Weimar tanzt - Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e.V.

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Weimar tanzt - Lebenshilfewerk Weimar/Apolda e.V.
Das Magazin von Menschen im Lebenshilfe-Werk
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Ausgabe 02/2015
Begegnungen mit
Respekt: Straßenfest
und Inklusions-Café
Weimar tanzt:
Unser LHW feiert
25. Geburtstag
Zukunftskonferenz:
Experten in eigener
Sache
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oder Anruf
Kurze Mail
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Eberhardt
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643 / 74 32
Telefon 03
Impressum
Herausgeber:
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
Belvederer Alle 19, 99425 Weimar
Tel.: 03643 / 540 40
www.lhw-we-ap.de
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ViSdP: Rola Zimmer
Redaktion: Annette Eberhardt,
Heike Arndt, Claudia Geiken,
Simone Hagen, Annett Hausdörfer,
Martina Heller, Daniel Hohoff,
Achim Wadel
Gestaltung: www.georgy-buechner.de
Druck: Druckerei Schöpfel, Weimar
Ausgabe 02/2015
empfang
Willkommen
Sie halten die Sommerausgabe der
mittendrin in der Hand – das Magazin von
Menschen im Lebenshilfe-Werk Weimar / Apolda e.V.
Das Redaktions-Team um Frau Eberhardt
war wieder unterwegs in Stadt und Land,
um spannende Geschichten rund um das
Lebenshilfe-Werk zu sammeln, aufzuschreiben, zu fotografieren. Ob in unseren Kitas,
in der Schule, an den Arbeitsplätzen, in den
Wohnstätten oder im Laden am Palais:
Überall ist Leben. Es wird gelacht, gefeiert,
gelernt und gearbeitet und auch mal geweint. Und auch außerhalb sind wir mittendrin. Ich freue mich, dass wir zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers
Buchenwald, gemeinsam mit Überlebenden
und Angehörigen, Bäume für unsere Aktion
1000 Buchen pflanzen konnten. Wir hatten
wieder ein buntes Straßenfest am Palais, das
Café der Inklusion, tolle Ausstellungseröffnungen, ein romantisches Sommerkonzert
und vieles mehr. Und unsere Schule in der
Tiefurter Allee hat nun einen eigenen
Namen: Im Juni wurde sie auf den schönen
Namen Freie Ganztagsgrundschule Anna
Amalia getauft.
Jetzt freuen wir uns auf den langersehnten
Sommer und ganz besonders auf das Weimarer Kunstfest. Am 23. August heißt es
„Weimar tanzt“. Dann laden wir gemeinsam
mit dem Kunstfest auf den Theaterplatz ein
und alle können von 15 bis 22 Uhr mit
Musik, Tanz und Spaß unseren 25.sten
Geburtstag feiern. mittendrin statt nur
dabei.
Ein weiterer wichtiger Termin im Lebenshilfe-Werk ist der 25. November. An diesem
Tag findet unsere 3. Zukunftskonferenz,
unter dem Motto Experten in eigener Sache
statt. Die Menschen, die unsere Angebote
und Dienste nutzen, und Beschäftigte im
Lebenshilfe-Werk werden gemeinsam daran
arbeiten, Teilhabe und Selbstbestimmung
weiter zu verbessern.
Ich bedanke mich bei allen Menschen, die
unser Lebenshilfe-Werk so toll unterstützen.
Ich freue mich, Sie auf unseren Veranstaltungen zu sehen und ich wünsche allen, die
sich auf den Weg machen, einen schönen
Sommerurlaub.
Ihre und Eure Rola Zimmer
Ausgabe 02/2015 3
aktuelles
Besondere Orte des Gedenkens
Baumpflanzung zum 70. Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald
m a r t i n a h e l l e r , Leiterin des Projektes „1000 Buchen“
Seit dem Kulturstadtjahr 1999 werden auf
Initiative des Lebenshilfe-Werkes Weimar/
Apolda e.V. in jedem Jahr Bäume gepflanzt,
entlang der Wege, über die 1.500 Häftlinge
des Konzentrationslagers Buchenwald während der Räumung des Lagers von den Nationalsozialisten getrieben wurden.
Das Jahr 2015 ist ein besonderes Jahr. Es
sind 70 Jahre seit der Befreiung der Häftlinge des KZ Buchenwald und dem Kriegsende
in Weimar 1945 vergangen. Eine größere
Zahl ehemaliger Häftlinge, Zeitzeugen und
Veteranen der US-Armee im hohen Alter
kamen am 11. April nach Weimar und konnten uns ihre Erfahrungen für eine neue Welt
des Friedens und der Freiheit vermitteln.
Familien aus Deutschland, Polen und Frankreich sowie Mitglieder der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora wollten einen
persönlichen Ort des Erinnerns und Gedenkens schaffen und einen Baum pflanzen.
An der Ettersburger Straße, unweit des
Obelisken zu Beginn der Blutstraße in Richtung der Gedenkstätte Buchenwald, fand
am 11. April 2015 die 39. Pflanzaktion statt,
die von der Gartengruppe aus Apolda mitgestaltet wurde.
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Es ist ein Ort voller Emotionen, an dem der
Weg in die Hölle, ins Lager führte, aber vom
Lager kommend in eine neue Zeit.
Nun stehen dort 12 Obstbäume. Ein
Apfelbaum wurde von Jugendlichen aus
Dresden zum Gedenken an die 1.600 Kinder,
die in Buchenwald starben, gepflanzt (Foto
links unten). Allen wird dieser würdevolle
Tag in tiefer Erinnerung bleiben.
Lebendiges Gedenken und „blühender
Dankesblick“ – Brief an das LebenshilfeWerk Weimar/Apolda e. V.
be rtran d h e rz, domi n iqu e
du ran d, agnès tri e be l
Sehr geehrte Frau Heller, Sehr geehrte
Frau Zimmer, Sehr geehrter Herr Lencer,
Im Namen des Präsidenten des französischen Vereins Buchenwald Dora und Kommandos, Herrn Dominique Durand, des
Präsidenten des Internationalen Komitees
Buchenwald Dora, Herrn Bertrand Herz, sowie in meinem eigenen, möchten wir Ihnen
von Herzen für die wunderbare Pflanzaktion
und Erinnerungsveranstaltung vom 11. April
Ausgabe 02/2015
aktuelles
2015, zu der wir dank Dr. Seidel und der Hilfe
von Herrn Reinhold Loch eingeladen wurden
teilzunehmen sehr danken.
Es war für uns ein hochwürdiger Moment,
ein Moment grosser Bedeutung zum 70.
Jahrestag der Befreiung des KZ Buchenwald,
drei Bäume in Erinnerung an Marcel Paul,
Frédéric Henri Manhès und Marcel Dassault
anseite ihrer mutigen deutschen und polnischen Kameraden und Mithäft­lingen am
Rand der Blutstrasse zu pflanzen.
Der Name “Lebenshilfe”-Werk ist nicht
nur schön, er trägt so sinnvoll seine Zwecke!
Eine solche Veranstaltung wie diese Baumpflanzung hilft tatsächlich das Gedenken
lebendig zu halten und einen blühenden
Dankesblick auf die Aktion der Kämpfer gegen den Nationalsozialismus und der Opfer
der Barbarei zu bewahren. Das Wetter hat
natürlich geholfen, aber auch ohne Sonne
wären die Musik, die Emotion, die Worte,
der Wille die Werte der Häftlinge weiterzu­
tragen, die gleichen geblieben.
Danke für alles, danke an die Schüler, an
ihre Lehrer, an alle Organisatoren und Familien für diesen unvergesslichen Vormittag
des 11. April 2015. Danke für die hübsche
Karte, die so liebevoll gemalten Kacheln,
die Urkunde, danke für eure Lebens-HerzGedenkens- und Zukunftswohltuende Aktion, danke auch an die deutsche Lager­
gemeinschaft uns einbeschlossen zu haben.
Herr Dassault, seine Familie und seine
Gäste waren tief bewegt und beeindruckt.
Laurent Dassault hat es mir an jenem Tag
oft wiederholt.
Im Namen aller danken wir Ihnen, Frau
Heller, Herrn Lencer und Frau Zimmer so wie
euch allen unsere Dankbarkeit und richten
euch unsere besten Grüsse.
Der 90. Baum zur 40. Pflanzaktion
Die katholische Pfarrgemeinde Bad Berka
und die katholische Gemeinde Wieringermeer (Niederlande) feierten das 25-jährige
Jubiläum ihrer lebendigen und aktiven Partnerschaft. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war am 14. Juni 2015 die Pflanzung des
90. Baumes, einer Blutbuche am Ortsausgang von Obergrunstedt, im Rahmen des
von der Lebenshilfe initiierten Projektes
„1000 Buchen“.
Der gemeinsame Blick in eine europäische Zukunft ist verbunden mit dem Erinnern an die Geschichte, so die Meinung der
Beteiligten. Im Frühjahr 1945 sprengten abziehende deutsche Soldaten Deiche rund
um das Wieringer Meer. Die Menschen dort
mussten vor den Wassermassen fliehen.
Ausgabe 02/2015 Nach gemeinsamem Singen spendeten
Justus Lencer als Pfarrer i.R. und Aufsichtsratsvorsitzender des LHW und die Pfarrer
der beiden katholischen Gemeinden den
Reisesegen.
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aktuelles
Elterncafé im Förderhaus
clau dia ge i ke n
Ende März fand das gut besuchte Elterncafé
unseres Ortsvereins Weimar im Förderhaus
der Werkstatt Tröbsdorf statt. Zahlreiche Eltern von schwerstbehinderten Jugendlichen
hatten den Wunsch geäußert, diesen neuen
Werkstattbereich einmal zu besichtigen.
Da es für viele dieser Schüler nach der
Schule nicht möglich sein wird, in einer
Werkstatt zu arbeiten, ist das Interesse an
Plätzen im Förderhaus groß. Wir wurden an
diesem Samstag freundlich von Daniel Elste,
dem Werkstattleiter, begrüßt und von ihm
im ganzen Gebäude herumgeführt. Er zeigte uns die geräumigen Förder- bzw. Betreu-
ungsräume, den Sanitär- und Pflegebereich,
die Ruheräume und die Küche. Alles farbenfroh und praktikabel eingerichtet. Ein sehr
gelungener Neubau!
Anschließend haben wir Eltern uns bei
Kaffee und Kuchen noch angeregt ausgetauscht. Und Herr Elste und Frau Dreher,
Vorstandsmitglied und Fachbereichsleiterin
Wohnen, haben uns geduldig Auskunft gegeben. Da die Räume schön groß sind, hatten auch die Rollstühle und Rehabuggys genügend Platz. Vielen Dank an die Gastgeber!
Unser nächstes Elterncafé findet statt:
am Samstag, dem 19. September, von 15 bis
17 Uhr, in den Räumlichkeiten des FED in der
Fuldaer Straße 86.
Alles war anders vor 500 Jahren
… war der Titel der Frühjahrs-Ausstellung im Galerieladen
„LebensArt am Palais“. Von der Zeit der Renaissance ließen
sich die Künstler des Werkstatt-Ateliers inspirieren: von der
großartigen Porträtsammlung und den Altarbildern der Familie Cranach. So entstand eine Vielzahl von Bildern mit Darstellungen der Dienstherren und ihrer Frauen in prachtvollen Gewändern. Auch das Cranachhaus am Weimarer Markt wurde
neu entdeckt. Dazu kamen eigene Entwürfe von Tapeten und
Teppichen, anlehnend an die der Renaissance.
