Die neuen Schuhe H/W 2016/17
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Die neuen Schuhe H/W 2016/17
P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 11. februar 2016 03/16 Die neuen Schuhe H/W 2016/17 Mary Jane & Blockabsatz BERLIN © birgit kaulfuss für Esther Perbandt © Eider Zwischen Mainstream und Avantgarde MARC O’POLO SHOES & ACCESSORIES Phone +49 8031 9011-200 [email protected] I.L.M, Offenbach, 27. – 29.2.2016 Halle B2, 35 © Breneis, 10 Hessnatur, 14 Marc Cain, 22 RICH FRIDAY , 26 NOBRAND inhalt 14 Fashion Week: Berlin im Zwiespalt 26 SChuhe: Sneaker trifft Mary Jane 22 Haka: Order-Update 10 Green Fashion: berlin macht Grün Wege zum Ich Die DOB wird sich neu erfinden (müssen). Zumindest jene Unternehmen, die im Massengeschäft ihre Zukunft sehen. Das ist wohl die wichtigste Erkenntnis der so eben zu Ende gegangenen Orderrunde, ob in Berlin, Düsseldorf oder Salzburg. Keiner kann sich mehr »vorbeischwindeln« an zweistelligen Minuszahlen bei der Kundenfrequenz. Oder an neuen, kleineren Anbietern, die wie Schnellboote durch die DOB-Abteilungen flitzen. Die großen Tanker tun sich schwer. s.Oliver hat im letzten Jahr die Notbremse gezogen, Gerry Weber kündigt das gerade an, bei Esprit kam der Kurswechsel offenbar zu spät. Gnadenlose Überdistribution, austauschbare Produkte und Konzepte, eher lustlose Präsentation. Man muss sich nicht wundern, dass sich die Wahrnehmung von Konsumenten, in der DOB sei die Luft draußen, von Saison zu Saison verstärkt. Bleibt der fast ungläubige Blick auf die Herrenmode, wo man derzeit offenbar alles richtig macht. Moderne, neue Produkte, die dem zeitgeistigen Wunsch nach Bequemlichkeit und Chic entsprechen, breit verkäufliche Themen – und kaum der Wunsch, mit seiner Marke an jeder Ecke einen eigenen Store zu eröffnen. Dass die DOB jetzt zurückrudert, ist der einzige Weg, den Markt nicht noch mehr den Spaniern zu überlassen. Die Krise ist ernst, mit ein paar kosmetischen Maßnahmen wird man sie nicht lösen können. Sondern nur mit der Einsicht, dass zu viel des Guten manchmal ganz schlecht sein kann. Brigitte pfeifer-medlin TZ 03 2016 3 BUSINESS NEWS P S O T EW N Huma Eleven eröffnet im März it 3. März sind die Bauarbeiten am Einkaufszentrum Huma in Wien-Simmering (11. Bezirk) abgeschlossen, und die Eröffnung soll über die Bühne gehen. Das in die Jahre gekommene EKZ, das bis zuletzt nur noch mit einem H&M und einem Mediamarkt bei den Kunden punkten konnte, wurde innen wie außen komplett renoviert und modernisiert. Neu sind aber nicht nur die hochwertige Stahlblech-Fassade und eine neue, lichtdurchflutete Innengestaltung, sondern auch der Name und der Mietermix: »Das neue Huma Eleven soll mit über 60 Shops zum neuen Handelsmagneten in Wien Simmering werden. Mit dem Erweiterungsausbau bis 2017 werden insgesamt 90 Shops hier vertreten sein«, gibt sich Marcus Wild, Vorsitzender der Geschäftsführung des Betreibers SES Spar European Shopping Centers zuversichtlich. Neben den Ankermietern H&M, New Yorker und Interspar, deren Filialen ebenfalls einem Facelifting unterzogen wurden, kommen u. a. Mode-Shops von Bik Bok, Only, Carlings und Dressmann hinzu. Ebenso fix sind eine Dependence des Schuh-Diskonters CCC Schuhe sowie eine Thalia-Filiale. © Chapman Taylor M Aus fürs Generali Center D © Generali Center as Generali Center auf der Wiener Mariahilfer Straße ist nun endgültig Geschichte. Alle 26 Mieter sind ausgezogen und mussten bis Mitte Jänner Shops und Lagerräume leeren. Die Eigentümerfirma Redevco lässt das Shoppingtempel-Relikt aus den 1960erJahren vollständig umbauen – die Arbeiten dazu haben bereits begonnen. Wie die APA berichtete, bleibt die Außenfassade erhalten, für den Innenbereich sei ein völlig neues Erscheinungsbild geplant. Das soll vor allem mehr Verkaufsfläche als die bisherigen 4.000 m² bringen. Details zu den neuen Mietern (die üblichen großen Ketten oder Neuheiten?) werden noch nicht verraten, auch der neue Name bleibt vorerst ein Geheimnis. Fix ist aber, dass mit Ausnahme der Spar-Filiale keiner der bisherigen Mieter in das neue Shoppingcenter einziehen wird. Neben Filialen von Marken wie Levi’s oder Triumph punktete das Generali Center vor allem durch Shops abseits des Mainstreams, wie etwa Frontline oder Abbey Road, die sich nun in den umliegenden Seitengassen ansiedeln wollen. Mustang auf Expansionskurs B ereits seit 2013 ist die Gözalan Group in der Türkei für den Vertrieb von Mustang an insgesamt etwa 250 POS verantwortlich. Nun wurde der Lizenzvertrag zwischen Mustang und der türkischen Gruppe bis Dezember 2020 verlängert. Gözalan arbeitet intensiv an der Stärkung des Denim-Labels: In Planung sind Neueröffnungen einiger Monobrand-Stores sowie groß angelegte Marketing-Kampagnen. Ebenfalls neu ist die Organisation von Mustang für den Markt Frankreich: Die Stores sind seit Jänner 2016 in der Hand der Agentur Company Group (Joel Buchard und Jean-Michel Vailis). Auch der Pariser 4 TZ 03 2016 Showroom in der Rue Danielle Casanova ist ab sofort in der Obhut der Agentur. Eine weitere Depandance von Mustang liegt nun in Aixen-Provence in Südfrankreich, wodurch die Marke eine engere Kooperation mit dem französischen Handel erreichen möchte. Seit Herbst 2015 kooperiert Mustang zudem mit Promoción Moda und Sasio Hernandez Juantegui. Die Agentur ist bereits seit 30 Jahren erfolgreich im spanischen Wholesale-Business aktiv und wird sich nun auch um den portugiesischen Markt für Mustang kümmern. Wie Dietmar Axt, CEO der Mustang Group, jedoch betont, möchte man die Kernmärkte Deutschland, Österreich und die Schweiz trotz großer Expansionsschritte aber nicht aus den Augen verlieren. H&M Zweistelliges Plus D © Daici Ano ie Erfolgsgeschichte Hennes & Mauritz geht weiter – im Geschäftsjahr 2014/15 konnten die Schweden ihren Umsatz abermals um 19 % auf 180,9 Mrd. SEK (19,5 Mrd. Euro) steigern. Währungsbereinigt erwirtschaftete der Konzern mit seinen Konzepten H&M, H&M Home, COS, Weekday, &Other Stories, Cheap Monday und Monki ein Plus von 11 %. Auch beim Gewinn gab es Zuwächse um 5 % auf 20,9 Mrd. SEK (2,2 Mrd. Euro). Weltweit hat H&M im vergangenen Jahr 413 neue Stores eröffnet, 249 davon alleine im vierten Quartal. Zudem wurden zehn neue Online-Märkte erschlossen. Damit ist der schwedische Modekonzern in 61 Märkten mit 3.924 Filialen und 23 Online-Shops aktiv. Speziell in Österreich kamen 2015 fünf neue Standorte hinzu – damit betreiben die Schweden derzeit 74 H&M-Stores und 4 COS-Geschäfte. Damit konnte H&M hierzulande den Umsatz um 4 % auf 5,3 Mrd. SEK (ca. 560 Mio. Euro) steigern. Wie Karl-Johan Persson, CEO von H&M mitteilt, bleibt das Ziel des Unternehmens, jährlich um zehn bis 15 % mit neuen Standorten zu wachsen und die Profitabilität zu steigern. 425 neue Geschäfte sollen 2016 dazukommen. Kleiner Wermutstropfen bei so viel Aufwand: Erst unlängst wurde bekannt, dass aktuell bis zu 400.000 syrische Flüchtlinge illegal in der Türkei – natürlich unter widrigen Bedingungen und sehr wenig Lohn – u. a. auch bei H&M-Lieferanten arbeiten. 13.02. - 16.02.2016 SUPREME Women & Men MTC | München Stand G 202 04.03. - 06.03.2016 Salzburg Messe Halle 3 | Stand 719 Uno Shopping: Verkauf und Neuausrichtung D ie größte Geisterstadt Oberösterreichs soll wiederbelebt werden: Die Bank Austria Real Invest GmbH trennt sich vom seit 2015 leer stehenden Uno Shopping in Leonding bei Linz. Schon seit 2014 haben die Bank Austria und die Betreiberfirma ROS Retail Outlet versucht, potenziellen Neumietern den angeschlagenen Standort als »Smart City Leonding« anzupreisen. Dieser Projektname steht für ein Hybridkonzept aus Fachmarktzentrum und Outletcenter. Nun wurde die Wiener EHL Immoblien GmbH, zu deren Kunden u. a. auch das Centro in Wiener Neustadt und das Auhofcenter in Wien gehören, exklusiv mit dem Verkauf der Immobilie inklusive dem fertigen RelaunchKonzept beauftragt. Gespräche mit Mietern aus beiden Segmenten sind laut EHL bereits in Gange, insbesondere im Outletbereich sei die Nachfrage höher als erwartet. Derzeit umfasst der Projektplan für die »Smart City Leonding« 41.000 m², mittelfristig könnten auf dem Grundstück bis zu 68.000 m² Verkaufsfläche realisiert werden. www.hubegger.com | [email protected] fon +43 (0) 1 799 18 03-0 BUSINESS NEWS Freeport: Umsatztreiber Sonntag Talfahrt für Sports Direct M it einem Anstieg der Besucherzahlen um 6,6 % und einem Umsatzplus von 15,1 % im Vergleich zum Vorjahr konnte das Freeport Fashion Outlet im Geschäftsjahr 2015 das bisher beste Ergebnis seit seiner Eröffnung vor zwölf Jahren erzielen. Innerhalb eines Jahres hat sich die Wachstumsrate nahezu verdoppelt – neue Besucher- und Umsatzrekorde brachte vor allem der Dezember. Und da man in Tschechien auch der Sonntagsöffnung liberaler gegenübersteht, zeigt ein Blick auf die Frequenzzahlen, dass sich diese zu den Einkaufstagen mit den meisten Besuchern entwickelt haben. Ein wesentlicher Treiber hinter dem Erfolg waren die im Zuge der Übernahme des Freeport Fashion Outlets durch die Fashion Outlet Parndorf Beteiligungs GmbH im Oktober 2015 erfolgte Neupositionierung und Revitalisierung. Neue Marken wie Benetton, Fade oder Bonita konnten dadurch gewonnen werden. Bestehende Filialen, u. a. von Geox, Gaudì, Tommy Hilfiger und Lacoste, bekamen ein Facelifting und prominentere Standorte im Center. short cuts ie nun bekannt wurde, hat sich die Übernahme von Sport Eybl für Sports Direct als wahres Debakel herausgestellt: Die Sportsdirect.com Austria GmbH hat im GJ 2014/15 einen Verlust von mehr als 45 Mio. Euro geschrieben. Der Umsatz ist nun um über 10 % auf 188,7 Mio. Euro zurückgegangen, so ein Bericht des Wirtschaftsblatts. Das negative Eigenkapital von Sports Direct Österreich betrug zum Bilanzstichtag 73,7 Mio. Euro. »Das gehört wohl zu den dilettantischsten Projekten, die es je im Handel in Europa gegeben hat«, kritisierte der Handelsexperte der Wirtschaftsuniversität Wien, Peter Schnedlitz. Wie er sagt, seien die Kunden gewisse professionelle Marken für ihre Freizeitgestaltung gewöhnt und deswegen sei es klarerweise schwer, völlig unbekannte Marken erfolgreich aus dem Ausland nach Österreich zu bringen. Wie die Wirtschaftsprüfer im offiziellen Jahresabschluss bekanntgaben, hängt der künftige Fortbestand des Unternehmens wesentlich von der finanziellen Unterstützung durch den Mutterkonzern ab. Derzeit zehrt Sports Direct noch von einer Finanzspritze der Mutter Sportsdirect.com Retail Limited in Höhe von 30 Mio. Euro. © PICTUREDESK © Michael Mazohl W +++MARC AUREL AUF WACHSTUMSKURS+++ Das deutsche DOB-Label konnte im Jahr 2015 seine Erlöse abermals steigern. Insgesamt bilanziert Marc Aurel mit einem Plus von 13 %, wobei vor allem die internationalen Märkte Österreich, Schweiz, die Niederlande und Polen überproportional zulegen konnten. Auch für 2016 geht das Unternehmen von einer weiteren Steigerung der Erlöse im hohen einstelligen Bereich aus. Getragen wird die Entwicklung durch den qualitativen Ausbau der Distribution mit ausgesuchten Fachhandelspartnern und entsprechend engen Kooperationen. +++SALESIANER MIETTEX WERTET STANDORT MATTERSBURG AUF+++ Seit 2004 ist Salesianer Miettex im burgenländischen Mattersburg vertreten und hat in den vergangenen Jahren mehrere Millionen Euro in den Umbau und die kontinuierliche Modernisierung des Standortes investiert. Wie das Textilmanagement-Unternehmen jetzt bekanntgab, soll Mattersburg zum ostösterreichischen Kompetenzzentrum für den »persönlichen Wäscheservice« werden, bei dem Kleidung von Bewohnern von Senioren- und Pflegeheimen gewaschen wird. Im Zuge dessen wurde der bisherige Einschichtbetrieb auf zwei Schichten ausgeweitet, um der stark wachsenden Auftragslage Rechnung zu tragen. Aktuell werden täglich rund 10.000 Teile Wäsche für mehr als 5.000 Heimbewohner bearbeitet – Tendenz stark steigend. +++HACKETT LONDON: MEHR UMSATZ DANK EIGENER STORES+++ Das britische Menswear-Label London konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag: 31. März) um 8,7 % auf 165 Mio. Euro steigern. Wachstumsmotor sei vor allem der eigene Retail, der mit einem Plus von 10 % bilanziert. Wesentlich dazu beigetragen haben Neueröffnungen, u. a. in London, Lissabon, Amsterdam und Mexiko sowie neue Franchise-Partner, die Hackett London nun in eigenen Shops in Indien, China und Südamerika an den Mann bringen. Aufgrund der erfolgreichen Expansion möchte man diesen Kurs beibehalten: Bereits im zweiten Halbjahr 2015 eröffneten Läden in Stockholm und Düsseldorf, ein weiterer Standort entsteht demnächst in Tokios Stadtteil Ginza. Parallel dazu baut Hackett London auch seine digitale Plattform weiter aus, um das bestehende Geschäft zu optimieren. 6 TZ 03 2016 BUSINESS NEWS verliert, Hallhuber gewinnt N ach regelmäßigen Gewinnwarnungen war das Geschäftsjahr 2014/15 (Stichtag: 31. Oktober) nicht nur für die Aktionäre der Gerry Weber International AG alles andere als einfach. Zwar konnte das Unternehmen aus Halle/Westfalen den Umsatz um 8,1 % auf 920 Mio. Euro steigern, was aber nur dem Zukauf von Hallhuber im Februar 2015 zu verdanken ist. Der Filialist trug 115 Mio. Euro zum Konzernumsatz bei und konnte sich auf vergleichbarer Fläche um 3,2 % steigern. Seit der Übernahme durch Gerry Weber wurden 57 neue Flächen eröffnet. Im Gegensatz dazu bilanzierten die Labels Gerry Weber, Taifun und Samoon mit einem Umsatz von 805 Mio. Euro, was einem Rückgang von 5,4 % entspricht. Dabei entfielen 440 Mio. Euro auf den Retail, der dank Neueröffnungen um 8,7 % zulegte. Auf vergleichbarer Fläche jedoch verringerte sich der Umsatz in den eigenen Läden jedoch um 4,4 %. Noch höher fielen die Rückgänge im Wholesale aus. Hier sank der Umsatz um rund 18 % auf 365 Mio. Euro. Aufgrund der starken Umsatzverluste verringerte sich auch das operative Konzernergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) um 14,3 % auf 115 Mio. Euro, das Ebit sank um 27,5 % auf 79 Mio. Euro. Bereits im vorigen Jahr kündigte der neue CEO Ralf Weber einige notwendige Neuerungen an, was die Unternehmenskultur, Prozesse, Vertriebsstrategie und Kollektionen betrifft, jedoch »reichten die seit Sommer 2015 angeschobenen Maßnahmen angesichts der derzeitigen und künftigen Herausforderungen nicht aus, um sich für die Zukunft optimal aufzustellen«, so Weber. Der anspruchsvolle DOB-Markt fordere mehr Modernität, Qualität, Flexibilität. Darauf will der Konzern reagieren – den ersten Vorgeschmack gab es während der CPD in Düsseldorf: Gerry Weber stellte ausgewählten Händlern sein neues, vertikales Label vor. Die neue Linie, deren Name im März kommuniziert werde, soll unabhängig von den anderen hausinternen Labels agieren und ab August vollvertikal in den Wholesale eingesteuert werden. Die Kollektion soll im New Mainstream bis Contemporary-Segment zwischen Labels wie Cartoon, Yaya, Set oder Drykorn angesiedelt werden. © GERRY WEBER Gerry Weber Alles neu bei Balaskovics A © Bernd Kammerer m 2. März ist es so weit: Dann öffnen in der südburgenländischen Bezirksstadt Oberwart die Tore einer völlig neu gebauten Modeinstitution. 