Sommer-Spezial - Schwerhoerigen-Netz
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Sommer-Spezial - Schwerhoerigen-Netz
DSBreport DSBreport Die Zeitschrift für gutes Verstehen... Deutscher Schwerhörigenbund e.V. Bundesverband der Schwerhörigen und Ertaubten Sommer-Spezial Die große AUDIO-TOUR Deutschland im Hörtest DSBreport Sommer Spezial/2006 s lus h c ss 06 n 0 tio 4/2 k a t ed por R re st r i DSB e b n kto de O r 1. fü Werben hilft! Audio Vision Liane Pianka gGMBH Asbachstr. 12 99423 Weimar Tel. 03643/776885 Fax 03643/776887 ...EINE GANZ PERSÖNLICHE MEINUNG: Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder und Freunde des DSB! In der Arbeit der Gremien des DSB können wir vermelden, dass wichtige DSB-Referate mit Leitern besetzt werden konnten, damit auch eine aktive Referatsarbeit gewährleistet ist. Herzlichen Dank sagen wir für die Bereitschaft, ein Referat zu leiten. Irmgard Schauffler – Referat Kultur – und Rolf Erdmann – Referat Technik – wünschen wir viel Erfolg und Schaffenskraft bei ihrer Arbeit. Erstmalig erhalten Sie heute ein DSBreport-Sommer-Spezial, Neben unserer Fachkompetenz der eine so genannte elektronische Betroffenheit in den verschiedenen Ausgabe, die ab sofort auf der Gremien der Sozialpolitik ist uns die Internetseite www. schwerhoeArbeit innerhalb des DSB, also für rigen-netz.de für Sie bereitgeunsere Mitglieder, sehr wichtig. Die stellt wird. Für die DSB-Mitglievielen Anfragen, Wünsche und auch der und Leser des DSBreport, Hilferufe, die in der DSB-Geschäftdie keinen PC mit Internetanstelle eingehen, werden dort angeschluss haben, kann eine Kopie nommen und entsprechend bearbeiüber die Bundesgeschäftsstelle tet. Ein großer Teil wird von DSBangefordert werden. Einige Beratern auch online und vor allem Exemplare werden wir mit zur Detlev Schilling ehrenamtlich bewältigt. Diesem EinDSB-Geschäftsführer Bundesversammlung nach Neusatz gebürt unser Dank! Einen grobrandenburg nehmen. Damit ßen Anteil hat die Information und möchte der DSB die „DSBreport-lose“ Zeit Beratung von Nichtmitgliedern des DSB. Dies zeigt überbrücken und die wichtigsten Informauns auch, dass die Basisarbeit sehr wichtig ist, hier tionen (z.B. Termine) und Berichte an die Grundlage der Gemeinschaft im DSB liegt. unsere Mitglieder und Leser weiter. Ein großes Augenmerk werden wir in Zukunft auf die Der Sommer neigt sich dem Ende entge- Stärkung der Mitglieder im DSB legen müssen. gen, und wir erwarten einen bunten Herbst. Ich hoffe, Sie haben eine gute Sommerzeit verbracht und nutzen die sonnigen Herbsttage zur Entspannung und Erholung. Im DSB wurde die Zeit des Sommers genutzt, Vorbereitungen für die Bundesversammlung am 23.09.2006 zu treffen sowie sich an den vielen Aktionstagen der Selbsthilfe, Workshops – u.a. in den verschiedenen Regionen – zu beteiligen. Einen kleinen Einblick erhalten Sie beim Lesen dieses Sommer-Spezials. Bitte sagen Sie uns, wie Ihnen das Sommer-Spezial des DSBreport gefallen hat, und was man ergänzen und verbessern kann. Gern nehmen wir Ihre Anregungen für die DSBreport-Redaktion auf. Bis zum Wiedersehen zur Bundesversammlung in Neubrandenburg verbleibe ich mit herzlichen Grüßen, Euer Detlev Schilling DSBreport Sommer Spezial/2006 3 Termine DEUTSCHER SCHWERHÖRIGEN SPORT VERBAND im DSB e.V. Meisterschaften 2006 Schach 9. September in Zinnowitz/Usedom Schießen 22. September in Freiburg Boule 23. September in Freiburg Minigolf 23. September in Freiburg Bowling 14. Oktober in Magdeburg Achtung! Die Termine können sich eventuell noch ändern. Aktuelle Infos erhalten Sie auf der Internetseite des Deutschen Schwerhörigensport Verbandes: www.d-s-s-v.de Hörtour 2006 04.10.2006 05.10.2006 06.10.2006 07.10.2006 09.10.2006 10.10.2006 11.10.2006 12.10.2006 13.10.2006 14.10.2006 16.10.2006 17.10.2006 18.10.2006 Lübeck, Hermanns Hörgeräte GmbH Kiel, Mumme Hörakustik Neumünster, EYEWEAR Rendsburg, Kienass Höreräte Elmsholm, EYEWEAR Mehr Infos zu dem Restprogramm der Hörtour 2006 finden Sie unter www.schwerhoerigen-netz.de. September 2006 DSB-Bundesversammlung 2006 in Neubrandenburg 23. September 2006 9.00 bis 18.00 Uhr im Rathaus Neubrandenburg Friedrich-Engels-Ring 53 17033 Neubrandenburg Vorläufige Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Präsidenten 2. Wahl eines neuen DSB-Vizepräsidenten 3. Ehrungen 4. Geschäftsberichte des DSB-Vorstandes und der Referate durch den Präsidenten 5. Bericht über laufende DSB-Projekte, Referate, Beiräte und Kommissionen 6. Kassenbericht für das Jahr 2005 und Haushaltsplan 2006 7. Bericht der Rechnungsprüfer 8. Diskussion über die Berichte (TOP 3 bis 6) 9. Entlastung des Vorstandes 10. Bildung einer Satzungskommission 11. Beratung und Beschlussfassung über Auflagenreduzierung der Verbandszeitschrift DSBreport 12. Beratung und Beschlussfassung über die Beitragsordnung 13. Beratung und Beschlussfassung zu eingegangenen Anträgen 14. Mitteilungen und Anfragen Verein für Tinnitusbetroffene und Hörgeschädigte Bergstraße e.V. 2. September 2006 Vortrag um 15 Uhr: „Psychosomatische Ursachen und mögliche Auswirkungen von Tinnitus – Therapieansätze“, Referent: Dr. med. Volker Kratzsch, Chefarzt Klinik Am Stiftsberg, Bad Grönenbach. 21. Oktober 2006 Vortrag um 15 Uhr: „Neue Perspektiven der Rehabilitation von Tinnitus und Hörschädigung“, Referent: Dr. med. Harald Seidler, Chefarzt Bosenberg Kliniken, Facharzt f. HNO-Heilkunde, Präsident des Deutschen Schwerhörigenbundes e.V. Veranstaltungsort: Berufsbildungszentrum, Haus des Handwerks, Werner-von-Siemens-Str. 30, Bensheim. Kontakt: Verein für Tinnitusbetroffene und Hörgeschädigte Bergstraße e.V. Geschäftsstelle: Klaus Dickerhof Schulzengasse 12a 64625 Bensheim-Schwanheim Tel.: 06251/78659 Fax: 06251/703732 E-Mail: [email protected] Internet: www.tinnitusverein-bergstrasse.de www.hoer-werk.de Chatthemen 2006 27. September 2006 Thema: „Berufsausbildung hörgeschädigter Jugendlicher“ Oberstudiendirektorin Heidemarie Kleinöder 11. Oktober 2006 Thema: „Tinnitus bei Kindern“ Experte: PD Dr. med. Gerhard Hesse, Bad Arolsen Redaktionsbeirat: (ehrenamtlich) Marcel Karthäuser Irmgard Schauffler Renate Welter Impressum DSBreport Sommer Spezial 2006 Zeitschrift für Hörgeschädigte und Interessenten zum Thema Hören und zugleich Organ des Deutschen Schwerhörigenbundes e.V. Herausgeber: Deutscher Schwerhörigenbund e.V. – DSB Breite Straße 23, 13187 Berlin Telefon: 030/47541114, Fax: 030/47541116 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.schwerhoerigkeit.de Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, Berlin (BLZ: 10020500 00) Konto: 3133402 Redaktion: neue dienste Vogelsberg NDV GmbH Fulder Tor 24d, 36304 Alsfeld Verantwortlich: Dagmar Gottschalk (Redaktion u. Layout) Gunnar Schäfer (Layout, Grafik, Titelseite) Tel.: 06631/9112-0, Fax: 06631/911239 E-Mail: [email protected] DSBreport Eutin, Hörgeräte Dr. Pistor Itzehoe, Autec Hörgerätezentrum Mölln, Betz Hörgeräte Flensburg, Hörstudio Hedler Hörgeräte Husum, Veith Hörakustik Heide, Meerwald Optik & Akustik Schleswig, Michael Sager Bad Segeberg, EYEWEAR Vorträge 2006 4 Die Redaktion freut sich über die Zusendung von Artikeln oder Meldungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Rücksendung ist nur möglich, wenn EUR 1,45 in Briefmarken beigefügt sind. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Leserbriefe sind erwünscht. Anspruch auf Veröffentlichung besteht jedoch nicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachdruck nur mit Zustimmung der Redaktion und des DSB. Internet: Es wird darauf hingewiesen, dass ausgewählte Artikel dieser Ausgabe auch auf der Webseite des DSB veröffentlicht werden. Autoren, die damit nicht einverstanden sind, werden gebeten, bei Einsendung des Beitrags die Redaktion darüber zu informieren. Gestaltungs- und Design-Konzept: J. Alexander Schürenberg Ringstr. 52 a, 50996 Köln (Rodenkirchen) Herstellung: Liebeskind-Druck GmbH Gewerbepark B 87 Beim Weidige 1, 99510 Apolda Eigenverlag: AudioVision gGmbH Servicedienstleistungen für hörgeschädigte Menschen Liane Pianka Asbachstr. 12, 99423 Weimar Tel.: 03643/776885, Fax: 03643/776887 Bezug: Für Mitglieder im Mitgliedsbeitrag enthalten. Einzelpreis: EUR 5,00; Abonnement, 6 Ausgaben jährlich, EUR 25,00 (Ausland EUR 35,00). Bestellungen richten Sie bitte an den DSB, Berlin. (Anschrift siehe unter Herausgeber). Datenschutz: Die für den Versand gestellten Adressen unterliegen den üblichen Datenschutzbestimmungen. Auflage: 5.800 Exemplare Papier: 100% Recycling Anzeigenpreisliste: Gültig Nr. 1 vom 5.1.2004 Redaktionsschluss für DSBreport 4/2006: 1. Oktober Redaktionsschluss für Anzeigen und Adressänderungen: 10. Oktober zum Inhalt Editorial Landesverbände 3 Detlev Schilling 16 Saarland: Wellness und Entspannung für Ihre Ohren 4 Termine im Blick Impressum 17 Hessen: LV-Infostand auf dem Hessentag 2006 Aktuell 6 Stellungnahme des DSB 6 DSB-Stand auf REHACARE in NRW 17 Bayern: Bayern wählt neuen Vorstand 6 Hörgeräte für Sri Lanka 7 Autoren gesucht 7 Experten im CHAT bei hoer-werk.de 8 „Ein Griff ins Menschenhirn?“ 8 BuJu Skifreizeit Ortsvereine 18 Dortmund: Selbsthilfegruppe CI 18 Dresden: Selbsthilfetag in Dresden 9 LBG-Workshop-Wochenende 19 Braunschweig: Schwerhörige verschaffen sich Gehör Hören & Mehr 10 Zu Gast bei Freunden 20 Cottbus: Mit dem Hörmobil in Cottbus 12 CI – JA oder NEIN 13 Diagnoseverfahren bei Kindern 21 Karlsruhe: Vorsitzender in Amt bestätigt DSBintern 14 Aus- und Weiterbildung im DSB 21 Bielefeld Lindenhofseminar 14 Der DSB auf Deutschlandtour 21 Schwerin Tag gegen Lärm 21 Gernsheim Ausflug nach Hamburg 22 Neubrandenburg „Taub und trotzdem hören“ 23 Sommerfest im Hörbiko Letzte Seite 46 Leserbriefe Unser Thema im DSBreport 4/2006: Kulturelle Facetten Theater – Literatur – Kunst – Musik In unserer Dezember 2006-Ausgabe berichten wir über kulturelle Ereignisse und Begebenheiten in Deutschland. DSBreport Sommer Spezial/2006 5 Aktuell GESUNDHEITSREFORM: Stellungnahme des DSB Der Deutsche Schwerhörigenbund antwortet auf die Eckpunkte zur Gesundheitsreform der Großen Koalition vom 04.07.2006 Punkt 7 – Heil- und Hilfsmittel Der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. begrüßt, dass die Situation der Hilfsmittelversorgung als 7. Punkt im Eckpunktepapier zur Gesundheitsreform seine Erwähnung gefunden hat. Es wird festgestellt: „die Wettbewerbs- und Regulierungsmechanismen im Heil- und Hilfsmittelbereich erzielen hinsichtlich der Preisgestaltungen nicht immer die gesetzlich intendierten Wirkungen.“ Dem vorgeschlagenen Lösungsansatz kann sich der Deutsche Schwerhörigenbund nicht anschließen: „... das Festbetragskonzept für Hilfsmittel und die vertraglichen Preisvereinbarungen für Heil- und Hilfsmittel (sollen) so umgestaltet werden, dass sie echten Preiswettbewerb ermöglichen. Dabei soll für Hilfsmittel der Preiswettbewerb über Ausschreibungen erfolgen.“ Für Hilfsmittel, die wie z.B. Hörgeräte erst angepasst werden müssen, eignet sich das Instrument der Ausschreibung grundsätzlich nicht. 1. Während der individuellen Hörgeräteanpassung werden die Hörgeräte in ihren Einstellungen optimiert. Der Zeitaufwand hierfür ist indikationsabhängig und individuell verschieden. Den direkten Versorgungsweg lehnt der Deutsche Schwerhörigenbund aus vielen Gründen ab. Wir sind entschieden der Auffassung, dass die bewährte Arbeitsteilung zwischen Hörgeräteakustiker und HNOArzt beibehalten werden muss. 2. Auf eine vergleichende Anpassung kann nicht verzichtet werden. Kein hörgeschädigter Hörgeräteträger weiß im Voraus, welches Hörgerät für ihn optimal ist. Wie ein Preiswettbewerb über Ausschreibung praktiziert werden soll, wenn das Hörgerät erst durch Probetragen ermittelt werden muss, ist nicht ersichtlich. 