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Ausgabe 02/2015
aktuelles
Wortfinder-Wettbewerb
h e i ke arn dt,
Begleitender Dienst
In der letzten Ausgabe unserer „mittendrin“
schrieb ich bereits über die Teilnahme mehrerer Werkstatt-Mitarbeiter beim Wortfinder-Wettbewerb 2014. Dabei wurden drei
Schreiben unserer Mitarbeiter ausgewählt,
welche demnächst in einem Buch erscheinen sollen. Die Beiträge von Benny Kirsch
und Jens Homeyer erschienen bereits. Nun
noch das letzte Schreiben von Sabine
Homeyer.
Kräftig angepackt…
… haben einige Interessierte mit grünem
Daumen bei der Aktion „Wir machen das
Büro schön und bunt“.
Neben der Gestaltung der Räume,
wurden die Balkone in der Weimarer
Schubertstraße mit Blumenkästen und
Pflanzen bestückt, um auch hier eine
sommerliche Atmosphäre zu schaffen.
Mit viel Fleiß und sachkundiger Anleitung durch Herrn Schäfer gelang dies
mit Bravour.
Anschließend wurden die fleißigen
Helfer durch die Kochgruppe mit
einer leckeren Kartoffelsuppe ver­
köstigt, um in einem gemütlichen
Rahmen den Tag zum Abschluss zu
bringen.
Das Team des ABWs Weimar
dankt ihnen für die tatkräftige Unterstützung!
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aktuelles
Reisefreunde gesucht
Unser ehrenamtlicher „Reiseleiter“ Jens
Thorwald wurde bereits vorgestellt. Jetzt
kann man die Reisefreunde aus Apolda
und dem Weimarer Land auch im Internet besuchen. Unter www.reisefreundeapolda.de finde(t)n Sie / Ihr alles zu den
abwechslungsreichen Tagesfahrten.
Kontakt: [email protected]
Von Burg-Besuch bis Sommerrodeln
Grenzen überwinden durch gemeinsames
Erleben
h e i ke wi echman n,
Wohnstätte Egendorf
In der Woche vom 15. bis 22. Juni 2015 fand
der gemeinsame Freizeitaustausch zwischen
einer Gruppe von 9 Personen aus Kamienna
Gora (Polen) und 6 Teilnehmern aus der
Wohnstätte Egendorf, Lebenshilfe-Werk
Weimar/ Apolda e.V. statt.
Fotoaktion
Begegnungen bereichern, inspirieren,
überraschen, liefern Einblicke und sind
manchmal der Beginn von Freundschaften. Viele Menschen mit und ohne Behinderungen sind sich bereits begegnet
und haben ihr Zusammentreffen mit
einem Selfie festgehalten. Aktion
Mensch bietet auf ihrer Galerie eine
große Auswahl an Fotos an, die Euch
vielleicht zu eigenen Bildern anregen. Ihr
seid Menschen begegnet? Dann pinnt
Euer Selfie an die Galerie von Aktion
Mensch!
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Um die gemeinsame Zeit intensiv zu nutzen,
wurden verschiedenste aktive Freizeitangebote und kulturelle Veranstaltungen besucht.
Eröffnet wurde die Woche mit einem
Stadtbummel durch Weimar und einem gemeinsamen Grillabend in der Wohnstätte
Weimar. Am nächsten Tag genossen alle das
schöne Wetter bei einer Schifffahrt auf der
Hohen Warte Talsperre. Weitere Höhepunkte waren der Besuch der Burg und der Freizeitanlage in Eckartsberga mit Minigolf,
Sommerrodelbahn, Irrgarten und Miniaturburgenland; die Falknerei-Show auf der Niederburg in Kranichfeld sowie die Ausstellungen im EGA-Park Erfurt. Bei kulinarischen
Ausflügen in ein italienisches und chinesisches Restaurant in Weimar und beim
Abendessen in der Wohnstätte Egendorf
wurden neue Kontakte und Freundschaften
geschlossen. Die gemeinsamen Erlebnisse
lassen sprachliche Barrieren verschwinden
und schaffen eine Basis für Verständigung
und Gedankenaustausch. Weitere Begegnungen sind im Rahmen des Theaterworkshops im Herbst 2015 und bei einem Gegenbesuch des Lebenshilfe-Werkes in Kamienna
Gora 2016 geplant.
Ausgabe 02/2015
aktuelles
Voll abgefahren
Anstatt mit Lobeshymnen, Sekt und Häppchen zu feiern, nutzte die Ehrenamtsagentur
ihren 10. Geburtstag für einen knallgelben
Ausflug durch Weimar: Mit einem original
US-Schulbus fuhren die Agentur-Mitarbeiterinnen Steffi Lachmann und Anja Pfotenhauer mit den Engagement-Partnern durch
die Stadt. Mit dem Plakat „Engagement voll
abgefahren!“ machte der Aufsehenerregende gelbe Autobus u.a. auf Herder- und
Goetheplatz, am Frauenplan und am Stadion Station. Und die Geburtstags-Fahrgäste
waren im Sinne der Ehrenamtsagentur voll
im Einsatz: damit die guten Beispiele viele
Nachahmer finden, sich potentielle Ehrenamtler und liegen gebliebene Aufgaben begegnen. Mit dabei am 25. Juni auch Freiwilligenkoordinatorin Annette Eberhardt vom
Lebenshilfe-Werk. Denn der Weg vieler freiwilliger Helfer zu den Menschen des LHW
führt über die Ehrenamtsagentur. Dort wird
schon das nächste Jubiläum vorbereitet:
WeimarWillich heißt es wieder am 19. September 2015 zum 10. Weimarer Freiwilligentag. Eine weitere Gelegenheit sich gemeinsam für ein Mit-Mach-Projekt zu begeistern
und für unsere Stadt, das LHW und seine
Menschen aktiv zu werden.
Ausgabe 02/2015 Für Engagement geehrt
Einen sonnigen Nachmittag mit Musik,
Kaffee und Kuchen, Blumenstrauß und Kulturgutschein-Auszeichnung erlebten am
17. Juni unsere beiden Ehrenamtlerinnen
Beate Paulin und Sylvia Kanzler. Dazu gehörte verdientermaßen auch eine kurze Erholungspause im Strandkorb (siehe Foto).
Es ist schon Tradition, dass die PARITÄTISCHE Kreisgruppe Weimar/Weimarer Land
anlässlich ihres Sommerfestes außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement
ehrt. In diesem Jahr wurde im wunderschönen Landgut Holzdorf gefeiert. Kreisgruppensprecherin Rola Zimmer und ihre Stellvertreterin Petra Seidel zeichneten neben
unserem Ehrenamtsdamen-Duo 2 weitere
freiwillige Helfer aus. Beide engagieren sich
schon viele Jahre im Schwerhörigen- und im
Arbeitslosenverband.
Beate Paulin und Sylvia Kanzler bieten
seit 4 ½ Jahren mit Ideen, guter Laune und
Geschick einen Kochkurs in der WfbM
Kromsdorf an. Dabei regen sie die Teilnehmer zum selber Nachkochen an. Auch im
Lebenshilfe-Ortsverein – Beate Paulin zusätzlich im Aufsichtsrat – leisten beide
Frauen zahllose freiwillige Einsatzstunden.
Danke und herzlichen Glückwunsch!
9
respekt
Buntes und fröhliches Straßenfest bekräftigte solidarisches Miteinander
Mit Respekt
dem Anders-Sein begegnen
an n ette e be rhardt
Begegnungen überraschen, lassen Ideen
sprießen, liefern Einblicke und bereichern.
Und manchmal sind sie der Beginn von
Freundschaften. Viele Menschen – mit und
ohne Behinderung – sind sich auf unserem
Straßenfest am 25. April begegnet. Gemeinsam wollen wir erreichen, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben teilhaben
können.
„Mach doch mal mit“ forderten wir an 14
Ständen, mit Mitmachtheater, Clownerie
und Seifenblasen, mit DJ Bernie und
10 „Regenbogen“-Werkstattchor, mit RollfietsProberunden, beim Kinderschminken, mit
Schul-Tanzbande und Happy Dance Company sowie Zuckerwatte, selbstgebackenem
Kuchen, Bastel- und Kreativständen. Und
viele kamen vor unseren Laden „LebensArt“
ans Palais, um festzustellen: Es ist völlig normal, verschieden zu sein.
Auf dem Weg der Inklusion gehe es vor
allem darum, „Barrieren abzubauen durch
Begegnungen, miteinander ins Gespräch zu
kommen, begrüßte Rola Zimmer, Vorstands
Ausgabe 02/2015
respekt
vorsitzende und Geschäftsführerin des
Lebenshilfe-Werks Weimar/Apolda e.V. die
Besucher. Der europäische Protesttag setzt
sich seit 15 Jahren mit Unterstützung der
AKTION Mensch dafür ein, Stück für Stück
die Kluft zu überwinden zwischen dem im
Grundgesetz verankerten Anspruch und der
Lebenswirklichkeit.
Das Laden-Team um Simone Hagen, darunter viele freiwillige Helfer, dankte den
Nachbarn von Crêperie und Pizzeria für die
großzügige Unterstützung. Mit Kuchenbasar, Ständen und Aktionen beteiligte sich die
Freie Ganztagsgrundschule Anna Amalia
diesmal besonders engagiert.
Inklusions-Café
„Lebenslust“ im „LebensArt“
an n ett hausdörfe r,
„Begegnung“ war das Motto des diesjährigen von der Aktion Mensch initiierten „Cafés
der Inklusion“, in das – wie 2014 – in unseren Laden „LebensArt am Palais“ eingeladen
wurde. Vom 5. bis zum 7. Mai begegneten
sich wieder Menschen mit Handicaps aus
dem ZAK Weimarer Land und Bewohner und
Besucher der Stadt Weimar im Galerie-Laden
des LHW. Unterstützt wurden wir von Aktion Mensch und von Sport und Mode Bischof
aus Apolda.
20 Menschen mit Beeinträchtigungen
aus der Apoldaer Begegnungsstätte „Lichtblick“ wurden von Fachkräften im Vorfeld
angeleitet und im Abendcafé „Lebenslust“
trainiert. Sie führten dann aber das Café in
Gruppen an den drei Tagen mit viel Engagement selbständig. Hier wurden auch leckere
Waffeln gebacken und natürlich Kaffee ausAusgabe 02/2015 ZAK Weimarer Land
geschenkt. Immer wieder suchten wir das
Gespräch mit Passanten und Kunden oder
beantworteten Fragen rund um Inklusion
und gesellschaftliche Teilhabe ebenso wie
zu persönlichen Erfahrungen. Zusätzlich
konnte man sich für einen Stadtspaziergang
interessieren. Leider wurde dieses Angebot
nicht genutzt, aber es gibt ja ein nächstes
Mal.
Wir wollen vorgefundene Barrieren im
Reiseführer bzw. Stadtplan vermerken und
später dokumentieren. Durch die inklusiven
Stadtspaziergänge von Menschen mit und
ohne Beeinträchtigung soll eine BarriereSammlung entstehen, die wir an die zuständigen städtischen Behörden weiterleiten
werden.
Wir freuen uns auf nächstes Jahr und
hoffen auf reges Interesse.
11
respekt
Das ist ein gutes Gefühl!
thomas loesch e, Wohnstätte Apolda
Herr Loesche war am Inklusions-Café unter
dem Motto „Begegnungen“ beteiligt. Im
Vorfeld schickte er der mittendrin-Redaktion diesen Brief. Wir sind überzeugt, dass
Begegnungen nur möglich sind, wenn man
sich dem Menschen gegenüber öffnet, sich
auf ihn und seine Gedanken einlässt. Um
Inklusion ein Stück zu leben, sollten wir die
Welt der Menschen mit Handicap kennen
und verstehen lernen. Dieser Leserbrief hilft
uns dabei. Danke lieber Thomas Loesche!
