Traumaseminar 08.02.2014 NA/Rettungsdienst
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Traumaseminar 08.02.2014 NA/Rettungsdienst
Präklinische Versorgung des kindlichen Traumas Dirk Gehm 08. Februar 2014 Seminarzentrum St. Elisabeth des Vinzentius-Krankenhaus Landau ! (Quelle: imago) Epidemiologische Daten ➢ 13 Mio. Kinder ! ➢ 1/4 = ca. 3,25 Mio. Kinder und Jugendliche erleiden mindestens eine # bis 18. LJ Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. ! ➢ somit entspricht das Kollektiv der verletzten Kinder und Jugendlichen 25% aller in Deutschland erfassten behandlungsbedürftigen Verletzungen ! Supplement 1 Juni 2012 Supplement Verletztenartenverfahren der Berufsgenossenschaften Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten Weißbuch Schwerverletztenversorgung 2., erweiterte Auflage Empfehlungen zur Struktur, Organisation, Ausstattung sowie Förderung von Qualität und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung in der Bundesrepublik Deutschland Sommerfeldt D.W., Schmittenbecher P.: „Kindertraumatologie“, Der Unfallchirurg 12-2013, S. 1052f Supplement 1 Juni 2012 Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie e. V. In jedem TNW sollte eine Kooperation mit einem überregionalen Traumazentrum mit besonderer kindertraumatologischer Kompetenz (kindertraumatologisches Referenzzentrum) bestehen. Kann keine Klinik im TNW diese Voraussetzung erfüllen, sind Absprachen mit Referenzzentren in einem angrenzenden TNW zu treffen. Ziel ist es, schwerverletzte Kinder möglichst schnell (30 min) in einem regionalen oder überregionalen Traumazentrum zu versorgen. Falls der Weg in ein entsprechendes Zentrum längere präklinische Transportzeiten (> 30 min) mit sich bringt, erfolgt die Erstversorgung in dem nächstgelegenen lokalen Traumazentrum. Nach Stabilisierung und Sicherung der Vitalparameter ist die Weiterverlegung in ein Traumazentrum mit besonderer kindertraumatologischer Kompetenz zu prüfen. Epidemiologische Daten Supplement Orthopädie und Unfallchirurgie Mitteilungen und Nachrichten Weißbuch Schwerverletztenversorgung 2., erweiterte Auflage Empfehlungen zur Struktur, Organisation, Ausstattung sowie Förderung von Qualität und Sicherheit in der Schwerverletztenversorgung in der Bundesrepublik Deutschland h Verlegungs- oder Kontaktkriterien Bei Vorliegen eines der folgenden Kriterien ist die Entscheidung zur Weiterverlegung in Absprache mit einem Verantwortlichen des kindertraumatologischen Referenzzentrums (telefonische/telemedizinische Beratung) zu prüfen: " GCS < 13 (mittleres und schweres SHT), Impressionsfraktur, neurologische Symptomatik, " Thoraxtrauma mit Lungenkontusion (AIS > 2), " Abdominaltrauma mit Organverletzung (AIS > 2), " Beckenfraktur oder Frakturen von 2 langen Röhrenknochen der unteren Extremitäten, " Intensivtherapie > 24 h, " ISS ≥ 15. Das kinde Indikatoren Das kindert ben den st überregiona lich erfüllen " Klinik fü scher Kom mit beso " Klinik für " Kinderint " Notaufna protokoll █ Personel Ärztliche Le " Facharzt scher Kom gie mit d chirurgie