Weitermachen! - Textilzeitung
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P.b.b., GZ 02Z032321 M, Manstein ZeitschriftenverlagsgesmbH, Brunner FeldstraSSe 45, 2380 Perchtoldsdorf; Retouren an Postfach 100, 1350 Wien, 06. November 2014 © Eider © Cambio 21/14 DOB Hosen: LUFT HOLEN: Weitermachen! W W W.M AC -MODE.C OM inhalt 06 12 16 22 26 © 06: Cashmere & Silk, 12: regioplan, 14: Freitag/Lukas Wassmann, 16: constantin Fischer, 22: Cinque, 26: cambio Testklub handel Kongress 04 Dornbirns Messepark baut aus 05 City outlet in pasching vergröSSert 08 Allgemeine Konjunkturflaute 10 DIGITALISierung des einzelhandels 12 Der Mensch und seine bedürfnisse industrie 14 Freitag macht mode interview 16 Andreas enzenhofer im gespräch Labels to watch 19 Vive la france! POS-konzepte 22 Innovative Shopideen DOB Hosen 26 Mit Jog pants gegen Umsatzeinbruch HAKA mode aktuell Society Das Klagelied des Kaufmanns hat vier Strophen, erzählte Sporthändler Christoph Bründl jüngst beim Retail Expertenforum von RegioPlan. Die erste Strophe: das Wetter. Gefolgt von der Kon kurrenz, die die Preise zusammenhaut. Dritte Strophe: der anspruchsvolle Kunde, der dabei in Wirklichkeit gar nichts von der Ware versteht. Die vierte Strophe ist erst vor Kurzem neu dazu gekommen: das Internet. Wer sich die aktuellen Umsätze ansieht, ist geneigt, ins Klagelied ein zustimmen: Dem Bekleidungshandel droht das vierte Jahr mit Umsatzverlusten in Folge. Doch ist daran wirklich das Wetter schuld, die Kon kurrenz, der Kunde, das Internet? Tatsächlich ist die gesamte europäische Wirtschaft seit 2008 nicht vom Fleck gekommen. Noch immer liegt die Wirtschaftsleistung unter dem Vorkrisen niveau. In Österreich erdulden die Bürger seit mehr als vier Jahren sinkende Realeinkom men – und die Steuersenkung ist wieder in weite Ferne gerückt. Ein Stacheldraht um die Geldbörsen der Kunden ist die natürliche Folge. Wer Christoph Bründl kennt, weiß, dass er von Klageliedern nicht viel hält. Die Bründl-Shops setzen auf die Faszination Handel, auf »magi sche Momente«, auf das »große Theater«. Als wichtigstes Erfolgskriterium nennt Bründl aber: besondere Menschen als Mitarbeiter zu finden, sie zu entwickeln und zu behalten. Menschen, die lachen können, die mit den Kunden flirten, die den Stress des Alltags vergessen lassen und die sich wirklich auskennen. Und der Stacheldraht löst sich in Luft auf! VON MANUEL FRIEDL 32 OPTik vor Funktion 34 Hirmer ganz emotional 36möbel von G-star 40mulberry feiert cara delevingne © Breneis Stacheldraht um die Geldbörsen editorial business 14 TZ 21 2014 3 © Brandboxx business news Tom Tailor verbessert sich T Brandboxx mit Besucherplus D ie Salzburger Brandboxx zieht ein positives Fazit für die vergangene Saison: Zu den 23 Eigenmessen, die dieses Jahr veranstaltet wurden, kamen rund 5 % mehr Fachbesucher als im Vorjahr. Auch bei den Ausstellern gibt es Zuwächse zu vermelden. Das stärkste Wachstum legten die Kinderfachmessen (JOT und Kids) hin, mit ca. 10 % mehr Besuchern und ca. 15 % mehr Ausstel lern. Außerdem sind die Schauräume in Österreichs größtem Modehandels center zu 98,9 % vermietet. Diese hohe Auslastung führt auch zu Problemen: So wollte der langjährige Fixmieter Gerry Weber seine Fläche um 300 m2 vergrößern, was aus Platzmangel nicht möglich ist. Die deutsche Modegruppe wird die Brandboxx deshalb verlassen und ins Gusswerk übersiedeln. GerryWeber-Verkaufsleiter Walter Eigner: »Uns tut es selbst leid, dass wir nun auf grund dieser Sachzwänge einen anderen Standort beziehen werden.« In der Brandboxx präsentieren momentan 225 fixe Mieter insgesamt 600 Marken, der Jahresumsatz liegt aktuell bei rund 8 Mio. €. Sparquote sinkt weiter D ie Österreicher sind ein sparsames Volk. Das bestätigt auch die jüngste Erhebung der ING-DiBa Direktbank. Demnach sagen 77 % der Österreicher, sie hätten sich für einen sparsamen Lebensstil entschieden. Damit liegen die Österreicher im Europavergleich etwas über dem Durchschnitt von 74 %. Bei unseren deutschen Nachbarn sind es immerhin ganze 80 %, die aufs Geld schauen. D ementsprechend sieht es auch mit dem Überziehen der Konten aus: Nur die Deutschen und die Luxemburger rutschen noch seltener ins Minus als die Österreicher. Die Sparquote spricht in Zeiten der Niedrigstzinsen jedoch eine andere Sprache: Im Zeitraum von April 2013 bis März 2014 sparten die österrei chischen Haushalte nur noch 6,1 % ihres verfügbaren Einkommens. Ein Jahr davor waren es laut Statistik Austria noch 6,6 %, zwei Jahre davor 7,7 %. Zum Vergleich: In den Hochzinsjahren 2008/09 wurden noch 12,4 % des verfügbaren Nettoeinkommens gespart. 4 TZ 21 2014 top NEWS Messepark will ausbauen Aus Mietersicht ist es das beste Einkaufs zentrum Österreichs. Im jährlich durchgeführ ten »Shopping Center Performance Report« konnte der Dornbirner Messepark die letzten drei Jahre in Folge den ersten Platz erringen. Geht es nach den Plänen der Eigentümer, soll das Einkaufszentrum nun umfassend moder nisiert und ausgebaut werden. 35 Mio. € will die Familie Drexel (rund um Spar-Geschäfts führer Gerhard Drexel) investieren. Die ver pachtbare Fläche soll dadurch von derzeit 25.500 m2 auf ca. 33.000 m2 wachsen. Von der Politik kommt jedoch Gegenwind. Durch die derzeitige Widmung ist ein Ausbau in der geplanten Größe nicht gedeckt. Laut Bürger meisterin Andrea Kaufmann wurde noch kein Projekt eingereicht, auch das Land muss zustimmen. Geplant wurde das Umbauprojekt von ATP Architekten Ingenieure. Das renom mierte Planungsbüro versucht die Politik mit einer deutlichen Attraktivierung, einer Öff nung des Centers in Richtung kultureller und nichtkommerzieller Aktivitäten sowie der Schaffung eines multifunktionalen, der Stadt zugewandten Eingangsplatzes zu locken. Der Messepark ist bereits jetzt das größte Ein kaufszentrum Vorarlbergs. 2013 wurde ein Umsatz von 180,9 Mio. € erwirtschaftet. Ein Viertel der täglich 17.000 Besucher stammt aus der Schweiz und Liechtenstein. © Messepark © Picturedesk om Tailor hat seinen Konzernumsatz in den ersten neun Monaten des Jahres um 3,5 % auf 679 Mio. € gesteigert. Dabei entwickeln sich die beiden Zweige Tom Tailor und Bonita nach wie vor sehr unterschiedlich: Während Tom Tailor seine Umsätze um 9 % auf 438 Mio. € steigern konnte, war Bonita um 5,1 % auf 241,2 Mio. € weiterhin stark rückläufig. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich konzernweit um 20,7 % auf 56,9 Mio. €. Auch bei Boni ta hat sich die Rohertragsmarge deutlich verbessert, indem Promotionen stark zurückgefahren wurden, wie CEO Dieter Holzer (Bild) erklärt. www.CFC-Cologne.de facebook.com/CFC-Cologne #CFC_Cologne Auszeichnung für Sattler AG D © Sattler AG ie auf Sonnenschutz, Beschattung und textile Membranen spezialisierte Sattler AG mit Sitz in Graz-Thondorf hat den »Sonderpreis für Generationen« erhalten. Der Preis wurde im Rahmen der Gala »Entrepreneur of the Year« in der Hofburg verliehen, die vom global operierenden Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young (EY) veranstaltet wird. Der Award würdigt die Leistungen eines Familienunternehmens in mindestens dritter Generation, das in besonderer Weise für Nachhaltigkeit, Werteorientierung und gesellschaftliche Verantwortung steht. Kriterien, die das 1875 gegründete und nunmehr bereits in fünfter Generation stehende Unternehmen locker erfüllt! Im Bild: Aufsichtsratsvorsitzender Werner Tessmar-Pfohl (l.) mit Vorstand Alexander Tessmar-Pfohl. Internationale Fachmesse für Kinder-, Baby- und Umstandsmode, Schuhe und Lifestyleprodukte GESELL GMBH & CO. KG Sieveringer Str. 153 1190 Wien, Österreich Tel. +43 1 3205037 Fax +43 1 3206344 offi[email protected] © Schustermann & Borenstein Schustermann & Borenstein eröffnet er Münchner Modeverwerter Schustermann & Borenstein wird ab Mitte November in Vösendorf (neben Metro) auf 5.000 m2 Markenware zu Outlet-Preisen anbieten. Laut Unternehmenssprecherin Irene Kiefer besteht das Geschäftskonzept darin, »Warenüberhänge diskret vom Markt fließen zu lassen«. Aufgrund dieser Diskretion habe man sich gegenüber den Lieferanten verpflichtet, weder Marken noch Preise an die große Glocke zu hängen. Laut Kundenberichten im Internet reicht das breite Markenspektrum von Schustermann & Borenstein von konsumigen Marken wie Only, Vero Moda, Betty Barclay und s.Oliver bis zu Premium-Brands von Boss über Missoni und Escada bis zu Dolce & Gabanna. Auch Denim und Sportswear spielen eine große Rolle (Diesel, Guess, Replay, Hilfiger, Woolrich etc.). »Weder wir noch unsere Lieferanten haben ein Interesse daran, den normalen Einzelhandel zu ruinieren. Darum siedeln wir uns auch ausschließlich in Gewerbegebieten an«, erläutert K iefer. Aufgrund des »äußerst diskreten Konzepts« würde außerdem nur an »handverlesene Kunden« verkauft: Nur Personen mit personalisierter Mitgliedskarte haben Zugang zu den Stores. Interessenten können sich um eine Mitgliedschaft bewerben, bestehende Mitglieder neue Mitglieder vorschlagen, weiters erhalten Mitarbeiter von ausgewählten Partnerfirmen Zutritt zu den Stores. Bisher betrieb Schustermann & Borenstein zwei Geschäfte in München sowie den Online-Shopping-Club bestsecret.com. Seit 2012 gehört das Unternehmen zu zwei Dritteln dem Finanzinvestor Axa Private Equity, ein Drittel ist in Besitz der beiden Gründerfamilien. © G. G Jac Jacobse obse bse b bs sen Ph Photog hoto otoggraph ot aph ph p hy D musterseite Varner-Gruppe zieht in Rieder Weberzeile © Cashmere & Silk N Russischer LuxusFilialist och ist das SES-Center Weberzeile in Ried (ein 70-Mio.-€Investment mit 22.000 m² verpachtbarer Fläche) eine Großbaustelle, bei der man kürzlich Dachgleiche feiern konnte. Im August 2015 wird mit 50 Shops eröffnet, deren Betreiber zu knapp 90 % fixiert sind. Der 160 m lange und 120 m breite Baukörper zeichnet sich durch fußläufige Anbindung an die Rieder Innenstadt aus und bietet 800 überbreite Autostellplätze (2,7 statt 2,3 m). Anlässlich einer Baustellenbegehung wurden neue Mieternamen präsentiert. So werden sich neben den bereits bekannten Ankerpächtern wie Kastner & Öhler (2.500 m²), H&M (1.900 m²), Media Markt, Eurospar und Hervis auch ein Müller Drogeriemarkt und zwei Modeformate der skandinavischen Varner-Group einquartieren. Diese wurde 1962 in Oslo gegründet und zählt heute mit einem Jahresumsatz von 1,3 Mrd. € (2012), mehr als 1.350 Shops und rund 10.000 Mitarbeitern zu den bedeutendsten Textilhändlern in Nordeuropa. Premiere in Österreich ist im März 2015 im Fischapark in Wiener Neustadt. Insgesamt sollen alleine im nächsten Jahr bis zu 15 Geschäfte eröffnet werden. In Ried geht man mit einem knapp 400 m² großen Männermoden-Store unter der Marke Dressmann und einem 250 m² großen Damenmodengeschäft unter Bik Bok an den Start. Projektleiter Otto Brandstätter und Center-Managerin Brigitte Biberger kommt nach Wien ashmere & Silk heißt das Mulitlabel-Shopkonzept, mit dem Victoria Saava in Russland bereits seit 1997 erfolgreich ist. Im Februar 2015 wird die Unterneh merin aus Ostsibirien ihren ersten Store in Wien eröffnen. An der Adresse Plankengasse 3 wird Cashmere & Silk auf 290 m2 Nachfolger des inzwischen geschlossenen Luxusmodegeschäfts 2006Feb01. Angeboten werden Marken wie Alberta Ferretti, Santoni, Malo und Les Copains. In Russland betreibt Saava neben 23 MultilabelBoutiquen auch 15 Monobrand-Stores von Marken wie Brunello Cucinelli, Santoni, Les Copains und Missoni und zählt damit laut eigenen Angaben zu den führenden Distributoren von Luxusmode und -accessoires am russischen Markt. short cuts © SES C +++HANDELS-KV STEIGT UM 2,1 %+++ Mit 1. Jänner 2015 steigen die Kollektivvertragsgehälter um 2,1 %. Das Mindestgrundgehalt liegt nun bei 1.500 €. Lehrlinge bekommen ab nächstem Jahr rund 3 % mehr Geld. +++ZALANDOBÖRSENGANG BRINGT WENIGER ALS GEPLANT+++ Es waren zwei vielbeachtete Börsengänge: Sowohl Zalando als auch dessen einstige Muttergesellschaft Rocket Internet betraten in den letzten Wochen das Börsenparkett. Wie nun bekannt wurde, haben beide Unternehmen deutlich weniger eingenommen als geplant. Bei Zalando kamen 526 (statt über 600) Mio. € herein, Rocket Internet spielte nur 1,4 statt 1,6 Mrd. € ein. Der Aktienkurs von Zalando ist seit der Ausgabe um 14 % gefallen. +++SOLIDES WACHSTUM BEI HUGO BOSS+++ Trotz schwacher Branchenentwicklung hat Hugo Boss seine Umsätze in den ersten neun Monaten des Jahres um 6 % (in lokalen Währungen: +8 %) auf 1,9 Mrd. € gesteigert. Überdurchschnittlich legte abermals der eigene Einzelhandel (+16 %) zu. Das Konzernergebnis stieg um 4,6 % auf 259,2 Mio. €. +++HALLHUBER ERÖFFNET AM 6. NOVEMBER+++ Der Münchner Modefilialist Hallhuber eröffnet am 6. November seinen neuen Flagship-Store in der Wiener Kärntner Straße, Ecke Annagasse. Der Store wird 300 m2 groß sein und ist in einem denkmalgeschützten Haus auf zwei Etagen untergebracht. Eines der Highlights ist die historische, stuckbesetzte Decke. Es ist die fünfte Hallhuber-Filiale im Großraum Wien. +++DEUTSCHER EINZELHANDEL FORDERT 24-STUNDENÖFFNUNG+++ Der deutsche Einzelhandelsverband HDE fordert eine Ausdehnung der Ladenöffnungszeiten und eine gezielte Förderung für Städte. »Läden sollten 24 Stunden öffnen können, mit Ausnahmen an Sonn- und Feiertagen«, sagt Verbandspräsident Josef Sanktjohanser, auch als Reaktion auf den Wettbewerb mit dem Internet. +++FMZ Hainburg eröffnet 2015+++ Bei den Arbeiten am neuen Fachmarktzentrum am Rande der Hainburger Innenstadt wurde Anfang Oktober Dachgleiche gefeiert. Auf knapp 14.000 m2 Geschäftsfläche sollen im Frühjahr 2015 25 Geschäfte einziehen. Nach Ankermietern wie Merkur, Lidl, dm und CCC hat Projektbetreiber Eduard Halmschlager nun auch den ersten Modemieter bekanntgegeben: Auch in Hainburg wird der norwegische Moderiese Varner mit seiner HAKA-Vertriebsschiene Dressmann gleich zu Beginn seiner Österreich-Offensive einen Store eröffnen. 6 TZ 21 2014 business news TBSL, anlässlich der Jahrestagung des Verbands in Bregenz. Die Zahl der Beschäftigten blieb mit 23.360 annä hernd stabil (−0,8 %). Innerhalb der Indus triezweige gab es durchaus unter Mothwurf wurde als »Unternehmen des Jahres« schiedliche Entwick in der Bekleidungsindustrie ausgezeichnet. lungen: Während die Bekleidungsindustrie ihren Halbjahresumsatz um 5,1 % auf 504 Mio. € ie österreichische Textil-, Bekleidungs-, Schuhsteigern konnte, blieb jener der Textilindustrie stabil und Lederindustrie darf sich im ersten Halbjahr (+/−0 %) bei 1,22 Mrd. €. Eine kräftige Steigerung 2014 über ein Umsatzplus von 2,3 % auf 2,1 Mrd. € um 7,1 % gab es bei den Bekleidungsexporten. Die freuen. »Die 470 Mitgliedsunternehmen des Fach Ausfuhren in den Hauptmarkt Deutschland stiegen verbands haben sich angesichts des immer stärker um 2,1 % auf 359 Mio. €. Das Importvolumen wuchs eingetrübten Konjunkturklimas sehr gut gehalten«, mit +4,1 % etwas schwächer (auf 2,28 Mrd. €). Die sagte Manfred Kern, Obmann des Fachverbands D wichtigsten Lohnarbeitspartnerländer der österrei chischen Bekleidungsindustrie sind derzeit Rumänien, Bulgarien, Ungarn und Slowenien. Innerhalb der in Summe stagnierenden Textilindustrie verzeichneten die Hersteller von Bekleidungs- und Heimtextilien ein leichtes Umsatzplus von 1,0 % auf 586 Mio. €, jene von technischen Textilien ein kleines Minus von 0,9 % auf 636 Mio. €. Gerade letztere Gruppe ist durch ihre Nähe zu Wirtschaftszweigen wie der Bau branche oder der Automobilindustrie erfahrungsge mäß sehr stark den konjunkturellen Zyklen unterwor fen. Doch mittelfristig betrachtet bleibe der Bereich der technischen Textilien »weiterhin ein Wachstums markt«, betont Obmann Manfred Kern. Wie jedes Jahr vergab der Fachverband TBSL im Rahmen s einer Jahrestagung auch heuer wieder Preise für die »Unternehmen des Jahres«. In der Bekleidungs industrie wurde das steirische Familienunternehmen Mothwurf ausgezeichnet, in der Textilindustrie ging der Preis an die Schoeller GmbH & Co.KG. Multimarken-Outlet C ity Outlet – mit Filialen in Wels, Steyr, im Haid Center, in der Passage Linz und eigenem Web shop (www.cityoutlet.at) – hat den Stammsitz in Pasching bei Linz deutlich vergrößert: auf 3.000 statt bisher 1.700 m². Die L-förmige Industriehalle unweit der PlusCity ist prall gefüllt mit Markenware für Damen, Herren und Kinder. Hier hat die Sportartikelund Modeindustrie offensichtlich einen starken Partner für den Absatz von Produktions- und Lager überhängen gefunden. Rund die Hälfte der Fläche nehmen Sportartikel ein. Aktuell besonders stark präsent sind Hartware von Head sowie Berg- bzw. Wintersportbekleidung von Mammut, Berghaus, Maier Sports, Salewa, Odlo und Haglöfs. Auch High tech-Textiles aus dem Premiumsegment lassen sich entdecken, etwa das italienische Label rh+. Fach beratung gibt’s insbesondere beim Skikauf. Bei der Mode zeigt die Herrenabteilung deutlich mehr Stärke als das Damensortiment, das von Kollektionen wie Smash, Tom Tailor, Broadway, Passport oder Margittes dominiert wird. Die Männer finden eine Business abteilung in breitem Größenspektrum, bei der die Konfektion aktuell hauptsächlich von Tommy Hilfiger, Radloff und Luigi Morini bestritten wird. OutdoorJacken in großer Vielfalt stammen von Jupiter, C alamar und Healey. Und auch im Fashion-Sortiment gibt’s Exklusives: EA7 – die sportive Untermarke aus dem Hause Armani. Der Flächenzugewinn lässt zwischen den Ärmelparaden und Ständergalerien Ansätze von Visual Merchandising zu: da eine ausrangierte Seilbahngondel als Blickfang, dort ein VW-Käfer inmitten der Shopmöblierung des DenimLabels Timezone. Nach dem neu gestalteten Ein gangsbereich samt Automatenkaffee-Lounge trifft man auf großzügig präsentierte Damenhandtaschen z. B. von Hilfiger und Winterstiefel z. B. von Sorel. Das Unternehmen Sport & Concept GmbH wurde 1990 gegründet, man war als Großhändler von Eigen marken tätig. 