Naturpark Schönbuch - Ein Kleinod in der Mitte Baden
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Naturpark Schönbuch - Ein Kleinod in der Mitte Baden
Naturpark Schönbuch Ein Kleinod in der Mitte Baden-Württembergs 2 Vorwort „Leben in Vielfalt“ - dafür stehen 101 Naturparke in Deutschland. Sie leisten einen bedeutenden Beitrag für den Biotopverbund und für den Natur- und Artenschutz in der Kulturlandschaft, denn der Verlust der biologischen Vielfalt ist weltweit als ein gravierendes Problem erkannt worden. Naturparke tragen heute mehr denn je eine Mitverantwortung und werden zukünftig noch stärker als bisher einen entscheidenden Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Die vorliegende Broschüre ist ein Teil dieses Anliegens. Denn nur was man kennt, kann man auch schützen. Beim Modell Naturpark geht es aber auch um die Frage der Vereinbarkeit von Natur- und Landschaftsschutz und Erholung. Der Naturpark Schönbuch ist eines der größten geschlossenen Waldgebiete in Süddeutschland. Aufgrund seiner günstigen Lage und seiner reizvollen Landschaft ist der Schönbuch ein bevorzugtes, vielbesuchtes Erholungsgebiet. Das ehemalige Zisterzienserkloster Bebenhausen, die weitverzweigten Bachsysteme, majestätische Hirsche, uralte Baumriesen wie die Sulzeiche, dies sind wohl die bekanntesten Wahrzeichen des Schönbuchs. Der besondere Zauber des ältesten baden-württembergischen Naturparks liegt jedoch erst im harmonischen Zusammenspiel zwischen stillen Wäldern, romantischen Bachtälern, idyllischen Ortschaften, schattigen Schluchten und lieblichen Streuobstwiesen begründet. Ein Naturpark ist ein Lesebuch der lokalen Geschichte. Er bietet eine Fülle geologischer und kultureller Themen, die darauf warten, entdeckt zu werden. Aber auch durch die Vermarktung regionaler Produkte, Umweltbildungsangebote oder innovativer Projekte im naturnahen Tourismus trägt der Naturpark dazu bei, die natürlichen Potenziale dieser Vorzeigelandschaft zu wecken. Wir wünschen uns, dass diese Broschüre Ihnen Lust macht, diesen einzigartigen Landstrich zu erkunden und Ihnen hilft, die Erinnerung an die Schönheit der Natur festzuhalten. Hubertus Windthorst Vorsitzender Naturpark Schönbuch Michael Lutz Vorsitzender Förderverein Naturpark Schönbuch e.V. Inhaltsverzeichnis 4 Naturpark – was ist das? 6 Naturpark Schönbuch 11 Erholung 13 Wandern 24 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele 30 Streuobstwiesen 32 Umweltbildung 34 Übersichtskarte 36 Wald und Forstwirtschaft 42 Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch 45 Der Hirsch: Wildheit und Würde 49 Geologie 52 Ein Naturpark hat Geschichte 55 Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch 57 Sagenwald Schönbuch 59 Landkreise, Städte und Gemeinden im Naturpark 60 Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch 65 Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. 67 Impressum 3 4 Naturpark – was ist das? Naturpark – was ist das? Die Naturparke zählen zu den schönsten und wertvollsten Landschaften in Deutschland. Naturparke bewahren und entwickeln Natur und Landschaft mit und für Menschen. Es sind großräumige Kulturlandschaften, die überwiegend aus Landschafts- und Naturschutzgebieten bestehen. Sie eignen sich besonders für Erholung und Naturerleben. Naturparke sind eine Schutzgebietskategorie nach dem Bundesnaturschutzgesetz. Sie verbinden den Schutz und die Nutzung von Natur und Landschaft. Naturparke streben die Balance zwischen intakter Natur, wirtschaftlichem Wohlergehen und guter Lebensqualität an. Sie sind damit Vorbildlandschaften für die Entwicklung ländlicher Regionen insgesamt und bieten die Chance, auf einem Viertel der Fläche Deutschlands nachhaltige Entwicklung voranzutreiben. Naturparke besitzen auch auf der europäischen Ebene eine zukunftsweisende Rolle für den Schutz der Natur, die landschaftsbezogene Erholung und die integrierte nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums. Naturparke fördern eine nachhaltige Landnutzung in der Land- und Forstwirtschaft. Sie orientieren sich dabei vorrangig am Leitbild einer Kulturlandschaft ohne musealen Naturpark – was ist das? 5 Charakter, die nur mit den und für die im Gebiet lebenden Menschen erhalten und gestaltet werden kann. Diese Form der Landnutzung erhält und schafft die Voraussetzungen für die Erfüllung der Aufgaben im Bereich von Erholung und Tourismus sowie Naturschutz und Landschaftspflege. Die Naturparke sind Motoren einer Entwicklung, die bereits vor mehr als fünfzig Jahren im Naturpark Hoher Vogelsberg ihren Anfang nahm und heute in mittlerweile 101 Naturparken erfolgreich praktiziert wird. Zu der großen Familie der Naturparke in Deutschland, die als „Nationale Naturlandschaften“ mit Biosphärenreservaten und Nationalparks als Großschutzgebiete zusammengefasst sind, gehört seit 1972 auch der Schönbuch, das ca. 15.500 ha große Waldgebiet südlich von Stuttgart. Der Naturpark Schönbuch ist der älteste Naturpark Baden-Württembergs. Er repräsentiert zusammen mit den Naturparken Neckartal-Odenwald, Obere Donau, Schwäbisch-Fränkischer Wald, Schwarzwald Mitte/ NeckartalNord, SüdschwarzOdenwald wald und Stromberg-Heuchelberg die landschaftliche Schönheit und VielSchwäbischfalt unseres Fränkischer StrombergLandes auf Heuchelberg Wald ganz besondere Weise. Stuttgart Schönbuch Biosphärengebiet Schwäbische Alb Schwarzwald Mitte/Nord Südschwarzwald Obere Donau 6 Naturpark Schönbuch Naturpark Schönbuch Mit seinen 156 Quadratkilometern ist er der kleinste unter den sieben Naturparken in Baden-Württemberg. Trotzdem umfasst er eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Süddeutschlands. Auf einer Fläche, die so groß ist wie das Fürstentum Liechtenstein, erstreckt er sich als eine einzigartige, über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit bewegter Geschichte und attraktivem Freizeitangebot. Die bekanntermaßen hohe Lebensqualität der Region ist untrennbar mit der Vielfalt und Schönheit des ältesten baden-württembergischen Naturparks verbunden. Der landschaftliche Reiz dieses Waldgebiets und seine Lage mitten in einem dicht besiedelten Ballungsraum, üben eine hohe Anziehungskraft aus und machen den Naturpark zu einem bevorzugten Erholungsgebiet mit 4 bis 5 Millionen Besuchern im Jahr. Nur wenige Kilometer südlich von Stuttgart gelegen und umrahmt von den Städten Herrenberg, Böblingen/Sindelfingen, Reutlingen und Tübingen bieten sich hier für gestresste Städter beste Möglichkeiten zu Erholung und Ausgleich. 24-Buchen im Stadtwald Herrenberg Naturpark Schönbuch Herbststimmung im Schönbuch Hier finden sich vielfältige Naturschönheiten sowie zahlreiche kultur- und kunsthistorische Sehenswürdigkeiten dicht beieinander. Sie machen den Naturpark zu einem besonderen Kleinod, zu einer einzigartigen, ursprünglichen und abwechslungsreichen Landschaft, in der ausgedehnte Waldflächen, Wiesengründe, Moorseen und schattige Schluchten in ihrer Schönheit miteinander konkurrieren. Weite, stille Wälder, romantische Bachtäler, beeindruckende Kulturschätze, historische Sehenswürdigkeiten, herrschaftliche Residenzen, idyllische Ortschaften und nicht zuletzt die schwäbische Gastlichkeit laden dazu ein, sich von der Hektik des Alltags zu entspannen und diese reizvolle Umgebung mit allen Sinnen zu genießen. Der Autoreisende findet entlang der öffentlichen Straßen zahlreiche „Wanderparkplätze“, die Ausgangspunkte zu Erholungseinrichtungen wie Waldlehrpfade, Liegewiesen, Wassertretbecken und Grillplätzen in unmittelbarer Nähe sind. Wer mehr sehen möchte, den lockt ein hervorragend ausgeschildertes Wegenetz mit thematisch interessanten Routen entlang von Bachläufen durch feuchte, von steilen Hängen gesäumte Auen weiter hinein in dieses abwechslungsreiche Waldgebiet, wo sich dem Besucher eine zauberhafte Welt eröffnet. 7 8 Naturpark Schönbuch Während der Schönbuch im Norden an den Stuttgarter Ballungsraum grenzt, verliert sich der Wald im Süden in der offenen Landschaft und Weinberge nehmen die meist steilen, besonnten Hänge vom Tal bis an den Rand der Hochfläche ein. Von hier bieten sich dem Wanderer herrliche Ausblicke über das Ammertal mit seinen Streuobstwiesen und das weite, fruchtbare Gäu bis hinüber zum Schwarzwald. Auf den nach Norden sanft ansteigenden Höhen gedeihen prächtige Mischwälder, die sich abwechseln mit saftigen Wiesentälern, dazwischen jahrhundertealte Baumriesen, verlassene Steinbrüche, historische Stätten und immer wieder urige Natur mit seltenen Pflanzenund Tierarten. Eingebettet in diese abwechslungsreiche Waldlandschaft des Naturparks finden sich vor allem an den Rändern des Naturparks idyllische Ortschaften, die den Erholungssuchenden Ruhe und Komfort bieten. Es ist diese enorme Vielseitigkeit einer mit herrlichen Naturschönheiten und historischen Stätten reich gesegneten Kulturlandschaft, deren abwechslungsreiches Erscheinungsbild und faszinierende Ausstrahlung den Naturund Wanderfreund zu jeder Jahreszeit begeistern. Besonders an den sonnigen und milden Wochenenden im Frühjahr, wenn der letzte Schnee geschmolzen ist und das Sonnenlicht durch das noch nicht geschlossene Blätterdach auf den feuchten Waldboden fällt, wenn der Duft des Bärlauchs die frischen Buchenwälder durchzieht und im oberen Waldanemonen Goldersbachtal Knabenkräuter und Trollblumen auf den Talwiesen stehen, dann sind die Wanderparkplätze rings um den Naturpark schon am Vormittag belegt. An solchen Tagen strömen die Besucher in großer Zahl in den Schönbuch, um in einer noch intakten Naturlandschaft Ruhe und Erholung zu finden. Der Wald präsentiert sich jetzt als ein lichtdurchflutetes Meer aus Bäumen mit einem Naturpark Schönbuch duftenden grünen Grund aus unzähligen kleinen Pflanzen. Bald darauf, in der Hitze des Sommers, laden die gut ausgebauten Wanderwege zu Ausflügen in die schattigen Buchenwälder, die mit ihrem immer faszinierenden Wechsel aus Licht und Dunkelheit jede Wanderung zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Aber auch die verschiedenen Spielplätze, Wildgehege und Grill- Schachbrett auf Distel stellen sind jetzt wahre Publikumsmagnete und verbreiten eine ausgelassene Ferienstimmung im Wald. Besonders für die Kinder gibt es unzählige Möglichkeiten, lauschend und staunend die eigentümliche Welt der Pflanzen und Tiere zu beobachten oder als kleine Wissenschaftler dem erstaunlichen Zusammenspiel der Natur auf die Spur zu kommen, bis sie sich wieder spielend, kletternd und tobend ihrer abenteuerlustigen Entdeckerfreude überlassen. Und auch im Herbst ist der Naturpark Schönbuch für viele Ausflügler ein lohnendes Ziel. Denn gerade jetzt, wenn die Tage noch warm, die Nächte aber schon kühl sind, lässt sich im unmittelbaren Kontakt zur Natur der Wechsel der Tages- und Jahreszeiten bewusst erleben. Dem Besucher bietet sich ein faszinierendes Schauspiel, besonders wenn morgens die Täler des Schönbuchs noch in luftig feuchte Nebelschleier gehüllt sind und die ersten Sonnenstrahlen beginnen, die noch undeutlichen Konturen des Waldes ans Licht zu bringen, bis Herbstwald schließlich die ganze 9 10 Naturpark Schönbuch Landschaft in leuchtenden Farben erstrahlt. Und wenn jetzt schmackhafte Beeren die Sträucher verzieren, Eichen und Buchen ihre Früchte abwerfen und die Tiere ihre Vorräte für den Winter anlegen, dann kommen auch die Pilzsammler in den Wald, die jetzt mit kennerhaftem Blick den Waldboden nach Essbarem absuchen. Erst im Winter wird es wieder ruhiger, vor allem wenn Schnee gefallen ist und alle Geräusche gedämpft sind. Wer jetzt in den Schönbuch kommt, findet sich in einer Märchenlandschaft wieder. Alles ist eingehüllt in ein strahlendes Weiß und scheint wie verzaubert. Eine traumhafte Stille umfängt den Wanderer. Nur das Knirschen des Schnees unter den Sohlen ist zu hören und vielleicht die entfernten Stimmen von Kindern. Ansonsten ist es still geworden im Wald. Die Spuren der Tiere ziehen sich durch die winterliche Landschaft, Schneekristalle