Der Kampf ums Gehirn

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Der Kampf ums Gehirn
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Stand: 22h00
G 02531 NR. 234 / PREIS 2,50 €
DONNERSTAG, 04. DEZEMBER 2014
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG
2
THEMEN DES TAGES
Brüssel schont
Frankreichs Banken
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Künstliche Intelligenz soll das Leben
der Menschen bald erleichtern.
So bauen Firmen das Gehirn nach,
um bessere Arzneien zu entwickeln.
Doch Stephen Hawking und andere
Experten warnen vor neuen Gefahren.
Florian Kolf, Britta Weddeling
Düsseldorf, San Francisco
E
s ist eine riesige Erleichterung für Stephen Hawking. Ein neues Computerprogramm, gesteuert
über Bewegung der Gesichtsmuskeln, erlaubt dem gelähmten Wissenschaftler, zweimal so
schnell zu sprechen und zu schreiben wie zuvor. Doch zugleich macht
ihm der technische Fortschritt Angst.
Das von Intel und dem britischen
Start-up Swiftkey entwickelte System
nutzt künstliche Intelligenz, um vorherzusagen, was sein Nutzer schreiben will. „Künstliche Intelligenz
könnte eine reale Bedrohung in
einer nicht zu fernen Zukunft sein“,
warnt Hawking.
Der berühmte Physiker ist nicht
der Einzige, dem angesichts des
Hypes um die Erforschung des Gehirns und die Entwicklung intelligen-
ter Maschinen mulmig wird. Elon
Musk nennt künstliche Intelligenz
die „größte existenzielle Bedrohung
der Menschheit“. Der Gründer der
Autofirma Tesla und des Raumfahrtunternehmen SpaceX sagt, er habe
nur deshalb in solche Projekte investiert, um ein kritisches Auge auf die
Entwicklung zu haben.
Wie in Goethes Ballade „Der Zauberlehrling“ heißt die Frage: Beherrschen wir die Geister noch, die wir
2 Mrd.
Dollar haben Investoren
im Jahr 2013 in Firmen
gesteckt, die künstliche
Intelligenz entwickeln.
Quelle: Quid
Amazon-Chef brüskiert
seine Aktionäre
ddp images
Belgien 3,00 € Frankreich 3,50 € Großbritannien 3,10 GBP
Luxemburg 3,00 € Niederlande 3,00 € Österreich 3,00 €
Polen 18,80 PLN Schweiz 5,10 CHF Slowakei 2,90 €
Tschechien 115,00 CZK Ungarn 1100,00 FT
Der Kampf
ums Gehirn
Paris ist es gelungen, den Beitrag
der französischen Großbanken für
den neuen EU-Abwicklungsfonds
um eine Milliarde Euro zu drücken.
Das geht aus einem Arbeitspapier
der EU-Kommission hervor, das
dem Handelsblatt vorliegt. Mit jeweils mehr als 15 Milliarden Euro
tragen deutsche und französische
Banken die Hauptlast bei der
Finanzierung des Fonds. Seite 8
gerufen haben? Oder beherrschen
sie bald uns?
Es handelt sich um einen großen
Zukunftsmarkt: Nach Berechnungen
der US-Analysefirma Quid wurden
2013 mehr als zwei Milliarden Dollar
in 233 Firmen investiert, die an
künstlicher Intelligenz arbeiten.
Google kaufte die Spezialfirma Deep
Mind für rund 400 Millionen Dollar.
Und der Marktbeobachter BBC Research glaubt, der globale Markt für
intelligente Maschinen wachse bis
2019 auf 15,3 Milliarden Dollar.
Die Einsatzchancen für künstliche
Intelligenz scheinen fast unbegrenzt:
leistungsfähigere Computer, selbstfahrende Autos oder Roboter, die
selbsttätig die Produktion steuern.
Die führenden Gehirnforscher arbeiten am McGovern Institute for Brain
Research, das zum Massachusetts Institute of Technology (MIT) gehört.
Erstmalig haben sie jetzt im Gehirn
das zentrale Steuersystem für Wahr-
nehmung gefunden. Doch noch immer wissen sie nicht genug.
Große Hoffnungen begleiten milliardenschwere Forschungsprojekte
wie das Human-Brain-Projekt der EU
oder die „Brain-Initiative“ der US-Regierung. Erforschung und Kartierung des Gehirns sollen helfen, Computer intelligenter zu machen und
neue Arzneien zu entwickeln. „Bei
dem Entwicklungstempo wird
künstliche Intelligenz dem menschlichen Gehirn bald überlegen sein“,
sagt Physiker Hawking. Dann hätten
die Maschinen gewonnen.
„Wir wissen immer noch sehr wenig über die Funktionsweise des
menschlichen Gehirns“, relativiert
Forscher Robert Desimone vom MIT.
Er sehe „keinen Hinweis darauf, dass
Maschinen bald die Weltherrschaft
übernehmen“.
Das Potenzial der Hirnforschung
Seiten 4, 5
Jeff Bezos, den Gründer und Chef
von Amazon, kümmern die anhaltenden Verluste des Onlinekaufhauses wenig. Für seine Aktionäre
habe er weder Zeit noch Nerven,
räumte Bezos jetzt bei einer Konferenz in New York ein. Seite 14
Kostin: „Wir können das
zwei Jahre aushalten“
In seinem ersten Interview mit
einer westlichen Zeitung seit
dem Beginn der Ukraine-Krise
redet der Chef der VTB-Bank
Klartext: „Die Sanktionen werden
niemals dazu führen, dass Russland seine Politik in der Ukraine
ändert“, sagte Andrej Kostin dem
Handelsblatt. Das zweitgrößte
Geldhaus Russlands gehört mehrheitlich dem Staat. Seite 28
Lebensversicherer
in der Renditefalle
Schlechte Nachricht für die Kunden der Lebensversicherer: Branchenführer Allianz senkt wegen
des Zinstiefs an den Kapitalmärkten die Überschussbeteiligung für eine häufig verkaufte
Police auf 3,4 Prozent. Andere
Versicherer dürften dem Beispiel
folgen. Seite 34
Der verlorene Stern des Werbers
MORGEN IM HANDELSBLATT MAGAZIN
Jean-Remy von Matt über seine Zukunft nach Verlust des Mercedes-Etats.
Gespräch mit Boss-Chef Lahrs über
en
e
Quoten und Karrieren
Catrin Bialek, Sven Prange
Hamburg
A
nfang der Woche hat Deutschlands
bekanntester Werber, Jean-Remy
von Matt, einen neuen Edeka-Werbespot online stellen lassen. Er setzt die
„Supergeil“-Kampagne fort, die im Frühsommer für Furore sorgte. Und auch der
Nachschlag fand schon in den ersten drei
Tagen mehr als eine Million Abrufer.
Für von Matt ist das ein Zeichen, dass
er’s noch kann. Denn die vergangenen
Tage waren für den 62-jährigen Werber,
der einst mit Kampagnen wie „Geiz ist
geil“ für Saturn Aufsehen erregte, die
vielleicht härtesten seiner Karriere. Seine Hamburger Agentur Jung von Matt,
die als kreativste im Land gilt, verlor den
imageträchtigsten Werbeetat Deutschlands: den von Mercedes-Benz. Der
Autokonzern beauftragte nach neun Jahren der Zusammenarbeit zwei andere
Werber, eine neue Agentur aufzubauen.
Auch den Auftrag der „Bild“-Zeitung hat
seine Agentur verloren.
Im Interview sagt von Matt dem Handelsblatt zu Mercedes: „Ich finde die Entscheidung mutig. Aber da wir Kreative immer Mut von Unternehmen fordern,
möchte ich dazu auch ,Chapeau’ sagen.“
Er kündigt neue Attacken an: „Die Agentur war und ist nie nur Mercedes. Das
Kreativ-Imperium schlägt zurück.“ Aber
er deutet an, sich bald stärker aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen. Er wolle
nicht mit 67 täglich ins Büro kommen.
Porträt Seiten 16, 17
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Oh Mann!
Im Bann
der Ente
Insider-Bericht aus
dem exklusiven Viele
fliegerclub HON Circle
Schöne Künste
Sie suchen noch ein
Weihnachtsgeschenk?
Sie!
Wir haben da was für S
2 INHALT
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
INHALT 3
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
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online & mobile
7
Ungerechte
Bewertung
Richter halten den
Einheitswert bei der
Grundsteuer für
verfassungswidrig.
Harald A. Benink
Professor für Bank- und Finanzwesen an der Universität
Tilburg und Vorsitzender des
European Shadow Financial
Regulatory Committee
Seite 48
Der Mittelstand leidet besonders unter der Rüstungspolitik der Bundesregierung. Selten hat politisches
Handeln auf eine Branche derart direkte Konsequenzen. Seite 6
Countdown für die Grundsteuer
Nach der Einrichtung
der Bankenaufsicht
ist jetzt der Abwicklungsmechanismus
für Banken
der nächste Schritt
zur Bankenunion.
Doch dieser
„Single Resolution
Mechanism“ (SRM)
ist derzeit noch nicht
ausgereift.
Der Bundesfinanzhof hält die umstrittene Kommunalabgabe für verfassungswidrig und sieht den allgemeinen Gleichheitssatz des Grundgesetzes verletzt. Seite 7
Entlastung für
Frankreichs Banken
Deutsche und französische Banken
werden die Hauptlast bei der Finanzierung des neuen EU-Abwicklungsfonds tragen – und zwar zu jeweils
fast gleichen Teilen. Die deutschen
Institute sollen von 2015 bis 2024
insgesamt rund 15,35 Milliarden Euro in den Fonds einzahlen. Seite 8
Grüne kritisieren
das deutsche Klimapaket
Das Geld aus der geplanten Aufstockung der KfW-Förderung ist eine
„Luftnummer“. Die Gebäudesanierung ist eines der zentralen Vorhaben der Koalition, um die Klimaziele
zu erreichen. Seite 9
18
FINANZEN
& BÖRSEN
AUTOMOBILINDUSTRIE
Ein König für Bielefeld
ELEKTRONIK
Machtverschiebung bei Siemens
ONLINEHANDEL
Eine Kultur des Scheiterns
Für den spanischen Autozulieferer
Gestamp kommt Spaniens Monarch
Felipe im Rahmen seines Deutschland-Besuches dieser Tage auch
nach Ostwestfalen. Seite 23
Das Kontrollgremium wird weiblicher: Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Steinborn wird stellvertretende
Aufsichtsrats-Chefin. Nathalie von
Siemens vertritt fortan die FamilienInteressen im Aufsichtsrat. Seite 24
Amazon-Chef Jeff Bezos redet über
die Firephone-Pleite und warum Anteilseigner trotz Verlusten nicht
meutern. Nach der jüngsten Herabstufung des Konzerns von „stabil“
auf „negativ“ war die Aktie um vier
Prozent gefallen. Amazon wächst
stark im Umsatz, Gewinne sind jedoch die Ausnahme und liegen stets
auf niedrigem Niveau. Seite 14
BAHN
Die Bahn plant ohne Chefplaner
Christoph Bretschneider muss gehen, die Ingenieurstruppe soll effektiver werden. Die Bahn steckt mitten
in einer der größten Personalbaustellen seit Jahren. Betroffen davon
sind 5 900 Mitarbeiter, vor allem Architekten, Ingenieure, Planer und
Baufachleute. Bis Sommer 2015 soll
die künftige DB Engineering + Consulting fertig sein. Seite 22
DAX-KONZERNE
Der Klub der alten Herren
In den Aufsichtsgremien von Fresenius und Fresenius Medical Care
gibt es keine einzige Frau. Die letzte
Frau hat im Fresenius-Aufsichtsrat
in Person von Gabriele Kröner bis
2008 gesessen. Sie schied im Streit
aus. Immerhin: Gemessen an den
Teilnehmern der Aktienoptionsprogramme waren die oberen Führungsebenen zu 30 Prozent von
Frauen besetzt. Seite 24
ENERGIE
Benzinpreis auf dem tiefsten
Stand seit vier Jahren
Verbilligung des Rohöls ist an den
Tankstellen spürbar. Super kostet
weniger als 1,40 Euro. Im November
gab es nach Angaben des Autoclubs
ADAC die billigsten Spritpreise seit
vier Jahren. Seite 19
LUFTFAHRT
Lufthansa bläst zum Angriff
Aufsichtsrat macht den Weg für Ausbau von Billig-Plattformen auf der
Kurz- und Langstrecke frei. Gestartet wird mit touristischen Zielen etwa in Florida, der Karibik oder im
Indischen Ozean. Die Maschinen sollen in Köln stationiert werden, dort
sitzt auch Germanwings, die die
Blaupause für das Billigkonzept geliefert hat. Wie bei Germanwings soll
es drei Tarife geben, vom reinen
Transport bis zum Komfortpaket
mit zahlreichen Extras. Seite 18
UNTERNEHMERTUM
Speed-Dating fürs Geschäft
Der Gründerwettbewerb Weconomy
bringt Start-ups und Top-Manager
der Wirtschaft zusammen. Weil alle
Gründer vor ähnlichen Herausforderungen stehen, helfen nicht nur die
Gespräche mit den Top-Managern,
der Austausch unter Jungunternehmern ist ebenso wichtig. Seite 20
WERBUNG
Der verlorene Stern
Jean-Remy von Matt hat mehr Preise
gewonnen als jeder andere Werber.
Nun verlor er den wichtigsten Etat
der Republik. Nach Jahren der Zusammenarbeit setzte Daimler die
Hamburger Agentur vor die Tür. Ein
Gespräch mit einem Mann, der’s
noch mal wissen will. Seite 16
Das korrupteste Land Europas
Studie: Die Ukraine macht kaum
Fortschritte im Kampf gegen Bestechung. Transparency führt das Land
nur auf Platz 142. Die neue Regierung in Kiew hat versichert, den
Kampf gegen Korruption jetzt aufnehmen zu wollen. Seite 10
Populisten stürzen Schweden
in die Krise
Opposition lehnt den Haushaltsentwurf ab. Nun denkt die Minderheitsregierung des sozialdemokratischen
Ministerpräsidenten Stefan Löfven
über Rücktritt nach. Seite 11
In dieser Ausgabe
NAMENSINDEX
Berger, Roland................................................................ 24
Bernhardt, Ulrich.............................................................. 6
Bezos, Jeff.........................................................................15
Bretschneider, Christoph............................................. 22
Bruch, Christian..............................................................46
Buberl, Thomas...............................................................47
Bulc, Violeta.......................................................................8
Dobrindt, Alexander........................................................8
Duensing, Hans-Jürgen................................................46
Dunkel, Gunter................................................................ 32
Eulitz, Bernd....................................................................46
Faulhaber, Markus..........................................................34
Fehrenbach, Franz.........................................................20
Fitschen, Jürgen..............................................................31
1
2
3
Billig in
die Ferne
Aufsichtsrat der
Lufthansa segnet
neue Strategie ab.
WIRTSCHAFT UNTERNEHMEN
& POLITIK
& MÄRKTE
In der Defensive
Beratung ist mehr als nur Rat geben
MEISTGELESENE ARTIKEL
PR [M], Imago, AP
GASTKOMMENTAR
UNTERNEHMER STELLEN SICH VOR
MEINUNG & DEBATTE
12
WIRTSCHAFT
& POLITIK
26
UNTERNEHMEN
& MÄRKTE
NAMEN
Der Chef der zweitgrößten russischen Bank, VTB, Andrej Kostin,
spricht im Interview mit dem Handelsblatt über Kredite in der Ukraine, den russischen Präsidenten und
die rote Linie in der Sanktionsspirale des Westens. Seite 28
Sanios Zeugin
Ex-Bafin-Chef wird bei den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen versuchter Erpressung entlastet.
Der Fall hat es in sich. Ermittlungen
gegen einen früheren leitenden Bankenaufseher, das ist in der deutschen Justizgeschichte ein einmaliger Vorgang. Seite 30
Lichtblick bei Pimco
Noch 9,5 Milliarden Dollar haben
Anleger dem Vorzeige-Bondfonds
entzogen. Analysten erwarten nun
eine weitere Stabilisierung. Seit
neunzehn Monaten fließt Geld aus
dem Fonds ab, der bis Ende September von Starinvesor Bill Gross verwaltet wurde. Seite 32
PRIVATE GELDANLAGE
China im Börsenrausch
Die Börse in Schanghai wird zum
zweitgrößten Handelsplatz der Welt.
Ein Überschuss an Kapital, steigendes Anlegervertrauen und die Deregulierung heben die Kurse an. Über
Hongkong können auch ausländische Anleger investieren. Seite 34
In der Renditefalle
Schlechte Nachrichten für Lebensversicherungskunden: Seit Jahren
sinkt die Verzinsung von Lebensversicherungen. Der Marktführer Allianz bestätigt, dass der Trend anhält.
Verbraucherschützer erwarten einen branchenweiten Rückgang und
raten zum Abschluss einer Risikolebensversicherung, um eine Familie
abzusichern. Seite 34
Leitartikel
Leitartikel
Die Regierung kann nur in der Wirtschaftspolitik punkten, doch das ist
nicht leicht.
Der Unmut der Werbebranche über
den Agenturwechsel von Mercedes
ist übertrieben.
Gastkommentar
Gastkommentar
Die Frau, die die Preise macht
Die Abschaffung der Selbstanzeige
im Steuerrecht wäre ehrlicher als die
Verschärfung.
Das geplante Reformpaket des in die
Schlagzeilen geratenen ADAC hat
nur Alibifunktion.
Überraschender Wechsel an der
Spitze von Christie’s: Patricia Barbizet ist die neue Chefin. Seite 47
Gabriel, Sigmar................................................................. 6
Hambrecht, Jürgen....................................................... 20
Hawking, Stephen............................................................. 1
Hendricks, Barbara........................................................46
Hennenhöfer, Gerald.....................................................46
Hodge, Douglas..............................................................32
Jinping, Xi...........................................................................9
Kluge, Hans-Georg........................................................46
Krick, Gerd....................................................................... 24
Kühn, Christian..................................................................9
Lepaon, Thierry.............................................................. 47
Leyen, Ursula von der..................................................... 6
Lieberknecht, Christine..........................................12, 46
Lienhard, Hubert............................................................. 14
Löfven, Stefan...................................................................11
Mandt, Ingo..................................................................... 30
Matt, Jean-Remy von.................................................... 16
Menke, Frauke.................................................................30
Merkel, Angela................................................................. 12
Mohring, Mike................................................................. 46
Müller, Klaus-Peter.........................................................24
Musk, Elon........................................................................... 1
Netanjahu, Benjamin......................................................13
Padoan, Pier Carlo........................................................... 8
Paus, Lisa............................................................................ 6
Priggemeyer, Oliver...................................................... 46
Ramelow, Bodo............................................................... 12
Reiman, Axel......................................................................8
Reuter, Till......................................................................... 14
Rolet, Xavier....................................................................30
Röttgen, Norbert........................................................... 46
Sanio, Jochen..................................................................30
Sapin, Michel......................................................................8
Schack, Philipp..................................................................6
Schäuble, Wolfgang........................................................ 8
Schenk, Dieter.................................................................24
Schwenker, Burkhard....................................................20
Sedlmayr, Andreas...........................................................6
Seehofer, Horst................................................................. 6
Steinborn, Birgit............................................................. 24
Stöger, Alois.......................................................................8
Takada, Shigehisa........................................................... 14
Voscherau, Henning......................................................46
Warbanoff, Niko............................................................. 22
Zetsche, Dieter............................................................... 20
UNTERNEHMENSINDEX
Aareal Bank..................................................................... 30
Abercrombie & Fitch.....................................................23
Air France..........................................................................19
Allianz............................................................................... 34
Ulrich Stephan:
„Schwacher Euro ist
Europas Lichtblick“
Konten, Sparbuch und
Depots: So spart die
deutsche Mittelschicht
DIE NEUESTEN ARTIKEL
EZB-RATSSITZUNG
Große Erwartungen
Führende EZB-Ratsmitglieder
haben sich vor ihrem heutigen Treffen sehr konkret über
großangelegte Anleihekäufe
geäußert. Nennt Draghi nun
weitere Details? Verfolgen Sie
seine Pressekonferenz im
Liveblog.
MINISTERPRÄSIDENTEN-WAHL
Der Thüringen-Krimi
Was sich gerade in Thüringen
abspielt, hat das Zeug zum
guten Krimi. Zwar gibt es
dort kein Verbrechen, doch
was sich vor der Wahl des Ministerpräsidenten am Freitag
abspielt, ist trotzdem spannend. Und das Ende unvorhersehbar.
B
eratung muss einen konkreten Nutzen für das Unternehmen, die involvierten
Führungskräfte, aber auch die
Mitarbeiter stiften. Sie muss zu
messbaren Fortschritten der
Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft, des Unternehmenswertes und der Zukunfts- und
Überlebensfähigkeit führen.
BHF-Bank.........................................................................30
CSAV...................................................................................19
DB International............................................................. 22
DB Projektbau.................................................................22
Deutsche Börse..............................................................30
Deutsche Bahn................................................................22
Fresenius.......................................................................... 24
Hapag-Lloyd.....................................................................19
Jung von Matt..................................................................16
Kuka....................................................................................14
Der bessere Mensch
Der renommierte Wissenschaftler Stephen Hawking
hat davor gewarnt, dass intelligente Technologien den
Menschen zunehmend vom
Arbeitsmarkt verdrängen. Bereits heute ergänzen und verbessern neue Geräte die
menschliche Arbeitskraft. Ein
Besuch in einer Fabrik, in der
die Zukunft schon Gegenwart
ist.
HAUSRATVERSICHERUNG
Achtung, Langfinger!
Politik und Versicherer warnen: Winterzeit in Deutschland ist gleich Einbruchszeit.
Wenn Geld, Schmuck oder
der Laptop plötzlich fehlen,
springt die Hausratversicherung ein. Worauf Verbraucher
achten müssen und wo es die
besten Angebote gibt. Das
Tool der Woche.
Eine wichtige Voraussetzung für
den Beratungserfolg ist das passende Kompetenzprofil des Beraters. Branchenkompetenzen sind
unabdingbar, wenn man das Geschäftsmodell, die Unternehmensstrategie zukunftsorientiert ausrichten will. Methodenkompetenzen, also der problemadäquate
Einsatz von Methoden der Unternehmensführung, sind „Mittel zum
Zweck“ und dürfen nicht zum
Selbstzweck, zu Management by
Fashion werden.
Funktionalexpertise ist erforderlich, wenn es um die Gestaltung
und Konfiguration von Strukturen
und Prozessen geht. Einen hohen
Stellenwert hat die Situationskompetenz des Beraters, das heißt,
welche Erfahrungen er in spezifi-
Sie haben Interesse an diesem Format?
schen Unternehmenssituationen
und damit auch in unterschiedlichen Führungs- und Gesellschafterkonstellationen hat. Nachdem
Beratung ein „People Business“ ist,
sind Fachkompetenzen die
„Pflicht“, soziale und emotionale
Intelligenz die „Kür“, die letztlich
den Unterschied in der Beratung
ausmachen.
Letztlich ist jedes Konzept nur so
gut, wie es konsequent umgesetzt
wird. Nur aus der Umsetzung ergeben sich die notwendigen Erfolge und Lerneffekte. Dies bedeutet,
dass man von Anfang an die Umsetzung der Ziele, Strategien und
Maßnahmen im Fokus hat. Dies
hat zur Folge, dass sich der gute
Berater überflüssig macht, wenn
der Auftrag erfüllt ist.
[email protected]
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KÜNSTLICHE INTELLIGENZ
Zwei Juristen starten durch
Der frühere Bundesumweltminister
Norbert Röttgen und sein ehemaliger Abteilungsleiter Gerald Hennenhöfer könnten Kanzlerin Merkel das
Fürchten lehren. Seite 46
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„Ich mag keine ruhigen Zeiten“
Name: Prof. Dr. Norbert Wieselhuber
Branche: Unternehmensberatung
Website: www.wieselhuber.de
Kontakt: [email protected]
Mobilfunk-Test:
Wer hat das
beste Handynetz?
%!$! $ % $ !$ ' $ $ &
Alle genannten Beiträge finden
Sie im Verlauf des Tages unter
www.handelsblatt.com/thema
London Stock Exchange..............................................30
NordLB.............................................................................. 32
Sal. Oppenheim..............................................................30
Siemens............................................................................ 24
Sony Pictures................................................................... 21
Strabag.............................................................................. 19
Takata.................................................................................14
Voith................................................................................... 14
Washington Post.............................................................15
Westimmo....................................................................... 30
!!
%!!$!! %!$! (# "" Handelsblatt-Debatte
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[email protected] oder Handelsblatt GmbH, Handelsblatt-Leserbrief,
Kasernenstraße 67, 40213 Düsseldorf.
Wir behalten uns vor, Leserbriefe gekürzt und multimedial zu verbreiten.
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
► Der Markt für intelligente Computersysteme wird wachsen.
Die Vermessung
des Gehirns
Wissenschaftler und IT-Konzerne suchen den
Schlüssel zum Geheimnis des menschlichen
Denkens. Sie haben das Ziel, Krankheiten zu
heilen – und wirtschaftlich erfolgreich zu sein.
Britta Weddeling
Boston, San Francisco
A
uf der anderen Seite der Metallkammer rastet ein Schloss ein. Es
knackt leise, als die Stahltür angesaugt wird. Stille breitet sich aus.
Das Licht erlischt. Die Außenwelt,
irgendwo hinter der dicken Wand aus Kupfer,
Bronze und Eisen, ist für die Versuchsperson
weit weg.
Auf einer Tafel flackern Gesichter auf, Häuser und wieder Gesichter. Eine Blondine, ein
Bärtiger mit Kurzhaar, ein Bungalow. Die Bilder wechseln schnell, sie verschwimmen.
Das Experiment im Magnetoenzephalografen beginnt. Es misst die neuronalen Aktivitäten des Probanden – und dauert zwei Stunden.
Das Labor befindet sich mitten im Herzen
des Massachusetts Institute of Technology
(MIT) in Boston, der Eliteuniversität an der
Ostküste der USA. Hier arbeiten die Neurowissenschaftler des „McGovern Institute for
Brain Research“ an der Vermessung des Gehirns. Mit Hilfe von 306 feinen Sensoren im
Helm des Magnetoenzephalografen versuchen sie, eine Landkarte der Gedankenwelt
zu zeichnen, um herauszufinden, wo und wie
das menschliche Gehirn Informationen verarbeitet.
Nicht nur in Boston, an vielen Universitäten und Forschungseinrichtungen in den
USA arbeiten Wissenschaftler an der Entschlüsselung des menschlichen Gehirns, verstärkt seit US-Präsident Barack Obama im
Frühjahr 2013 das Brain-Projekt auf den Weg
gebracht hat. Ziel ist eine Kartierung der
kompletten neuronalen Aktivität. Die USA
wollen die Reise in das Gehirn des Menschen bis 2023 mit 2,4 Milliarden Euro
unterstützen. In Europa fördert die Europäische Union
das „Human Brain Project“
unter Leitung des Neurowissenschaftlers Henry Markram mit 1,2 Milliarden Euro.
Sein Ziel ist es, die
Entstehung von Gedanken und Gefühlen mit einem
Supercomputer zu simulieren.
Das Gehirn
funktioniert im
Grunde wie ein
Computer, natürlich
erheblich besser
und wesentlich
komplexer.
swiss-image
Daniel Baldauf
Wissenschaftler am Massachusetts
Institute of Technology
Wissenschaftler
Edward Boyden:
Kartografie des
menschlichen
Gehirns.
Doch den Schlüssel zum Geheimnis des
menschlichen Denkens sucht nicht nur die
Wissenschaft, sondern auch zunehmend
Software- und IT-Unternehmen. Nachdem
das Silicon Valley immer größere Teile der
analogen Welt digital abgebildet hat – zum
Beispiel mit Karten-Diensten, Freundes-Netzwerken oder einem Profil über die Leistungsfähigkeit unseres Körpers –, wollen die kalifornischen Konzerne nun auch wissen, was
in unseren Neuronen vorgeht. Der Schritt
von den IT-Technologien in die Neurowissenschaft liegt nahe. „Das Gehirn funktioniert im
Grunde wie ein Computer, natürlich erheblich besser und wesentlich komplexer“, sagt
Daniel Baldauf, Wissenschaftler am MIT. Er
leitet das Experiment in der Dunkelkammer
mit den Häusern und Gesichtern. „Gehirnzellen sind elektromagnetisch aktiv, sie verständigen sich über elektrische Signale.“
Google, Facebook oder Amazon streben
nicht danach, die Köpfe ihrer Kunden zu manipulieren – obwohl sie diesen Nebeneffekt sicher in Kauf nehmen würden, wenn sie es
könnten. Ihnen geht es vielmehr darum, die
Natur der Intelligenz zu entschlüsseln. Das
Ziel: die Verbesserung ihrer Software. Bei der
Auswertung großer Datenmengen bedienen
sie sich heute schon komplexer Algorithmen,
die besser werden, je mehr Informationen sie
verarbeiten. So kann das Navigationssystem
eines selbstfahrenden Autos ebenso von der
menschlichen Orientierungsfähigkeit profitieren. Auch beim Bau der nächsten Robotergeneration werden die Erkenntnisse der
Hirnforscher helfen.
Doch wer glaubt, die Maschinen seien
schon in naher Zukunft schlauer als die Menschen, liegt falsch, sagt Baldauf. „Im
Vergleich zum menschlichen Gehirn sind heutige Computer
noch nahezu dumm.“ Das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz (Artificial Intelligence,
kurz: AI) steht vielmehr noch
am Anfang. Doch laut Erkenntnissen von BBC Research, einem
Marktbeobachter mit Technologieschwerpunkt, wird der globale
Markt für intelligente Maschinen bis zum Jahr 2019 auf
15,3 Milliarden Dollar
wachsen und einen immer größeren Anteil der
menschlichen Arbeit ersetzen. Die Experten von
Transparency Market
Research sehen den
Einsatz autonomer, intelligenter Software
künftig vor allem im
Bereich Datenauswertung, aber auch bei
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2
PHARMAZIE
Wunderwerk Gehirn
Der lukrative Markt
Fakten und Funktionen
170 000 km 1400 g
Nervenfasern sind über 1014 Synapsen miteinander verbunden. Man könnte die Nervenfasern eines Gehirns mehr als viermal um
die Erde wickeln.
wiegt das duchschnittliche
Gehirn eines erwachsenen
Mannes.
D
84
20 % Mrd.
Das Gewicht des Gehirns
macht 2% der Körpermasse
aus. Der Anteil am Energiebedarf liegt jedoch bei
Scheitellappen
Motorischer Kortex
Wichtig für räumliches Denken und
Prozesse wie Lesen und Rechnen.
Wandelt Sinnesinformationen
in motorische Handlungen um
und steuert Muskeln.
Neuron
Neuronen
ne
bilden
das Ge
Gehirn.
h
Wernicke-Zentrum
Verarbeitet gehörte Information,
ist für das Sprachverständnis zuständig.
Hirnhautlappen
Verarbeitet Hell-DunkelKontraste und Bewegungen.
Großhirnrinde (Kortex)
Oberste Schicht des Großhirns
(ca. 4 Millimeter).
Ba
B
Balken
alk
ken
en
Verbindet
Ve
Ver
erbi
er
biindet
b
bin
d t die
de
die G
di
Großhirnroß
ßhir
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i nnhälften
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fttten miteinander.
mit
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teiina
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ina
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nder.
d rr..
de
Visueller Kortex
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Hörzentrum
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Zwis
Zw
Zwischenhirn
isch
chen
enhi
hirrn
n
Steuert
S
Ste
te
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Your Photo Today
► Die Erkenntnisse sollen die IT-Technologie verbessern.
DAS POTENZIAL DER HIRNFORSCHUNG 5
MESS- UND IT-TECHNIK
Der kontrollierte Patient
F
Koordiniert die
Sprachmotorik.
Koordiniert Bewegungen,
steuert das Gleichgewicht.
Verlängertes Rückenmark
Kontrolliert Blutkreislauf, Atmung und
Reflexe (Niesen, Husten, Schlucken
Erbrechen, Saugen).
Hypophyse
Hirnstamm
120 neue Substanzen gegen Depressionen, Schizophrenie und andere Nervenerkrankungen in der
klinischen Entwicklung.
Allerdings tun sich die Unternehmen in jüngerer
Zeit zunehmend schwer,
wirklich neue Wirksubstanzen zu finden. Im Bereich der Alzheimer-Behandlung etwa, wo ein beDepressionen: Wichtiges
sonders großer Markt
Geschäft für Pharmafirmen. lockt, scheiterten in den
vergangenen Jahren zahlreiche Projekte.
Erkrankungen dürften
Für die Pharmabranche
2030 Expertenschätzunwäre es daher extrem
gen zufolge zu den häufigsten Krankheiten in den wertvoll, wenn die GrundIndustrieländern gehören. lagenforschung mehr
Pharmafirmen investieren Licht in die komplexen
Vorgänge im Gehirn brindaher weiterhin viel Geld
gen könnte. Die Medikain die Entwicklung neuer
Medikamente. Nach Daten mentenentwicklung erhielte dadurch einen neudes US-Pharmaverbandes
befinden sich derzeit rund en Schub. Siegfried Hofmann
Motorischer Bereich
zur Steuerung der
Bewegungen.
Broca-Areal
Kleinhirn
epressionen, Schizophrenie, Alzheimer:
Krankheiten, die auf
Veränderungen im Gehirn
und Nervensystem zurückgehen, haben sich
schon in den vergangenen
Jahrzehnten zu einem
wichtigen und lukrativen
Geschäft für die Pharmabranche entwickelt. Nach
jüngsten Daten des Marktforschers IMS Health erzielt die Branche derzeit
in diesem Bereich einen
Jahresumsatz von fast 80
Milliarden Dollar. Alleine
fünf Milliarden Dollar entfielen auf das Antidepressivum Cymbalta des USKonzerns Eli Lilly.
Und die Nachfrage nach
Therapien wird in den
nächsten Jahren aller Voraussicht nach weiter
wachsen. Neurologische
Stirnlappen
Eine der wichtigsten
Hormondrüsen des Körpers.
Steuert organische Funktionen
und verbindet Groß- mit Kleinhirn.
Auditorisches Assoziationsfeld
Plant das kontextgerechte Handeln und
Sprechen und die Verhaltensbewertung.
Your Photo Today
► Forscher wollen die Funktionsweise des Gehirns verstehen.
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
itnessarmbänder und
Uhren, die Vitalfunktionen überwachen,
Kontaktlinsen, mit denen
Diabetiker künftig ihre
Blutzuckerwerte messen
können – Digital Health,
die Verschmelzung von
medizinischem Wissen
mit IT-Lösungen zum Erhalt und zur Verbesserung
der Gesundheit, greift immer weiter um sich. Allein
mit solchen funkgesteuerten Diensten sollen nach
Schätzungen der Industrie
2017 weltweit Umsätze von
fast 19 Milliarden Euro erzielt werden.
Doch während Apple und
Google noch an der Uhr
beziehungsweise der Kontaktlinse forschen, hat ein
kalifornisches Start-up seine Überwachungstechnolo-
gie bereits zur Marktreife
gebracht.
Die Firma Proteus Digital
Health hat ein Überwachungssystem entwickelt,
bei dem der Patient zusätzlich zu seinen verordneten
Medikamenten einen kleinen Sensor schluckt. Der
sendet vom Magen aus In-
Fitnessarmband: Überwachung der Vitalfunktionen.
formationen an einen am
Oberarm befestigten Pflasterchip, welche Medikamente wann genommen
wurden. Der Chip wiederum funkt diese Informationen zusammen mit Angaben wie Körpertemperatur,
Bewegungsmuster oder anderen Messwerten an das
Smartphone oder TabletPC des zuständigen Arztes
oder eines Familienmitglieds – je nachdem, wen
der Patient autorisiert hat,
seine Daten zu empfangen.
Hinter Proteus stehen starke Partner: die Pharmakonzerne Novartis, Otsuka, das US-Medizintechnikunternehmen Medtronic
und der Softwareriese Oracle. Angestrebt werden
Medikamente mit integriertem Sensor. Maike Telgheder
AUTONOMES FAHREN
Der unberechenbare Mensch
Handelsblatt | Foto: F. Da Cunha/BSIP/Corbis [M] | Quelle: eigene Recherche
D
den Finanzen und Fragen der Sicherheit.
Firmen wie Google investieren große Summen in den Zukunftsmarkt. In diesem Jahr
kaufte das Softwareunternehmen zahlreiche
Robotikfirmen. Der Konzern gab 400 Millionen Dollar für Deep Mind aus, einer Firma,
die intelligente Software für die Datenbankauswertung baut. Außerdem sicherte sich
Google auch den Roboterhersteller Industrial
Perceptions. So gut man sich bei Google mit
Software und Technik auskennt, so sehr ist
man jedoch auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse von Forschern wie Daniel Baldauf
angewiesen, wenn es um die Funktionsweise
des menschlichen Gehirns geht.
Mit seinem Team gelang es dem 35-Jährigen zu entschlüsseln, wie und wo das Gehirn
Informationen über Gesichter und Orte verarbeitet. Eine solche Fähigkeit ist unverzichtbar für ein Fahrzeugsystem, das sich im Straßenverkehr zwischen Hindernissen orientie-
ren muss. In seiner fünf Jahre dauernden
Forschung schickte Baldauf 13 Personen in
die stille Kammer und untersuchte ihre Gehirne mit dem Magnetoenzephalografen.
Baldauf fand heraus, dass wir bei der Rezeption von Informationen über Gesichter und
Häuser zwischen zwei Arealen im unteren
Teil des Gehirns hin- und herschalten. Auch
für seine zweite revolutionäre Erkenntnis erhielt der Forscher weltweite Aufmerksamkeit. Er identifizierte den Gehirnteil, der entscheidet, welche Neuronen mit der Verarbeitung einer Sinneswahrnehmung beauftragt
werden. Er fungiert als intelligente Schaltzentrale für die Wahrnehmung von Bildern.
Ed Boyden, ein Kollege Baldaufs am McGovern Institute, arbeitet daran, das Gehirn zu
kartografieren. Er konnte zeigen, wie durch
das Einführen von Genen für lichtempfindliche Proteine in Gehirnzellen einzelne Neuronen an- und ausgeschaltet werden können.
Mit seinen Erkenntnissen arbeiten Mediziner
nun rund um den Globus daran, Krankheiten
wie Alzheimer oder Autismus zu heilen.
Für Baldauf und seine Kollegen ist die praktische Verwendung der wissenschaftlichen Erkenntnisse das Ziel ihres Schaffens. Nicht Elfenbeinturm, sondern Unternehmertum.
„Wir ermutigen unsere Wissenschaftler, ihre
Erkenntnisse zu kommerzialisieren“, sagt Institutschef und Mitglied der US National Academy of Science, Robert Desimone. Das
Team des Neurowissenschaftlers, das sich mit
der Frage beschäftigt, wie ein visueller Reiz im
Gehirn verarbeitet und Aufmerksamkeit gesteuert wird, arbeitet mit Computerwissenschaftlern zusammen, die aus diesen Kenntnissen Hinweise für ihre Systeme ziehen. „Wir
sehen uns als das Gegenteil des Forschers im
Elfenbeinturm“, sagt Desimone. „Der einzige
Weg, dass Ideen aus dem Labor die Welt verändern können, ist die Wirtschaft.“
Google
4 TITELTHEMA
aten sind der Rohstoff der Zukunft. Je
mehr Informationen
Systeme zur Verfügung haben, desto besser. Doch aus
Sicht jedes Computers ist
eine Variable noch immer
nahezu unberechenbar –
der Mensch. Will er über
die Straße gehen oder sich
am Straßenrand nur unterhalten? Für den Traum von
autonom fahrenden Autos,
in denen der Fahrer auf der
Rückbank ausruht, sind
Fragen wie diese von entscheidender Bedeutung.
Wirklich wird der Traum jedoch nur, wenn Computer
so intelligent werden, dass
sie ethisch denken – und
zwischen lebenden und
nicht lebenden Verkehrsteilnehmern unterscheiden
lernen.
Google-Auto: Ausruhen
auf der Rückbank.
Deswegen erforscht Daniel
Baldauf vom McGovern Institute am MIT in Boston,
welche Neuronen im Gehirn die Sinneswahrnehmungen des Menschen organisieren. „Wenn Unternehmen ein solches System
nachbauen könnten, hätten sie eines ihrer zentra-
len Navigationsprobleme
gelöst”, sagt der Forscher.
Noch sind Konzerne wie
Google nicht so weit, doch
sie arbeiten daran. Der
Markt für solche intelligenten Systeme wird nach Berechnungen von Strategy
Analytics bereits 2019 einen Marktwert von 16 Milliarden Dollar haben. Kein
Wunder, bauen doch immer mehr Menschen ihre
Vorurteile gegenüber solchen Technologien ab. In
Deutschland ist die Hälfte
aller Autofahrer davon
überzeugt, dass das selbstfahrende Auto bald ein
Massenprodukt wird. Immerhin vier von zehn Autofahrern können sich vorstellen, einem intelligenten
System das Steuer zu überlassen. I. Karabasz, B. Weddeling
2
Bestechungsriese
Warum der europäische
Abwicklungsfonds die
deutschen Institute teuer
zu stehen kommt. Seite 8
Wieso der ukrainische
Präsident Poroschenko
die Korruption nicht
stoppen kann. Seite 10
Corbis
ddp
6 WIRTSCHAFT & POLITIK
Bankenkrise
2
BERLIN INTERN
Soli-Reform
kostet mehr
Kindergeld
BERLIN Eine Integration des Solidaritätszuschlags in die Einkommensteuer würde für mehr als
acht Millionen Steuerzahler eine
Steuererhöhung bedeuten –
wenn dies nicht an anderer Stelle
ausgeglichen wird. Das geht aus
der Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage
der Grünen-Abgeordneten Lisa
Paus hervor. Um Familien nicht
schlechterzustellen, müsste das
Kindergeld monatlich um 17 Euro
für das erste und neun Euro für
das zweite und dritte Kind erhöht
werden. Paus schätzt die Kosten
dafür auf vier Milliarden Euro
jährlich. Stärker belastet würden
auch Kleingewerbler bei der Gewerbesteuer und Arbeitslosengeldempfänger. Für sie wäre eine
Kompensation kaum möglich. dri
D
ie Beamten verloren
nicht viele Worte.
„Ihr Antrag ist abgelehnt …“, heißt es in
dem Schreiben des
Bundesamts für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle an Philipp
Schack, „mit freundlichen Grüßen“. Als er mehr erfahren wollte,
bekam er keine Antwort.
Schack, Geschäftsführer des
Sauerländer Mittelständlers Tital,
hatte bei der Behörde eine Ausfuhrgenehmigung für Gehäuse
aus Titan beantragt. Reine Routine für den Manager, das Unternehmen macht etwa ein Drittel
seines Umsatzes von 70 Millionen
Euro mit Zulieferungen an die
Rüstungsindustrie. Nur nicht dieses Mal. Das Problem: Die Gehäuse für ein Wärmebildsystem sollten für Hubschrauber von Airbus
Helicopters nach Frankreich geliefert werden, der Kunde für die
Maschinen vom Typ Cougar saß
aber in Usbekistan.
Die ehemalige Sowjetrepublik
gilt nicht gerade als lupenreine
Demokratie. In solche Staaten,
die sich wenig um die Rechte ihrer Bürger scheren, will Sigmar
Gabriel künftig kaum noch Rüstungsexporte zulassen. Dafür
lässt sich der Wirtschaftsminister
und SPD-Chef sogar auf einen heftigen Streit mit der französischen
Regierung ein: Paris war nicht gerade amüsiert, dass Gabriel seiner
Industrie über kleine Bauteile
Aufträge blockiert, und brachte
den Fall Cougar im Sommer im
Kanzleramt zur Sprache. Auch
Airbus-Chef Tom Enders beklagte
sich öffentlich darüber.
Grund zu klagen hat auch
Schack. Kurz nachdem er die Lieferung der Gehäuse stoppen
musste, meldete sich der SagemKonzern bei ihm, der auch an
dem Hubschrauber-Deal beteiligt
Airbus-Hubschrauber Cougar:
Der weltweit gefragte
Helikopter löste einen ernsten Streit
zwischen Berlin und Paris aus.
Der Mittelstand leidet unter der neuen
Rüstungspolitik der Bundesregierung.
Axel Schrinner
Düsseldorf
D
Jetzt werden die
Weichen gestellt, wie
viel Wehrtechnik wir
in Deutschland noch
haben wollen.
Andreas Sedlmayr
Chef des Unternehmens Autoflug
war. Die Franzosen zogen einen
Auftrag über 3,5 Millionen Euro
zurück, den Tital laut Schack
schon so gut wie gewonnen hatte:
„Die Begründung war, dass sie
keinen deutschen Lieferanten
mehr haben wollten“, sagt er.
„Als Zulieferer kann man unter
solchen Bedingungen in Deutschland nicht mehr produzieren.“
Dass sich Manager über die Politik beklagen, ist nichts Ungewöhnliches. Ob Energiewende,
Steuerpolitik oder Bürokratielasten, stets sehen die Unternehmen
die Wurzel allen Übels in Berlin
oder Brüssel. Selten aber hat po-
litisches Handeln auf eine Branche derart direkte Konsequenzen
wie derzeit auf die Wehrindustrie.
Es geht nicht nur um Gabriels
restriktive Exportpolitik, die bei
vielen Unternehmen der Branche
ein wichtiges Standbein ins Wanken bringt und im Ausland inzwischen das böse Wort von einer
„German Free“-Fertigung umgehen lässt. Der tiefgreifende Umbau der Bundeswehr schürt die
Unsicherheit ebenso wie der
Streit zwischen Gabriel und Verteidigungsministerin Ursula von
der Leyen (CDU) um die Frage, ob
künftig gepanzerte Fahrzeuge,
U-Boote und Handfeuerwaffen
noch als deutsche Schlüsseltechnologien gefördert werden sollen.
Die bekannten Waffenhersteller wie Airbus, Rheinmetall und
Krauss-Maffei Wegmann reagieren bereits, sie streichen in
Deutschland Jobs oder suchen
nach Partnern in wohlgesinnten
Ländern wie Frankreich. Betroffen sind aber auch viele Mittelständler, die sich schwertun mit
dem Sprung ins Ausland. Sie machen gut die Hälfte der Wertschöpfung in der Branche mit ihren knapp 100 000 Arbeitsplätzen aus. Die meisten von ihnen
DUAL-USE-GÜTER
Gabriel meldet Erfolge bei Exportkontrolle
Wirtschaftsressort löst Zusage ein, das Genehmigungsverfahren für zivil-militärische Güter zu beschleunigen.
Klaus Stratmann
Berlin
V
on seiner strikten Genehmigungspraxis für Rüstungsgüter will Sigmar Gabriel
keinesfalls abrücken. Um die dadurch entstehenden Härten zumindest abzufedern, hat der Wirtschaftsminister der Industrie
beim Branchendialog Anfang September aber zugesagt, die Antragsbearbeitung bei Dual-UseGütern zu beschleunigen.
Sein Ministerium sieht sich inzwischen auf gutem Weg: Über 90
Prozent der bis Mitte Oktober vor-
Bundesfinanzhof hält umstrittene
Kommunalabgabe für verfassungswidrig.
gelegten 230 Exportvorhaben sei
mittlerweile entschieden worden,
heißt es in einer Mitteilung des
Hauses, das dem Handelsblatt
vorliegt. Auch sei der in Zusammenhang mit den Russland-Sanktionen entstandene Antragsstau
mittlerweile abgearbeitet.
Dual-Use-Güter sind Wirtschaftsgüter, die sowohl zu zivilen
als auch zu militärischen Zwecken eingesetzt werden können.
Sie unterliegen der Exportkontrolle. Die betroffenen Branchen
hatten in den vergangenen Monaten immer wieder beklagt, es gebe bei der Genehmigung der Aus-
fuhranträge viele Unklarheiten
und lange Wartezeiten; die von
SPD-Minister Gabriel angekündigte restriktivere Exportpolitik führe zu erheblicher Verunsicherung.
Der Minister reagierte mit der Einrichtung einer Clearingstelle für
die Exportgenehmigung von
Dual-Use-Gütern. Dort treffen die
mit der Bearbeitung von Genehmigungsanträgen befassten Ministerien und Behörden regelmäßig zusammen, um zu beraten
und lange schriftliche Verfahren
zu vermeiden. Durch die Clea-
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
ringstelle seien die Bearbeitungszeiten der Anträge „spürbar gesunken“, schreibt das Ministerium jetzt. Auch werde die neu
eingerichtete „Info-Stelle Exportkontrolle Antragssachstand“
beim Bundesamt für Wirtschaft
und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gut
angenommen.
In Industriekreisen hieß es am
Mittwoch, man habe „noch kein
klares Bild“ darüber, wie und ob
sich die Antragsbearbeitung verbessert habe.
Gabriels strikte Exportpolitik
hatte auch den Koalitionspartner
aufgebracht, CSU-Chef Horst See-
hofer attackierte ihn hart. Der
SPD-Vorsitzende versucht nun,
die Wogen etwas zu glätten: „Enge Kommunikation zwischen Unternehmen und Behörden sowie
verlässliche Prüfzeiten bei Exportanträgen sind gerade für unsere mittelständisch strukturierte
Industrie in diesem Bereich besonders wichtig“, sagte Gabriel
dem Handelsblatt. „So können
wir aktuellen Herausforderungen
für die Wirtschaft im Rahmen der
Exportkontrolle, wie die Russland-Sanktionen und die Entwicklungen in den arabischen
Staaten, besser begegnen.“
produzieren selbst gar keine Waffen – nur etwa jeder fünfte Beschäftigte in der Branche
schraubt tatsächlich Panzer oder
Sturmgewehre zusammen. Die
überwiegende Mehrheit beliefert
die großen Wehrfirmen mit eigentlich harmlosen Produkten.
Mit Sitzen etwa.
Andreas Sedlmayr führt das Familienunternehmern Autoflug in
der dritten Generation, seine 250
Mitarbeiter fertigen die Sitze für
den Transportflieger A400M und
den Schützenpanzer Puma. Seit
25 Jahren leitet er die Firma,
selbst in Zeiten der Friedensdividende nach dem Kalten Krieg sei
die Existenz der Industrie nicht
so infrage gestellt worden wie
heute. „Wir befinden uns an einer
Wegscheide: Jetzt werden die
Weichen gestellt, wie viel Wehrtechnik wir in Deutschland noch
haben wollen“, sagt er.
Das Schlimmste für die Unternehmer ist: Sie wissen nicht, woran
sie sind. Nicht, ob Gabriel seinen
strikten Exportkurs gegen Widerstand vor allem aus der Union
durchhält, und nicht, wie er sich
mit von der Leyen einigt. „Momentan fühlen wir uns ein Stück
weit allein gelassen“, klagt
Sedlmayr, der auch Mittelstandsbeauftragter des Branchenverbandes BDSV ist. Sollten gepanzerte Fahrzeuge nicht mehr zu
den Kernfähigkeiten zählen, wäre
das ein „dramatisches Signal“,
sagt er: „Wir brauchen Planungssicherheit, für uns ist entscheidend, mit welchen Aufträgen wir
in zehn Jahren rechnen können.“
Ulrich Bernhardt spürt die Unsicherheit bereits in der Kasse.
Die Banken leihen seiner Firma
WEW Westerwälder Eisenwerke
nur noch zu schlechteren Konditionen Geld, die Zinsen seien zuletzt von 3,5 auf fünf Prozent gestiegen. „Wenn der Export pauschal infrage gestellt wird und
sich viele Beschaffungsprojekte
verzögern, hinterfragen die Institute natürlich das Geschäftsmodell.“ Das bringe den 120-MannBetrieb WEW nicht gleich in Lebensgefahr, nage aber erheblich
an der Ertragskraft.
Das Unternehmen liefert Spezialcontainer etwa zur Trinkwasseraufbewahrung an die Bundeswehr und an die US Army und ist
in seiner Nische führend. Die
deutsche Rüstungsexportdebatte
aber hat sich bis in entfernte Weltregionen herumgesprochen. „Wir
werden von indischen Kunden
gefragt: ,Was ist denn da in
Deutschland los?’“, erzählt Bernhardt. Für ausländische Wettbewerber sei das eine Steilvorlage.
Nur klagen wollen die Wehrunternehmen aber auch nicht. Firmen wie Autoflug leiden mit,
wenn der erste A400M um vier
Jahre verspätet an die Luftwaffe
ausgeliefert wird. Die vielen verzögerten Großprojekte belasten
den Verteidigungsetat, für kleine
Lieferanten wie Bernhardts WEW
bleiben da nur noch wenig Gelder
übrig. „Ich begrüße es, dass die
Verteidigungs ministerin einen
neuen Anlauf nimmt, die Mängel
in der Beschaffung in den Griff zu
bekommen“, lobt er.
as höchste deutsche Steuergericht rüttelt am Fundament der Grundsteuer. Am
Mittwoch legte der zweite Senat des
Gerichts dem Bundesverfassungsgericht die Einheitswerte, anhand
derer heute Grundstücke bewertet
werden, dem Bundesverfassungsgericht zur Überprüfung vor (Az.: II
R 16/13). Die Steuerrichter sehen
durch die Vorschriften den allgemeinen Gleichheitssatz des Grundgesetzes verletzt. Grundsteuerbescheide sollten daher ab sofort nur
noch vorläufig erfolgen, erklärte das
Gericht.
