Naturpark Schönbuch - Ein Kleinod in der Mitte Baden

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Naturpark Schönbuch - Ein Kleinod in der Mitte Baden
Naturpark Schönbuch
Ein Kleinod
in der Mitte Baden-Württembergs
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Vorwort
„Leben in Vielfalt“ - dafür stehen 101 Naturparke in Deutschland.
Sie leisten einen bedeutenden Beitrag für den Biotopverbund und
für den Natur- und Artenschutz in der Kulturlandschaft, denn
der Verlust der biologischen Vielfalt ist weltweit als ein gravierendes Problem erkannt worden. Naturparke tragen heute mehr
denn je eine Mitverantwortung und werden zukünftig noch
stärker als bisher einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der
biologischen Vielfalt leisten. Die vorliegende Broschüre ist ein
Teil dieses Anliegens. Denn nur was man kennt, kann man auch
schützen. Beim Modell Naturpark geht es aber auch um die Frage
der Vereinbarkeit von Natur- und Landschaftsschutz und Erholung. Der Naturpark Schönbuch ist eines der größten geschlossenen Waldgebiete in Süddeutschland. Aufgrund seiner günstigen Lage und seiner reizvollen Landschaft ist der Schönbuch ein
bevorzugtes, vielbesuchtes Erholungsgebiet. Das ehemalige
Zisterzienserkloster Bebenhausen, die weitverzweigten Bachsysteme, majestätische Hirsche, uralte Baumriesen wie die Sulzeiche,
dies sind wohl die bekanntesten Wahrzeichen des Schönbuchs.
Der besondere Zauber des ältesten baden-württembergischen
Naturparks liegt jedoch erst im harmonischen Zusammenspiel
zwischen stillen Wäldern, romantischen Bachtälern, idyllischen
Ortschaften, schattigen Schluchten und lieblichen Streuobstwiesen begründet.
Ein Naturpark ist ein Lesebuch der lokalen Geschichte. Er bietet
eine Fülle geologischer und kultureller Themen, die darauf warten, entdeckt zu werden.
Aber auch durch die Vermarktung regionaler Produkte, Umweltbildungsangebote oder innovativer Projekte im naturnahen
Tourismus trägt der Naturpark dazu bei, die natürlichen Potenziale dieser Vorzeigelandschaft zu wecken.
Wir wünschen uns, dass diese Broschüre Ihnen Lust macht,
diesen einzigartigen Landstrich zu erkunden und Ihnen hilft, die
Erinnerung an die Schönheit der Natur festzuhalten.
Hubertus Windthorst
Vorsitzender Naturpark
Schönbuch
Michael Lutz
Vorsitzender Förderverein
Naturpark Schönbuch e.V.
Inhaltsverzeichnis
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Naturpark – was ist das?
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Naturpark Schönbuch
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Erholung
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Wandern
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
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Streuobstwiesen
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Umweltbildung
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Übersichtskarte
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Wald und Forstwirtschaft
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Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch
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Der Hirsch: Wildheit und Würde
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Geologie
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Ein Naturpark hat Geschichte
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Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im
Schönbuch
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Sagenwald Schönbuch
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Landkreise, Städte und Gemeinden im Naturpark
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Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark
Schönbuch
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Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
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Impressum
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Naturpark – was ist das?
Naturpark – was ist das?
Die Naturparke zählen zu den schönsten und wertvollsten
Landschaften in Deutschland. Naturparke bewahren und
entwickeln Natur und Landschaft mit und für Menschen.
Es sind großräumige Kulturlandschaften, die überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen.
Sie eignen sich besonders für Erholung und Naturerleben.
Naturparke sind eine Schutzgebietskategorie nach dem
Bundesnaturschutzgesetz. Sie verbinden den Schutz und
die Nutzung von Natur und Landschaft. Naturparke streben die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem
Wohlergehen und guter Lebensqualität an. Sie sind damit
Vorbildlandschaften für die Entwicklung ländlicher Regionen insgesamt und bieten die Chance, auf einem Viertel der
Fläche Deutschlands nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Naturparke besitzen auch auf der europäischen
Ebene eine zukunftsweisende Rolle für den Schutz der
Natur, die landschaftsbezogene Erholung und die integrierte nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums.
Naturparke fördern eine nachhaltige Landnutzung in der
Land- und Forstwirtschaft. Sie orientieren sich dabei vorrangig am Leitbild einer Kulturlandschaft ohne musealen
Naturpark – was ist das?
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Charakter, die nur mit den und für die im Gebiet lebenden
Menschen erhalten und gestaltet werden kann. Diese Form
der Landnutzung erhält und schafft die Voraussetzungen
für die Erfüllung der Aufgaben im Bereich von Erholung
und Tourismus sowie Naturschutz und Landschaftspflege.
Die Naturparke sind Motoren einer Entwicklung, die bereits vor mehr als fünfzig Jahren im Naturpark Hoher
Vogelsberg ihren Anfang nahm und heute in mittlerweile
101 Naturparken erfolgreich praktiziert wird. Zu der großen Familie der Naturparke in Deutschland, die als „Nationale Naturlandschaften“ mit Biosphärenreservaten und
Nationalparks als Großschutzgebiete zusammengefasst
sind, gehört seit 1972 auch der Schönbuch, das ca. 15.500 ha
große Waldgebiet südlich von Stuttgart. Der Naturpark
Schönbuch ist der älteste Naturpark Baden-Württembergs.
Er repräsentiert zusammen mit den Naturparken Neckartal-Odenwald, Obere Donau, Schwäbisch-Fränkischer
Wald, Schwarzwald Mitte/
NeckartalNord, SüdschwarzOdenwald
wald und Stromberg-Heuchelberg
die landschaftliche
Schönheit und VielSchwäbischfalt unseres
Fränkischer
StrombergLandes auf Heuchelberg
Wald
ganz besondere Weise.
Stuttgart
Schönbuch
Biosphärengebiet
Schwäbische Alb
Schwarzwald
Mitte/Nord
Südschwarzwald
Obere
Donau
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Naturpark Schönbuch
Naturpark Schönbuch
Mit seinen 156 Quadratkilometern ist er der kleinste unter
den sieben Naturparken in Baden-Württemberg. Trotzdem umfasst er eines der größten zusammenhängenden
Waldgebiete Süddeutschlands. Auf einer Fläche, die so
groß ist wie das Fürstentum Liechtenstein, erstreckt er sich
als eine einzigartige, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit bewegter Geschichte und attraktivem
Freizeitangebot. Die bekanntermaßen hohe Lebensqualität
der Region ist untrennbar mit der Vielfalt und Schönheit
des ältesten baden-württembergischen Naturparks verbunden.
Der landschaftliche Reiz dieses Waldgebiets und seine
Lage mitten in einem dicht besiedelten Ballungsraum,
üben eine hohe Anziehungskraft aus und machen den
Naturpark zu einem bevorzugten Erholungsgebiet mit 4
bis 5 Millionen Besuchern im Jahr. Nur wenige Kilometer
südlich von Stuttgart gelegen und umrahmt von den
Städten Herrenberg, Böblingen/Sindelfingen, Reutlingen
und Tübingen bieten sich hier für gestresste Städter beste
Möglichkeiten zu Erholung und Ausgleich.
24-Buchen im Stadtwald Herrenberg
Naturpark Schönbuch
Herbststimmung im Schönbuch
Hier finden sich vielfältige Naturschönheiten sowie zahlreiche kultur- und kunsthistorische Sehenswürdigkeiten
dicht beieinander. Sie machen den Naturpark zu einem besonderen Kleinod, zu einer einzigartigen, ursprünglichen
und abwechslungsreichen Landschaft, in der ausgedehnte
Waldflächen, Wiesengründe, Moorseen und schattige
Schluchten in ihrer Schönheit miteinander konkurrieren.
Weite, stille Wälder, romantische Bachtäler, beeindruckende Kulturschätze, historische Sehenswürdigkeiten, herrschaftliche Residenzen, idyllische Ortschaften und nicht
zuletzt die schwäbische Gastlichkeit laden dazu ein, sich
von der Hektik des Alltags zu entspannen und diese reizvolle Umgebung mit allen Sinnen zu genießen.
Der Autoreisende findet entlang der öffentlichen Straßen
zahlreiche „Wanderparkplätze“, die Ausgangspunkte zu
Erholungseinrichtungen wie Waldlehrpfade, Liegewiesen,
Wassertretbecken und Grillplätzen in unmittelbarer Nähe
sind. Wer mehr sehen möchte, den lockt ein hervorragend
ausgeschildertes Wegenetz mit thematisch interessanten
Routen entlang von Bachläufen durch feuchte, von steilen
Hängen gesäumte Auen weiter hinein in dieses abwechslungsreiche Waldgebiet, wo sich dem Besucher eine zauberhafte Welt eröffnet.
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Naturpark Schönbuch
Während der Schönbuch im Norden an den Stuttgarter
Ballungsraum grenzt, verliert sich der Wald im Süden in
der offenen Landschaft und Weinberge nehmen die meist
steilen, besonnten Hänge vom Tal bis an den Rand der
Hochfläche ein. Von hier bieten sich dem Wanderer herrliche Ausblicke über das Ammertal mit seinen Streuobstwiesen und das weite, fruchtbare Gäu bis hinüber zum
Schwarzwald. Auf den nach Norden sanft ansteigenden
Höhen gedeihen prächtige Mischwälder, die sich abwechseln mit saftigen Wiesentälern, dazwischen jahrhundertealte Baumriesen, verlassene Steinbrüche, historische Stätten und immer wieder urige Natur mit seltenen Pflanzenund Tierarten. Eingebettet in diese abwechslungsreiche
Waldlandschaft des Naturparks finden sich vor allem an
den Rändern des Naturparks idyllische Ortschaften, die
den Erholungssuchenden Ruhe und Komfort bieten.
Es ist diese enorme Vielseitigkeit einer mit herrlichen
Naturschönheiten und historischen Stätten reich gesegneten Kulturlandschaft, deren abwechslungsreiches Erscheinungsbild und faszinierende Ausstrahlung den Naturund Wanderfreund zu jeder Jahreszeit begeistern.
Besonders an den sonnigen
und milden Wochenenden
im Frühjahr, wenn der letzte
Schnee geschmolzen ist und
das Sonnenlicht durch das
noch nicht geschlossene
Blätterdach auf den feuchten Waldboden fällt, wenn
der Duft des Bärlauchs die
frischen Buchenwälder
durchzieht und im oberen
Waldanemonen
Goldersbachtal Knabenkräuter und Trollblumen
auf den Talwiesen stehen, dann sind die Wanderparkplätze
rings um den Naturpark schon am Vormittag belegt. An
solchen Tagen strömen die Besucher in großer Zahl in den
Schönbuch, um in einer noch intakten Naturlandschaft
Ruhe und Erholung zu finden. Der Wald präsentiert sich
jetzt als ein lichtdurchflutetes Meer aus Bäumen mit einem
Naturpark Schönbuch
duftenden grünen Grund aus unzähligen kleinen
Pflanzen.
Bald darauf, in der Hitze des
Sommers, laden die gut ausgebauten Wanderwege zu
Ausflügen in die schattigen
Buchenwälder, die mit ihrem immer faszinierenden
Wechsel aus Licht und Dunkelheit jede Wanderung zu
einem unvergesslichen Erlebnis machen. Aber auch
die verschiedenen Spielplätze, Wildgehege und Grill- Schachbrett auf Distel
stellen sind jetzt wahre Publikumsmagnete und verbreiten eine ausgelassene Ferienstimmung im Wald. Besonders für die Kinder gibt es unzählige Möglichkeiten, lauschend und staunend die eigentümliche Welt der Pflanzen und Tiere zu beobachten oder
als kleine Wissenschaftler dem erstaunlichen Zusammenspiel der Natur auf die Spur zu kommen, bis sie sich wieder
spielend, kletternd und tobend ihrer abenteuerlustigen
Entdeckerfreude überlassen.
Und auch im Herbst ist der Naturpark Schönbuch für viele
Ausflügler ein lohnendes Ziel. Denn gerade jetzt, wenn die
Tage noch warm, die Nächte aber schon kühl sind, lässt sich
im unmittelbaren Kontakt zur Natur der Wechsel der
Tages- und Jahreszeiten bewusst erleben. Dem Besucher
bietet sich ein faszinierendes Schauspiel, besonders wenn
morgens die Täler
des Schönbuchs noch
in luftig feuchte Nebelschleier gehüllt
sind und die ersten
Sonnenstrahlen beginnen, die noch undeutlichen Konturen
des Waldes ans Licht
zu bringen, bis
Herbstwald
schließlich die ganze
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Naturpark Schönbuch
Landschaft in leuchtenden Farben erstrahlt.
Und wenn jetzt schmackhafte Beeren die Sträucher verzieren, Eichen und Buchen ihre Früchte abwerfen und die
Tiere ihre Vorräte für den Winter anlegen, dann kommen
auch die Pilzsammler in den Wald, die jetzt mit kennerhaftem Blick den Waldboden nach Essbarem absuchen.
Erst im Winter wird es wieder ruhiger, vor allem wenn
Schnee gefallen ist und alle Geräusche gedämpft sind. Wer
jetzt in den Schönbuch kommt, findet sich in einer
Märchenlandschaft wieder. Alles ist eingehüllt in ein strahlendes Weiß und scheint wie verzaubert. Eine traumhafte
Stille umfängt den Wanderer. Nur das Knirschen des
Schnees unter den Sohlen ist zu hören und vielleicht die entfernten Stimmen von Kindern. Ansonsten ist es still geworden im Wald. Die Spuren der Tiere ziehen sich durch die
winterliche Landschaft, Schneekristalle funkeln überall im
glänzenden Licht der Sonne.
Naturpark Schönbuch, das heißt zu jeder Jahreszeit Natur
erleben, Landschaft entdecken, Freizeit genießen.
Winterwald
Erholung
Erholung
Mit seinem milden Klima, der guten Erreichbarkeit und seinem
attraktiven Freizeitangebot ist
der Naturpark Schönbuch der
ideale Ort für einen Ausflug ins
Grüne. Ausgedehnte Wander-,
Lehr- und Sportpfade sorgen für
eine fruchtbare Begegnung von
Mensch und Natur und verwöhnen ganz nebenbei Körper, Seele
und Geist.
