lücke? - Textilzeitung
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P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 22. MAI 2015 GROSSE 10/15 LÜCKE? BIG SIZES DRÄNGEN IN DEN HANDEL LOGISTIK: Mehr Tempo in der GroSSstadt E-Commerce: © Sallie Sahne © Eider Man kümmert sich um Sie by NEW LOOKS Shop-in-Shop · Franchise Äußerst attraktive Konditionen Wir informieren Sie gerne! www.ullapopken.de Ulla Popken GmbH · MARC BROCATO / Head of B2B · Am Waldrand 19 · D-26180 Rastede · +49 4402 - 799 273 · [email protected] Ulla Popken GmbH · ILSE NEMEC / Leitung SHOP-in-SHOP · Am Waldrand 19 · D-26180 Rastede · +49 4402 - 799 251 [email protected] 26 big cups am beach © Breneis, 8 © Thomas Fedra, 12 © outfittery, 26 © Rosa Faia, 27 © Studio Untold inhalt 12 kuratierter konsum Z Wie … 27 Big Sizes: Die neue Weiblichkeit 08 TW-Forum: ZUkunft des Einzelhandels Das Z ist überall. Zumindest gefühlt. Erinnern Sie sich noch an Zorro? Früher einmal assoziierten jedes Kind, jeder Mann und jede Frau das Z mit dem südamerikanischen Volkshelden, der für Gerechtigkeit kämpfte. Heute ist Zorro vergessen, und das Z hat sich ins World Wide Web verabschiedet. Zu einem ehemaligen Start-up aus Berlin, das einen rasanten Aufstieg hinlegte und mittlerweile über 2 Mrd. € umsetzt: Zalando. Im Universum des Onlinehändlers geht es weniger um Gerechtigkeit, sondern vielmehr um den knallharten Kampf im E-Commerce. Für Heldentaten bleibt keine Zeit. Alle Kraft wird in neue Ideen, technische Innovation und Kundenbindung gesteckt. Jüngster Streich der Berliner: Curated Shopping. Und das Z ist mit von der Partie. Zalon heißt die neue virtuelle Plattform für betreutes Einkaufen. Eine Wortschöpfung aus Zalando und Salon. Eine Hommage an die Salonkultur der 20er-Jahre – »als der Salon Zentrum des kulturellen Lebens war«, heißt es aus der Unternehmenszen trale. Zalon als kultureller Lebens mittelpunkt der Onlineshopper? Curated Shopping bringt zwar die Leute zusammen – Stylisten sprechen mit Kunden am Telefon, beraten sie, stellen ihnen ein Outfit zusammen, das wenige Tage später im schicken Paket geliefert wird. Aber: Dass eine betreute Shoppingplattform zum gesellschaftlichen Mittelpunkt werden soll, ist dann doch Utopie. Das fände wohl auch Zorro. Simone Arlits TZ 10 2015 3 BUSINESS NEWS TOP NEWS Shopping-Mall-Dichte: Österreich führt Ö sterreich hat im Vergleich zu den meisten anderen europäischen Ländern die größte Shopping-Mall-Dichte. Laut einer aktuellen Auswertung von RegioData gibt es in unserem Land je 1.000 Einwohner 340 m² Shopping-Mall-Fläche. RegioData bezeichnet den österreichischen Markt damit als »vollständig gesättigt«. An zweiter Stelle befindet sich die Schweiz mit 315 m² je 1.000 Einwohner. Das drittplatzierte Land, Spanien, ist mit 250 m² pro 1.000 Einwohner bereits weit abgeschlagen, ebenso Polen mit einem Wert von 223 m2. Deutschland hat mit 162 m² nicht einmal halb so viel Zentrenfläche pro 1.000 Einwohner wie Österreich und wurde bereits von Russland (166 m² pro 1.000 Einwohner) überholt. Passage22 © s.Oliver © Zima in Rankweil eröffnet S.Oliver: Fichtel statt Pichler P A m 7. Mai wurde das Fachmarktzentrum Passage²² in Rankweil eröffnet. Es ist eines der größten Einzelhandelsprojekte in Vorarlberg seit Langem. In den letzten zwei Jahren wurde ein bestehendes Betriebsgebiet komplett neu konzipiert und umgestaltet. Die wichtigsten Mieter des Centers mit 7.000 m² Nutzfläche sind Merkur, Fussl, Libro, Bipa, Eduscho, Deichmann und McDonald’s. Ihre ersten Filialen in Vorarlberg haben Ernsting’s Family und Colloseum eröffnet. In der Nachbarschaft sind weitere großflächige Möbel- und Textilgeschäfte. Eine Besonderheit: Auf dem Dach der Fachmärkte wurde ein überdachtes Parkdeck realisiert. Das Areal zeichnet sich laut den Betreibern durch seine optimale Frequenzlage im Vierländereck (Vorarlberg/Schweiz/Liechtenstein/Deutschland) und eine ideale Verkehrsanbindung aus. Die Zima Projekt Baugesellschaft mbH, Dornbirn, hat 22 Mio. € in das Projekt investiert. Mit der Eröffnung wurde die Passage22 an neue Eigentümer übergeben: die East Guardian Immobilien AG aus der Schweiz sowie Blue Asset Management aus München. Letztere wird das Objekt künftig auch managen. 4 TZ 10 2015 aukenschlag bei s.Oliver: Wie der Konzern mitteilte, scheidet CEO Reiner Pichler »in bestem Einvernehmen und mit offizieller Wirkung zum 31. Mai 2015 aus den Diensten der in Rottendorf ansässigen Unternehmensgruppe aus«. Gründe für die Vertragsauflösung werden keine mitgeteilt. Pichler war erst mit Jahresbeginn 2014 von der Holy Fashion Group, die er seit 2006 als CEO geleitet hatte, an die Spitze des deutschen Modekonzerns gewechselt. Bis dahin war s.Oliver von Gründer und Hauptgesellschafter Bernd Freier selbst geleitet worden. Pichlers Aufgaben werden von Comma-Chef Armin Fichtel (Blid), einem langjährigen Weggefährten von Bernd Freier, übernommen, der ab 1. Juni als CEO fungieren wird. Pichler hatte in seiner kurzen Amtszeit die Markenwelt von s.Oliver neu organisiert: Aus QS wurde s.Oliver Denim, aus Sir Oliver s.Oliver Premium, die Dachmarke sollte so gestärkt werden. 2013 lag der Markenumsatz bei 1,62 Mrd. €, die Zahlen für 2014 wurden noch nicht mitgeteilt. Fichtel wird den eingeschlagenen Kurs, um insgesamt 100 Mio. € beworben, vermutlich fortsetzen. BUSINESS NEWS ist gerettet D er Waldviertler Stoffhersteller Baumann Dekor, der im Februar kurz vor der Schließung seines Werkes in Gmünd stand (siehe auch TZ 5/2015), hat neue Investoren gefunden. Laut einem Bericht der Niederösterreichischen Nachrichten geht Baumann zu hundert Prozent an zwei Gesellschaften mit Sitz in Indien bzw. Dubai. Ein Großteil der 40 ausgesprochenen Kündigungen wurde daraufhin rückgängig gemacht. In Gmünd soll auch künftig hochwertige Ware produziert werden, mittelfristig sogar wieder im Dreischichtbetrieb. Mit Maximilian Baumann soll auch ein Vertreter der Gründerdynastie bzw. ein ehemaliger Geschäftsführer ins Führungsteam zurückkehren. Als neuer Vertriebsleiter soll Baumann Synergien mit der neuen Firmenmutter nutzen, die über ein gutes Vertriebsnetz in Großbritannien, Asien, USA und Nahost verfügt – in diesen Märkten bisher allerdings eher das mittel- bis niedrigpreisige Marktsegment bediente. Die Marke Baumann Dekor soll nun dem indischen Investor, der vorerst ungenannt bleiben will, neue Marktmöglichkeiten im hochqualitativen Segment erschließen. Auslöser der akuten Krise war laut Geschäftsführer Christoph Lysy der Wegfall eines Großauftrags aus Russland infolge des Konflikts mit der Ukraine und der daraus resultierenden Handelssanktionen. Zuletzt wurden laut Lysy schwarze Zahlen geschrieben, von einer Insolvenzgefahr sei nie die Rede gewesen. Baumann war 2011 in die Insolvenz gerutscht und im Anschluss von einer Bietergemeinschaft übernommen worden, bei der auch der Waldviertler Möbelhersteller Wittmann mit an Bord war. In den 1990erJahren zählte Baumann noch 300 Beschäftigte, zur Insolvenz 2011 waren es noch 145, zu Jahresbeginn 2015 noch 56. Wien: Longchamp statt Monsoon D er britische DOB-Anbieter Monsoon hat nun auch seinen Shop am Wiener Graben geschlossen. Damit betreibt die Marke in Österreich nur noch einen Shop, und zwar in der Grazer Herrengasse. Am Standort am Graben wird in Kürze der französische LuxusLederwarenhersteller Longchamp seinen österreichischen Flagship-Store eröffnen. Der Store wird auf zwei Etagen über eine Verkaufsfläche von 450 m2 verfügen. © Longchamp © Picturedesk Baumann Dekor Fette Beute garantiert! Die Spezialisten für Kassenund Warenwirtschaftslösungen Die Spezialisten für Kassenund Warenwirtschaftslösungen Unsere neuen IT-Tools führen Sie zu den besten Fanggründen Mit höltl-Werkzeugen fischen Sie nicht mehr im Trüben. So sichern Sie sich entscheidende Wettbewerbsvorteile und machen Ihr Unternehmen zur Benchmark für eine ganze Branche. Wir nennen das die „Fette-Beute-Garantie“. Mehr über unsere neuen IT-Tools gibts über QR oder: www.hoeltl.com/fettebeute BUSINESS NEWS Esprit schreibt wieder rote Zahlen D ie Modemarke Esprit wird im laufenden Geschäftsjahr (per 30. Juni) wieder rote Zahlen schreiben. Wie hoch der Verlust ausfallen wird, wurde in der Gewinnwarnung noch nicht bekannt gegeben. Gründe für den Rückschlag seien vor allem Firmenwertabschreibungen sowie weiterhin hohe Umsatzrückgänge in Europa. Esprit will weiterhin verlustbringende Läden schließen und so langfristig die operative Leistungsfähigkeit verbessern. Der Umsatzrückgang betraf vor allem die erste Hälfte des Geschäftsjahres 2014/15, ab Februar habe sich das Geschäft deutlich verbessert, die Kollektion für Frühjahr/Sommer 2015 werde gut angenommen. CEO José Manuel Martínez bleibt zuversichtlich: Esprit sei schuldenfrei und mache »gute Fortschritte in allen Aspekten unseres Turnaround-Plans«. Haft für Ex-NKD-Chef Sechs Jahre E in früherer Geschäftsführer des Textildiskonters NKD ist wegen Untreue zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt worden. Die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht Hof (D) sah es als erwiesen an, dass der Angeklagte mit fingierten Rechnungen 3,7 Mio. € veruntreute. Die Verteidigung hatte hingegen erklärt, mit dem Geld seien geheime Preis- und Brancheninformationen bezahlt worden. Die Vorwürfe seien einer Intrige gegen den Angeklagten entsprungen. Die Anwälte kündigten Revision gegen das Urteil an. Die Untreuevorwürfe sind jedoch nicht das Ärgste, das dem Exmanager zur Last gelegt wird: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchte Anstiftung zur Geiselnahme und sogar zum Mord vor. Demnach soll der Mann aus der Untersuchungshaft heraus die Entführung eines Richters geplant und zwei Mitgefangene damit beauftragt haben. Auch das bestreitet der Angeklagte. Dazu beginnt in Kürze ein eigenes Verfahren. NKD war 2012 im Zuge der Zypern-Finanzkrise in finanzielle Schieflage geraten und musste daraufhin verkauft werden. Trotz Eigentümer- und Geschäftsführerwechsel schaffte es der Konzern bisher nicht aus den roten Zahlen. short cuts WK-Gremien sind bestellt N ach den jüngsten Wirtschaftskammer wahlen wurden die Landesgremien für den Einzelhandel mit Mode und Freizeitartikeln in den Bundesländern neu bestellt. Dabei kam es in einigen Bundesländern zu Veränderungen an der Spitze. Neuer Obmann des Wiener Landesgre miums ist Herbert Gänsdorfer, gleichzeitig Vorsitzender des Berufszweigs Lederwarenhandel. Der bisherige Obmann Helmut Schramm ist nun Stellvertreter, gemeinsam mit Tanja Marta- Cellnigg. Vorsitzender des Berufszweigs Textil einzelhandel ist Günther Rossmanith. Im Großhandel bleibt Ralph Plaichinger Obmann. Im Burgenland folgt Andrea Gottweis (FriedrichModen KG, Pinkafeld) Stefan Balaskovics an der Spitze nach. In Niederösterreich ist weiterhin Nina Stift Obfrau des Landesgremiums sowie gleichzeitig des Berufszweigs Textilhandel, Gleiches gilt für Siegfried Rauter im Bundesland Kärnten und Peter Zelger in Tirol. In Oberösterreich bleibt Lederwarenhändler Gerhard Irrendorfer Obmann, Berufsgruppensprecher für den Textilhandel ist Rudolf Gruber (Meißl Mode, Ried/I.). Die Vorarlberger Fachgruppe wird weiterhin von Franz Josef Alton (Alton Premium Board Store, Feldkirch) repräsentiert, jene des Bundeslands Salzburg von Christoph Bründl (Sport Bründl, Kaprun). An der Spitze des steirischen Gremiums steht auch künftig der Wör schacher Sporthändler Harald Scherz, für Mode ist dessen Stellvertreterin Gertraud Hubmann vom gleichnamigen Kaufhaus in Stainz zuständig. Das neue Bundesgremium wählt seine Spitzenvertreter am 28. Mai. +++HEFEL WÄCHST DEUTLICH+++ Der Vorarlberger Bettwarenerzeuger Hefel hat im Geschäftsjahr 2014 einen Umsatz von 15,2 Mio. € erzielt. Das ist ein Plus von 9 % gegenüber 2013, berichten die Vorarlberger Nachrichten. Mit der Ertragssituation sei man zufrieden, so die geschäftsführende Gesellschafterin Ulrike Hefel, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Man habe die Erträge jedoch verdoppeln können. Verstärkt wurden die Vertriebsaktivitäten am US-amerikanischen Markt. +++ZARA HOME ZIEHT IM EUROPARK EIN+++ Mit Zara Home bringt SES Spar European Shopping Centers ein weiteres Ladenformat der spanischen InditexGruppe erstmals nach Österreich. Zara Home bietet Heimtextilien und Wohnaccessoires, voraussichtlich ab Spätsommer 2015 erstmals im Salzburger Europark auf 350 m2. Inditex ist bisher in Österreich mit den Marken Zara, Pull & Bear, Bershka und Massimo Dutti aktiv. +++H&M WÄCHST WEITER+++ H&M setzt seine Erfolgsserie fort und kann auch im April 2015 seinen Umsatz um 10 % steigern. Damit hat der schwedische Modehändler bisher in jedem Monat des aktuellen Geschäftsjahres (per November) ein zweistelliges Wachstum hingelegt. Die Zahl der Stores ist im Jahresvergleich allerdings überproportional um 11,2 % auf 3.610 gestiegen. Kurz zuvor hatte H&M den Launch einer neuen Linie von Beauty-Produkten angekündigt, die ab Herbst in mehr als 900 Stores weltweit in neuen, speziell designten Beauty-Abteilungen sowie online erhältlich sein soll. Das Sortiment soll gleich zu Beginn über 700 Produkte umfassen. +++KNILLI UND CASA MODA STARTEN KOOPERATION+++ Der Grazer Premiummodehändler Knilli und der Premiumfilialist Casa Moda mit Geschäften in Steyr, Linz und St. Pölten wollen sich angesichts des härter werdenden Umfelds »gemeinsam aufstellen«, wie die beiden Unternehmen mitteilen. Im ersten Schritt wird der Einkauf gebündelt. Gleichzeitig wird an einer gemeinsamen Onlineverkaufsplattform gearbeitet, die noch heuer ans Netz gehen soll. Weitere Kooperationsschritte sollen folgen. +++JOOP SUCHT NEUE FÜHRUNG+++ Die Holy Fashion Group sucht nach einer neuen Führung für die Marke Joop, nachdem Brand Director Marcel Krug und Matthias Rehbeck, der Produktchef für den Bereich Men, das Unternehmen verlassen haben. Wie die TextilWirtschaft berichtet, habe es unterschiedliche Ansichten zur künftigen strategischen Ausrichtung der Marke gegeben. Ein Markenchef solle aber schon bald verkündet werden, heißt es von Marcel Braun, CEO der Holy Fashion Group. Laut Braun zeige die Marke Joop aktuell Wachstum, jedoch nicht in dem Maß wie gewünscht. 6 TZ 10 2015 BUSINESS NEWS © Tom Tailor Group Tom Tailor K ürzere Entscheidungswege, höhere Flexibilität, eine beschleu nigte Vertikalisierung und als Folge daraus eine Verbesserung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit sind die Ziele des Umbaus ihrer Führungsstrukturen, den die Hamburger Modegruppe Tom Tailor soeben angekündigt hat. In der neuen Organisation wird die zweite Führungsebene unterhalb des Vorstands ausgebaut und deutlich gestärkt. Seit April wird die Gesamtverantwortung für jede einzelne Marke über alle Vertriebskanäle hinweg bei je einem Vice President gebündelt. Andrea Homann (47), bisher für Tom Tailor Men verantwortlich, steuert künftig kanalübergreifend die Haupt marke Tom Tailor. Marlies Schurer (55), zuletzt Director Retail, wird Vice President für Tom Tailor Denim. Die Marke Bonita wird von Udo Greiser (57) verantwortet, der schon bisher Alleingeschäfts führer der Bonita GmbH war. Daniel Peterburs (35), bisher Produkt vorstand für die gesamte Gruppe, wird künftig als Vice President für Tom Tailor Polo Team und Tom Tailor Contemporary verantwort lich zeichnen. Neben der Bündelung der gesamten Markenaktivi täten in einer Hand sollen im Zuge der Vertikalisierung künftig auch die beiden Vertriebssparten Wholesale und Retail enger zusam mengeführt werden. Dafür wird die Position des Vice President Global Sales geschaffen und von Marco de Gier (48) übernommen. Außerdem neu geschaffen wird die Position eines Vice President Digitalization, der die Digitalisierung über alle Schnittstellen, Servicebereiche und Informationseinheiten hinweg forcieren und dadurch die weitere Verzahnung von Vertrieb und stationärem Handel vorantreiben soll. Wer diese Position künftig bekleiden soll, ist noch offen. Alle anderen genannten fünf neuen Mitglieder der zweiten Führungsebene stammen aus den eigenen Reihen des Unternehmens. @@EMS kommt auch samstags@@ @@bis 12 Uhr bei Ihrem Kunden an@@ @@@Samstag-Zustellung österreichweit@@@ Ihre Sendung muss noch diese Woche in Österreich ankommen? Die Post hat dafür die richtige Lösung: Geben Sie Ihre EMS Sendung am Freitag auf, und auf Wunsch wird sie überall auch am Samstag bis spätestens 12 Uhr zugestellt. www.post.at/ems baut um TAGUNG Howard Saunders Retail-Guru »It’s all about ME« Alle bilder © Thomas Fedra Digitalisierung ja, aber nur mit einer gehörigen Portion Emotion. Das 57. Forum der TextilWirtschaft ließ keinen Zweifel aufkommen: Mit alten Rezepten sieht die Zukunft des Einzelhandels düster aus. H oward Saunders sitzt im Schneidersitz auf der Bühne des Auditoriums im ehrwürdigen Schloss Schwetzingen – und erzählt. Von handgemachten Fahrrädern in einem kleinen Laden in Detroit. Von einem kleinen Laden, in dem die Uhren vor den Augen des Kunden zusammengebaut werden. Vom Gummistiefel-Paradies Hunter in London. Von der Weber Grill Academy in Berlin. Von einer Fashion-Boutique in New York mit interaktiven Spiegeln in den Umkleidekabinen. Saunders, der Hippie unter den Einzelhandelsberatern dieser Welt, stammt aus London und lebt seit einiger Zeit in New York. Wenn sich an der Madison Avenue eine lange Schlange vor einem fahrenden Veggie-Burger-Stand bildet, sagt er: »Das ist ein Konzept der Zukunft. In einer Nische sein – und dort der Beste. Und: sich bedingungslos auf die Wünsche des Kunden einstellen.