Damit ist nun eingetreten, was
die Länder zwar seit langem befürchtet, aber offenbar dennoch
nicht für besonders dringlich gehalten haben. Sollte sich das Verfassungsgericht der Auffassung des
Bundesfinanzhofs anschließen,
müssten sämtliche 35,2 Millionen
Grundstücke in Deutschland neu
bewertet werden. Nach Schätzungen aus der Finanzverwaltung würde dies bis zu fünf Jahre dauern –
unwahrscheinlich, dass Karlsruhe
dem Fiskus so viel Zeit einräumen
würde. Damit stehen für die Kommunen gut zwölf Milliarden Euro
Grundsteuer auf dem Spiel.
Damit allerdings ein Startschuss
für eine Neubewertung erfolgen
könnte, müssten sich die Länder
erst einmal auf ein Reformmodell
einigen. Zwar gibt es eine BundLänder-Arbeitsgruppe, die regelmäßig tagt und immer neue Berechnungen anstellt. Doch eine Einigung ist nicht in Sicht.
Wesentliches Problem: Selbst
wenn das Gesamtaufkommen unverändert bliebe, müssten eine Vielzahl von Steuerpflichtigen mit einer
Vervielfachung ihrer Steuerlast
rechnen, wenn die Immobilien
marktnah bewertet würden. Und
diese Wähler will kein Politiker vergrätzen.
Die nun vom BFH monierten Bewertungsvorschriften basieren auf
den Einheitswerten für Immobilien. Sie stammen im Westen aus
dem Jahr 1964, im Osten gar von
1935. „Knüpft die Besteuerung an
die Werte von Wirtschaftsgütern an,
müssen Bemessungsgrundlagen gefunden werden, die deren Werte in
ihrer Relation realitätsgerecht abbilden“, zitiert der BFH ein Urteil aus
Karlsruhe. Zwar sei eine Typisierung zulässig; die wirtschaftlich ungleiche Wirkung auf die Steuerzahler dürfe allerdings „ein gewisses
Maß nicht übersteigen“.
Doch genau das ist der Fall. Denn
obwohl etwa 4 000 Finanzbeamte
nichts anders tun, als die alten Daten zu pflegen, kommt es bei der
Immobilienbewertung zu zahlreichen Ungereimtheiten. So bleiben
Eigenschaften und Ausstattung von
Gebäuden, die es 1964 nicht gab
35,2 Mio.
Grundstücke müssen
für eine Reform
neu bewertet werden.
Quelle: Destatis
oder die keine Rolle spielten, aktuell bei der Bewertung unberücksichtigt. Heute für den Wert einer
Immobilie maßgebliche Faktoren
wie Energieeffizienz, Lärmschutz,
luxuriöse Bad- und Kücheneinrichtungen, schneller Internetzugang
sind für die Grundsteuer irrelevant.
Eine Schätzung, wie viel der Bau eines modernen Energiesparhauses
1958 gekostet hätte, wenn es damals
bereits solche Häuser gegeben hätte, muss schiefgehen. Dies kann dazu führen, dass für zwei Häuser mit
sehr unterschiedlichen Marktwerten die gleiche Steuer fällig wird.
Das Bundesfinanzministerium
hält zwar die bestehenden Regeln
für verfassungskonform. Gleichwohl
sei „im Sinne des Koalitionsvertrages die Grundsteuer unter Beibehaltung des Hebesatzrechts für die
Kommunen zeitnah zu modernisieren“, sagte ein Sprecher. Rechtssicherheit müsse hergestellt werden.
Grundsteuer in Deutschland
Gesamtaufkommen* in Mrd. Euro
14
13,77
13
12
11
10
9
8,85
Prognose
I
m Bundesfinanzministerium
geht es zumeist hektisch zu.
Der Euro will gerettet, die
Steuern gestaltet und die
schwarze Null gehalten werden
gegen allfällige Sonderermäßigungswünsche für Dämmplatten oder Elektroautos. Umso
beschaulicher wirkt da zur Adventszeit die Ankündigung des
Sonderbriefmarken-Programms
für das jeweils übernächste
Jahr. 2016 ehrt Deutschland
sein Deutschlandlied und die
Freiwillige Feuerwehr, die beide 175 Jahre alt werden. Das legte jetzt der „Programmbeirat
für die Sonderpostwertzeichen
beim Bundesministerium der
Finanzen“ fest. Auch gilt es, der
Lyrikerin Nelly Sachs und des
Malers Otto Dix zu gedenken,
die vor 125 Jahren geboren wurden, als Otto Lilienthal den ersten Gleitflug noch völlig luftverkehrssteuerfrei absolvierte.
Die 52 Briefmarkenthemen
wurden aus 500 Bürgervorschlägen ausgewählt. 100 Grafiker begeben sich jetzt an die
Gestaltung auf kleinstem Raum
und hoffen, dass ihre Entwürfe
dem Blick des Kunstbeirates
standhalten werden. Neben obligatorischen Schlössern kommen Mikrowelten sowie der Liebesbrief zu Ehren – und sogar
die Elektromobilität. Verkehrsminister Alexander Dobrindt
(CSU) hat 2017 noch alle Chancen: auf eine Briefmarke zu Ehren der Pkw-Maut. Die wäre für
Liebesbriefe wohl eher nicht
erste Wahl. dri
In der Defensive
Till Hoppe
Berlin
Eurocopter
Schäubles
Insel der
Sorgfalt
Countdown für
die Grundsteuer
8
2000
2005
Handelsblatt | *Grundsteuern A und B
2010
2015
2019
Quellen: Destatis, AK Steuerschätzung
8 WIRTSCHAFT & POLITIK
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
Protestler in
Hongkong stellen
sich der Polizei
Europaparlament: Im Fall
einer Bankenpleite soll künftig
der Fonds einspringen.
Die drei Gründer der prodemokratischen Protestbewegung in
Hongkong sowie Dutzende Unterstützer haben sich der Polizei gestellt. Die drei Aktivisten
erklärten in einem Schreiben,
seit dem 28. September an den
Kundgebungen teilgenommen
und möglicherweise das Gesetz
gebrochen zu haben, wie die
Zeitung „South China Morning
Post“ am Mittwoch berichtete.
Außerdem hätten sie die Studenten vergeblich zum Rückzug
aufgefordert. Die Demonstranten wurden von der Polizei zunächst wieder freigelassen. dpa
pin kämpft seit Monaten für die Interessen der französischen Großbanken – und war damit bislang
durchaus erfolgreich. So gelang es
ihm, den eigentlich für die französischen Institute fälligen Beitrag um
mehr als eine Milliarde Euro nach
unten zu drücken. Die Geldhäuser
der anderen Euro-Staaten werden
dafür entsprechend stärker belastet. Teurer wird es vor allem für die
spanischen Institute: Ihr Beitrag
schießt um mehr als eine halbe Milliarde Euro auf rund 5,37 Milliarden
Euro nach oben. Bei den deutschen
Banken schlägt die Entlastung der
französischen Institute dagegen nur
mit einem Plus von gut 100 Millionen Euro zu Buche.
Eine Sonderregelung soll es für
kleine Banken mit einer Bilanzsumme von bis zu drei Milliarden Euro
geben: Sie zahlen achtmal einen
pauschalen Jahresbeitrag von
50 000 Euro. Zentralstaatliche Förderbanken wie die deutsche KfW
werden ganz von der Beitragspflicht
ausgenommen. Die Befreiung gilt jedoch nicht für die Förderbanken
der Bundesländer. Der Teil ihrer Bilanzsumme, der auf Kapitalmarktgeschäfte entfällt, wird beitragspflichtig. Nur die Förderkredite bleiben beitragsfrei.
US-Firmen bleiben
in Deutschland
verhalten positiv
Die große Mehrheit der US-Unternehmen in Deutschland
sieht die hiesige Wirtschaftsentwicklung verhalten positiv. In
der am Mittwoch veröffentlichten Herbstumfrage der Amerikanischen Handelskammer AmCham erklärten 62 Prozent der
Firmen, sie rechneten in den
kommenden sechs Monaten mit
einem zumindest stabilen Verlauf der Konjunktur. Eine „deutliche Verschlechterung“ erwartet keiner. 54 Prozent äußerten
„weniger zufrieden“ oder „unzufrieden“ mit der Arbeit der
Koalition zu sein. Reuters
photothek
Entlastung für
Frankreichs Banken
Einigung über EU-Abwicklungsfonds steht kurz bevor.
► Französische Geldhäuser
sparen eine Milliarde Euro.
► Politiker monieren Beitrags-
pflicht für kleine Institute.
Ruth Berschens
Brüssel
D
eutsche und französische Banken werden
die Hauptlast bei der Finanzierung des neuen
EU-Abwicklungsfonds
tragen – und zwar zu jeweils fast gleichen Teilen. Die deutschen Institute
sollen von 2015 bis 2024 insgesamt
rund 15,35 Milliarden Euro in den
Fonds einzahlen. Die Beitragslast
der französischen Banken wird voraussichtlich rund 15,48 Milliarden
Euro betragen. Das geht aus einem
Arbeitspapier der EU-Kommission
hervor, das dem Handelsblatt vor-
liegt. Das auf den 27. November datierte Papier basiert auf einem Kompromissvorschlag des italienischen
Finanzministers: Pier Carlo Padoan
leitet derzeit den EU-Finanzministerrat.
Insgesamt müssen die Banken der
18 Euro-Staaten bis Mitte des nächsten Jahrzehnts 55 Milliarden Euro in
den Abwicklungsfonds einzahlen.
Das Geld dient der Vorsorge. Im Falle einer Bankenpleite soll notfalls
der Fonds einspringen, um Staaten
und Steuerzahler zu schonen.
Der jüngste italienische Kompromissvorschlag hat EU-Diplomaten
zufolge gute Chancen. Möglicherweise werde er beim EU-Finanzministerrat Anfang kommender Woche beschlossen, hieß es in Brüssel.
Sicher ist das freilich noch nicht.
Denn Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und sein französischer Amtskollege Michel Sapin ha-
ben sich über einen wesentlichen
Punkt bisher nicht einigen können.
Sapin wolle zulassen, dass bestimmte Banken den Beitrag nicht cash
einzahlen, sondern lediglich eine
Bürgschaft dafür abgeben. Damit sei
Schäuble nicht einverstanden.
„Deutschland besteht darauf, dass
reales Geld in den Fonds fließt“,
hieß es in Brüssel. Der Sozialist Sa-
Wir haben viel
für kleine Banken
erreicht.
Markus Ferber
Europaabgeordneter (CSU)
Die Ausgestaltung der Bankenabgabe für den Abwicklungsfonds wird
in zwei EU-Rechtsakten geregelt. Sie
benötigen nicht nur im EU-Finanzministerrat, sondern auch im Europaparlament eine Mehrheit. Die Reaktionen der Abgeordneten sind unterschiedlich. „Wir haben viel für
kleine Banken erreicht“, meint Parlamentarier Markus Ferber (CSU).
Ganz zufrieden ist er aber nicht,
„weil auch solche Banken belastet
werden, die niemals von dem Fonds
profitieren können“. Während Ferber den sich abzeichnenden Kompromiss zumindest grundsätzlich
begrüßt, spricht sich der Abgeordnete Sven Giegold (Grüne) kategorisch dagegen aus: „Das ist ein Griff
in die Kasse risikoarmer Institute“,
sagt er. Die Grünen wollen verhindern, dass der Wirtschaftsausschuss
des Europaparlaments die beiden
Rechtsakte zur EU-Bankenabgabe
noch vor Weihnachten ohne große
Debatte durchwinkt. Dagegen werde er Einspruch erheben und eine
namentliche Abstimmung im Plenum des Europaparlaments verlangen, kündigte Giegold an.
Gegenwind aus Österreich für die Maut
Gutachten: Der deutsche Gesetzentwurf ist „nicht diskriminierungsfrei“.
Thomas Ludwig
Brüssel
D
er Bundesverkehrsminister
hat ein sonniges Gemüt: Er
sehe weder Probleme mit der
EU-Kommission noch mit den
Nachbarstaaten bei seinen PkwMaut-Plänen für Ausländer, sagte
Alexander Dobrindt (CDU) anlässlich eines Treffens mit seinen EUKollegen. Von denen sieht kaum einer die Sache ebenso. Dobrindts österreichischer Counterpart, Alois
Stöger, schon gar nicht: „Die Vo-
1
Kampf gegen den Smog
Der weltgrößte Umweltsünder China will in Lima zum Klima-Vorreiter werden.
Keine höheren
Zuschläge
für Spätrentner
Der Präsident der Deutschen
Rentenversicherung Bund, Axel
Reimann, hält nichts davon,
längeres Arbeiten über das reguläre Rentenalter hinaus mit
noch höheren Aufschlägen auf
die Rente zu belohnen. Bereits
jetzt könne ein Arbeitnehmer
seine Rente um 8,4 Prozent erhöhen, wenn er diese erst ein
Jahr nach Erreichen der Altersgrenze von derzeit 65 Jahren
und drei Monaten beantrage,
sagte er. In der Union hatte es
Überlegungen gegeben, Anreiz
zum Hinauszögern des Rentenbeginns zu geben. Reuters
WIRTSCHAFT & POLITIK 9
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
raussetzungen für eine diskriminierungsfreie Maut sind noch nicht gegeben“, erklärte er am Mittwoch.
Zu dem Ergebnis komme ein im
Auftrag seiner Regierung erstelltes
Rechtsgutachten zum vorliegenden
Maut-Gesetzentwurf. Das Papier
bemängelt zweierlei: Zwar würden
Maut und Entlastung deutscher Autofahrer durch eine niedrigere KfzSteuer getrennt beschlossen; die
zeitliche und inhaltliche Koppelung
liege gleichwohl auf der Hand. Zudem beanstanden die Gutachter die
„Nichtökologisierung“ von Wo-
chen- und Monatsvignetten. Während der deutsche Halter eines umweltfreundlichen Kleinwagens für
ein „Jahrespickerl“ 24 Euro zahlen
soll, müssten Ausländer schon für
eine Zweimonatsvignette 22 Euro
berappen. Bessere Dobrindt die
Pläne nicht nach, werde Österreich
mit anderen Nachbarstaaten gegen
Deutschland rechtliche Schritte ergreifen, drohte Minister Stöger – bis
hin zur Klage vor dem EuGH.
Dobrindt betonte, den Gesetzentwurf am 17. Dezember ins Kabinett
einzubringen. Zu Spekulationen,
die Maut könne, wie vom Bundesfinanzministerium dargestellt, künftig doch deutsche Autofahrer belasten, sagte er, der Entwurf sei klar:
„Es gibt keine Mehrbelastung für
die inländischen Kfz-Halter.“
Die EU-Kommission hält sich mit einer Bewertung noch zurück, ist sich
aber bewusst, dass Staaten wie Österreich und die Niederlande eine
kritische Prüfung verlangen. EUVerkehrskommissarin Violeta Bulc
unterstützt wie ihr Amtsvorgänger
zwar eine stärkere Nutzerfinanzie-
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rung von Straßen; das betonte sie
im Verkehrsausschuss des EU-Parlaments. Eine Infrastrukturabgabe,
wie sie Deutschland plane, sei aber
gemäß EU-Recht so zu gestalten,
dass Ausländer nicht benachteiligt
würden: „Es kann hier keine Kompromisse geben“, sagte sie.
Der verkehrspolitische Sprecher
der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Ismail Ertug, kritisierte Dobrindts Pläne als „Wundertüte“, aus
der der Verkehrsminister immer
mehr böse Überraschungen für die
Autofahrer herausziehe.
Finn Mayer-Kuckuk
Peking
N
och bis vor wenigen Jahren
haben die kommunistischen
Herrscher in Peking sich in
der Umweltpolitik an Karl Marx gehalten: „Naturkräfte wie Dampf,
Wasser usw., die zu produktiven
Prozessen angeeignet werden, kosten nichts.“ Die Führung des Landes hat Umweltschutz daher lange
als westliche Marotte zurückgewiesen, die sich China nicht leisten könne. Noch Hu Jintao, Vorgänger des
heutigen Präsidenten Xi Jinping,
hatte erklärte: „Vor die Wahl zwischen Wachstum und Umweltschutz gestellt, müssen wir uns für
Wachstum entscheiden.“
Xi Jinping hat einen radikalen
Kurswechsel vollzogen. Eine „Balance zwischen Entwicklung und
Umweltschutz“ gehört zu den neuen Staatszielen, „die Zeiten des
Wachstums um jeden Preis sind
vorbei“.
China tritt in Lima dennoch mit
wesentlich bescheideneren Zielen
an als die EU. Während Europa sich
zu einer Verringerung des Treibhausgasausstoßes um 40 Prozent
bis 2030 verpflichtet hat, schreckt
Peking weiter vor solchen absoluten
Zielen zurück – wie die USA. China
verweist stattdessen weiter auf Vorgaben für eine Abnahme der „Energieintensität“, Einsparungen je
Einheit der Wirtschaftsleistung.
„Objektiv betrachtet ist die Art der
Zielsetzung noch unzureichend“,
sagt Wu. „Aber die relativ ehrgeizigen Zahlen wecken Hoffnung auf einen substanziellen Beitrag Chinas.“
Die Energieintensität soll dem
chinesischen Angebot zufolge bis
2020 um 40 bis 45 Prozent im Vergleich zu 2005 abnehmen. Das bedeutet: Der Ausstoß steigt weiter
zusammen mit der Wirtschaftsleistung an. In der Herstellung von
Strom und Gütern sinkt aber der
Einsatz an Energie. Der Nachteil:
Wenn das Wachstum hoch bleibt,
dann steigen die Emissionen trotzdem. Da Chinas Wachstum aber
deutlich sinkt, könne am Ende
auch eine absolute Reduktion stehen. Das Land peilt den Höhepunkt
der Emissionen für 2030 an.
Präsident Xi ist zwischen mehreren
Zwängen gefangen. Einerseits will
er die chinesische Wirtschaft von ihrem großen Kohlekonsum wegsteuern – das würde auch die Luft in den
Städten verbessern. Andererseits
kann er – wie Deutschland auch –
nicht von einem Tag auf den anderen auf den heimischen Energieträger verzichten. Der Kohlehunger
hat China nicht nur absolut gesehen
zum weltgrößten Verschmutzer gemacht, auch pro Kopf gehört das
Land zu den schlimmsten Sündern.
Kohlendioxid Ausstoß
Emissionen in Mrd. Tonnen
9,98 Mrd. t
10
Mit dieser Einstellung tritt bei der
laufenden Klimakonferenz in Lima
ein ganz neues China an – eines, das
zu den Vorreitern des Klimaschutzes gehören will. „Das Land befindet sich damit immerhin auf dem
richtigen Weg“, sagt Wu Changhua,
China-Chefin der Umweltschutzorganisation The Climate Group. In
der Praxis bleibe zwar noch viel zu
wünschen übrig. Doch die Regierung in Peking wolle definitiv inzwischen Teil der Lösung sein, statt als
Hauptproblem dazustehen.
China
8
USA
6
5,23 Mrd. t
4
Deutschland
2
0,76 Mrd. t
0
1990
Grüne kritisieren
das Klimapaket
Geld aus der geplanten Aufstockung der
KfW-Förderung ist eine „Luftnummer“.
Silke Kersting
Berlin
D
as Ziel ist ambitioniert: Die
Bundesregierung will ihr Engagement für mehr Klimaschutz im Vergleich zu den letzten
15 Jahren verdreifachen. Das Kabinett hat dazu am Mittwoch ein umfangreiches Klimapaket verabschiedet, über das nicht nur Energie und
CO2 eingespart werden sollen, sondern auch zusätzliche Investitionen
von mehr als 80 Milliarden Euro angestoßen werden könnten.
Für die Grünen ist das Paket eine
Mogelpackung. „Die angebliche
Aufstockung der KfW-Förderung ist
die größte Luftnummer im
schwarz-roten Aktionsplan Energieeffizienz“, sagte deren baupolitischer Sprecher, Christian Kühn. Die
Bundesregierung feiere sich dafür,
neue Gelder in die energetische Gebäudesanierung stecken zu wollen.
„Aus dem letzte Woche verabschiedeten Haushalt für 2015 wird aber
ersichtlich, dass es sich nicht um
zusätzliches Geld handelt, sondern
nur Mittel umverteilt werden“, sagte er. Kühn beruft sich dabei auch
2013
Quelle: Global Carbon Project
Handelsblatt
auf eine schriftliche Antwort der
Bundesregierung: Darin räumt die
Regierung ein, die Erhöhung des
Haushaltsansatzes decke „den höheren Zuschussbedarf der KfW für
bereits getätigte Förderzusagen im
CO2-Gebäudesanierungsprogramm
der Förderjahre bis 2011 ab“.
Das Geld könne daher „nicht für
neue Zusagen im Programm verwendet werden“, heißt es in der
Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums, die dem Handelsblatt
vorliegt. Laut Klimaplan soll das
KfW-Programm um 200 Millionen
Euro auf insgesamt zwei Milliarden
Euro pro Jahr aufgestockt werden.
Gleichzeitig will die Regierung
Energieeffizienzmaßnahmen im
Gebäudesektor steuerlich fördern.
Vorgesehen dafür ist ein Volumen
in Höhe von einer Milliarde Euro
pro Jahr bis 2019.
Dafür müssten aber auch die
Länder und Kommunen aufkommen. Wirtschaftsminister Sigmar
Gabriel strebt mit ihnen eine Einigung bis „spätestens Ende Februar
2015“ an. Die Gebäudesanierung ist
eines der zentralen Vorhaben der
Koalition, um die Klimaziele zu erreichen.
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Xi setzt nun vor allem auf Wirtschaftsreformen. „Die chinesische
Regierung hat großes Interesse an
marktbasierten Instrumenten“,
sagt Zhang Da vom Tsinghua-MIT
Energy and Climate Project. Ganz
vorn stehe der Emissionshandel:
„Damit lassen sich Kosten der Energie- und Emissionseinsparungen
wirksam verringern – das hat die Regierung verstanden.“
In sieben Regionen ist bereits ein
Pilotprogramm für den Emissionshandel angelaufen, das das Wirtschaftsministerium in den kommenden Monaten auf das ganze
Land ausdehnen könnte. Da diese
Regionen bereits die wichtigsten Industriereviere wie Kanton, Schanghai oder den Großraum Peking umfassen, erwarten die Forscher
schon kurzfristig erste Erfolge.
Für einen funktionierenden Emissionshandel fehlen allerdings noch
zahlreiche Elemente. Ein ganzes
Paket neuer Gesetze sei nötig,
um ihn im Wirtschaftssystem zu
verankern, sagt Klima-Ökonom
Zhang. Am dringendsten sei zunächst die Festlegung von Strafen
für Sünder, die mehr ausstoßen, als
sie dürfen. Bisher ist China jedoch
gut darin gewesen, solche Großprojekte zum Erfolg zu bringen. Zusätzlich zum Emissionshandel läuft ein
schneller Ausbau von alternativen
Energiequellen und der Kernenergie, um Luftverschmutzung zu verringern. Bis 2025 sollen diese emissionsfreien Energiequellen einen
Anteil von einem Fünftel erreichen.
Betriebsfeier
von Steuern
verschont
BERLIN. Im Dauerstreit zwischen
Finanzämtern und Betrieben darüber, ob eine Betriebsfeier ein
geldwerter Vorteil für Arbeitnehmer ist, auf den diese Steuern
zahlen müssen, hat der Bundestag jetzt eine pragmatische Lösung gefunden. Ab 2015 gibt es
nicht wie bisher eine Freigrenze,
sondern einen Freibetrag je Arbeitnehmer von 110 Euro. Steuerberater begrüßten den Beschluss
des Finanzausschusses von Mittwoch: „Das Überschreiten der
Grenze von 110 Euro, im Extremfall um 1 Cent, führt künftig nicht
mehr dazu, dass der volle Betrag
steuerpflichtig wird“, sagte Nora
Schmidt-Kesseler,
Hauptgeschäftsführerin der Bundessteuerberaterkammer. Sie lobte auch,
dass Reisekosten nicht mehr einbezogen werden, was die Bürokratie rund um die Betriebsfeier
vereinfacht.
Am Freitag wird der Bundestag
diese Neuregelung mit dem „Zollkodexanpassungsgesetz“ beschließen. Das Gesetz enthält
zahlreiche Anpassungen an das
EU-Recht und Änderungen aufgrund von Gerichtsurteilen. Politisch umstrittene Punkte werden
nicht mit diesem Gesetz entschieden, sondern auf nächstes Jahr
vertagt: Prüfen will das Finanzministerium dann auch die vor einem halben Jahr verschärfte Wegzugsbesteuerung für Familienunternehmer auf unbeabsichtigte
Nebenwirkungen. Donata Riedel
10 WIRTSCHAFT & POLITIK
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
2
LONDON. Großbritannien will mit
einer neuen „Google-Steuer“ die
Steuerflucht internationaler Konzerne unterbinden. Alle Profite,
die in Großbritannien erzielt, aber
künstlich ins Ausland verlagert
werden, sollen mit 25 Prozent besteuert werden – vier Prozent höher als die normale Unternehmenssteuer. „Wir werden dafür
sorgen, dass große, multinationale Unternehmen ihren fairen Steueranteil bezahlen“, sagte Schatzkanzler George Osborne in seiner
Haushaltserklärung im Unterhaus.
Die Steuer soll in den nächsten
fünf Jahren eine Milliarde Pfund
einbringen. Aktien multinationaler Unternehmen an der Londoner Börse reagierten auf die Ankündigung mit Kursverlusten.
Starbucks gab diese Woche zu,
dass es in Großbritannien seit Jahren keine Steuern bezahlt hat.
Osbornes Rede war besonders
wegen des anhaltend hohen Haushaltsdefizits der Briten mit Spannung erwartet worden. Trotz eines
starken Wachstums, das 2014 drei
Prozent und im nächsten Haushaltsjahr immer noch 2,4 Prozent
betragen soll, liegen die Steuereinnahmen hinter den Erwartungen
– zu viele neu geschaffene Jobs
sind im Niedriglohnbereich. Das
Defizit liegt im laufenden Jahr bei
fünf Prozent, bis 2018 soll der
Haushalt ausgeglichen sein. mth
Kommentar Seite 12
Störfall in
ukrainischem
Atommeiler
KIEW. Die ukrainische Regierung
hat über einen „Unfall“ in einem
Atomkraftwerk informiert und
damit im Westen zeitweise
Furcht vor einer möglichen neuen Katastrophe wie in Tschernobyl ausgelöst. Energieminister
Wladimir Demtschischin beschwichtigte jedoch bei einer
Pressekonferenz, es habe sich im
Atomkraftwerk Saporoschje um
einen relativ harmlosen Zwischenfall gehandelt. „Nein, es
gibt nichts Gefährliches“, sagte er
am Mittwoch in Kiew.
Das „Problem“ im leistungsstärksten Kernkraftwerk Europas
sollte bis zu diesem Freitag beseitigt sein, fügte er hinzu. Diese Angaben wurden indirekt von der
Internationalen Atomenergie-Organisation in Wien bestätigt. Es
gebe keine Hinweise auf einen
Atomunfall. Ähnlich äußerte sich
auch die Bundesregierung.
Der Defekt im dritten Reaktorblock, angeblich ein Kurzschluss,
hat sich nach Angaben des Betreibers Energoatom bereits am 28.
November ereignet. Die AKWLeitung hatte darüber am nächsten Tag informiert. Erhöhte Radioaktivität sei nicht gemessen
worden, hieß es. Saporischschja
liegt rund 570 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew und
200 Kilometer vom Kampfgebiet
in der Ostukraine entfernt. dpa
Europas korruptestes Land
Populisten stürzen Schweden in die Krise
Opposition lehnt den Haushaltsentwurf ab. Nun kündigt die Minderheitsregierung Neuwahlen an.
Studie: Die Ukraine macht kaum Fortschritte im Kampf gegen Bestechung.
Helmut Steuer
Stockholm
► Transparency führt das
Land nur auf Platz 142.
S
chweden steht nur zweieinhalb Monate nach den Parlamentswahlen vor einem politischen Trümmerhaufen: Die rot-grüne Minderheitsregierung ist am
Mittwochnachmittag mit ihrem
Haushaltsentwurf im Parlament gescheitert. Als Reaktion hat die Regierung des sozialdemokratischen
Ministerpräsidenten Stefan Löfven
eine vorgezogene Neuwahl für den
22. März angekündigt. Er werde in
der derzeitigen Konstellation „keine neuen Verhandlungen“ führen.
Zu der schweren Krise in Schweden ist es gekommen, nachdem die
rechtspopulistischen Schwedendemokraten durch ihr Stimmverhalten
den Haushaltsentwurf der Regierung
scheitern ließen. Sie stimmten für
den Entwurf der bürgerlichen Opposition statt sich, wie in Schweden bislang üblich, der Stimme zu enthalten. In Schweden legt jede Partei einen eigenen Haushaltsentwurf vor.
► Russland stürzt im neuen
Korruptionsranking ab.
H. Steuer, M. Brüggmann
Stockholm, Berlin
V
or einem Jahr auf dem
Maidan, dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew,
schallten die Sprechchöre „Schluss mit der Korruption!“ und „Weg mit den Gaunern!“. Die Massenproteste richteten sich gegen den damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch mit seiner Regierung, der eine bis dahin
kaum gesehene Selbstbedienungsmentalität an den Tag gelegt und
das Land um Milliarden Dollar erleichtert hatte.
Eine Revolution, einen Krieg und
zwei Wahlen später hat sich in Sachen Korruptionsbekämpfung nur
wenig getan. Und das, obwohl der
neue Präsident Petro Poroschenko
und die Regierung unter Premier
Arseni Jazenjuk den Kampf gegen
Korruption und Vetternwirtschaft
in der ehemaligen Sowjetrepublik
zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben
erklärt hatten.
Nach dem am Mittwoch veröffentlichten Korruptionswahrnehmungsindex von Transparency International ist die Ukraine das korrupteste Land in Europa. Die
Organisation hat 175 Länder untersucht, die Ukraine landet auf dem
142. Platz und hat sich gegenüber
dem Vorjahr nicht verbessern können. In dem Ranking listet die Organisation die Länder danach auf, wie
Experten den Grad der Korruption
einschätzen.
Poroschenko hat zwar ein neues
Antikorruptionsgesetz auf den Weg
gebracht, doch sind bislang kaum
Erfolge zu sehen. Vor allem im öffentlichen Dienst ist Bestechung
eher die Regel als die Ausnahme.
Ob ein neuer Pass, eine Baugenehmigung oder ein Führerschein: Mit
Geld lässt sich vieles machen. Für
Millionen Ukrainer, die sich wegen
des Verfalls der eigenen Währung
und der katastrophalen Gesamtsituation immer schwerer durchs Leben schlagen, ist die Bestechung
zum traurigen Alltag geworden.
mauritius
London will
Steuerflucht
stoppen
Bautrupp in Kiew: Das neue Antikorruptionsgesetz bleibt vorerst ohne Wirkung.
Korruption in Europa
Ranking nach Transparency International
Rang (Auswahl)
142
136
119
110
80
78
76
69
69
69
12
1
CPI Wert 2014
Ukraine
Russland
Weißrussland
Albanien
Bosnien-Herzegowina
Serbien
Montenegro
Bulgarien
Griechenland
Italien
Deutschland
Dänemark
Handelsblatt
26
27
31
33
39
41
42
43
43
43
79
92
auch, hängen doch dringend benötigte Kredite des Internationalen
Währungsfonds von Erfolgen bei
der Korruptionsbekämpfung ab.
Dem neuen Kabinett gehören
drei Ausländer an – laut Poroschenko ein Schritt, um der Korruption
Herr zu werden. Die US-Amerikanerin Natalia Jaresko wurde im Eilverfahren eingebürgert, damit sie als
Finanzministerin mit dem IWF
über die nächsten Tranchen verhandeln kann. Poroschenko verspricht sich von der „unorthodoxen
Entscheidung“ eine effektivere Korruptionsbekämpfung.
Quelle: Transparency International
Dass sich normale Staatsdiener
teure Autos und exklusive Uhren
leisten können, ist Ergebnis des
weitverbreiteten Bakschisch. Die
neue Regierung in Kiew hat versichert, den Kampf dagegen jetzt aufnehmen zu wollen. Sie muss es
Auch Russland hat sich auf dem
Korruptionsindex von Transparency International weiter verschlechtert, es sackte von Platz 127 auf
Rang 136 – punktgleich mit Nigeria,
Iran und Kamerun. Mit 27 von 100
möglichen Punkten liegt Russland
nur einen Punkt vor der Ukraine.
Die russische Abteilung von
Transparency kritisiert vor allem,
dass bekannt gewordene Bestechungsfälle wie um Daimler,
Hewlett-Packard oder die Medizinfirma Bio-Rand nicht juristisch aufgearbeitet würden. Zudem werfe
die Vergabe großer Infrastrukturprojekte „erhebliche Fragen auf“.
Korruption im Umfeld dieser nationalen Bauprojekte gefährdeten den
ökonomischen Sinn der Vorhaben
und führten zum Misstrauen in der
Bevölkerung gegenüber der Korruptionsbekämpfung.
Große Bauprojekte werden in
Russland immer öfter an enge
Freunde des Kremlchefs Wladimir
Putin, wie die neuen Oligarchen
Gennadij Timtschenko und die Gebrüder Rotenberg, vergeben. Allein
der Bau der Objekte für die Olympischen Winterspiele in Sotschi in diesem Jahr verschlang 33,5 Milliarden
Euro statt 4,3 Milliarden Euro.
Favorit Netanjahu
Der Premier hat beste Aussichten, die anstehenden Neuwahlen in Israel zu gewinnen.
Pierre Heumann
Tel Aviv
P
remier Benjamin Netanjahu
kann sich bei den anstehenden Neuwahlen in Israel die
besten Chancen ausrechnen. Dem
amtierenden Regierungschef sprechen Wahlforscher die besten Chancen zu, nach der Wahl am 17. März
erneut mit der Koalitionsbildung
beauftragt zu werden. Netanjahu
selbst hat in aller Eile den Wahltermin festgelegt, nachdem ein letzter
Versuch zur Rettung der erst seit
März 2013 amtierenden Regierungskoalition gescheitert war.
Als ob er der Öffentlichkeit beweisen wolle, dass Neuwahlen unvermeidlich seien, gab Netanjahu
die Entlassung seines Finanzministers Lapid in einer live übertragenen Pressekonferenz bekannt.
Gleichzeitig trennte er sich von Justizministerin Tsipi Livni. Beiden
warf Netanjahu Intrigen und Behinderung der Regierungsarbeit vor. Er
werde keine Opposition innerhalb
des Kabinetts mehr hinnehmen,
sagte der konservative Premier,
und er werde nicht tolerieren, dass
einer seiner Minister die Regierung
und deren Chef öffentlich kritisiere
und schlechtmache.
Bei seinem letzten Auftritt als Finanzminister hatte Lapid Netanjahu scharf kritisiert. Der Premier
schaue tatenlos zu, wie Israel „in allen kritischen Angelegenheiten“ auf
der Stelle trete. Er sei nicht in der
Lage, die Probleme anzupacken,
geschweige denn zu lösen.
Netanjahu und Lapid werfen sich
jetzt gegenseitig vor, das Land in einen unnötigen Wahlkampf zu trei-
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ben. Lapids Zukunftspartei könnte
der große Verlierer der Abstimmung werden, laut Umfragen wird
sie fast die Hälfte der Mandate verlieren. Hoffnung auf ein gutes Wahlresultat macht sich Oppositionsführer Jitzchak Herzog, der Chef der
Arbeitspartei. Er schwärmt von einem „großen zentralen Block“, der
den Regierungskurs bestimmen
werde. Laut Umfragen ist seine Partei aber weit davon entfernt, eine
Koalition anführen zu können.
Kommentar Seite 13
WIRTSCHAFT & POLITIK 11
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
Ministerpräsident Löfven hatte
zuvor angekündigt, dass er bei einer Niederlage bezüglich seines
Budget-Vorschlages einen Rücktritt
erwäge. Eine Überarbeitung der
Haushaltsvorlage in Abstimmung
mit der Opposition lehnte er ab. Damit wird es in Schweden nur zwei
Monate nach Amtsantritt der Regie-
Die schwedische Wirtschaft 2012 bis 2014
BIP-Wachstum
in Prozent
+2,0 %
Arbeitslosenquote
in Prozent
8,0
8,0
E
Staatsverschuldung
in Prozent des BIP
2014
36,4
38,6
40,3 %
+1,5
-0,9
-1,3
2014
-0,3
-2,4 %
2014
Handelsblatt | BIP = Bruttoinlandsprodukt
Allianz gegen die Terrormiliz IS bekennt
sich zu einem dauerhaften Einsatz.
r gibt den Motivator: „Alle, die
um diesen Tisch sitzen, wissen: Wir sind unterschiedlich
in Herkunft und Kultur. Aber es eint
uns der Kampf gegen den Islamischen Staat“, sagte US-Außenminister John Kerry beim Treffen der Allianz gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Die sei „eine Bedrohung und eine Gefahr für die Werte
und die Interessen von uns allen“.
Dass der Kampf gegen die Extremisten schnell ein erfolgreiches Ende finden könnte, glaubte von Beginn an niemand. Nun richtet sich
die im September gegründete Allianz trotz erster Erfolge auf eine Jahre dauernde Auseinandersetzung
ein. Man sei zwar dabei, den Vormarsch der Extremisten in Syrien
und im Irak zu stoppen, heißt es in
einer Erklärung der rund 60 Staaten zum Abschluss des Treffens in
Brüssel. Allerdings werde der
Kampf lange dauern. „So lange, wie
es nötig ist“, bekräftigte Kerry.
Künftig wollen sich die Minister
der Allianz alle sechs Monate treffen. Die Koalition hatte sich unter
der Führung Washingtons zusammengefunden. Ihr gehören auch
muslimische Staaten wie Saudi-Arabien, Kuwait und die Türkei an.
Jüngsten Angaben zufolge hat die
Koalition bislang rund 1 000 Luftangriffe gegen IS-Stellungen geflogen.
Während irakische Truppen und
kurdische Verbände bereits Widerstand leisteten, beteiligten sich nun
auch sunnitische Einheiten.
Vor Beginn des Treffens berichteten die USA, dass erstmals auch iranische Kampfflugzeuge IS-Stütz-
Haushaltssaldo
in Prozent des BIP
7,9 %
Kein schnelles Ende
des Krieges
Thomas Ludwig
Brüssel
rung von Löfven erneut zu Wahlen
kommen.
Es waren die Wahlen Mitte September dieses Jahres, die die verfahrene parlamentarische Situation
auslösten: Die bis dahin regierende
bürgerliche Allianz, die aus vier
Parteien besteht, verlor ihre Mehrheit. Die Sozialdemokraten wurden
2014
Quelle: EU-Kommission
stärkste Kraft und bekamen den Regierungsbildungsauftrag. Doch
auch mit ihrem grünen Koalitionspartner und der Unterstützung der
sozialistischen Linkspartei besitzen
sie keine eigene Mehrheit.
Zünglein an der Waage sind die
Schwedendemokraten. Sie stellen
49 der 349 Abgeordneten. Allerdings will keine andere Partei im
Parlament mit der durch ihre ausländerfeindliche Politik bekannten
Partei zusammenarbeiten. Mit Forderungen nach einer drastischen
Reduzierung der Einwanderungsquote erhielt die aus der NeonaziSzene entstandene Partei knapp 13
Prozent der Stimmen und wurde
damit zur drittstärksten politischen
Kraft in Schweden.
Die Ankündigung der Schwedendemokraten, den Haushaltsentwurf der Opposition zu unterstützen, ist in der parlamentarischen
Geschichte des Landes noch nie zuvor vorgekommen. Die gängige Praxis war bislang, dass sich die Opposition beim Votum über den Haus-
halt der Stimme enthielt. Damit
hätte der Regierungsvorschlag verabschiedet werden können. Premier Löfven sprach von „einer sehr
schweren Krise“, in der sich sein
Land befindet. Finanzministerin
Magdalena Andersson warf während der über sechsstündigen, teilweise hitzigen Debatte den vier bürgerlichen Oppositionsparteien vor,
„nach der Pfeife der Schwedendemokraten“ zu tanzen.
Die Fraktionsvorsitzende der oppositionellen Konservativen, Anna
Kinberg Batra, entgegnete, dass „es
nicht Aufgabe der Opposition sei,
einen linken Haushalt zu unterstützen“.
Politologen wie Jonas Hinnfors
von der Universität in Göteborg machen das überkommene Blockdenken in Schweden für die jetzige Situation verantwortlich. Tatsächlich
ist zwischen links und rechts eine
hohe Mauer errichtet worden, die
keine Seite trotz weitestgehender
politischer Übereinstimmung zu
überwinden bereit ist.
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punkte im benachbarten Irak angegriffen hätten. Eine Sprecherin des
iranischen Außenministeriums bezeichnete die Angaben als ungenau
und „daher nicht korrekt“.
Die Nato teilte mit, der Irak wolle
das Bündnis um Hilfe für den Kampf
gegen die Extremisten bitten. Ministerpräsident Haider al-Abadi habe
angekündigt, sein Land werde eine
Anfrage zur Unterstützung bei der
Ausbildung von Truppen stellen.
Der Islamische Staat
ist eine Bedrohung
und eine Gefahr für
die Werte von uns
allen. Der Kampf
dauert wohl Jahre.
John Kerry
US-Außenminister
Deutschland beteiligt sich am
Bündnis gegen die IS-Miliz vor allem mit Lieferungen von Waffen,
Munition und anderem militärischen Gerät an die Kurden im Nordirak. Derzeit erwägt die Bundesregierung eine Ausweitung der militärischen Ausbildungshilfe. Die
Entscheidung soll noch vor Weihnachten fallen. Bereits zugesagt hat
das Auswärtige Amt 40 Millionen
Euro für weitere Nahrungsmittelhilfen an die rund zwölf Millionen
Flüchtlinge in der Region.
12
MEINUNG
DONNERSTAG, 04. DEZEMBER 2014, NR. 234
CDU
„Er kommt mir vor wie jemand, der im
Schwimmbad auf den Zehnmeterturm geklettert
ist und nun von unten bestaunt wird. Doch dabei
blickt er selbst ganz ängstlich von oben runter.“
W
Der Autor ist Korrespondent in Berlin.
Sie erreichen ihn unter:
[email protected]
intertopics/star-media
Grüße aus
Thüringen
enn Angela Merkel
Die Lage in den
am DiensLändern prägt
tag in Köln vor die
1001 Delegierten
den CDU-Bundes CDU-Parteitags
desparteitag, sagt tritt und ihre Rede
hält, wird sie ParDaniel Delhaes. teifreundin Christine Lieberknecht
nicht mehr als Ministerpräsidentin
Thüringens begrüßen können. Aller
Voraussicht nach
wird nämlich am
Freitag mit Bodo
Ramelow erstmals
ein Linker Thüringens Landesvater werden.
Das Bild, das die CDU derzeit bietet,
könnte unterschiedlicher nicht sein: Im
Bund sonnt sich die Partei samt Kanzlerin
im Umfragehoch, während in der Talebene
der Länder dunkle Wolken hängen. Thüringen ist nur ein Beispiel. Zwar konnte die
Partei dort die Wahl für sich entscheiden.
Wegen ihres Umgangs mit der SPD in der
letzten Großen Koalition und der eigenen
Zerstrittenheit ist sie aber unfähig, Ramelow zu verhindern. SPD und Grüne werden
für ihn die Hand heben – obwohl im Thüringer Landtag noch etliche linke Abgeordnete
sitzen, die einst in der DDR am Unrecht mitwirkten.
Weil die CDU nicht will, dass die AfD-Abgeordneten im Landtag die Hand für einen
aus ihren Reihen heben, hat sie sogar darauf verzichtet, einen Gegenkandidaten aufzustellen. In der Abwägung zwischen Pest
oder Cholera, Linke oder AfD, entscheidet
sie sich für den Leitsatz der Bundespartei:
„Kein Bündnis mit der AfD“. Ein entsprechendes Signal hatte Merkel im Vorfeld
nach Erfurt gesendet. Auch ihr scheint ein
Ministerpräsident Ramelow als das kleinere
Übel – zumal er der SPD als neuerlichem Juniorpartner in einem Linksbündnis mehr
Probleme bereiten dürfte als der CDU.
Überhaupt: Was wäre passiert, wenn der
CDU-Kandidat im dritten Wahlgang mit einfacher Mehrheit gewählt worden wäre? Zum
stabilen Regieren hätte das nicht gereicht.
Also gibt die CDU wieder einmal in einem
Land die Macht ab, in Thüringen nach 24
Jahren. Die Landes-CDU wird sich inhaltlich
und personell neu aufstellen müssen, und
sie wird sich fragen, wie sie sich in der Opposition nicht nur vom Linksbündnis abgrenzt, sondern auch von der AfD. Die Warnung aus Berlin heißt hier: Passt auf, dass
die AfD nicht in die Arme der Linken flieht.
Die Lage in den Ländern wird auch den
Bundesparteitag beschäftigen. Es soll zwar
ein Kuschelparteitag werden, in Wahrheit
wird er unberechenbar sein. Dies nicht nur,
weil die CDU nur noch vier Ministerpräsidenten stellt. Die Delegierten wählen auch
ein neues Präsidium. Nach Jahren des Vorab-Geklüngels treten mehr Kandidaten an,
als Plätze zu verteilen sind. Landesverbände wie Thüringen, aber auch NordrheinWestfalen und Baden-Württemberg sind
derzeit alles andere als geschlossen: Am Ende könnte ein Bundesminister oder ein Landeschef als Verlierer dastehen. Auch Parteichefin Merkel droht ein Denkzettel, sollte
die Basis, angeführt von Arbeitnehmerflügel und Mittelstandsvereinigung, die Forderung durchsetzen, die kalte Progression im
Steuerrecht doch noch in dieser Wahlperiode abzubauen.
WIRTSCHAFT & POLITIK
„Der Weg im Bund ist noch weit,
und die Farbenlehre wird bis dahin
noch einige Mischungen erleben.“
Bodo Ramelow
Chef der Linksfraktion in Thüringen und Kandidat
für das Ministerpräsidenten-Amt, über eine Regierungsbeteiligung
seiner Partei auf Bundesebene
Heide Simonis
SPD-Politikerin und ehemalige schleswig-holsteinische Ministerpräsidentin,
im Interview mit der „Zeit“ über SPD-Chef Sigmar Gabriel
DONNERSTAG, 04. DEZEMBER 2014, NR. 234
„Ein Ministerpräsident der CDU darf nie von der AfD
abhängig sein. Ein CDU-Kandidat, der dieses Amt
nur mit den Stimmen der AfD erreichen kann,
sollte diese Wahl nicht annehmen.“
Peter Tauber
CDU-Generalsekretär, warnt die Thüringer CDU davor, einen möglichen eigenen Kandidaten
bei der Ministerpräsidentenwahl am Freitag mit AfD-Stimmen wählen zu lassen
LEITARTIKEL
ISRAEL
Fehler in der
Konstruktion
Britischer
Balanceakt
Die Regierung
kann nur in der
Wirtschaftspolitik punkten,
doch das ist
nicht leicht, analysiert Matthias
Thibaut.
13
D
ie französische Großbank Société Générale rät Investoren
in einer aktuellen Analyse, ihre britischen Vermögen zu liquidieren. Anders als Frankreich mit den „thatcheristischen Reformen“ von Präsident Hollande habe Großbritannien kein nachhaltiges Wachstumsmodell. Es gebe keine
Strukturreformen, und nach der Wahl 2015
werde alles nur noch schlimmer: Wie alle erwarten auch die französischen Analysten eine
Regierung ohne klare Mehrheit, entweder geführt von einer maroden und unschlüssigen Labour-Partei oder Tories, die mit ihrer EU-Obsession die wirtschaftliche Lage unberechenbar machen.
Hauptbeweis für die These
der Franzosen: Großbritanniens riesige Doppeldefizite in Haushalt und Handelsbilanz.
Schatzkanzler George Osborne präsentierte in seiner Haushaltserklärung ein
etwas anderes Bild. Es war
seine letzte Chance vor der
Wahl, im großen Theater
des Unterhauses für seinen
wirtschaftlichen Meisterplan zu werben, und er jonglierte dabei kunstvoll mit
Furcht und Hoffnung: so
viel Furcht, dass die Wähler
von der Labour-Partei abgeschreckt werden,
deren ökonomisches Renommee immer noch
stark angeschlagen ist von den Schuldenbergen, die sie hinterließ. Aber er musste auch genügend Zukunftshoffnung demonstrieren, um
den Wählern zu zeigen, dass Sparen, Lohnverzicht, stagnierende Realeinkommen bald
Früchte tragen werden und die dürre Strecke
hinter ihnen liegt.
Osborne jedenfalls glaubt, anders als die
französische Analyse, dass er das Land vor dem
Absturz in den Abgrund bewahrt und auf den
richtigen Weg zu bleibendem Wohlstand gesetzt hat. An Schlüsseldaten kann er schnell
sinkende Arbeitslosigkeit, stabile Inflationsraten und ein Wachstum vorführen, nach dem
sich die meisten Mitbewerber, vor allem in Europa, die Finger lecken würden – auch wenn es
sich wieder zu sehr auf Konsumausgaben und
Immobilienrausch verlässt. Für 2014 wurde die
Wachstumsrate von 2,7 auf drei Prozent hochgehoben – im nächsten Jahr liegt sie mit 2,4
Prozent immer noch etwas höher als bei der
letzten offiziellen Vorhersage im März. „Siebenmal mehr als in Frankreich“, betonte Osborne
in einem gezielten Seitenhieb. Weniger rosig
fällt die Sollseite aus: Das Defizit liegt weiter bei
fünf Prozent und damit höher als in Frankreich
und Italien, was Osborne weniger laut hinausposaunte. Mit 91,3 Milliarden wird es im Haus-
haltsjahr bis Ende März fünf Milliarden Pfund
und über zwei Jahre um 12,5 Milliarden höher
liegen als geplant. Aber es war eben nicht der
von Kassandrarufern vorausgesagte Knick der
Kurve nach oben über 100 Milliarden Pfund.
Osborne will sein Ziel eines Haushaltsüberschusses 2018 nicht nur pünktlich, sondern sogar mit höherem Plus erreichen.
Das Problem: Die Früchte des Wachstums
sind zu mickrig, die Steuereinnahmen
schwach, weil die Qualität der Jobs zu schlecht
ist, die Löhne immer noch stagnieren und nach
generösen Steuererleichterungen für Niedrigverdiener zu wenig Steuern einbringen. Eine
neue „Google-Steuer“ soll helfen, 25 Prozent
Gewinnsteuer auf Unternehmen, die ihre Gewinne
ins Ausland verlagern, und
weitere Maßnahmen gegen Steuerdumping der internationalen Multis.
Société Générale hat
nicht ganz unrecht: Das
von Osborne geplante „Rebalancing“ der britischen
Wirtschaft, weg von
Dienstleistungen und Konsum, hin zu mehr exportorientierter Industrieproduktion, geht zu langsam.
Aber Osborne kann die
Schuld dafür der schwachen Weltwirtschaft und
der stagnierenden EuroZone in die Schuhe schieben und darauf hinweisen, dass die Investitionen britischer Unternehmen steigen und das Land für den globalen
Aufschwung besser positioniert wird. Und es ist
richtig, wenn Osborne seinen bisher verleugneten Glauben an Keynes entdeckt und die Konjunktur durch Infrastrukturprogramme – vom
Straßenbau bis zu neuen Flutsperren – absichern will.
Osborne und die Tory-Koalition sind in Wahrheit weniger radikal, als sie vorgeben, aber sie
sind immer noch die radikalsten Sparer und
Reformer im Land. Worauf es ankommt: Auch
im Wahljahr 2015 verlangt Osborne harte Sparleistungen von den Briten. Höchstens die Hälfte
des Defizits ist eingespart, die zweite Hälfte, die
nach der Wahl kommt, wird härter. Niemand in
Großbritannien hat einen besseren Plan, weil
niemand den Briten klarer macht, dass ihre
Wirtschaft noch lange nicht aus der Gefahrenzone ist. Osborne kann seinem Land keinen
besseren Dienst erweisen, als dafür zu sorgen,
dass der Wahlkampf nun auf dem Terrain der
Wirtschaftspolitik geführt wird und nicht auf
Nebenschauplätzen wie Einwanderung oder
fernen und ungewissen EU-Verhandlungen.
Osborne und die
Tory-Koalition sind
in Wahrheit weniger
radikal, als sie
vorgeben, aber sie
sind immer noch die
radikalsten Sparer und
Reformer im Land.
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Der Autor ist Korrespondent in London.
Sie erreichen ihn unter:
[email protected]
und schon ist seine Selbstanzeige unwirksam.
Wer es bei solchen Regeln trotzdem mit einer
Selbstanzeige versuchen will, dem kann man nur
noch Glück wünschen. Aber Glück alleine reicht
nicht: Selbstanzeiger müssen künftig Gedächtniskünstler sein. Denn nur dem Sünder, der seine
Missetaten für die letzten zehn Jahre lückenlos
beichten kann, soll noch Absolution erteilt werden. Das ist für Normalsterbliche nicht machbar.
Die wenigsten von uns wissen noch, mit wem sie
ihren Geburtstag vor fünf Jahren gefeiert haben.
Am meisten braucht der Kandidat einer Selbstanzeige aber ein dickes Portemonnaie. Für jeden
in den letzten zehn Jahren hinterzogenen Euro
sind zur Straffreiheit sechs Prozent Zinsen fällig.
