Rheinsaline Riburg bei Möhlin und Bad Säckingen

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Rheinsaline Riburg bei Möhlin und Bad Säckingen
Rückblick Ausflug vom 13. August 2015
Rheinsaline Riburg bei Möhlin und Bad Säckingen
Reiseleitung: Richard Keller
Berichterstattung: Richard Keller
Bilder: Anton van Son
Wetterlage:
Heller Sonnenschein und ein weiterer Hitzetag des Jahres 2015
Beteiligung:
Nur eingefleischte Exkursions-Teilnehmer, dafür aber 24 durchwegs
fröhliche Vereinsmitglieder, die sich auf einen abwechslungsreichen Tag
freuen
Ergebnis:
Herrliche Landschaft, die Gewissheit, dass genügend Salz für die nächsten
Generationen da ist und Bestätigung, dass unsere deutschen Nachbarn
gastronomisch auf der Höhe sind.
07.30 Uhr: Im Bus eine behagliche Temperatur und für fast alle einen Fensterplatz, pünktlich
geht es los. Statt unten durch geht’s über den Berg, die Strasse hoch über Küssaburg und
Zurzach dem Rhein entlang nach Möhlin. Einmal ohne einen Meter Autobahn zu nutzen. Um
9 Uhr sind wir praktisch in Sichtweite zu unserem ersten Ziel, den Rheinsalinen, aber zuerst
wollen wir uns mit dem obligaten Kaffee mit Gipfeli im Restaurant Schiff in Möhlin stärken.
Und dass wir dies auf der grossen Gartenterrasse tun können, ist wetterbedingt eine
Selbstverständlichkeit. Rund die Hälfte von uns ist so energiegeladen, dass sie die 700 m
vom Restaurant zum Eingang der Saline Riburg kurzerhand zu Fuss zurücklegen. Das BusTeam überholt die Wanderer, gutgelaunt winkend, knapp vor dem Ziel.
Frau Ritter, eine rüstige Dame mit unverkennbarem, in meinen Ohren charmantem
Baselbieter-Dialekt empfängt uns im Namen der Direktion und stillt unseren ersten
Wissensdurst über was, wann und wie mit einem speziellen, modern aufgemachten
Informations-Film. Auf jeden Fall wissen wir jetzt, dass der Salzberg im Salzdom auch zum
Snowboard fahren taugt! Aber der Reihe nach: Salz galt früher als das weisse Gold. Um
1821 beginnt Carl Christian Friedrich Glenck in der Nordwestschweiz nach Salz zu suchen.
In Muttenz wurde er in einer Tiefe von 107m nicht nur fündig, sondern bald darauf auch
reich. Die heute in der Schweiz betriebenen Salzgewinnungsanlagen in Riburg, Rheinfelden
und Bex (VD) gehören allerdings den schweizerischen Kantonen. Am Rhein wird die Sole
hochgepumpt, das Wasser verdampft und das daraus gewonnene Salz gereinigt und
aufbereitet. Auf der Führung konnten wir diesem Prozess folgen und mächtige Solebrocken
anfassen. Die altehrwürdigen Holztürme, die man in der Gegend noch vereinzelt sieht, sind
museal. Heute wird ein Schacht mit einer durch eine Dole abgedeckten Anlage gebaut, die
kaum erkennbar mitten im Acker der Bauern liegt. Und die Versorgungssicherheit wird
offensichtlich, wenn man in den Lagerhallen, im Salzdom steht. Der Grössere von beiden
Salzdomen wurde erst 2012 gebaut und ist das grösste Holzkuppelgebäude Europas mit
einer Lagerkapazität von deutlich über 100'000 Tonnen Auftausalz, bei einer Fläche von
11’300 Quadratmetern und einer Spannweite von 120 Metern.
Nachdem auch die tiefschürfenden Fragen rund ums Salz alle gelöst waren und die Sonne
am Zenit unbarmherzig zu brennen begann, suchten wir im nur vergleichsweise kühlen Bus
Zuflucht und liessen uns vom erfahrenen Chauffeur Walter Schöpfer nach Bad Säckingen
fahren. Im Hotel Goldener Knopf, in der Altstadt und direkt am Rhein bei der alten
Holzrheinbrücke gelegen, erwartete uns aufmerksames Personal zu einem feinen
Mittagessen auf der Terrasse. Mit dazu gehörte Broccoliterrine mit Jakobsmuschel, stattliche
rosa gebratene Lammstücke und eine kühle Harmonie als Dessert, alles dank Euro-Kurs
erschwinglich.
Nach erholsamer Essenszeit und einem
feinen Kaffee stand der individuelle
Stadtrundgang durch die reizvolle Altstadt
von Bad Säckingen auf dem Programm.
Und für die meisten von uns war ein
Höhepunkt dabei der Besuch bei der
Glarner Wappenfigur, dem heiligen
Fridolin im prächtigen, spätbarocken
Münster. Die Erinnerung an diesen
frommen Mann aus dem 7. Jahrhundert
teilen sich die Glarner und Säckinger seit
je friedlich.
Und manch Eine oder Einer von uns liess es sich nicht nehmen, in einem Café oder einer
Eisdiele den blauen Himmel und die hübschen Gassen und Plätze aus sicherem
Schattenschutz zu geniessen, bevor wir den nun sehr gut vorgewärmten Bus am Stadtrand
um 4 Uhr bestiegen.
Zurück nach Schaffhausen machten wir einen Abstecher über die Hügel des Aargauer Juras,
über den Bötzberg und den Zurzacherberg und durchs Klettgau. Und wir sahen nochmals,
dass der heisse Sommer viele Feldfrüchte vorzeitig andürren liess und einige Bäume auf den
trockenen Jurahöhen schon herbstliche Farben trugen.
Ein schöner, bereichender und doch auch erholsamer Ausflug, dessen Gelingen wie immer
vom freudigen Mitmachen vieler engagierter Mitglieder der Pensioniertenvereinigung Georg
Fischer abhängt. Ein Dankeschön an alle!
Richard Keller