« Saunders beriet und berät Unternehmen wie Marks & Spencer, L’Occitane, Mothercare oder Permira, die aktuelle Entwicklung im Einzelhandel nennt er eine tiefgreifende Revolution. Das erste, große Krisenjahr 2008, Saunders nennt es »eine Apokalypse«, sei der Grundstein für ein völliges Umdenken des Kunden gewesen. »Ich habe die Apokalypse überlebt, jetzt will ich etwas anderes. Vor allem will ich mit meinen Wünschen und Ansprüchen im Mittelpunkt stehen. It’s all about me.« 500 Gäste des TW-Forums hörten Saunders aufmerksam zu, als er ihnen zurief: »Nische, Nische, Nische«. Der Kunde habe das immer Gleiche satt, das gelte für alle Konsumbereiche. Und: Er will bei Experten einkaufen, die mehr wissen als er selbst. Smartphone und Tablets seien ein wichtiges Werkzeug, aber Saunders schränkt ein: »Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum alle Ihre Kunden in Ihrem Geschäft auf die Smartphones schauen? Vielleicht ja, weil es so langweilig ist in Ihrem Laden!« ZEHN MILLIONEN BESUCHER. Langeweile kommt in dem Warenhaus, das der ehemalige Boss-, Harrods- und Vögele-Manager André Maeder vorstellte, niemals auf. Der gebürtige Schweizer fungiert seit anderthalb Jahren als CEO der KaDeWe Group in Berlin, zu der neben dem Berliner Flaggschiff die beiden Luxus-Department-Stores Oberpollinger in München und das Alsterhaus in Hamburg gehören –beide standen zum 8 TZ 10 2015 Zeitpunkt des Vortrags relativ kurzfristig ohne ihre Chefs da. Vielleicht auch deshalb konzentrierte sich Maeder in seinen Ausführungen ganz auf das berühmte Haus in Berlin. 600 Mio. € Umsatz erwirtschaften die »drei Perlen der deutschen Luxuswarenhauskultur«, alle sind über 100 Jahre alt, alle in Toplagen. Die Herauslösung aus dem Karstadt-Konzern (bei gleicher Eigentümerschaft) beschreibt Maeder als »schmerzvollen Trennungsprozess«: »Wir waren der Teenager, der von zu Hause auszog, mussten uns plötzlich selbst um IT, Logistik und unsere Finanzen kümmern.« Heute habe sich die Luxusgruppe mit einem eigenen Headquarter in Berlin »in der Freiheit zurechtgefunden«. Mit 4.500 Mitarbeitern (davon rund 2.000 »eigene«) ist man Marke UND Markenplattform in einem durchaus heiklen Konsum bereich: »Wir verkaufen nichts, was sie jemals brauchen würden.« Dennoch stürmen 10 Mio. Besucher pro Jahr das KaDeWe, 25 % davon kaufen auch ein – und zwar in einer Preisrange zwischen 3 und 40.000 €. »Dieser Spagat wäre für eine Marke undenkbar.« Die Komplexität des Berliner Luxuswarenhauses stellt Maeder anhand eines virtuellen Rundgangs dar, der vom High-ClassBasement bis ins Allerheiligste, die Food Hall im 6. Stock, reicht. 500 Markenshops (40 % des Umsatzes werden mit Concessions verdient), zu jeder Zeit mindestens zehn Pop-up-Stores, Events, von denen die ganze Stadt spricht (die Geschichte mit dem gefeuerten Weihnachtsmann ging medial durch die ganze Welt), vor allem aber das »größte Gut«, wie Maeder die Mitarbeiter des KaDeWe nennt, prägen die Sonderstellung des Hauses. TAGUNG Maeder betonte die Offenheit für neue Konzepte: »Topshop im KaDeWe, das haben sich viele nicht vorstellen können.« Auch Maeder weiß um die Konkurrenz aus dem Internet, die genauso groß sei wie jene von Uniqlo, C&A oder P&C. Gegenüber Onlineformaten gibt sich der Schweizer kämpferisch: »Es ist für das KaDeWe viel einfacher, einen Online-Store zu machen, als für Zalando, ein KaDeWe zu bauen.« Aber Maeder betonte, dass auch ein »Exklusive Shopping Boulevard« dauerhaft erneuert gehört: »Wir wissen, dass das Erdgeschoß bei Oberpollinger leicht verbaut ist, das werden wir bald verändern.« Das »hohe Gut« Mitarbeiter steht auch bei Michaela Merk im Fokus. Die Handelsberaterin beschäftigt sich (nicht nur) in ihrer Dissertation mit der Frage, wie man Verkäufer zu Marken botschaftern macht. Bis zu zwei Jahresgehälter würde es kosten, sagt Merk, wenn man einen guten Verkäufer an die Konkurrenz verliert. Auch Merk betont, dass sich die Herausforderung an die Verkäufer massiv verändere: »90 % der Verkäufer sind dem modernen Onlinekunden nicht gewachsen«, weil sich dieser im Internet perfekt auf den Kauf vorbereitet habe. Viele Verkäufer fühlten sich von den Chefs allein gelassen, dabei stellen sie die einzige Brücke zwischen Marke, Markt und Kunden dar. »Die Kunden kommen nur noch in den stationären Laden, wenn ihnen ein fachlicher Mehrwert geboten wird.« Die herausragende Stellung des Verkäufers beschreibt Merk so: »Der einzige und herausragende Unterschied zwischen online und offline ist der Mensch.« Näher an die Menschen, vor allem an die eigenen Kunden will auch der Luxusautobauer Mercedes-Benz. Jens Thiemer, Vice President Marketing, orientiert sich schon lange an der Modeindustrie, um einer, wie er sagt, starken Marke jungen Geist einzuhauchen. Nach »verlorenen Jahren« sei Mercedes-Benz jetzt wieder auf der Überholspur, mit dem erklärten Ziel, das beste Produkt, das beste Lebensgefühl zu verkaufen. »Premium war gestern, Luxus ist heute«, beschreibt Thiemer den Paradigmenwechsel einer Marke, deren Wert bei 34 Mrd. € liegen soll. Es sei in den letzten Jahren gelungen, aus einem technikgetriebenen Unternehmen einen marketinggetriebenen Mobilitätskonzern zu machen, vor allem mit dem digitalen Kundenbindungsprogramm »Mercedes me«. Ja, man wird in Zukunft mehr mit seinen Kunden kommunizieren (müssen), das nahmen die 600 Gäste des 57. TWForums in Heidelberg mit – oder, um es mit den Worten von Howard Saunders zu sagen: »If you have something to say, then you can sell.« BPM Alle Preisträger: Daniel Grieder, Oliver Timm (Tommy Hilfiger), Ulrich Hirmer, Marie Honda (COS), Frank Troch (Hirmer), Kirsten Iversen, Stefan Leewe (Opus) Vier Preise – vier Erfolgsgeschichten Das DOB-Label Opus, der Menswear-Spezialist Hirmer, die schwedische Contemporary-H&M- Tochter Cos und Tommy Hilfiger wurden in diesem Jahr von der Fachjury mit dem TW-Forum-Preis ausgezeichnet. Die wie immer elegante und festliche Preisverleihung in der Print Media Academy in Heidelberg erwies sich einmal mehr als DER Branchentreffpunkt der Modemacher aus dem deutschsprachigen Raum. Die mit zwölf Fachleuten aus der Branche besetzte Jury der TextilWirtschaft vergibt die Preise alljährlich an Unternehmen oder Persönlichkeiten, die dauerhaft Einfluss auf den Markt genommen oder u ngewöhnliche Konzepte durchgesetzt haben. Die Preise feierten nicht nur die Ausgezeichneten, in der Print Academy herrschte bis weit nach Mitternacht »full house«. Jens Thiemer Michaela Merk Mercedes-Benz Handelsexpertin André Maeder KaDeWe Berlin TZ 10 2015 9 MOBILE Meet your customer! © Philipp Lipiarski www.lipiarski.com Beim Mobile Marketing Innovation Day wurde festgestellt: Mit mobilen Lösungen ist man so nah am Kunden dran wie nie zuvor. E s wurde viel Englisch gesprochen an diesem Tag im Wiener MuseumsQuartier. Grund dafür waren der Mobile Marketing Innovation Day (MMID) und die Tatsache, dass manche Marketingbegriffe eben am besten in angelsächsischer Sprache funktionieren. Wie zum Beispiel »mobile Touchpoints«. Martin Sternath von T-Mobile berichtete, dass es immer wichtiger werde, den Kontakt zum Kunden dort aufzubauen, wo er sich aufhält. An mobilen Touchpoints nämlich, denn sein Smartphone trägt der Konsument von heute immer bei sich. Gelingt diese Kür – etwa durch Customer Activation –, steht am Ende der Fahnenstange ein hoher Kundennutzen und damit ein zufriedener Kunde. Chris Budgen, the Diamond:dogs|group, erklärt das Prinzip anschaulich: »Wenn Sie in der Wüste einen Drink verkaufen, können Sie dafür 500 € verlangen.« Kurzum: Wenn man den Kunden zur richtigen Zeit am richtigen Ort abholt, ist vieles möglich. Auf Schritt und Tritt. Die Technik, die dabei helfen soll, heißt »Geofencing«. Die Tools, die zum Einsatz kommen, nennen sich »Beacons«. Wenn der Kunde mit seinem Smartphone (und aktiviertem Bluetooth) in den digitalen Bereich (Geofence) eines Händlers eintritt, kann er vom Beacon erkannt und mittels Nachricht auf seinem Handy kontaktiert werden. Ein Beacons-Pilot projekt startet zurzeit gerade Ikea Österreich in seiner Filiale in Graz. 28 Beacons kommen z. B. im Eingangsbereich, an den Kassen und im Restaurant zum Einsatz, um Kunden direkt mit Angeboten zu versorgen. Sogenannte »stumme Beacons« dienen der Kunden 10 TZ 10 2015 stromanalyse im Store. Ein spannendes Projekt lancieren T-Mobile und T-Systems noch in diesem Jahr: Motionlogic. Mithilfe dieser Technik kann nachvollzogen werden, wo sich ein Kunde bewegt. Gerade für die Bestimmung geeigneter Standorte und ergo die Expansion von Handelsketten sei diese Technik nützlich, betont Werner Schörkhuber, T-Systems. Geodaten und Daten aus dem Customer Relationship Management werden verbunden und analysiert. Datenschutzrechtlich käme es hier zu keinen Problemen, da alle Daten anonymisiert werden, unterstreicht Schörkhuber. Die Benefits für den Retail liegen auf der Hand: Passantenzählung, Evaluierung von Marketingkampagnen, Wettbewerbsvergleich, Heraus filtern optimaler Öffnungszeiten usw. Ein weiteres Beispiel für Mobile-Touchpoint-Kampagnen: Ein Tiernahrungshersteller stellte an neuralgischen Punkten Plakate mitsamt Tierfutter-Dispenser und QR-Code auf. Kam nun ein Hundebesitzer vorbei, konnte er den QR-Code scannen und so den Dispenser aktivieren, der Leckerlis für den Vierbeiner freigab. Die Mundpropaganda rund um diese Aktion trug ihren Teil zum großen Erfolg bei. Stellen Sie sich Folgendes vor: Sie starten mit Ihrem Onlineshop und haben von Beginn an eine Million User. Das scheint möglich, behaupten zumindest Robert Venter und Raymond Wynne von Inspirado Technologies und nennen auch gleich ein Erfolgskonzept. Schicken Sie an Ihre besten 70 Freunde eine E-Mail mit dem Link zu Ihrem Online-Store und der Bitte um Registrierung. Bitten Sie sie außerdem, diese E-Mail in ihren Netzwerken zu verbreiten – plus: Bieten Sie jedem, der sich registriert, einen Voucher an. Vielleicht für 15 % beim ersten Einkauf, ein Gratisprodukt oder einen Gutschein über 10 € für Ihren E-Shop. Und stellen Sie Ihren 70 Freunden in Aussicht, dass, je mehr Leute sie kontaktieren und je mehr dieser Leute sich registrieren, desto höher ihr eigener Benefit ausfällt. Mit einem ähnlichen Konzept schaffte es der Rasur-Anbieter Harry’s, in nur sieben Tagen 100.000 (!) E-Mail-Adressen zu generieren. Mobile first. Zurück zum mobilen Business: Alexis Johann, Head of Digital bei Styria Digital One, stellte klar, dass der mobile Screen zum »First Screen« geworden ist. Der Clou dabei sei, dass die Aufmerksamkeit des Kunden in Bezug auf Smartphone-Screens extrem hoch sei, so Johann. 75 % der Österreicher nutzen das Internet bereits täglich auf ihrem Handy. Marketing auf mobilen End geräten muss daher in den Fokus von Werbetreibenden rücken. Johanns wichtigster Tipp: »Stay relevant! Relevanz ist der Schlüssel zur Aufmerksamkeit des Kunden.« Als besonders relevant erweisen sich zurzeit mobile Bewegtbildkampagnen. Wer auf Mobile Video setzt, kann mit mehr Engagement des Kunden rechnen. Eine Tendenz, die sich ebenfalls klar erkennen lässt, ist die steigende Bedeutung von »Wearables«, also Gadgets wie Google Glass oder Apple Watch. Um das Konsumentenerlebnis spannender zu gestalten, wird auf Techniken zurückgegriffen, die »Augmented Reality« und »Virtual Reality« erleben lassen. Eine interessante Technologie stellte das Wiener Start-up Anyline vor. Mitgründer Lukas K inigadner definierte die Technik, die Online- und Offlinewelt verschmelzen lässt so: »Anyline extrahiert Informationen von 3D-Objekten und verarbeitet sie am Smartphone. Kurz gesagt: Wir bringen dem Handy das Lesen bei.« Anders als beim bis dato üblichen QR-Code können Marketingkampagnen individuell gestaltet werden. Kein Wunder also, wenn Dominik Weber, Head of Performance Solutions bei Google, sagt: »We don’t go online, we live online!« SA AUGUST 8–11 JULY 8–10 STATIONBERLIN www.premiumexhibitions.com MOC MUNICH E-COMMERCE Evolution im E-Commerce © outfittery Mit Curated Shopping bahnt sich gerade ein Phänomen seinen Weg durch den E-Commerce, das sich der Tugend des stationären Handels bedient: der persönlichen Interaktion. Z uerst freuten sich alle über das enorme Angebot, das das World Wide Web zur Verfügung stellte. Nun ver fluchen es alle. Denn vor lauter Bäumen sieht man den Wald nicht mehr. Oder besser: Vor lauter schwar zen Hosen sieht man keine schwarze Hose mehr. Und nun treten Kuratoren auf den Online-Plan, die das Sortiment für die Kundschaft übersichtlicher gestalten sollen, die im überfordernden Chaos wieder für einen beruhigenden Überblick sorgen. Stylisten heißen diese Heilsbringer. Sie ersparen den gestressten Shopping muffeln Zeit, stellen das richtige Outfit für jeden Anlass zusammen und treffen damit im besten Fall voll ins Schwarze. Der kuratierte Konsum. So titelte im Jahr 2005 (in Anbetracht des digitalen Rau sches also quasi vor einer Ewigkeit) die Onlineausgabe der deut schen Tageszeitung Die Welt. Autorin Silke Wichert beleuchtete die unterschiedlichen Aspekte kuratierten Einkaufens. Vom »Style-Con sulting« in Zeitschriften mittels Vorher-nachher-Rubrik über den ersten kuratierten Retail in Form von Concept-Stores, die ihren Käu fern ein liebevoll ausgesuchtes Sortiment aus Mode, Kunst und Inte rior präsentierten, bis hin zum Einsatz der ersten »Style-Advisor« im britischen High-Street-Tempel Topshop. Wichert zitierte das hollän dische Forschungsinstitut trendwatching.com, das prognostizierte, dass sich kuratierter Konsum »in den kommenden Jahren noch stärker durchsetzen soll«. Auch das Zukunftsinstitut von Matthias Horx stellte damals in einer Studie die Vorauswahl von Produkten in 12 TZ 10 2015 E-COMMERCE ALLE BILDER © ZALANDO / ZALON »Die Lücke zwischen On- und Offline schließen« Der E-Commerce-Riese Zalando hat den nächsten Schritt gemacht – und startet mit Zalon eine eigenständige Plattform für Curated Shopping. Herr Scherkamp, Sie leiten Zalon. Warum überhaupt Curated Shopping? Ivo Scherkamp: Vor rund 1,5 Jahren haben wir festgestellt, dass immer mehr unserer Kunden Anfragen zu Produkten via Facebook stellen. Dann wurde gepostet: »Ich suche ein Outfit für eine Hochzeit. Was liegt im Trend?