Ob Wanderfreund oder Mountainbiker, ob Spaziergänger, Jogger oder Naturliebhaber – der
Naturpark Schönbuch hat eine
große Anziehungskraft auf Menschen, die ihre freie Zeit gern fit
und aktiv verbringen wollen.
Aber auch wer „nur“ Erholung
sucht und abseits der großstädtischen Ballungsräume und touristischen Zentren die Natur erleben
möchte, der ist hier bestens aufgehoben. In der romantischen
Waldlandschaft des Schönbuchs
findet sich alles was das Herz der
freizeitaktiven Gäste höher schlagen lässt.
Bei ausgedehnten Wanderungen, sportlicher Aktivität, aber
auch schon auf kleinen Spaziergängen durch die geschützte
Kulturlandschaft der bewaldeten
Täler und Höhen können die Besucher ausspannen, durchatmen, Kraft schöpfen oder einfach nur die Seele baumeln
lassen und genießen, was der Naturpark zu bieten hat:
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Erholung
Weite Wälder, bezaubernde Täler, üppige Wiesen, idyllisch
sprudelnde Bachläufe, steile Weinberge, historische Monumente und immer wieder abwechslungsreiche Wege mit
begeisternden Panoramen, faszinierenden Naturdenkmälern und stillen Augenblicken. Es gibt viele Gründe, im
Schönbuch unterwegs zu sein.
Nicht von ungefähr gehört Bewegung in der freien Natur
heute zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Der Naturpark Schönbuch bietet dafür beste Voraussetzungen.
Gerade den sportlich Aktiven eröffnet sich hier ein ideales
Terrain für ihr persönliches Fitnessprogramm. Ob auf
Schusters Rappen, mit dem Drahtesel, oder mit Stöcken –
Jogger, Mountainbiker und Nordic Walker finden auf den
vielen Rad- und Wanderwegen ihr sportliches Vergnügen.
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Wandern
Wandern
Das einstmals abgeschiedene Waldgebiet entwickelt sich
immer mehr zu einer attraktiven Freizeitregion, die einen
abwechslungsreichen Aufenthalt ermöglicht. Der Naturpark Schönbuch trägt diesem Trend Rechnung – natürlich
stets mit Rücksicht auf die Natur. Das Entwicklungskonzept des Naturparks hat sich die Umweltverträglichkeit
des Tourismus auf seine Fahnen geschrieben.
Naturschutz und Erholung gehen hier Hand in Hand. Der
aufmerksame Besucher spürt das auf Schritt und Tritt.
Attraktive Naturerlebnisangebote, speziell ausgewiesene
Ruhezonen für das Rotwild, eine durchgängige Beschilderung der Wanderwege und modernes Kartenmaterial
tragen dazu bei, den Besuchern einen rundum angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen, ohne die sensiblen
Schutzgebiete eines Naturparks zu gefährden.
Die Naturparkverwaltung und die zuständigen Forstbehörden ruhen sich nicht auf ihren Schätzen aus. In einer stetigen Qualitätsoffensive wird das Wegenetz gründlich
überdacht, gegebenenfalls überarbeitet und entsprechend
neu ausgeschildert.
So erwartet den Wanderfreund ein hochwertiges Wegenetz, das von
einfachen Familienwanderungen bis zu
ausgedehnten Touren
alles bietet, was das
Herz begehrt. Die gut
ausgeschilderten Wege
sind wichtige Garanten
für ungetrübte Wanderfreuden. Sie erschließen
die faszinierende Waldlandschaft, verbinden
die markanten Punkte
und führen sicher zu
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Wandern
den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Entlang der Wege
laden Grillstellen, Schutzhütten und Sitzgruppen den
Wanderer zur Rast. Fast hinter jeder Wegbiegung findet
sich ein beschauliches Plätzchen zum Verweilen und
Ausruhen.
Wandern im Schönbuch ist weit mehr als entspannte
Fortbewegung. Es ist die stete Berührung mit der reichen
Natur und ihren ganz besonderen Schätzen, ein faszinierendes Angebot, das den Besucher dazu einlädt, sich dieser
Landschaft im selbst vorgegebenen Rhythmus zu nähern.
Wer sich hier Zeit nimmt, innehält und sich einlässt auf die
Weite des Waldes, den beschenkt diese Umgebung mit einem ganz individuellen Naturerlebnis. Die vielfältige Atmosphäre des Waldes, seine Farben und Formen mit allen
Sinnen genießen, das heißt, den weichen Boden unter den
Füßen spüren, die reine Luft des Waldes atmen, den Stimmen der Natur lauschen, das leise Rauschen der Blätter wie
eine geheime Botschaft vernehmen oder sich von einem
Stein zu einer Phantasiereise in die Erdgeschichte bewegen
lassen und dabei das faszinierende Zusammenspiel des
Kleinen und Großen überdenken. Auch auf diese Weise
wird Wandern zum Genuss, zur puren Erholung.
Drei Touren unterschiedlicher Länge, entnommen dem
Wanderführer „Ausflugsziel Schönbuch“ von Dieter Buck
(ISBN 978-3-87407-375-2), wollen wir Ihnen gerne mit
freundlicher Unterstützung des Silberburg-Verlages Tübingen vorstellen.
Wandern
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Durch das idyllische Schaichtal zur Sulzeiche (Tour 6)
Eines der schönsten und romantischsten Schönbuchtäler
ist das Schaichtal. Der Bach mäandert hier in seinem natürlichen Bett. Üppige Ufervegetation, bunte Talwiesen und
schöne Mischwälder bestimmen das Landschaftsbild. Wir
durchwandern den größten Teil des Tales. Nach einem kurzen Aufstieg sehen wir »zur Belohnung« einen der mächtigsten Bäume des Schönbuchs und haben außerdem eine
herrliche Fernsicht auf die Schwäbische Alb und das
fruchtbare Albvorland.
Ausgangspunkt:
Wegverlauf:
Dettenhausen
Dettenhausen – Schaichtal – Sulzeiche –
Dettenhausen
Länge:
14 Kilometer
Zeit:
4 Stunden
Höhenunterschied:
150 Meter
Grill-/Spielplätze:
Schaichtal, Weißes Häusle
Sonstiges:
Die Wanderung verläuft auf Forstwegen
Verkehrsmittel:
Schönbuchbahn
Einkehrmöglichkeiten: Dettenhausen, Ferienheim
Wer mit der Schönbuchbahn von Böblingen aus nach Dettenhausen fährt, beginnt seine Wanderung am Bahnhof.
Von dort geht es zunächst zur Durchgangsstraße der ehemaligen B 27, und an dieser entlang nach links in Richtung
Waldenbuch, bis nach rechts ein Schild zum »Wanderparkplatz/Freibad« weist. Autofahrer parken am besten auf diesem Parkplatz.
In Dettenhausen ist besonders Schönbuchmuseum
das Schönbuchmuseum sehens- Ringstraße 3, Dettenhausen
wert. Gezeigt werden Exponate Auskunft: 0 71 57-12632
Öffnungszeiten: April bis November
zur Jagd, zur wirtschaftlichen an Sonn- und Feiertagen 14–18 Uhr.
Nutzung des Waldes und zum
Steinhauerhandwerk. Dahinter Kathreehäusle
liegt das Kathreehäusle, ein 1839 Kirchstraße 15, Dettenhausen
Auskunft: 0 71 57-12632
erbautes winziges Häuschen, fast Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung.
ein Puppenhaus. Auf weniger als
15 Quadratmetern lebten zeitweise bis zu sieben Personen! Im Haus wird die Originaleinrichtung der letzten Bewohnerin, der 1951 verstorbenen
Kathree Oßwald, gezeigt.
Wir befinden uns nun bereits im Schaichtal, in dem wir
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Wandern
Im Schaichtal
jetzt eine Zeit lang bleiben werden. Das Wanderzeichen,
das aber kaum benötigt wird, ist der rote Punkt.
Historiker vermuten, dass der keltische Gewässername
Schaich namensgebend für den ganzen Schönbuch gewesen sein könnte – dieser wurde im 12. Jahrhundert urkundlich »Schainbuoch« genannt. Der Ursprung des Baches
liegt im sogenannten Hengstbrunnen in der Nähe des
Eselstritts. Das noch naturbelassene Schaichtal ist ab
Wandern
Dettenhausen eines der landschaftlich reizvollsten Täler
des Schönbuchs: etwa acht Kilometer lang, mit vielen Seen
und Tümpeln, zum Teil mit Seerosen. Etwa fünf Kilometer
von Dettenhausen entfernt befand sich im 15. Jahrhundert
ein Stausee, dessen Damm heute noch als Wall zu erkennen
ist. Vermutlich diente er der Fischzucht des Klosters Bebenhausen – die Zisterziensermönche durften kein Fleisch
essen. 1915 bezeichnete die Oberamtsbeschreibung
Stuttgart die Schaich noch als »wilden Waldbach«. Bei
Neuenhaus vereint sie sich mit der Aich.
Nach einem kleinen See geht es nach rechts über eine Brücke. Jetzt wird unser Weg alleenartig von knorrigen Bäumen gesäumt. Bald sehen wir vor uns den ehemaligen
Staudamm.
Etwas später führt der mit rotem Punkt gekennzeichnete
Weg nach rechts den Wald hinauf. Wir folgen aber dem
blauen Punkt und spazieren geradeaus weiter. Links des
Weges sehen wir bald ein Seelein, das mit den Felsbrocken
in seiner Mitte wohl eines der schönsten im Tal ist.
Kurze Zeit später sehen wir rechts einen weiteren See; aus
ihm ragen die Stümpfe abgestorbener Bäume heraus – ein
wenig Urwaldatmosphäre kommt auf! Bei einer Grillstelle
weist uns das Zeichen blauer Strich nach rechts in Richtung
»Heilbrunnen Sulzeiche«. An der nächsten Rechtskurve
können wir einen kurzen Abstecher (500 Meter) zum Heilbrunnen machen – früher angeblich einer der heilkräftig-
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Wandern
sten Brunnen im Schönbuch – oder wir folgen gleich dem
Weg mit dem blauen Kreuz. Nach etwa einer halben Stunde sehen wir rechts oben am Waldrand die Sulzeiche.
Die Sulzeiche, eine etwa 400 Jahre alte Stieleiche, ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Sie ist rund 22 Meter hoch, ihr
Kronenumfang beträgt 27 Meter. Man befindet sich hier in
dem mit 1,8 Hektar Größe kleinsten Naturschutzgebiet des
Schönbuchs. »Sulz« kommt eventuell von einer Salzlecke
für das Vieh oder von einer Suhle. Bedingt durch die hier
vorherrschende, Trockenheit liebende Vegetation, beziehungsweise den Magerrasen, gibt es eine sehr artenreiche
Insektenwelt. So wurden in diesem Gebiet 126 Arten von
Bienen und Wespen gezählt, 63 dieser Arten legen ihre
Nester im Boden an. Für viele von ihnen ist hier der einzige
Standort im Raum Tübingen/Reutlingen. Von einer
Grabwespenart gibt es in ganz Baden-Württemberg nur
noch einen einzigen weiteren Standort.
Wir biegen jetzt nach rechts ab und spazieren am Waldrand
entlang. Von hier hat man eine herrliche Sicht zur
Schwäbischen Alb. Nach einigen Minuten führt nach links
ein Sträßchen zur Gaststätte Ferienheim. Wir wandern
oben am Waldrand weiter. Etwas später bringt uns der mit
Sulzeiche
Wandern
blauem Kreuz gekennzeichnete Weg nach rechts in den
Wald hinein. Bequem bergab schlendernd kommen wir
zum Weißen Häusle, einer Schutzhütte mit Feuerstelle.
Nun geht es wieder leicht bergauf, dann aber eben weiter
bis zum Waldrand.
Wer zum Wanderparkplatz muss, nimmt hier den nach
rechts abwärts führenden Weg, der ins Schaichtal führt.
Dort kommt man auf bekanntem Weg nach links zurück.
Wer zur Bahn geht, spaziert geradeaus bis zum Sportplatz
und von dort rechts hinab nach Dettenhausen.
Um den Kirnberg (Tour 10)
In den Schönbuch kann man immer wieder gehen, jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. Und wenn eine Wanderung
wie diese nicht nur eine reine Waldwanderung in der Natur ist, sondern noch das alte Kloster Bebenhausen berührt,
dann lockt sie besonders. Schließlich gibt es hier Einiges zu
besichtigen.
Ausgangspunkt:
Parkplatz Kirnberg, südlich von Bebenhausen.
Wegverlauf:
Parkplatz Kirnberg – Langer Rücken – Kirnbachtal – Parkplatz Kirnberg
Länge:
9 Kilometer
Zeit:
3 Stunden
Höhenunterschied:
140 Meter
Grill-/Spielplätze:
Bärlochhütte, Mauterswiese
Sonstiges:
Die Wanderung verläuft auf befestigten
Forstwegen.
Verkehrsmittel:
Busverbindungen von Tübingen, Böblingen, Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen nach Bebenhausen
Einkehrmöglichkeiten: Bebenhausen
Wir nehmen den – vorerst – mit rotem Balken gekennzeichneten Weg, der nach dem ersten Lehrpfadschild nach links
aufwärts führt. (Wer in Bebenhausen beginnt, vielleicht
weil er mit dem Bus anreist, nimmt ebenfalls den so markierten Pfad auf der dem Ort gegenüberliegenden Straßenseite und kommt damit auch auf diesen Weg – es ist der
zweite Forstweg, auf den der nach oben führende Pfad
trifft).
Diesem Weg folgen wir nach Norden, bis er bei einer
Rechtskurve wieder eben wird, danach biegen wir rechts in
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Wandern
das Kirnbergsträßchen ein. Bei der nächsten Verzweigung
bleiben wir links, an der darauf folgenden Kreuzung nehmen wir das nach rechts führende Sträßchen in Richtung
»Dettenhausen«. Es bringt uns über den Langen Rücken,
vorbei an der Ruine der Otto-Schäffer-Linde und der Bärlocheiche. Weiter geht es bis zur Kreuzbuche mit dem
Schwedenkreuz. Die dem Landforstmeister Otto Schäffer
(1898–1958) gewidmete Linde brach vor einigen Jahren ab,
zu sehen ist noch der Stumpf.