Basisteam i Entspreche zentrum un " Trauma-e Unfallchi " pädiatris Erweitertes (Anwesenh " pädiatris Verletzungsmuster in Abhängigkeit von der Art des Traumas Flake, Scheinichen: „Kindernotfälle im Rettungsdienst“, 4. Auflage, Springer Verlag Verletzungsmuster in Abhängigkeit von der Art des Traumas Art des Traumas PKW-Unfall Kind Insasse Verletzungsmuster Unangeschnallt: multiple Verletzungen, Trauma an Kopf & Nacken, Risswunden an Schädel und Gesicht Angeschnallt: Thorax-& Abdomenverletzungen, Verl. untere HWS Seitl. Aufprall: Kopf-, Nacken-& Thoraxverletzungen, Extremitäten## Airbag: Kopf-, Nacken-& Thoraxverletzungen, ## obere Extremitäten Geringe Geschwindigkeit: ## untere Extremitäten PKW-Unfall Hohe Geschwindigkeit: multiple Verletzungen, Kopf-& Nackenverl. Kind als Fußgänger ## untere Extremitäten Niedrig: ## obere Extremitäten Mittel: Kopf-& Nackenverletzungen, Extremitäten## Sturz aus der Höhe Hoch: multiple Verletzungen, Kopf-& Nackenverletzungen, Extremitäten## Fahrradsturz Ohne Helm: Risswunden an Kopf, Nacken, Schädel und Gesicht, ## obere Extremität Mit Helm: ## obere Extremität Kollision mit Lenker: intraabdominelle Verletzungen Advanced Trauma Life Support For Doctors, American College of Surgeons Committee on Trauma, Student Course Manual, 7th Edition, 2004 Unfallursachen Priorität Ursache Alter 1 Stürze < 10 a 2 Verkehrsunfälle beteiligt als Fahrradfahrer oder Fußgänger 6-10 a 3 Verkehrsunfälle beteiligt als Insasse oder Fahrer motorisierter Fahrzeuge > 12 a 4 Sportunfälle Besonderheiten der kindlichen Anatomie Geringe Körpergröße! ! Geringer Körperfettanteil ! ! Elastischeres Gewebe! ! Zwerchfell steht tiefer! ! Organe sind größer im Vergleich zur Körperoberfläche! ! Organe liegen vergleichsweise oberflächlich! ! Skelett unvollständig verknöchert und somit federnd ! Erhebliche Organschädigung! multiple Organschädigungen von Schweinitz, Ure: Kinderchirurgie, Springer-Verlag, 2009 Besonderheiten der kindlichen Anatomie Kopf überproportional groß Höhere Frequenz an Schädel-Hirn-Verletzungen Große Körperoberfläche in Relation zur Körpermasse Hypothermierisiko erhöhter Flüssigkeitsumsatz + intensiver Stoffwechsel Höheres Risiko einer metabolischen Acidose www.fotoblog-jk.de Verletzungsmuster 85 Extremitätenverletzungen 75 Schädel-Hirn-Trauma 20 Thoraxtrauma 15 Abdominaltrauma Beckentrauma Wirbelsäulentrauma 10 5 0 23 45 68 prozentuale Verteilung „Trauma- Versorgung bei Kindern“ aus www.shop.medida.de 90 Schädel-Hirn-Trauma ➢ 2 von 1000 Kindern erleiden SHT ➢ 2. häufigste Verletzung im Kindesalter ➢ 75% der kindlichen Polytraumata haben SHT ! Ursachen: bis 6 Jahren Sturz und Verletzung als Fußgänger 10-15 Jahre Fahrrad- und Mofaunfälle Schädelprellung 🚫 🚫 🚫 Schädel-Hirn-Trauma Bewußtseinstörung! ! Erbrechen! ! Kopfschmerzen ✅ ✅ ✅ Schädel-Hirn-Trauma Anatomische Besonderheiten! ! Relation Kopf/Körper Kopfgröße verdoppelt sich bis 6 Mon. Kopfgröße entspricht mit 2 Jahren 80% der Größe des Erwachsenen Subarachnoidalraum schmal Cerebrale Durchblutung verdoppelt sich bis zum 5. LJ in Relation zum Erw. 