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Die Ziegelschalen der Guastavinos in den USA Rafael Guastavino y Moreno und Rafael Guastavino y Esposito, Vater und Sohn, schufen in den USA ein einzigartiges Gesamtwerk an Ziegelschalen in der katalanischen Wölbungstechnik. Die Geschichte der beiden spanischen Auswanderer und eine Auswahl ihrer eindrucksvollen Bauten werden vorgestellt. 1 Einleitung „Unser Klima lässt den Bau katalanischer Wölbungen nicht zu“, kam leichtfertig die Antwort deutscher Bauingenieure, wenn ich sie zu dieser Bauweise befragte. Eine solche Behauptung mutet seltsam an, denn in Nordamerika, mit Landschaften, deren Klima dem unseren sehr ähnelt, wurden über 1 600 Ziegelschalen in der katalanischen Wölbungstechnik gebaut. Alleine in der Stadt New York sollen mehr als 300 Ziegelschalenbauten entstanden sein, von denen noch sehr viele erhalten sind. Darunter sind viele Wölbungen, deren große Spannweite den Atem der Besucher aus der Fachwelt während der Bauphase stocken ließ. Solche Ziegelschalen überdecken Kirchenräume, Versammlungshallen, Banken oder Bibliotheken. Sie befinden sich über Wartesälen von Bahnhöfen, als Gewölbe unter hohen Brückenrampen, genauso über Hotelloggien oder als Überdachungen offener Pavillons in öffentlichen Parkanlagen. Die Guastavinos haben auch Tunnel der Subway eingewölbt. Es ist erstaunlich, welche Bauaufgaben mit der katalanischen Wölbungstechnik in Nordamerika bewältigt wurden. Solche Bauten können jederzeit, also auch heute, gebaut werden. Bild 1: Werkstatt unter der Rampe der Queensborough Bridge: Die katalanischen Wölbungen folgen dem Anstieg der Brückenrampe und sind unterschiedlich hoch auf den Gurten zwischen den Pfeilern aufgelegt. Die sichtbaren flachen Backsteine wurden im Fischgrätenmuster zur Schale verbunden Fig. 1: Workshop under the Queensborough Bridge approach: the Catalan vaults follow the angle of the ramp and rest on transverse arches at different heights between the pillars. The visible course of thin bricks forming the vault were set in a fishbone pattern 28 ZI 9/2005 Karl-Ludwig Diehl The Guastavinos’ thin masonry vaulting in the USA The father & son team of Rafael Guastavino y Moreno and Rafael Guastavino y Esposito created a unique legacy of Catalan-technique thin masonry vaults in America. This contribution relates the history of those two Spanish emigrants and presents a selection of their impressive works. 1 Introduction “Our climate does not allow the construction of Catalan vaulting”. That was the kind of thoughtlessly superficial answer I got from the German architectural engineers I asked about that type of construction. Such an answer seems rather peculiar, considering that more than 1 600 brick shells based on the Catalan vaulting technique have been built in North America, where some areas have climates similar to that in Germany. In the State of New York alone, over 300 structures with thin masonry vaulting are said to have been built, and many of them are still intact. Some such structures have vaults with such wide spans, that competent visitors to the construction sites can only describe them as breathtaking. Such brick shells serve as vaulted ceilings in sundry churches, assembly halls, banks and libraries. They can be found overhead in train stations and under high bridge approaches as well as in hotel lobbies and atop open pavilions in public parks. The Guastavinos even vaulted over a number of subway tunnels. It is astounding to note all the different types of construction tasks that have been accomplished in North America using the Catalan vaulting technique. Such structures could be built just as well nowadays, too, except that this would presuppose the existence of enthusiastic master builders and masons who know to handle and apply the relevant construction technology. Sadly, while this same building tradition could also be drawn upon in Germany, it is not actually “available”, but would first have to be acquired. The construction of thin masonry vaults and domes requires fast-setting mortar for the first course, and brick tiles of diverse size and shape. 2 History It was Rafael Guastavino of Barcelona who modernized the old Mediterranean brick-shell technology to which we usually refer as “Catalan vaulting” without knowing what its local origins actually were. Jedoch müssen dazu begeisterungsfähige Baumeister und Maurer vorhanden sein, die mit dieser Bautechnik umgehen können. Es ist schade, dass in Deutschland solche Bautradition, auf die zurückgegriffen werden kann, nicht verfügbar ist. Sie muss erst geschaffen werden. Zum Bau dieser Ziegelschalen sind in der ersten Lage Mörtel notwendig, die schnell abbinden, sowie Backsteinplatten, die sehr unterschiedliche Abmessungen haben können. 2 Geschichte Es war Rafael Guastavino in Barcelona, der die alte Ziegelschalentechnik des Mittelmeerraumes, deren lokaler Ursprung unbekannt ist und die bei uns meist „katalanische Wölbung“ genannt wird, modernisierte. Als er eines Tages ein spanisches Höhlenheiligtum betrat, in das ein unterirdischer Fluss stürzt, war er von dem riesigen Felsendom so beeindruckt, dass er es der Natur gleichtun wollte und sich dem Wölbungsbau verschrieb. Nach ihm haben sich andere um die Verbreitung der modernisierten katalanischen Wölbungstechnik in Spanien verdient gemacht. Man denke an Luis Moncunill oder Antoni Gaudí. Nach seiner Migration in die USA im Jahre 1881 wurde die katalanische Wölbung von Guastavino in den USA, in Kanada, Mexiko, aber auch in Indien und Italien zur Anwendung gebracht. Guastavino stammt aus einer Familie, die um das Jahr 1800 von Genua nach Barcelona übersiedelte. Seinen Vater hielt es beruflich aber als Kunsttischler in Valencia fest, wo er heiratete. Im Jahre 1842 wurde sein Sohn Rafael Guastavino geboren und wuchs dort auf, berichtet Collins [1]. Rossell erwähnt, dass der junge Mann ursprünglich Geige spielte und Musiker werden wollte. Er bekam aber unter dem Einfluss von Josef Nadal, in dessen Büro er vorübergehend als Bauzeichner eingesetzt wurde, Interesse an der Baukunst. Schließlich zog er zu seinem Onkel nach Barcelona und begann dort, sich an der Escola de Mestres d’Obra zum Baumeister ausbilden zu lassen [2]. Noch bevor er mit seinem Studium fertig war, nahm er ab 1866 erste Bauaufträge wahr [3]. 1868 zogen ihn die Gebrüder Battlo in Barcelona zum Bau ihrer Textilfabrik als Fachmann hinzu. Dieses Fabrikgebäude existiert heute noch und war bereits kurz nach seinem Bau Anziehungspunkt für Besuche der Hochschullehrer mit ihren Studenten, die sich ein Bild von der modernisierten Wölbungstechnik machen wollten. Hinzu kamen für Guastavino Planungs- und Bauaufträge für weitere Fabriken, aber auch Warenhäuser, ein Theatergebäude und Wohnbauten in Katalonien, bevor er in die USA auswanderte [4]. 3 Katalanische Wölbung bei immer größeren Spannweiten In Barcelona bestand die Notwendigkeit, industrielle Fabriken als feuersichere Bauten zu errichten, weil in ihnen sehr kostspielige Maschinen aufgestellt wurden, die kein Raub der Flammen werden durften. Daraus entsprang der Gedanke, die traditionelle katalanische Wölbungstechnik zu überdenken und weiterzuentwickeln. Guastavino gelang es, bautechnische Lösungen zu finden, die es erlaubten, die katalanische Wölbung bei immer größeren Spannweiten einzusetzen [5]. Bei der Entwicklung seiner Ziegelschalen war ihm der Mangel an Literatur zum Thema aufgefallen, ein Missstand, der ihn sehr herausforderte. Er Bild 2: Durchfahrt durch die Queensborough Bridge: Die fünfspurige Verkehrsader führt unter einem weit gespannten Bogen unter der Queensborough Bridge hindurch. Zwischen Gurten aus Naturstein sind katalanische Wölbungen gespannt, die sehr belastbar sind und aus mehreren Lagen flacher Backsteine gemauert wurden Fig. 2: Passing under the Queensborough Bridge: This five-lane artery passes under a wide-span arch below the Queensborough Bridge. Made of multiple masoned courses of thin bricks, Catalan vaults spanning the spaces between the transverse arches are very strong and durable Entering a sacred cave with a subterranean river in Spain one day, he was so impressed by the huge rock dome, that he decided to copy nature and devote himself to building vaults. Since then, other notables – Luis Moncunill and Antoni Gaudí, for example – have also worked meritoriously toward the dissemination of modernized Catalan vaulting technology in Spain. After migrating to the USA in 1881, Guastavino applied his Catalan vaulting expertise not only there, but also in Canada, Mexico, and even India and Italy. Guastavino’s paternal ancestors moved from Genoa to Barcelona in or around the year 1800. His father, however, later moved to Valencia, where he worked as a cabinetmaker and eventually married. According to Collins [1], son Rafael was born (in 1842) and raised there. Rossell notes that the young man originally played the violin and wanted to become a musician. But then, having found temporary employment as a construction draftsman in the service of Josef Nadal, he developed an interest in architecture. Ultimately, he moved to Barcelona to live with his uncle and enrolled himself as a student of architecture at Escola de Mestres d’Obra [2]. In 1866, even before he graduated, he began to engage in construction contracting [3]. Then, in 1868, the Barcelona-based Battlo Brothers engaged his expert services for the construction of their textile factory. That factory building – which still stands – soon became a centre of attraction for college docents and students wishing to acquaint themselves with modernized vaulting technology. Meanwhile, Guastavino was receiving additional commissions for planning and building factories, department stores, a theatre and residential buildings in Catalonia – before he emigrated to the USA [4]. 