funkeln überall im glänzenden Licht der Sonne. Naturpark Schönbuch, das heißt zu jeder Jahreszeit Natur erleben, Landschaft entdecken, Freizeit genießen. Winterwald Erholung Erholung Mit seinem milden Klima, der guten Erreichbarkeit und seinem attraktiven Freizeitangebot ist der Naturpark Schönbuch der ideale Ort für einen Ausflug ins Grüne. Ausgedehnte Wander-, Lehr- und Sportpfade sorgen für eine fruchtbare Begegnung von Mensch und Natur und verwöhnen ganz nebenbei Körper, Seele und Geist. Ob Wanderfreund oder Mountainbiker, ob Spaziergänger, Jogger oder Naturliebhaber – der Naturpark Schönbuch hat eine große Anziehungskraft auf Menschen, die ihre freie Zeit gern fit und aktiv verbringen wollen. Aber auch wer „nur“ Erholung sucht und abseits der großstädtischen Ballungsräume und touristischen Zentren die Natur erleben möchte, der ist hier bestens aufgehoben. In der romantischen Waldlandschaft des Schönbuchs findet sich alles was das Herz der freizeitaktiven Gäste höher schlagen lässt. Bei ausgedehnten Wanderungen, sportlicher Aktivität, aber auch schon auf kleinen Spaziergängen durch die geschützte Kulturlandschaft der bewaldeten Täler und Höhen können die Besucher ausspannen, durchatmen, Kraft schöpfen oder einfach nur die Seele baumeln lassen und genießen, was der Naturpark zu bieten hat: 11 12 Erholung Weite Wälder, bezaubernde Täler, üppige Wiesen, idyllisch sprudelnde Bachläufe, steile Weinberge, historische Monumente und immer wieder abwechslungsreiche Wege mit begeisternden Panoramen, faszinierenden Naturdenkmälern und stillen Augenblicken. Es gibt viele Gründe, im Schönbuch unterwegs zu sein. Nicht von ungefähr gehört Bewegung in der freien Natur heute zu den beliebtesten Freizeitaktivitäten. Der Naturpark Schönbuch bietet dafür beste Voraussetzungen. Gerade den sportlich Aktiven eröffnet sich hier ein ideales Terrain für ihr persönliches Fitnessprogramm. Ob auf Schusters Rappen, mit dem Drahtesel, oder mit Stöcken – Jogger, Mountainbiker und Nordic Walker finden auf den vielen Rad- und Wanderwegen ihr sportliches Vergnügen. Wir Besticken Bedrucken Beflocken Freizeit-und Sporttextilien www.softflock.de Wandern Wandern Das einstmals abgeschiedene Waldgebiet entwickelt sich immer mehr zu einer attraktiven Freizeitregion, die einen abwechslungsreichen Aufenthalt ermöglicht. Der Naturpark Schönbuch trägt diesem Trend Rechnung – natürlich stets mit Rücksicht auf die Natur. Das Entwicklungskonzept des Naturparks hat sich die Umweltverträglichkeit des Tourismus auf seine Fahnen geschrieben. Naturschutz und Erholung gehen hier Hand in Hand. Der aufmerksame Besucher spürt das auf Schritt und Tritt. Attraktive Naturerlebnisangebote, speziell ausgewiesene Ruhezonen für das Rotwild, eine durchgängige Beschilderung der Wanderwege und modernes Kartenmaterial tragen dazu bei, den Besuchern einen rundum angenehmen Aufenthalt zu ermöglichen, ohne die sensiblen Schutzgebiete eines Naturparks zu gefährden. Die Naturparkverwaltung und die zuständigen Forstbehörden ruhen sich nicht auf ihren Schätzen aus. In einer stetigen Qualitätsoffensive wird das Wegenetz gründlich überdacht, gegebenenfalls überarbeitet und entsprechend neu ausgeschildert. So erwartet den Wanderfreund ein hochwertiges Wegenetz, das von einfachen Familienwanderungen bis zu ausgedehnten Touren alles bietet, was das Herz begehrt. Die gut ausgeschilderten Wege sind wichtige Garanten für ungetrübte Wanderfreuden. Sie erschließen die faszinierende Waldlandschaft, verbinden die markanten Punkte und führen sicher zu 13 14 Wandern den verschiedenen Sehenswürdigkeiten. Entlang der Wege laden Grillstellen, Schutzhütten und Sitzgruppen den Wanderer zur Rast. Fast hinter jeder Wegbiegung findet sich ein beschauliches Plätzchen zum Verweilen und Ausruhen. Wandern im Schönbuch ist weit mehr als entspannte Fortbewegung. Es ist die stete Berührung mit der reichen Natur und ihren ganz besonderen Schätzen, ein faszinierendes Angebot, das den Besucher dazu einlädt, sich dieser Landschaft im selbst vorgegebenen Rhythmus zu nähern. Wer sich hier Zeit nimmt, innehält und sich einlässt auf die Weite des Waldes, den beschenkt diese Umgebung mit einem ganz individuellen Naturerlebnis. Die vielfältige Atmosphäre des Waldes, seine Farben und Formen mit allen Sinnen genießen, das heißt, den weichen Boden unter den Füßen spüren, die reine Luft des Waldes atmen, den Stimmen der Natur lauschen, das leise Rauschen der Blätter wie eine geheime Botschaft vernehmen oder sich von einem Stein zu einer Phantasiereise in die Erdgeschichte bewegen lassen und dabei das faszinierende Zusammenspiel des Kleinen und Großen überdenken. Auch auf diese Weise wird Wandern zum Genuss, zur puren Erholung. Drei Touren unterschiedlicher Länge, entnommen dem Wanderführer „Ausflugsziel Schönbuch“ von Dieter Buck (ISBN 978-3-87407-375-2), wollen wir Ihnen gerne mit freundlicher Unterstützung des Silberburg-Verlages Tübingen vorstellen. Wandern 15 Durch das idyllische Schaichtal zur Sulzeiche (Tour 6) Eines der schönsten und romantischsten Schönbuchtäler ist das Schaichtal. Der Bach mäandert hier in seinem natürlichen Bett. Üppige Ufervegetation, bunte Talwiesen und schöne Mischwälder bestimmen das Landschaftsbild. Wir durchwandern den größten Teil des Tales. Nach einem kurzen Aufstieg sehen wir »zur Belohnung« einen der mächtigsten Bäume des Schönbuchs und haben außerdem eine herrliche Fernsicht auf die Schwäbische Alb und das fruchtbare Albvorland. Ausgangspunkt: Wegverlauf: Dettenhausen Dettenhausen – Schaichtal – Sulzeiche – Dettenhausen Länge: 14 Kilometer Zeit: 4 Stunden Höhenunterschied: 150 Meter Grill-/Spielplätze: Schaichtal, Weißes Häusle Sonstiges: Die Wanderung verläuft auf Forstwegen Verkehrsmittel: Schönbuchbahn Einkehrmöglichkeiten: Dettenhausen, Ferienheim Wer mit der Schönbuchbahn von Böblingen aus nach Dettenhausen fährt, beginnt seine Wanderung am Bahnhof. Von dort geht es zunächst zur Durchgangsstraße der ehemaligen B 27, und an dieser entlang nach links in Richtung Waldenbuch, bis nach rechts ein Schild zum »Wanderparkplatz/Freibad« weist. Autofahrer parken am besten auf diesem Parkplatz. In Dettenhausen ist besonders Schönbuchmuseum das Schönbuchmuseum sehens- Ringstraße 3, Dettenhausen wert. Gezeigt werden Exponate Auskunft: 0 71 57-12632 Öffnungszeiten: April bis November zur Jagd, zur wirtschaftlichen an Sonn- und Feiertagen 14–18 Uhr. Nutzung des Waldes und zum Steinhauerhandwerk. Dahinter Kathreehäusle liegt das Kathreehäusle, ein 1839 Kirchstraße 15, Dettenhausen Auskunft: 0 71 57-12632 erbautes winziges Häuschen, fast Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung. ein Puppenhaus. Auf weniger als 15 Quadratmetern lebten zeitweise bis zu sieben Personen! Im Haus wird die Originaleinrichtung der letzten Bewohnerin, der 1951 verstorbenen Kathree Oßwald, gezeigt. Wir befinden uns nun bereits im Schaichtal, in dem wir 16 Wandern Im Schaichtal jetzt eine Zeit lang bleiben werden. Das Wanderzeichen, das aber kaum benötigt wird, ist der rote Punkt. Historiker vermuten, dass der keltische Gewässername Schaich namensgebend für den ganzen Schönbuch gewesen sein könnte – dieser wurde im 12. Jahrhundert urkundlich »Schainbuoch« genannt. Der Ursprung des Baches liegt im sogenannten Hengstbrunnen in der Nähe des Eselstritts. Das noch naturbelassene Schaichtal ist ab Wandern Dettenhausen eines der landschaftlich reizvollsten Täler des Schönbuchs: etwa acht Kilometer lang, mit vielen Seen und Tümpeln, zum Teil mit Seerosen. Etwa fünf Kilometer von Dettenhausen entfernt befand sich im 15. Jahrhundert ein Stausee, dessen Damm heute noch als Wall zu erkennen ist. Vermutlich diente er der Fischzucht des Klosters Bebenhausen – die Zisterziensermönche durften kein Fleisch essen. 1915 bezeichnete die Oberamtsbeschreibung Stuttgart die Schaich noch als »wilden Waldbach«. Bei Neuenhaus vereint sie sich mit der Aich. Nach einem kleinen See geht es nach rechts über eine Brücke. Jetzt wird unser Weg alleenartig von knorrigen Bäumen gesäumt. Bald sehen wir vor uns den ehemaligen Staudamm. Etwas später führt der mit rotem Punkt gekennzeichnete Weg nach rechts den Wald hinauf. Wir folgen aber dem blauen Punkt und spazieren geradeaus weiter. Links des Weges sehen wir bald ein Seelein, das mit den Felsbrocken in seiner Mitte wohl eines der schönsten im Tal ist. Kurze Zeit später sehen wir rechts einen weiteren See; aus ihm ragen die Stümpfe abgestorbener Bäume heraus – ein wenig Urwaldatmosphäre kommt auf! Bei einer Grillstelle weist uns das Zeichen blauer Strich nach rechts in Richtung »Heilbrunnen Sulzeiche«. An der nächsten Rechtskurve können wir einen kurzen Abstecher (500 Meter) zum Heilbrunnen machen – früher angeblich einer der heilkräftig- 17 18 Wandern sten Brunnen im Schönbuch – oder wir folgen gleich dem Weg mit dem blauen Kreuz. Nach etwa einer halben Stunde sehen wir rechts oben am Waldrand die Sulzeiche. Die Sulzeiche, eine etwa 400 Jahre alte Stieleiche, ist als Naturdenkmal ausgewiesen. Sie ist rund 22 Meter hoch, ihr Kronenumfang beträgt 27 Meter. Man befindet sich hier in dem mit 1,8 Hektar Größe kleinsten Naturschutzgebiet des Schönbuchs. »Sulz« kommt eventuell von einer Salzlecke für das Vieh oder von einer Suhle. Bedingt durch die hier vorherrschende, Trockenheit liebende Vegetation, beziehungsweise den Magerrasen, gibt es eine sehr artenreiche Insektenwelt. So wurden in diesem Gebiet 126 Arten von Bienen und Wespen gezählt, 63 dieser Arten legen ihre Nester im Boden an. Für viele von ihnen ist hier der einzige Standort im Raum Tübingen/Reutlingen. Von einer Grabwespenart gibt es in ganz Baden-Württemberg nur noch einen einzigen weiteren Standort. Wir biegen jetzt nach rechts ab und spazieren am Waldrand entlang. Von hier hat man eine herrliche Sicht zur Schwäbischen Alb. Nach einigen Minuten führt nach links ein Sträßchen zur Gaststätte Ferienheim. Wir wandern oben am Waldrand weiter. Etwas später bringt uns der mit Sulzeiche Wandern blauem Kreuz gekennzeichnete Weg nach rechts in den Wald hinein. Bequem bergab schlendernd kommen wir zum Weißen Häusle, einer Schutzhütte mit Feuerstelle. Nun geht es wieder leicht bergauf, dann aber eben weiter bis zum Waldrand. Wer zum Wanderparkplatz muss, nimmt hier den nach rechts abwärts führenden Weg, der ins Schaichtal führt. Dort kommt man auf bekanntem Weg nach links zurück. Wer zur Bahn geht, spaziert geradeaus bis zum Sportplatz und von dort rechts hinab nach Dettenhausen. Um den Kirnberg (Tour 10) In den Schönbuch kann man immer wieder gehen, jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize. Und wenn eine Wanderung wie diese nicht nur eine reine Waldwanderung in der Natur ist, sondern noch das alte Kloster Bebenhausen berührt, dann lockt sie besonders. Schließlich gibt es hier Einiges zu besichtigen. Ausgangspunkt: Parkplatz Kirnberg, südlich von Bebenhausen. Wegverlauf: Parkplatz Kirnberg – Langer Rücken – Kirnbachtal – Parkplatz Kirnberg Länge: 9 Kilometer Zeit: 3 Stunden Höhenunterschied: 140 Meter Grill-/Spielplätze: Bärlochhütte, Mauterswiese Sonstiges: Die Wanderung verläuft auf befestigten Forstwegen. Verkehrsmittel: Busverbindungen von Tübingen, Böblingen, Stuttgart und Leinfelden-Echterdingen nach Bebenhausen Einkehrmöglichkeiten: Bebenhausen Wir nehmen den – vorerst – mit rotem Balken gekennzeichneten Weg, der nach dem ersten Lehrpfadschild nach links aufwärts führt. (Wer in Bebenhausen beginnt, vielleicht weil er mit dem Bus anreist, nimmt ebenfalls den so markierten Pfad auf der dem Ort gegenüberliegenden Straßenseite und kommt damit auch auf diesen Weg – es ist der zweite Forstweg, auf den der nach oben führende Pfad trifft). Diesem Weg folgen wir nach Norden, bis er bei einer Rechtskurve wieder eben wird, danach biegen wir rechts in 19 20 Wandern das Kirnbergsträßchen ein. Bei der nächsten Verzweigung bleiben wir links, an der darauf folgenden Kreuzung nehmen wir das nach rechts