« Wir haben damals eigene Leute nur für solche Facebook-Anfragen ausgebildet. Auch im Customer-Care-Bereich nahmen die Anfragen zu beratungsintensiven Waren wie Laufschuhen zu. Der Bedarf für persönliche Beratung ist enorm – und nun haben wir den nächsten Schritt gewagt. Am 25. Februar 2015 sind wir unter dem Namen Project Z in Deutschland in die Testphase gegangen, haben aber bereits davor mit Curated Shopping experimentiert. Der Wettbewerb in diesem jungen Busi nesszweig ist beachtlich. Pioniere wie Modomoto und Outfittery starteten bereits 2011 bzw. 2012. Eine Heraus forderung? Natürlich ist es eine Herausforderung, aber wir orientieren uns nicht an unseren Mitbewerbern. Wir haben das Zalando-Sortiment mit über 150.000 Artikeln im Rücken – das ist erst mal ein schwer replizierbarer Vorteil. Außerdem gehen wir bei Zalon auf die Shoppingbedürfnisse von Männern und Frauen ein und sind davon überzeugt, dass wir den hohen Ansprüchen von Frauen gerecht werden können. Wie läuft Curated Shopping bei Zalon ab? Bevor unsere Stylisten loslegen, geht der Kunde durch ein Style-Assessment. Er klickt sich durch Outfit-Bilder, lässt uns wissen, ob sie ihm gefallen oder nicht. Er gibt seine Größe, Lieblingsfarben, No-go-Items und No-go-Brands an. Dieser Vorgang dauert zwischen fünf und zehn Minuten. Dann werden ihm die drei am besten passenden Stylisten mit Name, Herkunft und persönlichem Pinterest-Board vorgeschlagen. Der Kunde sucht sich einen Stylisten aus und vereinbart ein Telefonat mit ihm. Im Gespräch werden dann nochmals Vorlieben, der Anlass oder der Bestand des Kleiderschrankes des Kunden abgeklärt. Der Stylist blockt direkt nach dem Gespräch Zeit, verarbeitet die Infos und sucht aus dem ZalandoSortiment die passenden Artikel aus. Der Kunde erhält nach fünf bis sieben Tagen ein Zalon-gebrandetes Paket mit einem persönlichen Brief des Stylisten. Wie viele Kunden nutzen das Angebot bereits? Ein paar 1.000 Kunden nutzen das Angebot. Wir sind aber noch nicht in der Skalierungsphase und setzen außer in eigenen Kanälen keine Werbung ein, weil wir das Produkt nach wie vor verbessern. Das Herz von Zalon sind seine Stylisten. Im Februar sind wir mit 30 gestartet, mittlerweile sind es über 100 Stylisten, und wir nehmen jedes Monat neue dazu, weil wir uns als beste Plattform für Stylisten etablieren wollen. Wir arbeiten bewusst mit einem Pool an freien Stylisten. Das ist im Sinne des Kunden ein besserer Ansatz, weil das Netzwerk so auf das ganze Land verteilt ist und auf geografische Präferenzen der Konsumenten eingehen kann. Unlängst hat mich eine deutsche Stylisten, die in New York lebt, angesprochen. Das wäre ebenfalls eine wunderbare Möglichkeit! Wir bauen auf einen hohen Grad an Flexibilität und denken, dass wir damit einen Nerv getroffen haben. Frau Franzreb, Sie sind Head of Brand bei der jüngsten Zalando-Tochter. Woher nehmen die Stylisten ihre Produkt expertise, wenn sie die Ware rein virtuell kuratieren? Barbara Franzreb: Im Headquarter in Berlin gibt es eine riesige Fläche, auf der neue Ware nach Trends sortiert wird. Im Rahmen unserer Schulungen kommen die Stylisten hierher, um mit unserem Einkauf oder im Training mit den Marken selbst ein gutes Gefühl für unsere Produkte zu bekommen. Damit liefern wir einen Touchpoint zwischen Stylist und Produkt. Wie geht es mit Zalon weiter? In zwei Monaten startet Zalon in Österreich. Weitere Märkte sind angedacht, aber noch nicht konkret. Unser Ziel ist es, mit unserem Curated-Shopping-Angebot die Lücke zwischen Online und Offline zu schließen. Alle Vorteile des Onlineshoppings, gepaart mit persönlicher Interaktion. SA TZ 10 2015 13 E-COMMERCE den Mittelpunkt seiner Konsumtrends: »Alles, was Komplexität reduziert, rückt in den Fokus der Aufmerksamkeit. Alles, was dem Leben Orientierung bietet, trifft auf eine unerfüllte Sehnsucht.« Zehn Jahre später ist das Szenario Realität geworden. Im umfassenden Stil. Denn die Fülle an Curated-Shopping-Anbietern, die allein im deutschsprachigen Markt wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, ist erstaunlich. © modomoto The next big thing?! Die Modomoto-Gründerin Corinna Powalla darf sich am deutschen Markt zu Recht als Pionierin des Curated Shoppings bezeichnen. Sie startete mit ihrem Konzept für Männer bereits 2011, setzte 2014 laut Angaben der TextilWirtschaft immerhin 20 Mio. € um und betreibt zusätzlich einen Store in Berlin (»Fitting Room«), in dem »Stilberater« ihre Kunden nach Termin vereinbarung persönlich beraten. 2012 gründeten Julia Bösch und Anna Alex ihr Start-up Outfittery, das sich ebenfalls ausschließlich an Männer richtet und dank umfangreicher Unternehmenskommunikation den Handel nachhaltig aufrüttelte. In der New-BusinessHochburg Berlin sind außerdem Kisura, die Curated-ShoppingPlattform nur für Frauen, und der Big Player unter den Anbietern, Zalon, das kuratierte Einkaufserlebnis von Zalando, beheimatet. Während es Kisura bereits seit 2013 gibt, startete Zalon als eigenständige Zalando-Tochter erst vor Kurzem und wagt es als Erste, sowohl DOB als auch HAKA zu bedienen (siehe Interview). P&C lancierte jüngst mit der »Stilbox« ein ähnliches Angebot – allerdings nur für Herren und nicht als eigene Plattform, sondern integriert in seinen Onlineshop Fashion ID. Sprechen wir hier also über »the next big thing«? Die Branchenplattform etailment.at zitiert Hans Otterling, Partner beim Outfittery-Investor Northzone: »Wir sehen Curated Shopping als die nächste Evolutionsstufe des E-Commerce.« Vom disruptiven Geschäftsmodell, das »eine ganze Industrie neu denkt«, ist hier die Rede. Die notwendige Euphorie eines Investors oder wirklich die Zukunft des Shoppings? © modomoto Neugierige Zurückhaltung. Eine 14 V. l.: Die Geschäftsführer Mathias Fiedler und Andreas Fischer mit Gründerin und Geschäftsführerin Corinna Powalla im ModomotoOffice in Berlin. TZ 10 2015 Studie des E-Commerce-Centers Köln (ECC) belegt, dass nur 3,6 % der befragten 1.300 deutschen Onlineshopper schon einmal einen Curated-Shopping-Service genutzt haben. Jeder Fünfte kann sich jedoch vorstellen, zukünftig beim Einkauf im Netz auf Stilberater und Stylisten zu setzen. »Händler können Curated Shopping sowohl zur Kundenbindung nutzen als auch, um Warenkörbe zu erhöhen. Es gilt jedoch zunächst, die Vorteile für Kunden zu kommunizieren, um so mehr Onlineshopper für diesen Service zu begeistern«, meint Eva Stüber, Leiterin Research & Consulting des ECC Köln. Genau in diesem Schaffen von Awareness liegt der Schlüssel zum Erfolg dieses Einkaufskonzeptes für den E-Commerce. Markige Slogans wie »Gut gekleidet ohne Shopping« von Modomoto reichen nicht aus, um den Kunden zu überzeugen. Auch Zalando-Tochter Zalon stellt die Zeitersparnis in den Vordergrund, wenn sie mit Sprüchen wie »Nicola sucht aus« oder »Christoph zieht an« die Dienstleistung ihrer Stylisten hervorhebt. Laut Studie des ECC Köln sehen jene Konsumenten, die Curated Shopping schon einmal ausprobiert haben, den größten Vorteil tatsächlich in der Möglichkeit, modisch Neues auszuprobieren (52,2 %), gefolgt von der Zeitersparnis (39,5 %), der Chance, Style-Beratung auch online zu bekommen (29,3 %), und dem Überraschungseffekt von kuratierten Outfits (27,7 %). Wobei: So richtig überraschen nur die Pakete von Outfittery und Modomoto, denn bei Zalon und der Stilbox von Fashion ID werden die Produkte schon vorab virtuell gezeigt. Schade eigentlich, denn dieser Überraschungsmoment macht das Ganze erst so richtig spannend. SA Alle bilder © PICTUREDESK / FOTOLIA STANDORTE »Spielplatz für alle« Durch einen Baustopp für Einkaufszentren will das Bundesland Salzburg die Innenstädte retten. Doch damit ist es längst nicht getan. Ö sterreich ist Europameister bei der Verbauung fruchtbarer Böden. Täglich gehen durch den Bau von Siedlungs- und Gewerbeflächen stattliche 22,4 Hektar verloren. Pro Jahr sind das 8.176 Hektar oder 10.900 Fußballfelder. Laut Landwirtschaftskammer entspricht das einem jährlichen Verlust von 0,5 % der gesamten Ackerfläche. Zum Vergleich: In Deutschland etwa gehen jährlich nur 0,25 % verloren. Innerhalb Österreichs ist wiederum die Steiermark mit täglich sechs Hektar an zubetonierter Fläche Spitzenreiter. Klar: Wächst die Bevölkerung, braucht es neue Flächen. Die Bevölkerung Wiens etwa ist in den letzten 15 Jahren um 250.000 Einwohner gewachsen. Das entspricht der Einwohnerzahl von Graz, der zweitgrößten Stadt Österreichs. Dafür braucht es neue Wohnungen, neue Arbeitsplätze, neue Handels- und neue Freizeiteinrichtungen. Weit überraschender ist jedoch, wie viel auch in solchen Städten und Regionen neu gebaut wird, die an Einwohnern verlieren. In der jüngsten CIMA-Studie über die Einzelhandelsstruktur im Bundesland Salzburg etwa fanden sich dazu mehrere Beispiele: Kleinstädte wie Tamsweg, Mittersill und Zell am See etwa verloren im letzten Jahrzehnt an Einwohnern und damit auch an lokaler Kaufkraft. Und trotzdem hat sich die Verkaufsfläche in Tamsweg im selben Zeitraum um 25 %, in Mittersill um 36 % und in Zell am See sogar um 53 % erhöht. Dass sich unter solchen Voraussetzungen die Schaffung neuer Handelsflächen (am Stadtrand) zulasten der bestehenden Geschäfte (in den Ortszentren) auswirkt, ist klar. Für die Salzburger Landesregierung war dieses Faktum einer der Hauptgründe, die weitere Widmung von Einkaufszentrenflächen vorerst zu stoppen (siehe auch TZ 9/2015). In der ORF-Sendung »Am Schauplatz« war jüngst das Beispiel der steirischen 5.000-Einwohner-Stadt Rottenmann zu sehen, wo nach der Eröffnung zweier großer Supermärkte am Stadtrand alle fünf Nahversorger im Stadtzentrum zugesperrt hatten. Nun werden dort jene Bewohner, die über kein eigenes Auto verfügen, auf Gemeindekosten mit einem Shuttlebus zum Einkaufen vor die Tore der Stadt gebracht. Ähnliche Beispiele lassen sich für weitere Abwanderungsregionen wie Kärnten, das Waldviertel oder die Obersteiermark finden. Aber auch in vielen Klein- und Mittelstädten mit stabiler oder wachsender Einwohnerzahl reihen sich die Leerstände im Stadtkern bereits aneinander, während sich die Nahversorgungsinfrastruktur an den Kreisverkehr an der Umfahrungsstraße verlagert hat. TZ 10 2015 15 STANDORTE WeiSSbuch Innenstadt. Deshalb ist auch bei den Städten selbst ein Umdenken festzustellen: »Die Aufgabe der Stadtpolitik ist es seit jeher, die Stadt zu entwickeln«, erklärt zwar Thomas Weninger, Generalsekretär des Österreichischen Städtebundes, gibt sich aber selbstkritisch: »Manche E ntscheidungen der Vergangenheit sind heute unter anderen Vorzeichen zu betrachten, weil damit z. B. Autoverkehr, Einkaufszentren am Ortsrand, Zersiedelung usw. gefördert wurden.« Auch aufgrund des Klimaschutzes müssten die Prioritäten heute neu gesetzt werden, so Weninger: »Innenstädte und Stadtzentren zu beleben und attraktiv zu gestalten, schafft Aufenthaltsqualität und ist Grundlage für eine florierende Stadtwirtschaft.« Gemeinsam mit der steiermärkischen Landesregierung und der steirischen Landwirtschaftskammer hat der Städtebund jüngst das »Weißbuch Innenstadt« präsentiert, das einen hervorragenden Überblick über Chancen und Herausforderungen der Innenstadtbelebung für Klein- und Mittelstädte bietet. Bei der Lektüre wird klar, dass die Ortskerne nicht automatisch neu erblühen, wenn man, wie in Salzburg, neue Großflächen an der Peripherie verbietet. Und auch in der Analyse geht die Studie weit tiefer, als die Schuld an den Problemen der Innenstädte nur den Einkaufszentren zuzuweisen. Vielmehr werden auch »die Filialisierung des Einzelhandels, der zunehmende Internetverkauf und der Bedeutungsverlust des traditionellen Handwerks« als weitere Faktoren angeführt. Vor allem aber wurde die Innenstadt laut den Autoren aus einem falsch verstandenen Wachstumsgedanken heraus ausgehöhlt: So seien »in den letzten 15 Jahren praktisch im ganzen Land in nahezu jedem Ort außerhalb der historischen Ortskerne nahezu alle Funktionen eines Ortes nochmals hingebaut worden, aber in identitätsloser, die Landschaft und die soziale Gemeinschaft zerstörender Baukultur«. Während früher Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Versorgung durchmischt im Ortskern stattfanden, gibt es heute die Einfamilienhaussiedlung »im Grünen«, das Fachmarktzentrum »auf der grünen Wiese«, und auch öffentliche Einrichtungen wie Schulen oder Krankenhäuser sind von den Stadtzentren an den Stadtrand gewandert. Die logische Konsequenz: »Über das Ausufern der Stadtgrenzen verliert die Innenstadt als soziales und regionales Zentrum an Bedeutung.« Für die 16 TZ 10 2015 typische Einfamilienhausfamilie lasse sich der Alltag nur mehr per Pkw bewältigen – und diesem veränderten Lebensstil sei der Handel gefolgt, indem er sich an den bedeutenden Verkehrsachsen platzierte. Freilich mit Duldung oder sogar Unterstützung der öffentlichen Hand, die die Infrastruktur in den Gewerbegebieten auf Kosten der Steuerzahler finanziert sowie die Folgekosten für Luftverschmutzung usw. in Kauf nimmt. Eine »Flächenwidmungspolitik, die die Ortskerne stärkt, würde den Mut und die Kraft von Kommunalpolitikern verlangen, genau jenen Interessentengruppen gegenüber ›Nein‹ sagen zu können, von denen sie wieder gewählt werden wollen«, so die Autoren. In vielen deutschen Bundesländern ist diese Raumordnungskompetenz eine Ebene höher verankert – die Unterschiede lassen sich in der Landschaft deutlich erkennen. Forderungen an die Politik. R © PI C TU ED ES K LI / FO TO A Desaströser AnsiedlungsWettbewerb. Verantwortlich dafür macht die Studie in erster Linie das bestehende System der Gemeindefinanzierung: Die eigenen Steuereinnahmen hängen vorrangig von der Zahl der Arbeitsplätze und der Einwohner ab. Ein System, das einen »desaströsen Wettbewerb zwischen Nachbargemein den um jede neue Wohnsiedlung und jedes neue Fachmarkt- oder Einkaufszentrum« zur Folge habe und eine vernünftige überörtliche Raumplanung verunmögliche. Die Gemeinden würden »finanziell dafür belohnt, dass sie durch ihre Flächenwidmungspraxis aktiv an der Zerstörung der wirtschaftlichen und sozialen Grundlagen der Ortskerne mitwirken«. Allein: Um diesen Umstand zu ändern, müsste der Bundesgesetzgeber die Gemeindefinanzierung auf grundlegend neue Beine stellen – und dazu war weder bei den jüngsten Steuerreform-Diskussionen noch bei den laufenden Verhandlungen zum Finanzausgleich auch nur ein Wort zu hören. Als zweites Hauptproblem wird ausgemacht, dass die Kompetenz für die Flächenwidmung und gleichzeitig die Zuständigkeit als Baubehörde bei den Gemeinden selbst liegt. Dem gegenüber stellt die Studie die Vision des innerstädtischen öffentlichen Raums als »Spielplatz für alle«, der vielfältige Funktionen abdeckt und eine hohe Aufenthaltsqualität bietet. »Um langfristig von einer lebendigen Innenstadt zu sprechen, ist darauf zu achten, dass sich ergänzend zum Einzelhandel auch regelmäßige Alltagswege im historischen Stadtzentrum kreuzen, städtische Infrastrukturen die Stadtmitte zum regelmäßigen Ziel von regionaler Bedeutung machen, die Gastronomie als wesentlicher Frequenzbringer eine hohe Qualität und Angebotsdifferenzierungen anbietet und unter Beachtung der sich wandelnden gesellschaftlichen Rahmenbedingungen immer wieder neue Interventionen den Aufenthalt in der Innenstadt attraktiv sein lassen.« Einfaches Beispiel einer solchen Neuerung: Am Hauptplatz von Hartberg gibt es kostenloses WLAN. Um diesem Ziel näherzukommen, gibt das Weißbuch 44 Empfehlungen an die Politik ab – die sich aber teilweise wie eine Wunschliste ans Christkind lesen. Empfohlen werden u. a. die planerische Kooperation zwischen benachbarten Gemeinden, ein interkommunaler Finanzausgleich, die Einführung einer – politisch höchst umstrittenen, in der Schweiz aber bereits praktizierten – Stellplatzabgabe für Parkplätze sowie zusätzliche Infrastrukturabgaben für periphere Flächen, der Stopp der Wohnbauförderung für Bauten am Stadtrand sowie die Verlagerung der Genehmigungskompetenz für neue Einkaufszentren auf die Ebene der Landesregierung. Ein Kernanliegen ist die unbedingte Förderung des Lebens- und Wirtschaftsraums Innenstadt. Anstatt auch künftig immer neue Flächen an der Peripherie zu verbauen, solle das Wachstum der Städte »nach innen«, die Verdichtung und Neunutzung im innerstädtischen Bereich, gefördert werden. Das gelte sowohl für die Ansiedlung von Betrieben, etwa durch Miet- und Pachtzuschüsse oder STANDORTE den Erlass von Gebühren, als auch für die Attraktivierung des Stadtzentrums als Wohnort. Weiters sollten dezentrale öffentliche Einrichtungen in die Innenstadtbereiche zurückgeholt werden. Auch Erleichterungen bei Behördenverfahren sowie die Entrümpelung der Baugesetze und des Normenwesens werden gefordert, um bei der Althaussanierung ökonomisch sinnvolle, praktikable Lösungen zu ermöglichen. So solle bei benachbarten Leerständen eine Flächenzusammenlegung erleichtert werden, um größere Einzelhandelsbetriebe besser ansprechen zu können. ohne große Einschränkungen nachzugehen, wie das in den südlichen Ländern der Fall ist«. Ein Beispiel: »Würden in einem beliebigen österreichischen Ort, so wie in den Ländern des Südens üblich, alte Menschen einfach ihren Sessel auf den Gehsteig vor die Tür stellen, junge Burschen ihr Moped vor dem Haus im Ortskern reparieren und dabei vielleicht nebenbei noch beim gemeinsamen Plausch eine privat mitgebrachte Flasche Bier trinken und bei der Unterhaltung auch noch Spaß haben und laut lachen, hätten alle zusammen allein schon durch diese ›Taten‹ eine Vielzahl an rechtlichen Bestimmungen übertreten.