3 Catalan vaulting with successively greater spans In Barcelona, it was necessary to make industrial structures fireproof, because they were intended to house very expensive machines that should not fall prey to flames. That ZI 9/2005 29 Bild 3: Supermarkt unter der Rampe der Queensborough Bridge: Ein ehemals offener Marktplatz wurde mit großen Fensterelementen verschlossen und beherbergt inzwischen einen Supermarkt, in dem unter katalanischen Gewölben eingekauft werden kann Fig. 3: Supermarket under the approach of the Queensborough Bridge: This originally open-air marketplace was closed in with big window elements and now houses a supermarket where people can go shopping under Catalan vaulting bemühte sich deshalb um die Erforschung dieser alten kohäsiven Konstruktionen und schuf später eigene Texte, die seinen Erfahrungshorizont widerspiegeln [6]. Von Salvador Tarragó existiert eine eindrucksvolle Schilderung der Herstellung solcher Schalen: „Mit großer Geschicklichkeit und Kunstfertigkeit schwangen die katalanischen Ziegelmaurer die Maurerkelle, so, als wäre sie ein Haudegen; sie bestrichen die schmalen, einander anzufügenden Kanten der flachen Backsteine, welche fast immateriell wegen ihrer Dünne waren, in einer genau kalkulierten Bewegung mit Mörtel und lagerten sie dann exakt auf Stoß aneinander. Dank dem rasch härtenden Mörtel gelang es ihnen so, Stück für Stück einer harmonisch gewölbten und dauerhaften Raumüberdeckung herzustellen, die sie mit einer wesentlich kohäsiveren und kräftigeren zweiten und dritten Flachziegellage in der Art verstärkten, als handelte es sich dabei um übereinander gelegte Eierschalen“. [7] Das Besondere der katalanischen Wölbung besteht darin, dass sie ohne Schalung aufgemauert werden kann, da Schalungen die Arbeit der Maurer sehr behindern würden. Außerdem würden sie, wie Rafael Guastavino eindringlich mahnt, die Leistungsfähigkeit solcher Ziegelschalen sehr beeinträchtigen, denn das Holz der Schalung nähme Feuchtigkeit aus dem Mörtel auf, würde sich ausdehnen und die gemauerte Ziegelschale wieder auseinander treiben, was die Kohäsionskraft dieser Wölbung erheblich schwächen würde. Und genau daran kann einem Ziegelschalenbauer nicht gelegen sein. Dem Bau von Wölbungen ohne Schalung kommt zudem die Eigenschaft des Mauerwerks sehr entgegen, sich selbst zu tragen, was zum Beispiel bei Beton nicht der Fall ist, der eine Schalung beim Guss- und Abbindeprozess benötigt [8]. Dass solche leichten Mauerwerkswölbungen ohne Schalung aufgemauert werden können, selbst wenn es sich um eine Ziegelschale sehr großer Spannweite handelt, dafür gibt es sehr eindrucksvolle Nachweise durch Fotos und Beschreibungen. Die durch Guastavino in Spanien modernisierte und schließlich durch ihn nach Nordamerika mitgebrachte katalanische Wölbungstechnik war um die Wende vom 19. zum 20. Jh. nur zögerlich im Deutschen Reich durch Publikationen in der Fachwelt bekannt gemacht worden, obwohl der Baukunst der 30 ZI 9/2005 Bild 4: Das Restaurant „Gastavinos“, unter restaurierten hohen katalanischen Gewölben der Guastavino Company gelegen, erinnert mit dem leicht abgewandelten und dadurch für Gäste leichter auszusprechenden Namen an die beiden Guastavinos Fig. 4: “Gastavinos” is located under high, newly restored Catalan vaulting installed by the Guastavino Company. The mildly altered spelling makes the name easier for guests to pronounce while nevertheless harking back to the builders – father and son Guastavinos requirement gave rise to the idea of re-conceiving and further-developing the traditional Catalan vaulting technique. Guastavino succeeded in devising structural engineering methods that enabled the construction of Catalan vaults with ever broader span widths [5]. While working to develop his brick shells, Guastavino noticed a dearth of literature on the subject – a deficit he saw as a major challenge. He therefore began to research and explore such cohesive (timbrel arch) constructions, eventually authoring texts of his own that reflected his experiential horizon [6]. Salvador Tarragó left us an impressive description of how such shells are built: “With great skill and cleverness the Catalan bricklayers wielded the trowel as if it were a rapier, buttering the two abutting edges of the ceramic tiles, which, almost immaterial in their fineness, and with an equally calculated movement, they then laid with precise strokes. Thanks to a rapidly hardening material like plaster, they executed the wonder of harmonizing the permanent shuttering with the more cohesive and stronger second and third layers, as if they were suspended eggshells”. [7] What makes Catalan vaulting so special is that no shuttering is required for the masonry. Indeed, shuttering would severely hinder the masons’ work and even – as Rafael Guastavino emphatically warned – seriously impair the performance of such thin masonry vaulting, because the wooden shuttering would absorb moisture from the mortar, expand in size, and push the brick shell apart. That, of course, would substantially weaken the cohesive strength of the vault. That is the last thing a thin masonry vault builder would want to happen. Vaults built without shuttering also are very accommodative of masonry’s capacity to support itself. That is something that concrete, for example, cannot do; it needs shuttering to hold it in place during the casting and setting processes [8]. The fact that thin masonry vaulting can be laid without need of shuttering, even if the span width is to be very large, is documented very impressively by photographic and descriptive material. Around the turn of the 20th century, the Catalan vaulting technique that Guastavino modernized in Spain and took USA in der deutschen Fachpresse große Aufmerksamkeit gewidmet wurde. Zum Beispiel schreibt Otto Warth zu den Wölbungen, „wie sie der amerikanische Architekt Guastavino in vielen Gebäuden zur Ausführung gebracht hat“ [9], im 1. Band einer „Allgemeinen Baukonstruktionslehre“. Sie erschien als verbesserte 7. Auflage im Jahre 1903 in Leipzig, gab aber nur einige dürftige Hinweise: „Die Wölbung wird mit gebrannten Thonplatten von 30 x 15 x 2,5 cm Größe ausgeführt, die unterste Schicht in einem schnell bindenden, die übrigen in gewöhnlichem Cementmörtel verlegt“ [10]. Beigefügt war eine winzige Abbildung einer Konstruktionszeichnung von Guastavino. Das war alles, über mehr informierte Otto Warth nicht. Es sieht nicht so aus, als seien im Deutschen Reich daraufhin katalanische Wölbungen gebaut worden, obwohl keine teuren Schalungen notwendig sind, sondern allenfalls Richtungsgeber bei den Einwölbungsarbeiten aufgestellt werden, und die Bauarbeiten mit guten Maurern rasch voranschreiten können. Die frisch gemauerten Wölbungsabschnitte können von den Bauarbeitern bereits kurz nach dem Vermauern betreten werden, um von dort aus den nächsten Abschnitt der Wölbung zu mauern. Es genügt schon eine Nacht für den Abbindeprozess, um den am Vortag gemauerten Wölbungsabschnitt schwer belasten zu können. Einige Beispiele belegen dies eindrucksvoll: Kuppel der Kathedrale St. John the Divine in New York Auf diese Art wurde die riesige Kuppel der Kathedrale St. John the Divine in New York hergestellt. Jedoch stießen Berichte darüber damals und stoßen auch heute noch in der deutschen Fachwelt auf Unglauben. George R. Collins schreibt dazu: „Es ist üblich ‚über Hand‘ zu arbeiten, wenn die Wölbungen gemauert werden, das heißt, daß die Maurer sich selbst durch ihre Maurerarbeit tragen, die gerade ausgeführt wurde, und sie belasten den Bauabschnitt mit ihrem Gewicht, um an der Mauerwerksschale weiter zu mauern, die unter ihnen oder vor ihnen liegt. Ein einzigartig spannungsreicher Vorgang ergab sich beim Bau der Vierungskuppel über der Kathedrale St. John the Divine in New York im Jahre 1909, als mit großer Vorsicht darauf geachtet werden mußte, durch den Einsatz des Theodoliten und anderer Gerätschaften die Wölbungslinie der Kuppel sicherzustellen; zugleich jedoch schufen die Bauarbeiter täglich einen Wölbungsring von 18 inches Breite, während sie auf dem Wölbungsabschnitt standen, den sie am Tag zuvor gemauert hatten – mit nichts zwischen sich und dem Kirchenfußboden, der 150 feet unter ihnen lag; die Arbeit verlief ohne Zwischenfälle oder einen Unfall, und sie wurde nach 15 Wochen abgeschlossen“ [11]. (Anmerkung der Redaktion: 18 inch = 45,72 cm, 150 feet = 45,72 m) Es war ein gewaltiges Bauvorhaben. Treppen in katalanischer Wölbungstechnik Berühmt sind die im freien Vorbau in der katalanischen Wölbungstechnik gemauerten Treppenläufe katalanischer Maurer, die sich, auf dem gemauerten Abschnitt stehend, durch das Treppenhaus nach oben mauern. Diese Treppen waren hochbelastbar, sie bestehen aus Lagen dünner Backsteine, die am Fußboden ansetzen und an den Wölbungsansatz der Außenwand des Treppenhauses angeklebt sind. Im Übrigen schwingen sie in einer eleganten Linie als Wölbung frei nach oben, dabei ein Treppenauge freilassend. Bei einem Belastungsversuch ließ Guastavino zu Demons- along to North America was but haltingly becoming somewhat better known in the German Reich, too – via trade publications – despite the fact that U.S. architecture in general was getting lots of attention in the German trade press. Otto Warth, for example, wrote of vaults “like those which American architect Guastavino has implemented in numerous buildings” [9], in volume 1 on general structural engineering entitled “Allgemeine Baukonstruktionslehre”, the 7th revised edition of which appeared in Leipzig in 1903, but which contained only a few vague references: “The vault is made of ceramic tiles measuring 30 x 15 x 2.5 cm, the bottommost course of which is laid in a fast-setting mortar, while the others are set in ordinary cement mortar” [10]. This was accompanied by a tiny facsimile of a design drawing by Guastavino. That was all the information Otto Warth had to offer. Apparently, this did not lead anyone to begin building Catalan vaults in the German Reich, even though no expensive shuttering was necessary (only a few guides for the keying work were needed), and despite the fact that good masons get such jobs done