Made in Malaysia Auf den Spuren der landestypischen

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Made in Malaysia Auf den Spuren der landestypischen
Made in Malaysia
Auf den Spuren der landestypischen Produkten
Sina Hess, Nathalie Junker, Yael Hirshenson, Sandra Adank
Studierende an der Höheren Fachschule Luzern Tourismus 18. Juni 2014
Jedes Land verfügt über landestypische Spezialitäten. Wer einen Touristen fragt, welche
Produkte er mit der Schweiz verbindet, erhält oft dieselben Antworten: Käse, Uhren und
natürlich Schweizer Schokolade.
Doch welche Produkte werden mit Malaysia verbunden? In welchen Produkten erkennen
Schweizer Malaysia wieder und was sehen die Einheimischen als typisch malaysisch?
In Gesprächen mit Einheimischen und Berufsleuten aus unterschiedlichen Branchen haben
wir nach den bekanntesten und beliebtesten Produkten gefragt.
Wir haben Produktionsstätten besucht und durften uns in der Produktion von Batik
versuchen.
Welche Produkte erachten die Einheimischen als typisch malaysisch?
Während unserem Aufenthalt haben wir Personen aus verschiedensten
Produktionsbereichen befragt, welches Ihrer Meinung nach die berühmtesten und
beliebtesten Produkte „Made In Malaysia“ sind.
Die meisten sehen das kulinarische Angebot als Hauptmerkmal der malaysischen Kultur. Die
Vielfalt der lokalen Küche, die auf Einflüsse von verschiedenen asiatischen Kulturen
zurückgreift, ist abwechslungsreich und bietet für jeden hungrigen Tourist etwas.
Weiter wurden Besuche auf den Tee-, Erdbeer- und Blumenplantagen als beliebte
touristische Attraktionen genannt. Angebaut werden diese Produkte in den CameronHighlands nordöstlich von Kuala Lumpur. Der Tee ist auch eines der wichtigsten ExportGüter Malaysias. Indien und Sri-Lanka sind im Export zwar immer noch marktführend, die
malaysischen Produzenten holen aber immer mehr auf.
Die verschiedenen Teesorten und die süssen roten Früchte sind auf der ganzen Welt beliebt.
Zudem geben sich die Einheimischen grosse Mühe ihre Produkte touristisch zu Vermarkten.
Besichtigungen der Teeplantagen und der Produktionsstätten erlangen eine immer grössere
Beliebtheit bei Reisenden und natürlich ist der Tee ein sehr praktisches Mitbringsel für die
Daheimgebliebenen.
Bei Blumen und Erdbeeren ist dies natürlich schwieriger. Doch wird durch das "Selbst
Pflücken" dieser Güter eine weitere touristische Attraktion geschaffen, welche rege genutzt
wird, um sich für die Rückfahrt ins Hotel mit etwas Süssem zu stärken.
Typisch Malaysia ist aber nicht nur der Tee, sondern auch die Herstellung von Batik-Bildern,
Shirts oder Tüchern. Dies haben wir auch selber ausprobiert und als äusserst spannend
empfunden. Die Herstellung eines Batikbildes ist nicht schwierig, doch das Resultat kann sich
sehen lassen. Diese Art der Seidenmalerei ist im ganzen Land verbreitet, Batikstoffe sind ein
beliebtes Souvenir.
Auch Produkte aus Zinn sind ein beliebtes lokales Erzeugnis, sogenanntes „Pewter“. Es
werden vor allem Becher und Teller aus Zinn hergestellt, welche sich gut als Mitbringsel
eignen. Ipoh, die Hauptstadt von Perak, wuchs in den 20er Jahren aufgrund des
Zinnvorkommens schnell und ist heute noch bekannt dafür. Aus dieser Zeit stammt auch die
Bezeichnung „Stadt der Millionäre“. Die Stadt wurde Ende der 1950er Jahre hart von dem
starken Fallen der Zinnpreise getroffen. Seitdem sind viele Menschen in andere Städte in
Malaysien umgezogen.
Die Zinnobjekte sind mit verschiedenen lokalen Motiven verziert und erinnern an die
schönen Tage, welche man fern von Zuhause verbracht hat.