800 m² Verkaufsfläche stehen künftig zur Verfügung und ersetzen die beiden bisherigen Standorte (Herrenmode in Oberwart, Damenmode in Großpetersdorf) mit insgesamt 300 m². Mehr Platz bietet mehr Sortimentsmöglichkeiten: So wird sich zur gehobenen Tagesmode und der etablierten Bräutigam-Ausstattung eine 130 m² große Fläche exklusiv für die Braut dazugesellen. »Das neue Haus wird absolut sehenswert, weil etwas ganz anderes. Auch vom Ambiente, dem Baukörper und der Innenausstattung her«, verrät Stefan Balaskovics. Treibende Kraft hinter dem Projekt ist Tochter Julia Geosics, die auch die Geschäftsführung innehat. Kastner & Öhler vs. Modepark Röther D ie Debatte um neue Einkaufszentren in Klagenfurt wird wieder neu angeheizt. Stein des Anstoßes ist der Expansionswille des Modeparks Röther, der (wie die TZ berichtete) nach Salzburg und Wiener Neustadt bereits 2017 seinen dritten Österreich-Standort eröffnen will, und zwar im Klagenfurter Stadtteil St. Ruprecht. Die Widmungen liegen seit Jahren vor, das Bauverfahren soll noch im Februar abgeschlossen sein. Abgesehen von verärgerten Anrainern, die bereits überlegen, wieder Rechtsmittel zu ergreifen, stoßen die Baupläne des deutschen Modehauses auch heimischen Anbietern sauer auf. »Mit dem Modepark Röther zieht man erst recht die Kaufkraft aus der Innenstadt«, zeigt sich Martin Strutz, Sprecher von Kastner & Öhler verärgt. Auch die Grazer buhlen schon seit langem um eine Baugenehmigung in eben dieser Innenstadt – und auch sie stoßen dabei auf lokalen Widerstand. Hintergrund hier ist das Vorhaben, eine 5.000 m² große Dependence in der Waagstraße, direkt neben den City-Arkaden, zu eröffnen. Geplantes Investitionsvolumen 15 Mio. Euro inklusive 80 neuer Arbeitsplätze. Die alteingessenen Händler befürchten jedoch, dass durch den neuen Platzhirschen Kundenströme von ihren eigenen Geschäften weggelockt werden könnten, weshalb man mit Hilfe der Lokalpolitik versucht, das Projekt zu verhindern. Derzeit bemüht man sich laut Kastner & Öhler, mit den Interessensgruppen eine gemeinsame Lösung zu finden – sollte diese ausbleiben, überlegen die Grazer ebenfalls an den Stadtrand auszuweichen. Wohin? Das bleibt offen. TZ 03 2016 7 TESTKLUB Z wischen Rekordarbeitslosigkeit und Wetterkapriolen war 2015 das schwierigste Jahr seit Langem. Während man 2014 noch mit einem starken Jahresfinale eine Punktlandung in die schwarzen Zahlen schaffte, blieb heuer auch das Weihnachtsgeschäft im Modehandel hinter den Erwartungen: Im Dezember musste man ein nominelles Umsatzminus von 3,8 % gegenüber dem Vorjahr hinnehmen. Inflationsbereinigt (real) fehlten der Modebranche im letzten Monat des Jahres gar 4,3 %. Insgesamt kamen im Dezember 4 % weniger Kunden in die heimischen Geschäfte, womit man 2015 mit einem kumulierten Kundenschwund von 2,5 % bilanziert. Betrachtet man den Jahresverlauf fällt auf, dass nur vier Minusmonate zu Buche schlagen – diese 2015: Modehandel in den roten Zahlen Die Gewinner des Jahres 2015 sind die Herrenmode, Einkaufszentren und der E-Commerce. Nachdem aber das Weihnachtsgeschäft hinter den Erwartungen blieb, bilanziert der Modehandel im Jahr 2015 mit einem Minus von 0,6 %. Lebensmittel retten Handelsbilanz UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2015 im vergleich zUm vorjahr – Nach braNcheN iN ProzeNt Lebensmittelhandel +1,8 Kosmetikhandel +1,1 Einzelhandel gesamt +1,1 Uhren- und Schmuckhandel – 0,4 – 2,1 42 +0,5 +0,2 Bücher- und Schreibwarenhandel 5 Keine Veränderung Bekleidungshandel 2 Prozent nominell real Durchschnitt – 0,4 Elektro- und Computerhandel –2 –1 1 2 Rückgang 53 Schuhhandel – 2,3 –3 Zuwachs +0,9 Sportartikelhandel – 0,1 UmsatzveräNderUNg NomiNell, 2015 im vergleich zUm vorjahr – modegeschäfte iN ProzeNt +3,2 Spielwarenhandel Möbelhandel Mehr Verlierer als Gewinner – 0,6 3 1 –1 –2 2015 – ein Minusjahr für den Modehandel NomiNelle UmsatzveräNderUNg gegeNüber dem vorjahresmoNat iN ProzeNt 2014/15 2013/14 12 8 +6,9 4 +2,9 –4 +1,8 +0,3 –2,3 – 0,6 –2,5 +2,3 +1,0 –0,4 –0,4 –0,5 +2,8 +0,9 –1,6 +2,3 –0,8 –1,5 – 4,5 – 3,8 – 10,1 – 12 Jänner Februar März April Mai Juni Juli August Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria TZ 03 2016 +4,0 – 6,3 -– 8 8 +2,0 September Oktober November Dezember TESTKLUB Standort und Sortiment. Allen Wetterkapriolen zum Trotz war 2015 vor allem auf die Herren Verlass – zumindest im Modehandel. Laut KMU Forschung Austria konnte die HAKA ihre nominellen Umsätze um 1,8 % steigern, während alle anderen Segmente rückläufig waren. Besonders hart traf es die Tracht mit einem Minus von 5,8 % sowie die DOB mit 3 % weniger Umsatz. Vergleicht man die Lagen des stationären Modehandels, fällt auf, dass Herr und Frau Österreicher weiterhin Fans des Einkaufszentrums sind. Während die nominellen Umsätze in Einkaufstraßen und Citylagen um hauchdünne 0,3 % sanken, konnten die EKZ um ein knappes Prozent zulegen. Und da viele Touristen 2015 auf Shoppen statt Skifahren setzen mussten, dürfen sich vor allem die Modehändler im Westen über ein nominelles Umsatzwachstum von 0,5 % freuen, während die östlichen und südlichen Bundeländer mit jeweils 1,3 % hinter den Ergebnissen von 2014 liegen. Mehr Verlierer als Gewinner. Laut den ersten Hochrechnungen des Wifo gab es 2015 generell mehr Verlierer als Gewinner – nicht nur im Modehandel. Das größte Minus gegenüber dem Vorjahr mussten der Schuhhandel (–2,1 %) sowie der Elektro- und Computerhandel (–2,3 %) hinnehmen. Der größte Gewinner des Jahres 2015 war der Lebensmittel einzelhandel (+3,2 %), der rund ein Drittel des gesamten Handelsumsatzes erzielte und über alle Quartale hinweg zulegen konnte. Auch die Großpleite von Zielpunkt konnte daran nichts ändern. Damit erwies sich die Lebensmittelbranche 2015 als wichtigster Wachstumsmotor des stationären Einzelhandels, der insgesamt um 1,1 % wachsen konnte. In absoluten Zahlen bilanziert der stationäre Handel mit einem Umsatz von rund 66,3 Mrd. Euro (2014: 65,6 Mrd.). Online-Preiskampf hinterlässt Spuren im Handel. Der ganz große Sieger heißt aber wieder einmal E-Commerce: Nach 2014 konnte der Internethandel abermals um 7 % zulegen und erwirtschafte einen Umsatz von 3,3 Mrd. Euro. Ein automatischer Garant für Erfolg ist das virtuelle Geschäft jedoch nicht: 2015 konnten 70 % der von der KMU Forschung Austria befragten Händler ihre Online-Umsätze steigern, bei 10 % entwickelten sich die nominellen Zahlen im E-Commerce rückläufig. Mit ein Grund für die schwankenden Umsätze – sowohl online als auch offline – ist die Preisentwicklung: Mit durchschnittlich 0,8 % verzeichnete der stationäre Einzelhandel 2015 den geringsten Preisanstieg der letzen neun Jahre. Insbesondere die »online-affinen« Sparten wie Mode und Schuhe, wo die virtuelle Schlacht um den besten Preis besonders deutlich zum Tragen kommt, mussten sogar nominell sinkende Preise in Kauf nehmen. So reduzierte sich das Preisniveau im Bekleidungshandel um 0,4 %. Der Schuhhandel verkaufte 2015 sogar um 3,3 % billiger. RH 04. – 06. MÄRZ 2016 MESSEZENTRUM SALZBURG trachtsalzburg.at ONLINE UR TICKET N € 12,00 Photos: Reed Messe Salzburg / Andreas Kolarik jedoch kräftig: Alleine der trübste Mai seit 25 Jahren und der heißeste August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen bescherte dem Modehandel ein Minus von 6 % bzw. 10 % gegenüber dem Vorjahr. Das konnten auch die beiden Top-Monate des vergangenen Jahres, der April (+2,7 %) und der Oktober (+3,5 %), nicht kompensieren. So gesehen, ist es nicht ganz so unerfreulich, dass die kumulierte Umsatzzahl im Modehandel zum Jahresende zwar rot, aber mit –0,6 % auch recht klein ist. GREEN FASHION Grüne Mode © Knowledge Cotton Apparel Zwischen ehrenwertem Verfall und Wertewandel M ode als Ausdruck von Persönlichkeit: Nachdem sich die Modeindustrie in den letzten zwei Jahrzehnten zum zweitgrößten globalen Umweltverschmutzer »gemausert« hat und dazu auf Arbeitsbedingungen setzt, die maximal im tiefsten 19. Jahrhundert als State of the Art durchgegangen wären, muss man sich als kritischer Konsument die Frage stellen, ob es das wirklich ist, was die Persönlichkeit widerspiegelt. Und die Antwort darauf ist ein immer lauter werdendes Nein. »Wir stehen an der Schwelle zur digitalen Nachhaltigkeitsgesellschaft, die wieder mehr Verantwortung übernimmt, sich mit altruistischen Themen wie Umweltschutz und globaler Gerechtigkeit beschäftigt. Das führt zu einem nie dagewesenen Produktwissen – und es ist eine Frage der Zeit, bis diese Bewegung vom FoodSektor in die Mode überschwappt«, ist Zukunftsforscher Dr. Eike Wenzel überzeugt. Die Anfänge sind bereits getan: Berichte über die 1.134 Toten nach dem Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch behaupten sich auf YouTube ebenso erfolgreich wie Filme von Katzen, denen bei lebendigem Leib das Fell über die Ohren gezogen wird, um auf Mützen als »100 % Polyacryl«-Bommel zu landen. Auch Facebook & Co. strotzen nur so von Beiträgen über Kinder, die in den von Agarchemikalien verpesteten Flüssen rund um Indiens gentechnisch veränderte Baumwollplantagen baden und und und. »Klar, sehen wir daneben den Erfolg von Fast-Fashion-Labels à la Primark, 10 TZ 03 2016 aber so wie es Menschen gibt, die aufgrund ihrer finanziellen Situation billige Nahrungsmittel kaufen müssen, wird es auch immer Menschen geben, die sich billig anziehen müssen. Und je nach Arbeitsmarktentwicklung werden das immer zwischen zehn bis 20 % der Bevölkerung sein«, kennt Wenzel die Realität. Vorsicht: Green & Social Washing. Stellt sich die Frage nach den restlichen 80 bis 90 %. Dass es da eine neue Bewegung gibt, haben die Big-Player als erstes erkannt. Gutes Gewissen gibt es deshalb bei H&M schon um 14,90 €. Soviel kostet nämlich ein T-Shirt aus Organic Cotton – leider nicht GOTS-zertifiziert, was dann durchaus heißen kann, dass gerade einmal fünf Prozent der Baumwolle aus biologischem Anbau stammen. Unter dem klingenden Titel »Conscious« steht ein Konzept, das die Mode des schwedischen Riesen klimaschonender, ressourcensparender und sozial verträglicher machen soll. So die schöne Theorie. Wie jetzt aber die deutsche Zeitschrift Der Spiegel zeigt, ist bis dato kein einziges der in PRFloskeln gut klingenden Gemeinschaftsprojekte zum Wohl der Arbeiter umgesetzt worden. Ganz im Gegenteil: unbezahlte Überstunden, sexuelle Belästigung und das Ruhigstellen von Kindern mit Hilfe von Schlägen und sogar Drogen gehört nach wie vor zur Praxis in den H&M-Zulieferbetrieben. An dieser Stelle wird klar: Gutes Gewissen um 14,90 Euro kann es nicht geben. »Es ist ein großes Problem, dass der Begriff ›Bio‹ für verarbeitete Produkte bis heute in der EU nicht geschützt ist. Und die Schwemme an so genannten Öko- und Fair-Labels ist deshalb nichts als eine bewusste Täuschung der Verbraucher aus Marketinggründen«, weiß Claudia Kersten von Global Organic Textile Standards – kurz GOTS. Diese vier Buchstaben stehen für den einzigen durch und durch grünen Standard für die Verarbeitung von Textilien aus biologisch erzeugten Naturfasern. Das Pendant für tierische Produkte stellt die kbT-Zertifizierung dar (kontrolliert biologische Tierhaltung). Darf es etwas mehr Nachhaltigkeit sein? Dass es Alternativen zu den grün angemalten Anbietern gäbe, zeigten der Greenshowroom und die Ethical Fashion Show Berlin, die zwischen 19. und 21. Jänner mit einer Rekordbeteiligung von 166 Ausstellern über die Bühne gingen. Dem bitteren Beigeschmack, dass die Teile maximal in die Ecke eines »Dritte-Welt-Ladens« passen, begegnet die Branche mit extrem viel Fashion-Appeal. Spätestens bei der großen Catwalk-Show wurde klar: Der modische Wertewandel ist bei den »Gutmenschen« angekommen. So hat sich z. B. Hessnatur vergangenes Jahr mit Tim Labenda, der schon für Hugo Boss und Ute Ploier tätig war und Tanja Hellmuth, der jahrelangen Designchefin von St. Emile zwei Branchen-Kapazunder ins Boot geholt, die die Kreationen des Öko-Labels auf die modische Spitze treiben, ohne auf die Philosophie zu vergessen: »Modischer Anspruch mit ökologischer und sozialer Verantwortung darf in Zukunft kein Gegensatz mehr sein, sondern selbstverständlich«, will Geschäftsführer Marc Sommer Hessnatur als Vorbild für andere Unternehmen sehen. Dass diese Message dieser Eco-social-Idee ankommt, zeigen die Umsätze: Das Geschäftsjahr 2014/15 bescherte dem Unternehmen einen Umsatz von über 68 Mio. Euro, was einem Plus von 17 % entspricht. Zwischen Schockstarre und Innovationswille. Trotz der steigenden Achtsamkeit seitens der Kunden will die grüne und faire Mode noch nicht so recht im Handel ankommen. »Die Endverbraucher sind Wortmann Gruppe Internationale Schuhproduktionen · Detmold/Deutschland · Tel: +49.52 31.605.124 · Fax: +49.52 31.605.5.124 · E-mail: [email protected] · wortmann.com Wien + Osten: Joachim Riepl · +43 66.41.60.84.88 · [email protected] · Westen: Gerhard Feichtinger · +43 67.63.60.19.90 · [email protected] · tamaris.eu MUSTERSEITE © WalkBoxx © Göttin des glücks © Hessnatur Publikumsmagneten bei der Greenshowroom. Zurecht: Die Kollektion aus 100 % feiner Schurwolle aus Südamerika wird in Tschechien versponnen und in Bregenz gefärbt, wobei sämtliche Produktionsprozesse zertifiziert sind. Selbst Accessoires wie Knöpfe sind hier 100 % Natur und zwar aus Steinnuss. »Das Feedback war phänomenal. Wenn man sich aber die Zahlen am Ende des Tages anschaut, wird klar, dass die Schockstarrre größer ist als gedacht«, so das ernüchternde Resümee. Ein Problem, das auch Johanna Aigner, Vertriebsschefin der heimischen Öko-Pionierin Göttin des Glücks, kennt: »Dieses Nicht-Hinschauen-Wollen ist im Mainstream noch immer weit verbreitet. Aber die Trendwende kommt – spätestens wenn die Generation Smartphone erwachsen wird und über das nötige Einkommen verfügt.« Damit trifft Aigner den Nerv der Zeit: Wie eine Studie des deutschen Umweltbundesamtes zeigt, sind sich 61 % der 15- bis 24-Jährigen über die ökologischen und sozialen Probleme in der Wirtschaft bewusst, leisten aber nur einen geringen Beitrag zur »Weltverbesserung«. Hauptgrund: Sie sind noch in Ausbildung und verfügen (noch) nicht über das nötige Einkommen. Dennoch existiert eine hohe Bereitschaft, sich für Umwelt und Nachhaltigkeit zu engagieren, wenn es eine »mileuspezifische Ansprache« gibt. schon viel mehr sensibilisiert als der Modehandel. Dieser kämpft mit der Online-Konkurrenz – und aus bloßer Angst Kunden zu verlieren, trauen sie sich nicht, neue Wege zu gehen«, bringen es Cosima Wachs und Constanze Janusch auf den Punkt. Mit ihren Labels Walkboxx und Silkboxx gehörten die beiden zu einem der 12 TZ 03 2016 Das Paralleluniversum. Und genau die gibt es: Online. Und das ist das Dilemma. Denn: Keine einzige Kundegruppe wurde vom stationären Handel so gezielt in den E-Commerce getrieben wie die der nachhaltigen Konsumenten. Dass das nicht nur graue Theorie ist, beweisen die Zahlen der ÖkoOnline-Shops. Bei Hessnatur steuert das Online-Geschäft mit 45 % den größten Anteil am Umsatzkuchen von 68 Mio. Euro bei. Stationäre Geschäfte liefern aktuell 15 %. Auch bei Göttin des Glücks liegen die Online-Umsätze auf dem Niveau ihrer besten Filialen. Und wer die Scheuklappen ablegt, kann hier kräftig mitwirken, wie z. B. das Team um Mimi Sewalski, die im Jahr 2010 mit dem Start-up www.avocadostore.de »das grüne Amazon« in Leben gerufen hat – zugegeben bevor bekannt wurde, wie mies die Arbeitsbedingungen bei dem Online-Riesen sind. Die Idee dahinter: »Wir haben gesehen, wie dynamisch sich die grüne Designszene entwickelt. Jedoch hatten viele dieser Newcomer nicht die Möglichkeiten, sich einem großen Kundenkreis sichtbar zu machen. Deshalb schufen wir Avocadostore.de, wo grüne Anbieter einfach, kostengünstig und ohne großes Risiko ihre Waren online verkaufen können, während wir für Bekanntheit und Abnehmer sorgen«, erklärt Mimi Sewalski das Konzept. 2.000 Marken – 80.000 Produkte. Heute ist Avocadostore.de ein Marktplatz, auf dem man neben Fashion und Schuhe für Damen, Herren und Kinder auch Wohnaccessoires, Möbel, Büromaterial, Kosmetikprodukte u.v.m. kaufen kann. Der große Unterschied zu Amazon & Co.: Alle Produkte, die auf der Website angeboten werden, werden nach einem strengen Kriterienkatalog geprüft. Dieser umfasst u. a. die GREEN FASHION Verpflichtung zur Verwendung von Rohstoffen aus Bioanbau oder recyclebaren und kompostierbaren Materialien (Cradle-to-Cradle-Zertifizierung), die Einhaltung fairer und sozialer Arbeitsbedingungen nach Fair-Trade-Standards oder auch die Verpflichtung zur Schadstoffreduktion. Wie groß der Markt tatsächlich ist, beweisen die Zahlen: Nach nur fünf Jahren haben über 2.000 Marken, 450 Händler und unglaubliche 80.000 Produkte ein Zuhause in diesem virtuellen Eco-SocialLaden gefunden – Tendenz steigend. »Wir verzeichnen seit dem Beginn ein jährliches Umsatzplus von über 40 %«, sagt Mimi Sewalski. Aber wer sind nun die Leute, die dem stationären Dirty-Business immer mehr den Rücken zukehren? »Unsere Kernzielgruppe ist zwischen 35 und 50 Jahre jung, zu 60 % weiblich, einkommensstark und gebildet. Wir nennen sie die bewussten Konsumentinnen, die hinterfragen, informiert sind und offen sind für Neues«, so Sewalski. Transparenz heißt das Gebot der Stunde – auch Handelspartnern gegenüber. »Viele haben die leidvolle Erfahrung gemacht, dass Amazon-Produkte, die gut laufen, selbst beschafft und in Eigenregie zu Dumping-Preisen verkauft werden, was die Händler über kurz oder lang kaputtmacht. Hier zeigen wir, dass es auch anders geht«, sagt Sewalski. Sollte ein Top-Seller nur in bestimmten Stückzahlen bei Handelskunden vorhanden sein, vergrößert Sewalski das virtuelle Lager selbst, um Lieferengpässen entgegenzuwirken. Ähnliches gilt auch für neue Labels: »Wollen unsere Handelspartner neue Labels nicht ins Sortiment aufnehmen, kaufe ich sie selbst ein.