reagieren. So soll sich der Kunde einen Zustelltag wünschen können oder – gegen einen kleinen Aufpreis – sogar einen konkreten Zustellzeitpunkt. Schon jetzt kann er sich wünschen, dass wir das Paket zum Beispiel beim Nachbarn abgeben oder an der Zustelladresse an einer vereinbarten Stelle abstellen.« Und noch einen Trend ortet der Vorstand: »Im E-Commerce wird die Lieferung am gleichen Tag immer wichtiger. Same Day Delivery ist zugleich der Test für den Einstieg in die Lebensmittelzustellung.« Pilottests dazu laufen bereits. Mf anlassmode The Big Day. Die Hochzeit. Das Brautkleid sollte etwas ganz Besonderes sein. Was bei Stangenware unmöglich ist, wird für junge Designer zum erfolgreichen Nischenhandwerk. © Kaviar Gauche Couture statt Massenware TZ 10 2014 25 anlassmode I m Jahr 2012 wurden laut Statistik Austria in Österreich 38.592 Ehen geschlossen, das waren immerhin 5,9 % mehr Ehen als 2011. Und die Tendenz ist steigend. Die deutsche Tomorrow-Focus-Media-Studie machte 2012 das Heiraten sogar als »Social Trend« fest. Die empirische Studie ergab, dass von den 298 Befragten immerhin 30,2 % gewillt waren, für ihren großen Tag zwischen 5.000 und 10.000 € auszugeben. Gefragt nach den wichtigsten Traditionen rund um eine Hochzeit, nannten 58,4 % das weiße Kleid. Nur die Hochzeitstorte mit 67,1 % ist den Teilnehmern der Studie ein noch größeres Anliegen. Man sieht also: Heiraten liegt im Trend – und ohne Brautkleid geht an diesem Tag nichts. Auch wenn das Geschäft mit Brautmode gerade in den 2000er-Jahren schwierig war und starken Schwankungen in der Zahl der Eheschließungen unterlag, zeichnet sich nun eine positive Entwicklung ab. Und der Trend geht nicht nur Richtung Jawort, sondern auch Richtung individuelle Brautmode mit Mehrwert. Handwerk statt Massenproduktion. Klasse statt Masse muss gerade beim Hochzeitskleid oberste Priorität haben. Die Kleider von Couture-Designern sind in Handarbeit gefertigt, werden aus hochwertigsten Qualitäten – im Fall des Berliner Labels Kaviar Gauche aus französischer, traditionell produzierter Spitze – hergestellt und der Trägerin auf den Leib geschneidert. Goran Bugaric, junger Designer aus Wien mit seinem Atelier im Coworking Space Schnitt bogen, baut auf den Mix aus wertvollem Stoff, raffiniertem Schnitt (»natürlich passend zur Figur!«) und Farbe (»es muss nicht immer Weiß sein!«), um seine Kundinnen zu überzeugen. Das A und O bei individuell gefertigten Roben ist die Wahl des Stoffes – ein klarer Vorteil gegenüber Stangenware, die zumeist aus künstlichen Fasern wie Polyester besteht. Wedding-Couture-Designer Claus Tyler verarbeitet reine Seide, Wildseide, Satin, Spitze oder Macramé. Kaviar Gauche schwelgt in Spitze und integriert in der Bridal-Couture-Kollektion für 2014 erstmalig Stickereien in Form einer Kamelienblüte. Magdalena Adriane, die auf Abendmode, Cocktail- und Hochzeitskleider spezialisiert ist, arbeitet bevorzugt mit Seidentaft, Spitze und Seidenorganza für »bewusst verträumt-romantische Kleider«. Die Badener Designerin Inge Cecka entwirft für ihr Label Zoë, das sowohl Tages- als auch Anlassmode bietet, am liebsten Brautkleider aus Seidensatin, Crêpe de Chine oder Chiffon. Individualität. »Die Modelle in großen Brautmodegeschäften werden oft über Jahre hinweg gelagert und immer wieder gleich nachbestellt. In Bestseller-Modellen haben in den letzten 15 Jahren sicherlich Abertausende Frauen geheiratet«, spricht sich Claus Tyler klar gegen Massenware aus. Persönlichkeit bei den Entwürfen ist gefordert. Unikate sind stark nachgefragt. Bei allen befragten Designern scheint das Argument der individuellen Maßanfertigung überhaupt das wichtigste zu sein. Einer allumfassenden modischen Strömung will sich keiner von ihnen unterwerfen. Dennoch gibt es Tendenzen. 26 TZ 10 2014 © Magdalena Adriane Nachhaltigkeit und Mehrwert. Die Konsumentinnen sind aufgeklärter, erschrecken bei Meldungen wie vom Fabrikseinsturz in Bangladesch und fragen sich immer mehr, woher ihre Kleidung eigentlich kommt – auch ihr Brautkleid. »Zu Beginn der Nullerjahre drängten viele Billigwarenanbieter aus Asien auf den europäischen und amerikanischen Markt. Allerdings war die angebotene Qualität dermaßen minderwertig, dass mittlerweile wieder ein Umdenken stattgefunden hat«, bestätigt Designer Claus Tyler, der mit seiner Wedding-Couture-Linie auf hochwertige Brautmode setzt. Auch die Wiener Designerin Magdalena Adriane freut sich über das gestiegene Verantwortungsbewusstsein ihrer Kundinnen: »Ich merke, dass sie viel mehr Wert auf Qualität legen und sich Gedanken über den Produktionsprozess machen. Die Arbeitsverhältnisse in vielen großen Produktionsbetrieben sind erschreckend. Es ist umso erfreulicher, dass die Nachfrage nach individuellen Anfertigungen steigt und kleinere, heimische Unternehmen gefördert werden.« Trends. Claus Tyler stellt einen Trend zu einer modernen Schlichtheit fest und bevorzugt Looks aus edler Spitze und dezenten Stickereien, während Entwürfen mit Federn und Perlen keine Bedeutung mehr zukommt. Bei den Silhouetten gewinnen leichte A-Linien und die Meerjungfrauenform. Inge Cecka glaubt an reduzierte Schnittführungen für unaufdringliche Eleganz und setzt dabei auf die Farben Ivory, Rosé, Gold und Nude. Die deutschen Designerinnen Alexandra Fischer-Roehler und Johanna Kühl, die sich mit Kaviar Gauche auch auf der Berliner Fashion Week einen Namen machten, zeigen unter dem Titel »Petite Fleur« zarte Kleider mit feingliedrigen Blütenapplikationen, die von chinesischem Hochzeitsporzellan inspiriert sind. Hingucker ist hier ein gold glänzender Metallic-Gürtel, der die Taille in den Fokus rückt und als Kontrast zu den weich fließenden Stoffen für Spannung sorgt. Die Wiener Kreative Magdalena Adriane glaubt an einen bewusst romantischen Trend, der voluminöse Röcke und herzförmige Bustiers vereint. In ihrem Shooting zur Brautmoden-Kollektion 2014 ersetzt sie Schleier und Brautstrauß durch bezaubernden Blumenkopfschmuck der Hutdesignerin Julia Cranz. Und Goran Bugaric hält es wie Valentino: »Valentino meinte immer, dass er keinen Trends folgt und es sein einziges Ziel sei, schöne Kleider zu machen. Das ist auch mein Credo. Ich kreiere Kleider, die an der Kundin zum Leben erweckt werden und sie noch mehr strahlen lassen.« ©Zoe © Atelier 9 Design Claus Tyler musterseite Teamwork. »Eine Braut einkleiden zu dürfen, ist das schönste Kompliment für eine Designerin. Es ist das wichtigste Kleid im Leben einer Frau«, weiß Inge Cecka. Wenn sie mit Kundinnen Modelle aus ihrer Linie Zoë Wedding probiert, sei dieses Teamwork zwischen Designerin und Braut immer wieder faszinierend. Vielleicht liegt genau hier der Erfolg und der Grund für die steigende Nachfrage nach individuellen Anfertigungen. In Zeiten von Social Media und E-Commerce wüssten Frauen genau, was in Paris, London und New York angesagt sei, sagt Designer Goran Bugaric. Die unendlichen Weiten des World Wide Web einerseits und mangelhafte Beratung in den großen Brautmode-Stores andererseits lassen Nischendesigner, die sich auf hochwertige Brautmode spezialisiert haben, frohlocken. Auch wenn nicht immer die eigene Kreativität gefordert wird: »Oft kommen Frauen mit Bildern von Kleidern, die sie im Internet gesehen, aber in keinem Geschäft gefunden haben, zu mir«, so Bugaric. Dann wird eben nachgeschneidert. Oder ein ähnliches Kleid entworfen. Und das sitzt dann wie angegossen. Im besten Fall passt es sich den Wünschen der Frau ideal an: Dann ist der große Rock nach der Hochzeit abnehmbar, damit im kurzen Kleid auf der Party weitergetanzt werden kann. Oder das lange Kleid wird nach