praxis - E-HEALTH-COM

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praxis - E-HEALTH-COM
www.e-health-praxis.de Nr. 3 | 2009
PRAXIS
DAS MAGAZIN FÜR DEN
NIEDERGELASSENEN ARZT
ÄRZTEBEWERTUNGEN
Bewertungsportale im
Internet gibt es viele.
Welche sollte man kennen?
EUR 5,90
HAUSARZTVERTRÄGE UND IT
Was es für die Praxissoftware
bedeutet, wenn Kassen und
Hausärzte Verträge schließen.
eGK VOR DER WAHL
Politiker antworten: Was passiert mit der elektronischen
Gesundheitskarte?
Ideeller Träger und
Kongressveranstalter
gsFortbildun
2
2
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Die MEDIZIN ist seit 1972 der wichtigste Branchentreff für den
niedergelassenen Arzt in Süddeutschland:
45. Ärztekongress der Bezirksärztekammer Nordwürttemberg
Themenpark Präventionsmedizin
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MESSE STUTTGART | 29.– 31. JANUAR 2010
INHALT
D
an
a
n
10
12
Hausarztverträge
04
10
12
18
k
18
Ärztebewertungen
Kurzmeldungen
eArztausweis, Telemedizinprojekt Fontane, Kurzinterview.
Hausarztverträge
Die neuen Hausarztverträge und
ihre Anbindung an die Praxis-IT.
Ärztebewertungen
Ärzteportale gibt es wie Sand am
Meer. Einige sollten Sie kennen.
Elektronische Gesundheitskarte
Die Bundestagsfraktionen lesen
die Zukunft der Karte.
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25
eGK vor der Wahl
Zum Wohle des Patienten
Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann
im E-HEALTH-PRAXIS Porträt.
Wissenschaft
Kurz & knapp: Studien aus aller
Welt. Plus Wissenschaftsticker.
Buch und Termine
„Datenschutz in der Praxis“ und
neue eHealth-Termine.
ie Bundestagswahl 2009 steht vor der
Tür. Mit ihr bewerten die Bürger nicht
zuletzt die Arbeit der jetzigen Bundesregierung. „Weiter so“ oder „So nicht“: Ob das
Ergebnis eine solch eindeutige Sprache
spricht, wird man sehen. Auch Ärzte müssen
sich täglich von ihren Patienten bewerten
lassen. Häufig im direkten Gespräch mit dem
Patienten oder – immer häufiger – vermittelt
durch Ärztebewertungsportale im Internet.
Das Web 2.0 (das Mitmach-Web) hat die Arztpraxis erreicht.
Was man als Arzt von solchen Portalen zu
erwarten hat, was aber auch nicht, lesen Sie
in unserer Titelgeschichte. Weitere spannende eHealth-Themen haben wir für Sie auch
in dieser Ausgabe von E-HEALTH-PRAXIS
vorbereitet: Wie werden die neuen Hausarztverträge IT-technisch an die Praxis angebunden? Telemedizin in Brandenburg und den
USA, ein Versorgungsforscher im Porträt, Studien aus aller Welt. Die gesundheitspolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen
sprechen über ihre Pläne für die Gesundheitskarte nach der Wahl. Wer mit seinen Plänen
zum Zug kommt – wir wissen es bald.
Wir wünschen viel Lesevergnügen.
Firmenverzeichnis
Unternehmen stellen sich
kurz vor.
Und schreiben Sie uns Ihre Meinung an:
[email protected]
DIE REDAKTION
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EHEALTHPRAXIS 3
KURZMELDUNGEN
Schwein oder
nicht Schwein?
PRAXIS-EDV Gut, wenn man in diesen
Tagen sagen kann: „Schwein gehabt –
mich hat die Schweinegrippe nicht
erwischt.“ Ab Ende September soll der
Impfstoff helfen, dem Virus Einhalt zu
gebieten. Um die Risikopatienten, die
zuerst geimpft werden sollen, möglichst
schnell für den Arzt aus den Praxisdaten
herauszufiltern, hat das Institut für
Medizinische Information Freiburg ein
Update für sein Impfmodul entwickelt.
Steht dem Arzt ein Risikopatient gegenüber – etwa ein Diabetes-Patient –
bekommt er vom „Impf-Doc” sofort einen
entsprechenden Hinweis. Impf-Doc ist
mit zahlreichen PVS-Systemen kompatibel und wird bereits von 5 500 Ärzten
www.impfdoc.de
DA DA DA! Was lang ersehnt, ist
endlich da – der elektronische Arztausweis
ist nun für den Einsatz bereit.
K
ein anderes Health-IT-Werkzeug wurde so oft für vorhanden erklärt, wie der eArztausweis. Jetzt ist es aber wirklich so weit:
Er wurde mittlerweile rund 500 Mal
ausgegeben, und zwar im Zusammenhang mit der Online-Initiative der KV
Nordrhein. Zwar haben nur einige wenige Ärzte ihre Abrechnung im zweiten Quartal bereits mit der Karte signiert. Bei der nächsten Abrechnung
dürfte das aber anders aussehen. Dass
alles länger gedauert hat als geplant,
4 EHEALTHPRAXIS
lag wesentlich an Abstimmungsprozessen innerhalb der Ärzteschaft.
Namentlich die Ärztekammer Hessen
hat sich dem Rahmenvertrag der
Bundesärztekammer (BÄK) verweigert. Begründung: Der elektronische
Arztausweis bahne den Weg für die
eGK. Alle anderen Kammern haben
entweder schon zugestimmt oder Zustimmung signalisiert. „Ich erwarte,
dass auch in anderen Kammerbezirken
noch in diesem Jahr erste Arztausweise
bestellt werden können“, sagt der für
Telematik zuständige Vorstand der
BÄK, Dr. Franz-Joseph Bartmann. Derweil arbeiten neben den KVen auch die
Ärztekammern an Anwendungen für
die neue Karte. So soll es künftig mög-
lich sein, Kammerformulare digital zu
signieren. Mit der eGK kompatibel ist
der aktuelle eArztausweis übrigens
nicht: Die vorerst finale gematik-Spezifikation liegt jetzt zwar vor, doch sie
kam zu spät. Bis der Arztausweis bei
der eGK relevant wird, dürften aber
ohnehin noch Jahre ins Land gehen …
eArztausweis Außen blau,
innen schlau.
FOTOS: LINKS: SHUTTERSTOCK, BUNDESÄRZTEKAMMER; RECHTS: SHUTTERSTOCK, NINA SCHELLHASE
genutzt.
HALLO JUTTA Ein neues Telemedizin-Projekt will
untersuchen, wie der Einsatz von Technik bei pflegebedürftigen
Menschen ein Leben in den eigenen vier Wänden ermöglicht.
L
änger selbstbestimmt leben.
So lautet der
Grundsatz des Forschungsprojekts JUsT
in Time Assistance.
Kurz Jutta. Das Projekt
will untersuchen, wie
Technik in der ambulanten Pflege sinnvoll
eingesetzt werden
kann, um die Kompetenzen der Bewohner
zu erhalten und zu fördern. Um dies
herauszufinden, sollen künftig Sensoren an Betten, im Boden oder am Kühlschrank angebracht werden, die Informationen über das Verhalten der
Klienten geben. „Auf diese Weise können wir früh erfahren, wenn jemand
Ticker
kaum mehr sein Bett
verlässt, nur wenig
isst oder gestürzt ist“,
so Projektleiterin Juliane Salehin. Der
Pflegedienst kann seine Fahrten im Notfall
anpassen und sofort
reagieren – just in time eben. Wie das TelemedizinschwesterProjekt Agnes (siehe
S. 20), wird auch Jutta gefördert. Mit 1,1 Millionen Euro
vom Bundesforschungsministerium.
Ziel des Projekts ist es, ein umfassendes Geschäftsmodell zu entwickeln,
in das nicht nur Ärzte, sondern auch
Pfleger, Angehörige und sogar Nachbarn eingebunden werden sollen.
+ + + DiagnostikaHersteller Bayer macht eines seiner
Blutzuckermessgeräte kompatibel mit
NINTENDOS GAME BOY. Das DIDGET
wird einfach in den Kartenschlitz der
Konsole gestöpselt. Diabetische Kinder
sollen auf diese Weise für erfolgreiche
Messungen mit einem Spielchen belohnt
Didget Das Gerät überwerden. + + + Einen „10-PUNKTE-PLAN
trägt
Blutzuckerdaten auf
für die Versorgung von Patienten mit fortden Nintendo Gameboy.
schrittlicher Medizintechnologie“ hat der
Kindgetreu: Nach dem
Bundesverband Medizintechnologie, BVMed
vorgelegt. Der BVMed fordert unter andeMessen, kommt das Spiel.
rem, die Wertigkeit von Medizinprodukten
durch ein gesondertes CE-Med-Kennzeichen
herauszustellen. Der Zugang für medizintechnische Innovation sollte
unbürokratisch und flexibel gestaltet werden. Das BVMed-Papier kann im
Internet unter www.bvmed.de/publikationen abgerufen werden. + + +
Deutschland hinkt weltweit bei der Investition in moderne BREITBANDNETZE hinterher. Das ergab eine Untersuchung des Beratungsunternehmens Booz and Company. Die Analyse zeigt eine direkte Korrelation
zwischen der Verfügbarkeit von Breitbandnetzen und der Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Länder. Zukünftige Telemedizin-Anwendungen zum Beispiel würden langfristig Bandbreiten von über 100 Mbps
erfordern – heute seien in Deutschland flächendeckend jedoch nur maximal zwei Mbps verfügbar. + + +
DIERKS ANTWORTET
Muss der Arzt für die Angaben in der
elektronischen Patientenakte haften?
Arbeitsteiliges Zusammenwirken beinhaltet stets das Risiko
einer Übernahme von fehlerhaften Befunden, Therapieempfehlungen oder Hypothesen. Wie in der Offline-Welt
auch, bedarf es bei der OnlineKooperation einer klaren ZuorPROF. DR. DR.
dnung von Verantwortung und
CHRISTIAN DIERKS
Kontrollen. Der vom Bundes- ist Rechtsanwalt und
gerichtshof entwickelte Ver- Facharzt für Allgemeinmedizin in Berlin.
trauensgrundsatz gilt auch in
elektronischen Netzen: Ein Arzt darf sich darauf
verlassen, dass ein Kollege die Aufgaben innerhalb seines Kompetenzfeldes entsprechend den
Sorgfaltspflichten seines Faches ausführt.
Ein Orthopäde muss daher die Therapieempfehlung des Internisten nicht überprüfen,
sondern lediglich einer Plausibilitätskontrolle
unterziehen. Entsteht ein Behandlungsfehler
durch fehlerhafte Kooperation mit unklarer
Verantwortungszuordnung, kann das Gericht
aber ein Organisationsverschulden annehmen.
Die Folge ist eine Beweiserleichterung zugunsten des Patienten.
Um dies zu vermeiden, müssen die Strukturen einer Kooperation anhand einer Risikomatrix (Schadenshöhe / Schadenseintrittswahrscheinlichkeit) untersucht und Standardprozeduren zur Fehlervermeidung vereinbart werden.
Um es in der Sprache des Bundesgerichtshofs
auszudrücken: Potentielle Risiken sind durch
antizipierte Vorkehrungen, vorausdenkende
Organisation und Koordination, durch gesteigerte Pflichten bei der Patientenaufklärung,
durch wachere Selbstkritik zu neutralisieren.
Demnach: Es besteht kein Anspruch auf fehlerfreies Arbeiten, aber ein Anspruch auf
Einhaltung der Sorgfaltspflichten.
EHEALTHPRAXIS 5
KURZMELDUNGEN
ARZT LIEBT iPHONE Der
Smartphone-Markt ist im Aufruhr. iPhone,
Blackberry, Palm und Co. Wer aber dominiert
den Gesundheitssektor?
V
iele Anbieter tummeln sich auf
dem Feld der Smartphones.
Auch im Gesundheitsmarkt
sind die kleinen Schlauen längst angekommen. Wer aber fährt auf diesem
Sektor die größte Ernte ein? Diese Frage hat sich jüngst die US Online-Publikation Softwareadvice (www.softwareadvice.com) gestellt. 700 Personen aus
dem Healthcaresektor wurden gefragt,
welches Smartphone sie nutzen. 70 davon
haben geantwortet. Demnach ist
klar: Bei Ärzten
steht das iPhone
mit knapp 70
Prozent hoch im
Kurs. Gleiches gilt
für Studenten und Pfleger. Ganz anders
im Bericht der Verwaltung: Hier punktet das Blackberry mit 100 Prozent.
Bei den Anwendungen stehen E-Mails
und Memos an erster Stelle. Entscheidungsunterstützungssysteme werden
von 30 Prozent der iPhone-User genutzt. Weiterhin wünscht sich der User
Anwendungen wie medizinische Bildsichtung und ePatientenakten. Die
Smarties haben im Gesundheitswesen jedenfalls eine Zukunft.
