Das Gewand im Mittelalter - Die Gewand

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Das Gewand im Mittelalter - Die Gewand
Das Gewand im Mittelalter
Schnittzeichnungen und Textanleitungen
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Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten
sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2014 Sven Jungclaus
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand, Norderstedt
ISBN 978­3­7322­9566­1
Alle Rechte vorbehalten. Ohne vorherige, schriftliche Genehmigung
des Rechteinhabers ist es nicht gestattet, dieses Buch oder
Teile daraus in irgendeiner Form, sowohl für den privaten
Gebrauch, als auch für Unterrichtszwecke zu speichern,
zu kopieren oder anderweitig zu vervielfältigen.
Das Gewand im Mittelalter
Schnittzeichnungen und Textanleitungen
Sven Jungclaus
mit Illustrationen von Michael Ross
Inhaltsverzeichnis
02
Impressum
100
Surcot 1350 Dame
08
Das Maßnehmen
104
Cotehardie 1380 Herr
06
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
32
34
36
38
40
42
44
46
48
50
52
54
56
58
60
62
64
66
68
72
74
76
78
80
82
84
86
90
92
94
96
98
Vorwort
Untertunika 1066 Herr
Obertunika, Bruche 1066 Herr
Obertunika 1066 Dame
Untertunika 1066 Dame
Tunika 1090 Herr
Surcot 1100 Herr
Surcot 1100 Dame
Tunika 1120 Herr
102
106
108
110
114
116
118
122
Surcot 1360 Dame
Surcot 1380 Dame
Houppelande 1420 Herr
Houppelande 1420 Dame
kurze Houppelande 1440 Herr
Untertunika 1440 Herr
Houppelande 1440 Dame
Handschuhe
Tunika Ärmelvariante 1120 Herr
124
Bibliografie
Surcot 1120 Dame
126
Maßschablonen
Tunika Ärmelvariante 1120 Herr
Bliaut 1150 Herr
Cotte 1150 Herr
Bliaut 1150 Dame
125
131
135
Maßstäbe
Übersicht der Illustrationen
die Autoren
Bliaut 1150 Herr
Bliaut 1150 Dame
Bliaut 1150 Dame
Orientalischer Surcot 1150 Dame
Korsage 1150 Dame
Tunika/Hemd 1180 Dame/Herr
Tunika/Hemd, Bruche 1180 Herr
Tunika 1180 Dame
Surcot 1180 Dame
Surcot Ärmelvariante 1180 Dame
Tunika 1190 Herr
Cotehardie 1190 Dame
Umhang 1190 Dame/Herr
Tunika 1210 Herr
Cotehardie 1210 Dame
Cyclas 1250 Herr
Cyclas 1250 Dame
Cyclas 1260 Herr
Tunika 1260 Herr
Cyclas 1260 Dame
Houppelande 1260 Dame
Cotte 1290 Herr
Cotte 1290 Herr
Gardecorps 1300 Herr
Surcot 1300 Dame
Wappenrock 1320 Herr
Surcot 1330 Dame
Cotehardie 1340 Herr
Cotehardie 1340 Dame
5
Ein paar Worte vorweg …
Das Mittelalter fasziniert. Diese kontrastreiche Epoche mit all ihrer Lebendigkeit und Opulenz,
Verspieltheit und Einfachheit erfreut sich wachsender Beliebtheit.
Nach zahlreichen Anfragen
hat der international erfahrene Gewandmeister Sven Jungclaus sein Fachwissen gebündelt und
die historischen Kleidungsstücke für Frauen und Männer in moderne Schnitt­Technik
übertragen.
Sowohl Fachleute werden von der Sammlung profitieren, als auch interessierte Laien, die sich
für ein Fest oder einfach aus purer Lust an historischen Gewändern stilgerecht einkleiden
möchten. Schritt­für­Schritt­Anleitungen in Textform führen auch wenig Geübte sicher bis zum
fertigen Mittelalter­Gewand. Selbst wer mit der Schneiderei nicht viel am Hut hat, kann sich an
den folgenden Seiten erfreuen: Den kunstvollen Bildern mit ihren fachlich fundierten und
gleichzeitig historisch korrekten Darstellungen von Michael Ross sei Dank …
Schlicht und einfach
Das Besondere an der Kleidung des Mittelalters ist ihre Einfachheit. Wir erleben das Gegenteil
britischer Schneiderkunst – es fehlen die präzise Anfertigung und Hilfsmittel wie Knöpfe oder
Reißverschlüsse.