dem großen Tag zum eleganten Cocktailkleid umgenäht. Und was bleibt, ist wieder ein Unikat. SA © CLEOFE anlassmode Bräutigam in BLAU & BAROCK K atharina Dolzer ist seit dem Vorjahr die junge Chefin im Haus, tat kräftig unterstützt von ihren Schwestern Theresa und Maria. Vater Josef Dolzer hatte 1994 das 800 m² große, dreietagige Ausstatterge schäft im 3. Gemeindebezirk von Hermann Teller erworben. Diesem sagt man nach, dass er bis zum Sterbetag – wenige Monate vor seinem 100. Geburts tag – noch täglich ins Geschäft ging und nach dem Rechten sah. Rund 25 Mitarbeiter sind im Haus beschäftigt – mit außergewöhnlich hohem Männeranteil von 70 %. Typisch für diesen Geschäftstypus: langjährige Firmenzugehörigkeit. Wie Oskar Schuster, der schon 1977 seine Lehre bei Teller begann und nach kurzen Wanderjahren wieder an die Landstraßer Hauptstraße 88 zurückkehrte. Im obliegt der HAKA-Einkauf der Festtags- und Abendmode. Und er schreibt sich auch auf die Fahnen, Mitinitiator der größten Leistungsschau der österreichischen Hochzeitsbranche – der »Trau dich« – gewesen zu sein. 1994 heckte er mit Eventagenturchefin Ursula Effenberger ein Konzept aus, 1995 ging man mit sechs Ausstellern an den Start. 2015 (23. bis 25. Jänner) wird man – wie schon heuer zum 20-jährigen Jubiläum – im Wiener Messe Congress Center auf 8.000 m² mehr als 250 Händler, Dienstleister und weitere Spezialisten rund ums Thema Braut, Bräutigam und Feier präsentieren. Seine Ordertätigkeit führt Schuster zu den einschlägigen Messen, die jetzt wieder vor der Tür stehen: die »Sì Sposa italia« in Mailand (23. bis 26. Mai) und die »Interbride« in Düsseldorf (31. Mai bis 3. Juni). Das Lieferantenpaket ist gut geschnürt: on top Cleofe Finati by Archetipo sowie Pal Zileri, ergänzt um Wilvorst mit den Linien After Six, Prestige und Tziacco. »Der Trend geht in zwei Richtungen. Viele Herren wollen den langen Gehrock, Brokatstoffe, das Opulent-Barocke. Andere wiederum bevorzugen den schlanken, schlichten Anzug mit wertigem Glanz«, schildert Schuster seine POS-Erfahrung. Für besonderen Aufputz im Lieferanten portfolio ist ebenfalls Platz, wie für den Glööckler-Frack (by Masterhand), besetzt mit Swarovski-Steinen all over am Oberteil und als Galon an der Hose. Oder eine Neuentdeckung aus Süditalien: die Kollektion Ottavio Nuccio Gala, kreiert vom spanischen Selfmade-Modeschöpfer Mario Moreno. 28 TZ 10 2014 Teller von der Landstraße ist ein Traditionshaus: Seit 1920 wird hier formelle Herrenmode verkauft. Wer aber »den Teller« nur »von früher« kennt, hat einen Paradigmenwechsel verpasst. EL © D IG AN D Style-Preview Saison 2015 © KI M O by M AS TE RH Kampf um die Nische. Josef Dolzer hat sich trotz Geschäftsübergabe freilich nicht zurückgezogen. Er zeigt sowohl Präsenz bei Teller als auch in der Handelsagentur seiner Frau Helga, die mit eigenem Showroom in der Brandboxx Salzburg das holländische Denimlabel PME Legend vertritt. Und er kennt das Problem der Branche: »Festtagsmode hat eine verhältnismäßig kleine Zielgruppe, ist eine Nische.« Die Bräutigame in spe vergleichen und nehmen sich Zeit – für die Auswahl der Einkaufsstätte und für den Einkauf selbst. Bei Anzugspreisen von bis zu 1.500 € und mehr wird mit harten Bandagen um den Kaufabschluss gekämpft: Das Hemd geschenkt oder 100 € Extranachlass sind Verkaufsförderungsideen des Mitbewerbs, die Dolzer gar nicht goutiert. Bei Teller setzt man hingegen auf die große Auswahl an lagernden Outfits sowie die hohe Servicebereitschaft, um jeden Kunden zufrieden zu s tellen. Und seit rund einem Jahr auch auf die Synergie mit der Brautmode: »Wenn die Braut viel Geld in ein Kleid inves tiert, dann erwartet sie einen perfekt abgestimmten Anzug dazu. Damit wir weiter mit der Bräutigamein kleidung erfolgreich sein können, haben wir mit Sposa Vienna einen Salon fürs Hochzeitskleid neu geschaffen.« Die Homepage unter www.sposa-vienna.at ermöglicht einen virtuellen 360-Grad-Rundgang durch Schau raum, Anproberaum und – als K ontrastprogramm – auch durchs Herrenmodenhaus. Ivory, Ebony und Blaunuancen. Zurück zur eleganten Männer mode, zurück zur aktuellen Marktentwicklung. Welche Beobachtungen macht Oskar Schuster in seinem Reich, wo auch so mancher Märchenprinz sein Kostüm für den großen Auftritt sucht und findet? »Blau ist heuer die Trend farbe und hält sich mit Schwarz die Waage. Braun wird schon noch verlangt, hat aber den Höhepunkt deutlich überschritten. Grau ist Businessfarbe und nix für den festlichen Anlass. Und die ganz hellen Anzüge werden für Strandund Pool-Hochzeiten genommen – in der Dominikanischen Republik, Las Vegas und so weiter. In Mitteleuropa heißt das Thema: dunkel!« Jacquard, Brokat, Strass und extravagante Schnitte mit Anlehnung an historische Uni formen waren vor wenigen Jahren noch undenkbar, jetzt weist das Trend barometer stark nach oben. Einerseits will der kaufbereite Mann aus einem großen Lager wählen können, andererseits ist er auch bereit, sich für etwas ganz Besonderes in Geduld zu üben: »Zwölf Wochen plus zwölf Tage« ist die gängige Lieferzeit-Usance bei Einzelanfertigungen aus Italien. Bei Schmuck westen hat sich die Priorität gedreht – war früher der Kontrast bestimmend (z. B. tiefes Rot zum schwarzen Anzug), ist nun die Abstimmung mit dem Kleid der Partnerin entscheidend: Ivory verlangt Ivory, zu Weiß ist Weiß oder Silber angesagt. Wie steht’s um den Klassiker für anglophile Bräutigame, den Cutaway? »Wenn wir fünf Cut-Hochzeiten im Jahr haben, ist’s viel. Wir klären auch über die Etikette auf: Stresemann für die Beisteher und am Abend zwingendes Umziehen auf Frack oder Smoking. Damit hat sich’s oft erübrigt.« Generell auch zur Etikette gehört der Halsschmuck: »Krawatte ist fürs Standesamt okay, aber sonst geht uns kein Bräutigam ohne Plastron passend zur Weste aus dem Haus!« Traditionell ein Tabu ist, dass der Hochzeiter seine Auserwählte schon vor dem großen Tag im Brautkleid zu Gesicht bekommt. Neu ist die Tendenz, dass nur mehr rund die Hälfte der Einkleidungswilligen ihre Herzdame zum Herrenausstatter mitnimmt. Schuster stellt fest: »Früher waren die Bräute immer dabei, jetzt ist’s fifty-fifty. Gerade bei den opulenten Gehrock-Outfits kommen die Herren mit Freunden, Bekannten und Eltern – und wollen die Braut mit dem Wow-Effekt überraschen.« CD Fashion meets Wedding. Stylishe, moderne Schnitte, die trotz schlanker Optiken tragbar sind und perfekt passen, stehen bei Wilvorst After Six und Wilvorst Prestige im Fokus. Spannende Sakkolängen und inno vative Taschenlösungen treffen auf elegante Optiken mit Biesen und Paspelbändern. Farblicher Aufsteiger der Saison sind Blautöne. Cleane Ware mit dezentem Glanz bringt Coolness ins Modebild, neue Jacquards sorgen für eine gehörige Portion Glamour, Mikrodessins als belebte Oberstoffe lockern die Optiken auf, feine Streifenvarianten ergänzen in wertiger Modernität. Love Edition – unter diesem Motto steht die neue Kollektion F/S 2015: Während die Modelle von Tziacco Royal weiterhin durch uniformähnliche Silhouetten – von der langen Gehrockvariante bis zur trendigen Short-Version – geprägt sind, besticht die Tziacco Trendline durch innovative Materialmixe. Blau ist und bleibt die Trendfarbe, dunkle Rottöne stellen ein neues Highlight dar. Barockelemente und Spencer-Revival. Neue Broken-Suit-Varianten – die Kombination von uninahen und gemusterten Stoffen (bevorzugt aus Schurwoll- Seiden-Mischungen) – zeigt Digel Ceremony. Dazu einen immer wichtiger werdenden Kollektionspart im extrovertierten Barockstil. Der Smoking bleibt im fest lichen Party- und Eventbereich unerlässlich. Hier wurde eine