Projektwoche zusammen mit Schülern aus - Fos
Transcription
Projektwoche zusammen mit Schülern aus - Fos
Conflicting past – Common future Projektwoche zusammen mit Schülern aus Italien, Polen und Rumänien in Downpatrick (Nordirland) Dunluce Castle an der Küste von Nord-Antrim Am 21.Januar 2011 trafen wir uns um 5 Uhr früh mit unseren Lehrern Herrn Altmann und Herrn Schön bei Eiseskälte am Erlanger Bahnhof, um mit dem ersten Zug über Nürnberg rechtzeitig zum Frankfurter Flughafen zu gelangen. Im Zug nutzte Herr Schön dann sogleich die erste Gelegenheit, um mit uns unsere Präsentationen, welche wir im Vorfeld für die Fahrt anzufertigen hatten, noch einmal durchzugehen und diverse Englischfehler zu korrigieren. Von Frankfurt ging es dann mit dem Flugzeug nach Dublin und von dort mit einem Bus nach Sprucefield, wo uns Brian und Angela vom South Eastern Regional College herzlich in Empfang nahmen. Dabei bekamen wir einen ersten Eindruck von dem unterschiedlichen irischen Kälteempfinden. Während wir alle in dicke Winterjacken und Mäntel gepackt waren und dennoch fröstelten, waren die beiden irischen Lehrer nur mit einem T-Shirt bzw. einem dünnen Hemd bekleidet. Die beiden brachten uns dann mit einem Bus zu unserem Hotel. Es war ein wunderschönes schlossartiges Gebäude am Stadtrand von Downpatrick gelegen. Zu unserem Entsetzen war allerdings zunächst die Heizung nicht eingeschaltet, so dass auch im Haus Temperaturen um den Gefrierpunkt vorherrschten. Zum Glück wurde sogleich im Aufenthaltsraum der Kamin angeschürt und wir konnten uns nach Bezug unseres Dreibettzimmers dort endlich etwas aufwärmen. Am Abend trafen dann auch die rumänischen und polnischen Schüler ein und wir nutzten die Gelegenheit um uns beim gemeinsamen Abendessen ein wenig kennenzulernen. Trotz eingeschalteter Heizung war es am nächsten Morgen leider immer noch recht kalt. Vor allem die Schüler aus Sardinien (diese gelangten erst kurz nach Mitternacht ins Hotel) hatten damit so ihre Probleme. Zusammen mit der ganzen Gruppe machten wir uns dann nach dem reichhaltigen Frühstück in zwei Bussen auf den Weg über die Antim`s Road zu Giant’s Causeway. Dort angekommen waren wir regelrecht überwältigt, was uns die Natur dort zu bieten hatte. Über 40000 Basaltsäulen auf engstem Raum, die meisten sechseckig und bis zu 12 Meter hoch prägten dort die Küstenlandschaft. Blick auf einige der 40000 Basaltsäulen am Giant’s Causeway Berit Schösser, Theresa Schöbel und Johanna Piringer am Giant’s Causeway Nach einer kleinen Wanderung an den Klippen entlang kehrten wir begeistert zum Bus zurück und machten uns auf den Weg nach Derry bzw. Londonderry, der zweitgrößten Stadt Nordirlands. Dort bekamen wir durch „Jerry aus Derry“ im Towermuseum einen ersten Einblick in den Nordirlandkonflikt. Auch wenn wir große Schwierigkeiten hatten Jerry auf Grund seines starken Akzents zu verstehen und Herr Schön mehrfach „übersetzen“ musste, so wurde uns dennoch klar, dass die Stadt über Jahrhunderte hinweg Schauplatz blutiger Auseinandersetzungen war und je nach Religionszugehörigkeit der Bevölkerung auch heute noch entweder ausschließlich Derry oder Londonderry bezeichnet wird. Den Sonntag verbrachten wir mit einer Wanderung zu dem netten Küstenort Newcastle unmittelbar unterhalb vom Slieve Donard des höchsten Berges Nordirlands. Am Abend ging es dann zum Bowling spielen und Pizza essen nach Belfast. Unsere Gruppe in Newcastle. Im Hintergrund