3. Die Hörgeräteanpassung und 6-jährige Nachversorgung muss am Wohnort erfolgen, da mehrere Anpasssitzungen beim Akustiker erforderlich sind, ehe die Anpassung abgeschlossen ist. Im Reparaturfall muss der Hörgeräteakustiker auf kurzen Wegen erreichbar sein. Das ist nicht gewährleistet, wenn die Krankenkassen den günstigsten Anbieter per Ausschreibung ermitteln. Der Deutsche Schwerhörigenbund bittet, dass im Rahmen der Gesundheitsreform ein Passus im SGB V aufgenommen wird, der klarstellt, dass der Dienstleistungsaufwand bei der Festbetragsfestsetzung und im Rahmen der Vertragsgestaltung zu berücksichtigen ist. Außerdem fordert der Deutsche Schwerhörigenbund, dass entgegen der bisherigen Formulierung zur Festbetragsgruppenbildung im § 36 SGB V klargestellt wird, dass nicht nur in ihrer Funktion gleichwertige Hilfsmittel in einer Gruppe zusammengefasst werden, sondern dass unterschiedliche Indikationengruppen einen unterschiedlichen Dienstleistungsaufwand für das gleiche Hilfsmittel benötigen, der sich dann in unterschiedlichen Festbetragsgruppen niederschlagen muss. Darüber hinaus sollte eindeutig geregelt werden, dass bei Fällen, bei denen der Festbetrag nicht ausreicht, eine individuelle Sonderversorgung außerhalb der Festbetragsgruppen bzw. der Vertragsregelung durchgeführt werden kann. Berlin, 22.07.2006 REHACARE 2006: DSB-Stand auf REHACARE Auch in diesem Jahr wird der Deutsche Schwerhörigenbund e.V. wieder vom 18. bis 21. Oktober 2006 auf der REHACARE in der Messe Düsseldorf vertreten sein. Unser Stand wird wie im Vorjahr gemeinsam mit dem Landesverband Nordrhein-Westfalen betreut. Dem engagierten Standpersonal aus NRW sagen wir heute schon einen ganz herzlichen Dank für den geplanten Einsatz. Sie finden unseren Stand wie jedes Jahr in Messehalle 5. Der DSB wird sich gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten – Selbsthilfe und Fachverbände e.V. (ehemals Deutsche Gesellschaft zur Förderung der Gehörlosen und Schwerhörigen e.V.) an einem Themenpark über Hörschädigung bei der REHACARE beteiligen, sodass sich neben dem DSB noch andere Hörgeschädigtenverbände präsentieren werden. Der DSB ist mit büscher kuntscher piorr GbR (bkp) eine Projektpartnerschaft eingegangen. In diesem Rahmen wird bkp den DSB beim Messeauftritt begleiten. HILFSAKTION: Der Deutsche Schwerhörigenbund befürchtet, dass der direkte Versorgungsweg, sei es durch den Versand oder durch den HNO-Arzt, die wirtschaftlichste Variante sein wird. In beiden Fällen ist der Hörgeräteakustiker, der das Gerät einstellt, nicht am Wohnort. Den direkten Versorgungsweg lehnt der Deutsche Schwerhörigenbund aus vielen Gründen ab. Wir sind entschieden der Auffassung, dass die bewährte Arbeitsteilung zwischen Hörgeräteakustiker und HNO-Arzt beibehalten werden muss. DSBreport 6 Hörgeräte für Sri Lanka Dipl. Ing. Roland Tahn und seiner Frau Roswitha sind die Weihnachtsfeiertage 2004 noch allgegenwärtig. Beide haben den TSUNAMI auf der Insel Sri Lanka miterlebt und überlebt. Durch den Schwerhörigenverein Greifswald, den Oberbürgermeister der Hanse- und Universitätsstadt Greifswald und der Bürgerschaft Helfen Sie uns bei dieser großen, humanitären Aufgabe. Schicken Sie an unseren Verein die Hörgeräte, die Sie entbehren können. Wenn Sie eine finanzielle Unterstützung leisten möchten, dann bitte auf das Konto: Schwerhörigenverein Spendenkonto „Sri Lanka“ Sparkasse Vorpommern BLZ: 150 505 00 Kontonr.: 14 44 441 Im September 2006 wird Roland Tahn mit einer Delegation des Schwerhörigenvereins Greifswald nach Sri Lanka fahren, um dort die Spenden direkt an Ort und Stelle zu übergeben. Dipl. Ing. Roland Tahn Schwerhörigenverein Greifswald e. V. Ernsthofer Wende 4, 17491 Greifswald Tel.: 03834/820462 Fax: 03834/8839845 AKTION MENSCH: Autoren gesucht! Gemeinsam mit dem Deutschen Caritasverband startet die Aktion Mensch ab sofort einen Schreibwettbewerb zum Thema „Ungewöhnliche Freundschaftsgeschichten“. „Zur Freundschaft gehört, dass wir einander gleichen, einander in einigem übertreffen, einander in einigem nicht erreichen.“ Die Struktur der persönlichsten menschlichen Beziehungsform (neben der familiären Bindung) könnte nicht besser ausgedrückt werden als in Jean Pauls Zitat. Zur Freundschaft gehört Zuneigung, aber auch Respekt und Anerkennung gegenüber der Persönlichkeit des anderen mit ihren Stärken und Schwächen, unterschiedlichen Werten und Weltanschauungen. Besonders wichtig ist dies sicherlich für Freundschaften, die z.B. über Generations-, Kultur- oder Religionsgrenzen hinweg bestehen und naturgemäß einem größeren Potenzial an gegenseitigem Unverständnis oder Missverständnissen ausgesetzt sind. Aber gerade das Funktionieren solcher „ungewöhnlichen Freundschaften“ zeigt, wie wichtig soziale Sensibilität für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben ist – im Kleinen wie im Großen und jenseits aller Unterschiede. Berichten Sie darüber, wie Ihre ungewöhnliche Freundschaft zustande gekommen ist. War es eine zufällige Begegnung oder wuchs die Freundschaft über eine lange Zeit hinweg heran? Was für Hürden mussten oder müssen in Ihrer Freundschaft bewältigt werden und warum ist sie (trotzdem oder gerade deshalb) für Sie so wichtig? Es muss sich nicht unbedingt um eine Beziehung zwischen zwei Personen handeln, es kann auch um Schulen, Vereine, Firmen oder andere Organisationen gehen. Auch eine Erzählung aus den Perspektiven beider Freunde ist möglich. Ebenso können Sie dem Text Fotos, gemalte Bilder oder Collagen beifügen. Der Text soll nicht mehr als 30.000 Zeichen inklusive Leerzeichen enthalten. Bereits veröffentlichte oder längere Werke werden nicht berücksichtigt. Die besten zwanzig Geschichten werden im Rahmen des GesellschafterProjektes veröffentlicht. Außerdem werden die Gewinner in einer Veranstaltung im Rahmen des diesjährigen Kongresses „Integration konkret – Vielfalt, Chancen und Visionen einer Einwanderungsgesellschaft“ der Caritas in Berlin geehrt. Die ersten fünf Gewinner erhalten zusätzlich jeweils einen Gutschein im Wert von 1000 Euro für eine Freundschaftsreise. Der hochkarätig besetzten Jury gehören u. a. an: die Schriftstellerin Corinne Hofmann (»Die weiße Massai«), die Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan, die Fernseh-Moderatorin Zuhal Soyhan, Katja de Braganca von der Redaktion »Ohrenkuss« (eine Zeitung von Menschen mit Down Syndrom) sowie Roberto Alborino, Leiter des Referates Migration und Integration beim Deutschen Caritasverband. Schicken Sie Ihre FreundschaftsGeschichte zusammen mit dem ausgefüllten Anmeldeformular bitte bis zum 15. Oktober 2006 auf Papier oder als EMail (Word-Datei-Anhang) an folgende Adresse: Aktion Mensch Die Gesellschafter-Freundschaft Heinemannstr. 36 53175 Bonn Fax: 0228-20 92 333 E-Mail: [email protected] Bitte beachten Sie: Einsendungen, die ohne ausgefülltes Anmeldeformular eingehen, können wir leider nicht berücksichtigen. Ihre personenbezogenen Daten werden ausschließlich zum Zweck der Durchführung des Wettbewerbes gespeichert und vertraulich behandelt. Mit der Einsendung Ihres Textes erklären Sie sich mit der Veröffentlichung Ihrer Geschichte auf der Homepage und in den Printerzeugnissen der Aktion Mensch sowie in Buchform einverstanden. Experten im CHAT bei hoer-werk.de Im Juli 2006 diskutierte Stephan Wilke zum Thema: „Schwerhörige Schüler in Regelschulen” Goal: Mein Sohn, 6 Jahre, CI versorgt, kommt jetzt in die 1. Klasse. Können Sie aus eigener Erfahrung eine Integrationsklasse empfehlen? Worauf sollten wir Eltern achten? Stephan Wilke: Wenn Ihr Sohn eine Integrationsklasse besucht, ist wichtig, dass er von der Schule auch die Ausstattung bekommt, die er benötigt, um dem Unterricht zu folgen. Z.B., dass die Sitze in U-Form gehalten werden, dass die Beleuchtungsverhältnisse stimmen, dass es zusätzlichen Förderbedarf gibt, speziell sprachliche Förderung, und dass die Klassenfrequenz nicht größer als 15 Schüler ist. Optimal wäre auch, wenn noch ein weiterer Betroffener in der Klasse ist. Polo: Ich finde es gut, dass es die Möglichkeit der Integration gibt. Aber an welche Grenzen stößt man als Betroffener? Stephan Wilke: Das hängt davon ab, ob man Betreuung oder keine Betreuung angeboten bekommt. Schließlich hat man als Hörgeschädigter auch ein Handicap, mit dem man auch fertig werden muss. Ich sage, Integration um jeden Preis ist nicht erstrebenswert. Der Raum, dass man seine Benachteiligung ausgleichen kann, muss da sein. D.h. möglichst zwei Lehrer im Unterricht, sodass sich ein Lehrer auf den Normalunterricht konzentrieren kann und der zweite Lehrer eventuell für den Betroffenen einschreitet, wenn er merkt, er „schwimmt“ nicht mehr mit. Glories: Mein Sohn ist bisher in einer Regelschule gewesen und der HNO-Arzt hat jetzt eine einseitige Schwerhörigkeit (80 Prozent) festgestellt und von einer normalen Lehrausbildung als Straßenbauer abgeraten. Soll er nun ein BBW für Hörgeschädigte besuchen? Stephan Wilke: Über das BBW kann ich wenig sagen, aber wenn Ihr Sohn eine Hörschädigung von 80 Prozent hatte, würde ich mich an Ihrer Stelle fragen, wie ist er an der Schule und mit seinen Mitschülern klargekommen? Wenn er gut war, glaube ich nicht, dass er unbedingt an ein BBW für Hörgeschädigte gehen sollte. Wenn er schlecht war, dann wäre es eine Überlegung wert. Eine Themenübersicht der kommenden Chatrunden finden Sie auf unserer Internetseite. Chatten Sie mit auf www.hoer-werk.de DSBreport Sommer Spezial/2006 7 Aktuell: wurde eine Hilfeaktion für betroffene Menschen in Sri Lanka ins Leben gerufen. Bereits im Juni 2005 konnten Spenden unmittelbar an Betroffene übergeben werden. Von einer Schule für Behinderte in Bandaruwella kam die Bitte, sie beim Aufbau eines Abwassersystem und dem Ausbau einer Küche für die Essenszubereitung der Kinder zu unterstützen. Die Kostenkalkulation beläuft sich insgesamt auf etwa 4.000 Euro. Desweiteren bittet die Schule bei der Beschaffung von Hörgeräten (Hinter-dem-Ohr-Geräte) für Hörbehinderte behilflich zu sein. Dieses können gebrauchte, nicht mehr benötigte, aber funktionstüchtige Geräte sein. Die Anpassung erfolgt durch Techniker vor Ort. CI: „Ein Griff ins Menschenhirn?“ Ein Nachtrag von Felix Raach zum Titelthema CI im DSBreport 2/2006 Diese scheinbar aufschreckende Formulierung für das „schlichte“ CochleaImplantat wurde natürlich ganz bewusst gewählt für eine durchaus noch längst nicht so selbstverständliche „Hörhilfe“, wie es Hörgeräte sind, und fand deshalb auch – wie erwartet – einige Aufmerksamkeit. Gerade aus den anderen CI-Organisationen, die allgemein fast nur Positives berichten und auch den CI-Tag kreierten, kamen Bedenken, ob dadurch nicht die ohnehin noch vielfach vorhandene Ängstlichkeit, das oft lange Zaudern vor der erforderlichen operativen CI-Implantation eher verstärkt statt überwunden werde. Da meint der DSB, dass man ruhig und klar gerade auch über die möglichen Risiken und die allerdings nach gründlicher Voruntersuchung und gewissenhafter OP wirklich sehr seltenen, weniger guten Erfolge sprechen sollte. Auch die CI-Kliniken sollten „mutiger“ über die wenigen Misserfolge berichten. „Griff ins Menschenhirn“. Da kam ein „Protest“, dass es sich doch „nur“ um eine Innenohr-OP handele. Nun, diese Überschrift stammt aus einem medizinischen Artikel, der gerade darüber berichtet, dass die Medizin inzwischen wirklich den direkten Weg zum Menschenhirn erforscht und in Einzelbereichen schon erfolgreich beschritten hat. Und an dieser Stelle wurde das erfolgreiche CI ausdrücklich an erster Stelle aufgeführt und auch kurz beschrieben. Noch wird sehr bedauert, dass es beim Auge für Blinde leider nicht so einfach gelingen mag. Und auch im „praktischen Leitfaden“ von Prof. T. Lenarz, Medizinische Hochschule Hannover (MHH), über das „Cochlea Implantat“ ist die CI-Wirkung exakter beschrieben: „Durch den in die Scala Tympani eingeführten Elektrodenträger eines Cochlea-Implantats werden neurale Strukturen des achten Hirnnervs, höchstwahrscheinlich durch Stimulation der Ganglionspirale im Rosenthal-Kanal, elektrisch gereizt.“ Das Cochlea-Implantat umgeht somit alle äußeren, mittleren und inneren Ohrbereiche und greift tatsächlich direkt am Gehirnzugang an, indem es gerade noch die Schneckenwindungen nutzt, um dem Hör-Hirn-Nerv möglichst nahe zu kommen. Somit bleibt derzeit gerade diese stellen, dass weltweit bald 100.000 CI-Träger nur dank dieser Revolution einer Taubheit entgehen konnten, und dass auch im DSB die „Ertaubtengemeinschaft“ weitgehend von CI-Trägern ersetzt wurde. Gern würde der DSB dem „CI-Tag“, der von der DCIG (Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft e.V.) kreiert wurde, um das CI noch weiter bekannt zu machen, den „CI-Freuden-und DankTag“ beifügen, damit einmal im Jahr auch alle CI-Träger bewusst gemeinsam vor aller Welt ihre Freude und ihren Dank offen bekunden könnten. So könnten die verschiedenen CI-Interessengemeinschaften sich neidlos-hilfsbereit zu gemeinsamer Aktion für alle entsprechend Betroffenen finden. BuJu Skifreizeit 2007 „Skifahren, bis der Schnee schmilzt!“ Auch 2007 wird die Bundesjugend wieder eine Skifreizeit veranstalten! Stattfinden wird diese höchstwahrscheinlich Mitte bis Ende Februar 2007. Weitere Infos erhaltet ihr demnächst hier oder unter www.bundesjugend.de! JUGENDGRUPPE HAMBURG: Bekannte und neue Gesichter Jugendgruppe Hamburg im BdS wählt neuen Vorstand Bei der Mitgliederversammlung am 1. Juli 2006 mit anschließender Neuwahl wurde ein neuer Vorstand der Jugendgruppe Hamburg im BdS e.V. mit knapper Mehrheit gewählt. In die Zukunft der Jugendgruppe blicken mit euch bekannte und neue Gesichter: Positiv aufgenommen, aber auch kontrovers diskutiert wurden die Beiträge zum DSBreport Titelthema 2/2006 „Dennoch hören mit Cochlea-Implantat. Ein Griff ins Menschenhirn?