quickly. Soon after the tiles are set, the latest ring section is strong enough to support the builders for setting the next circle. A single night suffices for the setting process, and the section laid the day before will already withstand heavy loads. The following examples impressively substantiate what is mean: 4 Rafael Guastavino and the architects From the very start, it was part of Rafael Guastavino’s strategy to demonstrate the strength and efficacy of the Catalan vaultThe dome of the Cathedral of St. John the Divine in New York The gigantic dome of the Cathedral of St. John the Divine in New York was built in that manner, but then as now the pertinent reports met with disbelief in German professional circles. As George R. Collins reported: “It is common to work ‘overhand’ in assembling the vaults, that is to say with the masons supporting themselves on the work just completed and leaning over to extend the masonry below and in front of them. A dramatic instance of this was the construction of the crossing dome of the Cathedral of St. John the Divine in New York City in 1909 when the most elaborate precautions were taken by the use of theodolite and other devices to ensure the proper curvature of the hemisphere; but the workmen installed each day’s latitudinal ring of 18 inches while standing on the previous day’s handiwork – with nothing else between them and the church floor 150 feet below; the work proceeded without incident or accident, to be completed in fifteen weeks” [11]. That was one huge construction project. Catalan-vaulted stairs Thin masonry stairs built by Catalan masons using the Catalan vaulting technique, i.e., by standing on each, successive, one-day-old section to set the next one, are quite famous. Made of multiple courses of thin terra-cotta tile beginning at the floor and adhering to the curvature of the stairwell’s outer wall, such stairs are exceedingly strong. Moreover, they soar elegantly up in free suspension along the line of curvature, leaving a well hole at the centre. For demonstration purposes, Guastavino performed a load test by piling up and photographing a high stack of heavy sacks ZI 9/2005 31 trationszwecken einen hohen Stapel schwerer Säcke auf den spiraligen Treppenlauf in der First Church of Christ Scientist, die um 1900 in New York entstand, aufstapeln und fotografieren [12]. Solche Fotos dienten seiner Baufirma als Nachweis der Leistungsfähigkeit ihrer Ziegelschalenbauweise und konnten zur Requirierung von Aufträgen genutzt werden. Von Guastavino wurden in den USA etliche schwungvolle Treppen in katalanischer Wölbungstechnik gebaut. Solche befinden sich zumeist in Wohnhäusern privater Auftraggeber, aber es gibt auch Clubhäuser, Kirchen und öffentliche Gebäude mit diesen Guastavino-Treppen. Die bedeutendste Treppe führt sechs Geschosse nach oben und befindet sich in einem Staatsgebäude in der USA-Hauptstadt Washington. Dort wölbten die Guastavinos auch die Kirche St. Matthews the Apostle to the House ein und wandten ihre Bautechnologie beim Senate Office Building, beim Gebäude des Supreme Court, in den Federal Triangle Buildings ebenso wie bei anderen Bauwerken an [13]. on the spiral flight of stairs in the First Church of Christ Scientist in New York (dating from 1900) [12]. His construction company used such photos to document the strength of their thin masonry vaulting and to help convince potential clients. Applying his Catalan vaulting technique, Guastavino built quite a few sweeping stairs in the USA. Most of them are in private homes, but some Guastavino stairs are also to be found in club houses, churches and public buildings. The greatest of all Guastavino stairways leads up six storey in a government building in Washington, D.C., where the Guastavinos also vaulted the Church of St. Matthews the Apostle to the House and applied their construction technique to the Senate Office Building, the Supreme Court Building, the Federal Triangle Buildings and sundry other structures [13]. ing technique in order to pave the way for building contracts. Before Guastavino, no one in the USA had had the least bit of experience with thin masonry vaulting techniques. While 4 Rafael Guastavino und die Architekten Guastavino eventually applied his know-how to uncounted building projects, the entire time he spent prior to founding Es gehörte von Anfang an zur Strategie von Rafael Guastavihis own construction company was defined by his efforts to no, sich durch den Nachweis der Leistungsfähigkeit der establish and secure such proof of quality. Since he was katalanischen Wölbung das Terrain zu bereiten, um Aufträge also able to prove that his structures were firesafe, architects zu erhalten. Denn es gab in den USA keinerlei Erfahrungen im finally became convinced and gave Guastavino enough Umgang mit dieser Ziegelschale, bevor Guastavino sie einwork to enable the establishment of his own construction comführte und schließlich bei zahllosen Bauvorhaben verwandte. pany – the “Guastavino Fireproof Construction Company” – Die gesamte Zeit vor der Gründung seiner Baufirma ist davon which he founded in 1889. From then on, he collaborated bestimmt, sich über Jahre solche Nachweise zu beschaffen. Er with some very distinguished American architects. Thanks not wies auch die Brandsicherheit seiner Bauweise nach, und least to their use of the “Guastavino Tile Arch System”, they damit konnte er schließlich die Architekten überzeugen und were able to design buildings which at the time were much erhielt ein Auftragsvolumen, das die Gründung einer Baufirma admired for the beauty. The list of architects who worked möglich machte. Er schuf im Jahre 1889 seine „Guastavino together with the Guastavinos is very long. A short list of the Fireproof Construction Company“ und arbeitete in der Folge perhaps most well-known of them would include McKim, mit sehr bedeutenden amerikanischen Architekten zusamMead & White, Cass Gilbert, Warren & Wetmore, Carrere & men, die nicht zuletzt durch den Einsatz des „Guastavino Tile Hastings, Palmer & Hornbostel and Bertram Grosvenor GoodArch Systems“ Bauten gestalten konnten, die wegen ihrer hue [14]. Schönheit in der damaligen Zeit sehr bewundert wurden. Die Liste der Architekten, die mit den Guastavinos Bauten realiFor many years, Guastavino worked together with the house sierten, ist sehr lang. Vielleicht sind von diesen Architekten of McKim, Mead & White on spectacular building projects. die bedeutendsten McKim, Mead & White, Cass Gilbert, Widely recognized as the most successful architectural firm of Warren & Wetmore, Carrere its time in the United States, & Hastings, Palmer & Hornthey succeeded in turning bostel und Bertram Grosvenor each and every one of their Goodhue [14]. building projects into great Mit dem Architekturbüro pieces of architecture – thanks McKim, Mead & White arbeiin part to the use of the Guastete Guastavino über sehr tavinos’ thin masonry vaulting viele Jahre an spektakulären technique to give interior and Bauprojekten zusammen. Das exterior spaces alike a special Büro galt als das erfolgreichste flair. Architekturbüro dieser Zeit in Due to the close links between den Vereinigten Staaten. Den the Guastavinos and America’s Architekten gelang es, aus most notable then-contempojedem ihrer Bauvorhaben rary architects, care has been große Architektur werden zu taken since the 1980s to prelassen, nicht zuletzt durch den Bild 5: Die Ziegelschalen über dem Restaurant Gastavinos: Das serve the resultant buildings. Einsatz der Guastavinos Zie- Restaurant Gastavinos hat hohe Gewölbe wie ein Kirchenschiff The first reason is that the gelschalen, die den Innen- und ist ein Kultort für New Yorker, die sich für Ziegelschalen buildings in question belong und Außenräumen eine begeistern to the life’s work of prominent besondere Note verliehen. Fig. 5: Thin masonry vaulting above Gastavinos Restaurant: The architects, and another is that Durch diese sehr enge Ver- restaurant has vaulting as high as a church nave and is a cult the splendid thin masonry knüpfung der Guastavinos mit place for New Yorkers who like thin masonry vaulting vaults created by the Guastavi- 32 ZI 9/2005 nos are part of those buildings, and they must be preserved from destruction at all costs. 5 Like father, like son – Rafael Guastavino Bild 6: Offene Halle des Municipal Building: Die offene Halle des Municipal Building erstreckte sich früher unter dem gesamten Gebäude der Stadtverwaltung, wurde bei Umbaumaßnahmen verkleinert und dient als Zugang zur Subway Fig. 6: The open hall of the Municipal Building: The open hall of the Municipal Building used to stretch out under the entire structure, but was eventually scaled down in the course of restructuration and now doubles as a Subway entrance den bedeutendsten Architekten der Vereinigten Staaten dieser Zeit wird seit den 1980er-Jahren darauf geachtet, die Bauten zu erhalten. Zum einen handelte es sich um Gebäude aus dem Gesamtwerk bedeutender Architekten und zum anderen waren die kostbaren Ziegelschalen der beiden Guastavinos Bestandteile dieser Gebäude, die um keinen Preis zerstört werden dürfen. 5 Vater und Sohn – Rafael Guastavino Der Sohn von Rafael Guastavino, als Neunjähriger mit seinem Vater in die USA ausgewandert, studierte Architektur und nahm schon sehr bald neben seinem Vater einen wichtigen Platz in der „Guastavino Fireproof Construction Company“ ein. Da beide denselben Vornamen trugen, war es schwierig, zu unterscheiden, mit wem von den beiden Guastavinos man es in der Baufirma und bei Aufträgen zu tun hatte. Als der Vater 1908 starb, hatte der Sohn bereits sehr komplizierte Bauaufträge ausgeführt, kannte alle Betriebszusammenhänge bestens und führte das Unternehmen mit genauso großem Engagement weiter wie sein Vater. Der jüngere Guastavino realisierte nicht nur sehr große Projekte, so zum Beispiel die Gewölbe über der Kathedrale St. John the Divine in New York City, sondern auch die über dem Nebraska State Capitol in Lincoln und diejenigen über der Federal Reserve Bank in New York. Außerdem erfand er spezielle flache Backsteine für besondere Zwecke, z. B. solche, die die Akustik von Innenräumen verbesserten. Er hatte sich 1917 in Bay Shore, Town of Islip im Suffolk County im Staat New York, ein eigenes Wohnhaus errichtet, bei dem er vieles verwandte, was der Guastavino Company damals wichtig war. Es wird „Tile House“ genannt und ist so bedeutend, dass die Denkmalschutzorganisation des Staates New York, The Preservation League of New York State, es auf die Liste der wichtigsten sieben Gebäude gesetzt hat, die im Jahre 2005 zu schützen sind [16]. Guastavino jun. verstarb im Jahre 1950. Seine Arbeit wird von den Denkmalschützern in den USA als ebenso wertvoll eingeschätzt wie die seines Vaters [15]. 