neue Variante mit Schalkragen aus blau-schwarzem Paisleymuster mit edlem Glanz entwickelt. Auch neue Sakkovarianten mit Stehkragen bringt die Kollektion hervor, als weiteres Highlight bekommt der Spencer sein Retro-Revival – freilich trendig körpernah umgesetzt. Bei Schmuckwesten liegt besonderes Augenmerk auf neuen Dessins, z. B. Barockstoffe mit eingearbeiteten Lurexfäden. Moderne Couture. Mit neuem Investor im Rücken sollen Lieferausfälle überwunden sein – für 2015 setzt Masterhand auf schlanke Zwei-Knopf-Styles, neue Reverslösungen und ein ausgebautes Smoking-Thema. Die Dessinierungen überzeugen mit grafischen Mikro strukturen samt 3D-Charakter. Farblich dominieren luxu riöse Darks und frische Blautöne. Frisch installiert zeigen sich schon jetzt das ganzjährige Nachorderservice, ein überarbeitetes Classics-Sortiment und das aufgepeppte Mix-and-Match-System. Mutig gibt sich Kimo by Masterhand und interpretiert den festlichen Anzug als »moderne Couture«. Der Einsatz von Lederimitaten und Reißverschlüssen ist dagegen vom Biker-Look beein flusst. Velvet in Farbvielfalt ist ebenso ein Thema wie der Smoking in schlanker Passform, dem viel Platz innerhalb der Kollektion eingeräumt wurde. CD TZ 10 2014 29 big sizes © Curvy is sexy Veranstalter Stephan Sonn (rechts unten) zieht mit seiner Messe ins Palazzo Italia. Groß im Messegeschäft Die Plus-Size-Messe Curvy is sexy startet im Juli bereits in die dritte Runde. Veranstalter Stephan Sonn spricht über Plattform, Messezirkus und Handel. Wie entstand die Idee zu einer eigenen Plus-Size-Messe? Wir haben erkannt, dass es Bedarf in diese Richtung gibt. Denn wir haben auch Große-Größen-Marken im Portfolio unserer Design- und Brand-Agentur Sonndesign, die wir auf Messen präsentieren wollten. Wir haben bei allen großen Berliner Veranstaltungen angefragt – aber das war dort leider nicht gewünscht. Und das, obwohl mittlerweile jede dritte Frau in Deutschland Größe 42 oder mehr trägt. Auch der Markt für Plus Sizes entwickelt sich derzeit. Das sieht man etwa an der Entstehung der eigenen Big-Size-Kollektionen von Labels wie Anja Gockel und s.Oliver. Da keine andere Messe diesen Bereich abgedeckt hat, haben wir mit unserer Idee bei den Ausstellern offene Türen eingerannt. Hat sich dieser Bedarf auch in den ersten beiden Saisonen der Messe in Besucher- und Ausstellerzahlen niedergeschlagen? Ja, im Juli 2013 sind wir mit 32 Ausstellern gestartet und heute stehen wir bei knapp 50 Ausstellern für diese Sommerausgabe. Bei den Besuchern erreichten wir auf Anhieb 3.000 Gäste. Das mag für eine Messe noch nicht besonders viel erscheinen, allerdings haben uns alle Aussteller bestätigt, dass sie extrem zufrieden mit der Qualität der Besucher waren. Denn jeder, der auf die Messe kommt, kommt auch genau wegen dem, was wir bieten. Da gibt es keine Streuverluste. Bei der kommenden Ausgabe der Curvy is sexy ist ja nicht nur die Ausstellerzahl gestiegen … Wir übersiedeln mit der Messe an einen neuen Standort: Unter den Linden, in den Palazzo Italia. Bei der Location war uns besonders wichtig, dass wir 30 TZ 10 2014 erstens zentral gelegen sind und zweitens, dass wir wieder ein hochwertiges Gebäude finden. Den edlen Charakter wollen wir zusätzlich mit unserem eleganten Messebausystem unterstreichen. Das war uns vor allem deshalb ein Anliegen, weil die Plus-SizeMode oft in eine Nische gedrängt wird – wir wollen sie weiter oben ansiedeln. Insgesamt kommen wir im Palazzo Italia auf eine Nettoausstellungsfläche von 1.600 m2. Zudem starten wir dieses Mal auch neu mit Wäsche- und Bademoden- sowie Accessoires-Anbietern. Das ist erstmals noch ein kleiner Bereich, aber ich denke, gerade das Schuhsegment wird dann in der Wintersaison wichtiger werden. Im Wäsche- und Badebereich sind wir auch mit vielen Marken in Kontakt, die einfach noch ein bisschen Zeit brauchen. Räumlich könnten wir in Zukunft im Palazzo Italia noch 20 % Wachstum realisieren, dann müssten wir theoretisch wieder etwas Neues suchen. Aber wenn wir diese 20 % noch haben, dann hätten wir eigentlich alles abgedeckt, was in diesem Bereich relevant ist – immerhin wollen wir ja spezialisiert bleiben. Der Berliner Messekalender ist ja nun schon recht voll. Wie sehen Sie die Zukunft des Messegeschehens? Ich freue mich, dass es in Berlin diese große Vielfalt überhaupt gibt, denn das ist vor allem für die internationalen Einkäufer sehr wichtig. Allerdings denke ich, man muss aufpassen, dass sich das Messegeschehen nicht auf die ganze Stadt verteilt, in kleine Locations und Showrooms, und dadurch die großen Messen verlieren – wie es ja in Düsseldorf geschehen ist. Ein denkbarer Ansatz wäre, zumindest die ganzen kleineren Messeformate an einem gemeinsamen Ort zu bündeln. Was denken Sie über die Darstellung von Plus Sizes im Handel? Ich glaube, die meisten Frauen wollen nicht unbedingt in ein Spezialgeschäft gehen. Viele Labels in diesem Bereich positionieren sich aber schon klar durch ihre Firmierung oder Aufstellung. Man sollte das, meiner Meinung nach, gar nicht so unterschiedlich präsentieren. Das sieht man etwa an Anja Gockel, die bei der Fashion Week und am Laufsteg der Curvy is sexy die gleichen Kleider präsentiert. Das zeigt doch, dass der Fashion-Grad bei Größe 38 nicht aufhört, und dass diese Mode daher auch nicht anders präsentiert werden muss. Gerade bei jüngeren Kundinnen ist es doch sicher so, dass die im gleichen Geschäft einkaufen wollen wie die beste – schlanke – Freundin. Gerade in diesem Modesegment ringen die Marken schon lange um einen passenden Namen – von große Größen über Anschlussgrößen bis zu Big Sizes. Was bevorzugen Sie? Ich verwende am liebsten gar keinen speziellen Ausdruck. Klar, als Messe müssen wir uns abgrenzen, daher verwenden wir dabei den Ausdruck Plus Size. Aber im Prinzip ist das ja Schwachsinn, denn es geht hier genauso um Mode. Ich betitle das Segment ungern mit einem eigenen Namen, weil das immer bedeutet, dass etwas sonderbar oder anders ist. Und das ist es ja nicht. BN big cups Doro Di Lauro Naturana Big NOS © Kinga – Lingerie de femme © Naturana Kinga in Österreich © Rosa Faia Mit der diesjährigen Frühjahr/Sommer-Saison hat der Wäsche spezialist Naturana ein neues NOS-Programm für große Cups und Größen eingeführt. Unter dem Motto »My Style« vereint die Linie fünf funktionelle BHs, die Frauen in jeder Situation den richtigen Halt geben sollen. Zwei Bügel- und drei Soft-Cup-Modelle werden in den Größen B bis I und 70 bis 125 angeboten. Die Entwicklung der BHs nahm dank zahlreicher Produkttests ein ganzes Jahr in Anspruch, unterschiedliche Schnitte und Ausstattungsmerkmale wurden eingehend geprüft. Die Modelle bieten mit angepassten Trägerbreiten, schonenden Schulterpolstern, innen liegenden Verstärkungen und seitlichen Stützen unterschiedliche Funktionslevels. Optisch überzeugen die BHs mit kaschierten Spitzen, Simplexstickereien und floral dessiniertem Jacquard. Die Farbpalette aus alltagstauglichem Schwarz, Weiß und Skin wird mit Navy und Brombeere ergänzt. Der VK-Preis der »My Style«-Modelle liegt bei 50 €. I m Jahr 2011 gründete Dorota Sagsöz in Deutschland ihr Unternehmen Doro Di Lauro, mit dem sie die Generalvertretung für die Marke Kinga – Lingerie de Femme in Deutschland und Österreich übernommen hat. Die Herbst/Winter- Kollektion 2014/15 bestreitet das Label Kinga mit drei eigenständigen Linien: »Basic« bietet klassische Dessous in Weiß, Haut, Champagner, Graphit und Schwarz zu einem VK von 48 € bis 60 € für BHs, die teilweise schlicht, teilweise in aufwendiger Spitzenoptik verarbeitet werden. Die Größenrange reicht dabei wie bei den anderen