“ Dadurch würde meines Erachtens mehr Vertrauen aufgebaut als durch ein Verschweigen und langsames Durchsickern aus eventuell zweifelhaften Quellen. Warum melden sich noch so erstaunlich viele Bedenken in den Diskussionsforen z.B. der hcig (Hannoverschen CochlearImplant-Gesellschaft e.V.)? Dann der DSBreport 8 Cochlea-Implantation wahrlich ein erstaunlich mutig-erfolgreiches Eingreifen in direkte Hirnbereiche. Eine medizinische Revolution, die wie so vieles bereits wieder fast zu selbstverständlich angenommen wurde. Aber man muss auch immer wieder erstaunt fest- Ines Helke als 1. Jugendleiterin, George Kulenkampff als 2. Jugendleiter, Jens Bischoff als Kassenwart und Malte Petersen als Schriftführer. Das neue Team wird mit viel Energie die Jugendgruppe weiterhin auf einem erfolgreichen Kurs halten. Seid gespannt! Euer Malte vom 27. bis 29. Oktober 2006 Hörschädigung, eine unsichtbare Behinderung! Welche Auswirkungen kann diese Form der Behinderung – entweder Gehörlosigkeit, Schwerhörigkeit oder Ertaubung – auf das Leben eines Betroffenen und auf das soziale Umfeld nach sich ziehen? Vermittelt werden unter anderem die Gebärden für Zahlen, Zeiten, Alltagsbegriffe und weitere verschiedene Themen, die anhand von Rollenspielen vermittelt und geübt werden. Ein paar kleine Gebärdenlieder als zusätzlichen Anreiz sollen das Workshop-Wochenende abrunden. Neben den Lautsprachbegleitenden Gebärden werden auch Elemente der nonverbalen Kommunikation einen kleinen Bestandteil des Workshops ausmachen. Bei diesem Workshop handelt es sich nicht um die Vermittlung der Deutschen Gebärdensprache, sprich DGS, sondern um die Lautsprachbegleitenden Gebärden, sprich LBG. Letztere entsprechen von der grammatikalischen Struktur her der deutschen Lautsprache und sind daher vor allem für Schwerhörige und Ertaubte sehr wichtig, da diese oft lautsprachorientiert sind und daher Gebärden brauchen, die der grammatikalischen Struktur der gewohnten deutschen Lautsprache entsprechen, um das Verstehen von dieser zu erleichtern. Programm: Am Freitag, den 27.10.2006, ab 17.00 Uhr ist Anreise in der Jugendherberge. Gegen 18.00 Uhr kann in der Jugendherberge Abendbrot gegessen werden und ab 20.00 Uhr wird der Workshop zunächst mit einer Kennenlernrunde beginnen. Am Samstag von 9.30 Uhr bis 17.30 und am Sonntag von 9.30 Uhr bis 13.30 Uhr wird jeweils im Hörberatungsund Informationszentrum in der Wagnerstraße 42 der Workshop durchgeführt. Wichtige Information! Mitglieder der Bundesjugend im DSB e.V., Mitglieder einer Jugendgruppe im DSB e.V. oder in einem Ortsverein des DSB e.V. bekommen die Fahrtkosten voll zurückerstattet. Nichtmitglieder bekommen die Fahrtkosten zur Hälfte erstattet. Wichtig ist, dass die Fahrkarte – wenn möglich – mit der Bahn-Card bezahlt wird. Wenn du teilnehmen möchtest, dann schicke deine Anmeldung bitte bis zum Freitag, den 29.9.2006, an die Geschäftsstelle in Trier. Die Überweisung bitte bis zum 2.10.2006 erledigen. Bei Rückfragen wendet euch bitte an Ines Helke, 1. Bundesjugendleiterin: [email protected] oder oder Faxnummer 040/31792048. Das Angebot richtet sich an junge Menschen von 14 Jahren bis 35 Jahren. Die Bundesjugend im Deutschen Schwerhörigenbund e.V. vertritt die Interessen der schwerhörigen und ertaubten Kinder und jungen Erwachsenen. Wir bieten Hilfestellung, Austausch und versuchen, ihnen Gehör zu verschaffen. Dieser Workshop wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. DSBreport Sommer Spezial/2006 9 Aktuell: An diesem LBG-Workshop-Wochenende werden weitere Grundlagen der Lautsprachbegleitenden Gebärden vermittelt, um den Betroffenen im privaten und beruflichen Bereich die Kommunikation zu erleichtern. Hören&Mehr Auch in diesem Jahr konnten die Teilnehmer des Literaturwochendendes in Nieheim wieder einmal Literatur pur erleben. Diesmal ging es um Geschichten und Erzählungen von Siegfried Lenz. DSBreport LITERATUR: Zu Gast bei Freunden Erzählungen und Kurzgeschichten von Siegfried Lenz standen auf dem Programm des Literaturwochenendes in Nieheim Hallöchen, liebe Literaturfreunde, Heinz Lemmen rief und viele kamen! Unsere Referentin, Oberstudienrätin Gaby Drewes, hatte das Seminar wieder sehr gut vorbereitet, und wir bekamen schon einige Zeit vorher eine dicke Mappe mit ernsten und heiteren Erzählungen von Siegfried Lenz, die jeder für sich zu Hause schon mal lesen und durcharbeiten konnte. Da ich ständig mit der Bahn unterwegs bin, hatte ich damit die ideale Reiselektüre! Nun war es also wieder soweit, und Nieheim empfing uns wieder mit wehenden Fahnen, stand wie der Rest Deutschlands im Zeichen der Fußball WM. Auch ich sah mich als „Gast bei Freunden“, da ja eine vollertaubte Außenseiterin ohne CI. Würde das auch diesmal klappen? Chaos zu Beginn eines Seminars für Hörgeschädigte ist ja normal, bis alle ihren Platz gefunden haben und die Technik funktioniert. Wir kennen das ja! Aber diesesmal bekam ich echt Bammel. Zum einen die sehr große Gruppe, zum anderen wurde zum ersten Mal statt per Hand am Hellschreiber mit dem Computer gearbeitet. Das klappte nicht auf Anhieb, aber gute Geister aus der Gruppe halfen und bald lief es gewohnt perfekt. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde steigen wir dann gleich voll in die erste Erzählung ein, „Die Nacht im Hotel“. Und wie immer gibt es zahlreiche Wortmeldungen, Fragen werden gestellt, Eindrücke und Gedanken ausgetauscht, rege diskutiert. Der Kern dieser Geschichte führt uns zum „verwundeten Heiler“, einem Behinderten, der sich selbst in einen traurigen kleinen Jungen projiziert und mit seinen winkenden Krücken diesen und sich selbst heilt. Wir lernen gleich ein wichtiges Merkmal von Siegfried Lenz kennen, der durch düstere und heitere Adjektive wunderbare Stimmungsbilder erzeugt. Wir lassen den Abend in gewohnt gemütlicher Runde ausklingen. Die „Alten“ haben sich viel zu erzählen und die „Neuen“ werden beschnuppert, sind schnell integriert. Einige Nimmermüde dichten noch mit dem ABC amüsante Geschichten und schreiben Gedichte. Wer Lust hat, kann den Samstagmorgen mit einer Andacht von Inge Mohrenstecher beginnen. Dietmut Thielenius hat ihre Flöte mitgebracht und begleitet die Lieder. Inge wählt als Thema einen Text von Paul Tillich, der sich um das Vergeben dreht. Ein Text, der gerade jetzt, wo die Welt wieder vor einem Weltkrieg zittert, nachdenklich macht. Der Jude Jesus wusste 10 schon vor 2000 Jahren, warum Liebe und Vergebung statt „Aug um Auge, Zahn um Zahn“ der wahre Weg sind. Gertrud Hermesmeyer rundet die Andacht mit ihrem Gedicht „Friede“ ab. Nach dem Frühstück beginnen wir den Tag mit der Erzählung „Der seelische Ratgeber“. Schon in der Sprache fällt uns die Gegensatzspannung auf, wie z.B. „rätselhafte Güte“. Um etwas hervorzuheben, bedient sich Lenz gern der Alliteration, also dem gleichen Anlaut der betonten Silben aufeinander folgender Wörter wie „Geduld, Gin und Güte“. Ebenso spielt die Zahl Drei bei ihm wie im Märchen eine große Rolle. Auch in dieser Erzählung will ein Ratgeber seine eigenen Schwächen an anderen heilen, aber dieser Helfer wird dabei nicht selbst geheilt. Letztlich ist es eine Parodie auf die Ratgeber in den gelben Käsblättchen. Auch wir müssen uns kritisch hinterfragen, wenn sich unser „Helfersyndrom“ allzu breitmacht! Den Morgen beschließen wir mit einer Satire auf den modernen Bürokratismus „Der große Wildenberg“, der sich als ganz kleiner, schwacher und einsamer alter Mann entpuppt, der als Boss nur eine Marionette seiner jungen, dynamischen Führungskräfte ist. Uns fällt auf, dass der Schlusssatz in den Erzählungen von Siegfried Lenz wichtig ist. Die Geschichten beginnen, wie sie enden. Es wird von Anfang bis zum Ende ein Bogen gespannt. Wie immer werden wir bestens verpflegt und nach der Mittagspause geht es mit frischer Kraft weiter. Nun ist eine Erzählung dran, die gerade uns Behinderten arg unter die Haut geht: „Die Augenbinde“. Ein Dorf, in dem nur Blinde leben und wo der wieder sehend gewordene Sohn des Lehrers gefoltert wird. Wir sehen, wie relativ Begriffe wie „Norm“ und „Außenseiter“ sind – in einer Gesellschaft von Behindertern sind sie eben die Norm und Nichtbehinderte die Außenseiter. Zugleich ist aber auch die Blindheit des Menschen auf der Symbolebene angesprochen, der die Wahrheit nicht ertragen kann oder sehen will. Der Junge wollte den Blinden etwas geben, ihnen die Welt aus sehenden Augen erklären, aber die Blinden wollten diese Wahrheit nicht wissen, was Lenz sicher auch mit Blick auf die Nazivergangenheit schrieb. Natürlich drängen sich bei uns da auch Vergleiche zum CI auf! Die nächste Erzählung heißt „Herr und Frau S. in Erwartung ihrer Gäste“, ein Gespräch vor dem Eintreffen der Gäste zwischen einem Ehepaar, bei dem beide eine bisher verheimlichte Wahrheit im wahrsten Sinne des Wortes „scheibchenweise“ ans Licht bringen. Ein Gespräch über eine Einladung, die ein kleines Experiment sein sollte, mit schwerwiegenden Folgen. Haben auch wir „private Friedhöfe“ oder wie es sprichwörtlich heißt „eine Leiche im Keller“? Weiß unser Partner wirklich alles über uns und wir über ihn? Kann man seiner Vergangenheit z.B. durch einen neuen Namen entkommen? Brauchen wir andere, um uns und unsere Partner kennen zu lernen, bringt jede und erzählt eine nette Geschichte über „St. REWE“ in Borgentreich. Die alte katholische Kirche musste renoviert werden, der Supermarkt stand gerade leer, also funktionierten ihn aktive Geister in eine Kirche um, und der liebe Gott Auch unser schönes Seminar ist wieder am Ende angelangt. Dieter Grotepass bittet uns noch um unsere Unterschriften, er schlägt Siegfried Lenz für den Nobelpreis vor. Eine gute Idee! Lenz hat ihn bestimmt verdient! Lob haben auch wieder unsere Organisatoren, Heinz Lemmen und seine Frau Christel, verdient, die das anfängliche Chaos gut in den Griff bekamen. Alles lief wieder wie am Schnürchen. Danke, ihr Zwei! Ganz dickes Lob an Frau Drewes, die sich schon mit der Vorbereitung riesige Mühe gemacht hat und uns wieder souverän durch die Welt von Siegfried Lenz führte. Tausend Dank den Damen am Computer. Besonders für Frau Drewes sen. war ja alles ganz neu gewesen und sicher war sie nach dem Seminar total geschafft. Dennoch alle Achtung, dass sie sich von den Problemen nicht abschrecken ließ! Frau Drewes hat für jeden von uns ein offenes Ohr. hat sicher darüber geschmunzelt. Gott ist auch Humor! Gabi Höfer zeigt uns anschaulich das Innenleben eines Apfels: „Manch äußerlich schönem Apfel sieht man den faulen Kern ja auch nicht an. Erst wenn der Apfel geöffnet wird, dann lässt sich erkennen, wie es wirklich um den Apfel steht“. Heiter machen wir nach dem Frühstück weiter und betrachten die Serie „So zärtlich war Suleyken“. So ein bisschen erinnern die Geschichten an die wackeren Schildbürger. Sie sind humorvoll erzählt, spannungsarm, aber mit ausgeprägten Typen. Oft wendet Lenz den Diminutiv (Verkleinerungsform) an, der die Schärfe nimmt und Gemütlichkeit verbreitet. Die Sprache passt sich nicht an die Grammatik an, ist manchmal der Gehörlosensprache ähnlich und drückt konsequentes Anderssein aus, ebenso die skurrilen Wortkombinationen. Dinge werden personifiziert, wie z.B. das Gerücht sprang, rannte, stolzierte. Auf den ersten Blick wirkt diese Welt zu idyllisch, aber wer genauer hinsieht, erkennt den Lenz’schen Galgenhumor. Spielerische Heiterkeit auch in den Bollrup Geschichten, zusammengefasst unter „Der Geist der Mirabell“. Es geht um einen bedächtigen, bärbeißigen, wortkargen Menschenschlag, manchmal auch arg engstirnig. Die Texte moralisieren einerseits, bestechen aber andererseits wieder durch ihre umwerfende Komik. Lenz legt es darauf an, beim Leser eine gierige Erwartungshaltung zu erzeugen, die sich in einer unerwarteten Schlusspointe Gisela Mätzke und der Pumuckl beim Geistesblitzwettbewerb auflöst. Hören & Mehr: Beziehung andere Facetten von uns ans Licht? Viel Stoff zum Nachdenken! Mit bildhaften Vergleichen vertieft Lenz diese Erzählung. Sein Bild vom Eisberg ist übrigens das Lieblingsbild von meinem Meister Eder, mit dem er das Bewusste und Unbewusste im Menschen erklärt. Was wahrgenommen wird, ist nur die „Spitze des Eisbergs“! Mit „Mein verdrossenes Gesicht“ geht es weiter. Durch seinen Job als „WerbeModel“ bei einem