Je nach Hinterziehungsbetrag kommen noch bis
zu 20 Prozent Strafzuschlag auf die Steuern dazu.
Solche finanziellen Möglichkeiten wird der Durchschnittshinterzieher bei weitem nicht haben.
Noch härter trifft es Unternehmen und deren Manager. Gibt es dort Probleme bei der Umsatzsteuer, dürfen Umsatzsteuer und Vorsteuer nicht saldiert werden. Manager werden sich eine Selbstanzeige oft nicht mehr leisten können.
Das Beste wäre daher eine konsequente Abschaffung der Selbstanzeige. Derzeit ist sie nur
noch ein Feigenblatt und droht als Rechtfertigung
für die harte Anwendung des Steuerstrafrechts
missverstanden zu werden. Helfen wird sie den
wenigsten – und damit auch nicht dem Fiskus,
der dann nicht mehr auf Selbstanzeiger setzen,
sondern Steuerhinterziehungen kostenintensiv
wieder selbst aufdecken muss.
Der Autor ist Partner bei Baker Tilly Roelfs und
lehrt Steuerstrafrecht an der Uni Münster. Sie erreichen ihn unter: [email protected]
Der Autor ist Nahost-Korrespondent.
Sie erreichen ihn unter:
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GASTKOMMENTAR
Schieflage im Mobile
D
as Steuerstrafrecht war ein wohlaustariertes Mobile. Auf der einen Seite die
strafbefreiende Selbstanzeige, die zuerst dem pragmatisch-fiskalischen Interesse des Staates Rechnung trug. Sie
stand jedem offen, der die ersparten Steuern für
sich beiseitegelegt und nicht erst gewartet hatte,
bis der Fiskus bei ihm aufmarschiert. Die benötigten Zahlen für die letzten fünf Jahre ließen sich
noch ermitteln, wenn auch meist mit etwas Mühe; zur Not konnte man sich auf das Gedächtnis
verlassen und hinzuschätzen. Auf der anderen
Seite standen die drei Gewalten, die den Missetätern mit einem Maximum von Sanktionen, Ankauf geschützter Bankdaten und härtest möglicher Auslegung von Gesetzen vor Augen führten,
was ihnen blüht, wenn sie vom rechten Weg abkommen und nicht reuig umkehren. Scharfe
Sanktionen fanden dabei ihre Rechtfertigung
auch ganz besonders darin, dass der Sünder
nicht nur vom rechten Weg abgekommen, sondern auch abseits geblieben war: Die Missachtung
der goldenen Brücke der Selbstanzeige wurde als
bornierte Sturheit verstanden. Die Wiederholung
seines Irrwegs konnte niemand mit einer Zwangslage begründen, sich nicht selbst belasten zu wollen, denn er konnte sich dem Finanzamt ja offenbaren und dadurch straffrei werden.
Zum 1. Januar 2015 gerät dieses Mobile völlig
außer Balance. Der Weg der Selbstanzeige ist
dann nur noch etwas für hasardierende, gutbetuchte Superhirne, und die sind bekanntlich rar.
Denn die Selbstanzeige soll nach neuem Recht
auch dann ausgeschlossen sein, wenn bei mehreren Beteiligten schon gegen irgendeinen der anderen, etwa den Bankberater, ein Verfahren läuft.
Der Selbstanzeiger muss davon gar nichts wissen,
Franz Bielefeld
meint, die Abschaffung der
Selbstanzeige im
Steuerrecht wäre
ehrlicher als die
Verschärfung.
D
ie Koalitionsregierung
von Benjamin Netanjahu hat
keine zwei Jahre
überlebt. Die politischen Kräfte, die
sich um den Kabinettstisch scharten,
waren zu heterogen. Die einen
suchten eine politische Lösung des
Palästinakonflikts,
die anderen wollten davon nichts
wissen.
Doch im Grunde
sind nicht unterschiedliche politische Prioritäten für das
Auseinanderbrechen der Koalition verantwortlich. Vielmehr leidet das Land seit Jahren an einer „israelischen Krankheit“.
Es existieren keine großen politischen
Blöcke. Stattdessen gibt es eine bunte Vielzahl von Parteien, die wegen einer relativ
tief angesetzten Hürde den Sprung in die
Knesset schaffen, was zu einer lähmenden
Zersplitterung der Kräfte führt. Selbst die
stärkste Partei bringt es bloß auf rund 20
Parlamentssitze. Um auf die erforderliche
Mehrheit von 61 Abgeordneten zu kommen,
muss sie sich deshalb mit mehreren kleinen
Parteien zu einem heterogen zusammengesetzten Bündnis zusammenschließen.
Netanjahu kann sich derzeit zwar die besten Chancen ausrechnen, mit seiner LikudPartei erneut am besten abzuschneiden,
wenn man den jüngsten Umfragen glauben
will. Doch der Konstruktionsfehler, an dem
Koalitionsregierungen seit den 1990er-Jahren immer wieder gescheitert sind, ist nicht
behoben. Der Wahlsieger wird deshalb erneut auf ein Sammelsurium von Koalitionspartnern angewiesen sein.
Viele gehen davon aus, dass der nächste
Premier seine Bündnispartner vor allem im
rechten Spektrum suchen wird, auch bei
den orthodoxen Parteien. Abzusehen ist
deshalb, dass das Land nach den Wahlen
von einer stramm rechten Regierung geführt wird. Gemäßigte Kräfte werden im
Kampf um die Wählergunst einen schwierigen Stand haben. Die persönliche Sicherheit steht derzeit hoch oben auf der Prioritätenliste der Bürger – nicht zuletzt auch eine
Reaktion auf die jüngste Gewaltwelle palästinensischer Attentäter.
In diesem Klima dürften Mitte-links-Partei
en Mühe haben, Wähler zu gewinnen. Nur
wenn moderate Kräfte in den nächsten Wochen einen überzeugenden Kandidaten präsentieren können, der auch in Sicherheitsfragen Glaubwürdigkeit beanspruchen
kann, hätten sie eine Chance, der künftigen
Regierung ihren Stempel aufzudrücken.
Auch die nächste
Regierung wird
handlungsschwach, glaubt
Pierre
Heumann.
1
Umbau
Lufthansa macht den
Weg frei für den Aufbau
einer Billigmarke
für alle Strecken. Seite 18
Wegen des Sanierungsstaus baut die Bahn ihre
komplette Planungsabteilung um. Seite 22
dpa
dpa
14 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Angriff
1
TERMINSACHE
MÜNCHEN. Die Staatsanwaltschaft München hat Durchsuchungen beim Airbus-Konzern zu
Geschäften der Rüstungssparte in
Rumänien und Saudi-Arabien bestätigt. Bei den Ermittlungen gehe es um den Verdacht der Bestechung ausländischer Amtsträger
sowie der Steuerhinterziehung,
teilte die Behörde am Mittwoch
mit. Derzeit hätten die Ermittler
„eine niedrige einstellige Anzahl“
an Beschuldigten im Visier. Das
sichergestellte Material müsse
jetzt ausgewertet werden. Über
die Untersuchungen hatte die
„Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch berichtet.
Die Razzia soll demnach bereits im Oktober stattgefunden
und sich auf die Standorte der
Airbus Defence und Space GmbH
bei München, Manching bei Ingolstadt, Ulm und Friedrichshafen erstreckt haben. Ein AirbusSprecher erklärte, bereits einige
Wochen vor den Durchsuchungen habe es interne Untersuchungen im Konzern gegeben, weil
man über die Vorwürfe informiert worden sei. „Selbstverständlich arbeiten wir mit der
Staatsanwaltschaft zusammen“,
sagte der Sprecher. Zunächst
müsse sich aber zeigen, was an
den Vorwürfen dran sei. dpa
Vor gut einem Jahr kaufte Jeff Bezos
die US-Zeitung – und ist optimistisch.
Amazon-Chef Bezos kümmern Verluste wenig bis gar
nicht – und für Aktionäre hat er weder Zeit noch Nerven.
► Kurzfristiges Quartalsdenken ist ihm ein Gräuel.
► Lieber riskiert er Geld
mit neuen Geschäften.
Thomas Jahn
New York
A
nfang der Woche erst
senkte die Ratingagentur Moody’s den
Daumen über Amazon. Das Onlinekaufhaus hatte angekündigt, „substanzielle“ Schulden per Unternehmensanleihen aufzunehmen.
Als Quittung gab es eine Abwertung der Kreditwürdigkeit von
„stabil“ auf „negativ“. Die Aktie
fiel um vier Prozent.
Jeff Bezos, den Gründer und
Chef des Konzerns, stört das wenig. Er geriert sich als eine Art Gegenteilmanager. Das kurzfristige
Denken an der Wall Street ist ihm
so zuwider wie nervige Aktionärstreffen. „Ich verbringe sechs Stunden im Jahr mit Investor-Relations“, sagte der Vorstandschef auf
der New Yorker Konferenz Ignition im Interview mit Ex-Analyst
Henry Blodget, dem jetzt das Onlineportal „Business Insider“ gehört. „Zu versuchen, die Aktie zu
Amazon
Aktienkurs in US-Dollar
400
Kennzahlen und Mitarbeiter
338,64 €
2012
2013
Umsatz
in Mrd. US-Dollar
Razzia
bei Airbus
bestätigt
Digitales
Anschleichen
350
Nettoergebnis
in Mio. US-Dollar
74,45
274
61,09
300
-39
250
200
88 400
150
2.12.2011
117 300
3.12.2014
Handelsblatt
Quelle: Bloomberg
Thomas Jahn
New York
Z
verkaufen, das ist albern.“ Auch
sonst ist bei Bezos – wie bei Amazon – das Ungewöhnliche die Regel. Das Unternehmen wächst,
weil es permanent in Verluste investiert. In neue Projekte mit großen Anfangsverlusten. Gewinne
sind die Ausnahme – wenn es sie
überhaupt gibt, liegen sie auf
niedrigem Niveau.
Bezos: „Ich manage nicht auf
Sicht von Quartalsergebnissen.
Ich konzentriere mich auf den Input, nicht auf den Output.“
Doch die Anteilseigner interessiert der Output sehr wohl. Wann
Amazon endlich dicke Gewinne
schreiben werde, will einer wissen. Der 50-Jährige weicht aus:
Amazon sei eine „Ansammlung
verschiedener Geschäftsbereiche“. Einige von ihnen würden
auch schwarze Zahlen schreiben.
Bei Amazons Verlusthistorie
gibt es so etwas wie ein ungeschriebenes Gesetz: Die roten
Zahlen werden von den Eignern
hingenommen, solange der Aktienkurs steigt. 17 Jahre hat das
gut funktioniert. Jetzt ermüden
Loyalität und Geduld: Die Aktie
fiel in diesem Jahr um 18 Prozent,
während der Technologieindex
Nasdaq um 14 Prozent stieg.
Für Bezos ist das nebensächlich, noch zählt für ihn der lang-
picture alliance dpa
D
er japanische Autozulieferer Takata gerät im Skandal um defekte Airbags
immer stärker unter Druck. In
der Heimat soll Konzernchef
Shigehisa Takada vom Wirtschaftsministerium vorgeladen
werden und erklären, wie die
Probleme gelöst werden könnten. In den USA nannte die Verkehrsaufsicht die Antwort des
Unternehmens auf die Vorgaben der Behörde „enttäuschend“. Zwangsmaßnahmen
und Strafen könnten die Folge
sein. Die Behörde NHTSA hat
Takata in Amerika zu einem
landesweiten Rückruf und dem
Austausch von Airbags aufgefordert. Zwei mit der Situation vertraute Personen sagten, der
48-jährige Takada, der das Familienunternehmen in dritter
Generation führt, werde nicht
vor nächstem Montag im japanischen Wirtschaftsministerium
Rede und Antwort stehen. Im
US-Kongress wird aber bereits
diese Woche ein weiterer Manager angehört. Reuters
Aus Prinzip
das Gegenteil
Amazon-Chef Bezos: Der Input zählt, nicht
fristige Erfolg. Dafür muss das Unternehmen „kühn“ handeln und
Geld für neue Initiativen ausgeben. Übersetzt heißt diese Strategie: Amazon ködert seine Kunden
mit verlustbringend billigen Produkten – bis der Konzern den jeweiligen Markt dominiert. Erst
dann versucht er, Gewinne zu erzielen. Aktuell treibt Bezos „Prime“ voran, ein Klub für Abonnenten, die günstig einkaufen können. Auch Ladengeschäfte sind
wohl in der Planung.
Expansion ist eben alles. Nach
Gründung 1994 habe sich Amazon nur auf den Bücherversand
konzentriert, danach auch auf
Musik-CDs und andere Produkte,
Voith steigt bei Kuka ein
V
oith wird Ankeraktionär
beim Roboterbauer Kuka.
Der schwäbische Anlagenbauer hat sich eine Sperrminorität von 25,1 Prozent der Anteile an
Kuka gesichert. Das teilten die Unternehmen mit. Der Voith-Anteil
ist an der Börse 550 Millionen Euro wert.
„Wir wollen uns mit dem Einstieg für den verstärkten Trend
zur Automatisierung und Vernetzung der Industrie rüsten“, sagte
Voith-Chef Hubert Lienhard. Roboter seien bei Industrie 4.0 eine
Schlüsseltechnologie. Voith sehe
sich als strategischer Investor „für
Jahrzehnte“ und unterstütze sowohl das Management als auch
die Strategie von Kuka. „Wir wol-
len ein langfristiger Ankeraktionär sein“, betonte Lienhard, der
mit dem Einstieg auch einen Sitz
im Aufsichtsrat beansprucht.
Lienhard sagte, dass er die Beteiligung nicht weiter aufstocken
wolle. Der Einstieg sei für Voith
nicht der Anfang eines größeren
Umbaus. Voith stellt Papiermaschinen, Turbinen und Turbolader her und ist wie viele Maschinenbauer mechanisch geprägt,
hat aber in der Vernetzung für die
Zukunft zu wenig zu bieten.
Lienhard verzichtete bei dem
Deal auf Berater und übte sich in
Geheimdiplomatie. Er übernahm
das Paket von Grenzebach (19,8
Prozent) und kaufte den Rest an
der Börse. Grenzebach stieg damit nach sechs Jahren bei Kuka
aus. Mit dem zweiten Kuka-Aktionär Friedhelm Loh (zehn Pro-
zent) habe er nicht gesprochen,
sagte der Voith-Chef.
Kuka-Chef Till Reuter, ein Vertrauter von Grenzebach, begrüß-
Turbine von Voith: Eine Domäne
des Unternehmens.
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so Bezos: „Ich erinnere mich
noch, wie jemand Scheibenwischer auf Amazon haben wollte.
„Um Himmels willen, Scheibenwischer!“ Heute verschickt der
Konzern alle Dinge in alle Welt –
mit einem dicht gestaffelten Netz
von Vertriebszentren. Amazon ist
in verschiedenen Geschäftsbereichen höchst erfolgreich. So verkauft es das Tablet Kindle für
E-Bücher und bietet anderen Unternehmen Cloud-Computing an.
Immer wieder gibt es dabei Rückschläge: Der kürzliche Einstieg
ins Smartphone-Geschäft beispielsweise war ein Riesenflop.
Das Firephone hatte keine Chan-
ce gegen das iPhone von Apple
oder das Galaxy von Samsung.
Amazon habe schon „Milliarden
durch Misserfolge“ verloren, erklärte Bezos: „Aber das zählt
nicht.“ Wichtig sei nur, dass die
Erfolge mehr einbringen, als Fehlschläge kosten. „Mein Job ist es,
dafür zu sorgen, dass wir kühn
bleiben und eine Kultur des Experimentierens haben“, sagte der
Amazon-Chef. „Unternehmen
sollten Scheitern begrüßen.“
Langfristiges Denken wird in
den USA durch den starken Einfluss der Aktionäre kaum gefördert. Für Hedgefonds oder manche Aktienfonds zählen kurzfristige Erfolge. Aber solche „Händler“
will Bezos gar nicht. Er bevorzugt
solche, die einen „niedrigen Umschlag“ haben, die Aktien lange
halten: „Von Anfang an habe ich
immer klipp und klar gesagt, dass
wir langfristig denken.“
Denkt wie ein Unternehmer,
fordert er von seinen Aktionären.
„Ich habe einen Freund, der nagelte in seiner Wohnung den
Weihnachtsbaum am Holzboden
fest“, erzählte Bezos. „So etwas
machen nur Mieter.“ Würde ihm
die Wohnung gehören, „hätte er
sich einen Christbaumständer gekauft“. Entsprechend will Bezos
Aktionäre haben, die „fundamental denken und nicht auf das Auf
und Ab der Aktie achten“.
Großaktionär Grenzebach verkauft seine Anteile an dem Roboterbauer.
Martin-W. Buchenau
Stuttgart
der Output. Auch wenn Aktionäre das ganz anders sehen.
um ersten Mal äußerte sich
Jeff Bezos öffentlich zu seinem
Kauf der „Washington Post“,
einer der ältesten und wichtigsten
Zeitungen der USA. Vor einem Jahr
legte der Amazon-Gründer für sie
250 Millionen Dollar auf den Tisch
– und überraschte damit die Medienwelt. „Ich hatte nicht im Traum
daran gedacht“, sagte Bezos, er habe sich nicht aktiv um den Kauf bemüht. „Die Idee ist an mich herangetragen worden.“
Zwar ist die „Washington Post“
eine Institution in Amerika und gelangte durch die Aufdeckung des
Watergate-Skandals in den siebziger Jahren zu Weltruhm. Aber wie
viele Zeitungen kämpft das Blatt
aufgrund des Internets und digitaler Konkurrenz mit einer fallenden
Auflage und einem schwachen Anzeigengeschäft. Bezos sieht allerdings große Chancen: „Ich bin sehr
optimistisch.“
Seine Zuversicht begründet der
Manager mit dem Umbau der Zeitung von einem „lokalen Produkt“
in ein überregionales Blatt. Bislang
habe die Hauptstadt Washington
mit ihren politischen Ereignissen
der Zeitung eine Ausnahmestellung gegeben. Daran solle auch
festgehalten werden, aber die „Washington Post“ soll für andere USRegionen und Themen relevant
werden. Tatsächlich berichten
Branchenkenner von Bemühungen
der Zeitung, neue Themen mit erfahrenen Journalisten zu besetzen.
Außerdem setzt Bezos stark auf
digitale Produkte. Vor einem Monat
brachte die „Washington Post“ eine
App für das Amazon-Tablet Kindle
auf den Markt. Mit dem können
Kindle-Nutzer die Zeitung ein halbes Jahr umsonst lesen, für die
nächsten sechs Monate zahlen sie
dann einen Dollar. Das gleicht einer
Anschleichtaktik an den Kunden:
Wird er zunächst an den Inhalt gebunden, gibt er dann eher seine Finanzinformationen wie eine Kreditkarte preis. Aus Erfahrung wissen Marketingexperten, dass
Kunden dann eher gewillt sind,
später mehr als einen Dollar für
das Abo auszugeben. „Die Zahl der
Onlineleser nimmt zu“, berichtet
Bezos. „Die Kurve bewegt sich in
die richtige Richtung.“
Der Schlüsselmanager des Verlegers ist Shailesh Prakash, Cheftechnologe der „Washington Post“. Er
arbeitet eng mit dem AmazonGründer zusammen und hat 15 ITExperten eingestellt, um die App
für Kindle aufzubauen. Der Umbau
zu einer digitalen Zeitung ginge
aber nur mit Hilfe der Redaktion.
„Wenn bei einem Restaurant die
Kunden nicht mehr kommen,
reicht es nicht aus, den Chefkoch
auszuwechseln“, sagte Bezos. „Das
ganze Team muss mitmachen.“
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Getty images
Takata in USA
und Japan
unter Druck
WASHINGTON POST
te den Einstieg der Heidenheimer. Die Kunden von Kuka kommen vornehmlich aus der
Automobilindustrie. Das Unternehmen will aber unabhängiger
von der Branche werden. Gerade
hat Kuka angekündigt, die auf Automatisierung von Krankenhausapotheken spezialisierte Swisslog
für 300 Millionen Euro komplett
übernehmen zu wollen. Pikanterweise sind Grenzebach und Loh
beide auch Großaktionäre bei
Swisslog.
Kuka ist zuletzt profitabel gewachsen. Der Umsatz erreichte
2013 rund 1,8 Milliarden Euro,
das Ergebnis vor Steuern 120 Millionen Euro. Voith ist nettoschuldenfrei sowie mit 43 000 Mitarbeitern und 5,7 Milliarden Euro
Umsatz eines der großen Familienunternehmen Europas.
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16 REPORT
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 17
2
2
Der verlorene Stern
Jean-Remy von Matt hat mehr
Preise gewonnen als nahezu alle
anderen Werber. Nun verlor er
den wichtigsten Etat der Republik:
Mercedes. Ein Treffen mit einem
Mann, der’s noch mal wissen will.
Catrin Bialek, Sven Prange
Hamburg
kann man nicht
einfach
zusammenkaufen.
Sie muss wachsen.
Jean-Remy von Matt
Jean-Remy
von Matt in
der Hamburger
Agenturzentrale:
Was nun?
Jacoby, Sebastian Turner, Amir Kassaei.
Turner gibt heute den Berliner „Tagesspiegel“ heraus, Kassaei ist in die weite
Welt gezogen, Springer & Jacoby haben
Insolvenz angemeldet. Nur von Matt ist
noch da, geht fast jeden Tag ins Büro,
macht immer weiter.
Ist Mercedes jetzt der Wendepunkt?
Gesprächstermin in einer Sofaecke in
der vierten Etage der Agenturzentrale.
Von Matt fläzt sich, wie er sich immer auf
Sofas fläzt. Er ist hin- und hergerissen.
Einerseits möchte er nach vorne schauen, andererseits dieses Unrecht, wie sie
es in Hamburg empfinden, rund um den
Mercedes-Etat erklären. Einerseits will er
Demut zeigen, signalisieren, er habe die
Botschaft verstanden; andererseits arbeitet es in ihm an Erklärungen, warum
JUNG VON MATT GROSSE KUNDEN
Die Agentur 1991 gründeten Holger Jung und JeanRemy von Matt die Hamburger Werbeagentur.
Beide hatten zuvor schon
bei Springer & Jacoby Karriere gemacht. Mit 800
Mitarbeitern und etwa
zwei Dutzend Tochterunternehmen und Beteiligungen gehört Jung
von Matt zu den
größten inhabergeführten Agenturen
in Deutschland.
Zu den Kunden
gehören Sixt,
Obi und Edeka.
Der Gründer Der Schweizer Staatsbürger, Jahrgang 1952, startete seine
Karriere 1975 als Juniortexter in der Düsseldorfer
Agentur BMZ. Es folgten
die obligaten Wanderjahre: Ogilvy & Mather
und Eiler & Riemel
hießen seine Arbeitgeber. 1986 stieg er
dann bei der damaligen Kultagentur
Springer & Jacoby
ein. Nur fünf Jahre
später folgte sein
Schritt in die Selbstständigkeit.
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er alles im Griff hat, dass die Zukunft
kommen kann.
Also sagt er erst mal: „Ich finde die
Entscheidung mutig. Aber da wir Kreative immer Mut von Unternehmen fordern, möchte ich dazu auch ,Chapeau’
sagen. Nur ein starkes, selbstbewusstes
Management trifft solche Entscheidungen.“ Nein, Groll hege er gar keinen. So
viele andere, spannende Kunden: „Die
Agentur war und ist nie nur Mercedes.“
Andererseits: Je länger das Gespräch
dauert, desto klarer wird, wie angefressen
er ist. Auch darüber, wie das alles gelaufen ist in den vergangenen Wochen. Nicht
nur, dass Daimler ihm die Zusammenarbeit aufgekündigt hat. Auch das Wie.
In Stuttgart haben sie als Alternative
einfach ein Gespann gebildet. Aus André
Kemper, 51, einem Exzentriker der Szene, und Tonio Kröger, 49, einem ehemaligen Daimler-Manager und seit 2003
Chef der Networkagentur DDB.
Seitdem steht ein Verdacht im Raum:
Von Matt war bisher das Maß aller Dinge,
weil er als Solitär unschlagbar gut war.
Gerade erst hat er für seinen Kunden Sixt
den GDL-Chef Claus Weselsky als „Mitarbeiter der Woche“ plakatiert. Ist das nix?
Nun hat Mercedes dieses alte Monopol einfach aufgelöst und durch ein neues Duopol ersetzt. Zwar nörgelt von
Matt: „Eine Kreativkultur kann man
nicht einfach zusammenkaufen. Sie
muss wachsen.“ Aber über allem hängt
die Frage: Sind Kemper und Kröger zusammen der Bessere von Matt?
Als wäre das nicht schon pikant genug, kommt hinzu, dass Kemper vor etwa drei Jahren an einer sehr unschönen
Geschichte für Jung von Matt beteiligt
war: Er lockte zwei Jung-von-Matt-Vor-
stände in seine damalige Agentur Kemper-Trautmann. Bis vergangene Woche
dachte man: von Matts größte Niederlage. Bis Mercedes.
A
uch davor schon hat Kemper
immer wieder gegen von Matt
gestichelt. Einst wollte er ihm
sogar den Prestigekunden Sixt
mit sehr unfeinen Mitteln ausspannen –
unterlag aber am Ende.
Nun hat er zweimal hintereinander gewonnen. Es geht also um die schlichte
Frage: Wer ist denn jetzt hier der Allergeilste unter Deutschlands Werbern? Laien mögen darüber lächeln, in der Werbebranche gehören solche Fragen zum Geschäft wie der nächste Pitch.
Anrufe in der Szene. Von Häme keine
Spur. Der Schock wirkt nach, dass man
ausgerechnet von Matt, dem Übervater
der ohnehin verunsicherten Branche, so
hart mitspielt. Und das ausgerechnet bei
Mercedes. Hat er nicht, als die Stuttgarter
laif, PR (2)
Eine Kreativkultur
Carsten Dammann für Handelsblatt
D
er Jean-Remy von Matt, wie
ihn die Öffentlichkeit kennt,
hätte nicht gemacht, was er
jetzt macht. Zu weich,
hätte der alte
von Matt gesagt, der Macho, der letzte echte Kerl
des deutschen Kreativmilieus. Aber vielleicht sind
die Zeiten in der Hamburger Werbeagentur Jung
von Matt nun so hart, dass
der Chef nicht selber auch
noch hart sein muss. Und
so hat er mit ins Büro gebracht, was er morgens
auf seinem Kopfkissen
fand: Eine Postkarte hat
ihm seine Frau Natalie dort hingelegt.
„Ich glaube an das trojanische Pferd“
steht drauf und dass Mercedes-Benz ein
vergängliches Phänomen sei. Das trojanische Pferd, muss man wissen, ist das
Wappentier der Agentur.
Es soll ihn trösten.
„Schön, oder?“, sagt er und legt die
Karte gut sichtbar auf den Tisch.
Dass von Matt, 62, Gründer, Kreativkopf und Aushängeschild der wohl wichtigsten deutschen Werbeagentur mit
Kunden wie Edeka, Vodafone oder
Daimler von seiner Ehefrau getröstet
werden muss, unterstreicht die harten
Zeiten, durch die der gebürtige Schweizer seine Agentur gerade manövriert.
Lange war er es, der den anderen davoneilte. Jetzt wird er plötzlich überholt:
Nach Jahren der Zusammenarbeit setzte
Daimler die Hamburger Agentur vor die
Tür. Stattdessen wurde eine noch neu zu
gründende Agentur damit beauftragt,
künftig den prestigeträchtigsten deutschen Werbeetat auszugeben. Es geht
um viele Millionen. Und es geht ums
Image. Denn, so ist zu hören, die Entscheidung wurde auch noch mit von
Matt direkt verknüpft – man wolle ein frischeres Gesicht als einen 62-jährigen
Chefkreativen, auch wenn man dem das
Alter nicht ansieht.
Und so spricht von Matt von der „größten Niederlage meiner Agenturgeschichte“. Die zudem auch noch eine Zäsur für
die deutsche Werbebranche darstellt,
wie immer, wenn sich bei Jung von Matt
an der Alster etwas tut: Die Agentur und
ihr Chef bescherten den Deutschen
Kampagnen wie „Geiz ist geil“ von Saturn oder die frechen Sixt-Werbeplakate.
Bei Jung von Matt fand immer etwas früher statt, was wenig später auch den Rest
der Branche traf. Deswegen ist dieser
bisher einmalige Umgang eines Konzerns mit einem langjährigen Agenturpartner so aufregend für die Branche.
Vor 40 Jahren hat von Matt in der Werbung angefangen, seine erste Kampagne
für den Autovermieter Sixt ist jetzt auch
schon 30 Jahre her. Er stammt aus einer
Werbergeneration, die von kantigen
Querköpfen geprägt wurde. Springer &
in den vergangenen Jahren ein Rentnerauto nach dem anderen auf den Markt
brachten, kommunikativ das Beste daraus gemacht? Hat er nicht selbst die piefige B-Klasse noch spannend inszeniert?
Und sich für Daimler seinerzeit sogar
vom Kunden BMW getrennt? Einerseits.
Andererseits ist Solidarität in einer
Branche, die von jeher davon lebt, dass
sich ihre führenden Köpfe für die jeweils
Größten halten, ein dehnbarer Begriff.
Und so fallen nach langen Bekundungen
des Mitgefühls auch weniger schöne Sätze. Ist er nicht auch schon sehr lange dabei? Hat er nicht viel zu lange gebraucht,
den digitalen Umbruch seiner Branche
zu verstehen? War sein Satz „80 ist das
neue 60“ wirklich so glücklich?
Von Matt lässt sich gerade eine Wohnung in Berlin umbauen, das Dach ist der
Brust seiner Frau nachempfunden. Zuletzt war er mit ihr beim „Burning Man“,
dem Aussteigerspektakel in der Wüste
Nevadas, um kreative Kraft zu tanken.
Er ist 62 Jahre alt und sagt: „Ich bin die
Mercedes G-Klasse: Auch wenn nicht das
neueste Modell, so doch auf gewissem
Terrain immer noch schwer zu schlagen.“ So hat er in seinem Werberleben
sehr viele, sehr richtige Dinge gemacht.
Die Agentur soll einst aus von Matts
erster gescheiterter Ehe hervorgegangen
sein: Holger Jung war der Neue seiner ExFrau. Beide Männer verstanden sich
prächtig, texteten und berieten zunächst
bei Springer & Jacoby, bevor sie sich 1991
selbstständig gemacht haben. Seitdem
macht von Matt sein Ding. Kompromisslos. Kreativ. Konkurrenzlos.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten
war kein Werber so gut wie er. In einer
Branche, in der immer stärker die introvertierten Nerds oder konzernkundenkompatiblen Nadelstreifen-Blässlinge das
Sagen übernahmen, ist von Matt der
Letzte seiner Art. Last Man Standing.
Anfang des Jahres hat er in einem Hintergrundgespräch mal einen sehr vielsagenden Satz fallen lassen: „Ich habe erkannt, dass ich nicht zu ersetzen bin.“
Ein Satz, der viel über ihn aussagt – aber
auch über seine Agentur.
Sein Gründungsgefährte hat vorgemacht, wie es auch gehen könnte: Der
Stratege Jung zog sich im Jahr 2010 in
den Aufsichtsrat der Agentur zurück, es
kamen andere strategische Geschäftsführer. Von Matt hat die Sache mit dem Generationenwechsel auch mal versucht. Er
hatte mit Achim Jochum einen kreativen
Nachfolger engagiert, der es aber nicht
lange aushielt. Dann zog der mit der damaligen Strategiechefin Karen Heumann
davon, heute macht ihm das Duo unter
dem Namen Thjnk Konkurrenz.
Aber „JR“ ist schon immer ein lernendes System gewesen. Er selbst bescheinigt sich die emotionale Ausprägung „einer Retard-Kapsel“; man könnte das
auch auf seine Lernfähigkeit beziehen:
Stück für Stück, über einen längeren Zeitraum – dafür hochwirksam. So hat er es
geschafft, sich so lange in der kreativen
Spitze zu halten wie kaum ein anderer.
Gelassenheit ist so ein Thema, an dem
er sich nun versucht. Dass Jung von Matt in
den vergangenen Tagen neben Daimler
nach fast 20 Jahren den Etat der „Bild“-Zeitung verloren hat, scheint ihn fast zu erleichtern. Endlich Platz für Neues!
Das gilt wohl auch für sein neues Haus
in Berlin Mitte. Er sagt einerseits: „Ich arbeite mit Freude, solange ich einen wertvollen Beitrag für unsere Kunden und unsere Agentur leisten kann.“ Andererseits
gibt er im Nachsatz zu verstehen, dass er
nicht unbedingt mit 67 noch jeden Tag
ins Büro müsse. Für ihn passt beides zusammen: „Mein metabolisches Alter beträgt 47. Und am liebsten würde ich ungefähr bis 50 arbeiten.“
Ende nächsten Jahres will er auf jeden
Fall nach Berlin ziehen. Spätestens dann
muss ein Nachfolger her, einer, der auch
Berühmte
Von-MattKampagnen:
Für Edeka, Sixt
und das
UnterwäscheLabel Mey, für
das von Matt
selbst das Model
mimte.(v.l.).
mal länger bleibt. Auf der strategischen
Seite ist der Jung-von-Matt-Vorstand gut
aufgestellt, spätestens wenn jetzt der bisherige Ogilvy-Chef Thomas Strerath hinzukommt, was alle in der Branche als
echten Coup werten. Ihn hat sich von
Matt geangelt, weil er keine Lust hatte, einen der besten Köpfe der Branche bei einem anderen Arbeitgeber zu sehen. „If
you can’t beat them, join them“, sagt von
Matt. Strerath ist ein guter Fang – unumstritten erfolgreich, auch bei wichtigen
Konzernkunden gut vernetzt.
E
r wird zusammen mit Peter Figge
eine starke, strategische Geschäftsführung bilden. Figge, so
die Idee, bekommt so mehr Zeit,
sich um die strategische Erweiterung der
Agenturgruppe zu kümmern – Töchter
und Beteiligungen entwickeln, die neue
Felder der Kommunikationsarbeit abdecken. Denn, auch das ist von Matt in der
Woche eins nach Daimler: tatendurstig,
willens, die nächsten großen Aufgaben
anzugehen.
Auf kreativer Seite ist er bisher allerdings alleine in seinem Unternehmen.
„Wir wollen als Nachfolge ja eine Einsa-Lösung“, sagt er. Und dass es davon
nicht viele gebe. Er wirkt aber, als habe er
erkannt, wie wichtig es sei, sich geordnet
aus dem Geschäft zu ziehen. Vielleicht
hat er da gelernt, von seinem Kompagnon Jung. Aber auch von seinem engen
Freund und Trauzeugen Carsten Maschmeyer, der beim AWD einst vormachte,
wie man sich geschickt aus dem eigenen
Unternehmen bugsiert.
Der Abschied fällt auch deswegen
schwer, weil von Matt unbestritten noch
so gut ist. Er mag kein geborener DigitalKommunikator sein, mit der Welt des Internets als Werbeumfeld fremdeln – auch
wenn Kollegen und Konkurrenten ihm
da große Fortschritte bescheinigen. Aber
nahezu alle Werbe-Coups der letzten Jahre kamen aus dem Hause Jung von Matt;
die Agentur, also er, führt die Kreativrankings in Deutschland an: Dieses Jahr legte von Matt mit dem Künstler Friedrich
Liechtenstein die Edeka-Kampagne „Supergeil“ hin, ein gigantischer Erfolg. Als
er diese Woche einen neuen Edeka-Spot
ins Netz stellte, generierte der erneut binnen weniger Tage gut eine Million Klicks.
In seinem Wohnzimmer soll er sich
mal an einer Uhr erfreut haben, die seine
erwartete Lebenszeit rückwärts zählt.
Gegen diese Uhr arbeitet von Matt an. Unermüdlich. Da wundert es nicht, dass er
jetzt – die guten Vorsätze mit der Amtsübergabe müssen noch mal kurz warten
– auch sagt: „Wir interessieren uns für alles, was vier Räder und ein Lenkrad hat.“
Sein Sohn hatte auch schon eine Idee:
„Papa, jetzt musst du Tesla holen.“ Den
Papa hat das, alle Vorsätze zur Zurückhaltung verdrängend, motiviert. Er sagt:
„Das Kreativ-Imperium schlägt zurück.“
18 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
1
Lufthansa: Alles klar für den Umbau
Benzinpreis auf dem tiefsten Stand seit vier Jahren
Verbilligung des Rohöls ist auch an den Tankstellen spürbar. Super kostet weniger als 1,40 Euro.
Aufsichtsrat macht den Weg frei für den Start von Billig-Plattformen auf Kurz- und Langstrecken.
► Joint Venture mit Turkish
Airways bei Fernzielen.
► Schlichtung im Streit über
Altersvorsorge angeboten.
Jens Koenen
Frankfurt
D
ie Ankündigung kam,
noch bevor der jüngste
Streik beendet war. Die
Piloten der Lufthansa
wollen auch an diesem
Donnerstag ihre Arbeit niederlegen. Dies war wohl als Zeichen an
den Aufsichtsrat von Europas größter Fluggesellschaft gedacht, der
am Mittwoch tagte.
Genützt hat es nichts. Mehrheitlich stellte sich das Kontrollgremium hinter die Pläne von LufthansaChef Carsten Spohr, mit Billigplattformen sowohl auf der Kurz- als
auch auf der Langstrecke den Rivalen Paroli zu bieten. „Wir haben für
unsere Pläne heute große Unterstützung vom Aufsichtsrat bekommen“, sagte Spohr im Anschluss an
die Sitzung spürbar zufrieden.
Künftig wird Lufthansa die Billigangebote unter der Marke Eurowings vermarkten. Auch Germanwings, die seit einiger Zeit die Lufthansa-Europastrecken jenseits der
Drehkreuze von Frankfurt und
München übernommen hat, wird
unter dem Dach von Eurowings
angesiedelt sein.
Auf der Langstrecke wird der
Flugbetrieb von Sun Express
Deutschland übernommen, der
gemeinsamen Tochter von Lufthansa und Turkish Airlines. Die
soll bis zu sieben A330 „mieten“.
„Wir werden die Piloten dafür suchen – intern, aber auch extern“,
sagte Spohr. Gestartet wird mit
touristischen Zielen etwa in Florida, der Karibik oder im Indischen
Ozean. Die Maschinen sollen in
Köln stationiert werden, dort sitzt
auch Germanwings. Aber ein Sitz
von Eurowings im Ausland wird
ebenso geprüft.
Die Flugzeuge werden mit alten
Economy-Sitzen, vorn aber mit
neuen Premium-Economy-Sitzen
ausgestattet sein. Wie bei Germanwings soll es drei Tarife geben,
vom reinen Transport bis zum
Komfortpaket mit zahlreichen Extras.
Mit den Plänen verschärft die
Lufthansa-Spitze die Konfrontation
mit ihren Piloten. Die kämpfen
zwar mit ihrem Ausstand offiziell
für den Erhalt ihrer Übergangsversorgung, die ihnen bisher einen
komfortablen Eintritt in die Rente
ab 55 sichert. Doch im Hintergrund steht der erbitterte Widerstand der Flugzeugführer gegen
die Billigpläne. Laut Personalchefin Bettina Volkens sind die Gespräche mit der Pilotengewerkschaft
VC über „Wings“ mittlerweile gescheitert.
VC Cockpit fürchtet, dass der Konzerntarifvertrag über die Plattformen unterminiert wird. Eine Sorge,
die nicht unberechtigt ist. Denn
sollten die Billigableger auf der
Kurz- und Langstrecke einmal
etabliert sein, hält Spohr gute Argumente für Verhandlungen über
Kostensenkungen auch in der Lufthansa-Kernmarke in der Hand.
Schließlich kann er im Zweifel immer damit drohen, Strecken auf
die Billigtöchter zu übertragen.
Und davon wird der LufthansaChef wohl auch Gebrauch machen,
wie seine Äußerungen von Mittwoch zeigen. So werden zwar die
Piloten von Germanwings auch
künftig unter dem Konzerntarifvertrag fliegen. Kein Pilot werde gezwungen, zu Eurowings zu wechseln, die nicht dem Konzerntarifvertrag
unterliegt.
„Welche
Plattform aber künftig wie stark
wachsen wird, das wird der Markt
entscheiden“, sagte Spohr.
Gleichzeitig stellte der oberste
Lufthanseat klar, dass man mittelfristig weitere Europastrecken, darunter auch jene von Töchtern wie
Brussels Airlines, Swiss oder AUA,
in die Billigplattform Eurowings
übernehmen wird. „Wir werden genau schauen, welche Airline in den
einzelnen Märkten die beste ist.“
Damit erhöht sich der Druck auf
die Lufthansa-Piloten. Sie sind zunehmend isoliert. Selbst die Aktionäre der Lufthansa stehen hinter
den Plänen des Managements –
und das, obwohl die Lufthansa-Aktie seit Juni fast 28 Prozent an Wert
verloren hat.
„Lufthansa muss die Strukturen
Regine Palm
Düsseldorf
anpassen. Daran führt kein Weg
vorbei. Und eine Germanwings
scheint ja recht gut zu funktionieren“, sagt Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Deutschen
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Angesichts der Forderungen der Piloten fehle den Aktionären mittlerweile das Verständnis für das, was die Flugzeugführer
derzeit machten.
„Spohr und sein Team haben die
Alternative, vom Markt oder von
den Piloten erschlagen zu werden“, warnt Hans-Martin Buhlmann, der Vorsitzende der Vereinigung Institutionelle Privatanleger
(VIP). Nur Hand in Hand habe man
eine Zukunftschance.
Die will das Lufthansa-Management offensichtlich nutzen. Man
habe der Vereinigung Cockpit am
Mittwoch die Schlichtung im Streit
über die Übergangsversorgung angeboten, erklärte Personalchefin
Volkens.
S
o billig war Tanken schon lange
nicht mehr. Im November gab
es nach Angaben des Autoclubs ADAC die billigsten Spritpreise seit vier Jahren.
Alle Benzinsorten hätten dabei
einen rasanten Preisrückgang verzeichnet. Im Monatsdurchschnitt
Die Piloten der Air France haben
den im Anschluss an einen zweiwöchigen Streik vereinbarten Ausbau einer Billigsparte abgesegnet.
Rund 53 Prozent der Piloten hätten der im September erzielten
Einigung zugestimmt, erklärte die
Fluggesellschaft am Mittwoch.
Der Streik hatte der Lufthansa-Rivalin mehr als 280 Millionen Euro
gekostet.
Bei dem Zwist ging es um die Bezahlung und die Arbeitsbedingungen bei der Billigtochter, die das
Management im Kampf gegen
Konkurrenten wie Easyjet oder
Ryanair ausbauen will. Nach
Streik-Ende hatte die Air France
umgehend angekündigt, den Ausbau der Tochter Transavia schnell
voranzutreiben. Reuters
Lufthansa
DER WERBER-RAT
Berlin gewinnt den Mercedes-Pitch
Der große MercedesBenz-Pitch hat viele
Verlierer. Und einen
echten Gewinner:
den Agenturstandort Berlin.
E
ine Knallermeldung sorgt in
der Werbewelt für reichlich
Gesprächsstoff. Den Wettbewerb für den Vorzeige-Etat von
Mercedes Benz gewannen nicht
die teilnehmenden Agenturen.
Der Etat ging an zwei prominente
Werber, die gar nicht offiziell an
dem Pitch teilgenommen haben
und eine Agentur erst neu aufbauen müssen. Und das, obwohl alle
teilnehmenden Agenturen zu den
ganz Großen der Branche zählen.
Neben vielen Verlierern dieser unsäglichen und für die Agenturen
sauteuren Geschichte gibt es einen Gewinner: den Agenturstandort Berlin. Hier gibt es ab Sommer 2015 eine neue, spannende
Agentur mit wahrscheinlich über
100 Arbeitsplätzen. Das ist auch
dringend nötig. Die Agenturszene
ist in Berlin lange nicht so groß,
wie die Hoffnungen der Agenturen waren, die hier seit der Jahr-
tausendwende wie Pilze aus dem
Boden schossen. Es gibt zwar die
kreativ enorm erfolgreiche Agentur Heimat, die Etats wie Hornbach, Otto und viele andere mehr
steuert. Es gibt eine ganze Reihe
kleinerer Ableger anderer TopAgenturen wie Ogilvy, Thjnk, Serviceplan und BBDO. Und es gibt
traurige Geschichten ehemaliger
Großagenturen, vor allem jener,
die zu den internationalen Networks gehören, die auf dem Agenturparkett so gut wie kaum eine
Rolle mehr spielen. Was es hier
nach wie vor nicht gibt, sind Auftraggeber. Die wenigen „echten“
Kunden in Berlin sind öffentliche
Auftraggeber, Verbände und Parteien. Was es aber nach wie vor
im Überfluss gibt, ist eine große
Faszination junger, kreativer Menschen, die vor allem eines wollen:
in Berlin leben und arbeiten. Sie
kommen aus der ganzen Welt. An-
Britta Poetzsch
ist Head of
Lifestyle der
Agenturgruppe
Serviceplan.
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
gezogen von einem Lebensgefühl,
das so in Düsseldorf, München
und Frankfurt nicht existiert. Alles eine Nummer größer, bunter,
wilder und internationaler. Aber
auch rauer, härter und ungemütlicher. Agenturen kämpfen nicht
nur um Etats. Sie kämpfen um die
besten Talente. Deshalb ist es
schlau, in Berlin einen Standort
zu haben, auch wenn die Kunden
ganz woanders sitzen und die Finanzabteilung regelmäßig mit Beruhigungspillen versorgt werden
muss. Während man in anderen
Städten von der allgemeinen Ordnungsliebe und Gemütlichkeit
schnell sediert wird, schüttelt einen Berlin immer wieder wach.
Falls es nicht aufgefallen sein sollte: Ich liebe diese Stadt.
Die Autorin ist eine von sechs Kolumnisten, die an dieser Stelle im täglichen
Wechsel über Kommunikation schreiben.
habe ein Liter Super E10 nur noch
1,43 Euro gekostet. Anfang Dezember sind die Preise dann noch weiter gesunken und haben zur Freude
der Autofahrer die Marke von 1,40
Euro durchbrochen. Nach unten,
wohlgemerkt.
„Schon jetzt ist absehbar, dass
die Kraftstoffpreise auch im Jahresmittel 2014 auf den niedrigsten
Stand seit 2010 fallen werden“, teil-
te der Autoclub mit. Wie sich die
Preise danach weiterentwickeln
werden, hängt nach Einschätzung
der Experten maßgeblich von der
Entwicklung der Rohölpreise ab.
An den internationalen Rohstoffmärkten hat sich Öl Ende November noch einmal deutlich verbilligt,
nachdem die Organisation Erdöl exportierender Länder ihre Produktionsquoten nicht gekürzt hatte.
Noch Mitte des Jahres kostete ein
Barrel (rund 159 Liter) des europäischen Brentöls rund 115 Dollar.
Am Mittwoch mussten dafür nur
noch 70 Dollar bezahlt werden. Auf
diesem Niveau scheint der Preis
nun einen ersten Boden gefunden
zu haben.
Die Experten der Société Générale rechnen auch nicht damit, dass
sich die Rohölpreise schnell wieder
erholen. Sie haben ihre Prognose
für die beiden nächsten Jahre um
20 Dollar auf nur noch 70 abgesenkt. Auch die DZ Bank ist nun
pessimistischer und rechnet bis
zum Ende des kommenden Jahres
mit 85 Dollar je Barrel, das sind 15
Dollar weniger als in der Vorschätzung. Sollten diese Prognosen stimmen, werden auch die Benzinpreise
unter Druck bleiben.
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Air-France-Piloten
segnen Ausbau
von Billig-Sparte ab
Hapag-Lloyd will
sich mit Börsengang
Zeit lassen
Eurowings-Logo: Unter dieser
Marke firmieren die Billigangebote.
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 19
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
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Hapag-Lloyd will sich nach der
am Dienstag vollzogenen Fusion
mit dem chilenischen Konkurrenten CSAV mit einem Börsengang
Zeit lassen. „Ein Börsengang hat
für uns im Moment keine TopPriorität“, sagte Rolf Habben Jansen, der Vorstandschef der Containerreederei, am Mittwoch in
Hamburg. Zunächst komme es darauf an, CSAV zu integrieren. Dennoch halte Hapag-Lloyd an seinen
Börsenplänen fest. Es sei allerdings schwierig vorherzusagen,
ob dies – wie bislang ins Auge gefasst – Ende 2015 oder erst Anfang
2016 möglich sein werde. Reuters
Strabag baut neues
Werk für Volkswagen
in Polen
Der österreichische Baukonzern
Strabag errichtet für Volkswagen
in Polen ein neues Produktionswerk. In der geplanten Fabrik in
Wrzesnia sollen die Lieferwagen
der nächsten Generation VW Crafter hergestellt werden, wie Strabag am Mittwoch mitteilte.
Ein Auftragswert wurde nicht genannt. Es handle sich dabei jedoch um eine der größten Automobilinvestitionen in Europa,
hieß es. Bis Mitte 2015 werde Strabag drei von insgesamt fünf Produktions- und Industriebauwerken errichten, darunter eine Montagehalle für Autos. Reuters
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1
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 21
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
Hacker stellen Sony bloß
Speed-Dating
fürs Geschäft
Martin Buchenau, Stefani Hergert
Lampoldshausen, Düsseldorf
G
edanken über den
Stundensatz sollten
sich Kay Rathschlag
und Philipp Schwarz
besser nicht machen:
BASF-Aufsichtsratschef
Jürgen
Hambrecht und Roland-BergerChefkontrolleur Burkhard Schwenker nehmen sich 20 Minuten Zeit –
für das Geschäftsmodell der beiden
Gründer, für Tipps und Kontakte.
Zumal das Gespräch am vergangenen Wochenende nur der Auftakt
war. Mit Heinz-Walter Große, dem
Vorstandschef des Medizintechnikherstellers B. Braun Melsungen,
sprachen die Gründer von Wearable Life Science später über Hürden
bei der Zulassung. Christian Heine,
Topmanager der Fischerwerke, bot
an, sie bei ihrer Entwicklung eines
Ganzkörperanzugs für Sportler mit
eingebauten Elektroden, die die
Muskeln stimulieren, mit der eigenen Patentabteilung zu unterstützen. Gute Tipps oder Kontakte be-
kamen sie auch von BASF-Vorständin
Margret
Suckale
und
Bilfinger-Vorstand Jochen Keysberg.
Über den Preis dieser exklusiven
Beratung mussten sie auch nicht
nachdenken: Das Wochenende mit
14 Topmanagern der deutschen
Wirtschaft hatten sie sich erarbeitet
– neben sieben weiteren Gründern
und Gründerteams. Mit ihren Geschäftsideen haben sie die Jury des
Weconomy-Gründerpreises überzeugt, den das Handelsblatt, das
Firmennetzwerk Wissensfabrik und
seit diesem Jahr das Gründerzentrum „UnternehmerTUM“ der TU
München jährlich ausschreiben.
Für Daimler-Vorstandschef Dieter Zetsche, der zum ersten Mal dabei war, ist klar, warum: „Wir haben
zu viel Sicherheitsmentalität und Risikoscheu in Deutschland. Wir
brauchen wieder mehr unternehmerischen Mut, um nach vorne zu
kommen“, sagte er am WeconomyWochenende. Es sei wichtig, dazu
beizutragen, Jungunternehmer auf
ihrem Weg zu ermutigen. Bei Martin Ballweg und Sebastian Grethe ist
Wissensfabrik/ Bernhard Kunz (9)
Der Gründerwettbewerb Weconomy
bringt Start-ups und Topmanager der
Wirtschaft zusammen.
Franz Fehrenbach (M.) mit
den Weconomy-Gewinnern
Jonas Lehmann (l.) und
David Wehner: Türen
öffnen, die sonst wohl
verschlossen bleiben.
das angekommen. Die Gründer fragen sich gerade, wie ihr Start-up
Mapudo, mit dem sie einen Onlinemarktplatz für Metalle aufbauen
wollen, mit den Großen der Branche zusammenarbeiten kann.
Sie haben in den Gesprächen
festgestellt: Auch in den Konzernen
gibt es Bedarf für ihre Plattform. Etwa die Betriebswerkstätten des
Schraubenhändlers Würth, dessen
Stiftungschef Harald Unkelbach die
beiden auch trafen. Nur: „Die Zusammenarbeit mit Start-ups ist in
der Stahlbranche nicht üblich“,
sagt Ballweg. „Doch die Gespräche
haben uns Mut gemacht. Es gibt immer wieder Leute in den Unternehmen, die Innovationen nach vorne
bringen“, ergänzt Grethe.
Biotechnologie, Medizintechnik,
IT, Onlinehandel oder Sensortechnik – der Wettbewerb habe eine gute Mischung hervorgebracht, resü-
mierte Boschs Aufsichtsratschef
Franz Fehrenbach im Deutschen
Zentrum für Luft- und Raumfahrt
in Lampoldshausen bei Heilbronn. Und Top-Berater Burkhard
Schwenker ergänzte: „Mich begeistert, wie pragmatisch die neue
Generation ist. Es wird von Jahr zu
Jahr besser.“
Weil alle Gründer vor ähnlichen
Herausforderungen stehen, helfen nicht nur die Gespräche mit
den Topmanagern, der informelle
Austausch unter den Jungunternehmern ist ebenso wichtig.
Rathschlag und seine Mitstreiter von Wearable Life Science etwa planen, in die nächste Generation ihres Anzugs auch Sensoren
einzubauen – ein Bereich, in dem
das Team von Kinexon schon sehr
weit ist. Mit den Gründern haben
sie direkt Gespräche vereinbart.