Übersicht über typisch malaysische Produkte
Malaysia ist ein Land mit wunderschöner Flora und Fauna und abwechslungsreicher Küche.
Wie unsere Recherchen gezeigt haben, hat das Land aber weit mehr zu bieten als
Traumstrände und exotisches Essen.
Die untenstehende Tabelle soll einen Überblick über lokale Produkte verschaffen.
Tee Plantagen /
Anfangs des 19. Jahrhunderts haben die Engländer
Cameron Highlands
angefangen, auf der knapp 2000 Meter über Meer gelegenen
Landschaft Tee anzubauen. Heutzutage sind die Cameron
Highlands eines der beliebtesten Ziele für Einheimische und
auswärtige Touristen.
Hier wird vor allem Tee und aber auch Erdbeere & Pflanzen
angebaut.
Erdbeer-Farmen
Ebenfalls in den Cameron Highlands
Früchte
Banane
Karambole (Sternfrucht)
Cempedak (Maulbeergewächs)
Ciku (Breiapfelbaum/ auch Kaugummibaum genannt)
Durian (Frucht des Zibetbaumes)
Guave
Duku (auch Langsat genannt)
Mango
Rambutan (Pflanzenart welche mit dem Litschi Baum
verwandt ist)
Pampelmuse
Kokos
Erdöl
Erdöl wird in Malaysia seit 1974 durch das staatliche
Unternehmen Petronas gewonnen und raffiniert. Der
Konzern ist für die gesamte Förderung, Entwicklung und
Organisation sämtlicher Ölvorkommen in Malaysia zuständig
und gehört zu den 500 größten Unternehmen der Welt. Den
Hauptsitz des Konzerns in Kuala Lumpur bilden seit 1998 die
Petronas Towers. Zur Gesellschaft gehörten im Januar 2008
bereits 870 Tankstellen weltweit.
Kautschuk Plantagen
Malaysia ist ein weltweiter Mitspieler beim Export von
Kautschuk. Grosse Marken wie etwa Nikita, Adidas und Nike
lassen ihre Kautschuk Produkte in Malaysia produzieren.
Adidas etwa produziert sämtliche Schuhe mit Sohlen in
Malaysia.
Palm-Öl
Palm-Öl wird im ganzen Land in grossen Plantagen
gewonnen. Öfters werden sogar Abholzungen gemacht um
nur Palmen anzubauen.
Kokos
Kokos-Palmen werden in Gärten, an Strassenrändern oder auf
Plantagen angebaut. Als Tourist findet man die Früchte in
verschiedenen Shops oder Street-Kitchens, in denen die
Früchte meist als Erfrischung serviert werden. Die Frucht ist
aber auch in vielen Gerichten oder Kosmetikprodukten zu
finden.
Zinn
Zinn wird ebenfalls im ganzen Land gewonnen. Es werden
Becher, Wein-Zubehör und Teller daraus gemacht. Zudem
sind die Zinn-Erzeugnisse in jedem Souvenir-Laden zu finden
Batik
Auf jedem Markt werden Shirts, Tücher und Bilder im Batik-
Style angeboten. Diese Art der Seidenmalerei ist im ganzen
Land verbreitet. Batik stammt ursprünglich aus Indonesien
und ist ein Textilfärbeverfahren bei dem Muster und
Verzierungen in Handarbeit mit flüssigem Wachs mit einem
als Tjanting bezeichneten Werkzeug auf das Gewebe
(Baumwolle, Leinen, Seide, etc.) aufgezeichnet und somit
abgedeckt werden.
Schweizer denken an Traumstrände und exotisches Essen
Befragungen unter den anderen Studierenden der HFT Luzern haben gezeigt, dass das Land
weniger für seine Produkte als viel mehr für die Landschaft oder für das exotische Essen
bekannt ist. Die Studierenden verbinden eher wunderschöne Strände, türkisblaues Wasser
und verschiedene kulinarische Aspekte mit Malaysia als irgendein Exportgut.