Kriegskameraden, der Werbefotograf geworden ist und eben solch ein verdrossenes Gesicht für seine Aufnahmen braucht, begegnet ein Mann einem anderen, in dem er sich gespiegelt sieht und mit dem er Mitleid fühlt. Das verändert sein Gesicht, und er kann nicht mehr verdrießlich gucken. Seinen Job ist er am Ende los, aber er ist ein anderer geworden, der wieder mit fröhlichem Vertrauen in die Zukunft schauen kann! Geht es uns nicht auch manchmal so, wenn wir unser Leid als Hörbehinderte beklagen und bejammern, bis uns ein anderer begegnet, dem es viel schlechter geht als uns. An diesem Tag findet auch das „kleine Finale“ der WM statt. So sehe ich auch den Bezug zu Deutschland, das ja ebenfalls oft als „Miesepeter“ verschrien ist und das der Welt bei dieser WM ein ganz neues, fröhlich feierndes, deutsches Gesicht zeigte. Behalten wir auch weiterhin etwas davon! Zum Abschluss erfreuen uns Gabi Höfer und Eva Sommer wieder mit ihren Gedichten. Evas Gebärdenuntermalung ist schon „Kult“ in Nieheim!!! Ihr Gedicht „Spielvarianten“ ist für die Fußballfans der richtige Auftakt zum Deutschlandspiel, während die anderen sich mit Schreibspielen weiter vergnügen. Ein bisschen schade war’s ja, dass das Seminar ausgerechnet an diesem Termin stattfand und somit der gemeinsame bunte Abend nicht so richtig stattfand. Aber gemeinsam Fußball gucken, hat auch Spaß gemacht und Pumuckls Torjubel hat man häuserweit gehört! Gisela Mätzke beginnt den Sonntag wieder mit einer kleinen Morgenandacht Frau Drewes sen. schwitzt am Computer Dank auch wieder an Inge Mohrenstecher und Gisela Mätzke, die die Andacht mit all ihren Helfern so schön gestaltet haben. Nicht zuletzt wieder ein großes Dankeschön an die Deutsche Cochlear Implant Gesellschaft und dass ich auch ohne CI „zu Gast bei Freunden“ sein durfte. Dank allen lieben Seminarteilnehmern, es war wieder schön mit euch zusammen zu sein, zu lernen und zu lachen. Und was machen wir nächstes Jahr? Gisela Mätzke hatte da einen interessanten Vorschlag: „Wir morden Harry Potter!“. Armer Harry! Na, lassen wir uns überraschen, aber hoffentlich Aufwiedersehen und -lesen im nächsten Jahr, Euer Pumuckl, Ingeborg Schunck DSBreport Sommer Spezial/2006 11 CI: CI – JA oder NEIN Das Informations-Seminar „Das Cochlear-Implantat“ in Bad Berleburg – ein Bericht von Erika Classen Seit einiger Zeit bietet die Baumrainklinik in Bad Berleburg viermal im Jahr ein Wochenendseminar an für Menschen, die sich gedanklich mit dem Thema „Cochlear-Implantat“ (CI) befassen. Da stellen sich viele Fragen: Bin ich überhaupt ein CI-Kandidat? Wie läuft so etwas ab? Was erwartet mich nach der OP und Anpassung? Wie wird das neue Hören für mich sein? Und vieles mehr… Das Seminar bietet Rundum-Information inklusive medizinischer Untersuchungen. Die Teilnehmer sollen die Möglichkeit haben, sich in aller Ruhe mit dem Thema zu befassen, sich ohne Stress und in angenehmer Atmosphäre den notwendigen Untersuchungen und Tests zu unterziehen. Es werden Vorträge zum Thema angeboten. Außerdem gibt es reichlich Gelegenheit, den anwesenden Fachleuten Fragen zu stellen. Was nicht unwichtig ist: die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Teilnehmern, die sich ebenfalls meist schon länger mit dem Gedanken auseinandergesetzt haben, ein CI implantieren zu lassen. Am Ende des Seminars erfahren die Teilnehmer, ob für sie alle Voraussetzungen für ein CI vorliegen (Hörstatus, medizinische Voraussetzungen, etc). Der nächste Schritt wäre dann die Auswahl einer Klinik. Ich hatte die Möglichkeit, im Februar dieses Jahres an dem Seminar teilnehmen zu können, was ich gern wahrgenommen habe. Mich interessierte, was dort eigentlich gemacht wird. Irgendwie hatte ich schon im Kopf: Da sollen die Leute auf ein CI hin „getrimmt“ werden und natürlich wird die zu wählende Klinik Hannover sein. Nicht, dass ich etwas gegen Hannover hätte. Da aber Dr. Zeh die Leitung des Seminars hatte und ja aus Hannover kommt, habe ich so etwas in der Art erwartet. Am Ende des Wochenendes war aber klar, ich hatte mich ordentlich „verdacht“! Als ich in Berleburg am Bahnhof ankam, lernte ich gleich dort eine der Teilnehmerinnen kennen. Wir fanden uns auf der Suche nach einem Taxi zusammen. Weit und breit war keines zu sehen. Zum Glück konnte ich per Handy eines erreichen, was der Dame dann schon einmal die Möglichkeiten eines CIs zeigte, denn auch ich habe bereits seit 2000 ein DSBreport 12 Implantat und kann seither wieder telefonieren, was für mich über 20 Jahre nicht mehr möglich war. Den Abend konnten wir uns alle noch etwas erholen, ehe am Freitagmorgen das Seminar offiziell begann. Bei der Begrüßung gab es erst einmal eine schlechte Nachricht: Der Audiologe, Herr Rehbein, war erkrankt, sodass der zum Programm gehörende Hörnervtest leider ausfallen musste. Dr. Zeh konnte die Teilnehmer aber insofern beruhigen, als die anderen Untersuchungen auch eine ziemlich sichere Prognose zulassen würden. Wer am Ende doch noch einen Hörnervtest haben wollte, bekam das sehr faire Angebot, zu einem späteren Zeitpunkt, unter Erstattung der Fahrtkosten, noch einmal in die Klinik zu kommen. Irgendwie hatte ich schon im Kopf: Da sollen die Leute auf ein CI hin „getrimmt“ werden...ich hatte mich ordentlich „verdacht“! Nach der Vorstellungsrunde wurde zunächst genau erklärt, was ein CI eigentlich ist, was bei einer OP passiert und welche Möglichkeiten es bieten kann. Die verschiedenen Modelle mit ihren Besonderheiten wurden vorgestellt. Dem Mittagessen folgten dann die individuellen Untersuchungen. Einmal wurden Audiogramme gemacht, um den Hörstatus kennen zu lernen. Dann wurde der Kommunikationsstatus (die Verstehfähigkeit) ermittelt, indem eine vorgelesene Geschichte nachgesprochen werden musste – und zwar ohne die Möglichkeit, vom Mund absehen zu können. Herr Nachreiner, Dipl.Sozialpädagoge in der Baumrainklinik, führte dann die Einzelgespräche, um herauszufinden, welche Erwartungen die einzelnen Interessenten an ein CI haben. Durch solche Gespräche soll z.B. auch festgestellt werden, ob nicht gegebenenfalls zu hohe Erwartungen an das CI geknüpft sind. Gibt es vielleicht sogar Druck von der Familie, sodass man davon ausgehen könnte, dass der Betroffene selbst vielleicht gar nicht so sehr ein CI wünscht. Wie stehen Familie und Freundeskreis überhaupt zu dem Vorhaben, ein CI implantieren zu lassen? Welche Ängste bestehen? Erläutert wird auch, dass die Anpassung eines CI vielfach doch viel aufwendiger ist als die Einstellung eines Hörgerätes und hier ohne die aktive Mitarbeit der Patienten gar nichts läuft. Im Team wurde dann aufgrund der Untersuchungsergebnisse ermittelt, wer von den Seminarteilnehmern für ein CI in Frage kommt. Das Ergebnis dieser Teamrunde wurde dann in einem Gespräch mit Dr. Zeh, an dem die gesamte Seminargruppe teilnahm, jedem Einzelnen mitgeteilt. Ob ja oder nein, es wurde ausführlich begründet. Zu meiner Überraschung wurde nicht jedem ein CI empfohlen! Der überwiegende Teil der Teilnehmer fuhr diesmal nach Hause mit dem Hinweis, dass es für sie noch zu früh sei. Das Wochenende war deswegen natürlich trotzdem nicht „umsonst“! Denn irgendwann sind die Voraussetzungen gegeben, und ein CI kommt in Frage. Dann sind vielleicht schon die ersten Ängste genommen durch die vielen Informationen und ausführlichen Gespräche. Keine Frage blieb unbeantwortet. Auf jeden Teilnehmer wurde sehr einfühlsam und intensiv eingegangen. Es wurde auch genau erklärt, worauf man bei der Auswahl einer Klinik achten muss. Gibt es zum Beispiel an der Klinik die Möglichkeit der Einstellung und Nachsorge? Auch wichtig: Es sollte nach Möglichkeit eine Klinik in Wohnortnähe sein. Die Anpassung bzw. die erforderlichen Einstellungen des CI können am Anfang relativ oft erforderlich werden. Da macht es wenig Sinn, zum Beispiel von Bayern aus immer wieder nach Hannover fahren zu müssen. Die Klinik als auch die Verbände haben die Möglichkeit, Adressen von Kliniken zu vermitteln, mit denen sich die potenziellen CI-Träger dann in Verbindung setzen können. Die CI-Träger unter den Lesern wissen: Eine CI-Empfehlung bedeutet noch lange nicht das Ende des Entscheidungsprozesses! Niemand tut sich leicht, einer OP zuzustimmen, die nicht lebensnotwendig ist. Denn jede OP hat natürlich auch ihre Risiken. Dass mit einem CI aber eindeutig an Lebensqualität gewonnen werden kann und sogar der Erhalt des Arbeitsplatzes möglich ist, kann man sich in der Regel nicht so gut vorstellen. Die meisten Teilnehmer dieses Seminars kannten persönlich keine CI-Träger, wussten nur einiges durch Berichte z.B. aus dem FORUM oder der SCHNECKE und anderen Publikationen von Hörbehindertenvereinen. Neben Dr. Zeh sind auch Herr Nachreiner und Frau Zeh selbst CI-Träger. Sie konnten jeweils von ihren eigenen Erfahrungen berichten. Sehr gut fand ich auch ein Treffen mit einigen CI-Trägern, die in der Klinik gerade ihre CI-Reha machten und sich gerne zu einer Fragestunde zur Verfügung stellten. Ihnen durften die Teilnehmer des Seminars Löcher in den Bauch Die Teilnehmer solcher InformationsSeminare haben natürlich auch die Möglichkeit, ihre (Ehe-)Partner mitzubringen, die während der Vorträge und Diskussionsrunden als Zuhörer höchst willkommen sind. Auf diese Weise erfahren auch die hörenden Familienangehörigen, welche Grenzen ein CI haben kann, aber auch welche Möglichkeiten es eröffnet. Und ganz nebenbei haben die hörenden Angehörigen auch Gelegenheit, sich untereinander auszutauschen. Das ist mindestens genauso wichtig wie der Austausch unter Hörbehinderten. Man BERATUNG Alle DSB-Beratungsstellen finden Sie stets aktuell im Internet unter: www.schwerhoerigen-netz.de/beratung. Informationen über die nächste DSB-Beratungsstelle in Ihrer Nähe erhalten Sie über die Geschäftsstelle des Deutschen Schwerhörigenbundes e.V., Breite Straße 23, 13187 Berlin, Tel.: 030 / 47 54 11 14, Fax: 030 / 47 54 11 16 lernt, dass es noch mehr Menschen gibt in dieser Situation und dass es ihnen auch nicht anders ergeht. Dass Probleme gelöst werden können und es wichtig ist, Verständnis für die Situation des anderen zu haben. Alles in allem war ich positiv überrascht vom Ablauf und Inhalt des Seminars und kann es guten Gewissens nur empfehlen. Der nächste Termin ist vom 21. bis 24. September 2006. Nähere Informationen erhalten Interessenten direkt über die Baumrainklinik in Bad Berleburg. Auch für mich habe ich noch einiges gelernt und neue Informationen mitgenommen. Denn bald steht meine zweite CI-OP an. Und trotz gemachter guter Erfahrungen wird mir doch ein wenig angst und bange. Was mir wieder einmal zeigt, wie wichtig gute und kompetente Informationen vor einer solchen Entscheidung sind. Denn wenn ich mich als alte CI-Häsin nicht so einfach auf den OP-Tisch lege, wie schwer mag da die Entscheidung für die Menschen sein, die sich erstmals für eine solche OP entscheiden. Das Wissen um die Abläufe macht da einiges sehr viel leichter. Trotz allem sehe ich meiner zweiten CI-OP zuversichtlich entgegen, da ich mich in Freiburg, der Klinik meiner Wahl, in guten Händen weiß. HÖRSCHÄDIGUNG BEI KINDERN: Diagnoseverfahren bei Kindern Sprache ist die Grundlage menschlichen Denkens, sie führt zur Sozialisation. Grundvoraussetzung für eine normale Sprachentwicklung ist das Hören. Durch eine frühzeitige Diagnosestellung einer Schwerhörigkeit / Gehörlosigkeit können schwerwiegende Entwicklungsverzögerungen verhindert werden. Meine Empfehlungen auf die Diagnoseverfahren bei Kindern Wenn Sie selbst den Verdacht auf Schwerhörigkeit haben, oder Ihr Kinderarzt diesen Verdacht sogar schon bestätigt hat, sollten Sie für sich und für Ihr Kind unbedingt Gewissheit bekommen. Diese Gewissheit erhalten Sie ausschließlich durch eine fachgerechte Untersuchung. Die „Glöckchenmethode“ (es wird ein Glöckchen geschwungen, das Kind reagiert vermeintlich) ist mit größten Unsicherheiten behaftet und schafft keine Diagnosesicherheit. Suchen Sie einen spezialisierten HNO-Arzt oder besser eine Uni-Klinik auf. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Schwerhörigkeit zu diagnostizieren. Diagnose von Hörstörungen Eine schnelle und sichere Methode, die bereits bei Neugeborenen angewendet werden kann, ist die Messung von otoakustischen Emissionen (OAE) oder auch TEOAE. Vereinfacht dargestellt handelt es sich dabei um aktive Reaktionen des Innenohres auf Schallreize. Da otoakustische Emissionen nur messbar sind, wenn ein eventuell vorhandener Hörverlust 30 dB nicht übersteigt, kann bei nachweisbaren Emissionen eine mittel- oder hochgradige Schwerhörigkeit sicher ausgeschlossen werden. Sind OAE nicht nachweisbar, werden zusätzliche Untersuchungen erforderlich, die von einem auf Audiometrie (Überprüfung der Hörfähigkeit) spezialisierten Hals-Nasen-Ohrenarzt, in einer HNO-Klinik oder einem klinischen Früherkennungszentrum durchgeführt werden sollten. Der untersuchende Arzt hat die Möglichkeit, mit Hilfe von so genannten „objektiven Messverfahren“ die Hörfähigkeit des Kindes zu messen und Art und Grad der Hörschädigung festzustellen. se Audiometry). Beide Verfahren setzen voraus, dass die Kinder ruhig und entspannt sind. Bei Kleinkindern führt man diese Untersuchungen im Schlaf durch, der durch Beruhigungs- bzw. Schlafmittel oder eine Kurz-Narkose erreicht wird. Solche Untersuchungen können ambulant durchgeführt werden. Bei der BERA werden die Reizantworten am aufnehmenden Teil des Gehirns (Stammhirn) gemessen. BERA-Messungen sind maximal bis 120 dB möglich, können aber oft nur bis 100 dB ausgeführt werden. In dieser Untersuchung werden so genannte „Klicks“ verwendet, die mit ansteigender Lautstärke über Kopfhörer ausgesandt werden. Anhand der Reaktion des Gehirns auf diese „Klicks“ lassen sich Art und Grad der Schwerhörigkeit ermitteln. Allerdings beschränkt sich die BERA auf die höheren Frequenzbereiche und liefert keine Aussagen über das Resthörvermögen im Bereich unterhalb von 1000 Hz. Bei der ERA handelt es sich um Ableitungen akustisch evozierter Potenziale am verarbeitenden Teil des Gehirns (Hirnrinde) des Menschen. Wie bei der BERA werden die Kinder für kurze Zeit sediert. Auch hier werden den Kindern über Kopfhörer Töne unterschiedlicher Lautstärke und Frequenz zugeführt, auf die das Gehirn bei Wahrnehmung reagiert. Das Verfahren gibt Aufschluss über die Hörschwellen und die Frequenzen, in denen Hörreaktionen gemessen werden konnten. Im Gegensatz zur BERA wird dabei auch der Tieftonbereich unterhalb von 1000 Hz abgedeckt. Die ERA liefert oftmals die genaueren Ergebnisse. Mit Hilfe dieser Ergebnisse kann eine individuelle und präzise Anpassung der Hörgeräte erfolgen. Nach der Diagnose fallen die betroffenen Eltern meistens in ein „schwarzes Loch“. Hier können die Selbsthilfegruppen oder andere Einrichtungen eine Stütze und Hilfe sein. Sie sind nicht allein! Suchen Sie sich die Hilfen, die Sie brauchen! Fragen Sie schon den Arzt bzw. in den Kliniken nach – hier kennt man normalerweise die entsprechenden Adressen. Thomas Moser (Vater eines hörgeschädigten Sohnes (hochgradige Schwerhörigkeit) und zuständig für HdOVersorgungsfragen in einer Selbsthilfegruppe für hörgeschädigte Kinder im Raum Bodensee) Zu den bekanntesten „objektiven“ Hörprüfungen für Kleinkinder zählen die BERA (Brainstem Evoked Response Audiometry) und ERA (Electric Respon- DSBreport Sommer Spezial/2006 13 Hören & Mehr: fragen nach ihren Erfahrungen zum Leben vor und nach dem CI. Wie hatten sie die OP erlebt und wie war die Zeit nach der OP verlaufen? Es blieb wirklich keine Frage unbeantwortet an diesem Wochenende. HÖRTOUR 2006: Aus- und Weiterbildung im DSB Seminarplanungen 2006/2007 Referat Ausbildung Seminarplanung Ein Angebot für unsere Mitglieder 2006 03.11.-05.11. Barrierefreie Stadt – auch für Hörgeschädigte, Bielefeld, Haus Teutoburg, DZ/VP, ca. 60,-Euro (u. Seminarunterlagen 5,- Euro) Besonders geeignet für DSB-Berater, Betreuer der OV-Technik, OV-Vorsitzende, Referenten im OV für Öffentlichkeitsarbeit. Referenten: Dr. Hannes Seidler, Gudrun Heller-Richter, Hartwig Eisel, Dr. Christiane Schindler, Dr.-Ing. Helmut Grossmann u. a. Einladung erging an alle Ortsvereine am 27.12.2005 2007 02.03.-04.03. Supervision für OV-Vorsitzende, Kassel (Habichtswaldklinik), EZ/VP, Hessentherme, ca. 130,- Euro „Wie bewältige ich den Stress des Ehrenamtes leichter?“ Es sollten sich Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende aus den Ortsvereinen und Landesvorsitzende und deren Stellvertreter angesprochen fühlen. Referentin: Birgit Seidler-Fallböhmer 15.04.-21.04. Ausbildung zum DSB-Berater, Gelsenkirchen, eine Veranstaltung des DSB e.V., Ref. Ausbildung mit dem DSB-LV NRW e. V. und dem DSB-LV Schleswig-Holstein e. V. Eingeladen sind alle uns vorliegenden Interessenten (erhalten automatisch Unterlagen) sowie Personen, die in den Ortsvereinen beratend tätig sein möchten. Mit Prüfung und Zertifizierung. Referenten: Das bewährte Team seit 2000. 17.10.-21.10. Ausbildung zum „ÜL für Mundabsehen“, (s. Seite 35 in diesem Heft) Kassel, Habichtswaldklinik, EZ/VP, ca. 160,- Euro, kann sich noch verringern, falls Zuschuss der D.H.G.S. erfolgt. Angesprochen sind Mitglieder, die in ihren Ortsvereinen die Befähigung zum Mundabsehen (nach Wagenbach) weiterzugeben gewillt und in der Lage sind. Das Angebot richtet sich an Personen, die noch verstehen können, ein gutes Mundbild und eine artikulierte Sprechweise besitzen. Ein Hang zu einer gewissen Lehrtätigkeit wäre von Vorteil. Referenten: Dipl.-Päd. Uta Dörfer und Dipl.-Päd. Lothar Grahl Interessenten können sich schon vormerken lassen; sie erhalten dann automatisch die Einladung mit Anmeldeformular. DSB Ref. Ausbildung Fritz Heist Gehrenweg 2 64625 Bensheim Fax: 06251/4161 DSBreport Der DSB auf Deutschlandtour Seit der ersten Berichterstattung über die Hörtour haben wir mit dem AudioLiner in weiteren sieben Städten Halt gemacht. An allen Orten konnten die beteiligten Akustiker und Vertreter der Ortsvereine einen regen Zulauf verzeichnen. Durchschnittlich wurden pro Tag 150 kostenlose Hörtests von den Akustikern durchgeführt und anschließend ausgewertet. Entscheidend für den guten Zulauf waren immer auch die Wahl des Standortes sowie die Präsenz des DSB und des Akustikers vor Ort, womit wir Dank der Unterstützung vor Ort bis heute immer gut gelegen haben. In Cottbus kamen erstmalig unser rotes Sofa sowie der Flachbildschirm zum Einsatz. Der Ortsverein hatte am Nachmittag prominente Persönlichkeiten zur Talkrunde eingeladen. Unter den Augen vieler interessierter Menschen, die sich den von fleißigen Ortsvereinsmitgliedern selbst gebackenen Kuchen schmecken ließen, wurden Fragen zu Lärm, Schwerhörigkeit, Bewältigungsstrategien, Bezahlbarkeit von Hörgeräteversorgung u.a. diskutiert. (Siehe auch den Artikel vom OV Cottbus auf Seite 20.) Der Kaffee wurde freundlicherweise von Rheinton gesponsert. Auf die Sehgewohnheiten der Menschen in der heutigen Zeit eingehend, lief während der ganzen Veranstaltung der DSBSpot „Low Volume“. Die Idee, den Spot laufen zu lassen, war richtig, da darüber viele Menschen für die Veranstaltung interessiert werden konnten, stehen blieben und das Angebot eines kostenlosen Hörtests annahmen. Das Engagement des Ortsvereines im Vorfeld der Aktion und das rege Treiben der Ortsvereinsmitglieder am Tag selbst haben wesentlich zum Erfolg dieser Veranstaltung beigetragen. Die Aktionen in Leipzig und Köln waren in Großveranstaltungen integriert. Am 13. Mai 2006 fanden Interessenten das Hörmobil auf dem Publikumstag des 6. Sächsischen Behindertentages und am 16. Mai in Köln auf dem 8. Seniorentag. 14 DSBintern: Anziehungspunkt ,Rotes Sofa’ bei den Gesprächsrunden Das durch den jeweiligen Ortsverein und vom Bundesverband des DSB ausgelegte umfangreiche Informationsmaterial wurde fast restlos an interessierte Menschen abgegeben. An dieser Stelle wird wieder einmal deutlich, wie wichtig diese Form der Öffentlichkeitsarbeit ist. Die Menschen nehmen den DSB so eher als innovativen Verband wahr. Die praktizierte Bürgernähe, auch durch den angebotenen Kaffee und Kuchen, ist wichtige Basisarbeit, die große Unterstützung durch den Bundesverband findet. Die angebotene Gesprächsbereitschaft und das zugewandte Handeln machen den Leuten Mut, sich an ebenfalls Betroffene mit Fragen zu wenden. In Dortmund waren am 20.04.06 die Ortsvereinsmitglieder leider dem Tief Gertrud, das ganz Nordrhein-Westfalen heimsuchte, ausgesetzt. Gemeinsam mit dem Akustiker und seinen freundlichen Mitarbeiterinnen trotzten sie aber dem Unwetter und gaben bereitwillig Ratsuchenden Auskunft. Der Ortsverein Wittenberg hat mit einem großen Kraftakt eine Veranstaltung auf die Beine gestellt, die wirklich bemerkenswert für einen so kleinen Verein ist und unsere Anerkennung verdient. Die Firma Jordan Hörakustik hatte das Thema WM aufgreifend eine Torwand aufgebaut, auf die mit Bällen geschossen werden konnte, und Ortsvereinsmitglieder reichten selbstgebackenen Kuchen. Sabine Mittank Anzeige schwerhoerigen-netz.de Auf unserer Internetseite halten wir ständig aktualisierte Rubriken bereit. Wir freuen uns auf Ihren Besuch. ard o b n i P Ratgeber Marktplatz des DSB Loginbereich für Mitglieder Vere ine DSBreport Sommer Spezial/2006 15 Kultur LV-Infostand auf dem Hessentag 2006 Der Hessentag heißt Hessentag, weil er zehn Tage dauert. Die Hessen wissen das aus langjähriger Erfahrung. Dieses Jahr fand der Hessentag in Hessisch Lichtenau statt, einer wunderschönen Fachwerkstatt 20 km östlich von Kassel. Der Hessentag ist ein Riesenfest. Es gibt tolle Konzerte und Vorträge, es finden hervorragende und interessante Ausstellungen statt. Die Bundeswehr ist vertreten, die Polizei, die Feuerwehr. Die Kinder dürfen in die Panzer klettern und standen begeistert Schlange. Wer weiß schon, in welch großem Umfang die Bundeswehr Naturschutz betreibt. Eine hervorragende Naturschutzausstellung bezeugte es. Schon am zweiten Tag des Hessentages musste die Bundeswehr mit ihren Panzern die versumpften Autos von den Parkplätzen bergen. Das lag nicht an der Organisation, sondern an den eiskalten Sintfluten, die ein ungnädiger Wettergott pausenlos vom schwarzen Himmel hinab goss. Uns taten die Organisatoren Leid, die sich so viel Mühe gegeben hatten und dann erleben mussten, dass alle Hoffnungen im wahrsten Sinne des Wortes fortgeschwemmt wurden. Die ganze Innenstadt war voller Zelte und Buden und die armen Standinhaber froren entsetzlich und niemand kam. Das besserte sich erst kurz vor Ende des Hessentages, und dann war natürlich irre viel los. Der DSB-Landesverband hatte in Halle 3 einen Infostand. Bis wenige Tage vor Beginn der Veranstaltung war noch nicht klar, ob dieser Stand überhaupt zustande kommen würde, weil die finanziellen Zuschüsse fehlten – traurig! Es konnten keine Fahrtkosten, Übernachtungskosten, Verpflegungskosten bezahlt werden. Trotzdem fanden sich genug Mitglieder des DSB-Ortsvereins Kassel bereit, ehrenamtlich am Infostand zu arbeiten und die Vorsitzende des Landesverbandes Hessen, Ingrid Mönch, und ihren Mann zu unterstützen. Ingrid Mönch und ihr Mann waren bereits am 25. Mai angereist und hatten den Stand aufgebaut. Und sie haben es, obgleich nicht mehr die Jüngsten, zehn Tage am Stand ausgehalten und führten liebevoll und kompetent Beratungen durch. Hut ab vor einer solchen Leistung. Vom DSB-OV Kassel waren jeden Tag zwei bis drei Mitglieder anwesend. Von der CI-Gruppe des OV waren sechs Teilnehmer dabei. Die großen Hallen waren kalt und zugig. Wir haben alle mächtig gefroren, obwohl wir wie Grönländer angezogen waren. Das nahe gelegene Bundeswehrzelt war beheizt, dort konnten wir uns zwischendurch einmal kurz aufwärmen. Außerdem hatten die Soldaten leckeren Kuchen anzubieten. Nur die Kapelle dort musizierte mindestens mit 120 dB Lautstärke. Als ich zwei Bundeswehroffiziere auf ohrenschädigenden Lärm ansprach, lachten sie und meinten: „Och, ist doch nur einmal im Jahr!“ Am Stand neben uns, eine Vermögensberatung, arbeitete eine junge, emanzipierte Frau mit CI! Welch ein Zufall! Uns gegenüber ein sehr guter Stand der AOK mit einem Sinnesparcours: Sehen, Riechen, Fühlen…… Hören war nicht dabei. Der Kontakt zueinander war gut und sicher auch erfolgreich in unserem Sinne. Traurig hat uns ein junges Paar mit Kind gemacht. Sie hörte nichts, er hörte nichts und das Kind auch nichts, aber eine Beratung lehnten sie ab und Infomaterial brauchten sie auch nicht. Viele ältere Menschen kamen zu uns und gestanden uns, dass sie so einsam geworden sind durch den Hörschaden. Ihnen konnten wir die Anschrift des nächstgelegenen DSB-Ortsvereins geben. Immer wieder wurde nach Zusatzhilfen für den Fernsehapparat gefragt. Wir hatten zum Glück auch diesbezügliches Infomaterial von Peter Kröhl erhalten, der selbst drei Tage am Infostand gewesen war. Dann waren da einige Leute, die ganz dringend ein CI gebraucht hätten. Sie hatten noch nie davon gehört, obgleich sie regelmäßig beim HNO-Arzt sind. Andere hatten davon gehört, aber nur Schlechtes. Sie hatten einfach Angst, und ich denke, wir konnten ihnen die Angst nehmen. Gefreut haben wir uns über das Interesse von Altenpflegepersonal und auch von Kindergärtnerinnen und Lehrerinnen. Eine Lehrerin war begeistert von einer CIKinderbroschüre, weil darin der Hörvorgang so gut beschrieben wird. Sie möchte das mit ihren Kindern besprechen. Am Samstag vor Pfingsten hatte Petrus ein Einsehen. Es goss nicht und die Menschen strömten in Scharen, und wir kamen nicht einmal zum Kaffee trinken und schon gar nicht zum Essen, haben nur Bonbons genascht, die wir für die Kinder bereithielten. Wir hatten an allen Tagen genug zu tun. Das Hörtest-Gerät, eine Leihgabe von Hörgeräte Hess, wurde rege genutzt, und es schlossen sich fast immer Beratungsgespräche an. Die Kinder und Jugendlichen nahmen fast alle Kopien vom Fingeralphabet mit. Das ist sehr beliebt, und manchmal mussten wir aufklären, dass es sich dabei um „die Gebärdensprache“ handelt. Manches war schon recht lustig, wenn es nicht so ernst gewesen wäre. Typische, sich ständig wiederholende Situation: Ein Ehepaar bleibt vor dem Hörtestgerät stehen. Sie: „Mein Mann hört schlecht!