Serien bis Cup E, bei den Unterteilen bis XXL. Die »Exklusiv«Linie ist für besondere Momente gedacht und kommt in satten Blautönen, Rosé und Beige, Schwarz und strahlendem Rot. Elastische Textronic-Spitze, Tüll und edle Stickerei mit Guipure zieren die Modelle. Die VKs liegen zwischen 57 € und 66 € für BHs und 19 € bis 24 € für Unterteile. Ergänzt wird die Kollektion von einer verführerisch-verspielten Erotik-Linie mit teils frivolen Dessous und Party-Dresses. Rosa Faia Wäschiger Wien-Besuch Das Label Rosa Faia aus dem Haus Anita gewährt schon vorab einen Blick in die Kollektion für Frühjahr/ Sommer 2015. Ein Highlight ist die neue Serie »Vienna« mit Liefertermin März 2015, deren Lancierung mit einer Marketingaktion für Händler verknüpft wird. Dabei können die Endverbraucherinnen eine Reise nach Wien mit exklusivem Rundumpaket gewinnen. Aber nicht nur die Hauptstadt, auch die neue Serie selbst hat das Zeug dazu, die Kundinnen zu verzaubern. In edlem Champagner oder Schwarz zeigen sich Bügel- und SoftBH sowie Slip und Taillenslip. Das Markenzeichen der Serie ist eine elegante Schnürlistickerei, die auf Champagner in Trüffelfarbe und auf Schwarz in Mokka erscheint. Die Träger sind vorne mit Stickereigallon und Satinringen am Ansatz verziert, den Steg schmückt ein farblich kontrastierendes Schleifchen. TZ 10 2014 31 Moderegeln ignorieren Modebegeisterte Plus-SizeBloggerinnen nutzen Social Media, um durch gemeinsame Aktionen Stereotypen abzubauen sowie soziale Akzeptanz und volle modische Partizipation zu erreichen. A usgehend vom angelsächsischen Raum ist die Zahl der Plus-SizeBlogs zuletzt auch im deutschsprachigen Raum explodiert. Selbst bewusste junge Frauen mit Größen über 44 haben Blogs gegründet, um ihre Modebegeisterung offen zu leben und auf ihre soziale und modische Stigmatisierung hinzuweisen. Sie verstehen sich als »Fat-Aktivistinnen« und verwenden den Begriff »Fat« bewusst, um auf ihre positive Einstellung zu ihrem kurvigen Körper hinzuweisen – und gleichzeitig auf dessen Stigmati sierung in Gesellschaft und Modeindustrie. Die Modebloggerin Gabi Fresh aus Chicago nannte ihren 2008 gegründeten Blog z. B. »Young, Fat and Fabulous«. Wenn die 25-jährige ihren Followern Modetipps gibt, dann möchte sie vor allem eines sagen: »Ignore fashion rules.« Mit dem von ihr kreierten »Fatkini«, einer Mischung aus X-Large-Bikini und Tankini, geht sie mit bestem Beispiel voraus und widerlegt die allgemeine Auffassung, dass üppige Körperformen zu verhüllen seien. Darüber hinaus spielt sie auf limitierende Regeln an wie etwa »Schwarz macht schlank«, »große Muster machen dick« oder »Blockstreif macht breit«. Hinter Regeln dieser Art steht die Auffassung, dass ein kurviger Körper ein Zustand sei, der schnellstmöglich behoben werden müsse. Ziel der Fat-Aktivistinnen ist es, dieses Stereotyp zu eliminieren und voll an Modetrends zu partizipieren. In den Modeblogs weisen Badges mit Aufschriften wie »No Diet Talks« auf die Bewegung hin. Mit modischer Ausgrenzung meint die Plus-SizeCommunity aber auch den Zustand, als außerordentliche Größengruppe »bezeichnet« und nicht regulär in den Größenskalen geführt zu werden. Da Bloggerinnen oft »Digital Natives« und daher tendenziell unter 35 Jahren sind, ist weiters die Erschwinglichkeit der Teile ein Kriterium für Ausgrenzung. Eine Bloggerin wünscht sich z. B., ihre Größe bei Primark zu finden, weil das ihren begrenzten finanziellen Möglichkeiten entspreche. Aufruf an die Modeindustrie. In englischsprachigen Modeblogs ist die Selbstermächtigung schon weiter fortgeschritten als in den deutschspra chigen. Aber hier wie dort herrscht Unzufriedenheit mit der beharrlichen Ignoranz der Modeindustrie. Abhilfe soll der Aufruf zu gemeinsamen Aktionen schaffen. Eine Bloggerin aus Manhattan möchte z. B. bewirken, dass die Industrie ihre Größenskala erweitert, und hat zu diesem Zweck eine HashtagAktion ins Leben gerufen. Dabei sollen Betroffene Fotos von Teilen, die sie gekauft hätten, wenn sie in der passenden Größe verfügbar gewesen wären, mit dem Hashtag #plussizeplease in den Social Media posten. 32 TZ 10 2014 © Katrin Lange (reizende Rundungen) big sizes Das gleiche Ziel verfolgt auch die 23-jährige deutschen Modebloggerin Katrin, allerdings mit einem diskreteren Mittel. Sie rief zur Aktion »Plus Size Wish List – The stuff fat girls actually want«. 22 Blog gerinnen folgten ihrem AufKatrin (23) bloggt unter dem Titel ruf, veröffentlichten ihre »Reizende RundunWunschlisten auf ihren gen«. Sie hat die Blogs und deponierten den »Plus Size Wish List« Link dazu auf Katrins Blog. initiiert und möchte Die Wunschlisten decken damit ein größeres modischeres Angebot das gesamte Bekleidungsim Große-Größenspektrum ab, zeigen aber Bereich bewirken. einen speziellen Bedarf an körperbetonender und enger Kleidung. Auffallend häufig in den Wunschlisten ist die Nennung von sexy Dessous und gemusterten und dekorierten Strümpfen, Overknees und Leggings sowie hochhackigen Schuhen und Stiefeln. Auch auf die »Schwarzmacht-schlank-Theorie« gibt es in den Wunschlisten eine klare Antwort: Farben, Farben, Farben! Mangelnde Trendaffinität. Dazu der eindringliche Appell der 23-jährigen Isabelle auf neben-saechliches.blogspot.de/2012/12/plus-size-wish-list.html: »Auch WIR wollen sexy Unterwäsche tragen, auch WIR wollen toll geschnittene Mäntel tragen, auch WIR wollen schicke Stiefel tragen, auch WIR wollen tolle modische Kleider und Oberteile haben, die nicht nur schwarz und/oder sackig an einem herunterhängen, auch WIR wollen die aktuelle Trendfarbe tragen, auch WIR wollen bezahlbare Preise. In England haben die Firmen schon verstanden, was sie tun müssen. Wieso gibt es in Deutschland nur so wenig Angebot? Und wenn es mal ein gutes Angebot gibt, kostet es gleich ein Vermögen. Was ist mit den Mädels mit dem kleinen Geldbeutel?« Aufmerksamen deutschen Herstellern scheinen die Wish Lists in den Blogs nicht verborgen geblieben zu sein. Bonprix hat bereits 15 Bloggerinnen zu einem »Plus Size Design Camp« nach Hamburg eingeladen Zum Sommer 2014 launchte das Unternehmen eine Kollektion »Maite Kelly«, ein Spross aus der Kelly Family. Die Initiatorin der »Plus Size Wish List«, Katrin, war zur Kollektionspräsentation eingeladen und berichtete in ihrem Blog darüber. Dabei hob sie positiv hervor, dass die Kollektion schon bei Größe 38 beginne, also »keine reine Plus-Size-Kollektion« sei. Ihr Rat an alle Designer: »Wenn ihr eine PlusKollektion entwerft, fragt euch, ob eine Frau, die eine 36 oder 38 trägt, dieses Teil auch kaufen würde. Wenn die Antwort Nein ist, wisst ihr, dass da was falsch gelaufen ist.