6 Restaurierungen von Guastavino-Ziegelschalen Es gibt inzwischen einige spektakuläre Restaurierungen von Guastavino-Ziegelschalen in New York. So wurden die hohen Rafael Guastavino’s son, who moved to the United States with his father at the age of nine, studied architecture and, soon thereafter, occupied an important position alongside his father at the Guastavino Fireproof Construction Company. Since father and son had the same first name, it was hard to tell which of the two one was dealing with at the company and in connection with contracting activities. By the time Rafael Sr. died in 1908, Rafael Jr. had already executed some very complicated building contracts. He was wellversed in all aspects of the company’s business, and he managed the enterprise with the same dedicated commitment as had his father. R. Guastavino Jr. not only carried out any number of huge projects, e.g., the dome of the Cathedral of St. John the Divine in New York City, but also many less enormous ones like the vaults of the Nebraska State Capitol in Lincoln and of the Federal Reserve Bank in New York. He also invented special-purpose thin tiles for such purposes as improving the acoustics of enclosed spaces. In 1917, he built his family residence in Bay Shore, Town of Islip, in Suffolk County, New York. Known as the Guastavino “Tile House”, it incorporates much of what was deemed important to the Guastavino Company at the time and has since gained such enormous importance that the protection-of-monuments organization “Preservation League of New York State” has put it on its “Seven to Save” list of most important buildings to be preserved in the year 2005 [16]. Guastavino Jr. died in 1950. Monument conservators in the USA view his accomplishments as equal in value to those of his father [15]. 6 Restoration of the Guastavinos’ vaults and domes There have been some spectacular projects to restore thin masonry vaulting by the Guastavinos. For example, the Guastavino-vaulted high spaces under the massive access ramp to the Queensborough Bridge on Manhattan’s East Side were transformed into a renowned restaurant appropriately called “Guastavinos” in memory of the two Rafael Guastavinos. Bild 7: Kutschenvorfahrt unter das Ansonia Hotel: Die ehemalige Kutschenvorfahrt unter das Ansonia Hotel ist heute nur noch Fußgängern zugänglich Fig. 7: Coachway under the Ansonia Hotel: The erstwhile coachway under the Ansonia Hotel is now only accessible for pedestrians ZI 9/2005 33 Bild 8: Passage way der Grand Central Station: Unter der großen Halle der Central Station, dem großen Bahnhofsgebäude von New York, verlaufen Wege zu unterirdischen Bahnsteigen, zu Geschäften und Restaurants. Es finden sich elegante katalanische Gewölbe als Überdeckung von Passagen Fig. 8: Grand Central Station passageway: Under the grand hall of Central Station, New York’s premier train terminal, passageways lead to subterranean stations, stores and restaurants. Looking up, one notices that the ceilings consist of elegant Catalan vaulting Räume mit dem Guastavino-Gewölbe unter der wuchtigen Brückenrampe zur Queensborough Bridge auf der östlichen Seite Manhattans in ein renommiertes Restaurant verwandelt, das mit dem Namen „Gastavinos“ versehen wurde, um an die beiden Rafaels der Guastavinos zu erinnern. In einem anderen Teil dieser eingewölbten Brückenrampe wurde ein Supermarkt eingebaut. Sich unter Guastavino-Gewölben aufzuhalten, ist außerdem Kult im Della Robbia Room des Vanderbilt-Hotels an der Park Avenue in New York City, dessen Main Lounge ebenfalls von der Guastavino Company im Jahre 1913 eingewölbt wurde. Eindrucksvoll restauriert ist zudem das weit gespannte katalanische Gewölbe über dem riesigen Empfangssaal der Einwandererhallen auf Ellis Island unweit der kleinen Insel, auf der die Freiheitsstatue von New York steht. Ellis Island, das inzwischen als Museum der Einwanderungsgeschichte dient, wird jährlich von unzähligen Besuchern aufgesucht, welche die weit gespannte Guastavino-Ziegelschale bewundern können, wenn sie sich über das Einwanderungswesen der USA informieren wollen. Janet Parks, Leiterin des Guastavino-Archives in New York, berichtet, dass bei der Restaurierung dieser Schale von den 28 282 sichtbaren flachen Backsteinen, die individuell auf Haltbarkeit und Haftung getestet wurden, nur 17 Backsteine ausgetauscht werden mussten. Die Einwanderungshallen waren 1897 errichtet worden, und der große Empfangssaal wurde nach einer Explosion, die schwere Schäden anrichtete, im Jahre 1918 mit einer feuersicheren Guastavino-Schale eingewölbt und 1990 nach sehr langem Leerstand und Verfall des Gebäudes restauriert. Die Ziegelschale selbst überstand diese Verfallszeit des Gebäudes zur Überraschung der Restauratoren fast ohne Schäden [17]. 7 Das Gesamtwerk Guastavinos Um sich einen besseren Einblick in das Gesamtwerk zu verschaffen, muss man nochmals in die Zeit von Barcelona zurückgehen. Der ältere Guastavino erhielt ab 1868 Bauaufträge im Industriebau und plante und erbaute Wohnhäuser für prominente Privatleute, die im damals vornehmen Stadtviertel von Barce- 34 ZI 9/2005 A supermarket was established under another part of the bridge’s approach. Spending time under Guastavino vaults in the Della Robbia Room restaurant at the Vanderbilt Hotel on New York City’s Park Avenue is a cult thing to do. The Guastavino company vaulted the main lounge in 1913. The wide-span Catalan vault covering the Great Hall of the Ellis Island immigration station (near the little island carrying the Statue of Liberty) has also been impressively reconstructed. Now an immigration museum, Ellis Island attracts uncounted visitors every year, who come for information about the United States’ immigration policy and processes – and soon find themselves admiring Guastavino’s wide-span thin-shell ceiling. Janet Parks, who heads the Guastavino archives in New York, reports that a mere 17 of the 28 282 visible thin bricks had to be replaced after being individually tested for durability and adhesion in the course of the vault’s restoration. The immigration halls were erected in 1897, and the Great Hall was fitted with a fireproof thin masonry vault by Guastavino following a devastating explosion in 1918. The hall was again restored in 1990 after many long years of standing vacant and falling into disrepair. To the surprise of the restorers, the thin brick vaulting itself sustained hardly any damage at all in the course of the building’s gradual dilapidation [17]. 7 The life’s work of the Guastavinos To really get a close-up look at the complete works of the Guastavinos, one must imagine oneself back to Barcelona and the time they lived there. Guastavino the elder received his first commissions for industrial structures in 1868, and he designed and built private homes for prominent people in Barcelona’s posh neighbourhoods. In Rossell’s view, this may be taken as an indication of his good social position and sound economic integration in the city’s social life [18]. In fact, Guastavino pursued a diverse array of activities. He not only drew up the plans for building projects, but also presented himself as a construction contractor as a means of managing the pricing of his buildings. At times, he took part in architectural competitions, and he sometimes put his own works on exhibit to attract attention. Indeed, he was even able to show off his work at the 1873 World Fair in Vienna, and he presented them at the Philadelphia exposition marking the United States’ first centennial in 1876. The exhibits he submitted by mail from Barcelona were appraised, deemed interesting, and put on exhibit. One of them, a tubular construction he wanted to use for monolithic brick homes in Philadelphia with thermally insulating cavities and reinforcing bars in the masonry plus mildly vaulted thin-masonry floors, earned him a bronze medal from the jury of the Philadelphia exposition. The Americans thought the concept would be a good way to solve some of the serious problems they were encountering with increasing frequency due to rapid urban growth. Guastavino’s devotion to vaulting began with experiments in concrete construction – of which he was not fond. Consequently, he soon started to investigate the Catalan vaulting technique, but decided to replace the original gypsum mortar with Portland-cement mortar. Within a short time, he was succeeding in building some very impressive, modern Catalan vaults. However, he was very dissatisfied with working conditions in Spain, where the quality of building materials was lona errichtet wurden. Rossell meint, dass dies auf seine gute soziale Stellung und solide wirtschaftliche Integration in das soziale Leben der Stadt hindeutet [18]. Guastavino nahm in Barcelona sehr unterschiedliche Aufgaben wahr. Einerseits zeichnete er für Bauprojekte Pläne, betätigte sich aber auch als Bauunternehmer, um die Preisgestaltung seiner Bauten handhaben zu können. Nicht selten nahm er an Architekturwettbewerben teil oder stellte eigene Arbeiten in Ausstellungen aus, um auf sich aufmerksam zu machen. Es gelang ihm anlässlich der Weltausstellung 1873 in Wien, seine Arbeiten in einer Ausstellung zu zeigen. Des Weiteren