“ Er: „Stimmt ja nicht!“. Sie: „Stimmt wohl, mach mal einen Hörtest!“ Er macht einen Hörtest und hört gar nichts. Sie macht einen Hörtest, hört alles. Er läuft weg und sagt: „Bin doch nicht doof, trage doch nicht solche Dinger hinterm Ohr!“ Ich denke, unser ehrenamtlicher Einsatz hat sich gelohnt. Es war befriedigend zu erleben, dass wir vielen Menschen helfen konnten. Ich wünsche mir, dass beim nächsten Hessentag wieder ein so erfolgreicher Infostand unterhalten werden kann und dass es nicht an der mangelnden finanziellen Unterstützung scheitern muss. Gisela Mätzke BAYERN: Bayern wählt neuen LV-Vorstand Der Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten hat am 22. April einen neuen Vorstand gewählt. Zum Landesvorsitzenden wurde erneut Manfred Hartmann gewählt. Neue stellvertretende Landesvorsitzende wurde Gundi Kurzmann-Schiller. Herbert Egert wurde in seinem Amt als Kassierer bestätigt. Den Posten der Schriftführerin übernahm Doreen Arnold. Der Vorstand wurde auf Beschluss der Mitgliederversammlung von bisher vier Personen auf sechs Personen erweitert. DSBreport Sommer Spezial/2006 17 Landesverbände: HESSEN: Schon allein die Abkürzung CI ist für viele eine große Unbekannte. Sie steht für „Cochlea-Implantat“ und lässt den aufmerksamen Zuhörer noch mehr aufhorchen. Viele wissen noch nicht einmal, dass Cochlea die Hörschnecke des menschlichen Ohres ist. Allenfalls unter Implantat kann der Leser sich etwas vorstellen. Unter einem Hörgerät kann sich jeder etwas vorstellen: Es verstärkt die Töne und Laute, die der schwerhörige Mensch in der Regel ohne dieses Hilfsmittel nicht mehr deutlich hören bzw. verstehen kann. Der neue DSB-LV-Vorstand Bayern: (von li. n. re.)Vorne: Hans Wagner, Doreen Arnold, Eleonore Brendel, Gundi Kurzmann-Schiller, Manfred Hartmann.Hinten: Herbert Egert, Peter Lottner (Referat Bildung), Bruno Lannig (1. Revisor), Dr.-Ing. Thomas Kluck (Referat Technik) Nicht auf dem Bild: Friedrich Rauhut (2. Revisor) So wird zukünftig der Kassierer durch einen Stellvertreter unterstützt. In dieses Amt gewählt wurde Hans Wagner. Der Vorstand wird ergänzt durch die stellvertretende Schriftführerin Eleonore Brendel, die jahrelang Schriftführerin war, dieses Amt jedoch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste. Aus dem Vorstand ausgeschieden ist der ehemalige Landesvorsitzende und seit 1998 stellvertretende Landesvorsitzende Peter Lottner. Lottner hat in den zurückliegenden Jahren den Landesverband durch seine engagierte Mitarbeit sehr unterstützt. Aus beruflichen Gründen kann er aber dieses Amt nicht mehr weiterführen. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Peter Lottner, der auch in Zukunft den Landesverband kräftig unterstützen wird: Er wird weiterhin das wichtige Referat Bildung führen. Manfred Hartmann DORTMUND: Selbsthilfegruppe CI Es gibt ein Leben nach der Taubheit Die Idee, eine SHG speziell rund um das Cochlea-Implantat zu gründen, kam mir, als ich von meiner HNO-Ärztin die Diagnose erhielt: „Sie sind ein Kandidat für das CI.“ Bei meinen Recherchen im Internet stellte ich fest, dass es zwar einen CIVerband in NRW gibt, nicht jedoch eine Anlaufstelle hier direkt in Dortmund und in unmittelbarer Umgebung. DSBreport 18 Das Cochlea-Implantat dagegen ist eine „Hörprothese“ und wird erst dann eingesetzt, wenn das konventionelle Hörgerät für die Verständigung nicht mehr ausreichend ist. Die „Hörprothese“ dient nämlich nicht der Schallverstärkung im Sinne einer Unterstützung des Ohres. Vielmehr ersetzt es funktional das Ohr, indem es direkt den Hörnerv elektrisch reizt. Hierzu muss eine Reizelektrode möglichst nahe an die Hörnervenfasern herangebracht werden: Sie wird durch eine Operation in die flüssigkeitsgefüllten Hohlräume der Hörschnecke eingeführt. Über den so genannten Sprachprozessor werden Schallschwingungen aufgenommen und über die im Schädelknochen implantierte Sendespule auf die in der Hörschnecke eingeführte Elektrode übertragen, die ihrerseits den Hörnerv reizt. Das heißt vereinfacht ausgedrückt, der CI-Träger muss wieder „neu“ hören lernen; Töne und Laute unterscheiden können und das „Gehörte“ verarbeiten. Es kommt also auf eine starke Mitarbeit des CI-Trägers an, um ein bestmögliches Hörergebnis – oder sagen wir besser „Hörerlebnis“ – erreichen zu können. Denn aus zahlreichen Erfahrungsberichten von CI-Implantierten weiß ich, dass sie es so empfinden. Diese und viele andere wichtige Informationen rund um das CI möchte unsere Selbsthilfegruppe (SHG) an Interessierte, CI-Kandidaten und Angehörige weitergeben. Die wichtigste Säule in dieser SHG soll jedoch der Erfahrungsaustausch sein, denn damit steht und fällt der Sinn einer Selbsthilfegruppe. Unter dem Slogan „Es gibt ein Hören nach der Taubheit“ haben im Zentrum für Gehörlosenkultur, Huckarder Str. 4 bis 8; Seminarraum 1. Obergeschoss in Dortmund bereits zwei Treffen stattgefunden. Die Resonanz ist steigend, beim 1. Treff konnte ich zehn Personen, beim 2. Treff schon 16 Teilnehmer begrüßen. Die Treffen finden zunächst viermal im Quartal statt. Jeder darf/kann hier frei von „der Leber weg reden“, und durch regen Austausch und Diskussionen wird es uns hoffentlich gelingen, dass das Cochlea-Implantat für uns kein Buch mit sieben Siegeln bleibt. Die Veranstaltung ist „hörgeschädigten-gerecht“, d.h. durch FM-Anlage und Einsatz eines Schreibdolmetschers ist eine barrierefreie Teilhabe möglich. Es wird mit dem Overhead-Projektor und Folien gearbeitet, damit jeder Teilnehmer auch der Veranstaltung folgen kann. Für die Zukunft ist vorgesehen, dass die Treffen der SHG „Es gibt ein Hören nach der Taubheit“ monatlich stattfinden werden, und in diesem Rahmen auch ein Fach-Vortrag über das CI angeboten wird. Unser Hauptaugenmerk ist jedoch der Teilnehmer selbst: Wir wollen Hilfestellung geben: z.B. bei der Wahl der Klinik, der Entscheidung CI ja oder nein, Vorurteile abbauen, Grenzen des CI’s aufzeigen und an kompetente Fachleute verweisen. Es ist mein ganz persönliches Anliegen, dass mit diesem Bericht gerade die Menschen angesprochen werden, die ihre Hoffnung auf ein besseres Hören bereits aufgegeben haben und setze alles daran, dass diese SHG ein fester Bestandteil der KISS wird. U.Sonnenschmidt Infos und Kontakt Selbsthilfegruppe CI Dortmund U. Sonnenschmidt Dorfstr. 47 44143 Dortmund E-Mail: [email protected] DRESDEN: Selbsthilfetag in Dresden Am 6. Mai 2005 fand in Dresden im WTC der 5. Selbsthilfetag der sächsischen Landeshauptstadt statt. Eine Woche vor dem Sächsischen Selbsthilfetag in Leipzig war die Resonanz beachtlich. Von ca. 200 Selbsthilfegruppen, die in unserer Stadt existieren, hatten sich rund 50 entschlossen, mit einen Infostand teilzunehmen. Auch unser OV war wieder vertreten. Übrigens schon eine Selbstverständlichkeit. Die SHG Tinnitus hatte sich angeschlossen, sodass das Thema „Ohr“ gut vertreten war. Von 10.00 Uhr bis 15.00 Uhr war ein großer Besucherandrang zu ver- An unserem Stand herrschte reges Kommen und Gehen. Unsere Vorsitzende Renate Witte und die anderen fleißigen Standbetreuer konnten viele Fragen der Besucher beantworten. Schwerpunkt der Fragen waren immer wieder die Themen Hörgeräte, Lärm und Hilfemöglichkeiten. Oftmals merkte man, dass die Betroffenen auch „nur“ mal reden wollten, um ihre Sorgen anderen mitzuteilen. Erstaunlich viele Anfragen gab es auch zum Tinnitus und der SHG. In diesem Fall haben wir oft auf den Leiter der SHG verwiesen, der leider an diesem Tag nicht anwesend sein konnte. Gleichfalls viele Fragen wurden uns zur CI-Problematik gestellt. Hier konnte unser Mitglied Angela Knölker als Selbstbetroffene fachkundige Auskunft geben. Die Ratsuchenden interessierten sich sehr für ihre Erfahrungen und waren dankbar für jeden Hinweis. Am Ende der Veranstaltung konnten wir feststellen, dass wir etwa 50 bis 60 Besucher zur Beratung am Stand hatten und viele andere sich durch die Mitnahme von Material informiert hatten. Wir schätzen ein, dass das Interesse und der Besucherstrom gegenüber den zurückliegenden Selbsthilfetagen zugenommen hat. Besonders haben uns die ca. 200 (!) Unterschriften gefreut, die wir für das Notfallfax bekommen haben. Harald Wennerlund Braunschweig: Schwerhörige verschaffen sich Gehör Joachim Helms und Jürgen Thiele berichten von ihren Alltagsproblemen – Ziel: Andere Betroffene ermutigen und etwas verändern. Von Ralph-Herbert Meyer „Ich zeige meine Behinderung. Früher Wir treffen uns im Hauptbahnhof hatte ich auch ein fleischfarbenes“, sagt Braunschweig. Nicht etwa, weil wir verer. Dass die Behinderung nicht sichtbar reisen wollen. Sondern, weil ein Bahnsei, sei ein Nachteil gegenüber beispielshof ein exemplarischer Ort ist für die weise Rollstuhlfahrern, denen jeder Alltags-Probleme Schwerhöriger. selbstverständlich helfe. Trotz des neu gewonnenen Selbstwertgefühls will JürJoachim Helms (41) und Jürgen Thiele gen Thiele keine eigenen Kinder. „Ich (38), beide hören ohne Hilfsmittel so gut kann mich noch zu gut an meine Schulwie nichts, sie suchen dennoch die zeit erinnern. Ich würde nicht wollen, Öffentlichkeit, um für mehr Verständnis dass meine Kinder so etwas wie ich und mehr Unterstützung zu werben. Mit ertragen müssen. Es hat sich noch zu so genannten Induktionsschleifen etwa wenig getan in unserer Gesellschaft“, an Kassen oder Schaltern, im Kino oder sagt er. Jürgen Thiele verlor aufgrund Theater ließe sich, so sagen sie, das Leben einer Vererbung sein Gehör vom 6. Schwerhöriger erleichtern, Elektro-magLebensjahr an schrittweise. netisch würden so Störgeräusche aus den Hörgeräten verbannt. So etwas gibt es in Dank seines Hörgerätes kann er hören, Braunschweig aber noch fast nirgends. doch verstehen kann er letztlich nur, Probleme der Schwerhörigen finden wenn er die Lippen seines Gesprächsdafür noch zu wenig Gehör. Die beiden partners sieht. „Schwerhörige müssen Mitglieder des Deutschen Schwerhörigenbundes (DSB), Ortsverein Braunschweig, erzählen von ihren Alltagserfahrungen, von Fortschritten der Medizin, möglichen Hilfen und wie sie es schaffen, trotz ihrer Behinderung gesellschaftlich nicht isoliert zu sein. Sie stehen für eine Gruppe, die viel größer ist, als man glaubt. Der DSB spricht von 14 Millionen Hörgeschädigten in Deutschland, Hörsturz, Tinnitus, Knalltrauma, Schäden durch Medikamente – die Ursachen sind vielschichtig. Knallrotes Hörgerät Jürgen Thiele und Joachim Helms wollen andere Betroffene ermutigen. „Die meisten Schwerhörigen finden sich mit ihrem Schicksal ab und ziehen sich zurück“, erzählt Jürgen Thiele. Bis er in einem Kommunikationskursus für Schwerhörige sein Selbstvertrauen zurückgewann, ging das auch ihm so. „Schwerhörigkeit ist aber kein Grund, sich zu verstecken“, lautet seine Botschaft. Thiele stammt aus Groß Ilsede, ist verheiratet, schult gerade um zum Informationselektroniker. Seinen Beruf als Karosserie- und Fahrzeugbauer musste er wegen des für ihn unerträglichen Lärms aufgeben. Sein volldigitales Hörgerät ist knallrot. Das, was er hört, ist bruchstückhaft, verzerrt und es hallt. Alles, was zu laut ist, bedeutet massiven Stress. Vor allem, weil es für ihn unverständlich ist. So wie die Durchsagen auf dem Bahnhof. Joachim Helms (re. im Bild) ist seit einem Hörsturz 1978 schwerhörig. Das pro Ohr rund 40 000 Euro teure und von der Krankenkasse finanzierte Cl hat ihm viel Lebensqualität zurückgegeben. Dennoch ist er auf die Lippen seines Gegenübers angewiesen. „Was könnte das heißen? Unter diesem Stress stehe ich den ganzen Tag“, berichtet er. Seinen Beruf als Elektrotechniker gab er auf. Jetzt arbeitet er zufrieden als Gartenbauhelfer. „Schwerbehinderte finden in Zeiten mit 5 Millionen Arbeitslosen ganz schwer Arbeit“, weiß