» Nur Berechtigte haben Zugriff «
MATHIAS REDDERS, Telematikbeauftragter im Gesundheitsministerium NRW, über das neue
eGesundheitsberuferegister.
Das eGBR kommt nach Bochum. Was sind die
zentralen Aufgaben?
Das eGBR wird in Bochum eine der innovativen Einrichtungen des neuen Gesundheitscampus NRW. Die Aufgaben des eGBR leiten
sich von den Regelungen des SGB V für die
elektronische Gesundheitskarte (eGK) ab: Damit nur berechtigte Personen Zugriff auf z.B.
MATHIAS REDDERS
die
eRezepte erhalten, benötigen diese einen
ist Ministerialrat im
elektronischen Heilberufs- oder Berufsausweis.
Ministerium für Arbeit,
Gesundheit und
Das eGBR wird diese Ausweise für die Gruppe
Soziales in NRW und
der „sonstigen Leistungserbringer“ im GesundVorsitzender der BLAG
Telematik.
heitswesen herausgeben, also z.B. an freiberuflich tätige Hebammen, Augenoptiker, Physiotherapeuten oder Fachverkäufer in einem Sanitätshaus.
6 EHEALTHPRAXIS
darunter, aber das letzte Wort ist noch nicht gesprochen.
In welchem Zeitrahmen können die geschätzten 300 000
benötigten Ausweise ausgegeben werden?
Die Erstausgabe von 300 000 Ausweisen könnte – so
die Nachfrage besteht – in rund eineinhalb Jahren durchgeführt werden. Da die digitalen Signaturen der Ausweise
maximal fünf Jahre gültig sind, werden diese durch das
eGBR regelmäßig vollständig erneuert werden müssen.
Bevor das eGBR seine Arbeit offiziell aufnimmt, müssen
die Länder untereinander einen Staatsvertrag abschließen. Was wird darin geregelt?
Bei der Herausgabe der eHBA und BA müssen eGBR
und Länder eng zusammenarbeiten. Die Regelungen betreffen Aufbau und Organisation des eGBR, das durch einen Verwaltungsrat aller Länder gesteuert wird, die Zusammenarbeit mit den bestätigenden Stellen, den zu
übermittelnden Datensatz und die Finanzierung des eGBR.
Ist schon jetzt klar definiert, wer einen HBA erhält oder
gibt es da noch Interpretationsspielräume etwa beimTaxifahrer, der Krankentransporte fährt?
Wann nehmen die Mitarbeiter des eGBR ihre Arbeit auf?
Die Berufe, die einen Heilberufs- oder Berufsausweis
erhalten, wurden von der Bund-Länder-Arbeitsgruppe Telematik im Gesundheitswesen (BLAG) in Zusammenarbeit
mit vielen Organisationen des Gesundheitswesens in einer
vorläufigen Liste zusammengestellt. Darin sind rund 40 Berufe erfasst. Zum jetzigen Zeitpunkt sind Taxifahrer nicht
Noch in diesem Jahr wird ein kompaktes Vorbereitungsteam damit beginnen, die notwendigen Detailpläne zu erstellen, die Zusammenarbeit mit den Bestätigenden Stellen vorzubereiten und die Ausschreibungen an die Industrie
zu entwickeln. Die Personalstärke von 20 Mitarbeitern wird
voraussichtlich im Jahr 2011 erreicht.
LA FONTANE Das Telemedizin-Projekt Fontane hat
den Wettbewerb „Gesundheitsregionen der Zukunft“ gewonnen.
Jetzt geht es darum, in der Region Neubrandenburg neue Versorgungsnetzwerke zu etablieren.
R
asant sinkende Einwohnerzahlen, steigendes Durchschnittsalter der Bevölkerung
und eine Sterblichkeitsrate für HerzKreislauferkrankungen, die zum Teil
bei 40 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt.
Dies sind nur einige Parameter aus
Nordbrandenburg, die für die Hausärzte in der Region viel Arbeit bedeuten. Doch Abhilfe naht. Mit FONTANE, einem der beiden Gewinner des
vom Bundesministeriums für Bildung
und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Wettbewerbs „Gesundheitsregionen der Zukunft“. Das Projekt soll
die Versorgungsqualität von HerzKreislauferkrankungen im strukturschwachen Nordbrandenburg verbessern. Die ambulante Betreuung,
die bisher aus dem Dreieck: Patient –
Hausarzt – Facharzt bestand, soll
künftig zu einem ambulanten Viereck
werden. Dieses besteht aus dem aktiven Patienten, dem Hausarzt, dem Zen-
trum für kardiovaskuläre Telemedizin
und einer ambulanten Kardiologiepraxis außerhalb des Patientenwohnorts.
Der Patient übermittelt regelmäßig
und via modernster Informationstechnologien seine Vitaldaten und die behandelnden Ärzte – untereinander
ebenfalls vernetzt – entscheiden über
den weiteren Behandlungsverlauf.
Die eingesetzten Produktinnovationen
werden zudem in kontrollierten
Studien getestet, um die telemedizinische Versorgung voranzubringen und die Patienten früh an innovative Technologie heranzuführen. „Die
Rolle des Hausarztes wird gestärkt,
denn dank FONTANE bleibt die Versorgung von Risikopatienten rund um
die Uhr gewährleistet“, sagt Projektverantwortlicher, Dr. Friedrich Köhler.
Vom Bund erhält das Projekt 7,6
Millionen Euro, dazu kommen noch
Landesmittel. In Zukunft sollen aus
der Region im Osten Deutschlands
wichtige Erkenntnisse für die teleme-
Fontane Der Theodor, der Theodor, steht mit
seinem Namen jetzt auch für Telemedizin.
dizinische Anwendung bei anderen
Erkrankungen und in anderen strukturschwachen Regionen Deutschlands
und Europas gewonnen werden. So
versorgt Neubrandenburg künftig
nicht nur seine Patienten besser, sondern hat mit der Telemedizin gleich
einen neuen Exportschlager.
FOTOS: OBEN: PORTRAIT.KAAR.AT; UNTEN: SHUTTERSTOCK
Praxismobil
TELEMEDIZIN Busstop mal anders: An so man-
HealthPresence. Das System besitzt Anschlüsse
cher Haltestelle in einer abgelegenen Region
für Diagnosegeräte wie Thermometer und Steth-
der USA wartet man seit Kurzem nicht nur auf
oskop sowie einen Monitor zur Anzeige von
den Bus, sondern hat gleichzeitig auch noch
Blutdruck, Temperatur und Pulsoximetrie. Damit
einen Termin beim Arzt. Um die medizinische
kann der Arzt sich auch mit Patienten, die beliebig
Versorgung zu verbessern, hat das US-amerikanische Unternehmen UnitedHealthcare das Programm
„Connected Care“ gestartet. Kern war der Umbau mehrerer Trucks zu rollenden Medizinstationen. Mit an
Bord: Das High-End Audio/Videokonferenzsystem Cisco
weit entfernt sein können, wie in einer Sprechstunde
unterhalten und deren Vitaldaten erfassen. Auch in
Neuseeland und Russland kommt Telemedizin bereits in
Bussen und Zügen zum Einsatz. Durch Amerika sollen künftig bis zu sechs Trucks fahren.
www.cisco.de
EHEALTHPRAXIS 7
KURZMELDUNGEN
1 2
ÄRZTE IN NO(E)TEN Die AOK bietet ab dem nächsten
Jahr ein Online-Tool an, mit dem die Versicherten Ärzte bewerten können.
A
5
6
ls erste große Krankenkasse
stellt die AOK ihren Versicherten ein Online-Tool bereit,
mit dem sie Leistung und Service der
niedergelassenen Ärzte benoten können. In einer Pressemitteilung wies
man ausdrücklich darauf hin, dass es
nicht darum ginge, Ärzte an den Pranger zu stellen: „Denn zum einen wird
die Bewertung anhand von festgelegten und mit Experten abgestimmten
Kriterien erfolgen, zum anderen werden Bewertungen erst dann freigegeben, wenn eine ausreichend hohe Anzahl vorliegt.“ Dazu werde die AOK
gemeinsam mit Medizinern und der
Bertelsmann-Stiftung eine Reihe von
Kriterien erarbeiten. Rechtlich gesehen
dürfte sich der „AOK-Arzt-Navigator“
damit auf der sicheren Seite befinden.
Denn Urteile wie das im Fall des Lehrerbewertungsportals Spickmich.de halten Datenschützer für übertragbar auf
das Gesundheitswesen. Internetportale, in denen Schüler oder Studenten ihre Lehrer und Professoren bewerten,
waren schon mehrfach Gegenstand
gerichtlicher Auseinandersetzungen.
Alle Urteile gingen in dieselbe Richtung: Bewertungsportale verletzen
nicht pauschal die Persönlichkeitsrechte der bewerteten Personen.
Das heißt nicht, dass jeder schreiben kann, was er will. „Beleidigungen,
Schmähungen und falsche Tatsachenbehauptungen müssen nicht hingenommen werden“, sagt der Landesbeauftragte für den Datenschutz von
3
4
Sachsen-Anhalt, Dr. Harald von Bose.
Kommentare dieser Art müssen die
Betreiber löschen. Sie können für den
Autor auch rechtliche Folgen haben.
Zwar muss der Patient keinen Namen
angeben. Doch über E-Mail- und IPAdressen der Computer lassen sich
Kommentatoren im Falle eines Rechtsstreits oft doch identifizieren.
Wird das AOK-Beispiel Schule machen? „Wir können uns so etwas auch
vorstellen“, sagt Thorsten Jakob, Sprecher der Barmer Hauptverwaltung. „Dazu braucht es aber wissenschaftlich fundierte Fragenkataloge, denn es geht
auch uns nicht darum Ärzte vorzuführen.“ Die Pilotphase des AOK-Arztnavigators soll 2010 starten. „Ob wir zunächst in einem Bundesland oder gleich
in mehreren beginnen, steht noch nicht
fest“, so Gabriele Hauser-Allgaier, stellvertretende Pressesprecherin des AOKBundesverbands.
THERAPIE FÜR PUB CRAWLER Mit einer webbasierten E-Therapie sollen alko-
D
ass eHealth einer grenzüberschreitenden medizinischen
Versorgung Vorschub leiste,
wird oft postuliert. Praktische Beispiele sind aber rar. In Großbritannien geht im Juli der niederländische Suchtberatungsdienstleister
Tactus mit einer webbasierten
E-Therapie für Menschen mit ausgeprägtem Alkoholkonsum an den
Start. Angeboten wird eine 16wöchige Behandlung, die auf dem
gut für das Internet adaptierbaren
Prinzip der kognitiven Verhaltenstherapie basiert. Die Alkoholkonsumenten – gedacht ist primär an
noch nicht alkoholkranke Menschen
8 EHEALTHPRAXIS
mit problematischen Trinkgewohnheiten – können den Zeitpunkt der
Therapiesitzungen frei wählen. Sie
erhalten einen therapeutischen
Ansprechpartner und umfangreiches Material, das ihnen auch
nach dem Programm noch zur Verfügung steht. Unterstützend soll
zudem eine Online-Community den
Austausch mit anderen gefährdeten
Trinkern ermöglichen. Das Ganze ist
privat zu bezahlen: 2 275 Pfund werden fällig. Die Niederlande gelten
weltweit als Vorreiter webbasierter
Medizinangebote. Mit einem Alkoholismusportal ist Tactus dort schon
seit 2004 auf dem Markt. Teilweise
bezahlen die Krankenkassen die
Therapie. Das Argument: Face-toface-Therapien kosten ein Vielfaches.
www.lookatyourdrinking.com
FOTOS: SHUTTERSTOCK
holismusgefährdete Menschen in Großbritannien künftig ihre Trinkgewohnheiten in den Griff kriegen.
Bezahlen müssen die Patienten ihre Therapie selbst. Noch.
HAUSARZTVERTRÄGE UND IT
CHAOS ANTE PORTAS?
N
ach dem medienwirksamen Startschuss für den
Hausarztvertrag nach
§73b SGB V im Sommer
2008 war es folgerichtig,
dass Hausärzteverband (HÄV), AOK
Baden-Württemberg und der MediVerbund zum ersten Hochzeitstag die
Sektkorken knallen ließen: „Der Vertrag hält, was er verspricht. Auch die
Kabelsalat ade Wie der Hausarztvertrag
in die Praxis-IT integriert werden soll.
Anlaufschwierigkeiten im Zusammenhang mit der obligatorischen Vertragssoftware sind überwunden“,
freute sich beispielsweise Berthold
Dietsche vom HÄV.