« Die Schlussfolgerung: »Will man soziales Leben in Ortskernen haben, wird das schwer gelingen, wenn man nahezu alles verbietet und reguliert. Es braucht eine umfassende Deregulierung des öffentlichen Raumes. Rechtlich – und mental.« Mf Füllung von Leerständen. »Solange es für die Lebensmittelhandelskette X wirtschaftlicher ist, den Standort Y, den sie vor 20 Jahren auch schon am Ortsrand gebaut hat, einfach aufzugeben und dem Verfall Preis zu geben und 200 Meter weiter eine neue Handelsgeschäftsschachtel in die Landschaft zu stellen, so lange werden diese Ketten nicht im Traum daran denken, in Innenstadtstandorte von Regionalstädten zu investieren«, sprechen die Autoren Klartext. Dazu sei ein gezieltes Leerstandsmanagement in Zusammenarbeit mit den Immobilienbesitzern und dem Tourismusverband vonnöten. Dabei müsse auch über Zwischennutzungen oder alternative Nutzungen wie Büros und Ateliers, Start-ups, kulturelle und soziale Dienstleister etc. nachgedacht werden. Interessant ist hier das Beispiel der Bayrischen 24.000-Einwohner-Stadt Pfaffenhofen an der Ilm. Dort entschied man sich, leer stehende Lokale kreativen jungen Leuten mit interessanten Geschäftsideen zur Verfügung zu stellen. Eine Jury aus Gewerbetreibenden und der Stadtverwaltung entscheidet darüber, welche Bewerber ihr Ladenkonzept umsetzen dürfen. Dabei übernimmt die Stadt für sechs Monate die Kosten für Ladenmiete, IT, Telefonanschluss und Energie, »Tutoren« aus der lokalen Geschäftswelt helfen mit Know-how aus. So ist es Jungunternehmern möglich, erste Erfahrungen als Selbstständige zu sammeln und für alle Fragen Ansprechpartner vor Ort zu gewinnen. Um die Innenstadt zum »Spielplatz für alle« zu machen, sei laut den Studienautoren aber auch eine »Deregulierung des öffentliches Raums« notwendig: In den letzten Jahrzehnten habe sich eine »konsequent fortschreitende Normierung, Pönalisierung und Ökonomisierung« des öffentlichen Raums bemächtigt. Deshalb sei es kaum mehr möglich, »seinen privaten Interessen Der Bleistift, mit dem die ersten Skizzen der Trophäe für den Medien-Zukunftspreis angefertigt wurden, hatte die Stärke HB. Wie man sich in Designerkreisen erzählt, konnten nur so die weichen, stromlinienförmigen Konturen mit einigen wenigen Handbewegungen zu Papier gebracht werden. Ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt bleibt man als Gewinner des Medien-Zukunftspreises, denn dieser wird seit 2014 an die innovativsten Projekte und Personen der Medienbranche verliehen. So weit zum Preis. Fehlen uns nur noch die Preisträger. JETZT EINREICHEN! medienzukunftspreis.submit.to BIS 22. JUNI LOGISTIK Smart Urban Logistics Großstädte wachsen – und der Verkehr ebenso. Auch die Warenströme steigen ungebremst. Wie die City-Logistik auf diese Trends reagieren kann, stand im Mittelpunkt des 1. Wiener Logistik Tags. W ien-Aspern. Vor hundert Jahren befand sich hier einer der größten und modernsten Flughäfen Europas. Heute ist das ehemalige Flugfeld eines der größten Stadtentwicklungs projekte des Kontinents. In gut zehn Jahren sollen in der »Seestadt Aspern« mehr als 20.000 Menschen wohnen und ebenso viele arbeiten. Zusätzlich werden Einrichtungen für Bildung, Einkaufen und Freizeit geschaffen – und das alles auf einer Fläche, die etwa so groß ist wie der 7. und der 8. Wiener Gemeindebezirk zusammen. Für einen Kongress mit dem Titel »Smart Urban Logistics« kann es kaum einen besseren Austragungsort geben als diese künstlich angelegte »Stadt in der Stadt«. Gut 200 Teilnehmer fanden den Weg zum »1. Wiener Logistik Tag« der Bundesvereinigung Logistik (BVL). »Smart City« und »Smart Logistics« sind derzeit viel strapazierte Schlagworte. Für Roman Stiftner, den Präsidenten der BVL, heißt »smart« in Zusammenhang mit Logistik, dass man nicht nur Straße und Schiene verwendet, sondern auch moderne Informationssysteme und soziale Netzwerke. Will man Lebensqualität der Bevölkerung und Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft sicherstellen, braucht es eine integrative Planung nachhaltiger Verkehrsinfrastrukturen. »Wien zählt zu den am stärksten wachsenden Städten in Europa. 28.000 Menschen sind allein im letzten Jahr zugezogen. Das entspricht halb St. Pölten«, verdeutlicht Stiftner. »Da muss entsprechend investiert werden.« Wiens Vizebürgermeisterin Renate Brauner spricht ein klares Bekenntnis zur Bedeutung der Logistik aus: »Wien ist heute die siebtgrößte Stadt der EU, nach jüngsten Prognosen werden wir schon vor dem Jahr 2030 zwei Millionen Einwohner haben. Als europäische Wirtschaftsdrehscheibe brauchen wir eine starke Logistik und entsprechende Betriebsflächen. Eine effiziente Güterverteilung, aber auch die Akzeptanz der Bevölkerung sind entscheidend für die Zukunft der Städte. Wir suchen die Zusammenarbeit mit der Logistik, weil wir ihre Bedeutung für den Wirtschaftsstandort erkennen.« Wachstum und Klimaschutz vereinbaren. Trotz aller Wachstumsszenarien muss der Umweltgedanke heute immer mitgedacht werden. Laut EU-Zielsetzung soll die Stadtlogistik in Europa bis 2030 CO2-neutral abgewickelt werden. »Um diese Wachstumsdynamik mit dem Klimaschutz zu vereinbaren, müssen wir gerade im urbanen Raum hochinnovativ sein«, gibt Theresia Vogel, 18 TZ 10 2015 Geschäftsführerin des Klima- und Energiefonds, das Ziel vor. »Smart urban logistics« eben. Fertige »Kochrezepte« dafür gebe es noch keine, so Vogel. Die Kernaussage von Julius Menge, Mitglied der Berliner Senatsverwaltung: Stadtverwaltung und Logistik, Wirtschaft und Anrainer »müssen miteinander reden. Von alleine geht nichts weiter.« Konflikte seien beim Thema Verkehr vorprogrammiert: »Die Menschen wollen in der Früh einkaufen gehen – und nachts ruhig schlafen.« Der Kampf um den begrenzten urbanen Raum werde immer intensiver geführt. »In Berlin werden rund zwölf Millionen Fahrzeug kilometer täglich gefahren, mit Effekten wie Unfällen, Emissionen, Lärm. Doch nicht alles kann mit dem Lastenfahrrad ausgeliefert werden«, spielt Menge auf die erwähnte EU-Vorgabe der CO2-neutralen Stadtlogistik an. »Um dieses Ziel zu erreichen, braucht es ein Puzzle mit einer unglaublichen Vielfalt an Teilen.« Immerhin gebe es inzwischen vollelektrische Sattelschlepper und HybridLkws. Ein Extrembeispiel aus Berlin: Ein Siemens-Werk mitten im verbauten Stadt gebiet stellt Turbinen mit einem Gewicht von je 500 Tonnen her. Berlin sei stolz darauf, nach wie vor Standort von Industriebetrieben zu sein. Bei jeder städtischen Entscheidung müsse deshalb mitgedacht werden: »Welche Auswirkungen hat das auf den Wirtschaftsverkehr?«, so Menge. Im Falle der Siemens-Turbinen wurde eine neue Wasserstraße geschaffen, über die nun der Transport bis zur Spree erfolgt. Eine verstärkte Berücksichtigung des Transportträgers Wasser fordert naturgemäß auch Karin Zipperer, Geschäftsführerin des Wiener Hafens. »Die Wirtschaft wünscht sich © FOTOLIA schnelleren Wirtschaftsverkehr, die Bürger wünschen sich eine möglichst verkehrsfreie Stadt.« Einer der Bausteine dafür könne eine verstärkte An- und Ablieferung per Schiff sein. Seit 2007 wurden 190 Mio. € in den Wiener Hafen investiert, um ihn zu einer der großen Güterdrehscheiben an der Donau in Europa auszubauen. Als Logistikdrehscheibe, wo Wasserstraße, Bahn und Straße aufeinandertreffen, biete sich der Hafen als »Smart Hub für eine Smart City« an, so Zipperer. auch angesichts des Klimaziels, die Frage: »Wie soll Wien 2030 versorgt werden? Wer definiert die Rahmenbedingungen und gibt die Stoßrichtung für zentrale Hubs vor?« Max Schachinger, Geschäftsführer von Schachinger Logistik, gibt dem ReweLogistikleiter recht: »Die Welle an Zustellungen, die die vielen kleinen E-CommerceWünsche auslösen, rollt in den Städten geballt auf alle zu – auch auf die, die nichts bestellen!« Laut Schachinger könnte durch eine kollaborative Distribution eine stärkere branchenbezogene Bündelung der Güterströme erreicht werden. Verbunden mit einem Hub-Sharing könnte so die Zahl der eingesetzten Fahrzeuge reduziert werden. »Zu vielen Kunden kommen pro Tag vier bis sieben Paketdienstleister«, stellt der Logistiker fest. »Wie lange kann sich das eine Stadt noch leisten, wenn schon heute die Straßen verstopft sind? Dazu braucht es politische Vorgaben!« Weiters müssten alternative Antriebe zum Standard im urbanen Güterverkehr werden. Außerdem sei eine Vernetzung von Verkehrsinfrastrukturinformationen, also etwa eine Übersicht über freie Parkplätze, und deren Steuerung im Sinne einer Logistik 4.0 unabdingbar. Politik hinkt hinterher. Logistik-Problem E-Commerce. Auch für Andreas Breinbauer, An dreas Bayer, Geschäftsführer Rewe International Lager & Transport GmbH, berichtet von der schwierigen Filialbelieferung im innerstädtischen Bereich. »Wir dürfen zwar in der Nacht fahren, aber die Filialbelieferung ist nur zwischen sechs und acht Uhr möglich« – also mitten im ohnehin starken Frühverkehr. Alternativen zum Lkw seien kaum vorstellbar, wobei Rewe neben Hybrid- auch BiogasLkws einsetze. Kritisch hinterfragt werden von Bayer die zunehmenden Tonnagenbeschränkungen in der Innenstadt. »Ist kleiner wirklich besser?« Laut seinem Rechenbeispiel nicht: Mehr Fahrten von kleinen City-Lieferbussen sorgen für mehr CO2-Emissionen und mehr Lärm als weniger Fahrten mit herkömmlichen Lkws. Laut Bayer geht die Entwicklung rasanter vor sich, als die Politik entscheidungswillig sei: »Was passiert, wenn der Online-Lebensmittelhandel durchstartet?« Aufgrund der Kühlkette müsse hier innerhalb enger Zeitfenster ausgeliefert werden. »Das wird für sehr viel zusätzlichen Verkehr sorgen.« Somit stelle sich, Rektor der Fachhochschule des bfi Wien, stellt E-Commerce die Logistik vor große Probleme. Noch immer gebe es wenig gesichertes Wissen darüber, was funktioniert und was nicht. »Vieles, was heute als Best Practice gehandelt wird, wird in zwei Jahren wieder verschwunden sein, weil es sich nicht bewährt hat«, ist sich der Forscher sicher. Fest stehe nur: »Gute Logistik ist im Online-Business essenziell.« Der jüngste Trend zu Same-Day-Delivery könne die Karten neu mischen: »Für Amazon mit Zentrallagern in Deutschland und Polen ist Same-Day-Delivery nicht zu schaffen, für regionale Anbieter um die Ecke schon.« Jürgen Schrampf, verantwortlich für das Competence Center »Transport Infrastruktur Verkehr« der BVL, zieht als einer der Initiatoren des 1. Wiener Logistik Tages ein positives Resümee. »Das Leben in unseren Städten wird sich verändern und die Logistik wird als nachfrageorientierte Disziplin mit innovativen Lösungen reagieren. Die Entwicklungskurve muss aber zwangsläufig steiler werden, um die Ziele einer CO2freien Stadtlogistik zu erreichen.« Mf IT Solutions für den Einzelhandel Ihr Systemhaus für Ihre Warenwirtschaft Warenwirtschaft Hardwarelösungen Kundenfrequenzzählung Kundenkarten usw… Concorde Business Park 1/E1/12 A - 2320 Schwechat Telefon: +43 (0)1 70612560 Fax: +43 (0)1 706125641 Internet: www.service4work.com E-Mail: [email protected] LOGISTIK Logwin und C&A kooperieren enger © Goodman © vibiz by Umdasch Shopfitting D er Logistikdienstleister Logwin hat von seinem langjährigen Kunden C&A den Zuschlag für eine weitere, langfristige Zusammenarbeit erhalten. Damit fiel auch der Startschuss für den Bau einer neuen Anlage, die den logistischen Anforderungen des Modefilialisten gerecht wird. Seit Jänner wird in Mönchengladbach auf einem 65.000 m2 großen Areal direkt an der Autobahn eine 21.000 m2 große Halle gebaut, der Betrieb soll Anfang Juli aufgenommen werden. Im ersten Schritt verlagert Logwin das Liegewaren-Volumen in den Neubau. Nach der nächsten Ausbaustufe ist geplant, auch die Hängeware aufzunehmen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Cross-Docking für die internationale Verteilung. »Lieferungen aus aller Welt laufen bei uns zusammen«, sagt Manfred Schneider, Niederlassungsleiter am Standort Mönchengladbach. »Wir nehmen die Ware an, bündeln die Sendungen und verteilen sie an die jeweilige Destination in Europa.« Für den schnellen Umschlag von ein- und ausgehender Ware stehen am neuen Standort 78 Tore zur Verfügung. So koordiniert Logwin die komplette europaweite Verteilung aller Fashionprodukte von C&A. Projektpartner sind der Immobilienentwickler Goodman und der Lagerlogistiker Vetten. Logwin übernimmt für C&A bereits seit über 50 Jahren umfangreiche Logistikleistungen. D Preis-Checker bei Betten Reiter urch laufende Preisänderungen, etwa durch Aktionen oder Preisnachlässe, ist der Heimtextilfilialist Reiter Betten & Vorhänge mit der Herausforderung konfrontiert, dass die aktuellen Preise der verschiedenen Produkte für die Kunden oft schwer eindeutig ersichtlich sind. Umdasch Shopfitting hat gemeinsam mit dem Softwarepartner MMiT Abhilfe geschaffen. Mithilfe des »Preis-Checkers« können Kunden via BarcodeScanner die Produktpreise sowie die verschiedensten Produktinformationen abrufen. Die Informationen werden dann am Display des Preis-Checkers angezeigt. Der Preis-Checker entstammt der neuen »Zukunftsdivision« von Umdasch, die sich viBiz (kurz für »visionary business«) nennt und sich als »Brückenbauer zwischen der Online- und der Off linewelt« versteht. Der Auftrag umfasst mit 450 Stück bereits den kompletten Rollout, die Auftragssumme liegt bei rund 210.000 €. Professionelle Textil-Logistik Kollektionstransporte zu Fix-Terminen Just-in-time-Service mit geregelten Laufzeiten in Europa und transparenter Kostenstruktur automatische Erfassung der Textilien mittels Barcode – lückenlose Sendungsverfolgung professionelle Aufbereitung der Kleidungsstücke im Logistik-Center FashionFinish mit anschließendem Kommissionieren, Etikettieren und Umpacken © ingimage SEIT 1992 Professionelle Textil-Logistik FASHIONET-AUSTRIA Textilspedition GesmbH Arbeitergasse 50, 2333 Leopoldsdorf Tel. +43 (0 22 35) 47 8 38, Fax +43 (0 22 35) 43 8 39 [email protected], www.fashionet.co.at NuBON N neu in Österreich uBon, nach eigenen Angaben der führende Lösungsanbieter für digitale Kundenbindung und Mobile Marketing in Deutschland, hat nun auch den Markteintritt in Österreich vollzogen. Das zur Otto Group gehörende Unternehmen richtet sich an stationäre Händler, die via digitale Instrumente Bestandskunden halten und Neukunden gewinnen wollen. Dazu dient eine kostenlose App, die für den Endkunden sämtliche Kassaprozesse in einer Anwendung bündelt: von der Punktesammlung via digitale Kundenkarte über das Einlösen von mobilen Coupons und den Erhalt eines digitalen Kassabons bis zum mobilen Bezahlvorgang. »Händler bieten ihren Kunden damit innovative Mehrwerte beim Einkauf und profitieren selbst von weniger Verwaltungsaufwand, schnelleren Kassaprozessen und neuen Möglichkeiten im Bereich Mobile Marketing«, meint Geschäftsführer Norbert Gödicke. Die digitale Variante der Bonusoder Treuekarte kann ergänzend zum bestehenden Loyalitätsprogramm etabliert werden – für den Kunden ist es jedoch eine Multipartner-Plattform. »Händlerindividuelle Insellösungen sind für den Kunden in der Regel wenig komfortabel. Mit NuBon können Kunden mit nur einer zentralen Registrierung die Angebote einer Vielzahl angeschlossener Handelspartner nutzen«, erklärt Gödicke. »Darin liegt die Zukunft – und bereits die Gegenwart.« © NuBON D ienstleistungsangebote schaffen Frequenz in den Geschäften und können nicht ins Internet abwandern. Das haben auch Drogeriemarktketten gemerkt. Bipa etwa verzeichnet laut Unternehmensangaben im Bereich Wäschereiservice »jährlich steigende Umsätze«. In den meisten Bundesländern wird diese Dienstleistung schon seit Jahren angeboten, doch Tirol und Vorarlberg blieben weiße Flecken auf der Landkarte. Bis vor Kurzem. Denn seit Februar 2015 bietet die Rewe-Tochter den Service auch in den beiden westlichsten Bundesländern an – in Koope ration mit dem Logistkdienstleister Fashionet. Der auf Bekleidung und Hängeversand spezialisierte Anbieter © Bipa / Fashionet Fashionet fährt für Wäscherei übernimmt dabei den Transport der Wäsche an eine Großputzerei in Ober österreich und bringt die gereinigte Wäsche zwei Tage später wieder zurück. Dabei werden die Bipa-Filialen zweimal wöchentlich angefahren, wie Karl Tordy, Fashionet, berichtet. Christian Szabo, bei der Bipa-Konzernmutter Rewe zustän diger Projektmanager, lobt Fashionet als »kompetenten und zuverlässigen Anbieter von Textiltransporten mit höchsten Qualitätsstandards – das passt perfekt zu unserem Anspruch.