Praktikumsbericht Studienfach: M.A. Neuere Deutsche Literatur (HF

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Praktikumsbericht Studienfach: M.A. Neuere Deutsche Literatur (HF
Praktikumsbericht
Studienfach: M.A. Neuere Deutsche Literatur (HF), Mediävistik (NF), BWL (NF)
Fachsemester: 6
Gastland: England
Wohnmöglichkeit: Zimmer in einer Gastfamilie
Firma: „Marketing Solutions (SW) Ltd.“ in Newton Abbot/ Devon (Anschrift: 16 Devon Square,
Newton Abbot, Devon TQ12 2HR) und das „National Marine Aquarium“ in Plymouth
Praktikumsbetreuer: Chris Robillard
Zeitraum: 18.02.2008 bis 11.04.2008
„Marketings Solutions (SW) Ltd. ist eine kleine Marketingagentur mit insgesamt fünf Angestellten,
von denen nur einer in Vollzeit arbeitet. Die Hauptaufgabe der Firma ist es, „Employee Benefit
Schemes“ für Unternehmen, Non-Profit-Organisations und staatliche Einrichtungen zu produzieren.
Die „Schemes“ enthalten Anzeigen von Firmen, meist Firmen aus der Region. Voraussetzung für
eine Anzeige in einem „Employee Benefit Scheme“ ist ein Preisnachlass, der den Mitarbeitern der
entsprechenden Firma gewährt werden muss. Unter den Unternehmen, die solche „Benefit
Schemes“ für ihre Mitarbeiter herstellen lassen, sind vor allem größere Unternehmen wie Vodafone
und Volkswagen. Markting Solutions organisiert die gesamte Produktion dieser „Schemes“, sucht
also Firmen, die Anzeigen schalten wollen, designt die Anzeigen am Computer, legt die
Reihenfolge der Anzeigen fest und gibt die Hefte in Druck. Ferner berät Marketing Solutions andere
Unternehmen in ihrer Marketingstrategie.
Von der Möglichkeit, hier ein Praktikum zu machen, erfuhr ich durch die Homepage von Student
und Arbeitsmarkt und durch Aushänge in der Uni. Mit verschiedenen Kursen von Student und
Arbeitsmarkt bereitete ich mich auf den Aufenthalt vor, besonders hilfreich waren hier der Kurs
„Marketing in English“ sowie „International Business English“ und „English Business
Correspondence“. Ich würde jedem, der ein Praktikum in England plant, dringend die Teilnahme an
den Business English-Kursen empfehlen, da dieses Vokabular die Verständigung am Arbeitsplatz
wesentlich erleichtert.
Gewohnt habe ich während des Praktikums in einer Gastfamilie, wobei diese lediglich aus einer
Gastmutter bestand, die ununterbrocher Schüler und Studenten aus aller Welt bei sich zu Gast hat.
Teilweise war die Kapazität des Hauses auch etwas überstrapaziert, wenn etwa zehn Gaststudenten
gleichzeitig da waren. Da das Haus gar nicht so viele Zimmer hat, habe ich mir mein Zimmer mit
einer Französin geteilt, während andere sogar zu dritt oder viert in einem Zimmer untergebracht
waren. Ich würde die Unterbringung daher nicht als optimal bezeichnen, aber für einen Zeitraum
über zwei Monate ist es sicherlich die einfachste Möglichkeit zu wohnen und bei größeren
Problemen ließe sich die Gastfamilie auch wechseln.