2003 änderte man das Geschäftsmo dell, wurde zum Outlet Store und verweist heute auf 80.000 registrierte Stammkunden. »Unsere Modelle sind maximal ein Jahr, das meiste ein halbes Jahr alt«, sagte Klaus Zimmer im Lokalfernsehen. Gemein sam mit seinem 50%-Partner Peter Koch ist er Gründer und Geschäftsführer des Unternehmens, das von Creditreform auf 65 Mitarbeiter und 10,7 Mio. € Umsatz geschätzt wird. Die Werbung zur Umbau eröffnung (»−50 % auf alles vom Stattpreis«) zeigte jedenfalls Wirkung: von Wartezeiten an den sechs Kassen bis zum Verkehrschaos vor der Tür. auf 3.000 m² © CD © TBSL Industrie freut sich über gutes Halbjahr TZ 21 2014 7 testklub Die Luft ist draußen Der Modehandel kann sich der allgemeinen Konjunkturflaute nicht entziehen. Doch im Vergleich waren die Umsätze im dritten Quartal gar nicht so schlecht. U nd wieder ist das prognostizierte Wachstum abgesagt. Der Höhepunkt der Wirtschaftskrise ist schon längst überschritten, trotzdem kommt die Konjunktur nicht so recht in Gang. Wie schon in den Vorjahren mussten die Wirtschaftsforscher auch heuer ihre Wachstumsprognosen im Jahresverlauf mehrmals nach unten korrigieren. Zu Jahresbeginn hatten die Forschungs institute noch einen Anstieg des BIP zwischen 1,5 und 2 % vorhergesagt. Nun muss man froh sein, wenn überhaupt ein Wachstum übrig bleibt. Denn nach neun Monaten sieht es ganz nach Stagnation aus: Laut WIFO wuchs die heimi sche Wirtschaft im ersten Quartal noch geringfügig um 0,2 %, im zweiten Quartal waren es dann nur noch 0,1 % – und im dritten Quartal exakt +/−0,0 %. Noch schlechter sieht es für den Einzelhandel aus. »Die Konsumnachfrage der privaten Haushalte ist weiterhin sehr verhalten«, schreibt das WIFO in seiner jüngsten Analyse. Im Klartext heißt das, dass dem Handel heuer zum vierten Mal in Folge reale Umsatzeinbußen drohen. Laut den aktuellsten Daten der Wirtschaftskammer, erhoben von der KMU Forschung Austria, liegt der gesamte Einzelhandel per Ende September bereits bei einem realen Umsatzminus von 0,3 % (nominell: +0,7 %). Wobei auch hier die Entwicklungskurve im Jahres verlauf deutlich nach unten weist: Im dritten Quartal setzte es sogar ein reales Umsatzminus von 0,9 % (nominell: +/−0,0 %). Aufgelaufen immer noch kleines Plus. Die gute Nachricht: Verglichen mit diesen Zahlen hat sich der stationäre Bekleidungseinzelhandel noch vergleichs weise gut geschlagen. Dank halbwegs erfreulicher Verkäufe im Juli und August errechnete die KMU Forschung für das dritte Quartal immerhin ein nominelles Plus von 0,5 %. Real (also inflationsbereinigt) entspricht das sogar einem Umsatzwachstum von 1,7 %. Das bedeutet, dass die Durchschnittspreise in den letzten Monaten um mehr als 1 % unter jenen des Vorjahres lagen. Für das bisherige Gesamtjahr (Jänner bis September) ergibt das aufgelaufen immer Tanz um die Nulllinie noch ein kleines nominelles Umsatzplus von 0,3 % (real: +1,0 %). Der September war (bei einem Verkaufstag mehr) mit einem durchschnittlichen nominellen Minus von 1,6 % der schlechteste Monat seit dem März. Doch auch das ist relativ: Immerhin meldeten 46 % der Modegeschäfte im September ein Umsatzwachs tum, 45 % ein Minus. Am schlechtesten lief der durchwegs sehr sommerliche Herbstmonat im Osten des Landes (−2,1 %), am besten im Westen (−0,9 %). Am schwersten taten sich angesichts der warmen Temperaturen die HAKA- Spezialisten (−5,0 %), am leichtesten Vollsortimentsanbieter (−0,4 %). Mf Nominelles Minus, reales Plus UmsatzveränderUng nominell september 2014 im vergleich zUm vorjahresmonat – modegeschäfte in prozent +10 Prozent und mehr 11 bis +10 Prozent –10 Prozent und mehr 24 35 bis –10 Prozent 21 9 keine Veränderung 2 +1,2 Prozent nominell Durchschnitt real –1,6 1 –1 –2 2013/14 2012/13 nominelle UmsatzveränderUng gegenüber dem vorjahresmonat in prozent 12 8 4 +0,7 +0,4 –3,5 –4 +3,1 +2,9 –3,5 –0,8 –0,4 –3,0 -– 8 –4,3 +0,3 +4,2 +1,8 +1,0 – 0,6 +2,3 +0,2 –1,6 –2,5 –3,7 –7,3 +0,9 –2,6 –7,9 – 12 Oktober November Dezember Jänner Februar März April Grafik: Textil Zeitung, Quelle: KMU Forschung Austria 8 TZ 21 2014 Mai Juni Juli August September TEXTILZEITUNGS APP neu im iTunes Store © Fotolia BIS JA ZUM K HRESEND E OSTEN LOSEN DOWN LOAD handel Er gilt als Großmeister der Handelsdigitalisierung. Als Gast eines Expertentalks in Wien skizzierte Gerrit Heinemann ein eher düsteres Bild der Zukunft des stationären Einzelhandels. Shopping ohne Smartphone? Gibt es nicht mehr! W elche Fragen bewegen den Modehandel derzeit am meisten? Die schwache Konjunktur? Neue Anbieter aus aller Welt? Die Erosion in der Bekleidungsindustrie? Oder das unendlich große Angebot in den Onlinekanälen dieser Welt? Die Einzelhandelslandesgremien aus Wien und Niederösterreich entschieden sich Ende Oktober für Letzteres – und luden zum Expertentalk »Alles online oder was? Inwiefern die digitale Revolution das Konsumentenverhalten und die digitale Zukunft des Shoppens verändert.« Als Experten lud man Gerrit Heinemann ein, der auf eine mehr als 20-jährige Berufserfahrung im Einzelhandel (u. a. bei Douglas und Kaufhof) zurückblickt und sich heute als Leiter des eWeb Research Centers an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach mehrheitlich mit E-Commerce-Geschäftsmodellen und »digitalen Zeitvorteilen« auseinandersetzt. In Wien kommt Heinemann gleich zur Sache: Amazon sei eine »Feuerwalze«, eBay eine »geölte Logistikmaschine«, über Zalando müsse man froh sein, denn: »Es ist die einzige Antwort Deutschlands auf die Onlineriesen aus den USA.« Verwöhnt sei er, der neue Kunde, sagt Heinemann ins Auditorium, Digitali sierung und Smartphones hätten ihn »nicht unbedingt sympathischer« gemacht. Er will nicht nur zwischen allem auswählen können, er will es direkt vor Ort kaufen können. Heinemann: »Das hat er im Netz gelernt, wo er alles sofort in den virtuellen Warenkorb legen kann und zur Kasse geht mit dem Gefühl, er 10 TZ 21 2014 © fotolia »Kampf gegen die Feuerwalze Amazon« habe sofort bekommen, was er gesucht hat.« Wo kann der stationäre Handel da noch punkten? Heinemann will mit ein paar Vorurteilen, er nennt sie »Mythen«, aufräumen. »Die Trennung zwischen online und offline gibt es nicht, ich spreche längst vom No-Line-Handel. Nur dort, wo die starren Grenzen aufgehoben werden, entstehen attraktive Kundenformate. Der Kunde will schließlich einfach nur etwas kaufen. Ihm ist egal, über welchen Kanal er kauft, solange er kaufen kann, was er haben will. Der Kunde kauft mit dem Rechner zu Hause oder mit seinem Smartphone in der Filiale ein Produkt im Onlineshop – zahlt und holt es am Schalter ab. Für die Generation unter 30 ist das gelernt, daran führt kein Weg vorbei.« Alles online, oder was? Heinemann spricht ausführlich über die Vorteile von Onlineplattformen. Schon vor einer New-York-Reise kaufte er online die UggBoots für seine Töchter, die bei der Ankunft im Hotel bereits im Zimmer lagen – keine zwölf Stunden nach der Bestellung. Und Heinemann räumt mit der Idee auf, der Onlineshop dürfe eine kleine Auswahl oder ein müder Abklatsch des Angebots im Laden sein: »Wer einen Onlineshop betreibt, sollte sein gesamtes Angebot ins Netz stellen, jedes einzelne Teil. Nur dann haben Onlineshops eine Chance auf Erfolg.« Aber: Digitalisierung bedeute bei Weitem nicht nur die Einrichtung eines Onlineshops: »Der Einstieg ins digitale Zeitalter erfolgt weit einfacher: Sie müssen eine klare, informative Homepage haben, um überhaupt ins Visier eines Käufers zu kommen. Natürlich muss es WLAN in ihrem Laden geben, das ist eine absolute Grundvoraussetzung. Wer im Laden Terminals aufstellt, um den Kunden vor Ort eine Informationsmöglichkeit zu geben: umso besser!« Technisch empfiehlt Heinemann, in die Zukunft zu schauen: »Wenn Sie eine digitale Lösung implementieren, denken Sie daran, was Sie vielleicht in zwei oder drei Jahren anhängen wollen. Wenn man gewisse Tools technisch nicht vorbereitet, fängt man in ein paar Jahren wieder bei null an.« handel 02 03 01 + 03 Digitalisierungsexperte Gerrit Heinemann 02 Die Expertenrunde um Moderatorin Brigitte Pfeifer-Medlin (l.): Gerrit Heinemann, Jutta Pemsel, Iris Thalbauer und Roman Schwarzenecker Alle BiLder © david bohmann photography 01 Dinosaurier des Einzelhandels. Einzelhändler und Einzelhandelsketten in England und den USA, sagt Heinemann in Wien, eignen sich als Case Study für erfolgreiche No-Line-Konzepte am besten: »Dort gibt es nicht nur die besten Geschäfte, sondern auch die besten Onlineshops. Macy’s, die größte Warenhauskette der USA, nahm lange Zeit die gleiche Entwicklung wie Karstadt. Ein Dinosaurier des Einzelhandels. Mitte der Nullerjahre wurden dann Geld und Kraft in die Modernisierung und in No-Line gesetzt. Seitdem wächst Macy’s zweistellig – und Karstadt? Mit veralteten Modellen, mit sturem Festhalten am stationären Onlinehandel allein lässt sich die Zukunft nicht bewältigen.« Heinemann liefert dafür eine einleuchtende Erklärung: »Ein Unternehmen, das es im Netz nicht gibt, existiert nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Kunden stunden- und tagelang im Netz informieren, bevor sie eine Kauf entscheidung fällen, egal, wo diese Entscheidung dann stattfindet. Es geht um den Vergleich von Produkten, von Preisen – und eine größtmögliche Fülle von Informationen.« Deutschland ist für Heinemann noch immer eine »Servicewüste«, sei vor allem »akademikerfeindlich«, soll heißen: Wer sich Beratung auf einem hohen Niveau erwartet, wandert bald frustriert ins Netz ab: »Wir haben im deutschen Handel eine perfide Art des Sozialismus: Alle Kunden werden gleich schlecht behandelt. Wir müssen uns aber endlich darauf einstellen, dass der Kunde, der den Laden betritt, extrem gut informiert ist und zig Mal mehr weiß als der Verkäufer.« Umgekehrt müsse es sein, die exzellente Fachberatung und der Anspruch darauf müssten die Kunden wieder in die Läden bringen. Und auch hier sei Digitalisierung gefragt: »Warum kann man die Fachberatung in einem Laden nicht online buchen?« Auch in puncto Verfügbarkeit der Ware bieten Onlinelösungen eine permanente Kommunikationsform mit dem Kunden: »Ich kann doch vorher online nachschauen, ob es meine Größe in einem bestimmten Laden überhaupt gibt. Wenn nicht, erspare ich mir einen Weg – und Frustration.« Letztlich gehe es darum, stationäre und digitale Konzepte durch zu harmonisieren, ist sich Heinemann sicher. Randerscheinung online? Einwürfe, der Einzelhandel finde noch immer zu einem hohen Teil im Laden statt (Heinemann: »Die Statistiken schwanken zwischen 11 % und 13 % am gesamten Einzelhandel), lässt Heinemann nur bedingt gelten: »Heute sind es 11 %, wer allerdings das dynamische Wachstum auch neuer Plattformen beobachtet, kommt zum Schluss, dass bald rund ein Fünftel des Umsatzes im Netz getätigt werden wird.« Das sei Umsatz, der dem stationären Einzelhandel fehlt, »und der auch nie wieder kommen wird. Die Einzelhändler werden sich darauf einstellen müssen, mit rund 15 bis 20 % weniger Umsatz auf der Fläche auskommen zu müssen. Das wird sich für eine Reihe von Einzelhandelsformaten schlicht und ergreifend nicht mehr ausgehen.« Wie auch immer die Haltung der Einzelhändler zu den Themen Onlineshop und Digitalisierung ausfiele, Heinemann warnt davor, diese Bereiche auszulagern: »Online ist Chefsache, weil es die Zukunft des Unternehmens in den nächsten Jahren mitbestimmt.« In der anschließenden Podiumsdiskussion sorgte vor allem Jutta Pemsel, Obfrau der Bundessparte Handel, für gedämpften Optimismus für die Inhaber kleinerer Handelsformate: »Wenn ich mein gesamtes Angebot ins Netz stelle und dort verkaufe, muss ich ein komplett neues Geschäftsmodell entwickeln, für das ich keine Voraussetzungen habe – vor allem auch keine logistischen.« Auch Pemsel glaubt an die Notwendigkeit von Digitalisierung im Laden, schränkt aber ein: »Menschen wollen immer noch bei Menschen kaufen. Das ist die größte Chance, die der stationäre Handel hat.« BPM TZ 21 2014 11 Alle bilder © Regioplan »Sechs Stunden lächeln« Das Retail Expertenforum von RegioPlan: Statt Zahlen, Daten und Fakten standen diesmal der Mensch und seine Bedürfnisse im Mittelpunkt. Strategie. Denn so zu tun, als ob es Amazon, Zalando und Co. nicht gäbe, ist die schlechteste Vorgangsweise. Vor sechzig Jahren habe die Einführung der Selbstbedienung einen massiven Strukturwandel im Einzelhandel bewirkt, erinnert Bomba. Einen Wandel, dem die allermeisten Greißlereien zum Opfer fielen. Einen vergleichbaren Umbruch sieht die Handelsexpertin auch heute. Darum müsse jedes Handelsunternehmen strategische Entscheidungen vornehmen und seine Strukturen anpassen. Jeder Mitarbeiter müsse wissen, wofür »sein« Unternehmen, »seine« Marke steht – und das den Kunden vermitteln. »Kunden suchen Orientierung und Klarheit«, weiß Bomba. Entgegen vielen Gerüchten sind Stammkunden auch heute noch nicht ausgestorben. »Vertrauen entsteht durch konstant positive, authentische Erfahrungen im Kontakt mit Menschen«, bringt Bomba die Formel zur Schaffung von Kundenloyalität: Jeder Kontakt zwischen Kunde und Mitarbeiter müsse positiv sein und authentisch wirken. Mit »Kontakt« ist dabei heute längst nicht nur das persönliche Verkaufsgespräch gemeint, sondern auch die TelefonHotline, die Facebook-Seite, die Smartphoneoptimierte Homepage. »Online lässt sich hervorragend zur Stärkung der Kundenloyalität nutzen«, meint Bomba. Seine Kunden kennen. Auch Silvio Kirchmair, Vorstand von Umdasch Shopfitting, rät zur sanfChristoph Bründl, Intersport Bründl Silvio Kirchmair, Vorstand Umdasch ten Integration von digitalen Elementen ins stationäre Geschäft. »Der Onlineverkauf ist nur für sehr wenige Unternehmen eine Erfolgsstory«, spielt Kirchmair auf die vielen Internethändler an, er wichtigste Satz des langen Kongresstages kam vom Gastgeber: die chronisch in den roten Zahlen feststecken. »Wir sehen heute viele »Ich denke nicht, dass die Antwort des stationären Handels eine Unternehmen, die sich im Internet versuchen. Aber viele werden wieder technologische sein sollte, sondern eine menschliche«, sagte verschwinden.« Dem stationären Handel geht es freilich nicht viel besser. Laut Wolfgang Richter, Geschäftsführer und Inhaber von RegioPlan, zum aktuellen jüngster Statistik des deutschen Handelsverbands ist die Zahl der UnternehThema Nummer eins, der Verlagerung der Umsätze in Richtung Onlinehandel. men im deutschen Handel in den letzten 20 Jahren um 39 % zurückgegangen. Die Fakten sind bekannt: Rund 10 % des Handelsumsatzes werden bereits im Am verbissensten arbeiten die Onlineriesen derzeit an der optimalen NutzbarInternet erzielt, in vielen Branchen – auch in der Mode – liegt der Anteil machung ihrer riesigen Datenbestände. Ziel von Zalando etwa ist es, dass deutlich höher. Und auch wenn die Wachstumsraten im Online-Business nicht künftig jeder User seinen eigenen, individualisierten Zalando-Shop ansurfen mehr so hoch sind wie vor einigen Jahren: Online wächst weiter, während der kann. Anhand der Kaufhistorie weiß das Unternehmen, welche Marken, stationäre Handel spürbar Probleme hat. »Bald wird das Verhältnis zwischen welche Styles der Kunde mag und sucht. »Wer seine Kunden kennt, kann Onlineumsatz und stationärem Umsatz bei 20 zu 80 liegen«, prognostiziert ihnen mehr und das Richtige verkaufen«, formuliert es Kirchmair. Bloß: In Hania Bomba, ebenfalls Geschäftsführerin des Beratungsinstituts. »Welcher Wirklichkeit kostet es die Digitalanbieter viel mehr Mühe als gedacht, ihre Händler kann sich leisten, auf 20 % seines Umsatzes zu verzichten?