präsentierte er diese auf der Philadelphia Exposition, die auf Grund der Hundertjahrfeier der Vereinigten Staaten im Jahre 1876 stattfand. Er hatte seine Beiträge von Barcelona aus verschickt, sie wurden begutachtet, als interessant eingestuft und jeweils ausgestellt. Er hatte für Philadelphia eine „Tubular construction“ erdacht, mit der er Wohnhäuser ganz aus Backsteinen, mit wärmedämmenden Hohlräumen und Bewehrungseisen im Mauerwerk, ergänzt um leicht gewölbte Geschossdecken aus Ziegelschalen, monolithisch erbauen wollte. Er erhielt dafür von dem Preisgericht auf der Philadelphia Exposition eine Bronzemedaille zuerkannt. Den Amerikanern erschien das Konzept brauchbar, um gravierende Probleme in ihren Städten zu lösen, die sich durch ihr rasches Anwachsen gehäuft hatten. Guastavinos Zuwendung zum Wölbungsbau begann mit Experimenten im Betonbau, der ihm aber nicht gefiel. Danach beschäftigte er sich mit der katalanischen Wölbungstechnik und ersetzte den Gipsmörtel der alten Bautechnik durch Mörtel mit Portlandzement. Es gelangen ihm bald sehr eindrucksvolle moderne katalanische Gewölbe. Er war jedoch sehr unzufrieden mit den Arbeitsbedingungen in Spanien, da die Baustoffe in ihrer Qualität sehr schwanken konnten, und suchte sich ein neues Betätigungsfeld außer Landes. Als seine Ehe zerbrach und sich seine Frau mit drei ihrer Kinder nach Argentinien auf den Weg machte, wanderte Rafael Guastavino mit seinem jüngsten, damals 9 Jahre alten Sohn in die Vereinigten Staaten aus und vertraute darauf, dort Fuß zu fassen. Aber hier war es ihm zunächst fast unmöglich, seine Fähigkeiten als Architekt und Baumeister einzusetzen. Seine geringen Ersparnisse waren rasch aufgebraucht, und er musste einen Weg finden, um Geld zu verdienen. Damals waren in New York noch viele Häuser aus Holz gebaut. In der großen Angst vor Stadtbränden sah Guastavino seine Chance, ihm lag an feuersicherem Bauen. Außerdem war der Gewölbebau in den Vereinigten Staaten völlig unausgereift. Man behalf sich mit abgehängten Gipsgewölben oder schuf sogar nur Gewölbe aus „papier mâché“, wie dies bei der St. Patrick’s Cathedral in New York der Fall war [19]. Guastavino hatte also sehr viel Know-how zu bieten, aber es war schwierig, dieses an den Mann zu bringen. Er bemühte sich darum, seine Ideen zur kohäsiven Konstruktion unter Architekten bekannt zu machen – erfolglos. Um seine schlimmsten Finanzprobleme zu lösen, schrieb er von 1882 bis 1883 Artikel für das Magazin „Decorator and Furnisher“. Durch diese Tätigkeit konnte er Verbindungen knüpfen, die ihm die erfolgreiche Teilnahme an einem Wettbewerb für die Gestaltung der Innenräume des Progressiv Club und schließlich des Arian Club in New York ermöglichten. Beide Einrichtungen sind inzwischen verschwunden und die Gebäude zerstört. Insgesamt musste er weitere fünf Jahre mit komplizierten ökonomischen Verhältnissen durchstehen, bis er seine Fähigkeiten erstmals beim Gewölbebau einsetzen konnte. Die Gewölbe very inconsistent, so he began to look for a new field of activity in some other country. Finally, after his marriage failed and his wife left for Argentina with three of their children, Rafael Guastavino and his youngest son, who was nine years old at the time, emigrated to the United States, confident of somehow becoming established there. Unfortunately, he at first found it practically impossible to apply his skills as an architect and master builder. His few savings were soon spent, and he had to find some way to earn some money. At the time, many homes and buildings in New York were made of wood. Guastavino saw his opportunity looming in people’s fear of urban fires: he decided to give them fireproof buildings. Moreover, vaulting was still a very imperfect art in the United States. People made do with suspended plaster arches and vaults, sometimes even fashioning them out of “papiermâché”, as was the case in New York’s St. Patrick’s Cathedral [19]. Guastavino did have a lot of know-how to offer, but it was still difficult to cash in on it. He endeavoured to make his ideas about cohesive construction known to architects at large – but, alas, to no avail. In 1882 and 1883, in order to stay afloat at all, he wrote articles for the magazine “Decorator and Furnisher”. Happily, this enabled him to make some new connections, who then helped him participate – successfully – in a competition for designing the interior of the Progressive Club and, after that, of the Arian Club in New York. Both institutions have since ceased to exist, and the buildings were torn down long ago. In all, it took him five more years of “complicated economic conditions” to finally get a chance to apply his skills to an actual vaulting project. The vaulted ceilings in the Boston Public Library, which he executed on commission from the architectural firm McKim, Mead & White, finally brought the long-hoped-for breakthrough. The building caused a countrywide sensation in professional circles, especially because of its wafer-thin but very strong thin masonry vaulting. Once, in the midst of the construction work, a large hewn bolder fell out of its lifting gear and broke through one of the arches – without demolishing the vault. Amazing! The undamaged tiles surrounding the resultant hole were subsequently exposed, cleaned, and supplemented with as many new tiles Bild 9: Oyster Bar in der Grand Central Station: Die Oyster Bar erhielt kostbare Guastavino-Gewölbe und wird wegen ihrer ungewöhnlichen Raumwirkung nicht nur von den New Yorkern sehr geschätzt Fig. 9: Grand Central Oyster Bar and Restaurant: The Oyster Bar, with its gorgeous Guastavino vaulting and accordingly exceptional atmosphere, is a favourite place to go (not just for New Yorkers) ZI 9/2005 35 Bild 10: Croquet shelter im Prospect Park: Brooklyns Prospect Park verfügt über mehrere offene Hallen, die gern als Aufenthaltsräume genutzt werden. Das Croquet shelter wurde mit doppelt gekrümmten Ziegelschalen ausgestattet Fig. 10: Croquet shelter in Prospect Park: Brooklyn’s Prospect Park has a number of shelters that are in popular use as lounges. The Croquet shelter boasts double-curvature thin masonry vaulting der Bostoner Public Library, die er im Auftrag des Architekturbüros McKim, Mead & White ausführte, brachten schließlich den lange ersehnten Durchbruch. Das Gebäude erregte landesweit Aufsehen in der Fachwelt, besonders durch die hauchdünnen, aber sehr belastungsfähigen Ziegelschalen. Während der Bauzeit stürzte ein zum Werkstein zugeschlagener großer Felsblock bei einem Hebevorgang auf eine der Wölbungen und durchschlug sie – ohne das Gewölbe mit sich zu reißen, was sehr verwunderte. Die unbeschädigten Backsteine um das aufgerissene Loch wurden sauber freigelegt und um die flachen Backsteine ergänzt, die zur Wölbung fehlten. Bis heute funktioniert diese damals beschädigte Wölbung völlig normal und leistet ihren Dienst am Bauwerk. Dieses Unglück auf der Baustelle hatte positive Auswirkungen auf die Auftragsstruktur der Guastavino Company. Man war sehr erstaunt über die Haltbarkeit der katalanischen Wölbung, die trotz unvermutet hoher Belastung bis auf ein Loch in der Schale völlig intakt blieb, und fragte sie nun verstärkt nach. Ein weiterer Grund war, dass eine von Guastavinos Ziegelschalen bei einem Brand keinen Schaden genommen hatte, andere Baustoffe aber in der Hitze zersprangen oder sich deformierten. Zuvor hatte er bereits die Brandfestigkeit seiner Schalen, im Auftrag einer Prüfeinrichtung, nachweisen können. Auch dies hatte positive Auswirkungen auf das Auftragsvolumen seiner Baufirma. as it took to close the hole. To this very day, the thusly repaired vault is still functioning as normal and doing its part in the structure, as if nothing had ever happened. That construction-site accident had an altogether positive impact on business at the Guastavino Company. People were amazed by the durability of the Catalan vaulting, since the brick shell had remained totally intact except for the hole that had been punched in it by an unforeseeably heavy, sudden emburdenment. Also, people heard that one of Guastavino’s thin masonry vaults had remained undamaged in a fire that caused other building materials to shatter or become deformed in the heat. Even before that, though, he had demonstrated the fireproofness of his vaults for a testing authority. That, too, had positive effects on his company’s incoming-orders volume. 8 Guastavino’s buildings 8.1 Prospect Park in Brooklyn Guastavino crafted handsome vaults for even the smallest of building projects. In Brooklyn’s Prospect Park, for example, he collaborated with architects Helmle & Huberty and McKim, Mead & White in putting up a number of simple, vaulted pavilions. Particularly well executed is the park’s Tennis Shelter, an open pavilion featuring Palladian-arch architecture for dividing up the façades, a vaulted arcade on the pavilion’s “vista” side, and a large vaulted hall situated between two closed structures that give the building the appearance of a small palace in the park. The Croquet Shelter, also located within the park, is of surprising simplicity. This nicely proportioned structure, with its cream-coloured thin masonry vaults, still provides protection against the summer sun and rain, but is in dire need of restoration. Not far away, a two-storey structure, also boasting thin masonry vaulting by Guastavino, stands picturesquely on the bank of a pond. While the grown-ups while away their time on the terrace near the bank or seated at upperstorey tables directly over the vaults, children can find any number of things to play at and with down on the lawn. A further structure with a Guastavino thin masonry vault located at the edge of the park has dark-green, glazed thin-brick tiles similar to those in the aforementioned building, but it has a barrel vault, while the other building has double-curva- 8 Guastavinos Bauten 8.1 Prospect Park in Brooklyn Guastavino erarbeitete auch für kleinste Bauvorhaben ansehnliche Gewölbe. Im Prospect Park in Brooklyn, New York City, stehen Pavillons, die als eingewölbte einfachste Bauten mit den Architekten Helmle & Huberty und mit McKim, Mead & White entstanden. Besonders gelungen ist das Prospect Park Tennis Shelter, ein offener Pavillon mit palladianischer Bogenarchitektur zur Gliederung der Fassaden, einem eingewölbten Arkadengang auf der Aussichtsseite des Pavillons und einem großen überwölbten Saal zwischen zwei geschlossenen Bauvolumen, die dem Gebäude von außen die Wirkung eines kleinen Palastes im Park verleihen. 