Im Mittelalter wurde gerafft, gefaltet und manchmal einfach kreisrund zugeschnitten. Es galt, im
Rahmen der Möglichkeiten eine gewünschte Wirkung zu erzielen – der Weg dorthin musste
funktional sein. Vielleicht liegt gerade in der notgedrungenen Schlichtheit der besondere Reiz
dieser frühen Gewänder.
Zeigen wer man ist
Damals wie heute hatte Kleidung eine Signalwirkung: Sie vermittelt nonverbal eine
Zugehörigkeit. Was dieser Tage eher den eigenen Geschmack oder die Verbundenheit zu einer
Stilrichtung zeigen soll, war im Mittelalter streng geregelt. Nicht jeder durfte tragen was er
wollte.
Im christlichen Europa spiegelte die Ständeordnung den Platz der jeweiligen Person in der
Gesellschaft wider. Um den Unterscheidungsstatus aufrechtzuerhalten und den Aufwand der
Kleidung zu begrenzen, wurden immer wieder „Kleiderordnungen“ verfasst. Sie regelten, wer
was in welcher Qualität tragen und auch, was ein Kleidungsstück kosten durfte.
Diese Bestimmungen sollten verhindern, dass sich die Bürger aufgrund zu aufwendiger Kleidung
verschuldeten. Verstieß ein Bürger gegen die Kleiderordnung, wurde nicht nur der Träger
bestraft, sondern auch der Schneider, der das Gewand genäht hatte.
6
Von Do­it­yourself zum Beruf
Die einfachen unveredelten Textilien für die niedrigen Stände wurden meist in Heimarbeit
hergestellt. Bis ins 13. Jahrhundert wurden zum Verspinnen der Fasern noch Handspindeln
verwendet, erst danach gab es die ersten einfachen Spinnräder.
Historisch betrachtet entwickelte sich das Handwerk des Schneiders im 13. Jahrhundert. Bis zu
diesem Zeitpunkt wurde die Kleidung für die Familie von der Familie gefertigt ­ entweder von
den Frauen oder auf großen Fronhöfen von den Leibeigenen oder Sklaven. Auf Höfen und
Schlössern reicher Adeliger entstanden schließlich die ersten richtigen Schneidereien.
Das verwendete Material und die Verzierungen sprachen eine eindeutige Sprache: Niedere
Stände verarbeiteten günstige Stoffe aus Leinen, Hanf, Schafwolle oder Nessel. Höhere Stände
nützten auch teuer importierte Gewebe aus Seide oder anderes edles Tuch. Mit dem Entstehen
der Städte begann auch ein Wandel in der Bekleidung: Man zeigte, was man hatte, und die
Kleidung wurde zum Statussymbol.
Farbe nach Lust und Laune?
Kleiderfarben spielten im Mittelalter eine bedeutende Rolle, unterlagen einer gewissen Symbolik
und kennzeichneten auch ganze Berufsgruppen. Die wohl deutlichste Unterscheidung zwischen
den Ständen wurde durch Farben markiert.
Nicht jeder konnte sich das Färben leisten. Darum waren die naturfarbenen Stoffe den
einfacheren Bevölkerungsschichten vorbehalten. Gefärbt wurde mit pflanzlichen Stoffen wie zum
Beispiel aus Birke, Gilbkraut, Schlehdorn oder Flechten.
Tierische Farben aus der Kermeslaus oder der Purpurschnecke sorgten für die luxuriöse
Rottönung – sie war jedoch dem Hochadel und dem Klerus vorbehalten.
Blau erhielt man mit der Färbepflanze Färberwaid oder mit teuer importiertem Indigo. Das aus
dem Färberwaid gewonnene blassere Blau und auch das weniger intensive Rot aus der
Krapppflanze durften auch die Festgewänder von Bauern schmücken. Goldgelb wurde mithilfe
von teurem Safran erzielt, sodass diese Farbe der Oberschicht vorbehalten war. Schwarz
erzeugte man durch Beizen des Materials in Eichenlohe.
In den überlieferten Darstellungen wurde vorrangig die höfische Gesellschaft beschrieben, daher
ist uns heutzutage besonders die „Mode“ der höheren Stände bekannt. Die Kleidung des
Mittelalters war keineswegs einheitlich. Je nach Jahrhundert und Region gab es große
Unterschiede, wie sich auf den folgenden Seiten erkennen lässt …
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7
8
Das Maßnehmen
Körpergröße
Wird am besten ohne Schuhe gemessen, ansonsten
Absatzhöhe abziehen. Vom Scheitel bis zur
Fußsohle.