« big sizes GROSS IM GESCHÄFT KjBrand: Der Big-Size-Anbieter der Brand-Gruppe setzt auf Europa: Da ausschließlich hier produziert wird, stattet man alle Teile mit einem Zusatzetikett „Made in Europe“ aus. Gleichzeitig startet der Anbieter eine B2B-Plattform, die den Händlern ermöglicht, jederzeit Hosenbestellungen zu tätigen – mit sofortiger Anzeige der verfügbaren Lagermengen. Apropos Hosen: Die Passform, wohl das wichtigste Kriterium für die Kaufentscheidung der Kundinnen, wird nun mit einem Info-Tool unterstützt, um dem Händler aussagefähige Unterlagen bereitzustellen. Das Sortiment modischer Hosen wird zur Saison Frühjahr/Sommer 2015 ausgeweitet und in kleinen, kompakten Farbthemen interpretiert. Bei den Oberteilen bleibt der Fokus unverändert im Casual-Bereich. Frapp: Das neue Label des Erlanger Herstellers Via Appia (im Big-SizeBereich mit Via Appia Due erfolgreich) geht in die zweite Saison. Frapp soll eine Kombikollektion für die Anschluss größen (40 bis 54) sein, die für zeit gemäße Trends und moderne Looks steht. Frapp bietet fünf Kollektionen pro Jahr mit insgesamt zehn Liefer terminen, fokussiert wird eine selbstbewusste Frau, die ihren Lifestyle gefunden hat und angesagte Trends tragen möchte. Die Via Appia GmbH verfügt aktuell über drei MultilabelBoutiquen für große Größen in Regensburg, Frankfurt und Neu-Isenburg. Derzeit wird das Logistikzentrum in Erlangen erweitert. cpm Due: Die Big-Size-Brand von Christa Probst ist laut Unternehmen noch ein kleines Pflänzchen, aber mit dynamischem Wachstum. Allein in der laufenden Frühjahr/Sommer-Saison konnte das Label seinen Umsatz verdoppeln. Da dem Plus-Size-Bereich immer mehr Bedeutung eingeräumt wird und das Nischenthema sich zu einem kommerziell wichtigen Bereich entwickelt, will man mit cpm Due mutige und selbstbewusste Kundinnen ansprechen, die Trends kennen und sich dementsprechend kleiden wollen. Perfekte Passformen und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis sollen die Kollektion weiter voranbringen. Kommentare zur Plus-Size-Industrie. Thema in den Plus-Size-Blogs ist auch »Anna Scholz Lingerie«, die der beliebte Onlineshop »Simply Be« zum Sommer 2014 launchte. Außerdem diskutiert man die ebenfalls zum Sommer 2014 lancierte Plus-Size-Linie »Violetta« der spanischen Modekette Mango. Der Style wird für gut befunden, aber auch kleine Passformprobleme bleiben nicht unerwähnt. Inwieweit Guido Maria Kretschmer die Attitude der modebegeisterten Plus-Size-Girls realisieren kann, bleibt abzuwarten. Seine Kollektion für Heine wird Ende Mai präsentiert und zum Winter 2014/15 gelauncht. Neben den englischen sind es speziell nordwesteuropäische Labels, die sich über das Verhüllen von Körperkurven hinweggesetzt haben und auf Körperbetonung setzen. Ein Label, das in den Blogs genannt wird, ist Carmakoma aus Dänemark. Auf dieser Website führt die Online-Recherche schließlich nach Österreich. Der Store Locator gibt an, dass die Kollektion bei Stor in der Wiener Strozzigasse erhältlich ist. Es ist die Schneider meisterin Gabriele Wally, die Stor vor einem Jahr gegründet hat, um auf die Wünsche einer modebegeisterten Plus-Size-Community zu reagieren. Die Lust auf den eigenen Shop kam mit der Entdeckung von Carmakoma. Aber Wally führt auch noch andere dänische Labels wie etwa Veto, Yppig, Studio und Zizzi. Mit Zizzi hat sie ein Label entdeckt, das die Sprache der jungen Plus-Size-Kundin perfekt beherrscht. Aber auch Berlin zeigt seit Juli 2013 mit der Messe Curvy is sexy ein trendiges Angebot im Plus-Size-Sektor. Wally hat dort das Label Weimann entdeckt. Selbst Teil ihrer Zielgruppe, stellt Wally fest, dass Österreich keine typische Blogger-Nation ist. Trotzdem kann sie zumindest eine aktive österreichische Plus-Size-Bloggerin nennen: »Curvy Claudia«. der aktuelle Eintrag der 30-Jährigen verrät, dass sie ein Faible für Pink hat, also scheint auch sie nichts von der »Schwarz-macht-schlankTheorie« zu halten … Hildegard Suntinger SIZE 38 – 58 w w w. k j b r a n d . d e mode aktuell ZOHAC © Malvin Das Leben ist zu kurz für langweilige Männermode – diese Ansicht teilt jedenfalls Chefdesigner Thomas Gongoll. Er ist ebenso Inhaber des neuen Männermoden-Labels Zohac, das in Deutschland kreiert und in Europa gefertigt wird. Unkonventionelles Design für unkonventionelle Menschen ist sein Leitbild, »sei anders« folglich das Motto der aktuellen Kollektion namens »Grey-Line«. Jedes Design umfasst maximal 100 Stück, jedes davon ist mit eigener Seriennummer versehen. Aufregende Textil- und Mustervariationen sind Gongolls Handschrift, der damit dem oft angegrauten Aussehen von Herrenanzügen neue Akzente geben will, ohne den Wechsel von zwei zu drei Knöpfen oder breitere Schulterpolster als Revolution darzustellen. Derzeit ist Zohac ausschließlich über den eigenen Online-Store erhältlich – der Vertrieb über Herrenausstatter befindet sich im Aufbau. Mehr Infos dazu unter www.zohac.com. Malvin Let’s go to Ibiza I biza ist das Motto in der Hochsommer kollektion von Malvin. Das drückt sich schon in der Farbwelt aus, bei der leuchtendes Grün und Pink mit strahlendem Weiß kombiniert werden und so für Sommerlaune sorgen. Tuniken und lange Kleider im Hippie-Style stehen in der Kollektion im Fokus – sie werden aus Cotton Voile, Jersey oder Seide mit Jersey-Unterkleidern gefertigt. Verziert sind die Modelle mit teils handgefertigten Ton-in-Ton-Stickereien, die den Hippie-Charakter unterstreichen. Komplettiert wird das Angebot mit bodenlangen Stufenröcken, die mit kleinen Pailletten bestickt werden, sowie farbenfrohen Print-Shirts und passenden Schals. 34 TZ 10 2014 K&Ö Fashion Award geht nach Kroatien I m Rahmen des Assembly Designfestivals wurde am 15. Mai der K&Ö Fashion Award 2014 verliehen. Marijana Kramaric (Mitte) machte mit ihrem Label Citoyenne K. das Rennen. Eine sechsköpfige Fachjury entschied beim Award 2014, dass die kroatische Designerin Marijana Kramaric den mit 5.000 Euro dotierten Preis erhalten soll. Der Preis soll als finanzielle Unterstützung aufstrebender Designer dienen. »Wir haben in den letzten Jahren gesehen, wie wichtig diese finanzielle Starthilfe für junge Designer ist, um ihre Kollektion auf die Beine zu stellen«, so Kastner-&-ÖhlerVorstand Martin Wäg. Die Kollektion des Labels Citoyenne K. von Designerin Kramaric überzeugte vor allem durch ihre Multifunktionalität. Der K&Ö Fashion Award wird von dem Kastner & Öhler bereits seit 2009 verliehen. Die Gewinner der Vorjahre stammen aus Ö sterreich, Slowenien und Lettland. © Zohac »SEI ANDERS« © Teva hashmag.de Neues Bloggermagazin A TEVA m 8. Mai startete das erste deutsche Bloggermagazin hashmag.de, herausgegeben von der Agentur Powerkeks Krosskommunikation. Auf hashmag.de können User mit einem Faible für Mode, Lifestyle und Beauty sämtliche Tipps und Trends nachlesen, die die deutschen Blogger zu bieten haben. Die Plattform dient nicht nur der Vernetzung von Bloggern untereinander, sondern soll auch seitens B2B zu neuen Kooperationen führen. Zum aktuellen Content zählen Porträts genauso wie Looks, welche die Blogger zusammenstellen. Der Endkunde kann die im Magazin vorgestellten Looks über sogenannte Powerbuttons durch eine externe Verlinkung direkt nachshoppen. Hashmag.de soll für die deutschen Blogger als Vermarktungsplattform dienen und sie bei ihrer Arbeit unterstützen. Gleichzeitig profitiert aber auch der Modehandel, gibt es doch die direkten Links zu den Online Stores. Die nächste Ausgabe ist für August 2014 geplant. VOM RAFTINGSCHUH ZUM IT-PIECE W © K&Ö/Stephan Friesinger as gestern noch eine reine Trekkingsandale war, hat sich zum waschechten Fashion Item und Liebkind der Blogs gemausert. Egal ob zum Kleid, zu Hotpants oder zur Jeans – die Sandalen mit den breiten Sohlen, dicken Riemen und bunten Farben sind in diesem Sommer auf Laufstegen und im Straßenbild zu sehen. Ganz vorne mit dabei: die Marke Teva. Eine exklusive Kooperation mit den Fashion-Portalen Opening Ceremony und Urban Outfitter hat in den USA viel Glitzer, Gold und Silber in die Kollektion gebracht. Der Name Teva kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Natur. Seit über 30 Jahren gilt er als Synonym für Outdoor-Sandalen. Gegründet wurde der Spezialist für eine breite Palette an Schuhwerk von Mark Thatcher. Als Rafting-Führer im Grand Canyon tätig, war er auf der Suche nach einem Schuh, der den speziellen Anforderungen dieses Sports gerecht wurde. Weil es den nicht gab, entwickelte er ihn selbst. © Brita Soennichsen/Powerkeks GmbH mode aktuell NON STOP www.nonstop-germany.de Showroom Salzburg Modeagentur Bartl Mall EG/Top 8 mode aktuell NABHOLZ ALL SEASON A © Nabholz ndreas Caduff, Managing Director des Schweizer Premium-Sportswear-Labels Nabholz findet: »Immer unbeständigere Wetterverhältnisse – ungemütlich kalte Perioden in Frühjahr und Sommer und teils frühlingshafte Wintertage – verlangen wandlungsfähige und funktionelle Mode. Und zwar Mode, die einen im Business- wie Freizeit alltag gleichermaßen gut aussehen lässt.