stadt buxtehude landkreis stade
Transcription
stadt buxtehude landkreis stade
Harsefeld: Helmut Meyer erhält das Bundesverdienstkreuz Dienstag, 26. November 2013 I Seite 13 Lokales 16 STADT BUXTEHUDE LANDKREIS STADE ●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●●● ● ● ● ● ● ● ● ● Buxtehude ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● EBBE UND FLUT ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Wasserstände an der Elbe ● ● ● Arbeitstier der Feuerwehr macht schlapp ● ● ● ● ● ● ● Krüger (SPD) kämpft für eine Ersatzbeschaffung ● ● ● Wischh. HW I HW II NW I NW II 7.56 20.37 2.10 14.48 Grauerort ● Cranz ● ● ● 8.22 9.11 21.03 21.50 2.42 3.44 15.22 16.26 Quelle: BSH ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● VON BJÖRN VASEL BUXTEHUDE. Die Feuerwehr schlägt Alarm: Das LöschgruppençFahrzeug (LF 16) von Zug II der Ortswehr Buxç tehude ist praktisch Schrott. Motor und Getriebe („ölig“) sowie Kabinenç aufhängung sind hin, auch die Pumpe zeigt Macken. Doch dieses Fahrzeug ist das „Arbeitstier“ von Zug II – und unverzichtbar. „Es ist das Hauptfahrç zeug“, sagt der Stadtbrandmeister Horst Meyer. Das Problem: 360 000 Euro würde ein neues Fahrzeug die Stadt kosten . Doch das LF 20 ist im Etatentwurf nicht eingeplant. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Das Bundesliga-Tippspiel, veranstaltet vom Media Markt Stade & Buxtehude und dem TAGEBLATT. Jeder FußballSpieltag wird elektronisch getippt (bei Punktegleichstand entscheidet das Los) – hier die Liste der besten Mitspieler: ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Die 10 Besten 1. Jan Dreyer 96 2. Hans-Heinrich Röver 96 3. Claudia Dralle 95 4. Dennis Heins 95 5. Ina Michaelis-Lingk 95 6. Lars Fitschen 94 7. Stefan Gonnermann 94 8. Hubert Harms 94 9. Christopher Knack 94 10. Wolfgang Vogler 94 Die 5 Wochenbesten 1. Sandra-Simone Ahlf 12 2. Elvira Reuels 10 3. Ina Michaelis-Lingk 10 4. Stefan Eggebrecht 10 5. Kai Schildt Ein Gutschein von 30 Euro wird Wochengewinnerin Sanç draçSimone Ahlf zugesandt. ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Ein feministisches Gedicht zum Kampagnenstart ● ● ● ● ● ● „Für Dich gibt es hier noch viel zu tun“, gab Inthumathy Uthayakumar (rechts), pädagogische Mitarbeiterin der Grundschule am Rotkäppchenweg und stellvertretende Vorsitzende des Frauenvereins Himmelblau, der Gleichstellungsbeauftragten Gabi Schnackenberg (links) mit. Zum Auftakt der 16çTageçKampagne gegen Gewalt an Frauen unter dem Titel „Frauenrechte sind Menschenrechte“ trug Uthayakumar ein eigenes, in ihrer tamilischen Muttersprache verfasstes Gedicht vor, während vor dem Stadthaus an der Bahnhofstraße die Fahne von TerreçdesçFemmes gehisst wurde. Sigrun Paul las die deutsche Übersetzung. Hier eine Strophe als Ausschnitt: „Ihr Männer könnt uns in den Mantel helfen und den Stuhl zurecht rücken. Aber der Platz, auf den es ankommt, ist der Platz im Herzen. Warum laufen dann die Frauenhäuser über? Warum gebt ihr unserer Arbeit nicht den gleichen Wert? Denkt daran: Frauenrechte sind Menschenrechte.“ ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● ● Hinzu kommt: Sollte die Politik Ja zum Fahrzeug sagen, könnte Landrat Michael Roesberg doch noch ein Veto gegen den Etat 2014 aussprechen. Bislang wäre der Haushalt 2014, auf Basis des Entwurfs inklusive der Erhöhung der Gewebesteuer, wegen des Verzichtes auf eine Kreditermächtigung erstmals seit Jahren wieder genehmigungsfrei. Die Reparatur des Löschgruppen-Fahrzeuges würde voraussichtlich bis zu 20 000 Euro kosten – allerdings gibt es keine Garantie, dass das Fahrzeug nach dem Werkstattbesuch das Jahr 2014 übersteht. Vor diesem Hintergrund hat die Buxtehuder Feuerwehrführung – sprich Stadtund Ortsbrandmeister – sich dafür ausgesprochen, die ursprünglich für 2014 geplante Ersatzbeschaffung eines Fahrzeuges für die Ortswehr Ottensen um ein Jahr zu schieben. Dafür hatte die Stadtverwaltung 130 000 Euro in den Haushalt eingestellt. „Wir müssen den Brandschutz sicherstellen“, sagt der Vorsitzende des Inneren Ausschusses, Christian Krüger (SPD). Er kritisiert, dass die Verwaltung das Fahrzeug 2014 nicht beschaffen will – mit Blick auf die roten Zahlen. Krüger: „Ich bin nicht bereit, für den Bürgermeisterwahlkampf von Oldenburg-Schmidt eine Gefährdung der Sicherheit hinzunehmen.“ Natürlich würde auch er sich über einen genehmigungsfreien Haushalt freuen – allerdings nicht um jeden Preis. Und: Sollte es keine Mehrheit in der Politik für das neue Löschgruppen-Fahrzeug LF 20 (steht für 2000 Liter pro Minute) geben, müsse der Rat noch einmal 100 000 für das Ottenser Fahrzeug obendrauf packen; so viel koste ein LF 10, das für die Einsätze in der Ortschaft – geprägt von Wohnen, Landwirtschaft und Wald – heute notwendig sei. Bislang war ein Tragkraftspritzenfahrzeug im Gespräch. Sorgen bereite ihm auch der Vorstoß der Grünen in Sachen Feuerwehr. Der Ratsherr Thomas Schäfer (Grüne) hat in einer Anfrage an Bürgermeister Jürgen Badur (parteilos) unter anderem hinterfragt, ob die im Haushalt und in der Finanzplanung 2015 bis 2017 geplanten vier Neuanschaffungen notwendig seien. Schließlich würden die Feuerwehrfahrzeuge die Stadtkasse mit „mehr als einer Million Euro“ belasten. Eine konkrete Antwort gab es allerdings nicht. „Alternativplanungen sind denkbar“, sagt Rathaus-Jurist Ralf Dessel. Krüger (SPD) vermutet, dass die Grünen mit der Verkleinerung des Fahrzeugparks versuchen wollen, Ortswehren zusammenzulegen. Das weist der grüne Fraktionschef Michael Lemke erst einmal vehement zurück: „Wir müssen allerdings auch über heilige Kühe reden dürfen.“ Ein guter Ausweg aus der Sprachlosigkeit Förderprogramm des Landkreises macht in zwei Jahren 294 Schülerinnen und Schüler auch in Buxtehude fit in Deutsch VON SUSANNE HELFFERICH Der Rückblick aufs Wochenende: Krankenhäuser schlagen Alarm TempoçKontrolle Mobil kontrolliert wird heute in: Blumenthal, Estorf-Bötz, Baljerdorf, Hamelwördenermoor, Abbenfleth, Bützflethermoor, Haddorf und Stade. Änderungen und weitere Kontrollen möglich. LANDKREIS. Vor viereinhalb Jahren kam Ali mit seiner Familie aus der Türkei nach Deutschland. In Stade angekommen, gingen er und seine Schwester Zeynep auf die Hauptschule Thuner Straße. Sie sollten dem Unterricht folgen, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. „Es war schwer“, erinnert sich der heute 18-Jährige: „Ich habe kaum etwas verstanden. In Mathe kam ich klar, aber in allen anderen Fächern nicht.“ Wie Ali und Zeynep ergeht es fast allen Kindern, die mit ihren Eltern aus unterschiedlichen Gründen nach Deutschland einreisen. Sie sind schulpflichtig, aber es fehlt die Grundkompetenz, um dem Unterricht folgen zu können – die Sprache. Allein an Stades Hauptschule sind es derzeit 22 Schülerinnen und Schüler. Seit zwei Jahren ist die Schule im Programm der Sprachförderung des Landkreises. Über das Bildungs- und Teil- habepaket wird in Kooperation mit den Volkshochschulen Stade und Buxtehude in Kleingruppen mehrmals die Woche Deutsch als Fremdsprache unterrichtet, von dafür qualifizierten Lehrern. 