Tag des offenen Denkmals - Ermekeilinitiative e. V.

Transcription

Tag des offenen Denkmals - Ermekeilinitiative e. V.
4
1
0
2
r
e
b
m
14. Septe
Ermekeilkaserne
Fotos: Anke Liepertz-Peter
e
f
f
o
s
e
d
g
a
T
s
l
a
m
k
n
e
D
n
ne
Rundgang : 11–17 Uhr, kontinuierlich in kleinen Gruppen
Vortrag zur Geschichte des Geländes : 11, 13, 15 Uhr
weitere Infos : Co-Housing, Kultur, Urban Gardening …
Die Ermekeilinitiative - Wichtiges in Kürze
A: Was sind die Ziele der Initiative?
Das Ermekeilkarree - Ort der Vielfalt
Ziel der Initiative ist es, dass das ca. 25.000 qm große Gelände der "Ermekeilkaserne" zukünftig
im Interesse der Bonner Bürgerschaft genutzt und zu einem lebendigen "Ort der Vielfalt" wird.
Dieser bedeutende innerstädtische Ort in der Südstadt, mit seinen zum Teil historischen
Gebäuden, soll zu einem Generationen-verbindenden, ökologisch-nachhaltigen, barrierefreiem,
interkulturellen und sozial-integrativen Quartier, dem "Ermekeilkarree", umgestaltet werden,
das Wohn- und Lebensraum für alle Bevölkerungs- und Einkommensschichten bietet.
Die Vorstellungen zur zukünftigen Nutzung haben engagierte Bürgerinnen und Bürger in
gemeinsamen Arbeitsprozessen entwickelt und in einem "Integrativen Nutzungskonzept"
zusammengefasst. Wichtige Bausteine daraus sind:
•
•
•
•
•
•
Die Errichtung eines Stadtteilzentrums als Quartiersmittelpunkt,
die Schaffung von erschwinglichem Wohnraumangebot für verschiedene
Einkommensschichten,
die Stärkung von Nachbarschaften, der sozialen Integration und der Inklusion,
die Realisierung gemeinschaftlicher Wohnformen,
eine Nutzungsmischung von Wohnen und Arbeiten im Quartier,
eine ressourcenschonende und ökologisch nachhaltige Gestaltung.
Link: "Integratives Nutzungskonzept | Das Ermekeil-Karree: Quartier der Vielfalt":
http://www.ermekeilkaserneivil.de/downloads/Ermekeilkaserne_Integratives_Nutzungskonzept.pdf
Wie ist der Stand?
Im Juni 2013 wurde das Kasernengelände vom "Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und
Dienstleistungen der Bundeswehr"(BAIUDBw) geräumt und die gesamte Fläche soll veräußert
werden. Am 23.5.2013 hat der Rat der Stadt Bonn entschieden, sein "Erstzugriffsrecht" geltend
zu machen und das Gelände erwerben zu wollen. Die Stadt ist nun in Verkaufsverhandlungen
mit dem Bundesamt für Immobilien (BImA) eingetreten.
Link: Beschluss Stadtrat von 23.05.13:
http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/13/1311045.pdf
Frühzeitige Einbindung in die Planung
Die zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten des Geländes werden in einem Bebauungsplan
festgesetzt, der von der Stadt erstellt wird (Beschluss Stadtrat am 26.April 2012). Ziel der
Initiative ist, dass die Vorstellungen der Bürger - wie im integrativen Nutzungskonzept verankert
– durch eine frühzeitige und umfassende Einbindung in das Planungsverfahren
Berücksichtigung finden und in einem kooperativen Dialogprozess mit den Bürgern
weiterentwickelt werden. Eine erste Veranstaltung dazu plant die Stadt für Herbst 2014.