« Folglich lassen sich erstmalig ausnahmslos alle Modelle der neuen Kollektion 2015 über wahlweise eine Innenweste oder -jacke ergänzen. Die Spannbreite der Styles reicht von Kurzmänteln über Trenchcoats bis zu Parkas und Blousons. Eine neuartige Mikrofaser ergänzt die Range der exklusiv verwendeten Materialien. Neben Schwarz sowie gedeckten Erd- und Blautönen stellen Gold- und Rotnuancen Neuzugänge im Farbspektrum dar. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit der Sales-Agentur Heritage Agents, die ab sofort von München aus den österreichischen Markt mitbetreut: Michael Brockmann und Malte Kötteritz waren zuvor viele Jahre bei Windsor in diversen Vertriebspositionen tätig. P&C Tommy Hilfiger neuer Schirmherr T © Jooloomooloo / Laurent Ziegler Neuzugang Jooloomooloo D ie Kindermodemarke Jooloomooloo wurde jetzt von Göttin des Glücks übernommen. Das Label strebte ein Wachstum und neue Strukturen an. »Dank ihrer größeren Vertriebsstrukturen kann Göttin des Glücks das biofaire Glück für Kinder weiterhin garantieren«, so Jooloomooloo-Gründerin Xiane Kangela. Bereits seit 2008 gibt es die ökofaire Kindermode online zu kaufen. Die schadstofffreien Stoffe werden in Sri Lanka unter fairen Bedingungen produziert und eignen sich besonders für Kinder mit empfindlicher Haut. Zum Sortiment der Marke zählt auch das aus Elefantendung hergestellte Kinderbuch »Das Jooloomooloo«, welches Xiane Kangela schrieb, um den Kleinsten zu zeigen, wo die Stoffe her kommen, und den Unterschied zwischen herkömmlicher Baumwolle und Biobaumwolle zu verdeutlichen. 36 TZ 10 2014 © Craig McDean/Peek & Cloppenburg Göttin des Glücks ommy Hilfiger übernimmt die Schirmherrschaft des Nachwuchsawards »Designer for Tomorrow 2014«. Über ein Jahr hinweg wird Hilfiger das Programm begleiten und den Jungdesignern beratend zur Seite stehen. Mit dem amerikanischen Designer haben es Peek & Cloppenburg und sein Online-Store Fashion ID wieder geschafft, ein prominentes Gesicht als Schirmherren für den »Designer for Tomorrow Award« zu gewinnen. Schon interna tionale Modegrößen wie Marc Jacobs und Stella McCartney nahmen die Jungdesigner unter ihre Fittiche. Derzeit wählt Tommy Hilfiger aus sämtlichen eingegangenen Bewerbungen die top zehn aus. Im Juli, auf der Mercedes-Benz Fashion Week Berlin, folgt, gemeinsam mit einer hochkarätig besetzten Jury, die Kür des Gewinners. Im kommenden Jahr wird Tommy Hilfiger dem »Designer for Tomorrow 2014« tatkräftig bei der Entwicklung der nächsten Capsule Collection zur Seite stehen. Zudem darf der Gewinner mit den TommyHilfiger-Designteams in New York und Amsterdam zusammenarbeiten und so an seinem Know-how feilen. Preview DOB & HAKA F/S 2015 LYLE & SCOTT in der ÖTZ 11-12/2014 KOOP MIT UNIVERSAL WORKS Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! U niversal-Works-Gründer David Keyte gehörte einst zur britischen Jugendbewegung der »Casuals« der späten 1970er und frühen 1980er, wo sich alles um Fußball und Markenkleidung drehte. Lyle & Scott – Knitwearlabel mit 140-jähriger Tradition – spielte in dieser Subkultur eine wichtige Rolle. Heute ist das Credo des Männermodenschöpfers Keyte: »Unsere Mode soll tragbar, nachhaltig und erschwinglich sein – mit Kleidung, welche die Persönlichkeit ihres Trägers widerspiegelt. Wir bieten echte, ehrliche Herrenmode, die den Trends und Launen der Modebranche trotzt.« Universal Works und Lyle & Scott teilen eindeutig dieselbe Gesinnung: Voraussetzung und Grundlage einer elfteiligen Strickkollektion, die komplett in Schottland gefertigt und mit klassischen Polohemden, Flanellhemden mit Strickkragen und Accessoires aus Wolle vervollständigt wird. Ein dekonstruiertes Schneeflockenmotiv aus den 1980ern, das einst von David Keyte selbst getragen wurde, zieht sich dabei wie einer roter Faden durch das gesamte Kooperationsprojekt. Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: 13.06.2014 Druckunterlagen-Schluss: 29.05.2014 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel Tel.: +43/1/866 48 DW 222 © JOCKEY © Lyle & Scott [email protected] society FEIERTEN BEI DER AFTERSHOW-PARTY: Rebekka Ruétz (Mitte) mit Moritz und Model Marie Nasemann Alle Bilder © Getty Images Wer? Rebekka Ruétz Wo? Panoramabar »Top Mountain Star«, Obergurgl-Hochgurgl Was? Auf über 3.000 Metern wird die Luft dünner und die Temperaturen empfindlich kühler. Da ist ein graziles Über-denCatwalk-Schreiten kein Zuckerschlecken mehr. Die deutsche Designerin Rebekka Ruétz stellte sich der Herausforderung und präsentierte ihre Kollektion für Herbst/Winter 2014/15 rund 100 geladenen Gästen – mitten in den Alpen. Die Models Alena Gerber, Marie Nasemann und Papis Loveday feierten zusammen mit Alban Scheiber, Geschäftsführer der Bergbahnen Hochgurgl, den fulminanten Abschluss der Skisaison in schwindelerregender Höhe. Die Kollektion trug passenderweise den Namen »Black Diamonds«, inspiriert von der Geschichte des sagenhaften Ötztaler Granaten-Yeti. Nach der Modenschau und einer rasanten Talfahrt feierten die Gäste im »Downhill Grill« weiter. DIE ÖSTERREICHISCHE EX-SKIRENNLÄUFERIN Steffi Köhle war in ihrem Element. LAUFSTEG IN DEN ALPEN WAHNSINNSLOCATION AUF ÜBER 3.000 METER: »Top Mountain Star«-Bar LOUIS-VUITTON-LADYS: Elisabeth Himmer-Hirnigel (l.) und Eva Stützer mit Michael Berger-Sandhofer Wer? Patrick-Louis Vuitton und Friedrich Pfeffer Wo? Louis Vuitton Store, Salzburg Was? Dass Louis Vuitton luxuriöse Koffer für die kuriosesten und exklusivsten Gelegenheiten und Anlässe kreiert, ist bekannt. Jüngst bekamen auch die wertvollen Taktstöcke von Sammler Friedrich Pfeffer, der die größte Sammlung historischer Taktstöcke weltweit besitzt, solch einen edlen Aufbewahrungsort. Zur feierlichen Übergabe reiste extra Patrick-Louis Vuitton an und enthüllte im Store in der Getreidegasse die Spezialanfertigung. Unter den geladenen Gästen: Elfi Kammerhofer, Direktorin des Salzburger Hotel Sacher, Dirigentin Elisabeth Fuchs, Suzanne Harf, Protokollchefin der Salzburger Festspiele, Galerist Rudolf Budja und Christian Ender, General Manager Louis Vuitton Österreich, Schweiz und Central Europe. 