« Futura Retail Solution AG Vertrieb Österreich Peter Kriwan Waldstraße 8 8291 Burgauberg Tel: +43 (0) 664 - 4559198 Futura Retail Solution AG Zum Reiherhorst 19-21 21435 Stelle/Hamburg Tel: +49 (0) 4174 - 66900 ©www.roidu.com STUDIEREN IN Service4work BADEN-WÜRTTEMBERG ! erweitert Produktpalette AUCH OHNE MATURA • TEXTILBETRIEBSWIRT BTE Vollzeit (4 Semester) Dual (5 Semester) • 40 PARTNERHOCHSCHULEN • 400 PARTNERFIRMEN SCHNUPPERTAGE 2015 Mittwoch, 24. JUNI Mittwoch, 30. SEPT. Mittwoch, 25. NOV. 9.30 - 15 Uhr 9.30 - 15 Uhr 9.30 - 15 Uhr www.ldt.de | [email protected] D ie Service4work IT Solutions GmbH, Spezialist für Handels-IT mit Sitz in Schwechat, hat ihre Produkt palette erweitert. Ab sofort vertreibt und betreut das Unternehmen neben der Warenwirtschaft FuturERS auch die neuen Futura-Produkte 4Retail und 4POS in Österreich. »Damit wurde die bestehende Vertriebspartnerschaft zwischen der Softwareschmiede Futura und Service4work weiter verstärkt«, freut sich Geschäftsführer Marius Giovanelli. »Wir haben nun somit die gesamte Futura-Produktpalette im Angebot.« Zusätzlich ins Portfolio aufgenommen wurde eine App, über die per Tablet direkt am POS die Kundenzufriedenheit gemessen werden kann. Via Touchscreen kann der Kunde den Service bewerten. Optional können auch Kundendaten gesammelt werden – der Kunde kann selbst seine Daten eingeben. Auch die Abfrage von Artikelinformationen über das Tablet ist möglich, falls gewünscht. »Weiterer Vorteil: Alle Tablets können zentral verwaltet und gesteuert werden. Mit einem Klick hat man in alle Filialen ein Update eingespielt«, erklärt Giovanelli. »Somit ist diese Lösung auch für größere Filialisten sehr leicht zu managen.« Ab Oktober dieses Jahres wird Service4work übrigens an einer neuen Adresse zu finden sein: Das Unternehmen bezieht neue Räumlichkeiten direkt am Hauptplatz in Schwechat. Högl forciert Kundenbindung D seit Jahren die Basis für Marketingmaßnah men und Sortimentsoptimierung sind. Analy siert werden dabei Daten, die Warenwirt schaft und Kasse ohnehin zur Verfügung stellen. »Das System macht die Datenanalyse und das Berechnen von Kennzahlen beson ders einfach«, so Alois Höller von Högl. »Wir kennen unsere Kunden jetzt besser als zuvor.« Mit dem neuen Tool habe sich auch die Durchführung von E-Mail-Kampagnen plus Erfolgskontrolle deutlich vereinfacht, womit Högl seine Stammkunden mittlerweile sogar im Monatsrhythmus ansprechen kann. © Högl ie oberösterreichische Schuhmarke Högl berichtet von nachhaltigen Fortschritten in puncto Kunden bindung seit der Einführung der Software ContactFlow aus dem Hause Höltl Retail Solu tions. Jeder Kunde ist dabei einem Högl-Store als Stammfiliale zugeordnet. Die CRMLösung ContactFlow unterstützt bei der Kun denanalyse mit dem Ziel, dem Kunden ein Angebot zu machen, das exakt seinen Gewohnheiten und Vorlieben entspricht. Im Kern stehen Warenkorbanalysen, die bei spielsweise im Lebensmittelhandel bereits Post D kann weiter zulegen ie Österreichische Post konnte im ersten Quartal 2015 sowohl Umsatz als auch Ergebnis gegenüber dem Vorjahreszeitraum leicht steigern. Dabei machte der Zuwachs im Paketgeschäft die Rückgänge im Briefgeschäft mehr als wett. Post-Chef Georg Pölzl erwartet eine Fortsetzung dieses Trends auch für das Gesamtjahr: Der Umsatz soll heuer laut Pölzl um 1 bis 2 % wachsen, das EBIT soll sich verbessern. Der Post-General sieht die großen Trends bei der rascheren Zustellung von Paketen und der Ausweitung der Zustellzeiten. Daher wird heuer noch eine Samstagszustellung getestet. Details wollte er bei der Bilanzpressekonferenz noch nicht verraten, aber klarerweise werde man in den Ballungs zentren beginnen. Die Zustellung von Lebensmitteln noch am gleichen Tag wird derzeit in Linz für die lokale Lebensmittelkette Unimarkt getestet. ZULIEFERER U lrich Sogl, CEO bei Kufner, hat die beiden Exponate sicherlich schon oft hergezeigt: Am einen Bügel hängt ein Lappen Stoff, sauber konfektioniert und abgefüttert – aber eben ohne Stand. Am anderen das gleiche Sakko, nun aber in Form gebracht – dank der Kufner-Einlagen. Mit Plack und Frontfixierungen ist man in der HAKA Weltmarktführer, in der Gesamtbetrachtung dieser speziellen Vorstufe zur Bekleidungsindustrie die Nummer drei – nach der deutschen Freudenberg Gruppe und der französischen Groupe Chargeurs. Neben dem Headquarter in München-Obersendling, einer Rohvlies-Produktion in Memmingen (Allgäu), einer Canvas-Weberei in Kúty (Slowakei) und einem Veredelungsbetrieb in Schanghai verfügt man auch über eine starke Achse nach Österreich. Denn im steirischen Weißkirchen (nahe dem Red Bull Ring Spielberg) schlägt das Herz des Konzerns. Dort unterhält man die Entwicklungsabteilung mit ihren Labors sowie die zentrale Produktion für Europa. 140 Mitarbeiter sind hierzulande beschäftigt, 520 weltweit. Umsatzzahlen kommuniziert man keine. Innovativ von Anfang an. Die Firmenchronik ist lang und voller Meilensteine. 1862 gründete Bartholomäus Kufner ein Produktionswerk für Watte – einerseits als Verpackungsmaterial, andererseits zur Einarbeitung in Oberbekleidung. Im Münchner Industrieviertel war man das erste Unternehmen, welches auf elektrische Kraft und elektrisches Licht umstellte. Schnell entwickelte sich die junge Firma zur größten Wattefabrik Europas. 1903 prägte Josef Adolf Kufner maßgeblich den Wechsel von der Wattierung zur Rosshaareinlage in der Mode. Unter Georg Kufner wurden vor dem Zweiten Weltkrieg mehrere Firmen übernommen und ein Konzern geformt. Bahnbrechend war 1936 die Erfindung der Rosshaar-Zwirnmaschine – eine revolu- Innere Kaum zu glauben: Der Dom zu Prag, Aston Martin und Eduard Dressler haben einen gemeinsamen Nenner mit Wurzeln in der Steiermark. Kufner macht’s möglich! tionäre Fertigungsmethode, die noch heute weltweit im Einsatz ist. Im Krieg wurde das Münchner Werk ausgebombt, die ausländischen Standorte enteignet. Quasi aus dem Nichts baute Georg Kufner seine Firma wieder auf. Nach dem überraschenden Tod des Entrepreneurs 1955 brachen seine beiden Söhne Georg und Josef Kufner ihr Studium sofort ab, um die Firma zu leiten. Sie hatten zwei Ziele im Visier: Innovationen und Internationalisierung. 1959 stand das Richtfest in Weißkirchen an – der Aufbau einer vollstufigen Fertigung in Österreich war den EFTA-Märkten und deren Freihandelspolitik geschuldet. 24 TZ 10 2015 Alle Bilder © Kufner Werte Revolution, Aufstieg und Niedergang. Die Brüder Kufner bestimmten den Siegeszug einer neuen Entwicklung von Beginn an: den der Fixiereinlage. Die Vorteile lagen auf der Hand, denn das mühevolle Ein nähen von Einlagen wurde überflüssig. Die Markteinführung war legendär: Im Ballsaal des Bayrischen Hofs in München wurde diese wegbereitende Neuheit der versammelten deutschen Modeindustrie vorgeführt. Der Durchbruch gelang – Konkurrenten, die dieser neuen Technologie nicht folgten, waren schon nach wenigen Jahren nicht mehr wettbewerbsfähig. Dann ging es Jahr für Jahr Schlag auf Schlag. Ständig wurden neue Vertriebsfilialen ZULIEFERER eröffnet und das Kernprodukt für sich ändernde und steigende Ansprüche weiterentwickelt. 1998 produzierte Kufner in acht Werken auf drei Kontinenten. Dann kam die Finanzkrise 2008. Großkunden wurden insolvent, die Kapazitäten mussten den Markterfordernissen angepasst werden. Im Februar 2009 schlitterte die übergestülpte Finanzholding in die Zahlungsunfähigkeit, der Konkursverwalter musste sich um ein neues Finanzierungskonzept für den operativen Bereich umsehen. Er wurde in Österreich – in der Person von Troubleshooter Paul Niederkofler – fündig. Und er bestellte Ulrich Sogl, seit 2006 bei Kufner als Vertriebsleiter für Europa und Afrika tätig, zum CEO. Kufner hochgehalten. »Unser Werk in China erfüllt dieselben Ansprüche wie die in Österreich«, betont Sogl. Das Engagement gilt auch für Produktneuentwicklungen: »Aktuell arbeiten wir an der Low-Melt-Technologie, also an Niedrigtemperaturkleber. Was einerseits wichtig ist, um empfindliche Oberflächen – wie Leder – weniger zu beeinträchtigen. Und andererseits in den Produktionsländern hilft, Energie einzu sparen. Es macht schon einen Unterschied, Materialien statt mit 120 Grad nur mit 80 bis 90 Grad zu fixieren.« Kunden und Service weltweit. Der Sanierer Niederkofler ist u. a. wegen seiner rasch wieder beendeten Engagements bei Niedermeyer und Cosmos aus den Medien bekannt. Heute vertritt er den Private-Equity-Fonds, der mehrheitlich an Kufner beteiligt ist und von VMS (Value Management Services GmbH, Wien) verwaltet wird. Sogl ist studierter Controller mit beruflichen Stationen bei Schiesser und Wiebe Textil im Lebenslauf. Nachkommen der Familie Kufner sind seit 2009 keine mehr im Unternehmen. Die Kundenliste führt Namen von Armani über Brioni, Eduard Dressler und Hugo Boss bis Z Zegna, dazu H&M, Mango oder Zara. Auch Escada, Max Mara oder Gerry Weber setzen auf die in Österreich entwickelten Produkte, das Verhältnis HAKA zu DOB steht bei 75 zu 25. Größter Markt ist Deutschland, dann folgen China und Vietnam. »Letztes Jahr haben wir in 67 Ländern an mehr als 2.000 Kunden fakturiert – daran erkennt man unsere breite Streuung«, so der Geschäftsführer. Zum Produkt gesellt sich Service in Form von weltweit 20 Vertriebsgesellschaften und einer Heerschar an Technikern. Die überprüfen in den Produktionsstätten beispielsweise, ob die Fixierpressen mit der richtigen Temperatur eingestellt oder die Einlagen richtig herum eingearbeitet werden. Rücksprung- und Klebekraft. Basis des in der Herrenmode verwendeten Placks ist gewebter Canvas, dem man zugunsten einer natürlichen Rücksprungkraft bis zu 20 % Haare von Ziege, Ross oder Kamel beimischt – je nach gewünschter Softness. Auch eine Kunstfaservariante namens »Light&Shape« hat man im Programm: Nur mehr das halbe Gewicht vom Üblichen, perfekt für viele Anforderungen, aber oftmals abgelehnt. »Polyestereinlagen im Wollanzug sind für viele Konfektionäre ein Widerspruch«, erklärt Sogl. Doch Leichtigkeit ist und bleibt das Gebot der Stunde in der Modeevolution. Deshalb stellte man zu Beginn des Jahres die Kollektion »smooth and style« vor, bei der Seide, Leinen und feinste Wolle ebenso die Forderung nach Lightness erfüllen. Und wie begegnet man dem aktuellen Jersey-Hype? »Die Challenge ist, den Komfort dieser Oberstoffe mit der Einlage nicht zu mindern. Unsere spezielle Lösung ist multielastisch und setzt im hochwertigen Bereich auf Polyamid«, erläutert der CEO. Das Ohr ganz nahe am Markt zu haben, ist für Kufner existenziell wichtig – dauert doch die Vorlaufzeit einer Produktentwicklung (»Time-to-Market«) ein Jahr und länger. Dazu kommt eine besondere technische Herausforderung: die perfekte Haftung zwischen Fixiereinlagen und der Vielfalt an gängigen (und exotischen) Oberstoffen. »Paste« heißt im Fachjargon der lösungsmittelfreie Thermoplast kleber. Der muss selbst bei superglatten, beschichteten Technostoffen für eine dauerhafte Verbindung sorgen – nicht nur bei gewöhnlicher Tragebeanspruchung, sondern auch nach mehrfacher Bügelprozedur und Textilreinigung. Umweltschutz und soziale Standards werden bei Effektvoll. Apropos Leder und Temperatur: »In der Lederstabilisierung Ulrich Sogl, CEO Kufner sind wir die Nummer eins weltweit, unser Knowhow verhindert die Faltenbildung beim Sitz«, so Sogl. Autohersteller wie Aston Martin und Bentley oder Audi, BMW, Chrysler und Fiat setzen auf die Technologie »created in Austria«. Nächster verheißungsvoller Step im Automobilbau ist die Interieurheizung. Denn der Trend geht weg vom Warmluftgebläse, hin zu beheizter Türverkleidung, Mittelarmlehne und mehr. Auch da hat Kufner die Nase vorne, nicht nur beim Temperieren von Ledersitzen: »T.H.S« steht für »Textile Heating Systems« – eine Stoffkollektion, die durch eingewobene hochflexible Heizdrähte (Betriebsspannung 7,4 Volt) den Zusatznutzen mit vollwertiger textiler Optik und Haptik verbindet. Und in der jahrelange Ingenieurs arbeit steckt. Als mögliche Anwendungen denkt Sogl unter anderem an Jacken für Lagerarbeiter oder Sakkos für Türsteher in der Hotellerie. Die Mehrkosten bei einem Laufmeterpreis von rund 20 € und einem nur partiell notwendigen Einsatz (z. B. im Rückenbereich) halten sich in überschaubaren Grenzen – und sollten in Relation zu weniger Krankenständen und chronischen Leiden gesehen werden. Bereits im Praxiseinsatz bewähren sich Heiztextilien aus dem Hause Kufner bei BikerJackets, unter holländischem Sportplatzrasen oder auf den Kirchenbänken im Prager Dom … Eine völlig andere Entwicklung »passierte« nicht generalstabs mäßig geplant, sondern eher zufällig: »Einlagen sehen langweilig aus, immer nur schwarz oder weiß. Für einen augenfälligeren Messeauftritt ließen wir Canvas und Bänder bunt bedrucken, was prompt auf begeistertes Kundeninteresse stieß.« Nun hat Ulrich Sogl seine liebe Not, den behübschenden Dekorationsgag möglichst rasch marktreif zu machen. CD TZ 10 2015 25 BIG CUPS Nicht nur in der Wäsche, auch im Bademoden bereich sind Big Cups mittlerweile ein wichtiges Thema, das besondere Ansprüche stellt. D ie Tendenz zeichnet sich schon in den letzten zehn Jahren ab. Galt früher »75 B« als absolute Standardgröße im BHSegment, ging die Entwicklung in der letzten Dekade immer mehr in Richtung C-Cup. Selbstverständlich nicht nur im Wäschebereich, sondern auch bei der Beachwear. Für Klaus Wührl-Struller, Marketingleiter beim Bademoden-Spezialisten Adolf Riedl GmbH, macht der Cup C mittlerweile den Hauptteil aus: »Wir bieten Modelle bis in den H-Cup an. Das ist zwar nicht die am stärksten nachgefragte Größe, aber es gibt eine ganz klare Tendenz zu größeren Cups.« Doch nicht nur der offensichtlich höhere Bedarf an großen Cups verändert die Spielregeln in der Branche. Auch die Big-Cup-Kundin hat sich gewandelt. Ging es in diesem Feld früher hauptsächlich darum, gut verpackt und verhüllt zu sein, fordern die Käuferinnen heute auch einiges mehr an modischem Mut von den Herstellern. Das liegt auch daran, dass die Zielgruppe in den letzten Jahren immer jünger wurde. »Der teilweise jüngeren Kundschaft muss das Design in der Auswahl von Farben und Drucken Rechnung tragen«, bestätigt Rolf Conzelmann, Sales und Product Manager Bademoden bei Naturana: »Die Funktionalität durch Verstärkungen muss mit der Optik in Einklang gebracht werden. Dafür muss man von vornherein die richtigen, funktionalen Schnitte wählen.« Aber auch ältere Kundinnen wollen sich nicht mehr ausschließlich in dunkelblauen und schwarzen Badeanzügen verstecken, wie Wührl-Struller bemerkt: »Heut zutage ist eine 50-Jährige in der Blüte ihres Lebens und will sich auch sexy fühlen.« Andere Anforderungen. Um Bademode in großen Cups erfolgreich zu verkaufen, reicht es nicht, einfach ein 75-B-Modell in größere Größen hinaufzurechnen. Denn mit zunehmender Oberweite steigt auch der Stützbedarf. So werden die großen Modelle bei Anita mit »Power Tull« im Cup und den Seitenteilen verstärkt, ein Teleskopstäbchen an der Seite vereint Halt mit maximaler Bewegungsfreiheit. »Die Tendenz des Big-CupAnteils ist klar steigend«, sagt Vertriebsleiterin Hiltrud Brendel, »wir bieten 26 TZ 10 2015 nun in fast jeder Bademodenserie von Rosa Faia auch ein Big-Cup-Modell an.« Big heißt im Fall von Anita bis Cup-Größe I. Diese Serien werden auch im Katalog eigens ausgezeichnet, was den Handelspartnern die Orientierung erleichtert. Die Anforderungen in der Entwicklung von Big-Cup-Bademode sind außerdem noch ein wenig höher als jene in der Wäsche. Denn über der Unterwäsche trägt man in den meisten Fällen noch Oberbekleidung. »Bei Bademode ist man zu 7/8 nackt. Dieses eine Achtel muss daher dann auch wirklich passen, denn niemand will ständig am Bikini herumzupfen«, erklärt Wührl- Struller den nochmals gesteigerten Anspruch an die Passform. Bei Anita legt man hier großes Augenmerk auf die Materialien. Durch den Einsatz von Lycra Xtra Life und Lycra Beauty kann man oft auf ein zusätzliches Futter verzichten, was auch der Optik zugutekommt. Der erhöhte Aufwand bei der Herstellung von Big-Cup-Bademode schlägt sich über kurz oder lang auch auf den Preis nieder. Denn oft kommt hier neben der Technologie für Funktion auch doppelt so viel Material zum Einsatz. Die Kundinnen schreckt das aber nicht ab, ist auch Wührl-Struller überzeugt: »Sie sind gerne bereit, ein wenig mehr zu zahlen, wenn sie dafür etwas wirklich Passendes und gleichzeitig Schönes finden.