Die Jungunternehmer werden
sich aber auch offiziell wiedersehen, denn neben dem Wochenende können sie an den WeconomyTagen in Partnerunternehmen
mit Fach- und Führungskräften ihre Firmen weiterentwickeln. Eineinhalb Tage lang dreht sich dort
alles um ein Thema, das die meisten Start-ups beschäftigt.
Szenarioplanung ist das aktuell
bei David Wehner und den drei
weiteren Gründern von Venneos.
Ihre Innovation könnte einmal
klassische Mikroskope überflüssig
machen, ihr chipbasiertes Mikroskop übersetzt Zellvorgänge in
elektrische Signale, aus denen Bilder entstehen. Von den Managern
Wir haben zu viel
Sicherheitsmentalität
und Risikoscheu
in Deutschland.
Wir brauchen
wieder mehr
unternehmerischen
Mut, um nach
vorne zu kommen.
Dieter Zetsche
Vorstandsvorsitzender von Daimler
wie Daimler-Chef Zetsche bekamen Wehner und Mitgründer Jonas Lehmann den Rat, ihre Zeitpläne und angestrebten Meilensteine sauber aufzuschlüsseln,
damit diese für Investoren nachvollziehbarer sind. Die Manager
hätten auch den Finger in die
Wunde gelegt – kritisch-konstruktiv. „Es gab ein oder zwei Punkte,
von denen ich nicht erwartet hätte, dass jemand sie in 20 Minuten
herausfiltern kann“, sagt Wehner.
Sein Fazit: „Wenn man die richtigen Menschen trifft, kann man
in Unternehmen reinkommen, in
die man sonst als Start-up nicht hineinkommt.“
LOS ANGELES. Für die Hacker, die
das Hollywood-Studio Sony Pictures angriffen, scheint es im FirmenNetzwerk keine verschlossenen Türen gegeben zu haben. Nach gestohlenen Filmen wie „Herz aus
Stahl“ mit Brad Pitt landeten sogar
angebliche Gehaltslisten im Internet. In den Papieren waren neben
Millionenbezügen des Topmanagements auch private Daten wie Geburtstage und Sozialversicherungsnummern aufgeführt, wie US-Medien berichteten.
So bekam ein Reporter des Onlinedienstes „Fusion“ eine Liste mit
Informationen zu 3 800 Mitarbeitern zu sehen. Der IT-Experte Brian
Krebs fand ein Papier mit 6 800 Namen aktueller und früherer Beschäftigter. Sony Pictures hat insgesamt rund 6 600 Mitarbeiter.
Die Firmenchefs Michael Lynton
und Amy Pascal versprachen den
Mitarbeitern Unterstützung beim
Schutz ihrer Privatsphäre, wie das
Branchenblatt „Hollywood Reporter“ unter Berufung auf eine inter-
AP
Datendiebe entwendeten Filme und vertrauliche Firmeninfos.
Szene aus „Fury“ mit Brad Pitt:
Steckt Nordkorea hinter dem Hack?
ne E-Mail berichtete. Es sei nun offensichtlich, dass die Hacker bei
dem Angriff vor gut einer Woche eine Menge vertraulicher Informationen gestohlen hätten. Die Computersysteme von Sony waren nach
der Attacke tagelang lahmgelegt,
die Mitarbeiter mussten laut Medienberichten zum Teil auf Stift und
Papier ausweichen. Wer hinter dem
Angriff steht, ist weiterhin ungeklärt. Seit Tagen gibt es Spekulationen, dass Nordkorea dahinterstecken könnte. Das Land hatte den
Sony-Film „The Interview“ scharf
kritisiert, in dem TV-Journalisten
ein Interview mit Machthaber Kim
Jong Un bekommen und beauftragt
werden, ihn zu töten. Nordkoreas
Regierung bezeichnete den Film als
Kriegsakt.
Die Finanznachrichtenagentur
Bloomberg berichtete am Mittwoch, in dem Schadprogramm der
Angreifer sei ein Text auf Koreanisch gefunden worden. Außerdem
gebe es Ähnlichkeiten zu einer Attacke auf südkoreanische Banken
und Medien im Mai 2013, hieß es
unter Berufung auf Ermittlungskreise.
Sony war erst 2011 Opfer eines
massiven Hackerangriffes. Damals
wurden Daten von Millionen Nutzern des Netzwerks rund um die
Spielkonsole Playstation gestohlen.
dpa/Reuters
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Mirko Platz, Lars Niemann und Ralf Priemer bieten
Kunden aus dem Versandhandel oder Shopbetreibern mit Hilfe ihrer E-Commerce-Software seit zwei
Jahren eine verbesserte Präsenz auf dem Onlinemarkt mit seinen zahlreichen Verkaufsportalen an.
Für Versandhändler und Shop-Betreiber ist es damit einfacher, ihre Produkte auf Preisvergleichsseiten, Marktplätzen, bei der
Suchmaschine Google oder in
Netzwerken im eigenen Land
und im Ausland anzubieten
und zu steuern. Rund ein
Drittel der deutschen
Top-500-Webshops
nutzt die 2013 eingeführte Software
Channel-Pilot.
Alexander Hüttenbrink und Oliver Trinchera bringen seit
2012 Raumfahrttechnologie zum Einsatz. Mit dem drahtlosen 3D-Sensor „Kinexon One“ lassen sich Bewegungen
von Personen und Objekten im Raum bestimmen. Das
System misst zum Beispiel die Aktivität und Körperbewegung eines Athleten. Ein weiterer Einsatzbereich ist die
Industrie: So können die Sensoren die Aktivitäten von Maschinen und Werkzeugen erfassen und überwachen und
damit zur Prozessautomatisierung beitragen. Auch ein Einsatz im Gesundheitssektor ist denkbar.
Martin Ballweg und Sebastian Grethe haben in diesem
Jahr eine Onlineplattform für den Metallhandel aufgebaut. Bislang vertreiben die meisten Metallhändler ihre
Produkte nicht im Netz. Der Onlinemarktplatz Mapudo
soll es Lieferanten nun ermöglichen, einen Teil ihres Firmengeschäfts, insbesondere für Kleinkunden, über eine
zentrale, weltweit zugängliche Plattform abzuwickeln.
So soll der Transaktionsaufwand sowohl
für Händler als auch
für Nachfrager von Industriemetallen deutlich gesenkt werden.
Thomas Engelhardt, Hagen Marks und Frederico Rosenbaum haben verschleißsenkende Schmierstoffe entwickelt. Das Spin-off
des Leibniz-Instituts für Polymerforschung in Dresden hat dafür
ein speziell veredeltes Fluorpolymer als Additiv entwickelt. Es
wird als Festschmierstoff in Kunststoffe oder in Additive für
Schmierstoffe eingearbeitet. Im Vergleich zu anderen Werkstoffen
erhöht es die Lebensdauer von Bauteilsystemen wie Lagern oder
Antrieben und ermöglicht
neue Anwendungsbereiche – etwa die Getriebeschmierung von
Industrie- oder Windkraftanlagen.
Ralf Priemer
Oliver Trinchera (l.)
und Alexander Hüttenbrink
Martin Ballweg (l.) und
Sebastian
Grethe
Thomas
Engelhardt (l.),
Frederico
Rosenbaum
SECUCLOUD
SILEXICA
VENNEOS
WEARABLE LIFE SCIENCE
Dennis Monner und Erick Gonzalez bieten seit einem
Jahr Privatpersonen und kleineren Unternehmen Sicherheit vor Hackerangriffen auf Computer, Smartphones und
Tablets mit einer cloudbasierten Lösung an. Das System
schützt alle Geräte gleichermaßen im heimischen WLANNetz sowie in öffentlichen Netzen oder beim mobilen Datenverkehr auf dem Handy. Das Secucloud-System erreicht dabei laut den Gründern ebenso hohe Sicherheitsstandards wie bei Großunternehmen.
Eine Wissensdatenbank
wird ständig aktualisiert – so sollen VirenAusbrüche schon im
Keim erstickt werden.
Mikroprozessoren, zum Beispiel in Smartphones, sind
hochkomplex: Johannes Emigholz hat mit seinen Partnern Software-Werkzeuge entwickelt, die parallele Programmierung von sogenannten Multicore-Systemen weitestgehend automatisieren. Das spart nicht nur Arbeitszeit, sondern sorgt auch für eine verbesserte
Code-Qualität. Damit gehen eine erhöhte Rechenleistung
und ein niedrigerer Stromverbrauch des Gerätes einher.
Silexica ist ein Spin-off
der RWTH Aachen. Erst
in diesem Jahr wurde
das Unternehmen aus
der Hochschule ausgegründet.
David Wehner hat mit drei Kollegen ein chipbasiertes Mikroskop entwickelt, das unterschiedlichste Zellvorgänge –
wie Teilungen und Bewegungen – in elektrische Signale
übersetzt, aus denen dann Bilder generiert werden. Ohne
das Licht wie bei einem klassischen Mikroskop kann so
das Zellgeschehen analysiert werden. Zudem lassen sich
mit dem Chip weitere zelluläre Veränderungen untersuchen, für die bislang andere Techniken eingesetzt werden
mussten. Ab 2016 soll der
Chip bei Tests an Zellkulturen, etwa zur Entwicklung neuer Medikamente,
einsetzbar sein und
auch Tierversuche ersetzen.
Philipp Schwarz hat zusammen mit Freunden einen Ganzkörperanzug für elektrische Muskelstimulation entwickelt. Bislang mussten
die einzelnen zu stimulierenden Muskelpartien mit Kabeln an ein
Gerät vor Ort angeschlossen werden, mit dem man sich kaum bewegen kann. Kabellos geht das mit dem Ganzkörperanzug von
Wearable Life Science: Elektroden und Sensoren sind in diesen
leicht anzulegenden Anzug
integriert, eine kleine mobile Steuereinheit wird einfach angeklickt. Bei der Rehabilitation von Sportlern
nach Verletzungen oder für
den Muskelaufbau ist Bewegungsfreiheit gewährleistet.
Aleksander
Groshev (l.)
und Dennis
Monner
Johannes
Emigholz (l.)
und Maximilian
Odendahl
Jonas Lehmann
(l.) und David
Wehner
Kay Rathschlag
(l.) und Philipp
Schwarz
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1
Die Bahn plant ohne Chefplaner
Christoph Bretschneider muss gehen, die Ingenieurstruppe soll effektiver werden.
► Bisherige DB Projektbau
Talbrücke über die Saale:
Geplant und gebaut von
DB Projektbau.
wird aufgelöst.
► 5 900 Mitarbeiter sind
von dem Umbau betroffen.
Dieter Fockenbrock
Düsseldorf
Bis Sommer 2015 soll die künftige
DB Engeneering + Consulting fertig
sein. Neuer Leiter wird nach Handelsblatt-Informationen der Wirtschaftsingenieur Niko Warbanoff,
bislang Vorsitzender der DBI-Geschäftsführung. Warbanoff zählt
mit seinen 37 Jahren zur jungen
Garde der Konzernmanager, auf die
Bahnchef Rüdiger Grube große
Hoffnungen setzt.
Ziel des Generalumbaus sei es,
die Planungskapazitäten der Bahn
effektiver zu nutzen und schädlichen „internen Wettbewerb“ zu beseitigen, heißt es. Zumal die wachsende Zahl der Baustellen im Netz
und die erwarteten zusätzlichen
dpa
M
arode Brücken, abgenutzte Gleise, renovierungsbedürftige Bahnhöfe. Die
Zahl der Baustellen
im 33 000 Kilometer weiten Schienenreich der Deutschen Bahn steigt
und steigt. Der Sanierungsstau
türmt sich auf 30 Milliarden Euro.
Dazu kommen Neubaustrecken
und Erweiterungen, vom Sechs-Milliarden-Projekt Stuttgart 21 ganz zu
schweigen.
Was draußen im täglichen Zugbetrieb zu wachsenden Problemen
und vor allem Verspätungen führt,
hat nun auch in der Berliner Konzernzentrale weitreichende Folgen.
Die Bahn steckt mitten in einer der
größten Personalbaustellen seit Jahren. Das geht aus einem internen
Konzeptpapier hervor.
Betroffen davon sind 5 900 Mitarbeiter, vor allem Architekten, Ingenieure, Planer und Baufachleute.
Und es trifft den Chef der bisherigen DB Projektbau, Christoph Bretschneider. Er muss gehen. „Eines
der größten Ingenieurbüros Europas“ (Eigenwerbung Projektbau)
wird aufgelöst und mit einer anderen Planungsgesellschaft, der DB
International (DBI), fusioniert.
FINANZIERUNG
Milliarden fürs Schienennetz
Der Bund schließt eine neue Vereinbarung mit der Bahn.
D
er Bund wird mit der Bahn
eine neue Vereinbarung zur
Verbesserung des Schienennetzes schließen. Einer entsprechenden Vereinbarung werden die Haushaltspolitiker der
Großen Koalition noch in diesem
Jahr zustimmen.
Die sogenannte Leistungs- und
Finanzierungsvereinbarung sieht
vor, dass die Bahn in den kommenden fünf Jahren je vier Milliarden Euro erhält, die sie in die Pflege und die Verbesserung des
Schienennetzes investieren kann.
Einen Großteil steuert die Bahn
DEUTSCHLANDS WIRTSCHAFTS- UND FINANZZEITUNG
über Eigenmittel und über Dividendenzahlungen an den Bund
bei. Der Bund schichtet Mittel für
den Neu- und Ausbau des Schienennetzes um. Im Gegenzug für
die Pauschalzahlungen muss die
Bahn nachweisen, dass die Qualität des Netzes steigt.
Kritik hatte vor allem der Bundesrechnungshof geübt. So sei es
nicht möglich festzustellen, ob die
Bahn das Geld wirklich zur Verbesserung des Netzes investiere.
Auch Grüne und Linke kritisierten
dies im Bundestag. Doch die Koalition wollte dem bei der letzten An-
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hörung im Haushaltsausschuss am
Mittwoch nicht mehr folgen. „Das
Dynamit ist raus aus der Debatte“,
sagte die SPD-Politikerin Bettina
Hagedorn. In den Verhandlungen
seien etliche Kritikpunkte berücksichtigt worden, sagte auch Haushälter Norbert Brackmann (CDU).
Kommendes Jahr würden zudem
noch die Ergebnisse von Messfahrten Eingang in die Qualitätskontrolle finden. Am Freitag will auch
der Rechnungsprüfungsausschuss
zustimmen. Damit wäre der Weg
frei für die neue Vereinbarung. Sie
gilt dann ab 2015. Daniel Delhaes
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Milliarden für die Sanierung, die
der Bund zugesagt hat, schon heute
Eisenbahner in Angst und Schrecken versetzen. „Nach dem Investitionsstau kommt der Bau-Stau“,
ätzt ein Projektbau-Mitarbeiter.
Zumindest muss der sich keine
Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen. Das versichert ein Sprecher
der Bahn. Er bestätigt das Konzept,
Stellen würden aber nicht gestrichen. Keine Stellung nehmen will er
zur künftigen Führung.
In Deutschland ist die Bahn zweifellos das größte Ingenieurbüro.
Pro Jahr werden mehr als fünf Milliarden Euro verbaut. Das Geld fließt
in Neubau wie Reparatur von Gleisanlagen, Bahnhöfen und Energieversorgung. Manchmal kommt der
Konzern gar nicht nach. Wiederholt
sind zum Ärger der Politik bereitgestellte Zuschüsse nicht abgerufen
worden. Die Projekte kamen nicht
voran. 2011 und 2012 waren das jeweils 250 Millionen Euro, 2013 um
die 100 Millionen Euro. Da gebe es
wohl „Optimierungsbedarf“ heißt
es selbstkritisch im Konzern.
Dummerweise sind die Mittel
nicht auf Folgejahre übertragbar –
und damit verloren. Doch gleichzeitig laut über Reparaturstau klagen,
das verfügbare Geld aber nicht verplanen und verbauen, das kann
sich Bahnchef Grube nicht leisten.
DB Projektbau beschäftigt 4500
Mitarbeiter. 1 700 von ihnen sollen
in die Netz AG der Bahn wechseln
und dort weiterhin mit Planungsaufgaben beschäftigt sein. Die übrigen 2 800 Projektbauingenieure
werden mit den 1 400 DBI-Mitarbeitern zur neuen Engeneering + Consulting verschmolzen.
Projektbau arbeitet ausschließlich für den Bahnkonzern. DB International ist sowohl für das eigene
Unternehmen als Projektentwickler und Planer unterwegs wie auch
für Kunden im Ausland. Beispielsweise in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Dort wird die DBI bald sogar eine
Güterstrecke mit Etihad Rail gemeinsam betreiben. Das soll aber
ein Sonderfall bleiben. Denn im
Ausland fährt Schenker Rail für die
Bahn. Und internen Wettbewerb
unter Schwesterfirmen will die
Bahn nun gerade stoppen.
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UNTERNEHMEN & MÄRKTE 23
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
Ein König für Bielefeld
Für den Autozulieferer Gestamp kommt Spaniens Monarch Felipe nach Ostwestfalen.
Und damit der in technischen
Fragen interessierte Monarch auch
einen Eindruck bekam, was in einem gewöhnlichen deutschen Mittelklasse-Fahrzeug alles an Teilen
von einem Zulieferer mit spanischen Wurzeln stammt, wurde eines einfach mal hochgebockt und
alle Teile von Gestamp in Schwarz
eingefärbt. Reichlich überrascht sei
der König gewesen, was da unter
dem Auto alles in dieser Farbe zum
Vorschein kam.
Christian Schnell
Frankfurt
E
s ist historisch nicht überliefert, dass jemals ein spanischer König bis Bielefeld gekommen ist. Insofern war der Besuch des neuen Königs Felipe am
Dienstag auch unter diesem Aspekt
eine Premiere.
Seit dem Sommer im Amt kündigte sich der neue Monarch nun
im Rahmen seines Deutschland-Besuchs dieser Tage auch beim spanischen Autozulieferer Gestamp in
dessen Vorzeigewerk in Ostwestfalen an. Nur was macht man mit einem König in einem Werk, das ansonsten die Hülle eines VW Golf
herstellt, außer ihm die obligatorische Werkstour zu bieten? Felipe
VI., so der offizielle Titel des 46-Jährigen, durfte unter anderem den
Knopf eines Roboters drücken, worauf dieser sogleich das Firmenlogo
von Gestamp in eine Fahrzeug-Karosserie schrieb. Der König war begeistert, die Mitarbeiter ebenfalls.
Wichtiger als diese Details war Felipe indes, ein spanisches Unternehmen zu Gesicht zu bekommen, das
mitten im Autoland Deutschland
nicht nur besteht, sondern sogar
rapide wächst. Nahezu alle großen
Hersteller auf der Welt gehören
zum Kundenkreis. Wobei der Volkswagen-Konzern mit einem Anteil
von 28 Prozent herausragt. 6,25
Milliarden Umsatz fuhren die Spanier im vergangenen Jahr in 20 Ländern der Welt ein, den größten Batzen davon in Deutschland.
Konkurrenz aus
Europa für WhatsApp
Neue Kommunikations-App will mit
bequemer Bedienung punkten.
ZUG/BERLIN. Eine neue Kommunikations-App aus Europa will WhatsApp und Co. Konkurrenz machen.
Die Anwendung „Wire“ ist für Kurznachrichten, Anrufe sowie das Teilen von Musik, Fotos und Videos gedacht. Sie soll nahtlos auf
Smartphones, Tablets und Computern funktionieren, wie das Gründerteam am Mittwoch ankündigte.
Die Firma hat ihren Sitz in der
Schweiz und ein Entwicklungszentrum in Berlin.
Die Macher der App hoffen, unter anderem mit einer bequemen
Bedienung und guter Übertragungsqualität punkten zu können.
Außerdem soll ein Vorteil sein,
dass man schnell zwischen Text,
Sprache und Bildern wechseln
kann, sagte der Chef und Mitgründer Jonathan Christensen der dpa.
„Im Markt ist immer Platz für etwas, das besser ist oder Probleme
löst.“
Der Markt für Internetkommunikation ist hart umkämpft. Eine zen-
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Die ISSN-Nummer für das Handelsblatt lautet: 0017–7296
Smartphone: Neue Apps im
Angebot für die Kommunikation.
trale Rolle spielt der Kurznachrichtendienst WhatsApp mit über 600
Millionen Nutzern. Die schon lange
angekündigte Anruf-Funktion wurde zwar immer noch nicht umgesetzt, aber WhatsApp kann auf die
Infrastruktur des neuen Besitzers
Facebook bauen. Auf Apple-Geräten gibt es hauseigene Dienste wie
iMessage für Kurznachrichten und
FaceTime für Videotelefonie. Außerdem gibt es noch diverse Messaging-Dienste.
Im Geschäft ist auch noch der
Pionier Skype, der heute zu Microsoft gehört. Skype-Mitgründer Janus Friis ist mit seiner Investmentfirma Iconical der wichtigste
Geldgeber von „Wire“. Die Entwickler und Investoren hätten einen langen Atem und wollten auch ohne einen schnellen Erfolg weitermachen, versicherte Christensen. „Das
Ende der Startbahn ist nicht in
Sicht.“
Die „Wire“-App läuft sowohl auf
iPhones und iPads als auch auf Geräten mit dem Google-Betriebssystem Android sowie Apple-Computern. Außerdem ist eine Version für
Internet-Browser in Arbeit, wie
Christensen sagte.
Bei Sprache setzt „Wire“ die sogenannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein, bei der das Signal auf
dem ganzen Weg geschützt ist. Bei
Bildern und Videos wird die Kommunikation zwischen Gerät und
Servern verschlüsselt.
Das Team hinter „Wire“ hat viel
Erfahrung in dem Markt. Christensen arbeitete zuvor unter anderem
am MSN Messenger bei Microsoft.
Technik-Chef Alan Duric war bei einem Anbieter von Internet-Telefonie. dpa
dpa
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
Jörn Wolter
22 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
Spaniens König Felipe VI.: Zu Besuch beim Autozulieferer Gestamp.
Offen spricht deshalb Francisco
Riberas, der 50-jährige Vorstandschef des familiengeführten Unternehmens über die Ideen, die er
auch während der Finanzkrise für
das eigene Unternehmen übernommen hat. „Hier in Deutschland wurde sehr viel richtig gemacht, folglich
mussten wir das ähnlich machen,
um wettbewerbsfähig zu sein.“ Dabei gleicht Gestamp durchaus in
vielem, was landläufig als deutscher
Mittelstand bezeichnet wird. Weder
Großaktionäre noch ein Finanzinvestor bestimmen das Geschehen,
sondern die Familie.
Und auch die Zusammenarbeit
mit den Banken beschränkt sich auf
das Wesentliche. Im vergangenen
Jahr hat das Unternehmen zwei
Bonds über insgesamt rund 800
Millionen Euro aufgelegt, um von
Geldhäusern bei der Expansion unabhängig zu bleiben.
Dabei sieht Francisco Riberas
den Zulieferer Gestamp vor den
gleichen Herausforderungen wie sie
die Hersteller haben: China boomt
noch immer, Nordamerika erneut,
und Westeuropa kehrt zurück. „Unsere Aufgabe ist einfach zu beschreiben und doch so schwer: Die
Kunden wollen leichtere Bauteile,
die aber mehr Sicherheit bieten,
das aber nicht zu höheren Kosten
und am besten in der gleichen
Zeit.“
Abercrombie
kommt aus
der Mode
NEW YORK. Der US-Modekette
Abercrombie & Fitch bricht das
Geschäft weiter weg. Im abgelaufenen Quartal, das am 1. November endete, fiel der Umsatz um
zwölf Prozent auf 911 Millionen
Dollar, der Überschuss stürzte
um ein Viertel auf gut 30 Millionen ab, wie das Unternehmen
mitteilte. Die Ergebnisprognose
für das Gesamtjahr 2014/15 wurde
deutlich gesenkt. Denn bislang
haben die Rabatte und sonstigen
Initiativen des Managements
noch nicht ausgereicht, um wieder mehr Kunden in die Geschäfte zu locken.
Im vorbörslichen US-Handel
büßten
Abercrombie-Aktien
rund fünf Prozent ein. Das Unternehmen hatte zuletzt vor allem
seine Kosten gesenkt. Zudem
wurde versucht, die Kollektionen
stärker dem Geschmack junger
Konsumenten anzupassen. Auch
die Onlinepräsenz soll ausgebaut
werden. Reuters
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24 UNTERNEHMEN & MÄRKTE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
UNTERNEHMEN & MÄRKTE 25
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
Der Klub der
alten Herren
► DSW kritisiert die
beiden Dax-Konzerne.
► Auch das Alter der Auf-
sichtsräte wird bemängelt.
D. Fockenbrock, M. Telgheder
Düsseldorf, Frankfurt.
M
ännlich, alt, frauenfeindlich. So präsentieren sich die Kontrollgremien der Gesundheitskonzerne
Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC). Darüber kann auch der
wirtschaftliche Erfolg der Unternehmensgruppe nicht hinwegtäuschen.
Das fällt inzwischen auch Aktionärsvertretern wie der Deutschen
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) auf. Denn keine andere
führende deutsche Aktiengesellschaft kann es sich heute noch leisten, das Thema Frauenquote derart
hartnäckig zu ignorieren.
Als „kleinen Schritt in die richtige
Richtung“ wertet die Deutsche
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz DSW die wachsende Anzahl
weiblicher Aufsichtsräte in den führenden Aktiengesellschaften. Das
Lob gilt im Grunde genommen für
alle DAX-Konzerne – bis auf zwei. Die
Fresenius-Gruppe mit ihren beiden
Dax-Konzernen Fresenius und Fresenius Medical Care sperrt sich beharrlich gegen jegliche weibliche Mitwirkung in den Aufsichtsgremien.
Eine gesetzliche Frauenquote ist weder im Interesse der Unternehmen
noch der zu fördernden Frauen“,
hatte Dieter Schenk, Verwaltungsratschef der Else-Kröner-Fresenius-
Stiftung und damit der starke Mann
im Hintergrund der Fresenius-Gruppe noch im Frühjahr bei einer Veranstaltung betont. Die gesetzliche Regelung abzuwarten war die Devise,
auch im Kontrollgremium.
Im Klub der Aufsichtsratsherren
bei der Fresenius-Gruppe finden
sich wohlbekannte Gesichter: Der
ehemalige
Commerzbank-Chef
Klaus-Peter Müller, 70, dem als ehemaligen Vorsitzenden der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Codex das Thema
Frauenquote eigentlich ein Anliegen
sein müsste. Ferner Berater Roland
Berger, 77, und der ehemalige Fresenius-Vorstandsvorsitzende Gerd
Krick, 76. Alle drei Herren sind auch
in dem eigentlich entscheidenden
Aufsichtsratsgremium der Gruppe
vertreten, dem Aufsichtsrat der Management SE, die wiederum den
Dashuber (2), Roselieb, argum (M)
In den Aufsichtsgremien von Fresenius und
Fresenius Medical Care gibt es keine einzige Frau.
Fresenius-Konzern über eine KGaAStruktur kontrolliert. Hier sitzen zudem Dieter Schenk, 62, und der ehemalige Südzucker-Chef Karl Schneider, der diese Woche seinen 87.
Geburtstag feiert. Beide sind Testamentsvollstrecker der ehemaligen
Firmeninhaberin Else Kröner und
sitzen auch im Verwaltungsrat der
Stiftung, die Fresenius kontrolliert.
Übrigens Else Kröner. Was würde
wohl die Ziehtochter des Firmengründers zur Frauenquote sagen?
Die tatkräftige Frau, die nach dem
Tod des Vaters mit 21 Jahren die Firma übernehmen musste und mehr
als drei Jahrzehnte führte, bevor sie
die erste Aufsichtsratsvorsitzende
der neu gegründeten Aktiengesellschaft Fresenius wurde?
Die letzte Frau hat im Fresenius
Aufsichtsrat in Person von Gabriele
Kröner, Tochter von Elses Mann
Hans, bis 2008 gesessen. Sie schied
im Streit vor allem mit Dieter Schenk
aus, dem sie Ämterhäufung vorwarf.
„Dass wir im Aufsichtsrat derzeit
keine Frau haben, ist eine Momentaufnahme“, heißt es seitens Fresenius. Beispielsweise habe Fresenius
von 1999 bis 2006 einen Frauenanteil von 25 Prozent gehabt. „Es ist
auch ohne gesetzliche Regelung nur
eine Frage der Zeit, bis zukünftig wieder Frauen in unserem Aufsichtsrat
vertreten sein werden“, sagt ein
Fresenius-Aufsichtsräte
Klaus-Peter Müller, Dieter Schenk, Gerd Krick,
Roland Berger (v.l.n.r.):
Frauenquote ignoriert.
Sprecher weiter. Bei der gerade vorgenommenen Neubesetzung der
Nachfolge des tödlich verunglückten
Aufsichtsratsmitglied Gerhard Rupprecht, hat das Unternehmen die
Chance, ein Frau zu wählen, jedenfalls nicht ergriffen und wählte den
scheidenden Allianz-Chef Michael
Diekmann.
Aber auch die Arbeitnehmerseite,
die allerdings nur im Kontrollgremium der Fresenius SE vertreten ist,
muss sich an die Nase fassen, 2011
keinen weiblichen Vertreter in die
Runde geschickt zu haben. „Damals
gab es keine Kandidatin, die sich zur
Wahl gestellt hat“, sagt Rainer Stein,
Vorsitzender des europäischen Betriebsrats. „Bei der Neubesetzung
des Gremiums 2016 wollen wir das
ändern.“
Doch nicht nur der Aufsichtsrat,
auch der Vorstand von Fresenius
und Fresenius Medical Care ist frauenlos. Im Geschäftsbericht der Fresenius SE steht sogar ausdrücklich,
dass man bewusst auf eine feste
Frauenquote für Führungspositionen verzichte, da man geeignete Bewerber allein nach der Qualifikation
auswähle. „Männer und Frauen haben .... bei vergleichbarer Eignung
die gleichen Karrierechancen bei
Fresenius“, heißt es im Bericht. Immerhin: Gemessen an den Teilnehmern der Aktienoptionsprogramme
waren die oberen Führungsebenen
zu 30 Prozent von Frauen besetzt.
Sechs Frauen, vier für Fresenius und
zwei für Fresenius Medical Care müssen die beiden Unternehmen also in
den nächsten Monaten finden, die
sich 2016 in den Aufsichtsrat wählen
lassen wollen. Sonst droht der von
der Regierung per Gesetz verordnete
„leere Stuhl“, bis die Quote erfüllt
wird.
Die Fresenius-Gruppe fällt übrigens auch noch durch eine andere
Besonderheit auf. Die Aufsichtsräte
sind außergewöhnlich alt. Bei FMC
liegt der Durchschnitt mit 70 Jahren
am höchsten, Fresenius-Aufseher
bringen es immerhin auf 69 Lebensjahre. Dax-Aufseher sind mit 61 Jahren deutlich jünger. Die beiden Konzerne könnten ihre personellen Defizite in den Aufsichtsräten also
gleich mit einem Doppeleffekt lösen:
Weibliche Aufseher in den Aufsichtsräten, so die DSW-Studie, sorgen
nicht nur für die politisch korrekte
Diversity, sie bringen mit durchschnittlich 55 Lebensjahren auch frischen Wind in die Männerdomänen.
Immerhin: Bei der Vergütung ihrer Kontrolleure fällt die FreseniusGruppe eher durch Zurückhaltung
auf: Mit durchschnittlich 30 000 Euro sind die sechs FMC-Aufseher am
schlechtesten bezahlt im Vergleich
zu den Kollegen im Aktienindex
Dax. Grund: Die Erfolgsbeteiligung
fiel für 2013 weg. Fresenius liegt mit
166 000 Euro pro Mann im DaxDurchschnitt.
Machtverschiebung bei Siemens
Gesamtbetriebsrats-Vorsitzende Steinborn wird stellvertretende Aufsichtsrats-Chefin.
Axel Höpner
München
A
uf Ideologien gibt Birgit
Steinborn nicht allzu viel. In
ihrem Büro hängt eine KarlMarx-Karrikatur. „Tut mir leid,
Jungs, war halt nur so ’ne Idee von
mir“, steht darunter. Ihren Einfluss bei Siemens baut die eher undogmatische Gesamtbetriebsratschefin nun weiter aus: Sie wurde
zur stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden ernannt.
Mit der Hauptversammlung am
27. Januar wird das Machtgefüge
bei Siemens neu justiert. Zum einen kehrt das Gremium zur Siemens- Tradition zurück, dass der
Gesamtbetriebsratsvorsitzende
stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender ist. Für einige Jahre hatte diesen Posten Ex-IG-MetallChef Berthold Huber inne. „Huber war die Ausnahme“, sagt ein
Insider. Allerdings würden IG Metall und Gesamtbetriebsrat bei
Siemens ohnehin an einem Strang
ziehen.
Gemeinsam mit Aufsichtsratschef
Gerhard Cromme hatte Huber unter anderem nach dem Schmiergeldskandal aufgeräumt. Nun wird
er den Aufsichtsrat verlassen.
Ganz wird er von Siemens aber
nicht lassen: Kürzlich ist Huber
zum Präsidenten der Siemens Stiftung ernannt worden.
Steinborn ist nicht die einzige
Frau, die nun mehr Einfluss erlangt. Künftig wird auch wieder
ein Familienmitglied, das den Namen Siemens trägt, im Kontrollgremium sitzen: Nathalie von Sie-
mens. Sie vertritt fortan die Interessen der Familie im Aufsichtsrat
und übernimmt damit die Nachfolge von Gerd von Brandenstein,
der aus Altersgründen ausscheidet. Derzeit führt die 43-Jährige
unter anderem als Vorstandssprecherin die Siemens Stiftung.
Nathalie von Siemens, die über
den Begriff der Freundschaft in
der Nikomachischen Ethik des
Aristoteles promoviert hat, arbeitete früher unter anderem in der
Strategieabteilung von Siemens.
Besonders am Herzen lagen ihr
dabei die Themen Werte und
nachhaltige Unternehmensentwicklung.
Aus ihrer Herkunft hat sie nie
ein Geheimnis gemacht. „Ich bin
Nathalie – Nathalie von Siemens.
Ich bin die Ururenkelin des Firmengründers“, stellte sie sich
einst in einem Imagefilm des Konzerns vor. Dabei spricht sie abwechselnd Deutsch und Englisch,
und man kann sich vorstellen, warum sie schon seit Jahren für höhere Aufgaben im Gespräch ist.
Vorerst aber sind die noch nicht
in Sicht. Denn Siemens verkündete zwar eine Reihe von Personalien. So wird erwartungsgemäß
BMW-Chef Norbert Reithofer in
das Kontrollgremium einziehen.
Er nimmt den Platz von Peter
Gruss ein, der ein neues Technologie-Beratungsgremium bei Siemens leiten soll.
Doch interessant ist auch, um welche Personalie es nicht ging: Um
den Aufsichtsratsvorsitz. Investoren hatten Cromme in den vergangenen Jahren immer wieder aufgefordert, langsam seine Nachfolge
zu regeln. Manche hatten ihn so
verstanden, dass er den Stab in
der Mitte der laufenden Amtszeit
übergeben könnte. „Er versucht,
es auszusitzen“, kritisiert Daniela
Bergdolt von der Deutschen
MEHR GEHALT FÜR SIEMENS-CHEF KAESER
6,2 Millionen Siemens-Chef Joe
Kaeser bekommt eine kräftige
Lohnerhöhung. Die Gesamtvergütung des Managers stieg im
vergangenen Geschäftsjahr auf
6,2 Millionen Euro, wie aus dem
am Mittwoch veröffentlichten
Geschäftsbericht hervorgeht. Zuvor hatte er es auf ein Jahressalär von 4,3 Millionen Euro gebracht. Im vorangegangenen
Geschäftsjahr arbeitete er allerdings weitgehend noch als Fi-
nanzvorstand, nur zwei Monate
war er bereits Vorstandschef. Der
Vorstand insgesamt war allerdings günstiger: Dessen Gesamtvergütung schrumpfte um gut 17
Prozent auf 28,6 Millionen Euro.
3,3 Millionen Größter Gewinner
innerhalb des Vorstands war der
neue Finanzchef Ralf Thomas. Er
verdiente in seinem ersten vollen Jahr als Vorstandsmitglied
3,3 Millionen Euro. Reuters
'<#
Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz.
Laut Industriekreisen deutet alles darauf hin, dass Cromme bis
2018 weitermachen will. Von
Amtsmüdigkeit sei nichts zu spüren, heißt es. Dem Vernehmen
nach hat Cromme sich sogar von
einem Gutachten bescheinigen
lassen, dass der Aufsichtsrat unter
seiner Ägide gute Arbeit geleistet
habe.
In der Tat ist der Konzern nach
dem eher uneleganten Rauswurf
von Peter Löscher durch Cromme
zumindest wieder in ruhigeres
Fahrwasser geraten. Und zumindest im Haus ist Cromme relativ
unangefochten. „Er stört ja nicht“,
meint ein Funktionär. Doch Daniela Bergdolt wird sein Festhalten
am Amt auf der Hauptversammlung kritisieren: „Ich vergesse das
nicht.“
Neu in den Aufsichtsrat zieht –
statt Berthold Huber – Reinhard
Hahn für die IG Metall ein. Und Jürgen Kerner, der schon bislang als
starker Mann im Hintergrund galt,
bekommt mehr Einfluss. Der
Hauptkassierer gehört künftig dem
Präsidium des Aufsichtsrats an.
Cromme kommentierte die personellen Veränderungen als
„Schritte im Sinne einer weiterhin
ausgewogenen Kompetenz- und
Altersstruktur des Aufsichtsrats“.
Auch die Frauenquote wird sich
mit dem Einzug von Nathalie von
Siemens zumindest etwas verbessern. Auf der Arbeitnehmerseite
kommen im Aufsichtsrat neben
Steinborn noch Bettina Haller und
Sibylle Wankel hinzu.
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26
MEINUNG
DONNERSTAG, 04. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
SOUTH STREAM
„Ich habe Milliarden Dollar bei Amazon in den
Sand gesetzt. Wenn du kühne Wetten eingehst,
führt das zu Experimenten. Experimente
tragen das Scheitern schon in sich.“
W
ladimir
Putin hat
Der Westen muss
mit seiauf Putins Stopp nem Nein zur Gaspipeline South
reagieren, fordert Stream seine westlichen GeschäftsHans-Peter
partner geschockt.
Siebenhaar.
Sein Absage an das
Milliardenprojekt
kam für die beteiligten Firmen aus
heiterem Himmel:
ohne Vorwarnung,
ohne Rücksprache.
Auch Gazprom
blieb im Vorfeld
stumm.
Das ist bitter für Manager und Unternehmer aus dem Westen, die sich trotz politischen Gegenwindes in der EU für das ehrgeizige Pipeline-Projekt von Russland durch
das Schwarze Meer, Bulgarien, Serbien und
Ungarn nach Österreich eingesetzt haben.
Den krisengeschüttelten Öl- und Gaskonzern OMV hat das Moskauer „Njet“ kalt erwischt. Noch auf dem Höhepunkt des Ukraine-Konflikts unterzeichnete Österreichs
wertvollstes Unternehmen mit Gazprom ungeachtet massiver öffentlicher Kritik den
Vertrag zum Bau des österreichischen Teilstücks. Der Alleingang hat sich nicht ausgezahlt. Zum einen hat OMV rund 100 Millionen Euro in den Sand gesetzt, zum anderen
muss der Konzern bitter erfahren, dass vom
Kreml abhängige Konzerne wie Gazprom
eine besondere Art von Geschäftspartnern
sind.
Auch die BASF-Tochter Wintershall, die
mit den Energiekonzernen Eni und EDF am
Bau der unterirdischen Leitung durch das
Schwarze Meer beteiligt ist, trifft die Absage
unerwartet. Unermüdlich warb WintershallChef Rainer Seele für die Gaspipeline, welche die vom Bürgerkrieg geteilte Ukraine
umgehen sollte. Putin hat den langjährigen
Partner aus Deutschland brüskiert.
Der Kreml-Chef hat offenbar noch nicht
realisiert, wie sehr er mit seinem ökonomischen Despotismus dem eigenen Land schadet. Russland wird mit solchen Entscheidungen zu einem unsicheren Auftraggeber. Die
plötzliche Kehrtwende bei South Stream beschädigt das mühsam aufrechterhaltene
Vertrauensverhältnis vieler westlicher Konzerne. Auch wenn niemand darüber öffentlich sprechen will, Angebote aus dem Reich
des Wladimir Putin werden künftig noch
mehr mit spitzen Fingern angefasst werden.
Optimisten in Osteuropa glauben, dass
die Entscheidung Putins nur ein Bluff ist,
um die EU zum Einlenken in der UkraineFrage und bei den verhängten Wirtschaftssanktionen zu bringen. Echte Anhaltspunkte gibt es für die These aber bislang nicht.
In dieser Situation müsste aus dem Westen schnell ein positives Signal kommen.
Auch wenn die Versorgungssicherheit in
Deutschland, nicht zuletzt wegen der Ostsee-Pipeline North Stream, gesichert ist, hat
die Bundesregierung zwangsläufig am Bau
von South Stream ein starkes Interesse.
Denn ohne die Pipeline steht die Versorgungssicherheit von EU-Staaten wie Bulgarien, Ungarn, Slowakei und Beitrittskandidaten wie Serbien auf dem Spiel. Die schlichte
Wahrheit lautet: Ein Teil Europas ist vom
russischen Gas abhängig. Notfalls fließt der
Rohstoff zwar über die Türkei – eine Dauerlösung ist dieser politisch labile Umweg
aber nicht.
Der Autor ist Korrespondent in Wien.
Sie erreichen ihn unter:
[email protected]
DONNERSTAG, 04. DEZEMBER 2014, NR. 234
27
1
„Wir wollen nicht,
dass unser Portfolio vergreist.“
Gunter Dunkel
NordLB-Chef, zur Begründung des Neugeschäfts bei Schiffskrediten
„Unser Ziel ist es, einer der Internet-Marktführer
außerhalb der USA und Chinas zu werden.
Da brauchen wir Partner,
die ebenso international wie wir denken.“
Jeff Bezos
Oliver Samwer
Gründer und CEO Amazon
Gründer und CEO von Rocket Internet
Bloomberg
Kalt
erwischt
UNTERNEHMEN & MÄRKTE
LEITARTIKEL
SMA SOLAR
Aus Fehlern
nichts gelernt
Eine Chance für
neues Marketing
Der kritisierte
Agenturwechsel
kann für Mercedes ein Neustart
sein, meint
Catrin Bialek.
K
eine andere Nachricht hat die
deutsche Werbebranche derart
aufgemischt wie der Wechsel
des Autoherstellers MercedesBenz von einer Agentur zur anderen. Eine Woche ist es her,
dass Mercedes-Marketingchef
Jens Thiemer der Kommunikationswelt verkündete: Eine noch nicht einmal existierende
Agentur namens Kemper Kröger wird die Marke mit dem Stern ab 2015 in die neue, digitale
Zeit führen. Die beiden Werber André Kemper
und Tonio Kröger haben vermocht, was keinem
anderen gelang: die Obersten in der Stuttgarter
Daimler-Zentrale davon zu überzeugen, dass
die künftige Markenarbeit
in einer noch aufzubauenden Agentur besser aufgehoben ist als bei Deutschlands Vorzeigeagentur Jung
von Matt, die diesen Dienst
in den vergangenen acht
Jahren verrichtete.
Ein Sturm biblischen
Ausmaßes tobte durch die
Werbeszene. Böse Vorwürfe von „Buddy-Entscheidung“ kursierten, gar von
Nichteinhaltung sauberer
Vergaberichtlinien bei
Dienstleistern. Schließlich
gab es zuvor eine Ausschreibung, branchenintern Pitch genannt, bei
der die ganz Großen der Werbewelt antraten.
Etatverteidiger Jung von Matt sowieso, dazu die
Networkagentur BBDO, die Kreativagentur Heimat soll auch dabei gewesen sein und so weiter. Keiner soll überzeugt haben. Dann trat das
Duo Kemper Kröger an die Front – und bekam
den Zuschlag. Ganz schnell, ganz plötzlich.
So etwas hatte die Werbewelt noch nicht gesehen. Sicher, die Aufregung – von kumpelhaften Sprüchen bis hin zu übler Nachrede – ist
nachvollziehbar. Man kann sich die Frage stellen, welchen Wert kostentreibende Pitches in
Zukunft überhaupt haben werden. Auf 100 000
Euro taxiert so manche Agentur ihre Ausgaben
für einen solchen Wettbewerb bei der Auftragsvergabe. Es gibt den Berufsstand des Pitch-Beraters, der das werbetreibende Unternehmen
berät, das Agenturfeld sondiert, unschlüssige
Briefings glättet. Auch im Fall Mercedes gab es
einen solchen Pitch-Berater. Doch dessen Arbeit verfing nicht. Anscheinend.
Es stellt sich natürlich auch die Frage, wie
der Kreativkopf Kemper sich einerseits für den
Rüsselsheimer Autobauer Opel verpflichten
kann, dies mit PR-Tamtam erst im Frühjahr lanciert, sogar eine eigene Agentureinheit namens
André dafür bekommt – und dieses Engagement andererseits aufkündigt, noch bevor die
erste große eigene Kampagne durchstartet.
Treue sieht anders aus.
Doch das Gemurre bezieht sich bislang vor allem auf das „Wie“ des Vorgangs und vernachlässigt das „Was“. Denn fernab der Frage, wie brachial diese Agenturlösung durchgesetzt wurde,
ist ein Blick auf das neue Konstrukt durchaus
interessant.
Die Konstrukteure Kröger und Kemper verraten bislang wenig. Sie wollen liefern, bevor sie
reden. Schließlich gilt es nun, eine mittelgroße,
inhabergeführte Agentur aus dem Boden zu
stampfen. Mit einem Kreativchef an der Spitze,
der für seine cholerischen Anfälle bekannt ist.
Ohne finanzkräftigen Werbekonzern im Rücken. Und mit einem Kunden, dessen kommunikative Aufgaben als höchst komplex gelten.
Kann das also gutgehen?
Ja, das könnte es durchaus.
Auftraggeber Mercedes
hat mit dieser mutigen,
mit einer Prise Irrsinn versehenen Lösung gezeigt,
dass er neu denken will.
Neue Ideen, neue Konzepte, ja neue Köpfe. Er hat
das oft kritisierte Festhalten an lieb gewonnenen,
aber irgendwie nicht mehr
optimalen Strukturen aufgegeben. Ist es nicht das,
was viele Kritiker immer
fordern? Sich verändern.
Anders denken. Zu neuen
Ufern aufbrechen.
Damit einher geht, dass sich die Automarke
Mercedes wandeln will. „Modern Luxury“
heißt der Begriff, unter dem sich die Stuttgarter
eine zeitgemäße Positionierung vorstellen. Weniger protziger Besitz, weniger Statusdenken.
Mehr „authentische Verankerung im echten Leben der Konsumenten“, wie es heißt.
Für die Agenturinhaber in spe bietet sich eine einzigartige Chance: Sie können ein fluffiges
Start-up etablieren – ohne die finanziellen Anfangssorgen eines derartigen Vorhabens aushalten zu müssen. Sie müssen keine alte Agentur
mit traditionellen Strukturen auf neue Aufgaben trimmen. Sie können Aufbruchsstimmung
erzeugen. Gepaart mit der Arbeit für die Sehnsuchtsmarke Mercedes, für die fast jeder Kreative gerne arbeiten würde, kann das ein Magnet
für kreative Talente sein, die sich in den großen
Networks längst nicht mehr frei genug fühlen.
Mercedes, Kemper und Kröger werden noch
länger unter Beschuss aus der Branche liegen.
Für den Autobauer ist es sicher ein risikoreicher Schritt. Das Trio hat aber eine realistische
Chance, eine neue Art des digitalen und für
den Kunden maßgeschneiderten Marketings zu
demonstrieren.
Die neue Agentur
des Autobauers kann
ein Magnet für
kreative Talente
werden, die sich in
den großen Networks
längst nicht mehr
wohlfühlen.
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Die Autorin ist Redakteurin im Ressort Unternehmen & Märkte. Sie erreichen sie unter:
[email protected]
GASTKOMMENTAR
Der ADAC bleibt sich treu
W
ohl niemand käme auf den Gedanken, die Allianz- oder TalanxVersicherung als gemeinnütziges
Unternehmen zu betrachten, nur
weil sie Haftpflicht- oder Hausratpolicen verkauft. Versicherungen sind eine schöne Sache, weil sie Risiken poolen, aber sie sind
deshalb noch lange nicht gemeinnützig. Noch abwegiger wäre es, einen Versicherungsverkäufer
von Gebrauchtwagen-Garantien als gemeinnützig
einzustufen. Nichts anderes ist aber das Kernprodukt des ADAC, die Pannenhilfe. Der Kunde – der
ADAC nennt seine Kunden gerne Mitglieder –
schließt für jährlich 49 Euro eine Versicherung
ab, die im Schadensfalle hilft. Dazu gibt es eine
monatliche Kundenzeitschrift und jede Menge
Werbepost.
Gemeinnützigkeit liegt nach der Abgabenordnung vor, wenn die Tätigkeit einer Körperschaft
darauf gerichtet ist, die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem oder sittlichem Gebiet selbstlos
zu fördern. Fördert also die ADAC-Pannenhilfe
die Allgemeinheit auf materiellem, geistigem
oder sittlichem Gebiet selbstlos?
Um dies zu bejahen, hat der ADAC eine Stange
Geld für die Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer in die Hand genommen. Die
Rechtsanwälte sollten ein neues Modell für den in
die Schlagzeilen geratenen Club ausarbeiten, das
dem Finanzminister und dem Münchener Registergericht den gemeinnützigen Status „verkauft“.
Über das Ergebnis stimmt der ADAC auf einer
außerordentlichen Hauptversammlung am Samstag ab. Aus den bisherigen Untergesellschaften,
die in einer GmbH gebündelt sind und die rein
wirtschaftliche Zwecke verfolgen, wie etwa Urlaubsreisen oder Kreditkarten verkaufen, wird ei-
Das geplante
Reformpaket des
Clubs hat nur
Alibifunktion,
kritisiert
Ferdinand
Dudenhöffer.
ne Aktiengesellschaft. 74,9 Prozent der Anteile an
dieser AG hält der „Verein ADAC“ und 25,1 Prozent
gehen an eine neue Stiftung, die eher nebulös erscheint.
Stiftung klingt gut und mildtätig. Daher soll die
Stiftung die Gewinne aus der AG erhalten, wenn diese denn Gewinne ausschüttet. Dies war bisher eher
weniger der Fall, weil man gerne in Immobilien investierte, in denen auch schon mal Geschäftsführer
zur Miete wohnten.
Die Konstruktion wurde so gewählt, dass der Verein „gemeinnützig“ sein soll und die Pannenhilfe –
das Kernprodukt des ADAC – im Verein bleibt. Damit
wäre der ADAC für seinen Produktschlager, die Versicherung Pannenhilfe, etwa von Ertragsteuern befreit. Böse Geister würden sagen, der Verein verwehrt der Allgemeinheit ihre Steuern, denn die Pannenhilfe ist genauso wenig gemeinnützig wie eine
Neuwagenversicherung von der Huk oder Allianz.
Was aber noch wichtiger ist: Der ADAC nennt seine
Kunden weiter Mitglieder. Damit kann er im Sinne
seiner Mitglieder „Politik“ machen und im Namen
von 18 Millionen Autofahrern sprechen.
Zu den Regeln guter Unternehmensführung zählt,
dass keine Verquickung von Aufsichtsrat und Vorstand vorliegt. Wie soll das funktionieren, wenn der
Aufsichtsrat Versicherungen verkauft, auf denen die
Reputation der Leistungen der AG aufbaut? Fragen
über Fragen, die das Reformpaket als Alibi für das
Registergericht und den Finanzminister erscheinen
lassen. Der ADAC bleibt sich treu, kaschiert und
hübsch verpackt.
Der Autor ist Professor an der Uni Duisburg-Essen
und Leiter des CAR-Center Automotive Research.
Sie erreichen ihn unter:
[email protected]
S
MA Solar lebte
lange Zeit auf
einer Insel der
Seligen. Rund um
den Weltmarktführer bei Wechselrichtern stürzten die
Preise für Solarmodule in die Tiefe.
Viele deutsche und
internationale Hersteller gingen pleite. Nur SMA verdiente immer noch
gutes Geld mit dem
elektronischen
Herzstück von Solaranlagen, das den
Gleichstrom vom
Dach in Wechselstrom für die Steckdose
umwandelt. Genau das wird ihm nun zum
Verhängnis. Denn das lange Zeit sehr solide
und innovative Unternehmen aus Niestetal
bei Kassel hat es verpasst, vom dramatischen Niedergang der Spezialisten im Geschäft mit Solarmodulen zu lernen.
Dort passierte vieles, was nun auch SMA
erlebt. Die deutschen Modul- und Zellenhersteller wie Q-Cells und Solon stiegen zuerst
an die Spitze des Weltmarkts auf. Sie versäumten es aber, sich rechtzeitig auf die radikalen Veränderungen einzustellen. Vor allem in China entstanden riesige Konkurrenten, die die Deutschen in den Preiskampf
zwangen. Die Gewinne schmolzen.
Auch das Management von SMA Solar reagierte, beeindruckt vom eigenen Erfolg, zu
spät auf neue Konkurrenten aus Asien.