„Auf Grund eines kleinen Wunders hat sich
mein Leben gewandelt, ich habe Neues und
Altes erlebt und durchlebt. Ich lebe in einem
Wohnheim, ich bin weniger einsam hier,
man passt auf mich auf, man achtet auf
mich. Das ist ein gutes Gefühl.
Die Stimme ist penetrant und nervig. Mal
ist sie laut, manchmal leise. Ich bin in guter
medizinischer Betreuung. Seit ich bei Oberarzt Dr. Hoppe in Apolda in Behandlung bin,
brauche ich nicht noch einmal in die Klinik.
Darauf bin ich stolz. Dieser Arzt ist einfach
gut, ich habe großes Vertrauen zu ihm. Er ist
ein guter Zuhörer, ein angenehmer Gesprächspartner. Er hat eine ganze Weile gebraucht, bis er die richtige Medikation gefunden hat. Nun bin ich sehr gut eingestellt,
ich bin stabil, das ist gut so.
Eine Geschichte hab ich ihm erzählt, eine
Geschichte von einem Stress auf dem Bahnhof in Erfurt, einem Stress, der mir die Stimme brachte…Ich war panisch, ich war genervt, ich war frigide, mein Schicksal brach
über mir zusammen, es war suspekt. Die
Lappalie war einfach ein Schienenersatz­
12 verkehr, ich hatte Angst, den nächsten Zug
zu verpassen, das war alles. Diese Angst
kochte in mir hoch, sie bestimmte mein Tun.
Ich hatte es so noch nicht erlebt, ich hatte
keine Musik und kein Buch, was mich ablenken hätte können. Je mehr Menschen, desto
größer und lauter war die Stimme. Es war
die Panik, ich wusste nicht ein und aus. Ich
glaubte meinem Schicksal, das Schicksal
über dieser Stimme. Der Doktor hörte geduldig zu, er hakte nach, um alles zu erfahren.
Ich wollte ihm alles erzählen, das tat ich
auch. Es war eine Geschichte, die ich selbst
hören wollte …“
Schreiben Sie uns
einen Leserbrief!
Lassen Sie uns teilhaben an Freuden
und Sorgen, Plänen und Erlebnissen,
an Erfolgen und Ängsten. Stellen Sie Ihre
Fragen an die mittendrin-Redaktion:
Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
Betreff: mittendrin
Belvederer Allee 19
99425 Weimar
Ausgabe 02/2015
vorgestellt
Ladenhelferin Annett Hausdörfer
Geburtstag: 14. Mai 1966
Werdegang
Annett Hausdörfer wuchs in ihrer Familie
mit 10 Geschwistern in Jena auf. Sie besuchte die Polytechnische Oberschule, absolvierte eine Lehre als Verkäuferin im Lebens­
mittelbereich. Zunächst arbeitete sie als
Verkäuferin in Jena, später als Stationshilfe
im Klinikum. Frau Hausdörfer übernahm die
Pflege ihrer schwerbehinderten Schwester.
Arbeit und Wohnen im LHW
Im Jahr 2006, nach ihrem 1. Psychiatrie-Aufenthalt, zog Frau Hausdörfer in die Apoldaer
Außenwohngruppe des LHW ein. Im gleichen
Jahr begann ihre Beschäftigung als Klientin
der Tagesstätte „Lebenstakt“ in Apolda.
2008 konnte Annett Hausdörfer in eine
eigene Wohnung ziehen, die durch unser
LHW ambulant betreut wird. Einen Großteil
ihrer Selbständigkeit hat sie zurück gewonnen. „Ohne Hilfe und Betreuung durch die
Tages- und Begegnungsstätte hätte ich das
nicht geschafft“, erklärt die resolute Frau.
Seit einem reichlichen Jahr absolvierte
Ausgabe 02/2015 Frau Hausdörfer ein Praktikum im Laden
„LebensArt am Palais“. Jeden Mittwoch unterstützte sie das Laden-Team. „Um diesen
Praktikumsplatz gekämpft habe ich, weil ich
eine Veränderung für mein Leben wünschte.
Denn ich möchte nicht in der Tagesstätte alt
werden.
Das Praktikum gefiel mir so gut, dass ich
mich im Frühjahr auf eine ausgeschriebene
Stelle als Ladenhelferin beworben habe.
Und es hat geklappt!!! Ich bin richtig happy!
Ich bin jetzt wöchentlich 5 Stunden als Ladenhelferin angestellt.“„Mir gefällt besonders
die gute Team-Arbeit. Die Arbeit ist abwechs­
lungsreich. Man wird im Laden so angenommen wie man ist und nicht wie man sein
sollte. Eben mit allen Ecken und Kanten.“
Hobbys
Lesen, lesen, nochmals lesen! Musik hören.
Mit Freunden treffen …
Und ehrenamtlich bei Veranstaltungen
des Ladens helfen, soweit es gesundheitlich
möglich ist. Und das wiederum erfreut das
Laden-Team!
13
vorgestellt
Laden-Praktikant Daniel Hohoff
Geburtstag: 8. Februar 1989
Werdegang
Daniel Hohoff wuchs gemeinsam mit zwei
Schwestern bei seinen Eltern in WeimarSchöndorf auf. Er besuchte das Förderzentrum Lernen – Herderschule Weimar.
Arbeit und Wohnen im LHW
Nach seinem Förderschulabschluss absolvierte Daniel Hohoff die Berufsbildung in
der WfbM Apolda Am Weidige. Später wechselte er als Mitarbeiter einer MontageGruppe in die WfbM Weimar-Tröbsdorf. Dort
wurde er 2014 in den Werkstattrat gewählt.
Er hat die Aufgabe des Schriftführers übernommen. Einmal im Monat kommt der
Werkstattrat beim Einrichtungsleiter Daniel
Elste zu einer Sitzung zusammen. Im Anschluss erstellt Daniel Hohoff das Protokoll.
Er nimmt aber auch Termine außerhalb der
Werkstatt wahr, beispielsweise beim Bauausschuss der Weimarer Wohnstätte.
14 2009 zog Daniel Hohoff in die Wohnvilla in
der Paul-Schneider-Straße ein. Nach etwa
anderthalb Jahren wechselte er in eine Außenwohngruppe nach Apolda. Nachdem er
bald darauf wieder nach Weimar zurück
kam, wohnte er etwa 2 Jahre in einer ZweierWG, bevor er eine eigene Wohnung in Weimar-West beziehen konnte.
Ausprobiert hat sich Daniel Hohoff auf
verschiedenen Gebieten, z.B. bei Praktika in
einer Schule, in einem Einkaufsmarkt und in
einer Cafeteria oder bei Kursen im Kunstatelier des Lebenshilfe-Werks.
„Das Kreative macht mir mehr Spaß. Ich
kann mich besser konzentrieren bei schöpferischer Arbeit, mich ausdrücken, auch meine
Gefühle.“
Seit mehr als einem Jahr arbeitet Daniel
Hohoff darum jeden Freitag als Praktikant
im Laden „LebensArt am Palais“. „Ich bin
froh, dass ich im Laden arbeiten darf. Es gibt
jeden Freitag andere Aufgaben für mich und
es ist abwechslungsreich.“
Daniel Hohoff ist zufrieden mit seinem
ziemlich selbstbestimmten Leben, zu dem
auch seine Freundin gehört, die er vor mehr
als 5 Jahren in der Werkstatt kennen gelernt
hat.
Hobbys
Computer, Musik und Gitarre-spielen, Fotografieren – seit dem Straßenfest 2015 ist
Daniel Fotograf im ehrenamtlichen Redaktions-Team.
Ausgabe 02/2015
kunst & kultur
Vorn v.l.: Annett Hausdörfer, Tanita Ködderitzsch,
Daniel Hohoff; dahinter Simone Hagen, Dirk Strauß,
Steffen Crone
Wandelkonzert im Schlosshof
an n ette e be rhardt
Besondere Orte, mitreißende Musik und
gute Gespräche mit Freunden und Kolleg/
innen begründeten die schöne Tradition der
Sommerkonzerte unseres Lebenshilfe-Werkes. Und so war es auch in diesem Jahr.
Der Einladung zum Wandelkonzert Was
mir behagt, ist nur die muntre Jagd! waren
u. a. mehr als 80 Mitarbeiter, Angehörige,
Freunde und Förderer des LebenshilfeWerkes in den Schlosshof Ettersburg gefolgt. Diesmal fand das Konzert inklusiv
und in Kooperation mit dem Pfingstfestival
Schloss Ettersburg statt. Vier namhafte Gesangs-Solisten und das Orchester Viel Lärm
um nichts brachten unter Leitung des Kantors der Jakobskirche Hans Christian Martin
(Cembalo) Werke von Johann Sebastian
Bach, Georg Friedrich Händel und Antonio
Vivaldi zu Gehör. Das vom EvangelischLutherischen Kirchenkreis Weimar veranAusgabe 02/2015 staltete Konzert erhielt durch farbenfrohe
Gartenkeramik und Malerei aus den Werkstätten des LHW einen besonderen Rahmen.
Neben ausdrucksstarker Lebensfreude, von
der die kleine temporäre Ausstellung des
Galerieladens „LebensArt am Palais“ kündete, machte sie darüber hinaus eindrucksvoll
deutlich, wie bereichernd gesellschaftliche
Teilhabe von Menschen mit Handicap sein
kann.
Ein herzliches Dankeschön an Simone
Hagen und das ehrenamtliche Helfer-Team
des Ladens um Dirk Strauß. Gemeinsam
schulterten sie Auf- und Abbau, Kartenkontrolle und Programmverteilung.
Nach dem musikalischen Genuss lud das
wunderschöne Wetter zu einem ausgedehnten Parkspaziergang oder zu einer gemüt­
lichen Kaffee-Runde ein. Und so mancher entdeckte auch das sehenswerte Schloss neu.
15
kunst & kultur
Sommerausstellung des Kunstateliers
… dem Sonnenlicht näher …
marti na h e lle r
Kunstatelier WfbM Weimar
Mit Musik und Fröhlichkeit der Fête de la
musique wurde am Abend des 21. Juni auf
den Plätzen und Straßen Weimars wieder
der Sommer begrüßt. … dem Sonnenlicht
näher … waren die Besucher der Ausstellungseröffnung in unserem Laden LebensArt am Palais schon vorher.
Wie wir alle wissen, gibt es die unterschiedlichsten Arten von Türmen, wie Wassertürme, Kühltürme, Kirchtürme, aber auch
der Leuchtturm hat seine Faszination. Sie
unterscheiden sich in ihren Baustilen, Aufgaben und Höhen. Denken wir an die spektakuläre Höhe des im gotischen Stil gebauten Straßburger Münsters von 143 m.
Diese hohen Türme fanden wir bei unseren Spaziergängen durch Weimar und
Apolda leider nicht, dafür historisch wertvolle. Wir entdeckten in unserer Stadt den
16 Kasseturm und den Bibliotheksturm, die
beide um 1500 zur Stadtbefestigung innerhalb der Stadtmauer dienten.Ihre Höhe ist
nicht so spektakulär, dafür begeisterte uns
ihre äußere Gestalt, wie in den Bildern von
Sabrina Lenk und Tanja Greiner gut zu entdecken ist. Der imposante Schlossturm mit
seinem mittelalterlichen Rundturm und
barocken Aufsatz – ein Wahrzeichen unserer
Stadt – wurde von vielen Künstlern, wie u.a.
von Silvio Hannig und Marko Seifert, als
Motiv gewählt und in eigenen Handschriften wiedergegeben.