Oberweite
Beim Messen der Oberweite das Maßband horizontal
über den stärksten Brustpunkt und die
Schulterblätter führen. Sänger oder Blasmusiker
einatmen lassen, um ein zweites Maß zu erhalten.
Taillenweite
Wird genau in der Taille, an der schmalsten Stelle
gemessen. Hier ist es von Vorteil, ein Taillen­
Maßband zu fixieren, um später noch andere Maße
nehmen zu können. Bei beleibten Kunden wird über
den Hüftknochen gemessen. Dazu kann man
langsam an der vermuteten Stelle eindrücken, um
diesen Punkt zu finden.
Gesäß­ / Hüftweite
Um die Gesäßweite zu messen, lässt man das
Modell alle umfangreichen, auftragenden
Gegenstände aus den Hosentaschen nehmen.
Das Maß wird in horizontaler Richtung über der
stärksten Stelle des Gesäßes und um den Leib
genommen.
Rückenlänge bis Taille
Gemessen vom 7. Halswirbel (der Wirbel, der hinten
am Hals etwas hervorsteht) bis zum in der Taille
fixierten Maßband.
Ärmellänge
Vom Ende des Oberarmknochens an der Schulter
über einen leicht gebeugten Ellenbogen bis ca. 1,5
cm über dem ersten Daumengelenk.
Seitenlänge
Die Seitenlänge wird vom Taillen­Punkt bis zum
Boden gemessen. (Wenn das Modell Schuhe trägt,
bis zur oberen Absatzkante).
Schrittlänge
Lassen Sie das Modell die Hose in den Schritt hoch
ziehen. Gemessen wird die innere Beinlänge bis zum
Boden. (Wenn das Modell Schuhe trägt, bis zur
oberen Absatzkante).
Kopfweite
Die Kopfweite wird um die markantesten Stellen der
Stirn und des Hinterkopfes gemessen.
Halsweite
Beim Messen der Halsweite muss darauf geachtet
werden, dass das Maßband nicht zu hoch angesetzt
wird. Es hilft, zwei Finger zwischen Maßband und
Hals zu lassen, um nicht zu eng zu messen.
Referenzmaße für die folgenden Schnitte
Maße Dame
1/2
85 –
46 –
39 –
47 –
1/4 1/8 1/16
42,5 – 21,3–10,2
23,0 – 11,5
19,5
23,5
Kgr
Ow
Tw
Hw
Hsw
Körpergröße
Oberweite
Taillenweite
Hüftweite
Halsweite
170–
092–
078–
094–
038
Rh
RL
Ht
Sp
Älg
Rückenhöhe
Rückenlänge
Hüfttiefe
Halsspiegel
Ärmellänge
1/16 Kgr + 1/8 Ow
1/4 Kgr
1/8 Kgr
1/6 Hsw + 0,5
62
Maße Herr
1/2
89 –
49 –
42 –
50 –
1/4 1/8 1/16
44,5 – 22,3–11,1
24,5 – 12,3
21
25
Kgr
Ow
Tw
Hw
Hsw
Körpergröße
Oberweite
Taillenweite
Hüftweite
Halsweite
178–
098–
084–
100–
042
Rh
RL
Ht
Sp
Älg
Stlg
Schr
Rückenhöhe
Rückenlänge
Hüfttiefe
Halsspiegel
Ärmellänge
Seitenlänge
Schrittlänge
1/16 Kgr + 1/8 Ow
1/4 Kgr
1/8 Kgr
1/6 Hsw + 0,5
66
104
80
weitere Abkürzungen
WL
Wp
Zp
Lg
VM
HM
m
ü
Hdw
Lbh
Winkellinie
Wirbelpunkt
Zirkelpunkt
Länge (Saum)
vordere Mitte
hintere Mitte
messen
übertragen
Handweite
Leibhöhe
weitere Erklärungen
Halsausschnitt
­ in den Schnittzeichnungen ist der vordere
Halsausschnitt immer der tiefere Ausschnitt.
vordere Länge
­ in den Schnittzeichnungen ist die vordere Länge
immer die kürzere Länge.