der Slieve Donard Am Montagmorgen, nachdem unser Hotel endlich richtig aufgeheizt war, lernten wir nun unsere Partnerschule kennen. In ihr kann man neben der Allgemeinen Hochschulreife auch die unterschiedlichsten Ausbildungsrichtungen besuchen. So erlebten wir bei einem Rundgang Schüler nicht nur in für uns typischen Klassenzimmern und Computerräumen, sondern auch aktiv in Küchen, Friseursalons oder an Massagebänken. Die Ausbildungsrichtung für letzteres nennt sich übrigens „Health and care“. Nachdem wir die Schule gründlich inspiziert hatten, waren wir nun an der Reihe. Zunächst stellten die Schüler jeder Nation ihre Schule, ihr Land und ihre Stadt aus der sie kommen kurz vor. Danach hatte jede Gruppe die Aufgabe mit Hilfe einer Powerpointpräsentation Konflikte darzustellen, welche in der jüngeren Vergangenheit im eigenen Land stattgefunden haben und wie diese überwunden werden konnten. Im Anschluss daran schilderten uns zwei Streetworker über ihren Versuch, den nach wie vor bestehenden Religionskonflikt in Nordirland zu entschärfen. Nach einer gemeinsamen Diskussion fuhren wir alle gemeinsam zur Sankt-PatrickStatue am höchsten Punkt von Downpatrick. Von hier aus hatten wir einen hervorragenden Blick über die Umgebung unserer Partnerstadt. Unsere drei Schülerinnen bei der Vorstellung ihrer PowerpointPräsentation Am Dienstag fuhren wir gleich in der Früh nach Belfast, um im Museum der I.R.A. (Irish Republican Army) mehr über die Konflikte zwischen Katholiken und Protestanten zu erfahren. Etwas mulmig wurde uns als wir im Anschluss mit der Shankill Road einen Stadtteil der Protestanten besuchten, welcher nach wie vor aus Sicherheitsgründen jede Nacht von der Stadt abgetrennt wird. Überaus düster wirkten auf uns die zahlreichen teilweise makabren Bilder an den Hauswänden und selbst Brian gab zu diesen Ort nie ohne einen erfahrenen Führer zu betreten. Bevor wir diesen Stadtteil verließen, hatten wir noch die Gelegenheit uns an der angrenzenden „Piecewall“ zu verewigen. Nach der Mittagspause durften wir dann eigenständig für ein paar Stunden die Stadt erkunden. Ins Hotel zurückgekehrt war natürlich nicht an Schlafen zu denken. Wir hatten uns viel zu erzählen und zu lachen. Theresa Schöbel bei der Verewigung an der Piece Wall Am nächsten Tag stand Evaluation auf dem Programm. Wir wurden in Gruppen eingeteilt und hatten die Aufgabe unsere Erfahrungen, Erlebnisse und Erkenntnisse der letzten Tage in Computerspiele zu integrieren. Die animierten Memories, Spiele, Puzzles etc. waren alle im Vorfeld von Schülern und Lehrern unserer Partnerschule programmiert worden und wir hatten nun nur noch für den notwendigen Inhalt zu sorgen. Beim letzten gemeinsamen Abend hieß es dann bereits Abschied nehmen von unseren neuen Freunden. Nach einer kurzen Nacht traten wir frühmorgens die lange Heimreise an. Alle Teilnehmer der Projektfahrt am letzten Abend in Downpatrick Mit dem Bus ging es zunächst die 150Km nach Dublin, mit dem Flugzeug nach London, um von dort mit einem weiteren Flieger nach Nürnberg zu gelangen. Zu Hause angekommen, waren wir dann fix und fertig, hatten aber sehr viel zu erzählen von einer tollen Reise, die wir niemals vergessen!!! Wir möchten uns deshalb an dieser Stelle nochmals bei Herrn Altmann und Herrn Schön für die tolle Organisation bedanken und dafür, dass wir an diesem Projekt teilnehmen durften. Theresa Schöbel, Berit Schösser und Johanna Piringer (W11b)