Zu den höchsten Türmen, die wir sahen,
gehören zweifellos die Kirchtürme. Die
Maler aus Apolda wählten die der Luther­
kirche als Motiv. In dem Bild von Daniel
Schmiedel gut zu sehen und auch von Ralf
Ender sehr fantasievoll gestaltet.
Ausgabe 02/2015
kunst & kultur
Philipp Bialas aus Kromsdorf ergänzte seine
Arbeit zur Stadtkirche St. Peter und Paul,
auch Herderkirche genannt, mit fantasievollen Pflanzen. Lutz Fleischmann und Michael
Buckenleib suchten den Blick auf die Kirche
in der Geleitstraße. Einige Kursanten präsentieren in ihren bildhaften Werken den Glockenturm von Buchenwald, gemalt u.a. von
Sixtus Ißermann.
Die Künstler malten vorwiegend mit farbiger Tusche auf Karton und Acrylfarben auf
Leinwänden. Es entstanden auch Weißlinienschnitte und Texte zu Türmen, mit farbigen Zeichnungen gestaltet. Mehrere Bilder
der Mitarbeiterin Christina Fliedner aus der
Werkstatt Kromsdorf (s. Foto) ergänzen die
Ausstellung. Aquarellpapiere werden von ihr
mit farbiger Tusche und ihren eigenen Formen und Linien zum Leben erweckt.
Nicht nur die Bilder unserer Künstler ließen uns zur Vernissage am Sommeranfang
dem Sonnenlicht näher sein. Auch Katharina
Elitz weckte mit Swing Musik auf dem Keyboard sommerliche Gefühle. – Wer die Eröff-
nung verpasst hat, kann sich die Ausstellung
noch den ganzen Sommer über im Laden anschauen.
Interview mit Simone Hagen, Laden für Kunst und Kultur LebensArt am Palais
Wir feiern 25. Geburtstag
an n ette e be rhardt
In diesem Jahr wird unser Lebenshilfe-Werk
Weimar/Apolda e.V. 25 Jahre alt. Das soll
natürlich zünftig gefeiert werden. Simone
Hagen hält im LebensArt-Laden die Organisationsfäden für diese Veranstaltung in der
Hand. Für eine tolle und große Geburtstagsfeier gibt es viel zu bedenken, zu planen
und vorzubereiten. Und weil wir neugierig
sind, was so ein Tanzfest zu bieten hat, fragten wir im Laden nach.
Ausgabe 02/2015 Was erwartet uns auf
unserer Geburtstagsfeier?
Wir werden am Sonntag, dem 23. August
2015, von 15 bis 22
Uhr auf dem Theaterplatz feiern. Das KunstfestTeam schenkt uns zu unserem Geburtstag
eine große Bühne und die notwendige Tech
17
kunst & kultur
nik. Und wir hier im Laden kümmern uns
seit Mai um das Bühnenprogramm. Dazu
mussten wir uns überlegen, wie wir feiern
möchten: laut oder leise, rockig oder klassisch? Fakt ist: Wir brauchen etwas für Junge
und für Ältere, für Kleine und Große, etwas,
das alle mitnimmt und begeistert, keinen
ausschließt. So entwickelte sich das Motto
„Weimar tanzt“, das wir natürlich inklusiv
umsetzen.
Lassen Sie uns alle an diesem Tag gemeinsam Geburtstag feiern, tanzen, den
Sommer genießen, ein Stück vom KunstFest
Weimar sein.
Mitarbeiter/Innen der Werk- und Tagesstätten sowie die Leute, die im LHW und der
Lebenshilfe-Stiftung Verantwortung tragen
und arbeiten oder gearbeitet haben. Mit
dabei sein werden selbstverständlich unsere
Mitglieder und Elternvereine, die das LHW
vor einem Vierteljahrhundert aus der Taufe
gehoben haben. Und natürlich unsere Förderer und Freunde, die uns schon so lange unterstützen und ermutigen …
Wir freuen uns über jede und jeden aus
Stadt und Land, der mit Respekt und Toleranz bei uns mittendrin dabei ist.
Programm
Eröffnung
15:00 Uhr
Zwischenträume LHW & DJ Schuchi Weimar
15:00 bis 15:20 Uhr
Bewegungsraum Weimar
15:20 bis 15:45 Uhr
Bewegungsküche Jena
15:45 bis 16:15 Uhr
GRAFFIDI Berlin
16:15 bis 17:00 Uhr
Drum Circle
17:00 bis 17:30 Uhr
Afrobeat Weimar
17:30 bis 18:00 Uhr
Tanzorchester Paschulke Dortmund
18:00 bis 19:30 Uhr
Tango Milonga Weimar
19:30 bis 20:15 Uhr
Cuarteto Rotterdam
20:15 bis 21:45 Uhr
Welche Geburtstagsgäste laden wir uns ein?
Alle die zu unserem Lebenshilfe-Werk gehören, sind natürlich herzlich eingeladen:
Die Mädchen und Jungen aus den Kindergärten und unserer Anna-Amalia-Grundschule mit ihren Familien, die Kinder und
Jugendlichen, die in der Tiefurter Allee 2a
zuhause sind ebenso wie die Bewohner/
Innen aller anderen Wohnstätten und die
Mitmenschen, die die Assistenz von Ambulanten Diensten in Anspruch nehmen, die
18 Und was ist auf der Bühne los?
Wir haben Künstler eingeladen, die auf der
Bühne auftreten. Aber gerade in den letzten
Wochen ist es uns gelungen, Artisten, Musiker und Tänzer zu gewinnen, die uns vor der
Bühne – unter uns mittendrin – mit Rhythmus und Lebensfreude anstecken werden.
Geburtstags-Überraschungen? Dürfen Sie
schon mehr verraten? Das tue ich sogar sehr
gerne. Denn es sind Künstler dabei, die Sie
Ausgabe 02/2015
kunst & kultur
von verschiedenen öffentlichen Veranstaltungen kennen. Z. B. werden uns die Weimarer CompoStellas die gesamten 7 Stunden
mit Witz, Clownerie und Charme durchs Programm führen.
Riesig freue ich mich auf den Auftritt unserer Werkstatt-Mitarbeiter. Unter Leitung
von Silvi Roth und Anja Bettenhäuser vom
Bewegungsraum Weimar bereiten sie sich in
einem Workshop intensiv vor. Den Rhythmus wird Ihnen DJane Schuchi „servieren“.
Richtig tanzend zur Sache gehen wird es auf
dem Platz, wenn:
Afrobeat, die Bewegungsküche Jena, die
Drumcircler aus Kassel und Tango Carlos
Tapia mit dem Publikum loslegen.
Auf der Bühne erleben wir den bekannten Hip-Hop-er GRAFFIDI aus Berlin, das inklusive Tanzorchester Paschulke aus Dortmund und Europas bestes Tango-Quartett
Cuarteto Rotterdam.
Insgesamt wird unser Programm während der 7 Stunden verschiedenste Musikrichtungen anbieten: Rap und Hip-Hop,
Rock ’n Roll und Disco-Fox, Ethno-Drums und
zum Ausklang des Jubiläumsfestes gefühlvollen Tango.
Das klingt nach mitreißender Begeisterung,
aber auch nach sehr viel anstrengender Arbeit? Wie ist das alles neben den vielfältigen alltäglichen Aufgaben im Laden zu
schaffen?
Als ich mit der Idee betraut wurde, beschlich
mich erst einmal die blanke Angst. Denn so
einen Event habe ich noch nie organisiert. In
der Zwischenzeit erhielt ich durch zahllose
Telefonate und Gespräche mit den Künstlern
wertvolle Tipps und ganz viel persönlichen
Zuspruch. Das macht stark! Aus meiner anAusgabe 02/2015 fänglichen Angst ist mittlerweile Begeisterung und Vorfreude geworden, die mich vorwärts treiben. Außerdem kann ich auf Hilfe
und Unterstützung von Kollegen und tollen
freiwilligen Helfern wie Dirk Strauß bauen.
Nachdem das Programm schön gestrickt
ist, treiben mich ganz alltägliche Dinge um
wie Künstlerbetreuung, Essen und Getränke
für alle Besucher oder auch die nicht unwichtige Toilettenfrage.
Tanzen verbindet Menschen, Gemeinschaft
bereichert. – Ihre Begeisterung und Vorfreude wirken ansteckend. Danke für das
Gespräch. Und bis dann bei „Weimar
tanzt“.
Genau das wünsche ich mir, dass alle mit
unserem LHW und dem Kunstfest Weimar
mitfeiern. Kommen Sie zum Theaterplatz
und tanzen Sie mit!
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kunst & kultur
GR AFFI DI
rockt den Theaterplatz
simon e hage n
Graf Fidi, Graffidi, GRAFFIDI… nein, dies ist
kein Schreibfehler, das ist der Name eines
Hip Hop liebenden Rappers aus Berlin. Wer
Hip Hop und Rap mag, der kennt ihn vielleicht schon und weiß, dass man ihn sich
nicht entgehen lassen sollte. Wer mit dieser
Musik bis heute nicht so richtig was anfangen kann, der sollte Graffidi am 23. August
auf dem Weimarer Theaterplatz ebenfalls
nicht verpassen – denn: live ist eben anders,
das rockt, fetzt, groovt viel mehr als Radio
oder CD.
Wer Fidi fragt, wie er eigentlich im Alltag
mit allem so klar kommt, kriegt eine klare
Ansage: „Ich mach das mit links.“ Als feste
Größe im Berliner Rap-Leben trifft man Fidi
bei Club-Auftritten genauso wie bei politischen Veranstaltungen rund um das Thema
Inklusion. Genau diese Mischung aus gelebtem Hip Hop und Engagement für eine Herzensangelegenheit macht Fidi einzigartig
und besonders interessant für viele verschiedene Menschen. In jungen Jahren durch die
20 Fantastischen Vier und Mobb Deep infiziert,
schreibt er erste eigene Texte. Nach einem
Konzert der Absoluten Beginner beginnt Fidi
mit Freunden zu rappen und im Feestyle anzutreten.
2006 schließt Fidi seine Ausbildung als
Kaufmann ab. Doch sein Herz schlägt weiterhin für die Musik. Von seinen Freunden
ermutigt und von der Musik motiviert, fasst
er den endgültigen Entschluss, sein eigenes
Studio zu bauen und sich unabhängig zu
machen. Fidi merkt im Laufe der Zeit, dass er
viele Menschen erreichen und etwas vermitteln kann und beginnt, Rap-Workshops für
Kinder und Jugendliche zu geben.
Inzwischen häufen sich die Anfragen und
Fidi ist gefragter Gast bei Diskussionsveranstaltungen und politischen Aktionen zum
Thema inklusive Bildung, Akzeptanz und
Förderung von Vielfalt. Er schließt 2014 sein
Studium der Sozialen Arbeit ab und ist seitdem bei einer Kinder- und Jugendeinrichtung beschäftigt. Daneben ist er etwa als
Kampagnenbotschafter der Globalen Bildungskampagne und als Juror bei InklusionsFilmfesten tätig. Er ist außerdem Mitorganisator des weltweit ersten barrierefreien
Festivals 2015 in Prora. Am 17. Juli 2015
brachte er sein neues Album „Das mach ich
mit links“ heraus. Und am 23. August wird er
auf dem Theaterplatz für uns rappen. Noch
viel mehr Informationen zu Graf
Fidi, finden Sie hier:
www. graffidi.de
www. Facebook.com/Graffidi
Ausgabe 02/2015
kunst & kultur
Foto: Oskar Neubauer
Ruhrpott-Balkan der „Paschulkes“
Getreu dem ruhrgebietstypischen Motto:
„Was nicht passt, wird passend gemacht“,
bedient sich das Dortmunder Tanzorchester
Paschulke aus ganz unterschiedlichen Stilrichtungen und Kulturen - eine besonders
wichtige Inspirationsquelle ist dabei die
energiereiche Musik des Balkans. Was dabei
herauskommt, ist ein ganz eigener und äußerst tanzbarer Stilmix, den die Band Ruhrpott-Balkan getauft hat.