Was die Software angeht, stimmt
das auch. Nach Auskunft von Guido
Noelle von dem mit der HÄVG in der
10 EHEALTHPRAXIS
HÄVG Software GmbH liierten Unternehmen ICW sind Stand Mitte August rund 3 000 Ärzte am Netz. Etwa
670 davon nutzen die HÄVG-Software
Hausarzt+. Bei den anderen ist der sogenannte gekapselte Kern in die Praxis-EDV integriert, also das Arzneimittelmodul von HÄVG/ICW, das die
Daten über die Rabattverträge der
AOK enthält. Diese Integration ist für
25 Systemhäuser verfügbar, vier weitere sind in Vorbereitung. Daraus errechnet sich gemäß KBV-Statistik eine theoretische Erreichbarkeit der
Hausärzte von über 95 Prozent. Rund
500 ehemalige Hausarzt+-Nutzer haben nach Verfügbarkeit des Kerns in
ihrer EDV zur Praxis-EDV-Integration
gewechselt. Die eigene Praxis-EDV ist
den Ärzten also oft lieber als ein Zusatzprogramm. „Es gibt aber auch
Wechsel in der anderen Richtung“, so
Noelle. Was die Datenübertragung angeht, nutzen rund 1 500 Ärzte in Baden-Württemberg einen Konnektor.
Der Rest arbeitet überwiegend mit
herkömmlichen VPN-Boxen.
In Bayern, wo zwischen dem HÄV
und der AOK Bayern der deutschlandweit zweite Vertrag nach §73b geschlossen wurde, sieht die Softwarewelt anders aus. „Dort wurden die
Teilnehmer aus einem bestehenden
Vertrag auf einen Schlag übernommen. Das machte die Sache schwieriger“, so Noelle. Für den Anfang erhielten 7 000 Ärzte in 5 000 Praxen
kostenlos eine Software von Crosssoft für Einschreibung, Leistungserfassung und Abrechnung per CD. Jetzt
steigen viele Ärzte nach dem Vorbild
Baden-Württembergs auf den gekapselten Kern von HÄVG/ICW um. Praxis-EDV-Hersteller, die den Kern im
Südwesten integriert haben, können
das auch in Bayern: Die technischen
Anforderungen sind nach HÄVG-Angaben identisch. Stand Mitte August
sind die Nutzer der Crosssoft-Vollversion noch im einstelligen Prozentbereich. Alternativ gibt es auch noch –
Variante drei – ein Prüfmodul von
Crosssoft, bei dem der Spielraum der
Praxis-EDV-Hersteller etwas größer
ist. Das ist noch bei etwa der Hälfte
der Ärzte im Einsatz, doch diesen
Pfad möchte die HÄVG verlassen.
So weit, so (halbwegs) konsistent.
Aber jetzt wird es wilder. Die AOKLandesverbände Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, SachsenAnhalt und Sachsen/Thüringen
haben nämlich Ende Juni für ihre eigenen 73b-Verträge bei über 9 000
Ärzten eine Ausschreibung für ein
Softwaremodul gemacht. Geladen
werden sollen drei Anbieter. Wichtigstes Auswahlkriterium ist das Vorliegen eines Referenzprojekts. Beim
AOK Bundesverband, der die Ausschreibung koordiniert, macht man
keinerlei Angaben zu den Gründen.
Immerhin existiert ja genau jenes
EDV-Modul, das die Nord-AOKen jetzt
FOTO: SHUTTERSTOCK
Ein Jahr nach dem Start ist der 73b-Vertrag der
Südwest-AOK IT-technisch in trockenen Tüchern. Anderswo freilich fangen die Probleme erst an, auch
weil die AOK sich vom Hausärzteverband emanzipieren möchte. Was das heißt und wie man sich als Arzt
technisch auf die Verträge vorbereiten kann. Ein Überblick.
Rollout der elektronischen Gesundheitskarte
"$%#&
Online – aber wie?
Anbindung über VPN-Box: Die meisten
Praxis-EDV-Hersteller bieten diesen Weg
an, und zwar nicht erst seit den §73b/c-Verträgen. Partner der medatiXX-Gruppe ist
i-Motion. Die Anbindung über VPN-Box
entspricht den Empfehlungen der ärztlichen Standesorganisationen.
Anbindung über Konnektor: Ähnlich wie
die VPN-Box, wird der Konnektor zwischen
Praxis-EDV und Netzwerkbuchse geschaltet und baut eine sichere Verbindung zum
Abrechnungsdienstleister auf. Die Empfehlungen der Standesorganisationen sind erfüllt. Der Konnektor ist kompatibel mit der
eGK, was im Moment noch keine Relevanz
hat. Wo nötig, bieten Praxis-EDV-Anbieter
bereits Konnektoren an. In Baden-Württemberg kooperiert medatiXX dazu mit ICW.
Anbindung via Software: Die Vernetzung
der Arztpraxis ohne zusätzliche Hardwarekomponente ist die kostengünstigste Variante. Sie entspricht nicht den Empfehlungen der Standesorganisationen.
suchen, bereits im Süden: „Andere
Strukturen erfordern andere Lösungen“, so die lapidare Aussage einer
AOK-Sprecherin auf Nachfrage von
E-HEALTH-PRAXIS. Aus anderer
Quelle ist zu erfahren, dass es im Vorfeld der Ausschreibung Gespräche mit
dem AOK-Bundesverband über einheitliche Schnittstellen im Rahmen
der 73b-Verträge gegeben hat, die die
AOK aber im Sande verlaufen ließ.
Dass die AOK mit der HÄVG-Software unzufrieden ist, darf als unwahrscheinlich gelten: Mit ihren knallrot
markierten Rabattvertragsarzneimitteln und den strikten Regeln bei der
Präsentation der Arzneimittel aus der
Datenbank wurde die Software der
AOK quasi auf den Leib geschneidert.
Die Hintergründe der aktuellen Ausschreibung dürften eher politischer
Natur sein: Viele Krankenkassen sind
unglücklich über die enge Liaison mit
dem Hausärzteverband. Nicht zufällig hat bisher fast keine Kasse einen
73b-Vertrag aufgelegt, obwohl sie dazu eigentlich verpflichtet wären. Einige haben offen ihre Vorliebe für
Verträge mit den Kassenärztlichen
Vereinigungen zu erkennen gegeben.
Derzeit zwingt das Gesetz die Kassen aber noch in die Ehe mit dem
HÄV. Doch die „Lex Hausärzteverband“ gilt als wacklig, auch wenn CSUChef Horst Seehofer als selbsternannter Schutzpatron des deutschen
Hausarztes den §73b in seiner jetzigen Form gerade nochmals für sakrosankt erklärt hat. Mit einem eigenen
Softwaremodul wäre die AOK für eine Abschwächung des 73b-Monopols
unter einer schwarz-gelben Koalition
im Bund jedenfalls gewappnet.
Hinzu kommt, dass sich die Ausschreibung explizit auch auf die bisher noch inexistenten 73c-Verträge
bezieht, die Facharztverträge also. Hier
hat die HÄVG naturgemäß nichts zu
melden. Dafür sieht sich der Medi-Verbund, der zweite ärztliche Partner im
Hausarztvertrag der AOK BadenWürttemberg, als Ansprechpartner
Nummer eins für die Kassen. Klar
scheint zu sein: Egal ob 73b oder 73c:
Bei künftigen Verträgen will die AOK
softwaretechnisch mehr mitreden.
Klar ist aber auch, dass ein Softwarewildwuchs eine Katastrophe wäre.
Man stelle sich nur vor, wenn in Praxen mit Hausarzt- und Facharztvertrag künftig zwei inkompatible Softwarelösungen zum Einsatz kämen …
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ÄRZTEBEWERTUNGEN
»SCHON MAL UNPÜNKTLICH«
Arztbewertungsportale
im Internet gibt es wie Sand am Meer. Noch. Denn die Szene ist im Umbruch. Neben der reinen
Konsolidierung findet auch ein Wettbewerb um tragfähige Geschäftsmodelle statt, an dem sich nicht
zuletzt große Verlagshäuser beteiligen.
12 EHEALTHPRAXIS
scheinung. Wer sich bei einem der
genannten Portale auf Arztsuche begibt, wird feststellen, dass noch bei
viel zu vielen Ärzten keine Kommentare oder nur einzelne Kommentare
zu finden sind. Das ist dann naturgemäß wenig repräsentativ, zumal Einzelmeinungen sehr anfällig für
Manipulationen sind.
WEIL DIE ZAHL der Bewertungen
eine so zentrale Bedeutung für die Portale hat, wird darum sogar vor Gericht
gefochten. Jameda.de zofft sich beispielsweise derzeit vor dem Landgericht München mit Docinsider.de, einem weiteren großen Anbieter. In dem
Streit geht es darum, ob Docinsider.de
Bewertungen, die mit einer umstrittenen Klickfunktion erzeugt wurden, als
solche zählen und damit werben darf.
Noch Anfang des Jahres gab Docinsider.de 10 0000 Arztbewertungen an,
Jameda.de dagegen 12 000. Die Zahlen
sind aber nicht vergleichbar, solange
sie nicht ähnlich ermittelt werden.
Das Gerangel um die Klickzahlen
ist nur ein Indikator dafür, dass die
Branche im Umbruch ist. Spätestens
seit Beginn der Finanzkrise ist die
Konsolidierung des Marktes ein wichtiges Thema – die Dotcom-Bubble lässt
grüßen. Der eine Konsolidierungsweg
ist ein Netz von Kooperationen, das
von der Stiftung Gesundheit initiiert
und koordiniert wird. Prominentestes
Mitglied ist hier Topmedic.de, für das
>
ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK (M)
K
SB2008“ findet ihre HausÄrztevertreter sind nicht so glückärztin in der Schönhauser lich mit all diesen Portalen und warAllee in Berlin „total nett nen vor blindem Vertrauen in die Beund bemüht“. Sie sei inter- wertungen: „Die Portale spiegeln das
essiert, kompetent und Bedürfnis der Patienten nach mehr
nehme sich viel Zeit. „Adada“ hatte we- Transparenz wider, aber sie können
niger Glück und teilt mit, seinen Inter- nur subjektiv sein. Ich würde mich
nisten in derselben Straße gewechselt nur sehr begrenzt darauf verlassen“,
zu haben. Patient „Kuhli“ schließlich sagt beispielsweise Roland Stahl
scheint ein stoischer
von der KassenCharakter zu sein.
ärztlichen BunSeine dreistündige Arztbewertungsportale desvereinigung.
Wartezeit in einer berufen sich auf die
Viele Ärzte reBerliner HNO-Praxis
den im Zusamkommentiert er trok- Intelligenz der Masse.
menhang mit
ken mit: „Dieser Arzt Doch die gibt es erst
den Portalen
ist gerne mal unauch schon mal
pünktlich.“ Vermut- bei massenweiser
von „Beschimplich hatte „Kuhli“ ein Nutzung.
fungsplattforgutes Buch in der
men“. Praktisch
Tasche, anders als
jeder Portalan„Fritz“, der sich schon über 80 Minuten bieter schließlich berichtet über Anim Wartezimmer massiv echauffiert. rufe erboster Ärzte, die mit dem AnAuch sonst ist der privatversicherte walt drohen. Verbraucherschützer
Patient kritisch: „Man bekommt gerne dagegen sind aufgeschlossener: „Der
und schnell teure Geräte zu sehen.“
Grundgedanke, dass Patienten ihre
Arztbewertungen wie diese finden Erfahrungen anderen nutzbar masich mittlerweile zu Zehntausenden chen, ist bestechend“, betont etwa Steim Internet. Auf Portalen wie Docinsi- fan Etgeton vom Verbraucherzentrader.de, Topmedic.de, Imedo.de, Help- le Bundesverband.
ster.de oder Jameda.de werden sie geALLEN PORTALEN gemein ist,
sammelt. Wer sich informieren will,
gibt seine Postleitzahl ein und wählt dass sie um die Gunst der Patienten
eine Fachrichtung aus. Es erscheint ei- buhlen. Das wundert nicht: Arztbene Liste mit Ärzten und Patientenur- wertungsportale berufen sich auf die
teilen, mal überschwänglich, mal ver- Intelligenz der Masse, und die tritt
nichtend, konstruktiv, wenig hilfreich. erst bei massenweiser Nutzung in Er-
volle
praxis
schlechte
beratung
mangel
haft
zufrieden
stellend
gut
freundlich
k
a
an
ngebu
bun
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n
Unterschiede Was
einen guten Arzt
ausmacht, darüber
geht die Meinung
der Patienten auseinander. Auch
das zeigt der Blick
in Ärztebewertungsportale.
ne
eueste
e
echnik
k
top
ÄRZTEBEWERTUNGEN
Diese Anbieter sollten Sie kennen
Es gibt zu viele Arztbewertungsportale, um sie alle aufzuführen. Folgende Portale könnten die Finanzkrise überleben.