« Transparent ist es auch, wie Avocadostore.de sein Geld verdient: »Wir nehmen 15 % Provision bei jedem verkauften Produkt sowie eine Monatsgebühr von 15 Euro und eine einmalige Anmeldegebühr von 65 Euro.« Umdenken, umsortieren und umorientieren. Ob der Handel diese treuen Online-Kunden (die Wiederkaufraten sprechen für sich) wieder für eine Shoppingtour in der analogen Welt begeistern kann, bleibt offen. Sicher ist, dass jene Händler, die den ÖkoTrend als bloßen Trend abtun, jetzt schon verloren haben. Deshalb heißt es für geneigte Händler handeln – und zwar rasch und am besten mit den eco-social Labels gemeinsam. Das weiß auch Marc Ramelow, der in Deutschland sieben gleichnamige Modehäuser betreibt, denn er gehört zu jenen Stationären, die unbequeme Fragen stellen – und zwar aus Überzeugung. »Es ist erschreckend, wie wenig sich unsere Lieferanten teilweise für dieses Thema interessiert. Deshalb werden wir heuer alle unsere Lieferanten selektiv durchleuchten, wie tatsächlich gearbeitet wird.« Eine, die das schon getan hat, ist Dr. Annette Hempel, in deren Modehaus in Wolfsburg sich ÖkoLabels wie Recolution, People tree, Lanius oder Alma & Lovis die Klinke in die Hand geben mit konventionellen Labels wie Cinque, Hugo Boss oder Opus. »Unser Portfolio hat sich in den letzten Jahren stark geändert. Green-Fashion ist angekommen – alleine im letzten Jahr hatten wir in diesem Segment einen Umsatzzuwachs von 20 %«, sagt Hempel. Von Sortimentstrennung auf der Fläche hält sie – wie viele Green-Labels – nichts: »Die Zeiten, in der man Öko-Mode das Schaf noch ansah, sind vorbei. Modisch gesehen kann man die Teile nicht unterscheiden – und deshalb sollten sie nicht in eine Klischeebefangene Ecke gestellt werden.« Alleine deshalb wäre es in der kommenden Messesaison ratsam, nicht nur den kostenlosen Shuttle-Dienst zwischen Premium, Panorama und Seek in Anspruch zu nehmen. RH & - AR D A E HE TW O FO WWW.GIESSWEIN.COM FASHION WEEK Berlin im Zwiespalt © RIANI Die Berliner Modewoche. Oft diskutiert, immer wieder besucht. Eines ist zu beobachten: Der Spalt zwischen Kommerz und Design wächst. B Berlin ist immer eine Reise wert. Grundsätzlich total richtig. Die Stadt inspiriert nach wie vor, der Hype um die deutsche Weltstadt hält an. Die unterschiedlichen Kieze, der Lifestyle, die Newcomer – sie alle reizen noch immer. Und dann ist da diese einzigartige Lockerheit, die Berlin fest im Griff hat. Diese Coolness, die gar nicht aufgesetzt, sondern authentisch wirkt und einen einfängt, wenn man etwa den genialen VooStore betritt. Mode von Acne Studios, Carin Wester, A.P.C., Marni, Raf Simons, Soulland oder Carven. Eine geniale Mischung, die vollkommen entspannt präsentiert wird. Genauso entspannt sind auch die Verkäufer, die den Lifestyle widerspiegeln, den der Shop transportieren will. Ähnlich sieht es im ebenso bezaubernden wie lässigen ConceptLaden The Store im schicken Soho House aus. Luxus präsentiert sich dort vollkommen entspannt. Eine runde Sache, völlig unaufgeregt. Das gelingt anderswo weniger gut – bis gar nicht. So weit, so schön. (Un)authentisch. Aber: Berlin gewinnt nur dann, wenn es authentisch sein kann. Und da ist auch schon der wunde Punkt getroffen. Zur Modewoche ist Berlin zwiegespalten, darunter leidet auch die Authentizität. Da ist einerseits das große Zelt am Brandenburger Tor, das zumindest gefühlt schon mal größer und voller schien, und da ist andererseits der Berliner Mode Salon, der sich in den letzten Saisons im Kronprinzenpalais etablieren konnte und zum absoluten Lichtblick avancierte. Die Spaltung ergibt sich aber nicht nur durch die räumliche Trennung (anzuführen ist auch noch der me Collectors Room, der als Side-Location für Shows und Installationen diente). Vielmehr ist sie inhaltlicher Natur. Im strahlend weißen Zelt regie- 14 TZ 03 2016 ren mittlerweile kommerzielle Marken den Laufsteg. Marc Cain, Riani, Laurèl, Minx. Erstmals zeigte auch das heimische Label Sportalm seine Mode in Berlin. Einige hundert Meter weiter im Berliner Mode Salon dreht sich dafür alles um individuelles Design. Von »Jungdesignern« wie dem Duo Perret Schaad, die längst etabliert sind, über Senkrechtstarterin Marina Hoermanseder bis hin zu »alten Hasen« im Geschäft wie Odeeh oder Allude. Dorothee Schumacher, die Berlin schon lange die Treue hält, bespielt beides: im Zelt zeigt sie ihre Runway-Show, im Palais eine freie Präsentation samt Installation. Best of both worlds? Fehlende Internationalität. Leider funktioniert dieser Ansatz nur begrenzt. Während sich die Publikumspresse (vorrangig Klatschblätter) auf das Zelt stürzt, weil dort (bezahlte) Promis in der Front Row sitzen, versammelt sich im Berliner Mode Salon die Avantgarde und angesagte Modeblogger. Kein Wunder, dass Spott nicht lange auf sich warten lässt, wenn Berlin zur Modemetropole à la Paris hochstilisiert wird, obwohl es diesem Vergleich beim besten Willen nicht standhalten kann. Spiegel-Autor Juan Moreno titelt deshalb triefend vor Sarkasmus: »Monaco de luxe. Ein Besuch der in Berlin weltberühmten Fashion Week«. Das sitzt. Ist traurig, aber wahr. Hauptkritikpunkt muss hier die mangelnde Internationalität sein. Da reicht es nicht, wenn Model und Ronaldo-Ex Irina Shayk bei Marc Cain in der ersten Reihe sitzt. Internationalität meint, dass internationale Einkäufer und Presse die Fashion Week ernst nehmen. Und das tun sie nicht. Mit dem Berliner Mode Salon hat man einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Dieses junge, innovative und qualitativ hochwertige Design weckt Interesse. Zielpublikum: Endverbraucher. Doch will die Berliner Modewoche wirklich international sein – oder reicht es ihr, das Highlight in den regionalen und überregionalen deutschen Medien zu sein? Und ist es nicht genau das, was auch jene Labels wollen, die im Zelt zeigen? Aufmerksamkeit beim deutschen Konsumenten generieren, Talk of Town sein? Fakt ist, dass das enorme nationale Medienecho gerade für die kommerziellen Labels sehr wichtig ist. Es verpasst einen ordentlichen Imageschub. Klar, es geht nicht mehr vorranging um die Mode am Laufsteg, sondern um die B- und C-Promis in der ersten Reihe aber es erzeugt Neugier und Begehrlichkeit beim Endverbraucher. Und dieser Output reicht scheinbar, um den (finanziellen) Input zu rechtfertigen. Schließlich müssen die Unter nehmen ordentlich in die Tasche greifen, um einen Zeitslot im Schauenkalender zu ergattern. Die Mercedes-Benz Fashion Week ist zur Theaterbühne geworden. Hier geht es um Sehen und Gesehen werden. Um das »Dabei-Sein«. Um die öffentliche Zurschaustellung, dass man als Unternehmen (zumindest scheinbar) potent ist. Zielpublikum sind hier längst nicht mehr Handel und Einkauf, sondern der Konsument, dem ein Blick in das »Glamourbusiness« Mode gewährt wird. Das reale Business läuft sowieso anderswo, auf Premium, Panorama & Co. Oder überhaupt erst zu einem späteren Zeitpunkt in den regionalen Showrooms der Marken. Berlin kann es (im Moment noch) egal sein. Die Messen laufen, die Fashion Week ebenso. Einzig die Sache mit der Internationalität wird den Modestandort in den nächsten Jahren beschäftigen müssen. Sonst steht am Ende nur noch die Lokalpresse auf der Matte, wenn die Modewoche startet. SA © MARC CAIN © MARC CAIN © SPORTALM © Getty images via Lena Hoschek +++SPORTALM Erstmalig präsentierte das österreichische Premiumlabel Sport-alm auf der Mercedes-Benz Fashion Week. Chefdesignerin Uli Ehrlich freute sich über das begeisterte Feedback der vielen Kunden und Gäste der Lifestyle-Marke, die zur Show nach Berlin angereist waren. Am Laufsteg überzeugten sanftes Blau, Grau und Creme. Umgesetzt für Looks, die Sportivität und Femininität vereinen. +++LENA HOSCHEK Very british ging es diesmal bei der Austrodesignerin zu. Als Inspiration dienten Ikonen wie die junge Queen, Miss Marple, aber auch der Chic englischer Jagdgesellschaften aus vergangenen Zeiten. Kleider im 40er-Jahre-Stil, Anlehnungen an die britische Herrenmode, Kreuzstichmotive und Verweise auf englische Rosengärten ließen das Vereinigte Königreich hochleben. © Nicholas Beutler/Michael Romacker © Getty images via Lena Hoschek ©SPORTALM © SPORTALM © RIANI © RIANI © RIANI © MARC CAIN +++MARC CAIN Das Premiumlabel zeigte seine »Velvet Affairs« im Zelt am Brandenburger Tor. In der Front Row: Topmodel Irina Shayk (»Ich liebe alle Mäntel in der Kollektion, insbesondere da sie aus Fake Fur sind.«), It-Girl Tigerlily Taylor und Model Lena Gercke (s. Foto rechts). Im Fokus stand ein Feuerwerk aus Mustern und Farben, die untereinander kombiniert wurden. Femininität rückte durch verspielte Details wie Seidenblumen und Schluppen in den Mittelpunkt. +++RIANI Da war sie: Die Hommage an den verstorbenen David Bowie – ein Model präsentierte sich mit Ziggy-Stardust-Make-up. Ansonsten führte die modische Reise über die Seidenstraße. Warme Farbtöne, ethnisch inspirierte Looks, fließende Stoffe. Am Laufsteg: Larissa Marolt, Rebecca Mir und Luisa Hartema. TZ 03 2016 15 © Dorothee Schumacher © Dorothee Schumacher © DBMS FASHION WEEK 16 TZ 03 2016 © Stefan Kraul © Perret Schaad © cathleen wolf © Stefan Kraul © Stefan Kraul +++MALAIKARAISS Als Inspirationsquellen dienten der Designerin die wilde Schönheit skandinavischer Natur sowie die minimalistischen und zugleich detailverliebte Architektur Alvar Aaltos. Die Farbwelt blieb konsequent pur, während mit Formen und Schichten gespielt wurde. Texturen wurden wie Kollagen gemixt. Ein camouflage-artiger Blumenprint stach hervor. +++MARINA HOERMANSEDER Die Wiener Senkrechtstarterin setzt auf Mut und Charakterstärke. Inspirieren ließ sich die Designerin von Amelia Earhart, die als erste Pilotin den Atlantik überquerte. Fliegerjacken, Bundfaltenhosen und Kapuzenjacken spielten mit dieser Inspirationsqelle. Weibliche Selbstbestimmtheit traf auf maskuline Details. Schnallen und Ösen spiegelten die typische Handschrift wider. © KAI JAKOB © KAI JAKOB © Perret Schaad © Perret Schaad +++DOROTHEE SCHUMACHER Unter dem Titel »Limitless Identity« präsentierte die Designerin ihre neue Kollektion. Grafische Trachtenelemente dienten als Ausdruck einer stolzen Identität, während Details aus der Skater-Szene die neue Grenzenlosigkeit interpretierten. Die 70er-Jahre waren in den Looks ebenso spürbar wie der Mut zum Mix: ein Kranich-Print trifft auf Streifen und Millefleurs. +++PERRET SCHAAD Johanna Perret und Tutia Schaad wählten für ihre Show die coolste Location der Fashion Week: ein Bauhaus. Zwischen Holzbrettern und Werkzeug überzeugten die Looks, die auf Urbanität setzten. Die Farben reflektierten die unterschiedlichen Farbtöne einer Stadt. Tiefes Grau, coole Pastelle, metallische Akzente. Die Attitude: elegant, tragbar, cool, subtil. TZ 03 2016 16 © DANIEL KRIEBEL © WILLIAM FAN © WILLIAM FAN © DBMS © JOHN Phillips © minx © JOHN PHillips +++WILLIAM FAN (oben und links) Die Discokultur der 70er und Bruce Lee inspirierten die neue Kollektion. In den Schnitten traf die Klarheit des Kung-Fu auf den Glamour eines Studio 54. Im Fokus standen dabei Materialien, die auf unterschiedliche Volumina setzten. +++ISABELL DE HILLERIN (oben und rechts) Wirklichkeit und Wahrnehmung - die Designerin interpretierte unterschiedliche Perspektiven. Nicht alles ist so, wie es zu sein scheint. Asymmetrische Schnitte, Drapierungen, verstecktes Layering. Mystery-Experte David Lynch inspirierte. +++LOUISE FRIEDLAENDER (unten) Sie lieferte eine der meistbeachteten Kollektionen. Absteppungen, Stickereien, Knöpfe und Taschen. 70er-Jahre-inspirierte Schnitte. Plus Friedlaenders typische Nahtführungen und Bänder. © DBMS © DBMS © Birgit KAULFUSS © DBMS +++MINX (links oben) Jubiläum: Zum zehnten Mal auf der Mercedes-Benz Fashion Week! In der Front Row: Barbara Becker, Natalia Wörner und Ursula Karven. Chefdesignerin Eva Lutz spielte mit Layerings und zartem Rosé. +++ ODEEH (oben) Das Duo zeigte im Berliner Mode Salon eine eklektische Kollektion. Mustermix, innovative Materialien, starke Farben. Die gewohnt spannende Mischung überzeugte. +++LALA BERLIN (rechts) Leyla Piedayesh präsentierte ebenfalls im Berliner Mode Salon. Außerdem stellte die Berliner Designerin offsite einen Kurzfilm sowie eine Installation ihrer Kollektion vor. +++ESTHER PERBANDT (unten) Die Designerin zeigte ihre monochromen, strengen Entwürfe »Solanum« offsite im Radialsystem V. Dazu: Musik von Sven Helbig. TZ 03 2016 17 MESSE Carsten Hendrich, Vice President Brand Marketing bei Zalando, freut sich auf eine Bread & Butter by Zalando voll digitaler Innovationen. Nur ein Name Anderer Termin, anderer Veranstaltungsort, andere Zielgruppe – viel mehr als ein Name ist von der Bread & Butter nicht geblieben. D Rätsel ums Programm. Was genau an den drei Tagen in der Arena passieren wird, ist noch nicht klar, das genaue Programm wird in den nächsten Monaten entwickelt, wie Sprecherin Przybilski sagt. Aber so viel kann sie schon verraten: »Das dreitägige Event wird ganz unterschiedliche Dinge beinhalten. Da ist einmal eine Art Ausstellung rund um die neuesten Mode-Innovationen. Außerdem wird es interaktive FashionShows geben, Konzertaspekte sowie eine Konferenz, auf der die digitale Zukunft der Mode diskutiert werden soll.« Letztgenannter wird sich vielleicht als spannendster Aspekt für Fachbesucher herausstellen. Da mit den verschiedenen Segmenten der Bread & Butter by Zalando auch verschiedene Besuchergruppen angesprochen werden, wird es für die einzelnen Bereiche auch unterschiedliche Tickets geben, wobei über die Preise und deren Staffelung heute noch nichts gesagt werden kann. Eine der spannendsten Fragen für potenzielle Fachbesucher ist jene nach der direkten Beteiligung der Marken. Die Zalando-Sprecherin erklärt: »Wir erarbeiten das Konzept in enger Zusammenarbeit mit den Markenpartnern, weil wir ihnen auch diese Plattform bieten wollen.« Wer von diesen Partnern im September vor Ort sein wird, lässt sich aber derzeit noch nicht sagen. Auch von Herstellerseite gibt man sich momentan noch 18 TZ 03 2016 © Zalando ie Jänner-Veranstaltung musste aufgrund der Nutzung des ehemaligen Flughafens Tempelhof als Flüchtlingsquartier abgeblasen werden. Sprach man im letzten Sommer noch davon, dass der Online-Riese Zalando sich mit der Bread & Butter einen großen Namen und einen sehr attraktiven Veranstaltungsort gesichert hat, ist jetzt wohl nur mehr der Name geblieben. Denn die erste Bread & Butter by Zalando wird nun in der Arena Berlin stattfinden. Auch der Termin hat nichts mehr mit den ehemaligen Messen zu tun. Denn wie während der Berliner Modewoche bekannt gegeben wurde, wird das Event in der Arena von 2. bis 4. September 2016 über die Bühne gehen. Obwohl ein Zalando-Sprecher letzten Herbst der TextilWirtschaft gegenüber in der Begründung des Ausfall der Jänner-Veranstaltung wegen des Flüchtlingsstromes noch sagte: »Deshalb werden wir die erste Bread & Butter in Tempelhof unter unserer Leitung erst im Sommer 2016 starten.« Doch nicht erst seit der Bekanntgabe des Termins im September ist klar, dass sich Zalando nicht in erster Linie an die bisherigen Fachbesucher richten will. Zalando-Sprecherin Nadine Przybilksi begründet die Terminwahl: »Das ist der Zeitpunkt unseres Season Switch, also der Umstellung auf Herbst/Winter. Unser Ziel ist es ja, dass die Mode, die die Kunden bei der Bread & Butter by Zalando sehen, auch direkt verfügbar ist.« Dieser Ansatz spiegelt sich auch im diesjährigen Motto »Bread & Butter NOW« wider. Neben dem sofortigen Kauf ist damit aber auch die direkte Vernetzung mit den sozialen Medien gemeint, die sich die Neo-Messemacher wünschen. Carsten Hendrich, Vice President Brand Marketing bei Zalando, schreibt dazu in einer Aussendung: »Mit dem Motto ›NOW‹ wollen wir ein Erlebnis schaffen, das soziale Interaktion auslöst und Menschen die Möglichkeit gibt, mit ihren Lieblingsmarken direkt zu interagieren. Die Produkte und Innovationen, die auf der Bread & Butter im September präsentiert werden, reflektieren die neuesten Trends digitaler Innovation.