9
Rückenlänge
­ Rückenlänge RL (1/4 Kgr) = 44,5 cm
vom Wp nach unten markieren und WL zeichnen
Länge
­ Länge Lg = 100 cm vom Wp nach unten
markieren und WL zeichnen
Seitennaht
­ auf RL­Linie 3 cm enger markieren
­ vom Zirkelpunkt Zp ab Länge Bogen zeichnen
und 19 cm markieren
­ Seitennaht auszeichnen
Ärmel
­ Ärmellänge Älg = 66 cm markieren
und WL zeichnen
­ Älg­Strecke dritteln, WL zeichnen und
17,5 cm markieren
­ Handweite Hdw 12 cm markieren
­ Ärmelnaht auszeichnen wie Schnittvorlage
­ Rest auszeichnen wie Schnittvorlage
Zuschnitt
Vorderteil 1 x im Bruch zuschneiden
Rückenteil 1 x im Bruch zuschneiden
Ärmel separat 2 x im Bruch zuschneiden
Saumweite evtl. separat als Keil zuschneiden
Gürtel 1066 (Herr)
Untertunika 1066 (Herr)
Anfang
Winkellinie WL zeichnen
Halsausschnitt
­ vertikal für Wirbelpunkt Wp 3 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ vertikal Halsspiegel Sp (1/6 Hsw) +1 = 8,5 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ horizontal Sp = 7,5 cm markieren
und WL zeichnen
Rückenhöhe
­ Rückenhöhe Rh (1/16 Kgr + 1/8 Ow) = 23,5 cm
vom WP nach unten markieren und WL zeichnen
Oberweite
­ auf Rh­Linie 1/4 Oberweite Ow +2 = 26,5 cm
markieren und WL zeichnen
Halsausschnitt Schlitz
­ von Rh­Linie 3 cm nach oben markieren
10
Anfang
Winkellinie WL zeichnen
­ horizontal 16 cm markieren und WL zeichnen
­ vertikal 170 cm nach unten markieren
und WL zeichnen
Zuschnitt
1 x zuschneiden
11
Obertunika 1066 (Herr)
zu Bild auf Seite 10
Anfang
Winkellinie WL zeichnen
Halsausschnitt
­ vertikal für Wirbelpunkt Wp 3 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ vertikal Halsspiegel Sp (1/6 Hsw) +1 = 8,5 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ horizontal Sp = 7,5 cm markieren
und WL zeichnen
­ vom vorderen Halsausschnitt 7,5 cm nach unten
messen und WL zeichnen
­ für Schlitztiefe von diesem Punkt 8 cm nach
unten markieren
Rückenlänge
­ Rückenlänge RL (1/4 Kgr) = 44,5 cm vom
Wp nach unten markieren und WL zeichnen
Länge
­ Länge Lg = 110 cm vom Wp nach unten
markieren und WL zeichnen
Oberweite
­ auf RL­Linie 1/4 Oberweite Ow +2,5 = 27 cm
markieren und WL zeichnen
Ärmel
­ 1/3 Ärmellänge Älg = 22 cm markieren
und WL zeichnen
­ vertikal von diesem Punkt Ärmelweite
mit 27 cm markieren und WL zeichnen
Seitennaht
­ vom Zirkelpunkt Zp ab Länge Bogen zeichnen
und 22 cm markieren
­ Seitennaht auszeichnen
­ für Schlitz 36 cm nach oben messen
und WL zeichnen
­ von diesem Punkt 8 cm nach oben markieren
Blende
Ausschnitt
­ von RL­Linie 6,5 cm nach oben messen
und WL zeichnen
­ von diesem Punkt 4 cm nach oben messen
und WL zeichnen
­ an Schulter 7 cm markieren und Blende
auszeichnen wie Vorlage
Ärmel
­ 10 cm markieren und WL zeichnen
Saum
­ an Lg 10 cm markieren
­ an Schlitz 9 cm markieren
­ Blende auszeichnen wie Schnittvorlage
12
Zuschnitt
Vorderteil 1 x im Bruch zuschneiden
Rückenteil 1 x im Bruch zuschneiden
Ärmel separat 2 x im Bruch zuschneiden
Saumweite evtl. separat als Keil zuschneiden
Bruche/Hose 1066 (Herr)
zu Bild auf Seite 10
Anfang
Winkellinie WL zeichnen
Seitenlänge
­ Seitenlänge Stlg 104 cm nach unten
markieren und WL zeichnen
Schrittlänge
­ Schrittlänge Schr ­5 = 75 cm von Stlg
nach oben messen und WL zeichnen
Bundweite
­ 1/4 Hüftweite Hw +5 = 30 cm markieren
und WL zeichnen
­ diese Strecke halbieren und WL zeichnen
Fußweite
­ an Stlg­Linie je 12 cm nach rechts und