Link: Beschluß Aufstellung Bebauungsplan, 26.04.12
http://www2.bonn.de/bo_ris/daten/o/pdf/12/1210544.pdf
Gründung einer Entwicklungsgesellschaft mit Beteiligung der Bürger
Eine Möglichkeit zur Wahrung der Interessen der Bürger im Laufe des weiteren Erwerbs-,
Entwicklungs- und Umsetzungsverfahrens, sieht die Initiative in der Gründung einer städtisch
dominierten Entwicklungsgesellschaft (SEG), in der der "Ermekeil Initiative e.V.“ " als
Gesellschafter und "Partner auf Augenhöhe", neben der Stadt und einem oder mehreren
finanzstarken Partnern als weitere Gesellschafter, beteiligt ist.
Bürgergenossenschaft
Zur langfristigen Sicherung der Ziele der Initiative soll eine Gesellschaft, z.B in der Rechtsform
einer Bürgergenossenschaft gegründet werden, an der sich viele Bürger gemeinsam - mit
kleineren und größeren Finanzbeträgen - beteiligen können. Über diese Gesellschaft sollen
Teile des Kasernengeländes erworben und die Nutzung für Wohn-, gemeinschaftliche,
gewerbliche und kulturelle Zwecke nachhaltig sichergestellt werden. Auf diese Weise können
Flächen einer rein spekulativen Verwertung entzogen und erschwinglicher Wohnraum
finanzierbar werden. Gelungene Beispiele aus anderen Städten machen der Initiative Mut,
diesen Weg weiter zu beschreiten.
Erste Erfolgsnachrichten: Die Zwischennutzungsprojekte
Seit November 2013 sind wir auf dem Kasernengelände aktiv - wie erfreulich!
Der Ermekeilgarten - die ersten Blumen blühen!
Das Gemüse wächst und gedeiht in selbstgezimmerten Kisten aus Holz, ca. 50 große und kleine
Leute kommen regelmäßig zum Jäten, Pfalnzen, Säen, Arbeiten, Spielen, Entspannen Klönen,
Feiern, Tanzen, Musizieren, Filme gucken und, und, und …. im temporären Garten vorbei.
Impression von der Kulturveranstaltung in Garten:
https://www.flickr.com/photos/friekoop/sets/72157646374089681/
Das Projekt wird u.a gefördert von der Bürgerstiftung Bonn, der Stiftung Umwelt und
Entwicklung NRW und der Behinderten-Gemeinschaft Bonn
Informationen und aktuelle Veranstaltungen auf www.ermekeilgarten.wordpress.com
Gemeinsames Kochen und Essen in der ehemaligen Kantine
Wer Arbeiten kann, darf auch Feiern! Eine Initiative der Ermekeil-Co-Housing-Gruppe.
Jeden Mittwoch ab 17 Uhr wird in der ehemaligen Kantine von eifrigen Leuten ein
vegetarisches 3-Gang-Menü geschnippelt (mit dabei: immer mehr Gemüse aus dem eigenen
Ermekeilgarten) und gekocht und dann ab 19 Uhr gemeinsam getafelt. 20-40 Leute sind
regelmäßig dabei. Anmeldung erforderlich! Das erleichert die Planungen.
Impressionen vom Kochen:
https://www.flickr.com/photos/friekoop/sets/72157646461423809/
Informationen und Anmeldung unter [email protected]
B: Wie funktioniert die Initiative? (Interne Organisation und Arbeitsstrukturen)
Die Initiative hat sich 2005 gegründet. Im Juni 2014 wurde vom Plenum mit breiter Mehrheit
beschlossen, den im Jahr 2012 gegründeten "Förderverein zur zivilen Nutzung der
Ermekeilkaserne e.V." in „Ermekeil-Initiative e.V.“ umzubenennen, der seit dem das
organisatorische Dach bildet. Mittlerweile sind über 100 Person Mitglied im Verein.
Der Vorstand des Vereins wird aus 8 Personen gebildet: Dem dreiköpfigen Vorstand (1. und 2.
Vorsitzende/-er, Kassierer/-in) sowie dem erweiterten Vorstand aus bis zu fünf Personen, die
als Vertreter der einzelnen Arbeitsgruppen vom Plenum gewählt werden.