Pierre-Pascal Urbon, der vor gut drei Jahren
den Gründer und langjährigen Vorstandschef Günther Cramer ablöste, muss nun diesen Fehler ausbaden. Er versucht gegenzusteuern – bislang aber nur mit mäßigem Erfolg: Er senkt die Kosten, stellt die
Produktion auf Plattformen wie in der Autoindustrie um und trennt sich von Hunderten Mitarbeitern. Es dauert aber, bis die
Kostensenkungen im Ergebnis sichtbar werden. Und es braucht Zeit, bis neue Wechselrichter, die auf modernen Plattformen entstehen, auf den Markt kommen.
Die aktuellen Probleme lassen sich jedoch nicht nur dem alten Management anlasten. Dass Urbon vor vier Wochen die Umsatz- und Gewinnprognose für dieses Jahr
bestätigte, war riskant. Denn er setzte seine
gesamten Hoffnungen darauf, dass es im
vierten Quartal aufwärtsgeht. Prompt musste er diese Woche seine Gewinnziele korrigieren: Der Verlust könnte sich gegenüber
der alten Prognose fast verdreifachen.
Schon im Sommer musste Urbon seine Ziele einkassieren. Noch ein weiteres Mal werden ihm die Investoren dies nicht verzeihen, denn eine solche Kommunikationspolitik ist Gift für die Finanzmärkte.
Der Wechselrichterhersteller reagierte zu spät auf
den Preiskampf,
meint Georg
Weishaupt.
Der Autor ist Unternehmensredakteur.
Sie erreichen ihn unter:
[email protected]
1
Belastung
Ein Vermerk von
Bankaufseherin Frauke
Menke könnte Ex-BafinChef Sanio helfen. Seite 30
Allianz senkt die
Überschussbeteiligung
für Lebensversicherungen.
H
eute ist nichts mehr sicher, nicht einmal die
großen Weisheiten des
Geschäftslebens. Früher hieß
es, dass die besten Deals auf
dem Golfplatz eingefädelt werden. Jetzt haben amerikanische
Wissenschaftler herausgefunden, dass Firmenchefs zwar
besser golfen, wenn sie mehr
Zeit auf dem Green verbringen.
Doch sie sind die schlechteren
Chefs. Ein Forschertrio der Universitäten von Ohio, Alabama
und Tennessee hat sich die Golfgewohnheiten der Vorstände
von 1 500 amerikanischen Firmen genauer angesehen. Und
dabei festgestellt: Chefs, die
jährlich mehr als 22 Runden
golfen, erzielen signifikant weniger Gewinn. Darunter leiden
auch die Aktionäre: Bei den Vorständen, die am meisten Zeit
auf dem Grün verbringen, liegt
der Aktienkurs um zehn Prozent niedriger als bei vergleichbaren Unternehmen. Die Forscher erklären das damit, dass
sich die Chefs auf dem Platz vor
dringenden Aufgaben drücken.
Kann man das glauben? Wie viel
Zeit die Wissenschaftler auf
dem Golfplatz verbracht haben,
geht aus der Studie leider nicht
hervor. mic
[email protected]
Bundesbank
warnt vor
IT-Problemen
N
ach Meinung der Bundesbank kümmern sich die
deutschen Banken zu wenig um die IT-Sicherheit. „Ich
glaube, wir sind bei diesem Thema noch nicht so aufgestellt, wie
wir sein sollten“, sagte Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel auf
der Handelsblatt-Tagung BankenTechnologie. Nagel forderte die
Geldhäuser auf, mögliche Sicherheitslücken in ihren Computersystemen zu schließen. „Ich bin
mir nicht sicher, ob das Thema
bereits bei allen Instituten an der
obersten strategischen Stelle angekommen ist“, betonte der Bundesbanker. Heute laufen alle klassischen Geschäfte einer Bank vom
Einlagengeschäft über die Kreditvergabe bis zum Zahlungsverkehr
über komplexe IT-Systeme. Der
Filialbetrieb hängt ebenso von Rechenzentren ab wie Online- oder
Mobile-Banking. Auch im Investmentbanking vertrauen die Banken zunehmend auf algorithmische Handelssysteme. mm
chen wir von 0,5 Prozent. Auch der russische Haushalt profitiert von der RubelAbwertung.
„Ich mag
keine ruhigen
Zeiten“
Angenommen, die Sanktionen bleiben
auf dem Niveau, glauben Sie, die russische Wirtschaft und VTB könnten das
für zwei weitere Jahre aushalten?
Klar können wir das. Aber was können
die Sanktionen erreichen? Die Sanktionen werden niemals dazu führen, dass
Russland seine Politik in der Ukraine ändert. Das ist sicher.
Sie waren Diplomat, bevor Sie Banker
wurden. Wie erklären Sie dem Westen
das russische Vorgehen in der Ukraine?
Für uns ist speziell die Krim etwas anderes. Die Leute sind glücklich, jetzt ein
Teil von Russland zu sein. Und für uns
wäre es eine nationale Erniedrigung, die
amerikanische Flotte in Sewastopol zu
sehen, den Ort russischen Ruhms. Das
könnte sich kein Präsident erlauben.
Aber wir wollen nicht Donezk oder Luhansk, die Ostukraine. Da haben wir nie
dran gedacht. Und der Internationale
Währungsfonds weiß auch, dass man
Der Chef der zweitgrößten russischen Bank,
VTB, über Kredite in der Ukraine, den
russischen Präsidenten und die rote Linie
in der Sanktionsspirale des Westens.
D
ass er weder ein Ende der
Sanktionen gegen sein Land
noch gegen seine Bank
sieht, macht Andrej Kostin
in Stuttgart deutlich. Gut gelaunt begleitet der Chef der VTB-Bank
Russlands Wirtschaftsminister Alexej Uljukajew zu Gesprächen mit deutschen
Firmen in der Neckar-Metropole. Am
Abend fliegt er dann wieder Richtung
Moskau zurück, um am nächsten Morgen auf dem Chefsessel von Osteuropas
zweitgrößter Bank zu sitzen.
Herr Kostin, sind die Einlagen deutscher
Sparer bei VTB Direct sicher?
Absolut, meine persönliche Garantie.
Aber die VTB ist von den Sanktionen gegen Russland betroffen …
Die EU-Sanktionen gelten nicht für unsere europäischen Tochterbanken wie unsere deutsche Bank. Selbst wenn Sie Ihr
Geld bei unserer Moskauer Bank haben,
sind die Sanktionen kein Problem für
die Spareinlagen. Die Bank funktioniert.
Die Sanktionen beeinflussen nur die internationale Refinanzierung, obwohl ihre negativen Folgen weiter gehen.
Inwiefern?
Wegen der aggressiven Herangehens-
weise der US-Regierung bei den Sanktionen und wegen der hohen Strafen, die
Banken wie BNP Paribas in den USA zahlen mussten, weil sie Sanktionen gegen
Iran verletzt haben, sind Banken auf der
ganzen Welt – ob in China, Brasilien oder
Europa – sehr vorsichtig. Selbst in Geschäftsbereichen, die nicht von den
Sanktionen betroffen sind.
Die VTB-Gruppe erlitt im vergangenen
Quartal einen Gewinneinbruch um 98
Prozent. Werden Sie im Gesamtjahr ohne Gewinn dastehen?
Ja, wir denken, die VTB-Gruppe wird fast
keine Gewinne machen. Aber Verluste
wird es definitiv auch nicht geben. Dies
ist nicht das Ende der Welt für uns, denn
wir haben eine Menge Rückstellungen
gebildet für Kredite ukrainischer und
russischer Unternehmen und fühlen uns
gut gerüstet für das kommende Jahr.
Bloomberg
Schlechtes
Handicap
für den Chef
Bankchef
Andrej Kostin: 240 Millionen Rubel
Jahresgehalt.
Ist Ihr Geschäft in der Ukraine in diesem
Jahr eine große Belastung?
Wir werden in diesem Jahr wahrscheinlich rund 1,3 Milliarden Dollar an Rückstellungen bilden müssen, weil die
ukrainische Wirtschaft am Rande des
Zusammenbruchs steht. Aber wir wollen dort bleiben, und wir fahren unser
Kreditbuch nicht zurück. Die Sanktio-
nen und die Wirtschaftsprobleme werden früher oder später enden. Unser
Fehler war, dass wir das Geld für unsere
ukrainischen Kredite nicht auf dem
ukrainischen Markt refinanziert haben.
Stattdessen haben wir all das Geld aus
Russland mitgebracht – und haben nun
den Wechselkurs als zusätzliches Problem.
Mit einer baldigen Erholung der ukrainischen Wirtschaft ist nicht zu rechnen.
Wir sind dort mit rund fünf Milliarden
Dollar engagiert. Russische Banken haben insgesamt 25 Milliarden Dollar an
Der Mann Der 1956 in Moskau geborene Bank-Chef hat an der berühmten Lomonossow-Universität
das Fach „Ökonom-Internationalist“ studiert, wie die Richtung noch
typisch sowjetisch hieß, aber heute
genau Andrej Kostins Tätigkeitsfeld
umreißt. Die VTB, Russlands zweitgrößte Bank, leitet er seit 2002.
Zuvor war er nach dem Studium als
Diplomat etwa in Australien.
Schwacher Rubel, schwache Wirtschaft
Der tiefe Fall der Währung und des Ölpreises treiben Russland in die Rezession.
M
it 700 Millionen Dollar
hat Russlands Zentralbank jetzt erstmals seit
Anfang November wieder massiv
auf dem Devisenmarkt interveniert, um den zuletzt fast ungebremsten Absturz der Landeswährung Rubel zu stoppen.
Vor einem Monat hatte Moskaus Notenbank den Zielkorridor
für den Rubel-Kurs abgeschafft,
um nicht täglich intervenieren zu
müssen. Die Eingriffe in den
Markt hatten dazu geführt, dass
die Währungsreserven der Zentralbank von über 524 Milliarden
Dollar Ende Oktober 2014 auf
rund 425 Milliarden Dollar geschrumpft sind. Der Effekt ist indes weitgehend verpufft: Der Rubel stürzte von 32,66 Anfang Januar auf jetzt 54,38 Rubel für einen
Dollar regelrecht ab. Kreml-kritische Ökonomen sprechen von einer „Milliarden-Verschwendung“.
Angesichts des Ölpreisverfalls
sind auch die letzten Optimisten
in der russischen Regierung verstummt: Ging das russische Fi-
Rubel
Wechselkurs je US-Dollar
55
52,9090 Rubel
50
45
40
35
30
1.1.2014
Handelsblatt
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
3.12.
Quelle: Bloomberg
nanzministerium bisher von 1,2
Prozent Wirtschaftswachstum im
kommenden Jahr aus, so hat es
seine Prognose gerade auf –0,8
Prozent revidiert. Statt eines
Wachstums der Reallöhne gehen
die Beamten nun von –3,5 Prozent
aus. Und den erwarteten RubelKurs haben sie von bislang 37,7
auf 49 Rubel für einen Dollar im
Jahr 2015 abgeändert. Dagegen
soll die Inflation auf neun Prozent
in diesem und 7,5 Prozent im
nächsten Jahr ansteigen.
Als Ursachen für die schwierige
Lage werden in Moskau der sin-
kende Ölpreis und die damit verbundenen niedrigeren Exporterlöse sowie die westlichen Sanktionen gegen das Land diskutiert.
Die Strafmaßnahmen haben dazu
geführt, dass russische Öl- und
Gaskonzerne Probleme haben,
angesichts des verbotenen Einsatzes moderner westlicher Technologien ihre Förderleistung aufrechtzuerhalten. Trotz des Versuchs, Importe durch verstärkte
einheimische Produktion zu ersetzen, wächst die russische Industrieproduktion bisher fast ausschließlich im Rüstungssektor.
Die russische Wirtschaft kann
die Sanktionen des Westens noch
zwei weitere Jahre aushalten.
Sie werden niemals dazu führen,
dass Russland seine Politik in der
Ukraine ändert. Das ist sicher.
die Ukraine ohne Russland nicht aus ihrer tiefen Finanzkrise führen kann. Wir
wollen die Ukraine nicht töten.
VITA ANDREJ KOSTIN
KONJUNKTUR
Mathias Brüggmann
Berlin
Seite 34
1
ANDREJ KOSTIN
OFF THE RECORD
Caro / Heinrich
Christoph Papsch für Handelsblatt
28 FINANZEN & BÖRSEN
Entlastung
Die Bank VTB steht für Vneshtorgbank, Außenhandelsbank. Inzwischen ist die Nummer zwei nach
der Sberbank vor allem mit Krediten für die von den Westsanktionen
hart getroffene Wirtschaft Russlands beschäftigt. 60,9 Prozent der
VTB gehören dem russischen Staat,
eine weitere Privatisierung von Anteilen des Instituts ist derzeit nicht
möglich.
ukrainische Menschen und Unternehmen ausgeliehen. Das kann keiner ersetzen. Das ist mehr, als der Internationale
Währungsfonds zu geben plant. Ich denke, wir könnten am Ende die Hälfte unserer Kredite verlieren. Wir würden es
begrüßen, wenn die EU oder die USA
der Ukraine mehr helfen würden. Und
möglichst bald, weil die Wirtschaft in
wirklich schlechtem Zustand ist.
Die russische Wirtschaft steht am Rande
einer Rezession. Faule Kredite steigen.
Sind Sie sehr besorgt?
Natürlich schaffen die Sanktionen Probleme. Das Investitionsklima verschlechtert sich. Auf der anderen Seite
fühlen sich viele unserer Kunden besser
als 2008, weil nicht die ganze Welt parallel in der Krise steckt. Und die Abwertung des Rubels hilft den Exportunternehmen immens. 2009 hat Russland
fast neun Prozent seines Bruttoinlandsprodukts verloren, in diesem Jahr spre-
Was sollte die russische Regierung tun,
um die Wirtschaft anzukurbeln?
Die Regierung kann mehr Geld für Infrastruktur ausgeben. Die Zentralbank
kann günstigeres Geld für mittelständische Unternehmen und Investmentprojekte zur Verfügung stellen. Und in einem breiteren Ansatz sollte die Regierung mehr Wettbewerb in Russland fördern. Die Dominanz weniger großer Unternehmen– wie der VTB (lacht) – ist zu
stark. Wir brauchen eine Entmonopolisierung, ein besseres Umfeld für ausländische Investoren. Und die Regierung
sollte mehr Sicherheit für die Wirtschaft
schaffen und sagen: Wenn du die Regeln
befolgst, wird die Polizei nicht an deine
Tür klopfen.
Wenn wir über Sanktionen sprechen: Es
gab die Diskussion darüber, russische
Banken vom internationalen Zahlungssystem Swift auszuschließen. Haben Sie
einen Plan B für solch einen Fall?
Haben wir. Aber Sie sind als Bank sehr
beschränkt, wenn Sie weder DollarTransaktionen noch Euro-Transaktionen oder Swift nutzen können. Meiner
persönlichen Ansicht nach würde es
Krieg bedeuten, wenn diese Art von
Sanktionen eingeführt würde. Amerika
und Europa haben sie gegen Iran verhängt, aber damals gab es keine diplomatischen Beziehungen mit Iran, nur
militärische Abschreckung. Diese Situationen können Sie nicht vergleichen.
Wenn der Zugang zu Swift untersagt
wird, sollte der US-Botschafter Moskau
noch am selben Tag verlassen. Diplomatische Beziehungen sollten eingestellt
werden. Aber bisher waren die Sanktionen gegen Russland effektiv, aber
selektiv.
Weil das Bankensystem von Swift
abhängt?
Banking ist der verletzbarste Teil der
Wirtschaft, weil das System sehr auf
zwei Währungen beruht: dem US-Dollar und dem Euro. Das wurde immer
für sicher gehalten. Das hat begonnen,
sich zu ändern mit den politischen
Sanktionen gegen Iran und andere
Länder und nun gegen Russland. Ich
halte es für sehr gefährlich, wenn ein
Staat wie die USA aus politischen Gründen Finanzinstitutionen anderer Länder effektiv töten kann, indem er seine
eigene Währung dafür einsetzt. Ist es
nicht ein Widerspruch, wenn wir globale Finanzstabilität bei den Ländern der
G20 besprechen – und gleichzeitig
Sanktionen wie die gegen Russland haben, die riesige Probleme für die Stabilität des russischen Bankensektors bedeuten?
Sind China und der Yuan der Ausweg
für russische Banken?
Wir spielen China und den Westen nicht
gegeneinander aus. Aber natürlich wird
sich die Beziehung zu China entwickeln.
Ein Beispiel: Wir haben ein Volumen
von 90 Milliarden Dollar im Handel mit
China, 50 Milliarden Importe nach
Russland, 40 Milliarden Exporte, und
das meiste in US-Dollar. Dafür gibt es
keinen Grund. Die neuen Vereinbarungen werden in Yuan unterschrieben und
vielleicht einige auch in Rubel – auch
wenn der Rubel wegen seiner Schwäche
auf absehbare Zeit leider keine Reservewährung sein kann. Diese Maßnahmen
sind ein weiterer Schritt, um unabhängiger vom Dollar zu werden. Denn wir haben herausgefunden, dass das globale
System sehr stark von den USA beeinflusst ist: Ratingagenturen, die großen
Kreditkartenunternehmen …
Was werden Sie bei der VTB in Russland
ändern?
In Russland werden wir unsere drei
Banken – VTB, VTB24 und Bank of Moscow – in den nächsten drei oder vier
Jahren in eine Bank namens VTB fusionieren. Das senkt die Kosten. Gleichzeitig werden wir ein konservativeres
Risikomanagement einführen: weniger
Wachstum, aber auch weniger Verluste.
Wir wollen zurück zu einer Eigenkapitalrentabilität von 15 Prozent, einem
Nettogewinn von 180 bis 220 Milliarden
Rubel im Jahr 2018 und einer jährlichen
Wachstumsrate von zwölf Prozent.
Das russische „Forbes“-Magazin
schreibt, dass Sie der bestbezahlte Manager eines russischen Staatsunternehmens sind mit 37 Millionen US-Dollar
Einkommen 2014. Stimmt das?
Die Zahl ist kompletter Blödsinn. 2013
habe ich 200 Millionen Rubel erhalten
und 2014 sind es 240 Millionen Rubel
(umgerechnet 4,5 Millionen Dollar). Da
sind alle Boni enthalten. Bevor ich zur
VTB kam, war ich Privatbanker, und ich
investiere mein privates Geld. Aber das
hat nichts mit VTB zu tun.
Herr Kostin, vielen Dank für das
Interview
Die Fragen stellten Nicole Bastian und
Mathias Brüggmann in Stuttgart.
30 FINANZEN & BÖRSEN
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
1
Mehr Emissionen
von Verbriefungen
durch EZB-Käufe
Sieben Jahre nachdem der
Markt von der Finanzkrise erschüttert wurde, stärken die
Käufe der Europäischen Zentralbank wieder das Vertrauen
in eine Wiederbelebung der
Kreditverbriefungen. Nach Einschätzung der Credit Suisse
Group AG wird das Emissionsvolumen im kommenden Jahr um
rund 50 Prozent zunehmen auf
115 Milliarden Euro. Das wäre
der größte Anstieg seit 2007.
Morgan Stanley und Barclays
sagen beide ein Emissionsvolumen von 100 Milliarden Euro
voraus. Bloomberg
Britische Regierung
will Kriegsanleihe
von 1932 tilgen
Die britische Regierung will eine 1932 aufgenommene Kriegsanleihe im kommenden März
vollständig zurückzahlen. Der
Bond mit einem Volumen von
1,9 Milliarden Pfund (2,4 Milliarden Euro) und einer Verzinsung
von 3,5 Prozent soll am 9. März
getilgt werden, kündigte das Finanzministerium in London an.
Das Papier war im Nachklang
des 1918 beendeten Ersten Weltkriegs emittiert worden, um
Kriegsschulden zu refinanzieren. Angesichts der extrem
niedrigen Zinsen rechnet sich
das Papier nicht mehr. Reuters
anwaltschaft laufen noch.
► Harte Vorwürfe des Ex-Risi-
kovorstands der BHF-Bank.
Yasmin Osman
Frankfurt
E
s war ein brisantes Telefonat, das den Ex-Chef der
Finanzaufsicht Jochen
Sanio in Schwierigkeiten
gebracht hat: Am Donnerstagabend, den 2. Juli 2009 griff
der damalige Chef der Aufsicht Bafin zum Hörer, wählte eine Kölner
Telefonnummer und ließ sich mit
Ingo Mandt verbinden, damals Risikovorstand der BHF-Bank. Der heute 67-Jährige holte Mandt aus einer
Krisensitzung des BHF-Vorstands.
Es wurde ein hitziges Gespräch.
Was Sanio damals zu Mandt gesagt hat, interessiert heute, fünf
Jahre später, die Kölner Staatsanwaltschaft. Der Fall hat es in sich.
Ermittlungen gegen einen früheren
leitenden Bankenaufseher, das ist
in der deutschen Justizgeschichte
ein einmaliger Vorgang. Die Staatsanwälte hegen den Verdacht, der
frühere oberste Bank-Kontrolleur
habe versucht, Mandt zu erpressen.
Der Risikovorstand der BHFBank hatte dem altehrwürdigen
Mutterhaus Sal. Oppenheim kurz
zuvor alle Kreditlinien gestrichen.
Ein Problem, da Sal. Oppenheim
ein finanzieller Engpass drohte. Das
heute 225-jährige Institut ging später in die Hände der Deutschen
Bank über. Die BHF Bank gehört
mittlerweile dem Finanzinvestor
RHJ International.
Als die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft im August bekannt
wurden, hielt Sanios Anwalt die
Vorwürfe bereits für haltlos. Er
zeigte sich überzeugt, dass die Ermittlungen eingestellt werden.
Streitpunkt sind die Ereignisse
Christoph Papsch für Handelsblatt
► Ermittlungen der Staats-
rund um die Krisensitzung der
BHF-Führung in Köln. Es ging damals darum, die Kreditlinien wieder zu öffnen und Sal. Oppenheim
100 Millionen Euro zur Verfügung
zu stellen. Die Staatsanwälte prüfen, ob der Kredit zu riskant war, als
dass er hätte vergeben werden dürfen. Die Version von Mandt über
das Telefonat mit Sanio ist in einem
Protokoll der außerordentlichen
Vorstandssitzung niedergelegt.
Wörtlich heißt es dort: „Herr Sanio
habe sich nach der Linienstreichung erkundigt und warnte vor
den Konsequenzen. Das Verhalten
von Herrn Mandt disqualifiziere für
die Banklizenz.“
Das ist ein schwerer Vorwurf. Der
Entzug der Banklizenz kommt einem Berufsverbot für Bankvorstände gleich. Doch nun sind Dokumente aufgetaucht, die diese Version infrage stellen. Denn Sanio war bei
dem Telefonat nicht allein. Mit da-
Frauke Menke: Bankaufseherin
machte interne Vermerke.
Thomas Koehler/photothek.net
Den europäischen Großbanken
droht in den kommenden Jahren einer Studie zufolge eine
empfindliche Schwächung ihrer
Kapitalausstattung. Sinkende
Überschüsse im Geschäft und
die strengeren Vorgaben der
Aufsichtsbehörden dürften die
Kernkapitalquoten der Branche
bis 2018 auf 9,3 Prozent drücken, hieß es in einer Studie
der Berater von zeb. Damit würden die Geldhäuser im Schnitt
nur noch leicht über den Mindestanforderungen der europäischen Aufsicht von rund neun
Prozent liegen. Reuters
Verdacht der versuchten Erpressung: Eine Notiz von Bankaufseherin Frauke Menke könnte Ex-Bafin-Chef Sanio entlasten.
Jochen Sanio: Ex-Bafin-Chef steht
unter Erpressungsverdacht.
tiert Menke ihren Ex-Chef.
Es sei aber wichtig, dass der BHFVorstand alle Aspekte bewerte.
„Insbesondere sei auch zu berücksichtigen, wie es auf die BHF-Bank
wirken werde, wenn die BHF-Bank
durch Streichung der Linien Sal.
Oppenheim in Schwierigkeiten
bringe.“ Im Klartext: Wenn die
BHF-Bank ihre Mutter hängen ließe, könnte die BHF-Bank von ihr in
den Untergang gezogen werden.
Sanio, Mandt, die BHF-Bank und
die Bafin wollten sich zu den Vorgängen nicht äußern. Die Staatsanwaltschaft Köln teilte mit, dass die
Ermittlungen andauerten.
Auch Mandts Rolle bei der Vergabe des umstrittenen 100-MillionenEuro-Kredits an Sal. Oppenheim ist
nicht abschließend geklärt. Unterlagen, in die das Handelsblatt Einblick erhielt, erwecken den Eindruck, dass Mandt am Abend des
2. Juli 2009 persönlich die Kreditlinie an Sal. Oppenheim wieder freigegeben hat und grünes Licht für
den 100-Millionen-Euro-Kredit gab.
Trug er die Entscheidung mit?
Hängepartie bei Klage gegen Deutsche-Bank-Co-Chef Fitschen.
Kerstin Leitel, Peter Köhler
München, Frankfurt
F
ür Jürgen Fitschen werden es
wohl ruhige Festtage werden.
Denn die Wirtschaftsstrafkammer am Landgericht München I
wird nicht mehr im ersten Quartal
des kommenden Jahres entscheiden, ob sie die Anklage gegen den
Co-Vorstandschef der Deutschen
Bank wegen versuchten Prozessbetrugs zulässt. „Ich gehe davon aus,
dass nicht vor dem Frühjahr 2015
über eine Eröffnung eines Verfahrens entschieden werden kann, also
nicht vor April oder Mai“, sagte eine
Gerichtssprecherin am Mittwoch
dem Handelsblatt.
Grund dafür seien aber keine Verzögerungen im Ablauf oder neue
Erkenntnisse, sondern der Umfang
des Verfahrens. Die Anklageschrift
umfasst 627 Seiten, die Ermittlungsakten stützen sich auf 80 Vernehmungen und füllen 143 Aktenordner. „Das zeigt die Komplexität des
Verfahrens, die Juristen betreten
hier auch Neuland im Finanzsektor,
weil sich die Vorstände gemeinschaftlich abgestimmt haben sollen“, sagte ein Beobachter.
Auch bei anderen Fällen hatte
sich das sogenannte Zwischenverfahren hingezogen. Gegen das ehemalige Management der BayernLB
zog es sich über zwei Jahre hin. Experten rechnen aber nicht damit,
dass es bei der Deutschen Bank
ebenso lange dauern wird.
Neben Fitschen droht auch den
früheren Vorständen Rolf-E. Breu-
10
Jahre sind das höchste
Strafmaß für versuchten
Prozessbetrug, wie er
den Bankmanagern
vorgeworfen wird.
Quelle: Strafgesetzbuch
er, Josef Ackermann, Tessen von
Heydebreck sowie Ex-Aufsichtsratschef Clemens Börsig ein Strafverfahren. Die Staatsanwaltschaft wirft
den Managern versuchten Prozessbetrug in einem besonders schweren Fall vor.
Das Gesetz sieht für dieses Delikt
Freiheitsstrafen von sechs Monaten
bis zu zehn Jahren vor. Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die
fünf Beschuldigten in gemeinsamer
Absprache – im Juristenjargon „kollusiv“ – zusammenwirkten, um das
Oberlandesgericht München beim
Schadensersatzprozess des Medienunternehmers Leo Kirch gegen die
Deutsche Bank durch falsche Angaben zu täuschen und so eine Klageabweisung zu erreichen.
Die Frist für die Stellungnahmen
der Rechtsanwälte läuft am 31. Dezember aus. Die Deutsche Bank
wollte keine Stellungnahme abgeben. Fitschen hat wiederholt betont, dass er sich nichts vorzuwerfen und weder gelogen noch betrogen habe.
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Die Geschäftsleiter
eines Instituts
müssen (...) fachlich
geeignet und
zuverlässig sein.
Kreditwesengesetz § 25c
Zentrale der BHF-Bank in Frankfurt: An Finanzinvestor verkauft.
bei: die mächtige Bankaufseherin
Frauke Menke. Sie fertigte einen
Vermerk über das Telefonat an, der
auf den 6. Juli 2009 datiert ist und
andere Schlüsse über den Hergang
zulässt.
Danach sprach Sanio mit Mandt
zwar über mögliche Kredite für Sal.
Oppenheim. Doch gedroht habe er
ihm in einem ganz anderen Zusammenhang. Es ging um ein brisantes
Gerücht: Der BHF-Manager soll ge-
genüber Sal. Oppenheim behauptet
haben, er habe die Kreditlinien auf
Anweisung der Bafin gestrichen.
Darüber hatte sich die Sal.-Oppenheim-Führung Insidern zufolge bei
der Bafin beschwert.
Als Sanio Mandt anrief, konfrontierte er ihn zunächst mit dem Gerücht. Dabei sollen folgende Worte
gefallen sein: „Er könne sich nicht
vorstellen, dass der Vorstand der
BHF-Bank solche falschen Tatsa-
chen behaupten würde. Sollte dies
der Fall sein, müsse er den Vorstand für unzuverlässig halten.“ So
hat es Menke aufgeschrieben.
Wichtig ist: Die Drohung Sanios
versteckt sich in dem Wort „unzuverlässig“. Bankvorstände müssen
laut Kreditwesengesetz fachlich geeignet und zuverlässig sein. Sind sie
es nicht, darf die Bafin sie aus ihrem
Amt entfernen. Sanio hat Mandt also durchaus mit dem Lizenzentzug
picture alliance / dpa
Studie: Großbanken
droht Rückgang
der Kapitalquoten
Zähes Verfahren
ecopix Fotoagentur
Im Rennen um die Immobilienbank Westimmo hofft Finanzkreisen zufolge die Aareal Bank
auf den Zuschlag. Das Wiesbadener Institut sei der einzig verbliebene strategische Bieter,
nachdem sich der SparkassenHypothekenfinanzierer Berlin
Hyp zurückgezogen habe, sagten mehrere mit dem Prozess
vertraute Personen. Auch die
beiden Finanzinvestoren Blackstone und KKR seien nicht
mehr dabei – anders als Apollo
und ein weiterer Fonds. Apollo
verfolge den Deal aber nicht
mehr aktiv. Reuters
Der Vermerk
Ingo Mandt: Der Ex-BHF-Vorstand
ist heute im Vorstand der LBBW.
gedroht. Nur muss dies nicht unbedingt etwas mit dem umstrittenen
Kredit an Sal. Oppenheim zu tun
gehabt haben.
Über einen möglichen Kredit für
Sal. Oppenheim sprach Sanio mit
Mandt auch. Er zeigte offen Sympathien dafür, dass die BHF-Bank den
Geldhahn für ihre Mutter wieder
öffnet. Der Vorstand der BHF-Bank
müsse natürlich „eigenständig“
über Kreditlinien entscheiden, zi-
Wenn ja, bereute Mandt das offenbar noch in der Nacht. Als Menke
ihn am nächsten Tag erreichen
wollte, dauerte es bis mittags, bis er
zurückrief. An diesem Morgen hatte Mandt sich vormittags krank gemeldet, dann aber mit dem BHFVorstand beraten. Das Ergebnis
teilte er Menke mit: Aus Sorge, sich
der Untreue schuldig zu machen,
habe man „sofort die Linie gegenüber Sal. Oppenheim wieder ausgesetzt“, heißt es in einem Bafin-Vermerk. Außerdem wolle die BHFBank Sal. Oppenheim auffordern,
die 100 Millionen Euro wieder zurückzuzahlen.
Bankaufseherin Menke warnte
die BHF-Manager noch einmal eindringlich, im Blick zu behalten,
dass sich die Bank selbst in Schwierigkeiten bringen könne, wenn ihr
Mutterhaus in Bedrängnis gerät.
Bald darauf legte Mandt sein Vorstandsmandat nieder.
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Der Kampf um die Start-ups
London Stock Exchange will schnell wachsenden deutschen Unternehmen helfen – und
E. Atzler, K. Slodczyk
Frankfurt, London
D
as Ziel hat Anthony Fletcher
schon länger vor Augen: „Es
gibt so viele Orte, wo wir unsere Geschäftsidee verwirklichen
können“, sagt der Chef von Graze,
einem britischen Lieferanten gesunder Bürosnacks. Noch sei ihm
aber nicht klar, wie man die Expansion am besten meistern könne.
Eine Antwort darauf erhofft sich
Fletcher von einem Förderprogramm der London Stock Exchange (LSE): „Elite“ will schnell
wachsenden Unternehmen mit
Know-how und Kontakten zu Fachleuten und Kapitalgebern helfen,
sich deutlich weiterzuentwickeln.
Graze ist einer der Teilnehmer der
auf 24 Monate ausgelegten Kurse.
Die LSE will das Programm jetzt
ausweiten und kommt möglicherweise der Deutschen Börse zuvor,
die ein ähnliches Projekt plant. „Es
gibt potenziell Tausende von Unternehmen in Europa, die von ,Elite’
profitieren können”, sagte LSEChef Xavier Rolet am Mittwoch.
Rolet hat dabei auch Deutschland
im Visier: Das Land sei nicht nur
wegen seiner Größe, sondern auch
wegen der vielen Mittelständler interessant, die als „Elite“-Teilnehmer infrage kämen, so die LSE.
In diese Richtung zielt auch ein Vorhaben der Deutschen Börse. Das
Unternehmen hat zwar dem
Wunsch der Politik, ein Börsensegment für junge Wachstumsunternehmen zu schaffen, eine Absage
erteilt. Doch der Börsenbetreiber
will wachstumsstarke Firmen anders unterstützen.
Eine internetbasierte Plattform
soll den Zugang zu Investoren fördern, wie Andreas Preuß, stellvertretender Chef der Deutschen Börse, Ende November ankündigte.
Man arbeite „mit Hochdruck“ an
diesen Plänen. Die Plattform könnte Firmen auch bei der Vorbereitung auf einen Börsengang helfen.
Als Problem für den Standort
Lluís Real / agefotostock / Avenue Images
Aareal Bank macht
sich Hoffnung auf
Westimmo-Zuschlag
FINANZEN & BÖRSEN 31
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
Londoner Börse: Know-how und Kontakte für aufstrebende Firmen.
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
macht der Deutschen Börse Konkurrenz.
Deutschland gilt nicht die Finanzierung in der Gründungsphase: „Aufgrund öffentlicher Förderung in
Deutschland ist dafür in der Regel
ausreichend Kapital vorhanden“, so
Preuß. Es fehle dagegen an Geld für
die spätere Wachstumsphase.
Mehr Details zu dem neuen Vorhaben werden wohl am 18. Dezember bekanntgegeben. Dann treffen
sich Vertreter von Wirtschaftsministerium, Börse und Start-ups, um
über die Förderung junger Unternehmen zu diskutieren.
Die Londoner Börse ist mit ihrem
„Elite“-Programm vor zwei Jahren
gestartet – zunächst in Italien in Kooperation mit der Mailänder Wirtschaftshochschule Luigi Bocconi.
Seit Frühjahr 2014 fördert die LSE
auch britische Unternehmen und
arbeitet dabei mit dem Imperial
College in London zusammen.
Mehr als 200 Firmen in Italien und
in Großbritannien beteiligen sich
inzwischen an dem Programm.
Mit welcher Hochschule die LSE in
Deutschland kooperieren wird, ist
derzeit noch unklar – ebenso wie
der genaue Starttermin. Man werde
aber in den nächsten Monaten loslegen, sagte eine LSE-Sprecherin.
Der Bundesverband Deutsche
Start-ups begrüßt die Pläne der LSE
und der Deutschen Börse: Wettbewerb schade nicht, sagte Verbandschef Florian Nöll. Er hält es weiterhin für möglich, dass die Deutsche
Börse sich auf ein „spezielles Börsensegment oder einen Index für
junge Wachstumsunternehmen“
einlässt. „Wenn die Deutsche Börse
sich nicht bewegt“, so Nöll, „werden deutsche Firmen in London
oder New York an die Börse gehen.“
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32 FINANZEN & BÖRSEN
2
Schifffahrt
belastet
NordLB
Lichtblick bei Pimco
Elisabeth Atzler
Hannover
► Auch die Rendite des
Kapitalabflüsse bei Vorzeigefonds verlangsamen sich – auf 9,5 Milliarden Dollar.
33
PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
► Schwach: Versicherer zahlen weniger Überschüsse aus.
WALL STREET
► Stark: Wohnkonzern-Aktien haben Potenzial.
Energieaktien
beflügeln
Wall Street
► Nicht eindeutig: Von der Dividendenrendite nicht blenden lassen.
„Total Return“ hat sich erholt.
N
17 Mrd.
Euro an Krediten
hat die NordLB an die
Schifffahrtsbranche
vergeben.
Quelle: NordLB
Damit muss das Geldhaus aus
Hannover, das 17 Milliarden Euro
an die Branche verliehen hat,
noch länger mit der Krise der
Schifffahrt leben als bisher erhofft. Laut Dunkel wird sich der
Markt erst ab 2016 erholen.
Die Schifffahrt ist seit mehr als
sechs Jahren in schwerer Not.
Wie sehr das die NordLB noch
trifft, zeigen die Neunmonatszahlen: Die Bank verdiente vor Steuern 364 Millionen Euro. Im Segment Schiffe lag der Verlust bei
182 Millionen Euro. Unter der Krise leidet in Deutschland besonders auch die HSH Nordbank.
Dunkel betonte, dass die
NordLB bei den Finanzierungen
aktiv bleibe: „Wir machen im
Schiffgeschäft durchaus wieder
attraktives Neugeschäft.“ Es liege
jährlich bei mehr als einer Milliarde Euro. Der Bank zufolge laufe
der Markt etwa bei Chemie- und
Gastankern wieder gut. Containerschiffe gelten weiter als problematisch.
Die Wertentwicklung des „Total Return“ hat sich deutlich verbessert.
Der Fonds übertrumpfte im November 99 Prozent seiner Konkurrenten. Im monatlichen Vergleich
ist das nach Berechnungen des Analysehauses Morningstar die beste
Platzierung seit mindestens 2003,
als Morningstar mit der Datenerhebung begann.
Douglas Hodge
Pimco-Chef
Mauritius Images
ach gut eineinhalb Jahren mit Kapitalabflüssen endlich bessere
Nachrichten: Zwar haben Investoren im November erneut 9,5 Milliarden Dollar
aus dem Pimco-Vorzeigeprodukt
„Total Return Fund“ abgezogen.
Doch im Vergleich zu den Vormonaten hat sich der Strom verlangsamt,
wie die jüngsten Daten zeigen. Im
Oktober und September sind noch
27,5 Milliarden und 23 Milliarden
Dollar aus dem Anleihefonds geströmt. Seit neunzehn Monaten
fließt Geld aus dem Fonds ab, der
bis Ende September von Starinvestor Bill Gross verwaltet wurde.
Pimco-Chef Douglas Hodge ist erleichtert. Unaufhörlich versucht er,
Investoren zu beruhigen und sie
von der neuen Strategie zu überzeugen. „Wir sind auf einem guten
Weg“, sagt Hodge im Gespräch mit
dem Handelsblatt.
Anleger hatten nach einigen falschen Wetten von Gross ihr Vertrauen verloren. Die Kapitalabflüsse aus
dem Fonds wurden massiv, nachdem Gross Ende September Pimco
verlassen hatte. Verblieben sind im
weltgrößten Anleihefonds, der inzwischen von den bekannten Pimco-Anleiheexperten Scott Mather,
Mark Kiesel sowie Mihir Worah gemanagt wird, noch gut 162,8 Milliarden Dollar. Im Jahr 2013 hatte er
noch Spitzenvolumen von 293 Milliarden Dollar.
Vollmond über Newport Beach: Sitz der Allianz-Tochter Pimco.
Pimco Total Return Fund
Nettomittelzu- und -abflüsse
pro Monat in Mrd. US-Dollar
+10
-9,5 Mrd. US$
±0
-10
-20
-30
Jan. 2013
Handelsblatt
Nov. 2014
Quelle: Morningstar
Der Wert des Anleihefonds, der
auf verschiedenste Zinspapiere
setzt, stieg um ein Prozent, sein Vergleichsindex, der breite Bond Index
Barclays US Aggregate Index, legte
um 0,71 Prozent zu. Seit Jahresbeginn hat der „Total Return“ eine
Rendite von 5,2 Prozent erzielt. Damit liegt er allerdings knapp hinter
dem Barclays Vergleichsindex, der
5,7 Prozent erreichte.
Seit Gross’ Weggang hat sich die
Stimmung bei Pimco nun wieder
deutlich beruhigt. Unterdessen berichtet das „Wall Street Journal“ von
neuen Details aus den Wochen vor
Gross‘ plötzlichem Wechsel zum
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© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
kleinen Konkurrenten Janus Capital. Im Sommer soll der 70-Jährige
einen hochrangigen Pimco-Manager identifiziert haben, der interne
Informationen an die Presse gespielt haben soll. Gross habe den
Manager feuern wollen, soll aber im
Exekutivkomitee keine Mehrheit
dafür bekommen haben. Die Enttäuschung darüber habe den Weg
für sein Ausscheiden geebnet.
Analysten von Morningstar sind
nun zuversichtlich, dass sich die Lage
bei Pimco weiter stabilisieren wird.
Die Allianz-Tochter könne in den
nächsten zwei bis drei Jahren Kapitalabflüsse von insgesamt 300 bis 350
Milliarden Dollar verkraften, „ohne
dass das Geschäftsmodell oder die
Fähigkeit, Kundengelder effektiv zu
verwalten gefährdet wäre“, heißt es
in einer Analyse vom November.
Morningstar zufolge spiele auch der
Mutterkonzern aus München eine
große Rolle, um Pimcos Zukunft zu
sichern. „Pimcos stabiles Verhältnis
zur Allianz und die Unterstützung
aus dem Mutterkonzern ist ein großes Plus“, heißt es in der Analyse.
Pimco-Chef Hodge zeigt Zuversicht: „Mehr als 95 Prozent unserer
Kunden haben uns gesagt, dass sie
uns weiter vertrauen und ihr Kapital unverändert in unseren Fonds
lassen.“ Beobachtern zufolge brauchen gerade Großanleger oft mehrere Monate, bis sie sich entscheiden, ihr Geld abzuziehen. „Gerade
sind Milliarden von Dollar in Bewegung“, heißt es in Finanzkreisen.
$ '%#%$ '' ' '%#
DAX
DOW JONES
09:00
in Punkten
17:30
15:30
EURO STOXX 50
22:00
in Punkten
09:00
EURO
in Punkten
17:30
00:00
10-J.-BUNDESANLEIHE
US$ je Euro
23:59
4.11.'14 Rendite in %
3.12.
Sagt er was oder nicht?
Die US-Börsen haben am Mittwoch leichte Gewinne verbucht. Im Aufwind eines etwas
höheren Ölpreises waren vor allem Energiewerte gefragt.
Auch bessere Geschäfte im
wichtigen Dienstleistungssektor der amerikanischen Wirtschaft stützten den Markt. Für
einen Dämpfer sorgten dagegen jüngste Daten vom Arbeitsmarkt: Die US-Unternehmen
haben im November mit
208 000 Stellen weniger Jobs
geschaffen als erwartet. Ökono-
J.C. Penney
Aktienkurs in US-Dollar
Anleger warten auf die Rede des obersten Zentralbankers der Euro-Zone.
7,75
► Euro auf tiefsten Stand
seit gut zwei Jahren gefallen.
7,25
WAS DEN DAX BEWEGT
Lesehilfe: Der Dax stieg gestern um 37,71 Punkte. Die Aktie
Daimler NA trug dazu 6,05 Punkte bei. Dargestellt werden die acht
Titel, die aufgrund ihrer Kursentwicklung und Marktkapitalisierung
den Dax am stärksten beeinflussen.
► Schwache Konjunkturdaten stützen Spekulationen.
Anke Rezmer
Frankfurt
D
ie ganze Investorenwelt blickt heute auf
einen Mann: Wenn
Mario Draghi gegen
14.30 Uhr an die Öffentlichkeit tritt und die neuesten
geldpolitischen Entscheidungen
der Europäischen Zentralbank
(EZB) erklärt, dann geht es wieder
vor allem um eines: Deutet der
EZB-Chef Konkreteres über nächste Maßnahmen zur Bekämpfung
der extrem niedrigen Inflationsrate an oder nicht?
Am Mittwoch wurden Spekulationen über einen nun womöglich
bald anstehenden massiven Aufkauf von Staatsanleihen weiter angefacht durch ernüchternde Konjunkturdaten. Nach unten korrigierte Einkaufsmanagerindizes für
den Dienstleistungssektor in der
Euro-Zone im November und ein
extrem schwaches Stimmungsbarometer der spanischen Einkaufsmanager aus dem Dienstleistungssektor sorgten für Ernüchterung.
Das spanische Stimmungsbarometer sackte auf 52,7 Punkte, den
tiefsten Stand seit einem Jahr.
Am europäischen Aktienmarkt
ging es verhalten aufwärts. Die Umsätze blieben – typisch am Tag vor
EZB-Chef Mario Draghi: Auf seine Erklärung warten die Anleger.
Wechselkurs
EZB-Leitzins
US-Dollar je Euro
in Prozent
1,40
3,0
1,2315 US$
1,30
1,20
3.12.2012
3.12.2014
0,05 %
1,5
0
Jan. 2009
Dez. 2014
Am Aktienmarkt machten wenige Einzelwerte auf sich aufmerksam. Im Dax gehörten Infineon-Aktien zu den Gewinnern. Der Chiphersteller profitierte von einem
positiven Ausblick des US-Konzerns Microchip Technology und
legte um mehr als drei Prozent zu.
Von Analysten befürchtete düstere
Aussichten für das Russland-Geschäft angesichts der Talfahrt des
Rubels setzten hingegen die Aktien
von Adidas unter Druck. Sie verloren um rund drei Prozent.
einer wichtigen Notenbanksitzung
– recht gering. Der deutsche Leitindex Dax hangelte sich bis zum
Abend um 0,4 Prozent nach oben
auf 9 978 Punkte. Der Leitindex
der Euro-Zone bewegte sich ähnlich auf 3 248 Zähler.
Deutlich verlor der Euro gegenüber dem Dollar angesichts der Erwartung einer sich weiter lockernden Geldpolitik. Der Euro sackte
deutlich bis auf 1,2301 Dollar – so
niedrig notierte die Währung zuletzt im August 2012.
+7
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
____
______
7,18 US$
6,75
2.12.2014
3.12.
Daimler NA
+ 6,05
Deutsche Bank NA
+ 5,99
Allianz vNA
+ 5,32
Linde
+ 5,04
Bayer NA
+ 3,63
BASF NA
+ 3,63
men hatten mit 221 000 gerechnet. Für Zurückhaltung der
Anleger sorgte auch die anstehende Zinssitzung der Europäischen Zentralbank.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte beendete den Handel 0,2 Prozent höher bei
17 912 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 2 074 Zähler zu. Der
Index der Technologiebörse
Nasdaq verbesserte sich ebenfalls um 0,4 Prozent auf 4 774
Punkte. HB
RWE StA
+ 3,57
DIE MÄRKTE HEUTE
Dt. Telekom NA
– 4,31
Tag der
Geldpolitik
in Europa
-7
Unter den Technologiewerten
fiel Evotec auf. Die Biotechfirma
geht mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi eine Allianz ein,
die mindestens 250 Millionen Euro
in die Kassen bringt. Evotec-Titel
stiegen um mehr als 16 Prozent.
Das ist der größte Tagesgewinn seit
Juli 2012, als das Unternehmen eine Zusammenarbeit mit dem USKonzern Johnson & Johnson bekanntgegeben hatte. Evotec war
damit auch größter Gewinner im
Technologieindex TecDax.
Heute hängen Investoren und
Volkswirte wieder an den Lippen des wichtigsten Notenbankers der Euro-Zone. Wenn Mario
Draghi am frühen Nachmittag
die monatliche Zinsentscheidung erklärt, werden sie genau
auf Hinweise zum möglichen
Osram
Aktienkurs in Euro
34,0
TOPS & FLOPS DES TAGES (Veränderung seit Handelsbeginn in Prozent)
Fiat Chrysler gehörten zu den Kursgewinnern in Europa. Der italienisch-amerikanische Autobauer steigerte mit den Jeep-Geländewagen
und Dodge Ram-Pick-ups den US-Absatz im November um ein Fünftel.
9971,79 | +0,38%
TagesTOP: Infineon NA
TOP oder FLOP
33,0
VERLIERER
DAX
BMW verloren. Der Konzern verkaufte im November 2,3 Prozent weniger Autos. Auch ein Bericht über Forderungen chinesischer BMW-Autohändler nach besseren Vertriebskonditionen trübte die Stimmung.
EURO STOXX 50 (ohne Dax)
3247,72 | +0,29%
TagesTOP: Telefonica
TOP oder FLOP
S&P 500
2074,33 | +0,38%
TagesTOP: Biogen Idec Inc.
TOP oder FLOP
Infineon NA
ThyssenKrupp
Lanxess
+3,30 %
+2,17 %
+1,85 %
Telefonica
Bco.Santander
ASML Hold.
+1,55 %
+1,43 %
+1,42 %
Biogen Idec Inc.
Electronic Arts Inc.
Allegheny Tech.
+5,81 %
+5,40 %
+5,31 %
Adidas NA
Fresenius SE
Dt. Telekom NA
-2,38 %
-1,38 %
-0,70 %
Nokia
Carrefour
ING Groep
-1,33 %
-1,04 %
-0,73 %
NRG Energy
Brown Forman B
Molson Coors. Br.
-4,96 %
-3,91 %
-3,74 %
1.10.'14
3.12.
33,08 €
33,5
GEWINNER
1.10.'14
3.12.
Handelsblatt | Quelle: Bloomberg
Astrid Dörner, Anke Rezmer
New York, Frankfurt
Quelle
1.10.'14
3.12.
32,5
1.12.2014
3.12.
Handelsblatt | Quelle: Bloomberg
Mehr als 95 Prozent
unserer Kunden
haben uns gesagt,
dass sie uns vertrauen
und ihr Kapital
unverändert in
unseren Fonds lassen.
eine weitere Stabilisierung.
MÄRKTE IM ÜBERBLICK
Handelsblatt | Quelle: Bloomberg
► Analysten erwarten nun
archiv-klar
D
ie Schifffahrtskrise wird die
NordLB noch länger in
Atem halten. „Wir rechnen
2015 mit einer substanziellen Risikovorsorge bei Schiffen“, sagte
Bankchef Gunter Dunkel am
Dienstagabend.
Die Vorsorge für kritische
Schiffskredite werde 2015 in der
Größenordnung von 2014 liegen.
In den ersten neun Monaten des
laufenden Jahres legte die Landesbank bereits 474 Millionen Euro für das Segment Schiffe und
Flugzeuge beiseite.
Ankauf von Staatsanleihen achten. Damit rechnen Strategen
bisher in der ersten Jahreshälfte
2015. Dass die Europäische Zentralbank morgen den Leitzins
verändert, erwartet so gut wie
niemand. Auch die britische Notenbank entscheidet über ihre
Zinsen. Zudem legt Osram seinen Geschäftsbericht vor. HB
34 PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
DEVISEN
EURO IN DOLLAR
1,2308 | -0,61%
52-Wochen Hoch 1,3995 | 52-Wochen Tief 1,2302
PRIVATE GELDANLAGE 35
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
DAX 30
In der Renditefalle
3.12.2014
Titel
1.10.'14
3.12.
► Experten sehen das als
DEVISEN-CROSS-RATES
3.12.2014
Euro
US $
Pfund
Yen
sfr
Euro
US $
Pfund
Yen
sfr
0,8125
1,2763
0,0068
0,8311
1,2308
1,5710
0,0084
1,0230
0,7835
0,6366
0,0053
0,6512
147,3822
119,7200
188,1002
122,4950
1,2031
0,9772
1,5355
0,0082
-
Mitgeteilt von VWD
DEVISEN IM FREIVERKEHR
3.12.2014 / Basis 1 Euro
Algerien
Dinar
Argentinien
Peso
Brasilien
Real
Bulgarien
Lew
China
RMB
Indien
Rupie
Israel
Schekel
Korea, Süd
Won
Kroatien
Kuna
Kuwait
Dinar
Litauen
Litas
Marokko
Dirham
Mexiko
Peso
Philippinen
Peso
Rumänien
Ron
Russland
Rubel
Saudi-Arabien
Riyal
Taiwan
NT-$
Thailand
Baht
Tunesien
Dinar
Türkei
Neue Lira
Ungarn
Forint
Ver. Arab. Emir.
Dirham
Geld
100,1700
10,5050
3,1580
1,9540
7,5300
75,4600
4,8680
1323,6000
7,5970
0,3600
3,4020
10,9710
17,2630
54,2100
4,4050
65,0700
4,6020
37,9400
39,7000
2,2780
2,7330
304,0500
4,4970
Brief
114,1700
10,5290
3,1860
1,9580
7,6300
77,0600
4,9680
1423,6000
7,7570
0,3600
3,5020
11,0510
17,5030
55,8100
4,4550
66,0700
4,6500
38,7400
41,3000
2,2980
2,7830
309,2500
4,5570
EURO IN PFUND
0,7834 | -1,07%
52-Wochen Hoch 0,8467 | 52-Wochen Tief 0,7759
1.10.'14
3.12.
EURO IN YEN
147,37 | -0,18%
52-W. Hoch 149,1390 | 52-W. Tief 134,1350
1.10.'14
3.12.
EURO IN CHF
1,2032 | -0,07%
52-Wochen Hoch 1,2396 | 52-Wochen Tief 1,2007
1.10.'14
3.12.