DOCINSIDER.DE
Das Portal wird von der Docinsider GmbH betrieben. Dahinter stecken
mehrere private Business Angels. Docinsider.de ist seit 2007 online.
Bewertet wird mit einem detaillierten Fragebogen, der zusätzlich zu
Standardkategorien eine Freitexteingabe erlaubt.
JAMEDA.DE
Auch Jameda.de ist seit 2007 online. Seit Juli 2008 ist das Portal eine
70-prozentige Tochter der Tomorrow Focus AG. Die Bewertung erfolgt
über fachgruppenspezifische Fragebögen mit bis zu 17 Items. Eine
Freitexteingabe ist möglich. Jameda.de positioniert sich als breit angelegtes Gesundheitsportal. Es bietet Zugriff auf die Focus-Ärztelisten
sowie auf die Ergebnisse der Focus-Arztrecherchen, bei denen der
Focus-Verlag deutschlandweit Ärzte anschreibt und um Auskunft bittet.
In Weblogs kommen Experten und Prominente zu Wort.
TOPMEDIC.DE
Hinter Topmedic.de steckt die ArztData GmbH, die ihr Geld mit dem
medizinischen Adresshandel verdient. Bei dem seit 2007 bestehenden Portal ist für eine Bewertung keine Angabe der E-Mail-Adresse
erforderlich. Dafür wird jede Bewertung vor der Freischaltung gegengelesen und auf Wunsch der Ärzte konsequent gelöscht. Es gibt fünf
Bewertungskategorien mit Schulnoten und ein Freitextfeld. Das
Portal hat sich dem Arztempfehlungspool der Stiftung Gesundheit
angeschlossen.
IMEDO.DE
Imedo.de ist ein Portal der Imedo GmbH Berlin, hinter der eine ganze
Reihe von Privatinvestoren steckt. 2007 gegründet, versteht es sich als
umfassendes Gesundheitsportal. Außer den Bewertungen gibt es
Gesundheitsfernsehen und eine eigene Gesundheitsredaktion. Bei den
Arztbewertungen – sie heißen hier Empfehlungen – verteilt der Patient
bis zu fünf Sterne. Freitexteingaben sind nicht erlaubt. Eine gültige EMail-Adresse ist Voraussetzung für die Abgabe einer Empfehlung.
ARZT-PREISVERGLEICH.DE
Das seit 2006 existierende Portal wird betrieben von der
MediKompass GmbH. Mehrheitseigner ist der Holtzbrinck-Verlag.
Der Schwerpunkt liegt auf Arzt-Preisvergleichen. Patienten können
einen Heil- und Kostenplan einstellen und sich dann von anderen
Ärzten kostenlos und unverbindlich Vergleichsangebote machen lassen, die durch Informationen aus den Arztbewertungen ergänzt werden. Es kommt zu etwa 1 000 Vermittlungen pro Monat. Bewerten
darf nur, wer tatsächlich bei dem jeweiligen Arzt war.
2TE-ZAHNARZTMEINUNG.DE
Dieses Portal hat sich Arzt-Preisvergleiche in der Zahnmedizin auf die
Fahne geschrieben. Das Portal kooperiert mit einer ganzen Reihe von
Krankenkassen. Bewertet wird die Arztleistung mit kleinen Zähnchen.
Bei mangelhaftem Service ist der Zahn vergilbt, bei schlechtem
Service kariös-schwarz.
14 EHEALTHPRAXIS
die Stiftung Gesundheit Anfang 2008
in einer Studie die meisten tatsächlichen Bewertungen aller Portale
ermittelte. Dazu kommen eine Reihe
kleinerer Portale, denen gemeinsam
ist, dass sie nicht genug finanzstarke
Investoren im Rücken haben, um den
Versuch unternehmen zu können, auf
Dauer ganz alleine zu überleben. Das
Prinzip dieser Kooperation liegt darin, dass die beteiligten Portale Bewertungen untereinander austauschen,
um so zu repräsentativeren Datensätzen zu kommen. Die Daten der Portale fließen außerdem in das Portal
Arzt-Auskunft.de der Stiftung ein, das
mittlerweile von zahlreichen medizinischen Webseiten für Laien eingebunden worden ist.
Der zweite Weg der Konsolidierung
besteht hier wie in anderen Branchen
in direkten Übernahmen. Docinsider.de
übernahm im Dezember 2008 den Konkurrenten Patienten-empfehlen-Aerzte.de und konnte sich – das ist der tiefere Sinn derartiger Transaktionen –
dessen Bewertungen nebst Zugang zu
etwa 80000 Nutzern pro Monat einverleiben. Auch wenn niemand dazu Stellung nehmen möchte, hält sich hartnäckig das Gerücht, dass eine weitere
Übernahme und/oder Fusion unmittelbar bevorsteht, und zwar zwischen Docinsider.de und Helpster.de. Das Arztportal Helpster.de ist so etwas wie der
Urvater der deutschen Arztbewerter.
Es wurde vom Holtzbrinck-Verlag
übernommen und gilt mittlerweile in
der Branche als „lame duck“, eine lahme Ente, die zwar noch online ist, die
aber nicht mehr weiterentwickelt
wird. Trotzdem verfügt Helpster.de
über eine ganze Menge Bewertungen,
und es hat wegen seiner Pionierfunk-
tion noch immer einen hohen Bekanntheitsgrad. Insofern dürfte es
durchaus ein interessanter Partner
sein, zumal mit dem mächtigen Holtzbrinck-Verlag als
Mitgift. In die Arme eines finanz- Portale tauschen
starken Verlags geworfen hat sich Daten untereinander
auch Jameda.de, aus, um zu repräsenseit einem Jahr eine 70-prozentige tativen Datensätzen
Tochter der To- zu kommen.
morrow Focus AG.
Deren Flaggschiff
ist bekanntlich das Wochenmagazin
Focus. Dort scheint man willens zu
sein, das Portal nach vorne zu bringen. Doch daran, dass die Arztbewertungen alleine als Grundlage eines Geschäftsmodells taugen, scheint man
nicht so recht zu glauben.
>
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Anmeldung unter: www.it-innovationstage.de
Das IT-Forum für Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung
Kongress am 1. Oktober 2009 unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Wirtschaftsministers Martin Zeil
Keynote durch Franz Josef Pschierer,
CIO des Landes Bayern
Themenschwerpunkte:
! E-Health
! E-Government
! E-Identity
! E-Commerce
! IT im Fahrzeug
Veranstaltungsort: Technische Universität München, Garching
Abend-Event:
Verleihung des Bayern Online Preises im Rahmen des Staatsempfangs
im Kaisersaal der Münchner Residenz
Unter anderem mit folgendem Highlight:
Innovative ICT-Lösungen – der Schlüssel für modernes Health Care
Das E-Health Forum auf den 11. IT-Innovationstagen setzt sich intensiv
mit dem deutschen Gesundheitswesen auseinander und beleuchtet
die neuesten Entwicklungen im ICT-Bereich.
Im Fokus stehen Themen wie:
! „Future Hospital“ – angekommen in der Gegenwart
! Innovation am Krankenbett
! Die Bedeutung der IT aus Sicht der AOK
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen
und diskutieren Sie mit namhaften Experten.
EHEALTHPRAXIS 15
ÄRZTEBEWERTUNGEN
top
GELD VERDIENEN möchte Focus/ Jameda.de unter anderem mit Premiuminhalten für Ärzte. So kostet eine digitale Visitenkarte mit Arztfoto
99 Euro im Jahr. Eine eigene Arzt-Homepage gibt es für 299 Euro. Wer Geld
bezahlt, darf außerdem in einem Weblog über Gesundheitsthemen schreiben und damit seine Kompetenz demonstrieren. Verbraucherschützer
sehen solche Geschäftsmodelle allerdings kritisch: „Eine andere Finanzierung, die mehr Unabhängigkeit gewährleistet, wäre besser“, so Etgeton.
Auch die Portalbetreiber suchen alternative Geldquellen. Denn die Zahl der
zahlenden Ärzte ist zu gering. „Die Zukunft liegt in Kooperationen mit Krankenkassen“, ist Bodo Kröger von Topmedic.de überzeugt. Krankenkassen
könnten Arztportale in ihre eigene Homepage einbinden. Oder sie könnten
die Infrastruktur der Portale nutzen,
um die Patientenzufriedenheit gezielt
16 EHEALTHPRAXIS
zu messen – zum Beispiel im Zusammenhang mit Hausarztverträgen.
MIT KRANKENKASSEN kooperieren will auch der HoltzbrinckVerlag, wobei sich hier eine nicht uninteressante Variation des Geschäftsmodells andeutet. In Sack und Tüten
ist allerdings noch nichts. Fakt ist: Der
Holtzbrinck-Verlag besitzt außer dem
kriselnden Helpster.de auch noch das
Portal Arzt-Preisvergleich.de. Und das
ist profitabel. Auch bei Arzt-Preisvergleich.de können Ärzte bewertet werden. Die Stoßrichtung ist allerdings
etwas anders: Im Kern ist das Portal
eine Art My-Hammer.de für medizinische Leistungen. Patienten, die beispielsweise eine Zahnbehandlung
brauchen, lassen sich von einem Zahnarzt einen Heil- und Kostenplan erstellen. Der wird dann bei Arzt-Preisvergleich.de online gestellt. Andere
Ärzte können ihn sich ansehen und
ein Gegenangebot machen, wenn sie
den Preis unterbieten können. Am Ende kann der Patient dann den Arzt,
der ihn behandelt hat – und nur diesen – bewerten. Das Portal selbst kassiert für die Vermittlung der Leistung
eine Provision.
Bei Arzt-Preisvergleich.de kommt
es derzeit zu etwa 1000 erfolgreichen
Vermittlungen pro Monat. Etwa 6000
Bewertungen sind online. Wenig überraschend brummt das Geschäft so
richtig bei Indikationsgebieten, bei
denen die Patienten große Anteile
selbst bezahlen. Neben der Zahnmedizin ist das vor allem die Schönheitschirurgie von der Botox-Spritze bis
zur Adipositas-Operation. Die Verknüpfung aus Preisvergleichen und
Arztbewertungen finden auch Krankenkassen interessant. Kürzlich hat
die BKK Essanelle den Service in ihre careon.de-Gesundheitsakte eingebunden. Der Versicherte schickt den
Heil- und Kostenplan an die Kranken-
kasse. Die stellt ihn in der Gesundheitsakte online, und der Versicherte
kann dann auf Knopfdruck den Preisvergleich starten.
JURISTISCH ist hier allerdings
noch nicht alles geklärt. Das Portal
2te-ZahnarztMeinung.de, ein Konkurrent von Arzt-Preisvergleich.de,
schlägt sich derzeit mit einer von
Zahnarztseite angestoßenen Klage
herum, bei der es darum geht, ob es
standesrechtlich gestattet ist, dass
Arztportale Arztleistungen verprovisionieren. Der Portalbetreiber hat
in zweiter Instanz verloren. Der
Bundesgerichtshof hat allerdings die
Revision angenommen, sodass hier
jetzt mit einiger Spannung ein
Grundsatzurteil erwartet wird.
Bei den reinen Arztbewertungen
ist die Rechtslage dagegen mittlerweile relativ klar, zumindest wenn
einmal unterstellt wird, dass die existierenden höchstrichterlichen Urteile zu Internetportalen, in denen
Schüler oder Studenten ihre Lehrer
und Professoren bewerten, auf Ärzteportale übertragbar sind. „Sowohl
das Kölner Oberlandesgericht als
auch das Landgericht Duisburg haben entschieden, dass die Meinungsfreiheit Vorrang hat“, sagt der Landesbeauftragte für den Datenschutz
von Sachsen-Anhalt, Dr. Harald von
Bose. Mit Meinungsäußerungen wie:
„Ich musste zu lange warten und
wurde zu schnell abgefertigt“ müssen die Bewerteten also leben. Das
heißt freilich nicht, dass alles erlaubt
wäre: „Beleidigungen, Schmähungen
und falsche Tatsachenbehauptungen
müssen nicht hingenommen werden“, so von Bose. Entsprechende
Kommentare werden von den Portalbetreibern daher gelöscht.
P H I L I P P G R Ä T Z E L VO N G R Ä T Z
ILLUSTRATION: SHUTTERSTOCK
Jameda.de wird deswegen zu einem breit angelegten Gesundheitsportal ausgebaut, mit redaktionellen
Beiträgen, Expertenkontakt und
Weblogs von Prominenten Ärzten wie
Dietrich Grönemeyer oder
Arzt-goes-Kabarettist
Eckart von Hirschhausen. Beim Focus
ist man da insofern gut aufgehoben, als das
Wochenmagazin schon länger zu den größten Produzenten
von an Laien gerichteten Gesundheitsinformationen
in Deutschland zählt,
mit attraktiven Inhalten
wie den Ärztehitlisten und
verlagseigenen Arztrecherchen, die
auch über Jameda.de zugänglich sind.
