Für die Kaffeeversorgung im Büro gibt es viele Alternativen

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Für die Kaffeeversorgung im Büro gibt es viele Alternativen
Business in Düsseldorf Kaffeeversorgung im Büro
Schwarzes Gold
Für die Kaffeeversorgung im Büro gibt es viele Alternativen –
Table-Top-Automaten werden immer beliebter.
O
b klein oder groß, modern oder altbacken, ob Anwalt, Werbeagentur oder
Großkonzern: Wer ein Büro unterhält,
in dem Menschen arbeiten, muss sich zwangsläufig mit der Frage auseinandersetzen: Wie
regele ich die Kaffeeversorgung von Mitarbeitern und Gästen? Kaffee trinken während der
Arbeitszeit zu verbieten wäre das Einfachste.
Das dachte sich auch ein damals bedeutender
sauerländischer Stahlrohrhersteller Ende der
Achtziger Jahre. Fortan sah man hier keine
Kaffeemaschinen und keine Tassen mehr auf
den Tischen. Nur die Aktenschränke qualmten aus allen Ritzen, gaben seltsame Geräusche von sich und die volle Kaffeetasse wurde
nach jedem Schluck wieder im Schreibtischcontainer verschlossen.
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Dabei ist Kaffee am Arbeitsplatz wichtig
und gut; er belebt, motiviert und schafft Kontakt. Er ist in Meetings und Besprechungen
nicht wegzudenken. Ganz zu schweigen von
Besuchern, Bewerbern, Kunden, die entsprechend empfangen werden wollen. Wer über
die Kaffeeversorgung in seinem Unternehmen
entscheiden kann, sollte sich hierfür genau
so viel Zeit nehmen, wie für andere wichtige
Themen. Neben den Kosten, die das Lieblingsgetränk der Deutschen verursacht, muss man
sich viele Fragen stellen. Denn der Kaffee, den
Mitarbeiter und Kunden bekommen, „kommuniziert“. Er ist ein imagebildender Faktor,
ob man es will oder nicht. Der Thermoskannen-Filterkaffee mit Kondensmilch hat eine
andere Aussage als ein frisch gezapfter Latte
Macchiato. Welche Wertschätzung drücke ich
meinen Gästen und Mitarbeitern gegenüber
damit aus? Soll der Kaffee kostenlos sein oder
nicht? Wie kann die Kaffeeversorgung möglichst effizient ablaufen? Welche Systeme und
Anbieter eignen sich für die individuelle Situation? Was früher für Kohle galt, gilt heute für
Kaffee: Schwarzes Gold.
Jetzt kommt auch Starbucks
Nicht nur in der Gastronomie, auch im
Büro wird mit Kaffee und Kaffeeautomaten
richtiges Geld verdient. Jetzt steigt sogar der
Kaffeebuden-Filialist Starbucks in dieses lukrative Segment ein und will in den deutschen
Büros professionelle Kaffeeinseln einbauen.
Kaffeeversorgung im Büro Business in Düsseldorf
Nationale Spezalisten für
Bürokaffee-Automaten
Jetzt kommt auch Starbucks ins Büro und
installiert gleich eine ganze Kaffeeinsel
Kaffee-Partner, Osnabrück
www.kaffee-partner.de
Tchibo Coffee Service GmbH, Hamburg
www.tchibo-coffeeservice.de
Autobar, Willich
INFO
www.autobar.de
Cup&Cino, Hövelhof
www.cupcino.com
Coffee at work, Witten
www.coffeeatwork.de
Dabei ist Starbucks konsequent und will den den größeren Haushaltsgeräten von Saeco, onen Euro Jahresumsatz. Der unumstrittene
Deutschen nicht nur eine Alternative zu den Jura, Deloghi & Co., sind jedoch in Aufbau, Marktführer in diesem Segment kümmert sich
zahlreichen Automatenaufstellern hinstellen, Robustheit und Kaffeequalität eher mit den seit 1973 um den Kaffee im Büro und ist mit
seinem Vertriebssystem extrem erfolgreich. So
sondern baut gleich ein paar schicke und ge- Gastronomie-Kaffeemaschinen vergleichbar.