Quelle
DEVISEN- UND SORTENKURSE FÜR 1 EURO
3.12.2014
Dänemark
Großbrit.
Japan
Kanada
Norwegen
Schweden
Schweiz
US-Dollar
Australien
Hongkong
Neuseeland
Polen
Singapur
Südafrika
Tschechien
Dänemark
Großbrit.
Japan
Kanada
Norwegen
Schweden
Schweiz
US-Dollar
Australien
Hongkong
Neuseeland
Polen
Singapur
Südafrika
Tschechien
dkr
£
Yen
kan $
nkr
skr
sfr
USA
A$
HK $
NZ $
Zloty
S$
Rand
Krone
Referenzkurse EuroFX1, 3) 3 Monate4)
Geld
Brief
Geld
Brief
7,4202 7,4602
-13,35
+10,57
0,7849 0,7889
+9,44
+10,47
146,9400 147,4200
-7,91
-6,27
1,3968 1,4088 +38,32
+40,07
8,6396 8,6876 +311,44 +345,63
9,2520 9,3000 +32,52
+43,22
1,2011 1,2051
-4,71
-2,28
1,2293 1,2353
+8,45
+8,75
1,4612 1,4613 +104,72 +106,37
9,5409 9,5453 +73,52
+79,55
1,5814 1,5815 +147,19 +155,44
4,1510 4,1516 +187,66 +197,95
1,6126 1,6144 +25,24
+28,10
13,7904 13,8208 +2137,82 +2264,43
27,6190 27,6310
-19,60
-12,08
6 Monate4) Ref.kurse
Bankschalter2)
Geld
Brief
EZB Verkauf Ankauf
-25,88 +12,37 7,4411 7,1032
7,8529
+21,90 +23,62 0,7862 0,7521
0,8307
-12,24
-9,42 147,2000 140,4236 155,8602
+81,01 +84,93 1,4034 1,3352
1,4908
+588,95 +665,88 8,6560 8,2604
9,1681
+71,70 +92,56 9,2713 8,8475
9,8105
-10,44
-5,65 1,2032 1,1506
1,2708
+18,38 +19,13 1,2331 1,1786
1,3022
+211,18 +214,48 1,4620 1,3845
1,5537
+149,87 +161,85 9,5597 8,8643 10,3960
+302,37 +314,58 1,5884 1,4998
1,6847
+363,90 +391,19 4,1598 3,8607
4,5024
+40,11 +43,57 1,6149 1,5166
1,7408
+4419,95 +4613,61 13,7793 12,5279 15,0935
-37,46 -26,27 27,6230 25,7684 29,9112
) Mitgeteilt von vwd group; 2) Frankfurter Sortenkurse aus Sicht des
Bankkunden, die Bezeichnungen Verkauf und Ankauf entsprechen dem
Geld und Brief bei anderen Instituten, mitgeteilt von Reisebank; 3) Freiverkehr; 4) Swaps notiert in Forward Punkten - 1 Punkt = 1/10.000,
Stand ME(S)Z 17:30 Uhr, mitgeteilt von der Commerzbank.
1
Überschussbeteiligung.
Trend in der Branche.
Kerstin Leitel
München
D
ie deutschen Versicherer verschicken so
kurz vor Weihnachten nicht nur Grußkarten – in diesen Tagen teilen sie ihren Kunden auch
die Verzinsung ihrer Lebensversicherungen mit. Gerade hat Branchenriese Allianz die sogenannte
Überschussbeteiligung publik gemacht – schlechte Nachrichten für
Lebensversicherungskunden.
Hinter dieser Kennzahl, auch
laufende Verzinsung genannt,
verbirgt sich ein Teil der Rendite.
Denn der Ertrag einer klassischen
Kapitallebensversicherung
stammt aus mehreren Quellen:
zum einen dem Garantiezins.
Dessen Höhe wird bei Abschluss
der Versicherung für die gesamte
Laufzeit festgelegt. Vor einigen
Jahren lag er noch bei vier Prozent, mittlerweile beträgt er gerade einmal 1,75 Prozent – und für
Verträge, die 2015 abgeschlossen
werden, sinkt er auf 1,25 Prozent.
Doch der Garantiezins wird nur
auf den Sparanteil gezahlt. Das ist
der Betrag, der übrig bleibt, nachdem der Versicherer Kosten für
Provisionen und Verwaltung abgezogen hat. Dazu kommen dann
wiederum – wenn man nicht kündigt – Überschussbeteiligung, Bewertungsreserven und Schlussgewinne. Je nachdem, wie gut der
Versicherer gehaushaltet oder das
Geld seiner Kunden an den Börsen angelegt hat, fallen diese Posten höher oder niedriger aus.
Nun senkt der Marktführer Allianz die Überschussbeteiligung für
die Produkte „Klassik“ auf 3,4
Prozent – 0,2 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Grund dafür
seien die stark sinkenden Kapitalmarktzinsen, erklärt der Konzern.
Das Zinsniveau zehnjähriger
Bundesanleihen hat sich seit Jahresbeginn von 1,95 Prozent auf
0,77 Prozent Ende November
mehr als halbiert. Zwar haben die
Versicherer längst nicht mehr nur
deutsche Staatsanleihen in ihren
Büchern, doch eben noch sehr viele, so dass die Entwicklung der
deutschen Bundesanleihen durchaus gewichtige Folgen hat. Deswegen kritisiert die Versicherungsbranche auch vehement, dass die
Überschussbeteiligung über die
ganze Branche hinweg sinkt“,
sagt Michael Franke, Geschäftsführer der Ratingagentur Franke
und Bornberg. „Die Allianz gibt
für viele Versicherungsgesellschaften die Richtung vor.“
Bislang haben nur drei Gesellschaften ihre Überschussdeklaration mitgeteilt, die anderen werden
in den kommenden Wochen folgen. Nach Einschätzung von Franke dürften es im Schnitt 20 bis 30
Basispunkte, also 0,2 bis 0,3 Prozentpunkte, weniger werden.
„Die gesamte Verzinsung der
Sparanteile liegt beim Vorsorgekonzept „Klassik“ bei mindestens
4,0 Prozent (Vorjahr: 4,2 Prozent)“, betont die Allianz, bei ihren neuen Lebensversicherungen
ohne Garantiezins bei mindestens 4,3 Prozent. „Die Vier vor
dem Komma für die Verzinsung
der Verträge unserer Kunden
steht, “ sagt Markus Faulhaber,
Vorstandschef der Allianz Leben.
Die
Kollateralschäden
dessen, was die
Zentralbanken
derzeit in Europa
unternehmen, sind
groß.
Nikolaus von Bomhard
Vorstandsvorsitzender der Munich Re
Europäische Zentralbank im
Kampf gegen die Finanzkrise ihre
Leitzinsen so deutlich gesenkt hat.
Denn das hat dazu geführt, dass
die Renditen für Staatsanleihen
seit Jahren im Sinkflug sind und
die Versicherer kaum noch sichere
Investitionsmöglichkeiten für das
Geld ihrer Kunden finden.
Vor dem Problem, lukrative
und doch risikoarme Investitionsmöglichkeiten zu finden, steht
die ganze Branche – weswegen
auch die Allianz nicht das einzige
Unternehmen ist, das weniger Gewinne an ihre Kunden ausschüttet. „Es ist zu erwarten, dass die
Erneut gesunken
Versicherer:
Allianz
Alte Leipziger
Die Bayerische
Überschussbeteiligung
in Prozent
Gesamtverzinsung*
2015, in Prozent
2014
3,60
3,35
2015
3,60
4,00
3,60
3,40
3,85
Allianz-Niederlassung in Stuttgart:
Schlechte Nachricht
für die Kunden.
4,05
3,05
Handelsblatt
± % Vortag
± % 1 Jahr
61,55
61,68 / 61,68 / 60,92
2.775.101
WWWWWWW -2,38
WWWWWWWWWW -30,08
138,30
137,90 / 138,75 / 137,65
1.278.795
BASF NA 1) 2)
73,65
73,50 / 74,01 / 73,15
2.268.062
Bayer NA 1) 2)
119,00
119,80 / 120,40 / 118,85
1.903.638
Beiersdorf
71,20
70,39 / 71,44 / 69,72
661.813
BMW StA 1)
91,25
91,55 / 91,99 / 90,25
1.618.541
Commerzbank NA
12,16
12,10 / 12,19 / 12,10
5.830.149
168,75
Daimler NA 1) 2)
*Garantieverzinsung plus Überschussbeteiligung | Quelle: Unternehmen
Verbraucherschützer sehen das allerdings anders. „Wir raten Ihnen
dringend: Schließen Sie keine Kapitallebens- oder private Rentenversicherung ab“, heißt es bei der
Verbraucherschutzzentrale Hamburg. Sie gehörten „zu den
schlechtesten Produkten für die Altersvorsorge“. Der Hauptgrund:
die Kosten, die bei Vertragsabschluss anfallen. „Wer unterschreibt, rutscht erst mal ein paar
Hundert oder Tausend Euro ins Minus – meist, ohne es zu merken“,
warnen die Verbraucherschützer.
„Erst bei der Kündigung werden
die Kosten deutlich. Man bekommt
nur einen mageren Rückkaufswert.“ Es gebe bessere Möglichkeiten: Wer eine Familie absichern
muss, sollte eine Risikolebensversicherung abschließen. Wenn noch
Geld zum Sparen übrig bleibe, sollte man einen Riester-Vertrag über
einen Sparplan bei Bank oder
Sparkasse oder einen Fondssparplan in Betracht ziehen.
China im Börsenrausch
Schluss
52-W. Hoch Letzte Div. Div.s’14
52-W. Tief Div. Rend. Rela.90T
2)
auch im Stoxx Europe 50)
KGV’14 Erg.’14 Vola-250-T MK in Mio.
KGV’15 Erg.’15 Diff-200-T Streub. in %
ISIN
HV-Termin
93,22
52,94
1,50
2,4
1,30
0,84
19,3
17,0
3,19
3,63
0,27
-10,91
12877,2
100
DE000A1EWWW0
07.05.15
139,15
115,05
5,30
3,8
7,20
1,04
9,6
9,9
14,35
14,03
0,17
9,53
63134,0
99
DE0008404005
06.05.15
88,28
64,27
2,70
3,7
2,85
0,88
13,2
11,9
5,60
6,20
0,21
-5,93
67646,0
100
DE000BASF111
30.04.15
121,40
91,31
2,10
1,8
2,27
1,16
19,9
17,1
5,98
6,96
0,23
15,26
98406,8
100
DE000BAY0017
27.05.15
W -0,42
W -2,92
77,33
60,78
0,70
1,0
0,80
1,01
28,3
25,8
2,52
2,76
0,15
2,96
17942,4
40
DE0005200000
31.03.15
WW -0,61
+9,26 WWW
96,10
74,74
2,60
2,8
2,60
0,97
10,3
9,9
8,89
9,18
0,21
3,35
54932,0
53
DE0005190003
13.05.15
+0,79 WW
+16,15 WWWWW
14,48
9,92
0
k.A.
0,00
1,05
50,6
14,3
0,24
0,85
0,33
1,74
13838,6
83
DE000CBK1001
30.04.15
168,85 / 169,75 / 167,30
396.787
+0,27 W
+11,31 WWWW
183,40
136,85
2,50
1,5
3,50
0,99
13,5
12,2
12,50
13,80
0,25
2,60
33751,0
54
DE0005439004
30.04.15
68,21
68,10 / 68,46 / 67,66
2.884.920
+0,55 WW
+13,84 WWWWW
71,27
55,10
2,25
3,3
2,25
1,03
11,3
10,2
6,04
6,67
0,22
5,00
72973,6
93
DE0007100000
01.04.15
Deutsche Bank NA 1) 2)
26,55
26,30 / 26,74 / 26,30
6.175.636
38,15
22,66
0,72
2,7
0,69
0,96
12,3
8,6
2,16
3,08
0,23
-3,76
36619,7
94
DE0005140008
21.05.15
Deutsche Börse NA
59,06
58,99 / 59,18 / 58,80
419.725
+0,25 W
+5,3 WW
63,29
49,90
2,10
3,6
2,10
1,05
16,7
15,3
3,53
3,86
0,19
7,48
11398,6
95
DE0005810055
13.05.15
Deutsche Post NA 1)
26,84
26,73 / 26,88 / 26,66
2.497.446
+0,6 WW
+6,05 WW
28,47
21,55
0,80
3,0
0,87
1,07
15,7
15,2
1,71
1,76
0,23
4,42
32461,6
79
DE0005552004
27.05.15
Dt. Telekom NA 1) 2)
13,39
13,55 / 13,59 / 13,28
12.374.160
WW -0,7
+17,71 WWWWWW
13,75
10,07
0,50
3,7
0,50
1,05
21,6
20,3
0,62
0,66
0,21
11,78
60731,3
68
DE0005557508
21.05.15
E.ON NA SE 1)
15,06
14,90 / 15,10 / 14,86
11.883.768
+1,72 WWWWW
+9,45 WWW
15,37
12,23
0,60
4,0
0,50
0,99
17,7
18,8
0,85
0,80
0,22
7,88
30125,1
97
DE000ENAG999
07.05.15
Fresenius Medical Care
59,72
59,46 / 59,79 / 59,33
509.968
+0,54 WW
+15,29 WWWWW
60,43
46,70
0,77
1,3
0,96
1,16
21,4
19,9
3,43$
3,69$
0,18
15,27
18529,7
70
DE0005785802
19.05.15
Fresenius SE
43,21
42,80 / 43,37 / 42,61
1.429.876
WWWW -1,38
+23,88 WWWWWWWW
44,31
34,23
0,42
1,0
0,42
1,16
21,1
17,8
2,05
2,43
0,18
14,59
23363,7
73
DE0005785604
20.05.15
HeidelbergCement
60,92
60,75 / 61,13 / 60,60
368.735
+0,63 WW
+9,63 WWW
68,66
48,32
0,60
1,0
0,86
1,00
16,0
12,6
3,80
4,82
0,23
3,16
11447,8
75
DE0006047004
07.05.15
Henkel VA
89,43
88,99 / 89,74 / 88,78
775.057
+0,73 WW
+9,13 WWW
89,89
72,16
1,22
1,4
1,12
1,02
20,6
18,8
4,35
4,76
0,18
10,05
15933,1
98
DE0006048432
13.04.15
8,15
7,95 / 8,18 / 7,95
9.537.795
9,46
6,77
0,12
1,5
0,18
0,88
17,7
16,3
0,46
0,50
0,26
-3,59
9190,9
99
DE0006231004
12.02.15
K+S NA
24,46
24,26 / 24,53 / 24,24
1.625.989
27,25
19,12
0,25
1,0
0,50
0,98
12,7
15,0
1,92
1,63
0,28
3,44
4680,7
93
DE000KSAG888
12.05.15
Lanxess
40,55
39,83 / 40,67 / 39,78
819.092
56,75
37,26
0,50
1,2
0,50
0,81
19,6
16,0
2,07
2,53
0,25
-15,76
3710,8
100
DE0005470405
13.05.15
154,40
152,85 / 154,75 / 152,85
358.972
158,45
137,05
3,00
1,9
3,00
0,96
20,1
17,9
7,69
8,64
0,16
2,96
28677,2
93
DE0006483001
12.05.15
Lufthansa vNA
14,34
14,23 / 14,46 / 14,19
4.203.216
+1,02 WWW
WW -6,61
20,30
10,69
0,45
3,1
0,45
0,97
9,8
7,5
1,46
1,91
0,33
-7,49
6609,5
100
DE0008232125
29.04.15
Merck
78,74
79,04 / 79,52 / 78,51
471.760
+0,06 W
+25,43 WWWWWWWW
80,93
56,30
0,95
1,2
1,05
1,16
16,8
15,5
4,70
5,07
0,23
20,07
10176,5
100
DE0006599905
17.04.15
165,50
165,05 / 166,30 / 165,05
487.505
170,40
141,10
7,25
4,4
7,50
0,98
9,0
10,0
18,47
16,60
0,16
5,44
28622,1
88
DE0008430026
23.04.15
RWE StA 1)
29,26
28,88 / 29,39 / 28,77
2.345.965
32,98
24,75
1,00
3,4
1,00
0,90
13,9
15,0
2,10
1,95
0,25
0,17
16843,4
84
DE0007037129
23.04.15
SAP 1) 2)
56,63
56,71 / 57,11 / 56,09
2.697.972
WW -0,53
WW -5,35
63,30
50,08
1,00
1,8
1,02
0,91
16,7
15,5
3,40
3,66
0,19
-0,26
69570,2
75
DE0007164600
20.05.15
Siemens NA 1) 2)
93,90
94,08 / 94,48 / 93,74
2.057.060
+0,11 W
W -1,36
101,35
80,17
3,00
3,2
3,47
0,97
13,0
12,3
7,22
7,62
0,20
-0,23
82725,9
89
DE0007236101
27.01.15
ThyssenKrupp
21,66
21,20 / 21,76 / 21,20
2.431.183
+2,17 WWWWWWW
+25,5 WWWWWWWW
22,80
16,58
0,11
0,5
0,11
0,98
67,7
18,2
0,32
1,19
0,25
5,33
12255,4
77
DE0007500001
30.01.15
184,50
184,15 / 185,35 / 182,60
516.331
+0,38 W
W -4,06
205,00
147,40
4,06
2,2
4,40
1,01
7,5
7,0
24,56
26,20
0,20
2,19
33328,3
85
DE0007664039
05.05.15
Allianz vNA 1) 2)
Allianz
► Marktführer verringert
Anfang/Hoch/Tief
Umsatz Stück 2.12.
Adidas NA
Seit Jahren sinkt die Verzinsung von Lebensversicherungen. Auch bei der Allianz hält der Trend an.
(1) auch im Euro Stoxx 50,
Continental
Infineon NA
Linde
Munich Re vNA 1)
Volkswagen VA 1)
DAX
+0,58 WW
+10,42 WWW
+0,74 WW
WW -4,67
+0,25 W
+22,48 WWWWWWW
+1,2 WWWW
WWWWWWW -19,72
+3,3 WWWWWWWWWW
+10,34 WWW
+1,18 WWWW
+19,53 WWWWWW
+1,85 WWWWWW
WWWW -13,06
+1,31 WWWW
+4,93 WW
+0,33 W
+3,6 W
+1,76 WWWWW
+7,85 WWW
52-W. Hoch 10050,98 | 52-W. Tief 8354,97
EURO STOXX 50
52-W. Hoch 3325,50 | 52-W. Tief 2789,63
1.10.'14
3.12. 27.11.'14
52-W. Hoch 17905,33 | 52-W. Tief 15340,69
NIKKEI 225
52-W. Hoch 17881,76 | 52-W. Tief 13885,11
3.12. 26.11.'14
1.10.'14
3.12. 27.11.'14
1.10.'14
3.12. 27.11.'14
DOW JONES
1.10.'14
3.12.
3.12.
3.12.
3.12.
Die Börse in Schanghai wird zum zweitgrößten Handelsplatz der Welt. Über Hongkong können auch ausländische Anleger investieren.
Finn Mayer-Kuckuk
Peking
N
ach dreijähriger Durststrecke läuft in China eine neue
Börsenrally heiß. Ein Überschuss an Kapital, steigendes Anlegervertrauen und die Deregulierung lassen die Kurse steigen.
„Riesige Mengen an Geld fließen
dem Aktienmarkt zu“, sagt Analyst Ren Zeping von Guotai Junan
Securities.
Chinas Anleger waren nach einer Börsenblase in den Jahren
2007 und 2008 vorsichtig geworden und hatten kaum noch in Aktien investiert. Internationale Anleger blieben ohnehin außen vor,
weil der Markt für Yuan-Werte in
Schanghai durch Kapitalkontrollen geschützt ist. Während es in
New York, Frankfurt oder To-
kio kräftig aufwärtsging, dümpelten die Kurse in Schanghai relativ
träge vor sich hin. Erst in diesem
Jahr ist wieder Bewegung in die
Notierungen gekommen.
Die Regierung hatte zuvor die
Börsenvorschriften verschärft
und damit schwarze Schafe, die
nur schnell Anlegergeld abzocken
wollten, aus den Kurslisten gedrängt. Das hat das Grundvertrauen der Chinesen in Aktien gestärkt. Wichtiger jedoch ist die
Geld- und die Wirtschaftspolitik
der Regierung: Peking hat mehr
Liquidität bereitgestellt und die
Zinsen gesenkt.
Zugleich sieht der Immobilienmarkt – traditionell die liebste Anlageform der Chinesen – derzeit
angesichts sinkender Preise wenig aussichtsreich aus. Goldman
Sachs schätzt, dass Investoren in
den kommenden Monaten rund
400 Milliarden Yuan aus dem Immobilienmarkt abziehen und in
Wertpapiere umschichten werden. Da die Regierung zugleich
den grauen Kapitalmarkt bekämpft, bleiben wenig Alternativen zur Aktie.
Seit dem Frühsommer hat der
maßgebliche Leitindex Shanghai
Composite schon über 40 Prozent zugelegt. Besonders steil
geht es seit einer Leitzinssenkung
Mitte November bergauf. Von ihrem Blasen-Höchsttand des Jahres 2008 ist die Börse Schanghai
zwar noch weit entfernt, sonst
bricht sie aber einen Rekord nach
dem anderen. Mit Tagesumsätzen
von über 100 Milliarden Dollar ist
Festlandchina plötzlich der aktivste Handelsplatz in der Börsengeschichte. Offenbar stehen den
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vielen begeisterten Käufern fast
ebenso viele kurzfristige Verkäufer gegenüber. Auch gemessen an
der Marktkapitalisierung arbeitet
sich China in den Ranglisten nach
vorne. Die Börse New York bleibt
die unangefochtene Nummer
eins, doch Schanghai hat in diesen Tagen Tokio überholt und ist
nun zweitgrößter Handelsplatz.
Shanghai Composite
Der Zufluss könnte demnächst
weiter zunehmen: Seit wenigen
Wochen dürfen internationale Investoren über Hongkong auf Yuan-Aktien in Schanghai zugreifen.
Bisher nutzen nur wenige Anleger
diese Möglichkeit, in den meisten Ländern laufen jedoch bereits die Vorbereitungen. Produkte wie börsengehandelte Fonds
mit echten China-Werten werden
demnächst auf den Markt kommen. Seit zwei Wochen bietet
Clear stream, die Abwicklungstochter der Deutschen Börse, Orders und Verwahrung von Schanghai-Aktien via Hongkong an.
Aktienindex in Punkten
2800
2 779,53 Pkt.
2600
2400
2200
3.9.2014
Handelsblatt
3.12.
Quelle: Bloomberg
Analysten erwarten deshalb
damit, dass die Rally vorerst weiterläuft. „Der nächste größte Bullenmarkt steht uns bevor“, prognostiziert Analyst Ren. Die meisten Experten rechnen mit
steigenden Kursen mindestens
bis zum chinesischen Neujahrsfest im Februar. Je nach Optimismus halten die Experten einen
Anstieg auf bis zu 3 000 Zähler
für möglich. Derzeit notiert der
Shanghai Composite Index bei
rund 2 780 Punkten.
Unternehmen wollen das günstige Umfeld für Börsengänge nutzen. Prominentes Beispiel ist die
Immobilienfirma Wanda, die Aktien ihres Kino-Arms Wanda Cinema Line in Schanghai auf den
Markt bringen will. Das Unternehmen hofft im Kursfieber auf Einnahmen von 260 Millionen Euro.
36 PRIVATE GELDANLAGE
ROHSTOFFE
DEUTSCHE EDELMETALLE
3724,94 | -0,46%
3.12.2014
52-W. Hoch 5213,72 | 52-W. Tief 3643,27
1.10.'14
3.12.
Quelle
Rohöl OPEC
Sojaöl
Baumwolle
Platin
Gold
Erdgas
Kupfer
Lebendrinder
Aluminium
Heizöl
Kurs
68,13
31,65
60,11
1229,6
1209,4
3,80
2,87
166,00
1967,0
2,14
± Vortag
WWWWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWW
WWW
DEUTSCHE METALLPREISE
52-W. Hoch/Tief
WWWWWWWWWW
WWWWWW
WWWWW
WWWW
WWW
+2,54
+1,54
+1,20
+0,99
+0,85
110,48/66,44
45,95/31,17
97,35/58,53
1506,16/1177,50
1391,52/1130,40
7,02/3,78
3,43/2,80
171,55/112,72
2113,75/1641,25
3,20/2,11
-1,88
-1,63
-1,56
-0,83
-0,71
ROHÖL (Brent, Barrel/$)
Kassapreise Basis London (€/100 kg)3.12.’14
2.12.
Aluminium, hochgrädig 159,93 - 160,01
Aluminium, Legierung
161,07 - 161,88
Blei
164,04 - 164,08
Kupfer (A)
524,73 - 524,77
Kobalt
2432,28 - 2513,63
Molybdän
1610,67 - 1692,02
Nickel
1327,58 - 1327,99
Zink, spezial-hochgrädig 178,48 - 178,52
Zinn
1663,55 - 1663,96
162,33 - 162,37
159,55 - 160,35
162,53 - 162,61
520,10 - 520,15
2417,41 - 2497,99
1595,49 - 1676,07
1302,98 - 1303,38
177,72 - 177,76
1631,35 - 1631,75
HEIZÖL (Ø 15 Städte)
71,12 | -0,41%
52-Wochen Hoch 115,42 | 52-Wochen Tief 68,95
1.10.'14
8.1.'14
26.11.
HEIZÖLPREISE
1204,75 | +0,82%
eid HAMBURG. Am 26.11.’14 ermittelte der EID folgende Angebotspreise für Lieferungen von 3000 l (Premium-Qualität) frei
Verwendertank in €/100 l einschl. 19% MwSt., EBV und IWO:
52-W. Hoch 1484,00 | 52-W. Tief 1142,00
1.10.'14
72,21 | -0,91%
52-Wochen Hoch 89,78 | 52-Wochen Tief 71,38
3.12.
GOLD (Ldn. $ je Unze)
Berlin
Bremen
Cottbus
Dresden
Düsseldorf
Frankfurt
Hamburg
Hannover
3.12.
71,65
69,90
70,90
71,05
71,30
74,20
73,30
75,10
-
Karlsruhe
Kiel
Leipzig
Lübeck
München
Rostock
Stuttgart
72,95
75,10
74,50
71,70
79,70
76,60
77,10
78,30
71,65
71,15
71,15
74,85
74,00
70,30
72,70
-
76,00
77,70
74,50
78,55
78,80
74,85
76,50
SCHALTERKURSE EDELMETALLE
Goldbarren und -münzen in Euro
(Mehrwertsteuerfrei)
Ankauf
3.12.2014
Verkauf
3.12.
31.070,00
15.505,00
3.101,00
958,10
304,50
Eagle/Maple/Nugget/Britannia/Philharmoniker
90,70
234,90
474,90
951,80
Krügerrand
951,80
USA Kopf
257,19
USA Kopf
476,15
österreichische Dukaten
99,36
österreichische Dukaten
413,42
österreichische Florin
81,93
österreichische Florin
169,35
österreichische Kronen
87,05
österreichische Kronen
179,90
österreichische Kronen
922,93
BFRS Leopold
175,32
chilenische Pesos
546,38
Dänenkronen
238,76
Franc (Marianne)
171,18
mexikanische Pesos
441,16
mexikanische Pesos
1.125,18
südafrikanischer Rand
210,93
südafrikanischer Rand
102,71
Sovereign (Elisabeth)
217,25
Sovereign-alt (Elisabeth)
217,25
Schweizer Franken Vreneli
171,68
31.765,00
15.917,00
3.198,00
1.011,30
339,20
Rendite in %
3.12.2013
Goldbarren
1000 g
500 g
100 g
31,1 g
10 g
1/10
1/4
1/2
1
1
5
10
1
4
4
8
10
20
100
20
100
20
20
20
50
2
1
1
1
20
113,50
272,10
530,40
1.027,00
1.017,20
123,31
475,93
104,29
199,89
107,03
201,10
981,26
202,12
603,39
290,63
207,18
509,58
1.229,60
240,48
132,38
245,04
254,24
203,95
+ 5,91
+ 5,50
+ 4,94
+ 2,25
52-Wochen
Hoch
Tief
WWWWWWWWWWWWWWW
WWWWWWWWWWWWWW
WWWWWWWWWWWW
WWWWWW
WWWWWWWW - 3,33
WWWWWWWWWWWWWWW - 13,78
WWWWWWW - 6,67
WWWW - 3,14
+ 0,28 W
+ 1,01 W
0
0
WWWWWWWWWWWW
WWWWWW
WWWWWWWWWWWWWW
WWWWWWWW
WWWWWWWWWWW
WWW
- 13,03
- 6,03
- 15,26
- 8,45
- 12,26
- 3,34
+ 1,78 WW
WWWWWW - 6,26
WW - 2,03
WWWWWWWWWW - 11,17
WWWWWWWWWW - 10,72
WWWWWW - 6,36
W - 0,96
WWWWW - 5,18
WWWWWWWWWWWWWWW - 16,23
WWWW - 4,17
WWWWWWW - 7,63
WWWWWWWW - 9,02
31.902,50
15.951,00
3.198,00
1.000,40
326,75
28.147,50
14.073,50
2.822,50
883,65
289,20
103,75
257,60
510,75
1.005,35
1.001,60
563,80
927,63
186,82
933,75
186,76
330,54
98,61
193,58
967,41
466,21
584,13
326,36
208,44
483,02
1.196,32
231,20
226,69
234,89
285,75
561,17
91,45
227,25
450,60
887,00
883,70
203,92
416,84
99,77
398,62
83,43
165,47
86,95
170,74
95,17
169,15
185,53
237,26
169,56
221,35
243,53
202,30
105,34
184,19
211,31
168,33
Die An- und Verkaufspreise (aus Sicht der Bank, gültig für sehr gut erhaltene Stücke) werden täglich von der Deutschen Bank mitgeteilt; Verkaufskurse „ohne Angabe” werden auf Anfrage mitgeteilt. Die Rendite entspricht dem Preis, den die Bank dem Anleger bei einem Goldverkauf bezahlt,
abzüglich der Anschaffungskosten, die ihm beim Kauf vor einem Jahr entstanden sind.
STOXX 50
(ohne deutsche Indextitel)
STOXX EUROPE 50
3092,95 | +0,48 % | 52-W. Hoch 3132,37 | 52-W. Tief 2714,92
TOP oder FLOP
1.10.'14
03.12.14/17:46 h
ABB NA
AstraZeneca
Barclays
BG Group
BHP Billiton
BP
Brit. Am. Tobacco
BT Group
Cred. Suisse NA
Diageo
GlaxoSmithKl.
Glencore Plc
HSBC
Lloyds Bank.Gr.
National Grid
Nestlé NA
Novartis NA
Prudential
Reckitt Benckiser
Richemont
Rio Tinto
Roche Holding
Royal D. Shell A
Standard Chart.
UBS Group
Unilever plc.
Vodafone
Zurich Insur. Grp
3.12.
ISIN
CH0012221716
GB0009895292
GB0031348658
GB0008762899
GB0000566504
GB0007980591
GB0002875804
GB0030913577
CH0012138530
GB0002374006
GB0009252882
JE00B4T3BW64
GB0005405286
GB0008706128
GB00B08SNH34
CH0038863350
CH0012005267
GB0007099541
GB00B24CGK77
CH0210483332
GB0007188757
CH0012032048
GB00B03MLX29
GB0004082847
CH0244767585
GB00B10RZP78
GB00BH4HKS39
CH0011075394
Schöner Wohnen
EURO STOXX 50
Letzte
Div.
0,70
0
0,01
0,08
0
$ 0,10
0,48
0,04
0,70
0,32
0
$ 0,05
0
0
0,15
2,15
2,45
0,11
0,60
1,40
0,57
7,80
$ 0,47
$ 0,29
0,25
0,23
0,04
17,00
Standard Chart.
UBS Group
Rio Tinto
+1,55 %
+1,37 %
+1,14 %
BT Group
Reckitt Benckiser
Diageo
-2,30 %
-1,90 %
-1,54 %
BK in
Mill.
49847
58405
31362
33839
32438
90895
75777
33278
41133
53674
80414
42989
117893
56849
35024
233153
252217
39361
37728
47424
43320
205359
82720
23023
68041
34345
65504
45345
Verlauf
21,46
4674,50
243,80
936,40
1518,50
435,18
3743,00
408,30
26,08
1945,00
1489,50
322,60
633,00
79,65
929,50
72,30
93,20
1535,00
5150,00
90,85
3011,00
292,30
2178,00
954,90
17,70
2676,00
227,35
304,70
Für
Wohnimmobilienaktien
spricht auch die Hoffnung auf weitere Zusammenschlüsse. „Nach
diesem Deal werden alle anderen
zum Ziel“, sagt ein Kenner der
Immobilienszene. Erster Kandidat für eine Übernahme könnte
demnach die LEG Immobilien
sein. Die Düsseldorfer vermieten
ausschließlich in Nordrhein-Westfalen und somit dort, wo der regionale Schwerpunkt des neuen
Branchenführers Annington/Gagfah liegen wird.
TagesFLOP: BT Group
1.10.'14
3.12.
±%
Erg/Akt KGV Div. Deutsche Börse 17:46 h
z. Vortag
2014 2014 Rend. Verlauf ± % VT 52-Wo. H/T
+0,89 WWWW
$ 1,29 17,0 3,2 17,83 +0,75 20,06 15,40
W -0,20
4,29 17,1 1,1 59,71 +0,93 63,60 40,87
WWW -0,63
K.A. K.A. k.A.
3,09 +0,06 3,60 2,57
+0,10 W
0,70 13,6 2,6 12,17 +1,39 16,58 11,00
+0,16 W
$ 2,52 9,5 4,6 19,51 +0,51 26,79 18,03
+0,31 W
$ 0,66 10,5 4,9
5,62 +0,90 6,58 5,10
W -0,27
2,11 17,8 3,5 47,90 -0,04 48,15 34,80
WWWWWWWWWW -2,30
0,28 14,7 2,6
5,23 -0,25 5,31 4,27
+0,89 WWWW sfr 1,44 18,1 2,6 21,71 +0,97 24,42 19,23
WWWWWWW -1,54
0,95 20,8 2,5 25,25 +0,01 25,25 21,16
WWWW -0,83
0,92 16,2 5,0 19,01 +0,60 20,73 16,20
+0,88 WWWW
$ 0,31 16,4 2,8
4,12 +1,70 4,78 3,52
WW -0,42 $ 0,84 11,9 2,8
8,10 +1,07 8,45 7,09
WWWW -0,95 £ 0,02 40,3 k.A.
1,03 +1,78 1,05 0,85
WW -0,54
0,54 17,1 4,3 11,81 +0,15 12,15 8,82
WWWW -0,82
3,27 22,0 3,0 59,85 -1,40 60,90 51,44
+1,03 WWWW
5,21 18,3 2,6 77,66 +0,37 78,34 55,19
WWWWW -1,13
0,96 16,0 2,0 19,60 -1,86 19,97 14,22
WWWWWWWW -1,90
2,60 20,1 2,4 66,70 -0,45 70,86 54,21
+0,55 WW
3,68 20,5 1,5 75,35 +0,51 77,54 60,51
+1,14 WWWWW
5,07 9,3 3,7 38,39 +2,61 44,31 35,46
+0,14 W
14,33 20,5 2,6 243,66 +0,69 245,68 189,27
WWWWWW -1,36 $ 3,77 9,1 4,9 27,93 +0,42 31,10 23,91
+1,55 WWWWWWW $ 1,54 9,8 5,2 12,21 +2,71 17,35 11,20
+1,37 WWWWWW
k.A. k.A. 1,4 14,59 +0,64 15,53 11,56
WWWWW -1,07
1,30 20,6 3,2 34,13 -1,85 34,78 27,90
WWWWW -1,13
0,08 28,4 4,9
2,90 +0,17 3,42 2,25
+0,49 WW
$ 24,91 12,5 5,5 252,82 +0,31 253,35 196,64
Wenn es darum
geht, die
Profitabilität zu
steigern, zählen
Skaleneffekte.
Bernd Janssen
Mitbegründer Victoria Partners
„Wenn es darum geht, die Profitabilität zu steigern, zählen Skaleneffekte“, erläutert Janssen. Je größer eine Wohnimmobiliengesellschaft ist, desto günstiger kann
sie einkaufen und sich finanzieren. „Größe an sich ist ein Mehrwert auf dem Kapitalmarkt“,
26
18
24
16
85,30 / 86,98 / 85,24
1.035.377
Axa
19,26
19,14 / 19,42 / 19,13
5.247.728
BBVA
8,66
Bco.Santander
3,37
1,11
22,0
20,8
5,19$
5,47$
0,17
12,17
148114,7
46
BE0003793107
30.04.14
+1,42 WWWWWWWWW
+25,08 WWWWW
86,98
57,51
0,61
0,7
0,61
1,19
33,2
21,4
2,60
4,02
0,27
23,83
38523,4
80
NL0010273215
22.04.15
+0,29 WW
+3 W
20,64
16,43
0,81
4,2
0,90
1,07
9,1
8,3
2,12
2,33
0,22
4,77
45992,7
85
FR0000120628
23.04.14
8,63 / 8,73 / 8,60
67.812.831
+0,65 WWWW
+0,02 W
9,99
8,14
0,08
1,2
0,32
0,89
19,7
14,7
0,44
0,59
0,24
-4,75
47920,3
100
ES0113211835
13.03.14
7,38
7,27 / 7,40 / 7,27
79.810.986
+1,43 WWWWWWWWW
+26,14 WWWWW
7,79
5,53
0,10
3,5
0,60
0,96
15,4
14,5
0,48
0,51
0,21
5,09
60147,6
100
ES0113900J37
14.09.14
BNP Paribas
51,06
51,05 / 51,50 / 50,99
3.092.609
+0,06 W
W -4,26
61,82
43,28
1,51
3,0
1,50
1,00
K.A.
9,2
-0,02
5,55
0,22
-1,78
64015,3
84
FR0000131104
14.05.14
Carrefour
25,12
25,29 / 25,31 / 24,68
3.304.037
29,57
21,42
0,62
2,5
0,67
0,90
16,7
14,6
1,50
1,72
0,21
-4,06
17811,9
84
FR0000120172
15.04.14
Danone
56,18
56,19 / 56,34 / 56,01
1.358.938
57,44
48,33
1,45
2,6
1,52
1,00
20,3
18,5
2,77
3,03
0,17
5,50
35638,5
92
FR0000120644
29.04.14
Enel
3,87
3,84 / 3,90 / 3,83
32.881.372
4,49
2,98
0,13
3,4
0,13
0,89
12,9
12,1
0,30
0,32
0,28
-4,04
36424,5
68
IT0003128367
22.05.14
Eni
15,87
15,79 / 15,97 / 15,70
18.846.689
20,46
15,31
0,56
6,9
1,12
0,80
14,3
14,0
1,11
1,13
0,21
-12,95
57674,5
74
IT0003132476
08.05.14
9
Essilor
90,51
89,51 / 90,66 / 89,50
473.067
+0,7 WWWWW
+20,65 WWWW
91,00
70,51
0,96
1,1
1,04
1,19
26,8
25,9
3,38
3,49
0,19
14,89
19278,1
100
FR0000121667
07.05.14
8
GDF Suez
19,99
20,00 / 20,07 / 19,85
2.704.976
+0,08 W
+19,13 WWWW
21,19
16,02
0,50
7,5
1,00
1,00
15,0
14,0
1,33
1,43
0,21
3,20
48213,5
63
FR0010208488
28.04.15
7
Generali
17,40
17,37 / 17,44 / 17,33
4.967.937
+0,46 WWW
+5,26 W
17,70
14,40
0,45
2,6
0,62
1,11
12,5
10,7
1,39
1,62
0,20
7,80
27092,1
86
IT0000062072
14.10.14
Iberdrola
5,85
5,84 / 5,89 / 5,83
215.056.938
+0,22 W
+29,24 WWWWW
5,97
4,37
0,03
0,5
0,28
1,01
17,7
15,4
0,33
0,38
0,13
9,39
36732,4
80
ES0144580Y14
28.03.14
Inditex
23,58
23,45 / 23,63 / 23,30
5.463.775
+0,79 WWWWW
+2,41 W
24,20
19,29
0,24
2,1
0,48
1,03
31,0
29,5
0,76
0,80
0,19
8,08
14695,0
34
ES0148396007
15.07.14
ING
11,53
11,61 / 11,67 / 11,52
16.785.549
WWWWW -0,73
+22,58 WWWW
11,95
8,93
0
k.A.
0,00
1,12
41,2
9,5
0,28
1,22
0,27
9,50
44527,2
100
NL0000303600
19.11.14
2,44
2,42 / 2,45 / 2,40
117.880.568
+1,41 WWWWWWWWW
+41,7 WWWWWWWW
2,66
1,63
0,05
2,0
0,06
1,04
24,4
11,1
0,10
0,22
0,33
4,93
37823,1
90
IT0000072618
08.05.14
W -0,11
+11,12 WW
138,80
114,55
2,56
1,9
2,58
1,05
26,0
23,4
5,30
5,90
0,16
10,21
83072,8
40
FR0000120321
22.04.15
147,20
121,00
1,25
2,2
3,25
1,07
21,1
18,4
6,75
7,75
0,19
4,77
72447,6
53
FR0000121014
25.11.14
NAV: 10,33 €
10,31 €
11
10
6
1.12.2011
Deutsche Office
10
3.12.2014
NAV: 4,60 €
2,83 €
Intesa Sanpaolo
14
12
18
10
16
8
11.7.2013
Gagfah
20
2
1.12.2011
3.12.2014
LEG
17,89 €
NAV: 13,84 €
3.12.2014
61,44 €
NAV: 48,85 €
65
0
1.12.2011
TAG Immobilien
11
60
10
55
9
NAV: 10,16 €
9,33 €
15
Gagfah-Wohnungen
in Köln (o.): Bald in
einem Portfolio mit
Objekten der Deutschen Annington.
Annington-Haus in
Düsseldorf: Die Gesellschaft ist der
größte Vermieter in
Deutschland.
8
50
10
DIC
45
7
40
6
35
5
1.12.2011
5
0
1.12.2011
1.2.2013
3.12.2014
3.12.2014
Gesellschaften für Wohnimmobilien
12
Handelsblatt
Quellen:
Bloomberg, Unternehmen
NAV: 12,58 €
7,33 €
11
+0,57 WWWW
W -7,79
LVMH
142,55
141,55 / 143,40 / 141,45
575.251
Nokia
6,69
6,66 / 6,72 / 6,63
19.736.708
WWWWWWWWW -1,33
+16,97 WWW
6,98
4,89
0,37
5,5
0,11
1,07
24,8
19,7
0,27
0,34
0,30
12,53
25035,0
100
FI0009000681
17.06.14
Orange
14,14
14,15 / 14,16 / 14,06
5.148.354
W -0,18
+53,64 WWWWWWWWWW
14,33
8,39
0,20
5,7
0,60
1,15
16,2
14,6
0,87
0,97
0,27
22,64
37438,2
73
FR0000133308
27.05.14
Philips
24,29
24,13 / 24,39 / 24,12
2.218.369
+0,43 WWW
W -5,87
28,31
20,69
0,80
3,3
0,80
1,01
28,6
14,6
0,85
1,66
0,21
3,24
23248,8
95
NL0000009538
07.05.15
Repsol
18,26
18,15 / 18,42 / 18,00
13.103.635
+1,14 WWWWWWW
W -2,28
21,07
15,82
0,04
3,2
1,00
0,94
15,1
16,3
1,21
1,12
0,18
-2,14
23411,1
62
ES0173516115
28.03.14
Saint-Gobain
36,55
36,57 / 36,80 / 36,48
1.687.644
WW -0,37
W -2,91
46,40
29,51
1,24
3,4
0,88
0,96
18,1
13,7
2,02
2,67
0,25
-6,77
19598,4
83
FR0000125007
05.06.14
Sanofi
77,87
77,77 / 78,21 / 77,59
2.301.227
+0,35 WW
+4,09 W
89,95
68,29
2,83
3,6
2,95
0,99
15,0
14,3
5,20
5,44
0,22
-0,82
102862,0
91
FR0000120578
04.05.15
Schneider Electric
65,04
64,65 / 65,20 / 64,58
1.266.631
+0,49 WWW
+9,04 WW
72,22
52,59
1,45
2,2
1,90
0,98
17,3
14,3
3,75
4,54
0,23
0,67
36124,3
100
FR0000121972
21.04.15
Société Generale
39,12
38,93 / 39,48 / 38,92
3.083.158
+0,28 WW
W -4,13
48,69
32,44
1,02
2,6
1,41
0,99
11,5
8,2
3,41
4,77
0,28
-3,98
30356,4
100
FR0000130809
19.05.15
Telefónica
13,11
12,97 / 13,12 / 12,94
39.349.768
+1,55 WWWWWWWWWW
+11,62 WW
13,12
10,76
0,40
5,7
0,70
1,04
15,6
14,9
0,84
0,88
0,17
9,43
59834,0
87
ES0178430E18
29.05.14
Total
45,93
46,30 / 46,57 / 45,06
7.101.955
WWW -0,5
+5,03 W
54,71
40,57
0,61
5,2
2,46
0,90
11,0
10,8
4,17
4,26
0,23
-6,43
109151,6
95
FR0000120271
16.05.14
212,55
213,05 / 214,30 / 212,15
224.382
WW -0,35
+13,27 WW
214,30
174,25
8,90
4,2
9,50
1,02
19,5
18,0
10,90
11,82
0,17
6,38
20169,3
100
FR0000124711
06.07.15
6,89
5,01
0,10
1,7
0,12
0,95
19,0
13,1
0,31
0,45
0,34
-3,27
33987,6
94
IT0004781412
13.05.14
Unibail-Rodamco
9
+0,89 WWWWWW
+23,45 WWWW
137,70 / 138,80 / 137,65
519.450
10
+0,18 W
+6,02 W
+0,17 W
+13,29 WW
Unicredit
5,88
5,88 / 5,93 / 5,84
61.653.983
8
Unilever
32,91
32,83 / 33,09 / 32,83
3.967.947
W -0,08
+15,19 WWW
33,13
26,97
0,29
3,3
1,16
1,02
20,4
18,7
1,61
1,76
0,15
6,47
56423,1
92
NL0000009355
23.10.14
7
Vinci
43,73
43,81 / 43,97 / 43,67
1.861.787
+0,06 W
W -5,73
57,36
39,98
1,03
4,0
2,09
0,81
12,4
11,8
3,52
3,71
0,21
-13,07
25157,8
88
FR0000125486
15.04.14
Vivendi
20,57
20,61 / 20,66 / 20,49
2.225.210
W -0,05
+14,06 WWW
21,31
17,26
1,00
4,9
0,73
1,06
46,7
36,1
0,44
0,57
0,18
6,55
27218,5
95
FR0000127771
24.06.14
6
1.12.2011
3.12.2014
3.12.2014
WWWWW -0,72
+7,21 W
137,90
4
20
WWWWWWW -1,04
WW -10,54
L’Oreal
8
6
22
86,22
1,00
3,3
12
19,38 €
NAV: 14,34 €
ASML
94,64
69,14
Alstria
20
92,55 / 93,67 / 92,54
1.136.927
W -0,12
+24,25 WWWWW
bilienfirmen sind zu klein.
26,20 €
NAV: 21,21 €
92,54
FR0000120073
07.05.14
Immobilienwert minus Schulden
28
Anheuser-Busch Inbev
+0,69 WWWW
+11,92 WW
31827,6
100
Nettovermögenswert
je Aktie (NAV)
Wohnen top,
Büro Flop
100,75 / 102,10 / 100,70
548.079
ISIN
HV-Termin
0,16
6,96
als Anleihe-Ersatz.
Deutsche Wohnen
101,80
KGV’14 Erg.’14 Vola-250-T MK in Mio.
KGV’15 Erg.’15 Diff-200-T Streub. in %
4,84
5,39
in Euro
Deutsche Annington
Air Liquide
52-W. Hoch Letzte Div. Div.s’14
52-W. Tief Div. Rend. Rela.90T
21,0
18,9
Aktienkurs
E
Schluss
Veränd. ± % Vortag
± % 1 Jahr
2,34
1,01
► Wohnaktien eignen sich
s war eine Ankündigung, die den gesamten deutschen Immobilienmarkt in Aufruhr
versetzte. Die Nummer
eins unter den Wohnungsgesellschaften Deutsche Annington will
für 3,9 Milliarden Euro den Konkurrenten Gagfah schlucken.
Der ehrgeizige Plan schürt die
Übernahmefantasie in der Branche. Aber auch ohne neue Drehungen des Fusionskarussells sehen Analysten dank Mietsteigerungen
und
niedrigen
Kapitalmarktzinsen gute Aussichten für Wohnimmobilienaktien.
„Wenn es einen Ersatz für festverzinsliche Anleihen gibt, dann
sind es börsennotierte deutsche
Wohnungsgesellschaften“, ist
Bernd Janssen, Gründungspartner von Victoria Partners, überzeugt. Seine ausschließlich auf
den Immobiliensektor fokussierte Investment-Boutique hat gerade eine neue Studie veröffentlicht, die den Wohnaktien interessante Kurschancen attestiert.
Nach den von Victoria Partners
ausgewählten werttreibenden
Kriterien kristallisieren sich Annington und Deutsche Wohnen,
die Nummer zwei unter den börsennotierten Vermietern, als Anlagefavoriten heraus.
Anfang/Hoch/Tief
Umsatz Stück 2.12.
2,32
2,3
Die Aktien von Annington & Co. bieten mehr Potenzial als die Werte von Büro-Vermietern.
Reiner Reichel
Düsseldorf
(ohne deutsche Indextitel)
3.12.2014
Titel
102,65
83,46
► Deutsche Gewerbeimmo-
TOP-FLOP DER ROHSTOFFTITEL
3.12.2014
2.12.
Silber
418,80 - 461,90 405,80 - 453,00
Silber verarb.
483,50
474,20
Platin Barren
32,70
32,85
Platin verarb.
33,66
33,81
Palladium Barren
21,75
21,66
Palladium verarb.
23,45
23,36
Gold
30820 - 33180
30250 - 32830
Gold verarb.
34760
34400
Gold und Silber Euro / kg; Platin und Palladium Euro / g.
Die Preise gelten nur für industrielle Abnehmer (ohne MwSt.)
Quelle: Heraeus
PRIVATE GELDANLAGE 37
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
Pressefoto
Horst Galuschka
Deutsche Annington (u.), Horst Galuschka
GSCI
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
3.12.2014
Gesellschaften f. Büroimmobilien
ANZEIGE
meint auch Peter Barkow, Gründer der Beratungsgesellschaft
Barkow Consulting.
Weil es außerhalb der börsennotierten Gesellschaften kaum
noch interessante Wohnungsportfolios gebe, glaubt Barkow,
dass „Wachstum durch Konsolidierung leichter zu erreichen“
ist. Demnach wäre Annington/
Gagfah nicht die letzte Fusion
börsennotierter Wohnungsgesellschaften.
Dass für Anleger Wohnungsund nicht Bürovermieter erste
Wahl sind, lässt sich an den Kurssteigerungen und dem Verhältnis
von Börsenkurs zum Nettovermögenswert, englisch abgekürzt
NAV, je Aktie ablesen. Der NAV ist
einfach ausgedrückt der Immobilienwert minus Schulden. Der
Wohnungssektor hängt das Bürosegment in Bezug auf Kurssteigerungen weit ab.
Aber nicht nur das: Die Kurse
übersteigen die Nettovermögenswerte überwiegend deutlich,
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
während sie bei den Bürokonzernen mehrheitlich ebenso deutlich darunter liegen (siehe Grafik). Ein Kurs über dem NAV signalisiert, dass die Investoren auf
weitere Ergebnisverbesserung
und einen künftig höheren NAV
vertrauen. Der Gewinn steigt,
wenn die Mieteinnahmen stärker
zulegen als die Kosten. Gleichzeitig führen Mietsteigerungen zur
Aufwertung der Wohnungen.
Wenn die Schulden nicht in gleichem Umfang hochgehen, klettert der NAV nach oben.
Auch für die Mietentwicklung
gilt: Wohnen schlägt Büro. Die
Mieten für Büroflächen stagnieren in Deutschland mehr oder
weniger. Und auf der Finanzierungsseite sind die Bürogesellschaften ebenfalls im Nachteil.
Aktien deutscher Bürovermieter
sind für internationale Großinvestoren unattraktiv, denn das
Volumen der handelbaren Aktien ist zu klein. Um für sie inte-
ressant zu sein, müsse der Börsenwert des Streubesitzes die
Schwelle von 500 Millionen Euro
übersteigen, sagt Kapitalmarktexperte Barkow. Dieses Kriterium
erfüllt von den drei Großen, Alstria, DIC Asset und Deutsche Office, nur die Erstgenannte.
Auch Fusionen, die die Bürovermieter in mit den Wohnungsunternehmen vergleichbare Größen katapultieren würden, sind
vorläufig nicht zu erwarten. Ein
Handicap sind die Notierungen
unter NAV. Fusionen „sind typischerweise dann schwierig, wenn
Unternehmen zu unterschiedlichen Abschlägen oder Aufschlägen gehandelt werden– und genau das ist momentan in der
Branche der Fall“, erläutert Janssen.