führende Sträßchen in Richtung »Dettenhausen«. Es bringt uns über den Langen Rücken, vorbei an der Ruine der Otto-Schäffer-Linde und der Bärlocheiche. Weiter geht es bis zur Kreuzbuche mit dem Schwedenkreuz. Die dem Landforstmeister Otto Schäffer (1898–1958) gewidmete Linde brach vor einigen Jahren ab, zu sehen ist noch der Stumpf. Im Bereich des »Langen Rückens« findet man einige Namen in Verbindung mit »Bär«. Der Name kommt von Wandern den Zuchtebern, genannt »Bären«, die zu Zeiten der Waldweide hierher zur Eichelmast getrieben wurden. Um die Bärlochhütte stehen interessante alte Bäume, man findet hier Schutzhütten, eine Grillstelle, Rastplätze und einen Spielplatz mit Spielwiese. Die etwa 250 Jahre alte Kreuzbuche ist rund 31 Meter hoch, ihr Stamm hat einen Umfang Bärlochütte von 4,60 Meter, ihre Krone von 23 Meter. An ihrem Fuß steht das Schwedenkreuz, das an den Dreißigjährigen Krieg erinnert. Hier biegen wir nach rechts ab. Auf dem geschwungenen Heuweg spazieren wir bergab bis zum Kirnbachsträßchen. Rechts abbiegend bringt es uns durch das idyllische Kirnbachtal mit einem sich schlängelnden Bach zurück zum Ausgangspunkt. Der romantische Kirnbach beginnt in der Bärlochklinge, verläuft zwischen Kirnberg und der Pfrondorfer Hochfläche und fließt zwischen Bebenhausen und Lustnau in den Goldersbach. In seinem unteren Teil befindet sich der Geologische Lehrpfad Kirnberg. Will man nach Bebenhausen zurück, so folgt man zunächst dem mit rotem Balken gekennzeichneten Weg nach Norden, bleibt aber kurz darauf links unten am Waldrand, anstatt dem Weg nach oben weiter zu folgen. Bald trifft man auf den querenden Pfad, den man noch vom Beginn her kennt, und geht auf ihm nach links hinab. Spielplatz und Wildgehege (Tour 13) Wer sagt denn, dass man Kinder nicht zu einem Waldspaziergang bewegen kann? Wer sie einmal mit zum Saurucken genommen hat, wird dies immer wieder tun (müssen). Die recht kurze, trotzdem aber interessante Wanderung führt rund um den aussichtsreichen Schönbuchspitz und den Pfaffenberg oberhalb Entringens. Und da man auch den herrlichen Spielplatz Saurucken mit den großen 21 22 Wandern Ausgangspunkt: Parkplatz Saurucken oberhalb Entringens (im Ort der Beschilderung zum »Wildgehege« folgen). Wegverlauf: Parkplatz Saurucken – Spielplatz – Erlenweiher – Schönbuchspitz – Parkplatz Saurucken Länge: 4 Kilometer Zeit: 1 Stunde Höhenunterschied: 130 Meter Grill-/Spielplatz: Saurucken Sonstiges: Die Wanderung verläuft auf Naturpfaden und befestigten Feld- und Forstwegen. Verkehrsmittel: Ammertalbahn, dann muss man allerdings von Entringen zum Parkplatz hochwandern. Einkehrmöglichkeiten: Sportgaststätte am Parkplatz, Entringen. Wildgehegen berührt, ist dieser Ausflug für Kinder besonders geeignet! Besonders aufregend ist es natürlich, wenn die Tiere, insbesondere die Wildschweine, Junge bekommen haben! Vom Parkplatz aus nehmen wir den Weg der direkt in den Wald hineinführt. Bald darauf, an der Verzweigung im Wald, bleiben wir rechts und erreichen nach kurzem Abwärtsmarsch den Spielplatz Saurucken, wo die Wildgehege für Abwechslung sorgen. Am Saurucken befinden sich ein Spielplatz und ein Wildgehege mit Mufflons, Rot- und Schwarzwild. Beide Anlagen gehören zu den schönsten und größten im Schönbuch. Hier biegen wir nach links ab. Wir gehen am Erlenweiher vorbei und treffen auf einen Forstweg, dem wir in dersel- Wandern ben Richtung folgen. Kurz darauf ander Gabelung nehmen wir den nach links aufwärts führenden Weg. Es geht nun einige Zeit nach oben, bis wir am Trauf auf einen Querweg stoßen. Jetzt biegen wir nach links ab (Wanderzeichen roter Strich nach Hohenentringen). Diesem Zeichen folgen wir, bis wir wieder beim Ausgangspunkt angekommen sind. Unterwegs bieten sich immer wieder prächtige Blicke ins Land. Am Schönbuchspitz hat man eine besonders schöne Sicht. Der Schönbuchspitz (545 m) ist eine hervorragende Bergspitze mit schöner Aussicht zur Uracher Alb, zum Hohenzollern, zur Südwestalb so- Spielplatz Saurucken wie ins Gäu und in den Schwarzwald. Unterhalb der Bergspitze wird Weinbau betrieben. Damwild 23 24 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Der Naturpark Schönbuch und seine unmittelbare Umgebung bieten dem Besucher eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und Ausflugszielen. Von der knapp 400 Jahre alten Sulzeiche bis zum ehemaligen Zisterzienserkloster und Jagdschloss Bebenhausen. Vom urigen Bannwald Eisenbachhain bis zu den riesigen Mammutbäumen und den reizvollen Aussichten vom Herrenberger Schlossberg. Den Naturpark Schönbuch zeichnet eine enorme Vielfalt aus. Mammutbäume Zu den botanischen Besonderheiten im Schönbuch gehören die Mammutbäume. Ursprünglich sind diese Sonderlinge in Nordamerika beheimatet, wo sie zu enormer Größe heranwachsen und ein biblisches Alter erreichen können. Bei uns sind sie erst seit 1865 heimisch. König Wilhelm hat die fünfzehn Jahre zuvor von den Europäern überhaupt erst entdeckte Baumart nach Württemberg geholt, in der Wilhelma aussähen lassen und die Setzlinge den Staatswaldungen übergeben. Im Schönbuch sind ihre Standorte über den ganzen Naturpark verteilt. Der höchste Mammutbaum steht am Betzenberg. Mit seinen 50 m überragt er jeden anderen Baum der Region. Birkensee Auf der höchsten Erhebung im Schönbuch, dem Bromberg (583 m), liegt in einer Senke der Birkensee. Wer sich von der poetischen Bezeichnung verführen lässt und sich erwartungsvoll auf den Weg macht, der wird enttäuscht sein, Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele wenn er am Ziel seiner Wanderung statt vor einer großen offenen, glitzernden und von Seerosen bedeckten Wasserfläche, vor einer sumpfigen Wiese steht. Trotzdem hat sich der weite Weg gelohnt, denn was auf den ersten Blick ganz unscheinbar aussieht, ist seit über fünfzig Jahren ein Naturdenkmal. Tatsächlich handelt es sich beim Birkensee um ein Übergangsmoor und damit um eine in unserer Region höchst seltene Vegetationsform mit zahlreichen Besonderheiten wie Pfeifengras, Flatterbinse, Heidelbeere und verschiedenen Torfmoosen. Entstanden ist der Birkensee vor zweihundert Jahren aus einem aufgelassenen Rhätsandsteinbruch. Bedingt durch den wasserundurchlässigen Untergrund konnte an dieser Stelle ein See entstehen, dessen ehemaligen Konturen noch heute im Gelände zu erkennen sind. In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts wollte man den Baumbestand erhöhen und hat deshalb Entwässerungsgräben angelegt. Diese Maßnahmen wurden inzwischen rückgängig gemacht, um das außergewöhnliche und höchst seltene Biotop zu erhalten. Königliche Jagdhütte Mitten im Schönbuch, auf einem Höhenrücken über dem Goldersbach, befindet sich seit 1888 die Königliche Jagdhütte. Ein im Schweizer Stil errichtetes Blockhaus, das dem Prinzen und späteren König Wilhelm als Aufenthaltsort während der Jagdsaison diente. Die Hütte, so schreibt der Königliche Oberförster Münst in die Revierchronik, „ist heizbar, 25 26 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele einfach, aber hübsch möbliert und mit Hirschgeweihen dekoriert“. Für lange Zeit war sie das Zentrum des hochadligen und festlichen Jagdgeschehens im Schönbuch. Heute ist sie wegen ihrer zentralen Lage, der guten Erreichbarkeit und der herrlichen Umgebung eines der beliebtesten Ausflugsziele im Naturpark. Olgahain Am Kirnberg, oberhalb der Stelle, an der der Kirnbach in den Goldersbach mündet, liegt der Olgahain, eine faszinierende Mischung aus Waldlandschaft und Parkanlage. Hier, an dem nach Südosten ausgerichteten Hang hat die Natur eine wildromantische Atmosphäre geschaffen, die auch König Karl in ihren Bann zog, so sehr, dass er das Gelände 1871 zum „Hain“ veredeln ließ, um es seiner Frau Olga, einer russischen Großfürstin, zu widmen. Tatsächlich bilden die imposante Abbruchkante des Rhätsandsteins und der sich daran anschließende, von Erhebungen und Mulden durchsetzte Hang mit den vereinzelten, von Farnen und Moosen überzogenen Sandsteinblöcken, eine großartige Kulisse. Nach dem Tod König Karls verwildert die Anlage, wurde mit der Zeit unattraktiv und verschwand schließlich aus dem Bewusstsein der Bevölkerung. Der Hain wurde 1977 auf Initiative des Forstamts als „Naturdenkmal“ rekonstruiert. Seither führen Pfade die Wanderer und Spaziergänger wieder auf den wunderbar weichen Waldböden, entlang der mystisch wirkenden Gesteinsformationen, durch diese eigentümlich verträumte, stimmungsvolle Landschaft. Wenn dann noch gegen Mittag das Sonnenlicht schräg durch das Blätterdach fällt und den schattigen Landschaftsgarten mit hellen Lichtpunkten überzieht, dann entsteht jene bezaubernde Atmosphäre, die den Besuch im Olgahain zum unvergesslichen Erlebnis macht. Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Ehemalige Einsiedelei auf dem Bromberg Besonders im Mittelalter haben sich Menschen aus religiösen Gründen und nicht selten nach schweren Schicksalsschlägen dazu entschlossen, „der Welt zu entsagen“. Vom Niedergang der religiösen Werte enttäuscht zogen sich die Einsiedler aus der Gesellschaft zurück und suchten in einer abgeschiedenen, kontemplativen und von spiritueller Praxis geprägten Lebensführung nach göttlicher Inspiration und einer verbindlichen Annäherung an den Sinn des Lebens. Diese Tendenz ist im Christentum seit dem 3. Jahrhundert bekannt und erreicht im ausgehenden Mittelalter einen Höhepunkt. Allein im Schönbuch gab es wohl mindestens zehn solcher Einsiedeleien, die nach der Reformation in Württemberg (1534) wieder verlassen wurden. Die Reste einer solchen Einsiedelei liegen auf der Südostseite des Brombergs. Zu erkennen sind die Grundmauern einer kleinen Kapelle und eines bescheidenen Wohngebäudes, der Klause. Die Anlage wurde 1999 durch Sturmschäden stark in Mitleidenschaft gezogen, wurde aber nach eingehenden archäologischen Untersuchungen 2004 rekonstruiert. Unterhalb der ehemaligen Einsiedelei tritt eine Quelle aus dem Berg, die noch heute im Volksmund „Kapellesbrunnen“ genannt wird. Soldatengrab „Wie war es möglich, dass ein großes, gebildetes und verantwortungsbewusstes Volk 12 Jahre lang der Führung eines Mannes folgte, welcher sich als der schlimmste Verführer in den zwei Jahrtausenden seiner Geschichte erwies?