Im Bereich des »Langen Rückens« findet man einige
Namen in Verbindung mit »Bär«. Der Name kommt von
Wandern
den Zuchtebern, genannt »Bären«, die zu Zeiten der Waldweide hierher zur Eichelmast
getrieben wurden. Um die
Bärlochhütte stehen interessante alte Bäume, man findet
hier Schutzhütten, eine Grillstelle, Rastplätze und einen
Spielplatz mit Spielwiese.
Die etwa 250 Jahre alte Kreuzbuche ist rund 31 Meter hoch,
ihr Stamm hat einen Umfang Bärlochütte
von 4,60 Meter, ihre Krone von
23 Meter. An ihrem Fuß steht das Schwedenkreuz, das an
den Dreißigjährigen Krieg erinnert.
Hier biegen wir nach rechts ab. Auf dem geschwungenen
Heuweg spazieren wir bergab bis zum Kirnbachsträßchen.
Rechts abbiegend bringt es uns durch das idyllische Kirnbachtal mit einem sich schlängelnden Bach zurück zum
Ausgangspunkt.
Der romantische Kirnbach beginnt in der Bärlochklinge,
verläuft zwischen Kirnberg und der Pfrondorfer Hochfläche und fließt zwischen Bebenhausen und Lustnau in den
Goldersbach. In seinem unteren Teil befindet sich der Geologische Lehrpfad Kirnberg.
Will man nach Bebenhausen zurück, so folgt man zunächst
dem mit rotem Balken gekennzeichneten Weg nach
Norden, bleibt aber kurz darauf links unten am Waldrand,
anstatt dem Weg nach oben weiter zu folgen. Bald trifft
man auf den querenden Pfad, den man noch vom Beginn
her kennt, und geht auf ihm nach links hinab.
Spielplatz und Wildgehege (Tour 13)
Wer sagt denn, dass man Kinder nicht zu einem Waldspaziergang bewegen kann? Wer sie einmal mit zum Saurucken genommen hat, wird dies immer wieder tun (müssen). Die recht kurze, trotzdem aber interessante Wanderung führt rund um den aussichtsreichen Schönbuchspitz
und den Pfaffenberg oberhalb Entringens. Und da man
auch den herrlichen Spielplatz Saurucken mit den großen
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Wandern
Ausgangspunkt:
Parkplatz Saurucken oberhalb Entringens
(im Ort der Beschilderung zum »Wildgehege« folgen).
Wegverlauf:
Parkplatz Saurucken – Spielplatz – Erlenweiher – Schönbuchspitz – Parkplatz
Saurucken
Länge:
4 Kilometer
Zeit:
1 Stunde
Höhenunterschied:
130 Meter
Grill-/Spielplatz:
Saurucken
Sonstiges:
Die Wanderung verläuft auf Naturpfaden
und befestigten Feld- und Forstwegen.
Verkehrsmittel:
Ammertalbahn, dann muss man allerdings
von Entringen zum Parkplatz hochwandern.
Einkehrmöglichkeiten: Sportgaststätte am Parkplatz, Entringen.
Wildgehegen berührt, ist dieser Ausflug für Kinder besonders geeignet! Besonders aufregend ist es natürlich, wenn
die Tiere, insbesondere die Wildschweine, Junge bekommen haben!
Vom Parkplatz aus nehmen wir den Weg der direkt in den
Wald hineinführt. Bald darauf, an der Verzweigung im
Wald, bleiben wir rechts und erreichen nach kurzem
Abwärtsmarsch den Spielplatz Saurucken, wo die Wildgehege für Abwechslung sorgen.
Am Saurucken befinden sich ein Spielplatz und ein
Wildgehege mit Mufflons, Rot- und Schwarzwild. Beide
Anlagen gehören zu den schönsten und größten im
Schönbuch.
Hier biegen wir nach links ab. Wir gehen am Erlenweiher
vorbei und treffen auf einen Forstweg, dem wir in dersel-
Wandern
ben Richtung folgen. Kurz darauf
ander Gabelung nehmen wir den
nach links aufwärts führenden Weg.
Es geht nun einige Zeit nach oben,
bis wir am Trauf auf einen Querweg
stoßen. Jetzt biegen wir nach links ab
(Wanderzeichen roter Strich nach
Hohenentringen). Diesem Zeichen
folgen wir, bis wir wieder beim
Ausgangspunkt angekommen sind.
Unterwegs bieten sich immer wieder prächtige Blicke ins Land. Am
Schönbuchspitz hat man eine besonders schöne Sicht.
Der Schönbuchspitz (545 m) ist eine
hervorragende Bergspitze mit schöner Aussicht zur Uracher Alb, zum
Hohenzollern, zur Südwestalb so- Spielplatz Saurucken
wie ins Gäu und in den Schwarzwald. Unterhalb der Bergspitze wird
Weinbau betrieben.
Damwild
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Sehenswürdigkeiten und
Ausflugsziele
Der Naturpark Schönbuch und seine unmittelbare Umgebung bieten dem Besucher eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Von der knapp 400 Jahre alten Sulzeiche bis zum ehemaligen Zisterzienserkloster und
Jagdschloss Bebenhausen. Vom urigen Bannwald Eisenbachhain bis zu den riesigen Mammutbäumen und den
reizvollen Aussichten vom Herrenberger Schlossberg. Den
Naturpark Schönbuch zeichnet eine enorme Vielfalt aus.
Mammutbäume
Zu den botanischen Besonderheiten im Schönbuch gehören die Mammutbäume. Ursprünglich sind diese Sonderlinge in Nordamerika beheimatet, wo sie zu enormer Größe heranwachsen und ein biblisches Alter erreichen können. Bei uns sind sie erst seit
1865 heimisch. König Wilhelm hat die fünfzehn Jahre
zuvor von den Europäern
überhaupt erst entdeckte
Baumart nach Württemberg
geholt, in der Wilhelma aussähen lassen und die Setzlinge den Staatswaldungen
übergeben. Im Schönbuch
sind ihre Standorte über den
ganzen Naturpark verteilt.
Der höchste Mammutbaum steht am Betzenberg. Mit seinen 50 m überragt er jeden anderen Baum der Region.
Birkensee
Auf der höchsten Erhebung im Schönbuch, dem Bromberg
(583 m), liegt in einer Senke der Birkensee. Wer sich von der
poetischen Bezeichnung verführen lässt und sich erwartungsvoll auf den Weg macht, der wird enttäuscht sein,
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
wenn er am Ziel seiner Wanderung statt vor einer großen
offenen, glitzernden und von Seerosen bedeckten Wasserfläche, vor einer sumpfigen
Wiese steht. Trotzdem hat
sich der weite Weg gelohnt,
denn was auf den ersten
Blick ganz unscheinbar aussieht, ist seit über fünfzig
Jahren ein Naturdenkmal.
Tatsächlich handelt es sich
beim Birkensee um ein Übergangsmoor und damit um
eine in unserer Region
höchst seltene Vegetationsform mit zahlreichen Besonderheiten wie Pfeifengras,
Flatterbinse, Heidelbeere und verschiedenen Torfmoosen.
Entstanden ist der Birkensee vor zweihundert Jahren aus
einem aufgelassenen Rhätsandsteinbruch. Bedingt durch
den wasserundurchlässigen Untergrund konnte an dieser
Stelle ein See entstehen, dessen ehemaligen Konturen noch
heute im Gelände zu erkennen sind. In den dreißiger
Jahren des vergangenen Jahrhunderts wollte man den
Baumbestand erhöhen und hat deshalb Entwässerungsgräben angelegt. Diese Maßnahmen wurden inzwischen
rückgängig gemacht, um das außergewöhnliche und
höchst seltene Biotop zu erhalten.
Königliche Jagdhütte
Mitten im Schönbuch, auf
einem Höhenrücken über
dem Goldersbach, befindet
sich seit 1888 die Königliche
Jagdhütte. Ein im Schweizer
Stil errichtetes Blockhaus,
das dem Prinzen und späteren König Wilhelm als Aufenthaltsort während der
Jagdsaison diente. Die Hütte, so schreibt der Königliche Oberförster Münst in die Revierchronik, „ist heizbar,
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
einfach, aber hübsch möbliert und mit Hirschgeweihen dekoriert“. Für lange Zeit war sie das Zentrum des hochadligen und festlichen Jagdgeschehens im Schönbuch. Heute
ist sie wegen ihrer zentralen Lage, der guten Erreichbarkeit
und der herrlichen Umgebung eines der beliebtesten
Ausflugsziele im Naturpark.
Olgahain
Am Kirnberg, oberhalb der Stelle, an der der Kirnbach in
den Goldersbach mündet, liegt der Olgahain, eine faszinierende Mischung aus Waldlandschaft und Parkanlage. Hier,
an dem nach Südosten ausgerichteten Hang hat die
Natur eine wildromantische
Atmosphäre geschaffen, die
auch König Karl in ihren
Bann zog, so sehr, dass er
das Gelände 1871 zum
„Hain“ veredeln ließ, um es
seiner Frau Olga, einer russischen Großfürstin, zu widmen. Tatsächlich bilden die
imposante Abbruchkante
des Rhätsandsteins und der sich daran anschließende, von
Erhebungen und Mulden durchsetzte Hang mit den vereinzelten, von Farnen und Moosen überzogenen Sandsteinblöcken, eine großartige Kulisse.
Nach dem Tod König Karls verwildert die Anlage, wurde
mit der Zeit unattraktiv und verschwand schließlich aus
dem Bewusstsein der Bevölkerung. Der Hain wurde 1977
auf Initiative des Forstamts als „Naturdenkmal“ rekonstruiert. Seither führen Pfade die Wanderer und Spaziergänger wieder auf den wunderbar weichen Waldböden,
entlang der mystisch wirkenden Gesteinsformationen,
durch diese eigentümlich verträumte, stimmungsvolle
Landschaft. Wenn dann noch gegen Mittag das Sonnenlicht schräg durch das Blätterdach fällt und den schattigen
Landschaftsgarten mit hellen Lichtpunkten überzieht,
dann entsteht jene bezaubernde Atmosphäre, die den Besuch im Olgahain zum unvergesslichen Erlebnis macht.
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ehemalige Einsiedelei auf dem Bromberg
Besonders im Mittelalter haben sich Menschen aus religiösen Gründen und nicht selten nach schweren Schicksalsschlägen dazu entschlossen, „der Welt zu entsagen“. Vom
Niedergang der religiösen
Werte enttäuscht zogen sich
die Einsiedler aus der Gesellschaft zurück und suchten in einer abgeschiedenen,
kontemplativen und von spiritueller Praxis geprägten
Lebensführung nach göttlicher Inspiration und einer
verbindlichen Annäherung
an den Sinn des Lebens.
Diese Tendenz ist im Christentum seit dem 3. Jahrhundert bekannt und erreicht im
ausgehenden Mittelalter einen Höhepunkt. Allein im
Schönbuch gab es wohl mindestens zehn solcher
Einsiedeleien, die nach der Reformation in Württemberg
(1534) wieder verlassen wurden. Die Reste einer solchen
Einsiedelei liegen auf der Südostseite des Brombergs. Zu
erkennen sind die Grundmauern einer kleinen Kapelle
und eines bescheidenen Wohngebäudes, der Klause. Die
Anlage wurde 1999 durch Sturmschäden stark in
Mitleidenschaft gezogen, wurde aber nach eingehenden
archäologischen Untersuchungen 2004 rekonstruiert.
Unterhalb der ehemaligen Einsiedelei tritt eine Quelle aus
dem Berg, die noch heute im Volksmund „Kapellesbrunnen“ genannt wird.
Soldatengrab
„Wie war es möglich, dass ein großes, gebildetes und verantwortungsbewusstes Volk 12 Jahre lang der Führung eines Mannes folgte, welcher sich als der schlimmste Verführer in den zwei Jahrtausenden seiner Geschichte erwies?“ Dekan a. D. Albert Leube: Kriegschronik von
Herrenberg, Deutschland 1945.
Der Krieg war bereits verloren. Die deutschen Armeen befanden sich in der Auflösung. Trotz der absehbaren
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Niederlage wurden noch Alte, Invaliden und Jugendliche
als letzte Reserve zum Kriegsdienst eingezogen und als
„Volkssturm“ mobilisiert. Viele von ihnen waren dazu verurteilt, noch in den letzten
Kriegstagen zu sterben.
Einer von ihnen war der 19jährige Viktor Wagner. Er
gehörte zu einer Einheit der
deutschen Luftabwehr, die
aus dem Schönbuch flüchtete, als das Waldgebiet in der
letzten Kriegswoche zur
Kampfzone wurde. Aller
Vermutung nach hat ein
Granatsplitter den jungen
Gefreiten so sehr verwundet, dass er wenig später seinen
Verletzungen erlag. Seine Kameraden begruben ihn an Ort
und Stelle und stellten ein einfaches Birkenkreuz mit seinem Stahlhelm auf sein Grab. Erst drei Jahre nach
Kriegsende war bekannt geworden, dass der vermisste junge Soldat im großen Goldersbachtal, etwa einen Kilometer
unterhalb der „Neuen Brücke“, begraben liegt.
Das kleine blumenbepflanzte Stückchen Erde mit dem
Kreuz darauf ist zu einer symbolhaften Grabstätte geworden. Inmitten einer idyllischen Landschaft erinnert es an
die vielen Kriegstoten, auch an die, die fern der Heimat gefallen, begraben oder vermisst sind. Das Soldatengrab im
Goldersbachtal ist eine stumme, aber eindrückliche Mahnung an das unsägliche Leid der Kriege und ein unmissverständlicher Aufruf zu Versöhnung und Frieden.
Bebenhausen
Ein beliebter Ausgangs- und Zielpunkt für viele Wanderungen und Spaziergänge im Naturpark ist die kulturgeschichtlich bedeutende Ortschaft Bebenhausen. Hier
liegt, eingebettet in die waldreiche Landschaft des idyllischen Goldersbachtals, die historische Klosteranlage der
Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert. Sie gehört zu den
am besten erhaltenen Klosteranlagen in Deutschland.