Wer sind die „Paschulkes“?
Das Tanzorchester Paschulke besteht aus
11 Musikern und entstand aus dem Projekt
„DOMO: Musik“ heraus. Dieses „Dortmunder Modell“ wurde am Lehrstuhl Musik der
Fakultät Rehabilitationswissenschaft an der
TU Dortmund entwickelt. Es hat zum Ziel,
Menschen mit Behinderung eine musikalische Ausbildung zu vermitteln und nach­
haltig inklusive Musikkultur zu gestalten.
Wie das geht, zeigt ein Dokumentationsfilm
im Internet. Wer ihn sich gern ansehen
möchte, findet ihn unter dieser Adresse:
Ausgabe 02/2015 Tanzorchester Paschulke ist eine
Musik-Band. Die Band kommt
aus Dortmund im Ruhrgebiet. In
der Band spielen viele verschiedene Leute mit. Sie spielen auch
viele Instrumente – zum Beispiel
Schlagzeug, Gitarre, Trompete
oder Saxophon. Es gibt auch
zwei Sänger und einen Rapper.
Die Band verbindet auch ganz
verschiedene Musik-Richtungen:
Zum Beispiel bekannte Pop-Lieder und die typische Musik aus
dem Balkan.
(Der Balkan ist eine Region im
Süd-Osten von Europa.) Zu der
Musik vom Tanzorchester
Paschulke kann man gut tanzen.
Auch am 23.08. bei Weimar
tanzt auf dem Theaterplatz.
http://kultur-vom-rande.de/2014/gruppenund-kuenstler/tanzorchester-paschulke/
21
arbeit
Werkstattkonzert in Tröbsdorf
dan i e l e lste,
Werkstattleiter WfbM Weimar-Tröbsdorf
Am 4. Juni hatten wir in der Werkstatt Tröbsdorf die Gelegenheit im Arbeitsbereich ein
besonderes Konzert zu erleben. Zunächst
wurde der Arbeitsbereich in einen Konzertsaal verwandelt. Die Tische mussten weichen und es wurden Stuhlreihen aufgestellt.
Um 10:30 Uhr ging es dann endlich los.
Fabienne Buchmuller und Sophia Marie
Garbe, zwei Studentinnen der Musikhochschule Weimar, präsentierten uns mit ihren
Violoncelli klassische Stücke sowie Lieder
zum Mitsingen und Tanzen. Sie erklärten
uns, was die Stücke bedeuten, welche Stimmung sie erzeugen oder animierten uns
zum Mitmachen und Mitsingen. Das Konzert dauerte etwa 45 Minuten und wurde
mit tosendem Applaus geehrt. Bei der Zu22 gabe stieg sogar Martina Rother mit ihrer
Blockflöte mit ein. Doch damit nicht genug.
Nach dem Konzert durften sich einige Mitarbeiter sogar selbst am Cello probieren und
den beiden Künstlerinnen Fragen stellen.
Das Konzert wurde von dem Verein „YEHUDI
MENUHIN Live Music Now Weimar e. V.“
organisiert. Dieser Verein fördert talentierte
junge Musiker/Innen und organisiert Konzerte in sozialen Einrichtungen.
Die Mitarbeiter/Innen und das Team der
Werkstatt Tröbsdorf bedanken sich ganz
herzlich bei den beiden Cellistinnen und bei
Frau Adelheit Wiegering vom Verein Live
Music Now Weimar e. V. für das Angebot
und die Organisation. Wir freuen uns schon
auf das nächste Werkstattkonzert.
Ausgabe 02/2015
arbeit
20 Jahre WfbM Kromsdorf
h e i ke arn dt,
Unsere Werkstatt feierte Geburtstag: Vor 20
Jahren durften unsere Mitarbeiter aus der
ehemals „Geschützten Werkstatt“ in der Belvederer Allee in die neu gebaute Werkstatt
nach Kromsdorf ziehen. Alles war schick und
neu. Endlich ein riesengroßer Speisesaal, in
dem man auch richtig feiern kann. All dies
ist doch tatsächlich nun schon 20 Jahre her.
Am 19. Juni 2015 feierten wir nun mit all unseren Mitarbeitern diesen Höhepunkt. Im
Werkstattbereich fanden sich alle Mitarbeiter und Gruppenleiter, welche seit 1995 bei
uns angefangen haben, auf Bildern wieder.
Das war eine Aufregung.
Anlässlich der Feier wurde zum Tanz aufgerufen. Das Duo Flair spielte auf und alle
rockten mit. Wie immer gab es auch viele
Ausgabe 02/2015 Begleitender Dienst
tolle Überraschungen kultureller Art. Der
Chor, die Tanzgruppe aus Apolda und der Zirkus traten auf. Ganz besonders rührend war
der Auftritt einer Gruppe des Kindergartens
von Kromsdorf. Sie beglückwünschten uns
mit einer tollen Bildcollage und einem Lied.
Wir bedanken uns auch bei unseren Eltern
vom Elternverein, welche für all unsere Mitarbeiter den Kuchen gesponsert haben. Kulinarischer Höhepunkt des Tages war unsere
Erbsensuppe aus der Gulaschkanone. Ein
Dankeschön auch an Herrn Marhold. Zu
guter Letzt möchten wir uns auch bei zwei
Schülerinnen des BBZ Weimar bedanken,
welche die Aufnahmen des „Schattenspiel“
Projektes vorführten. Bleibt zum Schluss die
Neugierde auf die nächsten 20 Jahre.
23
arbeit
Sportfest in der WfbM Kromsdorf
h e i ke arn dt,
Begleitender Dienst
Sport ist in unserer Werkstatt in Kromsdorf
allgegenwärtig. Wir gehen Schwimmen, laufen Nordic Walking, treiben Gymnastik, Kegeln und spielen Fußball. Darauf sind wir
sehr stolz. Beweglichkeit ist ein guter Ausgleich zur doch oft sitzenden Tätigkeit. Höhepunkt unserer sportlichen Aktivitäten ist
unser alljährliches Sportfest.
Unser Werkstatt-Gelände veränderte sich
an diesem Tag zu einem riesengroßen Sportplatz. Es gab Gummistiefel-Weitwurf, Eierlaufen, 60-Meter-Lauf, Kegeln und vieles
mehr. An diesem Tag packt jeden der Ehrgeiz
und man versucht alles zu geben.
Wir freuen uns in jedem Jahr, dass Schüler vom Berufs-Bildungs-Zentrum Weimar
„Janusch Korzak“ uns tatkräftig zur Seite
stehen. Sie besetzen alljährlich unsere Stati-
onen. Ohne sie wäre ein Sportfest schwer
realisierbar. Ein Dankeschön an Frau Gnädig.
Diesmal bekamen wir Besuch von einer
Gruppe aus dem im Ort ansässigen Kindergarten. Auch die Kleinen beteiligten sich an
einigen Stationen. Am Ende des Tages wurden die ersten drei Besten pro Gruppe gekürt und alle Mitarbeiter erhielten eine
Medaille und eine Urkunde. So gingen alle
glücklich und zufrieden nach Hause.
Tröbsdorfer Zeitungsboten
dan i e l e lste,
Werkstattleiter der WfbM Weimar
In Zusammenarbeit mit dem Weimarer
Ortsteil Tröbsdorf startete unsere Werkstatt
Über der Nonnenwiese ein neues Projekt:
Seit Mai 2015 teilen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter der WfbM jeden Monat im
Wohngebiet das Tröbsdorfer Echo aus. Die
Frauen und Männer mit Handicap verbinden
mit ihren Spaziergängen eine neue und
schöne Aufgabe. Dadurch kommen sie mit
den Anwohnern in Kontakt, die sie dabei
auch besser kennen lernen. Unsere Zeitungsboten haben viel Freude an ihrer Arbeit und
erledigen diese mit großem Interesse, damit
die Tröbsdorfer Neuigkeiten pünktlich im
Kasten sind.
24 Ausgabe 02/2015
arbeit
Schülerprojekt mit Schattenspiel
franziska hoh lstamm, ju dith e rnst, lu isa sch le ich e r
bbz weimar
Im Rahmen eines Schülerprojektes führten
wir gemeinsam mit ausgewählten Mitarbeitern der WfbM Kromsdorf eine Projektwoche
durch. Wir absolvieren die Ausbildung zum
Heilerziehungspfleger am BBZ Weimar und
befinden uns derzeit im 2. Ausbildungsjahr.
Auf Grund dessen entschieden wir uns
für die Inklusion von Menschen mit Behinderung in unsrem Projekt. Im Vorfeld gestalteten wir gemeinsam mit den Klienten das
Drehbuch und ließen individuelle Bedürfnisse mit einfließen.
Ausgabe 02/2015 Die Klienten führten ein Schattenspiel auf.
Schwerpunkt – Thema war, dass sich der
Tagesablauf zwischen Menschen mit und
ohne Behinderung kaum unterscheidet.
Das Stück ging ca. 10 Minuten und bestand
aus 7 Szenen z.B.: zur Schule gehen oder
einer Discoszene.
Es fanden 3 Aufführungen im Schulhaus
statt sowie mehrere Filmaufführungen in
der Werkstatt.
25
Fotos: Axel Clemens
kinder & jugendliche
Freie Anna Amalia Ganztagsgrundschule
Selbstbewusst auf neuen Wegen
an n ette e be rhardt
Fünf Jahre nach Schulbeginn trägt die Weimarer Grundschule in der Tiefurter Allee 6
jetzt den traditionsbewussten Namen „Freie
Anna Amalia Ganztagsgrundschule“. Schüler, Eltern und das Pädagogen-Team um
Schulleiterin Alexandra Porges hatten sich
zur Namenstaufe am 18. Juni 2015 einige
Paten mit Anna-Amalia-Bezug eingeladen:
So gehörten Maria Socolowsky vom AnnaAmalia- und Goethe-Freundeskreis, Claudia
Wiesner vom Hotel Amalienhof und Kay Oliver Heller (Restaurant Anna Amalia im Hotel
Elephant) zu den prominenten Gästen.
26 Mit Bildern und Büchern sowie Kind-gerechten Geschichten brachten sie den Mädchen
und Jungen das Wirken der Weimarer Herzogin (1739 –1807) näher.
Der Aufsichtsrat des LHW hatte sich im
Frühjahr unter zahlreichen Vorschlägen, die
von Schülern und Eltern eingereicht worden
waren, für den Namen Anna Amalia entschieden.
Rola Zimmer, Geschäftsführerin und Vorstandsvorsitzende des Lebenshilfe-Werkes,
freut sich: „Die Weimarer Herzogin Anna
Amalia war eine selbstbewusste und neu
Ausgabe 02/2015
kinder & jugendliche
gierige Persönlichkeit. Neben ihren Alltagsgeschäften widmete sie sich mit der Förderung von Kunst und Kultur bewusst auch
den Gebieten, die sich einem rein auf Wirtschaftlichkeit und Effizienz orientierten Lebensansatz entziehen. Sie hatte den Mut,
Wege zu gehen, die einer Frau im 18. und 19.