“ Dekan a. D. Albert Leube: Kriegschronik von Herrenberg, Deutschland 1945. Der Krieg war bereits verloren. Die deutschen Armeen befanden sich in der Auflösung. Trotz der absehbaren 27 28 Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele Niederlage wurden noch Alte, Invaliden und Jugendliche als letzte Reserve zum Kriegsdienst eingezogen und als „Volkssturm“ mobilisiert. Viele von ihnen waren dazu verurteilt, noch in den letzten Kriegstagen zu sterben. Einer von ihnen war der 19jährige Viktor Wagner. Er gehörte zu einer Einheit der deutschen Luftabwehr, die aus dem Schönbuch flüchtete, als das Waldgebiet in der letzten Kriegswoche zur Kampfzone wurde. Aller Vermutung nach hat ein Granatsplitter den jungen Gefreiten so sehr verwundet, dass er wenig später seinen Verletzungen erlag. Seine Kameraden begruben ihn an Ort und Stelle und stellten ein einfaches Birkenkreuz mit seinem Stahlhelm auf sein Grab. Erst drei Jahre nach Kriegsende war bekannt geworden, dass der vermisste junge Soldat im großen Goldersbachtal, etwa einen Kilometer unterhalb der „Neuen Brücke“, begraben liegt. Das kleine blumenbepflanzte Stückchen Erde mit dem Kreuz darauf ist zu einer symbolhaften Grabstätte geworden. Inmitten einer idyllischen Landschaft erinnert es an die vielen Kriegstoten, auch an die, die fern der Heimat gefallen, begraben oder vermisst sind. Das Soldatengrab im Goldersbachtal ist eine stumme, aber eindrückliche Mahnung an das unsägliche Leid der Kriege und ein unmissverständlicher Aufruf zu Versöhnung und Frieden. Bebenhausen Ein beliebter Ausgangs- und Zielpunkt für viele Wanderungen und Spaziergänge im Naturpark ist die kulturgeschichtlich bedeutende Ortschaft Bebenhausen. Hier liegt, eingebettet in die waldreiche Landschaft des idyllischen Goldersbachtals, die historische Klosteranlage der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert. Sie gehört zu den am besten erhaltenen Klosteranlagen in Deutschland. Der Sage nach hat im Talkessel am Goldersbach einst der Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele fromme Einsiedler Bebo ein gottesfürchtiges und zurückgezogenes Leben geführt. Zu seinen Ehren haben die Herren von Lustnau an diesem Ort eine Kapelle errichtet, aus der das vom Tübinger Pfalzgrafen Rudolf gestiftete und 1187 erstmals erwähnte Kloster hervorgegangen sein soll. Baulich bietet das von Anfang an wohlhabende und wirtschaftskräftige Zisterzienserdomizil das charakteristische Bild einer mittelalterlichen Klosteranlage, deren Gebäude faszinierende Stilformen von der Romanik bis zur Spätgotik aufweisen. Besonders sehenswert sind neben den Außenanlagen und Wirtschaftsgebäuden das Kloster selbst mit Kirche, Kreuzgang, Parlatorium, Dormitorium, Sommer- und Winterrefektorium sowie der Kapf’sche Bau und das ehemalige Abtshaus, in denen heute die Abteilung Forstdirektion des Regierungspräsidiums Tübingen „residiert“. Durch Schenkungen der Landesherren und die zielstrebige Wirtschaftspolitik der Zisterzienser entwickelte sich das Kloster zum reichsten in Württemberg. Im Zuge der Reformation wurde es aufgelöst und in seinen Mauern eine strenge Schule eingerichtet, die bis zur Säkularisation (1807) den Nachwuchs für das Evangelische Stift in Tübingen ausbildete. König Friedrich I. von Württemberg hatte sich das Abtshaus zum Jagdschloss auserkoren und der letzte württembergische König, Wilhelm II., lebte in Bebenhausen nach seiner Abdankung (1918) bis zu seinem Tode (1921). Nach dem Tod seiner Frau, Königin Charlotte (1946), diente das Jagdschloss der demokratisch gewählten Landesregierung von Württemberg-Hohenzollern als Tagungsort, bevor das Parlament 1952 nach Stuttgart umzog. 29 30 Streuobstwiesen Streuobstwiesen Zum vielfältigen Landschaftsbild des Naturparks gehören neben den großflächigen Wäldern, naturnahen Bachläufen und aufgelassenen Weinbergen vor allem die bunten Streuobstwiesen am südwestlichen Schönbuchrand. Seit Alters her als natürlicher Wall um die Dörfer angeordnet, dienen Tausende von hochstämmigen Obstbäumen auch noch heute sowohl der Obsterzeugung (Obernutzung) als auch der Grünlandnutzung (Mähwiese zur Heugewinnung). Die oft alten Apfel- und Birnenarten sind die bewährten und robusten Obstsorten, die normalerweise zur Herstellung von Saft dienen. Aber zahlreiche einheimische Kenner verstehen aus dem unscheinbaren Obst das schwäbische Nationalgetränk zu gewinnen, den trockenen, feinherben Most. Damit ist das ökologisch bedeutende Landschaftselement „Streuobstwiese“ auch kulturgeschichtlich relevant. Ganz ohne Frage sind die Streuobstwiesen ökologisch äußerst wertvolle Lebensräume. Sie liefern nicht nur gesunde NahrungsNeuntöter Streuobstwiesen mittel, sondern bilden zusammen mit den entsprechenden Feldrainen, Hecken und Weinbergen eine wichtige Verbindungslinie zwischen den einzelnen Biotopen, die ohne diese Brücke in kürzester Zeit verarmen würden. Nur in einem vernetzten System von Lebensräumen haben die meisten Tiere und Pflanzen eine Schönbuchtrauf bei Kayh Überlebenschance. Gerade in einer ansonsten flurbereinigten und maschinengerechten Kulturlandschaft bietet dieses artenreiche Biotop zahlreichen Tierarten Nahrung, Schutz, Winterquartier und Brutplatz. Und auch damit sind sie für die extensiv betriebene Landwirtschaft der Region von großer Bedeutung, beherbergen sie doch die natürlichen Feinde der Kulturschädlinge. Kulturlandschaft Streuobstwiese Dank der Bewirtschaftung durch die Bewohner der Schönbuchgemeinden, prägen die Streuobstwiesen seit über 100 Jahren auch heute noch diese Landschaft. Mit nahezu 1000 Hochstammbäumen legt sich ein Streuobstgürtel um den westlichen Schönbuchhang. Mit ihren arten- und sortenreichen Obstbäumen und den extensiv genutzten Wiesen kommt den Streuobstwiesen auch aus ökologischer Sicht besondere Bedeutung zu. So wurden in Streuobstwiesen etwa 3.000 Tierarten nachgewiesen, davon über 50 Brutvogelarten. Diese sind teilweise als Arten der „Roten Liste“ auf den Lebensraum „Streuobstwiese“ dringend angewiesen. Im Schönbuchbereich wurden 119 Wildbienenarten festgestellt, darunter ebenfalls 32 Vertreter der „Roten Liste“. Die reich strukturierte Landschaft mit buntblühenden Salbei-Glatthafer-Wiesen, Halbtrockenrasen, offenen Bodenflächen, Totholz und Trockenmauern dienen ihnen als bevorzugte Habitate. 19 Heuschreckenarten - auch besonders wärmeliebende Arten - und 53 Tagfalterarten leben in diesen wertvollen Lebensräumen. Durch den fehlenden Schutzstatus fallen Streuobstwiesen in den letzten Jahrzehnten mit steigender Tendenz Gewerbegebieten, Straßenneubauten und ortsnahen Wohngebieten zum Opfer mit der Folge, dass diese artenreichen Lebensräume und auch viele alte Obstsorten immer häufiger verschwinden. 31 32 Umweltbildung Umweltbildung Großer Wert wird im Naturpark Schönbuch auf die Qualität des umweltpädagogischen Angebots gelegt. Denn nur wer die Zusammenhänge der Natur versteht, der wird sich auch für ihre Bewahrung einsetzen. Im Rahmen der Umweltbildung nehmen die Förster des Naturparks gemäß dem Landeswaldgesetz die Aufgabe wahr, „Waldpädagogik als Bildungsauftrag“ durchzuführen. Praktisches Erleben und Lernen im Wald soll vor allem für Kinder und Jugendliche die Bedeutung des Waldes, Verbindungen zwischen einem naturnahen Ökosystem, der Forstwirtschaft und dem Rohstoff Holz aufzeigen. Die Erfassung des Ökosystems Wald mit allen Sinnen („Kopf, Herz und Hand“) führt zur Festigung einer gefühlsmäßigen Bindung zum Wald und aktiviert die Übernahme von Verantwortung für die Gestaltung unserer Umwelt. Auch sind ausgebildete Landschaftsführer als Botschafter des Schönbuchs aktiv und informieren die Besucher über das sensible Zusammenspiel der Ökosysteme des Natur- Umweltbildung parks mit all ihren faszinierenden Facetten. Im direkten Kontakt mit der Natur bieten sie eine große Vielfalt an Themenführungen an. Ihr qualifiziertes Programm umfasst geführte Wanderungen und Informationsveranstaltungen zu verschiedenen Themen, die auf die Bedürfnisse der jeweiligen Gäste abgestimmt werden, darunter Exkursionen und Naturerlebnisveranstaltungen für Familien, Schulklassen, Reisegruppen oder auch für Teilnehmer mit Behinderung. Umfassende Information zum Naturpark Schönbuch erhält man aber auch im Informationszentrum im ehemaligen Schreibturm des Klosters Bebenhausen. Es bietet Wissenswertes über den Naturpark, seine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt, über Ökologie und Naturschutz sowie über Geschichte und Kultur der Region. Darüber hinaus informieren das Internet, diverse Broschüren und das jährlich erscheinende Veranstaltungsprogramm des Naturparks über ein attraktives Bildungs- und Freizeitprogramm. 33 34 Übersichtskarte 35 Übersichtskarte von Stuttgart von Böblingen von Stuttgart von Stuttgart Holzgerlingen Waldenbuch Plattenbrünnele Gärtringen H Segelbachbecken Altdorf Grötzingen Burkhardtsmühle Aic h WaldenbuchGlashütte Geschichtlicher Lehrpfad Betzenberg Rohrauer Kopf Weil im Schönbuch Rohrau Hildrizhausen Nufringen Sportplatz Altdorf Schaichhof Golfplatz Stellen Häusle H Freizeithütte JohannesKonath-Eiche Naturpfad Schloßberg Rotes Meer Naturfreundehaus Lausterereiche Kohlweiher Franzensträßle Schafwäsche 24 Buchen Funkturm Braunacker Dettenhausen H Blockhütte Schaichtal Roßhauh. Sommer Herrenberg 12 Buchen bac h Böckleshütte Sommertalweiher Mönchberger Sattel HERRENBERGZWERCHWEG h h ac Kayher Sattel ehemalige Burg Müneck Kayh A 81 Teufelsbrücke Brühlweiher Königliche Jagdhütte Schlüsselsee Steigweiher Sulzeiche Hofmeistersteige Drehscheibe Walddorf Eckberg H Häslach Altenriet Neckartenzlingen Weißes Häusle Sportplatz Stadtreitereiche Steinbrennerhaus Langer Rücken Eisenbachhain Bärlochhütte rsb Grafenberg Gültstein aich Sch Brückenweiher l de Go Mönchberg Fischbac Kayhertalwiesen H er Goldersbach Freßeiche Waldfriedhof Weißer Ochsenweiher Eselstritt Kl Stein Bromberg Lindachspitzhütte Neue Ranzenpuffer Birkensee Brücke Falkenkopfhütte Soldatengrab ehemalige Gr Damwild Kapelle oßer Gehege Ziegelweiher e in = Schlaitdorf Hummelsklingensee Streitweg H Sportplatz Mönchsbuckelhütte Mammutbaum M Zweites Häusle Schaichhof Jahnh. Schloßberg von Horb Weiler Hütte Neuenhaus Weißes Häusle Teufelsbruch Kohltor Aich Seebachwändle Gniebel Jägersitzhütte Eichenfirst Mauters Wiese In der Sohl Breitenholz Hornkopf von Singen Rittweg Kirnbach Schloß Roseck Naturparkgrenze Wald außerhalb/innerhalb Rotwildgatter Siedlungsfläche für den Kfz-Verkehr freigegebene Straße Bushaltestelle Bahnhof Wanderparkplatz Verbindungsweg von/zur Ammertalbahn Maßstab Pfrondorf Sportpfad Hägnach Tübingen von Hechingen und Balingen 2000m Keine lagegetreue Darstellung außerhalb der Naturparkgrenze. Epple See (K’furter Baggersee) Kirchentellinsfurt Pfäffingen 1000 Kelterplatz Sand Poltringen Unterjesingen 0 Schloßsteige Speicherbecken Bogentor Hagelloch ac Einsiedel Heuberger Tor Alter Pfäffinger Sportplatz Reusten H Beckles Garten Geschichtlicher Lehrpfad Einsiedel h Entringen Arenbach Rotes Tor Bebenhausen Geologischer Lehrpfad Rübgarten nb Hohenentringen H Zeitungseiche che Saurucken ac h Pfeifferstein Roter Graben i Rei l Go Geschlossener Brunnen de rsb Altingen Kirnbach Pliezhausen Erlenweiher Reutlingen von Metzingen und Stuttgart i M ausgeschilderter Weg (befestigt) ausgeschilderter Fußweg Lehrpfad Aussichtspunkt Grillplatz Schutzhütte Wildgehege Burg, Schloß, Ruine Informationszentrum Schönbuchmuseum 36 Wanderkarten für den Naturpark Schönbuch Freizeitkarte Landkreis Tübingen 1: 35 000 im Format 98 x 67 cm mit Freizeiteinrichtungen und Radwanderwegen Baden-Württemberg. Mit Radwegegrundnetz Baden-Württemberg, Radwanderwege und regionale Radwege. Touristische Ziele und - Infrastruktur, Sport- und Freizeiteinrichtungen, sowie Text und Abbildungen auf der Rückseite. Herausragende Inhalte der Landkreiskarte Tübingen sind Sport- und Freizeiteinrichtungen, touristische Ziele und natürlich die Wanderwege und Radwanderwege mit zum Losradeln und Loswandern geeigneten Parkplätzen, Grillstellen und Einkehrmöglichkeiten. Mit Inline-Tour. In Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Tübingen und dem Naturpark Schönbuch. Freizeitkarte Landkreis Tübingen ISBN-3-89021-710-9 Zu beziehen über den Buchhandel oder das Landesvermessungsamt BadenWürttemberg Rundwanderwegkarten des Naturparks Schönbuch Die Faltpläne zum Besucherleitsystem Ergänzend zum Besucherleitsystem, das die Orientierung in der Natur erleichtern soll, hat der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. Faltpläne herausgegeben. Sie entsprechen diesem inhaltlich, bilden also die Karten des Besucherleitsystems ab. Sie sollen dem Erholungssuchenden die Orientierung bei seinem Spaziergang im Naturpark erleichtern. Neben dem Übersichtsfaltplan über den gesamten Naturpark gibt es sieben Rundwegepläne zu folgenden Teilbereichen: 1. Bebenhausen 2. Tübingen - Pfrondorf - Einsiedel 3. Tübingen - Hagelloch - Entringen 4. Herrenberg - Waldfriedhof - Sommertal 5. Hildrizhausen - Herrenberg 6. Weiler Hütte 7. Schaichtal - Betzenberg Übersichtsplan und Rundwegepläne sind als Kartensatz bei der Naturparkverwaltung sowie bei einer Reihe von Naturparkgemeinden gegen eine Gebühr von 3,75 Euro erhältlich. Wald und Forstwirtschaft Wald und Forstwirtschaft Schutz durch Nutzung – nach diesem Grundprinzip wird auch im Schönbuch dafür gesorgt, dass die Naturlandschaft ihre biologische Vielfalt, Vitalität und Verjüngungsfähigkeit behält. Zum Glück, muss man sagen, denn der Naturpark besteht heute zum größten Teil aus Wald. Und was diese vielfältige Vegetation rund um die Uhr leistet, verdient unsere uneingeschränkte Bewunderung. Wald ist Rohstofflieferant, Energiespender, Sauerstoffproduzent