💥 Hypoxie Schädel-Hirn-Trauma Anatomische Besonderheiten! ! ! Dura kräftig an Kalotte fixiert ! ➡️ häufiger subdurale Hämatome ! ➡️ klinische Zeichen mit Latenz ! ➡️ epidurales Hämatom ! ➡️ freies Intervall subdural epidural Diagnostik Schädel-Hirn-Trauma Weichteilverletzungen des Schädels und Gesichtes ! Schmerzangabe am Nacken Symptome! Bewußtlosigkeit Erbrechen Amnesie Schwindel Sehstörungen Schreiattacken ! Neurologische Untersuchung! ! GCS ! Pupillomotorik ! Extremitätenbeweglichkeit http://bilder.t-online.de/b/59/15/00/54/id_59150054/tid_da/am-haeufigsten-trifft-es-bei-unfaellen-mit-kindern-den-kopf-.jpg Glasgow-Coma-Scale (GCS) bei pädiatrischen Patienten Lebensalter unter 24 Monate unter24 Monate 4 3 2 1 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1 Lebensalter über 24 Monate über 24 Monate Augen öffnen spontanes Augenöffnen Augen öffnen nach Aufforderung Augen öffnen nach Schmerzreiz kein Augenöffnen auf Ansprache oder Schmerzreiz verbale Antwort fixiert, verfolgt Geräusche, erkennt, lacht spricht verständlich, orientiert erkennt nicht sicher, schreien spricht unzusammenhängend, desorientiert nur zeitweise erweckbar, trinkt/isst nicht, klagendes Schreien inadäquate Antwort, Wortfetzen motorische Unruhe, nicht erweckbar, Stöhnen/Schreien auf unverständliche Laute, Stöhnen/Schreien auf Schmerzreiz Schmerzreiz keine verbalen Äußerungen keine verbalen Äußerungen motorische Antwort normale Spontanmotorik, gezieltes Greifen befolgt Aufforderungen ohne Verzögerung gezielte Abwehr nach Berührung kann Schmerzreiz lokalisieren zielgerichtete Abwehrbewegung auf Schmerreiz zielgerichtete Abwehrbewegung auf Schmerreiz ungezielte Beugereaktionen auf Schmerzreiz ungezielte Beugereaktionen auf Schmerzreiz ungezielte Streckreaktionen auf Schmerzreiz ungezielte Streckreaktionen auf Schmerzreiz keine Reaktion auf Schmerzreiz keine Reaktion auf Schmerzreiz Präklinische Therapie des Schädel-Hirn-Traumas Hypotension Airways und/oder Breathing-Problem Cerebrale Perfusion↘️ Oxygenierung↘️ Hypoxie Vermeidung der Hypoxie Schädel-Hirn-Trauma A-Problem beheben B-Problem beheben O2-Gabe Ausgleich Volumenmangel mit kristalloider Lösung 20ml/kg KG Anlage harte Zervikalstütze Stiffneck® Oberkörper hochlagern Intubation bei GCS 8 und niedriger Wirbelsäulenverletzungen ➢ selten ! ➢ 1-10% aller kindlicher Frakturen aus ! ➢ Häufigkeit nimmt mit zunehmendem Alter zu ! ➢ häufigste WS-Verletzung betrifft die Halswirbelsäule ! ➢ 30% aller WS-Frakturen im Brustwirbelsäulenbereich ! ➢ 20% aller WS-Frakturen in der LWS meist schwerwiegend ! ➢ 30% aller WS Verletzungen finden sich bei polytraumatisierten Kindern ! ➢ neurologische Störungen in 20-50% .Voth M, Nau C, Marzi I: „Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen im Kindes- und Jugendalter“, Der Unfallchirurg 12-2013, S. 1062ff Wirbelsäulenverletzungen Flake, Scheinichen: „Kindernotfälle im Rettungsdienst“, 4. Auflage, Springer Verlag Hals-Wirbelsäulenverletzungen ➢ HWS am häufigsten betroffen ! ➢ Säuglings- und Kleinkindesalter ! ➢ häufig Bandverletzungen der oberen HWS ! ➢ Neurologie in bis zu 30% Tscherne H., Blauth M.: Unfallchirurgie, Wirbelsäule, 1998, S. 257 Hals-Wirbelsäulenverletzungen Symptome: Nackenschmerzen, Muskelhartspann, Neurologie Therapie: Zervikalstütze in neutraler Inlineposition keine Traktion‼️ ! Spineboard mit Kopffixation ab 3. LJ ! Vakuummatratze bis 2 Jahre Schrödel M., Hermelin H..: „Halswirbelsäulenverletzungen im Kindes- und Jugendalter“, Der Unfallchirurg 12-2013, S. 1054f Weinberg H.-M.Tscherne H., : Unfallchirurgie, Unfallchirurgie im Kindesalter 2006, S. 527f Hals-Wirbelsäulenverletzungen Advanced Trauma Life Support For Doctors, American College of Surgeons Committee on Trauma, Student Course Manual, 8th Edition, 2008 Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen ➢ Kleinkinder: mittlere BWS ! ➢ Adoleszenten: BWS/LWS-Übergang ! ➢ häufig mehrere WK frakturiert ! ➢ Kompressions- und Berstungsbrüche ! ➢ Neurologie in 20-30% aller WS Verletzungen Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen Decelerationstrauma bei angelegtem Beckengurt Eastlack, R.K., Bono, C.M.: „Fractures and Dislocations of the Thoracolumbar Spine“, Rockwood & Green`s Fractures in Adults, 6th Edition, 2006 Decelerationstrauma bei angelegtem Beckengurt Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen Notfalldiagnostik! ! A B C D sichern ! Inspektion: Hämatome, Schürfwunden ! waches Kind: Palpation Schmerzauslösung Neurologie? Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen Notfallversorgung! ! 1. Stiffneck 2. Spineboard mit Kopffixation ab 3. LJ 3. Vakuummatratze bis 2 Jahre 4. Infusion - Spinaler Schock 5. Methylprednisolon??? Vermeidung von Sekundärschäden www.forum.johanniterunfallhilfe.at Brust- und Lendenwirbelsäulenverletzungen Vermeidung von Sekundärschäden Bei der Rettung und Lagerung ! ➢ keine Rotation ! ➢ keine Flexion ! ➢ mäßige Extension ! ➢ bei adäquater Bewußtseinslage zur Körperspannung auffordern ! ➢ eine offensichtliche Fehlstellung nicht korrigieren Beckentrauma • • • • • Elastischer Knochen Hochenergietrauma Polytrauma in 25% kombiniert mit SHT kombiniert mit Organverletzungen ! Nowack K., Schlickewei W.: „Beckenring- und Apophysenverletzungen im Kindes- und Jugendalter“, Der Unfallchirurg 12-2013, S. 1069ff Beckentrauma Verletzung intraabdomineller Organe Instabilität Blutung Weichteilverletzung Verletzung Urogenitaltrakt Beckentrauma Weinberg A.-M., Tscherne H.,.: Unfallchirurgie, Unfallchirurgie im Kindesalter, 2006, S. 591 Thoraxtrauma Flake, Scheinichen: „Kindernotfälle im Rettungsdienst“, 4. Auflage, Springer Verlag Thoraxtrauma elastischer knöcherner Thorax geringe Energieabsorption direkte Weitergabe der Energie an intrathorakale Organe Lungenkontusion ! Spannungspneumothorax! ! Zwerchfellruptur Aortendissektion Tracheaabriss Contusio cordis Advanced Trauma Life Support For Doctors, American College of Surgeons Committee on Trauma, Student Course Manual, 8th Edition, 2008 Thoraxtrauma Primary Survey! ! Atemwege? ! Belüftung? • • • • • Äußere Verletzungszeichen