« Nicht Stammkunden so gut kennenzulernen, wie es erfahrene Verkäuferinnen auf jeder stationäre Händler braucht einen Onlineshop, aber jeder braucht eine der Fläche schon längst tun. Denn die Onlinekundin sucht einmal im Büro nach D 12 TZ 21 2014 kongress einem Outfit, dann setzt sie ihre Recherche auf der Nachhausefahrt am Smartphone fort und schließlich zu Hause am Laptop auf der Couch. Doch wie weiß der Onlinehändler, dass es dreimal dieselbe Kundin ist? Vollends verwirrt wird das System, wenn dann auch noch die Tochter am gleichen Laptop nach völlig anderen Styles Ausschau hält. Das viel zitierte riesige Angebot, das Onlineshops bieten, muss laut Kirchmair nicht unbedingt ein Wettbewerbsnachteil für den stationären Handel sein. »Amazon bietet 50 Mio. Artikel an. Hofer hat 1.500 Artikel im Sortiment – und ist auch höchst erfolgreich.« Soll heißen: Eine gelungene, auf die Zielgruppe abgestimmte Vorauswahl wird von vielen Kunden sehr geschätzt. Und noch einen Hoffnungsschimmer hat der Umdasch-Vorstand für den Stationärhandel anzubieten: Nachdem es in Deutschland schon seit Längerem einige Geschäfte von Zalando gibt, wird nun auch Amazon in New York seinen ersten großen Laden eröffnen. »Immer mehr Onlinehändler kommen drauf, dass der stationäre Handel doch Vorteile hat, die sich durch Technik nicht so bald wettmachen lassen.« Emotionsmarketing schlägt Preisporno. Wein & Co kann längst beides. Der Onlineshop des Weinhändlers erzielt dreimal so viel Umsatz wie die stärkste stationäre Filiale. »Was dahinter steckt, ist für uns alles andere als leicht«, berichtet Onlinevertriebschef Oliver Sartena. »Denn prozesstechnisch und logistisch ist der Onlinehandel ein völlig anderes Geschäft als der stationäre Handel.« Wein-&-Co-Shops werde man immer brauchen, ist Sartena überzeugt. »Wir verkaufen ein Produkt, das kein Mensch wirklich braucht, zu einem hohen Preis. Das lässt sich nur durch Service und durch Vertrauen rechtfertigen.« Und dieses lasse sich nur durch Menschen herstellen. »Die Kunden kommen in die Filiale, um sich persönlich beraten und inspirieren zu lassen, um neue Weine zu verkosten und mit unseren Mitarbeitern zu plaudern.« Sartenas Schluss: »Die Mitarbeiter sind unser größtes Potenzial im Handel. In die investieren wir vielleicht zu wenig …« Wasser auf den Mühlen des Salzburger Sportartikelhändlers Christoph Bründl. »Menschen wollen von Menschen kaufen«, meint der Geschäftsführer von Intersport Bründl mit 21 Standorten. »Sie wollen wie früher am Marktplatz Gespräche führen. Wenn man sich dort mit einem freundlichen Bauern unterhält, der von seinen Produkten begeistert ist, fragt niemand nach einem Rabatt.« Das Allerwichtigste sei es deshalb, »die allerbesten Menschen als Mitarbeiter zu bekommen, diese zu entwickeln und zu behalten«, so Bründl. Entwickeln heißt bei Bründl u. a. Humortraining, sogar Flirt-Training. Schließlich müsse ein Mitarbeiter im Handel »sechs Stunden am Tag authentisch lachen« – keine leichte Aufgabe. »Viele Kunden haben in Zeiten wie diesen einen Stacheldraht um ihre Geldbörse gewickelt. Wir müssen schauen, dass der runterfällt!« Großen Wert legt Bründl auch auf seine Geschäftsräume, die er »Erlebnisräume« nennt. Bars, kostenloses WLAN, vor allem aber inszenierte Waren bilder und emotional stark aufgeladene Erlebnisstationen in den Häusern sollen Kunden entschleunigen und »entstressen« – ebenso wie die Mitar beiter. »Die Shops sind ja auch die Wohnwelt der Mitarbeiter.« Diese könnten nur gut verkaufen, wenn sie sich wohlfühlen. Bründl ist sich sicher: »Beflügelt wird das Internet durch langweilige, unübersichtliche Läden mit gleich gültigen Mitarbeitern.« Hier trifft er sich mit RegioPlan-Boss Wolfgang Richter: »Wenn wir alle nur perfekt ausgebildete und motivierte Mitarbeiter hätten, würde der Onlinehandel vielleicht gar nicht existieren.« Mf �dieser mann hat für haberkorn die� �effizientesten transportlösungen� �österreichs auf lager.� �Frank frommherz, logistik team� Damit in Industrie und auf Baustellen nach Plan gearbeitet werden kann, muss auch nach Plan geliefert werden. Mit uns kommt alles pünktlich an — zum vereinbarten Termin am vereinbarten Ort. Noch mehr Handschlagqualität finden Sie unter post.at/logistik-team Wenn’s wirklich wichtig ist, dann lieber mit der Post. industrie Das kleine, aber feine Programm umfasst eine Workpant, ein Workdress, Lang- und KurzarmShirts für Damen und Herren sowie eine Concept Bag, die ein Hybrid aus den beiden Standbeinen der Freitags ist, denn sie wird aus F-abric Broken Twill und gebrauchten Lkw-Planen gefertigt. Ein letztes Problem galt es aber noch zu lösen – die 14 TZ 21 2014 Kleidung für den Kompost Vor über zwanzig Jahren stellten die Freitag-Brüder die erste Tasche aus Lkw-Planen her – nun wagen sie sich mit einer einzigartigen Idee auf das Textil-Parkett. Hosenknöpfe. Da es dafür kein Material gibt, das ausreichend belastbar und trotzdem kompostier bar ist, schlug man einen anderen Weg ein und bietet nun Knöpfe an, die sich dank Einkerbungen ganz einfach mit zwei Münzen an- und abschrau ben lassen. Zudem lassen sie sich mit einer ein fachen Prägemaschine individualisieren und daher zur nächsten Hose mitnehmen – nachdem die vorherige auf dem Kompost gelandet ist. »Wir haben dabei an eine ähnliche Verwendung wie bei Manschettenknöpfen gedacht«, sagt Markus Freitag. Seit Ende Oktober sind die neuen Modelle nun in ausgewählten Freitag-Stores – darunter auch jener in der Wiener Neubaugasse – erhältlich. Der Ver kaufspreis liegt bei 190 € für Hosen, 65 € bzw. 98 € für Shirts, 145 € für das Workdress und 190 € für die Concept Bag. Was für eine Workwear-Linie auf den ersten Blick nicht gerade günstig erscheint, erklärt sich aber bei näherer Betrachtung aus der europäischen Produktion. »Allein der Nähfaden für Hosen kostet uns pro Modell fünf bis sieben Euro«, argumentiert Markus Freitag. Und damit mehr, als manche Produzenten in Fernost für eine ganze Hose bezahlen müssen. Die haben aber auch keine Zertifizierung nach Oeko-Tex-Standard 100 vorzu weisen wie die Freitag-Modelle. Aktuell wird in Zürich eifrig an der Weiterentwicklung der Kollek tion gearbeitet, im Frühjahr schon will man neue Modelle präsentieren können. Die Freitag-Taschen wurden bereits oft kopiert. Ob sich Markus Freitag auch beim Material Nachahmer wünscht? »Es wäre, global gedacht, schon sehr gut, wenn sich große Teile der Industrie in diese Richtung bewegen«, sagt er und fügt schmunzelnd hinzu: »Aber es ist natürlich auch immer schön, wenn sich die Leute noch erinnern können, wo die Idee herkam.« BN © Freitag / Lukas Wassmann © Freitag / Oliver Nanzig M arkus und Daniel Freitag stehen auf Kompost, erzählen sie bei der Präsen tation ihres neuesten Wurfs in Zürich. Schon als Kinder haben sie im Garten gespannt den Komposthaufen untersucht und beobachtet, dass die Zucchini darauf einfach größer werden. Dass die bekennenden Fahrradliebhaber auch viel Wert auf Recycling legen, lassen ihre Taschenkreationen aus ausgedienten Lkw-Planen, Fahrradschläuchen und Autogurten schon seit Jahren erkennen. Diese Aspekte behielten die beiden auch fest im Auge, als es darum ging, ihre eigenen Mitarbeiter einzu kleiden. Sie begaben sich auf die Suche nach einem Material, das nicht wie Baumwolle von weit her herangeschafft werden muss und bei der Produk tion auch nicht so viele Ressourcen verbraucht. »Wir wollten ein zweites Material neben der LkwPlane finden, mit dem sich unser Kreislaufdenken fortführen lässt«, erklärt Markus Freitag (rechts im Bild). Nach fünf Jahren konnten die Brüder nun mit »F-abric« das Ergebnis ihrer intensiven Suche prä sentieren. Die Modelle ihrer ersten kleinen Work wear-Kollektion sind aus Bast und Modal gefertigt, wobei ausschließlich europäische Rohstoffe zum Einsatz kommen. So stammen die Bastfasern von Flachs und Hanf aus Frankreich, Holland und Bel gien, die Modalfasern aus Buchenholz werden vom österreichischen Hersteller Lenzing beigesteuert. Auch bei der Produktion der Qualitäten haben sie darauf geachtet, dass alles im Umkreis von 2.500 Kilometern vom Hauptquartier in Zürich geschieht. Leicht war es allerdings nicht, einen Weber zu finden, der bereit war, das schwierige Material statt der einfacheren Baumwolle zu verarbeiten. Fündig geworden sind die Brüder in Norditalien. Einen passenden Stricker fand man in Portugal. Die nächste Herausforderung nach dem Material stellte der Nähfaden dar. Denn kaum ein Nähgarn kommt ohne Polyester aus. Dieses lässt sich aber nicht kompostieren und fiel damit aus. Denn die Brüder wollten Kleidung herstellen, die zu 100 % biolo gisch abbaubar ist. Daher kommt nun ein Nähfaden aus reinem Lyocell zum Einsatz, das in Vorarlberg gesponnen und in der Schweiz gefärbt wird. Genäht und gewaschen werden die Modelle schließlich in Portugal und Polen. Um den Einsatz von Chemie in der Produktionskette so gering wie möglich zu hal ten, wird zum Beispiel zur Gänze auf Bleichen ver zichtet. handel © Ernsting's Family E röffnungstag, Anfang Oktober im Fach marktzentrum Alt-Erlaa im Süden Wiens. Es ist Standort Nummer 71 für den deutschen Filialisten Ernsting’s Family, nicht einmal vier Jahre nach Markteintritt. Beim Lokalaugenschein stehen gut zehn Kunden geduldig Schlange an der Kasse. Klar, zur Eröffnung gibt es 20 % auf alles. Trotzdem zeigt der Andrang: Das bodenständige Familien unternehmen muss einiges richtig machen. Schön ist es hier nicht, im Center Alt-Erlaa, aber praktisch. Verkehrsgünstig an mehreren stark befahrenen Straßen sowie einer U-Bahn-Station gelegen, dient die Fachmarktagglomeration (u. a. Interspar, Fitnesscenter, dm, Libro, KiK, dazu Fri seure, Bankfilialen, Cafés) als »Hauptplatz« für rund 50.000 Menschen. Für Roland Steyer, Ver kaufsleiter für Österreich, ist der Shop hier eine kleine Premiere. Erstmals in Österreich geht Ernsting’s Family mit seinem neuen, deutlich groß zügigeren und moderneren Fachmarkt-Shopkonzept an den Start. Die Verkaufsfläche wurde von bisher 170 bis 180 m2 auf 260 m2 gesteigert. »Das ermög licht eine viel bessere Präsentation und eine ganz andere Kollektionsaussage«, ist Steyer begeistert. Bei 50 % mehr Fläche gibt es nur rund 35 % mehr Ware – und damit mehr Raum für Frontalpräsenta tionen und emotionale Bildmotive. Puppen werden erstmals auch im Innenraum verwendet. Im Laden bau wird verstärkt auf Holzoptik gesetzt statt wie bisher auf Schneeweiß. Hinter der Kassa steht groß »Wir tragen Verantwortung«, ebenso auf den Tragetaschen. Damit will man den Kunden ein gutes Gefühl mitgeben, auch wenn Jeans und Strickpulli nur jeweils 19 € kosten. Im Sortiment konzentriert man sich – und das gilt nicht nur für hier, sondern für das gesamte Unter nehmen – auf Damen- und Kinder-/Babybeklei dung. Für Herren gibt es künftig nur mehr Wäsche bei Ernsting’s Family. »Dafür haben wir den Wäsche bereich gestärkt«, berichtet Steyer. Ausgebaut wurde auch der Kinderbereich, speziell die Ange bote für Neugeborene werden besser herausgear beitet. »Am Kindermodemarkt sind wir laut GfK die Nummer drei hinter H&M und C&A«, verrät Steyer. Ernsting’s wird erwachsen Größer, schöner, moderner: Nach mehr als 70 Filialen in Österreich versucht Ernsting’s Family ein Upgrading. 15 Eröffnungen pro Jahr. Heuer sind noch sechs weitere Filialeröffnungen geplant, u. a. in Saal felden, Ried im Innkreis und St. Pölten. »Unser bis heriges Expansionstempo von rund 15 Flächen pro Jahr werden wir noch ein oder zwei Jahre fort setzen können, dann wird sich das vor allem auf grund der abnehmenden Verfügbarkeit von Flächen verlangsamen«, prognostiziert Steyer. Auch online laufe es »hervorragend«, so der Österreich-Chef. »Mit jeder Filiale, die wir eröffnen, wird es noch besser.« Denn bei Ernsting’s Family funktioniert das viel strapazierte Multichannel-Retailing perfekt: Kunden können online das ganze Sortiment kaufen, sich die Produkte aber auch zum Abholen in die Filiale schicken lassen. »Das nehmen unsere Kun den unheimlich gut an.« Die Vorteile für das Unter nehmen liegen auf der Hand: Man erspart sich die Lieferkosten – die Onlinebestellungen werden gemeinsam mit der normalen Filialbestückung itgeliefert –, und die Kunden nehmen oft zusätz m liche Artikel mit nach Hause. In Zukunft sind wohl von ganz oben noch weitere Impulse für das Online geschäft zu erwarten. Mit Jahreswechsel über nimmt ein neuer CEO die Geschäftsführung. Timm Homann, 45, kommt aus dem Vorstand der Ham burger Otto-Gruppe, wo er bisher für MultichannelRetail verantwortlich war. Doch nicht nur in Fachmarktzentren und im Internet gibt es Ernsting’s Family, sondern auch in Innen städten. Zuletzt wurde etwa in Wörgl in der Bahn hofstraße ein neuer Shop eröffnet. »Wenn Innen stadtflächen für uns verfügbar und wirtschaftlich zu betreiben sind, dann machen wir es«, spielt Steyer auch auf oft überhöhte Preisvorstellungen von Ver mietern in Innenstädten an. Wobei: In Deutschland laufen derzeit sogar Tests für ein weiteres neues Store-Format. Das soll Ernsting’s Family auch für Hochfrequenzlagen tauglich machen. MF TZ 21 2014 15 interview »Für Polyester ist mir meine Zeit zu schade« I m Kindergarten wollte er Kindergärtner, in der Volksschule Lehrer und im Gymnasium Architekt werden, schließlich entschied sich Andreas Enzenhofer aber nach der Matura für das Studium zum Hochbauingenieur. Erst danach ging der Salzburger in die Modeschule Hetzendorf, gewann einen Modepreis, der ihn zu Pierre Cardin nach Paris brachte – und zur Überzeugung, dass das Handwerk der Schneiderei seine Passion sein würde. Im Gespräch mit der TZ zieht der »Kleider macher«, wie Enzenhofer sich nennt, Bilanz über aufregende 30 Jahre. Vom Frack für einen Täufling bis zum FakeZebramantel für einen Mops: Der Salzburger Andreas Enzenhofer schreckt vor keinem Thema zurück. Hauptberuflich agiert er seit 30 Jahren als Schöpfer edler Abendcouture. Mit Kundschaft aus der ganzen Welt. Vom Hochbau ins Couture-Atelier – klingt nach verschlungenen Wegen. Woher stammt denn die Begeisterung für die Schneiderei? Der Impuls zur Schneiderei kam eindeutig von mei ner Großmutter. Es hat mich schon als Kind fasziniert, zu sehen, wie rasch aus einer Idee ein fertiges, neues Kleidungsstück entsteht. Meine Großmutter hat mir ihre Liebe zur Schneiderkunst weitergegeben – und die Magie, die von den Stoffen und Farben ausgeht. Andreas Enzenhofer mit Andrea »Casa« Casapicola, Model und langjährige Muse des Designers 16 TZ 21 2014 © copyright Sie sind 30 Jahre im Business, haben das Jubiläum gerade mit einer Retrospektive und einem Defilé Couture in Paris gefeiert. Wie hält man 30 Jahre als selbständiger Designer, der nicht in Paris oder London, sondern in Salzburg sitzt, durch? Ich denke, ich habe so lange durchgehalten, weil ich mein Hobby zum Beruf gemacht habe. Ich wollte stets Handarbeit auf höchstem Niveau anbieten. Am Anfang designte ich kleine Serien, stellte auf Messen aus und verkaufte an Bouti quen, aber das war nicht mein Weg. Das habe ich spätestens dann gemerkt, als manche Händler ihre Rechnungen nicht bezahlt haben und mein Steuer berater sagte: Du hast jahrelang umsonst gear beitet. Als ich auf Einzelanfertigung umstellte, und das machen nicht mehr viele, wusste ich, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen hatte. 280 Stun den an einem Brautkleid arbeiten, das kann nur, wer seine Arbeit liebt – und natürlich braucht man auch die richtigen Kundinnen dazu (lacht). Sie haben aber immer auch für andere Hersteller designt … Jahrelang für Gössl, für Meindl, derzeit mache ich die Lagerhaus-Trachtenkollektion »Wild und Wald« und entwerfe die Herrenlinie für Susanne Spatt. Ich mache diese Jobs sehr gerne, weil ich dadurch auch am Mainstream-Markt dran bin. Man kann sich der Masse entziehen, aber man muss trotzdem wissen, was die Masse macht. interview Sie schneidern Abendroben, Brautkleider, Fracks, haben Ihre eigene Taschenkollektion, eine Dirndlserie – also ein durchaus breites Spektrum. Können Sie den Stil beschreiben, der Ihre Kreationen verbindet? Also vor allem bin ich kein Rüschenfan! Meine Linie ist immer klar, nie zu verspielt und stets dem Anlass entsprechend. Meine größte Inspirationsquelle bleiben die Stoffe. Wenn ich über eine Stoffmesse gehe und Stoffe kaufe, sehe ich eine ganz bestimmte Kundin dafür vor mir. Meistens treffe ich damit ins Schwarze, weil ich sehr nahe an meinen Kunden dran bin. Ich denke, auch das ist ein Grund dafür, warum ich 30 Jahre durchgehalten habe. Abgehoben Kleider zu entwerfen, ohne die Kundin vor Augen zu haben, das braucht heute keine mehr. Wichtig ist mir, Kleider für Menschen zu machen, die sich hinter ihrer Bekleidung nicht verstecken, sondern sich bewusst dem Einheitsbrei von Massenkollektionen entziehen wollen. Ich arbeite auch nie in Polyester. Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Alle Bilder © Constantin fischer Für ein Enzenhofer-Abendkleid zahlt man schon einmal 5.000 €, für ein Brautkleid bis 20.000 €. Gibt es da Grenzen? Wie weit gehen Sie? Meinen Sie beim Ausschnitt? Nein, beim Preis. Die Frage zielte eher darauf ab, ob und wie Sie die Krise der letzten Jahren spürten bzw. spüren … Man glaubt es kaum: 2008, das sogenannte erste Krisenjahr, war das beste in meinem Dasein als Unternehmer. Die Kunden haben tatsächlich gesagt: Bevor unser Geld verzockt wird, gönne ich mir lieber was Schönes. Aber natürlich gab es in meiner Karriere immer wieder Durststrecken mittendrin. Es geht heute darum, sein Unternehmen den Gegebenheiten des Marktes anzupassen. Wir sind heute zu dritt im Atelier, wir waren aber auch schon viel mehr … Heute arbeite ich mit einer Reihe von freien Mitarbeitern zusammen und das System funktioniert. Sie haben Ihren unternehmerischen »30er« in Paris gefeiert, dort begann auch Ihr Berufsweg. Sind Sie der Stadt noch immer verbunden? Und wie! Ich habe auch Kunden in Paris und ja, die Stadt hat mich und meine Arbeit geprägt. Als ich einen Modepreis gewann und zu Pierre Cardin durfte, habe ich wirklich geglaubt, die rollen dort den roten Teppich für mich aus. Dabei musste ich Monsieur Cardin erst meine Entwürfe zeigen und hab dann sehr klein angefangen und schließlich doch alle Stationen durchlaufen. In Paris hat man mich den »Flou«-Stich gelehrt, den man in Österreich kaum kennt und den ich noch immer gern einsetze. Nicht umsonst hieß meine Jubiläumsshow »French Connection«. Wie international kann man von Salzburg aus agieren? Natürlich ist Salzburg, sind die Festspiele ein guter Boden für Internationalität. Der Hauptteil meiner Kunden wohnt in einem 400-km-Radius rund um Salzburg. Aber ich habe auch Kunden in London oder Buenos Aires. Manchmal denke ich über ein zweites Atelier in Wien nach – aber ich kann nicht gleichzeitig da und dort sein. Und meine Kunden erwarten zu Recht, dass sie von mir beraten werden. Aber Wien ist immer noch eine Option … Couture, Tracht, Taschen … gibt es weitere Projekte? Bei mir steckt immer etwas in der Planung, ich habe schon so viele verschiedene Sachen gemacht, einen Frack für einen Täufling zum Beispiel. Und wir haben auch schon Hunde eingekleidet. Einen FakeZebramantel für einen Mops, einen Hundesmoking, das gibt es alles bei mir (lacht). Zu Ihrer Frage: Wir gehen bald mit einer eigenen Kosmetiklinie an den Start und ich werde meine Schmucklinie erweitern. Alle Linien, egal ob Dirndl, Taschen oder Schmuck, stelle ich stets in limitierter Auflage her, 25 Stück, um genau zu sein. Dies Maß an Exklusivität erwarten meine Kunden von mir. Viel Freude bereiten mir meine neuen Herrenanzüge in floralen Stoffen oder schrillen Pop-Art-Designs, die ein wenig an Andy Warhol erinnern sollen. Gerade was die Farbgebung und die Stoffauswahl betrifft, werde ich auf meinen jährlichen Indienreisen sehr inspiriert. Ja, und dann gibt es noch meine große Passion für das Genre Film und Bühne. 2008 habe ich für das Life-Ball-Eröffnungsballett die Tracht der »Alpine Aliens« entworfen, in diesem Bereich wird es sicher weitere Projekte geben. Sie haben stets sehr eigenständig designt, gibt es dennoch Designer, die Sie inspirieren oder die Sie sich zumindest regelmäßig anschauen? So viele tolle Namen gibt es ja leider nicht mehr … also an Armani Couture führt kein Weg vorbei, das sollte man sich jede Saison ansehen. Am meisten inspirieren lasse ich mich aber weiterhin von Stoffen. Es gibt nichts Kreativeres, als durch eine Stoffmesse zu gehen. Näher kann man der Schneiderei nicht sein. BPM TZ 21 2014 17 buch Aesthetic Politics in Fashion Das soeben erschienene Buch »Aesthetic Politics in Fashion« reiht sich in einen globalen wissenschaftlichen Diskurs ein und untersucht Wechselwirkungen zwischen Mode, Politik und Wirtschaft. K unst und Mode haben sich einander ange nähert. Trotzdem ist Mode nicht Kunst, sondern wird vielmehr dazu gemacht – konstruiert vom Kapitalismus und angetrieben von der Globalisierung, weil Mode der Kunst am ähn lichsten ist und in ihrer Bedeutung als Leitbild für andere Marktsegmente dienen kann, so einer der roten Fäden im Buch. Die 15 Beiträge von vorwie gend weiblichen Wissenschaftern aus verschie denen Disziplinen sind in drei Kapitel gegliedert: »Ästhetische Ökonomie«, »Raumproduktion« und »Alternative Lebensentwürfe«. Wie die Herausge berin Elke Gaugele von der Akademie der bilden den Künste in Wien im Vorwort erläutert, wird Mode aus der Perspektive der »ästhetischen Meta politik« betrachtet. Der Begriff wurde von dem zeitge nössischen französischen Philosophen Jacques R ancière geprägt, der darin das Ziel sieht, Kunst und Leben zusammenzubringen. Nach Rancière »konstruieren« Kunst und Politik Fiktionen zwischen dem, was ist und sein könnte, indem sie Unschärfen zwischen Materiellem und Immateri ellem nutzen. Diese imaginären Fähigkeiten und das Potenzial zur Materialisierung ordnet er auch der Mode und deren ästhetischer Politik zu. Die anhaltende Relevanz von Rancières Theorie schließt Gaugele aus der Struktur des Mode systems, die den Prozess der Globalisierung und des Kapitalismus verkörpert. Das Modebusiness ähnelt der künstlerischen Praxis mehr als andere Industrien und verkörpert die Annäherung von öko nomischer und künstlerischer Logik innerhalb des globalen Neokapitalismus. In den Aufsätzen des ersten Kapitels, »Ästhetische Ökonomie«, werden Kollaborationen von Künst lern, Medien und Modelabels untersucht und als Visualisierungsstrategien für Modemarketing gewertet. Themen sind u. a. die Mechanismen der Celebrity-Kultur und Louis Vuitton und seine vom Künstler gestalteten Handtaschen. Last but not 18 TZ 21 2014 räumlichen Kontext als Zwischensphäre gesehen, die Vorstellungen für eine vorgestellte globale Community kreiert. Die Autorin Barbara Schrödl unterscheidet in ihrem Vorwort – referierend auf eine Studie von Gertrude Lehnert – drei Dimensi onen von Beziehung zwischen Raum, Mensch und Bekleidung: »Mode als Raum« bezieht sich auf den Raum, den Kleidung gibt – den Körperkontu ren folgend oder als textile Skulptur. Mit »raum aneignenden Körpertechniken« sind Schnitt und Eignung der Kleidung für spezifische Anlässe angesprochen. Ein Prozess, in dem der Körper nicht zum Ausdruck komme, sondern kreiert werde, so Schrödl. Bei »Schauplätze: Räume/ Plätze« geht es um Settings von Inszenierungen und Repräsentationen von Mode. Die eindring lichste Interpretation zu Raumproduktion liefern Bradaric Ohmae mit Fotos ihrer Kollektion Som mer 2013, die eine Aufforderung ist, in die Kleider zu schlüpfen, auf ein Fahrrad zu steigen, durch die Stadt zu fahren und nicht nur den Wind auf der Haut und den Stoff zu fühlen, sondern auch die Blicke der Betrachter. Aesthetic Politics in Fashion Publication Series of the Academy of Fine Arts Vienna, Volume 14. Hrsg.: Elke Gaugele, erschienen 2014 bei Sternberg Press, Berlin. least geht es in der Behandlung der Bernadette Corporation – eines heterogenen Künstlerkollek tivs – um Kommerzialisierung von Kunst und Kritik an ökonomischen Strategien der Modeindustrie. In den Aufsätzen zum Kapitel »Raumproduktion« wird die Schaffung neuer globaler Räume von Exklusivität in zeitgenössischen Modeschauen und in Modefilmen untersucht. Mode wird im Ausgangsposition des Kapitels »Alternative Lebensentwürfe« sind die im Kontext der Globa lisierung entstehenden Räume für die Produktion von alternativen ästhetischen Politiken – und eine westliche Modeindustrie, die sich aufgrund der Globalisierung an kultureller Partizipation orien tiert. Dabei wird ethische Mode als Ideal enthüllt, das Werte verspricht, die in der westlichen indus triellen Kultur verloren gegangen sind. Tatsäch lich partizipiere alternative ästhetische Politik an neokolonialen Entwicklungen und kreiere selbst Stilrassismus. Elke Gaugeles Beitrag zu diesem Kapitel thematisiert die in Mode gekommene soziale Kritik an der Mode und wiederbelebte historische Romantizismen zur westlichen Auf tragsvergabe in Entwicklungsländern. HS labels to watch Vive la France! Ein bisschen Paris, Savoirvivre und jede Menge Prêt-àporter – mitten in Wien. Französische Labels zeigten, dass sich ein Blick Richtung Seine lohnt. B onjour!«, tönte es durch die barocken Suiten des Museums Quartiers. Die Handelsabteilung der französischen Botschaft in Wien lud Mitte Oktober zum Get-together mit französischen D esignern und Modeun ternehmern. Die Labels stellten ihre Mode erstmals in Österreich aus. Vor Ort wurde sofort klar: Da schlummert eini ges modisches Potenzial im Heimatland der Coco Chanel. Unterstützt durch die Handelsabteilung Ubifrance sind die Labels nun auf der Suche nach Agenten in Österreich. Ein Überblick über die Aussteller: ANNE WILLI. Kreativität liegt ihr im Blut. Die Pariserin mit Schweizer Wurzeln absolvierte ihre Schulzeit in einer Steiner-Schule – mehr Freigeist und Individualität geht nicht. Mit so viel Energie aufgeladen, warf sie sich ins Modedesignstudium an der renommierten französischen Talent schmiede Esmod. Mit 22 zog Willi nach Tel Aviv, um ihre erste Kollektion zu lancieren. Mit Erfolg. Nach der Etablierung ihrer Damen- und Herren linie in Israel zog sie wieder zurück nach Paris, eröffnete zwei Boutiquen und expandierte im Wholesale in Europa und Asien. 2002 lancierte die lebenslustige Französin ihre Kindermodenlinie, die 2005 erstmals am Pitti Bimbo in Florenz präsentiert wurde. Der letzte Coup: Anne Willi expan dierte in die USA. 2013 eröffnete sie im New Yorker Stadtteil Brooklyn einen Store. Willis Damenkollektion ist von schmalen, femininen Silhou etten geprägt. Die Designerin spielt mit Stoffen aus der Menswear und Details wie gekreuzten Bändern und raffinierten Knöpfen. Anne Willi propagiert das Schlichte, dennoch Elegante. Typisch für ihre Entwürfe ist die Möglichkeit, ein Design auf unterschiedliche Arten zu tragen. Aus dem wolligen Kragen wird ein schicker Hut, aus einem Mantel wird in Verbin dung mit einem Cashmere-Schal ein Abendkleid. Alle Designs der Kosmo politin werden in Europa gefertigt. Auf Materialseite wird ausschließlich feinste italienische, französische, schottische und englische Ware verar beitet. Besonders ist, dass Willi nur in kleinen Auflagen produziert, um die Qualität hoch und den Preis fair zu halten. LENER CORDIER labels to watch DELAHAYE SOMEWHERE. »You are never fully dressed without a smile« lautet das Motto des Labels. So sympathisch wie dieser Leitspruch ist auch die Marke selbst. Natürlichkeit und Lebenslust inspirieren die Kollektion, deren Entwürfe für Damen und Herren allesamt aus natürlichen Fasern wie Organic Cotton, Leinen, Seide oder Cashmere gefertigt sind. Highlight der aktuellen Herbst/ Winter-Kollektion sich kuschelig-wärmende Teile aus einem Yak-WolleGemisch. Feinste Wolle, die vor allem durch ihre Leichtigkeit und den hohen Tragekomfort überzeugt. Die Kollektion, die in Paris entworfen wird, lebt einen coolen Casual-Chic-Gedanken und bietet eine komplette Garderobe an Basics und modischen Teilen. Die Farbpalette ist von harmonischen Tönen bestimmt – auf knallig und laut verzichtet Somewhere bewusst. Drucke sind exklusiv angefertigt. Der Grundtenor der Firma ist auf Nachhaltigkeit und respektvollen Umgang mit der Umwelt ausgelegt. Die eigenen Stores wurden ökofreundlich gestaltet und die Hauptzahl der verwendeten Stoffe ist aus organischen oder recycelten Qualitäten. Somewhere wurde 1993 gegründet und bietet sechs Komplettkollektionen pro Jahr. SUR UN BANC SUR UN BANC. Christophe Dagallier ist so individuell wie sein Label: Sur un Banc. Auf der Bank. Der Designer ist anspruchsvoll, jedem muss seine Mode nicht gefallen. Sur un Banc ist eine Kollektion für Liebhaber und Genießer, denn jedes Stück steckt voller Details. Spezielles Futter, raffinierte Kragenverarbeitungen, ausgewählte Knöpfe. In Wien präsentierte er eine Riege von Blazern. Allesamt aus hochwertigen Wollstoffen, kariert oder uni, in klassischen Farben von Braun-, Grün- und Rottönen. Neben Wolle verwendet der kreative Franzose vor allem Woll-Cashmere- und SeideBaumwoll-Mischungen. In Wien ist Sur un Banc bereits bei Taxxido, Garde Blanche und Gehmacher vertreten. Die Wurzeln des Labels liegen im Reitsport – kein Wunder also, dass viele Designs auf einen durchaus klassischen, eleganten Appeal mit englischem Einfluss setzen. Aber auch feminine Kleider im 50er-Jahre-Stil finden sich in Dagalliers Sortiment. Die Trägerin eines Sur-un-Banc-Teils sticht gerne aus der Masse hervor, meint der Designer. Und betont: »Wir nehmen unsere Kundinnen mit auf eine kreative Reise.« Nach Frankreich – oder bis ans Ende der Welt. DELAHAYE. 1894 wurde das erste Auto von Delahaye gefertigt. Der französische Automobilhersteller stieg nach einem kurzen Intermezzo in der RennsportBranche zu einem der innovativsten Autofabrikanten der damaligen Zeit auf. 1954 schließlich war die glorreiche Zeit von Delahaye zu Ende: Der Rüstungs- und Automobilhersteller Hotchkiss übernahm den Betrieb, stellte kurze Zeit später die Produktion ein und gab den Markennamen Delahaye auf. Rund 50 Jahre später wurde die Marke wieder zu neuem Leben erweckt: Die Menswear-Firma Dellalui, 1996 gegründet, brachte 2002 die erste Ready-to-wear-Kollektion für Männer unter dem Namen Delahaye auf den Markt. Delallui selbst arbeitet in Frankreich mit El Internationale und in Deutschland mit Umlauf & Klein als Tochterunternehmen zusammen. Delahaye bietet Sportswear-Chic, inspiriert vom Flair der Motorsportlegende. Angesiedelt ist das Label in der Einstiegspreislage zum Premiumsegment. Highlights sind modische Parka und Pea Coats, außerdem Hemden, die mit raffinierten Details über zeugen. Um das Sortiment abzurunden, bietet Delahaye auch Hosen an. Die Materialien sind trendy (gewaschene Baumwolle, Merino, Lambswool) und die Verarbeitung innovativ (wasserabweisend, wasserdicht, atmungsaktiv). 20 TZ 21 2014 SIRELYS labels to watch Gedanken hochhielten. Mit der Zeit aber differenzierte er die Kollektion aus und bietet nun feminin-casual Teile für Frauen und sportlich-legere Entwürfe für Männer an. Was bleibt, ist der funktionale Anspruch: technische Ware, Wasser abstoßende Materialien, beschichtetes Leinen oder Neopren. Seit 2012 gibt es außerdem warme Mäntel aus Cashmere und Wolle – die meisten Teile aus echtem schottischem Harris Tweed – sowie eine Menswear-Linie. LENER CORDIER LENER CORDIER. 2014 feierte das französische Familienunternehmen seinen 60. Geburtstag. 