36 ZI 9/2005 Bild 11: Shelter mit Tonnengewölbe im Central Park: Grünglasierte Flachziegel bilden die sichtbare Schicht des Tonnengewölbes, das die Guastavino Company über dieser offenen Halle ausführten Fig. 11: Barrel-vaulted shelter in Central Park: Green-glazed thin tiles form the facing course of the barrel vault that the Guastavino Company built over this open shelter Der Croquet Shelter, ebenfalls in diesem Park, überrascht mit seiner Einfachheit. Das wohlproportionierte Gebäude, unter dessen cremefarbigen Ziegelgewölben Schutz vor Sonnenglut oder Regen gesucht werden kann, muss aber dringend restauriert werden. Unweit davon steht ein zweigeschossiges, mit Guastavino-Ziegelschalen ausgestattetes Bauwerk, malerisch an einem See im Park. Den Kindern bieten sich darin viele Spielmöglichkeiten, während die Erwachsenen auf der Terrasse am Seeufer oder auf dem Obergeschoss an Tischen direkt über den Wölbungen Platz nehmen können. Ein weiteres Bauwerk mit einer Guastavino-Ziegelschale am Parkrand hat ähnlich dunkelgrün glasierte Flachziegel wie das vorher genannte Gebäude, wurde aber mit einer Tonne eingewölbt, während das andere über doppelt gekrümmte Ziegelschalen verfügt, deren Krümmungsverläufe der so genannten Kettenlinie nachgestaltet sind. 8.2 Williamsburgh Savings Bank Betritt man in Brooklyn die Williamsburgh Savings Bank, die 1929 durch das Architekturbüro Halsey, McCormack & Helmler geplant worden war, gelangt man durch ein niedrig eingewölbtes und architektonisch kostbar durchgearbeitetes Vestibül in einen lang gestreckten Saal. Dieser entspricht mit seinen drei Schiffen einem sehr hohen Kirchenraum, der von katalanischen Gewölben überdeckt ist. Die hohe Halle wurde von der Guastavino Company eingewölbt. Sowohl die Backsteinwölbungen der Eingangshalle als auch die der hohen Bankräume wurden mit Mosaiken überzogen, da sich die Architekten für byzantinische Baukunst begeisterten und von Mosaiken in der Hagia Sophia und in der Kirche San Marco in Venedig beeindruckt waren. Über dem immensen Hallengeschoss der Bank erheben sich die Bürogeschosse des 156 m hohen Wolkenkratzers. Das Bauwerk ragt als Merkzeichen eindrucksvoll in den Himmel dieses Stadtteiles von New York und gehört baugeschichtlich zur alten Generation der Wolkenkratzer. Diese führten dazu, dass New York City in den 1920er- und 1930er-Jahren weltweit Aufsehen erregte, da der Bautypus noch ganz neu war. Solche Bauten schossen innerhalb weniger Jahre wie Pilze aus dem Boden. Das Untergeschoss des Bankgebäudes hat ebenfalls eingewölbte Räume, die verputzt und cremefarbig angestrichen wurden. Hier befindet sich der Tresorraum der Bank, der über ein schön überwölbtes Treppenhaus erreichbar ist. 8.3 Federal Reserve Bank Auch andere Banken dieser Großstadt erhielten modernisierte katalanische Ziegelschalen, so die Federal Reserve Bank, von den Architekten York and Sawyer 1923 bis 1924 geplant und gebaut. Zu dieser Zeit sollten die überwölbten Hallen dieser Banken den Eindruck von Heiligtümern erwecken. Es geht eigenartig ruhig in solchen Geschäftsräumen zu und Gespräche werden diskret und voller Bedacht geführt. Die Bankkunden sind beeindruckt von der Erhabenheit des Bauwerkes und pflegen vorsichtigen Umgang mit der durch die Architektur aufgewerteten Welt des großen Kapitals. 8.4 Municipal Building Als die Stadtverwaltung von New York ihre im Stadtgebiet verstreuten Büros zentralisierte, wurde 1917 das durch McKim, Mead & White entworfene Municipal Building notwendig. Die hohe Erdgeschosszone dieses Wolkenkratzers war öffentlicher Raum und ist mit Ziegelgewölben der Guastavinos ausgestattet worden. Leider ist nach Umbauten nur noch ein Teil dieser offenen Hallen erhalten. Man gelangt durch sie unter Gewölben in die Untergeschossräume, von denen Trep- Bild 12: Gleich zwei verschiedene Gewölbeformen erhielt der Tennis-Shelter im Prospect Park, dessen Bauform an die Villen des Palladio in der Landschaft rund um Venedig erinnert Fig. 12: The Tennis Shelter in Prospect Park, the architecture of which is remindful of the Palladio villas that dot the landscape around Venice, even has two different types of vaulting ture thin masonry vaulting, the curves of which follow the socalled chain line. 8.2 Williamsburgh Savings Bank Entering Brooklyn’s Williamsburgh Savings Bank, which was planned by the architectural firm Halsey, McCormack & Helmler in 1929, one passes through a low-vaulted, splendidly architected vestibule leading to a long, very high, churchlike, three-nave hall topped with Catalan vaults. The Guastavino Company, of course, did the vaulting. Both the thin masonry vaulting over the entry hall and the high main halls are decorated with mosaics, because the architects were fans of Byzantine architecture and found the mosaics in Istanbul’s Hagia Sophia and Venice’s Church of San Marco very impressive. The office floors of the 156 metre-high skyscraper soar high above the bank’s immense hall floor. Counting among New York’s elder generation of skyscrapers, this tower structure looms as a striking landmark, punctuating the sky over Williamsburgh. In the 1920s and 1930s, New York’s new skyscrapers were the talk of the globe, because nothing of the kind had ever been built before. In just a few years’ time, one such structure after another shot up like mushrooms. The basement of the bank building also has vaulted rooms with cream-coloured plastering. The bank’s money vault is down there, too, accessible via a beautifully vaulted stairwell. 8.3 Federal Reserve Bank Other of the city’s banks also opted for modernized Catalan vaults. One of them was the Federal Reserve Bank, which was planned and built by architects York and Sawyer in 1923 and ‘24. At the time, the vaulted halls in these banks were intended to impart the “feel” of shrines and temples. Business is done in a peculiarly quiet fashion in such premises, and people speak discreetly and reflectively. Bank clients impressed by the augustness of the structure exercise cautious consociation with the architecturally status-enhanced world of big capital. 8.4 Municipal Building In 1917, when New York’s municipal administrators decided to centralize the office space that until then had been spread all over town, they needed just the municipal building that McKim, Mead & White designed for them. The lofty ground floor of this high-rise office building, as public space, was ZI 9/2005 37 Bild 13: Wölbungen der Holy Trinity Church: Die Holy Trinity Church ist ein großer Zentralbau mit einer riesigen Kuppel, die über Tonnengewölben und von Säulen mit Architrav und von Entlastungsbögen aus zu großer Höhe aufsteigt und in mehreren Lagen von Flachziegeln gewölbt wurde Fig. 13: Vaulting in the Holy Trinity Church: The Holy Trinity Church is a large, centrally planned building with a huge dome that soars to great height above barrel vaults and architraved columns and discharging arches and was vaulted with multiple courses of thin-brick masonry pen in die Subway, die New Yorker Untergrundbahn, hinabführen. 8.5 Columbia University und New York University Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert konkurrierten zwei New Yorker Universitäten mit Neubauten um die größere Bedeutung ihrer Einrichtung. Sowohl die Columbia University als auch die New York University schufen sich einen großen und modernen Campus, in dessen Mitte jeweils ein wichtiges Gebäude entstand, das wie ein kostbares römisches Bauwerk der Antike als Zentralbau mit einer flachen Kuppel versehen wurde. Die Hall of Fame der New York University ist nicht nur durch die Guastavinos eingewölbt worden, sondern erhielt auch einen überwölbten Wandelgang um das Gebäude herum, in dem die Büsten bedeutender Persönlichkeiten aufgereiht wurden. Die Lage dieser Bauanlage in einem Park mit Alleen und Rasenflächen, malerisch umrahmt von farbig blühenden Büschen, wertet den Standort des Bauwerkes zusätzlich auf. 8.6 St. Paul’s Chapel Die St. Paul’s Chapel neben dem Zentralgebäude der Columbia University mit repräsentativer Zugangstreppe ist genauso wertvoll mit Guastavino-Ziegelgewölben überdeckt. In ihr wurden auch die Treppenläufe auf katalanische Art mit Flachziegelgewölben in Sichtmauerwerk aufgemauert. Das gesamte Backsteingebäude wirkt durch das sichtbare Ziegelmauerwerk, innen und außen, und die Backsteingewölbe und keramischen Fußböden monolithisch und durch seine Architektur ungewöhnlich kostbar. Durch die Raffinesse des Mauerwerks wurde die Wirkung des Gebäudes erheblich gesteigert, und der Besucher des Kirchenbaues kann sich in einer Architektur ergehen, die in jeder ihrer Einzelheiten zum Staunen anregt. So sorgfältig gemauerte und ganz aus Backsteinen errichtete Bauten sind äußerst selten. Bei der St. Paul’s Chapel handelt es sich um ein Meisterwerk des Architekten I. N. Phelps Stokes, der mit John Mead Howells zusammen ein Büro betrieb. Wer die zum katalanischen Gewölbe vermauerten Flachziegel genau betrachten möchte, sollte sich in das Untergeschoss dieses Sakralbaus begeben. In den niedrigen Räumen, in denen u.a. der Chor probt, sind die Wölbungen zum Greifen 38 ZI 9/2005 complemented with thin masonry vaulting by the Guastavinos. Unfortunately, only part of the open halls have survived multiple restructuration projects. More vaulted spaces lead to the basement rooms, from which stairs descend into the Subway. 