Thoraxbewegung O2-Sättigung Atemfrequenz Cyanose Thoraxtrauma Therapie des Spannungspneumothorax! ! ! • Brustschmerz • • • • Tachykardie Schock fehlendes Atemgeräusch Cyanose Sofortige Dekompression ! dicke Kanüle in 2. ICR in MCL http://www.uniklinik-freiburg.de/thoraxchirurgie/live/krankheitsbilder/pneu/PneumothoraxBild5web.jpg ! (Quelle: imago) Abdominaltrauma Abdominaltrauma • • • • • Pankreas Hohlorgane Leber Milz Nieren Abdominaltrauma mit Hohlorganperforation Abdominaltrauma Indizien für das Vorliegen eines Abdominaltraumas • • • • Unfallmechanismus Prellmarken Becken instabil Schock http://diepresse.com/images/uploads//d/2/7/453927/u_Symbolfoto_FAHRRADUNFALL_.jpg Stumpfes Bauchtrauma N 15jährige Torfrau mit Tritt von gegnerischen Stürmerin in den rechten Oberbauch Stumpfes Bauchtrauma http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/11/Milzruptur_-_Computertomographie_coronar_-_Doppelbolus-Kontrastphase_002.jpg/220px-Milzruptur__Computertomographie_coronar_-_Doppelbolus-Kontrastphase_002.jpg Abdominaltrauma Therapie! ! • • • Infusion Analgesie Zügiger Transport https://www.thieme.de/statics/bilder/thieme/final/de/bilder/tw_paediatrie/D-Infusion_Kind_rdax_440x282.jpg Extremitätenverletzungen Extremitätenverletzungen Fraktur Fehlstellung Schwellung Haut intakt/ Weichteilschaden perforiert Gefäßläsion!! Puls Nervenläsion Sensibilität Hämatom Kompartmentsydrom Extremitätenverletzungen Reposition? Extremitätenverletzungen allsportmedical.co.uk radecker-notfallmedizin.de bwca.com Extremitätenverletzungen Extremitätenverletzungen Reposition? Extremitätenverletzungen Extremitätenverletzungen Therapie! ! ! • Analgetikagabe!! • Reposition bei offenen Frakturen, Pulslosigkeit und deutlicher Fehlstellung • sterile Abdeckung bei offenen Frakturen - ggfs. Fotodokumentation • Ruhigstellung + Lagerung mit SAM-Splint und/oder Vakuummatratze Verbrennungen I° Sonnenbrand II° a b Epidermis + Dermis Rötung feucht, glänzend Blasen Schmerzen Kanülenkratztest+ Epidermis - Subcutis trocken weiß III° lederartig keine Schmerzen Kanülenkratztest NAEMT: Präklinisches Traumamanagemnt-DasPHTLS-Konzept, S.328f, 2009, Urban&Fischer http://www.kvaugsburg-stadt.brk.de/notfalldarstellung/aktuelles/nd-treffen-im-februar-2010/%40%40images/ae7dd41f-5a22-4d1e-9e48-07328230a883.jpeg Verbrennungsausdehnung nach Lund und Browder Region Kind <=1Jahr Kind <=5Jahre Kind Erwachsener <=14Jahre Kopf 20 % 16 % 14 % 9 % Arme 19 % 19 % 19 % 18 % Handfläche entspricht 1% Rumpf 32 % 32 % 32 % 36 % Beine 28 % 32 % 32 % 36 % Damm 1 % 1 % 1 % 1 % Verbrennungen ABCDE An Inhalationstrauma/Rauchgasvergiftung denken Ödem supraglottisch und der Trachea frühzeitige Intubation + 100% O2 Verbrennungen Kühlung mit Wasser mit Raumtemperatur - Kein Eis! ANALGESIE Entfernung von Kleidungsstücken und sterile Abdeckung 🚑 Zügiger Transport Verbrennungen Atemweg sichern Schocktherapie 2 i.v. Zugänge-evtl. IOZ! ! 