Auch aus Paketkäufen erwartet
er kein nennenswertes Wachstum: „Die Portfolioankäufe sind
aktuell kaum werterhöhend, da
die Kapitalkosten zu hoch sind im
Vergleich zu den Renditen, zu de-
nen Portfolios nach den Preiserhöhungen der letzte Monate erworben werden können.“
„Auf dem Gewerbeimmobilienmarkt hat die ordnende Hand
der Private-Equity-Gesellschaften
gefehlt“, meint Wilhelm Breuer,
dessen Dr. Breuer Capital Market
Advisory, auf die Beratung von
Immobilienfirmen spezialisiert
ist. Vier der fünf großen Wohnungskonzerne – wurden von Private-Equity-Gesellschaften aufgebaut, die sich inzwischen von diesen Beteiligungen getrennt
haben. Eine Gesellschaft könnte
das Bürosegment doch noch aufmischen: die sanierte IVG.
„Die Investoren dürften den
Ausstieg über die Börse versuchen“, meint Breuer. „Dadurch
könnte Leben in den Markt der
börsennotierten Gewerbeimmobiliengesellschaften kommen.“
Nach einem Tausch Schulden gegen Eigenkapital haben bei den
Bonnern Hedgefonds und andere Finanzinvestoren das Sagen.
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38 PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
2
KAUFEN – HALTEN – VERKAUFEN ANLAGEENTSCHEIDUNGEN SIND EINE FRAGE DER STRATEGIE UND DES RICHTIGEN TIMINGS.
DREI KONZEPTE, DREI PORTFOLIOS: EIN REDAKTIONS-DEPOT, EIN SOCIAL-TRADING-DEPOT SOWIE EIN PRIVATBANK-DEPOT.
EXPERTEN GEBEN BÖRSENTÄGLICH IHRE INDIVIDUELLE EINSCHÄTZUNG ZU DEN FINANZMÄRKTEN AB.
US38259P5089
US38259P7069
US8064071025
US4523271090
US4581401001
US4612021034
US46120E6023
US49271M1009
US4824801009
US50076Q1067
GB00B8W67662
US53071M1045
US53071M8800
US5312293005
US5312291025
US5356781063
US5719032022
US5770811025
US57772K1016
US5951121038
US5949181045
US6092071058
US6117401017
US6285301072
US64110D1046
US64110L1061
US67066G1040
NL0009538784
US67103H1077
US6937181088
US7043261079
US7415034039
US7475251036
US75886F1075
US7782961038
US80004C1018
US78388J1060
IE00B58JVZ52
US8265521018
US82968B1035
US8550301027
US8552441094
US8589121081
US8715031089
US88160R1014
US8825081040
US8923561067
US8969452015
US92345Y1064
US92532F1003
US92553P2011
US92719A1060
US92857W3088
US9581021055
US9668371068
US9831341071
US9839191015
US9843321061
0
0
0
0
0,23
0,25
0
0,29
0,50
0,55
0
0
0
0
0
0,27
0,20
0,38
0,28
0
0,31
0,15
0
0
0,17
0
0,09
0
0
0,22
0,38
0
0,42
0
0,20
0,30
0
0,54
0,23
0
0,12
0,32
0
0,15
0
0,34
0,16
0
0
0
0,33
0,04
0,56
0,40
0,13
2,50
0,29
0
Amazon
Wynn Resorts
Monster Beverage
-3,01 %
-2,69 %
-2,39 %
181092 536,97
178551 531,32
11752 136,88
24557 191,25
186376 37,44
26606 93,72
19917 518,61
20371 135,91
11832 71,00
35866 60,19
9088,3 50,08
13150 29,05
2629,5 37,14
8258,7 36,12
3934,2 36,65
10773 46,80
23406 78,14
10244 30,27
8731,7 30,90
37972 36,10
401370 48,08
67819 38,67
17934 106,96
22294 58,23
13770 43,13
21018 354,69
12013 21,13
19140 76,85
20249 188,67
25052 70,75
17303 47,38
47775 1130,17
125643 74,37
41333 424,41
19686 90,85
23348 103,36
14822 116,34
23519 66,85
16301 136,22
3,60
22088
9432,5 14,43
60642 80,47
11192 130,58
18410 26,45
27304 229,30
60034 55,62
10974 78,62
9788,9 75,73
10541 62,66
28093 120,18
29627 75,03
8871,5
5,05
937761 35,47
24395 103,14
17933 48,19
17153 169,57
12571 46,85
51006 50,28
W -0,30 25,90 20,7
W -0,46 25,65 20,7
W -0,16 5,38 25,4
+1,64 WWW
2,64 72,4
W -0,43 2,24 16,7
+0,42 W
3,49 26,9
+1,22 WW
15,57 33,3
WW -1,40 3,93 34,6
+3,14 WWWWW 3,55 20,0
+0,15 W
3,14 19,2
W -0,77 -0,24 K.A.
W -0,07 1,11 26,2
+0,87 W
0,27 137,6
+0,03 W
0,29 124,6
+0,58 W
0,67 54,7
+1,99 WWW
1,90 24,6
+0,89 WW
2,55 30,6
WW -1,01 1,99 15,2
+3,80 WWWWWWW 1,62 19,1
+1,39 WW
3,23 11,2
W -0,78 2,63 18,3
W -0,57 1,73 22,4
WWWW -2,39 2,63 40,7
+0,69 W
3,56 16,4
+2,64 WWWWW 2,78 15,5
+0,68 W
3,42 103,7
+2,52 WWWW
0,73 28,9
+1,98 WWW
4,74 16,2
+2,56 WWWW
7,25 26,0
+3,68 WWWWWW 3,80 18,6
W -0,06 1,71 27,7
W -0,81 52,59 21,5
+1,43 WW
5,27 14,1
+0,75 W
9,97 42,6
+0,63 W
3,88 23,4
WWW
+2,02
5,82 17,8
+0,17 W
-0,16 K.A.
WW -1,02 5,04 13,3
+0,22 W
4,32 31,5
+0,28 W
0,08 45,0
+2,27 WWWW
1,16 12,4
+0,12 W
2,68 30,0
+0,42 W
4,27 30,6
+0,57 W
1,92 13,8
WW -0,92 0,60 382,2
WWW
+1,94
2,51 22,2
+2,70 WWWWW 2,61 30,1
WW -1,24 1,96 38,6
+0,18 W
2,39 26,2
+1,03 WW
-2,99 K.A.
+1,20 WW
5,40 13,9
+1,00 WW
0,51 9,9
W -0,81 2,79 12,7
+0,41 W
8,10 12,7
W -0,23 1,56 30,9
WWWWW -2,69 8,18 20,7
+2,27 WWWW
2,22 21,1
W -0,77 1,52 33,1
1.10.'14
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
2,4
0,8
k.A.
0,7
2,6
3,4
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
k.A.
2,3
1,0
5,0
3,4
k.A.
2,2
1,4
k.A.
0,4
1,4
k.A.
1,6
k.A.
k.A.
1,2
3,0
k.A.
2,1
k.A.
0,9
1,0
k.A.
2,4
0,7
k.A.
3,3
1,4
k.A.
2,3
k.A.
2,1
0,8
k.A.
k.A.
k.A.
1,7
8,9
5,2
1,2
1,0
4,3
2,1
k.A.
436,81
432,23
112,23
152,90
30,62
74,86
414,97
111,19
55,65
48,51
39,81
23,26
29,51
28,61
28,88
37,79
63,49
24,55
23,76
29,25
39,15
31,33
87,26
46,64
34,77
280,60
17,01
62,72
147,39
57,05
38,03
925,08
60,38
339,20
73,50
81,97
94,75
54,11
110,60
2,88
11,82
65,35
106,25
21,42
186,17
44,55
62,74
62,26
49,93
97,29
59,78
4,00
28,86
83,52
39,20
138,49
36,75
41,39
473,90 367,94
463,07 360,85
112,23 80,08
159,00 70,68
30,71 17,30
75,85 50,73
421,21 253,00
126,10 50,68
67,44 44,03
48,98 37,30
43,14 27,16
23,90 18,07
55,96 5,17
29,38 24,23
77,25 22,98
37,79 30,03
63,51 33,28
34,75 22,44
26,00 19,86
29,25 15,12
40,09 25,30
31,85 23,40
91,30 44,60
47,80 29,81
34,91 23,99
379,00 217,20
17,01 10,84
63,01 30,36
147,39 87,91
57,12 39,57
38,20 28,61
1004 778,17
63,00 51,85
341,00 189,00
73,50 45,57
84,02 46,96
98,86 60,95
54,40 34,63
110,60 63,88
2,90 2,20
11,82 7,90
65,52 49,15
106,25 77,00
21,42 13,19
224,70 98,00
44,65 30,04
62,74 42,30
81,19 53,86
50,96 40,32
98,25 44,47
65,11 53,10
9,60 3,94
30,79 22,10
83,52 56,22
43,65 26,81
180,50 123,66
40,17 28,33
42,07 23,15
Neue Benchmark-Anleihe seit 21.5./12.9.
+15 %
+12 %
+9 %
+6 %
+3 %
±0 %
-3 %
-6 %
31.1.2014
3.12.
seit 31.1.2014, in Prozent
Der Portfoliomanager Holger Degener hat
bei seinem „Dividende und Eigenkapital
Deutschland“-Wikifolio Anfang der Woche
einige Transaktionen durchgeführt. Die Position beim österreichischen Restaurantbetreiber Do & Co wurde mit über elf Prozent
Gewinn veräußert. Die VTG Position wurde
mit 6,5 Prozent Gewinn dagegen nur leicht
reduziert. Aufgestockt wurden die EngageAlexander
ments bei Surteco AG, Bijou Brigitte und
Kovalenko
IVU Traffic Technologies. Degener setzt bei
Bayer. Vermögen
seiner Strategie auf substanz- und dividendenstarke Unternehmen und legt großen
Wert auf hohe Diversifikation. Das „Dividende und Eigenkapital
Deutschland“-Wikifolio befindet sich seit Auflage in unserem
Musterdepot und liegt seitdem knapp sechs Prozent im Plus.
PRIVATBANK-DEPOT
Social-Trading-Depot
Stoxx 50
10-jährige Bundesanleihe, Kurs
Neue Benchmark-Anleihe seit 21.5./12.9.
+15 %
+12 %
+9 %
+6 %
+3 %
±0 %
-3 %
-6 %
31.1.2014
3.12.
Der Pkw-Absatz in Deutschland ist im November um zwei Prozent gegenüber Oktober gesunken. Dennoch erwartet der Verband der Automobilindustrie (VDA), dass
die Marke von drei Millionen Neuzulassungen 2014 geknackt wird – gegenüber dem
Vorjahr wäre das ein Plus von zwei Prozent.
Für 2015 rechnet der VDA mit einem global
wachsenden Markt: Wachstumstreiber solDaniel Hupfer
len China und die USA sein. Sollte sich die
M.M.Warburg & Co
Einschätzung als zutreffend erweisen, besteht weiteres Potenzial für Automobilaktien. Mit der VW-Aktie ist ein Automobilwert im Depot. Zudem ist
das Portfolio im Hinblick auf zyklische und defensive Titel ausgewogen aufgestellt. Wir fühlen uns wohl mit der Struktur des Portfolios und nehmen zunächst keine Veränderungen vor.
Privatbank-Depot
Stoxx 50
10-jährige Bundesanleihe, Kurs
Neue Benchmark-Anleihe seit 21.5./12.9.
+15 %
+12 %
+9 %
+6 %
+3 %
±0 %
-3 %
-6 %
31.1.2014
3.12.
31.01.2014
CZ82B8
31.01.2014
TB4JVD
31.01.2014
Aktuell:
Kurs
DAX BonusCap 7900
150 Stk. à
91,27 €
99,97 €
14 995,50 €
+9,35 %
seit Kauf
Euro Stoxx 50 Discount
360 Stk. à
27,17 €
29,72 €
10 699,20 €
+9,11 %
seit Kauf
5 820,00 €
+17,90 %
seit Kauf
S&P 500 Discount 1800
400 Stk. à
12,31 €
111 041,86 €
897791
Eni
A0D9U6
31.01.2014
140 Stk. à
859034
02.09.2014
A0RFEF
15.08.2014
3 161,48 €
-23,94 %
seit Kauf
Energias de Portugal
949 Stk. à
2,79 €
3,35 €
3 182,95 €
+19,92 %
seit Kauf
5,87 €
6 699,95 €
+27,92 %
seit Kauf
19,77 €
8 621,90 €
+43,58 %
seit Kauf
Iberdrola
4,58 € 1 141 Stk. à
Neste Oil
13,74 €
436 Stk. à
+11,33 %
111 331,10 €
572,62 €
110 758,48 €
Volkswagen
186,50 €
08.09.2014
22,58 €
Gewinn
Verlust
3 072,22 €
766403
A0MQ8X
Gesamtwert
15,75 €
Wertpapier
Kaufkurs
Stückzahl
15.10.2014
Aktuell:
Kurs
195 Stk. à
18,48 €
WKN*
Kaufdatum
623100
+6,01 %
-14,90 %
seit Kauf
Depot
Gesamtwert
Bargeldbestand
Alle Wertpapiere
im Depot
24.02.2014
+11,98 %
940,77 €
OMV
29,64 €
31.01.2014
14,55 €
111 982,63 €
23.05.2014
A0M46B
+1,75 %
seit Kauf
+11,61 %
seit Kauf
874341
31.01.2014
19 404,00 €
6 253,00 €
Wertpapier
Kaufkurs
Stückzahl
906980
Gewinn
Verlust
62,53 €
WKN*
Kaufdatum
07.04.2014
Gesamtwert
DAX BonusRevCap 10750
100 Stk. à
55,88 €
Depot
Gesamtwert
Bargeldbestand
Alle Wertpapiere
im Depot
Wertentwicklung
seit 31.1.2014, in Prozent
+6,81 %
Euro Stoxx 50 BonusCap 2920
32,34 €
600 Stk. à
31,75 €
PA0E8B
+8,06 %
Aktuell:
Kurs
Gesamtwert
Gewinn
Verlust
20 Stk. à
184,70 €
3 694,00 €
-1,21 %
seit Kauf
Infineon
7,14 €
400 Stk. à
8,13 €
3 254,00 €
+13,94 %
seit Kauf
Mondi
13,22 €
250 Stk. à
13,91 €
3 477,50 €
+4,96 %
seit Kauf
CVS Health
60,75 €
50 Stk. à
73,13 €
3 656,50 €
+20,08 %
seit Kauf
iShares MSCI Ferner Osten Nebenwerte ETF
2 303,00 €
23,03 €
100 Stk. à
23,47 €
-2,12 %
seit Kauf
52-W. Hoch 17924,15 | 52-W. Tief 15340,69
1.10.'14
3.12.2014
3M
American Express
AT & T
Boeing
Caterpillar
Chevron Corp.
Cisco Systems
Coca Cola
Disney Co.
DuPont
Exxon Mobil
Gen. Electric
Goldman Sachs
Home Depot
IBM
Intel
Johnson&Johnson
JP Morgan Chase
McDonald’s
Merck & Co.
Microsoft
Nike
Pfizer
Procter & Gamble
Travelers Comp.
United Technol.
UnitedHealth Group
Verizon
VISA Inc.
Wal-Mart Stores
3.12.
Gen. Electr.
United Technol.
IBM
3M
UnitedHealth
+1,27 %
+1,19 %
+1,14 %
+1,03 %
+0,97 %
Amer.Express
Wal-Mart St.
Coca Cola
Procter&Gamb.
AT & T
-1,90 %
-1,69 %
-1,66 %
-1,17 %
-0,85 %
TagesFLOP: Amer.Express
1.10.'14
3.12.
ISIN
US88579Y1010
US0258161092
US00206R1023
US0970231058
US1491231015
US1667641005
US17275R1023
US1912161007
US2546871060
US2635341090
US30231G1022
US3696041033
US38141G1040
US4370761029
US4592001014
US4581401001
US4781601046
US46625H1005
US5801351017
US58933Y1055
US5949181045
US6541061031
US7170811035
US7427181091
US89417E1091
US9130171096
US91324P1021
US92343V1044
US92826C8394
US9311421039
EUROGELDMARKTSÄTZE UNTER BANKEN
EURIBOR
3.10.'14
3.12.2014
Euro
US $
Pfund
sfr
YEN
kan $
A$
NZ $
HK $
Zloty
SG $
Rand
tsch. Krone
0,0810 | ±0,00 %
2.12.
LIBOR $
(in Prozent)
Emission
0,2346 | ±0,00 %
1.10.'14
Tagesgeld
1 Monat
2 Monate
3 Monate
6 Monate
-0,0900 - 0,0100 0,0200 - 0,1100 0,0400 - 0,1900 -0,0100 - 0,0900 0,1700 - 0,2700
0,0900 - 0,2200 0,1200 - 0,1600 0,5200 - 0,7700 0,1700 - 0,2400 0,3500 - 0,6000
0,4300 - 0,5300 0,4000 - 0,7000 0,4300 - 0,6300 0,4500 - 0,6500 0,5800 - 0,7800
-0,1000 - 0,0500 -0,1200 - 0,0800 -0,1700 - 0,0300 -0,1400 - 0,0300 -0,0700 - 0,0700
0,0001 - 0,1501 -0,0500 - 0,0800 -0,0500 - 0,1000 -0,0500 - 0,1100 -0,1300 - 0,1000
0,9000 - 1,1000 0,9800 - 1,1300 1,0500 - 1,2000 1,0800 - 1,2300 1,2200 - 1,3700
2,7500 - 2,9500 2,7500 - 3,0000 2,8200 - 3,0700 2,8600 - 3,1100 2,9500 - 3,2000
3,4500 - 3,7500 3,7500 - 3,9000 3,7900 - 3,9400 3,8100 - 3,9600 3,9400 - 4,0900
0,0500 - 0,1500 0,2100 - 0,3500 0,1500 - 0,3500 0,2000 - 0,4000 0,5000 - 0,6000
1,8000 - 1,9600 1,8800 - 2,0800 1,8100 - 2,3100 1,8600 - 2,3100 1,8500 - 2,3000
0,0312 - 0,2500 0,2100 - 0,4600 0,4500 - 0,8500 0,2500 - 0,5000 0,3500 - 0,7500
5,4000 - 6,0000 5,8700 - 6,8000 5,9400 - 6,6600 6,2000 - 7,2000 6,2500 - 7,2500
0,0100 - 0,1500 0,0300 - 0,3300 0,0400 - 0,3400 0,0500 - 0,3500 -0,1800 - 0,1000
2.12.
12 Monate
0,2500 - 0,5500
0,6800 - 0,7800
0,8500 - 1,0500
0,0800 - 0,2300
0,1000 - 0,3000
1,5200 - 1,6700
3,1300 - 3,2800
4,2500 - 4,4000
0,7300 - 0,8800
1,8000 - 2,0000
0,4700 - 0,8700
6,7000 - 7,7000
0,1000 - 0,5000
$ = 24 Monate 1,2900-1,5400, 36 Monate 1,7100-2,0100, Euro = 24 Monate 0,4800-0,6800, 36 Monate 0,5300-0,8300,
Eonia (Euro) = -0,007% (1.12.2014), Euro-Libor (Euro, 02.12.) = 1 Mon. 0,01143%, 2 Mon. 0,03643%, 3 Mon. 0,06%, 6 Mon. 0,14786%, 12
Mon. 0,30143%, Euribor (Euro, 02.12.) = 1 Mon. 0,022%, 2 Mon. 0,045%, 3 Mon. 0,081%, 6 Mon. 0,178%, 12 Mon. 0,331%,
Libor ($, 02.12.) = 1 Mon. 0,15825%, 2 Mon 0,199%, 3 Mon. 0,2346%, 6 Mon. 0,3279%, 12 Mon. 0,5648%.
3.12.2014
NEUE ANLEIHEN
03.12.14
04.12.14
04.12.14
08.12.14
08.12.14
08.12.14
09.12.14
10.12.14
10.12.14
11.12.14
19.12.14
14.01.15
04.12.14
04.12.14
04.12.14
04.12.14
05.12.14
05.12.14
05.12.14
05.12.14
05.12.14
05.12.14
09.12.14
Währung Betrag
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
EUR
USD
USD
USD
USD
USD
USD
USD
USD
USD
USD
GBP
100 Mio.
994,8 Mio.
460 Mio.
50 Mio.
700 Mio.
650 Mio.
50 Mio.
100 Mio.
100 Mio.
50 Mio.
120 Mio.
100 Mio.
400 Mio.
350 Mio.
750 Mio.
250 Mio.
1000 Mio.
1250 Mio.
1250 Mio.
1000 Mio.
1500 Mio.
600 Mio.
75 Mio.
ISIN
Emittent
DE000WGZ7Y98
EU000A1U98R8
XS1148166710
DE000A13SN57
XS1148074518
FR0012369122
DE000WGZ7ZA7
DE000HLB1V57
XS1150696919
FR0012369288
DE000WGZ7WN7
DE000HLB1XM0
USU0740LAB19
USU0740LAA36
USU0740LAC91
USU84569AF60
US023135AM87
US023135AN60
US023135AP19
US023135AL05
US023135AQ91
US025816BK48
XS1150025549
WGZ BANK
ESM TBILL
ZURICH INSURANCE CO
SPARKASSE HOLSTEIN
ALBEMARLE CORP
CASINO GUICHARD PERRACHO
WGZ BANK
LANDBK HESSEN-THUERINGEN
NORD/LB COVERED FIN BNK
BPCE SFH - SOCIETE DE FI
WGZ BANK
LANDBK HESSEN-THUERINGEN
BERKSHIRE HATHAWAY ENERG
BERKSHIRE HATHAWAY ENERG
BERKSHIRE HATHAWAY ENERG
SPECTRUM BRANDS INC
AMAZON.COM INC
AMAZON.COM INC
AMAZON.COM INC
AMAZON.COM INC
AMAZON.COM INC
AMERICAN EXPRESS CO
ALDERMORE GROUP
Rating*
7)
3)
7)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
A1 / - / Aa1 / - / F1+
- / AA- / -/-/Baa3 / BBB- / - / BBB- / BBB-e
A1 / - / -/A/- / BBB+ / - / AAA / A1 / - / -/A/A3 / BBB+ / BBB+
A3 / BBB+ / BBB+
A3 / BBB+ / BBB+
B3 / B / BB-e
Baa1e / AA- / Baa1e / AA- / Baa1e / AA- / Baa1e / AA- / Baa1e / AA- / Baa1 / BBB+ / Ae
-/-/-
Zins in %
EUR006M + 9 2)
4)
0,848
0,350
1,875
2,330
0,400
0,826
0,920
1,775
2,300
0,900
3,500
2,400
4,500
6,125
3,300
3,800
4,800
2,600
4,950
3,625
BPSW5 + 998 2)
Ausgabekurs
100,00 %
100,02 %
6) %
100,13 %
6) %
6) %
99,90 %
100,00 %
100,00 %
100,00 %
100,00 %
100,00 %
99,98 %
99,98 %
99,14 %
100,00 %
99,63 %
99,64 %
99,18 %
99,80 %
98,24 %
99,53 %
100,15 %
Handelsblatt | E = Euribor, L = Libor, SR = Swap Rate; *) letzte vorliegende Daten von Moody‘s/Standard & Poor‘s/Fitch; e = erwartet; 1) Wandelanleihe/Umtauschanleihe;
2) Anleihe mit variabler Verzinsung, Angabe in Basispunkten; 3) Zinsausstattung oder Laufzeit mit besonderen Elementen; 4) Nullkupon-Anleihe; 5) Anleihe ohne feste
Laufzeit; 6) Emissionsbetrag oder Konditionen noch offen; 7) Pfandbrief/Covered Bond; 8) Anleihe in mehreren Tranchen
© Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an [email protected].
max. Laufzeit Valuta Konsortialführer
03.12.24
05.03.15
04.12.19
08.10.18
08.12.21
07.02.25
09.12.19
10.12.21
09.10.20
11.03.42
20.12.21
14.04.23
01.02.25
01.02.20
01.02.45
15.12.24
05.12.21
05.12.24
05.12.34
05.12.19
05.12.44
05.12.24
5)
03.12
04.12
04.12
08.12
08.12
08.12
09.12
10.12
10.12
11.12
19.12
14.01
04.12
04.12
04.12
04.12
05.12
05.12
05.12
05.12
05.12
05.12
09.12
WGZ
CITI
LBBW
BAML,JPM,WFSECS
JOINT LEADS
WGZ
HELABA
NORDLB
NATIX
WGZ
HELABA
JOINT LEADS
JOINT LEADS
JOINT LEADS
CS,DB
BAML,DB,HSBC,MS
BAML,DB,HSBC,MS
BAML,DB,HSBC,MS
BAML,DB,HSBC,MS
BAML,DB,HSBC,MS
BCLY,GS,RBCDS
DB
Täglich die Märkte im Blick
Die Musterdepots veranschaulichen aussichtsreiche Anlagestrategien und geben Anregungen, mit denen Investoren ihre Renditeziele
erreichen können. Im Vordergrund steht nicht ein Wettbewerb zwischen den drei Portfolios, sondern vielmehr die
Nachvollziehbarkeit und
Transparenz der Anlageentscheidungen für den Leser.
Aus Platzgründen können an
manchen Tagen auch nur
zwei der drei Depots erscheinen. Jeder Kommentator star-
tet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100 000 Euro. Zu Beginn, am Freitag,
dem 31. Januar 2014, wurden
mindestens fünf Wertpapiere
gekauft. Danach steht es den
Kommentatoren frei, wann
sie investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf
von 0,25 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand
zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht
täglich ändern. HB
BK in
Mill.
106163
96577
176460
98107
63897
217087
143179
192978
163134
67028
410302
272772
93924
138837
166524
186376
304729
233041
94534
178143
401370
69691
202995
244027
36549
101727
99711
138587
131926
274286
Schluss
162,26
91,23
34,00
131,97
100,18
113,71
27,95
43,80
93,11
72,25
94,95
26,38
190,95
98,59
164,52
37,44
107,72
61,54
95,50
60,58
48,08
98,50
31,75
90,00
105,19
110,99
100,80
48,79
261,60
84,94
± % Erg/Akt
z. Vortag
2014
+1,03 WWWWW
7,48
WWWWWWWWWW -1,90 5,56
WWWW -0,85 2,57
W -0,23 8,36
+0,67 WWWW
6,56
W -0,27 10,13
2,06
+0,47 WW
WWWWWWWWW -1,66 2,05
WW -0,39 4,32
4,01
+0,78 WWWW
+0,81 WWWW
7,59
+1,27 WWWWWWW
1,67
+0,40 WW
17,40
+0,44 WW
3,76
+1,14 WWWWWW 16,13
WW -0,43 2,24
WWWW -0,73 5,96
+0,75 WWWW
5,48
4,99
+0,41 WW
WW -0,33 3,49
WWWW -0,78 2,63
+0,47 WW
2,97
+0,57 WWW
2,25
WWWWWW -1,17 4,22
+0,76 WWWW
9,94
6,87
+1,19 WWWWWW
5,64
+0,97 WWWWW
WWW -0,65 3,47
9,07
+0,61 WWW
WWWWWWWWW -1,69 5,11
3.12.2014
AIA GROUP
ANZ-Bank
Bank of China
BHP Billiton
Canon
China Constr.Bk.
China Life Insur.
China Mob. Ltd
Cnooc
Commonw. Bk.
East Jap. Railw.
Fanuc
Hitachi
Hon Hai Prec.
Honda Motor
Hyundai Motor
Industr.&C.Bk.
Itochu
Jap. Tobacco
KDDI Corp.
Komatsu
Mitsubishi Corp.
Mitsubishi UFJ Fin.
Mitsui & Co.
Mizuho Financial
Nat.Austr.Bk.
Nippon Steel
Nippon Tel.&Tel.C.
Nissan Motor
Nomura Hold.
NTT DoCoMo
Petrochina Co.
Posco
Reliance Ind
Rio Tinto
Samsung Electr.
Seven & I Hold.
Shin-Etsu Chem.
Softbank
Sumitomo Mitsui
Sun Hung Kai Pr.
Taiwan Semi.Ma.
Takeda Pharma.
Tencent
Tokio Marine
Toyota Motor
Wesfarmers
Westpac Bk.
Woodside Petrol.
Woolworths
Letzte
ISIN
Div.
HK0000069689 0,16
AU000000ANZ3
0
CNE1000001Z5 0,20
AU000000BHP4
0
JP3242800005
65
CNE1000002H1 0,30
CNE1000002L3 0,30
HK0941009539 1,54
HK0883013259 0,25
AU000000CBA7
0
JP3783600004
60
JP3802400006
145
JP3788600009
6,00
TW0002317005 1,80
JP3854600008
22
KR7005380001
0
CNE1000003G1 0,26
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23
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50
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80
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29
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40
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9,00
JP3893600001
32
JP3885780001
3,50
AU000000NAB4 0,99
JP3381000003
2,00
JP3735400008
90
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17
JP3762600009
6,00
JP3165650007
30
CNE1000003W8 0,17
KR7005490008 2000
US7594701077 0,32
AU000000RIO1 1,03
KR7005930003
500
JP3422950000
37
JP3371200001
50
JP3436100006
20
JP3890350006
60
HK0016000132 2,40
TW0002330008 3,00
JP3463000004
90
KYG875721634HK$ 0,24
JP3910660004
40
JP3633400001
75
AU0000WESDD7 1,15
AU000000WBC1 0,92
AU000000WPL2 $ 1,11
AU000000WOW2 0,72
KGV Div.
2014Rend.
21,7 2,1
16,4 1,1
13,2 5,4
15,8 2,2
15,3 2,6
11,2 3,7
13,6 2,6
21,4 2,8
21,6 0,9
18,0 2,5
12,5 2,8
15,8 3,0
11,0 1,2
26,2 1,9
10,2 2,6
16,7 2,4
18,1 2,6
11,2 2,3
19,1 3,4
17,4 2,9
18,3 2,2
33,2 0,9
14,1 3,3
21,3 2,7
10,6 2,0
16,2 2,1
17,9 1,4
14,1 4,3
28,8 0,6
16,6 2,3
Deutsche Börse 3.12.’14
Schluss ± % VT 52-Wo. H/T
131,54 +2,31 131,54 91,35
74,28 -0,92 75,32 60,35
27,75 -0,36 29,00 22,87
106,63 -0,44 108,86 87,10
81,82 +1,84 86,09 61,42
92,60 +0,86 100,35 80,50
22,54 +0,16 22,58 14,68
35,82 -0,29 36,18 26,93
75,45 +0,22 76,23 49,96
58,43 +1,78 58,50 43,21
76,75 +0,85 78,38 65,51
21,42 +1,69 21,85 17,92
155,38 +1,22 155,43 109,75
80,10 +1,01 80,24 54,47
131,95 +0,73 152,02 124,90
30,62 +1,34 30,71 17,30
87,90 +0,61 88,57 63,70
49,80 +1,43 49,90 38,17
77,48 +0,81 78,36 67,73
49,22 +0,52 49,22 34,74
39,15 +0,11 40,09 25,30
79,75 +0,60 80,07 51,18
25,49 -0,11 25,70 20,74
73,02 -0,51 74,21 55,78
85,26 +2,09 85,26 57,10
90,03 +1,29 90,03 75,59
81,42 +1,45 81,42 50,92
39,69 -0,77 41,60 32,90
212,66 +1,39 212,66 138,50
68,99 -0,84 70,50 53,09
DOW JONES ASIA 50
BK in
Mrd.
519,7
87,6
337,0
67,9
5201,0
1406,4
200,2
1835,2
468,8
128,7
3516,3
4888,4
4262,0
1240,7
6615,3
39099
453,9
2169,7
7351,0
3409,7
2766,5
3690,6
9770,2
2966,9
5170,6
76,7
3028,7
7715,5
4981,8
2793,5
4146,3
167,5
26287
0,6
25,9
19989
3922,9
3504,8
9017,7
6262,9
301,3
3578,2
3967,4
1102,4
3023,1
26177
47,6
101,9
29,4
38,4
Schluss
43,15
31,77
4,03
30,44
3900
5,85
26,90
91,30
10,50
81,40
8902
20410
911,30
94,50
3652
177500
5,23
1369
3676
7565
2814
2232
689,80
1622
205,50
32,43
318,70
6273
1102
730,80
1881
7,94
301500
31,18
57,98
1298000
4426
8111
7813
4429
112,80
138,00
5024
117,70
3929
7592
41,64
32,84
35,64
30,90
±%
Erg/Akt KGV Div.
Deutsche Börse 3.12.’14
z. Vortag
2014 2014Rend. Schluss ± % VT 52 Wo. H/T
WWWW -1,48
0,26 166 1,0
4,47 -0,78 4,73 3,24
+0,16 W
2,51 13 5,6
21,42 -1,58 24,29 18,95
WWW -0,98
0,60 6,7 4,9
0,42 -1,18 0,43 0,28
+0,13 W
2,52 12 4,3
21,13 +1,56 27,61 19,82
W -0,43
224 17 3,3
26,35 -0,25 26,68 20,91
W -0,34
0,92 6,4 5,1
0,60 -2,91 0,62 0,45
WWW -0,92
1,15 23 1,1
2,78 -2,21 2,85 1,83
WWWWWW -2,25 CNY 5,42 17 3,6
9,55 -0,58 10,11 6,00
WWWWWWWWW -3,14
1,22 8,6 5,4
1,11 -2,81 1,55 1,06
+0,82 WW
5,24 16 4,9
55,50 +0,60 59,09 46,50
WWW -1,06
507 18 1,3
59,52 -1,02 62,27 49,57
+0,64 WW
567 36 0,8 136,71 -0,94 155,00 115,10
WW -0,63
55 17 1,2
6,10 -0,28 6,28 4,74
+1,94 WWWWW
8,22 11 1,9
+0,66 WW
319 11 2,2
24,55 +0,42 30,59 22,90
+0,57 WW
31205 5,7 1,1
0
0,79 6,6 5,0
0,54 -0,18 0,55 0,40
W -0,40
196 7,0 3,4
9,20 +0,01 10,38 7,93
W -0,50
203 18 2,6
24,68 -0,40 28,39 21,00
WWW -1,18
399 19 1,7
50,74 -1,01 53,80 35,94
+0,68 WW
167 17 2,1
19,07 +1,17 19,28 13,80
WWW -0,95
270 8,3 3,0
14,97 -0,47 16,73 12,70
+0,17 W
68 10 2,3
4,62 +0,41 4,87 3,75
W -0,25
232 7,0 3,6
10,87 -0,12 12,98 9,38
+0,24 W
28 7,3 3,2
1,38 +0,58 1,66 1,30
+0,12 W
2,16 15 6,1
22,24 +1,58 25,50 20,82
+3,54 WWWWWWWWWW
27 12 1,6
2,14 +4,09 2,48 1,78
W -0,35
509 12 2,7
42,21 -0,02 51,80 36,19
WW -0,59
93 12 2,7
7,50 +1,32 7,86 5,98
+1,57 WWWW
58 13 2,3
4,92 +1,32 5,83 4,15
+0,62 WW
112 17 3,2
12,73 +0,96 13,68 10,80
WWWWWWWWW -3,05
0,70 11 4,0
0,84 -1,29 1,16 0,69
WWW -1,15
18778 16 2,7
+0,27 W
2,53 12 1,0
25,38 +2,41 28,15 18,59
+0,09 W
4,91 12 3,7
40,11 +2,85 47,02 37,91
+0,23 W
142631 9,1 1,1
WW -0,87
199 22 1,5
30,32 +1,25 32,49 25,81
WW -0,67
267 30 1,2
54,15 -0,53 54,70 36,89
W -0,34
443 18 0,5
52,53 +0,07 65,70 47,62
W -0,07
611 7,2 2,7
29,57 +0,08 37,73 27,21
W -0,44
7,94 14 3,0
11,89 +2,40 12,02 8,35
+0,36 W
9,97 14 2,2
W -0,28
135 37 3,6
34,17 +0,57 36,42 31,37
WWWW -1,59 HK$ 2,57 46 0,2
12,35 -0,76 13,90 8,46
WWW -1,17
240 16 1,8
27,00 +1,75 27,00 20,47
+0,86 WW
575 13 2,2
51,69 +1,43 51,87 37,50
+1,56 WWWW
2,13 20 4,8
+0,34 W
2,45 13 5,5
22,00 -0,48 25,45 19,46
+2,24 WWWWWW
2,91 12 5,8
24,07 -0,29 31,52 23,11
+2,18 WWWWWW
1,96 16 4,4
21,22 +4,32 26,39 20,34
143,55 | -0,36 %
52-W. Hoch 158,91 | 52-W. Tief 138,22
1.10.'14
3.12.
TOP oder FLOP
Nippon Steel
Woodside Petrol.
Woolworths
Hon Hai Prec.
Nomura Hold.
+3,54 %
+2,24 %
+2,18 %
+1,94 %
+1,57 %
Cnooc
Petrochina Co.
China Mob. Ltd
Tencent
AIA GROUP
Dow Jones Global Titans
Amsterdam AEX
Athen General
Bangkok SET
Bogota IGBC
Bombay Sensex
Bratislava SAX
Brüssel BEL-20
Buenos Aires Merval
Caracas IBC
3.12.2014
2.12.
244,71
428,61
1008,03
1594,58
11908,66
28442,71
220,18
3296,68
9558,95
2955,08
244,82
428,48
991,36
1594,00
11783,78
28444,01
219,22
3283,92
9378,26
2960,44
± % z. Vortag
W -0,04
+0,03 W
+1,68 WWWWW
+0,04 W
+1,06 WWW
W -0,005
+0,44 W
+0,39 W
+1,93 WWWWW
W -0,18
1.10.'14
3.12.
Quelle
Einfach
immer besser
informiert.
Substanz entscheidet.
ME(S)Z 22:05 Uhr
247,31
217,79
429,93
366,84
1379,42
852,87
1602,28 1205,44
14766,70 11783,78
28822,37 19963,12
224,14
190,31
3306,04 2747,43
12599,42 5105,48
3097,64 2103,40
in %
105
95
3.12.'14
——— = Dax ——— = Euro Stoxx 50 ——— = Dow Jones 30 — — — = Nikkei 225
Dublin ISEQ
5156,57
Europa
FTSE Eurotop 100
2834,18
FTSE Eurotop 300
1399,97
DAX (Kurs)
5130,23
Dax
9971,79
Euro-Stoxx
328,13
Blue Chip Index (Kurs)
3090,56
Blue Chip Index (Perf.)
6037,88
Stoxx Europe 600
349,34
Stoxx 600
655,56
Stoxx Small
231,26
Stoxx 200 Mid
368,92
Stoxx 200 large
363,65
Helsinki OMXHPI
7924,38
Hongkong Hang Seng
23428,62
Istanbul ISE Nat. 100
84915,14
Jakarta Composite
5166,04
Johannesburg JSE Top 40 44230,75
Kopenhagen OMXC20
767,79
Kuala Lumpur
KLSE-Composite
1758,15
Lissabon PSI 20
5207,67
PSI Geral
2300,31
5099,64
2821,09
1392,51
5110,83
9934,08
326,75
3078,22
6013,77
347,37
651,87
228,86
365,89
361,89
7910,79
23654,30
84915,15
5175,79
43973,78
766,30
1785,97
5187,63
2291,94
+1,12 WWW
+0,46
+0,54
+0,38
+0,38
+0,42
+0,40
+0,40
+0,57
+0,57
+1,05
+0,83
+0,49
+0,17
W
WW
W
W
W
W
W
WW
WW
WWW
WW
W
W
WWW -0,95
W ±0,00
W -0,19
+0,58 WW
+0,19 W
WWWW -1,56
+0,39 W
+0,37 W
3.12.2014
2.12.
6716,63
10875,90
6742,10
1143,39
10749,20
W -0,38
0
+1,18 WWW
21086,02
19978,32
43228,25
948,58
1346,85
20876,57
19780,58
43008,07
925,43
1300,42
+1,00
+1,00
+0,51
+2,50
+3,57
WWW
WWW
W
WWWWWWW
WWWWWWWWWW
620,52
262,43
4391,86
7360,75
1019,75
616,42
261,40
4388,30
7344,23
1007,83
+0,67
+0,39
+0,08
+0,22
+1,18
WW
W
W
W
WWW
19273,15
52320,48
1969,91
279,32
3326,05
1464,84
5301,20
9175,26
1314,78
19286,07
51612,47
1965,83
277,83
3322,32
1450,07
5260,00
9034,79
1307,11
+1,37
+0,21
+0,54
+0,11
+1,02
+0,78
+1,55
+0,59
1429,75
4337,85
17720,43
53801,73
5503,07
2282,34
9168,37
1427,85
4334,77
17663,22
53773,45
5430,04
2273,88
9138,56
+0,13
+0,07
+0,32
+0,05
+1,34
+0,37
+0,33
NORDAMERIKA
3.12.2014
2.12.
New York
DJ-Industrie
Tageshoch tats.
Tagestief tats.
DJ-Transport
DJ-Versorgung
NYSE-Comp.
MKT-Comp.
S&P 100
S&P 500
Nasdaq Comp.
MMI
Toronto
S&P/TSX Composite
17912,62
17924,15
17855,59
9130,76
602,68
10987,28
2588,71
918,62
2074,33
4774,47
1910,21
3.12.
14754,06
17879,55
17897,05
17778,85
9059,13
604,47
10940,12
2557,65
916,58
2066,55
4755,81
1910,78
2.12.
14620,07
52 Wo. H/T
RELATIVE WERTENTWICKLUNG
12.9.'14
-3,14 %
-3,05 %
-2,25 %
-1,59 %
-1,48 %
TagesTOP: Nippon Steel
INTERNATIONALE INDIZES
85
DIE REGELN DER DEPOTS
Letzte
Div.
0,86
0,26
0,46
0,73
0,70
1,07
0,19
0,31
0,86
0,47
0,69
0,22
0,60
0,47
1,10
0,23
0,70
0,40
0,85
0,45
0,31
0,28
0,26
0,64
0,55
0,59
0,38
0,55
0,48
0,48
DOW JONES ASIA
115
Eine ausführliche Berichterstattung sowie die kompletten
Depots finden Sie unter www.handelsblatt.com/musterdepots
Die Beiträge stellen keine Anlageberatung dar, insbesondere geben sie keine Empfehlung zum Kauf
der genannten Wertpapiere.
DOW JONES
17912,49 | +0,18 %
TOP oder FLOP
101 995,10 €
GT6Y38
28.03.2014
DOW JONES
11 057,54 €
Wertpapier
Kaufkurs
Stückzahl
CB4S3R
Wertentwicklung
+13,05 %
113 052,64 €
WKN*
Kaufdatum
10.07.2014
AUSWAHL
Handelsblatt-Depot
Stoxx 50
10-jährige Bundesanleihe, Kurs
Handelsblatt | *Wertpapierkennnummer | Quellen: Depot, Bloomberg
Pablo Castagnola
3.12.
+0,87
+0,66
+2,98
+0,26
+1,34
-0,77
+0,70
+1,08
+1,98
+0,73
+0,54
-2,02
+1,55
+0,27
+0,55
+4,33
+0,93
+0,21
+2,09
+2,47
+0,11
-0,18
-1,80
+1,13
+3,92
+1,02
+3,40
+3,21
+1,55
+4,08
+0,88
+0,77
+3,08
+1,55
+0,94
+0,16
+1,15
+1,24
+1,16
+0,10
+6,01
+0,81
+1,61
+1,66
-0,30
+1,79
+1,08
+8,71
+1,01
+1,17
-0,02
-0,22
+5,87
+1,37
+0,05
-1,13
-0,21
+1,52
Asoka Wöhrmanns Einschätzung zur Entwicklung an den Kapitalmärkten im kommenden Jahr sieht auf den ersten Blick ermutigend aus: Der Chefanlagestratege von
Deutsche Asset & Wealth Management – der
Vermögensverwaltungssparte der Deutschen Bank – glaubt, dass die Luft zwar
dünner wird, versiegen werde sie aber
nicht. Weniger erfreulich sehen die PrognoGeorgios
sen aus, wenn man die konkreten Kursziele
betrachtet – etwa für die Aktienindizes: Der
Kokologiannis
Dax werde auf 10 400 Punkte steigen – ein
Handelsblatt
Miniplus von gerade mal vier Prozent. Die
Jahresrendite beim S&P 500 soll sich bei nur knapp drei Prozent
erschöpfen. Und dies alles trotz „steigender Volatilität“. Im Klartext: Zwischenzeitlich werden die Kurse deutlich abrutschen.
AUSWAHL
3.12.
+5,81 %
+3,80 %
+3,68 %
seit 31.1.2014, in Prozent
SOCIAL-TRADING-DEPOT
TagesTOP: Biogen Idec
Biogen Idec
Maxim Integr.
Paccar
Depot
Gesamtwert
Bargeldbestand
Alle Wertpapiere
im Depot
Wertentwicklung
AUSWAHL
Google Inc. A
Google Inc. C
Henry Schein
Illumina
Intel
Intuit
Intuitive
Keurig Green Mount.
KLA-Tencor
Kraft Foods Gr.
Liberty Glob.
Liberty Interact.
Liberty Interactive
Liberty M. C. Delaware
Liberty Media
Linear Techn.
Marriott International
Mattel
Maxim Integr.
Micron Techn.
Microsoft
Mondelez Intern.
Monster Beverage
Mylan
NetApp
Netflix
Nvidia
NXP Semic.
O`Reilly Automotive
Paccar
Paychex
Priceline.com
QUALCOMM Inc.
Regeneron Pharma
Ross Stores, Inc.
SanDisk
SBA Communications
Seagate Tech
Sigma
Sirius XM Hldgs.
Staples, Inc.
Starbucks Corp.
Stericycle
Symantec Corp.
Tesla Motors
Texas Instru.
Tractor Supply
Tripadvisor
Verisk Analytics Inc.
Vertex Pharma.
Viacom Inc.B
Vimpelcom Ltd.
Vodafone Gr.
Western Digital
Whole Foods
Wynn Resorts
Xilinx
Yahoo
HANDELSBLATT-DEPOT
4774,47 | +0,39 % | 52-W. Hoch 4810,86 | 52-W. Tief 3946,03
TOP oder FLOP
1.10.'14
Deutsche Börse 3.12.’14
Schluss ± % VT 52-Wo. H/T
30,09 +0,36 30,09 22,53
17,00 +0,75 18,59 12,10
59,40 -0,69 59,81 39,19
51,30 +1,60 51,65 31,74
159,92 -0,27 164,34 87,91
30,59 +2,99 30,59 22,30
258,30 -1,60 302,00 206,70
136,28 +1,06 137,74 78,65
45,18 +2,28 45,18 33,95
93,95 +0,96 96,26 52,15
19,70 +4,12 19,70 11,99
48,99 -0,03 50,20 32,56
69,38 +0,37 69,56 44,73
76,90 +4,67 77,69 32,48
187,78 -1,17 202,12 102,45
58,83 +0,36 59,13 40,66
278,56 +4,51 278,56 192,77
35,00 +2,56 35,00 19,63
59,88 +1,76 60,00 36,22
25,21 +1,67 25,98 20,03
41,27 +1,73 41,43 27,72
93,08 -0,47 94,82 48,55
52,22 +0,73 52,22 34,99
135,32 +0,51 138,72 83,78
60,80 +0,81 62,80 43,13
22,54 +0,16 22,58 14,68
53,09 +1,34 56,11 38,30
44,17 +1,31 44,17 31,42
46,04 +1,38 46,45 34,46
115,55 +1,70 115,55 80,15
70,00 -0,07 71,29 47,11
28,61 +3,54 33,74 25,32
28,27 +2,22 33,16 11,92
59,64 -1,73 62,53 37,81
55,72 +0,93 55,72 36,03
44,37 -0,30 46,46 35,40
180,19 +1,67 183,07 116,99
71,00 +3,08 71,26 44,87
36,53 +0,92 37,36 27,69
68,89 +1,98 68,89 47,50
106,00 +3,01 106,00 58,77
60,88 +0,07 64,09 34,90
36,10 +1,31 37,92 31,65
57,57
±0 57,57 39,65
45,47 +1,04 48,10 32,02
81,59 -0,98 93,38 45,70
Handelsblatt | *Wertpapierkennnummer | Quellen: Depot, Bloomberg
NASDAQ COMP.
Schluss
37,22
21,48
73,18
63,23
198,88
37,63
316,50
168,07
56,50
115,95
24,58
61,45
85,94
95,12
231,13
73,28
347,34
43,25
74,57
31,37
51,15
114,23
64,24
167,78
76,86
27,95
65,37
54,44
57,14
142,68
86,16
35,31
34,70
74,41
69,20
54,79
227,87
88,64
45,72
84,30
130,95
74,88
46,26
71,47
56,87
100,66
KGV Div.
2014 Rend.
24,0 0,7
15,7 0,9
59,0 0,03
26,1 k.A.
38,2 k.A.
24,9 1,8
K.A. k.A.
19,5 1,2
23,7 2,6
18,0 1,6
23,0 1,6
36,6 0,1
27,4 k.A.
20,5 0,9
6,0 k.A.
15,3 k.A.
25,7 k.A.
14,8 1,1
24,6 1,9
10,2 3,2
22,9 k.A.
31,0 k.A.
38,9 k.A.
K.A. k.A.
20,8 k.A.
13,6 2,6
20,2 k.A.
21,1 k.A.
19,1 1,6
30,7 0,9
14,5 k.A.
20,5 k.A.
19,7 k.A.
46,8 k.A.
25,4 k.A.
18,6 k.A.
79,1 k.A.
21,7 0,7
24,2 1,3
17,3 k.A.
24,1 k.A.
44,3 k.A.
27,9 2,2
21,2 k.A.
18,2 2,6
12,6 k.A.
Pressefoto
ISIN
US90130A1016
US00507V1098
US00724F1012
US00971T1016
US0153511094
US0214411003
US0231351067
US0311621009
US0326541051
US0378331005
US0382221051
US0527691069
US0530151036
SG9999006241
US0567521085
US0758961009
US09062X1037
US1113201073
US12541W2098
US12673P1057
CA1488871023
US1510201049
US1567821046
US16117M3051
IL0010824113
US17275R1023
US1773761002
US1924461023
US20030N1019
US22160K1051
US25490A3095
US25470F1049
US25470F3029
US25470M1099
US2567461080
US2786421030
US29444U5020
US30212P3038
US3021301094
US30219G1085
US3156161024
US30303M1027
US3119001044
US3377381088
CH0114405324
US3755581036
± % Erg/Akt
z. Vortag 2014
+0,08 W
1,55
+1,61 WWW
1,37
W -0,39 1,24
0
2,42
WW -0,95 5,20
+0,83 W
1,51
WWWWW -3,01 -0,76
W -0,71 8,60
+2,34 WWWW
2,38
+1,15 WW
6,45
+2,97 WWWWW 1,07
+1,17 WW
1,68
+0,16 W
3,14
+3,17 WWWWW 4,64
WWW -1,54 38,34
+0,45 W
4,79
+5,81 WWWWWWWWWW 13,51
+0,77 W
2,93
+1,30 WW
3,03
+1,14 WW
3,07
W
+0,35
2,23
W -0,84 3,69
W -0,24 1,65
W -0,71 -1,32
+0,31 W
3,70
+0,47 W
2,06
WW -1,24 3,23
W -0,09 2,58
+0,21 W
2,99
W -0,27 4,65
WW -0,89 5,93
+1,12 WW
1,72
+1,12 WW
1,76
WW -1,14 1,59
+0,71 W
2,72
W -0,42 2,95
+1,09 WW
2,88
+1,28 WW
4,09
+0,82 W
1,89
+0,21 W
4,88
WWW
+1,72
5,43
W -0,77 1,69
+3,14 WWWWW 1,66
+0,29 W
3,37
+0,83 W
3,12
WWW -1,50 7,96
Pressefoto
3.12.2014
21st Century Fox
Activision Blizzard
Adobe
Akamai Tech.
Alexion Pharm.
Altera Corp.
Amazon
Amgen
Analog Devices
Apple Inc.
Applied Materials
Autodesk
Automatic Data Proc.
Avago Techn.
Baidu Inc.
Bed Bad
Biogen Idec
Broadcom
C.H. Robinson
CA Technologies
Catamaran Corp.
Celgene Corp.
Cerner
Charter Comm.
Check Point
Cisco Systems
Citrix Systems
Cognizant
Comcast
Costco
Directv A
Discovery Comm. A
Discovery Comm. C
Dish Network Corp.
Dollar Tree
eBay
Equinix
EXPEDIA
Expeditors
Express Scripts Hold.
F5 Networks
Facebook
Fastenal
Fiserv
Garmin
Gilead Sciences
BK in
Mill.
51793
15412
36398
11265
39341
11627
146234
127667
17753
694293
29948
14002
41330
23943
63604
14799
82023
23400
10974
13959
10612
91328
21909
18228
20078
143179
10751
16407
121914
62306
47299
5198,3
2615,0
16238
15432
70927
11261
10920
9436,7
68637
10254
136096
13733
9905,0
11108
152165
Handelsblatt | *Wertpapierkennnummer | Quellen: Depot, Bloomberg
NASDAQ 100
Letzte
Div.