er. „Dabei müssen Unternehmen eigentlich 5 Prozent Schwerbehinderte beschäftigen. Aber viele Firmen zahlen lieber Ausgleichsabgaben“, kritisiert Joachim Helms. Er ist froh, dass er arbeiten und dank der CI-Technik wieder hören kann. Vielen anderen geht es schlechter. Das Treffen im Hauptbahnhof hat Augen geöffnet für Menschen mit verschlossenen Ohren. DSBreport Sommer Spezial/2006 19 Ortsvereine: zeichnen. Nach der Eröffnung durch den Veranstalter, die KISS (städtische Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen), und die Grußworte des Sozialbürgermeisters Tobias Kogge beeindruckte die Rollstuhltanzgruppe des Verbandes der Körperbehinderten der Stadt Dresden mit flotten Tänzen. aus ankommenden Lauten und den sich bewegenden Lippen die Sätze im Gehirn formen. Das dauert manchmal eben etwas länger. Oft tun Menschen das ab und denken: „Der ist doof“, prangert er Instinktlosigkeit an. Insbesondere dann, wenn Nebengeräusche so wie die untermalende Musik und Stimmengewirr im Bahnhofs-Restaurant während unseres Gesprächs stören, wird es noch schwieriger, der Konversation zu folgen. Dialogen in synchronisierten Filmen kann er nicht folgen, ebenso wenig Männern mit üppigem Schnauzer. Und telefonieren kann er wegen der vertrauten Stimme ausschließlich mit seiner Frau. Türklingel blinkt Thiele hofft aber wie Joachim Helms, bald ein so genanntes Cochlea-Implantat (C1) zu bekommen. Das wird zum Beispiel in der Medizinischen Hochschule ins Innenohr eingepflanzt. Es verspricht deutlich besseres Hören, wenn mindestens noch zehn Prozent der normalen Hörstärke erhalten sind. Helms jedenfalls kann telefonieren, und seine Türklingel daheim sendet akustische, nicht optische Signale. Allerdings machen es auch die Elektroden in der Schnecke des Innenohrs nicht möglich zu erkennen, aus welcher Richtung man angesprochen wird. Und es bleibt das Problem der Nebengeräusche. Im Bahnhof kommt die Durchsage, welcher Zug auf welchem Gleis eintrifft. Im Notfall hätten Schwerhörige nichts von der Information registrieren können. Abdruckerlaubnis und Quelle: Braunschweiger Zeitung, 30. Mai 2005 COTTBUS: Mit dem Hörmobil in Cottbus Am 11. Mai dieses Jahres veranstaltete der Schwerhörigenverein Cottbus e.V. seinen „10. Hörtag“, eine Aktion im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit. Den Auftritt mit dem Hörmobil vor und in der eleganten Fürst-Pückler-Passage haben wir dem Engagement vieler Sponsoren und aktiv Beteiligten zu verdanken, allen voran der Firma Dr. Hähle Hörakustik GmbH, dem CenterManagement sowie den Beteiligten in der DSB-Geschäftsstelle. Der Vorstand freute sich über eine gelungene Präsentation und darüber, dass das Thema „Gutes Hören und DSBreport 20 Talk-Runde: v. l. Dr. Bernd Hähle (Akustiker), Kerstin Wussow (Bundesknappschaft), Gudrun Heller-Richter (Vors. OV), Ulrich Piatkowiak (Dipl.- med. HNO-Arzt), Gisela Gräser /Umweltamt Cottbus), Ute Neumann (OV Cottbus und Moderation). Leben mit Schwerhörigkeit“ unserem Anliegen entsprechend einmal mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt ist. Beim Hörtest standen immerhin 154 Personen an, 57 davon, etwa jeder Dritte, hatte Hörverluste. Viele ließen sich beraten oder holten Informationen zum Thema ein. Info-Material des DSB und des Ortsvereins waren sehr gefragt. Eine rege Diskussion entstand mit künftigen Krankenschwestern, Kranken- und Altenpflegern der Medizinischen Fachoberschule. Nebenher erfreute sich auch der von den Mitgliedern gebackene bzw. der ansässigen Bäckerei Schmidt bereitgestellte Kuchen zusammen mit dem gespendeten Kaffee eines regen Zuspruchs und bereicherte als Spende die Vereinskasse. Auf der „Roten Couch“ hatten am Nachmittag prominente Persönlichkeiten zur Talk-Runde Platz genommen. Diskutiert wurden vor zahlreichen Zuhörern die Fragen „Lärm – Schwerhörigkeit – Wie weiter?“ „Ist gutes Hören und Verstehen erreichbar und bezahlbar?“ Einmal mehr wurde deutlich: Nicht der Hörverlust, den man nicht sieht und der nicht weh tut, ist das Problem, sondern das nicht richtige Kommunizieren können und die Störung zwischenmenschlicher Beziehungen bis zum Abdrängen in die Isolation. Die meisten Hörgeräteträger wollen und können auf eine ordentliche Versorgung durch ihren Akustiker des Vertrauens nicht verzichten, die Begleitung durch ihren HNO-Arzt halten sie für wichtig; Hörgeräte – die zwar preiswerter sind, das Verstehen aber nicht garantieren und letztlich als „Schubladengeräte“ fungieren – sind rausgeworfenes Geld. Lärm, Lärmbelästigung, Lärmschutz sind sehr aktuelle Themen, in der Stadt mehren sich Beschwerden, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten nimmt die Stadt Einfluss und betreibt Prävention. Ein defektes Gehör ist eben nicht reparabel; der sorgsame Umgang mit ihm ist daher von großer Bedeutung, bei Anzeichen von Hörsturz und anderen krankhaften Veränderungen ist der schnelle Weg zum HNO-Arzt unerlässlich. Die derzeitige Festbetragsregelung wird von den Kassen im Zuge der Solidarleistungen als ausreichend beurteilt (was Betroffene deutlich anders sehen). Nach dem SGB IX sind für einzelne Antragsteller weitere Zuzahlungen möglich. Hörsysteme vermögen heute sehr viel mehr zu leisten als noch vor fünf Jahren; ein gesundes Gehör können sie dennoch nicht wieder ersetzen. Anpassungen, Abgabe und Begleitung über ca. sechs Jahre sind bei Kassengeräten auch für den Akustiker ein Problem. Die Stärkung und Mitarbeit im Verein lohnt sich schon deswegen, um für sich selbst etwas zu tun, um die Lobby Schwerhöriger zu stärken und um den Einfluss auf die Gesetzgebung zu erhöhen. Die Mitglieder des Vereins unter Leitung des Vorstandes, der durchweg ehrenamtlich arbeitet, leisteten wieder einmal Großartiges. Nur mit einem solchen Rückhalt wird eine derartig anstrengende Aktion am Ende noch ein Fest. Dass jedes Rädchen funktioniert, ist neben allen vor Ort Beteiligten auch der zuverlässigen Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle zu verdanken. Allen Beteiligten gilt unser herzlicher Dank! Gudrun Heller-Richter Vorsitzender in Amt bestätigt Bei der Jahreshauptversammlung des Vereins der Schwerhörigen und Spätertaubten Karlsruhe wurden Hans-Peter Zeithaml als Vorsitzender und Manfred Weber als 1. stellvertretender Vorsitzender wiedergewählt. Beide begleiten diese Funktionen seit der Gründung des Vereins vor über 15 Jahren. Als 2. stellvertretenden Vorsitzenden wählte die Versammlung Wilfried Schippers. Schriftführerin ist Helga Zeithaml und Kassierer Michael Sygulla. Beisitzer im Vorstand wurden Elfriede Krebs, Günter Beutelsbacher, Josef Krämer, Werner Laier und Norman Patz. Der Verein kann auf eine erfolgreiche Arbeit in den letzten zwei Jahren zurückblicken. In intensiver Vorarbeit erstellt der Verein eine Aufstellung über alle Höranlagen in Karlsruhe. Diese ist auf den Internetseiten der Stadt Karlsruhe veröffentlicht. Der Verein will, dass die Anzahl der Höranlagen weiter ausgebaut wird. Ebenfalls mit Unterstützung der Stadt konnte die für alle Hörgeschädigten offene Beratungstätigkeit ausgebaut werden. Über 100 Schwerhörige ließen sich in den letzten zwei Jahren in der vereinseigenen Geschäfts- und Beratungstelle im Rathaus West von dem ehrenamtlichen Team beraten. Der Verein strebt nun an, dass stark schwerhörigen Menschen beim Besuch von Behörden ein Gebärdendolmetscher zur Verfügung gestellt wird, wie es die Behinderten-Gleichstellungsgesetze vorsehen. Manfred Weber Selbstbewusstsein – Körpersprache – Körperausdruck Lindenhofseminar des OV Bielefeld in Zusammenarbeit mit Bildung & Beratung Bethel für Schwerhörige, Ertaubte und CI- Träger 3. November 2006 (17.30 Uhr) bis 5. November 2006 (14.00 Uhr) Das Ziel des Seminars ist es, in Gruppenarbeit und Rollenspielen unsere Stärken und Schwächen herauszufinden. Wie stehen wir zu uns selbst? Wie wirke ich auf andere? Wie führe ich kritische Gespräche? Wie vertrete ich meinen Standpunkt richtig? Die Leitung übernimmt der Theaterpädagoge und Familientherapeut Klaus Vogelsänger. Viele kennen ihn aus dem letzten Seminar. Entspannungs- und Atemübungen mit der Theaterpädagogin Susanne Gysae unterstützen uns dabei. Der Humor kommt an diesem Wochenende sicher nicht zu kurz! Gleichzeitig können Sie die schöne Umgebung und das Tagungshotel Lindenhof in Bethel genießen Die Seminargebühren betragen für Seminargestaltung, Unterkunft und Vollpension 140 Euro im Einzelzimmer und 130 Euro im Doppelzimmer. Fordern Sie umgehend Anmeldeformulare bei Bildung & Beratung Bethel, Nazarethweg 4-7, 33617 Bielefeld, Tel.: 0521/144 6110, Fax: 0521/144 6109 an. Nähere Infos gibt es auch bei Elisabeth Birkenstock (Tel.: 05206/6454; Fax: 05206/8892) und Helga Lemke-Fritz (Tel.: 05231/26159 / Fax: 05231/302952). SCHWERIN: Tag gegen Lärm Die absolute Ruhe in unserer lauten Zeit ist kaum noch zu finden. Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitlärm machen unserem Körper und dessen Gesundheit mächtig zu schaffen. Kopfschmerzen, Konzentrationsschwächen, Schlafstörungen und Herz-Kreislauf-Beschwerden sind nur einige der gefährlichen Folgen. Eine Reihe von gesetzlichen Bestimmungen regeln den Lärmschutz am Arbeitsplatz, jedoch gibt es keine Regelungen für den Freizeitbereich. Sorgenvoll sehen wir hier auf unsere Kinder und Jugendlichen. Brüllend laute Musik aus Kopfhörern oder Boxen in den Diskotheken haben zur Folge, dass bereits jeder vierte Jugendliche von einer Einschränkung der Hörfähigkeit betroffen ist. Aus diesem Grund hat das Beratungsund Kommunikationszentrum des Schwerhörigen-Ortsvereins Schwerin auch in diesem Jahr den 9. bundesweiten Tag gegen Lärm mit zwei interessanten Veranstaltungen unterstützt. Am 19. April fand eine Gesprächsrunde im Haus der Begegnung statt. Dr. med. Henning Wiegels, Chefarzt der HNOKlinik Schwerin, schilderte in seinen Ausführungen die gesundheitsschädigende Wirkung des Schalls auf das menschliche Gehör, und Dr. Hans-Jürgen Vollmer vom Sozialministerium Schwerin erläuterte die EU-Lärmrichtlinien und deren Umsetzung in deutsches Recht. Renate Holznagel, die Vizepräsidentin des Landtages Mecklenburg-Vorpommern, lobte während dieser Veranstaltung das Engagement des Schwerhörigen-Ortsvereins im Kampf gegen die Umweltverschmutzung „Lärm“. Die Bemühungen des Vereins, das Thema „Lärm“ in die Ausschreibung des Umweltpreises des Landtages M-V 2007/2008 aufzunehmen, stieß auf das Interesse der Vizepräsidentin und des 2. Vorsitzenden des Umweltausschusses des Landtages M-V, Hans-Heinrich Jarchow, die zur Weiterführung dieser Initiativen ermutigten. Am 25. April, dem eigentlichen „Tag gegen Lärm“, gestalteten wir in Zusammenarbeit mit der AOK Mecklenburg-Vorpommern einen Aktionstag. Prof. Dr. Dr. Berndt Heydemann von der Nieklitzer Ökologie- und Ökotechnologie-Stiftung und Träger des Deutschen Umweltpreises 2005 der Deutschen DSBreport Sommer Spezial/2006 21 Ortsvereine: KARLSRUHE: Bundesstiftung Umwelt hielt einen hochinteressanten Vortrag zum Thema: „Hören, Sprechen und der Lärm – Geschenke der Natur für den Menschen und ihre technische Gefährdung“. Der Vortrag des Professors begeisterte alle Anwesenden und stieß natürlich auch auf ein großes Medieninteresse. Zu sehen war weiterhin unsere Ausstellung „Krankmacher Lärm“ und die thematisch gestalteten Bilder von Kindern des Förderzentrums für Körperbehinderte Schwerin. Fest steht: Auch beim zehnten „Tag gegen Lärm“ 2007 wird das Beratungsund Kommunikationszentrum des Schwerhörigen-Ortsvereins Schwerin e.V. wieder dabei sein. Sandra Kort Drei ereignisreiche Tage erlebten die Mitglieder der Vereins Gutes Hören Ried e.V. in Hamburg. GERNSHEIM: Verein Gutes Hören Ried e.V.: Ausflug nach Hamburg Gesprächsrunde am 19. April 2006 Hans-Heinrich Jarchow, 2. Vorsitzender des Umweltausschusses des Landtages M-V, Renate Holznagel, Vizepräsidentin des Landtages M-V, Prof. Dr. Hartwig Claußen, Schwerhörigenpädagoge – Hamburg, Dr. med Henning Wiegels, Chefarzt der HNO-Klinik Schwerin. Aktionstag am 25. April 2006 Prof. Dr. Dr. Berndt Heydemann... ... (v. li.) Heinz Nickel, Bildungsministerium Schwerin, Johannes Lack, Vorstandsbevollmächtigter der AOK M-V, Ulf Schiller, Sozialministerium Schwerin, Prof. Dr. Dr. Berndt Heydemann, Armin Blumtritt, Leiter Beratungs- und Kommunikationszentrum des SchwerhörigenOrtsverein Schwerin e.V. DSBreport 22 Der Verein Gutes Hören Ried e.V. erlebte mit seinem Vorsitzenden drei wunderschöne Tage in Hamburg. Untergebracht in einem guten Hotel in zentraler Lage, startete man von dort aus interessante Exkursionen. Ein Besuch bei der Firma Hansaton, Deutschlands international größtes