Jahrhundert nicht unbedingt zugestanden
wurden. Anna Amalia ist ein guter Name für
unsere Schule, die bewusst neue Wege in
der individuellen Förderung jedes Schülers
und jeder Schülerin geht.“
Die Ganztagsgrundschule, in der Kinder
in kleinen Klassen individuell unterrichtet
werden, gehört zur Inklusiven Bildung –
Lebenshilfe Weimar/Apolda gGmbH, einer
Tochter des LHW. Die Unterrichtsgestaltung
folgt dem Wissen, dass jedes Kind von Natur
aus neugierig ist und lernen will. Schulleiterin Alexandra Porges: “Jedes Kind darf nach
seinem eigenen Tempo lernen. Glücklicherweise setzt sich der Gedanke mehr und
Ausgabe 02/2015 mehr durch, dass gemeinsames Lernen ein
Schlüssel für die Entfaltung jeder und jedes
Einzelnen ist. Wir alle haben Stärken und
Schwächen. Dass unser Modell auch im herkömmlichen Schulsystem funktioniert, zeigt
der gelungene Übergang unserer Schulabgänger auf alle anderen Schulformen. Dennoch wünschen wir uns auch in Weimar eine
weiterführende inklusive Schule, wie sie in
Erfurt oder Jena erfolgreich funktionieren.“
Der Unterricht in der Anna Amalia Ganztagsgrundschule wird ergänzt durch viele
Arbeitsgemeinschaften und das ehrenamtliche Engagement sowie Angebote des außergewöhnlich aktiven Elternvereins. Ein weiterer Vorteil ist der Einsatz von Schulbegleitern
für die Kinder, die stärkere Unterstützung
benötigen.
Gleichzeitig mit dem Namen erhielt unsere Schule ein neues Logo. Es setzt sich aus
einem Schmetterling und den Symbolen der
vier Stammgruppen zusammen.
27
kinder & jugendliche
Für alle einen Schulranzen!
anja marhold
Integrative Kita „Ernst Thälmann“ Apolda
Schulanfänger zu sein bedeutet größer zu
sein als all die anderen Kinder aus dem Kindergarten und auch, dass man viel mehr
weiß als die Kleinen. Es bedeutet aber auch,
dass es bald in die Schule geht und man
dann endlich seinen neuen coolen Schulranzen und seine toll gefüllte Federmappe mit
bunten Stiften und Schere bekommt! So ein
Schulranzen zeigt, dass man ein Schulkind
ist und man trägt ihn mit Stolz.
Das Deutsche Kinderhilfswerk e.V., eine
bundesweit tätige Kinderrechtsorganisation,
setzt sich mit zahlreichen Projekten für ein
kinderfreundliches Deutschland ein. Eines
davon ist die Schulranzen-Aktion, bei der
seit 2005 bereits über 10.000 Schulranzen
28 an bedürftige Kinder verteilt wurden. Das
Deutsche Kinderhilfswerk hat in vielen Städten Kontaktstellen. So auch das Kinderhaus
in Weimar. Mit 3 Kindern aus unserer
Apoldaer Kita „Ernst Thälmann“ waren wir
am 9. Juni dabei, als über 70 Kinder aus Weimar und dem Weimarer Land ihren neuen
Schulranzen mit passendem Sportbeutel,
Federtasche und Trinkflasche in Empfang
nehmen konnten. Und mit leuchtenden
Augen trugen alle Kinder Ihre Ranzen nach
Hause.
Allen Schulanfängern unserer Kitas „Hufeland“ und „Ernst Thälmann“ wünschen wir
einen fröhlichen Schulstart!
Ausgabe 02/2015
kinder & jugendliche
ten und zum Selbermachen einluden. Die
Kinder konnten von einem Drechsler lernen,
wie man aus einem Stück Holz einen Kerzenständer drechselt. Ein Glasbläser zeigte
sein Handwerk über dem Feuer und auch
hier konnten die Kinder ihre eigenen Glas­
kugeln blasen. Ebenfalls möglich war das
Filzen von Anhängern, Ansteckern oder Blumen. – Ein herzliches Dankeschön allen
fleißigen Helfern!
„Wir sind süß …“
Wer will fleißige Handwerker
sehen …
simon e noch
anja marhold
Trotz strömenden Regens bildeten sich am
1. Juni in der Weimarer Schillerstraße vor
dem Zuckerwattestand lange Schlangen.
Wie bereits beim Straßenfest des LHW war
dieses Angebot der Wohnstätte für Kinder
und Jugendliche aus der Tiefurter Allee der
Renner!
Jugendhilfe-Einrichtungen der Stadt Weimar sowie Feuerwehr und Polizei hatten für
alle Kinder an diesem Tag ein KindertagsFest mit vielen kreativen Sport- und Spielangeboten vorbereitet. Obwohl das Wetter
auch in diesem Jahr nicht mitspielte, gab es
nur lachende Gesichter und schöne Begegnungen.
Integrative Kita „Ernst Thälmann“ Apolda
Sonnenschein und fröhliche Gesichter
waren die Begleiter des Handwerker-Kinderfestes der Kita „Ernst-Thälmann“ am 30. Mai.
Zu Beginn führten talentierte Kolleginnen
das Märchen „Tischlein deck dich“ auf, um
auf das Motto einzustimmen. Bereits bei
diesem Auftritt waren zahlreichen Eltern,
Großeltern, Kinder und deren Geschwister
an der Bühne versammelt, um zu sehen, wie
sich der geizige Wirt zuerst das „Tischlein
deck dich“ und dann den “Goldesel“ unter
den Nagel riss. Schallendes Gelächter erklang, als er dann als Strafe für den dreisten
Diebstahl den Knüppel aus dem Sack bekam.
Nach dem tollen Theaterstück konnten sich
die Besucher bei Bratwurst, Pizza, Kuchen,
Kaffee und Handwerkerbowle stärken und
die zahlreichen Angebote wahrnehmen. So
konnte man ein kleines Dach decken, sich
ein Blumenbeet zum Mitnehmen pflanzen,
ein Kuscheltier schneidern, Bilder drucken
und vieles mehr. Höhepunkt waren drei
Fachmänner, die ihr Handwerk präsentierAusgabe 02/2015 Wohnstätte für Kinder und Jugendliche Weimar
29
kinder & jugendliche
Der goldene Spatz zu Besuch
anja marhold
Integrative Kita „Ernst Thälmann“ Apolda
Jedes Jahr findet das Kindermedienfestival
Goldener Spatz in Thüringen statt. Bei dem
Festival handelt es sich vor allem um einen
Film- Wettbewerb. Es gibt 3 Kinderjurys.
Für die Werbung des Festivals reist der Goldene Spatz durch das Land und besucht
auch Kindertagesstätten. Am 5. Mai 2015
war das goldige Vöglein bei den Kindern unserer Kita in Apolda zu Besuch. Gemeinsam
mit dem Spatzen wurde gesungen, getanzt
und es wurden Fotos gemacht. Wer sich getraut hat, konnte natürlich auch mal in das
schöne Spatzen-Gefieder greifen oder dem
Spatzen den „Flügel“ geben.
Die „Roten Teufel“
beim Opel Family Cup
simon e noch
Wohnstätte für Kinder und Jugendliche Weimar
Ein tolles Fußball-Team stand am 21. Juni
2015 auf dem Weimarer Lindenberg auf
dem Platz: Andy, Christian und Eric Pergelt,
deren Papa Nico Pergelt sowie Christian
Menge, Sophie und Sebastian Nowak, Kevin
Schulze, Alexandra Katsch, Maximilian Meier,
Dustin Platzdasch mit seinem Papa und Ehrenamtler Sebastian Schröder.
Die erzielten 6 Tore führten zwar nicht
zum Sieg, allerdings war die Mannschaft der
Wohnstätte für Kinder des LHW trotzdem
Gewinner. Erstmals konnte eine Mannschaft
von Kindern mit Behinderung am Opel Family Cup teilnehmen – ein großer Schritt in
Richtung Inklusion! Die Mannschaft wurde
30 mit Hilfe von Sponsoren im Vorfeld perfekt
ausgestattet. Mit neuen Trikots und einem
hochwertigen Ball von Sport 2000 sind die
Kinder und Jugendlichen für die kommenden Spiele gut gerüstet. Insgesamt kamen –
initiiert von Opel Schinner – 1000 Euro
zusammen, u. a. auch anteilig von Antje Tillmann, CDU-Bundestagsabgeordnete und
Schirmherrin des Turniers, gesponsert. Sie
ist schon gespannt auf die Teilnahme unserer Mannschaft im kommenden Jahr und
hofft, dass dies dann inzwischen ganz
selbstverständlich ist.
Von links die Mannschaft der „Roten Teufel“
Ausgabe 02/2015
kinder & jugendliche
Einfach ein cooler Typ
an n ette e be rhardt,
Manche haben Sebastian zur Disco in der
Weißen Villa getroffen, andere im Atrium
mit Maik Schaub und ein paar Jungs aus der
Tiefurter Allee beim Bummeln oder als Fußballer beim Family-Cup und als kräftigen
Helfer hinterm Laden-Tresen zur Fête de la
musique und zur Blauen Nacht. … Simone
Hagen hat Sebastian Schröder in unserer
Frühjahrs-Ausgabe begeistert vorgestellt:
als kreativen Plakate-Maler und -Träger zur
Demo gegen rechts. Und sein Engagement
hat nicht ein bisschen nachgelassen. Im Mai
und Juni hat Sebastian neben seinem Freiwilligeneinsatz in der Wohnstätte Tiefurter
Ausgabe 02/2015 Freiwilligenkoordination
Allee ein 8-wöchiges Praktikum absolviert,
die Fachkräfte bei allem, was anfällt unterstützt. Nun finden auch diese mit ihrer Leiterin Simone Noch: Einfach ein cooler Typ!
Und dabei mit seinen 17 Jahren so verlässlich und immer mit Freude dabei. Dass er
die Sprache der jungen Leute mit Handicap
trifft, sie für Hobbys mobilisieren kann, ist
eh klar.
Wir sind froh, Sebastian unter uns und
mit uns zu wissen! Danke und bleib’ wie Du
bist! Wir alle wünschen einen guten Start
am Beruflichen Gymnasium für Gesundheit
und Soziales!
31
kinder & jugendliche
DJane Katrin legte auf und …
Die Villa bebte
an n ette e be rhardt,
Vor der Sommerpause ging es am Abend des
19. Juni in der Weißen Villa der EJBW noch
einmal richtig zur Sache: Über 30 DiscoFreunde rockten bei toller Stimmung, was
das Zeug hielt. Disco-Queen Ina Semper,
DJane Katrin, Liane, Annette, Sebastian mit
Eva und Felix vom Freiwilligen-Team feierten
3 volle Stunden voller Lebens- und Bewegungsfreude mit. Einige Disco-Fans können
fast alle Titel mitsingen, so wie Maik Schaub,
der jetzt in der Paul-Schneider-Straße zuhause ist. Er und 3 weitere Mitbewohner
wurden wieder von Ehrenamtlerin Liane
Saat begleitet, die sich kaum eine Pause
gönnte. … Atemlos durch die Nacht … Die
Disco-Kugel drehte sich, DJane Katrin erfüllte einen Titel-Wunsch nach dem anderen
und eine zünftige Polonaise durfte auch
32 Freiwilligenkoordination
nicht fehlen. Viele freuten sich, einander
wieder zu sehen, bei einer Cola oder Bionade
Freizeit-Erlebnisse an die Frau oder den
Mann zu bringen, einfach entspannt und
glücklich zu sein.
An dieser Stelle einmal ein ganz großes
Dankeschön an Ina Semper, die inzwischen
ihr Studium der Erziehungswissenschaften
erfolgreich abgeschlossen hat und unsere
EJBW-Discos auch nach der Studentenzeit
weiter managt, Termine plant, Getränke einkauft und mit ihrem kleinen, alten Auto
transportiert … Als sie bei uns als Freiwillige
anfing, kam ihr kleiner Sohn Luis in den Kindergarten, Ende August hat er Schulanfang.