« Ein Nischenmarkt ist das Big-Cup-Geschäft heute nicht mehr, ist sich auch Rolf Conzelmann sicher: »Den Bereich des Nischensegments hat das Angebot bereits überschritten, auch wenn bei Weitem nicht alle Kunden das Potenzial schon erkannt haben.« Besonders viele Hersteller, die optimale Funktion mit modischem Anspruch verbinden können, gibt es aber auch noch nicht. Für die großen und günstigeren Anbieter lohnt sich das Big-CupBusiness angesichts der Stückzahlen und Entwicklungsarbeit wahrscheinlich oft nicht. Gefragt sind hier viel eher die Spezialisten, die ihre Produkte über den Fachhandel verkaufen. Denn gerade beim Geschäft mit Größen abseits der gängigen Norm ist Beratung das Um und Auf. BN © Rosa Faia Beach-Beautys BIG SIZES Ihr Anschluss, bitte! E Superdünn – oder doch mit ein paar Rundungen? Das weibliche Schönheitsideal ist urplötzlich auf dem Prüfstand, der Modehandel könnte davon profitieren. © Chalou © Studio Untold © Qué ^ ine einfache Schaufensterpuppe stand dieser Tage auf dem Linzer Hauptplatz. Schwarze Perücke, rot-pinkes Hängerchen-Kleid, eigentlich kein außergewöhnlicher Anblick. Allerdings: Die „schöne Helena“ hat die Maße 106/80/106 und trägt Konfektionsgröße 42. Sie wird in den nächsten drei Wochen an unterschiedlichen Plätzen (darunter auch Modeläden) in der Linzer Innenstadt auf- und ausgestellt werden und ist eine Initiative des Linzer Frauenbüros, die Stadträtin Eva Schobesberger so erklärt: »Wir wollen auf die verzerrte Darstellung des menschlichen – speziell des weiblichen – Körpers in der Werbeöffentlichkeit aufmerksam machen. Die ›schöne Helena‹ entspricht in ihren Proportionen viel mehr der durchschnittlichen österreichischen Frau.« Der Auftakt der Reise der Schaufensterpuppe durch auf große Größen spezialisierte Läden wie »Kleider machen Leute« von Anita Katzengruber oder den ÖkoFashion-Store Xiling von Caroline Binder-Pöstinger wurde von mehreren TV-Teams begleitet – und siehe da: Ausnahmslos alle Befragten empfanden die Körpermaße der Puppe als »normal«, auf den Unterschied zum gängigen Schönheitsideal »dünn, dünn, dünn« hingewiesen, schüttelten die Befragten nur ablehnend den Kopf. TZ 10 2015 27 BIG SIZES »Unser Potenzial verstärkt sich« « Marc Brocato, Head of B2B bei Ulla Popken, glaubt an den Wholesale. Und will dort kräftig wachsen. TZ: Der modische Anspruch im Big-SizeSegment wächst, die Zielgruppe auch. Ulla Popken fokussiert seit jeher Frauen ab Größe 42. Wie profitieren Sie davon? Marc Brocato: Wir wachsen (lacht). Wir eröffnen neue, eigene Stores, installieren Shop-in-Shops, sind auf der Suche nach weiteren Franchisepartnern. Aber unser erklärtes Ziel ist es auch, die Marke im Wholesale intensiver zu platzieren. Die Welt von Ulla Popken soll ein Marktplatz sein, so wie Amazon, nur auf eine andere Art, in dem Multichannel eine Selbstverständlichkeit darstellt. Wir werden in diesem Sommer auf der »Curvy is sexy« in Berlin die Vorzüge dieser Markenplatform herausstellen. Lange Zeit galt das Big-Size-Geschäft als Nische, plötzlich gilt eine Frau mit Größe 46 als kurvig und sexy. Wo kommt der Paradigmenwechsel her? Abgesehen von einer kleinen Gruppe, für die Sports and Dynamics zum Alltag gehören, wird der Rest der Bevölkerung fauler. Und Fast Food ist auch Teil des Alltags. Aber ganz abgesehen von diesen gesellschaftlichen Entwicklungen sind größere Größen eine Frage des Alters. Ab 35 wird man eben etwas »größer« und muss Pro blemzonen verstecken. Wenn man dann bei den Vertikalen nur noch die typische Teenie-Mode sieht, das kann erwachsenen Frauen keinen Spaß machen! Alle Bilder © Ulla Popken Also drängen die Big Sizes raus aus der Nische? Mit Sicherheit. Ulla Popken wächst in den Stores, aber wir wollen uns jetzt auch bei den sogenannten Platzhirschen stark machen. Wir glauben ganz fest daran, dass der »normale« Modehandel in den nächsten Jahren in diesem Segment zulegen wird. 28 TZ 10 2015 Was muss ein BigSize-Anbieter können? Vor allem muss er verstehen, dass sich seine Kundin wohl- fühlen will. Sie will sich nicht schämen müssen, weil sie Mode kaufen will und einsehen muss, dass sie in gängige Mode nicht hineinpasst. Po und Busen feiern ein Comeback, ich kann das nur begrüßen. Denn Ulla-PopkenLäden sind One-Stop-Stores. Sie können bei uns alles kaufen, Wäsche, Casual Wear, elegante Teile, klassisch, sexy, teuer … Wir bieten Frauen ab Größe 42 eine eigene Welt, das ist wohl unsere größte Stärke. Welche Pläne gibt es für die Zweitmarke Gina Laura? Im Gegensatz zu Ulla Popken, wo wir von Größe 42 bis 62 liefern, ist Gina Laura ein klarer AnschlussgrößenBrand, in dem wir von 38 bis 48 spielen. Gina Laura ist etwas billiger und lässiger – aber auch hier wollen wir etwas eleganter werden. Wir wachsen mit dem Sortiment, und auch hier gilt: Wir wollen in Kaufhäusern und großen Modehäusern liegen, weil wir glauben, dass das Potenzial vorhanden ist. Gegenwärtig vernachlässigen viele Modehändler das Big-Size-Segment. Ist das der Grund, warum das Onlinegeschäft mit 46 plus stark zulegt? Online ist ein Muss. Der Erfolg von Formaten wie QVC ist Bequemlichkeit und Auswahl. Ich muss mich nicht in eine viel zu kleine Umkleide drängen, kann in aller Ruhe zu Hause probieren. Also müssen alle Anbieter im Netz verkaufen. Es geht ja auch um das Tempo der Kollektionen. Es gab gute Big-SizeAnbieter, aber viele von ihnen haben den Trend verschlafen. Zwei Kollektionen pro Jahr, 120 Tage Zahlungsziel, damit können Sie heute nicht mehr reüssieren. Außerdem: Auch unsere Kundin schaut mal zu Zara und H&M rein und registriert, wie schnell neue Ware in die Läden kommt. Also will sie das auch haben. Wie wichtig ist der Preis? Es ist eine Mär, dass unsere Kundin nicht preissensibel ist. Also ändern wir auch im oberen Segment nicht die Preise, nur weil wir mehr Material verarbeiten. Ein fairer Preis und sich verstanden fühlen, darum geht’s. BPM TZ 10 2015 28 GROSSER BUSEN, RUNDER PO. Wo haben wir eigentlich früher hingeschaut, bevor sogenannte Superstars wie Beyoncé, Kim Kardashian oder Jennifer Lopez ziemlich textilfrei auf ihre Rundungen aufmerksam gemacht haben? Fakt ist: Die neuen Kurvenstars drängen in die Medien und senken den Shame-Faktor der normalen 46er-Frau, die bisher am liebsten unsichtbar durchs Stadtbild schlich. Schmale Hose, weites Shirt, darüber eine schützende Hülle, das alles am besten in möglichst traurigen Farben – damit ist schon seit einiger Zeit Schluss. Der modische Anspruch von Frauen, die der 36 entwachsen sind oder die da niemals hineinpassten, stieg kontinuierlich an. Das mag mit dem gestiegenen Selbstbewusstsein der Frauen zusammenhängen, gegen das Schönheitsideal der Mode-, vor allem aber der Beauty-Industrie aufzustehen, maßgeblich zum Paradigmenwechsel beigetragen haben aber ganz sicher Kampagnen in den sozialen Netzwerken, z. B. jene der Australierin Stefania Ferrario. »I am a Model« schrieb die Frau auf ihren Bauch und postete das Oben-ohne-Foto auf Instagram. Mit Größe 38 wurde sie immer wieder als »Plus-Size-Model« gebucht, davon hatte Ferrario die Schnauze voll: »Ich bin ein Model, PUNKT. In der Modeindustrie gilt jeder ab Größe 34 als Plus Size, ich finde das nicht aufbauend.« Die Australierin trat eine Welle der Zustimmung los, allein: Die Modeindustrie hat schon längst erkannt, dass Size Zero zwar fürs Shooting, nicht aber für Umsatzzuwächse taugt. Im Gegenteil: Immer mehr Bekleidungshersteller (neuerdings sogar Jeanser, z. B. H.I.S) lancieren Zweitlinien, Big Sizes will man nicht gleich anbieten, aber am großen Kuchen Anschlussgrößen will man kräftig mit naschen. Bloß wo? Der moderne, der »normale« Modehandel (abgesehen von den Spezialisten z.B. dem dem österreichischen Parade- Filialisten für größere Größen, Pia Antonia) ging bis dato mit den Ansprüchen vieler Frauen nach trendiger Mode ab Größe 42/44 eher lieblos um. Zu einer eigenen Big-Size-Abteilung ringen sich die wenigstens durch, meistens werden einige wenige Brands in der Klassik-Abteilung gut versteckt. KAUFEN AM SOFA. Schade, meint Marc Brocato, B2B-Chef des ^ norddeutschen Große-Größen-Anbieters Ulla Popken, in Österreich mit 23 eigenen Stores »sehr erfolgreich«: »Wir sehen ein Riesen potenzial für Anschlussgrößen und größere Größen. Nicht nur aufgrund gewisser gesellschaftlicher Entwicklungen, sondern simpel als Ergebnis der körperlichen Veränderungen der Frauen ab 35. Da wird man in bestimmten Bereichen ganz einfach ›größer‹, ohne dick zu werden. Wenn man für diese Frauen kein befriedigendes Angebot schafft, vertreibt man sie in Online-Stores.« Und tatsächlich: Im Online-Business müssen sich kurvige Frauen nicht verstecken, das Angebot ist breit und tief und reicht vom eigenen Adler-Onlineshop über kleine, unbekannte Anbieter bis zuriesigen virtuellen Einkaufswelten der (ehemaligen) Versender oder Kataloganbieter. Geht das Business also am stationären Modehandel vorbei? Offenbar nicht. Auch eingesessene Große-Größen-Anbieter, erfolgreiche Brands wie (im hochwertigen Bereich) Marina Rinaldi, Elena Mirò oder Sallie Sahne und im Mainstream z. B. Chalou, der Gerry-Weber-Brand Samoon, Via Appia Due, CPM Due, KjBrand, Frapp oder Doris Streich geben unisono an, in den letzten Saisonen konsequent zugelegt zu haben – davon können manche Contemporary-Marken nur träumen. Feel the luxury of comfort Valentina CUP B – F, www.anita.com BIG SIZES Looks – viele davon mit einer eigenen Kollektion, die unter dem Schutzschirm eines großen Onlinekonzerns vertrieben wird. Neuester Star der Szene ist die Neo-New-Yorkerin Nadia Aboulhosn, die bereits 2010 ihren Blog startete, als ein, wie sie sagt, »outlet for selfexpression«. Heute ist sie Model mit Fotostrecken in Magazinen wie Complex Magazine, Teen Vogue oder Look und Kampagnenmodel für American Apparel oder Boohoo. Auf boohoo.com verkauft Aboulhosn auch ihre eigene Kollektion, die als frech und wagemutig bezeichnet werden kann. Zurückhaltung war gestern, Selbstbewusstsein mit der eige- © Picturedesk nen Figur ist heute – jetzt muss nur noch der Fachhandel mitziehen. Groß genug ist der Markt für GG-Spezialisten, Filialisten, Onlineformate und den »normalen« stationären Handel allemal. So, wie das Management des amerikanischen Übergrößen-Dessouslabels Lane Bryant, das sich in seiner jüngsten Kampagne über die Victoria’sSecret-Engel lustig macht. Unter dem Titel #ImNoAngel definieren die Models das neue »sexy«. Und das ist ganz schön rund! BPM Der neue Shooting(Blogger)-Star: Big-Sizes Model Nadia Aboulhosn große Modekonzerne das Geschäft mit kurvigen Frauen entdeckt, der Systemanbieter s.Oliver steckt derzeit viel Kraft und Energie in die Modernisierung seines Anschlussgrößen-Labels Triangle. Martina Schulte-Block, Global Product Director der im Konzern eigenständig agierenden Marke, hofft, dass der Modehandel das Potenzial von Fashion ab Größe 42/44 erkennt – und will nicht nur mit eigenen Läden, sondern auch im Fachhandel zulegen. Dass das Große- Größen-Geschäft auch online stattfinden muss, ist für sie eine Selbstverständlichkeit: »Hotspots sind überall da, wo sich die Kundin aufgehoben und gut beraten fühlt. Das kann im digitalen Bereich sein, weil es sich zu Hause auf dem Sofa mit der Freundin gemütlich shoppen lässt. Das kann aber auch in einem Shop-Ambiente mit viel Liebe zur Beratung und guter Inszenierung sein. Hier findet man vor allem Key-Looks, die individuell angepasst und typgerecht gesetzt werden können.« Schulte-Block sagt, ein Paradigmenwechsel weg von superdünn und hin zu »normal« sei absolut wünschenswert, warnt aber vor allzu trennscharfer Unterteilung: Grundsätzlich sollte man Frauen in keine bestimmte Schublade stecken. »Die modernen, modeaffinen Frauen wollen doch alle das Gleiche: sich in ihrer Kleidung aus drücken und wohlfühlen. Wir sehen Triangle als die Antwort auf die Bedürfnisse der heutigen Frauen.« Auch Ulla Popken drängt ins Netz: Im Febraur dieses Jahres lancierte man das Plus-Size-Label studio-untold.com, konzipiert als »eine Art Zara für die Großen« wie Marc Brocato sagt. Anders als die beiden Konzernbrands Ulla Popken und Gina Laura wird studio-untold.com ausschließlich online vertrieben, Läden oder Wholesale sind nicht geplant. Wer im weltweiten Netz nach Große-Größen-Kollektionen sucht, begreift die Dimension des Geschäftsfeldes. Aufgemischt wird es derzeit vor allem durch eine überaus lebhafte Blogger-Szene: Plus-SizeModebloggerinnen, oftmals selbst Models für große Größen, präsentieren nicht weniger ambitioniert als die Size-Zero-Mädels ihre 30 TZ 10 2015 © Sallie Sahne RAUS AUS DEM NISCHENDASEIN. Längst haben auch ADVERTORIAL »Es kann nicht modisch genug sein « Martina Schulte-Block, Global Product Director Triangle, im TZ-Interview. TZ: Große Größen, Big Sizes, Anschlussgrößen: Wann kommt Mode ab Größe 42/44 raus aus der Nische, die sie ja gar nicht darstellt? Martina Schulte-Block: Diese Frage bezieht sich auf eine grundsätzliche gesell schaftliche Einstellung und das Problem des Schubladendenkens. Als Anschluss größen-Label bedienen wir einen immer weiter wachsenden Markt, der noch viel Potenzial hat. Hier muss in der Gesellschaft und auch im Modemarkt ein Umdenken stattfinden. Unsere Kundinnen durchleben momentan einen demografischen Wandel. Sie sind jung geblieben, aber ihr Körper hat sich mit der Zeit verändert. Trotzdem wol len diese Frauen modisch aktuell sein und aktuelle Trends auch für sich umsetzen. Wir wollen sie dabei unterstützen und ihnen aufzeigen, was alles möglich ist, sie also zu echten Fashionistas machen. T riangle bietet eine Casual-Chic-Ausrichtung, die immer das gewisse Etwas mitbringt. Alle Bilder © s.oliver Wie und wo wollen Frauen ab Größe 42/44 einkaufen? Bei Spezialisten? Im »normalen« Modehandel? Online? Viele Kundinnen kaufen natürlich sehr gerne online, weil sie hier, ohne in eine bestimmte Schublade gepresst zu werden, in aller Ruhe einkaufen können. Triangle will mit dem neuen Konzept raus aus der Nische. Wie? Wir fokussieren uns derzeit auf den Aufbau der Begehrlichkeit der Marke und das For cieren eines Umdenkens im Markt. Wir wollen unsere Mission und Vision weiter vorantreiben. Anschlussgrößen sollen sich auf den Flächen nicht im hintersten Eck verstecken, sondern Teil des Ganzen wer den. Dazu gehören auch die ganz normalen DOB-Flächen. Hier sind auch die Händler gefragt. Viele begleiten und unterstützen uns bereits seit Jahren erfolgreich. Bei speziellen Dinner-Events in Düsseldorf, Hamburg und München haben wir unseren Bestandskunden und Neukunden bereits unsere Markenphilosophie nähergebracht. Diese wird gleichzeitig durch gezieltes Mar keting auch weiter in den Markt getragen, und wir freuen uns, immer mehr Kunden von unserer Ausrichtung zu überzeugen und mit ins Boot zu holen. Wie viel Mode verträgt das Segment »Anschlussgrößen« – und wie groß ist es? Es kann nicht modisch genug sein. Wie gesagt, hat der Markt sehr viel Potenzial. Mode ist keine Frage des Alters oder der Größe. Für Triangle gibt es keine großen oder kleinen Größen, sondern einfach nur »Größen«. Die modern und selbstbewusste Frau sucht immer mehr nach trendiger Mode, die nicht verhüllt, sondern Vorzüge hervorhebt und Problemzonen charmant umspielt. Dabei geht es nicht nur um das eine oder andere Pölsterchen, sondern vor alle um unterschiedliche Körpermaße, die nicht der Konfektionsgröße entsprechen. Frauen sind nicht per se dick, sondern weisen beispielsweise eine längere Körper größe auf und wirken damit auch gleich anders. Andere Frauen haben vielleicht eine etwas breitere Hüfte oder sind ins gesamt schlank, wollen aber ein kleines Bäuchlein verdecken – all diese Frauen wollen wir dabei unterstützen, zu echten Fashionistas zu werden. Welche Modethemen sind umsetzbar, auf welche sollte man tunlichst verzichten? Es sind grundsätzlich alle Modethemen umsetzbar, Hauptsache, die Kundinnen fühlen sich nicht verkleidet und die Teile sind vorteilhaft. Die Grenzen dafür bestimmen die Frauen mit Stil selbst. Was will die s.Oliver-Group mit Triangle bewegen? Wie groß soll es werden? Die Eigenständigkeit der Marke ist eine logische Konsequenz aus der Einführung der neuen s.Oliver-Dachmarkenstrategie. Triangle war von vornherein nicht als Marke unter s.Oliver geplant, sondern, ähnlich Comma, als eigenständig. TZ 10 2015 31 ANLASSMODE Feine Kleider Karin Krizek versorgt die Wiener Kundinnen seit Kurzem mit exklusiver Braut- und Abendmode. 