Der Sage nach hat im Talkessel am Goldersbach einst der
Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
fromme Einsiedler Bebo ein gottesfürchtiges und zurückgezogenes Leben geführt. Zu seinen
Ehren haben die Herren von
Lustnau an diesem Ort eine Kapelle errichtet, aus der das vom
Tübinger Pfalzgrafen Rudolf gestiftete und 1187 erstmals erwähnte Kloster hervorgegangen
sein soll.
Baulich bietet das von Anfang
an wohlhabende und wirtschaftskräftige Zisterzienserdomizil das charakteristische Bild
einer mittelalterlichen Klosteranlage, deren Gebäude faszinierende Stilformen von der Romanik bis zur Spätgotik aufweisen. Besonders sehenswert sind neben den Außenanlagen und Wirtschaftsgebäuden das Kloster selbst mit
Kirche, Kreuzgang, Parlatorium, Dormitorium, Sommer- und Winterrefektorium sowie der Kapf’sche Bau
und das ehemalige Abtshaus, in denen heute die Abteilung Forstdirektion des Regierungspräsidiums Tübingen „residiert“.
Durch Schenkungen der Landesherren und die zielstrebige Wirtschaftspolitik der Zisterzienser entwickelte sich
das Kloster zum reichsten in Württemberg. Im Zuge der
Reformation wurde es aufgelöst und in seinen Mauern
eine strenge Schule eingerichtet, die bis zur Säkularisation (1807) den Nachwuchs für das Evangelische Stift
in Tübingen ausbildete.
König Friedrich I. von Württemberg hatte sich das Abtshaus zum Jagdschloss auserkoren und der letzte württembergische König, Wilhelm II., lebte in Bebenhausen
nach seiner Abdankung (1918) bis zu seinem Tode (1921).
Nach dem Tod seiner Frau, Königin Charlotte (1946),
diente das Jagdschloss der demokratisch gewählten
Landesregierung von Württemberg-Hohenzollern als
Tagungsort, bevor das Parlament 1952 nach Stuttgart umzog.
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Streuobstwiesen
Streuobstwiesen
Zum vielfältigen Landschaftsbild des Naturparks gehören
neben den großflächigen Wäldern, naturnahen Bachläufen
und aufgelassenen Weinbergen vor allem die bunten Streuobstwiesen am südwestlichen Schönbuchrand. Seit Alters
her als natürlicher Wall um die Dörfer angeordnet, dienen
Tausende von hochstämmigen Obstbäumen auch noch heute sowohl der Obsterzeugung (Obernutzung) als auch der
Grünlandnutzung (Mähwiese zur Heugewinnung). Die oft
alten Apfel- und Birnenarten sind die bewährten und robusten Obstsorten, die normalerweise zur Herstellung von
Saft dienen. Aber zahlreiche einheimische Kenner verstehen aus dem unscheinbaren Obst das schwäbische Nationalgetränk zu gewinnen, den trockenen, feinherben Most.
Damit ist das ökologisch bedeutende Landschaftselement
„Streuobstwiese“ auch kulturgeschichtlich relevant.
Ganz ohne Frage sind die Streuobstwiesen ökologisch äußerst wertvolle Lebensräume. Sie liefern nicht
nur gesunde NahrungsNeuntöter
Streuobstwiesen
mittel, sondern bilden zusammen mit den entsprechenden Feldrainen, Hecken und Weinbergen eine
wichtige Verbindungslinie
zwischen den einzelnen Biotopen, die ohne diese Brücke in kürzester Zeit verarmen würden. Nur in einem
vernetzten System von Lebensräumen haben die meisten Tiere und Pflanzen eine Schönbuchtrauf bei Kayh
Überlebenschance.
Gerade in einer ansonsten flurbereinigten und maschinengerechten Kulturlandschaft bietet dieses artenreiche
Biotop zahlreichen Tierarten Nahrung, Schutz, Winterquartier und Brutplatz. Und auch damit sind sie für die extensiv betriebene Landwirtschaft der Region von großer
Bedeutung, beherbergen sie doch die natürlichen Feinde
der Kulturschädlinge.
Kulturlandschaft Streuobstwiese
Dank der Bewirtschaftung durch die Bewohner der Schönbuchgemeinden, prägen die Streuobstwiesen seit über 100 Jahren
auch heute noch diese Landschaft. Mit nahezu 1000 Hochstammbäumen legt sich ein Streuobstgürtel um den westlichen Schönbuchhang.
Mit ihren arten- und sortenreichen Obstbäumen und den extensiv
genutzten Wiesen kommt den Streuobstwiesen auch aus ökologischer Sicht besondere Bedeutung zu.
So wurden in Streuobstwiesen etwa 3.000 Tierarten nachgewiesen, davon über 50 Brutvogelarten. Diese sind teilweise als Arten
der „Roten Liste“ auf den Lebensraum „Streuobstwiese“ dringend angewiesen. Im Schönbuchbereich wurden 119 Wildbienenarten festgestellt, darunter ebenfalls 32 Vertreter der „Roten
Liste“. Die reich strukturierte Landschaft mit buntblühenden Salbei-Glatthafer-Wiesen, Halbtrockenrasen, offenen Bodenflächen, Totholz und Trockenmauern dienen ihnen als bevorzugte
Habitate. 19 Heuschreckenarten - auch besonders wärmeliebende Arten - und 53 Tagfalterarten leben in diesen wertvollen Lebensräumen.
Durch den fehlenden Schutzstatus fallen Streuobstwiesen in den
letzten Jahrzehnten mit steigender Tendenz Gewerbegebieten,
Straßenneubauten und ortsnahen Wohngebieten zum Opfer mit
der Folge, dass diese artenreichen Lebensräume und auch viele
alte Obstsorten immer häufiger verschwinden.
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Umweltbildung
Umweltbildung
Großer Wert wird im Naturpark Schönbuch auf die Qualität des umweltpädagogischen Angebots gelegt. Denn nur
wer die Zusammenhänge der Natur versteht, der wird sich
auch für ihre Bewahrung einsetzen.
Im Rahmen der Umweltbildung nehmen die Förster des
Naturparks gemäß dem Landeswaldgesetz die Aufgabe
wahr, „Waldpädagogik als Bildungsauftrag“ durchzuführen. Praktisches Erleben und Lernen im Wald soll vor allem
für Kinder und Jugendliche die Bedeutung des Waldes,
Verbindungen zwischen einem naturnahen Ökosystem,
der Forstwirtschaft und dem Rohstoff Holz aufzeigen. Die
Erfassung des Ökosystems Wald mit allen Sinnen („Kopf,
Herz und Hand“) führt zur Festigung einer gefühlsmäßigen Bindung zum Wald und aktiviert die Übernahme von
Verantwortung für die Gestaltung unserer Umwelt.
Auch sind ausgebildete Landschaftsführer als Botschafter
des Schönbuchs aktiv und informieren die Besucher über
das sensible Zusammenspiel der Ökosysteme des Natur-
Umweltbildung
parks mit all ihren faszinierenden Facetten. Im direkten
Kontakt mit der Natur bieten sie eine große Vielfalt an
Themenführungen an. Ihr qualifiziertes Programm umfasst geführte Wanderungen und Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen, die auf die Bedürfnisse
der jeweiligen Gäste abgestimmt werden, darunter Exkursionen und Naturerlebnisveranstaltungen für Familien,
Schulklassen, Reisegruppen oder auch für Teilnehmer mit
Behinderung.
Umfassende Information zum Naturpark Schönbuch erhält man aber auch im Informationszentrum im ehemaligen Schreibturm des Klosters Bebenhausen. Es bietet Wissenswertes über den Naturpark, seine vielfältige Tier- und
Pflanzenwelt, über Ökologie und Naturschutz sowie über
Geschichte und Kultur der Region. Darüber hinaus informieren das Internet, diverse Broschüren und das jährlich
erscheinende Veranstaltungsprogramm des Naturparks
über ein attraktives Bildungs- und Freizeitprogramm.
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Übersichtskarte
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Übersichtskarte
von
Stuttgart
von
Böblingen
von
Stuttgart
von
Stuttgart
Holzgerlingen
Waldenbuch
Plattenbrünnele
Gärtringen
H
Segelbachbecken
Altdorf
Grötzingen
Burkhardtsmühle
Aic
h
WaldenbuchGlashütte
Geschichtlicher
Lehrpfad
Betzenberg
Rohrauer Kopf
Weil im Schönbuch
Rohrau
Hildrizhausen
Nufringen
Sportplatz
Altdorf
Schaichhof
Golfplatz
Stellen
Häusle
H
Freizeithütte
JohannesKonath-Eiche
Naturpfad
Schloßberg
Rotes
Meer
Naturfreundehaus
Lausterereiche
Kohlweiher
Franzensträßle
Schafwäsche
24 Buchen
Funkturm
Braunacker
Dettenhausen
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Blockhütte
Schaichtal
Roßhauh.
Sommer
Herrenberg
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Sommertalweiher
Mönchberger
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Burg Müneck
Kayh
A 81
Teufelsbrücke
Brühlweiher
Königliche Jagdhütte
Schlüsselsee
Steigweiher
Sulzeiche
Hofmeistersteige
Drehscheibe
Walddorf
Eckberg
H
Häslach
Altenriet
Neckartenzlingen
Weißes Häusle
Sportplatz
Stadtreitereiche Steinbrennerhaus
Langer Rücken
Eisenbachhain
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Grafenberg
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Freßeiche
Waldfriedhof
Weißer
Ochsenweiher
Eselstritt
Kl Stein
Bromberg
Lindachspitzhütte
Neue
Ranzenpuffer
Birkensee
Brücke
Falkenkopfhütte
Soldatengrab
ehemalige
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Kapelle
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Gehege
Ziegelweiher
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Hummelsklingensee
Streitweg
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Sportplatz
Mönchsbuckelhütte
Mammutbaum
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Zweites Häusle
Schaichhof
Jahnh.
Schloßberg
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Weiler Hütte
Neuenhaus
Weißes
Häusle
Teufelsbruch
Kohltor
Aich
Seebachwändle
Gniebel
Jägersitzhütte
Eichenfirst
Mauters Wiese
In der Sohl
Breitenholz
Hornkopf
von
Singen
Rittweg
Kirnbach
Schloß
Roseck
Naturparkgrenze
Wald außerhalb/innerhalb Rotwildgatter
Siedlungsfläche
für den Kfz-Verkehr freigegebene Straße
Bushaltestelle
Bahnhof
Wanderparkplatz
Verbindungsweg von/zur Ammertalbahn
Maßstab
Pfrondorf
Sportpfad
Hägnach
Tübingen
von
Hechingen und Balingen
2000m
Keine lagegetreue Darstellung
außerhalb der Naturparkgrenze.
Epple See
(K’furter Baggersee)
Kirchentellinsfurt
Pfäffingen
1000
Kelterplatz
Sand
Poltringen
Unterjesingen
0
Schloßsteige
Speicherbecken
Bogentor
Hagelloch
ac
Einsiedel
Heuberger Tor
Alter Pfäffinger
Sportplatz
Reusten
H
Beckles Garten
Geschichtlicher
Lehrpfad Einsiedel
h
Entringen
Arenbach
Rotes
Tor
Bebenhausen
Geologischer
Lehrpfad
Rübgarten
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Hohenentringen
H
Zeitungseiche
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Saurucken
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Pfeifferstein
Roter Graben
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Geschlossener
Brunnen
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rsb
Altingen
Kirnbach
Pliezhausen
Erlenweiher
Reutlingen
von
Metzingen
und Stuttgart
i
M
ausgeschilderter Weg (befestigt)
ausgeschilderter Fußweg
Lehrpfad
Aussichtspunkt
Grillplatz
Schutzhütte
Wildgehege
Burg, Schloß, Ruine
Informationszentrum
Schönbuchmuseum
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Wanderkarten für den Naturpark Schönbuch
Freizeitkarte Landkreis Tübingen 1: 35 000
im Format 98 x 67 cm mit Freizeiteinrichtungen und Radwanderwegen Baden-Württemberg.
Mit Radwegegrundnetz Baden-Württemberg, Radwanderwege
und regionale Radwege. Touristische Ziele und - Infrastruktur,
Sport- und Freizeiteinrichtungen, sowie Text und Abbildungen
auf der Rückseite.
Herausragende Inhalte der Landkreiskarte Tübingen sind Sport- und Freizeiteinrichtungen, touristische Ziele und
natürlich die Wanderwege und Radwanderwege mit zum Losradeln und
Loswandern geeigneten Parkplätzen,
Grillstellen und Einkehrmöglichkeiten.
Mit Inline-Tour.
In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Tübingen und dem Naturpark
Schönbuch.
Freizeitkarte Landkreis Tübingen
ISBN-3-89021-710-9
Zu beziehen über den Buchhandel oder
das Landesvermessungsamt BadenWürttemberg
Rundwanderwegkarten des Naturparks Schönbuch
Die Faltpläne zum Besucherleitsystem
Ergänzend zum Besucherleitsystem, das die Orientierung in der
Natur erleichtern soll, hat der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. Faltpläne herausgegeben. Sie entsprechen diesem inhaltlich, bilden also die Karten des Besucherleitsystems ab. Sie
sollen dem Erholungssuchenden die Orientierung bei seinem
Spaziergang im Naturpark erleichtern.
Neben dem Übersichtsfaltplan über den gesamten Naturpark
gibt es sieben Rundwegepläne zu folgenden Teilbereichen:
1. Bebenhausen
2. Tübingen - Pfrondorf - Einsiedel
3. Tübingen - Hagelloch - Entringen
4. Herrenberg - Waldfriedhof - Sommertal
5. Hildrizhausen - Herrenberg
6. Weiler Hütte
7. Schaichtal - Betzenberg
Übersichtsplan und Rundwegepläne sind als Kartensatz bei der Naturparkverwaltung sowie bei einer Reihe von Naturparkgemeinden gegen eine
Gebühr von 3,75 Euro erhältlich.