« bedeckt. Durchaus verständlich, da die Informationslage zur Veranstaltung ja offenbar für die Industrie auch noch recht dürftig ist. Viel mehr als ein Name ist am Ende also nicht übrig geblieben vom einstigen Berliner Messezugpferd Bread & Butter. Ein Name, der künftig eben nicht mehr für eine Fachmesse steht. Aber dafür vielleicht wieder für ein bisschen mehr Modeparty. BN MESSE Ein Mekka für Slow Fashion. 2016 ist alles anders. Man logiert in der Kulturbrauerei, einem denkmalgeschützten Gebäudeensemble. Die U2 (fast) vor der Tür verbindet bequem mit allen anderen Hotspots der Fashion Week. 50 % Flächenzuwachs lassen auch mehr Aussteller zu: 78 statt 47. »Doch das Wichtigste ist die Zahl der Einkäufer, die haben wir verdreifacht«, betont Andreas Becker. »Noch sind wir im Aufbau, wir wollen auf 130 bis 150 Brands steigern. Auch der Standort hält noch weitere Flächenoptionen bereit.« Kann da die spitze Ausrichtung der Messe mithalten? Der Organisator stellt klar: »Wir sind keine Heritage-Denim-Messe mehr, dafür ist der Markt zu klein, und es würde ein großer Showroom reichen. Unser Thema hier ist alles, was nicht mit Fast Fashion zu tun hat.« Der Gang durch »Kesselhaus« und »Maschinenhaus« beweist: Hier stellen überwiegend Firmen aus, die auf eine Geschichte verweisen können, an ihren Herkunftsorten produzieren, keine vier Kollektionswechsel im Jahr anstreben und an Manufakturarbeit festhalten. Und es wird eine Menswear gezeigt, die darauf angelegt ist, mehrere Jahre oder gar ein Leben lang »als Lieblingsstück« up to date zu sein. Wie die Pferdelederjacken von Simmons Bilt. Die werden »made to order« innerhalb vier Wochen handwerklich gefertigt. Was einer kleinen irischen Dorfgemeinschaft schon seit drei Generationen den Broterwerb sichert. Oder Ginew: Die indianischen Amerikaner stellen erstmals in Europa aus und zeigen – aus der Tradition von Deckenmachern kommend – Jacken aus selbst produziertem Denim. Dann Dehen 1920, ein US-amerikanischer Familienbetrieb in 4. Generation, der seine Wurzeln auf einen süddeutschen Stricker, Auswanderer und Entrepreneur zurückführt. Den Marktdurchbruch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten schaffte man einst mit Varsity Jackets (den typischen Baseballund Cheerleader-Jacken der Schulmannschaften), heute präsentiert man eine neuinterpretierte Fortsetzung dieser Stilistik. Andrew Livingston, der junge Chef von Knickerbocker Mfg., träumte schon immer davon, eine Bekleidungsfertigung nach Absage an Fast Fashion Ja, die Bread & Butter hinterlässt eine Lücke in der Berliner Messeszene. Was freilich Chancen für Newcomer birgt. Wie für die Selvedge Run in der Kulturbrauerei. © SELVEDGE RUN D a haben sich zwei zusammengetan: Andreas Becker, seines Zeichens umtriebiger Berliner Hotelier, und Maria Klähn, die hinter Burg&Schild steht (ein 2007 eröffneter Männermodeladen samt Onlinestore, mit akkurat kuratiertem Sortiment von japanischen Denims bis amerikanischen Red Wing Boots). Gemeinsam riefen sie die Selvedge Run als Auffangbecken für diejenige Zielgruppe ins Leben, die sich zu Zeiten der Bread & Butter in der sogenannten L.O.G.G.-Area wohlfühlte. Die Premiere letzten Sommer fand in einer abbruchreifen Fabrikhalle am Ufer der Spree statt, was durchaus dem an Berlin so geschätzten Messe-Flair entsprach. Allerdings: Auffind- und Erreichbarkeit der Location kosteten einen halben Arbeitstag … Manhattan zurückzubringen. Barg doch New York City einmal die größte Textilproduktion der Welt. Die Idee konnte er mit einer Handvoll Mitarbeitern in einem leer stehenden Schneideratelier realisieren, seine Kollektion wird mittlerweile selbst in Tokyo und Seoul geführt. Hinter dem Label Blaumann aus Künzelsau stehen deutsche Textilingenieure, die als Consultants weltweit für die Jeansindustrie arbeiten. Und die daneben sehr ambitioniert ihr Hobby ausleben: roughe Denims, Made in Germany, zwischen 15 und 22 Unzen schwer. Bei Letzteren muss der Stoff erst mit dem Hammer bearbeitet werden, um in den Kapper (die Saumnahtmaschine) hineinzupassen. So viel Handwerk will mit einem VK von bis zu 499 Euro pro Jeans gelöhnt werden. Und doch: Seitdem das Werken und Tun der ehemaligen MustangMitarbeiter im Südwestfunk vorgestellt wurde, übersteigt die Nachfrage die Produktionskapazitäten … Kontra Wegwerfmentalität. »Mit unserer Messe bedienen wir eine Nische. Aber eine Nische, die signifikant wächst«, sagt Andreas Becker. Denn neben den rund 200 Läden, die sich europaweit spezialisiert haben, kommen zunehmend MainstreamRetailer und wollen solcherart Marken ins Portfolio integrieren, die schwer oder gar nicht online erhältlich sind, einen höheren Erklärungsbedarf haben und auch höhere Spannen versprechen. Und die auf Sustainability setzen. Der Messechef alteriert sich: »Der für mich mit Abstand relevanteste Aspekt von Nachhaltigkeit ist die Abkehr von der Wegwerfkultur. Diese Unsitte, dieser ›Primark-Krebs‹, ein Outfit für einen Abend zu kaufen und dann wegzuschmeißen, empfinde ich als krank. Als respektlos gegenüber den Menschen, die die Sachen herstellen. Und respektlos gegenüber Ressourceneinsatz und der Ware selbst. Wobei unsere Selvedge Run ganz sicher keine ÖkoMesse ist oder wird.« Um sich selbst ein Bild von dieser Slow Men’s Fashion Show zu machen: Von 28. bis 30. Juni ist die Edition No. 3 angesagt. Save the Date! CD TZ 03 2016 19 Düsseldorf im Regen © GERRY WEBER © AIRFIELD © Uschi Fellner MESSE Krise und kein Ende: Deutschlands DOB-Hersteller stecken mitten in einem Erosionsprozess. Viele verkleinern. Nicht nur die Showrooms, sondern auch die eigenen Ziele. D as Düsseldorfer Orderwochenende – und kein Taxi zu bekommen. Überbuchte Hotels, lange Staus zwischen Medienhafen, Kö und Messe. Messe? Ja, zeitgleich mit dem, was von der einstmals größten Modemesse der Welt, der cpd, übrig blieb, findet diesmal eine richtige Messe statt: die Düsseldorfer »Boot«, nach wie vor das Vorzeigeobjekt der Veranstalter. In der Mode herrscht – mit einigen wenigen Ausnahmen – gepflegte Langeweile. Man freut sich, dass in Berlin »die Stimmung« so gut war und dass die russischen Einkäufer nach einigen Saisonen der krisenbedingten Absenz wiederkommen. Es wird wieder gefeiert und geordert, wenn auch noch lange nicht auf dem Niveau von vor ein paar Jahren. »Wer in Russland zwischen 30 und 50 % verloren hat, ist gut durchgekommen«, sagt Sportalm-Chef Wilhelm Ehrlich in seinem Düsseldorfer Showroom im Fashion Plaza. Er freut sich, dass deutsche Händler und Einkäufer wieder mehr Interesse an der Kollektion aus Kitzbühel zeigen. Ehrlich macht die erste Sportalm-Show im Rahmen der Berliner Fashion Week dafür mitverantwortlich: »Das mediale Echo war enorm, den Imageschub können wir bereits deutlich in der Vororder messen.« Ja, es gibt auch Gewinner in der leicht zerzausten Modeszene, aber viele sind es nicht. Labels wie Marc Cain, Riani oder Luisa Cerano werden nach wie vor gut besprochen, auch bei kleineren Labels wie z. B. Margittes läuft es »so gut wie noch nie«. Die Liste jener Unternehmen, bei denen der modische Anspruch und/oder die 20 TZ 03 2016 Umsatzzahlen nicht den Erwartungen entsprechen, ist deutlich länger. Causa prima am Düsseldorfer Orderwochenende: Gerry Weber will sich neu erfinden. Klar, vor der Bilanzpressekonferenz werden keine Details bekanntgegeben, also brodelt es in der Gerüchteküche. Flächen sollen aufgelöst, Läden geschlossen, ein vertikales Label gelauncht werden. Als gesichert gilt: die Flächenexpansion der letzten Jahre stimmt offenbar nicht mehr mit den Händler- und Kundenwünschen überein. Nicht erst seit dem abrupten Aus von Gelco steckt die ehemalige Klassik-Abteilung in einer veritablen Krise, die nun auch den Marktführer in diesem Segment erwischt hat. Eine Tatsache, die sogar von Mitbewerbern als besorgniserregend aufgefasst wird: »Mit jedem Unternehmen aus der ehemaligen Klassik, das schwächelt oder wegbricht«, sagt etwa Rabe-Geschäftsführer Jörg Weber, »verliert der gesamte Bereich an Sichtbarkeit und Bedeutung. Davon kann niemand profitieren.« Trotz Einbrüchen in Russland verteidigt der Strickerzeuger aus Hilter seine Marktposition: »In Deutschland wachsen wir ungebrochen dynamisch.« Auch Bianca, der einstige Riese in der Klassik, wird anhaltend gut besprochen. Ein sanfter Modernisierungskurs hat die Kollektion wieder für Händler attraktiv gemacht, die der Marke lange Zeit den Rücken gekehrt haben. Baslers abermaligen Inhaberwechsel beobachtet die Branche abwartend, das ehemalige Flagschiff stellt sich unter dem neuen Eigentümer einmal mehr neu auf, zumindest im Showroom in der Halle 30 herrschte Full House. Auch der Halle 30, vor fünf Jahren von Gerhard Weber errichtet und damals State-of-the-Art der deutschen Showroom-Szene, merkt man die Krise der DOB an. Passport will und muss wohl nach abgeschlossenen Insolvenzverfahren (Geschäftsführer Frank Gouder: »Wir warten nur noch darauf, dass die neuen Gesellschafter, darunter meine Frau und ich, einsteigen können«) den Showroom verkleinern, Rosner hat das schon getan, Jean Paul und Blacky Dress fehlen, und auch die Chefs anderer Marken sind sich sicher, »vor fünf Jahren zu groß dimensioniert« zu haben. Klar, an einen dauerhaften Erfolg von Berlin glaubte damals kaum jemand, Düsseldorf galt als das Fenster zu internationalen Märkten, unverrückbar im Orderkalender verankert. Heute leidet die Branche nicht nur am zweistelligen Rückgang der Kundenfrequenz, sondern vor allem daran, dass Exportmärkte (Ukraine, der Nahe Osten, Griechenland) mehr oder weniger über Nacht wegbrachen. Und die Brands mit ihnen: Jean Paul wurde von den neuen Eigentümern »auf Eis gelegt«, mit einer winzig kleinen Kollektion tritt Blacky Dress nun an der Supreme an. Passport-Chef Gouder hingegen bleibt zuversichtlich: »Wir haben uns halbiert, was die Zahl der Mitarbeiter und die Größe unseres Firmensitzes betrifft, aber wir haben ›nur‹ 25 % unserer Kunden verloren. Wir mussten Maßnahmen setzen, die längst fällig waren, zum Beispiel die Kollektion zu verkleinern oder den Ready-to-wear-Gedanken zu stärken. Die nächste Zeit wird echte Aufbauarbeit für uns, aber leicht war es in der Mode ja noch nie.« Ein klares Statement für Düsseldorf kam diesmal aus Österreich: Airfield entschied sich gegen Berlin und zeigte die neue Kollektion im Capitol Theater im Zentrum von Düsseldorf. Die volle Aufmerksamkeit von 350 Gästen und jeder Menge Promis war Walter Moser und seinem Team sicher: »Wir haben uns schon in der letzten Saison gefragt, warum wir so viel Geld für Berlin ausgeben. Wir glauben weiterhin an den Modestandort Düsseldorf und wollten mit unserer Show auch ein Zeichen setzen.« Eine Einstellung, die viele Firmenchefs teilen. Berlin sei zu teuer, im nächsten Sommer noch dazu viel zu früh terminisiert und medial überbewertet. Die meisten von ihnen werden aber dennoch wieder in Berlin dabei sein, denn Düsseldorf werde von vielen Kunden nur noch als Orderplattform für das Bundesland Nordrhein-Westfalen wahrgenommen. Wo auch immer die Entscheidungen für oder gegen ein Label getroffen werden, dass Massengeschäft in der DOB, wie man es jahrzehntelang gekannt und betrieben hat, stößt an seine Grenzen. Manche Unternehmen reagieren darauf mit Rückzug, andere wie beispielsweise Betty Barclay, mit andauernder Diversifizierung. Neue Labels, neues Glück? Tracht in der ÖTZ 04/2016 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! Wir freuen uns über Ihr Interesse! Erscheinungstermin: 25. Februar 2016 Druckunterlagen-Schluss: 12. Februar 2016 Mag. Claudia Jordan [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 © SPORTALM In Düsseldorf gibt es auch klare Sieger – die kommen ausnahmslos aus der HAKA. Neue Modethemen, Produkte, die zu Erfolgsstorys wurden, kein Wachstum um jeden Preis. In Halle 29, wo Bugatti oder Olymp den Ton angeben, freut man sich über stabile Geschäfte und dauerhafte Geschäftsverbindung. Dort funktioniert sie noch, die Modewelt. In der DOB, so scheint es, sind die Modethemen noch weiter in den Hintergrund gerückt. Man fürchtet um Anbieter oder um Kunden oder um beides. Margittes-Chefin Margitte Schweden bringt es auf den Punkt: »In Deutschland hört gerade eine ganze Händler-Generation auf. Die sind alle um die 65 und hätten sicher noch ein paar Jahre weiter gemacht. Aber in der derzeitigen Marktsituation muss es nicht verwundern, wenn sich viele in die Rente retten.« Kamen Modethemen in Düsseldorf zu kurz? Eigentlich nicht, im Gegenteil lobten die Händler die Modernität, die in den meisten Kollektionen steckt und auch die neuen Themen. Und endlich hat die gesamte Branche verstanden, dass es nicht (nur) um Konditionen geht, sondern darum, was man verkauft. Für manche kommt diese Einsicht leider zu spät. BPM HAKA- Kaleidoskop Die Lookbooks sind gedruckt und versandt, die Kollektionen komplett, die Repräsentanten hüten ihre Repräsentanzen: Zeit für ein Update in Sachen Männermoden-Order. Baldessarini Eduard Dressler 22 TZ 03 2016 Brunello Cucinelli JOOP! HAKA EDUARD DRESSLER Best-Performance. Dreiteiler – auch im Broken Suit Style – sowie Zweireiher bieten eine starke Alternative innerhalb des Core-Produkts Anzug. Das Sakko entwickelt sich mit rund ausgearbeiteten Schultern und teilweise halbgefütterten Ausführungen weiter in Richtung Casual. Schlanke Hosen, funktionelle Jacken und Mäntel sowie das vollkommen neu konzipierte Hemdensortiment (inkl. elegantem Stretch und feinfädigem Jersey) ergänzen. Für das seit 2004 der Brinkmann-Gruppe zugehörige Unternehmen arbeiten mehr als 300 Mitarbeiter, alle Kollektionen (inkl. der Menswear-Lizenz DAKS) werden auf eigenen Produktionsbändern gefertigt. JOOP! »The New Maker«. Unter diesem Titel propagiert die Design-Brand den Look zwischen Office und After Work. Slim und Extra Slim sind die Basisformen. Durch eine schmale Taille wirken Anzug und Sakko modern und neu, das Revers gewinnt an Volumen. Komfort steht bei allen Produktgruppen im Vordergrund. Three-Ply-Warentypen verhindern das Knittern und machen Kleidungsstücke zu attraktiven Allroundern für Beruf, Freizeit und Reise. Die Outerwear bekommt neuen Schwung: Jacken und Mäntel mit hohem Detailierungsgrad und – als Fashion Piece – der Poncho für den Mann sind die absoluten Eyecatcher der Saison. BALDESSARINI Umweltbewusst & vielseitig. Seit Mitte des Vorjahres zeichnet Christine Jonski für die Geschäftsführung der Premium-Marke unter dem Dach der Ahlers AG verantwortlich. Gemeinsam mit Creative Director Lasse Holger Mitterhusen rückt sie nun auch nachhaltige Produktion in den Fokus: von der »no down«-Wattierung aus recyceltem Polyester über ökologische Isolierung aus Yak-Haar bis zum Denim, hergestellt aus wiederverwerteten Fasern. Daneben zeigt Österreich-Repräsentant Philipp Braunböck viele stilistische Highlights im Baldessarini-Showroom (Gusswerk): beginnend beim Wollflanell-Anzug mit Bouclé-Streifen, endend beim Schalkragen-Strickmantel aus Alpaka-Mix. RENÉ LEZARD Tradition trifft Moderne. Die Inspirationsquelle lautet diesmal »Paris–Tokyo«, was die Wurzeln samt französischem Stil der Marke mit dem Neuen, Kontemporären, Fremden verbindet. Besonderheiten sind beispielsweise sehr moderne Broken Suits (in gekonnt aufeinander abgestimmter Tonalität der verschiedenen Oberstoffe). Weiters das edle Taglio-Vivo-Sakko (aus gepresstem Jersey mit steigendem Fasson, aufgesetzten Taschen und Ärmelpatch), das luxuriöse BoucléSakko (in satter Farbigkeit eines großgemusterten Glenchecks) oder halbgefütterte Baumwoll-Styles (mit Cashmere-Griff) bzw. Wolltypen (in 3D-Strick- und Bicolor-Optik). Weniger eine Abrundung, mehr eine Liga für sich: Mantel & Outerwear! BRUNELLO CUCINELLI Dresscodes geknackt. Die Grenze zwischen formaler und CasualKleidung verwischt – die gegenseitige Beeinflussung divergenter Dresscodes, die den Stil definieren, wird zur wahren Innovationskraft innerhalb der Kollektion. Den Sakkos (dekonstruiert, umhüllend und gerne mit aufgesetzten Taschen) stellt Cucinelli sportliche Jeans und Schuhe mit englischem Flair gegenüber. Andererseits definieren Hosen (entweder mit tailor-inspirierten Elementen oder sportlich die Tunnelzug-Form der Jogger aufgreifend) in Kombination mit T-Shirt, Kaschmirpullover, Wollmantel und Sneakers das Design. MABRUN Neuer Designer, neue Identität. Folgende Schlagworte definieren die Kollektion des Jackenspezialisten aus Bassano del Grappa (mit österreichischem Eigentümer): nahezu schwerelose Stoffe, anschmiegsame Softness, Comeback der Wolle, Mix mit Technik, Details aus handschuhweichem Leder. Mirco Termanini hat als neuer Chefdesigner einen Auftrag zu erfüllen: Identitäten finden und neu gestalten. Und CSO Marco Huter bringt den Schwerpunkt zum Herbst/Winter 2016 auf den Punkt: »Daune und Stepp sind Pflicht und Standard – doch heuer spielt sich die Emotion bei der Wolle ab!