Plenumsveranstaltung am 3. Donnerstag eines Monats
Jeweils zum 3. Donnerstag eines Monats lädt der Verein Interessierte zum offenen Plenum ein,
bei dem über den Sachstand und aktuelle Entwicklungen berichtet und diskutiert wird. In loser
Folge werden Gäste zu Vorträgen geladen oder moderierte Werkstätten zur Bearbeitung von
Sonderthemen organisiert. Die Plenumsveranstaltungen sind offen für jeden. Es nehmen
regelmäßig ca. 25-60 Personen teil - sowohl Alt- als auch Neuinteressentenm, Mitglieder und
Nichtmitglieder des Vereins. Die Treffen finden um 19.30 Uhr, in der Kantine des Hauses 6 der
Ermekeilkaserne, Ermekeilstr. 27 statt.
Infoveranstaltungen für Neuinteressenten um 19 Uhr
30 Minuten vor der Plenumsveranstaltung, also um 19 Uhr, haben Neuinteressenten die
Gelegenheit sich über die Initiative, Ziele und den aktuellen Sachstand zu informieren.
Arbeitsgruppen
Zwischen den Plenumsveranstaltungen arbeiten viele engagierte Menschen kontinuierlich in
Arbeitsgruppen zu den Themen "Wohnen", "Kultur", "Zwischennutzung","Urban Gardening" und
„Quartiersnetzwerk“. Die Arbeitsgruppen von jeweils ca. 6-15 Personen organisieren ihre
Termine individuell untereinander.
Ansprechpartner der Arbeitsgruppen
AG "Wohnen", Fritz Botermann
eMail:
AG "Kultur", Uli Mercker
eMail:
AG "Quartiersnetzwerk”, Sebastian Guesnet-eMail:
AG "Zwischennutzung", U. Neumann
- eMail:
AG "Urban Gardening", Anna Wissmann, eMail
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Allgemeine Anfragen, Tel.: 0228/692255, eMail:
[email protected]
Temporäre, themenbezogene Arbeitskreise
Ergänzend zu den Arbeitsgruppen wird je nach Bedarf und Möglichkeiten in temporären
Arbeitskreisen zu Sonderthemen gearbeitet.
Mitarbeit
Jeder kann mitarbeiten und sich mit seinen Fähigkeiten und Interessen einbringen.
Mitarbeit ist nicht nur gewünscht sondern zwingend erforderlich, weil das Projekt wachsen
muss, um erfolgreich zu sein.
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.
In diesem Sinne - "Mach mit!":
Zum Plenum kommen, Mitmach-Fragebogen ausfüllen, einfach einsteigen …
Stand: August 2014 / BK, KG, AH
Kontakt: Initiative zur zivilen Nutzung der Ermekeilkaserne, Im Krausfeld 30a, 53111 Bonn,
Tel.: 0228 / 692255, Fax: 0228 / 692906,
eMail: [email protected], www.ermekeilkaserne-zivil.de
Spendenkonto: Förderverein zur zivilen Nutzung der Ermekeilkaserne, Nr.: 200 3799 010 bei der VoBa
Bonn/Rhein-Sieg (BLZ 380 601 86) - IBAN: DE83 3806 0186 2003 7990 10 - - BIC: GENODED1BRS
Die ehemalige Ermekeilkaserne –
baugeschichtlicher Angelpunkt der Bonner Südstadt
Bau- und Nutzungsgeschichte
Tag des Offenen Denkmals: Sonntag, 14. September 2014
Haus 1: 1870er Jahre: Bau der Ermekeilstraße im Grenzgebiet der Bürgermeisterei Poppelsdorf zur
Stadt Bonn und Beginn der Gründerzeit-Bebauung durch den Unternehmer und Grundstückbesitzer
Johann Heinrich Ermekeil (Poppelsdorfer Allee 9)
1880/83: Preuss. Infanterie-Kaserne für 2. Rhein. Infanterie Regiment Nr. 28 (ab 1897 das 9. Reg.
Nr. 160) als 3-4 geschössiger Flügelbau aus Ziegeln (Altes Reichsformat, 25 x12 x 6,5 cm) mit
Rundbogenries und Zinnenkranz auf Basaltsockel (Kgl. Baumeister Ritzel).