und Luftfilter, Wirtschaftsobjekt und Arbeitsplatz, Erholungsgebiet, Sportgelände, Lebensraum und vieles mehr. Wir kennen den Schönbuch heute als ein weitläufiges geschlossenes Waldgebiet, in dem dicht an dicht verschiedene Baumarten gedeihen. Dieses Erscheinungsbild des Buchenmischwaldes kommt dem ursprünglichen mitteleuropäischen Laubwald recht nahe. Das war bei weitem nicht immer so. Über viele Jahrhunderte hatte die Landschaft des Schönbuchs ein völlig anderes Gesicht. Was wir heute sehen, wenn wir diese Wälder durchstreifen, beruht auf einer langen und wechselvollen Geschichte. Und was uns Weißbuche im Kirnbachtal Wald und Forstwirtschaft dabei auf den ersten Blick als ursprünglich erscheinen mag, ist im Grunde eine vom Menschen gestaltete Kulturlandschaft. Ohne diese Eingriffe wäre Mitteleuropa fast ausschließlich von Wald bedeckt. Erst unter dem Einfluss der menschlichen Zivilisation hat sich die ursprüngliche Waldlandschaft in das uns bekannte Mosaik aus Wäldern, Äckern, Wiesen und Siedlungen verwandelt. Ein typisches Beispiel für eine solche Kulturlandschaft sind die Wachholderheiden auf der Schwäbischen Alb. Sie sind durch jahrelange Schafbeweidung aus der ursprünglichen Waldlandschaft überhaupt erst entstanden. Zu ihrer Erhaltung bedarf es einer regelmäßigen Beweidung durch die Wanderschäferei, ohne die sich dieses charakteristische Landschaftsbild schon bald wieder in Wald zurückverwandeln würde. Auch der Schönbuch ist eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, die vom Menschen und seiner Zivilisation geprägt ist. Entstanden ist sie vorwiegend im Mittelalter, als die Bewohner der umliegenden Dörfer begannen, den Wald als Weideland für ihr Vieh zu nutzen. So wurden hauptsächlich Rinder, Schafe und Ziegen zu Tausenden auf die Waldweide getrieben. Die Bauern brachten aber auch Schweine zur Mast mit Eicheln und Bucheckern in den Schönbuch, dessen einstmals geschlossener Baumbestand dadurch immer weiter ausgedünnt wurde. In Zeiten der Dreifelderwirtschaft war die Waldweide für die ländliche Bevölkerung lebenswichtig, da die heutigen Wiesen und Weiden unbekannt waren und die Brache als Teil der Landwirtschaft zur Ernährung des Viehs nicht ausreichte. Für die Menschen früherer Zeiten war der Wald vor allem Energiequelle und Rohstofflieferant. Dabei ging es außer um Holz besonders um die Gewinnung von Steinen, Sand und Ton. Im Wald fanden sie nicht nur die Baustoffe ihrer Häuser, Waldarbeit früher 37 38 Wald und Forstwirtschaft Rotwild Holz und Sandstein, sondern auch Brennholz sowie das nötige Rohmaterial für verschiedene Handwerker. Denn neben der Land- und Forstwirtschaft waren es die Erträge aus dem Kleingewerbe, die das Einkommen der Bevölkerung sicherten. Besonders die Glasmacher fanden im Holz einen wichtigen Rohstoff, den die Köhler in großen Mengen für sie aufbereiteten. Zusätzlich verschärfte sich die Situation dadurch, dass eine unverhältnismäßig hohe Wilddichte die Verjüngung des Waldes verhinderte. Da die Tiere bevorzugt junge Triebe fressen, konnte sich der Baumbestand nicht regenerieren, zumal das Wild für das Jagdvergnügen der Landesherren gehegt und Wilderei entsprechend streng geahndet wurde. Dies alles zusammen, der hohe Wildbestand, die intensive Holznutzung, Raubbau und Waldweide führte letzten Endes dazu, dass der Wald schon in der Mitte des 17. Jahrhunderts auf einen Bruchteil seiner einstigen Fläche zurückgedrängt worden war. Der vormals dichte und geschlossene Laubwald hatte sich in einen lichten Hutewald verwandelt, auf dessen weiten Grasflächen nur noch vereinzelt ein paar Eichen und Buchen standen. Ausgedünnte Wald und Forstwirtschaft Krüppelbestände, baumlose Freiflächen und vor allem Gestrüpp prägten gegen Ende des 18. Jahrhunderts das Bild des Schönbuchs. Als Johann Wolfgang Goethe 1797 auf seiner Reise in die Schweiz mit seiner Kutsche auf dem Weg von Stuttgart nach Tübingen durch den Schönbuch fuhr, notierte er in sein Tagebuch: „Einzelne Eichbäume stehen hier und da auf der Trift.“ Einen Wald in unserem heutigen Sinne gab es nicht mehr. Dass der Schönbuch dennoch von der vollständigen Rodung verschont geblieben ist, verdankt er nicht allein seiner für die landwirtschaftliche Nutzung ungünstigen Bodenbeschaffenheit. Zwar waren die fruchtbare Gäulandschaft, die Filderhochfläche und das Schwemmland im nahe gelegenen Neckartal für den Ackerbau weitaus attraktiver als das recht unwegsame Waldgelände mit seinen mageren Sand- und Mergelböden. Aber paradoxerweise war es gerade der immer bedrohlicher werdende Mangel an Holz, der zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Trendwende herbeiführte. Damals, in der Zeit um 1800, war nicht länger zu übersehen, dass die exzessive Nutzung der Wälder ihre Regenerationsfähigkeit längst überschritten hatte. Spätestens jetzt, nachdem die Nachfrage nach Holz das natürliche „Angebot“ bei weitem übertraf, war jedem klar geworden, dass sich natürliche Ressourcen nicht unbegrenzt und beliebig ausbeuten lassen. Erst diese schmerzhafte Einsicht in die Begrenztheit der „Ressource Wald“ hat den unkontrollierten Raubbau an der Natur allmählich durch die forstwirtschaftliche Praxis der Nachhaltigkeit ersetzt. Dabei bestand die Schwierigkeit darin, das neue Konzept in einem Umfeld widerstrebender Interes- Eichenstämme 39 40 Wald und Forstwirtschaft sen in konkretes wirtschaftliches Handeln umzusetzen. Unter dem Druck, den Wald als eine wesentliche Lebensgrundlage zu erhalten, war es schließlich für alle Beteiligten unvermeidlich geworden, den übergeordneten und längerfristigen Zielen vor dem kurzfristig Erreichbaren den Vorrang zu geben. Diese Einsicht führte dann nach und nach zu einer Reduzierung der Waldweide, einer kontrollierten Holznutzung und einer Minderung der Wildbestände, so dass sich der Wald allmählich erholen und sein ursprüngliches Terrain wieder zurückerobern konnte. Allerdings hat man den Wald nicht sich selbst überlassen. Handfeste ökonomische Interessen, allen voran der enorme Bedarf an Bauholz, verlangten nach einer möglichst raschen Aufforstung. Diesem wirtschaftlichen Druck konnte nur entsprochen werden durch die großräumige Anpflanzung der bis dahin im Schönbuch unüblichen Kiefern und Fichten, schnell wachsenden Nadelhölzern, deren Setzlinge sich zudem gegen Wildverbiss, Frost und Mäusefraß weit weniger empfindlich zeigten und überdies auf den ausgezehrten und nährstoffarmen Böden besser gediehen, als die sensiblen Keimlinge der vergleichsweise anspruchsvollen Laubbäume. So erhielt der Schönbuch erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts sein heutiges Aussehen, bei dem sich Laubund Nadelbäume in etwa die Waage halten. Aber auch dieses Erscheinungsbild wird sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten allmählich verändern, denn was ökonomisch zunächst vernünftig erschien, stellte sich mit der Zeit als ökologisch falsch heraus. Die großen Nadelholzreinbestände erwiesen sich als anfällig nicht nur gegenüber Schädlingen, sondern vor allem und immer mehr gegenüber den Witterungseinflüssen wie Schneelast und vor allem Sturmwurf. Besonders in der jüngeren Vergangenheit setzten die verheerenden Orkane Vivian und Wibke (1990) sowie Lothar (1999) dem Wald sehr zu Wald und Forstwirtschaft und schädigten vor allem jene Nadelholzbestände, die für die wirtschaftliche Bedeutung dieses großen Waldgebiets standen. Schon vor diesen beiden Jahrhundertorkanen hat die Forstwirtschaft nach einer Reihe regional wirksamer Sturmereignisse die Konsequenzen gezogen: im Konzept der „Naturnahen Waldwirtschaft“ erhalten Mischbestände, in denen die heimischen Laubbaumarten eine große Rolle spielen, wieder eine entscheidende Bedeutung. Angesichts der sich abzeichnenden Klimaveränderung und der prognostizierten Temperaturerhöhung wird dies zu einer höheren Stabilität des Ökosystems Wald führen, mit positiven Auswirkungen sowohl auf die nachhaltige Holznutzung als auch auf die ökologischen Wirkungen des Waldes. Auch das europaweit geltende Ziel der Erhaltung seltener Lebensräume und Arten im Zuge von Natura 2000 wird langfristig zu einer weiteren Erhöhung des Laubholzanteils im Schönbuch führen. Wegen der Bedeutung des Waldes im Naturpark Schönbuch spielen die Gesichtspunkte Erholung, Landschaftspflege und im zentralen Bereich auch die Erhaltung des Rotwildes seit geraumer Zeit eine große Bedeutung bei der forstlichen Bewirtschaftung. Die Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz hat sich hier den landeskulturellen Funktionen des Waldes unterzuordnen. im historischen Waldenbuch ca. 15 Minuten von Bebenhausen an der alten B 27 - Räumlichkeiten für Ihre Familienfeiern - Tagungen mit modernster Technik bis 30 Personen - freundliche Gästezimmer und Gartenterasse - vielseitige und leistungsfähige Küche, Partyservice 71111 Waldenbuch, Tel.: 07157-7380, Fax: 07157-20326 41 42 Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch Es ist gar nicht so einfach, in einer von konkurrierenden Nutzungsinteressen beherrschten Welt ein Stück Natur dem Zugriff des Menschen zu entziehen. § 32 des Landeswaldgesetzes (Wälder können als Schutzgebiete wie Bannoder Schonwälder ausgewiesen werden) macht es dennoch möglich. Im sogenannten Bannwald haben jegliche Nutzung, Bewirtschaftung und Pflege der Natur per Verordnung zu unterbleiben. Deshalb gelten hier, wo die natürlichen Prozesse ausschließlich ihrer eigenen Dynamik überlassen sind, auch für die Besucher eingeschränkte Betretungsrechte. Abseits der Wege sind die ausgewiesenen Bannwaldflächen für Waldläufer jeder Art absolut tabu. Ein striktes „Betreten verboten“ soll sicherstellen, dass der Wald hier tatsächlich keinen anderen Einflüssen ausgesetzt ist als denen der Natur. Ausnahmen sind nur zu Forschungszwecken gestattet, denn die besonderen Lebensbedingungen in einer solchen Schutzzone machen das Naturgeschehen im Bannwald für Wissenschaftler zum begehrten Forschungsobjekt. Aus den Untersuchungen einer sich ungestört entwickelnden Natur werden Erkenntnisse gewonnen, die dann in eine naturnahe Waldbewirtschaftung einfließen und so dem Wald insgesamt zugute kommen sollen. Nicht überall stößt dieses Konzept auf ungeteilte Zustimmung. Die wirtschaftlichen Interessen der Waldbesitzer verlangen nach Ausgleich und auch bei manchem Besucher erregt der staatlich verordnete Kontrollverlust ein gewisses Unbehagen. Nicht selten nimmt ein gesteigerter Sinn für Sauberkeit und Ordnung auch im Wald Anstoß am vermeintlich unästhetischen Erscheinungsbild einer ausschließlich sich selbst überlassenen Natur. Aber gerade das abgestorbene und eben nicht abtransportierte Totholz ist für viele hundert Tier- und Pflanzenarten sowie für unzählige Pilze eine unverzichtbare Lebens- Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch grundlage. Auch Bienen, Wespen und Käfer sind für den Fortbestand ihrer Art auf ein ausreichendes Angebot von totem Holz angewiesen. Deshalb sollte nicht jedes Stück Holz genutzt, sondern Baumstrünke und teilweise auch gefallene Bäume im Wald belassen werden, zumal auch bei einer konsequent naturnahen Forstwirtschaft von Totholz keine Schädlingsplage ausgehen kann. Im Schönbuch gibt es drei dieser Reservate: Eisenbachhain, Silbersandgrube und Steinriegelhang. Eisenbachhain Auf einer leicht nach Süden geneigten Hochfläche im Ostteil des Schönbuchs liegt in 470 - 490 m der Eisenbachhain, ein 8 ha großes Waldstück, das bereits 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Hier kann sich seit über 80 Jahren die Vegetation ohne jeglichen forstwirtschaftlichen Eingriff völlig frei entwickeln. Die ausschließlich sich selbst überlassene Bewaldung ist aus den Resten eines ehemaligen Hutewaldes hervorgegangen und noch heute lässt sich aus der Verteilung der uralten Baumriesen im Gelände das Erscheinungsbild der ehemaligen Waldweide rekonstruieren. Wer einen Blick dafür hat, vermag am unterschiedlichen Umfang der Baumstämme die Struktur einer verschwundenen Landschaft abzulesen. Besonders die mächtige Sulzeiche bei Walddorf (die freilich außerhalb des Bannwaldes steht) mit ihrem gedrungenen Stamm und der weit ausladenden Krone erinnert an eine Zeit, in der sie mitten auf einer Viehweide stand und ihre Früchte der Schweinemast dienten. Aber auch andere über 300-jährige Eichen, einige rund 200jährige Buchen und zahlreiche uralte Hängebirken sind faszinierende Zeugen einer längst vergangenen Zeit. Wie selbstverständlich nisten in ihren Kronen Habichte, Sperber, Hohltauben und einige seltene Spechtarten. 