38 TZ 10 2014 FEIERLICHE ÜBERGABE: Patrick-Louis Vuitton (l.) überreicht den Taktstock koffer an Sammler Friedrich Pfeffer. Alle Bilder © Louis Vuitton LUXUSKOFFER FÜR TAKTSTÖCKE DIE AUSSTELLENDEN LABELS: Hey-Mr, Rush, Schirach+Rosenthal, Alwa Petroni (v. l. n. r.) BEIM INTERIEUR treffen im »Lieblingsplatz« Old und New School zusammen. NEUER CONCEPT STORE IN WIEN SCHNEIDERIN UND SÄNGER: Mode designerin Anelia Peschev und Schau spieler Daniel Serafin MEISTER IM POSIEREN: Max the Sax sowie Romy- und NestroyPreisträger Stefano Bernardin Wer? Brioni Wo? Goldenes Quartier Was? CEO Francesco Pesci eröffnete offiziell seinen Wiener Flagship-Store. Samt an der Wand, Seide am Bügel – 220 m² auf zwei Etagen spiegeln Männermodenluxus in jedem Winkel wider. Dazu gab’s Champagner, Live-Performance von Parov Stelars Bandmitglied »Max the Sax« und extrem hohe Promidichte unter den 250 ausgewählten Gästen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Kunst. Alle Bilder © Brioni/Philipp Enders PROMITREFF BEIM NOBELSCHNEIDER Alle Bilder © Daniel von ZottlL Wer? Designer Benjamin Quirico und PR-Agent Martin Dorn Wo? Concept Store »Lieblingsplatz«, Wien Was? Am 8. Mai eröffneten Benjamin Quirico und Martin Dorn ihren ersten Concept Store in Wiens Stiftgasse 11. Bei Brötchen aus dem Kultcafé Korb, reichlich Wodka und Rosenlimonade feierten 150 geladene Gäste – darunter Ex-DancingStar Andrea Buday, Modemanagerin Elvyra Geyer, Neni-Gastronom Nuriel Molcho, Agenturchef Mario Soldo, Unternehmerin Irene Mayer und Society-Ikone Susanne Widl. Im Shop überzeugen Newcomer-Labels wie Hey-Mr und Design von Alwa Petroni und Schirach+Rosenthal sowie internationale Kollektionen von Rush und Milk sowie Schmuck des Mailänder Goldschmieds Patricio Parada. Vintage-Möbel, Vinylplatten, Fotografien, Kunstdrucke und Literatur ergänzen das Sortiment. MODEL TRIFFT MODERATOR: Oguz »Mike« Galeli mit Puls-4-Anchorman Volker Piesczek GASTGEBER UND EHRENGÄSTE: Brioni-CEO Francesco Pesci mit dem Schauspieler-Ehepaar Sylvia Leifheit und Gabriel Barylli TZ 10 2014 39 Die Wave & Motion Sport und Mode Vertriebs GmbH ist für die Vertretung der Marke UGG Australia auf dem deutschen und österreichischen Markt zuständig. Nun wird Wave & Motion mit 1. Juli vom UGG-Markeninhaber, der Deckers Outdoor Corporation, übernommen. Dabei bleiben alle 18 Mitarbeiter im Innen- und Außendienst an Bord und die Showrooms in Düsseldorf, Hamburg, München und Salzburg bestehen. Wave & Motion-Gründer Dieter Westphal wird sich als Geschäftsführer weiterhin um alle Belange rund um Vertrieb, Service und Handelsunterstützung kümmern. LIEBESKIND BERLIN: HEIDT IST CFO UND COO © Liebeskind Berlin Seit 1. Mai ist Christoph Heidt Teil der Geschäfts führung von Liebeskind Berlin. Als CFO und COO verantwortet er die Bereiche Organisation/Operations, Finance, Human Resources und Logistics. Heidt war zuvor Vorstand der Vom Fass AG. In seiner neuen Position tritt er die Nachfolge von Andreas Wölfer an, der das Unternehmen mit 1. Mai verlässt und in seine Beraterrolle zurückkehrt. Heidt wird künftig direkt an Reiner Pichler, CEO der s.Oliver-Gruppe, berichten. 40 TZ 10 2014 Mit Anfang Mai hat Rüdiger Klauck die Position des Head of Sales für das Segment Pierre Cardin HAKA übernommen. Zuvor arbeitete der 43-Jährige seit 2012 als Sales Manager Nord und Mitte bei Bugatti. Von 2011 bis 2012 war er als Key Account Manager bei der Holy Fashion Group für die Marke Tommy Hilfiger tätig. Davor verantwortete er ab 2007 als Key Account Manager die Men Collection bei der Esprit Wholesale GmbH auf dem deutschen Markt. In seiner neuen Position bei Pierre Cardin folgt er auf Hans-Peter Jordans, der die Ahlers AG auf eigenen Wunsch verlässt. CAMEL ACTIVE FOOTWEAR: MARKETINGTEAM Die Marketingabteilung von Camel-active-Schuhlizenzpartner Gabor Footwear GmbH erhält neue Struk turen. Der aktuell als Retail Manager beschäftigte Marc Martin wird zum Senior Marketing & Retail Manager berufen. In der neu geschaffenen Position übernimmt der 30-Jährige ab 1. Juni zusätzlich die Leitung des Marketingbereichs, der bisher von Karoline Weyergans (ehem. Schwindt) betreut wurde, die in Mutterschutz geht. Unterstützung in seiner Abteilung findet Marc Martin künftig in Petra Schmidbauer und Stefanie Moschütz. © Maerz Muenchen Mit Mai hat Andrea Schober bei Maerz Muenchen die Funktion als Head of Sales Womenswear für den deutschen und internationalen Markt übernommen. Gerri Pasturi leitet nun als Head of Sales Menswear ausschließlich den Vertrieb der HAKA-Kollek tionen. Die 43-jährige Schober ist bereits seit 2010 bei Maerz Muenchen und war bisher für das Product Managment der Womenswear verantwortlich. CAMPUS: ANSARI NEUER HEAD OF DESIGN Bei der Campus GmbH mit Sitz in Stephanskirchen tritt Ali Ansari am 1. Juli die Stelle als Head of Design an. Der 48-Jährige wird in dieser Position zusammen mit dem Women’s- und Men’s-Designteam das Profil der Marke schärfen. Ansari war bis 2011 opera tiver Geschäftsführer und künstlerischer Leiter der AMD Akademie für Mode und Design in München. Danach war er als freischaffender Head of Design für verschiedene Unternehmen tätig. © Campus PIERRE CARDIN: KLAUCK IST HEAD OF SALES HAKA MAERZ MUENCHEN: VERTRIEBSLEITUNG ERWEITERT THOMAS RATH: SALES MANAGER EUROPE Mit 1. Juni wird Gudrun Rennefeld Sales Manager Europe beim Label Thomas Rath. In dieser Position verantwortet die 54-Jährige die internationale Expansion der Marke und wird Thomas Rath gemeinsam mit Sandro Rath beim Markenausbau unterstützen. Rennefeld war zuvor bei Rena Lange, wo sie als Sales Manager die Länder Deutschland, Niederlande und Belgien verantwortete. © Thomas Rath UGG AUSTRALIA: DECKERS GLIEDERT WAVE & MOTION EIN Die hohe Nachfrage nach modernen Anzügen sowie modischen Sakkos der beiden Marken Carl Gross und CG – Club of Gents bescherte dem fränkischen HAKAUnternehmen Création Gross GmbH & Co. KG ein Umsatzplus von 8 % im ersten Quartal. Mit einem Plus von 10 % tragen die Baukastensysteme ebenso überproportional zum Erfolg bei wie die progressive Menswear von CG, die 14 % Steigerung ausweist und mittlerweile 38 % am Gesamtumsatz hält. Das mittelfristige Ziel von Firmenchef Peter Gross und seinem Team sind 45 %. Außerdem sind die Hersbrucker zuversichtlich, heuer – gemäß Prognose – beim Gruppenumsatz tatsächlich die 60-Mio.-€-Marke zu knacken. © Gross Mit 1. Juni besetzt die BeckSöndergaard Copenhagen ApS zwei Führungspositionen neu, um die Marke zu stärken und die Expansion voranzutreiben. Jette Romvig (Bild oben) wird das Design verantworten und Pernille Skriver wird die neu geschaffene Position als Brand Manager übernehmen. Romvig kommt von By Malene Birger, wo sie als SeniorDesignerin den AccessoiresBereich leitete. Außerdem war sie unter anderem als Design-Managerin bei IC Company tätig. Skriver war zuvor als Brand & Concept Development Consultant für viele dänische Modemarken tätig. Davor war sie zwölf Jahre als Design-Managerin bei Part Two, einer Marke der IC Company. GROSS: ZWEIMARKENSTRATEGIE BEFLÜGELT © Pierre Cardin BECKSÖNDERGAARD: DESIGNUND BRANDMANAGEMENT © Camel active © Becksöndergaard firmen&personen 250m² Geschäftseinrichtung zu verkaufen Bei Interesse kontaktieren Sie bitte: 0664/431 44 67 Adriano Centro, Getreidegasse 3, 5020 Salzburg kleinanzeigen HAJO: VERTRIEB RESTRUKTURIERT für Beckert-Ledertracht® Als führender Hersteller von Trachtenbekleidung mit Sitz im niederbayrischen Obernzell suchen wir für unsere klassische Marke Beckert-Ledertracht® einen Handelsvertreter für das Reisegebiet Österreich. Traditionen bleiben nur so lange lebendig, wie sie das Leben bereichern und den Alltag verschönern. © Hajo Handelsvertreter (w/m) Künftig wird der Vertrieb von Hajo Polo & Sportswear auch in der Alpenrepublik konsequent nach Warengruppen getrennt. Für die DOB in Gesamtösterreich ist mit der kommenden Orderrunde Peter Götschhofer (Foto) zuständig. Die HAKA obliegt Andreas Stepina. Beide Herren operieren von ihren Showrooms im Erdgeschoß der Brandboxx Salzburg aus. Bei Nachtwäsche bleibt alles wie bisher: Zuständig ist die Agentur Christian Enzi aus Weiz. MONSOON/ALDO: MARKETING Diesem Anspruch fühlen wir uns verpflichtet. Beckert versteht sich als Klassiker im Lederhosenbereich. Traditionelle Identität, hochwertigste Qualitäten und beste Verarbeitung sowie individuelle Anfertigungen für Damen, Herren und Kinder sind die Stärken der Marke. Wir freuen uns, wenn wir Ihr Interesse geweckt haben. Richten Sie Ihre schriftliche und aussagekräftige Bewerbung bitte an: Spieth & Wensky GmbH, Herrn Christian Drescher, Passauer Straße 30, 94130 Obernzell. Telefon: 0049 8591 9005 51, Herr C. Drescher E-Mail: [email