mütliche Holzpaneele und Tische
Laut bdv sind die größten erhielt der gigantische und futuristische Neudrum herum. Echtes StarbucksAutomatenaufsteller in Deutsch- bau der Unternehmenszentrale einen begehrFeeling soll auch durch „höchste
land
Dallmayr,
Coca-Cola, ten Architekturpreis und ist in der Region als
Kaffee-Qualität, wie in den Shops
Aramark, Selecta und Maas. Kaffepartner-Kreuzfahrtschiff bekannt.
Mit der Kaffeeversorgung im Büro ist ofgewohnt“, aufkommen.
Natürlich sind diese auch im
OCS-Markt tätig und stellen auch fensichtlich viel Geld zu verdienen. Da lohnt es
Etwa Anfang der 60er JahTable-Top-Kaffeemaschinen auf, sich, mal genauer hinzuschauen, wie und wo
ren ging es in Deutschland mit
aber eben auch alle anderen Ar- die Branche ihren Gewinn macht und was man
professionellen Kaffeeautomaten
ten und Typen von Automaten: bei der Anschaffung beachten sollte. Man kann
im Büro los. Seitdem wächst der
Essens- und Warenautomaten, die Anbieterszene grob in folgende Kategorien
Markt ständig. Der Bundesvereinteilen: Kaffeeröster, allgemeine AutomatenKaltegetränkeautomaten etc.
band der deutschen VendingBetrachtet man den OCS- Aufsteller, Kantinenbewirtschafter (Caterer),
Automatenwirtschaft
(bdv)
Markt separat, führen andere (Büro)-Maschinenhändler und eben die erschätzt, dass hierzulande 520.000
den Markt an. Hier hat sich eine wähnten Bürokaffeespezialisten.
Automaten aufgestellt sind. Der
Der neue Trend: Kleinere Table-Top„Kaffeeröster wie Tchibo oder Dallmayr
Löwenanteil davon – etwa 80 Automaten für weniger als 10 Mitabeiter Handvoll Spezialisten etabliert,
die sich fast ausschließlich mit machen ihr Geschäft über die Bohne“, erklärt
Prozent – steht nicht etwa in
öffentlichen Bereichen wie Bahnhöfen oder der Getränkeversorgung im Büro beschäftigt. uns ein Brancheninsider, „und inkludieren
Schulen, sondern in Betrieben und dient der Allen voran ist Marktführer Kaffepartner zu gerne die Abnahme einer bestimmten KaffeeVerpflegung der Beschäftigten. Man kann die nennen. Das Osnabrücker Unternehmen hat menge in ihre Verträge. Die großen KantinenAutomatentypen grob in drei Kategorien eintei- laut eigener Angabe etwa 80.000 Maschinen bewirtschafter wie Aramark oder Sodexo verlen: Heißgetränke-, Kaltgetränke- und Essens- im Markt und macht hiermit über 100 Milli- suchen bei Übernahme der Kantine eines
automaten. Der spannendste und bedeutendste
Bereich ist eindeutig der Heißgetränkebereich,
sprich Kaffeeautomaten (auch wenn hier mal
Getränke- und Verpflegungsautomaten in Deutschland
Schokolade, Tee, Heißwasser oder Brühe herauskommen kann). Fast 60 Prozent aller Auto2.800 Eisautomaten (0,56 %)
214.000 Heißgetränkeautomaten (Table-Top)
maten – knapp 300.000 Stück – sind Kaffeeau19.600 Verpflegungsautomaten (3,93 % )
tomaten. 214.000 davon sind sogenannte „Table
Tops“, also Maschinen, die – mit Tank- oder
47.700 Snackautomaten
Festwasseranschluss – „auf dem Tisch“ stehen.