43 44 Bannwälder: Der Urwald im Schönbuch Silbersandgrube Auf Altdorfer Gemarkung liegt die Silbersandgrube, ein 20 ha großes Waldstück, dessen Untergrund aus der harten Sandsteinplatte des Oberen Keupers, dem sogenannten Rhät besteht. Diese Gesteinsschicht hat im Schönbuch mit die flächig größte Verbreitung in Baden-Württemberg. Der Rhät wurde in früherer Zeit als hervorragender Baustein gesucht und daher in Steinbrüchen genutzt. Im Frühjahr 1990 wurde das Gebiet in der Nähe des Brombergs durch den Sturm Wiebke stark in Mitleidenschaft gezogen. Um die natürliche Wiederbewaldung der Sturmfläche langfristig beobachten zu können, wurde die „Silbersandgrube“ als Bannwald ausgewiesen. Er dient seither als Forschungsplattform für verschiedene Fachdisziplinen mehrerer Hochschulen. Steinriegelhang Das jüngste, erst 2006 zum Bannwald erklärte Totalreservat „Steinriegelhang“ liegt auf der Gemarkung Bebenhausen und umfasst 72 ha. In diesem Reservat mit seinen überwiegend sehr alten Waldbeständen geht es vor allem darum, die unbeeinflusste Entwicklung des Buchen-MischwaldÖkosystems zu sichern. Die besondere Aufmerksamkeit der Forstverwaltung gilt dabei der natürlichen Wiederbewaldung auf den eingesprengten Sturmwurfflächen, denn die aus diesen Beobachtungen gewonnenen Erkenntnisse sind wichtige Entscheidungshilfen für die naturnahe Gestaltung und Pflege des Wirtschaftswaldes. Der Hirsch: Wildheit und Würde Der Hirsch: Wildheit und Würde Wenn im Herbst bei einbrechender Dunkelheit ein lautes und heiseres Bellen die Waldesstille unterbricht, stockt den Besuchern der Atem. Wer dieses eindrucksvolle Geräusch als „Röhren“ erkennt, weiß auch, dass es der Brunftschrei des Rothirsches ist, der auf diese imposante Weise seinen Anspruch auf das sogenannte Brunftrudel geltend macht. Wer das Rotwild nicht nur hören, sondern auch sehen will, der muss sich äußerst ruhig und geschickt verhalten, denn die Tiere sind extrem scheu. Wenn man tage- und wochenlang nichts von ihnen sieht und hört, könnte man fast meinen, es gibt sie gar nicht. Dennoch leben tief im Inneren des Waldes weit über hundert dieser massigen und dennoch überaus grazilen Tiere. Vielleicht liegt es ja an dieser majestätischen und kraftvollen Erscheinung des Hirsches, seiner Ausstrahlung von Wildheit und Würde, die ihn zum bevorzugten Jagdobjekt und sein Geweih zur begehrten Trophäe macht. 45 46 Der Hirsch: Wildheit und Würde Auch im Schönbuch konzentriert sich das Jagdgeschehen seit jeher auf das Rotwild. Andere Wildtiere, die zu seinen natürlichen Feinden gehören wie Bären, Wölfe, Luchse und Adler, wurden bereits im 17. und 18. Jahrhundert als Feinde des Menschen ausgerottet. Wegen seiner großen Bestände an Rotwild war der Schönbuch bis in 19. Jahrhundert das bevorzugte Jagdgebiet für die württembergischen Grafen, Herzöge und Könige. Sie schätzten es, mit ihrem Wappentier von Zeit zu Zeit prunkvolle Jagdfeste zu veranstalten, bei denen Höfische Jagd Hunderte von Tieren erlegt wurden. Um die dezimierten Populationen immer wieder aufzustocken, mussten die Bauern als Frondienst das Wild quer durch das Land bis in den Schönbuch treiben. Überhaupt waren die Bauern (neben den Tieren) die Hauptleidtragenden an dem adligen Jagdvergnügen, denn sie hatten nicht nur häufig die gefürchteten Jagdfrondienste zu verrichten, sondern mussten auch tatenlos zusehen, wie das gehegte Wild ihre Felder verwüstete. Sie hatten keine Möglichkeit sich der Tiere zu erwehren, denn die Jagdherren sahen in der „Wilderei“ einen unzulässigen Angriff auf ihr Jagdprivileg. „Wilddiebe“ galten als Gewaltverbrecher und hatten mit drakonischen Strafen zu rechnen. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Bauern im Rotwild einen Feind sahen, der in der Gunst der Mächtigen offenbar höher stand als sie selbst. In der Revolution von 1848 machte sich die angestaute Wut der Untertanen Luft und mit der alten Ordnung fiel auch das Jagdprivileg der Standesherren. Jetzt wurde das Rotwild überall im Land drastisch dezimiert, im Schönbuch bis auf 25 Stück. Zwar konnte sich die Population von diesem Bestandestief in einigen Gebieten wieder erholen, aber die Vorkommen auf der Schwäbischen Alb und in Oberschwaben sind erloschen. Überall dort wo es noch Rotwild gibt besteht die Schwierigkeit darin, die Populationsdichte auf ein ökologisch ver- Der Hirsch: Wildheit und Würde trägliches Maß zu begrenzen. Denn nur bei einer Wilddichte die dem Ökosystem angepasst ist, können die standortsgemäßen, artenreichen und naturnahen Mischwälder gedeihen. Es kommt also darauf an, das Verhältnis von Wald und Wild in einer für alle Seiten gesunden Balance zu halten. Sobald aber der Anteil des Rotwildes eine bestimmte Größenordnung übersteigt, entstehen unweigerlich enorme Schäden am Wald. Die Tiere fressen bevorzugt junge Triebe, und die noch weiche Rinde der jungen Bäume steht auf ihrem Speisezettel weit oben, was den Baumbestand erheblich gefährdet. Deshalb besteht die Herausforderung darin, das überaus sensible Spannungsfeld von Ökologie und Waldwirtschaft, von Jagdinteressen und Tierschutz in ein für alle Seiten vertretbares Gleichgewicht zu bringen. Denn nicht von ungefähr erhitzt das immerhin größte heimische Wildtier die Gemüter der Fachwelt, was zu mitunter sehr emotional geführten Debatten zwischen den verschiedenen Interessengruppen führt. Im Schönbuch hat man diese Problematik durch einen Kompromiss gelöst. Umgeben von einem Maschendrahtzaun leben hier 120 - 150 Stück Rotwild in einem 4.000 ha großen Gehege im Zentrum des Naturparks. Neue Jagdmethoden und die strikte Begrenzung der Treibjagden auf wenige Tage im Jahr reduzieren den Jagddruck der Tiere. Jährlich werden etwa 50 Stück Rotwild geschossen, um die Population stabil zu halten. Darüber hinaus wurden fünf Wildruhezonen eingerichtet, in denen ein strenges Wegegebot gilt. Hier finden die von Natur aus sehr scheuen Tiere die für ihre artgerechte Haltung nötige Abgeschiedenheit und Ruhe. Auf den Besucherkanzeln können Interessierte, die sich entsprechend ruhig verhalten, das Rotwild in seiner natürlichen Umgebung beobachten. Etwas Glück und vor allem Geduld gehören freilich dazu. Wenn es dann nach längerem angespanntem Warten end- 47 48 Der Hirsch: Wildheit und Würde lich verheißungsvoll im Wald zu rascheln beginnt, sind es nicht immer die Hirsche. Oft handelt es sich einfach um kleine Gruppen von Schwarzwild, die auf Nahrungssuche das Unterholz durchstreifen und dabei den Boden aufwühlen. Die im Volksmund auch als „Schwarzkittel“ bezeichneten Wildschweine sind im Schönbuch weit verbreitet. Sie gelten in der Landwirtschaft als „Schädlinge“ und in der Gastronomie als Delikatesse, so dass hier das Interesse an den Tieren eine einheitliche, für das einzelne Wildschwein selbst eine verhängnisvolle Richtung nimmt. Wild und Jagd – dem Wald zuliebe! Der Schönbuch ist ein naturnahes Ökosystem. Er ist Lebensraum und Rückzugsgebiet vieler Tier- und Pflanzenarten. So bietet er auch unseren heimischen Wildtierarten eine gesunde Umwelt. Natürliche Nahrungsquellen wie frische Gräser, Kräuter, Knospen und Früchte und genügend Bewegungsmöglichkeiten sind Grundlage für eine ausgezeichnete Wildfleischqualität. Unser Wild gehört ganz selbstverständlich zum Wald. Durch eine verantwortungsvolle Bejagung sollen Wald und Wild in einem angemessenen Gleichgewicht bleiben. Überhöhte Wildbestände führen zu starken Verbissschäden an jungen Waldbäumen und zu Schäden in der Landwirtschaft. Nur bei einer angepassten Wilddichte können standortsgemäße, strukturreiche und naturnahe Mischwälder aufwachsen. Der vorzügliche Fleischgeschmack ist durch die natürliche Lebensweise des Wildes unverwechselbar. Wildbret ist ein sinnvoller Beitrag zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung. In 100 Gramm Wildfleisch sind ca. 20 bis 25 Gramm Eiweiß und nur zwei bis vier Gramm Fett enthalten, der Nährwert liegt bei ca. 110 bis 125 Kilokalorien. Wild eignet sich auch sehr gut zum Einfrieren. Wild kaufen – aber wo? Wildfleisch aus der Region bekommen Sie mit Haut und Haaren (Jägersprache: „In der Decke!“) beim Förster und bei den örtlichen Jägern. Der Preis liegt pro Kilogramm beim Rehwild zwischen ca. 5,00 und 6,50 Euro, beim Wildschwein zwischen 4,00 und 5,50 Euro. Teilweise können Ihnen die Förster und Jäger auch Personen vermitteln, die Ihnen das Wild „aus der Decke schlagen“ und in Fleischportionen zerlegen. Bratfertiges Wildbret können Sie bei vielen Metzgereien kaufen. Durch eine Reihe von Rechtsvorschriften zur Wildbrethygiene ist der einwandfreie und frische Zustand des Wildbrets garantiert. Geologie Geologie Wer sich von Süden dem Stuttgarter Ballungsraum nähert, sieht schon von weitem den Stufenrand des Schönbuchs, der sich hier wie eine Aussichtsterrasse über die fruchtbare Gäuebene erhebt. Diese markante Traufkante der Keuperstufe gibt das hügelige Waldgebiet als Teil der südwestdeutschen Schichtstufenlandschaft zu erkennen. Für geologisch Interessierte ist es ein faszinierendes gedankliches Abenteuer, das besondere Erscheinungsbild dieser Landschaft als ein erdgeschichtlich Gewordenes zu verstehen. Sie deuten die bewaldeten Sandsteinrücken und Keuperhänge der Weinberge als Spuren ihrer Entstehungsgeschichte, als späte Zeugen jener enormen Kräfte der Natur, die hier über Jahrmillionen auf die Erde einwirkten und diese abwechslungsreiche Landschaft formten. Was aber verraten die bewaldeten Höhenzüge und die in sie eingebetteten romantischen Wiesentäler über ihre Entstehungsgeschichte? Wir wissen heute, dass in einzelnen Keuperstufe bei Herrenberg 49 50 Geologie Abschnitten des Erdmittelalters, lange bevor es Menschen gab, sich im Trias und im Jura flache, warme Meeresbecken mit seichten Küstengebieten über den süddeutschen Raum erstreckten. Reges Leben tummelte sich im warmen Wasser und in den angrenzenden Küstengebieten. Das beweisen die Versteinerungen von Hunderten einst im Wasser lebenden Tierarten, deren Schalen und Knochen, eingeschlossen im Schlamm des Meeresbodens, über Tausende von Jahren zu Steinen wurden und uns heute von der maritimen Vergangenheit dieser Region berichten. Versteinerung im Bachgeröll Vor allem aber haben sich in jenen urzeitlichen Meeresbecken feine Sande, Gips und Salze, Tone und Kalke, abgelagert. Es handelt sich dabei um Sedimentgesteine, die sich immer mehr verfestigten und die anhand ihrer Entstehungsgeschichte und Zusammensetzung in weitere Abschnitte untergliedert werden. So unterscheidet man in der Trias die Abschnitte Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper, im Jura wird zwischen Schwarzem, Braunem und Weißem Jura unterschieden. Demnach sind Keuper bzw. Schwarzer Jura, der einen Großteil des östlichen Schönbuchs aufbaut, keine einheitlichen Gesteine, sondern eine Wechselfolge verschiedener Mergel, Tone und Sande, wobei sich harte und weiche, d. h. widerständige und weniger widerständige Gesteinsschichten überlagern. Diese Schichtenfolge wurde dann beginnend vor etwa 70 Millionen Jahren durch starke tektonische Verschiebungen in eine Form gebracht, die bis heute das landschaftliche Erscheinungsbild des Naturparkgebiets bestimmt. Zu nennen wären hier die sogenannte Bebenhauser Grabenzone und die Bromberg-Verwerfung, die das geologische Erscheinungsbild des Schönbuchs maßgeblich mitbestimmen. Geologie Mindestens genauso bedeutsam für die Entstehung der landschaftstypischen Stufenbildung des Schönbuch ist jedoch auch der charakteristische Wechsel verschiedener Gesteinsarten, die unterschiedlich rasch verwittern. So haben sich auf der nach Südosten geneigten Hochfläche zwischen Herrenberg, Tübingen und Pliezhausen im Laufe der Jahrmillionen Goldersbach, Aich und Schaich mit ihren Nebenbächen 150 Meter tief in den weichen Untergrund eingegraben und ein weitläufiges, wasserreiches Talsystem geschaffen. Diese tiefen Täler und steilen Hänge prägen im Süden und Westen das Naturparkgebiet, wobei die Höhenlagen am Bromberg bis 580 Metern ansteigen, während im Osten und Norden eher flache Landschaftsformen dominieren, die am Neckar ein Niveau von etwa 300 Metern erreichen. Dieses kleinräumige Nebeneinander von steilen Stufen, sanft geneigten Hängen und weitflächigen Verebnungen ist charakteristisch für alle Keuperlandschaften wie Schurwald oder Welzheimer Wald, die wie auch der Schönbuch ihrer begrenzten Fruchtbarkeit wegen größtenteils mit Wald bewachsen sind und eine vergleichsweise geringe Siedlungsdichte aufweisen. Dennoch konnten die Bewohner lange Zeit von der Geologie ihrer Region profitieren, denn die harten Sandsteine eigneten sich bestens für die Herstellung von Mühlsteinen, Skulpturen und besonders von Bausteinen. Nur wenige wissen, dass große Teile des Kölner Doms aus Steinen errichtet sind, die in Steinbruch bei Pfrondorf mühsamster Handarbeit im Schönbuch gebrochen und behauen wurden. 