8.5 Columbia University and New York University At the transition from the 19th to the 20th century, two New York universities stood in mutual competition, each putting up new buildings to emphasize their own greater importance. Each of the two universities created a big, modern campus with a major structure at its centre, and each of them, like some sumptuous Roman building edifice of antiquity, was topped with a shallow copula and served as the school’s central structure. The Hall of Fame at New York University not only sports Guastavino vaults, but also has a vaulted walkway all around, where busts of prominent persona stand in rows. The facility’s location in a park with avenues and lawns picturesquely enframed by colourfully flowering bushes additionally enhances the status of the structure’s address. 8.6 St. Paul’s Chapel St. Paul’s Chapel, situated beside the central administration building of Columbia University, with its representative entrance stairs, has equally valuable thin masonry vaulting by Guastavino. Its stairways were also masoned according to the Catalan technique employing thin-tile vaulting with fair-faced masonry. Indeed, the masonry of the entire brick building, inside and out, along with the thin masonry vaulting and ceramic flooring, gives the structure’s architecture a monolithic, exceptionally splendid visual impact. The sophisticated masonry substantially enhanced the building’s optical effect. Visitors to the church can stroll about a mid architecture, each detail of which induces amazement. Such carefully masoned buildings made entirely of bricks and tiles are extremely rare. St. Paul’s Chapel is a masterpiece of the building’s architect, I.N. Phelps Stokes, who partnered with John Mead Howells. To get a really good look at the thin bricks – actually tiles – used to mould this sacral building’s Catalan vault, one must go down to the basement. There, in the low-ceilinged rooms where the choir practices, the vaulting is close enough to touch. And one can leisurely ponder and comprehend the fact that the geometric design of the thin masonry vaulting is largely responsible for their strength and durability. The extremely gentle double-curvature thin masonry vaults rest on transverse arches also built of thin bricks. There are, of course, yet other Guastavino vaults that one can get up close to, like the thin masonry vaulting in the basement of New York’s Grand Central Station out in the middle of Manhattan Island, which is also home to the Oyster Bar, where dinner is served under Guastavino vaulting. 8.7 Additional residences, museums and church buildings On Manhattan Island, strung out along Fifth, Madison and Park Avenues, between East 28th and East 86th Streets, one building after another contains thin masonry vaulting by the Guastavinos. Many of them are residences, museums or church buildings. Known as the best residential area in New York City, this is where very rich clients had living quarters built to suit their own standards, most notably in the form of urban villas and luxury apartments in high rises bordering on Central Park. Here, one could quickly locate more than nah. Man kann dann auch in Ruhe nachvollziehen, dass die Formgebung in einem hohen Maße dazu beiträgt, den Ziegelschalen Haltbarkeit zu geben. Die extrem flachen doppelt gekrümmten Ziegelschalen liegen auf Gurten auf, die ebenfalls mit Flachziegeln gemauert wurden. Es gibt noch weitere Guastavino-Gewölbe, die man aus nächster Nähe betrachten kann, so die Ziegelschalen im Untergeschoss der Grand Central Station, dem großen Bahnhof in New York, der mitten auf der Insel Manhattan gebaut wurde, wo sich auch die Oyster-Bar befindet, in der unter Guastavino-Gewölben getafelt werden kann. 40 buildings, in the construction of which the Guastavinos participated. But alas, the rapid march of urban development throughout the district has meant the demise of quite a few beautiful buildings, as rising demand caused ever bigger, higher apartment houses to appear in their place. Gone is the Vanderbilt family’s so sumptuous palatial villa, which was created by star architect Richard Morris Hunt and, by reason of its splendour and the many festivities that took place there, was the talk of the town for years on end. Morningside Heights, a neighbourhood in the northern part of Manhattan, perched on a 135-foot bluff overlooking the Hudson River, is generally characterized as New York’s Acropolis, mainly because it has so many churches, colleges, univer8.7 Weitere Residenzen, Museen und Kirchenbauten sities, specialized schools, seminaries, etc. Entlang der Fifth Avenue, Madison und Park Avenue zwischen Between 1899 and 1935, the Guastavinos were almost conder East 28th Street und der East 86th Street auf der Insel stantly working on projects in that area. First, beginning in Manhattan häufen sich die Bauten, bei denen die Guastavinos 1899, they put up a dome over the crypt of the Cathedral of Ziegelschalen eingebaut haben. Darunter finden sich sehr St. John the Divine, and then proceeded to vault over the ring viele Residenzen, Museen und Kirchenbauten. Dieses Siedof chapels around its apse. In 1908 and ‘09, they built the big lungsband gilt als die beste Wohngegend von New York und copula over the crossing, and after that they built a house eine sehr reiche Klientel ließ sich für ihre Ansprüche Wohnbeside the cathedral for the bishop to reside in and a spate of raum einrichten, besonders in Form von Stadtvillen oder ancillary buildings to round out the compound. From 1917 Luxusapartments in hohen Bauten entlang dem Central Park. on, they were busy building the large vaults over the naves. Hier lassen sich schnell über 40 Bauobjekte auffinden, an denen die Guastavinos mitwirkten. Der rasche städtebauliche Yet other commissions engendered vault work at St. Luke’s Wandel dieser Gegend ließ so manchen schönen Bau nicht Hospital, Barnard College, Teachers College and Union Theounangetastet, da größere Apartmentbauten der Nachfrage logical Seminary – all of them situated in Morningside Heights wegen an ihrer Stelle entstanin close proximity to other den. Verschwunden ist auch die renowned institutions. In schlossartige und sehr kostspieaddition to a number of lige Villa der Vanderbilts, gevaults for buildings on the schaffen vom Stararchitekten Campus of Columbia UniverRichard Morris Hunt, die wegen sity, the Guastavino Company ihres Prunkes und der Festivitäalso was responsible for putten, die darin stattfanden über ting in the dome of the RiverJahre das New Yorker Stadtgeside Church beginning in spräch war. 1927. By initiating and financing this ambitious projMorningside Heights, ein Stadtect, John D. Rockefeller estabteil im Norden Manhattans, der lished an attractive meeting auf einem hohen Felsplateau place for a modern ecumeniüber dem Hudson River aufgecal movement among the baut wurde, gilt als die Akropolis protestant churches in the der Stadt New York. Wegen der USA. He viewed his church as vielen Sakralgebäude und Hochan alternative to the more schuleinrichtungen sowie andeconservative concerns of the rer Ausbildungsstätten hatte protestants who wanted the man diese Charakterisierung geCathedral of St. John the wählt. Divine to serve as a point of In diesem Stadtteil waren die departure for their own Guastavinos von 1899 bis 1935 endeavours. While the Riverfast ununterbrochen tätig. Sie side Church (where Dr. Marüberwölbten seit 1899 nicht tin Luther King later preachnur die Krypta der Kathedrale ed) took only 20 months to St. John the Divine, sondern auch be completed, the Cathedral die Kapellen, die als Kranz um die of St. John the Divine remains Apsis gelegt wurden. 1908 bis Bild 14: Kuppel der St. Paul’s Chapel: Die St. Paul’s Chapel steht unfinished to this very day. 1909 hatten sie die große Kuppel als Sakralbau im Campus der Columbia University und ist ein The original idea was to conüber der Vierung aufzubauen, Meisterwerk des Architekten Stokes, dem ein ungewöhnlicher struct the building using old, danach errichteten sie das Haus Ziegelbau mit katalanischen Wölbungen gelang, die von der medieval techniques. But für den neben der Kathedrale Guastavino Company gewölbt wurden since money kept running residierenden Bischof und andere Fig. 14: The dome of St. Paul’s Chapel: St. Paul’s Chapel, a out, work kept getting interNebengebäude des Baukomple- church located on the campus of Columbia University, is a rupted for long periods of xes. Ab 1917 waren sie mit den masterpiece of Architect Stokes, who, with the help of vaulting time (such as right now). The großen Gewölben über den Kir- executed by the Guastavino Company, successfully executed this church’s windows are covchenschiffen beschäftigt. extraordinary brick structure with Catalan vaulting ZI 9/2005 39 Weitere Aufträge führten zu Wölbungsarbeiten am St. Luke’s Hospital, am Barnard College, am Teachers College und im Union Theological Seminary – Einrichtungen, die alle ihren Platz in Morningside Heights fanden und die Nähe zu den anderen renommierten Institutionen suchten. Neben etlichen Wölbungen über Bauten im Campus der Columbia University hatte die Guastavino Company ab 1927 auch die Riverside Church einzuwölben. John D. Rockefeller rief mit diesem ehrgeizigen, von ihm finanzierten Projekt einen attraktiven Versammlungsort für eine moderne ökumenische Bewegung der protestantischen Kirchen in den USA ins Leben. Er sah seinen Kirchenbau als Alternative zur eher konservativen Unternehmung der Protestanten, die sich mit dem Bau der Kathedrale St. John the Divine ein Ausstrahlungszentrum ihrer Bestrebungen schufen. Während die Riverside Church, in der später Dr. Martin Luther King predigte, in nur 20 Monaten Bauzeit fertig gestellt war, ist die Kathedrale St. John the Divine bis heute unvollendet. Hier wollte man, wie im Mittelalter, das Gebäude in alten Bautechniken errichten. Da immerzu das Geld ausging, ruhten die Bauarbeiten oft für lange Zeit, so auch derzeit. Die Kirchenfenster sind mit Holztafeln abgedeckt, das Kircheninnere ist stockdunkel bis auf das wenige Licht, das einige Lampen spenden. Die hohen Kirchengewölbe der Guastavinos sind in der Dunkelheit kaum noch auszumachen [20]. 