32 TZ 10 2015 ©Fine Dress S eit 27 Jahren wurden Damen auf der Suche nach Ball- und Brautkleidern in der Wiener Schwarzenbergstraße 1 fündig. Seit Februar dieses Jahres ist Karin Krizek Eigentümerin des Stores, der nun den Namen Fine Dress trägt. Mehreren Generationen von Bräuten war der Laden unter dem Namen Pronuptia bekannt, benannt nach der Marke, deren Franchisepartner man war. Heute setzt Karin Krizek auf ein exklusives Multilabel-Konzept. Die Quereinsteigerin erfüllte sich nach mehr als 20 Jahren in der IT-Branche mit der Übernahme des Braut- und Abendmoden-Shops einen Herzenswunsch – und ergriff die Gelegenheit beim Schopfe, als sie zufällig beim Kauf eines Brautkleides für ihre Schwester erfuhr, dass die damalige Eigentümerin Petra Pabst ans Aufhören dachte. Nach so vielen Jahren in der Entwicklung von Software-Lösungen wollte Krizek mit einem emotionalen Produkt arbeiten, mit einer Ware, die man angreifen kann. Und sie freut sich, ihre Kundinnen am Weg zu einem der schönsten Momente im Leben begleiten und betreuen zu können. Derzeit macht die Brautmode einen Anteil von rund 80 % des Sortiments aus. Doch Krizek ist bereits dabei, den Anlassbereich mit Ball- und Abendkleidern weiter auszubauen. Schon jetzt hat sie einige Kleider speziell für Brautmütter im Laden. Ein durchaus logischer Ansatz, wenn man bedenkt, wer die Braut zumeist zum Kleiderkauf begleitet. Eine weitere Kundengruppe, die die Neomodehändlerin in Zukunft verstärkt bedienen will, sind die Debütantinnen. Der Markenmix von Krizek kann sich sehen lassen und birgt auch einige für Wien exklusive Namen. So ist Fine Dress der einzige Laden, der Brautkleider von Jenny Packham führt. Außerdem bietet Krizek Kleider von Pronovias, Atelier Pronovias, La Sposa, Le Spose di Giò, Valentino, White One, Avenue Diagonal oder Elie Saab an. Vor allem bei libanesischen Designern wie Elie Saab bemerkt sie eine große Nachfrage. Intensive Kundenbeziehung. Drei Schneiderinnen kümmern sich im direkt angeschlossenen Atelier darum, dass das Traumkleid perfekt sitzt. Das Kleid verlässt also niemals den Laden – bis die Kundin es vollkommen zufrieden abholt. Gerade in Wien wird die Balltradition hochgehalten, zahlreiche Veranstaltungen locken Gäste und damit Kundinnen an. Für Krizek ist die Beziehung, die man in einem Braut- und Abendmodegeschäft zu den Kundinnen aufbaut, eine ganz besondere. Denn wahrscheinlich setzt man sich in wenigen anderen Feldern der Mode so intensiv damit auseinander, für welchen Anlass das gekaufte Produkt gedacht ist und was sich die Kundin wirklich wünscht. Daher ist es Krizek auch besonders wichtig, die meiste Zeit selbst im Laden zu stehen, um sich voll und ganz den Kundenwünschen zu widmen. Für den hat die dreifache Mutter übrigens noch große Pläne. Derzeit tüftelt sie gemeinsam mit ihrer Innenarchitektin an einer neuen Einrichtung. Ein wenig zu unterkühlt wirken ihr die derzeitigen Einbauten, gerade für ein so emotionales Produkt wie ein Brautkleid. Wärmer, plüschiger und ein wenig pompöser soll das neue Reich von Karin Krizek noch werden. Man darf gespannt sein. BN ANLASSMODE © Burlington Beim »schönsten Tag im Leben« scheiden sich die Geister. Die einen wollen’s romantisch-barock, die anderen puristisch-chic. Beide schauen kaum aufs Geld und nehmen sich viel (Beratungs-)Zeit. © DIGEL © DIGEL Ein Fall für Spezialisten V on 6. bis 9. Juni ist es wieder so weit. Dann trifft sich die Anlassmodenbranche auf der »Interbride« in Düsseldorf. Auch für österreichische Spezialisten – wie die Firma P ichler Fest- & Modewelt in Grunddorf – eine »Pflichtmesse« (siehe Interview). Hier wird nicht nur geschaut und geredet, hier wird geschrieben. Das Business tickt ein bisschen anders als bei der Tagesmode, denn die wenigsten Produzenten machen zwei Kollektionen im Jahr: Was hier vorgestellt wird, muss ein Jahr lang gefallen. Entsprechend groß ist die Nervosität im Vorfeld, tiefgehende Details zum Kollektionsjahrgang 2016 werden erst am Morgen des ersten Messetages preisgegeben. In der HAKA gilt Wilvorst mit seinen drei Linien »After Six«, »Tziacco« und »Prestige« unwidersprochen als Marktführer. Professor Jo Meurer – der seit mehr als 20 Jahren Modedesign an der Hochschule Trier lehrt und der bereits viermal die deutschen Olympioniken einkleiden durfte – verantwortet auch seit Jahren die Kollektionsentwicklung bei Wilvorst. Ihm zur Seite steht Hans Pöllmann: Der gebürtige Österreicher aus dem Mondseeland nimmt sich speziell um die extravagante Tziacco-Kollektion an. Zum Thema Style Preview 2016 lässt sich Diplomdesigner Meurer ein paar Skizzen entlocken. Und vage Statements wie: »Das Zwei-Knopf-Modell steht nach wie vor unangefochten an herausragender Position. Ein-Knopf und auch Drei-Knopf-Varianten TZ 10 2015 33 ANLASSMODE glänzen im jungen Segment. Vervollständigt wird die Silhouette durch neue, moderne Longsakkos in dynamischen Längen.« Oder: »Der gesamte Farbfächer von Blau durchströmt in feinen und kräftigen Nuancen und Kompositionen die neue Farbwelt. Dazu Grauschattierungen und Braunabstufungen bis hin zu dunklen Rotnuancen, die hohe Innovationskraft zeigen.« Westen sind in der festlichen Herrenmode ein unverzichtbares Designelement – so auch in der neuen Kollektion: »Sie brillieren als kreatives Scharnier in Kombination mit den passenden Plastrons zu den Modellen. Hier unterstützen Minimal- und moderne Floral- Dessinierungen den authentischen Stil erlesener Eleganz.« länge sind der Angebotsabrundung geschuldet. Zur neuen Orderrunde ausgebaut zeigt sich hingegen der junge Extraslim-Bereich, der sich nebst knackiger Silhouette durch kurze Sakkolänge (72 cm) auszeichnet. Von da wäre es ja nicht mehr weit zum Spencer … Eine eigene Liga sind Event-Sakko und Fantasie-Smoking. »Erstgenanntes setzen wir in schöner Ein-Knopf-Form um, wo wir mit Revers und Paspeln spielen – entweder Ton in Ton oder mit zweitem Oberstoff als Ausputz. Und bei den modernen Smoking-Interpretationen gibt sich der Schalkragen schmal und kontrastreich. Mein Favorit: auf dunkelblauem Stoff ein hellblauer Spiegel«, verrät Blessing. Wie steht’s generell um den Farbtrend? »Schwarz ist stark, Braun sollte man nicht vergessen, Helles wird gefordert – tut sich jedoch relativ schwer. Und die Akzeptanz von Blau hat sich gedreht: Wir hatten diese Farbe schon immer im Lagerabrufprogramm drinnen, was nicht so sehr wahrgenommen wurde. Doch jetzt ist der Durchbruch da, Blau ist am Markt angekommen.« Extraslim hui, Spencer pfui. 34 TZ 10 2015 Rundumpaket. Nebst den obligaten Schmuckwesten samt (Kurz-)Krawatten aus identem Oberstoff hat Wilfried Blessing auch elegante Anlasshemden im Programm: Zwei Rumpfweiten, diverse Kragenvarianten bis hin zu extravaganten Spielmodellen zeigen Kompetenz. Warum Hemden beim Konfektionär kaufen? Der Kollektionsentwickler, der seine textile Berufskarriere bei Breuninger im Handel startete (»acht Jahre auf der Fläche, dann zehn Jahre HAKA-Einkauf«) hat die Antwort flugs parat: »Weil sie exakt abgestimmt sind. Wir legen schon bei der Kreation die Stoffe nebeneinander und erarbeiten Empfehlungen in perfekter Harmonie. Das ist ja auch die Argumentation der Verkäufer in den spezialisierten Festmoden-Läden: komplettes Programm, genaue Abstimmung aufs Brautkleid!« Übrigens: Über elegantes Schuhwerk von Digel wird laut nachgedacht … CD © Wilvorst Bescheiden in der Selbstdarstellung, aber recht erfolgreich mit der Performance seiner jüngsten Kollektionen ist Wilfried Blessing, seit vier Jahren verantwortlich für »Digel Ceremony«. Der Produktmanager verbittet sich sogar ein Porträtfoto – dafür lässt er sich mit seinen Marktbeobachtungen tiefer in die Karten blicken. Auch Misserfolge spricht er dabei an: »Momentan weist alles auf figurbetont – da gibt’s nichts Schlankeres in der Optik als den Spencer: eng in der Taille, mit schönem Fokus auf die Hose. Für viele eine völlig neue Geschichte und trotzdem ein Retro-Look. Waren Spencer-Anzüge doch schon mal das Riesenthema! Nur: Unser einsamer Versuch war nicht von Erfolg gekrönt …« Blessing meint – mit Anspielung auf den großen Mitbewerber –, dass diese Modellvariante breiter aufgegriffen werden müsste, um am Markt reüssieren zu können. Bewährte Themen laufen freilich weiter und werden 2016 angepasst. Barockes für die Romantiker unter den Bräutigamen scheint den Höhepunkt erreicht zu haben – wenn der Stoff schon sehr ausdrucksstark ist, dann wird sparsamer mit Styling-Elementen umgegangen. Lurex-Effekte dramatisiert mit Strassknöpfen? Das muss es dann doch nicht sein. Puristische Stoffe erfahren hingegen eine Aufwertung mit einer Biese hier und einem Trottoir dort. Der Broken Suit – im Sinne von harmonischem Mustermix innerhalb einer Stofffamilie – wird weiterverfolgt, die Länge bei Gehröcken zurück genommen. 90 cm ist das Maß der Dinge, zumindest bei »Digel Cermony«. Stehkragenformen um die 80 bis 82 cm Rücken- ANLASSMODE »Hochzeiter werden modisch« Peter Ohnesorgen, Teamleiter/Einkauf HAKA, Pichler Fest- & Modewelt, Grunddorf bei Grafenegg. Und was tut sich in Sachen Styling? Eindeutig erkennbar sind zwei ganz markant unterschiedliche Stilrichtungen. Auf der einen Seite der extrem modische, ultraslim getragene Anzug, der Finessen wie Paspelkanten, Trottoir am Revers oder auch mal eine extravagante Taschenlösung haben darf. Andererseits sind Gehröcke ein großes Thema. Die müssen royal und prunkvoll wirken, dazu werden voluminöse, aufregende Kurzkrawatten beziehungsweise Schaltücher und gerne Westen im identen Oberstoff gekauft. Das Verhältnis zwischen Purismus und Barock? Geschätzt steht das Match derzeit auf sechs zu vier. Wie entwickeln sich Accessoires? Im Zuge der neuen Opulenz tut sich was bei der Weste. Eine zusätzliche Billetttasche, der Oberstoff auch am Rücken, Variationen bei der Knopfleiste, vereinzelt sogar zweireihige, asymmetrisch geknöpfte Gilets – der Trend weist in Richtung mehr Detailreichtum. Hand in Hand wird der Halsschmuck en f antasievoller. Wurde noch vor wenigen Saisonen fast ausschließlich die sehr schmale Krawatte getragen, ist jetzt die prunkvolle Kurzkrawatte mit wuchtigem Knoten zurück. Die Präferenz beim Hemdkragen liegt bei New Kent oder Shark, der klassische Vatermörder ist sehr ins Abseits gerückt. Erste, noch verhaltene Verkaufserfahrungen haben wir mit dem Stehkragenhemd zum Stehkragenanzug gemacht. Wir schreiben uns auf die Fahnen, dass der Kunde bei Pichler Fest- & Modewelt ein Rundum paket erhält. Dazu trägt unsere sehr spezialisierte Schuhabteilung im Haus entscheidend bei. © Pe te r Oh ne so rg Wohin geht der Farbtrend? Der Bräutigam distanziert sich etwas vom typischen Dunkelbraun – bisheriger »Bitte, danke«-Farbton und absoluter Mainstream. Blaufacetten erleben dagegen einen richtigen Höhenflug: beim modisch informierten Hochzeiter definitiv eine angesagte Farbe! Schwarz spielt eine kleinere Rolle als oft vermutet. Cappuccino ist wichtig für die Abstimmung zu Brautkleidern – hierbei sind in Wahrheit meist die Damen die Entscheider. Ganz helle Kolorits erfordern einen dunkleren Teint und haben durchaus Fans – die findet man allerdings eher in der Großstadt und weniger bei uns im Wald-, Weinund Mostviertel. Welches Service bieten Sie zur Ware? Unsere Kunden sind zumeist sehr gut vor informiert und wissen schon ganz genau, wo die Reise hingeht. Sie kennen sich in der Markenlandschaft aus, und generell wird der allgemeine Anspruch höher und der Kunde kritischer. Das Einkaufserlebnis soll genau wie das spätere Fest perfekt sein. Neben der fachlichen Beratungskompetenz, welche die Basis darstellt, sind die persön liche Ansprache und eine gemeinsame Gesprächsebene wichtig. Es gibt dieses gewisse »Du und ich und wir gemeinsam«Gefühl und somit dem Kunden die Sicherheit, bei uns gut aufgehoben zu sein. Um diesen hohen Level auch kontinuierlich zu verbessern, sind laufend Coachings durch externe Trainer Bestandteil unseres Weiterbildungsplanes. Wir versuchen dem Kunden bei seinem Einkauf eine Wohlfühlatmosphäre zu bieten, welche neben Getränkeservice auch Annehmlichkeiten wie ein hauseigenes Änderungsatelier mit acht Schneiderinnen und Maßbestellungen beinhaltet. Die sichere, kostenlose Aufbewahrung der Festtagsgarderobe in unserem Haus bis zum Tag X wird gerne angenommen. Wie kommunizieren Sie Ihre Leistungen? Oftmals resultiert der Besuch aus Empfehlungen, denn die beste und effektivste Werbung ist immer noch positive Mund propaganda. Wir versuchen unsere Werbemaßnahmen aus einem Mix aus Offline- und Onlinekomponenten möglichst effizient zu gestalten. Diese beinhalten neben klassischen Mailings und unserer hauseigenen Imagebroschüre auch Messeauftritte und Onlineaktivitäten wie Newsletter, Website und Social Media in Form von Facebook. Kontakt: Pichler Fest- & Modewelt, Peter Ohnesorgen, 02735/2419, [email protected] CD TZ 10 2015 35 © H&M MODE AKTUELL Wolford BluesignPartner D © Wolford ie Wolford AG ist nun offizieller Systempartner der Bluesign Technologies AG. Ziel des global agierenden Netzwerks von Bluesign ist eine transparente Produktionskette. Das System basiert dabei auf den fünf Grundprinzipien Ressourcenproduktivität, Konsumentenschutz, Abluft, Abwasser sowie Schutz und Sicherheit am Arbeitsplatz. Wolford setzt bei der Produktion bereits seit Längerem auf Bluesign-zertifizierte Materialien, die in Zusammenarbeit mit langjährigen Partnern produziert werden. Nun sind die Bregenzer Spezialisten der weltweit erste Strumpfhersteller, der System partner von Bluesign wurde. H&M DesignKooperation mit Balmain 36 TZ 10 2015 © Strellson © Caruso G erade eben verkündete H&M den neuesten Clou in Sachen Kooperationen. Im Herbst wird eine Kollektion auf den Markt kommen, die gemeinsam mit dem Haus Balmain unter der kreativen Leitung von Olivier Rousteing entstanden ist. »H&M ermöglicht es mir, jedermann in die Welt von Balmain zu führen«, freut sich Rousteing. Er präsentierte soeben gemeinsam mit Kendall Jenner und Jourdan Dunn die ersten Modelle der Kooperation im Rahmen der Billboard Music Awards (im Bild). Ab 5. November wird die »Balmain x H&M«-Kollektion in 250 Stores weltweit sowie online erhältlich sein. Der Hype lässt sicher nicht auf sich warten und macht sich schon vorab bemerkbar: #HMBalmaination. Marc O’Polo Fur Free Retailer D as deutsche Unternehmen Marc O’Polo hat Flagge gezeigt und sich soeben dem »Fur Free Retailer«-Programm angeschlossen. Zwar verzichtet die Marke bereits seit zehn Jahren auf den Einsatz von Echtpelz, mit diesem Beitritt will man diese Entscheidung aber für den Konsumenten noch deutlicher und transparenter gestalten. Die internationale Initiative Fur Free Retailer kennzeichnet und kommuniziert Einzelhändler, die sich schriftlich zum Ausstieg aus dem Pelzverkauf verpflichtet haben. In Deutschland wird die Allianz durch die »Stiftung für Tierschutz – Vier Pfoten« vertreten und ist damit Teil einer internationalen Koalition von führenden Tier- und Umweltschutzverbänden. Beachwear FS 2016 in der ÖTZ 13/2015 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! Erscheinungstermin: 06.07.2015 Druckunterlagen-Schluss: 19.06.2015 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 STRELLSON Premiere für Traveller Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 E © JOCKEY rneut widmet das internationale Mode- und Lifestyle-Label aus der Schweiz (Kreuzlingen am Bodensee) dem Thema Business-Travel eine eigene Capsule Collection. Die typischen Strellson-Produkte Mantel, Jacke, Sakko, Anzug, Hose und Gürtel präsentieren sich im perfekten Zusammenspiel von Funktion und modernem Styling. Knitterfreie, wasserabweisende Stretchqualitäten, abgeklebte Nähte, Wendeoption, schlanke Passform und unkompliziert kombinierbare Kolorits rund um Schwarz und Grau sind hierbei exemplarisch genannt. Erstmals komplettiert ein Travel-Kniestrumpf auf Baumwollbasis das Waren- und Marketingpaket. Ein weicher, elastischer Komfortbund und ein anatomisch geformter Schaft garantieren eine perfekte Passform, die durchgängige Festigkeit am Bein fördert die Durchblutung. Diese wohltuende K ompressionsfunktion rundet eine handgekettelte, druckfreie Spitze ab. MODE AKTUELL Under Armour ÖSV-Athleten bestens ausgestattet © Bruno Banani d © Un er A rmo ur D ie US-Sportmarke Under Armour übergab soeben die Sommereinkleidung an die Sportler des Österreichischen Skiver bandes. Bereits seit 2011 ist das Unternehmen offizieller ÖSV-Ausstatter. Mehr als 300 Athleten von den Topstars der Nationalmannschaft bis zum C-Kader wurden mit hochfunktioneller Trainingsbekleidung wie Laufschuhen, Shirts und Hosen ausgerüstet. Die Skiweltcup-Gesamtsieger Marcel Hirscher und Anna Fenninger, AbfahrtOlympiasieger Matthias Mayer, Vierschanzentournee-Sieger Stefan Kraft und Snowboard-Ass Benjamin Karl konnten die Produkte, darunter die Trainingsshirts aus der neuen Armour-Linie, gleich direkt vor Ort testen. Aber auch Normalsterbliche können sich die Under-Armour-Kollektion holen. Seit September 2014 gibt es einen Onlineshop für den deutschsprachigen Markt. Zudem soll im zweiten Quartal 2015 das deutsche Headquarter in München eröffnen. Bruno Banani UnterhosenExtremtest W ie schon in der Vergangenheit hat sich das Unter wäschelabel Bruno Banani auch bei seiner neuesten Kampagne ganz der Suche nach Extremen verschrieben. Diesmal wurden die Modelle in einer spektakulären Show in Zusammenarbeit mit dem Filmpark Babelsberg und seiner Crew auf Stunttauglichkeit getestet. Den Anfang machte ein Motocross-Sprung in Unterhosen, nach Nahkampf- und Verfolgungsszenen wurde es dann auch noch sehr heiß: Stuntman Paul Fischer ließ sich zum ersten Mal nur in Unterwäsche »anzünden«. Prädikat: Stuntman-proofed. 