« Fette Beute euroCIs 2016 vom 23. - 25. 2. 2016 / Düsseldorf Halle 9 | Stand D03 Garantiert! unsere neuen It-tools Führen sIe zu den Besten Fanggründen Mit höltl-Werkzeugen fischen Sie nicht mehr im Trüben. So sichern Sie sich entscheidende Wettbewerbsvorteile und machen Ihr Unternehmen zur Benchmark für eine ganze Branche. Wir nennen das die „Fette-Beute-Garantie“. Mehr über unsere neuen it-tools gibts über Qr oder: www.hoeltl.com/fettebeute HAKA ETON Kontinuität gewahrt. Mit neuem Eigentümer und frischer Finanzkraft, doch mit bewährtem Kreativ- und Vertriebsteam geht der Hemdenspezialist Eton in die Orderrunde. Während am neuen StoreDesign noch gefeilt wird, präsentiert sich die H/W-Kollektion gewohnt vielseitig. Sie schlägt einen großen Bogen vom gepflegten Ceremonyund Business-Klassiker bis hin zu Mikro-Leoprints, großen Blockstreifen, Polka Dots und floralen Drucken. Premiere innerhalb der bislang größten Accessoires-Kollektion der Schweden: Seven-Fold-Krawatten, aus feinsten Hemdenstoffen in Handarbeit gefertigt. RICH FRIDAY Limited Edition. Ein facettenreiches Kaleidoskop an komplexen Prints steht weiterhin im Fokus des hochmodischen Sub-Labels aus dem Hause Hatico. Der Bogen spannt sich von abstrakten und figurativen Motiven über Bleistiftmalerei sowie ornamentalen und floralen Prints bis hin zu Landscapes und Fotocollagen. Die Muster- und Farbpalette scheint dank des Digitalverfahrens unbegrenzt. Sehr wohl limitiert sind hingegen drei Exklusiv-Drucke, die Rich-Friday-Designerin Josaine Rosinski durchnummerieren und jeweils nur 500-mal produzieren lässt. RICH FRIDAY MABRUN RENÉ LEZARD ETON ANERKJENDT 24 TZ 03 2016 HAKA GATE G1 ONE Mit Leichtigkeit mehr Marge. Der Trend zu leichten Übergangsjacken ist ungebrochen, mehr Anspruch im Stepp-Bereich jedoch unverzichtbar. Der Jackenprofi hat neue Looks kreiert und ein »Start Up«-Renditepaket ums Thema geschnürt. Auch sonst liegt viel Schwung in der Kollektion: Strickoptik, Applikationen aus Lederimitat, Cord und Mesh, Materialmix mit Fleece, dessinierte Wolle, Vintage-Anmutung und so weiter und so fort … COLOURS & SONS Gate One PIONIER PIONIER JEANS & CASUALS Klar gegliedert. Acht Saisonthemen strukturieren die Hosenkollektion: »Pure Comfort« (Materialien mit mindestens 30 % Stretchanteil), »Never Fade out« (farbstabiler Colour-Denim), »Look InSide« (raffinierte Innenausstattungen), »Winter Denim« (Thermojeans mit hohem Tencel-Anteil), »Magic Brush & Wool Finish« (Wolloptiken), »Premium Cotton« (hochwertige Pima-Baumwolle), »Active Comfort« (multifunktionaler Hosenbund) und »Pionier Premium« (ausgewählte Materialien, exklusive Ausstattung). Neu im Boot: Repräsentant Andreas Preisinger, der die Kollektion vorlegt. HATTRIC Neueinführung. »1972 by hattric« – die Jahreszahl bezieht sich auf die Gründung des Hosenlabels aus dem Hause Bültel. Der Schwerpunkt der neuen Kollektionslinie liegt auf modernem Denim: Jogg-Denim in Indigoblue, Coloured Jogg-Denim, Jersey-Denim in Wolloptik usw. Ob 5-Pocket oder Chino – allen gemein sind der Modern-Fit, die 38erFußweite und das hervorragende Preis/Leistungsverhältnis. Ein Maßnahmenbündel für den POS unterstützt die Markteinführung. CD HATTRIC ANERKJENDT Der Unterschied liegt im Detail. Heritage trifft auf Streetwear – diesen Trend findet man bei dem dänischen Menswear-Label auf Schritt und Tritt. Elegante Wollhosen bekommen durch den Jodhpur-artigen Grandad-Fit einen Casual-Look. Das klassische Karohemd verzichtet auf die untere Knopfpartie und wird zum stylischen Überzieh-Long sleeve mit Kragen. Hoodies feiern ihr Comeback – egal, ob in Sweatoder Knit-Qualitäten. »Small details make the difference«, ist das Designteam der 150-teiligen Kollektion überzeugt. So zählen ausgefranste Bündchen und asymmetrische Cuts genauso zur AnerkjendtDNA, wie außenliegende Nähte oder extravagante Knöpfe. COLOURS & SONS Urban Lumberjack. Das Label mit einem Naheverhältnis zu FynchHatton bringt den Holzfäller-Look direkt in die Großstadt. Der Dauerbrenner Daune, der sich erstmals auch im angesagten Bomber-Style zeigt, wird durch Trendthemen – wie kernige Woll-Cabans und wetterfeste Fishtail-Parkas – ergänzt. Key-Piece ist das Hemd, riesig die Strickauswahl. Den durchdeklinierten Casual Total-Look kann man neu im Showroom von Peter Mayer (M1, Salzburg) ordern. © Marc Cain SCHUHE Alle lieben Mary Jane! 2015 war kein einfaches Jahr für den Schuhhandel. Nicht zum ersten Mal schließen die Händler mit einem Minus ab. Jetzt sollen Innovationen den Erfolg bringen. © Peter Kaiser I Halbhoch, mit Blockabsatz und schmalem Riemchen, oftmals mit einem kleinen Knopf verschließbar, sollte der Mary Jane der Trend schuh des kommenden Winters werden. Mit Pailletten, aus Samt, edel aus Lackleder oder witzig aus Gummi bringt die neue Schuh form alles für einen Bestseller mit: nicht zu hoch, nicht unbequem, trotzdem (wieder) neu und chic. Das gilt in gleicher Weise für eine neue Schuhform, die zwischen College-Typen und Monks angesie delt ist: mittelhoher Blockabsatz, Hochfront und mit den typischen Fransen. Der ideale Schuh zu Culotte & Co. n der Jahresbilanz des Einzelhandels für 2015 gehört der Schuh handel eindeutig zu den Verlierern. Mit 2,1% fiel das Minus zwar geringer als 2014 (–3,3%) aus, aber freuen will sich darüber niemand. Klar, die letzten beiden Saisonen waren wirklich hart für eine Branche, die noch mehr als der Modehandel am Wetter hängt. Lange Kälteperioden im Frühsommer, Hitzewellen, die ex trem auf die Kauflust drückten, und schließlich ein Winter, der bis jetzt nicht wirklich in die Gänge kam. An das Händlersterben vor allem kleinerer Formate hat man sich gewöhnt, nun kämpfen aber auch die großen Filialisten (allen voran der Marktführer, die Leder+Schuh AG) gegen Frequenzrückgang und neue, preisaggres sive Anbieter. Doch es ergeben sich auch (neue) Chancen: das Online-Business zieht an, Click’n Collect ist gerade in der Schuh branche, in der es stets um die Verfügbarkeit von Größen geht, ein Thema – und: immer mehr Modeunternehmen wie zuletzt Bugatti oder Brax vergeben Schuhlizenzen und bringen Bewegung in die Sortimente. Dass der kommende Winter als »tolle Schuhsaison« gefeiert wird, lässt sich vor allem auf die neue Eleganz, den cleanen Chic in der Mode zurückzuführen. Wenn schon Bekleidung etwas ruhiger, zurückgenommener wird, darf man es bei den Schuhen ruhig kra chen lassen. Und schon bei den Mode-Shootings für Herbst/Winter war klar erkennbar: die Designer haben einen neuen, alten SchuhLiebling – und der heißt Mary Jane. Der Kinderschuhe aus den 20er Jahren, der klassischen Spangenschuh, ist erwachsen geworden. 26 TZ 03 2016 Auch bei Stiefeln und Stiefeletten experimentiert man mit neuen Höhen bei Absätzen und beim Schaft. Stiefeletten fallen in der kommenden Saison deutlich höher aus, enden oft erst in der Wadenmitte und gehen durchaus auch als Kurzstiefel durch. Sie passen optimal zur verkürzten, leicht ausgestellten Hose, der man große Chancen voraussagt, endlich Skinnys vom Hosenthron zu stoßen. Die klassischen Chelseas bleiben auf halber Höhe, hier wird mit Materialien gemixt, oder All-in-one der Schuh und der Absatz aus einem Material geformt. Ankle Boots, lange Zeit der Bestseller in den Schuhregalen, haben damit starke Konkurrenz bekommen. Lediglich geschnürte Retro-Typen sieht man vermehrt. Bei den Stiefeln steht man auf festen Böden, viele Modelle reichen wieder bis übers Knie, kaum eine Kollektion verzichtet auf Over knees, die vor ein paar Jahren für einen regelrechten Umsatzschub sorgten. Auch hier gilt: Mittelhohe Blockabsätze geben den Ton an, die Schäfte bleiben extrem schmal – und damit für viele Kundinnen kaum tragbar. Gekommen, um zu bleiben. Wer glaubt, der Sneaker-Hype müsse irgendwann einmal zu Ende gehen: Im nächsten Winter ist das ganz sicher nicht der Fall, im Gegenteil. Die weichen Sporttypen, oftmals mit dicken, weißen Böden, werden im Herbst/Winter 2016/17 so luxuriös aufgemacht, dass sie praktisch zu allen Styles und zu jeder Gelegenheit tragbar sind. Mit Pailetten, Perlen, aus Samt oder mit Spitzenbesatz gibt es im Sneaker-Bereich praktisch nichts, was es nicht gibt. Auch besonders schlichte Retro-Modelle (oft in Weiß!) sieht man vermehrt und Metallic-Oberflächen, ein echtes 80er-Jahre-Revival. Und ja, zum Schluss muss man es sagen, es gibt auch zwei echte Verlierer im kommenden Schuhwinter: Highheel-Aficionados wer den sich ein wenig schwerer tun, auf hohen Absätzen zu staksen, zu groß ist der Konkurrenz der mittelhohen Absätze. Und Ballerinas findet man nur noch vereinzelt. Nur sehr spitze Varianten mit klei nen Riemchen oder Bändern fallen auf. Der ganz große BallerinaBoom scheint vorbei zu sein, also: Her mit Mary Jane! BPM SHOE.COM GMBH & CO. KG ∙ MEMBER OF WORTMANN-GROU P R E N AT E S C H I N D L E R · P H O N E : + 4 3 6 6 4 4 2 0 18 6 8 · R E N AT E . S C H I N D L E R @ S O L I V E R - S H O E S . C O M W W W. S O L I V E R - S H O E S . C O M TREND Einer der Key-Looks der Saison? Die weite Marlene-Hose, mitunter verkürzt und die verkürzte Schlaghose. Sind beide nur mit Highheels zu tragen? Zum Glück nicht, denn Luxus-Sneakers mit dicken, oftmals weißen Böden bilden eine allzu starke Alternative. Und schön langsam wird aus dem sportlichen Laufschuh ein echtes Fashion-Item, allerdings: die Ausstattung muss passen, soll heißen: tolle Farben (Silber, Gold oder oder metallisch schimmernde Pastells), hochwertige Lederqualitäten (geprägtes Glanzleder oder Kroko allover) oder aufwändige Schmücker (Ketten, Schnallen, Pailetten oder Perlen) machen den Sneaker abendtauglich. Gerade bei den Sneakers zeigt sich auch das 70er-Jahre-Revival: Schlichte »Sportschuhe«, brav zum Binden, ohne Logo und ohne Schmücker. – Richtig schön retro! Natürlich wird auch bei Sneakers mit der Höhe gespielt: Die modernen Uppers passen auch zu langen Röcken oder Flared Jeans. Luxus camel active Marc Cain s.Oliver Tamaris NOBRAND Joop! Schneiders Keds SOCCX sneakers 28 TZ 03 2016 Frauen haben immer Lust auf Schuhe – und immer mehr auf bequeme Modelle. Was Wunder, dass Sneakers ungebrochen in den Kollektionen gepuscht werden? Klar: Sie müssen edel, wertig und irgendwie besonders sein! look NEWS SCHUHE Joop SchoShoes »The New Woman on the Go«. Unter diesem Motto entsteht ein Look zwischen Office und Afterwork. Bei den Materialien wird auf diverse Lederarten gesetzt. Die Highlights sind Lackleder, laminiertes Leder im MetallicLook und Nieten im Allover-Style. Schwarz gibt den Farbton an und wird durch Nuancen in Grau, Beige sowie verschiedenen Brauntönen ergänzt. Bourdeaux, Olive und tiefes Nachtblau setzen Akzente. Das Highlight sind lässige Sneakers mit weißer Sohle und spannenden Materialkombinationen. »Shoes speak louder than words«. Inspiriert von der Welt der Sozialen Medien, den Farben der Natur, dem lässigen Stil der Pariserinnen und einem Hauch der 60er-Jahre. Materialien wie Samt, Fell und Leder zeigen sich in Rottönen, Gold und Erdnuancen, auch der Leo-Print ist zu finden. Die Modellauswahl reicht von Overknees über Kitten-Heels bis hin zu Ballerinas und Loafer mit verschiedenen Stickereien. Die aktuellen Blockabsätze sind nicht wegzudenken und ergänzen mit verschiedenen Silhouetten die Kollektion. s. Oliver Black Label Nordische Klarheit trifft auf smarten Casual-Chic. Die Produktpalette reicht von Uppers – insbesondere auf Sneakers und SlipOns –, über Chelseas bis hin zu Langschaftstiefel, Loafer und Schnürschuhen, die in verschiedenen Absatz-Varianten angeboten werden. Das Highlight der Saison ist ein Zipper Bootie aus Kalbsvelours in Kombination mit feinem Kalbsleder. Für weitere Eye-Catcher sorgen Fransen, Two-Tone-Effekte, Ziernähte sowie neu interpretierte Lyralochungen. Maskuline flache Schnürer wurden mit schlanken Leisten neu interpretiert, verlieren dennoch ihren klassischen Schnitt nicht und bleiben dadurch nach wie vor businesstauglich. Um Wollstrumpfhosen und Ponchos einen lässigen Look zu verleihen, bieten sich Stiefel aus Velours in Camel mit Absatz an. Bekanntes wie Hippie- und BohoLooks mit Felldetails, Plateaus aus gepatchtem Wildleder bleiben bestehen. Modische Highlights sind spitze Pumps im Leo-Look, schwarze Stiefeletten aus Glattleder sowie Overknee-Stiefel in Wildlederoptik. Peter Kaiser s. Oliver Red Label »SchneeweiSSchen & Rosenrot«. Verspielte Details wie Schleifchen, Riemchen, Schnürungen, Schnallen und Pailetten unterstreichen das Märchenthema. Die Hauptfarben der Saison sind Schwarz und Bordeaux, die durch Blau- und Graunuancen ergänzt werden. Farbakzente setzen Taupe-, Grün- sowie Rosé-Schattierungen. Für Modellvielfalt sorgen sportive Silhouetten mit starken Profilsohlen, klassische Langschaftstiefel, feminine Mary Janes, Ankle Boots sowie Modelle im Karree-Stil. »No Gender« Trend. Flache, maskuline Styles wie Brogues, Derbys oder Loafer mit Tasseln schaffen einen fließenden Übergang von männlich zu weiblich. Stiefel kommen mit diversen Schafthöhen in Wildleder-Optiken daher. Diese Saison sind sie erstmals mit Kreppsohlen und in warmen Erdtönen vorzufinden. Wer es sportlicher mag, greift zu High- und Lowtop-Sneakers, die durch weiße Böden bestechen. Zu den Highlights der Kollektion zählen metallische Oberflächen sowie Glanzfinishes. Marc O’Polo TZ 03 01 2016 29 Bugatti Fersengold Joop Was passt zu den neuen It-Teilen in der Mode? Also zur Culotte, zum knöchellangen Mantel, zum lässigen Boho-Kleid? Die Antwort ist so klar wie langweilig: Stiefeletten! Der modische Schuh-Dauerbrenner wird aber kräftig erneuert. Da wird viel mit Materialien gemixt (Glattleder und Velours, Goretex, Stoff, z.B. Samt oder Fell), mit Schnallen geschmückt und mit Ausschnitten und Schafthöhen gespielt. Interessant: Während die Mode auf softe Winterpastells und Nudes setzt, bleibt die Hauptfarbe bei den Stiefeln und Stiefeletten Schwarz. Für Abwechslung sorgen helle Grautöne, aber auch Ponyfell- und Canvas-Einsätze. Das Comeback der Overknees passt zu den neuen Röcken und Hemdblusenkleidern, schmale Schnitte, hochwertige Stretchmaterialien und profilierte Sohlen sorgen für Abwechslung. Bei den Stiefeletten gilt auch: Hoch das Bein! Flache Varianten gibt es deutlich weniger, dafür ist die Sneaker-Konkurrenz im kommenden Winter einfach zu stark! Peter Kaiser TREND BELMONDO ECCO A.S.98 Schafft das Bein! 30 TZ 03 2016 Högl Stiefeletten und Stiefel bleiben die Dauerbrenner – allerdings nur, wenn die Schafthöhe stimmt. Also feiern Overknees ihr Comeback und Stiefeletten, die bis zur halben Wade reichen. Wichtig: abgerundete Blockabsätze, Materialmix und Fell-Schmücker. look NEWS SCHUHE Barbour Camel Active Den Farbton der Kollektion geben Schwarz, Oliv sowie verschiedene Brauntöne an, Navy und Rot setzen Akzente. Materialien wie Canvas, Rau- und Glattleder sowie gewachste Baumwolle umhüllen den Fuß. Das Highlight der Damenschuhkollektion sind gefütterte Lederboots mit femininen Designs. Markante Derby Brogues, farbenfrohe Wellingtons und klassische Styles wie Loafer und Slipper sorgen für Vielfalt in der Kollektion. Details wie Tartan, Stepp und Schnallen unterstreichen die typische Barbour-Note. Kombination von Ungewohntem und Gegensätzlichem. Die Materialkombinationen fokussieren den Blick auf die Details. So werden bei den Damenschuhen Leder mit MetallicEffekten sowie neues Veloursleder mit Wolkenfinish eingesetzt. Die DamenBoots erhalten eine Kombination von markanter Sohle mit femininen Leisten. Schnürboots, Modelle mit Metall-Verschlüssen auf unterschiedlichen Schafthöhen sowie klassische Chelsea Boots vervollständigen die Kollektion. Zu den Highlights zählt ein High-Top-Sneaker. Belmondo Ecco »Mix it up!