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BDI-INTENSIV
Nephrologie/Diabetologie
Bringen Sie sich auf den neuesten Stand: Nieren- und Hochdruckerkrankungen, Postrenale,
interstitielle und sonstige Nephropathien, Glomerulopathien… / Diabetes - Prävention,
Spätkomplikationen, Retinopathie…
Tagungsort: Weimar, 09.10.2009 – 10.10.2009
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. med. R. Fünfstück, Weimar
CME-Punkte: 18
Tel.: 06 11-1 81 33-22 /-24
Fax: 06 11-1 81 33-23
E-Mail: [email protected]
eGK
SIE HABEN DIE WAHL
Die Bundestagswahl am 27. September naht. Eines
der Themen, die gerade im Wahlkampf rege diskutiert werden, ist die elektronische Gesundheitskarte
(eGK). Auch wenn der Gesundheitsausschuss im Bundestag die Anträge von FDP und Grünen erst
kürzlich abgelehnt hat, bleibt die FPD bei ihrem geforderten Moratorium, die Grünen fordern weiterhin
die Freiwilligkeit der Online-Anwendungen für die Ärzte. Was Sie erwartet, wenn sie Rot, Schwarz, Gelb
oder Grün wählen.
»
Die FDP fordert ein Moratorium für die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Zu viele Fragen
im Zusammenhang mit der Einführung der Karte und dem Aufbau der Telematikinfrastruktur im
Gesundheitswesen sind noch nicht ausreichend geklärt. Die eGK darf nicht den Weg zu einer zentral
verwalteten Versichertendatenbank und damit zu einem gläsernen und steuerbaren Patienten ebnen.
Der Versicherte muss sich vollkommen sicher sein können, dass seine hochsensiblen Gesundheitsdaten vor dem unberechtigten Zugriff Dritter geschützt sind. Er muss derjenige sein und auch
künftig bleiben, der darüber entscheidet, welche seiner Gesundheitsdaten zu welchem Zweck genutzt
werden. Ohne diesen Aspekt der Freiwilligkeit wird das Projekt kaum die zum Gelingen erforderliche
breite Akzeptanz finden. Studien haben jedoch gezeigt, dass sich das gesamte Projekt erst dann rechnet, wenn die sogenannten freiwilligen Zusatzanwendungen auch genutzt werden. Daneben stellt sich
in den Testregionen, etwa bei der PIN-Eingabe in den Arztpraxen, auch immer wieder die Frage nach
der Praktikabilität in der Nutzung der eGK.
«
Daniel Bahr, Gesundheitspolitischer Sprecher der
FDP-Fraktion im Bundestag
«
Biggi Bender, Gesundheitspolitische Sprecherin der
Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im Bundestag
18 EHEALTHPRAXIS
FOTOS: BUNDESTAGSFRAKTIONEN
»
Wir befürworten die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. Sie bietet die notwendige
informationstechnische Grundlage für mehr Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Zudem bildet
sie mit ihren hohen Schutzvorschriften einen Damm gegen die drohende Kommerzialisierung von
Patientendaten durch elektronische Patientenakten im Internet. Die Alternative zu ihr wäre eine ausschließlich von der Industrie gesteuerte Einführung der Gesundheitstelematik. Allerdings wird ihr
Potential nur dann zu erschließen sein, wenn sie bei den Patientinnen und Patienten und auch bei den
Anbietern von Gesundheitsleistungen auf Akzeptanz stößt. Voraussetzung dafür ist, dass ihre OnlineAnwendung auch für die Ärzteschaft freiwillig ist, Barrierefreiheit für Ältere und Behinderte hergestellt
wird und in Zusammenarbeit mit Patientenverbänden unabhängige Unterstützungsangebote für die
Patientinnen und Patienten entstehen. Dazu gehört auch, dass auf jeder Entwicklungsstufe der Karte
eine Evaluierung unter Einbeziehung aller Beteiligten stattfindet und notwendige Korrekturen vorgenommen werden.
»
Die SPD hält an Einführung und Einsatz der elektronischen Gesundheitskarte fest, weil damit der
Datenschutz und die Datensicherheit im Vergleich zum heutigen Stand erheblich verbessert werden kann. Die in diesem Zusammenhang oft erhobene Behauptung, dass dabei Patientendaten auf
zentralen Datenspeichern gehalten oder unbefugt an Dritte weitergegeben werden, ist falsch. Auch in
Zukunft bleiben die vom Arzt erhobenen Patientendaten – wie auch bisher schon – beim Arzt oder im
Krankenhaus. Sie unterliegen auch weiterhin der ärztlichen Schweigepflicht. Der Patient kann aber,
wenn er das möchte, wichtige medizinische Informationen, wie zum Beispiel Diagnosen, Allergien
oder Arzneimittelverordnungen, zusätzlich speichern lassen. Er alleine entscheidet, wem er diese
Informationen zugänglich macht. Der Zugang ist nur möglich mit der elektronischen Gesundheitskarte
des Patienten und einem elektronischen Heilberufsausweis als zweitem Schlüssel. Auch diese Daten
werden nicht auf einem zentralen Datenspeicher abgelegt.
«
Dr. Carola Reimann, Gesundheitspolitische Sprecherin
der SPD-Fraktion im Bundestag
»
Die bundesweit flächendeckende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte in der Form,
wie sie derzeit in verschiedenen Regionen getestet wird, und insbesondere der Aufbau der Netzwerkund Serverstrukturen wird von der Partei DIE LINKE abgelehnt. Als Alternative soll anstelle der
elektronischen Gesundheitskarte eine dezentrale Lösung wie zum Beispiel USB-Stick, der allein in der
Verfügung der Patienten ist und keine Serverlösung benötigt, geprüft werden. Einer sicheren, nicht
kommerziellen und unbürokratischen Anwendung von Kommunikationstechnologien im Gesundheitssystem stehen wir offen gegenüber. Die Grundbedingungen hierfür sind ein Verbot der kommerziellen Nutzung von Patientendaten durch sogenannte Mehrwertdienste sowie die Entscheidungsfreiheit der Patientin/des Patienten, wie und in welchem Umfang mit ihren/seinen gespeicherten
Daten umgegangen werden darf.
«
Dr. Frank Spieth, Gesundheitspolitischer Sprecher
der Linksfraktion im Bundestag
»
Für die Union steht die Datensicherheit bei der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte
an erster Stelle. Von daher ist sicherzustellen, dass die Verfahren sicher sind und datenschutzrechtlich
den hohen Erwartungen und Anforderungen der Bürger und Leistungserbringer entsprechen. Ziel der
Einführung der elektronischen Gesundheitskarte ist eine verbesserte Informationsplattform. Dabei ist
vor allem dafür zu sorgen, dass es nicht zum sogenannten gläsernen Patienten kommt. Bei allen
Bedenken, die immer wieder bezüglich der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte angesprochen werden, sind die erwarteten Vorteile für die Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitswesens nicht außer Acht zu lassen. Zu nennen sind hier die verbesserte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Leistungserbringer bei Behandlungsprozessen und die Qualitätsförderung der Behandlung
sowie administrative Einsparungen.
«
Annette Widmann-Mauz, Gesundheitspolitische Sprecherin
der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag
EHEALTHPRAXIS 19
PORTRÄT
ZUM WOHLE DES PATIENTEN
In Mecklenburg-Vorpommern
betreibt Prof. Dr. Wolfgang Hoffmann Versorgungsforschung. Dort hat er auch das TelemedizinProjekt AGnES ins Leben gerufen, das Hausärzte in der strukturschwachen Region unterstützt. Mit seiner
Arbeit hat er einen eHealth-Leuchtturm errichtet, der weit über Vorpommern hinaus wahrgenommen wird.
Geburtshelfer Prof. Hoffmann half unter
anderem dem Projekt AGnES ins Leben.
„Die Menschen sind unglaublich motiviert. Unsere niedergelassenen Ärzte, die Krankenhäuser und Krankenversorger unterstützen uns. Das alles
müssen Sie anderswo erstmal finden.“
Es ist nicht so, dass Hoffmann vor
sechs Jahren unbedingt nach Greifswald wollte. Äußerste Peripherie
Deutschlands. Kein ernst zu nehmender Flughafen in der Nähe. Bahnhof
20 EHEALTHPRAXIS
mit Cola-Automat, Döner-Bude und
zwei Bahnsteigen. Keine ICE-Trasse.
Ostseeautobahn, immerhin. Aber er
ist dort angekommen. Wenn er heute
in Vorträgen über die Bevölkerung
Vorpommerns referiert, dann rutscht
ihm schon einmal ein „wir“ heraus.
Und überhaupt: Großvater und Urgroßvater sind ja nebenan, auf Rügen,
beerdigt. Welcher Wessie kann das
schon von sich behaupten?
Durch die Ostsee-Insel Rügen sind
Hoffmann und sein Institut für Community Medicine im deutschen Gesundheitswesen zu einer gewissen Berühmtheit gelangt. Auf Rügen hat
Hoffmann vor einigen Jahren die Gemeindeschwester Agnes mithilfe von
moderner Computertechnik wieder
zum Leben erweckt. Agnes war eine
beliebte Figur aus dem DDR-Fernsehen. Die orthographisch abgewandelte AGnES unterstützt Hausärzte mithilfe von Tablet-PC-Systemen und
Videokonferenz-Equipment, indem
sie ihnen Hausbesuche abnimmt. Das
macht Sinn: Ein Hausbesuch in Vorpommern kann Ärzten viel Zeit kosten, Zeit die knapp ist in einem Land,
wo zahlreiche KV-Sitze unbesetzt sind.
Trotzdem ist AGnES nicht mit offenen Armen empfangen worden.
Gleichwohl siegte die Macht des Faktischen. Mit dem Gedanken, die Sache
hinzuschmeißen, hat er nie gespielt.
Stattdessen hat er geredet, hat sich den
Fragen der Ärzte gestellt, hat sich ihre
Sorgen angehört. An die 200 Vorträge
waren es. Vom kleinen Qualitätszirkel
bis zur großen Kammerfortbildung
war alles dabei. Irgendwann ist der
Damm dann gebrochen. AGnES ist
heute auch auf dem mecklenburgischen Festland, in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Sachsen unterwegs.
DER RITTERSCHLAG kam Anfang 2008: Im Zusammenhang mit der
Pflegereform hat der Deutsche Bundestag die „Lex AGnES“ durchgewunken, eine Gesetzesänderung im fünften Sozialgesetzbuch, die die Delegation ärztlicher Leistungen beim Patienten zu Hause, in Abwesenheit des
Arztes, regelt. Mittlerweile ist AGnES
für Ärzte regulär abrechenbar. Sie hat
sogar Schwestern bekommen. Ein persönlicher Triumph? Fehlanzeige. „Wir
haben Versorgungsengpässe, und
Schwester AGnES ist ein Lösungsvorschlag, mehr nicht.“
Trotz aller Affinität zur Technik ist
Hoffmann immer der Versorgungsforscher geblieben, zu dem er ausgebildet wurde. Nach drei Jahren Klinikerfahrung als Assistenzarzt in Kardiologie und Strahlentherapie zog es ihn
in den 80er Jahren in die Epidemiologie. „Mich hat schon immer die Frage
nach dem ‚Warum‘ interessiert. Diagnostik und Therapie sind wichtige
Aufgaben, aber was sind die Ursachen
von Erkrankungen? Diese Frage wurde in der Medizin viel zu selten ge-
FOTO: PHILIPP GRÄTZEL VON GRÄTZ
W
enn Prof. Wolfgang
Hoffmann von den
Vorteilen der Region
Vorpommern für die
medizinische Versorgungsforschung schwärmt, dann hört
sich das nicht nach Pflichtprogramm
an, sondern nach echter Zuneigung:
1#
stellt.“ Die Frage nach dem „Warum“ en, die von jedem Teilnehmer alle fünf
stellt er in Greifswald unter anderem Jahre angefertigt werden. Durch seine
in der SHIP-Studie, der „Study of He- IT-Aktivitäten hat sich Hoffmann mittalth in Pomerania“. Mehrere tausend lerweile als eine zentrale Figur in der
Menschen aus Vorpommern werden nordostdeutschen Telemedizin-Szene
in dieser Studie alle fünf Jahre unter- etabliert. Die Universität Greifswald
sucht. Warum haben die Menschen in gehört zu jenen Kliniken, die sich
Vorpommern mehr Erkrankungen als selbst als Anbieter telemedizinischer
anderswo im Lande? Welche Ursachen Leistungen positionieren möchten.
und Risikofaktoren
Dafür wird gerade
gibt es? Was ist Umeine neue EinrichUnsere niedergewelt, was sind Gene?
tung geschaffen.