Wir wünschen einen guten Start und freuen
uns alle auf die Herbst-Disco in der Weißen
Villa am Freitag, 18. September 2015.
Ausgabe 02/2015
Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung
Ortsvereinigung Weimar
Einladung zur Informationsveranstaltung
Volljährigkeit !
„Unser Kind mit einer geistigen Behinderung wird 18 Jahre!
Was ist wichtig? Was ist zu beachten?“
Wann?
Dienstag, 27. Oktober 2015
19 Uhr
Wo?
Foyer des Landenberger-Förderzentrums Weimar
Schubertstraße 1
Alle Betroffenen, Eltern, Betreuer, Pädagogen und
Interessierte sind herzlich eingeladen.
Nach einer kurzen Einführung unseres Vereinsvorsitzenden Herrn Borchert
stellt Frau Barbara Petsch, Vorsitzende der Lebenshilfe Altkreis Apolda, Besonderheiten dieses Themas vor. Anschließend besteht die Möglichkeit, Fragen zu
stellen und ins Gespräch zu kommen.
Wir freuen uns auf einen interessanten Abend.
Euer / Ihr
Lebenshilfe Ortsverein Weimar
Kontakt Claudia Geiken, Telefon 0177/39 14 007, [email protected]
Ausgabe 02/2015 33
zukunftskonferenz
Ich – Experte in eigener Sache!
h e i ke jordan,
Leiterin ZAK Landkreis Weimarer Land
Am 25. November 2015 findet die 3. Zukunftskonferenz statt. Es können ca. 200 Menschen
aus dem Lebenshilfe-Werk teilnehmen.
Das Thema heißt „Mensch mit Behinderung – Experte in eigener Sache!“
Wir werden darüber sprechen, wie jeder
Mensch seine Ziele und Wünsche im Leben
erreichen kann. Jeder soll leben, wie es ihm
passt!
Unser Gast ist Wolfgang Hinte. Er ist
Professor und Doktor an der Universität in
Essen. Dort unterrichtet er Studenten in
sozialer Arbeit.
Professor Hinte sagt, es geht nicht darum
einen Menschen zu verändern, damit er besser leben kann. Sondern es geht um seine
eigene Lebenswelt. Die muss verändert
werden. Dann kann ein Mensch auch in
schwierigen Lebenslagen besser zurechtkommen.
34 Professor Hinte wird am Anfang der Konferenz dazu eine Rede halten. Er kennt sich mit
diesem Thema sehr gut aus. Wir freuen uns
auf seinen Besuch.
Bei der Konferenz wird es 14 Gruppen
(Workshops) geben. Es geht um leichte Sprache, selbstbestimmtes Wohnen und Arbeiten, Bildung, Bewegung, Liebe und Sexualität und mehr.
Wer an der Konferenz teilnehmen
möchte kann sich bald anmelden.
Gruppenarbeit während der 2. Zukunftskonferenz 2013
Ausgabe 02/2015
zukunftskonferenz
Vorbereitung der 3. Zukunftskonferenz
Selbst bestimmen, was gut für uns ist
ach im wade l,
Vorsitzender des Werkstattrates
Es gibt zwei Dinge in meinem Leben, die ich nicht
besser hätte machen können. Das Eine ist, vor siebzehn Jahren in der Lebenshilfe angefangen zu haben,
um einer Tätigkeit nachgehen zu können.
Die Arbeit mit behinderten Menschen hat
mein Leben und mein Wesen verändert. Ich
habe diesen Schritt noch nie bereut und
werde ihn auch niemals bereuen. Das Andere aber ist, vor achtundzwanzig Jahren
meine Frau geheiratet zu haben, die immer
zu mir gehalten hat, in guten wie in schlechten Tagen, mir Trost gespendet hat und sich
für mich aufgeopfert hat. Von dieser Sorte
Frau gibt es leider nicht sehr viele.
Für mich gibt es nichts Schöneres, als anderen Menschen zu helfen. Vor zwei Jahren
wurde ich gebeten, mit Herrn Christian Stadali unsere 2. Zukunftskonferenz zu moderieren. Es war eine sehr große Herausforderung für mich, aber innerlich hatte ich immer
ein wenig Angst mich zu blamieren. Ich erhielt die Gelegenheit, mit Politikern und vielen netten und lieben Menschen ins Gespräch zu kommen. Die Politiker versprachen
uns zu helfen, mit finanziellen Mitteln, mit
den Medien und sie hielten ihre Versprechen.
Des Weiteren wurde ich gefragt, wie es mir
außerhalb unserer Werkstätten ergeht und
wie ich mit meiner Behinderung zurechtkomme. Ich sagte den Menschen, wie man
sich wohl fühlen mag, wenn man von Menschen gemieden wird und wenn diese die
Straßenseite wechseln, wenn sie mich erAusgabe 02/2015 blickten. Sie waren schockiert über meine
Ausführungen. Aber wem nützt das, ich
muss damit leben und damit umgehen.
Allen Widrigkeiten zum Trotz gibt es unsere
Werkstätten für behinderte Menschen. Die
Menschen hier mögen mich, was mir über
viele Dinge des alltäglichen Lebens hinweghilft. Behinderte Menschen wollen mitwirken und mitbestimmen, sie wollen selbst ihr
Leben meistern: Sie wollen selbst entscheiden wen sie heiraten dürfen, sie wollen
selbst entscheiden ob sie ein Kind bekom-
men möchten und sie wollen selbst entscheiden, wo sie wohnen möchten und mit
wem. Alle diese Dinge wurden zu Papier gebracht von behinderten Menschen. Vieles
davon wurde Realität. Unsere Meetings, Zusammenkünfte und Konferenzen helfen
nicht nur unseren behinderten Menschen,
sie sind auch ein Stück Öffentlichkeitsarbeit.
Es werden immer mehr Menschen, die unsere Konferenzen besuchen. Und wer weiß,
vielleicht, kommt eines Tages der Moment,
in dem unsere behinderten Menschen auf
den Straßen nicht mehr belächelt, sondern
als vollwertige Mitglieder unserer Gesellschaft betrachtet werden.
35
zukunftskonferenz
Im November wird unsere 3. Zukunftskonferenz stattfinden, sie wird alles Vorangegangene in den Schatten stellen. Es werden noch
mehr Menschen erwartet, wie in den vergangenen beiden Konferenzen. Herr Christian
Stadali, ein behinderter Mensch aus dem Bereich Wohnen und meine Wenigkeit werden
gemeinsam moderieren und unsere Gäste
durch den Tag begleiten. Es werden wieder
Work-Shops gebildet. Und alle behinderten
Menschen können ihre Gedanken, ihre Meinungen, ihre Gefühle, ihre Ängste und ihre
Skrupel zum Ausdruck bringen. Behinderte
Menschen haben ein Recht zu erfahren, was
ihnen die Zukunft bringt. Sie möchten ihre
Zukunft selbst bestimmen und was gut für
sie ist. Unsere behinderten Mitarbeiter können mehr als Manche von ihnen erwarten.
Wir sollten den Menschen danken, die es
uns ermöglicht haben, unsere Geschicke und
unser Leben selbst zu lenken oder in die Hand
zu nehmen. Unsere Lebenshilfe-Werk-Einrichtung ist ein Ort geworden, wo unsere
behinderten Menschen mit Achtung und Respekt behandelt werden, wo die Arbeit Spaß
macht, wo Toleranz auf der Tagesordnung
steht und Ignoranz verpönt ist.
25 Jahre LHW – Zukunftskonferenz 2015
Sprache als Brücke
von Mensch zu Mensch
Kennengelernt haben wir Hendrik Allenstein in unserer 1. mittendrin. Rola Zimmer
hat ihn uns vorgestellt. Trotz aller Einschränkungen führt er ein sehr selbstbestimmtes Leben. Das war nicht immer so.
Herr Allenstein wird zu unserer Zukunftskonferenz am 25. November zu Gast sein.
Er wird als Referent einen Workshop durchführen. In Vorbereitung darauf hat er uns
seinen Beitrag zum Thema Sprache zugeschickt. In dieser und der nächsten mittendrin drucken wir den Expertenbericht auf
dem Weg zu einem selbstbestimmten Leben,
mit seiner ausdrücklichen Genehmigung ab:
„Was bedeutet Sprache für den Menschen?
Am Anfang bedeutet Sprache Geborgenheit
und Wärme für den Säugling. Das hat es
auch für mich bedeutet. Da ich aber mit
36 einer schweren Sprach­
störung und mit einer
schweren Behinderung
geboren worden bin,
konnte ich meine Sprache
nicht normal entwickeln.
Meine Eltern haben erst mit einem Jahr erfahren, dass ich eine Behinderung habe, weil
ich eine Frühgeburt war.
Meine Behinderung ist durch SauerstoffMangel entstanden, entweder während der
Geburt oder nach der Geburt. Man hat früher behauptet, dass meine Behinderung
vererbbar wäre, aber das ist medizinischer
Unsinn. Leider musste ich das in meiner eigenen Familie miterleben, diese Angst vor
Behinderung und vor höheren Kosten, damit
verbunden, vor unwertem Leben und vor
Ausgrenzung aus der sozialen Gemeinschaft.
Ausgabe 02/2015
zukunftskonferenz
Beispiel 1: Meine Mutter ist mit mir mal
spazieren gegangen, ich weiß nicht mehr
wie alt ich war, ob ich schon im Rollstuhl gesessen habe!? Aber auf jeden Fall kamen uns
zwei Frauen auf der Straße entgegen, die
sahen mich und meinten: “Ach guck mal,
schon wieder so ein Blöder“.
Es muss für meine Mutter kränkend gewesen sein, denn sie wusste ja auch nicht so
ganz genau ob ich geistig normal war oder
nicht. Das bekam man erst ein paar Jahre
später raus.
Nach einem Nervenzusammenbruch von
meiner Mutter kam ich in eine Sonderschule.
Am Anfang wusste man nicht so richtig, was
man mit mir anfangen sollte. Da war’s wieder, das Problem, die Sprache. Ich will es mal
so ausdrücken: Sprache ist wie eine Brücke
zu einem Menschen. Aber bei mir war die
Brücke nur halb aufgebaut. Das heißt, ich
konnte mich nicht artikulieren. Sozusagen
hatte ich noch keinen Schlüssel zu meiner
Umwelt oder die Tür war nur einen Spalt
offen. Bis ein Lehrer kam, der Sprachheillehrer war, sozusagen ein Zauberer der Sprache.
Er hat bestimmt das ganze Programm mit
mir durchgemacht, bis er gemerkt hat, dass
ich geistig normal bin.
Nach einigen Übungsstunden, in denen
wir zuerst meine Muskeln ein wenig locker
machten und ich mich ein bisschen verbal
auszudrücken lernte, da fingen wir an meine
Gedanken in einer Art Tagebuch aufzuschreiben. Er war so begeistert, dass er mich fragte,
ob er das den anderen Lehrern zeigen dürfte.
Aber von den anderen Kollegen kam nur ungläubiges Staunen oder man behauptete, er
hätte das selber aufgeschrieben und er höre
zu viel raus. Wenn ich heute zurückblicke,
dann haben meine Eltern und dieser Lehrer
Ausgabe 02/2015 mir eine kleine Chance gegeben mit der Umwelt in Kontakt zu treten.