« ist das zentrale Thema der Herbst/Winterkollektion 2016/17. Schwarz, Nachtblau, Grau und Marsala erhalten durch Metallapplikationen wie Zipper und Schnallen neuen Glanz. Die Schuhkollektion besticht mit neuen Karrees auf flachen Böden, mit einer neuen Mandelform sowie spitzen Leisten. Wichtig bei Ballerinas und Pumps sind hochgezogene Fronten. Für Alltagstauglichkeit sorgen mittlere Höhen um 5 cm und blockige Absatzformen, Plateaus sowie kleine Keile. Die Kollektionen zeigen sich zum einen im skandinavischen Lifestyle mit Fokus zur Natürlichkeit und androgynem Look sowie in folkloristischen Motiven und vielseitig aufgeladenen Looks. Das Highlight ist die Sneaker-Kollektion. Dominierend sind metallische Effekte sowie hochwertige Lederdetails in klassischem, rundem und spitzem Layout. »Eclectic Folk« zeigt sich in warmen, botanischen Farben in Kombination mit dunklen Schattierungen. Um an den Trend der Sommersaison anzuknüpfen bieten sich mit Wolle gefütterte Wildleder-Mokassins an. Bugatti Högl Die Schuhkollektion wird in drei Modebereiche geteilt. »Essential« präsentiert sich zurückhaltend in den Farben Schwarz, Braun, Natur, Beige sowie Graphit. Neben den Materialen Nubuk, Velours leder sowie weichem Nappa stehen Leder mit veredelten Oberflächen wie Prägungen, Prints und Metal liceffekten gegenüber. Auffälliger wird es bei »Artisanal«. Als Inspiration gelten globaler Mix, Einflüsse aus Hippie- und Boho-Chic, Impressionen fremder Kulturen sowie altüberlieferte Rituale. »Visionary« punktet mit urbanen Styles und Elementen aus Functional- und Explorerwear. Blockabsatz Revival. Sowohl bei Stiefeletten mit unterschiedlichen Schafthöhen als auch klassischen Pumps in verschiedenen Absatzhöhen kommt der Blockabsatz zum Einsatz. Im Stiefelbereich liegt das Hauptaugenmerk auf kniehohen Stiefeln sowie schicken Overknees. Sneaker und Chucks verbinden kühle Maskulinität mit sportlicher Leichtigkeit. Details aus Swarovski-Kristallen zieren Pumps sowie sportive Modelle. Die Farbpalette wird von metallischen Grautönen, Schwarz, Rotnuancen sowie Blaufacetten angeführt. Velours, Lackleder und Leder in Schlangenoptik garantieren einen trendigen Damenfuß. TZ 03 2016 31 SCHUHE Sie sind ein typisches Produkt der britischen Inseln: Gummistiefel, im Heimatland liebevoll »Wellies« genannt. Schuhwerk mit Kultstatus, geboren aus angelsächsischen Erfindergeist und Dauerregen. Auf leisen Gummisohlen I m Jahr 1817 beauftragte der Duke of Wellington einen Schuster, einen Schuh zu entwerfen, den man sowohl auf dem Schlachtfeld, als auch in den Straßen Londons tragen konnte: Der »Wellington Boot« – kurz »Wellie« genannt – war geboren. Vierzig Jahre später etablierten zwei Amerikaner in Schottland eine Gummistiefel-Fabrik. Offenbar ein gutes Pflaster für das neuartige Material, denn auch der Reifenpionier John Boyd Dunlop war Schotte. Die Gummistiefel erfreuten sich im ländlichen Großbritannien mit seinen Jagdgesellschaften und schlechtem Wetter bald großer Beliebtheit, aber auch in den beiden Weltkriegen versorgten die schottischen Gummistiefelhersteller die Armee mit wasserfestem Schuhwerk. Fuchsjagd und Festival. Nach dem Krieg kamen bei den Bauern, Jägern und Grundstücksverwaltern schmalere und enger sitzende Stiefel in Mode. 1955 wurden schließlich zwei neue, richtungsweisende Stiefelmodelle gelauncht: Der »Royal Hunter« und der »Green Hunter«. Der Stiefel ist heute als »Hunter Original« bekannt – immer noch wird jedes Paar per Hand aus 28 Einzelteilen gefertigt. Die erste Reaktion des Handels war mit einer Bestellung von 36 Paar Stiefeln eher verhalten. Das sollte sich jedoch bald ändern: 1977 wird Hunter eine »Royal Warrant« – eine königliche Urkunde – vom Duke von Edinburgh verliehen. Den endgültigen Ritterschlag erhalten die praktischen Stiefel allerdings 1981, als Lady Diana Spencer Hunter Boots auf ihren Verlobungsbildern trägt. 2004 wird das unabhängige Unternehmen Hunter gegründet, im Jahr darauf begeht man das 50-jährige Bestehen des berühmten Hunter Original Boots mit der Einführung von sieben neuen Farben des Hunter Original 32 TZ 03 2016 Wellington. Neben den adeligen Jagdgesellschaften sieht man plötzlich auch die Queen of Cool in den grünen Gummistiefeln: Kate Moss trägt sie zum Glastonbury Festival. Mittlerweile bietet das britische Traditionsunternehmen neben den legendären Boots auch Oberbekleidung, Strickwaren und Accessoires für Damen, Herren und Kinder. Die Kollektion punktet dabei mit einem Mix aus traditionellen Materialien und High-Tech-Outdoorwear. Im November 2014 eröffnete Hunter schließlich seinen ersten globalen Flagship-Store in der Londoner Regent Street. Architektonisch setzten die Shop-Designer hier auf drei Ebenen in einer der besten Lagen der britischen Hauptstadt eine Verbindung zwischen Countryside und dem urbanen Raum um. Mit typisch britischem Augenzwinkern macht man sich dabei auch über das verrufene Inselwetter lustig: Verspiegelte Oberflächen sollen die Illusion eines Platzregens verbreiten, auf Bildschirmen gibt es immer den aktuellen Wetterbericht. Denn: Nichts liebt der Brite mehr, als über das Wetter zu reden. Weitere Flagship Stores an internationalen Standorten sollen folgen, alle mit dem mittlerweile ikonischen Hunter-Schriftzug und der markeneigenen Ästhetik. Im März ist eine Eröffnung in Tokyo geplant, unmittelbar darauf sollen New York und Hong-Kong folgen. »Die Eröffnung von HunterStores in weltweiten Metropolen ermöglicht es uns, die globalen Konsumenten in der Hunter-Welt willkommen zu heißen. Der Erfolg unseres ersten Flagship-Stores in der Regent Street, welcher die gesamte Produktpalette von Hunter anbietet, ist ein Manifest der großartigen Markenentwicklung. Outerwear aus Vinyl, Festival-Bomberjacken, Pool Slides und Rucksäcke finden sich neben dem klassischen Original Tall und unserer Performance Kollektion Hunter Field,« so Creative Director Alasdhair Willis. SCHUHE look NEWS Tamaris Brogues, (Tassel-)Loafer und Slipper erhalten durch Haferlaschen, Animal-Optiken oder Ponyfell am Blatt einen feminen Look. Besonderes Augenmerk wurde auf die Sohle gelegt, die höher, heller und markanter ist. Als androgyner Allstar zählt der Sneaker. Knöchelhohe Slip-Ons und Schnürvarianten beeindrucken mit klaren Schnitten, dicken Böden sowie innovativen Materialkombinationen. Retro-Booties und Langschaftstiefel erhalten durch Blockabsätze ein neues Erscheinungsbild. © hunter Tosca Blu Shoes Pop-up und Store. Für 2016 kündigt der Hoflieferant zudem neue Pläne an, mit denen sich die Marke vom traditionellen Modekalender lösen will. So möchte man die langjährige Verbindung zu Musikfestivals intensivieren: »Hunter hat sich in den letzten zwei Jahren unglaublich weiterentwickelt und durch unser Vorgehen bei der Umgestaltung eines Unternehmens mit 160-jähriger Geschichte wirkliche Dynamik entfacht,« so Alasdhair Willis. »Während dieser großen Umbruchphase haben wir auf der London Fashion Week vier Hunter-OriginalShows veranstaltet, wodurch die Marke definiert wurde. Gestärkt durch diesen Erfolg und mit der Fortsetzung unseres Innovationskurses ist nun der richtige Moment gekommen, die Dinge weiter voranzutreiben. Die Zeit ist reif für Veränderungen und genau das kann Hunter als Marke leisten. Ich freue mich auf unsere Pläne für die nächsten zwei Jahre, bei denen der Konsument stets im Mittelpunkt stehen wird.« Bereits im vergangenen Jahr eröffnete Hunter Pop-up-Areas (z. B. bei breuninger oder bei Lodenfrey) sowie permanente Verkaufsflächen. Einen weiteren Pop-up-Store gab es im November in New York City. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft hatten die New Yorker im Trendviertel SoHo die Gelegenheit, typisch britischen Lifestyle zu zelebrieren. Mit dem unverwechselbaren Look des innovativen Britischen Heritage Brand sollte so der Hunter Spirit auch mitten in New York City spürbar werden. Der Pop-up-Store führt ein umfassendes Sortiment der Hunter-Original- und Hunter-Field-Linien, inklusive Footwear, Outerwear, Accessories und Kids und ist noch bis Mitte Februar 2016 geöffnet. CLAUDIA STÜCKLER Der urbane, schicke Stil wird neu definiert. Die Laufschuhkollektion kennzeichnet sich durch wesentliche Linien und sportliche Neigungen. Details wie markantauffällige Sohlen, Felleinsätze sowie Pailetten, Metall und Pythonprints peppen den Schuh auf. Schnürschuhe, Mokassins, Fransen sowie Maxi-Troddeln verkörpern den englisch androgynen Stil. Dicke Absätze, Plateau und Kitten Heels lassen die Siebziger Jahre wieder aufleben. Highlight dieser Kollektion: Boho Chic Boots mit Fransen am Fußgelenk aus Wildleder. Vagabond Novel Era Kollektion. Die Damenschuhkollektion zeigt sich bei allen Boots mit engen Passformen und schlanken Silhouetten des zweiten Haut-Schafts. Kernmodelle sind Chelsea Boots, Loafers, Monks, Derbys sowie Oxfords. Großes Augenmerk wurde auf Details wie frontale Reißverschlüsse, Harness Ausführungen und Moc-Zehen gelegt. Die zentrale Farbe Braun, insbesondere Cognac, ist unter anderem auf glattem Leder und Nubuk zusammen mit Kroko- und Patentleder zu finden. TZ 03 2016 33 © VAUDE ISPO Neue Wachstumsbereiche. Neuaussteller gab es in allen Bereichen, das größte Wachstum konnte aber im Segment Health & Fitness verzeichnet werden. Auffallend ist der Zuwachs an digitalen Fitnesslösungen. Stichwort: Training in virtuellen Welten. Dass dieses Szenario längst keine Zukunftsmusik mehr ist, bewies der Overall Winner des Ispo Brandnew Award mit dem ersten Virtual-Reality-Fitnessgerät. »Icaros« ermöglicht es Nutzern, durch digitale Welten zu fliegen und dabei mit Hilfe von Headset und Controller Games zu spielen, die nahezu alle Muskelgruppen beanspruchen. Außerdem im Fokus der Aufmerksamkeit: Die neuen Kollektionen für Herbst/Winter 2016/17. Präsentiert im High-Tech-Umfeld oder in einer Holzhütte. Was alle Kollektionen eint, ist der hohe Anspruch an Innovation und das Bewusstsein für einen verantwortungsvollen und nachhaltigen Produktionsweg. Innovationstreiber Die weltgrößte Sportmesse Ispo öffnete ihre Tore. Internationalität, Innovation und ein klares Bekenntnis zum Konzept Messe überzeugten. Ein Überblick über die Highlights. I spo München. 2.600 Aussteller aus 50 Ländern, über 80.000 Besucher aus 120 Ländern. Dabei ein Auslandsanteil von 87 %, der die hohe Internationalität der Messe unterstreicht. 180.000 m2 Ausstellungsfläche verteilt auf 16 Messehallen waren ausgebucht. Dazu Sportprominenz als zusätzliche Magnete: Pep Guardiola, Phillip Lahm, Gerlinde Kaltenbrunner, Claudia Pechstein, Ted Ligety. Ja, die Ispo funktioniert. Viel mehr noch: Sie ist äußerst lebendig. Und im Gegensatz zu anderen (Mode-)Messen hat sie internationales Format. Beim Lokalaugenschein am Messegelände München herrschte emsiges Treiben – in den Hallen, zwischen den Hallen (es hat 15 Grad bei strahlendem Sonnenschein) und auf den Speedways über den Hallen, die ein schnelles Hin und Her ermöglichen. Auch Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, ist zufrieden: »Nach dem schwierigen Vorweihnachtsgeschäft war die Stimmung deutlich besser als erwartet. Die Vielfalt an Innovationen und neuen Produkten hat die Zuversicht der Branche, die aktuellen Herausforderungen durch Klima- und Strukturwandel zu meistern, weiter gestärkt.« 34 TZ 03 2016 Patagonia. Beim Nachhaltigkeitsspezialisten Patagonia präsentiert man stolz die neue Nano-Puff-Kollektion, die in Zusammenarbeit mit Primaloft entstanden ist. Ergebnis ist die Primaloft Gold Insulation Eco, ein synthetisches Isolationsmaterial, das aus 55 % recyceltem Material besteht – und dabei aber 100 % Performanceleistung abliefert. Dieses Füllmaterial wärmt auch noch, wenn es bereits nass ist. Die komplette Nano-Puff-Reihe wurde zum Herbst/Winter 2016/17 auf Primaloft Gold Insulation Eco umgestellt. Und da hört die Kooperation noch nicht auf: Primaloft sicherte im Zuge dieser Zusammenarbeit zu, dass sämtliche Primaloft Gold Insulation bis Anfang 2017 auf Primaloft Gold Insulation Eco umgestellt wird. Charakteristisch für die NanoPuff-Serie ist ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit und das leichte Gewicht. Vaude. Der nachhaltig innovative OutdoorAusrüster geht in der neuen Saison mit vier Highlights an den Start. Mit dem Women’s Ampeza 3-in-1-Parka zeigt das Unternehmen einen wasserdichten Parka, der zum Lieblingsstück beim Wandern, Walken und im Wintersport werden kann. Als Isolationsschicht verwendet Vaude das hochatmungsaktive Polartec Alpha. Erstmalig wird die direct-Variante ohne extra Lining eingesetzt, was die Atmungsaktivität enorm verbessert. Besonders flexibel präsentiert sich die Golliat3L-Jacke aus Polartex NeoShell. Sie verbindet eine hohe Atmungsaktivität, Ventilation und Dehnbarkeit einer Softshelljacke mit der wasserdichten Leistung einer Hardshelljacke. Unter dem Titel »Rucksack-Jacke« gewinnt die Skitouren-Softshell-Jacke Men’s Larice Rapi- statement »INNOVATIONEN IN TECHNIK UND DESIGN« JAN ERIK VAN DIJK, DIRECTOR GLOBAL BRAND MARKETING JACK WOLFSKIN Neben der Outdoor in Friedrichshafen ist die Ispo die wichtigste Messe für uns. Auf spo stellen wir immer die nächste Winterkollektion vor, auf der Outdoor die Sommerkollektion, wobei die Ispo von den Besucherzahlen und Größe nochmals ein ganz anderes Setting als die Outdoor bietet. Der Messestand von Jack Wolfskin war an den Hauptmessetagen überdurchschnittlich gut besucht, wobei die meisten Besucher aus der DACH-Region, UK, USA, Russland und Asien kamen. Die neue Kollektion ist sehr gut aufgenommen worden. Highlights waren das 3-in-1-System der Jacken, das als »Technikthema« gut ankommt, im Bereich Equipment die neue Wooltec-Serie sowie in der Footwear der Glacier Bay Texapore High und der Vancouver Texapore Mid. Bekannte und neu aufgelegt Produkte sind weiterhin gut geordert, aber auch unsere Linien Heritage und Wolfskin Tech Lab werden sehr gut besprochen. Die Heritage und die Tech Lab Kollektion sind exklusive Kollektionen, die es im Winter 2016/17 – abgekapselt zur normalen Kollektion von Jack Wolfskin – geben wird. Bei der Heritage-Kollektion werden Produktklassiker wie die erste 5-in-1 Jacke Century aus dem Jahre 1989 wieder zum Leben erweckt. dity Jacket. Wechselshirt, Trinkflasche, Handschuhe und die Ski-Felle – alles, was man zu einer Skitour braucht, passt in die neue Jacke. Vierter Favorit der Saison ist das Lory Jacket und die etwas dünnere, technische Zweitschicht Lory Halfzip. Beide Varianten setzen auf das Material Powerwool vom amerikanischen Spezialisten Polartec. Ein synthetisches Garn auf der Außenseite verteilt Feuchtigkeit großflächig, damit sie schneller verdampfen kann, während Wolle auf der Innenseite wärmt und die Feuchtigkeit der Haut aufnimmt. Ternua. Das Outdoor-Label, das 1994 gegründet wurde und im Baskenland beheimatet ist, präsentiert zur neuen Saison erstmalig Modelle mit recycelter Daune und umweltfreundlicher, PFC-freier Nikwax-Imprägnierung. Durch diese Innovation wird das Problem des verringerten Wärmerückhalts nasser Daune gelöst. Bereits seit mehreren Saisonen verwendet Ternua ausschließlich recycelte Neokdun Daune. Gemeinsam mit dem Neokdun-Hersteller Navarpluma und Nikwax wurde nun ein Verfahren entwickelt, das die Daune extrem wasserabweisend macht. Extrembergsteiger Alberto Iñurrategi testete die Daunenjacke Ladakh 300 bereits auf seiner 2015er Expedition zum Changlang. Norrøna. Mit der Tamok-Linie wird im Herbst-Winter 2016/17 eine neue Produktlinie eingeführt, die gänzlich auf die Bedürfnisse von Freeridern und Freestyle-Fahrern ausgelegt ist. Im Gegensatz zu den beiden anderen Freeride- und Freestyle-Linien der Norweger – Lofoten und Røldal – ist Tamok deutlich weniger bunt. Cargo-Taschen, ein für die Linie eigens entworfenes Logo und gedämpfte Farbtöne zeigen Military-Einflüsse. Die Jackenschnitte sind lang und baggy, die Hosen sitzen körpernah. Während das Tamok-Gore-Tex-Jacket schlichter daherkommt, präsentiert sich das Modell Tamok dri2 Jacket modischer. Das Tamok-Gore-Tex-Jacket gibt es für Military-Fans in streng limitierter Auflage mit Camouflage-Muster. Berghaus. Die Freude bei Berghaus ist groß: Das dritte Jahr in Folge ehrte die Ispo-Expertenjury ein Berghaus-Produkt mit einem Award. Die Extrem 8000 Pro Jacket erhielt in der Kategorie »Outer Layer 3L« den Gold-Award. Dieses Modell präsentiert sich als Flaggschiff der neuen Berghaus-Extrem-Kollektion. Nach über zwei Jahren intensiver Entwicklung und zahlreichen Tests überzeugt die Jacke durch das Berghaus Xpanse Konzept. Xpanse Back bietet mit der Konstruktion aus wetterfester Falte und leichtem Stretch-Innenmaterial eine um 20 % bessere northland-pro.com