nach links für Fußweite markieren
­ Seiten­ und Schrittnaht auszeichnen
­ andere Seite spiegeln
Zuschnitt
2 x zuschneiden
Umhang 1066 (Herr)
Anfang
­ horizontale Linie zeichnen und Zirkelpunkt Zp
in der Mitte festlegen
­ vom Zp 120 cm Radius markieren
und Halbkreis zeichnen
Zuschnitt
1 x zuschneiden
13
Obertunika 1066 (Dame)
Anfang
­ Winkellinie WL zeichnen
Halsausschnitt
­ vertikal für Wirbelpunkt Wp 2 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ vertikal Halsspiegel Sp (1/6 Hsw) +1,5 = 8,5 cm
nach unten markieren und WL zeichnen
­ horizontal Sp +0,5 = 7,5 cm markieren
und WL zeichnen
­ Schlitz geht bis zur Rh­Linie
Rückenhöhe
­ Rückenhöhe Rh (1/16 Kgr + 1/8 Ow) = 21,5 cm
vom Wp nach unten markieren und WL zeichnen
Länge
­ Länge Lg = 120 cm vom Wp nach unten
markieren und WL zeichnen
Oberweite
­ auf Rh­Linie 1/4 Oberweite Ow +3 = 26 cm
markieren und WL zeichnen
Seitennaht
­ am Kreuzungspunkt Seitennaht/Rh
vertikal 8 cm nach unten markieren
­ vom Zirkelpunkt Zp ab Lg Bogen zeichnen
und 28 cm markieren
­ Seitennaht auszeichnen
Schleier 1066 (Dame)
Anfang
­ Winkelkreuz zeichnen
­ 50 cm Radius markieren
­ von Zirkelpunkt Zp 1 Kreisbogen zeichnen
Gesichtsausschnitt
­ an vorderer Mitte VM 10 cm vom Zp1 nach oben
markieren und Winkellinie WL zeichnen
­ je 9 cm nach rechts und nach links markieren
und WL zeichnen
­ 24 cm nach oben markieren und WL zeichnen
­ für Zirkelpunkte Zp 2 und Zp 3
je 9 cm markieren, siehe Schnittvorlage
­ von Zirkelpunkten je einen Halbkreis
mit Radius 9 cm zeichnen
Zuschnitt
1 x zuschneiden
14
Ärmel
­ 2/3 Älg = 41,5 cm markieren und WL zeichnen
­ hier von Rh­Linie 42 cm für Ärmelsaumweite
nach unten markieren
­ am Kreuzungspunkt Seitennaht / Rh
horizontal 5 cm markieren
­ diesen Punkt mit Punkt von Ärmelsaumweite
verbinden und Linie vierteln
­ Markierungen für geschwungenen Ärmel zeichnen
­ auszeichnen wie Schnittvorlage
Blende
Ärmel
­ 7 cm breit zeichnen
Halsausschnitt
­ 7 cm breit zeichnen
vordere Mitte VM
­ 3,5 cm zeichnen
Länge / Saum
­ 7 cm breit zeichnen
Zuschnitt
Vorderteil 1 x im Bruch zuschneiden
Rückenteil 1 x im Bruch zuschneiden
Ärmel separat 2 x im Bruch zuschneiden
15
Bibliographie
Große Heidelberger Liederhandschrift (Codex Manesse)
Zürich, ca. 1300 bis ca. 1340
http://digi.ub.uni­heidelberg.de/diglit/cpg848
Kostümschnitte und Gewandformen
Max Tilke, Wasmuth Ernst Verlag, 1973
ISBN: 978­3803050243
Historic Costume in Picture
Braun & Schneider, Dover Publications Inc., 1975
ISBN: 978­0486231501
Evolution of Fashion
Margot Hamilton Hill, Peter A. Bucknell, Anova Books Company Ltd, 1987
ISBN: 9780713458183
Historic Costumes and how to make them
Mary Fernald and E. Shenton, Dover Publications Inc., 2006
ISBN: 978­0486449067
Medieval Costume and how to recreate it
Dorothy Hartley, Dover Publications Inc., 2004
ISBN: 978­0486429854
English Costume
Dion Clayton Calthrop, Adam and Charles Black, London, 1906
http://www.archive.org/stream/englishcostume00calt#page/36/mode/2up
British Costume
J. R. Planché ESQ, M. A. Nattali, London, 1846
http://www.archive.org/stream/britishcostumeco00planuoft#page/190/mode/2up
124
125
Maßstäbe zum Nachmessen der Schnittzeichnungen
Maßschablonen
Kopieren Sie die Schablonen auf festen Karton, schneiden Sie diese und die
grauen Felder aus. Nun alle Schablonen der Reihe nach aufeinander legen
und in der Mitte mit einer Öse verbinden.