Was Schokolade für die Schweiz ist Vielfalt für Malaysia
Schokolade, Uhren, Banken und die Neutralität des Staates machen die Schweiz so
einzigartig. Die Schweizer sind stolz auf Ihre Produkte und die Touristen kennen Sie. Wer ein
Land bereist, freut sich bereits vorher auf die bekannten einheimischen Produkte und kauft
diese dann auch als Souvenir.
Doch nun zu Malaysia. Was macht dieses Land einzigartig und auf welches Produkt ist es
stolz? Diesen Fragen sind wir auf den Grund gegangen und konnten mittels Umfragen und
Interviews einen Blick hinter die Kulissen werfen. Um einen Überblick über die Produkte und
Stärken in Malaysia zu gewinnen, haben wir Vertreter verschiedener Branchen befragt.
Willkürlich wurden Hotelangestellte, Taxifahrer, Tour Guides, Industriearbeiter, Barkeeper
und Einheimische befragt. Überaschenderweise wurden kein Produkt häufiger genannt als
die anderen. Viele haben Produkte genannt, welche zwar in Malaysia hergestellt werden,
aber nicht als landestypisches Produkt oder als Unique Selling Proposition gelten. Viele
Einheimische sind stolz auf Ihr vielseitiges und köstliches Essen. Sie lieben die Vielfalt sowie
die internationalen Einflüsse Asiens in ihrem Land (Asiatisch, Indisch, Chinesisch und
Malaysisch). Durch den Kulturmix in Malaysia sind Gerichte und Spezialitäten aus aller Welt
zu finden welche Einheimische und Touristen geniessen. Nebst den kulinarischen Angebot
wurden von Einheimischen noch weitere Produkte genannt, welche in Malaysia hergestellt
werden:
1. Textilfabrik ( Batik Style)
2. Tee (BOH-Tee)
3. handgemachter Schmuck (vorallem für Hochzeiten)
4. Pewter (Zinn)
Für die Einwohner Malaysien sind die oben genanten Produkte sehr wichtig, denn sie
werden in Malaysia mit sehr viel Liebe zum Detail hergestellt. Die Einwohner sind überzeugt,
dass diese Produkte Magnete und Beweggründe für Touristen aus aller Welt sind, nach Asien
zu reisen.
Aus der Befragung unserer Mitstudenten gingen keine Produkte hervor, welche durch Ihre
Einzigartigkeit und Malaysia-Assoziation zu einer Reise in dieses Land verleiten würden.
Gute Rahmenbedingungen in den Industrien von Malaysia
Die Textilfabriken in Malaysia seien gemäss unserem Lokalführer faire Produktionsstätten, in
welchen die Rahmenbedingungen und Gesetzte strikt eingehalten würden. (Vergleich Raster
unten). Das wohl bekannteste Label in Malaysia ist Vincci. Malaysia ist auch stolz auf den
weltweit bekannten Mode- und Schuhdesigner Jimmy Choo, welcher aus Malaysia stammt.
Malaysia erlebt zurzeit einen Wirtschaftsboom. Verschiedenen Branchen geht es immer
besser und die Arbeitslosigkeit sinkt. Zudem nimmt der Tourismus eine immer wichtigere
Stelle ein, was auch erkannt wird. Das Land wird international immer bekannter und
vermehrt erkunden Reisehungrige das schöne Land.
Unsere Gruppe wollte die Arbeitsbedingungen in Malaysia genauer untersuchen und hat
eine Teeplantage in den Cameron Highlands besucht. Die Plantage wurde 1972 gegründet
und produziert die bekannte einheimische Teemarke BOH-Tee. Cameron Highlands hat die
grössten Teeplantagen in Malaysia, welche vor Ort produzieren und hauptsächlich den
Markt Kuala Lumpur beliefern. Das Gebiet liegt auf 1`600 Metern über Meer und erstreckt
sich über 712 km2.
In den Cameron Highlands angekommen durften wir ein Interview mit der Managerin der
BOH-Tee Plantage, Indra Devi, führen. Sie brachte uns die Arbeitsbedingungen in der
Industrie näher. Indra informierte uns über das Gehalt eines Feldarbeiters, welcher
umgerechnet zirka CHF 650.00 im Monat verdient. Auf den Feldern der Teeplantage sind fast
1000 Mitarbeiter beschäftigt. Zudem kümmern sich weitere 26 Mitarbeiter um die
Verarbeitung der gewonnen Rohstoffe. Die Angestellten stammen hauptsächlich aus
Bangladesch und Nepal. Traditionsgemäß arbeiten die Frauen und Männer immer noch von
Hand auf dem Feld oder in der Fabrik.