1954 startete alles am Dachboden von Marguerite Lener mit einer Kollektion für Damen. Heute ist Lener Cordier für seine umfassende Expertise im Bereich Damenjacken und -mäntel bekannt. Nach der Übernahme der Firma durch Marguerites Sohn Marc und dessen Frau Annie expandierte das Unternehmen und setzte immer mehr auf Private-Label- Fertigungen. In den 1990ern kreierte Monique Lener-Kolen die Prêt-à-porterBrand Les Chemins Blancs, 2010 entstand schließlich die eigene Mäntel kollektion »Lener Fabrique de Manteaux«. Seit 2014 ist Anne-Marguerite Lener, die Enkeltochter der Gründerin, mit an Bord. Sie verantwortet nun das kreative Management der Mäntellinie. Lener Cordier ist heute wieder bemüht, mit kleineren Teams zu arbeiten und die Expertise der Angestellten verstärkt zu nutzen: Aus Maschinenbetreiberinnen durften wieder Schneiderinnen werden. Statt auf Quantität fokussiert man sich nun auf Qualität. Mittlerweile betreibt Lener Cordier zwei eigene Produktionsstätten in Frankreich und in der Westukraine. Mit »Lener Fabrique de Manteaux« bietet das Unternehmen zwei Kollektion pro Jahr plus Kapselkollektionen. SIRELYS COUTURE. Und am Ende darf es glitzern: Die Marke Sirelys Couture zeigte im MuseumsQuartier Abend-, Ball- und Cocktailmode. Mit jeder Menge Pailletten, Transparenzen und Stickereien. Arthur Dekermendjan, der mit seinem Bruder seit 1986 eine Mode- und Vertriebsagentur leitet, lancierte 2012 das eigene Label Sirelys Couture. Der Clou: Die Abendkleider sind alle maßgeschneidert und handmade. In jedem Kleid stecken zwei Tage Hand arbeit, denn jede Perle, jede Paillette wird per Hand aufgenäht. Die Range ist breit – neben opulenten Kleidern für rauschende Ballnächte bietet das Label auch Kleider für Hochzeiten, Taufen oder Cocktails an. Die Zweitlinie, Robes Bandages, bietet kurze Kleider im typischen Bondage-Stil, wie er von Hervé Léger bekannt ist. Sirelys Couture ist derzeit in Ost europa, Südamerika, Spanien, Portugal und im Libanon vertreten. SA ANNE WILLI SOMEWHERE PRÊT POUR PARTIR. Wie so oft wurde ein Schlüsselerlebnis zum Auslöser einer darauf folgenden Erfolgsgeschichte: Xavier Aujard saß Anfang der 2000er-Jahre an einem Flughafen. Beobachtete die vielen Menschen, die an ihm vorbeihetzten. Und stellte fest: Da passt etwas ganz und gar nicht! All die Businessmänner trugen Jacken über ihren Anzügen, die viel zu kurz und unkomfortabel waren. Dieser Fauxpas musste korrigiert werden. Prêt Pour Partir war geboren. Aujard entwarf Parka, die lang genug waren und außerdem wind- und regenabweisend. Die Teile sind leichtgewichtig und voller versteckter Details. Der »Ready-to-go-Parka« wurde zum Signature Piece der Kollektion, die in Europa, Japan und den USA vertrieben wird. Zunächst startete der Kreative mit sehr androgynen Entwürfen, die einen Unisex- TZ 21 2014 21 Zukunftskonzepte R unway: Plattform für heimische Kreationen. In der Wiener Innenstadt eröffnete eine Boutique, deren Konzept ganz der Präsentation heimischen Designs verschrieben ist. Direkt am Petersplatz mit Eingang über die Goldschmiedgasse 10 bietet Inhaber Alexis Fernández González österreichischen Labels eine großzügige Plattform. Die 300 m2 Verkaufsfläche auf zwei Etagen sind in zurückhaltenden, hellen Farben in Kombination mit dunklem Holz gestaltet, um das Augenmerk auf die Mode zu lenken. Passend zum Namen begrüßt die Kunden im Entree ein optischer Laufsteg, der sie zu den einzelnen Designern führt. Diese werden nicht nur durch ihre Mode repräsentiert – denn Flatscreens an den Wänden geben zusätzlich Einblick in die Lookbooks der Kreativen. Zudem werden in Kooperation mit »Runwayarts Project« mit Alexandra Almer Tschiritsch ständig wechselnde Kunstwerke gezeigt, die sich an die Kollektionen anpassen und diese unterstreichen. Derzeit sind bei Runway Labels wie EnVie Heartwork, Anja Lauermann, Milk, Julia Cranz und Lothar Daniel Bechthold erhältlich. Für die Zukunft plant der Neo-Boutiquenbesitzer auch eine eigene Eventreihe. More & More: Wohnzimmer in der SCS. Die deutsche Marke More & More investiert kräftig in die Expansion und eröffnete dieses Jahr eine Reihe von Stores, unter anderem in Nürnberg, Leipzig, Landshut, Regensburg, Konstanz und München. Ende Oktober kam auch ein weiterer heimischer Shop in der Shopping City Süd dazu. Der Store ist nach dem neuen, inhouse entwickelten Ladenbaukonzept gestaltet. Design-Prämisse ist dabei das WohnzimmerGefühl. Dieses wird mit verschiedenen Möbeln an den Wänden und im Mittel raumbereich, Teppichen und dekorativen Elementen erreicht. Unterstützt wird die Wohlfühlatmosphäre durch unterschiedliche Wandbeschaffenheiten mit Anstrich und Textiltapeten sowie verschiedene Bodenbeläge von Eichendielen bis zu kontrastfarbenen Mosaikfliesen. Natureiche in Kombination mit schwarzem MDF oder schwarzem Metall sowie farbige Elemente für Schränke, Lampen und Stühle schmücken den 180 m2 großen Store. Auf Basis des Ende 2013 lancierten Ladenbaukonzepts entwickelte More & More auch ein Shop-in-Shop-System für Flächen von 35 bis 60 m2. 22 TZ 21 2014 Mit neuen Shops und neuen Store-Konzepten locken Marken in Österreich und ganz Europa. Dabei reicht die Bandbreite von Shop-in-Shop-Systemen über eindrucksvolle Flagships bis zu ganz neuen Konzepten für heimische Mode. H.I.S: Neues Shop-in-Shop-System. Mit einem neuen Shop-in-Shop- System will das Jeans-Label H.I.S für mehr Markensichtbarkeit am POS sorgen. Das Angebot birgt vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten. So findet die Präsentation von DOB- und HAKA-Kollektion ebenso Platz wie die der Lizenzprodukte Schuhe, Gürtel oder Brillen. Die Größe reicht dabei vom Starterpaket mit 2,5 m2 bis zu einer Verkaufsfläche von 15 m2. Bei der Optik stehen helles Holz, Leder- und Messingelemente sowie eine Ziegelsteintapete und Deko im New-York-Stil im Fokus. Neben den H.I.S-Produkten bieten die unterschied lichen Lösungen außerdem Raum für die Kommunikation von Markenthemen, verkaufsfördernde Maßnahmen und Aktionen. Neben den Mobiliar mit Regalen, Rückwänden, Tischen, Barren und Podesten sowie Lampen, Bildern, Postkarten und Büchern von New York sind im Leistungspaket für Handelspartner weitere Services enthalten: Sie reichen von Standortanalyse und Flächenplanung über Licht- und Elektrokonzept bis zum Aufbau des Systems. Das neue SiS-System startet zunächst auf den Verkaufsflächen im D-A-CHRaum, danach wird es europaweit ausgerollt. © Samuel Colombo, Optical Engineers RUNWAY pos-konzepte H.I.S pos-konzepte Gerry Weber: Neues Konzept in Bremen. Beim jüngst im deutschen Bremen eröffneten Flagship-Store von Gerry Weber kam erstmals ein komplett neues Store-Konzept zum Einsatz. Das Ziel war eine stärkere Emotionalisierung und Differenzierung der einzelnen Marken – im Store sind neben der Hauptmarke auch Gerry Weber Edition, G.W., Taifun, Samoon und Accessoires erhältlich. Auf 620 m2 und zwei Etagen schuf man zu den Labels passende Lifestyle-Welten. So zeigt sich Gerry Weber mit Rückwänden und Möbeln in grau lasierter Eiche, die zu Elementen in Weiß, Schwarz und Chrom kombiniert werden. Das sportivere Label Edition wird mit Wänden und Tischen mit breiten Holzdielen und einer hellgrauen Ziegeloptik präsentiert. Bei der jungen Marke Taifun ändert sich der Boden von einer beigefarbenen Bodenfliese zu hellgrauer Betonoptik. Die jüngere Aussage wird zusätzlich durch kühlere Farben, Schwarz und matt gebürsteten Edelstahl unterstrichen. Samoon im ersten Obergeschoß überzeugt mit Kupfertönen, kombiniert zu grauer Eichenholzoptik. Nach dem Startschuss in Bremen soll das neue Konzept auch an anderen Standorten umgesetzt werden. GERRY WEBER MORE & MORE TZ 21 2014 23 pos-konzepte MULBERRY Mulberry: Ikonisch vom Logo bis zum Henkel. An der Goethestraße, Frankfurts Luxusmeile, eröffnete Mulberry seinen jüngsten Store auf 230 m². Gezeigt wird die komplette Produktpalette von der ikonischen »Bayswater« über die brandneue »Cara Delevingne Collection« bis zu saisonaler Ready-towear-Damenmode und edlem Schuhwerk. Das Shopdesign-Konzept – erstellt vom Londoner Architekturbüro Universal Design Studio und inspiriert vom Firmensitz in Englands ländlicher Grafschaft Somerset – setzt u. a. auf handgeschnitztes und unbehandeltes Eichenholz. Der markante Kalksteinboden ist im Stil traditioneller Parkettböden verlegt. Ein Teil des in Bereiche geglie derten, eleganten Verkaufsraums weist eine Wandverkleidung aus Leder paneelen auf – ein Verweis auf die Markenwurzeln. Roger Saul gründete das Unternehmen 1971, die Leidenschaft für Leder erbte er vom Vater, der seinerzeit für die Schuhmanufaktur Clarks arbeitete. Die ersten Produkte – geflochtene Gürtel, Arm- und Halsreifen – entstanden am Küchentisch, wo Rogers Schwester Rosemary auch das Logo in Form eines stilisierten Maulbeerbaums kreierte. Heute setzt Mulberry 163 Mio. £ um. In zwei Fabriken – »The Rookery« und »The Willows« – werden mit 600 Handwerkern rund 50 % der Taschen in Somerset produziert. Der weltweite Vertrieb der Luxusmarke läuft über 58 Partner-Stores und nunmehr 69 direkt gesteuerte Stores, darunter auch das 2013 eröffnete Geschäft in Wiens Goldenem Quartier. Cinque: Im Zeichen der Linea rossa. Mit Verspätung – dafür umso lauter –wurde eröffnet: Die »Mall of Berlin« am Leipziger Platz ist der neueste Shopping-Hotspot in der Spreemetropole. Mehr als augenfällig präsentiert sich hier der neue Cinque-Store: 23 m Schaufensterfront, eine Deckenhöhe von über 5 m, 215 m² Verkaufsfläche. Der prägnante Grundriss ermöglicht ein großzügiges Raumerlebnis, welches Umdasch Shopfitting gekonnt im Sinne der Markeninhalte inszenierte. So zeigt sich das Geschäft hell, klar, offen, leidenschaftlich und selbstbewusst. Der Kunde wird mit der »Linea rossa« – der roten Cinque Linie – begrüßt und hineingeleitet. Dort öffnet sich der Weg zu den Präsentationsflächen für DOB und HAKA, gerahmt von großformatigen 3D-Reliefbildern, die an Stadtfassaden erinnern. Der Boden aus Eichenparkett wird durch mit Zementfliesen gestaltete Felder unterbrochen. Die Hänge warenträger bieten sich als filigranes Edelstahlgestell dar, die Liegeware wird auf Tablaren aus schwarz durchgefärbten Holzfaserplatten offeriert. Als kommunikative Schnittstelle fungiert der Tresen: Von dort überblickt man den gesamten Raum. Cinque unterhält in Düsseldorf und Oberhausen weitere selbst geführte Läden, von Partnern betrieben werden aktuell weitere vier Monomarken-Stores in Deutschland sowie je einer in Brügge, Prag und Kiew. Marc Cain: Italienische Flaggschiff-Premiere. Das deutsche Label Marc Cain gönnte sich nun seinen ersten italienischen Flagship-Store. In der Via Borgospesso 21 in der Modemetropole Mailand ist der 70 m2 große Store in einem historischen Gebäude im mailändischen Stil untergebracht – inklusive Porteria und Patio. Das Highlight des hell gestalteten Ladens ist die Decke, die durch Kombination von beleuchteten Segeln und Stoffdrucken einen eindrucksvollen Himmel kreiert. Von diesem herab hängen drei große Schaukeln, die Schaufensterpuppen als Sitzmöglichkeit dienen – und damit als ungewöhnliche Präsentationsform die Blicke auf sich ziehen. Abgerundet wird das Interieur-Design mit farblich abgestimmten Möbeln und Materialien in Weiß und Metallic-Tönen sowie spielerischen Details wie Blockstreifen. 24 TZ 21 2014 CINQUE pos-konzepte Ermenegildo Zegna: Ein Flagship für Lissabon. Bereits 1991 eröffnete die Luxusmarke einen Monobrand-Store in China und zählte damit zu den Pionieren. Die Expansion war in den letzten Jahren fulminant und wird weiter fortgesetzt: Heute gibt es in mehr als 100 Ländern 546 Zegna-Geschäfte (davon 312 firmeneigene), die Gesamtgruppe erreichte im Jahr 2013 einen Umsatz von 1,27 Mrd. €. Das jüngste Flaggschiff wurde nun im Herzen von Lissabon eröffnet: 351 m² erstrecken sich über zwei Etagen, das StoreDesign basiert auf dem globalen Konzept von Peter Marino, der nicht nur von der Vogue als einer der einflussreichsten Architekten der Welt gehandelt wird. Das Erdgeschoß ist dem Upper-Casual-Sortiment und der Kollektion Zegna Sport gewidmet, beides ergänzt um textile Accessoires, Lederwaren und Lizenzprodukte wie Ermenegildo-Zegna-Brillen, Düfte und Leibwäsche. Im Obergeschoß findet sich neben Kamin und ausgewählten Kunstobjekten die gesamte Range an sartorialer Bekleidung wieder – bis hin zum VIP-Room, wo das Made-to-Measure-Service angeboten wird. In einem speziell zugewiesenen Bereich wird auch die Couture-Kollektion präsentiert – entworfen vom neuen Designchef Stefano Pilati. Zum persönlichen Engagement von CEO Gildo Zegna gehört – neben der Förderung von bildender Kunst (»ZegnArt«) und Bildung (Investition von jährlich 1 Mio. € in Stipendien) – auch eine Kollaboration mit der Sportwagenschmiede Maserati: Eine Sonderedition des Typs Ghibli glänzt nicht nur mit ganz speziellem Lack-Finish, sondern auch mit einer aus dem Hause Zegna stammenden Innenausstattung in Leder und Seidenstoffen (!). BN/CD MARC CAIN ZEGNA TZ 21 2014 25 dob hosen CAMBIO Vom Begleitobjekt zum Modeartikel L oafers, Brogues, Chelsea Boots, Sneakers, Kicks, Stiefeletten. Sie alle haben flache Absätze. Oder gar nur fette Gummisohlen wie etwa die aus dem Basketball bekannten Kicks. Nun ist es ja so, dass gerade im Winter die Schuhwahl Outfit-entscheidend ist. In dieser Saison schreit die neu gewonnene Liebe zu flachem Schuhwerk geradezu nach: Hosen! Nicht umsonst sagt Ulrike Mellenthin, Unternehmenssprecherin Gardeur: »Die Hose ist vom Begleitobjekt zum Modeartikel avanciert!« Jog Pants. »Hosen laufen sehr gut im Moment! Sie sind generell eine Produktgruppe, der es gerade gut geht«, betont Barbara Schwetz-Penz, Penz Mode Linz, und freut sich über positive Abverkäufe bei Cambio, Drykorn, Schumacher oder Closed. Immerhin: Da hat die Hose den unzähligen Jacken, Mänteln und dicken Strickwesten, die im September und Oktober zahlreich liegen blieben, etwas voraus. Tatsache ist, dass die Hose immer saisonunabhängiger wird. Leichtgewichtig ist sie so oder so – egal, ob im Sommer als Soft Denim oder im Winter als Wollhose. Dazu kommen eine enorme Materialvielfalt sowie ein breit aufgestelltes Formenspektrum. Bei Penz laufen gerade Jog Pants gut. Dazu ein boxy Sweatpullover. Auch bei Steffl in Wien liegen Jog Pants gut im Rennen: »Bürotaugliche, lässige Hosen aus hoch wertigen Wollqualitäten mit Details wie Strass und Nieten sind ein modisches Highlight in der Garderobe unserer Kundin«, so Einkäuferin Ilse Holey. Die jüngste unter den Hosenformen findet – meist zur Überraschung der Händler – sehr großen Anklang bei den Konsumentinnen. Sie entspricht voll und ganz der vorherrschenden Casual-Attitüde und dem Bedürfnis nach femininen, aber gemütlichen Looks. Mit Heels und Blazer werden die Jog Pants auf Hochglanz getrimmt, mit Blouson und Sneakers alltagstauglich. Berührungsängste haben die zumeist sehr gut informierten Kundinnen keine. Slim Cut. Nach wie vor gut gehen schmal geschnittene Hosen, die meist aus technischer Ware oder Wollqualität sind. Bei Steinecker Moden sind cleane schwarze Hosen mit seitlichem Ledereinsatz der Hot Seller unter den schmalen Modellen. Auch gewachst läuft sie in Schwarz gut. Ebenso gefragt sind schlanke Varianten von Cambio, Brax und Gerry Weber mit Steinchen- und Nietendekoration. »Die Hose wird gut verkauft, wenn sie etwas Besonderes hat. Die normale Jeans oder die weite, schwarze Hose sind nicht so gefragt«, bestätigt Einkäuferin Marion Linke. Bei Penz Mode in Linz erweist sich dafür die Reiterhose als rückläufig. Während bei den einen die Basics weniger gut funktionieren, freut sich Nina Stift, Stift Mode Tulln, gerade in diesem Bereich über gute Abverkäufe: »Basics von Brax oder Angels laufen richtig gut. Dafür stockt die Lederimitathose, die am Anfang der Saison recht gut gegangen 26 TZ 21 2014 Der Trend zu flachen Schuhen pusht neue Hosenmodelle. Allen voran Jogging Pants und nach wie vor Leder(imitat)hosen. Vom Statusbericht zu ersten Tendenzen für Herbst/Winter 2015. THOMAS RATH TROUSERS G-DESIGN MAC ZERRES ist.« An der Leder(imitat)hose scheiden sich die Geister, denn bei Façona Fashion in Vorarlberg sind Hosen aus Leder oder Lederoptik »sehr beliebt«, berichtet Inhaberin Sabrina Miessgang. Auch bei Penz Mode verkaufen sich Lederhosen – sei es nun aus Echt-, Glatt-, Velours- oder Fake-Leder – stabil gut. Pants aus veganem Leder von Marc Cain seien momentan der Hit. Allrounder: Denim. Vor allem im Premiumsegment rückt die Jeans diese Saison in den Hintergrund. Zu stark ist die Konkurrenz von Jog Pants, Lederröhre oder weit geschnittener Wollhose. »Klassische und sportliche Hosen gehen bei uns besser als Denim«, bestätigt Barbara Schwetz-Penz. Bei Steffl kann die Flare-Jeans als Trendteil punkten, allerdings hält sich die Nachfrage noch in Grenzen. »Im Sommer 2015 wird sie ein größeres und interessanteres Thema werden«, ist sich Ilse Holey sicher. Im Mainstream funktionieren Jeans dann gut, wenn sie detailverliebt verarbeitet sind. »Besondere Waschungen« laufen bei Stift in Tulln gut. »Destroyed Jeans mit offener Knopfleiste« punkten bei Steinecker, und bei Façona Fashion verkaufen sich Röhrenjeans und Boyfriend-Denims am besten. Bei den Waschungen sind dunkle Oberflächen gefragt. Auch die Farbpalette ist zurückhaltend: Grau, Dunkelblau, Schwarz. Details wie Zipper oder Einsätze im Materialmix sind ein Muss. »Jeans sind bei uns zum Ganzjahresthema geworden«, so Sabrina Miessgang, Façona Fashion. Newcomer: weite Hose. Die Hose orientiert sich an der modischen Spitze nach Varianten im typischen Menswear-Cut. Weites Bein bis zum Saum, Bundfalte oder Bügelfalte, Wollstoff. Im Zuge des allgemeinen Trends zu maskulinen Outfits für Damen konnten sich bereits charakteristische Wolldessins wie Hahnentritt oder Glencheck durchsetzen, bislang allerdings auf schmalen Hosen. An der modischen Spitze geht man nun einen Schritt weiter und präsentiert Modelle mit extra weitem Bein. »Die gerade, weite Hose ist ein Thema, muss aber im modischen Bereich unbedingt mit flachen Schuhen getragen werden. Das ist nicht jedermanns Sache«, gibt Ilse Holey, Steffl, zu bedenken. Hohe Erwartungshaltung. Die Ausgangslage: Die Kundin hat so hohe Erwartungen an das Produkt wie nie zuvor, sie ist aufgeklärt (was Produktion und Nachhaltigkeit anbelangt) und informiert (was Design und Trends angeht). Die Hersteller müssen also gleichermaßen in Modernisierung wie in vertraute Passformen investieren. »Fine-tuning« nennt es Zerres-Geschäftsführer Karl Elsenbruch. »Die Optik ist jung, die Passform etabliert.