126
127
128
129
130
1066, S. 10
1066, S. 14
1100, S. 20
1100, S. 22
1120, S. 24
1120, S. 26
1120, S. 26
1120, S. 28
1120, S. 28
1120, S. 30
1150, S. 32
1150, S. 38
1150, S. 42
1150, S. 44
1180, S. 54
1180, S. 54
1180, S. 56
1180, S. 56
1190, S. 58
1190, S. 60
1210, S. 64
1210, S. 66
1250, S. 72
1260, S. 74
1260, S. 78
1290, S. 82
1300, S. 86
1300, S. 90
1320, S. 92
1350, S. 100
1360, S. 102
1380, S. 106
1420, S. 108
1420, S. 110
1440, S. 114
1440, S. 118
Sven Jungclaus
Geboren in Düsseldorf.
Ausbildung bei Heinz Joseph Radermacher, Damen­ und Herren­Maßschneider
in Düsseldorf. Selbständige Kostüm­Kreationen für die
Musicals >Grease< und >Forever Plaid< (Capitol Theater, Düsseldorf) sowie für
>Die Schöne und das Biest< und >Tanz der Vampire< in Stuttgart. Zeitgleich
Auftrags­Anfertigungen für die Designerin Katja von Rohrscheid in Stuttgart.
An der Bayerischen Staatsoper in München entwickelt sich Sven Jungclaus
innerhalb von fünf Jahren vom Herrenschneider über den Ausbildungsleiter
zum Herren­Gewandmeister. Weitere Stationen als Gewandmeister:
Royal Shakespeare Company in Stratford upon Avon, Deutsche Oper am Rhein
in Düsseldorf und die Salzburger Festspiele.
Seit 1. März 2013 fertigt Sven Jungclaus in seiner >Gewandmanufaktur< in Salzburg maßgeschneiderte
Kleidung für Damen und Herren. Zusätzlich wird der vielseitige Maßschneider immer wieder für Opern oder
Musical­Produktionen angefragt ­ zum Beispiel für die Metropolitan Opera in New York, das Theater in Basel
oder für die Tango­Oper >Maria de Buenos Aires<, die mit der renommierten Dirigentin Elisabeth Fuchs im
Herbst 2014 in Salzburg aufgeführt wird.
Ein weiteres Projekt ist >die Gewand­Sammlung<, ein Internet­Auftritt mit Profitipps von Sven Jungclaus rund
um Verarbeitung, Schnittmuster und Anleitungen sowie sonstiges Know­how zu vielen Epochen:
www.die­gewand­sammlung.de
Michael Ross
Geboren in München.
Nach dem Abitur Ausbildung zum Kostümschneider an der Bayerischen
Staatsoper. Ab 2007 Studium Mode­Design an der Kunsthochschule
Berlin­Weißensee.
Erste Comic­Veröffentlichung 2008 unter dem Titel >Herrengedeck<.
Es folgt ein einjähriger Erasmus­Aufenthalt in Brüssel an der École Supérieure
des Arts Saint­Luc am Fachbereich Bande Dessinée, wo Michael Ross den
Szenaristen Nicolas Wouters kennenlernt. Die beiden rufen das gemeinsame
Comic­Projekt >Les pieds dans le béton< ins Leben, welches in gedruckter
Form 2013 in Frankreich und 2014 in Deutschland beim Avant Verlag erscheint.
In die Brüsseler Zeit fällt auch der Beginn der Zusammenarbeit mit Sven Jungclaus für das nun vorliegende
Buch. Michael Ross lebt und arbeitet in seiner Wahlheimat Berlin.
www.mikaelross.com
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