2 - 4 ml VEL / kg KG / % verbrannte KOF! ! + 5% Glucose Verbrennungen Transport in spezialisiertes Zentrum! ! ➢Verbrennung II° bei > 15% KOF ! ➢Verbrennung III° bei > 10% KOF 🔴 Verbrennungen 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 🔴 Kinderbetten Battered Child • Rettungsdienst findet Kind in seiner üblichen sozialen Umgebung • fehlendes adäquates Unfallereignis • klinischer Befund und Angaben der Eltern können nicht korreliert werden Hinweis an Weiterbehandler von Schweinitz, Ure: Kinderchirurgie, Springer-Verlag, 2009 Battered Child Battered Child Herrmann, Dettmeyer, Banaschak, Thyen: Kindesmisshandlung, Springer-Verlag, 2008 Polytrauma http://sozialedienste.drk.de/wp-content/uploads/2011/01/15939652.jpg Auf den folgenden drei Seiten werden Daten der Traumaversorgung aus den fünf Bereichen Stammdaten (S), Präklinik (A), Notaufnahme/Schockraum (B), Intensivstation (C) und Entlassung (D) aus dem aktuellen Jahr 2012 dargestellt. Als Vergleichskollektive dienen das aktuelle Jahr (TR-DGU 2012) sowie das TraumaRegister DGU der letzten 10 Jahre 2003-12 (TR-DGU 10). ® TraumaRegister DGU D-76829-A Vinzentius Krankenhaus Landau 6.1 6. Daten zur Traumaversorgung Anzahl Patienten Ihre Klinik 2012 Polytrauma 39 TR-DGU 2012 TR-DGU 10 28.805 108.986 AufStammdaten den folgenden drei /Seiten werden Daten der Traumaversorgung aus den fünf Bereichen Stammdaten (S), Präklinik (A), Notauf(S) Unfall nahme/Schockraum (B), Intensivstation (C) und Entlassung (D) aus dem aktuellen Jahr 2012 dargestellt. Als Vergleichskollektive dienen das aktuelle Jahr (TR-DGU 2012) sowie das TraumaRegister DGU 10 Jahre 2003-12 10). Primärversorgung / Verlegung n der letzten % n (TR-DGU% n % primär versorgt 39 26.377 97.101 100,0 91,6 89,1 davon früh (innerh. 48 h) weiterverlegt 2 1.887 5,1Klinik 2012 6,6 5,3 Ihre TR-DGU 2012 TR-DGU 105.760 zuverlegt innerhalb 24 h nach Unfall 0 0,0 39 7,528.805 2.161 9,7 Anzahl Patienten 108.986 10.558 zuverlegt später als 24 h 0 267 1.332 0,0 0,9 1,2 (S) Stammdaten / Unfall Patientendaten Primärversorgung Alter in Jahren / Verlegung (MW SD, n) primärKinder versorgt Anteil unter 16 J. (%, n) davon früh (innerh. 48 h) weiterverlegt Geschlecht männlich (%, n) zuverlegt innerhalb 24 h nach Unfall Pat. mit ASA 3-4 vor Trauma * (%, n) zuverlegt später als 24 h Unfallmechanismus Patientendaten stumpf Alter in Jahren (MW SD, n) penetrierend Anteil Kinder unter 16 J. (%, n) • Letalität(%, bei n) UnfallartGeschlecht / Ursachemännlich n 39 44,8 %20,5 39 100,0 2 5,1 2 5,1 30 76,9 0,0 40 10,3 0 0,0 n % 35 89,7 39 44,8 20,5 4 10,3 2 5,1 30 76,9 Polytraumata n im % 4 10,3 14 35,9 Pat. mit ASA –3-4 vor Trauma * (%, n) Verkehrsunfall Auto • Letalität aller Polytraumata Verkehrsunfall – Motorrad 8n 20,5 Unfallmechanismus % Verkehrsunfall – Fahrrad 6 15,4 35 89,7 stumpf Verkehrsunfall - Fußgänger 34 7,7 10,3 penetrierend Sturz aus großer Höhe (>3m) 5 12,8 Sturz /aus niedriger Höhe 1n 2,6 Unfallart Ursache % Verkehrsunfall – Auto 14 35,9 V.a. Suizid 2 5,1 Verkehrsunfall 20,5 V.a. Verbrechen – Motorrad 08 0,0 Verkehrsunfall – Fahrrad 6 15,4 Verkehrsunfall - Fußgänger 3 7,7 Zeitpunkt A: Befund am Unfallort Sturz aus großer Höhe (>3m) 5 12,8 