Im Mitteltrakt Mannschaftsstuben, in den beiden Seitenflügeln
mindestens 20 Wohnungen für Seconde Lieutenants, Feldwebel,
Sergeanten, den Bataillions-Schreiber und -Tambour, CapellenLeiter, Kasernen-Inspektor und Wärter, Zahlmeister, Lazarettgehülfen und die Ökonomin des Inf.-Offiziers-Casinos, später
noch für den Hoboisten und den Regiments-Schneidermeister.
1913: Aufstockung des Mitteltraktes in gelbem Klinker wegen gestiegenem Raumbedarf, insbesondere für die neue Maschinengewehr-Kompanie.
1919: Kanadische, britische und französische Besatzungstruppen
1926: Eigentum der Stadt Bonn (600.000 RM): Ausbau der Seitenflügel (jeweils ca. 450 m² Geschossfläche) für kinderreiche Familien;
im Mittelbau (ca. 960 m²) seit 1929 städtische Ämter und das Landesarbeitsamt.
Adressbuch 1929
1936: Wieder Reichsbesitz: auch der Mittelbau
wird für Wohnungen genutzt („Ärmekerlstraße“)
dazu bestehen einige Wehrmachtsbehörden.
Ab 1939: wieder militätirische Nutzung durch Wehrmachtstruppen.
1945: Amerikanische, britische und belgische Besatzungstruppen.
Ab 1950: Bundesdienststellen: Presse- und Informationsdienst, VertriebenenMinisterium, in der Parterre 2 Wohnungen und der Rechnungshof. Im Oktober
1956: Einzug des Verteidigungs-Ministeriums (Franz-Josef Strauß). Seit 1962
verschiedene Bundeswehrämter, Truppen-Bekleidungskammer unter dem
Dach, und im Erdgeschoss das Telegraphenamt, heute Fernsprechvermittlung.
1983: Restaurierung der gesamten Fassade, seit 1986 unter Denkmalschutz,
1998-2014: leerstehend, 30.06.13 Übergabe der Kaserne an die BImA zwecks
Veräußerung an die Stadt Bonn.
******************************************************************
Haus 2: 1903/04: Zukauf des Eckgrundstückes Argelanderstraße
Nr. 105 und Errichtung eines Stabsgebäudes in rotem Klinker mit
Treppengiebeln und Pseudo-Renaissance-Portal (im selben Stil
wie das Poppelsdorfer Rathaus).
Regiments- und Bataillions-Geschäftszimmer sowie Wohnungen
für Feldwebel, Sergeanten, den Regiments-Schneidermeister und
den Büchsenmacher.
1926: Nutzung durch Stadt und Kreis Bonn: Katasterämter I & II,
Kreis- und Forstkasse später auch Finanzamt sowie Staatl. Kreiskasse Bonn.
1950: Einrichtung des „Amts Blank“ als Beauftragter des Bundeskanzlers für die
mit der Vermehrung der alliierten Truppen zusammenhängenden Fragen – mit
großem Beraterstab. Nach Schaffung der Bundeswehr nahtlose Überführung als
1955: Sitz des Bundesverteidigungsministeriums (BMVg). Nach dessen Umzug ins
Hauptgebäude ab 1956 noch „Wirtschaftsgebäude“ mit den Abteilungen Haushalt,
Liegenschaften und der Telefonzentrale, und Wohnungen für das Dienstpersonal;
eine Zeitlang auch Katasteramt Bonn-Land.
1989-2007: Ev. Kirchenamt für die Bundeswehr
2007 -2013: Bundesamt für Wehrverwaltung (BAWv)
11/2013: temp Zwischennutzung des Seitenflügels durch die AG Garten der Ini
Weitere Gebäude im Kasernengelände:
1883-85: Auf dem Ermekeil-Kasernengelände werden etliche Nebenbauten errichtet. Neben Ställen
und Depots eine größere Truppen-Exerzierhalle an der Grenze zur Kessenicher „Mechanischen
Jute-Fabrik“. Dazu am westlichen
Rand ein Heizhaus und eine Waffenmeisterei (beide 1951 abgerissen)
sowie bis ca. 1912 auch ein
Kammergebäude (siehe links auf dem
nebenstehenden
Ausschnitt
eines
Postkartenbildes von 1910).