ISPO Bewegungsfreiheit rund um Rücken und Schultern. Die Kapuze – Xpanse Hood – nutzt ein innovatives Magnetsystem, das es ermöglicht, die Kapuze über den Helm zu ziehen und nach Verwendung automatisch zurückzuschnappen. Xpanse Faceguard schützt Mund und Nase mit einer integrierten, faltbaren Maske mit Atemlöchern. Peak Performance. Der Spezialist wurde für sein Milan Jacket mit dem IspoGold-Award in der Kategorie »Lifestyle and Fashion« ausgezeichnet. Die Marke gewinnt damit bereits zum dritten Mal in der Gold-Kategorie. Das Milan Jacket ist eine 3-in-1-Jacke, die sowohl in der City als auch beim Skifahren funktioniert. Das Obermaterial aus japanischem Gore C-Knit für höchste Performance und Widerstandsfähigkeit präsentiert sich in minimalistischem Design. Der lange, ergonomische Schnitt ist so konzipiert, dass er uneingeschränkte Bewegungsfreiheit zulässt. Das winddichte Futter im Bomber-Style verfügt über eine innovative Aerogel-Isolierung – exklusiv von Peak Performance. Diese Aerogel-Isolierung mit geschlossenen Zellen ist feuchtigkeitsresistent, benötigt keinen Lufteinschluss für die Isolierung und arbeitet zwei bis acht Mal effektiver als herkömmliche Thermoisolierungen. Das Milan Jacket ist ein Highlight der Peak-Performance-30y-Anniversary-Kollektion, die ab November 2016 im Handel erhältlich ist. ©Norrona The North Face. Und noch ein Ispo-Award-Gewinner: Die amerikanische Outdoor-Marke gewinnt gleich zwei Preise. Den begehrten Gold-Award erhält das Unternehmen für seinen Lifestyle-Rucksack »Access Pack«, der vom Businesstrip bis zum Abenteuertrip als ständiger Begleiter dienen soll. Alle Utensilien werden dabei in einem Stahlkorpus sicher verpackt. Innovativ ist ein Sprungfeder-Mechanismus zum Öffnen des Hauptfaches. Im Bereich Bekleidung gewinnt das Flight Series Fuse Jacket einen Ispo-Award. Fokus liegt hier auf dem Gewicht, das extrem leicht ist. Die 2,5-Lagen-Regenjacke ist speziell zum Trailrunning entwickelt worden und setzt auf eine perforierte Membran, die Feuchtigkeit schnell entweichen lässt. Auf der anderen Seite sorgt die Kombination aus preisgekrönter FuseForm-Konstruktion und DryVentMembran dafür, dass kein Wasser ins Innere gelangt. statement »DIE OUTDOORBRANCHE IST IM UMBRUCH« CLAUDIA PICHLER, INHABERIN NORTHLAND 36 TZ 03 2016 Die Ispo ist für uns vor allem international gesehen ein sehr wichtiger Kommunikationsknotenpunkt, obwohl wir meinen, dass die Frequenz generell nicht mehr so stark ist wie in den Jahren zuvor. Bei uns am Stand waren Kunden aus z. B. Iran, Neuseeland, Australien, Kanada etc. Mit vielen sind wir bereits in Detailverhandlungen – so gesehen für uns sehr positiv. Man merkt deutlich, dass die gesamte Outdoorbranche stark im Umbruch ist und dass klassischer Wintersport auf Grund des bestehenden Klimawandels enorm unter Druck zu stehen scheint. Das Thema »Urban City« wird mittlerweile von allen Outdoormarken in deren Kollektionen umgesetzt. Wir haben seit vielen Saisonen eigene City-Kollektionen im Programm. Anfangs wurden wir dafür von Sporthändlern belächelt, mittlerweile ist es genau dass, was punktet. Deutlich gemerkt haben wir auch, dass unsere Standbesucher auf der Ispo unsere »Alpenlust«-Kollektion sehr spannend fanden. Aber auch im Sport konnten wir mit vielen Neuigkeiten, z. B. einem Freeride-Overall mit integriertem ABS-Airbag, überzeugen. Unsere Händlerfeedbacks waren äußerst positiv. Zanier. Das Osttiroler Familienunternehmen präsentierte auf der Ispo u.a. die Highlight-Serie Race World Cup, die erstmals vorgestellt wurde. Die Modelle Gate Killer, Gate Killer Mitten und der Race Carbon Protektor setzen auf spezielle Protektoren auf den Fingern und eine spezielle Handrücken-Konstruktion, die optimal beim Kontakt mit Torstangen schützen und dabei auf volle Beweglichkeit setzen. Das Besondere: Der Race Carbon Protektor ist »made in Austria« und wird in Vorarlberg unter Verwendung neuester Technik hergestellt. Mit einem Gewicht von nur 60 Gramm sitzt er fast unmerklich am Arm und bietet effektiven Schutz. Apropos Austria: Das Lienzer Unternehmen setzt auf die Tiroler Schafswollisolierung Tirolwool. Eisbär. Die österreichische Traditionsmarke präsentiert zum Herbst-Winter 2016/17 ihre Sport-Linie. Im Kern setzt der Strickspezialist dabei auf Individualität, hochwertige Qualitäten und HandstrickCharakter. Highlight ist die Wiederauflage der Olympia-Edition von 1976 mit Pullovern und Mützen im Retrodesign. Stark erweitert wird in diesem Winter das Oberteil-Sortiment für Damen und Herren. Leichte Jacquard-Qualitäten – zum Teil aus reiner Merinowolle – machen dabei den klassischen Grobstrickvarianten Konkurrenz. Beim Kernprodukt Mütze zählen verwaschene Optiken und Jacquards sowie Heady Knits und Bouclés zu den modischen Siegern. Bei den Designs geben Ikat- und Tribalmuster, klassische Blockstreifen und 3-D-Effekten den Ton an. Giesswein. Zum Orderstart HerbstWinter 2016/17 präsentierte das heimische Familienunternehmen erstmalig eine Sport- und Lifestyle-Mützenkollektion. Dabei setzt man voll auf das langjährige Know-how im Umgang mit 100 % Wolle. Natürlich wird auf die Produktionsqualität weiterhin hochgehalten: Alle Mützen sind »made in Austria«. Highlight ist das Modell »Performance Merino«, das aus naturbelassener Merinowolle hergestellt wird und über eine hohe Performance verfügt. Diese Mütze ist feuchtigkeitsregulierend, temperaturausgleichend, atmungsaktiv, geruchsneutralisierend und antibakteriell. Zusätzlich zu funktionalen Mützen bietet Giesswein auch Lifestyle-Mützen. Die neu entwickelte Walkmütze ist besonders weich und wird aus Merino-Stretchwalk hergestellt. SA ISPO Biker-Look auf der Piste Wofür steht SOS Sportswear? Ole Damm, Inhaber von SOS Sportswear, kaufte das ursprünglich 1973 in Schweden gegründete Snowwear-Label vor rund vier Jahren. SOS steht dabei für Sportswear of Sweden. Damals wurden die ganze Markensprache und der Vertrieb neu aufgestellt. Heute befindet sich das Headquarter in Kopenhagen. SOS Sportswear befindet sich im Umfeld von Moncler, Toni Sailer, Peak Performance oder J. Lindeberg Premium, wobei unsere Preisrange für ein Set aus Hose und Jacke bei 1.000 bis 2.000 € liegt. Unser USP ist der Biker-Look – und unsere ikonische Jethose. Wir übertragen das Gefühl der Freiheit aus der Bikerwelt auf die Piste und in das Skiwear-Segment. Damit haben wir einer Entwicklung im SnowwearBereich entgegengewirkt, die viele Marken in die Knie gezwungen hat: Die Kollektionen waren zu technisch, der modische Anspruch ging verloren, gleichzeitig ist man mit den Preisen runtergegangen. Genau an diesen Punkten haben wir angesetzt und uns diametral zum bestehenden Angebot entwickelt. Haben sich die Ansprüche der Skifahrer verändert? Ja, das Skifahren hat sich verändert. Es sind neue Hotspots entstanden und Skifahren bzw. der Skiurlaub wurden zu einem eigenen Lifestyle. Das gesamte Flair hat sich verändert – egal, ob auf der Piste oder auf der Skihütte. Alles ist exklusiver und qualitativ hochwertiger geworden. Und: Es ist eine neue Zielgruppe entstanden. Junge, informierte Menschen, die sich von Bloggern und nicht mehr von der Markenwelt ihrer Eltern inspirieren lassen und ständig digital unterwegs sind. Diese Zielgruppe sucht sehr häufig diesen Lifestyle, ohne gleich zum Extremsportler zu werden. Dafür bieten wir die entsprechende Kollektion. Welche Ziele hat SOS Sportswear in Österreich? Wir bedienen zurzeit 45 POS in Österreich. Damit ist für uns die Decke erreicht, da wir bewusst auf eine Überdistribution verzich- ALLE BILDER © SOS Sportswear Das skandinavische Skiwear-Label SOS Sportswear stellt zum zweiten Mal auf der Ispo aus. Andreas Schöllhammer, SOS Sportswear Vertrieb Österreich, im Gespräch. ten und unseren Vertrieb selektiv halten. Jetzt geht es darum die bestehenden Partnerschaften zu vertiefen, wobei ein starker Fokus auf Westösterreich liegt. In der Zukunft streben wir SiS-Lösungen mit unseren Partnern an, wobei wir gerade beim Abverkauf größten Wert darauf legen, mit unseren Partnern eng zusammenzuarbeiten. Wo möglich, verzichten wir auf umfassende Sales vor Februar. Dafür bieten wir unseren Handelspartnern einen Aufschlag von 2,5 und liefern früh. Wir bieten dem Handel also eine höhere Spanne, um diesen Abverkaufswahnsinn aufzuhalten. Momentan haben wir gerade ein Pilotprojekt mit zwei österreichischen Händlern laufen. Dabei geht es darum, bewusst vor dem Sale neue Produkte in den Laden einzusteuern, um das Sortiment spannend zu halten. Der erste Teil der Warenlieferung erfolgt dann im September, der zweite Teil vor Weihnachten. Dieses Konzept orientiert sich an den Ready-to-wear-Lieferterminen der Modekollektionen. Dass es mehrere Liefertermine – also gestaffelte Lieferfenster – braucht, lernt die Sportbranche gerade erst. Apropos Westösterreich: Sie haben vor kurzem in Kitzbühel einen SOS-Sportswear-Store eröffnet. Dieser Shop ist ein Franchise-Store, der gegenüber von Frauenschuh platziert ist. Opening war am 10. Oktober 2015 – und wir wurden regelrecht gestürmt. Wir dachten, wir sprechen damit vor allem eine Kundschaft 40+ an, aber der Großteil der Kunden im Laden ist zwischen 20 und 35 Jahre alt. Wie geht es dem heimischen Sporthandel – was sind Ihre Beobachtungen? Der Handel hat nun zwei bis drei schwierige Wintersaisonen hinter sich. Die Folge: Händler informieren sich mehr, verbringen mehr Zeit im Gespräch mit den Herstellern, und es gibt keine Entscheidungen mehr aus dem Bauch heraus. Die Händler suchen besondere Stücke – nicht noch mehr Technik. Dazu muss aber auch gesagt werden, dass der Sportfachhandel viel investiert. Die steigende Geschwindigkeit verlangt nach einer ständigen Neuerfindung, nach einer andauernden Überarbeitung von Shopkonzepten usw. Allein deshalb muss der Handel informierter sein und sich überlegen, ob er z.B. iPad-Stationen installiert oder spezielle Bereiche im Shop fürs Kind adaptiert. Unglaublich wichtig ist auch das Investment in die Mitarbeiter – nur stolze Mitarbeiter sind motivierte Mitarbeiter. Vorbild dafür muss in Österreich unbedingt die BründlAkademie sein. Und wie ist es mit der Splittung in Mainstream- und Premiumsporthandel? Diese Aufteilung wird sich noch stärker differenzieren. Für den Endverbraucher muss klar sichtbar sein, ob es sich um einen Premiumsporthändler handelt oder nicht. Ein Sortiment von-bis funktioniert nicht. Gefragt ist eine klare Positionierung. Aus eigenen Beobachtungen und Gesprächen heraus konnte ich feststellen, dass die Verweildauer der Kunden in Premiumhäusern gestiegen ist. Insgesamt sehe ich eine Tendenz in Richtung Sport-Fashion. SA TZ 03 2016 37 MARKE Saubere Wäsche Matthias Mey S eit zwei Jahren ist Matthias Mey nun Geschäftsführer im Familienunternehmen, davor war er 13 Jahre lang für die Holy Fashion Group tätig. Zwei Jahre, in denen man auf Innovationen gesetzt und die Marke Mey klar positioniert hat. Das werden auch die Gründe sein, warum Matthias Mey mit der Entwicklung des Unternehmens durchaus zufrieden sein kann. Skandinavien entwickle sich von Null weg sehr gut, sagt der Geschäftsführer, und die Beneluxstaaten seien für Mey besonders wichtig. In Belgien verzeichnet man ein gutes Wachstum, in Holland ist man gar unter den Top 3 im Premium-Segment. Auch der österreichische Markt entwickle sich gut. Im Heimmarkt Deutschland bemerkt Mey ein »sehr gutes« Wachstum: »Gerade die Herren haben im zweiten Halbjahr 2015 toll zugelegt.« Überdies wächst die erst 2007 eingeführte Dessous-Sparte für Damen seit etwa zwei Jahren stark. Das Dessous-Segment ist aber nicht der einzige neue Bereich, in dem der Wäschehersteller in den letzten Jahren Innovationen gebracht hat. So war auch die Einführung des Spacer-BHs »Blusenwunder« ein »Riesenerfolg«: »Wir waren ausverkauft und konnten gar nicht mehr genug liefern, weil der Spacer so gut angenommen wurde«, berichtet Mey. Gleiches gilt für das 38 TZ 03 2016 © MeY Innovationen und Nachhaltigkeit prägen den Wäschehersteller Mey, der noch heute in Familienhand ist. »Drunterhemd«, das Funktion unter dem Herren-Businessoutfit liefert und bei dem fast die zehnfache Menge zur Vororder verkauft wurde, wie sich Matthias Mey und Marketingleiter Roland Geiger freuen. Mit den »Top-Outfits« folgt nun in diesem Jahr ein Businessshirt für Damen, das dank seiner zwei verschiedenen Stofflagen Funktion bringt. Saubere Story. Mit Mey Story lancierten die Wäschespezialisten im letzten Jahr sogar ein eigenständiges Label, in dessen Mittelpunkt das feinste weiße T-Shirt steht. Neben diesem umfasst die Kollektion Unterwäsche, wobei die gesamte Mey Story aus handgepflückter Peru-Pima-Baumwolle in Deutschland von Hand gefertigt wird. »Mey Story hat auch eigene Vertriebswege«, erklärt Matthias Mey den Ansatz. Denn die rund 50 Kunden, die man derzeit bedient, sind nicht zwingend Wäscheläden. Ganz im Gegenteil werden die Modelle bei hochwertigen Herrenausstattern oder auch in Jeansläden verkauft. Mey gelingt mit Mey Story der Schritt in die Oberbekleidung. In Österreich stehen Namen wie Sagmeister, Eder und Grüner auf der Kundenliste. Ein weiterer Wachstumsmotor für Mey sind die eigenen Läden. Im März wird in Konstanz der bisher größte Flagship-Store mit 170 m2 eröffnen. »100 bis 120 m2 können wir leicht bespielen«, sagt Matthias Mey zur Standard-Größe der bisher rund 15 eigenen Läden, von denen laut eigenen Angaben auch der Großteil wirklich erfolgreich ist. Auch in Österreich könnten neue Läden folgen: »Österreich ist für uns als Markt sicher noch unterentwickelt, vor allem in der Wahrnehmung als Dessoushersteller«, weiß Mey. Das gute Gedeihen der eigenen Läden sowie der Handelspartnerschaften schreibt er auch einer klaren Preispolitik zu: »Unsere Tugend ist eine saubere Vertriebspolitik. Wir halten die Marke sauber, sind gegen frühzeitige Reduzierungen – denn die holen jeden irgendwann ein.« Sauber ist nicht nur die Vertriebspolitik, sondern auch die Produktion bei Mey. Denn als erster Wäschehersteller wurde das Unternehmen 2012 »bluesign products«zertifiziert, sprich mit einem der strengsten Nachhaltigkeits-Standards ausgezeichnet. Zudem passieren über 60 % der gesamten Wertschöpfung in Deutschland, was auch wieder zu kürzeren Transportwegen und damit nachhaltigerem Wirtschaften führt. Für den kommenden Winter plant Mey eine Kampagne zur Thema Nachhaltigkeit. Trotzdem ist sich Matthias Mey bewusst, dass diese Engagement langfristig zu sehen ist: »Das ist sicher nichts, was in den nächsten zwei Jahren auf uns zurückkommen wird. Wir sehen uns hier eher als Vorreiter, es geht uns um ideelle Werte und um eine Haltung.« BN MARKE Eine(r) für alle Die Holy Fashion Group lädt ihre Kernmarke Strellson neu auf. Mit der Markenoffensive »We Are One« wollen die Kreuzlinger an die Erfolge der Vergangenheit anschließen. gige Strellson-typische Stilistik, die den jungen, weltoffenen Mann von heute mit gekonnten Stilbrüchen und der Kombination von sehr angezogenen und legeren Aspekten in seinem individuellen Style unterstützt«, sagt Marco Tomasi. Der neue Markenauftritt wird im Herbst 2016 mit neuem Logo und einem neuen Store- und Flächen-Design lanciert. Der Mix aus Schwarz und Weiß, gepaart mit der Akzentfarbe Rot, wird die neue Markenidentität prägen. Begleitet wird die Einführung des Markenauftritts von einer Kommunikationskampagne. Marketing-Chef Christian Mascarenhas kündigt diese so an: »Wir werden auch hier überraschen und unsere Kunden mit neuen Kommunikationsideen erreichen. Strellson gelang es immer wieder, mit den Werbekampagnen Innovation zu zeigen. Das sollte uns auch diesmal gelingen.« BPM Alle Bilder © Strellson S trellson legte Mitte Jänner in der Polveriera den wohl spektakulärsten Neuauftritt in Florenz hin. »We Are One« nennen die Kreuzlinger ihre neue Version von der Marke, die vor ein paar Jahren als Pionier galt für Produkte mit hohem Wiedererkennungswert, für Modernität und für tolle Werbekampagnen. Dann veränderte sich die Männermode in hohem Tempo, heute ist sie der Wachstumstreiber im Modehandel – Strellson zählte seit ein paar Saisonen aber nicht mehr zu den großen Impulsgebern. Vor rund einem Jahr beschloss das Management unter CEO Dr. Marcel Braun, der in Kreuzlingen seit 2014 das Sagen hat, eine neue Version von Strellson zu entwickeln. »Die Tragewelten haben sich verändert«, erklärt Creative Director Marco Tomasi, »Freizeit und Job gehen fließend ineinander über, die Altersstruktur der Kunden spielt kaum mehr eine Rolle. Der neue Mann trägt Anzüge mit Jogg-Pants, Sneakers, Sweater und er möchte genau in diesem Outfit auch businesstauglich sein.