« Der modische Grad hat deutlich angezogen. Wer seine Hausaufgaben nicht macht, wird vom TZ 21 2014 27 dob hosen Handel abgestraft. Beim traditionellen Hosenhersteller Zerres scheint man sie erfüllt zu haben, denn trotz der allgemein angespannten Lage gehe es vergleichsweise gut, so Elsenbruch. Hot Seller sind schlanke Formen in Coatings, Satindenim (mit oder ohne Deko), Lederoptiken und das Superstretch-Model »Sensational«. Mehr denn je setze der Handel auf Stammabteilungen, erklärt Elsenbruch. »Man hat sie infrage gestellt, aber das ist passé. Die Kundin hat weniger Geld und will dennoch eine Hose, die perfekt passt. Dieser Erwartungshaltung kann man nur mit einem einwandfreien Preis-Leistungs- Verhältnis entsprechen.« Ein weiterer Erfolgsfaktor: ein modisch bestücktes NOS-Lager. »Speziell in Österreich sind Modelle wie die ›Sensational‹ glatte Durchläufer«, zeigt sich Elsenbruch optimistisch. Auch bei Gardeur ist man positiv gestimmt: Das Mönchengladbacher Unternehmen spüre die negative Marktentwicklung »nicht ganz so stark«, berichtet Ulrike Mellenthin, Unternehmenssprecherin. »Der gesamte Markt hustet«, dennoch ist man gerade mit der österreichischen Entwicklung sehr zufrieden: »Im Vergleich zum vorangegangenen Geschäftsjahr haben wir 2013/14 unseren Womenswear-Umsatz um rund 25 % steigern können. Wir haben etwa ein Dutzend Neukunden gewonnen und die In-between-Kollektion forciert.« Bestseller sind derzeit leichte Waren, die der Witterung entsprechen, sowie Superslim-Fit-Denims und Basic-Denims in Slim und Straight Fit. Ein Renner war neben schmal geschnittenen Zigarettenchinos vor allem Satindenim mit authentischer Waschung in schmaler Silhouette. Herbst/Winter 2015/16. Bei Mac glaubt man in der neuen Saison an die Kraft der Materialien. »Volumen und Struktur sind wichtiger als Dekor«, meint Kreativdirektorin Julia Fölsch. Wolle und Wolloptiken spielen in der neuen Saison eine wichtige Rolle. Ebenso inspirierend sind nach wie vor Einflüsse aus der Activewear. Im Fokus stehen starke Strukturen, Beschichtungen in Shiny und Matt, supersofte Denims sowie Wolle und Flanelle. Innovativ sind Neopren, gebondetes Neopren und kompakte Jerseys. Für den lässigen Look bieten sich Sweatware, leichter Cord und Indigosamt an. Weiterhin gut im Rennen liegen Leder und Velourslederimitat, das im Herbst 2015 bedruckt wird. Die Silhouette wird generell maskuliner, die Formen fallen üppiger aus. »Slim, aber relaxt«, so Fölsch. Skinnys bleiben wichtige Impulsgeber, ebenso Boyfriend-Jeans. Außerdem: Jogging-Styles, knöchellange Zigaretten, CargoHosen und Bikerformen. An der modischen Spitze tummeln sich Flared Cut und Hosen mit Volumen im Bein. Auch Susanne Delling, Design Atelier Gardeur Womenswear, bestätigt diesen Trend an der Spitze: »Weite Formen und schwarze Culottes sorgen für heiße Looks.« Im kommerziellen Bereich glaubt man an Joggingvarianten und innovative Five-Pockets. Bei Rosner dominiert im Herbst/Winter 2015/16 die Wolle die neuen weiten Hosentypen. Sie kommen verkürzt mit Bundfalten oder überlang mit breitem Saumaufschlag. Die etablierte schmale Form wird durch besondere Materialien, Strukturen, Drucke und Applikationen sowie Zipperdetails aufgewertet. Bei Hosenspezialist Toni glaubt das Designteam an die neue Lässigkeit der weiten Form – umgesetzt als Boyfriend-Hose oder edle Jog Pants, die auch im Businessbereich getragen werden. Bundfalten erleben ein Revival. Bei den Qualitäten überzeugen Jacquards, beschichtete Qualitäten sowie Denim in Grey und Blue-Black – overdyed und used. Biker-Zierstepps, Zipper, Patches, neue Laseroptiken und ein Materialmix aus Jersey und Leder setzen Akzente. Die Hersteller scheinen sich größtenteils einig zu sein. An der Basis bleibt die Skinny der kommerziellste Hosentyp, an der Spitze tummelt sich die weite Hosenform. Der Fokus liegt, wie auch in der vergangenen Saison, auf den Materialien. Bei Rosner bringt man es auf den Punkt: »Einige Trends kommen kaum noch aus der Mode, sondern werden multipliziert und recycelt.« SA 28 TZ 21 2014 RAFFAELLO ROSSI TONI ATELIER GARDEUR BRAX ROSNER GERRY WEBER Modeagentur Siegfried Bauman Holbeinstrasse 4 · A-4600 Wels Tel: +43 (0) 72 42.21 12 31-10 Fax: +43 (0) 72 42.21 12 31-20 Mob.: +43 (0) 6 64.2 33 23 72 [email protected] Brandboxx Salzburg Sports & Fashion Center Showroom 1. OG Raum A 4 ZERRES.COM dob hosen »Hosengeschäft bleibt stabil« Boyfried und Bootcut, sagen Händler, sind weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Können Sie das bestätigen? Brigitte Schellenberger: Bei uns kommt Boyfriend nie so stark wie bei den Jeansern. Gemäßigte Boyfriend-Typen laufen sehr gut, auch hier wurden wir von der Nachfrage überrascht. Sie stecken mitten in den Vorbereitungen für Herbst/Winter 2015/16, worauf wird gesetzt? BS: Sie brauchen weiterhin ein neues, wirklich innovatives Produkt, eine Hose, die die Kundin so noch nicht im Schrank hat. Wir verkaufen seit fünf Jahren in unserem NOS-Programm einen Skinny-LeggingsTyp aus Polyamid rauf und runter, aber darauf darf man sich nicht ausruhen. Ich sehe drei große Entwicklungen für den nächsten Herbst: erstens Lässigkeit und Wellness, zweitens alle Formen und Styles rund um Lederimitate und drittens den Dauerbrenner Print. Starten wir mit Print: Hat man hier nicht schon alles gesehen? RS: Das glauben wir auch immer – und stoßen dann auf ganz tolle Innovationen. Wir haben in Italien eine kleine Druckerei gefunden, die exklusiv für uns druckt, und zwar auf die fertige Hose, die danach auch noch beschichtet wird. Mit diesem Verfahren ist jedes Stück im Grunde ein Unikat. Zum Beispiel bringen wir einen Dschungelprint auf Coloured Denim, der zusätzlich mit einem verfremdeten Leo überdruckt wird. So entstehen vollkommen neue Effekte. 30 TZ 21 2014 Diese Exklusivität hat wohl ihren Preis … BS: Die Hosen werden zwischen 189 und 199 € kosten – und damit sind sie eigentlich zu billig. Aber wir wollen die 200-€-Schwelle bei Raffaello Rossi nicht durchbrechen, bieten aber dennoch ein tolles Teil an für die Kundin, die eh schon alles hat! Dem Megatrend Lässigkeit wird wohl mit noch mehr Jogginghosen entsprochen? BS: Nicht nur. Klar: Eine gepflegte Jogginghose, flach am Bauch, womöglich aus Veloursleder, wird sich supergut verkaufen. Aber wir sehen in diesem Bereich auch Jersey-Denims und lässige Hosenröcke, in denen man es sich einfach bequem machen kann. Alle Bilder © Raffaello Rossi © copyright Der Modehandel klagt über den schlechtesten September aller Zeit. Die Hosenanbieter kommen mit einem blauen Auge davon. Woran liegt’s? Ralf Schellenberger: Den September haben wir alle gespürt, in einer Woche, in der die Umsätze um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr einbrechen, muss jeder Federn lassen. Allerdings, über die ganze Saison gesehen, liegen tatsächlich viele Hosenerzeuger auf pari. Das ist schon verwunderlich, positiv verwunderlich. Ich denke, es gibt derzeit eine Vielzahl von coolen, kreativen Hosen am Markt, echte Neuheiten, mit denen der Handel dann doch punkten kann. Wir haben eine schmale Form aus Lederimitat mit Glanzbeschichtung noch einmal gemacht, nach vier Wochen war sie wieder ausverkauft. Ganz überrascht waren wir auch, wie gut Jogging-Bundfalten liefen. In Summe liegen wir in der Nachorder bei einem Plus von 10 % gegenüber dem letzten Herbst, das stimmt verhalten optimistisch. Mode im Herbst: Strick und Outdoor verlieren deutlich, die Hosenanbieter kaum. Ralf und Brigitte Schellenberger, die Macher von Raffaello Rossi, wissen, warum. Lederimitate bleiben im Trend? BS: Auf jeden Fall, ich denke, das Thema wird noch heißer als in der aktuellen Saison. Es gibt im Kunstlederbereich immer neue, hochtechnische Qualitäten, die toll aussehen. Vor allem für die neuen Bikertypen sind diese Materialien wie geschaffen. Echtleder wird es bei Raffaello Rossi weiterhin nicht geben? RS: Wir haben das intern diskutiert. Aber Stretchleder können Sie ausschließlich in Fernost machen lassen, und unser Credo ist nun einmal, mit der Produktion in Europa zu bleiben. Außerdem denke ich, dass viele Kundinnen die Trageeigenschaften und die Pflegebequemlichkeit von Imitaten mittlerweile dem Echtleder vorziehen. Ihr modisches Highlight für H/W 2015/16? BS: Das ist ganz klar die etwas weitere Form, eventuell modisch verkürzt. Und ich glaube fest daran, dass der Rock im nächsten Winter mit Kraft wiederkommt, diesmal wird der Rock tatsächlich das große Modethema. Also bringen wir mehr Röcke, allerdings keine Standardmodelle, sondern tolle neue Formen aus Lederimitaten. Modisches Highlight Rock – bleiben die Hosenumsätze dennoch stabil? RS: Ja! Weil es neue Kombis aus Denim und Leder gibt, weil wir mit Treatments überraschen und auch, weil man vollkommen neue Coatings am Markt sehen wird. Alles Neue wird sich gut verkaufen. An faden Five-Pockets haben die Kunden kein Interesse mehr. BPM CHANGE SPORTSWEAR GMBH & CO.KG INDUS T RIES T R. 2 A , D-93192 WA L D-ROS SBACH W W W.CAMBIO.DE © MASCULIN / HACKETT haka »Optik schlägt Funktion« Was braucht der Anzug, um neben Baukästen zu überzeugen. Was animiert beim Sakko? Und wie steht’s um den Longseller Outdoor-Jacke? HAKA-Profis geben Antworten. 32 TZ 21 2014 haka I Elisabeth Mühlberger, Geschäftsleitung Herren bei Penz Mode, Linz: »In der Anzugabteilung sehe ich drei Fundamente zum Erfolg: Die neuen schlan ken Typen, wo es um Sakkolänge, Taillenweite und entsprechende Hosenschnitte geht. Dann der unver zichtbare Baukasten für den Businessmann, bei uns gut etabliert von Boss und Dressler. Und weiters – nicht zu übersehen – Maßkonfektion für Männer, die Individualität und gewisse Details lieben. Da reicht uns ein Lieferant wie Pal Zileri, weil wir damit zufrie den sind und unsere Kunden Vertrauen ins Produkt haben. Beim Einzelsakko ist das normale, zu clean aussehende so gut wie tot – außer dem blauen Blazer, aber bitte dann ebenfalls im gefitteten Schnitt mit schmalem Revers. Oft im Verkaufs gespräch zu beobachten: Auch die Ärmel dürfen nicht zu weit sein! Selbst Männer mit kräftiger Statur wollen ob der Bequemlichkeit die modernen Jersey- oder Stricksakkos. Bei Outdoor-Jacken kommt Materialmix gut an. Moncler hatte damit angefangen: vorne Strick, hinten Daunenstepp. So etwas machen heuer schon mehr, wie Michael Kors oder Blonde No. 8. Wetterfestigkeit ist hierbei nicht die große Diskussion: Optik schlägt Funktion – ja, die Männer entwickeln sich weiter … Stephan Lanzer, Geschäftsführer von Knilli, Graz: »Neben Baukästen hat alles eine Berechti gung, was smart und sexy ist – ganz neu aber auch Anzüge aus stärkeren Wollstoffen: bedruckt, über färbt und gewaschen. Bei den Sakkos darf es nach wie vor sehr casual sein, ganz wichtig sind Woll jersey-Typen. In unserem Haus ein guter Gegenpol dazu sind partytaugliche Sakkos mit Spiegel am Revers, unter denen einfärbige weiße oder schwarze Hemden sowie Jeans getragen werden. Moderne Manteltypen und alternative Jacken, hier vor allem in Wolljersey, sind der Renner. Leder zeigte sich bis dato wetterbedingt sehr zurück haltend. Seit Saisonstart überraschend gut perfor mende Marken sind Stone Island, Harris Wharf, Boglioli und Closed. Der für mich repräsentative Key Look in dieser Herbstsaison zeigt eine ausge waschene, überfärbte Chinohose mit einem mikro dessinierten Hemd. Darüber eine uni Strickweste, ein Wolljersey-Sakko mit offener Kante und einen Wollparka. Dazu Schmid-Sneakers – aktuell der Hit in meinem Sortiment! © MASCULIN / STONE ISLAND n der letzten Ausgabe waren Hemd, Strick und Hose dran, nun fällt das Schlaglicht auf Konfek tion und Outdoor. Und auch der eine oder andere Seitenblick auf Accessoires wird gewährt. Christian Adelsberger, Einkaufsleitung Mode/ Herren bei Kastner & Öhler, Graz: »Ich sehe die Entwicklung im Moment sehr gefährlich: Um Sorti mente spannend zu halten, müssen wir bei offen zu disponierenden Anzugthemen Mut beweisen, um nicht in einer langweiligen ›Baukastensuppe‹ zu ertrinken. Gut, dass da Themen wie Dreiteiler und Karo vom Konsumenten schon angenommen werden. Festive Styles sind ein sehr gutes Thema, das wir für den Saisonauftakt leider zu wenig stark gewichtet hatten – so erzielte ein grauer Smoking von Drykorn die schnellste Lagerdrehung. Bei Sakkos wird’s stilistisch generell ruhiger, trotzdem wird der Casual-Trend weiterhin das Sortiment dominieren. Auch wenn im Outdoor-Sortiment kurze Lederjacken verglichen zum Vorjahr Steigerungen erzielten und sich bislang viel um Stepper und Light-Daune drehte, glauben wir noch an eine Parka-Saison! Interessant bei Accessoires: Der Rucksack hat bombastischen Aufwind – freilich auf Basis eines kleinen Vorjahresniveaus. Marken, die sich der zeit überdurchschnittlich gut entwickeln, sind Brax, Tiger of Sweden, Naketano, Hamaki-Ho, Hugo und U&Me. Horst-Christian Tatscher, Einkäufer bei Tlapa, Wien: »Moderne Anzüge mit in sich gemusterten Stoffstrukturen, ein bisschen Cord und dreiteilige Westenanzüge können neben den Baukästen punkten. Partytaugliche Looks wie Samtsakkos oder stark glänzende Anzüge sind in unserem Haus sehr schwer zu verkaufen, wir brauchen eher klassische Smokings, die aber durchaus modern geschnitten sein können. Im sportiven Sakko segment ist zu beobachten, dass Westeneinsätze generell zurückgehen und vermehrt von Strick optiken und gewaschenen Wolltypen abgelöst werden. Weiterhin zu den Erfolgsthemen zählen kurze Mäntel mit Stehkragen. Duffle-Modelle lau fen in allen Stoffarten. Neuartige Microma- Optiken am Jackensektor kommen sehr gut an, ebenso die Nylon-Stoff-Kombis von Gimo’s. Bei Leder sind ebenfalls Materialmixkombis heraus ragend, nur für Lammfell muss es noch kälter werden. Als typisches Key Outfit zum Herbst 2014 sehen mein Kollege Helmut Hofbauer und ich ein braunes Sakko in grober Wollstruktur, ein Hai kragenhemd in feiner Streifenoptik mit schmaler, unifarbener Wollkrawatte sowie eine schlanke, blaue, gekrempelte Baumwollhose. Dazu einen Sneaker in Materialmix und einen Daunenparka mit passender Wollstrickhaube. Marken wie Dressler, Bugatti, Hugo Boss, Roy Robson, Daks, Paul & Shark, Barbour, Gimo’s, MMX und das etwas andere Trachtenlabel W iesnkönig konnten uns am POS schon positiv überraschen. Hannes Schmitt, Geschäftsführer von Schmitt & Lair, Innsbruck: »Sehr gut funktioniert der junge Anzug von Tiger of Sweden: anders wie der Main stream und mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Hochwertige Anzüge müssen dagegen wirklich hochwertig sein, was für uns Canali heißt. Schwer tut sich der mittelhochwertige, halbmodische Anzug – der schwimmt ein bisserl im luftleeren Raum. In diesem Herbst ist erstmals seit länge rem das Sakko wieder recht zufriedenstellend. Witzigerweise funktioniert das Casualige im Herbst/Winter besser als im Frühjahr/Sommer. Es liegt wohl daran, dass der Wareneinsatz – wie die hochwertige Wolloptik z. B. bei Eleventy oder Harris Wharf – einfach schöner rüberkommt. Bei gewaschener Baumwolle oder geschnittenen Kanten bei Jerseys ist die Preislage im Frühjahr oft nicht zu erkennen – ein Dilemma. Hybride unter den Sakkos aus halb formal, halb casual laufen im Moment besser als die letzten zwei Jahre. Den Kurzmantel haben wir stark besetzt, u. a. auch von Herno und Nabholz – ich glaube an das Thema ebenso wie an die von jedermann propagierten Parka-Geschichten. Es braucht nur etwas Nerven, bis das richtige Wetter kommt. Ich sehe darin einen längerfristigen Trend, weil die sehr sportive Jacke nicht mehr kompatibel mit vielen Bereichen der Mode ist, die wir verkaufen. Um ins gemäßigt Formale hineinzurutschen, braucht’s heute einen tollen Kurzmantel. Nur an den Umsatzzahlen sehen wir es im Moment noch nicht.