Das sind Kernfragen
Ein „Integrierter
lassenen Ärzte
von SHIP.
Funktionsbereich
unterstützen uns.
Geht es bei SHIP
Telemedizin“ soll
um die gesunde BeHomecare-AnwenDas müssen sie
völkerung, so will
dungen, Videokonerstmal finden.
Hoffmann in künftiferenzen und einen
gen ForschungsproVor-Ort-Service anjekten bereits erkrankte Menschen in bieten und selbst als medizinisches
den Fokus rücken. Vor allem deswe- Callcenter agieren. Der Koordinator?
gen hat er mit darum gekämpft, dass Hoffmann.
das Uniklinikum Greifswald das 30 KiFür die Familie bleibt bei all diesen
lometer entfernte Kreiskrankenhaus Aktivitäten nicht immer genug Zeit.
Wolgast übernehmen darf. In beiden Unter der Woche ist es besonders eng:
Häusern zusammen werden 92 Pro- Morgens sieht er seine Frau und die
zent der Klinikbehandlungen in der drei Söhne. Die Abende frisst der Job:
Region Ostvorpommern abgewickelt. Wenn nötig, verabredet sich HoffFür ihn bieten sich dadurch mitten in mann zu einem beruflichen TelefonEuropa Voraussetzungen für versor- gespräch auch um 22 Uhr. Danach geht
gungsepidemiologische Untersuchun- er nicht nach Hause, sondern schreibt
gen, wie sie sonst nur auf einer Insel einen Fördermittelantrag fertig. Wenn
wie Island gegeben sind. Ex-Bundes- Zeit bleibt, geht er Paddeln. Oder er ist
wirtschaftsminister Michael Glos ließ einfach zu Hause, im eigenen Haus disich überzeugen. Zwei Gründe hat er rekt am Strand: „Das ist unheimlich
genannt, warum er dieser Klinikfusi- kinderfreundlich, und ich liebe die Naon trotz ablehnenden Bescheids des tur.“ Natur gibt es in der Tat mehr als
Bundeskartellamts zugestimmt hat. genug in Vorpommern. Hoffmann ist
Einer davon: Hoffmanns Institut.
heimisch geworden an der OstseeküsDer Kreis zur Informationstechnik te, und mit dem Jüngsten, dem zweischließt sich bei diesen Projekten, jährigen Sohn, gibt es jetzt drei Genewenn man sich die Datenmengen an- rationen nach den Großvätern auch
sieht, die dabei produziert und ausge- wieder einen echten Einheimischen.
wertet werden. Fast 40 Terabyte sind
es alleine in der SHIP-Studie, das Gros
PHILIPP GRÄTZEL VON GRÄTZ
davon digitale Ganzkörper-MRT-Seri-
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CCC+!="1<-<7:1I1@+41
WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG
Kurz & knapp: wissenschaftliche
Arbeiten aus aller Welt
TELEMEDIZIN (I)
Gemischte Erfahrungen mit
Tele-Betreuung bei Diabetes
in Andalusien
Deutsche Studien zur Telemedizin bei Diabetes haben
typischerweise zweistellige Teilnehmerzahlen. Aus Andalusien erreicht uns jetzt eine randomisierte Studie mit
328 Typ-2-Diabetikern aus 35 Hausarztpraxen. Der Beobachtungszeitraum lag bei einem Jahr. Die Intervention be-
Wissenschaftsticker
+ + + Ambulantes Schlafapnoe-Screening mit telemedizinischer
Unterstützung funktioniert. NIKOLAUS BOENING vom privatwirtschaftlichen Potsdamer iDoc-Institut hat die neuen Ergebnisse zur
telemedizingestützten Schlafapnoe-Diagnostik im Journal of
Telemedicine & Telecare publiziert (2009; 15(4):203-207). Mit einer
vom Hausarzt verordneten, nächtlichen Pulsoxymetrie, deren
Resultate online übertragen wurden, konnten Patienten mit schlafbezogenen Atemstörungen von einem Schlaflabor relativ sicher
identifiziert werden. 57 von 80 Patienten wurden darauf ins
Schlaflabor überwiesen. 23 Patienten blieb dies erspart. + + +
Generation Flower-Power: In dem jungen The Open Medical
Informatics Journal (2009; 3:27-31) berichtet JOHN CUNNINGHAM
vom Centre for Addiction and Mental Health an der Uni Toronto
über ein Jahr Erfahrung mit einem Online-Tool für CannabisKonsumenten. Der „Check Your Cannabis-screener“ dient dazu,
den eigenen Konsum einzuordnen und ihn in Relation zum Konsum anderer zu stellen. Ziel ist natürlich, Menschen mit besonders
kritischen Gewohnheiten für selbige zu sensibilisieren. Inwiefern
das gelingt, bleibt in der kurzen Case Study leider offen. + + +
Und in allerletzter Minute erreichen uns die Resultate der österreichischen MOBITEL-Studie, die die Autoren um DANIEL SCHERR im
Journal of Medical Internet Research publiziert haben (11(3):e34).
Es handelt sich um eine handybasierte Studie zum Herzinsuffizienz-Telemonitoring. Berichtet wird über eine 50-prozentige
Verringerung der Klinikeinweisungen. Das war nicht signifikant,
auch weil die Studie nach 120 Patienten abgebrochen werden
musste, weil zu viele Patienten das Handy nicht bedienen konnten.
Fazit: Mobile Telemedizin hat so ihre Tücken … + + +
22 EHEALTHPRAXIS
stand in einem Tele-Assistenz-System, bei dem Blutzuckerwerte in Echtzeit an den Hausarzt übertragen wurden,
der dann (bei Bedarf, nicht zwangsläufig) sofort reagieren konnte. In der Kontrollgruppe gab es eine Standardversorgung ohne Kontakt via Telefon und Datenleitung.
Standard-Telemedizin-Szenario ohne Callcenter also.
Wie in anderen kontrollierten Studien zuvor, hatte die
Diabetes-Teleintervention im Vergleich zur Standardbehandlung keinen signifikant stärkeren Effekt auf den
HbA1c-Wert. Er fiel von im Mittel 7,62 Prozent auf 7,40
Prozent in der Interventionsgruppe und von 7,44 Prozent
auf 7,35 Prozent in der Kontrollgruppe. Der Abfall war
zwar jeweils statistisch signifikant. Doch im Gruppenvergleich wurde das Signifikanzniveau verfehlt.
Vorteile für die telemedizinische Kohorte gab es dagegen bei den anderen kardiovaskulären Risikofaktoren, namentlich beim Blutdruck, beim Cholesterin und beim
BMI. Das allerdings dürfte mit der engeren Betreuung zusammenhängen, nicht aber mit dem Telemedizinsystem,
das diese Werte gar nicht extra erfasste.
MARIA RODRÍGUEZ-IDÍGORAS; Diabetes technology
and therapeutics 2009; 11(7):431-437
TELEMEDIZIN (II)
Ergebnisse der IDEATel-Studie
zu Telemedizin bei Diabetes
sehen gut aus
Deutlich besser fallen die Ergebnisse der IDEATel-Studie aus, eine randomisiert-kontrollierte Studie zum Einsatz von telemedizingestütztem Case Management bei Diabetikern. 1 665 Diabetes-Patienten über 55 Jahre haben
teilgenommen. Vorgelegt wird jetzt eine solide Auswertung nach immerhin fünf Jahren. Die Einjahresdaten waren bereits 2005 publiziert worden.
Verglichen wurde ein Case-Management-Ansatz mit
Home-Telemonitoring plus Betreuung durch eine Diabetes-Schwester mit der üblichen Versorgung beim Haus-
arzt. Zu den Endpunkten gehörten der HbA1c, der LDLWert und der Blutdruck. In der Intention-to-treat-Analyse errechneten sich für all diese Endpunkte statistisch
signifikante Vorteile zugunsten des Case-ManagementAnsatzes. Die Unterschiede lagen bei 0,29 Prozent für den
HbA1c, bei 3,84 mg/dl für den LDL-Wert und bei
4,32/2,64 mmHg für den Blutdruck. Keinen Unterschied
gab es in der Sterblichkeit, bei der beide Gruppen mit
jeweils rund 170 Todesfällen fast eine Punktlandung hinlegten.
Die Interpretation dieser Studie ist nicht ganz einfach.
Sie belegt den auch langfristigen Nutzen eines telemedizingestützten Case Managements bei Diabetes, erlaubt
aber keine Aussage über die Telemedizinkomponente alleine. Inwieweit diese Differenzierung sinnvoll ist, sei dahingestellt. Die Ergebnisse von Steven Shea können sich
aber in jedem Fall nur solche Telemedizinprovider ans
Revers heften, die ein qualitativ hochwertiges Case Management mit anbieten.
STEVEN SHEA; Journal of the American Medical
Informatics Association 2009; elektronisch vorveröffentlicht; doi:10.1197/jamia.M3157
PRÄVENTION
Gute Erfahrungen mit Screening
auf Frühgeborenenretinopathie
Die Frühgeborenenretinopathie (retinopathy of prematurity, ROP) ist eine gefürchtete Komplikation bei
Frühchen in der Neonatologie, da sie mit Erblindung einhergehen kann. Um das zu verhindern, sollte die ROP
früh erkannt und behandelt werden. Gemäß Leitlinien
erfolgt die Diagnose bisher durch einen Ophthalmologen mittels binokularer Ophthalmoskopie.
In der Neonatologie des Universitätsklinikums Gießen-Marburg und vier weiteren Neonatologien wird seit
sechs Jahren ein telemedizinisches Screening auf ROP
eingesetzt, bei dem eine digitale Weitwinkel-Funduskamera zum Einsatz kommt (RetCam 120, Massie Lab,
USA), die auch von Nicht-Ophthalmologen bedient werden kann. Die Bilder wurden in einem Referenzzentrum
in Regensburg befundet.
Insgesamt wurden 1 222 Kinder mit ROP-Risiko gescreent. Die Inzidenz der klinisch relevanten ROP lag
bei 27,6 Prozent, und 3,5 Prozent der Kinder wurden behandelt. Im Vergleich zum Standard, der binokularen
Funduskopie durch den Ophthalmologen vor Ort, er-
rechnete sich eine Sensitivität von 100 Prozent und ein
positiv-prädiktiver Wert für das Vorliegen einer ROP, die
eine Behandlung erfordert, von 82,4 Prozent. Die Neonatologen folgern, dass ein telemedizinisches Screeningprogramm geeignet ist, um Frühchen mit ROP sicher
und früh zu identifizieren.
BIRGIT LORENZ; Graefe’s Archive for Clinical and
Experimental Ophthalmology 2009; online vorveröffentlicht; doi: 10.1007/s00417-009-1077-7
TELEKONSULTATION
Mehr Sicherheit bei der
Brustkrebs-Diagnose
Überall dort, wo ein Mammographie-Screening eingeführt wird, nehmen auch die histopathologischen Untersuchungen von Brustbiopsien zu. Je nach Land und Screening-Runde werden bei bis zu zehn Prozent aller
gescreenten Frauen Biopsien gemacht. Die pathologische
Diagnostik wird in der Regel durch ein ZweitmeinungsSystem abgesichert, das beispielsweise über Telepathologie umgesetzt werden kann.
Experten aus dem „Arizona Telemedicine Program“ in
den USA berichten jetzt über einen solchen Telepathologiedienst mit virtueller Mikroskopie, bei dem die Arbeitsabläufe so weit optimiert wurden, dass die Zweitmeinung
noch am Tag der Biopsieentnahme vorliegt (!). Das Ergebnis wird der Frau dann telefonisch übermittelt, um die
Zeit der Unsicherheit möglichst kurz zu halten.
In zwei Validierungsstudien konnten die Pathologen
um Ana Maria López zeigen, dass die telemedizinische
Qualitätssicherung im Schnelldurchgang funktioniert.
Bei neun von zehn Brustbiopsien stellte der Spezialist via
Virtual Slide-Telepathologie dieselbe Diagnose wie der
erstbefundende Pathologe am Lichtmikroskop.
Bei jeder vierzigsten Biopsie gab es dagegen klinisch
relevante Unterschiede in der Beurteilung, die zu einer
unterschiedlichen Therapie führten. Bei weiteren zwei
Prozent gab es geringgradige Abweichungen. Bei den übrigen wurden weitergehende immunohistochemische Untersuchungen geordert. Die Autoren schlussfolgern, dass die
auf Geschwindigkeit getrimmte VirtualSlide-Telepathologie zur Qualitätssicherung im Brustkrebs-Screening geeignet ist.
