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DLeslie ClioR
Eureka
„Ich hatte einfach Lust auf etwas Neues. Ich wollte ein Album machen, dessen
Songs etwas Positives ausstrahlen. Songs, zu denen die Leute tanzen können.“
Gesagt, getan - „Eureka“, da ist es! Das neue und gleichnamige Album von Leslie
Clio. Und es macht dem Plan alle Ehre! Denn (hier sei der Weg über die
Suchmaschine erspart) genauso wie „Eureka“ nach Überlieferung einer Anekdote
von Plutarch und Vitruv den freudigen Ausruf des Archimedes beschreibt,
nachdem dieser das nach ihm benannte Prinzip entdeckt hatte, so beschreibt
„Eureka“ bei Leslie Clio die spielerische Erkundung des „Pop“ in all seiner
Leichtigkeit.
Und so wie das archimedische „Eureka“ heute als Synonym für eine plötzliche
Erkenntnis oder die Freude nach der Lösung einer schwierigen Aufgabe steht, so
zeigt das Leslie Cliosche „Eureka“ in jedem der insgesamt 12 Songs auf der
Standard-Version und 15 Songs auf der Deluxe-Version des neuen Albums, wie
viel positive Energie frei werden kann, wenn man keine Angst vor Veränderung
hat.
„Never mind changes“ heißt es im Refrain eines der neuen Songs auf dem
Album. Ein Motto, das sich wie ein roter Faden durch die Arbeit an den neuen
Stücken und ihr Leben in den letzten zwei Jahren zog. Stillstand ist nicht das
Prinzip von Leslie Clio. Neugierig sein, experimentieren, ausprobieren, offen sein
– das ist bei ihr „Phase“.
Wo andere Künstler nach einem mehr als erfolgreichen und hoch gelobten
Debut beim viel zitierten „wichtigen zweiten Album“ den sicheren und bekannten
Weg einschlagen, die durchfahrenen Schlaglöcher umschiffen und sich gefällig
der schönen Aussicht hingeben, sucht Leslie Clio lieber die nächste Ausfahrt und
das nächste Abenteuer.
Wenn man sie fragt „warum?“, dann lacht sie, schaut einen mit ihren funkelnden
Augen an und erwidert, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt: „Mein
Instinkt hat mir gesagt, dass das jetzt richtig ist. Ich höre immer ganz auf meine
Intuition, habe viel Urvertrauen und eben auch keine Angst vor Veränderung, die
einzige Konstante im Leben ist doch Veränderung.“
Wohin die Reise geht? Das sagt ihr Instinkt. Sie selbst ist ihr Kompass. Wo dieser
Kompass bei „Gladys“ noch in Richtung Soul-Hoffnungsträgerin aus Deutschland
gezeigt hat, zeigt er bei „Eureka“ ganz klar aufs Pop-Firmament. „All this glitter
ain’t gold / why should i do what i’m told / don’t rain on my parade / cause i sing
my own serenade“, heißt es selbstbewusst im Song „Fuck what they told you“.
„Ich habe mich gefragt: wer bist du, was willst du? Ich wollte eine Platte
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machen, die im Licht steht, nicht im Schatten. So schön und intensiv die Songs
auf dem ersten Album „Gladys“ auch waren: manchmal waren sie wie ein
Korsett, haben eher das Gefühl von Distanziertheit vermittelt und wenig Raum
für Ausgelassenheit geschaffen. Das ist mir besonders auf der Bühne aufgefallen.
Die Songs waren eher kühl, aber jetzt will ich lieber Sonnenschein“, so die
Antwort.
Den gibt es nun ganze 12, beziehungsweise 15 Mal auf „Eureka“. Allen anderen
Songs voran gleich auf der ersten Single-Auskopplung „My heart ain’t that
broken“. Gut getan, knüpft doch die Nummer ebenso wie der Titeltrack des
Albums „Eureka“ von der Temperatur und von der Dynamik so nahtlos an die
Erfolgssingle „I couldn’t care less“ vom ersten Album „Gladys“ an. Das hatte ihr,
neben einem Charteinstieg auf Platz 11 der Albumcharts, gleich eine
Nominierung in der Kategorie „Künstlerin Rock/Pop national“ beim wichtigsten
deutschen Musikpreis „ECHO“ beschert. Fernsehauftritte bei Inas Nacht oder
Schlag den Raab, Festivalauftritte unter anderem bei Rock am Ring und Rock im
Park. Außergewöhnlich für eine Newcomerin. Eine eigene erfolgreiche Tour sowie
Support-Slots bei Phoenix, Bosse, Keane oder Joss Stone. Die SingleAuskopplungen „I couldn’t care less“, „Told you so“ und „Twist the knife“
avancierten zu Dauerbrennern im Radio, die Videos verzeichnen über fünf
Millionen Aufrufe bei YouTube.