Dann auch Ankauf des angrenzenden Grundstücks Reuterstr. Nr. 63a und Bau eines
langgestreckten Pferdestalles.
1929-1937: Die Stadt Bonn verpachtet Pferdestall und
später auch das Kammergebäude an die Bonner
Wachsbleiche und Wachswarenfabrik Wilh. Vollmar,
mit Spezialgeschäften für Parfüm, Schmuck und
Kerzen im Stadtgebiet (bis heute!) -- 1934 vergrößerter
Dampfkessel. Nach Ablehnung einer Fabrikaufstockung aus städtebaulichen Gründen, wird diese
nach Duisdorf verlegt.
1950-1952: In einem Zusatzgebäude entlang der Reuterstraße wird die Bonner Blindenwerkstätte
untergebracht, sie betreibt dort eine Bürstenmacherei (vor dem Krieg in der Rathausgasse 22).
1951: Für die wachsenden Dienststellen in der Ermekeilkaserne wird weiterer Büroraum benötigt.
Die Bundesbaudirektion (Regierungsbaurat Döhring) beantragt und erwirkt die Erstellung von fünf
Bürogebäuden. Für das Auswärtige Amt wird während der Jahre 1952/53 bereitgestellt:
• Block A (heute Haus 3b) – als 3-geschossiger Ausbau des ehemaligen Pferdestalles
• Block B (heute Haus 7) – das renovierte ehem. Kammergebäude,
• Block C (heute Haus 3c) – als 3-geschossiger Neubau sowie daneben
• Block E (heute Haus 3a) – als 2-geschossiger Neubau nach Abriss der Blindenwerkstätte;
dadurch entsteht eine neue Einfahrt von der Reuterstraße aus!
Auch für die wachsende „Dienststelle Blank“ und das Informations- und Presseamt wird gebaut,
ebenfalls in Massivbauweise mit hölzernen Fenstern und Türen,
• Block D (heute Haus 4) – als 4-geschossiger Bürotrakt auf fast
gleiche Höhe wie die Kaserne (siehe nebenstehendes Bild –
ganz links erkennt man das ehemalige Kammergebäude).
1952: Auf der Grünfläche im Innenhof wird eine Baracke für die
„Dienststelle Blank“ aufgestellt. Sie fasste über 100 Mitarbeiter und
stand bis in die 1960er Jahre.
Ab 1950 werden die ehemalige Exerzierhalle und kleinere Garagen für den Fahrzeugpark des
Kanzleramtes und des Bundesrats genutzt. Davor befindet sich eine „Selbsverbraucher-Tankanlage“.
12. November 1955: Die Halle wird hergerichtet für die Feier zur Vereidigung der ersten 101
Generäle und Offizier der neugegründeten Bundeswehr.
1956: Abriss der ehemaligen Exerzierhalle und (mit 17m GrenzAbstand zum Grundstück der Bontal-AG, heute TelekomGelände) Errichtung eines 6-geschössigen Bürohauses (heute
Haus 6) in Stahlskellett-Bauweise für über 300 Mitarbeiter mit
ausgedehntem Casino in Erdgeschoss (für 3 Mill. DM).
Blick aus der Baracke auf die Baustelle des „bunten Strauß-Baus“ – jedes
Stockwerk war von außen in einer anderen Farbe gestrichen worden.
*******************************************************************
Erstellung: Prof. Wolfgang Alt, Förderverein Poppelsdorfer Geschichte (eMail: [email protected])
update: 08/2014 / KG
Denkmalliste der Stadt Bonn
Lfd.-Nr.