Wald und Forstwirtschaft
Wald und Forstwirtschaft
Schutz durch Nutzung – nach diesem Grundprinzip wird
auch im Schönbuch dafür gesorgt, dass die Naturlandschaft ihre biologische Vielfalt, Vitalität und Verjüngungsfähigkeit behält. Zum Glück, muss man sagen, denn der
Naturpark besteht heute zum größten Teil aus Wald. Und
was diese vielfältige Vegetation rund um die Uhr leistet,
verdient unsere uneingeschränkte Bewunderung. Wald ist
Rohstofflieferant, Energiespender, Sauerstoffproduzent
und Luftfilter, Wirtschaftsobjekt und Arbeitsplatz, Erholungsgebiet, Sportgelände, Lebensraum und vieles mehr.
Wir kennen den Schönbuch heute als ein weitläufiges geschlossenes Waldgebiet, in dem dicht an dicht verschiedene Baumarten gedeihen. Dieses Erscheinungsbild des Buchenmischwaldes kommt dem ursprünglichen mitteleuropäischen Laubwald recht nahe. Das war bei weitem nicht
immer so. Über viele Jahrhunderte hatte die Landschaft
des Schönbuchs ein völlig anderes Gesicht. Was wir heute
sehen, wenn wir diese Wälder durchstreifen, beruht auf
einer langen und wechselvollen Geschichte. Und was uns
Weißbuche im Kirnbachtal
Wald und Forstwirtschaft
dabei auf den ersten Blick als ursprünglich erscheinen
mag, ist im Grunde eine vom Menschen gestaltete
Kulturlandschaft. Ohne diese Eingriffe wäre Mitteleuropa
fast ausschließlich von Wald bedeckt. Erst unter dem
Einfluss der menschlichen Zivilisation hat sich die ursprüngliche Waldlandschaft in das uns bekannte Mosaik
aus Wäldern, Äckern, Wiesen und Siedlungen verwandelt.
Ein typisches Beispiel für eine solche Kulturlandschaft sind
die Wachholderheiden auf der Schwäbischen Alb. Sie sind
durch jahrelange Schafbeweidung aus der ursprünglichen
Waldlandschaft überhaupt erst entstanden. Zu ihrer Erhaltung bedarf es einer regelmäßigen Beweidung durch
die Wanderschäferei, ohne die sich dieses charakteristische
Landschaftsbild schon bald wieder in Wald zurückverwandeln würde.
Auch der Schönbuch ist eine historisch gewachsene
Kulturlandschaft, die vom Menschen und seiner Zivilisation geprägt ist. Entstanden ist sie vorwiegend im Mittelalter, als die Bewohner der umliegenden Dörfer begannen, den Wald als Weideland für ihr Vieh zu nutzen. So
wurden hauptsächlich Rinder, Schafe und Ziegen zu
Tausenden auf die Waldweide getrieben. Die Bauern
brachten aber auch Schweine zur Mast mit Eicheln und
Bucheckern in den Schönbuch, dessen einstmals geschlossener Baumbestand dadurch immer weiter ausgedünnt
wurde. In Zeiten der Dreifelderwirtschaft war die Waldweide für die ländliche Bevölkerung lebenswichtig, da die
heutigen Wiesen und Weiden unbekannt waren und die
Brache als Teil der Landwirtschaft zur Ernährung
des Viehs nicht ausreichte.
Für die Menschen früherer
Zeiten war der Wald vor allem Energiequelle und Rohstofflieferant. Dabei ging es
außer um Holz besonders
um die Gewinnung von
Steinen, Sand und Ton. Im
Wald fanden sie nicht nur
die Baustoffe ihrer Häuser, Waldarbeit früher
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Wald und Forstwirtschaft
Rotwild
Holz und Sandstein, sondern auch Brennholz sowie
das nötige Rohmaterial für verschiedene Handwerker.
Denn neben der Land- und Forstwirtschaft waren es die
Erträge aus dem Kleingewerbe, die das Einkommen der
Bevölkerung sicherten. Besonders die Glasmacher fanden
im Holz einen wichtigen Rohstoff, den die Köhler in großen Mengen für sie aufbereiteten.
Zusätzlich verschärfte sich die Situation dadurch, dass eine
unverhältnismäßig hohe Wilddichte die Verjüngung des
Waldes verhinderte. Da die Tiere bevorzugt junge Triebe
fressen, konnte sich der Baumbestand nicht regenerieren,
zumal das Wild für das Jagdvergnügen der Landesherren
gehegt und Wilderei entsprechend streng geahndet wurde.
Dies alles zusammen, der hohe Wildbestand, die intensive
Holznutzung, Raubbau und Waldweide führte letzten
Endes dazu, dass der Wald schon in der Mitte des 17.
Jahrhunderts auf einen Bruchteil seiner einstigen Fläche
zurückgedrängt worden war. Der vormals dichte und geschlossene Laubwald hatte sich in einen lichten Hutewald
verwandelt, auf dessen weiten Grasflächen nur noch vereinzelt ein paar Eichen und Buchen standen. Ausgedünnte
Wald und Forstwirtschaft
Krüppelbestände, baumlose Freiflächen und vor allem
Gestrüpp prägten gegen Ende des 18. Jahrhunderts das
Bild des Schönbuchs. Als Johann Wolfgang Goethe 1797
auf seiner Reise in die Schweiz mit seiner Kutsche auf dem
Weg von Stuttgart nach Tübingen durch den Schönbuch
fuhr, notierte er in sein Tagebuch: „Einzelne Eichbäume stehen hier und da auf der Trift.“ Einen Wald in unserem heutigen Sinne gab es nicht mehr.
Dass der Schönbuch dennoch von der vollständigen Rodung verschont geblieben ist, verdankt er nicht allein seiner für die landwirtschaftliche Nutzung ungünstigen Bodenbeschaffenheit. Zwar waren die fruchtbare Gäulandschaft, die Filderhochfläche und das Schwemmland im nahe gelegenen Neckartal für den Ackerbau weitaus attraktiver als das recht unwegsame Waldgelände mit seinen mageren Sand- und Mergelböden. Aber paradoxerweise war es
gerade der immer bedrohlicher werdende Mangel an Holz,
der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Trendwende herbeiführte.
Damals, in der Zeit um 1800, war nicht länger zu übersehen, dass die exzessive Nutzung der Wälder ihre Regenerationsfähigkeit längst überschritten hatte. Spätestens
jetzt, nachdem die Nachfrage nach Holz das natürliche
„Angebot“ bei weitem übertraf, war jedem klar geworden,
dass sich natürliche Ressourcen nicht unbegrenzt und beliebig ausbeuten lassen. Erst diese schmerzhafte Einsicht in
die Begrenztheit der
„Ressource Wald“
hat den unkontrollierten Raubbau an
der Natur allmählich durch die forstwirtschaftliche Praxis der Nachhaltigkeit ersetzt. Dabei
bestand die Schwierigkeit darin, das
neue Konzept in einem Umfeld widerstrebender Interes- Eichenstämme
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Wald und Forstwirtschaft
sen in konkretes wirtschaftliches Handeln umzusetzen. Unter dem Druck, den
Wald als eine wesentliche Lebensgrundlage zu erhalten, war es schließlich für
alle Beteiligten unvermeidlich geworden, den übergeordneten und längerfristigen Zielen vor dem kurzfristig Erreichbaren den Vorrang zu geben. Diese
Einsicht führte dann nach und nach zu
einer Reduzierung der Waldweide, einer
kontrollierten Holznutzung und einer
Minderung der Wildbestände, so dass
sich der Wald allmählich erholen und
sein ursprüngliches Terrain wieder zurückerobern konnte.
Allerdings hat man den Wald nicht sich
selbst überlassen. Handfeste ökonomische Interessen, allen voran der enorme Bedarf an Bauholz, verlangten nach
einer möglichst raschen Aufforstung. Diesem wirtschaftlichen Druck konnte nur entsprochen werden durch die
großräumige Anpflanzung der bis dahin im Schönbuch unüblichen Kiefern und Fichten, schnell wachsenden
Nadelhölzern, deren Setzlinge sich zudem gegen
Wildverbiss, Frost und Mäusefraß weit weniger empfindlich zeigten und überdies auf den ausgezehrten und nährstoffarmen Böden besser gediehen, als die sensiblen
Keimlinge der vergleichsweise anspruchsvollen Laubbäume. So erhielt der Schönbuch erst im Verlauf des 19.
Jahrhunderts sein heutiges Aussehen, bei dem sich Laubund Nadelbäume in etwa die Waage halten.
Aber auch dieses Erscheinungsbild wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten allmählich verändern,
denn was ökonomisch zunächst vernünftig erschien, stellte
sich mit der Zeit als ökologisch falsch heraus. Die großen
Nadelholzreinbestände erwiesen sich als anfällig nicht nur
gegenüber Schädlingen, sondern vor allem und immer
mehr gegenüber den Witterungseinflüssen wie Schneelast
und vor allem Sturmwurf. Besonders in der jüngeren
Vergangenheit setzten die verheerenden Orkane Vivian
und Wibke (1990) sowie Lothar (1999) dem Wald sehr zu
Wald und Forstwirtschaft
und schädigten vor allem jene Nadelholzbestände, die für
die wirtschaftliche Bedeutung dieses großen Waldgebiets
standen.
Schon vor diesen beiden Jahrhundertorkanen hat die Forstwirtschaft nach einer Reihe regional wirksamer Sturmereignisse die Konsequenzen gezogen: im Konzept der „Naturnahen Waldwirtschaft“ erhalten Mischbestände, in denen die heimischen Laubbaumarten eine große Rolle spielen, wieder eine entscheidende Bedeutung. Angesichts der
sich abzeichnenden Klimaveränderung und der prognostizierten Temperaturerhöhung wird dies zu einer höheren
Stabilität des Ökosystems Wald führen, mit positiven
Auswirkungen sowohl auf die nachhaltige Holznutzung
als auch auf die ökologischen Wirkungen des Waldes.
Auch das europaweit geltende Ziel der Erhaltung seltener
Lebensräume und Arten im Zuge von Natura 2000 wird
langfristig zu einer weiteren Erhöhung des Laubholzanteils im Schönbuch führen.
Wegen der Bedeutung des Waldes im Naturpark Schönbuch spielen die Gesichtspunkte Erholung, Landschaftspflege und im zentralen Bereich auch die Erhaltung des
Rotwildes seit geraumer Zeit eine große Bedeutung bei der
forstlichen Bewirtschaftung. Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz hat sich hier den landeskulturellen
Funktionen des Waldes unterzuordnen.
im historischen Waldenbuch
ca. 15 Minuten von Bebenhausen an der alten B 27
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Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch
Bannwälder:
Der Urwald im Schönbuch
Es ist gar nicht so einfach, in einer von konkurrierenden
Nutzungsinteressen beherrschten Welt ein Stück Natur
dem Zugriff des Menschen zu entziehen. § 32 des Landeswaldgesetzes (Wälder können als Schutzgebiete wie Bannoder Schonwälder ausgewiesen werden) macht es dennoch möglich. Im sogenannten Bannwald haben jegliche
Nutzung, Bewirtschaftung und Pflege der Natur per Verordnung zu unterbleiben. Deshalb gelten hier, wo die natürlichen Prozesse ausschließlich ihrer eigenen Dynamik
überlassen sind, auch für die Besucher eingeschränkte Betretungsrechte. Abseits der Wege sind die ausgewiesenen
Bannwaldflächen für Waldläufer jeder Art absolut tabu.
Ein striktes „Betreten verboten“ soll sicherstellen, dass der
Wald hier tatsächlich keinen anderen Einflüssen ausgesetzt ist als denen der Natur. Ausnahmen sind nur zu Forschungszwecken gestattet, denn die besonderen Lebensbedingungen in einer solchen Schutzzone machen das
Naturgeschehen im Bannwald für Wissenschaftler zum begehrten Forschungsobjekt. Aus den Untersuchungen einer
sich ungestört entwickelnden Natur werden Erkenntnisse
gewonnen, die dann in eine naturnahe Waldbewirtschaftung einfließen und so dem Wald insgesamt zugute kommen sollen.
Nicht überall stößt dieses Konzept auf ungeteilte Zustimmung. Die wirtschaftlichen Interessen der Waldbesitzer
verlangen nach Ausgleich und auch bei manchem Besucher erregt der staatlich verordnete Kontrollverlust ein
gewisses Unbehagen. Nicht selten nimmt ein gesteigerter
Sinn für Sauberkeit und Ordnung auch im Wald Anstoß am
vermeintlich unästhetischen Erscheinungsbild einer ausschließlich sich selbst überlassenen Natur.
Aber gerade das abgestorbene und eben nicht abtransportierte Totholz ist für viele hundert Tier- und Pflanzenarten
sowie für unzählige Pilze eine unverzichtbare Lebens-
Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch
grundlage. Auch Bienen, Wespen und Käfer sind für den
Fortbestand ihrer Art auf ein ausreichendes Angebot von
totem Holz angewiesen. Deshalb sollte nicht jedes Stück
Holz genutzt, sondern Baumstrünke und teilweise auch
gefallene Bäume im Wald belassen werden, zumal auch bei
einer konsequent naturnahen Forstwirtschaft von Totholz
keine Schädlingsplage ausgehen kann.
Im Schönbuch gibt es drei dieser Reservate: Eisenbachhain,
Silbersandgrube und Steinriegelhang.
Eisenbachhain
Auf einer leicht nach Süden geneigten Hochfläche im
Ostteil des Schönbuchs liegt in 470 - 490 m der Eisenbachhain, ein 8 ha großes Waldstück, das bereits 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Hier kann sich seit über
80 Jahren die Vegetation ohne jeglichen forstwirtschaftlichen Eingriff
völlig frei entwickeln. Die ausschließlich sich selbst überlassene Bewaldung ist aus den Resten eines ehemaligen Hutewaldes hervorgegangen
und noch heute lässt sich aus der
Verteilung der uralten Baumriesen
im Gelände das Erscheinungsbild der
ehemaligen Waldweide rekonstruieren. Wer einen Blick dafür hat, vermag am unterschiedlichen Umfang
der Baumstämme die Struktur einer
verschwundenen Landschaft abzulesen. Besonders die mächtige Sulzeiche bei Walddorf (die freilich außerhalb des Bannwaldes steht) mit ihrem
gedrungenen Stamm und der weit ausladenden Krone erinnert an eine Zeit, in der sie mitten auf einer Viehweide
stand und ihre Früchte der Schweinemast dienten. Aber
auch andere über 300-jährige Eichen, einige rund 200jährige Buchen und zahlreiche uralte Hängebirken sind faszinierende Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Wie
selbstverständlich nisten in ihren Kronen Habichte, Sperber, Hohltauben und einige seltene Spechtarten.