Familienunternehmen der Hörgerätetechnik, war der Grund für diese organisierte Reise. Wolfram Fehn, Inhaber der Firma Stelter Hörakustik, der die Werksbesichtigung bei Hansaton arrangierte, ließ dem Verein für die Reise auch eine finanzielle Unterstützung zukommen. Bei der Besichtigung bekamen die Teilnehmer Einblicke in die Firma, den Produktionsablauf der mikrotechnischen Geräte sowie mittels interessanten Computeranimationen verschiedene Formen der Hörschädigung und deren optimale Versorgung vermittelt. Im Anschluss wurden alle üppig mit hanseatischen Spezialitäten verköstigt. Bei der Verabschiedung wurde noch ein Gruppenbild gemacht und zur Überraschung aller bekamen die Herren einen Lederfußball und die Damen ein Schminktäschchen mit Spiegel überreicht. Vorsitzender Horst-Günter Moser bedankte sich für die interessante Führung, die sehr gute Bewirtung und für die Präsente. Auf dem Programm standen ferner eine Stadtrundfahrt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Hamburgs, ein Besuch des bekannten Fischmarktes, eine große Hafenrundfahrt sowie ein unvergesslich schöner Dämmertörn auf der Alster entlang der pompösesten Villen mit den parkähnlichen und farbenprächtigsten Gärten von Hamburg. Luxus pur! Der Kapitän und sein Schiffsoffizier empfingen die Gäste an Bord mit einem Begrüßungstrunk und unterhielten die Leute während der zweieinhalbstündigen Fahrt in humorvoller hanseatischer Art mit Ausführungen zu den Sehenswürdigkeiten und plauderten, sehr zum Vergnügen der Gäste, auch aus dem Nähkästchen. Viele konnten sich nicht erinnern, jemals eine so unterhaltsame Schifffahrt erlebt zu haben, und am Ende gab es Standing Ovation für die Führung. Auf der Heimreise waren sich alle Teilnehmer einig: Der Aufenthalt in Hamburg war ein sehr schönes Erlebnis und alle wollen bei der nächsten mehrtägigen Fahrt wieder dabei sein. NEUBRANDENBURG: „Taub und trotzdem hören“ Der 2. Deutsche CI-Tag Unter dem Motto „Mit einem CI das Leben lebenswerter gestalten“ haben am 10.06.2006 das Hörbiko-Neubrandenburg und der DSB-Ortsverein Neubrandenburg e.V. gemeinsam am zweiten Deutschen CI-Tag teilgenommen. Schirmherrin dieses Aktionstages war Karin Evers-Meyer, Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen. Bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen wurde eine Sternfahrt von Neubrandenburg nach Alt Meiershof durchgeführt. Die Anreise erfolgte in drei Gruppen. Die sportlichste Gruppe machte eine Radrundfahrt um den Tollensesee über Groß Nemerow, Prillwitz und Alt Rähse. Die zweite Gruppe erreichte per Fahrrad den Rastplatz über den Zelt- und Campingplatz in Gatscheck. Die dritte Gruppe fuhr mit einem Pferdewagen zum Treffpunkt. Auf dem Rastplatz in Alt Meiershof wurden ein Informationsstand zum Thema „Taub und trotzdem hören“ aufgebaut und an einer bundesweiten Luftballonaktion teilgenommen. Die Luftballons mussten zuvor mit Ballongas gefüllt werden. Diese Arbeiten realisierten mit viel Elan Rita Friedrich, Inge Buthmann, Ralf Behrens, Angret Nadrowitz und Familie Jacobs. Mit diesem Aktionstag wollten wir auf Barrieren von Menschen mit einem Innenohrimplantat aufmerksam machen und so das Verständnis und die Akzeptanz in der Bevölkerung fördern. Peter Lange, unterstützt von der Familie Jaksteit, sorgte für das leibliche Wohl aller 38 Teilnehmer. Dazu wurde der Grill angeheizt und viele Bratwürste schmackhaft zubereitet. Getränke waren ebenfalls ausreichend vorhanden. Somit musste keiner hungrig oder durstig die Rückreise nach Neubrandenburg antreten. Allen Teilnehmern hat dieser Aktionstag Spaß gemacht. Aber auch das an diesem Tag Wichtigste ist uns gelungen: Wir konnten unsere Verbundenheit zu Menschen, die mit Innenohrimplanten leben, auf diese Weise dokumentieren. Sigrid Jacobs Deutscher Schwerhörigenbund e.V. Bundesverband der Schwerhörigen und Ertaubten Wir/ich möchte(n) die Arbeit des DSBe.V. als Förderer unterstützen: finanziell ab (Mindestbeitrag 50,- € jährlich) Vorname/Name: Straße: PLZ / Ort: Mehr als 40 Gäste hatten sich zum Sommerfest angemeldet, was umfangreiche Vorbereitungen notwendig machte. Geburtsdatum: Tel.: Exakt um 14:26 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit hatte am 21.06.2006 die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, und der astronomische Sommer hatte Einzug gehalten. Die Sommersonnenwende ist das Fest der Sonne, des Feuers und des längsten Tages. Das Feuer ist das Symbol für Sonne, Licht und Wärme. Daher haben wir auf dem Hof ein Feuer angezündet. Sommer ist bekanntlich die Jahreszeit zwischen Frühling und Herbst. Nach dem Sommer sehnen sich in unseren Breitengraden die meisten Menschen. Sommer bedeutet Sonne und Wärme, Ferien und Urlaub, laue und lange Sommerabende, Sport, Spiel und Spaß im Freien. Der Sommer hat viel zu bieten: Man kann Baden im See, Radfahren, Grill- und Gartenfeste feiern und vieles mehr. Fax: Handy: Mail: Wir/ich ermächtige(n) den Deutschen Schwerhörigenbund e.V. widerruflich, den o.g. Betrag in Höhe von Euro jährlich zu Lasten unseres/meines Kontos mittels Lastschrift am 01.02. einzuziehen. Bankverbindung: Kontonummer: Bankleitzahl: Konto-Inhaber: Unser diesjähriges Sommerfest haben wir als Grillfest gestaltet Im ersten Jahr wird der Betrag vier Wochen nach Eingang dieser Erklärung beim DSB Da sich immerhin mehr als 40 Gäste e.V. abgebucht. „Taub und trotzdem hören“ Bundesweit ließen die Akteure des CI-Tages Luftballons in den Himmel steigen. NEUBRANDENBURG: Sommerfest im Hörbiko Vielleicht beginnt hiermit ein weiteres traditionelles Fest. So wie bereits im vergangenen Jahr haben wir am 21.6.2006 zum Tag der Sommersonnenwende den Sommer im Hörbiko-Neubrandenburg willkommen geheißen. angemeldet hatten, war eine umfangreiche Vorbereitung notwendig. Mit viel Elan übernahmen Jacy, Marina und Karsten diese Arbeiten. Pünktlich zu Beginn unseres Sommerfestes standen am Büfett verschiedene Sorten Salate, Kräuterbutter und Obst – schön angerichtet und schmackhaft für den Gaumen – bereit. Zu einem richtigen Grillfest muss natürlich auch gegrillt werden. Somit wurden mehr als 40 Bratwürste und Steaks auf dem Grillrost zubereitet. Diese Arbeiten realisierten Kathrin, Ralf und Karsten. Diese Erklärung kann jederzeit schriftlich widerrufen werden. Im bezahlten Betrag ist auch die Lieferung des DSBreport enthalten. Mit unserer/meiner Unterschrift erkenne(n) wir/ich die Bestimmungen der Satzung des Deutschen Schwerhörigenbundes e.V. an. Datum: Unterschrift: Höhepunkt dieser Veranstaltung war die x Zutreffendes bitte ankreuzen. Pantomime von Ralf Brauchmann. Er trat als Charlie Chaplin auf. Seine künst- *) § 5,1.c) der Satzung. lerische Darbietung hat allen Gästen gefallen. Deutscher Schwerhörigenbund e.V., Sigrid Jacobs Breite Straße 23, 13187 Berlin, Tel.: 030/47541114, Fax: 030/47541116 E-Mail: [email protected], Internet: http://www.schwerhoerigkeit.de Leserbrief: Schriftdolmetschen, DSBreport 2/2006 Im DSBreport Postkasten Leserbriefe Die Redaktion freut sich über die Zusendung von Artikeln oder Meldungen. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos kann jedoch keine Haftung übernommen werden. Rücksendung ist nur möglich, wenn EUR 1,45 in Briefmarken beigefügt sind. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Leserbriefe sind erwünscht. Anspruch auf Veröffentlichung besteht jedoch nicht. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Nachdruck nur mit Zustimmung der Redaktion und des DSB. Dem Leserbrief von Astrid Bruhns (DSBreport 2/2006) kann ich nur zustimmen. Ich habe schon mal bei einer anderen Veranstaltung den Damen gesagt, sie sollten ruhig die Fehler ignorieren, soweit sie nicht sinnentstellend sind. Der Redner, der übrigens selbst hörgeschädigt ist, sprach sehr schnell und ohne Punkt und Komma über ein recht komplexes Thema und benutzte des Öfteren ein Fremdwort (budgetieren), das er auch nicht ganz richtig aussprach. Die eine Dame schrieb, was sie hörte (büsche…..), die andere wollte verbessern, wusste aber auch nicht genau, wie es geschrieben wird; beide kamen mit der Sprechgeschwindigkeit nicht mit. Es war eine Qual, und die beiden taten mir echt Leid. Ich würde es angenehmer empfinden, wenn offensichtliche Schreibfehler belassen werden, wir verstehen es ja auch so. Keiner würde den Damen nachsagen, dass sie nicht firm in deutscher Rechtschreibung wären. Bei dieser Schreibgeschwindigkeit müssen Fehler einfach auftreten. Wichtiger wäre, den Rednern zu signalisieren, dass sie auch mal eine Sprechpause einlegen und nachschauen sollten, ob sich sinnentstellende Fehler (z.B. ein fehlendes „nicht“) eingeschlichen haben. Und vielleicht wäre es auch hilfreich, sich die Möglichkeit geben zu lassen, häufig benutzte schwierige Worte und Eigennamen als Textbaustein einzugeben. Fazit: Redner und Schreiber müssen ein Team sein und zusammenwirken, das wäre erst Barrierefreiheit. Renate Willkomm, Berlin Leserbrief: „Telefonisches Klagelied“, DSBreport 1/2006 Ich bin gerade dabei, das Telefon „SIEMENS SL 150“ (DECT Telefon * Analog (für Hausanlagen) auf die Verwendbarkeit für HÖRGESCHÄDIGTE zu testen. Da ich selbst eine hochgradige Schwerhörigkeit habe und seit langem ein technisch und optisch ansprechendes Telefon suche, bin ich auf dieses Gerät gestoßen. Die Probleme mit dem (Ihrerseits genannten) „FREETEL“ sind mir hinreichend bekannt! Hatte ich doch selbst ein solches Gerät zu Testzwecken zuhause. Auch mein Arbeitgeber (KRONES AG) wollte mich mit einem derartigen Gerät im Büro ausrüsten. Die Ergebnisse sind/waren niederschmetternd! Zu den bekannten – von Ihnen ja geschilderten – Problemen kam eine VÖLLIGE UNKOMPATIBILITÄT zu bestehenden Netzen (sowohl privat als auch in der Firma). Das Gerät störte dauernd, Gespräche wurden abgebrochen, Rauschen und Brummen, es konnte nicht ins bestehende Netz eingebucht werden (??DECT??), Standby 4 Stunden! – dann brach der „mitgelieferte“ Akkusatz zusammen, usw. Das genannte SIEMENS-Gerät ist technisch besser ausgestattet und zeugt von kundennaher Entwicklungsarbeit! Der beim „FREETEL“ monierte Anschluss für ein Headset (oder Teleschlinge) ist hier sehr gut angebracht. (Headset oder Teleschlinge kann beim Laden angeschlossen bleiben). Leserbrief: Wie die Seele Ruhe findet, DSBreport 2/2006 Vielen Dank für diesen einfühlsamen Artikel! Er sprach mir aus der Seele, habe ich doch als noch im Beruf Stehende oftmals solche Erfahrungen wie die angesprochenen machen müssen. Nur an einer Stelle war ich sehr irritiert: „... dem hörgeschädigten Menschen zeigen, dass Gott seine Situation der Hörschädigung nicht aus der Welt schaffen kann, dass er ihn aber so annimmt, wie er jetzt ist.“ (Zitat) Ist das so die gängige Lehrmeinung in der katholischen Kirche, dass Gott zwar im Glaubensbekenntnis der allmächtige Vater ist, im praktischen Alltag aber doch eben nicht alles kann. Welch eine merkwürdige Glaubensaussage! Bei solcher Halbherzigkeit wundern mich Kirchenaustritte nicht. Wäre nicht vielmehr zu fragen, welchen anderen Weg als den des guten Hörens Gott für mich hat, wenn er mir einen wichtigen sozialen Sinn nimmt oder ihn einschränkt? Ich meine, dass diese Sicht besser geeignet ist, in einem seelsorgerlichen Gespräch neue Perspektiven aufzuzeigen als Gottes Größe grundsätzlich klein zu reden. Barbara Tewes, Horst/Holstein Leserbrief: Dennoch hören – mit CI, DSBreport 2006 Einen ausführlichen Bericht über meine Erfahrungen erhalten Sie demnächst. Nach meinem Urlaub las ich gestern als erstes den neuen DSBreport. Habe mich über die Ausführlichkeit betreffs CI als Hauptthema sehr gefreut. Ich trage seit 1994 ein CI, dabei auch schon verschiedene Fabrikate der Firma Cochlear (Nucleus). Ich möchte Sie hiermit auf einen gravierenden Fehler aufmerksam machen, der Ihnen in der Tabelle auf der Seite 14 unterlaufen ist. Der Fehler liegt in der ersten Spalte in der 2. und 3. Zeile. Diese Bezeichnungen sind zu tauschen, denn die Anzahl der Kanäle des Elektrodenbandes des Implantats bestimmt nicht die Energieversorgung, sondern das übernehmen die in Zeile 2 (Spalte 2 bis 4) genannten Batterien. Ansonsten ist der Bericht prima und hat meine Anerkennung! Rainer Pfretzschner, Regensburg Manfred Carl, Stralsund Das Gerät verfügt über „Vibroalarm, und „man staune“ über eine TASTENSPERRE. Zudem ist das Gerät ansprechend klein (ähnelt dem Handy „Siemens SL 45“), es kann also in Jacken- oder Hosentasche gesteckt werden bzw. wie ein Handy am Gürtelclip getragen werden ( Tastensperre J !). Mit Unterstützung meines Akustikers werde ich auch „Teleschlinge plus Induktiv-Übertragung“-Verständigung testen. DSBreport 24