294 Kinder nutzten in den vergangen zwei Jahren dieses Angebot. Die meiste Zeit sind die Kinder in ihrer Stammklasse, haben so Kontakt zu Gleichaltrigen, folgen dem Unterricht, soweit sie können. Aber für vier bis zwölf Stunden die Woche, je nach Sprachstand, werden sie in Kleingruppen in Deutsch fit gemacht. So auch Dobrowa aus Polen, Katharina aus Griechenland und Yasemin aus dem Iran. Sie sind schon fortgeschritten und sitzen im A2-Kurs von Yulija Polishchuk. Sie zeigt den Mädchen Abbildungen mit Kindern; Jungen, Mädchen, oder beides, die spielen oder sich anders beschäftigen. Dobrowa, Katharina und Yasemin sollen Relativpronomen lernen und anwenden. „Was seht Das LandkreisçProjekt „Deutsch als Zweitsprache“ In den Jahren 2011 bis 2013 förderte der Landkreis in Kooperation mit den Volksæ hochschulen 294 Schüler mit Bundesmitteln aus dem Bildungsæ und Teilhabepaket. 11 000 Stunden Sprachförderung wurden so unterrichtet. Gesamtkosten: 372 000 Euro. Der Sprachförderunterricht wurde kreisweit angeboten an einer Berufsbildenæ den Schule, sieben Oberschulen, zwei Realschulen, zwei Gesamtschulen, zwei Schulzentren, einer Hauptschule, einer Förderschule und 19 Grundschulen. Außeræ dem besuchen vereinzelt Gymnasialkinder den Sprachförderunterricht an den beæ teiligten Schulen. Für 2014 ist der Finanzierungstopf leer; der Landkreis überbrückt das Fehl mit Mitteln, die eigentlich für den MensaæBau vorgesehen waren. Das hat der Verwaltungsausschuss des Kreises am gestrigen Montag auf CDUæAntrag einæ stimmig beschlossen. 400 000 Euro leitet der Landkreis 2014 in diese Maßnahme, die von Schulen und Schülern „sehr gut angenommen worden sind“, wie Erster Kreisrat Dr. Eckart Lantz betont. Landrat Michael Roesberg ergänzt: „Wir überæ rücken nur und erwarten, dass das Land ab 2015 dieses Projekt finanziert.“ ihr?“, fragt Polishchuk. Alle drei sind mit Eifer bei der Sache. „Ein Junge, der Gitarre spielt“, antwortet Yasemin. „Das sind Kinder, die eine Schneeballschlacht machen“, sagt Katharina beim nächsten Bild. Aber Deutsch hat sein Tücken: „Das ist ein Mädchen, die Flöte spielt“, sagt Dobrowa. Dass im Deutschen dass Ali, Zeynep und Tamara (von links) kommen dank der Sprachförderung durch den Landkreis grammatikaliFotos Helfferich sche Geschlecht bestens im Unterricht mit. nicht immer dem tatsächlichen entspricht, ist programms des Landkreises kön- mehr schlecht als recht anzukomnicht die einzige Schwierigkeit. nen Kinder geschützt und in Ru- men, berichtet die Rektorin. Die „Wir bemühen uns sehr, das he Deutsch lernen, um dem Un- Folge: „Sie saßen deutlich älter Lerntempo in den Gruppen indi- terricht folgen zu können. „Das und reifer mit aus ihrer Sicht kleividuell anzupassen und Alter- ist ein großer Fortschritt“, sagt nen Kindern in einer Klasse“. Die nativen zu bieten“, erklärt Susan- Christiane Prüfer, Rektorin an der Integration fördere dies nicht, ne Meyer, Koordinatorin bei der Thuner Straße. „Vorher war es eher das Abrutschen. VHS. So war es auch bei der so: Die Kinder sprachen kein Für Ali und Zeynep war die 14-jährigen Tamara, die vor Wort Deutsch, wurden aber in die Sprachförderung ein Segen. Ali 15 Monaten aus Frankreich nach Klassen gesetzt. Die Kollegen be- wird seinen Realschulabschluss Stade zog. „Anfangs hatte ich an mühten sich, aber letztlich liefen machen, dann aufs berufliche drei Tagen vier Stunden Deutsch- sie so mit. Irgendwann lernten sie Gymnasium wechseln. „Ich will unterricht, dann nur noch an auch Deutsch, aber verloren bis studieren und Lehrer werden für zwei Tagen und jetzt gar nicht dahin unendlich viel Zeit und er- Mathematik und Physik, meine mehr“, erzählt sie. In kürzester lebten unnötige Frustration.“ Bis Lieblingsfächer“, sagt er. Das Zeit hat sie die fremde Sprache so zu zwei Schuljahre müssten die Lieblingsfach seiner 16-jährigen gut gelernt, dass sie im Unterricht ausländischen Schüler ohne Un- Schwester ist Deutsch. Da hat das nun gut mitarbeiten kann. terstützung im Laufe ihrer Schul- türkische Mädchen eine Eins. Sie Dank des Sprachförder- zeit wiederholen, um am Ziel überlegt, Polizistin zu werden.