51 52 Ein Naturpark hat Geschichte Ein Naturpark hat Geschichte Unberührte Naturlandschaft ist in Deutschland nur noch an wenigen Stellen zu finden. Auch der Schönbuch ist kein Urwald. Menschliche Nutzung prägt ihn in der Gegenwart und bestimmte sein Aussehen auch in der Vergangenheit. Nirgendwo sonst in südwestdeutschen Waldgebieten finden sich Zeugen früher Siedlungsgeschichte so reich wie im Schönbuch. Bis ins 10. Jahrtausend v. Chr. reichen die ältesten Einzelfunde zurück. Mittelsteinzeitliche Lagerplätze der Jäger und Sammler lagen auf den Höhen um HerSteinzeitliche Klinge renberg. Die ersten Bauern siedelten im 6. Jahr(Goldersbachtal) tausend auf den Holzgerlinger und Pliezhausener Hochflächen. Kelten und Römer erbauten Höfe und Weiler. Etwa 300 erhaltene vorgeschichtliche Grabhügel vor allem der frühkeltischen Epoche, zahlreiche römerzeitliche Bildsteine, Spuren römischer Gutshöfe und dreier Töpfereien wie auch zwei spätkeltische Viereckschanzen (wohl Hofanlagen) sind sichtbare Spuren dieser Vergangenheit. Die Geschichte liegt hier teils wortwörtlich unter den Baumwurzeln. Von einem geschlossenen Waldgebiet kann für diese frühen Zeiten jedenfalls nicht die Rede sein. Man traf vor Tausenden von Jahren auf Höfe und Weiler, Felder und Weiden, Friedhöfe und begangene Wege. Rund um den Einsiedel lässt sich dies auf dem dortigen Lehrpfad anhand der vorhandenen Denkmäler im Wald gut nachvollziehen. Aber auch auf der Weiler Ebene oder dem Betzenberg finden sich zahlreiche Hinweise auf die frühere Besiedlung und bäuerliche Nutzung der Landschaft. Nur im westlichen Schönbuch, dem Herrenberger Stadtwald zu, haben wohl die starke Zertalung wie auch die Ein Naturpark hat Geschichte unergiebigen Sandsteinböden eine solche landwirtschaftliche Erschließung weitgehend verhindert. Erst im frühen Mittelalter (alamannische Zeit) wurde der Schönbuch wieder zum Waldgebiet. Vielleicht legte der fränkische Fiskus schon sein Augenmerk auf die in nachrömischer Zeit gewachsenen Wälder und machte den Schönbuch zum Reichsforst. Schließlich brauchte man auch Jagdgebiete, während im Oberen Gäu, den Fildern wie auch im Neckartal die alamannischen Dörfer schon dicht an dicht standen. So „versank“ die alte Siedlungslandschaft unter Bäumen. Sie hat uns dafür aber auch zahlreiche Denkmäler besonders gut erhalten. In späterer Zeit folgten jedoch Einsiedeleien, einzelne Höfe wie auch Glashütten und Köhlerplätze. Steinbrüche, alte Ackerfluren, verfallene Weinberge, Fischteiche, Hohlwege, Einsiedeleien, Gedenksteine und anderes mehr zeugen vom Wirken der Menschen. Der Wald war als Lebens- und Wirtschaftsraum durchaus präsent. Nicht immer ging es so beschaulich zu Glasbecher wie heute. Der Forstgeschichtler Gerhard Steinplatte in einem Grabhügel auf dem Olgahain bei der Untersuchung 1930 53 54 Ein Naturpark hat Geschichte Mitscherlich hat zum Wandel im 19. Jahrhundert Folgendes gesagt: „Im Walde, in dem es Jahrhunderte hindurch von Hundegebell und Hörnerklang der höfischen Jagden, von dem Geschrei der Viehhirten, dem Blöken, Wiehern, Muhen, Meckern und Grunzen des Viehs, dem Axthieb der Felgen- und Bohlenhauer und dem Pochen der Eisenhämmer geschallt hatte, wo allenthalben die Kohlenmeiler, die Teeröfen und Aschengruben geraucht, die Schmelzöfen gequalmt hatten, wurde es nach und nach still. Er war nun nicht mehr Lebensraum wie bisher, sondern wurde Stätte einer planmäßigen, systematischen Holzproduktion“. Der wirtschaftlichen (Über-)Nutzung und teilweisen Vernichtung sowie der anschließenden Aufforstung und forstwirtschaftlichen Pflege im 19. Jahrhundert folgte eine steigende Bedeutung als großflächiges Erholungsgebiet und grüne Lunge im dicht besiedelten Mittleren Neckarraum. Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch Gedenksteine, Steinkreuze, Grenzsteine und Brunnen sind eng mit unserem Bild des Waldes verbunden. Sie fallen uns auf, da sie oft an idyllischen Orten stehen und prägen sich uns ein. Nicht selten sind ganze Waldabschnitte nach ihnen benannt. Allerdings wissen nur wenige Leute wirklich, an welche lange zurückliegenden Ereignisse sie erinnern sollen und zu welchem Zweck sie aufgestellt wurden. Manche tragen Inschriften, die uns einen Hinweis geben können, einige sind noch immer in der Erinnerung der älteren Bewohner umliegender Gemeinden präsent, doch im Laufe der Zeit geraten immer mehr dieser Denkmale in Vergessenheit und mit ihnen die an sie gebundenen Geschichten. Seit dem Mittelalter wurden Grenzsteine und Sühnekreuze im jetzigen Gebiet des Schönbuchs aufgestellt. Die Sitte, zur Erinnerung an Unfälle, Mordtaten, erfreuliche und traurige Ereignisse ein Denkmal zu errichten, hält aber bis in unsere Tage an. Man denke nur an die vielen Gedenkkreuze am Rande unserer Straßen, die zwar zumeist nicht aus Stein sind, doch den gleichen Zweck erfüllen. Sühnekreuz In der Gemarkung Bebenhausen am Langrückensträßchen steht zwischen den Wurzeln einer alten Buche das Schwedenkreuz und kündet vom unglücklichen Ausgang der Nördlinger Schlacht am 26. August 1634. Die kaiserlichen Truppen hatten die Erlaubnis, ganz Württemberg vom 7. bis 12. September zu plündern. Am 8. September fielen kaiserliche Reiter auch im Schönbuch ein, wo sie eine Reihe von Personen erschossen und erschlugen. In einer alten Chronik von Weil im 55 56 Zeugen der Vergangenheit: Kleindenkmale im Schönbuch Schönbuch heißt es: „Nachfolgende Personen sind teils im Flecken, teils aber in den Wäldern umgekommen und erschossen worden: Gall Lachelmayer ledigen Standes und in den Wald begraben. Eustachins Renz, in den Wald begraben. Konrad Burger, Rosshirt, der im Wald seine Pferde verteidigte.“ Ein weiterer Zeuge dramatiSchwedenkreuz scher Ereignisse der Vergangenheit ist der Dürrstein, welcher in der Gemarkung Altdorf am Abhang zum Goldersbachtal bei der Schindereiche steht. Auf ihm ist zu lesen: „Ludwig Dürr/ Unterförster der/ Weil im Schön/bucher Huth/ fiel hier am 28./ april 1813 als/ Opfer seines dinst/Eifers durch/ einen Schus/ von einem Wilderer/ dis Denckmal/ sezt ihm der Rev[ier]/ Förster Bechtner“. Dürr lebte noch bis zum 21. Mai und starb in Altdorf. In Notzeiten war Wilderei im Schönbuch nicht selten. Der Hunger, aber auch durch Wild zerstörte Felder trieben die Bevölkerung zum Waldfrevel. Strenge Gesetze führten teilweise zu kriegsähnlichen Zuständen. Der Wilderer, der den Todesschuss abgegeben hatte, wurde nach einiger Zeit erwischt und man überführte ihn, indem man die in den Kleidern des Försters Dürr stecken gebliebene Kugel mit der Kugel in dessen Büchse verglich. Daraufhin gestand der Wilderer, beteuerte aber, nicht mit Vorsatz geschossen zu haben. Nachdem er in Rottenburg an den Pranger gestellt und mit Ruten gehauen worden war, kam er nach Gotteszell leDürrstein benslänglich ins Zuchthaus. Sagenwald Schönbuch Sagenwald Schönbuch Eine Kulturlandschaft wie der Schönbuch wird nicht zuletzt durch die Vorkommnisse charakterisiert, die die Bevölkerung mit ihr in Verbindung bringen. Schauerliche Geschichten, Sagen und Mythen sind damit ebenso gemeint, wie durch heute noch aufrecht stehende Zeugen der Vergangenheit belegte nahe und ferne historische Ereignisse. Meist vermischt sich innerhalb kürzester Zeit Wahres sowie hinzu Erfundenes und erfüllt die Landschaft mit ihrem jeweils ganz eigenen Charme, der mit der direkt sichtbaren natürlichen Schönheit der Tier- und Pflanzenwelt eine Einheit bildet. Sagen und Märchen führen uns zurück in eine längst vergangene Zeit, als die Geschichte und das Wissen des Volkes in mündlicher Überlieferung von einer Generation auf die nächste weiter gegeben wurde. Neben den großen und bekannten Heldensagen, die im gesamten Volk erzählt wurden, hatte auch jede Landschaft und Region ihre eigenen Sagengestalten, die heute fast vollständig in Vergessenheit geraten sind. So spielte im Schönbuch die Gestalt des Ranzenpuffers eine bedeutende Rolle. Wenn wir heute diese alten Erzählungen lesen, haben wir den Eindruck, dass es sich um frei erfundene Geschichten handelt, die sich die Leute an den langen Winterabenden nur zum Zeitvertreib und zur Unterhaltung erzählten. Aber manche dieser volkstümlichen Sagen haben einen historischen Bezug und somit auch einen wahren Kern. Naturphänomene oder auch besondere gesellschaftliche Ereignisse, die von den Menschen mit Der Riese vom Federlesmahd 57 58 Sagenwald Schönbuch ihrem damaligen Wissen nicht begriffen und erklärt werden konnten, wurden als übernatürliche Erscheinungen betrachtet. Mit Legenden und Sagen wurde das Erlebte beschrieben und an die Nachkommen weiter „gesagt“. Der Ranzenpuffer: Schon sein Name verkündet Unheil: der Geist, der die Vorbeigehenden in den Ranzen pufft. Der Ranzenpuffer war zu Lebzeiten auf dem Einsiedel ein Jäger, er war dem Wein, dem Spiel und den Frauen ergeben. Außerdem konnte er angeblich zaubern und zugleich an verschiedenen Orten auftauchen. So wurde er nach seinem Tod damit bestraft, als Geist umherzugehen. Man findet ihn in seinem früheren Forstrevier zwischen Dettenhausen und Einsiedel sowie zwischen Lustnau und Kirchentellinsfurt, also im südlichen und östlichen Teil des Schönbuchs. Oft trieb er wüste Späße, verkleidet als Jäger, zu Fuß und mit einem Gewehr auf dem Rücken. Er lief neben den Fußgängern her und versuchte sie ins Wasser zu treiben, sie zu schubsen oder sie durch plötzliches Gebrüll zu erschrecken. Andere erschreckte er, indem er ohne Kopf erschien – diesen trug er dabei unter seinem Arm. Auch sonst trat er gern in Tiergestalt auf. Er kam sogar in die Häuser selbst. Dann stellte er sich hinter die Bettlade und brüllte. Grunzend entfernte er sich in der Gestalt eines Schweins. Allerdings – und das muss man ihm lassen – tat er niemand ernstlich etwas zu leide. Quellen: Bechstein 1853, Hahn 1956, Meier 1852 Landkreise, Städte und Gemeinden im Naturpark Landkreise, Städte und Gemeinden im Naturpark Der Naturpark zeichnet sich durch sein geschlossenes, weitgehend unbesiedeltes Waldgebiet aus, das in der ansonsten sehr dicht besiedelten Landschaft des Mittleren Neckarraumes liegt. Die Bewohner der Städte und Gemeinden in seinem direkten Umfeld haben ihn durch ihre Ansprüche an den Wald über Jahrhunderte in seinem Bestand gesichert und in seinem Aufbau bestimmt. Waldweide, Holz- und Streunutzung waren über lange Zeit unverzichtbare Nutzungsformen und haben eine enge Verbindung der Gemeinden mit „ihrem Wald“ entstehen lassen. So war es keine Frage, dass sich diese Städte und Gemeinden nach dem erfolgreichen Kampf gegen den geplanten Flughafen im Schönbuch auch beim Aufbau und der Gestaltung des Naturparks engagierten. Heute spielt der Wald für die Anwohner, aber auch für die Besucher der Gemeinden eine weit größere Rolle als Erholungsraum. Die Städte und Gemeinden dagegen sind Anziehungspunkte, die für die Erholungssuchenden aus nah und fern eine weitere Attraktion darstellen und stets einen Besuch wert sind, haben sie doch alle Sehenswertes zu bieten. Folgende Landkreise, Städte und Gemeinden haben Anteil an der Fläche des Naturparks Schönbuch: Landkreise: Böblingen, Reutlingen, Esslingen, Tübingen Städte und Gemeinden: Aichtal, Altdorf, Altenriet, Ammerbuch, Dettenhausen, Gärtringen, Herrenberg, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Kirchentellinsfurt, Nufringen, Pliezhausen, Reutlingen, Schlaitdorf, Tübingen, Walddorfhäslach, Waldenbuch, Weil im Schönbuch. 