Drown Inc - Bad Spirit und Justainer im Düsseldorfer Stahlwerk

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Drown Inc - Bad Spirit und Justainer im Düsseldorfer Stahlwerk
Drown Inc - Bad Spirit und Justainer im Düsseldorfer Stahlwerk 2002
Doc-Stringkill schreibt: Lang, lang ist’s her, dass man was von den Dampf Metallern von Drown Inc.ein
Lebenszeichen in Form eines Gigs zu sehen hatte. Dies war jedoch nicht ohne Grund, dazu aber gleich mehr.
Live Review : Drown Inc. , Bad Spirit und Justainer im Rahmen des Club Maggot im Stahlwerk am 20.09.2002
Lang, lang ist’s her, dass man was von den Dampf Metallern von Drown Inc.ein Lebenszeichen in Form eines Gigs
zu sehen hatte. Dies war jedoch nicht ohne Grund, dazu aber gleich mehr. Nach über einem Jahr Live Abstinenz
wollten die vier Jungs mal wieder was von sich hören lassen und nahmen gleich auch noch Bad Spirit und Justainer
mit!
Ich schlug gerade noch rechtzeitig vor Ort auf, um „JUSTAINER“ beim entern der Bühne zu beobachten; also keine
Minute zu spät. Zwar stiegen sie ein wenig anders ein, als man einen Opener eigentlich erwartete, war aber ok so.
Sie verstanden es mit einem Repertoire zu glänzen das von bittersüß melancholisch á la Paradise Lost über Nu
Metal lastig bis Gute – Laune – Party – Metal das Publikum gut zu unterhalten. Der Sound war astrein und auch der
Versuch die Bühne ein bisschen nett zu dekorieren ging nicht unbemerkt an mir vorbei. Leider waren die drei bis vier
Kerzen nicht wirklich atmosphärisch, ist aber auf die Größe der Bühne zurückzuführen, die Idee war soweit aber
recht schön. Ihr wirklicher Trumpf aber war der gut tighte Groove, den die Sechs auf’s Parkett legten. Allerdings
schienen sie ein wenig von der gähnenden Leere vor der Bühne (geschätzt 30 Anwesende Nasen) irritiert und
agierten ein wenig statisch. Lediglich der Sänger streifte über die Bühne wie ein ruheloser Wolf. Ebenfalls interessant
fand ich, dass bei ein paar Songs der eben angesprochene Sänger zu seiner Bongo griff und mit dem Drummer
einen verflucht treibenden Rhythmus hingezaubert hat. Leider schafften sie es nicht ganz, das Publikum zu knacken,
schade aber vielleicht beim nächsten mal!?!
Nach einer bemerkenswert kurzen Umbaupause machten sich dann „BAD SPIRIT“ daran, zu zeigen warum sie
heute Abend auf dem Billing standen. Mit ihrem Verständnis von „klassischem“ Nu Metal brachten sie zwar
Bewegung in Meute (mittlerweile auf knapp 50 Mann/ Frau angewachsen und nennenswert mehr wurde es leider
auch nicht!) konnten mich persönlich aber nicht so ganz überzeugen. Ok, ok. Jeder weiß, ich kann mit NM nicht
wirklich viel anfangen, aber das dargebotenen erinnerte mich auch zu sehr an schon häufig gehörte Standards.
Nichts desto trotz (oder vielleicht gerade deswegen?) kam doch eine steigende Partystimmung auf und die Jungs
legten sich auch ordentlich ins Zeug. Was mir negativ auffiel, war dass eine Gitarre permanent verstimmt war, nicht
nur in Relation zur anderen, sondern in sich, was besonders gravierend bei cleanen Parts auffiel, doch genug des
Musikergeschwafels. Sie hinterließen bei dem meisten anwesenden auf alle Fälle einen positiven Eindruck.
Und dann war es endlich soweit! „DROWN INC.“ machten sich auf zu zeigen, was Dampf und Druck ist.
Letztes Live Lebenszeichen der Düsseldorfer war im März (glaub ich) 2001, als sie mit „Orkus,“ „Mabus“ und
„Suidakra“ im Spektakulum zum Tanze aufspielten. In der Zeit danach verloren sie ihren Sänger und darüber hinaus
auch noch ihren Klampfer (jener zockt nun bei Human Bastard). Ende vom Lied: Ein Drummer und ein Basser
machen noch lange keine einsatzfähige Live Combo. Und so begab man sich auf die Suche nach treuen Recken die
sich willens und frohen Mutes wägen, der Herausforderung zu stellen (ich werde irgendwie wieder so poetisch...).
Und das es ein hartes Brot ist gute Musiker zu finden könnt Ihr mir glauben (ist da draußen irgendein Drummer???).