8.8 Weitere Aktivitäten Neben den vielen Ziegelschalen, die von der Guastavino Company in Nordamerika gebaut wurden, fanden sich im Guastavino-Archiv in New York Hinweise auf andere Aufgabenfelder, die von den Guastavinos wahrgenommen wurden. Sie gründeten ein Ziegelwerk und stellten die Backsteine, Flachziegel und Terrakotten, die an Außen- und Innenwänden, auf Fußböden und in Geschossdecken für Wölbungen und als Treppenläufe vermauert wurden, selbst her. Der ältere Guastavino hatte bereits in Spanien ein Bausystem entwickelt, mit dem er Wohnanlagen ganz aus Backsteinen bauen konnte. Diese Idee verfolgte er in den Vereinigten Staaten weiter und baute einige Wohnkomplexe. Sie wurden inzwischen durch andere und höhere Bauwerke verdrängt. Die Guastavinos hielten über 20 Patente, darunter eines zu einem Kunststein, den sie Akoustolith nannten, weil er dazu diente, in Sälen die Akustik zu verbessern. Das Produkt entstand in Zusammenarbeit mit einem bekannten Akustik-Forscher einer amerikanischen Universität. Diese schönen Platten wurden gebraucht, um die Innenräume von Kirchen und Versammlungsräumen für die Redner und Musiker brauchbarer zu gestalten. Sie sind zum Beispiel bei der Synagoge Emanuel an der Fifth Avenue nahe dem Central Park in New York verwendet worden. Aber selbst im Empire State Building finden sich Räumlichkeiten, in denen sie zur Verbesserung der Akustik eingesetzt wurden. Von den Guastavinos gibt es auch zwei große Kirchenbauten, die sie selbst entworfen haben. Der ältere Guastavino ist in einer dieser Kirchen ehrenhalber bestattet worden, eine ungewöhnliche Auszeichnung für einen modernen Baumeister. 9 Würdigung der Guastavinos Das Gesamtwerk der Guastavinos wurde erstmals durch George R. Collins in den 1960er-Jahren bearbeitet. Zuvor war es üblich, nur die Leistung der Architekten zu besprechen, die das Gebäude geplant hatten. Collins rettete auch das Archiv der Guastavino Company, als das Familienunternehmen in den 1960er-Jahren aufgelöst wurde. Es ist ihm zu verdanken, 40 ZI 9/2005 Bild 15: Kirchenschiff der Christ Church: Im Jahre 1931 wurde der Grundstein für diese Kirche gelegt, die von dem Architekten Ralph Adams Cram geplant wurde. Der Baustil orientiert sich an europäischen Kirchenbauten der Romanik und denen des byzantinischen Reiches und soll auf das damals noch ungeteilte Christentum verweisen Fig. 15: Nave of Christ Church: The cornerstone of this church was laid in 1931. Designed by Architect Ralph Adams Cram, it is styled along the lines of Romanesque churches in Europe and in the Byzantine empire and is intended to reflect Christianity’s since-lost undividedness ered with wooden panels, and the inside of the church is accordingly dark except for some weak light from a few lamps. The Guastavinos’ vaulting high above can hardly be seen in the darkness [20]. 8.8 Other activities Perusing the Guastavinos’ achievements in New York, one happens upon information about areas of activity beyond the many thin masonry vaults that the Guastavino Company built in North America. They also founded a brickyard and proceeded to make their own (thin) bricks, tiles and terra-cottas for exterior and interior walls, floors, vaulted ceilings and stairways. Before leaving Spain, the elder Guastavino had already devised a system of construction for use in building whole residential buildings of brick. He continued to pursue the idea in the United States, where he built several housing complexes on that basis. All of them, however, have since been replaced by new and higher structures. The Guastavinos held upwards of 20 patents, including one for a composition stone tile called Akoustolith because it was used to improve the acoustics in large halls. Akoustolith was the product of collaboration with a well-known professor of acoustics at Harvard. These attractive tiles were needed for acoustically improving the interiors of churches and meeting halls to the advantage of speakers and musicians. For example, they were installed in the Emanuel Synagogue on Fifth Avenue, near Central Park, and they can even be found in the Empire State Building, where they served to improve spatial acoustics. The Guastavinos even designed and executed two large churches all on their own. Indeed, the elder Guastavino lies buried in one of them in a memorial grave that constitutes a quite uncommon honourable distinction for a modern-day master builder. 9 In appreciation of the Guastavinos The life’s work of the Guastavinos was first written about by George R. Collins in the 1960s. Until then, it had only been customary to discuss the achievements of the architects who planned a given building. Collins also rescued the Guastavino dass wir heute eine ziemlich genaue Kenntnis über das Gesamtwerk der Guastavinos in den USA haben. Inzwischen bemüht sich ein großer Kreis von Forschern um die genauere Bearbeitung einzelner Bauten, an denen die Guastavinos wirkten. Erste Ausstellungen wurden ausgerichtet. Im Jahre 2008 soll durch eine Ausstellung in Boston daran erinnert werden, dass durch den Bau der Boston Public Library das Gesamtwerk der Guastavinos in den USA seinen Anfang nahm. Nirgendwo auf der Welt finden sich so viele kostbare Bauten mit katalanischen Gewölben wie in Nordamerika versammelt, und das in einem Klimagebiet, das dem deutschen entspricht. Warum nur, so fragt man sich, haben es deutsche Architekten und Bauingenieure nie vermocht, diese Wölbungstechnik im deutschsprachigen Gebiet anzuwenden? Was hielt sie davon ab? So manche unserer Regionen verfügt über eine reiche Backsteinbaukultur. Leider wurde vermieden, diese mediterrane Wölbungstechnik unserem Klimagebiet anzupassen, was auch in neuerer Zeit zu höherer Backsteinbaukunst geführt hätte. Katalanische Wölbungen, die sehr flach gemauert werden können, wirken auch in modernen Architekturen sehr elegant. Le Corbusier hatte sie in Frankreich bei Wohnbauten verwendet. Ricardo Porro nutzte sie in den 1960er-Jahren zur Überdeckung der Räumlichkeiten der Kunstakademie und Tanzschule in Havanna in Kuba. Nordamerika kann sich glücklich schätzen, dass zwei spanische Einwanderer ihrer Baukunst so viel Qualität hinzufügten. Rafael Guastavino y Moreno und Rafael Guastavino y Esposito, Vater und Sohn, haben in den USA ein einzigartiges Gesamtwerk hinterlassen, mit dem eine alte Mauerwerkstechnik zu ungeahnter neuer Blüte gelangte: die katalanische Wölbung. Anmerkungen/Literatur [1] Collins, George R.: The Transfer of Thin Masonry Vaulting from Spain to America. S.17– 43 in: Salvador Tarragó (Hg): Guastavino Co. (1885–1962). Barcelona, 2002. S.31 [2] siehe/see [1] S. 45 [3], [4] siehe/see [1] S. 31 [5] siehe/see [1] S. 32 [6] siehe/see [1] S. 33; und: Parks, Janet/Neumann, Allan G.: The Old World Builds the New. The Guastavino Company and the Technology of the Catalan vault. 1885 –1962. New York, 1996, S. 99 [7] zitiert aus/quoted from: Salvador Tarragó: Considerations on Guastavino’s Work in Catalonia. S. 7–15 in: S.Tarragó (Hg): Guastavino Co. (1885 – 1962). Barcelona, 2002. S. 7 [8] siehe/see [1] S.18 [9], [10] Warth, Otto: Die Konstruktionen in Stein. 1. Bd. der „Allgemeinen Baukkonstruktionslehre“ von G. A. Breymann. 7. Auflage. Leipzig, 1903. S. 188. Zitat auf S. 188 [11] siehe/see [1] S.18 [12] siehe/see Fig. 23B in [1], S. 28 [13] Burr, Constance: The Guastavinos. Master Builders in Washington, D.C. Thesis an der Johns Hopkins University. 2003. S. 6 ff. [14] Rossell, Jaume: Rafael Guastavino i Moreno. Inventiveness in 19th century architecture. S. 45 – 59 in: Salvador Tarragó (Hg): Guastavino Co. (1885–1962). Barcelona, 2002. S. 54 [15], [16] Hinweise von The Preservations League im world wide web [17] siehe/see Parks/Neumann [6] S. 79 [18] siehe/see [14] S. 45 (19) siehe/see [14] S. 50 ff. [20] Dolkart, Andrew S.: Morningside Heights. A History of its Architecture & Development. New York, 1998. S. 70 ff. Company archive, when the family-owned enterprise was dissolved that same decade. Thanks to him, we now have access and fairly accurate insight into the complete works of the Guastavinos in the USA. In the meantime, a large circle of researchers have begun to delve more deeply into the details of buildings realized with the Guastavinos’ involvement. Some exhibitions have also been held, and one that is being organized in Boston for 2008 will call people’s attention to the fact that construction of the Boston Public Library marked the beginning of all works by the Guastavinos in the United States. Nowhere else in the world are there so many superb buildings with Catalan vaults as in North America – in a climate zone similar to that of Germany. Why then, one must ask, have German architects and architectural engineers never gotten around to applying this vaulting technique in the German-speaking region? What has kept them from doing so? Many parts of that region have a rich culture of heavy clay construction. Unfortunately, no one has ever bothered to adapt this Mediterranean vaulting technique to the German climate. If so, it would have enhanced the indigenous heavy clay architecture, even in more recent times. Catalan vaults, which can be given very gentle slopes, have a very elegant effect in modern architecture. Le Corbusier used them for residential buildings in France, and Ricardo Porro used them in the 1960s to cover parts of the Academy of Arts and the School of Dance in Havana, Cuba. For North America, it was a fortunate coincidence, that two Spanish immigrants added so much quality to the local architecture. Rafael Guastavino y Moreno and Rafael Guastavino y Esposito, father and son, have bequeathed the United States a unique double-life’s work that helped an old masonry technique blossom anew as never before: Catalan vaulting. Notes/Literature See German text. Karl-Ludwig Diehl Bonn/Hamburg/New York [email protected] ZI 9/2005 41