aus niedriger Höhe versorgte Pat. 1 Nachfolg.Sturz Angaben nur für primär 2,6 39 V.a. Suizid 2 5,1 Vitalparameter MW SD n V.a. Verbrechen 0 0,0 Blutdruck [mm Hg] 37 122 35 n 28.750 47,6% 22,2 26.377 91,6 1.418 4,9 1.887 6,6 20.217 70,2 2.161 7,5 3.410 13,7 267 0,9 n % 25.741 94,9 28.750 47,6 22,2 1.391 5,1 1.418 4,9 20.217 70,2 Kindesalter: n % 3.410 13,7 6.677 25,4 45,9% 21,9 89,1 5,2 5,3 71,0 9,7 13,1 1,2 % 95,1 45,9 21,9 4,9 5,2 71,0 19% % 13,1 26,4 im TR-DGU 2012: 10% 3.460 13,1 13,6 n % % 9,2 94,9 7,0 5,1 16,0 22,1 % 25,4 4,5 13,1 2,5 9,2 7,0 16,0 22,126.377 4,5 MW SD 2,5 129 33 2.428 25.741 1.845 1.391 4.198 5.822 n 6.677 1.231 3.460 695 2.428 1.845 4.198 5.822 1.231 n 695 23.300 n 108.479 97.101 5.633 5.760 77.365 10.558 8.883 1.332 n 98.669 108.479 5.096 5.633 77.365 n 8.883 26.840 13.837 n 8.702 8,6 98.669 95,1 7.419 7,3 5.096 4,9 16.752 16,5 18.706 18,4 n % 26.840 26,4 4.963 4,7 13.837 13,6 2.652 2,5 8.702 8,6 7.419 7,3 16.752 16,5 18,4 97.101 18.706 4.963 4,7 MW SD n 2.652 2,5 85.189 125 33 Polytrauma Alter! Anteil! Blutverlust in Jahren Gesamtblutvolumen 4 500ml 42 % 8 500ml 26 % >16 500ml 10 % von Schweinitz, Ure: Kinderchirurgie, Springer-Verlag, 2009 Polytrauma An der Unfallstelle Primary survey mit A B C D Untersuchung der HWS und Anlage Stiffneck® Technische Rettung Polytrauma Therapie Vitalgefährdung! • ! respiratorische Insuffizienz? • Volumenmangel? • spezifische Einzelverletzungen? Soforttherapie Polytrauma Vitalfunktionen ZNS! Kind wach? Atmung ausreichend? Ja Nein O2! Beatmung Ja Kreislauf?! Massenblutung Nein Ja Pupillen?! Schmerzreaktion? Blutstillung Schocktherapie Nein Polytrauma Schocktherapie VEL 20ml/kg KG bis zu 3x! bei 60ml/kg VEL 10ml/kg KG EK - 3 zu 1 Regel! Small-Volume-Resuscitation HyperHAES® 4ml/kg KG O2! Wärmezufuhr! Advanced Trauma Life Support For Doctors, American College of Surgeons Committee on Trauma, Student Course Manual, 8th Edition, 2008 Polytrauma Blutungsschock Cyclocapronsäure 20mg/kg KG als Bolus über 10 min.! ! 20mg/kg KG über weitere 8 Stunden Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Kriterien für das mögliche Vorliegen eines POLYTRAUMAtisierten Patienten! ! • GCS < 9! • RRsystolisch < 90! • Atemfrequenz < 10 oder > 29/min.! • 2 oder mehr Frakturen körpernaher langer Röhrenknochen! • Sturz aus > 3m Höhe! mit Geschwindigkeit > 60km/h! • PKW Unfall • Motorrad Unfall ! mit Geschwindigkeit > 30km/h! • Tod eines Fahrzeuginsassen! • Aus einem Fahrzeug herausgeschleuderter Insasse! • Deformität eines Fahrzeuges von mehr als 50cm ! der Fahrgastzelle von mehr als 30cm! • Rettungszeit aus dem Fahrzeug > 20min.! • Fussgänger gegen Fahrzeug! • Offenes Schädel-Hirn-Trauma und/oder Impressionsfraktur des Schädels! • Instabiler Thorax! • Alter < 5 Jahre oder > 55 Jahre! • Schwangerschaft! • Amputationsverletzungen proximal des Hand- oder Sprunggelenkes! • Penetrierende Verletzungen! • Immunsupprimierte Patienten - Cardiale oder respiratorische Vorerkrankungen! • IDDM - Lebercirrhose - angeborene oder medikamenteninduzierte Gerinungsstörungen !