« Die Trennung in die Bereiche Premium und Sportswear ist deshalb Geschichte, »We Are One« steht für eine Marke, die modern und klar ist, aber nach wie vor jenes Understatement ausstrahlt, das viele Männer beim Modekauf bevorzugen. »Uns war klar, dass wir das Produkt schärfen müssen, die Kommunikation erneuern und die Markenkultur wieder anheben müssen.« Besonderes Augenmerk wurde der Zielgruppe der jungen Männer zwischen 22 und 35 Jahren geschenkt. »Der junge Mann von heute denkt Neues und wagt Neues. Und ganz klar: Unser Kunde denkt nicht mehr in Produktkategorien, sondern in Outfits.« Diese Entwicklungen spiegeln sich im Markt wider: Der Trend geht zum Stilmix. Tailored und Casual wachsen zusammen. Stilwelten, die früher strikt getrennt waren, werden miteinander kombiniert. Strellson will das auch auf der Fläche so zeigen. Unter einem neuen einheitlichen Branding führt man die Stärken der beiden bisherigen Linien in einer Hauptkollektion zusammen. »Mit der neuen Kollektion schaffen wir eine durchgän- DIE NÄCHSTE GENERATION IST DRAN Nicht nur bei Strellson, auch an der Spitze des Verwaltungsrats der Holy Fashion Group/Strellson, zu der auch die Marken windsor und Joop! gehören, gehen die Uhren anders: Dominik Holy, Sohn von Jochen Holy und seit 2012 Mitglied des Verwaltungsrates, wurde zum Nachfolger von Uwe Holy (Firmengründer wie sein Bruder) als Verwaltungsratspräsident ernannt. Der 35-Jährige hat die Position im Jänner übernommen, am gleichen Tag legte der 75-jährige Uwe Holy das Amt zurück. Ebenfalls gleichzeitig übernahm die Familie seines Bruders, Jochen Holy, die Mehrheit am Schweizer Modeunternehmen. TZ 03 2016 39 © Textile Accessoires Romy Hubegger MODE AKTUELL Codello Bambi, Bugs und Darth Vader D er Tuch- und Schal-Anbieter Codello zeigte soeben auf der Panorama, dass er mittlerweile für ein stimmiges, umfassendes AccessoiresKonzept steht. Denn das klassische Angebot an Tüchern und Schals wurde inzwischen um Gürtel, Sonnenbrillen, Hüte, Schmuck und Home-Accessoires erweitert. Highlights der neuen Kollektion sind zwei limitierte Editionen mit den Looney-Tunes-Stars wie Bugs Bunny und Tweety sowie den Star-Wars-Helden als AlloverPrints auf Herrenaccessoires. Daneben zählen Capes und Ponchos in sanften Grau- und Rosétönen, Lederfransen und von Hand gedruckte und modern interpretierte Folklore-Motive zu den Key-Looks der Saison. Unter dem Motto »Happy Heimat« liefert Codello Mitte des Jahres eine moderne Wies’n-Kollektion, während beliebte Disney-Charaktere wie Bambi auf Hüten, Tüchern und Schmuck Kindheitserinnerungen wecken. Textile Accessoires Romy Hubegger Muster-Mix M 40 TZ 03 2016 de © Co llo it vier unterschiedlichen Kollektionsthemen startet die Damenkollektion Hubegger Donna in die H/W-Saison 2016: intensive Passion, hipper Lifestyle, lässiger CasualTouch und sanftes Pure-Erlebnis. Edle Materialien wie Cashmere, Seide, Modal, Wolle und Viskose sowie Mischungen daraus kommen zum Einsatz. Besonders leichte und feine Woll- und Modalqualitäten sowie Seidentwill, meist im »Sandwash-Finish«, finden bei den bedruckten Tüchern und Schals Verwendung. Opulente Blumendesigns, barocke Elemente, Schottenkaros, Hahnentritt- und Fischgratmuster, geometrische Motive, Animalprints und Ethnodrucke kommen sowohl solo als auch im Mix miteinander vor. Neben wärmenden Strickstolen, Mützen und Jacquardschals sind Ponchos auch in Strickvarianten im Winter unverzichtbar. Getreu dem Trend zum Einhüllen werden die Schals breiter, Stolen laufen weiter, und die Tücher bleiben groß. Minimum bei Tüchern sind 120 x 120 cm bis zu 140 x 140 cm, die den Schals ist etwa 50 x 180 cm, bei den Stolen 130 x 200 cm aktuell. © Mala Alisha Purset Handgezeichnet B Mala Alisha Accessoires-Pionier S eit mehr als zehn Jahren bieten Alexandra und Harsh Manchanda mit ihrer Marke Mala Alisha luxuriöse Accessoires. Vom Salzburger Headquarter aus gehen die Kreationen mittlerweile in über 15 Länder. Das Design verantwortet Alexandra Manchanda, die stets nach dem Motto »Casual meets luxury« arbeitet. Dabei zieht sich die Experimentierfreude wie ein roter Faden durch ihre Kollektionen. So gelang es ihr etwa, Cashmere zu bedrucken, später folgten auch Felle und verschiedenste Beschichtungen. Auch überraschende Verbindungen von Cashmere, Seide, Wolle, Modal und anderen Materialien prägen ihre Kreationen. Neben Tüchern wird auch eine Linie für Hauben, Ponchos und Schals angeboten. de © Co llo © Purset ei den textilen Accessoires von Purset kommen im nächsten Herbst/Winter vor allem langflorige, kuschelige aber dennoch leichte Garne zum Einsatz. Die Farben werden etwas kühler und zeigen sich in Form von eisigen Pastelltönen wie Eisblau und blassem Rosé. Weiß, Créme, Camel und Grau kommen in allen Schattierungen vor, feurige Erdfarben ergänzen die Farbauswahl. Die Drucke werden dezenter und subtiler eingesetzt, große, fantasievolle Paisleymuster und schöne Collagen setzen Highlights. Dabei wird vermehrt wieder von Hand entworfen und gezeichnet, Fotodrucke setzen in dieser Saison aus. Ponchos und Capes haben sich zu Alljahres-Lieblingen entwickelt, wobei die Muster und Schnitte etwas cleaner werden. Ponchos werden in Uni in DoublefaceOptik, mit oversized Checks und dezenten Streifen angeboten – und zwar immer als Wendemodell. Als zarte Ergänzung zu den Webschals und Ponchos gewinnen zart bedruckte Seidenstolen an Bedeutung. © Passigatti Passigatti Boho, Bazar und Blumen F ünf vielfältige Themen umfasst die Passigatti-Kollektion für Herbst/Winter 2016/17. Mit dabei sind Paisleys und orientalisch angehauchte Muster, grafische Motive, kombiniert mit typischen 70ies-RetroPrints, Blumenmotive in Denimtönen oder satten Wiesenfarben sowie großflächige Druckmotive und dicke Wollfransen. Die Kollektion wurde zudem um Bindegürtel und Taschenanhänger erweitert. Die Premium-Kollektion, deren Preise sich zwischen 69,95 und 199 Euro bewegen, wird weiter ausgebaut. Im Fokus stehen wertvolle Naturmaterialien wie Wolle, Seide, Modal und Cashmere, geschmückt wird mit schönen Bestickungen, Digitaldrucken oder applizierten Pailletten und Spitze. Ergänzt wird die Passigatti-Kollektion durch Capes und Ponchos für drinnen und draußen. Außerdem umfasst die H/W-Kollektion fünf verschiedene Taschenmodelle in unterschiedlichen Materialien von gewebten Taschen im Ethno-Look mit bunten Quasten über kleine Veloursledertaschen mit langen Fransen bis zu neu entwickelten Beuteltaschen, die auch als Rucksack getragen werden können. ESTABLISHED IN 1956 www.purset.at Contemporary Tracht ist und bleibt elegant, wie die Dirndl von Wenger und lässige Check-Capes von Habsburg beweisen. Unermüdlich in Sachen Tracht Unterwegs: der frischgebackene »60er« Wilfried Antlinger. Da wünscht auch die ÖTZ »Happy Birthday«! AM GIPFEL DER TRACHT Wer? Tracht 6 Country Premiere Wo? M32 in Salzburg Was? Die Trachtler brauchen eine große Kulisse für ihre Mode, was Wunder, dass das M32 am Salzburger Mönchsberg seit gefühlten 30 Saisonen den Rahmen für die Pre-Show der einschlägigen Unternehmen ist? Messeleiter Wilfried Antlinger wurde gefeiert, weil er 60 ist, die Branche (Julia Trentini, Habsburg, Schneiders Meindl, Luis Trenker, Mothwurf, Steinbock, Wallmann und Wenger) feierte sich wie immer selbst, weil sie den Schwierigkeiten in der Mode tapfer widersteht. Friseurweltmeister Mario Krankl sorgte einmal mehr für den tollen Look der Models, bei Flying-Dinner und Live-Musik wurde bis Mitternacht gefeiert. Ausklang wie immer beim Würstelstand am Fuße des Mönchsbergs! Alle Bilder © Kolarik Andreas Im Reiterlook: der Vorarlberger Blusenhersteller Wallmann besticht wie immer mit einer tollen Präsentation. Contemporary SOCIETY Aifield für alle: die Schauspielerinnen Petra von Bremen, Mirja du Mont, Andrea Sawatzki und Natalia Wörner im Capitol Theater. Sophia Bitter und Walter Moser (beide Airfield) haben in Düsseldorf offenbar ganz viele Fans. IM CAPITOL DER SCHÖNHEIT Alle Bilder © Michael Tinnefeld Wer? Airfield Wo? Capitol Theater Düsseldorf Was? Fashion Show der Herbst/WinterKollektion 2016/17. Es gibt ein Modeleben ohne Berlin, Airfield führte das gerade vor. Mit einer tollen Show im Capitol Theater (einem Backsteinbau mit viel Atmosphäre) trafen sich 350 Gäste, um die neuen Airfield-Looks zu beklatschen. Viel Applaus und Begeisterung kam u. a. von Kelly Rutherford, Natalia Wörner, Mirja du Mont, Andrea Sawatzki, Rabea Schif und Petra von Bremen (alle in Airfield). Die beiden Airfield-Masterminds Walter Moser und Sophia Bitter feierten nicht nur die tolle neue Werbekampagne des österreichischen Labels, sondern auch ihren Star: Carmen Dell’ Orefice, eines der ältesten, aber schönsten Models der Welt! Danach: eine tolle Party! Gruppenbild mit Dame: Carmen Dellʹ Orefice und Walter Moser im Kreise der Airfield-Models. TZ 03 2016 43 ALLE BILDER © Michael Haas Contemporary Alle Bilder © Laurèl Hey, Mr. DJ! Die richtige Musik sorgte im Red Room des angesagten Soho Houses für ausgelassene Stimmung. AFTER-SHOW-PARTY Wer? Laurèl Wo? Berlin Was? Nach der Show ist vor der Party. Das Premiumlabel Laurèl feierte nach seiner Show, die im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion im Zelt am Brandenburger Tor gezeigt wurde, im Red Room des schicken Soho Houses. Neben Kunden und Pressevertretern lockte die Münchner Marke auch zahlreiche Promis und Branchen-Insider auf seine After-Show-Party. Gesichtet wurden u. a. Schauspielerin Mina Tander, Viktoria Lauterbach, Judith Milberg, Nova Meierhenrich, Model Svenja Holtmann, Schauspielerin Annabelle Mandeng und Schauspieler Tom Beck mit Freundin Chryssanthi Kavazi. Bis spät in die Nacht wurde bei eigens gemixten Drinks und Fingerfood im Private Club in Berlin Mitte gefeiert. Nicht fehlen durfte die Musik von Sonar-Collective-DJ Alexander Barck. Schauspielerin Natalia Avelon (links) und Laurèl-Chefdesignerin Elisabeth Schwaiger feierten bei der After-Show-Party. Laima Kaconiene und Rimante Ceponkute, beide Marc Cain Store Vilnius, mit Andreas Langer von Marc Cain Alle Bilder © MARC CAIN v. l.: Adrienne Lock, Erika Lock und Norbert Lock, Marc Cain, mit Grit Hempel-Schuble VIP-COCKTAIL Wer? Marc Cain Wo? Berlin Was? Marc Cain zeigte im Zuge der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin erneut seine Kollektion auf dem Laufsteg. Mit dabei wieder eine hohe Dichte an Promis: Topmodel Irina Shayk, It-Girl Tigerlily Taylor, Model Lena Gercke, Schauspielerin Jasmin Gerat, Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes sowie Schauspielerin Jessica Schwarz u. v. m. Gezeigt wurden farb- und musterstarke Designs unter dem Motto »Velvet Affairs«. Im Anschluss an die Fashion Show lud das deutsche Premiumlabel zum Cocktail für VIPs und Kunden. Neben Modehäusern und Store-Partnern aus Deutschland folgten der Einladung auch Store-Partner aus entfernteren Gegenden – wie Vilnius in Litauen. v. l.: Sabine von Brockhusen und Verena Czaja, P&C Nord Alle Bilder © LALA BErlIN Contemporary SOCIETY Exklusiv konnten 250 geladene Gäste im »me Collectors Room« eine Video-Installation zur neuen Herbst/WinterKollektion von Lala Berlin bestaunen. VIDEO-INSTALLATION Model Eva Padberg (links), Schauspielerin Julia Malik (rechts), Schauspielerin Heike Makatsch (links unten) und Vogue-Chefredakteurin Christiane Arp zählten zu den Gästen der exklusiven Video-Präsentation von Lala Berlin. Wer? Lala Berlin Wo? Berlin Was? Mit ihrer Herbst/Winter-Kollektion 2016/17 »Persian Queen goes Berlin« ging Designerin Leyla Piedayesh im Rahmen der Mercedes-Benz Fashion Week neue Wege. Erstmals zeigte sie mit Lala Berlin im »me Collectors Room« ein surreales Live-Erlebnis in sehr intimer Atmosphäre – eine Video-Installation, die 250 geladene Gäste exklusiv bewundern konnten. Die Designerin wollte durch die visuelle Stärke der Bildsprache Emotionen vermitteln. Der talentierte Regisseur und Art-Director Jonas Lindstroem filmte drei Charaktere, verkörpert von Topmodel Lina Berg, der 12-jährigen Louise Constein und Anna von Rueden. Die Videos wurden untermalt von der Musik des jungen deutschen Künstlers Jesper Munk, der zudem eine Rolle im Video übernahm. Im Anschluss an die Installation sorgte der Musiker mit einem Unplugged-Set von drei Songs seines Albums »Claim« für Gänsehaut. Zu den Gästen zählten u.a. die Schauspielerinnen Bibiana Beglau, Fritzi Haberlandt, Julia Malik, Heike Makatsch und Pheline Roggan, die Models Eva Padberg und Sara Nuru sowie Tokio-Hotel-Sänger Bill Kaulitz, Sängerin Lary und Verlegerin Angelika Taschen. Nach der Installation sorgte Jesper Munk mit einem Unplugged-Set seines Albums Claim für Gänsehaut. Die Spiegelkonstruktion Mirror Me sorgte für Lacher: Schauspielerin Fritzi Haberlandt (links) und Aino Laberenz hatten jedenfalls Spaß. TZ 03 2016 45 firmen&personen IMPRESSUM Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. 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David Cernousek, der bisher den heimischen Markt betreute, kümmert sich nun um das Gebiet Bayern. Die kommende Orderrunde bestreiten die beiden gemeinsam: »Wir freuen uns, mit der Agentur Kleiderschrank einen renommierten Partner gefunden zu haben, der die gute und partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel weiter fortsetzt«, sagt Herbert Pircher, der seit Kurzem Geschäftsführer bei Frank Walder ist. Von 22. bis 24. Februar findet die dreitägige Fachveranstaltung etailment Wien zum zweiten Mal statt. Das Event wird gemeinsam mit der fünften Google-AnalyticsKonferenz im Austria-Trend-Hotel Savoyen in Wien ausgetragen und greift die akutellen Herausforderungen und Entwicklungen im E-Commerce auf. Ergänzt wird etailment durch eine Fachausstellung, die am zweiten und dritten Veranstaltungstag stattfindet und einen Marktüberblick über die wichtigsten E-Commerce- und Online-Marketing-Player bietet. Zudem gibt es am Praxistag ein neues SEO-Weiterbildungsangebot, bei dem die Teilnehmer vor Ort die »Green Belt«-Zertifizierung von Searchmetrics erlangen können. Weitere Infos zum umfassenden Programm für Trainings-, Praxis- und Konferenztag sowie zu Preisen und Kartenbestellungen finden Sie unter http://wien.etailment.at. Im Rahmen der Expansionsstratgie des New Yorker Investors Marquee Brands, seit 2015 Eigentümer der Marke Ben Sherman, hat Ben Botas, Gründer und Inhaber der deutschen Modeagentur Ben And GmbH, die Lizenz für das britische MenswearLabel für Deutschland, Österreich, die Schweiz und die Niederlande übernommen. Wholesale und Retail liegen damit in der Verantwortung der BAS Traders GmbH. Alle Aufträge für F/S 2016 werden ab sofort durch die neu gegründeten Gesellschaft ausgeführt und geliefert. Der Firmensitz, das zentrale Lager, Fulfillment und Logistik befinden sich in München. BAS Traders wird Mitte Februar auch die Ben Sherman-Flagship-Stores in Berlin und Köln sowie die drei deutschen Outlets übernehmen. Auch das gesamte Team von 70 Mitarbeitern im Wholesale und Retail wird übernommen. CECEBA: GESCHÄFTSFÜHRUNG ERWEITERT – NEUE LIZENZ Mit Anfang des Jahres hat der Balinger Wäschehersteller Ceceba seine Geschäftsführung erweitert. Peter Rentsch (Bild) wird sich künftig um die Bereiche Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung kümmern. Jürgen Schäfer, der bereits seit 1989 die Geschäftsführung innehat, verantwortet die strategische Planung und Geschäftsentwicklung. Der 54-jährige Rentsch war bereits als Geschäftsführer für New Yorker, Zara Deutschland, Galeria Kaufhof und Eterna tätig. Zuletzt arbeitete er als freier Mitarbeiter und Berater für Multi-Channel-Retail. Zudem geht Ceceba eine neue Lizenzpartnerschaft ein und sein Markenportfolio aus Ceceba, Götzburg und Tom Tailor um den Neuzugang Baldessarini. 46 TZ 03 2016 PME LEGEND AUSTRIA | MODEAGENTUR HOLAS GMBH | M1 CARL-ZUCKMAYER-STRASSE 38 5101 SALZBURG AUSTRIA T : +43-662-458486 | F : +43-662- 458486 40 EMAIL : [email protected] SHOP ONLINE AIGNERMUNICH.COM I L M | 2 7. 0 2 . – 2 9 . 0 2 . 2 016 | H A L L C 1 | B O O T H 0 8 | K A I S E R S T R . 1 0 8 - 112 | O F F E N B A C H A M M A I N | G E R M A N Y