38 TZ 10 2015 MODE AKTUELL © MQFW / YYY MQFW PreviewPop-up Vaude Leader-Status der FWF I © Vaude n nicht mehr ganz vier Monaten startet die 7. MuseumsQuartier Fashion Week. Für alle, die nicht mehr so lange warten können oder wollen, eröffnen die Organisatorinnen Elvyra Geyer, Zigi Mueller-Matyas und Maria Oberfrank schon Anfang Juni den ersten offiziellen Vienna-FashionWeek-Pop-up-Store. Von 2. bis 30. Juni werden die Kreationen zahlreicher Labels im Palais Corso in den Ringstrassen Galerien präsentiert. Mit dabei sind Alice’s Pig, Artista, Callisti, Claustyler Fashion, Dörte Kaufmann, Franziska Michael, Iconic, Karl Michael, Kayiko, Lila, Manufaktur H erzblut, Marc Stone, Meam by Ricardo Preto, Milk, Monir Jewelry, Pitour, R! by Dominique Raffa, Rau Berlin, Rose Beck, Sabine Karner, Sebastian Ellrich, Sepala, Shakkei, True You, YYY und Zoeca. Cotton USA Werbung weltweit I love My Cotton – unter dieses Motto stellt Cotton USA seine erste global einheitliche Anzeigenkampagne, die den Anspruch als Global Brand für hochwertige Produkte deutlich machen soll. Die New Yorker Agentur AR entwickelte und produzierte die Kampagne, die nicht nur auf emotionale Ansprache setzt, sondern auch mit moderner Bildsprache operiert. Das Wort »love« wird im Slogan durch die Cotton-USA-Marke (ein stilisierter Baumwolltuff) ersetzt, die unmittelbare Assoziationen zum Love-Herz-Symbol schafft. AR entwickelte bereits im Vorjahr die neue Cotton-USA-Marke, wobei die Agentur auf langjährige Erfahrung in der Entwicklung von Markenidentität u. a. im Mode- und Beauty-Sektor zurückgreifen konnte. Neun ausdrucksstarke Anzeigenmotive, die in New York geshootet wurden, sollen in den nächsten zwei Jahren ihre Wirkung ent falten. »Wir möchten den Verbraucher mit dieser emotionalen Kampagne an seine Vorliebe für Baumwolle erinnern, die durch unsere weltweiten Verbraucherstudien seit Jahren belegt wird. Mode lebt insbesondere von emotionalen Faktoren wie Gefallen und Wohlfühlen. Dies alles trifft auch für amerikanische Baumwolle zu. Cotton USA steht als Qualitätsmarke nicht nur für eine natürliche, hautfreundliche Faser, sondern auch für Reinheit, Qualität und Verantwortung«, so Edelgard Baumann, International Marketing Manager. Für die fotografische Umsetzung holte man sich die Argentinierin Paola Kudacki ins Boot, die international bekannt ist für ihre Arbeiten für unzählige Beauty- und Designer-Labels, führende Modemaga zine und ihre zahlreichen Starporträts. Längst zählen für die in New York lebende Fotografin die Modemetropolen London, Paris und L.A. zur zweiten Heimat. Davor arbeitete sie u. a. für Marken wie Rock & Republic, Max Mara oder Victoria’s Secret und Magazine wie Vogue und Harper’s Bazaar. 2010 gewann sie zudem den Marie Claire Prix de la Mode als Fotografin des Jahres. Neben den klassischen Anzeigen in Printtiteln (Endverbraucher und Fachpresse) sind die Kampagnenmotive in Deutschland auch als Outdoor/Traffic-Advertising zu sehen. In Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, München und Köln wird stark auf TaxiAdvertising gesetzt. F ür ihr intensives Engagement für faire Arbeitsbedingungen hat die Marke Vaude nun den LeaderStatus erhalten, die offiziell höchste Kategorie der Fair Wear Foundation (FWF). Als Mitglied der FWF hat sich Vaude dazu verpflichtet, in sämtlichen Produktionsstätten der Marke den strengen Verhaltenskodex (Code of Labour Practices) der FWF umzusetzen und, damit verbunden, höchste Standards für sozial gerechte Arbeitsbe dingungen zu erfüllen. Zu diesen zählen unter anderem die Zahlung von Löhnen, die existenzsichernd sind, angemessene Arbeitszeiten, Arbeits sicherheit sowie Vermeidung von Kinderarbeit. Um den Leader-Status erreichen zu können, muss die Mitgliedsmarke beim jährlich stattfindenden Brand-Performance-Check ein Mindestergebnis von 75 % erreichen: Vaude erreichte hier im Jahr 2014 83 %. Im Zuge dieses Checks prüft FWF die Mitgliedsunternehmen bezüglich Umsetzung der Arbeits standards und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Zudem lässt Vaude heute zu 96 % in Betrieben produzieren, die von der Fair Wear Foundation kontrolliert werden. TZ 10 2015 39 SOCIETY GASTGEBER: Die Macher von »Style up your Life« Michael Lameraner (l.) und Adi Weiss (r.) mit den Gastgebern Petra und Gottfried Steinecker VERA WANG COCKTAIL VATER UND TOCHTER: Peter Rapp mit »Dancing Star« Roxanne im Vera-WangTraumkleid Alle Bilder © Moni FEllner Wer? Steinecker x Vera Wang Wo? Steinecker-Hochzeitshaus, Opernring, Wien Was? Petra und Gottfried Steinecker luden zum »Vera Wang Cocktail« in ihr neues Hochzeitshaus nach Wien ein und zeigten eine erste Preview der neuen Bride Collection der New Yorker Topdesignerin. »Es ist uns gelungen, die Kollektion nach Österreich zu holen, nachdem sie bislang in Metropolen wie New York, Los Angeles, London oder Zürich zu haben war«, freut sich Store-Besitzer Gottfried Steinecker. Die Entwürfe der Designerin sind berühmt für ihre Opulenz. Das Kleidermodell, das aus dem Hollywood-Film »Bride Wars« mit Kate Hudson bekannt ist, steht bei Steinecker dekorativ im Schaufenster. Auch die österreichische Prominenz ließ sich die Vorabbesichtigung der Traumkleider nicht entgehen. Mit dabei waren u. a. Dagmar Koller, Peter Rapp, Ex-Miss Christine Reiler, Musical-Star Uwe Kröger, TV-Moderatorin und Gabalier-Freundin Silvia Schneider, Beauty-Doc Eva Wegrostek, Tanzprofi Yvonne Rueff und Designerin Eva Poleschinski. alle bilder © andreas tischler VERLIEBT IN BETTINA HATTEN SPASS VOR DER FOTOWAND (V. L.): die Jones-Chefs Gabor und Doris Rose, Gastdesignerin Bettina Assinger und die junge Generation mit Daniel und Jennifer Rose Wer? Jones x Bettina Assinger Wo? Jones-Flagship, Kärntner Straße, Wien Was? Bei Jones war man von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, denn Jones liebt nun Bettina Assinger. Oder umgekehrt. Die jahrelange, enge Freundschaft zwischen der Modeunternehmer-Familie Rose und der Neodesignerin Bettina Assinger trägt Früchte. Und so präsentierte die Exfrau von Moderator Armin Assinger stolz ihre eigene Kollektion »Bettina loves Jones«, die von Hippie-Flair geprägt ist. Ein roter Teppich führte ins Innere des zweistöckigen Stores, im Schaufenster tummelten sich Models aus Fleisch und Blut anstatt Plastikpuppen, die sich aus »Bettinas Kleiderschrank« bedienten. Eine »selbstbewusste Leichtigkeit« steht im Mittelpunkt der Kollektion, die sich von Ibiza und einem luxuriösen Lifestyle inspirieren ließ. Besonderer Wert wurde auf eine nachhaltige Produktion und sorgfältig ausgewählte Materialien gelegt. Davon konnten sich Promidamen wie die Moderatorinnen Vera Russwurm, Miriam Hie und Johanna Setzer sowie Schauspielerin Marika Lichter und Promifriseurin Barbara Reichard selbst überzeugen. IN SHOPPINGLAUNE: Grünen-Chefin Eva Glawischnig griff schon mal zum sommerlichen Dress. Gabor Rose gefiel’s offenkundig. 40 TZ 10 2015 BLAUER SCHMETTERLING: Dita Von Teese begeisterte bei der Modenschau von Jean Paul Gaultier. SOCIETY alle bilder © picturedesk GOLDENE ADELE: Gaultier interpretierte Klimts Muse neu. GOLDENER SCHMETTERLING: Am Red Carpet tummelten sich nicht nur Stars, sonder auch jede Menge Ballbesucher in bezaubernden Kostümen. GOLDENER LIFE BALL Wer? Life Ball Wo? Rathausplatz, Wien Was? Der Star des diesjährigen Life Balls, der unter dem Gold-Motto »Ver Sacrum« stattfand, war der Ballvater selbst: Gery Keszler. Mit seiner hochemotionalen, ehrlichen und aufrüttelnden Ansprache rührte er sämtliche Zuschauer – am Rathausplatz und vor den Fernsehgeräten daheim. Er erzählte erstmals, dass er sich mit 20 Jahren mit HIV infizierte und damit einer der ersten in Österreich war, der dieses lebensbedrohliche Virus in sich trug. Ein möglicher Grund für Keszlers Worte war der Tod eines engen Freundes, der zwei Wochen vor dem Ball an Aids gestorben war. »Ich weiß nicht, warum ich hier stehe. So gesund. Ich habe so viele Freunde verloren«, sagte der Ballorganisator und unermüdliche Kämpfer im Dienste der AidsPrävention unter Tränen. Mit dieser Rede rückte Keszler ins Rampenlicht, was ins Rampenlicht gehört: das Spendensammeln und die Aufklärung rund um HIV und Aids. Während ihn im Vorfeld Zweifel an der Fortführung des Life Balls quälten, war er sich in Anbetracht der unglaublichen Menge an goldenen Adeles, bunten Vögeln und schrillen Gestalten wieder sicher, dass der Life Ball Zukunft hat. Die begeisterte Menge, die sich vom Jugendstil-Motto inspirieren ließ, jubelte. Und mit ihr freuten sich die angereisten Stars rund um Charlize Theron, Sean Penn, Paula Abdul, Mary J. Blige, Dita Von Teese und Kelly Osbourne. Ballkönigin der Herzen war Conchita Wurst, die für ihren guten Freund und Designer Jean Paul Gaultier über den Laufsteg lief. BEWEGENDER MOMENT: Life-Ball-Gründer Gery Keszler erzählte vom Tod eines engen Freundes und von seiner HIV-Infizierung. OPULENZ: Beim Einzug am Red Carpet überstrahlte ein Outfit das andere. BUNTE ADELE: Adele gab es nicht nur in Gold, sondern auch in Neonfarben am Laufsteg von Jean Paul Gaultier. firmen&personen STYLE YOUR OWN BUSINESS Informier dich online auf www.zalon.de/stylist/join Deine Modekompetenz ist gefragt – und zwar von Millionen Kunden im deutschsprachigen Raum. Als persönlicher Stylist stellst du Outfits zusammen und greifst dabei auf das riesige Zalando-Sortiment zurück. Sei dabei und baue dein eigenes, lukratives Fashion Business auf. Von überall. Ganz nebenbei. CRÉATION GROSS: COMEBACK VON GAMBKE Dieter Gambke kehrt zu Création Gross GmbH & Co. KG zurück und übernimmt die Position des Head of National Sales für die beiden Marken Carl Gross und CG – Club of Gents. Er folgt damit auf Maro Nachtrab, der die Firma verlässt und Geschäftsführer bei Brühl wird (siehe Bericht Seite 43). Gambke startete seine HAKA-Karriere 1974 bei Wöhrl in Nürnberg und gelangte über verschiedene Stationen im Jahr 2006 zu Création Gross. Bis 2013 verantwortete er hier den Auf- und Ausbau der Flächenpartnerschaften, den Umsatz Inland und die Betreuung des Außendienstes Inland. Seit 2013 war er als Sales Director Camp David Formalwear bei der Clinton Großhandels-GmbH. Mit seinem neuerlichen Engagement für Création Gross ver antwortet er nun das Portfolio der beiden Marken. Zu seinen Kernaufgaben zählen die Ausrichtung der Markentrennung, die Weiterentwicklung der Markenstrategien, der Ausbau der Positionierung im Einzelhandel mit Fokus auf Wholesale sowie die Betreuung und Beratung der Key-Accounts. 42 TZ 10 2015 Herrenmodengeschäft (10% Damenmode) im EKZ Haid/ Ansfelden, inkl. kompletter fast neuw. Einrichtung wegen Pensionierung günstig abzugeben. 135m2 gut eingeführt, samt Kd. Daten. 0664/9134750 ISA BODYWEAR: NEUER ÖSTERREICH-VERTRIEB Ab Juli wird die Vertriebsstruktur der ISA Sallmann AG in Österreich neu organisiert. Erich Sgerm, bisheriger Handelsvertreter für Ostösterreich, wird in den Ruhestand gehen, Annemarie Haslauer, die bisher den Nordwesten betreute, widmet sich anderen beruflichen Herausforderungen. Daher hat ISA die Vertriebsaktivitäten nun gebündelt und wird mit Juli von der Agentur Sigl vertreten. Peter Sigl wird gemeinsam mit seinen Söhnen den Österreich-Vertrieb leiten. Als einer der führenden Anbieter von modischen Trachten-Accessoires suchen wir für eine rechtzeitige Nachfolgeplanung eine erfahrene VERKAUFS – PERSÖNLICHKEIT Wir erwarten von Ihnen: • Verkaufen mit Begeisterung • Kommunikationsstärke und Überzeugungskraft • Gespür für und Freude an der Tracht • Ausbau und Betreuung des bisherigen Kundengebietes • Aktive Teilnahme an Messen und Kollektionsbesprechungen Sie bekommen von uns: • Leistungsorientierte Entlohnung • Firmen-PKW • Unterstützung durch ein dynamisches Team, das geprägt ist von Begeisterung, Kreativität und Wachstum. Über eine Bewerbung freut sich: Luise Steiner Trachtenaccessoires GmbH Geschäftsleitung: Sabine Steiner Müllerbachstrasse 25 4816 Gschwandt/Gmunden Firmen&Personen Brühl: Nachtrab wird Geschäftsführer Zum 31. Dezember dieses Jahres wird Matthias Remus vertragsgemäß seine Tätigkeit als alleiniger Geschäftsführer der C. Brühl GmbH & Co. KG beenden. Acht Jahre lang hat der heute 61-Jährige das Unternehmen durch schwierige Zeiten geführt. Mit Juli tritt Textilbetriebswirt BTE Maro Nachtrab (im Bild) in die Geschäftsführung des Rotenburger Hosen spezialisten ein und wird das Unternehmen ein halbes Jahr lang gemeinsam mit Remus führen, um die Kontinuität in der Entwicklung von Brühl zu gewährleisten. Ab Jänner 2016 wird Nachtrab dann alleiniger Geschäftsführer und wird sich neben den kaufmännischen Aufgaben auch um die Weiterentwicklung der Markenstrategie und -positionierung im Einzelhandel kümmern. Der 43-Jährige war zuletzt als Head of National Sales bei Création Gross, zuvor war er viele Jahre als Director Sales bei Lerros tätig. ESPRIT: NEUER GESCHÄFTSFÜHRER Mit 1. Juni wird Dieter Messner neuer Geschäftsführer bei Esprit. In seiner neuen Position verantwortet er die Region »Europe & Rest of World«, dazu zählen alle europäischen Länder außer Deutschland, Amerika, Afrika und der Nahe Osten. Den deutschen Markt betreut weiterhin Managing Director Arndt Brockmann. Österreich selbst wird weiterhin von Karen Feldpausch-Sturm, Head of Region Alpine, geleitet, die auch die Märkte Schweiz und Italien verantwortet. Der 44-jährige Messner folgt auf Christophe Bezu, der das Unternehmen mit Ende März verlassen hat. Messner war seit 2004 in verschiedenen Positionen beim Baumarkt-Unternehmen Obi tätig, zuletzt als Member of the Board für internationale Geschäfte. SIOUX: STAUDINGER WIRD SALES MANAGER Mit Juli wird Uwe Staudinger neuer Sales Manager der Schuhmarke Sioux in Bayern und Österreich. Der 42-Jährige bringt mehr als 25 Jahre einschlägige Branchenerfahrung mit. Staudinger war in den letzten Jahren unter anderem in verantwortlichen Positionen bei den Schuhlabels Legero und Ecco tätig. Geschäftseinrichtung Textil (auch Sport etc.) Alter 4 Jahre, statt 80.000,– Sondernetto 12.900,– Ware im Della Rovere Showroom Bez. Kufstein 0676/6137790 www.dellarovere.at/news.html HELLY HANSEN: AUMÜLLER WIRD COUNTRY MANAGER Seit Mitte Mai ist Jörg Aumüller neuer Helly-Hansen-CountryManager für Deutschland und Österreich. Er folgt damit auf Harry Schedlbauer, der das Unternehmen nach sechs Jahren im Januar 2015 verlassen hat. Aumüller verantwortet in seiner neuen Position die strategische Ausrichtung und das Wachstum der norwegischen Lifestyle- und Activewear-Marke mit Fokus auf den Segmenten Ski, Rainwear, Sailing und Footwear. Der 48-Jährige bringt 22 Jahre Vertriebserfahrung im Outdoor- und Activesport-Bereich mit. Seit 2012 war er als Head of Sales und Brand Manager für Chiemsee tätig, davor liegen Stationen als Sales Manager bei Rip Curl sowie als Key Manager bei Columbia und Quiksilver/Roxy. IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Hildegard Suntinger (hs), [email protected], Online-Redaktion: Mag. 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