ANA MARIA LÓPEZ; Human Pathology 2009;
40:1082-1091
EHEALTHPRAXIS 23
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Herausgeber:
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29. – 30. September 2009
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Sebastian Brandt, Philipp Grätzel v. Grätz,
Miriam Mirza, Nina Schellhase (v.i.S.d.P.),
Silke Weidner (Korrektur)
Redaktionsassistenz:
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1. – 2. Oktober 2009
Berlin
www.telemed-berlin.de
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EPA Symposium 2009
8. Oktober 2009
Bochum
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Redaktion und Verlag:
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24 EHEALTHPRAXIS
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kontinuierlich im Markt präsent und war 2006 der erste
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die seit 2006 ausgelieferten Geräte werden nach einem
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-terminals spezialisiert. Sie werden z.B. für den gesicherten Zugang zu Netzwerken/PCs u.a. bei eHealthund ePassport-Anwendungen eingesetzt.
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Die Koblenzer vita-X AG ist einTochterunternehmen der
CompuGROUP Holding AG, eines der führenden
eHealth-Unternehmen weltweit, mit heute ca. 320 000
ärztlichen Nutzern. Die vita-X Akte speichert alle einrichtungs- und sektorübergreifenden Patientendaten. Durch
die Vernetzung von Patient, Arzt und Krankenhaus
wird die Qualität und Effizienz maßgeblich gesteigert.
– Steigerung der Behandlungsqualität und
Effizienz
– Patientenzentrierte
Vernetzung
– Datensicherheit für
Patient und Arzt
EHEALTHPRAXIS 25
SHL Telemedizin
Heinrich-Heine-Allee 1
40213 Düsseldorf
T 0211 /2 00 57-0
F 0211/ 2 00 57-111
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www.SHL-Telemedizin.de
Dr. med. Wolfgang Ricken, Oberarzt am Zentrum für Herz-, Lungenund Rheumaerkrankungen der
Abt. Kardiologie an der KerckhoffKlinik in Bad Nauheim
BASISDATEN
Kontrollgruppe Interventionsgruppe
(n = 890)
(n = 214)
Demographie
Geschlecht
Männlich (%)
681 (77 %)
162 (76 %)
Alter in Jahren ± SD
R' Q I;</,*<K"<5*92@OO
67,1 ± 10,9
%%D) C %#D!
67,9 ± 9,5
%%D# C %RD-
6*59@=$54<&7K*"5C
raum in Tagen
365
365
Hypertonie
678 (76 %)
178 (83 %)
Telemedizin verbessert kosteneffizient die Versorgungsqualität
von Patienten
SELTENER UND KÜRZER IM KRANKENHAUS
Verbesserte Versorgungssituation von herzinsuffizienten
Patienten in Hessen nachgewiesen
Das Zertiva®-Programm unterstützt Patienten mit chronischer Herzschwäche dabei, sich
enger an die Vorgaben ihres behandelnden Arztes zu halten. Sie haben kontinuierlichen
Telefonkontakt, werden regelmäßig geschult, wiegen sich täglich, messen ihren Blutdruck
und nutzen bei Bedarf ein 12-Kanal-EKG. Die Daten einer Analyse des Programms in Hessen
wurden im Rahmen der DGIM-Tagung im März 2009 dem Fachpublikum als Poster vorgestellt.
„Ziel der vorliegenden Analyse war die Frage, ob eine zur haus- und fachärztlichen
Behandlung zusätzlich durchgeführte telemedizinische Betreuung der Patienten im
Zertiva®-Programm, zu einer Verminderung der Morbidität führt. Wir untersuchten in
diesem Zusammenhang die Daten eines unselektionierten Krankenkassenkollektivs der
TAUNUS BKK in Hessen mit der Diagnose Herzinsuffizienz. Dabei handelte es sich um eine
Subgruppenanalyse einer bundesweiten Auswertung.
Die ersten Ergebnisse lassen darauf schließen, dass die Versorgung von herzinsuffizienten
Patienten in Hessen verbessert wurde, es zu einer niedrigeren Re-Hospitalisierungsrate,
einer kürzeren Verweildauer sowie hierdurch geringeren Krankenhauskosten kam.
Telemedizin sollte deshalb im Sinne der Optimierung der Patientenversorgung und der
Gesundheitsökonomie heute bereits eine breitere Anwendung finden.“
Kosten pro ereignisfreiem Tag im
Betreuungszeitraum (Interventionsgruppe
inklusive Zertiva®-Kosten)
Ätiologie
I;9;<@9* L*9KP9@<P$*"5
)!) F') QE
>#! F!+ QE
0;9$;(."NN*9<
-R? F++ QE
%) F+? QE
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R# F>> QE
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IO@::*<75*<;7*AC"<74(/K"*<K
>-) F>) QE
'# F-# QE
Mittelwert ± SD
>D!! 1 >D?)
-D+? 1 ?DR>
H*,"@<
2,00
2,00
8<K@$O 3"@&<;7*<
50 €
)? G
30 €
)?D+? G
Kontrollgruppe
J<5*92*<5";<7&94::*
20.000 €
15.000 €
Krankenhauskosten der hospitalisierten
Patienten im Beobachtungszeitraum
>!B'-) €
10.000 €
Kontrollgruppe
J<5*92*<5";<7&94::*
20 €
10 €
0€
>)DR? G
5.000 €
#B)-R €
0€
SIGNIFIKANTE ABNAHME DES HBA1C-WERTES
Zusätzliche telemedizinische Betreuung unterstützt Diabetiker
Das Diabetiva ®-Programm wirkt sich nachweislich positiv auf die Stoffwechsel- und Kreislaufparameter von
Typ 2 Diabetikern aus. Dies zeigen Daten, die im Mai 2009 dem Fachpublikum im Rahmen der DDG Tagung
in Leipzig, als Poster präsentiert wurden.
Prof. Dr. med. Stephan Martin,
Ärztlicher Direktor des Westdeutschen Diabetes- und
Gesundheitszentrums (WDGZ)
„Für Personen mit Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) ist eine Änderung des Lebensstils zwingende Voraussetzung,
um einer Verschlechterung ihres Krankheitsbildes und daraus resultierenden Folgeerkrankungen vorzubeugen.
Wie wir heute wissen, wird dies auch in Disease Management Programmen (DMP) nur selten erreicht.
Die Frage der vorliegenden Untersuchung war deshalb, ob eine kontinuierliche telemedizinische Betreuung im
Diabetiva®-Programm von SHL Telemedizin (früher PHTS Telemedizin) zusammen mit dem telemetrischen Blutzuckermonitoring bei Personen mit T2DM zu einer Verbesserung der Stoffwechseleinstellung und Kreislaufparameter führt.
Wir konnten dabei feststellen, dass eine unterstützende telemedizinische Betreuung und die ständige Ansprech-
ADVERTORIAL
SHL TELEMEDIZIN
PATIENTEN FÜHLEN SICH SICHERER Randomisierte Studie an
Uni-Kinik Heidelberg weist Nutzen von Telemedizin nach
PD Dr. med. Christian Zugck
Oberarzt der Abteilung für
Innere Medizin III – Kardiologie,
Angiologie und Pulmonologie
=@$%!&;
90 %
Herzinsuffiziente Patienten profitieren nachweislich von Telemedizin und das bei einer
gleichzeitigen Entlastung des Gesundheitswesens. Das bestätigen randomisierte Studiendaten der HITEL Studie. Die HITEL Studie wurde von PD Dr. Christian Zugck, Oberarzt
an der Abteilung für Kardiologie (Ärztl. Direktor: Prof. Dr. med. H. A. Katus) am Universitätsklinikum Heidelberg durchgeführt.
Hospitalisierung (in Tagen) innerhalb von zwölf Monaten
p < 0,05
,$0<@2&!*
.@1:;2?! ;@!&#
test for binomale
"@$"$@;:$&> 8>)
usual care
80 %
70 %
60 %
50 %
/( '
30 %
UC
5,1 +* 7,7
UC+TM
1,9 +* /+-
Uni+TM
1,1 +* 3,8
Nur
729>2@%;*
betreut
729>2@%;
9&# 6!5!*
1!#:%:&
3&: 9&# 6!5!*
1!#:%:&
20 %
Kontrollgruppe
10 %
4&;!@8!&;:$&>?@9""!
0%
0 5 10 15 20
Tage
0 5 10 15 20
Tage
0 5 10 15 20
Tage
Zugck C, Frankenstein L, Nelles M, Froehlich H, Schellberg D, Cebola
R, Remppis A, Katus H.A.. Telemedicine reduces hospitalisation rates in
patients with chronic heart failure - results of the randomized HiTel trial.
European Journal of Heart Failure Supplements 2008; Vol. 7(1), page 9.
„Eine eigene randomisierte Studie (HiTel, unterstützt durch SHL Telemedizin), die
in Deutschland mit denselben Einschlusskriterien wie bei TEN-HMS durchgeführt
wurde, zeigte eine signifikante Reduktion der Hospitalisierungsdauer und führte
zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität für chronisch herzinsuffiziente
Patienten. Außerdem war die Leitlinien-Adährenz hinsichtlich der medikamentösen
Therapie der telemedizinisch betreuten Patientengruppe nach zwölf Monaten signifikant höher als in der „Usual care“-Gruppe.
Mittels Markov-Modell konnte zuvor bereits nachgewiesen werden, dass die Kosten
für stationäre Aufenthalte einschließlich Rehabilitation bei telemedizinisch betreuten
Patienten von rund 5.800 Euro auf rund 2.700 Euro sanken. Darüber hinaus fühlt
sich ein sehr hoher Prozentsatz der Patienten durch die erhöhte Sicherheit im
Rahmen der telemedizinischen Dienstleistung besser betreut. (Zugck C, Nelles M,
Frankenstein L et al. Telemedizinisches Monitoring bei herzinsuffizienten Patienten.
Herzschr Elektrophys 2005;16:176-182 )
Diese positiven Daten haben zum Abschluß eines integrierten Versorgungsvertrages
(„Heitel“) zwischen dem Universitätsklinikum Heidelberg, der AOK Baden-Württemberg sowie als Managementgesellschaft und führendem Anbieter telemedizinischer
Dienstleistungen, SHL Telemedizin geführt. Im IV-Vertrag „Heitel“ nehmen mittlerweile mehr als 220 Patienten mit Ihren Haus- und Fachärzten teil.
Die bekannten Versorgungsdefizite und die mittlerweile vielfältigen positiven Studiendaten zur telemedizinischen Mitbetreuung herzinsuffizienter Patienten haben bereits zum
Abschluss von integrierten Versorgungsverträgen mit mehreren Krankenkassen geführt.“
BASISDATEN
Demographie
VERÄNDERUNG WÄHREND DER SECHSMONATIGEN TELEMEDIZINISCHEN BETREUUNG
BMI
(kg/m2)
Gewicht
(kg)
Kontrollgruppe (n = 100)
Geschlecht
Männlich/Weiblich (n)
63 / 37
Alter (Jahre)
66,4 ± 7,7
Diabetesdauer (Jahre)
8,9 ± 7,0
Therapie
Baseline
Nicht medikamentös
10
OAD
39
Insulin
22
OAD + Insulin
29
***
systolischer Blutdruck (mmHg)
***
***
***
***
***
***
**
***
***
***
135
30,3
88,3 88,4
80,5
30,1
87
127,9
29,6
HbA1c
(%)
Nüchternblutzucker (mg/dl)
***
*
***
***
76,7
125,9
75,7
postprandialer
Blutzucker (mg/dl)
***
***
***
176,9
Angegeben sind Mittelwert und Standardabweichung.
7,4
142,8
Baseline
3 Monate
barkeit von Fachpersonal zu einer signifikanten Verbesserung
der Stoffwechsel- und Kreislaufparameter führt und daher eine
erfolgversprechende Ergänzung der hausärztlichen Versorgung
bei einem Typ 2 Diabetes mellitus darstellt.“
diastolischer Blutdruck (mmHg)
6 Monate
Standardfehler
133,6
7,0
6,9
159,2
116,3
149,5
Abb. 1 Veränderungen während der 6-monatigen telemedizinischen Betreuung (kontinuierliche Variablen). Gezeigt sind Mittelwert und Standardfehler. Unterschiede zwischen kontinuierlichen Variablen wurden mittels Wilkoxon Signed Rank Test berechnet. Das Signifikanzniveau lag bei 0,05. *, p<0,05; **, p<0,01; ***, p<0,001.
ADVERTORIAL
Zuverlässig in Betrieb
Medizinische Datenautobahn in Baden-Württemberg: Qualitätsorientierung im Gesundheitswesen
nur mit neutraler eHealth-Infrastruktur möglich.
B
aden-Württemberg ist das erste
Bundesland, in dem Hausärzte
im regulären Praxisbetrieb
Daten über eine stabile medizinische
Datenautobahn verschicken. Das erfolgt innerhalb des AOK-Hausarztvertrages nach §73b SGB V.