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Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch
Silbersandgrube
Auf Altdorfer Gemarkung liegt die Silbersandgrube, ein 20
ha großes Waldstück, dessen Untergrund aus der harten
Sandsteinplatte des Oberen Keupers, dem sogenannten
Rhät besteht. Diese Gesteinsschicht hat im Schönbuch mit
die flächig größte Verbreitung in Baden-Württemberg.
Der Rhät wurde in früherer
Zeit als hervorragender Baustein gesucht und daher in
Steinbrüchen genutzt.
Im Frühjahr 1990 wurde das
Gebiet in der Nähe des
Brombergs durch den Sturm
Wiebke stark in Mitleidenschaft gezogen. Um die natürliche Wiederbewaldung
der Sturmfläche langfristig beobachten zu können, wurde
die „Silbersandgrube“ als Bannwald ausgewiesen. Er dient
seither als Forschungsplattform für verschiedene Fachdisziplinen mehrerer Hochschulen.
Steinriegelhang
Das jüngste, erst 2006 zum Bannwald erklärte Totalreservat
„Steinriegelhang“ liegt auf der Gemarkung Bebenhausen
und umfasst 72 ha. In diesem Reservat mit seinen überwiegend sehr alten Waldbeständen geht es vor allem darum,
die unbeeinflusste Entwicklung des Buchen-MischwaldÖkosystems zu sichern. Die
besondere Aufmerksamkeit
der Forstverwaltung gilt dabei der natürlichen Wiederbewaldung auf den eingesprengten Sturmwurfflächen, denn die aus diesen
Beobachtungen gewonnenen
Erkenntnisse sind wichtige Entscheidungshilfen für die
naturnahe Gestaltung und Pflege des Wirtschaftswaldes.
Der Hirsch: Wildheit und Würde
Der Hirsch:
Wildheit und Würde
Wenn im Herbst bei einbrechender Dunkelheit ein lautes
und heiseres Bellen die Waldesstille unterbricht, stockt den
Besuchern der Atem. Wer dieses eindrucksvolle Geräusch
als „Röhren“ erkennt, weiß auch, dass es der Brunftschrei
des Rothirsches ist, der auf diese imposante Weise seinen
Anspruch auf das sogenannte Brunftrudel geltend macht.
Wer das Rotwild nicht nur hören, sondern auch sehen will,
der muss sich äußerst ruhig und geschickt verhalten, denn
die Tiere sind extrem scheu. Wenn man tage- und wochenlang nichts von ihnen sieht und hört, könnte man fast meinen, es gibt sie gar nicht. Dennoch leben tief im Inneren des
Waldes weit über hundert dieser massigen und dennoch
überaus grazilen Tiere. Vielleicht liegt es ja an dieser majestätischen und kraftvollen Erscheinung des Hirsches, seiner
Ausstrahlung von Wildheit und Würde, die ihn zum bevorzugten Jagdobjekt und sein Geweih zur begehrten Trophäe macht.
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Der Hirsch: Wildheit und Würde
Auch im Schönbuch konzentriert sich das Jagdgeschehen
seit jeher auf das Rotwild. Andere Wildtiere, die zu seinen
natürlichen Feinden gehören wie Bären, Wölfe, Luchse
und Adler, wurden bereits im 17. und 18. Jahrhundert als
Feinde des Menschen ausgerottet. Wegen seiner großen Bestände an Rotwild war der
Schönbuch bis in 19. Jahrhundert das bevorzugte Jagdgebiet für die württembergischen Grafen, Herzöge und
Könige. Sie schätzten es, mit
ihrem Wappentier von Zeit
zu Zeit prunkvolle Jagdfeste
zu
veranstalten, bei denen
Höfische Jagd
Hunderte von Tieren erlegt
wurden. Um die dezimierten Populationen immer wieder
aufzustocken, mussten die Bauern als Frondienst das Wild
quer durch das Land bis in den Schönbuch treiben.
Überhaupt waren die Bauern (neben den Tieren) die
Hauptleidtragenden an dem adligen Jagdvergnügen, denn
sie hatten nicht nur häufig die gefürchteten Jagdfrondienste zu verrichten, sondern mussten auch tatenlos zusehen,
wie das gehegte Wild ihre Felder verwüstete. Sie hatten keine Möglichkeit sich der Tiere zu erwehren, denn die Jagdherren sahen in der „Wilderei“ einen unzulässigen Angriff
auf ihr Jagdprivileg. „Wilddiebe“ galten als Gewaltverbrecher und hatten mit drakonischen Strafen zu rechnen.
So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Bauern im Rotwild einen Feind sahen, der in der Gunst der Mächtigen offenbar höher stand als sie selbst.
In der Revolution von 1848 machte sich die angestaute Wut
der Untertanen Luft und mit der alten Ordnung fiel auch
das Jagdprivileg der Standesherren. Jetzt wurde das Rotwild überall im Land drastisch dezimiert, im Schönbuch
bis auf 25 Stück. Zwar konnte sich die Population von diesem Bestandestief in einigen Gebieten wieder erholen, aber
die Vorkommen auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben sind erloschen.
Überall dort wo es noch Rotwild gibt besteht die Schwierigkeit darin, die Populationsdichte auf ein ökologisch ver-
Der Hirsch: Wildheit und Würde
trägliches Maß zu begrenzen. Denn nur bei einer Wilddichte die dem Ökosystem angepasst ist, können die standortsgemäßen, artenreichen und naturnahen Mischwälder gedeihen. Es kommt also darauf an, das Verhältnis von Wald
und Wild in einer für alle Seiten gesunden Balance zu halten. Sobald aber der Anteil des Rotwildes eine bestimmte
Größenordnung übersteigt, entstehen unweigerlich enorme Schäden am Wald. Die Tiere fressen bevorzugt junge
Triebe, und die noch weiche Rinde der jungen Bäume steht
auf ihrem Speisezettel weit oben, was den Baumbestand
erheblich gefährdet. Deshalb besteht die Herausforderung
darin, das überaus sensible Spannungsfeld von Ökologie
und Waldwirtschaft, von Jagdinteressen und Tierschutz in
ein für alle Seiten vertretbares Gleichgewicht zu bringen.
Denn nicht von ungefähr erhitzt das immerhin größte heimische Wildtier die Gemüter der Fachwelt, was zu mitunter sehr emotional geführten Debatten zwischen den verschiedenen Interessengruppen führt.
Im Schönbuch hat man diese
Problematik durch einen Kompromiss gelöst. Umgeben von
einem Maschendrahtzaun leben hier 120 - 150 Stück Rotwild in einem 4.000 ha großen
Gehege im Zentrum des Naturparks. Neue Jagdmethoden und die strikte Begrenzung der Treibjagden auf wenige Tage im Jahr reduzieren den
Jagddruck der Tiere. Jährlich
werden etwa 50 Stück Rotwild geschossen, um die
Population stabil zu halten. Darüber hinaus wurden fünf
Wildruhezonen eingerichtet, in denen ein strenges Wegegebot gilt. Hier finden die von Natur aus sehr scheuen Tiere die für ihre artgerechte Haltung nötige Abgeschiedenheit und Ruhe. Auf den Besucherkanzeln können Interessierte, die sich entsprechend ruhig verhalten, das Rotwild
in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Etwas Glück
und vor allem Geduld gehören freilich dazu.
Wenn es dann nach längerem angespanntem Warten end-
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Der Hirsch: Wildheit und Würde
lich verheißungsvoll im Wald zu rascheln beginnt, sind es
nicht immer die Hirsche. Oft handelt es sich einfach um kleine Gruppen von Schwarzwild, die auf Nahrungssuche das
Unterholz durchstreifen und dabei den Boden aufwühlen.
Die im Volksmund auch als „Schwarzkittel“ bezeichneten
Wildschweine sind im Schönbuch weit verbreitet. Sie gelten in der Landwirtschaft als „Schädlinge“ und in der Gastronomie als Delikatesse, so dass hier das Interesse an den
Tieren eine einheitliche, für das einzelne Wildschwein
selbst eine verhängnisvolle Richtung nimmt.
Wild und Jagd – dem Wald zuliebe!
Der Schönbuch ist ein naturnahes Ökosystem. Er ist Lebensraum
und Rückzugsgebiet vieler Tier- und Pflanzenarten. So bietet er
auch unseren heimischen Wildtierarten eine gesunde Umwelt.
Natürliche Nahrungsquellen wie frische Gräser, Kräuter, Knospen
und Früchte und genügend Bewegungsmöglichkeiten sind
Grundlage für eine ausgezeichnete Wildfleischqualität. Unser
Wild gehört ganz selbstverständlich zum Wald. Durch eine verantwortungsvolle Bejagung sollen Wald und Wild in einem angemessenen Gleichgewicht bleiben. Überhöhte Wildbestände führen zu starken Verbissschäden an jungen Waldbäumen und zu
Schäden in der Landwirtschaft. Nur bei einer angepassten Wilddichte können standortsgemäße, strukturreiche und naturnahe
Mischwälder aufwachsen.
Der vorzügliche Fleischgeschmack ist durch die natürliche Lebensweise des Wildes unverwechselbar. Wildbret ist ein sinnvoller Beitrag zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. In 100
Gramm Wildfleisch sind ca. 20 bis 25 Gramm Eiweiß und nur
zwei bis vier Gramm Fett enthalten, der Nährwert liegt bei ca.
110 bis 125 Kilokalorien. Wild eignet sich auch sehr gut zum
Einfrieren.
Wild kaufen – aber wo?
Wildfleisch aus der Region bekommen Sie mit Haut und Haaren
(Jägersprache: „In der Decke!“) beim Förster und bei den örtlichen Jägern. Der Preis liegt pro Kilogramm beim Rehwild zwischen ca. 5,00 und 6,50 Euro, beim Wildschwein zwischen 4,00
und 5,50 Euro. Teilweise können Ihnen die Förster und Jäger
auch Personen vermitteln, die Ihnen das Wild
„aus der Decke schlagen“ und in Fleischportionen zerlegen. Bratfertiges
Wildbret können Sie bei vielen
Metzgereien kaufen. Durch eine
Reihe von Rechtsvorschriften
zur Wildbrethygiene ist der einwandfreie und frische Zustand
des Wildbrets garantiert.
Geologie
Geologie
Wer sich von Süden dem Stuttgarter Ballungsraum nähert,
sieht schon von weitem den Stufenrand des Schönbuchs,
der sich hier wie eine Aussichtsterrasse über die fruchtbare
Gäuebene erhebt. Diese markante Traufkante der Keuperstufe gibt das hügelige Waldgebiet als Teil der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft zu erkennen.
Für geologisch Interessierte ist es ein faszinierendes gedankliches Abenteuer, das besondere Erscheinungsbild
dieser Landschaft als ein erdgeschichtlich Gewordenes zu
verstehen. Sie deuten die bewaldeten Sandsteinrücken und
Keuperhänge der Weinberge als Spuren ihrer Entstehungsgeschichte, als späte Zeugen jener enormen Kräfte der Natur, die hier über Jahrmillionen auf die Erde einwirkten
und diese abwechslungsreiche Landschaft formten.
Was aber verraten die bewaldeten Höhenzüge und die in
sie eingebetteten romantischen Wiesentäler über ihre Entstehungsgeschichte? Wir wissen heute, dass in einzelnen
Keuperstufe bei Herrenberg
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Geologie
Abschnitten des Erdmittelalters, lange bevor es Menschen
gab, sich im Trias und im Jura flache, warme Meeresbecken
mit seichten Küstengebieten über den süddeutschen Raum
erstreckten. Reges Leben tummelte sich im warmen Wasser
und in den angrenzenden Küstengebieten.
Das beweisen die Versteinerungen von Hunderten
einst im Wasser lebenden
Tierarten, deren Schalen
und Knochen, eingeschlossen im Schlamm des Meeresbodens, über Tausende
von Jahren zu Steinen wurden und uns heute von der
maritimen Vergangenheit
dieser Region berichten.
Versteinerung im Bachgeröll
Vor allem aber haben sich
in jenen urzeitlichen Meeresbecken feine Sande, Gips und Salze, Tone und Kalke, abgelagert. Es handelt sich dabei um Sedimentgesteine, die
sich immer mehr verfestigten und die anhand ihrer
Entstehungsgeschichte und Zusammensetzung in weitere
Abschnitte untergliedert werden. So unterscheidet man in
der Trias die Abschnitte Buntsandstein, Muschelkalk und
Keuper, im Jura wird zwischen Schwarzem, Braunem und
Weißem Jura unterschieden. Demnach sind Keuper bzw.
Schwarzer Jura, der einen Großteil des östlichen
Schönbuchs aufbaut, keine einheitlichen Gesteine, sondern
eine Wechselfolge verschiedener Mergel, Tone und Sande,
wobei sich harte und weiche, d. h. widerständige und weniger widerständige Gesteinsschichten überlagern. Diese
Schichtenfolge wurde dann beginnend vor etwa 70
Millionen Jahren durch starke tektonische Verschiebungen
in eine Form gebracht, die bis heute das landschaftliche
Erscheinungsbild des Naturparkgebiets bestimmt. Zu nennen wären hier die sogenannte Bebenhauser Grabenzone
und die Bromberg-Verwerfung, die das geologische Erscheinungsbild des Schönbuchs maßgeblich mitbestimmen.