Auf dem Rückweg nach Ipoh hat sich unser einheimischer Tour-Guide Shankani B. Abbas Zeit
genommen, einige unserer Fragen zu beantworten. Erstaunlicherweise erzählte Abbas uns,
dass es unmöglich sei, dass ein Feldarbeiter CHF 650.00 verdient, denn der Mindestlohn in
Malaysia liege bei CHF 330.00. Leider konnten wir diese Ungereimtheit nicht genau klären.
Wir gehen jedoch davon aus, dass uns die Managerin Indra wohl einen zu hohen Lohn
genannt hat. Dennoch hat uns erstaunt, dass Malaysia ein gutes soziales System pflegt,
welches zum Teil mit demjenigen der Schweiz verglichen werden kann.
Vergleich Rahmenbedingungen Industrie Malaysia und Schweiz
Malaysia
Schweizer Industrien
Teeplantage/Industrie
Nationalität
Feld & Produktion:
diverse Nationalitäten (vor
Mehrheitlich Bangladesch &
allem aus Europa)
Nepal
Manager: Einheimisch
Lohn
Mindestlohn von 900.00RM
kein Mindestlohn
(ca. CHF 300.00)
Arbeitszeiten
Schichtarbeit:
Schichtarbeit:
2 Schichtenbetrieb:
3 Schichtenbetrieb:
07.00 Uhr – 15.00 Uhr
07.00 Uhr – 15.00 Uhr
15.00 Uhr – 23.00 Uhr
15.00 Uhr – 23.00 Uhr
6 Tage Woche
23.00 Uhr – 07.00 Uhr
7 Tage die Woche
Beschäftigte Arbeiter
Geschlecht
Feld: 900 Mitarbeiter
Je nach Unternehmen (Klein
Fabrik: 26 Mitarbeiter
oder Großunternehmen)
Männer: auf dem Feld tätig
Männer: oft körperliche
Frauen: Handarbeit
Arbeit
Frauen: oft Fließbandarbeit
Pensionierung
60 Jahre
Männer: 65 Jahre
Frauen: 64 Jahre
Abschließend können wir feststellen, dass es nicht ein oder zwei typische malaysische
Produkte gibt, Malaysia definiert sich eher über die Vielfalt seiner Produkte als auf ein
einziges zu setzen. Ganz klar ist es der Einfluss aus den verschiedensten asiatischen Kulturen,
welche Malaysia zu dem asiatischen Land macht, dass es heute ist. Malaysia war eine
spannende, intensive und äussert lehrreiche Zeit für uns Studenten. Wir sind froh, dass wir
an so einem schönen und interessanten Projekt arbeiten durften und auf unserer Reise sehr
viele interessante, freundliche und hilfsbereite Persönlichkeiten kennenlernen durften.
Malaysia – truly Asia.
Sina Hess
[email protected]
079 389 95 26
Nathalie Junker
[email protected]
076 503 47 91
Yael Hirshenson
[email protected]
079 334 92 43
Sandra Adank
[email protected]
079 817 76 40
Bildlegende:
Reisen_Hess_Teeplantage.jpg
Besichtigung der Teeplantage auf den Cameron Highlands
(Natur)
Reisen_Junker_Batik.jpg
Selbstgemachtes Batik Bild in Kuala Lumpur auf der Hochzeitsmesse
(Yael Hirshenson & Sandra Adank)
Reisen_Hess_factory.jpg
Interview und Besichtigung der Teeplantage mit Managerin Indra Devi
(Yael Hirshenson, Nathalie Junker, Indra Devi, Sandra Adank, Sina Hess v.l.n.r)
Reisen_Hirshenson_supermarkt.jpg
Befragungen im Supermarkt auf den Cameron Highlands (Sina Hess & Sandra Adank)
Quelle:
Manager Teeplantage: Indra Devi
Tourguide: Shankani B. Abbas
Text-Quelle:
Wikipedia