Mit gehörigem Rückenwind begab sich Leslie Clio insofern auf die Reise mit dem
Ziel „Album Nummer 2“. Eine Reise im wahrsten Sinne des Wortes, denn „ich
gehe ins Studio“ bedeutete beim Entstehungsprozess von „Eureka“ vor allem die
Begegnungen und der kreative Austausch mit Sparringspartnern über den halben
Globus. Hamburg, Berlin, Kopenhagen, Stockholm, London, Los Angeles und
Nashville wurden zu Inspirationsorten.
„Ich war mehr an Songs interessiert, als an einem festen Konzept für das
Album“, so Leslie Clio. „Es war spannend, mit unterschiedlichen Leuten an
meinen Ideen zu arbeiten und dabei manchmal auch ganz neue Ideen zu
entwickeln. Ich habe das Album immer wie eine Art Collage betrachtet oder
verschiedene Gemälde in einer Galerie.
Das ist ihr vortrefflich gelungen! Bunt ist die Collage geworden, positiv und
spielerisch leicht.
Dimitri Tikovoi (Placebo/Goldfrapp/Sophie Ellis-Bextor) versah die Songs
produktionstechnisch mit dem letzten Schliff, die „Firnis“ wurde angemischt von
Lasse Mårtén (Lykke Li/Johnossi/Chrissie Hynde).
Den Rahmen bildet Leslie Clio selbst. Mit ihrer unverkennbaren und
ausdrucksstarken Stimme und ihren ganz eigenen musikalischen und lyrischen
Variationen, Anschauungen und Interpretationen des zwischenmenschlichen
Beziehungsgeflechts.
Immer noch verpackt wohl keine Künstlerin in Deutschland sowohl Liebes- als
auch Trennungsgeschichten in so positive Klanggewänder wie Leslie Clio. Sie
überzeugt auch den Zweifler und die Zweiflerin in der letzten Ecke, dass Leiden,
Trübsal blasen und (Selbst)Mitleid doch eigentlich nur verschwendete Zeit
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bedeuten. Ärmel hochkrempeln und nach vorne schauen, das war schon immer
ihr Prinzip. Und ist die durchgängige Botschaft, die sie in allen 12 Songs des
neuen Albums auf den Punkt bringt. Auf ihren Punkt.
Etwa wie in eureka; „just another diamond day, another bright ski, whatever the
weather, head high and trouble won’t seek ya, yes oh yes oh yes eureka!“
Oder in „All the other fools“ dem ehemals Liebsten zu verstehen gibt: „you’ve
been just a season“ und mit Blick auf ihre Mitmenschen feststellt: „All the other
fools / keep tossin’ and turnin’ / i do what i choose / i choose to let go“.
Sicher gibt es im Wahrnehmungsorbit von Leslie Clio auch noch andere Themen,
die interessant sind und über die man Lieder schreiben könnte. Etwa, dass sich
die Welt von einer Welt des „Besitzens“ immer mehr zu einer Welt des „Zugangs“
wandelt. Dass Ernährung und Achtsamkeit für sich selbst und andere stärker in
den Focus rücken sollten. Dass „Bewusstsein“ im besten Fall auch
„Verantwortung“ bedeutet. Themen, über die man sich trefflich mit ihr
unterhalten kann. Aber bezogen auf die Themen ihrer Songs stellt sie dann doch
lachend fest: „Menschen brauchen Menschen. Am Ende verortet man sich doch
immer über die Beziehung zum anderen, das sind nun mal eben die stärksten
Gefühle“.
Ehrlichkeit, Aufrichtigkeit und Haltung sind wichtige Koordinaten im Wertesystem
von Leslie Clio. Sie ist bei sich selbst. Zaudern, Zögern und Zweifeln gehören
nicht zu ihren Verhaltensmustern. Nicht in ihrem Leben, nicht in ihrer Musik und
eben so wenig in ihren Beziehungen zu anderen Menschen.
„Du entscheidest, wie du zu den Dingen stehst“, sagt sie sehr bestimmt. „Das
Leben und die Welt sind nicht schlecht. Ich bin eigentlich ein grundweg positiver
Mensch. Und das wollte ich auch in meinen neuen Liedern ausdrücken. Die Songs
auf „Eureka“ waren mein Gefühl der letzten zwei Jahre, und das war Pop! Und
das ist es immer noch. Ich mag es einfach und klar. Ich mag es, wenn nach der
Strophe der Refrain kommt, wenn man nicht alles verkompliziert. Das sollte man
aber auf keinen Fall mit Oberflächlichkeit gleichsetzen. Auch wenn Popmusik auf
den ersten Blick leicht zu sein scheint: es gibt sie, die „deeper hidden meaning“.
In den Texten und in der Musik. Mehr zwischen den Zeilen, aber das macht es
doch noch spannender.“
Und wieder einmal hat sie Recht…
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