42,92 %
9,57 %
Fast 60 Prozent aller Automaten sind Kaffeeautomaten
Dieser Markt heißt in der Branche OCSMarkt, Office Coffee Service. OCS-Maschinen
zeichnen sich durch eine einfache Handhabung aus. Knopf drücken genügt in der Regel.
Äußerlich ähneln OCS-Kaffeeautomaten oft
15,94 %
27,08 %
79.500 Heißgetränkeautomaten (Standgeräte)
135.000 Kaltgetränkeautomaten
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Business in Düsseldorf Kaffeeversorgung im Büro
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Unternehmens auch die Kaffeeversorgung auf
der Büroetage zu übernehmen. Denn beim Essenspreis wird genau hingeguckt und Auftraggeber und Betriebsräte entscheiden hier vorwiegend nach dem Preis. Die Konditionen der
Kaffeeautomaten und der Preis des Kaffees stehen da nicht so sehr im Fokus und können die
Kalkulation des Caterers wieder aufbessern.“
Die Spezialisten für Bürokaffee und auch
die freien Maschinenhändler haben heute
überwiegend ein Geschäftsmodell, das dem
der Bürotechniker (Kopierer und Drucker)
ähnelt. Man versucht den Kunden langfristig
zu binden und nur eine monatliche Pauschalzahlung abzurechnen. Keine Anschaffungsoder Service- und Wartungskosten. Hier gibt
es aber die unterschiedlichsten Modelle, einige vermieten nur das Gerät, und der Kunde
muss/kann den Kaffee selbst kaufen. Andere
bieten Full-Service-Verträge an. Einige haben
keine Monatsrate, aber Mindestabnahmemengen pro Monat. Der Angebotsvergleich
fällt dadurch extrem schwer und man kann im
Vorfeld nur schwer errechnen, welches System
in der Praxis das geeignetste und günstigste
sein wird.
Unvergleichbare Angebote
der Anbieter
www.duesseldorf-manager.de
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Der Düsseldorf MANAGER testet und
vergleicht deshalb in einer der kommenden Ausgaben die Verträge und Konditionen der wichtigsten Anbieter für Bürokaffeeautomaten, national
und regional. So viel vorab: Haushaltsgeräte aus
dem Elektromarkt testen und vergleichen wir dabei nicht, da sich diese in der Regel nicht für den
Einsatz in professionellen Büros mit mehr als 15
kaffeetrinkenden Mitarbeitern eignen. Zwar sind
die Geräte und die Kaffeeprodukte sicherlich
auch einwandfrei, allerdings dauert die Zubereitung meistens zu lange oder verursacht einen
enormen Personaleinsatz.
Dass diese kleineren Haushaltsgeräte immer noch stark in den Büros vertreten sind,
hat auch Marktführer Kaffeepartner längst
erkannt und einen kleineren Kaffeeautomaten,
die „minibona“, in den Markt gebracht, der sich
bereits ab sieben bis 20 Tassen pro Tag rechnen
soll. Diesem Trend folgt beispielsweise auch
der Wittener Bürokaffeespezialist Coffee at
work und wird ebenfalls ab dem nächsten Jahr
eine kleinere Table-Top-Maschine bringen.
Trend zu kleineren Automaten
und fair gehandeltem Kaffee
Ein weiterer Trend, der die Branche beschäftigt, ist der Einsatz von fair gehandeltem
Kaffee. Zunehmend legen Unternehmen hierauf
Wert. „Fairtrade bedeutet, dass die Kaffeebauern einen Mindestpreis für ihren Kaffee erhalten. Sie sind somit nicht den starken Marktschwankungen unterlegen, die zum Großteil
von Spekulanten ausgelöst werden“, erklärt Dirk
Reisige von Miko Kaffee. bdv und der Verein
TransFair haben hierzu extra ein Siegel für Restaurants, Kantinen und Automatenaufsteller
entwickelt. [email protected]
Vorschau
Demnächst in diesem Magazin: Großer INFO
Vergleichstest „Kaffeeautomaten fürs
Büro – die Verträge und Konditionen der wichtigsten
Anbieter, national und regional."