An meinem Arbeitsplatz wurde ich sehr herzlich empfangen und sehr geduldig in die Arbeitsabläufe
eingewiesen. Zu meinen Aufgaben gehörten vor allem Administratives wie Buchhaltung,
Rechnungen verschicken und E-mails beantworten, das Designen von Anzeigen mit QuarkXPress
und Adobe Photoshop sowie einige Projekte, z.B. habe ich eine Umfrage entworfen und
durchgeführt, Flyer verteilt oder eine Anzeigenkampagne mitgestaltet. Da mein Chef nebenbei auch
als Marketing Consultant im National Marine Aquarium in Plymouth arbeitet, wurde ich bald auch
dort eingebunden, so dass ich regelmäßig zwei Tage die Woche im Aquarium und drei in der
Marketingagentur verbrachte. Ich habe dies als großes Privileg empfunden, das ich so sehr
unterschiedliche Aufgaben zu erledigen hatte und neben der Arbeit in einer sehr kleinen Agentur
auch die in einer größeren Marketingabteilung miterlebt habe, die unter ganz anderen
Voraussetzungen - vor allem was das Budget betrifft – stattfindet.
Insgesamt kann ich sagen, dass meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar noch übertroffen
wurden. Meine Englischkenntnisse konnte ich während der zwei Monate sehr gut ausbauen, so dass
ich am Schluss das Gefühl hatte, mich sicher auf Englisch ausdrücken zu können. Auch dass ich
eigene Projekte, wie z.B. die Umfrage, hatte, hat mir sehr gut gefallen. Nicht nur meine Kollegen
waren immer freundlich und hilfsbereit, sondern besonders auch mein Chef nahm sich viel Zeit, mir
Dinge zu erklären und ermöglichte mir viele Einblicke in die Branche indem er mich zu Meetings
und Besprechungen mitnahm. Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Tatsache, dass ich
während des Praktikums viel mit Designprogrammen am Computer arbeiten musste. Da ich so
etwas vorher noch nie gemacht habe, hat es natürlich seine Zeit gedauert, bis ich mit diesen
Programmen gut genug umgehen konnte, um selbst Anzeigen zu designen, es hat mit aber großen
Spaß gemacht und ist sicherlich sehr nützlich, wenn man später einmal im Marketing arbeitet.
Besonders gefreut habe ich mich auch über das Engegement meines Chefes über die Arbeitszeit
hinaus. So wurde ich gleich mit seinen Kindern bekannt gemacht, die in meinem Alter sind, wurde
zum Squash-Spielen mitgenommen oder am Wochenende zu Sehenswürdigkeiten in der Umgebung
gefahren. Diese Ausflüge haben mein Praktikum sehr bereichert und mir das Gefühl gegeben, dass
bei meinem Chef und seiner Familie durchaus ein Interesse an Deutschland bestand und ich nicht
nur als Arbeitskraft im Unternehmen gesehen wurde.
Abesehen von diesen Freizeitbeschäftigungen habe ich auch öfters etwas mit der französischen
Gaststudentin unternommen, die auch in meiner Familie wohnte. Briten kennen zu lernen habe ich
dagegen als schwierig empfunden, aber man muss auch bedenken, dass zwei Monate keine lange
Zeit sind um Bekanntschaften zu knüpfen.
In dem Unternehmen wurde immer wieder bedauert, dass ich nur zwei Monate blieb, statt wie die
meisten anderen Praktikanten drei. Ich finde aber, dass zwei Monate durchaus ein guter Zeitraum
war, um einen Einblick in die Firma zu bekommen und seine Sprachkenntnisse zu verbessern.
Die Marketingagentur wäre auf jeden Fall wieder bereit, ausländische Praktikanten aufzunehmen,
soweit diese schon über gute Sprachkenntnisse verfügen. I.d.R. hat das Unternehmen ohnehin ca. 6
Monate pro Jahr Studenten da, weil sie finden, dass diese die Arbeit dort bereichern. Dass ist
natürlich eine gute Voraussetzung für ein Praktikum dort, da das Unternehmen es gewohnt ist, mit
Studenten aus aller Welt zu arbeiten.
Als Fazit kann ich sagen, dass mir das Praktikum beruflich und persönlich sehr viel gebracht hat
und ich es guten Gewissens weiterempfehlen kann!