Doch die Suche hat sich mehr als bezahlt gemacht, das Line-up, dass am heutigen Abend zur Vernichtung jedes
gesunden Gehörempfindens aufspielte wirkt mehr als nur gesund.
Bereits nach dem ersten Takt machten die vier klar, so wird der Job richtig gemacht als sie mit „Momentum“ und
„Goodbye“ den Verstärker und Gehörgangs Härtetest einleiteten! Der Sound drückte mich durch die Wand und
stampfte mich zu Boden. So etwas derart druckvolles und kompaktes habe ich selten bei den „großen“ erlebt, und
fast nie bei den „kleinen“. Die „Pantera“ und „Machine Head“ artige Wand die von der Bühne herweht trifft einen wie
ein Schlag mit dem Vorschlaghammer. Aber, niemals wirkt der Sound überladen oder weist Soundlücken auf, und
das obwohl (oder vielleicht deswegen???) nur ein Gitarrist auf der Bühne steht. Man vermisst nie, aber auch wirklich
niemals eine zweite Gitarre! Bei „Sad sky“ und „True Story“ fing dann auch das Publikum an mitzugehen – hat wohl
vorher keine Luft bekommen – und machte dann auch (berücksichtigend das nicht wirklich ein Menschenauflauf
zusammengekommen ist) einen richtig guten Party Mob los. Und die Jungs machten munter weiter. „Dominance“,
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„Fix“ und „Mindfist“ wurden als nächstes auf die Menschheit losgelassen. Die Jungs rockten sich derart den Arsch
ab, dass ich Angst hatte es würde ab morgen verboten (wird es doch nicht, oder?). Nach „Take what“ ging es dann
an die Verlosung. Verlosung? Jupp! Das Verlosungspiel sah wie folgt aus: Man musste die drei Cover erraten, auf
einen Zettel schreiben und in eine Box stecken um am Ende ein T – Shirt und CD’s zu gewinnen. War nicht wirklich
eine Doktorarbeit, den „Walk“ kam derart präzise, fett und tight das man vermuten konnte das die Mannen um Herrn
Anselmo persönlich auf der Bühne stünden. Doch irgendwas stimmte nicht. Richtig, anstelle des Solos gab es
„Machine Head´s“ „Ten Ton Hammer“ was wiederum mit dem letzten Part von Pantera’s „Walk“ untermalt wurde.
Dies waren der Cover also zwei, und ein Chartscover hatten sie im Vorfeld ja auch noch versprochen... . So
marterten wir also unsere teilweise leicht bis mittelschwer benebelten grauen Zellen, hatten aber nicht den
geringsten Hauch vom Schimmer einer blassen Ahnung, was zum Geier denn nun käme! Es kam „Godspleep“, ein
eigenes Stück das (welch Überraschung) brat das die Hölle wie eine Kühlkammer wirkte. Und zum guten Schluss als
Betthupferl kam ... „Bimbo“ von Lambretta! Hups, damit hat so ziemlich keiner Gerechnet glaube ich! Unsere Helden
verließen die Bühne und wollten das Feld für die Party freimachen. Doch das Publikum hatte eine andere Idee: Und
so wurde noch mal „Walk/Ten Ton Hammer/Walk“ dargeboten. Wobei das Publikum kräftig miteinbezogen wurde.
Also besser kann man eine Feuertaufe nicht bestehen! Wenn das Line up stabil bleibt dann sind die Jungs wieder
eine wahre Bank für Liveeinsätze, die sie früher ebenso waren. Es gab jedoch auch ein wenig Kritik, so fühlten sich
einige Anwesenden zu sehr an Phil Anselmo erinnert und vermissten einen eigenen Stil des neuen Sangeskünstlers.
Stimmt soweit schon, doch passt die Stimmt zu der Mucke wie der sprichwörtliche Arsch auf den Eimer.
Fazit: Wer heute Abend nicht da war, und das waren leider viele, hat was verpasst, was er hoffentlich bald sehen
können wird. Eine Band, wie sie es kaum zu toppen geben dürfte wenn es um den Fachbereich Schalldruck geht.
Unbedingt hingehen, oder heult nicht mehr rum, es gäbe keine vernünftigen Metal Acts mehr in Düsseldorf.
Auch ein großes Lob an Andreas Lohse. Er hat es mal wieder geschafft ein Hammergeiles Konzert für den kleinen
Geldbeutel (Eintritt lag bei 5 € (wat der zweite gekostet hätte weiß ich nicht...)) auf die Beine zu stellen. Für alle die
Meckern das es nichts gäbe wo man hingehen kann, da habt ihr was. Den der Club Maggot ist glücklicher Weise
eine regelmäßig wiederkehrende Oase in der Metal Szene Düsseldorfs.
Doc_Stringkill
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