protected] © Löffelmann Neu in Salzburg Dollinger Tracht Getreidegasse Wir suchen ab 1. Juli eine engagierte Filialleitung (m/w) und erfahrene Verkaufsberater (m/w) mit Liebe zur Tracht. Bewerben Sie sich bevorzugt per Mail an Kathrin Proft ([email protected]) oder per Post an Dollinger, Hainbuchenstraße 12, 83435 Bad Reichenhall. SPORT 2000: NEUE EINKAUFSUND LOGISTIKLEITER Mit Anfang Mai wurden gleich zwei Führungspositionen bei Sport 2000 neu besetzt. Jürgen Scheidlberger fungiert als Gesamteinkaufsleiter und der langjährige IT-Leiter Christian Kreuzer erweitert seinen Verantwortungsbereich um die Logistik. Scheidlbergers Werdegang führt von Intersport Austria über Intersport Eybl und Sports Experts bis zu Sport 2000, wo er seit 2011 im Einkauf tätig ist. Im April 2012 übernahm der 39-Jährige den Aufbau und die Leitung des Sportmarken-Outlets in Wien Seit Kurzem ist Whitney Chaibane bei der Retail Systems Aws GmbH als Marketing- und PR-Assistentin tätig. Das Unternehmen fungiert in Österreich und Italien als Franchisenehmer für die Marken Monsoon/Accessorize und die Schuhmarke Aldo. Mit der Bestellung von Chaibane holt Retail Systems Aws das Marketing ins eigene Haus, das zuvor bei der Agentur Relationsroom lag. Chaibane ist seit 2013 für die beiden Marken tätig, zuvor war sie Marketing-Assistentin bei der GSUB – Gesellschaft für strategische Unternehmensberatung. © Retails Systems Aws Beckert steht für die bodenständige, handgemachte Ledertracht – authentisch für jede Region diesseits und jenseits der Alpen. und ist seit Anfang dieses Jahres gemeinsam mit Marketing- und Vertriebsleiter Christoph Krah winkler für die Salu GmbH mit Sport-2000-Standorten in Wien verantwortlich. In seiner neuen Position übernimmt er erstmals in Personalunion die Verantwortung für Textil und Hartware. Christian Kreuzer ist seit 1997 als IT-Beauftragter bei Sport 2000. Im Jahr 2006 übernahm er die Leitung des IT-Bereiches und verantwortete den Aufbau des Sport-2000-Data-Clearing-Centers, das für einen automatisierten Datenaustausch zwischen der Sport-2000-Zentrale und den Händlern sorgt. STREET ONE: NEUER ÖSTERREICH-CHEF Markus Löffelmann ist neuer Country-Manager von Street One für Österreich. Er folgt in dieser Funktion auf Stephan Leitner-Hölzl. Löffelmann kommt aus dem Einzelhandel und war zwölf Jahre für Tom Tailor tätig, zuletzt als Sales Manager Polo Team. Street One beliefert in Österreich über 50 Franchise-Stores sowie 200 POS. Zuletzt wurde in Wien der Franchise-Store von Gärner Textilhandel gemäß neuem Metropolitain-Konzept komplett umgebaut. AHLERS: VORSTAND ERWEITERT Jan Hilger (44) ergänzt als drittes Mitglied den Vorstand der Ahlers AG für die Bereiche Beschaffung, Logistik und Prozessoptimierung, er steht nunmehr Dr. Stella A. Ahlers (Vorstandsvorsitzende) und Dr. Karsten Kölsch (Finanzvorstand) zur Seite. Hilger kommt von der PVH Europe B.V. (Amsterdam) zu Ahlers, wo er als Vice President Central Sourcing and Production für die Marken Tommy Hilfiger und Calvin Klein fungierte. TZ 10 2014 41 kleinanzeigen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 Wir sind mit Trachtenbekleidung aus Leder und modischer Lederbekleidung seit mehr als 40 Jahre in Österreich auf dem Markt. Ein bestehender Kundenstamm ist vorhanden. Unser bisheriger Mitarbeiter geht in den wohlverdienten Ruhestand. Wir suchen deshalb einen eingeführten HANDELSVERTRETER für ganz Österreich. Die Trachtenkollektion und die modische Lederkollektion können eventuell auch getrennt vergeben werden. Wir freuen uns über Ihre Bewerbung unter Chiffre 9061 an [email protected] RAGMAN: GESCHÄFTSLEITUNG ERWEITERT © Ragman Mit Juni wird Alexander Lischka Teil der Geschäftsführung bei der Ragman Textilhandel GmbH mit Sitz im deutschen WaldshutTiengen. Er wird neben Inhaber Jürg Brändli und Geschäftsführer Andreas Wasmer für Vertrieb, Strategie und Marketing zuständig sein. Die letzten drei Jahre war Lischka Einkaufsleiter HAKA bei der Rudolf Wöhrl AG. Davor war der heute 43-Jährige als Senior Sales Manager für die Tom Tailor Group international tätig. Mit der neu geschaffenen Position, die Lischka nun übernimmt, will das Unternehmen eine weitere Stärkung der Marke Ragman erreichen und die Expansion in internationale Märkte vorantreiben. Strumpf – Riese ….riesig gut Seit 20 Jahren sind wir ein expandierender Strumpfwaren-Großhandel und -Importeur. Mit unseren Marken bedienen wir weite Segmente des Strumpfwaren-Marktes von Deutschland, Österreich und der Schweiz. Unsere Kollektionen sind innovativ und aktuell. Zum nächstmöglichen Termin suchen wir Außendienstberater (m/w) für Österreich Sie werden für den aktiven Verkauf unserer Kollektionen an unsere Kunden zuständig sein. Dies wird die Betreuung und die Akquisition beinhalten. Daneben werden Sie den Strumpfmarkt Ihres Gebietes analysieren. Einschlägige Kontakte setzen wir voraus. Sie sollten gerne auf Reisen sein und kundenfreundlich beraten. Wenn Sie dieses Aufgabengebiet anspricht, dann sollten wir uns kennenlernen. Wir bieten Ihnen interessante Aufgaben in einem expandierenden Unternehmen. by Riese GmbH & Co.KG Im Pfaffenfeld 16, 83483 Bischofswiesen bei Salzburg, Telefon: 0049 (0)8652/6559390, www.strumpf-riese.de 42 TZ 10 2014 impressum Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Chefin vom Dienst: Conny Krcmar, DW 211, [email protected] Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Anzeigenleitung: Mag. Claudia Jordan, DW 212, [email protected], Anzeigenberatung: Mag. (FH) Stefanie Stradel, DW 222, [email protected], Anzeigenassistenz: Anika Vikas, DW 215, [email protected], Anzeigen-Trainee: Sunny Gansch, DW 216, [email protected], Lektorat: Angelika Hierzenberger-Gokesch, Grafisches Konzept: Christa Schnellrieder Produktion: Markus Brocza, Georg Vorstandlechner, Johanna Weber Abonnements, Marketing & Vertrieb Brigitte Hoffmann, DW 930, [email protected], Abo-Hotline: +43/1/866 48-930; Web: www.manstein.at; Bankverbindung: Erste Bank AG, Kto. Nr.: 289 400 235 00, Blz.: 20111; Gültige Anzeigenpreisliste Nr. 68; Firma des Herstellers: Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, Zamenhofstraße 43–45 4020 Linz, Verlagsort: Perchtoldsdorf, Anschrift des Medieninhabers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Anschrift der Redaktion: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Name des Herausgebers: Mag. Dagmar Lang (dl), MBA, Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. MUST HAVE IM JULI 2014 IHRE WERBE-EINSCHALTUNG IN DER ÖSTERREICHISCHEN TEXTIL ZEITUNG ZUR ORDERRUNDE ÖTZ 13 HAKA: Orderstart & Trendticker F/S 2015, Body- und Beachwear am 3. Juli 2014 ÖTZ 14 DOB: Orderstart & Trendticker F/S 2015, Denim, Tracht am 21. Juli 2014 Ihre Partner für einen gelungenen Werbeauftritt: Mag. Claudia Jordan +43 (0)1 866 48-212 [email protected] www.textilzeitung.at Mag. (FH) Stefanie Stradel +43 (0)1 866 48-222 [email protected] UND WENN MODE NICHT NUR UP-TO-DATE, SONDERN AUCH JUST-IN-TIME SEIN MUSS? Dann fragen Sie Logwin! Logistik ist Vertrauenssache Hinter allen Warenbewegungen stehen Menschen, die mit Erfahrung und Können dafür sorgen, dass die Produkte ihrer Auftraggeber unversehrt und sicher das Ziel erreichen. Kunden, mit denen wir schon viele Jahre oder Jahrzehnte zusammenarbeiten, wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Andere kennen uns vielleicht noch nicht. Sie müssen erst selbst erfahren, dass der persönliche Dialog auf Augenhöhe für uns selbstverständlich ist. Und wie Logwin in der Modebranche für knitterfreie Textillieferungen sorgt, erfahren Sie unter: www.logwin-logistics.com