« CD TZ 21 2014 33 haka E s soll kein Einzelfall sein, dass unbedarfte Touristen, die sich von Hauptbahnhof und Stachus nähern, den Fotoapparat zücken und sagen: »Wow, hat München ein schönes Rathaus.« Dabei ist es »nur« der Hirmer, der mit plastischem Figurenschmuck und prächtigen Geranien vor den Fenstern samt den Türmen der Frauenkirche im Hintergrund ein formidables Fotomotiv abgibt. Das Haus »Zum schönen Turm« entstand zwischen 1912 und 1914 im Münchner Stil an der Stelle, wo einst die Kaufmannsfamilie Kaufinger – Namensgeber der Fußgängerzone Kaufingerstraße – einen mittelalterlichen Turm bewohnte. Hinter der Fassade und dem Arkadengang (dessen Rundbögen im HirmerLogo aufgegriffen sind) verbergen sich 9.000 m² Verkaufsfläche und 100.000 Artikel Männermode von 400 Markenherstellern im Größenspektrum von – vereinfacht gesagt – XS bis 8XL. 1,2 Mio. Kunden passieren jedes Jahr das Entree. »Früher betraten sie die Welt von Hirmer, heute betreten sie die unterschiedlichen Welten im Hirmer«, betonte Frank Troch, seit fast 15 Jahren Geschäftsführer im Haus, in seiner Ansprache zur offiziellen Eröffnung. Die brachte so viele Chefitäten der deutschen HAKAIndustrie an einem Abend zusammen, wie es sonst nur Berlin zur Messezeit schafft. In der Tat hat man sich vom einheitlichen Ladenbau verabschiedet, Ärmelparaden sind freilich geblieben. Die sind auch unvermeidlich, wenn man wie bei Hirmer ganz bewusst »Kompetenzabteilungen« (also dezidierte Stammabteilungen für Mantel, Sakko, Hose und Artikel) pflegt und alleine 8.000 Anzüge an einem Platz bevorratet. Zusätzlich schuf man jedoch seit 2007 bis heute – so lange dauerte der Um- und Ausbau bei laufendem Geschäftsbetrieb – verschiedene Themenbereiche. »Wir haben im Laufe der Jahre gelernt, dass die Ansprüche breiter geworden sind. Im Sinne der Erwartungshaltung unserer Kunden beschäftigten wir uns mit zusätzlichen Abteilungen, die eher zum Bummeln einladen«, so Troch. Und weiter: »Unser Ziel war und ist, nicht nur im Verstand unserer Kunden zu sein, sondern auch ins Herz zu kommen – ein ganz wichtiges Anliegen!« Erlebniswelten auf sechs Etagen. Ulrich Hirmer (siehe Kasten) äußerte sich in einem der raren Interviews gegenüber der SZ ähnlich: »Wir sind seit einigen Jahren dabei, emotionaler zu werden. Wir wollen wahrgenommen werden als Unternehmen, das ein Erlebnis bietet.« Hirschhornknopf meets Leder und Schurwolle: Die lässige Verschmelzung von klassischer Tracht und anglo-bajuwarischem Look zum angesagten alpinen Lifestyle wird in der »Hirmer Landlust« zelebriert. Das »Hirmer Studio« im dritten Obergeschoß versteht sich als modischer Feinkostladen mit Marken von Armani Collezioni bis ZZegna. Die Möblierung aus aufgearbeitetem Altholz, die Präsenter in maskulinem Rauchchrom, Boh- 34 TZ 21 2014 Das Hirmer-Stammhaus war schon bisher weltgrößtes Herrenmodenhaus. Zu 3.000 m² zusätzlicher Verkaufsfläche gesellt sich jetzt viel Emotion. Superlativ in Sachen Mann len aus verwitterten Eichenbalken und Regalböden in Rindsleder mit naturbelassenem Narbenbild stehen im Kontrast zum feinen Zwirn von Ermengildo Zegna oder Canali. Kernige Männerthemen, beispielsweise von Belstaff, Mason’s, Closed oder Calvin Klein, finden sich im »Hirmer Loft« im Untergeschoß. In dieser Welt von Denim und Upper Casual regieren reduzierte Materialien wie gezundeter Stahl und gekalkte Eiche vor Sichtbeton, akzentuiert durch Camouflagemuster u. a. in den Kabinen. »Hirmer Outdoor« im zweiten Obergeschoß zählt zu den Erlebnisflächen, die erst zu dieser Herbstsaison fertiggestellt wurden. Neben Softshops von Barbour und Hackett werden aktuell Jacken von Nabholz, Blauer, Canada Goose, Boss, Handstich, Holubar, Aigle und etlichen mehr präsentiert. Warenträger hängen von der Decke, der Bodenbelag wechselt zwischen gegossenem Beton und Stabparkett. »Hirmer Schuhe«,, ebenfalls im zweiten Obergeschoß situiert, setzt auf Business-Schuhwerk und erhebt den Anspruch, in diesem Segment führend in München zu sein. Exklusiv offeriert man John Lobb (»Schuhmacher der Könige, König der Schuhmacher«), dazu renommierte Marken wie Santoni, Church, Ludwig Reiter, Quarvif oder Magnanni. Ein individuelles Alle Bilder © Hirmer haka Maßschuhprogramm und das Reparaturservice runden die Kompetenz ab. Im ersten Obergeschoß findet sich »Tommy Hilfiger bei Hirmer«: mit 300 m² im markentypischen Design die größte Tommy-Hilfiger-Herren-Fläche Europas. In der dritten Etage zieht der Modeausstatter ausnahmsweise nicht nur Männer an: Die »Hirmer Tagesbar« bietet bei Ambiente, Ausstattung und Ausblick besondere Qualitäten: einmaliger Blick auf den benachbarten Münchner Dom, Stühle von Tom Dixon, Fliesen der spanischen Stardesignerin Patricia Urquiola an Theke und Boden, handgemachte Marmeladen von Véronique Witzigmann, sündige Törtchen von Maelu oder edle Bohnen vom Kaffeespezialisten Vits. Frank Troch ist besonders stolz auf dieses Zusatzangebot seines Hauses: »Eine Oase für den kleinen Urlaub zwischendurch: Auszeit mit Aussicht ist das Motto!« Die Tagesbar wird in Eigenregie betrieben – Reinhold Guppenberger, der Gastronom in Hirmers Diensten, trägt die F unktionsbezeichnung »Gastgeber« auf der Visitenkarte. Gleich nebenan befindet sich die neu konzipierte Abteilung für »Hirmer Maßkonfektion« und das damit verbundene Per- sonal Shopping: VIP-Räume für Herren, die zeitlich eingeschränkt sind oder eine intime Einkaufsatmosphäre bevorzugen, stehen auf Wunsch auch außerhalb üblicher Geschäftszeiten zur Verfügung. Hier treffen erfahrene Modeberater eine bereits auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene Vorauswahl oder man bedient sich 1.000 Stoffoptionen für ein individuell geschneidertes Hemd oder 2.000 Coupons für die Anfertigung von Anzügen und Sakkos. Hirmer kann Mann. Finale Umbaumaßnahme war die Neugestaltung des Eingangsbereichs mit Naturstein, Leder und Bronzetafeln sowie die Überarbeitung des großen Rundtreppenhauses als verbindender Klammer im gänzlich rolltreppenlosen Männermodenkaufhaus. Hier legte man die in den 50er-Jahren handgefertigten Bronzestäbe des Geländers wieder frei und ließ sie vom Neffen des damaligen Schmieds heutigen Sicherheitsauflagen anpassen. Auf ein sichtbares sowie ein spürbares Special konnte Geschäftsführer Troch verweisen. Einerseits ein Digital-Signage-System, hausintern »Spiegel des 21. Jahrhunderts« genannt: Die 20 m hohe Installation aus 45 Bildschirmen erstreckt sich über fünf Etagen und wird mit emotionalen Bilderwelten bespielt: Ausschnitte von Catwalk-Defilees, künstlerische Sequenzen und Stadtansichten von München wechseln einander im 3XL-Format ab. Andererseits der hölzerne Handlauf, dessen asymmetrisches Profil man sich in Japan abgeschaut hat – »ein echter ›Handschmeichler‹, wie man bei uns in Bayern sagt«, betonte Troch. Hirmer bietet nach wie vor Vollberatung – von der Begrüßung bis zum Geleit an die Kassa werden kaufinteressierte Besucher durchs Sortiment geführt. Ein Sortiment, zusammengestellt von einer Heerschar an Einkäufern, die auch als Verkäufer fungieren – in dieser Größenordnung einzigartig in der Branche. Ende dieses Jahres wird der langjährige Einkaufsleiter Dieter Portisch in den Ruhestand gehen und seinen Lebensmittelpunkt in die Toskana verlegen, ihm folgt Jens Beukema aus eigenen Reihen nach. »Kauf was Gutes, kauf bei Hirmer« – dieser altbekannte Slogan stammt noch vom Firmengründer Hans Hirmer. Doch auch im Marketing weht frischer Wind: »Hirmer kann Mann« hat man sich als neuen Claim einfallen lassen. Als aktuelles Werbemittel zur Verkaufsförderung dienen zwei aufwändig produzierte Kataloge mit dem Titel »Festival der Männermode« – voll mit Markenmode in limitierten Auflagen, exklusiv für Hirmer Produziertem und speziell geschnürten Outfit-Packages mit Preisvorteil für die Kunden. Ein vielfältiges Eventprogramm während des gesamten Oktobers lockte u. a. durch Künstlerateliers und Varietédarbietungen in den Schaufenstern zahlreiche Passanten an. Fast so viele, wie das berühmte Glockenspiel am Marienplatz – dort, wo Münchens »richtiges« Rathaus steht. CD VIER SÄULEN Die familiengeführte Hirmer Unter nehmensgruppe umfasst insgesamt vier Geschäftsbereiche: das Hirmer Stammhaus, Hirmer Große Größen mit 15 Filialen (eine davon in Wien), Eckerle Herrenmoden (dessen aktuell zwölf Häuser aus marketingtechni schen Überlegungen ab Herbst 2015 unter »Hirmer Studio« firmieren wer den) und Hirmer Immobilien. Seit 2011 ist die dritte Generation am Ruder: die Cousins und Mittvierziger Ulrich Hirmer (der sich um den kaufmän nischen Bereich der Textilseite annimmt) und Christian Hirmer (zuständig für die Immobiliensparte). Die gewerbliche Immobilienentwick lung bildet seit rund 20 Jahren einen eigenständigen Zweig, hervorste chende Projekte waren zuletzt die Hotelentwicklung »Motel One Mün chen – Deutsches Museum« und der Bau des WM-Quartiers des DFB in Brasilien, »Campo Bahia« genannt. Alle Einzelhandelsformate gemeinsam summieren eine Verkaufsfläche von rund 26.000 m², 120.000 m² Immobili enbestand befinden sich derzeit im Unternehmenseigentum. Insgesamt beschäftigt der Familienbetrieb knapp tausend Mitarbeiter, die Flächener weiterung samt Modernisierung im Stammhaus (ein Investment von ins gesamt 30 Mio. €) schuf alleine 50 zusätzliche Arbeitsplätze. TZ 21 2014 35 © Anerkjendt mode aktuell ANERKJENDT LABEL TO WATCH E G-Star Prouvé neu interpretiert S chon einmal fanden das Denim-Label G-Star und der Interieur-Spezialist Vitra für eine Kooperation zusammen. 2011 wurden mit der Kollektion »Prouvé Raw« Neuinterpretationen des 1984 verstorbenen Architekten und Designers Jean Prouvé präsentiert. In Folge der Entwicklung des neuen Headquarters von G-Star nahmen sich die beiden Partner nun gemeinsam mit der Familie Prouvé eines neuen Projektes an und kreierten Büromöbel und Lampen, die sich an Entwürfen von Jean Prouvé aus den 1940er-Jahren orientieren. Die zehnteilige Kollektion »Prouvé Raw Office Edition« soll nun aber nicht mehr nur im G-Star-Office stehen, sondern ist ab dem kommenden Frühjahr bis Ende 2016 auch für den Rest der Büro-Menschheit erhältlich. 36 TZ 21 2014 © G-Star / Vitra ine Erfolgsgeschichte: Anerkjendt wurde 2012 in der dänischen Hafenstadt Kolding gegründet – als neues Menswear-Label der Nümph Holding, deren CEO Knud Hjort-Madsen zuvor Geschäfts führer der Modern-Woman-Marke Fransa war. Heuer ist die Kollektion bereits bei mehr als 600 Retail-Partnern in weltweit 23 Ländern gelistet. Die Newcomer-Brand setzt auf einen experimentellen Mix, die Kollek tionen unter dem Claim »Thoughts of Denmark« vereinen Heritage und neueste Trends. Holzknöpfe treffen hier auf auffällige Prints, Hemden auf Sweatpants, extravagante Schnitte auf Qualitätsmaterialien – alles im Mid-Price-Segment angesiedelt. Egal ob Casual oder für schickere Anlässe – Anerkjendt bietet ein breites Sortiment an Shirts, Pants, Denim-Teilen, Knits und Jackets, aufgeteilt in Pre-, Main-, High- und Flash-Kollektionen. Easy to wear, trendorientiert, mit einem Sinn für Details – laut dem Sales-Kontaktmann für Österreich, Janos Nagy ([email protected]), ist die Marke prädestiniert für »Fashion-affine geeky Rock ’n’ Roller mit entspanntem Lifestyle«. Preview DOB & HAKA HW 2015/16 Warm-ME Nepal trifft Salzburg in der ÖTZ 23-24/2014 Machen Sie den österreichischen Modehandel aufmerksam auf Ihre neue Kollektion! Wir freuen uns über Ihren Anruf! © Warm-ME Erscheinungstermin: 12.12.2014 Druckunterlagen-Schluss: 28.11.2014 Mag. Claudia Jordan H inter dem Mützenlabel Warm-ME steht ein junges Salzburger Team. Die Modelle aus 100 % Cashmere werden in Nepal entweder in Handarbeit gefertigt oder auf alten, per Hand bedienten Strickmaschinen gestrickt. Während 20 nepalesische Strickerinnen für die Produktion zuständig sind, werden Design, Kommunikation und Vertrieb von einem siebenköpfigen Team in Salzburg verantwortet. Die traditionelle Herstellungsweise steht aber keinesfalls dem modischen Anspruch im Weg. Die aktuelle Herbst/WinterKollektion etwa ist dem Thema Basketball verschrieben: Populäre Abkürzungen und Nummern wie »NYC«, »LAX« oder »23« und »07« aus Swarovski-Kristallen zieren die Premiumhauben, die auf internationalen Messen und in den Showrooms von Room with a view in Salzburg, Zürich und Düsseldorf verkauft werden. Der unverbindliche Verkaufspreis liegt zwischen 139 und 299 €. [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 212 Mag. (FH) Stefanie Stradel [email protected] Tel.: +43/1/866 48 DW 222 CAMEL ACTIVE GUT GETARNT © AIRFIELD © Camel active D ie Verknüpfung von herausragender Qualität mit innovativem Design steht auch im Herbst/Winter 2015/16 bei der Underwear von Camel active im Fokus. Ein Key Piece ist die Serie »CA 28«: Mit trendigem Camouflagemuster bedruckt, zeigt sich diese komplett in Deutschland produzierte Serie innovativ, stylish und perfekt auf die Menswear abgestimmt. Die Modelle aus Baumwolle mit 6 % Elasthan sind als Pant und Brief erhältlich, die geringe Anzahl von Nähten sorgt für hohen Tragekomfort. Weitere Highlights sind die Serie »CA 20« (im praktischen Zweierpack von S bis XXL) und die FunctionFit-Serie »CA 21« (Cotton/Polyamid/ Elasthan mit optimalem Feuchtigkeitstransport, schneller Rücktrocknung und hoher Atmungsaktivität). Die Serie »CA 25« (Jersey mit feinem Nadelzug in Weiß und Nachtblau), und die karierte BaumwollBoxershort »CA 11« runden ab. Aigner © Aigner mode aktuell Toni Garrn ziert Kampagne F ür die erste Kampagne im Jubiläumsjahr holt sich das Accessoires-Label Aigner, das 2015 seinen 50. Geburtstag feiert, Toni Garrn ins Boot. Das deutsche Topmodel ist in der neuen Kampagne für die »Iconic«-Kollektion zu sehen. »Sie verkörpert das Gefühl der ›Iconic‹-Kollektion«, freut man sich bei Aigner, denn »sie überzeugt nicht nur mit ihrer klassischen Schönheit und Natürlichkeit, sondern ist auch wandelbar und dynamisch.