Geologie
Mindestens genauso bedeutsam für die Entstehung der
landschaftstypischen Stufenbildung des Schönbuch ist jedoch auch der charakteristische Wechsel verschiedener
Gesteinsarten, die unterschiedlich rasch verwittern. So haben sich auf der nach Südosten geneigten Hochfläche zwischen Herrenberg, Tübingen und Pliezhausen im Laufe
der Jahrmillionen Goldersbach, Aich und Schaich mit ihren
Nebenbächen 150 Meter tief in den weichen Untergrund
eingegraben und ein weitläufiges, wasserreiches Talsystem geschaffen. Diese tiefen Täler und steilen Hänge prägen im Süden und Westen das Naturparkgebiet, wobei die
Höhenlagen am Bromberg bis 580 Metern ansteigen, während im Osten und Norden eher flache Landschaftsformen
dominieren, die am Neckar ein Niveau von etwa 300 Metern erreichen. Dieses kleinräumige Nebeneinander von
steilen Stufen, sanft geneigten Hängen und weitflächigen
Verebnungen ist charakteristisch für alle Keuperlandschaften wie Schurwald oder Welzheimer Wald, die wie
auch der Schönbuch ihrer begrenzten Fruchtbarkeit wegen
größtenteils mit Wald bewachsen sind und eine vergleichsweise geringe Siedlungsdichte aufweisen.
Dennoch konnten die Bewohner lange Zeit von der
Geologie ihrer Region profitieren, denn die harten
Sandsteine eigneten sich
bestens für die Herstellung
von Mühlsteinen, Skulpturen und besonders von
Bausteinen. Nur wenige
wissen, dass große Teile
des Kölner Doms aus Steinen errichtet sind, die in Steinbruch bei Pfrondorf
mühsamster Handarbeit
im Schönbuch gebrochen
und behauen wurden.
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Ein Naturpark hat Geschichte
Ein Naturpark hat Geschichte
Unberührte Naturlandschaft ist in Deutschland
nur noch an wenigen Stellen zu finden. Auch der
Schönbuch ist kein Urwald. Menschliche Nutzung prägt ihn in der Gegenwart und bestimmte
sein Aussehen auch in der Vergangenheit.
Nirgendwo sonst in südwestdeutschen Waldgebieten finden sich Zeugen früher Siedlungsgeschichte so reich wie im Schönbuch. Bis ins 10.
Jahrtausend v. Chr. reichen die ältesten Einzelfunde zurück. Mittelsteinzeitliche Lagerplätze der Jäger und Sammler lagen auf den Höhen um HerSteinzeitliche Klinge renberg. Die ersten Bauern siedelten im 6. Jahr(Goldersbachtal) tausend auf den Holzgerlinger und Pliezhausener Hochflächen. Kelten und Römer erbauten
Höfe und Weiler. Etwa 300 erhaltene vorgeschichtliche
Grabhügel vor allem der frühkeltischen Epoche, zahlreiche römerzeitliche Bildsteine, Spuren römischer Gutshöfe
und dreier Töpfereien wie auch zwei spätkeltische
Viereckschanzen (wohl Hofanlagen) sind sichtbare Spuren
dieser Vergangenheit. Die Geschichte liegt hier teils wortwörtlich unter den Baumwurzeln.
Von einem geschlossenen Waldgebiet kann für diese frühen Zeiten jedenfalls nicht die Rede sein. Man traf vor Tausenden von Jahren auf Höfe und Weiler, Felder und Weiden, Friedhöfe und begangene Wege. Rund um den Einsiedel lässt sich dies auf dem dortigen Lehrpfad anhand
der vorhandenen Denkmäler im Wald gut
nachvollziehen. Aber auch auf
der Weiler Ebene oder dem Betzenberg finden sich zahlreiche
Hinweise auf die frühere Besiedlung und bäuerliche Nutzung
der Landschaft. Nur im westlichen Schönbuch, dem Herrenberger Stadtwald zu, haben wohl
die starke Zertalung wie auch die
Ein Naturpark hat Geschichte
unergiebigen Sandsteinböden eine solche landwirtschaftliche Erschließung weitgehend verhindert.
Erst im frühen Mittelalter (alamannische Zeit) wurde der
Schönbuch wieder zum Waldgebiet. Vielleicht legte der
fränkische Fiskus schon sein Augenmerk auf die in nachrömischer Zeit gewachsenen Wälder und machte den Schönbuch zum Reichsforst. Schließlich brauchte man auch Jagdgebiete, während im Oberen Gäu, den Fildern wie auch im
Neckartal die alamannischen Dörfer schon dicht an dicht
standen. So „versank“ die alte Siedlungslandschaft unter
Bäumen. Sie hat uns dafür aber auch zahlreiche Denkmäler
besonders gut erhalten.
In späterer Zeit folgten jedoch Einsiedeleien, einzelne Höfe wie auch Glashütten und Köhlerplätze. Steinbrüche,
alte Ackerfluren, verfallene Weinberge,
Fischteiche, Hohlwege, Einsiedeleien, Gedenksteine und anderes mehr zeugen vom
Wirken der Menschen. Der Wald war als
Lebens- und Wirtschaftsraum durchaus präsent. Nicht immer ging es so beschaulich zu
Glasbecher
wie heute. Der Forstgeschichtler Gerhard
Steinplatte in einem Grabhügel auf dem Olgahain bei der Untersuchung 1930
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Ein Naturpark hat Geschichte
Mitscherlich hat zum Wandel im 19. Jahrhundert Folgendes gesagt: „Im Walde, in dem es Jahrhunderte hindurch
von Hundegebell und Hörnerklang der höfischen Jagden,
von dem Geschrei der Viehhirten, dem Blöken, Wiehern,
Muhen, Meckern und Grunzen des Viehs, dem Axthieb der
Felgen- und Bohlenhauer und dem Pochen der Eisenhämmer geschallt hatte, wo allenthalben die Kohlenmeiler,
die Teeröfen und Aschengruben geraucht, die Schmelzöfen
gequalmt hatten, wurde es nach und nach still. Er war nun
nicht mehr Lebensraum wie bisher, sondern wurde Stätte
einer planmäßigen, systematischen Holzproduktion“.
Der wirtschaftlichen (Über-)Nutzung und teilweisen Vernichtung sowie der anschließenden Aufforstung und forstwirtschaftlichen Pflege im 19. Jahrhundert folgte eine steigende Bedeutung als großflächiges Erholungsgebiet und
grüne Lunge im dicht besiedelten Mittleren Neckarraum.
Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch
Zeugen der Vergangenheit:
Kleindenkmale im Schönbuch
Gedenksteine, Steinkreuze, Grenzsteine und Brunnen sind
eng mit unserem Bild des Waldes verbunden. Sie fallen uns
auf, da sie oft an idyllischen Orten stehen und prägen sich
uns ein. Nicht selten sind ganze Waldabschnitte nach ihnen
benannt. Allerdings wissen nur wenige Leute wirklich, an
welche lange zurückliegenden Ereignisse sie erinnern sollen und zu welchem Zweck sie aufgestellt wurden. Manche
tragen Inschriften, die uns einen Hinweis geben können,
einige sind noch immer in der Erinnerung der älteren Bewohner umliegender Gemeinden präsent, doch im Laufe
der Zeit geraten immer mehr dieser Denkmale in Vergessenheit und mit ihnen die an sie gebundenen Geschichten.
Seit dem Mittelalter wurden Grenzsteine und Sühnekreuze im jetzigen Gebiet des
Schönbuchs aufgestellt. Die
Sitte, zur Erinnerung an Unfälle, Mordtaten, erfreuliche
und traurige Ereignisse ein
Denkmal zu errichten, hält
aber bis in unsere Tage an. Man
denke nur an die vielen
Gedenkkreuze am Rande unserer Straßen, die zwar zumeist
nicht aus Stein sind, doch den
gleichen Zweck erfüllen.
Sühnekreuz
In der Gemarkung Bebenhausen am Langrückensträßchen steht zwischen den Wurzeln
einer alten Buche das Schwedenkreuz und kündet vom unglücklichen Ausgang der Nördlinger Schlacht am 26.
August 1634. Die kaiserlichen Truppen hatten die
Erlaubnis, ganz Württemberg vom 7. bis 12. September zu
plündern. Am 8. September fielen kaiserliche Reiter auch
im Schönbuch ein, wo sie eine Reihe von Personen erschossen und erschlugen. In einer alten Chronik von Weil im
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Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch
Schönbuch heißt es: „Nachfolgende Personen sind teils
im Flecken, teils aber in den
Wäldern umgekommen und
erschossen worden: Gall Lachelmayer ledigen Standes
und in den Wald begraben.
Eustachins Renz, in den Wald
begraben. Konrad Burger,
Rosshirt, der im Wald seine
Pferde verteidigte.“
Ein weiterer Zeuge dramatiSchwedenkreuz
scher Ereignisse der Vergangenheit ist der Dürrstein, welcher in der Gemarkung Altdorf am Abhang zum Goldersbachtal bei der Schindereiche steht. Auf ihm ist zu lesen: „Ludwig Dürr/ Unterförster der/ Weil im Schön/bucher Huth/ fiel hier am 28./ april
1813 als/ Opfer seines dinst/Eifers durch/ einen Schus/ von
einem Wilderer/ dis Denckmal/ sezt ihm der Rev[ier]/
Förster Bechtner“.
Dürr lebte noch bis zum 21. Mai und starb in Altdorf. In
Notzeiten war Wilderei im Schönbuch nicht selten. Der Hunger, aber
auch durch Wild zerstörte Felder trieben die Bevölkerung zum Waldfrevel. Strenge Gesetze führten teilweise zu kriegsähnlichen Zuständen.
Der Wilderer, der den Todesschuss
abgegeben hatte, wurde nach einiger
Zeit erwischt und man überführte
ihn, indem man die in den Kleidern
des Försters Dürr stecken gebliebene
Kugel mit der Kugel in dessen Büchse verglich. Daraufhin gestand der
Wilderer, beteuerte aber, nicht mit
Vorsatz geschossen zu haben. Nachdem er in Rottenburg an den Pranger
gestellt und mit Ruten gehauen worden war, kam er nach Gotteszell leDürrstein
benslänglich ins Zuchthaus.
Sagenwald Schönbuch
Sagenwald Schönbuch
Eine Kulturlandschaft wie der Schönbuch wird nicht zuletzt durch die Vorkommnisse charakterisiert, die die
Bevölkerung mit ihr in Verbindung bringen. Schauerliche
Geschichten, Sagen und Mythen sind damit ebenso gemeint, wie durch heute noch aufrecht stehende Zeugen der
Vergangenheit belegte nahe und ferne historische
Ereignisse. Meist vermischt sich innerhalb kürzester Zeit
Wahres sowie hinzu Erfundenes und erfüllt die Landschaft
mit ihrem jeweils ganz eigenen Charme, der mit der direkt
sichtbaren natürlichen Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt eine Einheit bildet.
Sagen und Märchen führen uns zurück in eine längst vergangene Zeit, als die Geschichte und das Wissen des Volkes
in mündlicher Überlieferung von einer Generation auf die
nächste weiter gegeben wurde. Neben den großen und bekannten Heldensagen, die im gesamten Volk erzählt wurden, hatte auch jede Landschaft und Region ihre eigenen
Sagengestalten, die heute fast vollständig in Vergessenheit
geraten sind. So spielte im Schönbuch die Gestalt des Ranzenpuffers eine bedeutende Rolle.
Wenn wir heute diese alten Erzählungen lesen, haben wir
den Eindruck, dass es sich um frei erfundene Geschichten
handelt, die sich die Leute an den langen Winterabenden
nur zum Zeitvertreib und zur Unterhaltung erzählten.
Aber manche dieser volkstümlichen Sagen haben einen historischen Bezug und somit auch einen wahren Kern.
Naturphänomene oder auch besondere gesellschaftliche
Ereignisse, die von den Menschen mit
Der Riese vom Federlesmahd
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Sagenwald Schönbuch
ihrem damaligen Wissen nicht begriffen und erklärt werden konnten, wurden als übernatürliche Erscheinungen
betrachtet. Mit Legenden und Sagen wurde das Erlebte beschrieben und an die Nachkommen weiter „gesagt“.
Der Ranzenpuffer: Schon sein Name verkündet Unheil:
der Geist, der die Vorbeigehenden in den Ranzen pufft. Der
Ranzenpuffer war zu Lebzeiten auf dem Einsiedel ein
Jäger, er war dem Wein, dem Spiel und den Frauen ergeben. Außerdem konnte er angeblich zaubern und zugleich
an verschiedenen Orten auftauchen. So wurde er nach seinem Tod damit bestraft, als Geist umherzugehen. Man findet ihn in seinem früheren Forstrevier zwischen
Dettenhausen und Einsiedel sowie zwischen Lustnau und
Kirchentellinsfurt, also im südlichen und östlichen Teil des
Schönbuchs. Oft trieb er wüste Späße, verkleidet als Jäger,
zu Fuß und mit einem Gewehr auf dem Rücken. Er lief neben den Fußgängern her und versuchte sie ins Wasser zu
treiben, sie zu schubsen oder sie durch plötzliches Gebrüll
zu erschrecken. Andere erschreckte er, indem er ohne Kopf
erschien – diesen trug er dabei unter seinem Arm. Auch sonst trat
er gern in Tiergestalt auf. Er
kam sogar in die Häuser
selbst. Dann stellte er sich
hinter die Bettlade und
brüllte. Grunzend entfernte er sich in der Gestalt eines Schweins.
Allerdings – und das
muss man ihm lassen –
tat er niemand ernstlich etwas zu leide.
Quellen:
Bechstein 1853,
Hahn 1956,
Meier 1852
Landkreise, Städte und Gemeinden im Naturpark
Landkreise, Städte und
Gemeinden im Naturpark
Der Naturpark zeichnet sich durch sein geschlossenes,
weitgehend unbesiedeltes Waldgebiet aus, das in der ansonsten sehr dicht besiedelten Landschaft des Mittleren
Neckarraumes liegt.
Die Bewohner der Städte und Gemeinden in seinem direkten Umfeld haben ihn durch ihre Ansprüche an den Wald
über Jahrhunderte in seinem Bestand gesichert und in seinem Aufbau bestimmt. Waldweide, Holz- und Streunutzung waren über lange Zeit unverzichtbare Nutzungsformen und haben eine enge Verbindung der Gemeinden
mit „ihrem Wald“ entstehen lassen.
So war es keine Frage, dass sich diese Städte und Gemeinden nach dem erfolgreichen Kampf gegen den geplanten
Flughafen im Schönbuch auch beim Aufbau und der
Gestaltung des Naturparks engagierten.