Was habe ich aus der Möglichkeit gemacht, mit der Sprachbehinderung auf die
Umwelt zu zugehen? Und inwieweit hat
mich meine Familie dabei unterstützt? Ich
habe noch zwei Geschwister, die nicht behindert sind, also beide haben eine ganz
normale Schulbildung erfahren. Dadurch
hatte ich die Gelegenheit, den ganz normalen Tagesablauf – sprich den Schulalltag
meiner beiden Geschwister – mit zu bekommen. Meine Mutter hat auch probiert, mir
das Lesen bei zu bringen. Sie hat Bilder aus
einem Katalog ausgeschnitten und dazu das
Wort auf eine Pappe geschrieben, z.B. „Haus“.
Später kamen dann ganze Sätze dazu, wie
z.B. „Meine Mutter kocht das Essen“. Da aber
keine Unterstützung da war und meine
Eltern anfangs noch ziemlich unerfahren
waren, wie sie mit einer Tetraspastik, noch
dazu mit einer Sprachbehinderung, umgehen sollten, mussten sie ziemlich improvisieren.
Es hat eine gute und eine schlechte Seite
gegeben. Die gute Seite war, dass ich in
einem normalen Umfeld aufgewachsen
bin und soweit es möglich war, mit nicht behinderten Kindern gespielt habe. Und die
schlechte Seite war, dass ich an meiner Bildung gehindert worden bin. Man kann meinen Eltern keinen Vorwurf machen, dass sie
nicht alles versucht hätten in der schwierigen Lage, in der sie sich befanden, mit einer
Behinderung zu Recht zu kommen.“
Fortsetzung folgt
37
veranstaltungen
Ausblick
In unserer Herbst-Ausgabe des mittendrinMagazins werden wir u.a. die Redaktion unserer Schülerzeitung „papperlapapp!“ besuchen. Wir haben der ehrenamtlichen
Chefredakteurin Tina Fehlhaber und ihrem
Anna-Amalia-Schüler-Team schon mal über
die Schulter geschaut. Ganz eifrig schrieben
und malten die Mädchen und Jungen an
einem Interview mit Rola Zimmer und Gabriele Kießling, der großen LHW-Chefin und
der „Kinder-Chefin“. Wir sind schon ganz gespannt …
Kalender
08 – 10/2015
Regelmäßige Veranstaltungen
jeden 1. Mo im Monat
16.30 Uhr
Elterntreff der Lebenshilfe Weimar e.V.
im Laden
jeden 1. Di im Monat
16 Uhr
Elternstammtisch der Lebenshilfe Apolda e.V.
in der IKT Apolda
August
14.08.
Sommerkino in Egendorf
21.08 – 06.09.
KunstFest Weimar
38 Ausgabe 02/2015
veranstaltungen
August
22.08.
Schuleinführung
23.08.
ab 15 Uhr
25 Jahre Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
Kooperation mit dem Kunstfest „Weimar tanzt“
auf dem Theaterplatz
29.08.
10–14 Uhr
Sommerfest IKT Weimar
29.08.
10–14 Uhr
Sommerfest Lebenshilfe Apolda
September
05./06.09
10–18 Uhr
Töpfermarkt in Weimar mit Beteiligung des LHW
10.09.
Gartenfest ZAK Apolda/ Wst. Apolda
in der Gartenanlage „Kühler Grund“ Apolda
11.09.
40 Jahre Lebenshilfe-Werk Waldeck/ Frankenberg
18.09.
18–21 Uhr
Disco in der EJBW
19.09.
10. Weimarer Freiwilligentag mit Beteiligung des LHW
22.09.
ab 8 Uhr
Gesundheitstag des LHW
Ausstellung in Jena geplant
Oktober
09.10.
10–18 Uhr
Zwiebelmarkt in Weimar mit Beteiligung des LHW
10.10.
10–17 Uhr
Zwiebelmarkt in Weimar mit Beteiligung des LHW
30.10.
18–21 Uhr
Disco im Laden
Vorschau
25.11.
Ausgabe 02/2015 Große Zukunftskonferenz „Experten in eigener Sache“
25 Jahre Lebenshilfe-Werk Weimar/Apolda e.V.
39
auszeit
Kino-Film-Tipp
„Hedi Schneider steckt fest“
von Sonja Heiss
Wie aus heiterem Himmel ist sie da – die Panik-Attacke – und bringt das Leben von Hedi,
Uli und ihrem Sohn Finn durcheinander. Regisseurin Sonja Heiss weiß, wovon sie in
ihrem neuen Film spricht – sie selbst hat
lange unter Angst- und Panik-Attacken gelitten. Wie ihre Filmfigur Hedi. Sie ist eine mutige und lustige Frau, die bis dahin alles eher
leicht genommen hat. Jetzt aber steckt sie
fest. Erst nur im Aufzug, dann aber auch im
Kopf. Und mit einem Mal ist nichts mehr,
wie es war. Hedi Schneider ist eine Filmfigur.
Was ihr widerfährt, ist jedoch für etwa 14
Prozent aller Menschen in Deutschland Realität. Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen.
Buch-Tipp
Fantasie und Wirklichkeit
Über mehrere Jahrzehnte hat Peter Stabenow (55) in Tagebuch-Heften festgehalten,
was er erlebt und geträumt hat, was er denkt
und fühlt.
Sein Werk, in dem neben erdachten Geschichten eben viel eigene Lebensgeschichte
steckt, hat er nun im Selbstverlag veröffentlicht. „Fantasie und Wirklichkeit“ heißt das
Buch, mit dem er zeigen will: Menschen mit
sogenannter geistiger Behinderung haben
sehr wohl geistige Fähigkeiten. Peter Stabenow streitet innerhalb der Lebenshilfe und
mit Menschen Zuerst, einem Verein von und
für Menschen mit Lernschwierigkeiten, für
Selbstbestimmung. Er fordert neben der
Freiheit zu entscheiden, wo ein Mensch mit
Handicap wohnt, wo er Ferien macht, die
selbstbestimmte Entscheidung ein, wie er
seine Freizeit verbringt, wie er sich kleidet,
was er essen oder trinken will. … Beispielsweise auch einmal ein Gläschen trockenen
Rießling, der in den Weinbergen der Lebenshilfe Bad Dürkheim angebaut wird. Hier
geht Peter Stabenow im Winter mit einer
Gärtnergruppe der Lebenshilfe den Winzern
zur Hand. Im Sommer arbeitet er in den Gewächshäusern und Grünanlagen des pfälzischen Städtchens.
Im Jahr 2010 wurde Peter Stabenow für
sein Engagement mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Das Buch „Fantasie und Wirklichkeit“ kostet
15 Euro plus Versandkosten. Bestellungen
per E-Mail an: [email protected]
40 Ausgabe 02/2015
auszeit
Tipps von unserem Kochkurs
Frischer Salat a la Zaubi
Ein ganz schnelles und sehr leckeres Salat­
gericht haben Daniel und Simone hier im
Laden in 10 Minuten zubereitet. Jetzt gibt es
sie wieder: herrlich frische Salate. Wir haben
hier einen Kopfsalat verwendet, sehr gut gelingt dieses Rezept aber auch mit frischem
Schnitt- oder Pflücksalat (die wachsen sogar
im Balkonkasten und haben viel zartere
Blätter als die meisten Supermarktsalate).
Ergeben hat es 4 Portionen und die Zutaten
kosteten 2,80 Euro.
Zutaten
Grüner Salat
Saure Sahne
Zitronensaft, 1 Teelöffel Zucker, 1 Prise Salz
Zuerst gibt man die Saure Sahne in eine
Schüssel und presst eine Zitrone aus, wir
haben hier nur eine halbe Zitrone verwendet. Der Zitronensaft wird in die Saure
Sahne gegeben und auch der Zucker und die
Prise Salz.
Ausgabe 02/2015 Diese Zutaten werden jetzt kräftig mit
einem Schneebesen verrührt bis es schaumig
wird. Kostet ruhig mal, wenn es zu sauer ist
noch ein wenig Zucker dazu. Wer es „zitroniger“ mag, gibt auch noch den Saft der zweiten Zitronenhälfte dazu.
Jetzt wird der Salat gewaschen. Wenn
kein Sand mehr im Salat ist, lasst ihn kurz
abtropfen.
Den Salat reißt ihr nun mit den Händen
in kleine Stücke und lasst ihn auf die Saure
Sahne-Salatsoße plumpsen.
Jetzt wird der zerkleinerte Salat mit
dem Löffel unter die Sahnesoße gehoben –
solange bis alle Blätter mit der Soße umgeben sind. Hierbei nicht ungeduldig werden,
wenn man zu schnell und kräftig rührt, wird
der schöne Salat matschig, was sehr schade
wäre. Fertig.
Den Salat kann man nun auf Teller oder in
Schüsseln geben und servieren.
Wir wünschen guten Appetit!
41
trauer
Wir nehmen Abschied von
Axel Rüdiger Herrmann
08.08.1944 – 16.05.2015
Axel hatte eine große Leidenschaft – das Rittertum.
Der Ritter und legendäre König Richard Löwenherz war sein Vorbild.
Als Ritter Axel hat er mit seinem verschmitzten Lächeln und seiner
liebenswerten Art alle Herzen gewonnen.
In liebevoller Erinnerung seine Freunde/-innen und Mitbewohner/-innen,
das Team der Wohnstätte Weimar und das gesamte Lebenshilfe-Werk
Weimar/Apolda e. V.
Man sieht die Sonne langsam untergehen und erschrickt doch,
wenn es plötzlich dunkel ist.
franz kafka
Mandy Ulbricht
27.08.1977 – 07.07.2015
Unvergessen ist die gemeinsame Zeit, die wir so gern miteinander
verbracht haben. Wir werden ihr freundliches und hilfsbereites Wesen sehr
vermissen.
In liebvoller Erinnerung ihre Freund/-innen und Kolleg/-innen aus der WfbM
Kromsdorf, das Team der WfbM, des Familienentlastenden Dienstes und
des Ambulant Betreuten Wohnens und das gesamte Lebenshilfe-Werk
Weimar/Apolda e. V.
42 Ausgabe 02/2015
Die Stiftung Lebenshilfe wurde 2008 ins
Leben gerufen, um besondere Projekte
oder Menschen im Lebenshilfe-Werk zu
unterstützen. Das können besondere
Spielgeräte in KITA und Schule oder besondere Freizeit- und Therapieangebote
sein – Dinge, die über die normalen Leistungen hinausgehen oder im Alltag nicht
realisiert werden können.
Sie können die Projekte der Stiftung in
vielerlei Hinsicht unterstützen. Sei es
durch Spenden, Zustiftungen oder Nachlässe. In jedem Fall wissen Sie immer,
wofür genau ihre Hilfe eingesetzt wird.
Sprechen Sie uns an, wir freuen uns über
Ihr Engagement.
Prof. Dr. Günter Köhler,
Stiftungsratsvorsitzender
Der Stiftungsvorstand verwaltet die Stiftung und führt den Stifterwillen aus. Der
Stiftungsrat wacht über die Einhaltung
des Stifterwillens im Sinne des Stiftungszweckes. Beide Gremien arbeiten ehrenamtlich.
Um die Aufgaben der Stiftung gemäß
der in der Satzung fest verankerten Ursprungsidee erfüllen zu können, gilt es,
das bürgerschaft­liche Engagement für
die Lebenshilfe in unserer Region zu wecken. Das Vermögen, und damit auch die
daraus resultierenden Erträge, soll durch
sogenannte „Zustiftungen“ engagierter
Bürger stetig wachsen. Einzelne Spenden
ergänzen diese Mittel. Mit der Summe
dieser Gelder kann die Stiftung dann die
erforderlichen Hilfestellungen geben, die
sonst nicht mehr
finanzierbar wären.
Wir freuen uns, wenn Sie die Arbeit
der Stiftung unterstützen.
Spendenkonto
Sparkasse Mittelthüringen
IBAN DE63 8205 1000 0125 0009 60
BIC HELADEF1WEM