« Wert auf große Namen wurde auch bei der Wahl des Fotografen und der Location gelegt. Die Kampagne wurde von Starfotograf Alexi Lubomirski in den Milk Studios in New York abgelichtet. QWSTION ©Children’s Fashion Cologne STOPOVER IN WIEN 38 TZ 21 2014 © QWSTION G ute Antworten sind das Resultat von guten Fragen. So stand am Anfang von Qwstion die Frage nach der idealen Tasche fürs Fahrrad genauso wie für den Geschäftstermin. Daraus entstand 2008 das Schweizer Label, indem sich der Niederländer Sebastian Kruit mit kreativen Kräften u. a. von Industriedesignern und Grafikern umgab. Das Resultat: Taschen für Leute in einem modernen Umfeld, strapazierfähig, dauerhaft, zeitlos und selbstverständlich auch chic. Entworfen wird in Zürich, produziert in China – in einer lokalen Manu faktur, die regelmäßig von Qwstion-Mitarbeitern besucht wird und allen europäischen Standards entspricht. Denn auch Nachhaltigkeit und Ethik sind den Machern wichtig. Im Sommer kooperierte das Label mit einem der top Concept Stores Europas, dem VooStore in Berlin. Nun ist Wien an der Reihe: Von 13. November bis 17. Jänner verwandeln die Qwstion-Kreativen das Tiefparterre des Comerc (Westbahnstraße 20) in einen temporären Shopin-Shop als begehbare Installation mit räumlich irritierenden Bildern und käuflichen Taschen. Die richtigen Fragen zu stellen, um zum Nachdenken anzuregen – dies ist die Absicht der Initiatoren. mode aktuell Moon Boot Mond-Jubiläum A © Roy Robson m 20. Juli 1969 verfolgte der junge italienisch Schuh macher Giancarlo Zanatta in New York die Mond landung – und hatte die zündende Idee für ein StiefelDesign. Seitdem traten die Moon Boots ihren Siegeszug rund um die Welt an und bestimmen seit 45 Jahren das Bild nicht nur in exklusiven Wintersportorten. Insgesamt wurden welt weit 25 Millionen Paar der legendären und oft kopierten Stiefel verkauft. Im Jahr 2000 kürte das Pariser Louvre den Moon Boot sogar zu einem der 100 signifikantesten Symbole der Design-Geschichte des 20. Jahrhunderts. Heute erleben die »Mondstiefel«, die mittlerweile nicht mehr nur in klassischem Nylon, sondern auch als SwarovskiModell oder Lammfellvariante erhältlich sind, ein Revival. ROY ROBSON HALBE GRÖSSEN – GANZE SACHE D © Moon Boot er Launch der Schuhkollektion liegt ein Jahr zurück – ihr Erfolg ist Anlass für den Lüneburger HAKA-Konfektionär, nun die NOS-Busi ness-Modellpalette auszubauen. Ab Mitte November sind neben dem Größensatz von 40 bis 46 auch halbe Größen (42,5 bis 44,5) erhältlich. Das Bestseller-Modell, einen klassischen, schwarzen Derby mit geleimter Ledersohle, gibt es ebenfalls im erweiterten Größenspektrum von 38 bis 48. Außerdem wird über den Winter ein neues saisonales NOS-Modell offeriert, dessen Ledersohle mit einem schneetauglichen Gummiprofil ausgestattet ist. Aktuell umfasst die täglich nachlieferbare und somit für Herrenausstat ter prädestinierte Business-Schuhkollektion 18 Optionen in Schwarz, Braun und Cognac. Davon sind vier Modelle im Blake-Rapid-Verfahren doppelt rahmengenäht. Die UVPs reichen von 159,95 bis 259,95 €. Abgerundet wird die Kollektion durch abgestimmte Pflegeprodukte wie Spanner aus Zedern holz, Premium-Schuhpolish und Poliertücher aus Lammfell. Für H/W 2015/16 hat Roy Robson erneut saisonale Modelle mit neuen Leistenformen in der Pipeline. Zusätzlich sind weitere NOS-Ergänzungen geplant. CFC Früher Orderstart D ie CFC, die Children’s Fashion Cologne, der Koelnmesse startet im nächsten Jahr schon früher in die Saison. Mit dem Termin von 11. bis 13. Januar 2015 will die CFC zur Auftaktmesse im Kindermodenbereich avancieren. Auch die Tagefolge ist mit Sonntag bis Dienstag neu strukturiert. In dieser Zeit können die Fachbesucher die neuesten Kollektionen aus den Bereichen Baby-, Kinder- und Umstandsmode sowie Schuhe, Accessoires und Interieur sichten – und ordern. Außerdem bietet die Messe die LunaFashion-Shows und ein fachliches Rahmenprogramm. Bei der dritten Auflage im Juli 2014 konnte die CFC mit 220 Marken von Unternehmen aus 18 Län dern rund 1.300 Fachbesucher aus 34 europäischen und asiatischen Ländern nach Köln holen. Unter den Ausstellern waren Esprit Maternity, die Kids Fashion Group, Monnalisa, Levi’s Kidswear, Pepe Jeans London, Replay & Sons und Sanetta. TZ 21 2014 39 Alle Bilder © H&M DREAM TEAM: Designer Alexander Wang und Hip-HopSuperstar Missy Elliott FASHION PEOPLE: Front rowin’ mit Schauspielern Eddie Redmayne und Kate Mara sowie Sängerin Mary J. Blige SPORTSKANONEN LADYLIKE: Ärztin Petra Wrabetz (l.) samt Freundinnen im Mulberry-Fieber ZWEI GENERATIONEN: H&M-CreativeAdviser Margareta van den Bosch und TopBloggerin Elin Kling SMILE: Opernball-Lady Desirée TreichlStürgkh und Gastronom Walter Eselböck UNDERSTATEMENT: Flair-Modechefin Ingrid Geringer mit Küchendesigner Martin Steininger CARAS COCKTAIL Wer? Mulberry und Flair Wo? Mulberry Store, Wien Was? Das Model der Stunde – Cara Delevingne – ist unter die Designer gegangen und entwarf in Kooperation mit dem Luxuslabel Mulberry eine eigene Taschenkollektion. Anlass für den Wiener Mulberry Store, den Österreich-Launch dieser Kollektion gebührend zu feiern. Gemeinsam mit dem Modemagazin Flair lud man in den Store in Wiens Goldenem Quartier. Models zeigten Mode und Accessoires der neuen Herbst/Winter-Kollektion 2014. Im Rahmen einer Tombola wurde die Cara Delevingne Bag in gestepptem Nappaleder verlost. Außerdem erhielten die Gäste einen Ausblick auf Mulberrys Frühjahr/Sommer-2015-Kollektion. Als Highlight öffnete eine Pop-up Craft Bar: Hier konnten Lederarmbänder personalisiert werden. Unter den Gästen: Opernball-Lady Desirée Treichl-Stürgkh, Gastronom Walter Eselböck, Flair-Fashion-Director Ingrid Geringer und Küchendesigner Martin Steininger. 40 TZ 21 2014 WINTERLICH: Models zeigten die Herbst/Winter2014-Kollektion von Mulberry. Alle Bilder © mulberry / FLAIR Wer? Alexander Wang x H&M Wo? The Armory on the Hudson, New York Was? Team Wang traf auf Team H&M. In einer umfunktionierten Sporthalle zeigte Design-Wunderknabe Alexander Wang seine Entwürfe, die in Kooperation mit H&M entstanden. Erstmalig bediente sich ein Gastdesigner nicht an Archivmaterial, sondern entwarf eine komplett neue Kollektion. Der typische Wang-Touch durfte aber natürlich nicht fehlen. Soll heißen: Funktionelle Sportbekleidung trifft High Fashion. Im Vorfeld der Catwalk-Show zeigten Freerunner ihr Können in der Kulisse von The Armory. Die Gäste feuerten die Athleten mit Schaumstoff-Boxhandschuhen an. Unter den Gästen waren u. a. Rap-Urgestein Missy Elliott, die auch performte, R-’n’-B-Queen Mary J. Blige, die Schauspielerinnen Jessica Chastain und Kate Mara sowie die Bloggerinnen Elin Kling und Garance Doré. Wer? Die Unternehmerfamilie Hirmer und Hauschef Frank Troch Wo? Hirmers Stammhaus, München Was? Ein Abschluss von Umbauarbeiten, der gefeiert werden will: 30 Mio. € Investment, die Verkaufsflächenerweiterung von 6.000 auf 9.000 m², das Ende von sieben Jahren Staub- und Lärmbelästigung für Kunden und Mitarbeiter. Die deutsche HAKAIndustrie war komplett angetreten, um das rundum erneuerte, weltgrößte Herrenmodenhaus zu inspizieren. Getzner aus dem Ländle repräsentierte ein bisschen RotWeiß-Rot. Karen Webb moderierte an, dann gehörte die Bühne an der neu gestalteten Wendeltreppe dem Geschäftsführer Frank Troch, der in einer launigen Ansprache Branche und Haus beleuchtete. Zum Wohlfühlen der rund 500 Gäste trug das Flying Buffet vom Edelcaterer Uli Dahlmann ebenso bei wie der angesagte DJ und Jazz-Trommler Christian Prommer und die faszinierende Tape Art (d. h. Bilder ausschließlich aus braunem Packklebeband) des Niederländers Max Zorn. Alle Bilder ©People Picture/Jens Hartmann society SKISCHUH-SHOP: KAMERAERFAHREN: Ex-Skiweltmeisterin Martina Ertl-Renz mit Ex-Triathlet Sven Renz, heute Spezialisten für maßgefertigte Skischuhe Detlef Bothe (Schauspieler und Regisseur) mit Constanze Kraus (modelnde Journalistin) und deren Ehemann Mike (Filmemacher und Musikersohn) BIG PARTY UNTERNEHMERFAMILIE UND EHRENGAST: Christian und Christiane Hirmer, Karin und Ministerpräsident a. D. Edmund Stoiber, EvaMaria und Ulrich Hirmer BLACK AND WHITE: GLAMOUR: Designerin Eva Poleschinski (l.) und Kastner-&-Öhler-PRLady Sandra Rosenfelder Eva Poleschinski zeigt Labels Ep Anoui und Bridal + Eve. Wer? Kastner & Öhler und Eva Poleschinski Wo? Suite @ Kastner & Öhler, Graz Was? Mitte Oktober lud Kastner & Öhler zum exklusiven Fashion-Brunch ins Grazer Stammhaus. Auf der kuratierten Concept-Fläche »Suite« zeigte die erfolgreiche steirische Designerin Eva Poleschinski Auszüge aus ihrer Herbstkollektion. Sandra Rosenfelder, Kastner & Öhler PR, freute sich, den modeaffinen Gästen gemeinsam mit Eva Poleschinski die neuesten Entwürfe zu zeigen. Ausgestellt wurde Ep Anoui, die Runway-Kollektion der Designerin, die etwa auch im Rahmen der Fashion Week Berlin präsentiert wird. Außerdem »To Go« – aus 1 mach 4: Aus einem Kollektionsteil, das als Rock konzipiert ist, wird im Handumdrehen ein Kleid, ein Cape oder ein Shirt. Als dritte Kollektionslinie wurde Bridal + Eve vorgestellt. Diese CoutureKollektion bietet exklusive Modelle aus hochwertigen Materialien und handgestickten Designs. Auf Wunsch fertigt die Designerin auch Kreationen in Maßarbeit an. Alle Bilder © oliver wolf EN SUITE TZ 21 2014 41 Kontakt: [email protected] Tel.: +491775960911 THOMAS RATH TROUSERS: NEUE ÖSTERREICH-VERTRETUNG Das Label Thomas Rath Trousers, das in Zusammenarbeit von Designer Thomas Rath und dem Hosenspezialisten Gardeur entsteht, hat ab sofort eine neue Österreich-Vertretung. Die Wiener Agentur Mostbeck zeichnet nun für den heimischen Vertrieb verantwortlich. »Mit der Agentur Mostbeck haben wir eine im Luxusbereich gut etablierte Vertretung für unsere Damenhosenlinie Thomas Rath Trousers gefunden. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um gemeinsam die Expansion der Marke in Österreich vorantreiben zu können«, erklärt Vertriebsleiterin Martina Zicker. AUSTRIAN MFI: MANAGEMENTWECHSEL © Austrian MFI Mit Jahresende wird Heinz Kmonicek (Bild) die Geschäfts führung des Österreichischen Chemiefaser-Instituts (Austrian Man-Made Fibers Institute) sowie den Vorsitz des Programmkomitees der Chemiefasertagung Dornbirn (Dornbirn Man-Made Fibers Congress) abgeben. Ihm folgt als Geschäftsführer mit 1. Jänner 2015 Friedrich Weninger nach, der gleichzeitig auch Vorsitzender des Dornbirn-MFC-Programmkomitees wird und derzeit bereits als Präsident dem Institut vorsteht. Die Übergabe der Tätigkeiten wird bereits in den nächsten Wochen vorbereitet. LDT NAGOLD: 26 NEUE FACHWIRTE Beim »Fachwirt LDT« handelt es sich um den kürzesten und härtesten Studiengang an der Fachakademie im Schwarzwald: Kompakt, vielschichtig und inhaltsreich ist dieser Kurs aufgebaut. Die aus Deutschland und Österreich stammenden Teilnehmer mussten innerhalb von dreizehn Monaten elf Wochen (vier Module) berufsbegleitend an der LDT Nagold absolvieren. Hinter den von Lehrgangsleiter Frank Petri nun verabschiedeten 26 Absolventen lagen 440 von 25 Dozenten gehaltene Unterrichtsstunden, 27 geprüfte Fächer, etliche Fallstudien und die abschließende mündliche Prüfung. Nähere Infos zum Kurzstudium unter www.ldt.de. 42 TZ 21 2014 ESCADA: VERSTÄRKUNG BEI MARKETING UND RETAIL Einige neue Gesichter gibt es bei der Escada SE. Das Marketingteam verstärken bereits jetzt Tony Kirbach und Ramona Thomas. Der 38-jährige Kirbach wurde als Global Head of E-Commerce, Digital Marketing und CRM eingesetzt. Der gebürtige Amerikaner war die letzten zwölf Jahre beim Premium-Elektronikhersteller Bose als Dotcom Manager für Europa zuständig. Davor arbeitete er zehn Jahre bei 3M, unter anderem als Marketing Communications Manager und als European Product Manager. Kirbach wird den Ausbau des weltweiten E-Commerce-Geschäfts sowie die Einführung des neuen CRM-Systems überwachen. Ramona Thomas bekleidet seit 1. Oktober die neu geschaffene Position des Retail Academy Managers. Sie soll eine neue Generation der Escada Retail Academy mit Tools und Praktiken entwickeln, die die Bedürfnisse und Wünsche der heutigen Kunden erfüllen. Sie sammelte viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Organisationsentwicklung, Arbeits- und Organisationspsychologie, Coaching und strategischem Verkaufen. Ihr Spezialgebiet ist die Erfolgsund Transfermessung von Qualifizierungs maßnahmen. Spätestens zum 1. Dezember hat die Premiummarke einen weiteren Neuzugang zu verzeichnen. Ronny Bork wird bis dahin die Stelle als Director Retail antreten. Der 38-Jährige war unter anderem als Key Account und Sales Manager für Nike sowie als Retail Operations Director und Retail Director Jeanswear Europe für VF Corporation tätig. Derzeit ist er als Head of Sales/Retail bei Benetton beschäftigt. In seiner neuen Funktion bei Escada wird er das operative Retail-Business für Central Europe, die globalen Retail-Systeme und -Prozesse, das Retail Merchandising sowie den Bereich International Sales verantworten. Selbständiger Handelsvertreter mit 20 Jahren Erfahrung in Tracht und Mode sucht eine neue oder zusätzliche Herausforderung. Reisegebiet: Österreich Wir freuen uns über Ihre Anfragen unter Chiffre 9064 an [email protected] HAGLÖFS: FABRIN IST CEO Seit Anfang November bekleidet Peter Fabrin die Stelle des CEO bei der Outdoor-Marke Haglöfs. Fabrin war zuletzt als CEO bei The Original Group tätig. Davor hatte er verschiedene Posi tionen im Topmanagement bei IC Companys, Diesel Nordic und InWear Group inne. Zudem war er in leitenden Positionen und als Verwaltungsratsmitglied bei internationalen Marken wie der Ball Group A/S, Peak Performance oder Designers Remix tätig. Vor der Neubesetzung der Position des CEO bei Haglöfs wurden die Aufgaben interimistisch von CFO Eva Strand und Product Director Richard Jägrud übernommen. Fabrins Fokus liegt nun auf der weiteren globalen Expansion der Marke Haglöfs. BUGATTI: BERLINPREMIERE Zur richtigen Zeit am richtigen Ort: Nun ist auch Klaus Brinkmann davon überzeugt, dass sein Label Bugatti in Berlin Flagge zeigen sollte. Zwei Stände mit zusammen knapp 240 m² stellen vom 19. bis 21. Jänner auf der Modemesse Panorama die Präsentationsplattform für die Marke dar. Dabei geht es dem geschäftsführenden Gesellschafter der Bugatti Holding Brinkmann (Herford) vor allem darum, die moderne Ausrichtung der Kollektion Herbst/Winter 2015, das Vollsortiment sowie das neue Segment der Damenmode den heimischen und internationalen Händlern sichtbar zu machen: »Die Marke Bugatti und ihre Kollektionen haben sich nachhaltig positiv entwickelt und treten stark im Markt auf. Die Messeplattform Panorama hat sich als Erfolgskonzept erwiesen. Beide Stärken wollen wir nutzen, um mit Bugatti weiter durchzustarten.« © Bugatti Mittelständische Import-Export/ Vertriebs-Gesellschaft aus den Bereichen Textil, Schuhe, Lederware sowie Trachtenbereich zu kaufen gesucht. © Haglöfs firmen&personen LOLA: NEUE ÖSTERREICHVERTRETUNG Das deutsche Strick- und T-Shirt-Label Lola by little West 8 startet mit einem neuen Vertriebs partner für die heimischen Kunden. Seit Oktober vertritt die Handelsagentur Thomas Berger die Marke auf dem österreichischen Markt. Thomas Berger präsentiert das deutsche Label sowie die dänische DOB-Marke mbyM sowohl im Salzburger Gusswerk als auch in Wien. firmen&personen T T O O L L L L Y Y SCHAUFENSTERPUPPEN W W W . T O L L Y S . D E p u p p e n @ t o l l y s . d e FA R B K ATA L O G E . T E L 0 0 4 9 8 9 1 6 1 1 1 1 FA X 1 6 3 3 3 3 impressum HANDELSAGENT/IN Salzburger Traditionsunternehmen der Dirndlproduktion sucht ab sofort eine(n), in der Trachtenbranche bestens etablierten Handelsagenten(in). Verkaufsgebiet: Österreich/Deutschland Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme: HANNA-TRACHTEN Karin Kurz, [email protected] S.OLIVER: GLOBAL BUSINESS MANAGER FÜR WOMEN Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter Chiffre 9065 an [email protected] © s.Oliver Mit 1. November hat das Rottendorfer Unternehmen Raphael Heinold zum Global Business Manager für s.Oliver Women ernannt. In dieser Position ist Heinold für die strategische und operative Ausrichtung von s.Oliver Women, s.Oliver Bodywear und s.Oliver Accessoires verantwortlich und berichtet direkt an CEO Reiner Pichler. Heinold war in der Vergangenheit bereits für Unternehmen wie Levi Strauss Germany und Reusch International Licence tätig. Seit 2005 war er, mit kurzer Unterbrechung, für die Esprit Design und Product Development GmbH tätig – zunächst als Global Product Manager Men Collcetion. Im Jahr 2007 wechselte er als Key Account Product Manager zur Bugs S.A., zwei Jahre später kehrte er als Global Product Manager Women Collection zu Esprit zurück, wo er zuletzt als Global Business Manager Women Collection tätig war. Suchen Schnittmacher/in im Raum Schärding in Vollzeit, Berufserfahrung. Die neue NICOWA Kollektion ist sofort lieferbar! Besuchen Sie uns unter www.NICOWA.com © Elisabeth Kessler ERRATUM: In Ausgabe 20 haben wir das links stehende Foto falsch beschriftet. Nicht Sonja Erhard (Purset K. Erhart KG) ist darauf zu sehen, sondern Sonja Ernsting (Gerry Weber Salzburg). Wir bedauern das Versehen! Firma des Medieninhabers: Manstein Zeitschriftenverlagsges.m.b.H., Brunner Feldstraße 45, 2380 Perchtoldsdorf, Internet: www.manstein.at, Tel.: +43/1/866 48-0, Fax: +43/1/866 48-100, E-Mail: [email protected], Firmenbuchnummer: FN 62661 z, Firmenbuchgericht: Landesgericht Wiener Neustadt, UID-Nummer: ATU14936907, Vertretungsbefugte Organe: Mag. Dagmar Lang, MBA, Geschäftsführerin, Mitglieder des Aufsichtsrats: Prof. Hans-Jörgen Manstein, Klaus Kottmeier, Peter Kley, Peter Ruß Chefredakteurin: Mag. Brigitte Pfeifer-Medlin (bpm), DW 219, [email protected], Stv. Chefredakteur: Mag. Manuel Friedl (mf), DW 228, [email protected], Redaktion: Mag. Simone Arlits (sa), DW 218, [email protected], Christian Derflinger (cd), [email protected], Birgit Nemec (bn), DW 230, [email protected], Hildegard Suntinger (hs), [email protected] Online-Redaktion: Mag. Christiane Jördens, Bakk., DW 220, [email protected] Redaktionsassistenz: Kevin Widler, DW 211, [email protected] Anzeigenleitung: Mag. 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Dagmar Lang (dl), MBA Anschrift des Herausgebers: 2380 Perchtoldsdorf, Brunner Feldstraße 45, Grundlegende Richtung: Offizielles Organ des Bundesgremiums und aller Landesgremien des Textilhandels Web: www.textilzeitung.at Die Offenlegung gemäß § 25 MedienG ist unter www.textilzeitung.at/footer/impressum abrufbar. TZ 21 2014 43 Mode ist keine Frage der Konfektionsgröße oder des Alters! TRIANGLE BY S.OLIVER BIETET MODE FÜR DIE JUNGE UND JUNG GEBLIEBENE FRAU IN DEN GRÖSSEN 40 BIS 54. WIR INSZENIEREN KURVEN MIT TRAGBAR UMGESETZTEN TRENDS. W E R D E N S I E J E T Z T V E R T R I E B S PA R T N E R ! ALDINA PROSIC SALES REPRESENTATIVE TRIANGLE | FON +43 664 8501313 | MAIL: [email protected]