Heute spielt der Wald für die Anwohner, aber auch für die
Besucher der Gemeinden eine weit größere Rolle als Erholungsraum. Die Städte und Gemeinden dagegen sind Anziehungspunkte, die für die Erholungssuchenden aus nah
und fern eine weitere Attraktion darstellen und stets einen
Besuch wert sind, haben sie doch alle Sehenswertes zu bieten.
Folgende Landkreise, Städte und Gemeinden haben Anteil
an der Fläche des Naturparks Schönbuch:
Landkreise:
Böblingen, Reutlingen, Esslingen, Tübingen
Städte und Gemeinden:
Aichtal, Altdorf, Altenriet, Ammerbuch, Dettenhausen,
Gärtringen, Herrenberg, Hildrizhausen, Holzgerlingen,
Kirchentellinsfurt, Nufringen, Pliezhausen, Reutlingen,
Schlaitdorf, Tübingen, Walddorfhäslach, Waldenbuch,
Weil im Schönbuch.
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Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch
Literatur, Karten, Kalender
zum Naturpark Schönbuch
Werner Schaal
Der Schönbuch. Bilder einer Waldlandschaft
Der Schönbuch ist der älteste Naturpark BadenWürttembergs und erstreckt sich von Herrenberg und Tübingen bis
fast nach Stuttgart. Ausgedehnte Waldflächen
mit stattlichen Eichen
und Buchen wechseln
sich ab mit malerischen
Bachläufen, grünen Wiesentälern, Moorgebieten und ausgedehnten Wildgehegen.
Der Tübinger Werner Schaal widmet sich seit Jahren der
Naturfotografie und ist zu allen Jahreszeiten mit seiner
Kamera im Schönbuch unterwegs. In seinem neuen
Bildband zeigt er mit umwerfenden Farbfotografien die
atemberaubende Schönheit dieser einzigartigen Waldlandschaft in allen Facetten: die unterschiedlichsten
Vogelarten, seltene Blumen und jahrhundertealte Bäume
bis hin zu Insekten, Pilzen und Amphibien in ungewohnter
Perspektive und in außergewöhnlichem Licht.
Seine sachkundigen Textbeiträge geben Aufschluss über
die naturräumliche Gliederung des Schönbuchs, beschreiben Pflanzen- und Tierreichtum und machen Lust auf einen Spaziergang durch den Naturpark vor den Toren der
Landeshauptstadt. Ein Genuss für alle Naturfreunde!
Werner Schaal
Der Schönbuch. Bilder einer Waldlandschaft.
100 Seiten, 117 Farbfotos und eine Karte, gebunden,
€ 18,90
Silberburg-Verlag, Tübingen
ISBN 978-3-87407-737-8
Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch
Dr. Christoph Morrissey
Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Schönbuchs
In landesweit einzigartiger Weise legen zahlreiche römische Steindenkmäler, keltische Grabhügel und Viereckschanzen im Schönbuch Zeugnis ab
über die siedlungsgeschichtliche Entwicklung einer heute weitgehend bewaldeten Landschaft.
An der Schnittstelle zwischen Keuperbergland und den seit Alters genutzten
Lias-Platten des Albvorlandes, ergaben sich hier Fragen von überregionaler Bedeutung: Wurde tatsächlich in nachrömischer Zeit in
großem Umfang altes Kulturland aufgegeben, das sich
dann im weiteren Verlauf wieder zu Waldgebiet entwickelte? Wie und in welchem Umfang wurde der Schönbuch,
der sich ja erst in neuerer Zeit vom Lebens- und Wirtschaftsraum zum Erholungsgebiet gewandelt hat, in vorgeschichtlicher und römischer Zeit als Siedlungsraum genutzt? Gibt es hier Kontinuitäten über Jahrhunderte hinweg?
In diesem Buch wird erstmals in umfassender Weise der
Gesamtbestand vor- und frühgeschichtlicher Fundstellen
im Schönbuch vorgestellt und gewertet. Im Blickpunkt
steht dabei die Tätigkeit der in diesem Gebiet lebenden
Menschen im Zeitraum von etwa 10.000 v. Chr. bis in die
Herrschaftszeit Karls des Großen hinein. Überlegungen
zur mittelalterlichen Besiedlung sowie der Entwicklung
zur Kulturlandschaft runden den weitgespannten Bogen
ab. Der exemplarische Charakter der Studie berührt zudem zahlreiche Probleme der älteren Siedlungsgeschichte
Baden-Württembergs.
Dr. Christoph Morrissey
Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Schönbuchs
184 Seiten, 33 Tafeln, gebunden,
20,90 Euro
DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2001
ISBN 3-87181-434-2
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Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch
Dieter Buck
Das große Buch vom Schönbuch
Natur, Kultur, Geschichte, Orte.
»Das große Buch vom Schönbuch« präsentiert in sehr ansprechender Form
alles Wissenswerte zum Gebiet zwischen Böblingen, Herrenberg, Tübingen und Stuttgart: zur Herkunft des
Namens »Schönbuch«, zur Geschichte
von der Steinzeit bis zur Gegenwart,
zu historischen Herrschaftsverhältnissen, zu Adel und Volk, Märchen und
Sagen, zu Lehrpfaden und Museen.
Mit eigenständigen Abschnitten zur
Geologie, zur Pflanzen- und Tierwelt,
zum Naturpark Schönbuch und den
Auswirkungen des Orkans »Lothar«.
Dieter Buck beschreibt weiter alle Gemeinden und Ortsteile sowie Sehenswertes, Merkwürdiges und Besonderes.
Mit seinen vielen Farbfotos
ist das Buch als repräsentati- Dieter Buck
Das große Buch vom Schönbuch
ves Geschenk bestens geeig- 160 Seiten, gebunden,
net. Dieter Buck hat zahlrei- EUR 29,90
che Reise-, Ausflugs- und Silberburg-Verlag, Tübingen
ISBN 3-87407-334-3
Wanderführer verfasst.
Dieter Buck
Ausflugsziel Schönbuch
Wandern, Rad fahren, Entdecken
Dreißig Vorschläge für Wanderungen
und Radtouren, mit denen man den
Schönbuch in allen seinen Facetten
und mit seinen Sehenswürdigkeiten
erleben kann.
Wandern, Rad fahren, Spazieren gehen, Bummeln in alten Fachwerkstädten, das Kloster Bebenhausen besichtigen, Besuche in Museen wie dem
Schönbuchmuseum oder dem Museum für Volkskultur – alles ist möglich
Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch
und alles ist in diesem Buch
beschrieben! Mit Übersichten, beispielsweise über alle
Aussichtspunkte, Museen
oder Bademöglichkeiten.
Dieter Buck
Ausflugsziel Schönbuch
168 Seiten, kartoniert,
EUR 15,90
Silberburg-Verlag, Tübingen
ISBN 978-3-87407-375-2
Jürgen Blümle
Das Baumbuch – Die ältesten und schönsten Bäume aus
der Region Tübingen
Der gebürtige Stuttgarter Naturfreund Jürgen Blümle stellt
in seinem Buch die ältesten
und schönsten Bäume aus der
Region Tübingen und Reutlingen vor.
Jürgen Blümle
Das Baumbuch
336 Seiten, über 300 Farbfotos, gebunden,
19,90 Euro
Verlag Schwäbisches Tagblatt.
ISBN 3-928011-59-6
Martin Berke
Natur erleben – Baden-Württemberg, Touren, Tipps und
Informationen
Das Buch lädt dazu ein, die sieben
Naturparke in Baden-Württemberg
zu entdecken.
Diese herausragenden Landschaften Baden-Württembergs zählen zu
den "Nationalen Naturlandschaften", der neuen Dachmarke, unter
der die 14 Nationalparke, 100 Naturparke und 14 Biosphärenreservate Deutschlands gemeinsam auftreten.
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Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch
Martin Berke
Natur erleben / Baden-Württemberg, Touren, Tipps und Inform.
238 Seiten, zahlreiche Farbfotos, kartoniert,
14,95 Euro
Klartext-Verlagsgesellschaft
ISBN 3-89861-600-2
Weitere Literaturtips finden Sie auf der Internetseite des
Naturparks Schönbuch.
Wandkalender „Schönbuch-Impressionen“
Fotos von Werner Schaal
Qualitativ hochwertiger Wandkalender mit stimmungsvollen Fotografien aus dem Schönbuch zu einem attraktiven Preis.
Wandkalender, 13 Blatt Seiten, ca. 50 x 34 cm,
Hepper Printmedien, Tübingen-Hagelloch
Datum, Unterschrift:
Kontoinhaber:
Telefon:
Datum, Unterschrift:
Bank:
Postleitzahl, Wohnort:
(Nur ausfüllen, wenn Mitglied nicht Kontoinhaber ist)
Bankleitzahl:
Straße, Hausnummer:
eMail:
Kontonummer:
Vorname:
buch e. V. widerruflich, den Jahresbeitrag* bei Fällig-
keit von meinemKonto mittels Lastschrift abbuchen zu
lassen.
Familienname:
meinen
Beitritt zum Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
Die jährlich stattfindenden Landschaftspflegeaktionen tragen zur Erhaltung und Pflege der landschaftlichen Schönheit des Naturparks Schönbuch bei. Die Arbeitseinsätze
der vergangenen Jahre galten den Schutzgebieten Mähdertal und Schaichtal, dem moorähnlichen Birkensee oder
Bankeinzugsermächtigung
Gründung:
14. Mai 1991
Sitz:
Schloss Bebenhausen
Mitgliedszahl: 290
Mitglieder:
Privatpersonen, Firmen, Vereine,
Städte, Gemeinden und Landkreise
Vorsitzender: Michael Lutz,
Bürgermeister der Stadt Waldenbuch
Ziele:
- praktischer Naturschutz
- Unterstützung der geschichtlichen Forschungen
- Veröffentlichungen über den Schönbuch
- Öffentlichkeitsarbeit durch Broschüren
und Ausstellungen
- Beschilderung von Wanderwegen
- Aufbau und Unterhaltung eines Informationszentrums
Internet:
www.naturpark-schoenbuch.de
Beitrittserklärung zum Förderverein Naturpark Schönbuch e.V.
Der Förderverein
Naturpark Schönbuch e. V.
Ich ermächtige den Förderverein Naturpark Schön-
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Ich erkläre hiermit ab
Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
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Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
aber dem von König Karl für seine Gemahlin Olga angelegten romantischen Felsengarten bei Bebenhausen. Durch
großen finanziellen Einsatz ermöglichte der Förderverein
Naturpark Schönbuch die Einrichtung des Naturparkinformationszentrums in Bebenhausen, die Ausstattung des
Naturparks mit einem einheitlichen Besucherleitsystem,
die komplette Neugestaltung des Geschichtlichen Lehrpfades Einsiedel sowie die Gestaltung und den Druck dieser Informationsbroschüre. Auch für die Finanzierung des
jährlich erscheinenden Veranstaltungsprogramms des Naturparkes und der Landkreise zeichnet der Förderverein
Naturpark Schönbuch verantwortlich. Für sein Engagement wurde der Förderverein Naturpark Schönbuch bereits mehrfach ausgezeichnet.
Förderverein Naturpark Schönbuch
Im Schloss
72074 Tübingen
[email protected]
Spenden:
Konto-Nr. 893 232 1 bei der LBBW (BLZ 600 501 01)
Jeder Spender erhält automatisch eine Spendenbescheinigung.
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Greenfeegäste willkommen
Golfplatz Schönbuch GmbH & Co. KG, Schaichhof
71088 Holzgerlingen, Tel. 07157/6 79 66, FAX 07157/67 96 79
Internet: www.gc-schoenbuch.de, e-mail: [email protected]
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Im Schloss
72074 Tübingen-Bebenhausen
Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
c/o Regierungspräsidium Tübingen,
Abteilung Forstdirektion
Interesse an der Mitarbeit?
Zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben ist der Förderverein
Naturpark Schönbuch auf Mitgliedsbeiträge (15 Euro/Jahr für Privatpersonen) und Spenden angewiesen. Auch sie können Mitglied
werden oder uns durch eine Spende unterstützen !
Impressum
Naturpark Schönbuch - Verwaltung
Im Schloss, 72074 Tübingen
Telefon: 07071- 602 262
E-Mail: [email protected]
Internet: www.naturpark-schoenbuch.de
Vorsitzender: Hubertus Windthorst
Geschäftsführer: Mathias Allgäuer
Landkreise und Untere Forstbehörden im Naturpark
Schönbuch: Böblingen, Reutlingen, Esslingen, Tübingen
Städte und Gemeinden im Naturpark Schönbuch: Aichtal, Altdorf, Altenriet, Ammerbuch, Dettenhausen, Gärtringen, Herrenberg, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Kirchentellinsfurt, Nufringen, Pliezhausen, Reutlingen, Schlaitdorf, Tübingen, Walddorfhäslach, Waldenbuch, Weil im Schönbuch
Herausgeber: Förderverein Naturpark Schönbuch e. V.
Anschrift wie Naturpark Schönbuch
Vorsitzender: Michael Lutz, Bürgermeister der Stadt Waldenbuch
Abbildungsverzeichnis: Hans Bösl, Thomas Englisch, Peter
Göbell, Simone Hammon, Claudia Hiller, Bernd Maier, Dr.
Christoph Morrissey, Regierungspräsidium Tübingen, Silvia
Renn, Günter Rohr, Wolfgang Rückl, Werner Schaal, SilberburgVerlag, Fritz Stoll, Erich Tomschi, Harmut Wimmer, Inge
Yserentant
Text und Redaktion: Dr. Michael Schwelling, Dr. Christoph
Morrissey, Andreas Düring, Mathias Allgäuer
Gestaltung: Thomas Mallmann
Herstellung: Hepper Printmedien, Tübingen-Hagelloch
© Naturpark Schönbuch, 2008
Diese Informationsbroschüre wurde gefördert
durch den Naturpark Schönbuch mit Mitteln der
Lotterie Glücksspirale.
Wir bedanken uns bei den Städten, Gemeinden und Landkreisen,
dem Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. und den Sponsoren
für die finanzielle Unterstützung und bei allen, die an der Erstellung dieser Broschüre hilfreich beteiligt waren.
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