Straße und Name:
Stadtbezirk:
gegenfalls Gemarkung:
Kurzbezeichnung
des Denkmals:
Tag der Eintragung:
A 988
Ermekeilstr. 27 /Argelanderstr. 105
Bonn
2
Ehem. Ermekeil-Kaserne, 1882/83 (Unterkunfts- und Stabgsbebäude)
24. Februar 1986
Baubeschreibung:
Kasernengebäude erbaut 1882 – 1883
Dreiflügelige, viergeschossige Anlage auf hohem Sockel mit Attikageschoß und Walmdach aus
Ziegelsteinmauerwerk mit Natursteingliederung. Vertikale Gebäudegliederung durch Eckeinfassung
der Seitenflügel und breitem, dreiteiligem Mittelrisalit. Begrünung des Risalits und der
Seitenflügelfronten durch Bogenfries und Zinnenkranz. Sockel mit abschließendem Gesims mit
Natursteinverkleidung; umlaufendes verkröpftes Brüstungsgesims (Naturstein) mit
Terrakotafries.im ersten Obergeschoß. Im 4. Obergeschoß der Seitenflügel und der Mittelrisalite
ebenfalls umlaufendes verkröpftes Brüstungsgesims aus Naturstein.
Stichbogige Fenster mit profilierter Werksteinfensterbank.
Stabsgebäude erbaut 1903 - 1904
Dreigeschossiges Eckgebäude mit 6: 2: 6 Achsen aus Backstein mit Sandsteingewänden.
Seitenrisalite mit Treppengiebeln.
Begründung der Denkmaleigenschaft nach § 2 Denkmalschutzgesetz:
Nachdem sich die Stadt Bonn ca. 50 Jahre um den Standort einer Garnison bemüht hatte, wurde,
1882/83 die Ermekeil-Kaserne als Sitz eines Infanteriebataillons errichtet; Dadurch wurde den
Studenten die Möglichkeit gegeben, ihre einjährige Dienstzeit in Bonn abzuleisten. Aus diesem
Grunde beteiligte sich die 'Stadt auch an der Finanzierung der Kaserne.
Durch die Gliederung der gelben Klinkerfassade mit Sandsteinelementen. und dem Rundbogen- und
Zinnenkranz sowie durch das Walmdach wird die Ermekeil-Kaserne zu einem typischen
preußischen Militärbau der Zeit nach dem deutsch-französischen Krieg 1870/71.
In den Räumen der Ermekeil-Kaserne wurden am 12.11.1955 den ersten 101 Berufssoldaten der
Bundeswehr ihre Ernennungsurkunden überreicht:
Die Anlage ist demnach nicht nur bedeutend für die Geschichte der Stadt Bonn, sondern auch für
die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
An .der Erhaltung und Nutzung besteht aus wissenschaft1ichen, (militär-geschichtlichen und
architektur-geschichtlichen) und städtebaulichen Gründen ein öffentliches Interesse.
Tag des offenen Denkmals: Ermekeilkaserne Bonn
P 1-3+ i h Eingang
Start
P 4
V
Ziel
Haus 8
i
Programm:
Durchgehend:
Begleitete Rundgänge/Parcours über das Gelände, 1117 Uhr, letzter Rundgang: 16.30 Uhr, Dauer: 30 min.
(R/P)
Vorträge zur Geschichte des Geländes (Tag des offenen
Denkmals!)
11 Uhr / 13 Uhr / 15 Uhr, Dauer: 60 min. (V)
Präsentation zu den Themen: (P)
12.20 Uhr / 14.20 Uhr / 16.20 Uhr, Dauer: 30-45 min.
- Co-Housing, Raum 2, Haus 2 (P1)
- Urban Gardening, outdoor im Garten (P4)
- Kultur, Raum 4, Haus 2 (P2)
- Filme zum Thema, Raum 4, Haus 2 (P3)
- Infostand Hintergrund Infos, Raum 3, Haus 2 (ih)
Infostände: (i)
Infos zum Stand des Projektes und zum Programm des
Tages
Nächstes Treffen
der Ermekeil Ini e.V.: 18.09., 19.30 Uhr,
Haus 6, Ermekeilkaserne, Zugang über die Wache,
Ermekeilstr. 27
Tag des offenen Denkmals
14. September 2014
[email protected]
www.ermekeilkaserne-zivil.de
Stand: 23. August 2014 / KG
Kaffee:
Kaffeeroller (angefragt)