Aktuell haben sich bereits rund
3 000 Ärzte und über eine halbe Million Patienten in den AOK-Hausarztvertrag eingeschrieben. Circa die Hälfte der Ärzte nutzt dabei zur sicheren
Übermittlung von Abrechnungsdaten
neue Technologien einer eHealth-Infrastruktur. Die elektronische Abrechnung der medizinischen Leistungen
verläuft reibungslos.
„Mit der Akzeptanz dieser medizinischen Datenautobahn gehen Ärzte
in Baden-Württemberg einen wichtigen Schritt hin zu einem tragfähigen,
vernetzten Gesundheitswesen“, sagt
Sascha Portius, Geschäftsführer der
GeTeG – Gesellschaft für Telematik im
Gesundheitswesen. Grundlage bietet
eine neutrale eHealth-Infrastruktur. Sie
baut eine Vernetzung zwischen niedergelassenen Ärzten und ihren Organisationen, Kliniken, Apotheken, Krankenversicherungen und Bürgern auf. So
können neben Abrechnungsdaten –
wie beim AOK-Hausarztvertrag – prinzipiell auch medizinische Informationen schnell und zielgerichtet zu dem
Leistungserbringer gelangen, bei dem
sie akut benötigt werden. Schnittstellen zur persönlichen Gesundheitsakte
von Bürgern (z. B. LifeSensor) beziehen
dabei jeden Einzelnen mit ein und können die persönliche Gesundheitskompetenz und damit die Eigenverantwortung stärken. „Insgesamt erhöht das
28 EHEALTHPRAXIS
Medizinische Datenautobahn online
Hausärzte in Baden-Württemberg machen den Anfang:
Innerhalb des AOK-Hausarztvertrages (§73b SGB V) nutzen sie bereits im Realbetrieb
neue Technologien einer eHealth-Infrastruktur. Weitere Akteure wie Fachärzte, Krankenhäuser oder Apotheken, aber auch Patienten können ebenfalls angeschlossen werden.
Ziel ist, bundesweit ein möglichst enges Datenautobahnnetz zu bauen, über das medizinische Informationen ohne Verzögerung für Diagnose und Behandlung sowie Abrechnungsinformationen für die zeitnahe Vergütung der Leistungserbringer
von A nach B kommen.
Arzt
Patient
Apotheke
in Betrieb
geplant
Krankenhaus
hoch sichere
Online-Anbindung
einerseits die medizinische Versorgungsqualität. Und andererseits führt
es mittel- und langfristig dazu, dass
Kosten im Gesundheitswesen eingespart werden können“, so Portius.
„Die Einführung der medizinischen Datenautobahn ist zunächst mit Kosten
verbunden. Aber viele Ärzte haben erkannt, dass es sich für sie bezahlt machen wird. Selektivverträge wie die
Hausarztverträge nach §73b SGB V beispielsweise sind mit bislang üblichen
Papierprozessen für die Praxen nicht
mehr zu bewältigen“, so Peter Reuschel,
Vorstandsvorsitzender InterComponentWare AG (ICW) und Anbieter von
Komponenten für eine eHealth-Infrastruktur. Zukünftig können über die
Facharzt
Krankenversicherung
Quelle: ICW
medizinische Datenautobahn neben
§73b-Hausarztverträgen auch Facharztverträge nach §73c SGB V abgebildet
werden sowie weitere Mehrwertanwendungen zum Einsatz kommen.
InterComponentWare AG
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eDMP und eKommunikation
Mit dem vielseitigen Programm MCC PaDok können patientenbezogene Daten problemlos und sicher
dokumentiert und ausgetauscht werden.
D
as Programm MCC (Medical
Communication Client) PaDok
ist ein eigenständiges System
zur plattform- und systemübergreifenden Dokumentation und zum sicheren Austausch patientenbezogener Daten in der Medizin. Zur
elektronischen Datenübertragung zwischen Leistungserbringern und Datenstellen wird das etablierte D2D-Verfahren verwendet. Selbstverständlich
können alle Dokumentationen auch
auf einen Datenträger übertragen werden. MCC PaDok kann dank seiner
KVK/eGK-Schnittstelle Stand-alone
eingesetzt werden. Die Kombination
mit beliebigen EDV-Systemen aus
Klinik und Praxis wird durch eine umfangreiche Schnittstelle zur Steuerung
und Datenübergabe in beide Richtungen unterstützt.
Freie Kommunikation: Beliebige Formate adressiert (E-Mail, Arztbriefe), gerichtet (Überweisung) und
ungerichtet (Netzakten) innerhalb
des D2D-Netzwerkes.
Versandassistenten: Ihre EDV
erstellt die Dokumentation – MCC
PaDok versendet mit D2D: OnlineAbrechnung (auch mit eHBA), ePVSAbrechnung, eKoloskopie, eDMP,
DALE-UV, Hautkrebsscreening (eHKS).
Formularassistenten mit KBVZulassung: DALE-UV, eKoloskopie,
eDMP, Hautkrebsscreening (eHKS).
Zudem verfügt MCC PaDok über
leistungsfähige Datenschnittstellen:
KVK, eGK (R0 zertifiziert), BDT-Modul,
XML-Schnittstelle, HL7-Modul, MS
Office Add-In für Arztbriefe.
GMC Systems mbH
Albert-Einstein-Straße 3
D - 98693 Ilmenau
Tel.: + 49 - (0)3677 - 46 76 00
Fax: + 49 - (0)3677 - 46 76 02
E-Mail: [email protected]
www.gmc-systems.de
Die Qualitätspartnerschaft
VDE-Institut bietet zugeschnittenes Modell zur Zertifizierung von Arztpraxen an.
I
m Dezember 2009 endet für die Vertragsärzte die Frist zur Einführung
eines Qualitätsmanagementsystems.
Eine Zertifizierungspflicht wird diskutiert und soll in den nächsten Jahren eingeführt werden.
Damit die Ärzte das bisher Erreichte weiter ausbauen und sich auf die
künftige Zertifizierungspflicht gut vorbereiten können, bietet ihnen das
VDE-Institut eine „Qualitätspartnerschaft“ an. Diese umfasst auf der Basis einer vertrauensvollen Zusammenarbeit bei der Umsetzung des
Verbesserungsprozesses zwei Module: Im Basismodul werden standardisierte Fragebögen zur Vervollständi-
gung der Dokumentation bereitgestellt sowie gemeinsame, vierteljährliche Qualitätszirkel und Weiterbildungsmaßnahmen angeboten. Das
Zertifizierungsmodul ergänzt dies um
Erstauditierung, Zertifizierung und
zwei Überwachungsaudits nach DIN
EN ISO 9001.
Um die finanzielle Belastung im
Rahmen zu halten, wird der Einsatz
dieser Module durch monatliche oder
vierteljährliche Zahlungen finanziert.
Deshalb und wegen der Partnerschaft
zum gemeinnützigen VDE-Institut
können die Ärzte entspannt der Einführung einer Zertifizierungspflicht
entgegenblicken. Denn das VDE-Insti-
tut hat langjährige Erfahrungen in der
Prüfung von Medizinprodukten sowie
der Zertifizierung von Qualitätsmanagementsystemen und ist Teil des Netzwerks VDE-MedTech – Dienstleistungen für das Gesundheitswesen.
VDE Prüf- und Zertifizierungsinstitut GmbH
Merianstraße 28
D - 63069 Offenbach / Main
Dipl.-Ing. Michael Bothe, MBA
E-Mail: [email protected]
www.vde.com
EHEALTHPRAXIS 29
ADVERTORIAL
Lohnend: eArztausweis
Zum Vorteil für die Ärzte: Die elektronische Variante des Arztausweises rechnet sich finanziell
ganz schnell.
aus der elektronischen Vernetzung im
Gesundheitswesen einen eigenen Nutzen zu ziehen. Aktuellstes Beispiel dafür ist die Online-Abrechnung sowohl
im kassen- wie im privatärztlichen Bereich. Gestützt auf den eArztausweis
findet hier jetzt die quälend langsame, personell aufwendige und vor allem fehleranfällige Papier-/Diskettenabwicklung ihr verdientes Ende.
Für viele weitere Prozesse der Praxis stehen ähnliche Entwicklungen
mit durchgreifenden Rationalisierungsvorteilen längst auf dem Programm. Das gilt z.B. für das administrative Datenmanagement mit den
Kammern (u.a. Stammdaten, Fortbildungspunkte) oder den Krankenhäusern (Einweisung). Und auch beim
medizinischen Datenaustausch zwischen den Ärzten wird der eArztausweis als einzige rechtssichere Lösung
eArztausweis Die elektronische Signaturkarte für den Arzt.
30 EHEALTHPRAXIS
auf Sicht zur notwendigen Voraussetzung, um überhaupt Teilnehmer der
zunehmend elektronisch basierten
Netzwerke werden zu können.
Auf der Tagesordnung steht insofern heute weniger die Umstellung
auf den eArztausweis an sich als vielmehr die Wahl des richtigen Zeitpunkts. Schnell entschiedene Ärzte
dürften dabei – nicht zuletzt aufgrund
der derzeit bei vielen beteiligten
Institutionen laufenden Einstiegsförderungen für den eArztausweis –
in jedem Fall zu den finanziellen Gewinnern zählen.
Dazu kommt, dass die wirklich
spürbaren, nachhaltigen Kostenvorteile hier von Anfang an zu Buche
schlagen. So reduziert zum Beispiel
die KV Nordrhein für online abrechnende Mitglieder, die den eArztausweis einsetzen, ihre Verwaltungskostengebühren von 2,8 auf 2,6 Prozent.
Neben allen Rationalisierungschancen hat der eArztausweis also offensichtlich noch ein ganz profanes Argument zur Hand: Mit ihm können
Ärzte an der richtigen Stelle schnell
Geld verdienen.
medisign GmbH
Richard-Oskar-Mattern-Straße 6
D - 40547 Düsseldorf
Tel.: + 49 - (0)211 - 53 82 - 230
Fax: + 49 - (0)211 - 53 82 - 232
E-Mail: [email protected]
www.medisign.de
FOTO: BUNDESÄRZTEKAMMER/MEDISIGN
S
eit Juli haben Ärzte die Wahl:
Alternativ zum klassischen
Ausweisdokument können sie
ihren Arztstatus jetzt auch via elektronischer Signaturkarte nachweisen.
Hier die richtige Wahl zu treffen,
heißt zunächst vergleichen: Natürlich
kann man die elektronische Variante
des Arztausweises nach wie vor auch
als reinen Sichtausweis nutzen. Doch
für solche relativ seltenen Situationen
ist der neue eArztausweis eigentlich
gar nicht gemacht. Seine wirkliche Domäne ist der Einsatz in elektronischen
Prozessen. Diese brauchen zunehmend ein rechtsverbindliches digitales Äquivalent zur manuellen Unterschrift bzw. visuellen Identifizierung
– und genau das liefert der eArztausweis. In der Konsequenz können sich
Ärzte mit dem eArztausweis das wohl
wichtigste Werkzeug verschaffen, um
eHEALTH 2.0
Diskutieren Sie mit! Tauschen Sie sich untereinander aus! Die Artikel
„Hausarztverträge und IT“, „elektronische Gesundheitskarte vor der Wahl”
sowie die Titelgeschichte „Ärztebewertungsportale im Internet“ können
Sie auf www.e-health-praxis.de kommentieren und ergänzen.
Dieses Angebot ist Teil des neuen Online-Auftritts von E-HEALTH-COM. Mit
frischem Look und vielen neuen Features wie Blogs, Foren und Videos wird
www.e-health-com.de zu Ihrer umfassenden eHealth-Informationsplattform.
Ihr Einstieg in die
Gesundheitstelematik
IIIIII Ihr neues e-Health Terminal GCR 5500-D für den Roll-Out der eGK
Mit dem neuen eHealth-BCS Terminal von Gemalto können Sie gleichzeitig die
bisherigen Krankenversichertenkarten und die neuen eGK’s verarbeiten. Sie eröffnen
sich damit neue Möglichkeiten in einer vernetzten Telematikinfrastruktur.
Wie auch bereits beim Vorläufermodell GCR 550 für die Krankenversichertenkarte ist
die Bedienung des neuen Terminals denkbar einfach. Ein sehr gut lesbares
graphisches Display mit regelbarer Hintergrundbeleuchtung gibt leicht verständliche
Bedienungshinweise. Das Tastenfeld ist ergonomisch und übersichtlich –
die sorgsam verarbeitete Tastatur vermittelt einen angenehmen Tastenandruck.
Mit seinem eleganten, platzsparenden Design fügt sich das GCR 5500-D nahtlos in
ihre Praxisumgebung ein. Das Terminal ist zukunftssicher ausgelegt:
mittels Software-Update ist ihr Kartenterminal stets auf dem neuesten Stand ohne Austausch des Gerätes.
Das GCR 5500-D beinhaltet das umfangreiche Know-How des Weltmarktführers in
digitaler Sicherheit.
www.gemalto.de