59 60 Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch Werner Schaal Der Schönbuch. Bilder einer Waldlandschaft Der Schönbuch ist der älteste Naturpark BadenWürttembergs und erstreckt sich von Herrenberg und Tübingen bis fast nach Stuttgart. Ausgedehnte Waldflächen mit stattlichen Eichen und Buchen wechseln sich ab mit malerischen Bachläufen, grünen Wiesentälern, Moorgebieten und ausgedehnten Wildgehegen. Der Tübinger Werner Schaal widmet sich seit Jahren der Naturfotografie und ist zu allen Jahreszeiten mit seiner Kamera im Schönbuch unterwegs. In seinem neuen Bildband zeigt er mit umwerfenden Farbfotografien die atemberaubende Schönheit dieser einzigartigen Waldlandschaft in allen Facetten: die unterschiedlichsten Vogelarten, seltene Blumen und jahrhundertealte Bäume bis hin zu Insekten, Pilzen und Amphibien in ungewohnter Perspektive und in außergewöhnlichem Licht. Seine sachkundigen Textbeiträge geben Aufschluss über die naturräumliche Gliederung des Schönbuchs, beschreiben Pflanzen- und Tierreichtum und machen Lust auf einen Spaziergang durch den Naturpark vor den Toren der Landeshauptstadt. Ein Genuss für alle Naturfreunde! Werner Schaal Der Schönbuch. Bilder einer Waldlandschaft. 100 Seiten, 117 Farbfotos und eine Karte, gebunden, € 18,90 Silberburg-Verlag, Tübingen ISBN 978-3-87407-737-8 Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch Dr. Christoph Morrissey Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Schönbuchs In landesweit einzigartiger Weise legen zahlreiche römische Steindenkmäler, keltische Grabhügel und Viereckschanzen im Schönbuch Zeugnis ab über die siedlungsgeschichtliche Entwicklung einer heute weitgehend bewaldeten Landschaft. An der Schnittstelle zwischen Keuperbergland und den seit Alters genutzten Lias-Platten des Albvorlandes, ergaben sich hier Fragen von überregionaler Bedeutung: Wurde tatsächlich in nachrömischer Zeit in großem Umfang altes Kulturland aufgegeben, das sich dann im weiteren Verlauf wieder zu Waldgebiet entwickelte? Wie und in welchem Umfang wurde der Schönbuch, der sich ja erst in neuerer Zeit vom Lebens- und Wirtschaftsraum zum Erholungsgebiet gewandelt hat, in vorgeschichtlicher und römischer Zeit als Siedlungsraum genutzt? Gibt es hier Kontinuitäten über Jahrhunderte hinweg? In diesem Buch wird erstmals in umfassender Weise der Gesamtbestand vor- und frühgeschichtlicher Fundstellen im Schönbuch vorgestellt und gewertet. Im Blickpunkt steht dabei die Tätigkeit der in diesem Gebiet lebenden Menschen im Zeitraum von etwa 10.000 v. Chr. bis in die Herrschaftszeit Karls des Großen hinein. Überlegungen zur mittelalterlichen Besiedlung sowie der Entwicklung zur Kulturlandschaft runden den weitgespannten Bogen ab. Der exemplarische Charakter der Studie berührt zudem zahlreiche Probleme der älteren Siedlungsgeschichte Baden-Württembergs. Dr. Christoph Morrissey Die vor- und frühgeschichtliche Besiedlung des Schönbuchs 184 Seiten, 33 Tafeln, gebunden, 20,90 Euro DRW-Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2001 ISBN 3-87181-434-2 61 62 Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch Dieter Buck Das große Buch vom Schönbuch Natur, Kultur, Geschichte, Orte. »Das große Buch vom Schönbuch« präsentiert in sehr ansprechender Form alles Wissenswerte zum Gebiet zwischen Böblingen, Herrenberg, Tübingen und Stuttgart: zur Herkunft des Namens »Schönbuch«, zur Geschichte von der Steinzeit bis zur Gegenwart, zu historischen Herrschaftsverhältnissen, zu Adel und Volk, Märchen und Sagen, zu Lehrpfaden und Museen. Mit eigenständigen Abschnitten zur Geologie, zur Pflanzen- und Tierwelt, zum Naturpark Schönbuch und den Auswirkungen des Orkans »Lothar«. Dieter Buck beschreibt weiter alle Gemeinden und Ortsteile sowie Sehenswertes, Merkwürdiges und Besonderes. Mit seinen vielen Farbfotos ist das Buch als repräsentati- Dieter Buck Das große Buch vom Schönbuch ves Geschenk bestens geeig- 160 Seiten, gebunden, net. Dieter Buck hat zahlrei- EUR 29,90 che Reise-, Ausflugs- und Silberburg-Verlag, Tübingen ISBN 3-87407-334-3 Wanderführer verfasst. Dieter Buck Ausflugsziel Schönbuch Wandern, Rad fahren, Entdecken Dreißig Vorschläge für Wanderungen und Radtouren, mit denen man den Schönbuch in allen seinen Facetten und mit seinen Sehenswürdigkeiten erleben kann. Wandern, Rad fahren, Spazieren gehen, Bummeln in alten Fachwerkstädten, das Kloster Bebenhausen besichtigen, Besuche in Museen wie dem Schönbuchmuseum oder dem Museum für Volkskultur – alles ist möglich Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch und alles ist in diesem Buch beschrieben! Mit Übersichten, beispielsweise über alle Aussichtspunkte, Museen oder Bademöglichkeiten. Dieter Buck Ausflugsziel Schönbuch 168 Seiten, kartoniert, EUR 15,90 Silberburg-Verlag, Tübingen ISBN 978-3-87407-375-2 Jürgen Blümle Das Baumbuch – Die ältesten und schönsten Bäume aus der Region Tübingen Der gebürtige Stuttgarter Naturfreund Jürgen Blümle stellt in seinem Buch die ältesten und schönsten Bäume aus der Region Tübingen und Reutlingen vor. Jürgen Blümle Das Baumbuch 336 Seiten, über 300 Farbfotos, gebunden, 19,90 Euro Verlag Schwäbisches Tagblatt. ISBN 3-928011-59-6 Martin Berke Natur erleben – Baden-Württemberg, Touren, Tipps und Informationen Das Buch lädt dazu ein, die sieben Naturparke in Baden-Württemberg zu entdecken. Diese herausragenden Landschaften Baden-Württembergs zählen zu den "Nationalen Naturlandschaften", der neuen Dachmarke, unter der die 14 Nationalparke, 100 Naturparke und 14 Biosphärenreservate Deutschlands gemeinsam auftreten. 63 64 Literatur, Karten, Kalender zum Naturpark Schönbuch Martin Berke Natur erleben / Baden-Württemberg, Touren, Tipps und Inform. 238 Seiten, zahlreiche Farbfotos, kartoniert, 14,95 Euro Klartext-Verlagsgesellschaft ISBN 3-89861-600-2 Weitere Literaturtips finden Sie auf der Internetseite des Naturparks Schönbuch. Wandkalender „Schönbuch-Impressionen“ Fotos von Werner Schaal Qualitativ hochwertiger Wandkalender mit stimmungsvollen Fotografien aus dem Schönbuch zu einem attraktiven Preis. Wandkalender, 13 Blatt Seiten, ca. 50 x 34 cm, Hepper Printmedien, Tübingen-Hagelloch Datum, Unterschrift: Kontoinhaber: Telefon: Datum, Unterschrift: Bank: Postleitzahl, Wohnort: (Nur ausfüllen, wenn Mitglied nicht Kontoinhaber ist) Bankleitzahl: Straße, Hausnummer: eMail: Kontonummer: Vorname: buch e. V. widerruflich, den Jahresbeitrag* bei Fällig- keit von meinemKonto mittels Lastschrift abbuchen zu lassen. Familienname: meinen Beitritt zum Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. Die jährlich stattfindenden Landschaftspflegeaktionen tragen zur Erhaltung und Pflege der landschaftlichen Schönheit des Naturparks Schönbuch bei. Die Arbeitseinsätze der vergangenen Jahre galten den Schutzgebieten Mähdertal und Schaichtal, dem moorähnlichen Birkensee oder Bankeinzugsermächtigung Gründung: 14. Mai 1991 Sitz: Schloss Bebenhausen Mitgliedszahl: 290 Mitglieder: Privatpersonen, Firmen, Vereine, Städte, Gemeinden und Landkreise Vorsitzender: Michael Lutz, Bürgermeister der Stadt Waldenbuch Ziele: - praktischer Naturschutz - Unterstützung der geschichtlichen Forschungen - Veröffentlichungen über den Schönbuch - Öffentlichkeitsarbeit durch Broschüren und Ausstellungen - Beschilderung von Wanderwegen - Aufbau und Unterhaltung eines Informationszentrums Internet: www.naturpark-schoenbuch.de Beitrittserklärung zum Förderverein Naturpark Schönbuch e.V. Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. Ich ermächtige den Förderverein Naturpark Schön- 65 Ich erkläre hiermit ab Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. 66 Der Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. aber dem von König Karl für seine Gemahlin Olga angelegten romantischen Felsengarten bei Bebenhausen. Durch großen finanziellen Einsatz ermöglichte der Förderverein Naturpark Schönbuch die Einrichtung des Naturparkinformationszentrums in Bebenhausen, die Ausstattung des Naturparks mit einem einheitlichen Besucherleitsystem, die komplette Neugestaltung des Geschichtlichen Lehrpfades Einsiedel sowie die Gestaltung und den Druck dieser Informationsbroschüre. Auch für die Finanzierung des jährlich erscheinenden Veranstaltungsprogramms des Naturparkes und der Landkreise zeichnet der Förderverein Naturpark Schönbuch verantwortlich. Für sein Engagement wurde der Förderverein Naturpark Schönbuch bereits mehrfach ausgezeichnet. Förderverein Naturpark Schönbuch Im Schloss 72074 Tübingen [email protected] Spenden: Konto-Nr. 893 232 1 bei der LBBW (BLZ 600 501 01) Jeder Spender erhält automatisch eine Spendenbescheinigung. Golfplatz Schönbuch GmbH & Co. KG Lust auf Golf? Wir bieten Ihnen: Golfkurse für Anfänger und Fortgeschrittene Übungsanlage mit Pitch- und Puttbereich Greenfeegäste willkommen Golfplatz Schönbuch GmbH & Co. KG, Schaichhof 71088 Holzgerlingen, Tel. 07157/6 79 66, FAX 07157/67 96 79 Internet: www.gc-schoenbuch.de, e-mail: [email protected] ! Im Schloss 72074 Tübingen-Bebenhausen Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. c/o Regierungspräsidium Tübingen, Abteilung Forstdirektion Interesse an der Mitarbeit? Zur Erfüllung seiner vielfältigen Aufgaben ist der Förderverein Naturpark Schönbuch auf Mitgliedsbeiträge (15 Euro/Jahr für Privatpersonen) und Spenden angewiesen. Auch sie können Mitglied werden oder uns durch eine Spende unterstützen ! Impressum Naturpark Schönbuch - Verwaltung Im Schloss, 72074 Tübingen Telefon: 07071- 602 262 E-Mail: [email protected] Internet: www.naturpark-schoenbuch.de Vorsitzender: Hubertus Windthorst Geschäftsführer: Mathias Allgäuer Landkreise und Untere Forstbehörden im Naturpark Schönbuch: Böblingen, Reutlingen, Esslingen, Tübingen Städte und Gemeinden im Naturpark Schönbuch: Aichtal, Altdorf, Altenriet, Ammerbuch, Dettenhausen, Gärtringen, Herrenberg, Hildrizhausen, Holzgerlingen, Kirchentellinsfurt, Nufringen, Pliezhausen, Reutlingen, Schlaitdorf, Tübingen, Walddorfhäslach, Waldenbuch, Weil im Schönbuch Herausgeber: Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. Anschrift wie Naturpark Schönbuch Vorsitzender: Michael Lutz, Bürgermeister der Stadt Waldenbuch Abbildungsverzeichnis: Hans Bösl, Thomas Englisch, Peter Göbell, Simone Hammon, Claudia Hiller, Bernd Maier, Dr. Christoph Morrissey, Regierungspräsidium Tübingen, Silvia Renn, Günter Rohr, Wolfgang Rückl, Werner Schaal, SilberburgVerlag, Fritz Stoll, Erich Tomschi, Harmut Wimmer, Inge Yserentant Text und Redaktion: Dr. Michael Schwelling, Dr. Christoph Morrissey, Andreas Düring, Mathias Allgäuer Gestaltung: Thomas Mallmann Herstellung: Hepper Printmedien, Tübingen-Hagelloch © Naturpark Schönbuch, 2008 Diese Informationsbroschüre wurde gefördert durch den Naturpark Schönbuch mit Mitteln der Lotterie Glücksspirale. Wir bedanken uns bei den Städten, Gemeinden und Landkreisen, dem Förderverein Naturpark Schönbuch e. V. und den Sponsoren für die finanzielle Unterstützung und bei allen, die an der Erstellung dieser Broschüre hilfreich beteiligt waren. 67