0,13
0,20
0,01
0
0
0,18
0
0,61
0,37
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0
0
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0
1,50
0
PRIVATE GELDANLAGE 39
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
5195,97
4281,34
2867,62 2476,43
1410,93 1215,62
5179,82 4298,42
10050,98 8354,97
336,47
280,43
3132,37 2714,92
6093,20 5211,55
350,85
302,48
656,89
565,33
242,23
198,65
375,29
314,21
366,35
315,91
7993,00 6871,94
25362,98 21137,61
87048,14 60753,53
5262,57 4109,31
47143,71 38246,12
775,56
582,90
1896,23
7790,56
3179,73
1758,15
4856,24
2182,34
London
FTSE 100
FT Gold Mines
Madrid Ibex
Mailand
FTSE Italia All-Share
S&P/Mib
Mexico IPC
Moskau RTS
RTX USD
Oslo
All Share GI
20 Industrial GI
Paris CAC 40
Philippinen Composite
Prag PX-Index
Santiago de Chile
IGPA-General
Sao Paulo Bovespa
Seoul Korea Composite
Shanghai B-Index
Singapur Time Industrials
Stockholm OMXS30
Sydney All ordinaries
Taipeh Weighted-Price
Tel Aviv Tel Aviv 100**
Tokio
Topix
2.Sektion
Nikkei 225
Warschau WIGA
Wellington NZSX50
Wien ATX
Zürich SMI
** Freitag Sabbat, dafür am Sonntag Handel. Der Nikkei-225-Index ist copyrightgeschützt: © Nihon Keizai Shimbun, Inc.
± % z. Vortag
W -0,07
WWWW
W
WW
W
WWW
WW
WWWW
WW
W
W
W
W
WWWW
W
W
±% z. Vortag
52 Wo. H/T
6904,86
1700,25
11249,40
6072,68
1009,96
9232,10
23912,71 18586,76
22590,18 17555,77
48813,47 37751,64
1457,37
914,08
2027,07 1284,31
706,45
313,44
4598,65
7413,62
1046,06
576,47
249,95
3789,11
5709,34
893,50
19923,39 16847,13
62304,88 44904,83
2093,08 1885,53
281,01
216,85
3387,84 2953,01
1474,89 1246,56
5672,30 5037,40
9593,68 8230,46
1552,95 1178,59
1440,67 1121,50
4356,76 3344,42
17881,76 13885,11
55687,59 48765,47
5537,99 4672,24
2730,45 1980,53
9209,03 7766,74
52 Wo. H/T
+0,18 W
17924,15 15340,69
+0,79 WW
W -0,30
+0,43 W
+1,21 WWW
+0,22 W
+0,38 W
+0,39 W
W -0,03
9310,22
609,31
11108,39
11947,05
919,56
2076,28
4810,86
1920,09
+0,92 WWW
15685,13 13059,74
7009,98
476,05
9732,47
2248,99
770,88
1737,92
3946,03
1679,03
40 PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
PRIVATE GELDANLAGE 41
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
PRIME STANDARD
ZINSEN
DAS BRINGT GELD
DAS KOSTET GELD
02.12.14
Festgeld 5tsd €, 1 Mon. 0,17
Festgeld 5tsd €, 3 Mon. 0,26
Festgeld 5tsd €, 6 Mon. 0,35
Festgeld 5tsd €, 1 J.
0,44
Spareckzins
0,16
Sparbrief 1 J.
0,48
Sparbrief 2 J.
0,58
Sparbrief 3 J.
0,68
Sparbrief 5 J.
0,96
Dispozins
Hypozinsen eff. 5 J.
Hypozinsen eff. 10 J.
Ratenkredit 5tsd €, 3 J.
Ratenkredit 5tsd €, 5 J.
Ratenkredit 5tsd €, 6 J.
Ratenkredit 10tsd €, 3 J.
Ratenkredit 10tsd €, 5 J.
Ratenkredit 10tsd €, 6 J.
REX
2.12.
9,82
1,35
1,77
5,54
5,86
6,18
5,49
5,83
6,14
1.10.'14
Hongkong
± in %
W -0,39
W -0,21
+1,22 WWW
+1,14 WWW
WWW -1,03
0
WW -0,76
+1,47 WWWW
+3,01 WWWWWWWW
+0,39 W
2.12.
3,11
0,98
0,98
0,70
0,97
1,02
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1,73
1,55
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1.10.'14
Satz in %
(fällig 10.12.2014)
0,05%
0,05%
ZINSKANAL FÜR TAGESGELD
Spitzenrefinanzierungsfazilität
Einlagefazilität
(ab 10.9.2014)
(ab 10.9.2014)
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MINDESTRESERVE Verzinsung
(ab 14.11.2014)
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BASISZINS gem. § 247 BGB
(ab 1.7.2014) -0,73%
EU-MITGLIEDSLÄNDER
Dänemark
Diskontsatz
Grossbritannien Repo Satz
Polen
Diskontsatz
Rumänien
Reference Rate
Schweden
Pensionssatz
Tschechien
Diskontsatz
Ungarn
Base Rate
Italien
Japan
Kanada
Neuseeland
Niederlande
Österreich
Portugal
Russland
Schweden
Schweiz
Spanien
USA
1,96
0,40
1,96
3,88
0,87
0,89
2,78
10,91
1,07
0,30
1,82
2,29
0,00
0,50
2,25
2,75
0,00
0,05
2,10
gültig ab
06.07.2012
09.01.2012
09.10.2014
05.11.2014
29.10.2014
02.11.2012
23.07.2014
Zinsentwicklung
Japan
3.12.
3.12.
AUSLÄNDISCHE LEITZINSEN
REFINANZIERUNG (REFI)
Mindestbietungssatz
Mindestbietungssatz, 7 Tage
6
EURO-RENDITEN
3.10.'14
0,64 | ±0,00 %
1.10.'14
3.12.
WWWWW -1,71
WWWWWWWWWW -3,75
+0,46 W
W -0,28
0
W -0,34
WWWWW -1,73
+2,81 WWWWWWW
+0,56 WW
WWWWWWWWW -3,23
WWW -1,14
+0,66 WW
4
2.12.2014 Hypo. und Öffentl.
Laufzeit
Pfandbriefe
2.12.2014 Hypo. und Öffentl.
Laufzeit
Pfandbriefe
2
1 Jahr(e)
2 Jahr(e)
3 Jahr(e)
4 Jahr(e)
5 Jahr(e)
6 Jahr(e)
7 Jahr(e)
8 Jahr(e)
9 Jahr(e)
10 Jahr(e)
0
0,270
0,290
0,330
0,400
0,500
0,610
0,730
0,860
0,980
1,090
26.12'07
= Europa
3.12'14
= USA
= GB
= Japan
ANDERE EUROPÄISCHE LÄNDER
Norwegen
Deposits Rate
Schweiz
3M Libor
Quelle: Deutsche Bundesbank
1,99
0,42
1,95
3,90
0,87
0,90
2,83
10,62
1,06
0,31
1,84
2,28
GELDMARKTSÄTZE BASIS EURO (IN %)
Inland
Tagesgeld (unter Banken)
Termingeld (unter Banken)
1 Monat
3 Monate
6 Monate
3.12.2014
2.12.
-0,07 - 0,06
-0,06 - 0,04
-0,02 - 0,12
0,03 - 0,10
0,09 - 0,22
-0,02 - 0,12
0,04 - 0,15
0,09 - 0,23
AUSSEREUROPÄISCHE LÄNDER
Australien
Target-Cash Rate
Hongkong
Prime Rate
Japan
Diskontsatz
Kanada
Overnight Rate
Südafrika
Prime rate
Vereinigte Staaten Diskontsatz*
Fed Funds Rate
* Primary Credit
1,50 15.03.2012
0,001 03.12.2014
2,50
0,50
0,10
1,00
9,25
0,75
0,25
07.08.2013
30.01.2012
01.05.2011
17.01.2012
18.07.2014
01.05.2011
01.05.2011
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MDAX
D
ie Zeiten für Anleger
sind äußerst schwierig: Auf Sparbüchern
ist bei den aktuellen
Minizinsen kaum
noch was zu holen. Und auch die
Aktienmärkte sind weit gelaufen.
Der Dax hat in dieser Woche erstmals seit Juli die Schwelle von
10 000 Punkten überschritten.
Viele Anlageprofis haben nun
eine Lösung parat: Im Jahr 2015
sollen Anleger auf Dividendentitel
setzen, lautet landauf, landab das
Credo. Denn die Dividendenrendite sei in jedem Fall höher als der
niedrige Zins. Doch dabei ist Vorsicht geboten: Wer die Kennzahl
als alleiniges Kriterium heranzieht, kann auf die Nase fallen.
Beim Blick auf den deutschen
Leitindex klingt die Argumentation mit der Dividendenrendite
zwar einleuchtend. Experten erwarten, dass die 30 Dax-Unternehmen nach den Hauptversammlungen im Frühjahr insgesamt rund
30 Milliarden Euro an ihre Anteilseigner weiterreichen werden.
Bei einer Marktkapitalisierung
im Dax von derzeit etwa einer Billion Euro liegt die Dividendenrendite bei rund drei Prozent. Als der
Dax im Oktober unter 8 400 Punkte rutschte, sah die Relation sogar
noch besser aus.
Das zeigt aber auch, wo das
Problem liegt, wenn Zinssätze einfach mit der Dividendenrendite
verglichen werden. Denn wenn
der Aktienkurs sinkt, steigt die Dividendenrendite. Und: Ist der
Kursrutsch stark genug, steigt die
Dividendenrendite selbst dann,
wenn die Dividende niedriger
ausfällt. Und auch eines ist klar:
Dividendenzahlungen sind in der
Zukunft keinesfalls gesichert.
Gerade in Börsenphasen mit
hohen Schwankungen, wie sie die
Experten für 2015 ankündigen,
sollten Anleger daher nur auf Unternehmen setzen, die in den vergangenen Jahren gezeigt haben,
dass sie die Dividende kontinuierlich zahlen oder erhöhen. Im Dax
zählen dazu Bayer, Munich Re
und Linde. Aufpassen müssen Anleger dagegen, wenn die Dividendenrendite attraktiv aussieht,
Wegen der Niedrigzinsen raten
Anlageprofis zu
Aktien. Dabei
ist Vorsicht
geboten, sagt
Susanne Schier.
1.10.'14
3.12.
ISIN
DE0005408116
NL0000235190
DE0006766504
DE0005501357
DE0005909006
DE000A1DAHH0
DE000CLS1001
DE0005878003
DE000A1ML7J1
DE0007480204
DE000A0HN5C6
DE0005565204
DE0007856023
DE000EVNK013
DE0005772206
DE0005773303
DE0005790430
LU0269583422
DE0006602006
DE000A0LD6E6
DE0003304101
DE0008402215
DE0006070006
DE000A1PHFF7
DE000KD88880
DE000KGX8881
DE000KC01000
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DE000LEG1110
DE0005408884
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DE0007257503
DE000A0D9PT0
DE000A1H8BV3
DE000LED4000
DE000PSM7770
DE0007030009
DE0007042301
LU0061462528
DE0006202005
DE000SKYD000
DE0007251803
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DE000SYM9999
DE0008303504
DE000TLX1005
DE000TUAG000
DE000WCH8881
DE000A0CAYB2
Letzte Börsenk. Streu.
Div. in Mio.
in % Anfang
0,75
0,75
1,10
1,80
3,00
0,87
0,30
0,50
0,70
1,25
0,34
1,45
0,50
1,00
1,45
1,25
0,70
K.A.
0,60
0,70
0,75
3,00
1,50
3,34
K.A.
0,35
K.A.
2,00
0,30
1,73
1,00
3,07
K.A.
1,35
0,70
0,90
1,47
0,40
0,25
4,50
0,20
K.A.
0,66
0,50
0,70
0,35
1,20
0,15
0,50
1,75
2122,5
38016,2
2056,8
4727,4
2174,2
6989,6
5408,7
1724,5
6265,5
1949,1
5554
2502
1729,1
12537,7
4573
4632,8
2388,7
3865,6
7316,7
1437
1450,4
8872,3
4049,7
7328,6
10131,5
3024,9
962,2
2565
2081
3262
1561,3
12944,2
8311,8
3672,8
1246,4
3458,9
7459,9
1369,1
3429,2
12061,1
1505,4
5859,7
1740,5
2677,9
6488,7
1224
6375,6
3829,4
4892
1318,6
Kion Group
Rheinmetall
Wacker Chemie
Salzgitter
Dürr
Gerresheimer
Klöckner & Co. SE NA
Tages
Hoch
+3,64 %
+3,52 %
+3,28 %
+3,19 %
+2,93 %
+2,80 %
+2,75 %
Tief Schluss
71 34,86 35,83 34,86
74 48,89 48,93 48,42
75 45,25 45,82 44,95
41 47,88 48,05 47,59
96 46,96 47,50 46,57
100 44,75 45,36 44,74
24 26,79 26,82 26,58
76 21,41 21,99 21,40
73 26,08 26,36 26,00
84 35,71 36,20 35,61
95 19,31 19,44 19,19
71 70,25 72,50 70,19
48 27,15 27,37 26,95
14 26,56 27,00 26,55
28 54,45 54,54 54,15
40 49,20 50,40 49,20
100 33,63 34,54 33,63
100 17,82 17,96 17,82
92 37,62 38,12 37,57
95 44,52 45,95 44,51
54 31,20 31,73 31,15
50 72,04 74,00 71,83
28 58,71 58,76 57,66
59 104,15 105,00 103,90
23 112,45 114,65 111,75
40 29,50 30,77 29,49
95
9,43
9,70
9,36
48 80,30 81,35 80,30
70 62,03 62,86 60,47
92 61,25 61,59 60,98
100 47,49 48,00 46,95
25 91,67 91,91 91,60
45 25,90 25,96 25,15
98 70,86 70,98 70,40
100 38,90 39,28 38,78
83 33,09 33,19 32,81
98 33,93 34,19 33,74
95 33,44 34,72 33,08
67 23,48 23,61 23,41
24 78,02 78,26 76,99
64 24,90 25,48 24,76
45
6,59
6,68
6,57
100 29,29 29,34 28,56
38 13,04 13,23 13,04
95 49,13 49,99 48,96
100
9,27
9,33
9,27
14 25,11 25,42 25,11
70 13,31 13,47 13,29
29 90,65 94,55 90,60
90 39,79 39,98 39,46
35,46
48,48
45,75
47,78
47,24
45,24
26,62
21,88
26,08
36,13
19,41
72,31
27,29
26,91
54,44
50,17
34,37
17,90
38,01
45,77
31,60
73,57
58,43
104,10
114,45
30,59
9,65
81,19
61,36
61,59
47,79
91,82
25,65
70,63
39,12
33,04
34,10
34,58
23,55
77,92
25,05
6,68
28,78
13,12
49,99
9,32
25,22
13,42
93,80
39,86
±%
z. Vortag
+1,87 WWWW
W -0,64
+0,88 WW
W -0,15
+1,26 WWW
+0,13 W
W -0,6
+2,29 WWWWW
+0,31 W
+1,39 WWW
+0,78 WW
+2,93 WWWWWW
+0,7 WW
+1,18 WWW
W -0,02
+1,97 WWWW
+2,2 WWWWW
+0,42 W
+1,08 WW
+2,8 WWWWWW
+1,72 WWWW
+1,98 WWWW
WW -0,71
+0,14 W
+2,28 WWWWW
+3,64 WWWWWWWW
+2,75 WWWWWW
+1,28 WWW
WW -0,89
+0,56 W
+1,12 WW
+0,15 W
WWWWWWWWWW -4,54
W -0,25
+0,66 W
+0,15 W
+0,58 W
+3,52 WWWWWWWW
+0,21 W
W -0,22
+3,19 WWWWWWW
+1,27 WWW
WWW -1,52
+0,88 WW
+1,94 WWWW
+0,27 W
+0,18 W
+0,52 W
+3,28 WWWWWWW
+0,54 W
7063,65 | +0,61 % | 52-Wochen Hoch 7572,66 | 52-Wochen Tief 6087,64
±%
1 Jahr
-4,54 %
-1,52 %
-0,89 %
-0,71 %
-0,64 %
-0,60 %
-0,25 %
1.10.'14
52-Wochen Erg/Akt
Hoch
Tief 2014
+38,46 WWWW
36,55
W -5,31
57,31
+7,63 W
46,66
+9,94 W
51,48
WWWWW -42,77
93,05
+5,79 W
47,26
+11,9 W
27,30
+0,78 W
26,92
+34,57 WWWW
26,36
+12,4 W
37,90
+33,09 WWWW
19,52
WW
+14,91
72,50
W -6,86
32,83
W -6,27
30,96
+30,27 WWWW
54,75
W -6,31
57,95
W -0,19
37,75
+68,55 WWWWWWWW
17,96
+13,18 WW
38,63
W -3,95
56,99
+4,46 W
39,57
+20,15 WW
74,00
W -7,56
70,44
+7,01 W
114,95
+19,82 WW
114,65
+4,47 W
37,46
W -4,45
12,88
+36,04 WWWW
81,35
+86,36 WWWWWWWWWW
63,44
+45,78 WWWWW
62,39
W -10,12
61,44
+3,09 W
94,26
WWW -28,64
36,49
+4,53 W
72,50
+9,95 W
43,59
WWW -22,33
50,75
+1,84 W
36,09
WW -21,27
58,11
WW
+14,98
25,32
W -12,27
99,93
WW -18,93
33,81
WW -13,71
8,20
WWW -23,06
39,01
WWW -29,75
22,68
+56,74 WWWWWWW
50,16
+8,89 W
9,74
+4 W
27,95
+24,79 WWW
14,16
+20,58 WW
104,40
WW -21,19
58,07
23,71
41,00
35,10
40,37
42,35
34,44
21,75
17,65
17,71
30,51
13,65
49,09
21,50
24,18
40,32
46,23
26,13
10,14
30,37
41,04
27,52
58,16
52,00
88,60
93,54
25,27
8,56
56,43
32,14
40,76
37,25
87,77
22,38
59,88
30,76
25,31
27,91
30,39
20,32
64,80
21,75
5,76
27,35
9,89
32,33
8,46
23,25
9,38
73,07
33,31
3.12.
KGV Div.
2014 Rend.
4,94
7,18
3,01 16,11
1,90 24,08
2,11 22,64
4,31 10,96
2,28 19,84
1,09 24,42
1,34 16,33
1,09 23,93
2,18 16,57
0,74 26,22
4,06 17,81
2,03 13,44
1,56 17,25
1,86 29,27
2,82 17,79
1,56 22,03
0,78 22,95
1,72 22,10
2,85 16,06
1,57 20,12
7,59
9,69
3,00 19,48
5,26 19,79
3,28 34,89
2,28 13,41
0,25 38,58
4,29 18,93
1,92 31,96
3,04 20,26
3,67 13,02
4,39 20,92
1,74 14,74
4,04 17,48
2,13 18,37
2,69 12,28
2,09 16,31
1,14 30,33
0,45 52,33
4,57 17,05
0,19 131,84
-0,17
0,00
2,81 10,24
1,95
6,73
1,99 25,12
0,65 14,34
2,85
8,85
0,63 21,29
4,30 21,81
2,71 14,71
2,1
1,5
2,4
3,8
6,4
1,9
1,1
2,3
2,7
3,5
1,8
2,0
1,8
3,7
2,7
2,5
2,0
K.A.
1,6
1,5
2,4
4,1
2,6
3,2
K.A.
1,1
K.A.
2,5
0,5
2,8
2,1
3,3
K.A.
1,9
1,8
2,7
4,3
1,2
1,1
5,8
0,8
K.A.
2,3
3,8
1,4
3,8
4,8
1,1
0,5
4,4
Umsatz
St.
174839
120099
137372
102037
176985
214663
68191
142142
2100223
98780
684694
117288
52602
127100
36137
70109
279539
1358527
230074
73579
51656
301659
173965
171373
25334
336530
605398
26638
262126
149756
108019
40282
3498202
93184
86373
194514
624579
166135
182003
66382
602974
4846717
468351
371378
567357
182327
195684
654438
137174
85333
Quelle
1.10.'14
3.12.
3.12.2014
ISIN
Alstria Office Reit
Amadeus Fire
Bauer
BayWa vink. NA
Bertrandt
Biotest VA
Bor.Dortm.KGAA
Braas Monier
C.A.T. Oil
Capital Stage
Centrotec Sustainable
CeWe Stiftung
Comdirect Bank
CTS Eventim
Delticom
Deutz
DIC Asset
DO Deutsche Office
Dt. Beteiligung
Gesco
GfK SE
Grammer
Grenkeleasing
Hamborner Reit
Hamburger Hafen
Heidelb. Druck
Hornbach Hold. VA
Hornbach-Baumarkt
Indus Hold.
Jungheinrich VA
KWS Saat
MLP
Patrizia Immob. NA
Puma SE
Rational
SAF Holland
Schaltbau Hld.
SGL Carbon SE
SHW
Sixt SE
Stabilus
Ströer Media
Surteco
Takkt
Tom Tailor
Villeroy & Boch VA
Vossloh
Wacker Neuson SE
Zeal Network
zooplus
DE000A0LD2U1
DE0005093108
DE0005168108
DE0005194062
DE0005232805
DE0005227235
DE0005493092
LU1075065190
AT0000A00Y78
DE0006095003
DE0005407506
DE0005403901
DE0005428007
DE0005470306
DE0005146807
DE0006305006
DE000A1X3XX4
DE000PRME020
DE000A1TNUT7
DE000A1K0201
DE0005875306
DE0005895403
DE0005865901
DE0006013006
DE000A0S8488
DE0007314007
DE0006083439
DE0006084403
DE0006200108
DE0006219934
DE0007074007
DE0006569908
DE000PAT1AG3
DE0006969603
DE0007010803
LU0307018795
DE0007170300
DE0007235301
DE000A1JBPV9
DE0007231326
LU1066226637
DE0007493991
DE0005176903
DE0007446007
DE000A0STST2
DE0007657231
DE0007667107
DE000WACK012
GB00BHD66J44
DE0005111702
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Die Autorin ist Teamleiterin Geldanlage. Sie erreichen sie unter:
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1363,44 | +1,82 % | 52-Wochen Hoch 1365,03 | 52-Wochen Tief 1089,92
TOP oder FLOP
SGL Carbon SE
Tom Tailor
Stabilus
+4,90 %
+4,61 %
+4,55 %
Evotec
MorphoSys
Wirecard
Vossloh
Puma SE
Grenkeleasing
-3,14 %
-1,64 %
-1,55 %
LPKF Laser&Electr.
Kontron
Manz
Letzte
BK Streu.
Div. in Mio. in % Schluss
0,50
2,83
K.A.
0,75
2,20
0,63
0,10
K.A.
0,35
0,10
0,20
1,50
0,36
0,32
0,50
0,07
0,35
K.A.
2,00
2,20
0,65
0,65
1,00
0,40
0,45
K.A.
0,80
0,60
1,10
0,86
3,00
0,16
K.A.
0,50
6,00
0,27
0,96
K.A.
1,00
1,00
K.A.
0,10
0,65
0,32
K.A.
0,42
0,50
0,40
K.A.
K.A.
TECDAX
TagesTOP: SGL Carbon SE
TOP oder FLOP
TagesFLOP: Metro StA
Metro StA
Stada NA vink.
Kuka
Hochtief
Airbus Group
Celesio NA
MTU Aero Eng. NA
aber das operative Geschäft
schwach läuft.
Beispiel Eon: Galt die Aktie
einst als relativ sicheres Investment, hat die Energiewende in
Deutschland den Konzern – ebenso wie seine Konkurrenten – in eine Krise gestürzt. Seit dem Atomunfall im japanischen Fukushima
hat das Papier etwa ein Drittel an
Wert verloren. Für 2014 und 2015
verspricht der Konzern eine feste
Dividende von 50 Cent je Aktie.
Damit ist die Dividende aber erneut niedriger als im Vorjahr.
Beim aktuellen Kurs von 15 Euro liegt die Dividendenrendite
zwar bei 3,3 Prozent. Doch nach
der Ankündigung der Abspaltung
von Gas, Kohle und Atomstrom ist
ungewiss, wie sich die Aktie künftig entwickelt – und allenfalls für
risikofreudige Anleger geeignet.
Fazit: Dividenden sind attraktiv.
Doch wer sie mit Zinsen gleichsetzt, führt Anleger in die Irre.
TECDAX
SDAX
17114,79 | +0,58 % | 52-Wochen Hoch 17203,85 | 52-Wochen Tief 14397,98
TOP oder FLOP
Aareal Bank
Airbus Group
Aurubis
Axel Springer SE
Bilfinger
Brenntag NA
Celesio NA
DMG Mori Seiki
Dt. Annington Imm.
Dt. EuroShop NA
Dt. Wohnen Inh.
Dürr
Elring-Klinger NA
Evonik Industries
Fielmann
Fraport
Fuchs Petrolub VA
Gagfah NA
GEA Group
Gerresheimer
Gerry Weber
Hann. Rückv. NA
Hochtief
Hugo Boss NA
Kabel Deutschland
Kion Group
Klöckner & Co. SE NA
Krones
Kuka
LEG Immobilien
Leoni NA
MAN SE StA
Metro StA
MTU Aero Eng. NA
Norma Group
Osram Licht
ProSiebenSat.1
Rheinmetall
Rhön Klinik. StA
RTL Group
Salzgitter
Sky Deutschland NA
Stada NA vink.
Südzucker StA
Symrise
TAG Immobilien
Talanx
TUI NA
Wacker Chemie
Wincor Nixdorf
Warum sich Anleger nicht allein auf die
Dividendenrendite verlass en sollten
SDAX
MDAX
3.12.2014
BULLE & BÄR DER TÄGLICHE KOMMENTAR DES HANDELSBLATTS ANALYSIERT
DIE ENTWICKLUNG AN DEN FINANZMÄRKTEN.
52-Wochen Hoch 1,65 | 52-Wochen Tief 0,60
EURO-LEITZINSEN
INTERNATIONALE RENDITEN
10-j. Staatsanleihen 3.12.’14
Australien
3,10
Belgien
0,97
Dänemark
1,00
Deutschland
0,71
Finnland
0,96
Frankreich
1,02
Griechenland
6,38
Großbritannien
2,00
Hongkong
1,78
Irland
1,56
UMLAUFRENDITE
138,19 | +0,02 %
52-Wochen Hoch 138,96 | 52-Wochen Tief 132,08
Ø-Werte in %, mitgeteilt von FMH-Finanzberatung e.K.
Titel (17:42)
819,8
313,4
236,2
1016,9
1141,1
560,6
377,6
626,7
603,1
318,7
236,6
365,2
1156,6
2245,9
227
479
500,6
525,3
328,3
232,6
1275,8
388
1302,9
376,7
1355,4
535,5
561,4
992,4
961,2
816,2
1745,7
420,5
860,4
2713,3
2841,9
510,3
248
1090,1
218
1004,8
476,6
1120,1
354,2
856,2
327,5
166,2
621,6
1161,5
328,7
388,4
95
100
52
41
55
100
63
52
41
60
47
70
19
44
50
75
67
39
70
86
44
97
57
91
30
91
100
24
77
100
30
48
48
14
29
100
73
38
100
40
59
40
45
50
77
88
75
36
80
51
10,38
60,30
13,79
29,43
112,50
85,01
4,01
16,00
12,35
4,40
13,41
49,35
8,19
23,40
19,00
3,96
7,30
2,91
24,01
69,94
34,95
33,61
88,31
8,28
18,63
2,08
70,18
31,20
39,31
51,01
264,50
3,90
12,40
179,90
249,95
11,25
40,31
14,68
37,26
32,26
23,00
22,92
22,84
13,05
12,59
11,83
46,65
16,56
39,20
61,00
±%
z. Vortag
+0,44
W
+1,36
+0,62
+3,21
+0,62
W
+1,27
WWW
W
W
W
+1,6
+3,15
W
+2,11
+0,48
+0,62
+1,53
+1,71
WWW
+0,19
+0,19
+0,62
WW
W
+2,06
+0,41
+3,94
WWW
+0,6
+1,26
+0,02
+4,9
WW
+0,03
+4,55
+1,01
W
+0,38
+4,61
WW
WWWWWW
+0,55
WW
+0,36
1.10.'14
52-Wochen
Hoch
Tief
W
10,39
8,75
-0,5
67,71 48,18
WWW
20,30 11,70
W
41,82 27,59
WWWWWWW 119,85 85,25
W
100,00 69,01
-0,32
5,36
3,63
0
23,55 14,90
WWW
23,81 11,90
-1,23
4,57
3,23
-0,19 20,50 12,60
-0,1
61,05 39,85
0
8,89
7,57
-0,32 25,30 18,12
WWW
39,11 14,21
WWWWWW
7,98
3,27
-0,61
8,20
5,83
WWWW
3,49
2,55
W
24,20 18,25
W
79,00 62,78
WWW
44,59 29,63
WWW
45,04 24,21
-1,55 90,49 66,46
0
8,32
7,25
W
20,50 15,70
W
3,16
1,76
W
77,99 58,00
-0,94 34,98 26,56
-0,03 40,90 26,92
WWWW
58,98 38,60
0
284,00 243,00
W
6,07
3,80
WWWWWWWW 12,40
6,64
-1,64 242,50 154,35
W
271,05 212,85
WWW
12,30
8,56
W
56,51 38,00
WWWWWWWWWW 29,70 12,00
-0,79 56,50 28,74
W
32,90 21,52
WWWWWWWWW 26,50 20,40
WW
23,20 11,42
-0,24 31,50 22,00
W
16,70 11,25
WWWWWWWWW 17,73 10,28
-1,05 14,91 10,05
-3,14 75,92 41,88
W
18,39 11,05
-0,87 59,47 25,92
W
67,79 43,50
3.12.
KGV Div. Umsatz
2014 Rend.
St.
17,29
18,90
19,69
14,94
18,84
35,87
20,06
K.A.
13,42
31,87
11,66
15,18
19,50
30,78
44,19
11,01
40,56
11,64
8,06
14,66
14,04
11,39
19,49
20,20
32,68
34,67
15,39
13,28
14,78
14,62
21,03
12,18
20,00
36,12
27,62
11,72
16,39
0,00
13,12
14,80
K.A.
17,63
33,84
13,05
22,88
14,43
0,00
13,14
31,11
88,41
4,8
4,7
K.A.
2,5
2,0
0,7
2,5
K.A.
2,8
2,3
1,5
3,0
4,4
1,4
2,6
1,8
4,8
K.A.
8,3
3,1
1,9
1,9
1,1
4,8
2,4
K.A.
1,1
1,9
2,8
1,7
1,1
4,1
K.A.
0,3
2,4
2,4
2,4
K.A.
2,7
3,1
K.A.
0,4
2,8
2,5
K.A.
3,6
1,1
2,4
K.A.
K.A.
101695
2738
16997
30234
19784
1860
211065
64408
516446
54000
25432
29104
7689
49566
7103
509963
37442
39437
22887
852
6552
55350
13659
68082
34535
1242775
12775
6079
33471
321337
5400
27017
195142
7289
3348
73743
22419
320810
8834
55082
119650
93253
2803
17460
150014
13165
161475
29066
21970
10007
1.10.'14
3.12.
Letzte
BK Streu.
Div. in Mio. in % Schluss
3.12.2014
ISIN
Aixtron SE NA
BB Biotech NA
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Meditec
CompuGroup Med.
Dialog Semic. NA
Drägerwerk Vz.
Drillisch
Evotec
freenet NA
Jenoptik
Kontron
LPKF Laser&Electr.
Manz
MorphoSys
Nemetschek
Nordex
Pfeiffer Vacuum
Qiagen
QSC NA
RIB Software
Sartorius VA
SMA Solar Technol.
Software
Stratec Biomed.
Telefonica Deutschl.
Unit.Internet NA
Wirecard
Xing NA
DE000A0WMPJ6
CH0038389992
DE0005158703
DE0005419105
DE0005313704
DE0005437305
GB0059822006
DE0005550636
DE0005545503
DE0005664809
DE000A0Z2ZZ5
DE0006229107
DE0006053952
DE0006450000
DE000A0JQ5U3
DE0006632003
DE0006452907
DE000A0D6554
DE0006916604
NL0000240000
DE0005137004
DE000A0Z2XN6
DE0007165631
DE000A0DJ6J9
DE0003304002
DE0007289001
DE000A1J5RX9
DE0005089031
DE0007472060
DE000XNG8888
K.A.
7,00
1,10
0,40
0,45
0,35
K.A.
0,83
1,60
K.A.
1,45
0,20
K.A.
0,25
K.A.
K.A.
1,30
K.A.
2,65
K.A.
0,10
0,06
1,02
K.A.
0,46
0,60
0,37
0,40
0,12
4,20
1061,7
2281,7
1308,3
505,2
1776,2
1097,4
2037,2
550,1
1537,2
495,1
3019
535,6
266
236,8
295,1
2263,7
818,1
1285,2
656,2
4626,3
195,6
456,8
925,3
526,6
1857,6
607,2
4760,4
7218,1
4433,9
519,6
TagesTOP: Evotec
+15,69 %
+8,32 %
+3,89 %
-2,43 %
-2,07 %
-1,82 %
±%
z. Vortag
1.10.'14
52-Wochen
Hoch
Tief
93
9,43 +2,25 W
13,24
8,85
96 192,55 +2,15 W
193,10 106,05
65 62,30 +0,92 W
66,40 45,71
100 33,95 +0,31 W
39,65 24,50
W -0,41 25,04 19,75
35 21,85
43 20,62 +0,68 W
21,65 16,86
100 28,67 +1,31 W
29,90 13,60
100 83,99 +0,07 W
99,75 62,32
90 28,90
+0,7 W
31,77 19,16
68
3,76 +15,69 WWWWWWWWWW
4,57
2,42
W -0,17 25,96 17,70
100 23,58
75
9,36 +2,18 W
13,66
8,04
W -2,07
66
4,78
5,70
4,32
WW -2,43 21,03
100 10,64
9,51
W
54 59,89
-1,82 84,38 56,67
93 86,07 +8,32 WWWWW
86,60 52,25
46 85,00 +1,85 W
85,50 48,35
17,00
8,85
77 15,89 +2,85 WW
100 66,50 +0,53 W
102,05 56,21
97 19,30 +0,78 W
19,50 14,38
75
1,58 +3,07 WW
4,69
1,40
69 10,51 +2,49 WW
14,23
6,71
WW
91 98,86 +2,98
103,05 75,99
W -1,27 50,10 15,01
50 15,18
62 21,37 +0,75 W
29,27 17,54
61 51,50 +1,18 W
53,10 30,06
5,09
3,47
23
4,26 +0,12 W
60 35,21 +0,74 W
36,36 28,35
36,19 25,17
95 35,91 +3,89 WW
W -0,72 107,00 70,55
49 92,92
3.12.
KGV Div. Umsatz
2014 Rend.
St.
0,00
30,32
18,60
24,42
23,74
15,50
26,53
18,46
27,52
0,00
12,34
13,56
0,00
26,59
0,00
0,00
26,90
33,81
14,24
22,20
0,00
25,02
25,09
0,00
11,87
30,47
0,00
17,09
39,89
29,41
K.A. 672747
3,0 35578
1,8 13360
1,2 68569
2,1 39541
1,7 17134
K.A. 382871
1,0 23217
5,5 192846
K.A.4045317
6,2 293768
2,1 178087
K.A. 84203
2,4 101769
K.A. 29470
K.A. 313429
1,5 30835
K.A. 974980
4,0 56311
K.A. 325414
6,3 721509
0,6 144750
1,0 9159
K.A. 289114
2,2 94235
1,2 30635
8,71762692
1,1 294791
0,3 669898
4,5 7341
Hinweis zum Kursteil:
Wegen der Neuausrichtung der Geldanlage in der Finanzzeitung entfallen auf den Kursseiten die Auslandsbörsen und die Aktien des regulierten
Marktes, die Genussscheine sowie einzelne Rohstoffkurse. Auf Nachfrage stellen wir Ihnen gerne die Notierungen per PDF oder per Fax zur
Verfügung. Telefon: 0800 0002053 oder Mail [email protected]
Änderungen: Heute keine Änderungen
Aktien: Börsenplatz Dax 30, MDax, SDax, TecDax ist Xetra; Prime Standard, Euro Stoxx, Stoxx Heimatbörse/Parkett; Kurse und Dividenden von
an deutschen Börsen gehandelten Werten verstehen sich in Euro pro Stück sofern es keine anderen Angaben gibt. Aktienkurse und Dividenden
von ausländischen Börsen sind in Landeswährung. Kurse: bereinigt um Kapitalmaßnahmen; Höchst-/Tiefstkurse können gerundet sein, beziehen
sich auf den jeweiligen Börsenplatz und basieren auf allen „bezahlt“-Notierungen. Von einigen Märkten, insbesondere ausländischen, können
nicht immer die Schlusskurse des Tages veröffentlicht werden; Uhrzeitangaben der Kursabrufe beachten. Die Dividendenangaben beziehen sich
auf die zuletzt gezahlten Dividenden - inklusive Zahlungen aus Kapitalrücklagen - im üblichen Auszahlungsrhythmus; sie werden automatisch
abgelöst durch den neuen Dividendenvorschlag, wenn dieser für die bevorstehende Hauptversammlung offiziell bekannt gegeben wird. NettoDividendenrendite in % auf Basis der zuletzt gezahlten oder vorgeschlagenen Dividende als Summe des letzten Geschäftsjahres. Rela.90T: Relative
Stärke 90 Tage; Vola-250-T: Volatilität über 250 Tage; Diff-200-T: Differenz zum 200-Tage Durchschnitt; Gewinnschätzungen für Dow Jones,
Nasdaq und Dow Jones Asia 50 beruhen auf Ibes-Daten. Börsenkapitalisierung: Zahl der Aktien multipliziert mit dem Kurs der Aktiengattung im
Index in Landeswährung; Ergebnisse je Aktie vor Goodwillabschreibung in Euro bzw. Landeswährung; KGV: Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der
Gewinnschätzungen. Gewinn- und Dividendenschätzungen der ausgewiesenen Geschäftsjahre sowie Anzahl Aktien
für Dax 30, MDax, SDax, TecDax, Stoxx, Euro Stoxx von Deutsche Bank Equity Research;
k.A. = keine Angaben; Alle Angaben ohne Gewähr - keine Anlageberatung oder -empfehlung
ISIN
(ohne DAX, MDAX, SDAX, TECDAX)
Div.
HV-Term.
3.12. ± % VT
52-W. H/T
3
3U Holding
DE0005167902
0
27.08.14
0,70
±0
0,78
0,40
4
4 SC
DE0005753818
0
09.05.14
0,90
-1,96
1,84
0,75
A
A.S.Création
aap Implantate
ad pepper media
Adler Modemärkte
Adler Real Estate
Adv.Vision
ADVA Optical Net.
Ahlers StA
Ahlers VA
Air Berlin
Aleo Solar NA
All for One Steeb
Alphaform
Analytic Jena
Artnet
Asian Bamboo
Atoss Software
DE000A1TNNN5 0,25
DE0005066609
0
NL0000238145
0
DE000A1H8MU2 0,45
DE0005008007
0
IL0010837248
$ 1,00
DE0005103006
0
DE0005009708
0,45
DE0005009732
0,50
GB00B128C026
0
DE000A0JM634
0
DE0005110001
0,50
DE0005487953
0
DE0005213508
0
DE000A1K0375
0
DE000A0M6M79
0
DE0005104400
0,72
07.05.15
13.06.14
21.05.15
13.05.15
09.05.14
18.12.14
05.06.14
07.05.15
07.05.15
18.06.14
17.12.14
11.03.15
05.06.14
18.04.15
16.07.14
20.06.14
28.04.15
31,08 -1,68
2,30 +0,92
0,87 -2,35
12,31 -1,62
7,45 +0,05
8,90 +0,67
3,08 +3,70
10,90 +0,93
11,45 +2,53
1,11 -3,64
1,50 -10,45
29,69 -5,75
3,03 -0,75
13,96 -0,28
2,98 -0,27
0,80 -0,12
31,99 +4,77
41,00
3,65
1,41
13,15
9,20
9,35
4,24
12,24
12,49
2,43
7,73
37,00
4,27
14,55
3,29
1,98
32,57
24,75
1,98
0,72
8,76
3,58
6,90
2,40
10,25
10,50
1,08
0,22
18,20
2,08
13,25
2,29
0,73
25,90
B
Balda
DE0005215107
Basler
DE0005102008
Bastei Lübbe
DE000A1X3YY0
BayWa NA
DE0005194005
Biofrontera NA
DE0006046113
Biotest StA
DE0005227201
BMP Media Investors DE0003304200
BMW VA
DE0005190037
Braas Monier
LU1075065190
Buwog
AT00BUWOG001
0
0,47
0,28
0,75
0
0,57
0
2,62
0
0
18.11.14
21.05.15
16.09.15
17.06.14
27.06.14
07.05.15
17.06.15
13.05.15
13.05.15
14.10.14
2,80
38,16
7,40
34,35
2,70
80,81
0,66
67,22
16,10
15,99
PRIME ALL SHARE
+0,79
-0,50
+2,07
-2,41
+7,74
-0,09
-1,49
-0,87
+0,56
+2,14
5,65
44,30
8,67
43,50
4,12
94,70
1,15
74,88
23,60
16,09
2,51
27,58
6,82
30,25
2,07
68,61
0,66
58,11
14,92
13,00
3814,29 | +0,45 %
52-Wochen Hoch 3840,47 | 52-Wochen Tief 3199,00
TOP oder FLOP
1.10.'14
3.12.
Firstextile
VanCamel
Mifa
+15,71 %
+13,78 %
+11,90 %
Youbisheng Gr. Paper
Aleo Solar NA
United Labels
-22,78 %
-10,45 %
-9,37 %
Quelle
C
Cenit
Centrosolar Gr.
China Spec. Glass
Constantin Medien
C-Quadrat Inv.
CropEnergies
Curanum
DE0005407100
DE000A1TNS13
DE000A1EL8Y8
DE0009147207
AT0000613005
DE000A0LAUP1
DE0005240709
0,35
0
0
0
2,00
0,10
0
13.05.15
09.09.14
13.11.13
30.07.14
09.05.14
14.07.15
19.12.14
11,84
0,23
1,40
1,18
33,50
3,53
3,08
-1,78
±0
+1,37
+1,46
-3,93
-4,88
-1,25
12,60
3,20
3,80
1,89
35,89
7,03
4,32
9,70
0,11
0,97
1,15
24,51
3,53
2,72
D
DAB Bank
Data Modul
Deag
DF Dt. Forfait
Dr. Hönle
Drägerwerk StA.
DE0005072300
DE0005498901
DE000A0Z23G6
DE0005488795
DE0005157101
DE0005550602
0,13
0,60
0,12
0,18
0,50
0,77
15.05.14
12.05.15
26.06.14
14.10.14
20.03.15
30.04.15
4,79
20,40
6,90
1,22
17,66
66,52
±0
-0,62
+2,36
-0,16
+0,15
-0,58
4,80
21,06
7,28
4,27
18,53
78,69
3,36
15,90
3,88
0,50
11,20
56,03
0,60
0
0,40
0
0,25
0
0
0
0
03.06.15
25.07.14
11.06.14
02.06.14
08.05.15
03.06.14
27.11.14
20.05.15
07.05.14
19,87
10,30
26,65
0,56
14,64
4,69
2,15
11,79
5,37
-3,55
+4,04
+0,08
+4,09
-1,88
-1,92
+9,26
-0,97
-2,49
30,67
10,99
35,40
1,03
16,11
8,86
3,05
16,04
6,29
19,84
6,03
25,00
0,30
9,90
2,80
1,80
11,14
4,78
E
Eckert & Ziegler
DE0005659700
Ecotel CommunicationDE0005854343
Einhell Germany VA DE0005654933
Electrawinds SE
LU0538936351
Elmos Semicond.
DE0005677108
Epigenomics
DE000A11QW50
Estavis
DE000A0KFKB3
Euromicron
DE000A1K0300
exceet Group
LU0472835155
F
Fabasoft
Fair Value Reit
Fast Casualwear
First Sensor
Firstextile
Fortec Elektronik
Francotyp-Postalia
Fuchs Petrolub
AT0000785407
DE000A0MW975
DE000A1PHFG5
DE0007201907
DE000A1PG8V8
DE0005774103
DE000FPH9000
DE0005790406
0,42
0,25
0
0
0
0,50
0,08
0,69
30.06.14
19.05.15
23.01.14
23.05.14
24.06.14
23.02.15
19.06.14
06.05.15
5,98 +2,47
5,21 +0,97
0,23 -9,09
9,86 -1,01
7,54 +15,71
11,33 -1,85
3,94 -1,01
33,20 +2,88
9,50
6,19
2,78
11,35
10,68
12,90
5,02
33,67
5,17
4,60
0,22
7,86
6,39
10,60
3,58
24,77
G
Geratherm
GFT Technologies
Gigaset
GK Software
DE0005495626
DE0005800601
DE0005156004
DE0007571424
0,24
0,25
0
0,25
05.06.15
27.05.14
12.08.14
18.06.15
8,48
12,21
0,71
35,31
+1,97
-1,48
-3,95
±0
8,73
12,44
1,05
52,50
6,17
6,05
0,63
34,07
H
H&R
Haikui Seafood
Hansa Group
Hawesko Hold.
Hella
Henkel St.
Highlight Comm.
Höft & Wessel konv.
Homag Group
Hypoport
DE0007757007
DE000A1JH3F9
DE0007608606
DE0006042708
DE000A13SX22
DE0006048408
CH0006539198
DE000A1X3X66
DE0005297204
DE0005493365
0
0
0
1,65
0
1,20
0,17
0
0,35
0
13.05.14
27.06.14
21.06.13
15.06.15
30.09.15
13.04.15
30.05.14
22.05.14
08.05.15
13.06.14
7,81
3,18
0,17
41,38
31,19
79,47
3,34
1,68
30,00
11,97
-1,28
-0,06
-5,56
-0,66
+6,37
+0,59
+1,21
-1,00
+0,77
+0,19
9,47
5,84
1,80
45,00
31,19
79,88
4,23
3,62
30,01
13,61
6,31
3,06
0,03
34,48
27,00
66,88
3,00
1,41
17,73
8,60
I
Init Innovation
Intershop Comm.
InTiCa Systems
InVision
Isaria Wohnbau
Isra Vision
IVU Traffic Tech.
DE0005759807
DE000A0EPUH1
DE0005874846
DE0005859698
DE000A1E8H38
DE0005488100
DE0007448508
0,80
0
0
0
0
0,35
0
15.05.14
12.06.14
04.07.14
28.05.14
23.05.14
17.03.15
03.06.15
20,61
1,06
3,86
47,09
3,50
49,00
3,05
-3,23
-4,09
-3,60
+3,26
+2,49
±0
-0,26
26,00
2,24
6,53
67,20
3,95
54,98
3,10
18,29
1,03
3,55
24,12
2,29
37,80
1,82
J
Joyou
DE000A0WMLD8
0
18.06.14
10,55
+0,79
13,82
K
Koenig & Bauer
Kromi Logistik
DE0007193500
DE000A0KFUJ5
0
0
21.05.15
10.12.14
10,37
9,16
+1,32
+1,97
13,25
10,90
Titel
ISIN
L
Leifheit
Logwin
Lotto24
Ludwig Beck
Div.
DE0006464506
LU0106198319
DE000LTT0243
DE0005199905
1,65
0
0
0,50
21.05.15
09.04.14
12.05.15
13.05.15
43,91
1,24
2,76
29,14
+1,70
+1,31
+1,66
+0,08
46,44
1,25
4,38
31,80
29,70
0,84
2,09
27,95
M
MAN SE VA
Masterflex
MBB Industries
Mediclin
Medigene
Metro VA
MeVis Medical S. NA
Mifa
Ming Le Sports
Mologen
msg life
MVV Energie NA
mybet Holding
DE0005937031
DE0005492938
DE000A0ETBQ4
DE0006595101
DE000A1X3W00
DE0007257537
DE000A0LBFE4
DE000A0B95Y8
DE000A1MBEG8
DE0006637200
DE0005130108
DE000A0H52F5
DE000A0JRU67
3,07
0
0,55
0
0
0
0
0
0
0
0
0,90
0
06.05.15
16.06.15
30.06.14
28.05.14
14.08.14
20.02.15
05.06.14
28.05.13
24.06.13
13.08.14
26.06.14
13.03.15
05.06.14
91,28 +0,73
7,04 +4,22
21,50 -1,96
3,55 -0,95
4,20 +2,44
20,60 -1,97
16,51 -4,27
0,47 +11,90
2,50
±0
5,90 -7,09
1,25 +1,05
24,14 +0,02
1,30 -0,84
93,22
7,66
27,80
4,56
7,33
27,77
23,25
6,90
5,51
13,09
1,39
26,26
1,61
87,14
6,25
18,70
3,31
3,28
19,43
12,41
0,39
1,52
4,50
0,82
21,83
0,85
N
Nexus
DE0005220909
0,12
16.05.14
12,98
+0,87
13,59
10,18
O
OHB
Orad Hi-Tec
OVB Holding
DE0005936124
IL0010838071
DE0006286560
0,37
$0
0,55
21.05.15
04.11.14
03.06.15
21,25
2,40
17,00
-0,38
-2,95
-1,76
25,04
2,51
20,66
17,05
1,30
16,98
P
Paion
paragon
Petrotec
Phoenix Solar
PNE Wind
Polis Immobilien
Powerland
Progress-Werk
PSI NA
PVA Tepla
DE000A0B65S3
DE0005558696
DE000PET1111
DE000A0BVU93
DE000A0JBPG2
DE0006913304
DE000PLD5558
DE0006968001
DE000A0Z1JH9
DE0007461006
0
0,25
0
0
0,15
0
0
1,80
0
0
21.05.14
14.05.14
28.05.14
23.06.15
16.06.15
19.06.15
11.06.14
19.05.15
12.05.15
13.06.14
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R
R. Stahl NA
Rofin-Sinar
RWE VA
DE000A1PHBB5
US7750431022
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0
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S
S&T
AT0000A0E9W5
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Secunet
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SinnerSchrader
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Sygnis
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T
technotrans NA
Telegate
Teles
Tintbright
TLG Immobilien
Tomorrow Focus
Travel24.com
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52-W. H/T
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Titel
Div.-Rendite
in %
DF Dt. Forfait
VanCamel
Tintbright
Telegate
Telefonica Deutschl.
Dt. Beteiligung
Adv.Vision
Fabasoft
QSC NA
Bilfinger
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6,43
6,33
U
Ultrasonic
UMS
United Labels
United Power Techn.
USU Software
WWWWWWWW
WWWWWWW
WWWWWW
WWWWW
WWWW
WWWW
WWWW
WWWW
WWW
WWW
Benchmark
Div.-Rend. in %
HV-Term.
Prime AS
Prime AS
Prime AS
Prime AS
TecDax
SDax
Prime AS
Prime AS
TecDax
MDax
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V
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W
WashTec
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Y
YOC
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Youbisheng Gr. Paper DE000A1KRLR0
Youniq
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+6,17
-2,88
42 PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
PRIVATE GELDANLAGE 43
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENE QUALITÄTSFONDS
Name
Whrg.
Ausg.
Rückn.
ZWG2) AktG.3) ImmoG.3) ATE4)
Mittwoch, den 3.12.2014
INVESTMENTFONDS1)
www.aberdeen-asset.de
Asia Pacific Equ T
Asian Bond T
Asian Small Comp T
Emerg Mkts Equ T
EmerMkts Sm Comp T
Euro Corp Bond T
European Eq T
Japanese Equity T
Sel Em Mkts Bond T
US-$ High Yield A
World Equity T
World Gov Bond T
US
US
US
US
US
EU
EU
JP
US
US
US
US
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Ad Inv.M.plc SF 15*
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EU
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US
US
US
US
US
US
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52,03
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€uro Short Term
Aktien Deutschland
AL Trust €uro Relax
Trust €uro Cash
Trust €uro Renten
Trust Akt Europa
Trust Global Invest
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EU 106,60 101,52
EU 53,20 51,65
EU 46,33 46,33
EU 46,35 45,00
EU 51,85 49,38
EU 74,74 71,18
www.allianzglobalinvestors.de
Adifonds A
Adirenta A
Adireth AT
Adiverba A
Aktien Europa A
Concentra AE
Europazins AE
Fl Rentenfd AE
Flex Eur Ba AE
Flex Eur Dy AE
Flexi Immo A
Fondak A
Fondirent
Geldmarkt AE
Geldmkt SP AE
Global Eq.Dividend
Industria AE
Interglobal A
Kapital + AE
Mobil-Fonds AE
Neb. Deutschl.A
Reale Werte A
Rentenfonds AE
Rohstofffonds A
Thesaurus AT
Verm. Deutschl. A
Wachstum Eurol A
Wachstum Europa A
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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AGIF Eu EqD ATE
AGIF EuBd AE
AGIF EuSmCa AE
AGIF Gl AgTr AE
AGIF GlEcoT AE
Allianz Euro B.FE
BRIC Stars A EUR
Emerging Europe A
Enh ShTerm Euro AT
Euro HiYield Bd A
Flex Bond Strat A
Flexi Asia Bond AT
Mlt.AsiaAct.A(EUR)
Oriental Income AT
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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EU
US
EU
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EU
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inprimo Global
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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EU
EU
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EU
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C-Quad.ARTS TR Fl.T
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0
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44 PRIVATE GELDANLAGE
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
IN DEUTSCHLAND ZUGELASSENE QUALITÄTSFONDS
Name
Whrg.
Ausg.
Rückn.
ZWG2) AktG.3) ImmoG.3) ATE4)
Telefon (0251) 702 49 www.lvm.de
Euro-Kurzläufer*
Europa-Aktien*
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Inter-Aktien*
Inter-Renten*
ProBasis*
ProFutur*
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
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VM Sterntaler
VM SterntalerEurol
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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EU
EU
EU
EU
EU
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EU 48,75 46,43
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
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EU
EU
EU
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Telefon: (0 69) - 21 04 - 14 14
Telefax: (0 69) - 21 04 - 73 92
E-mail: [email protected]
Website: www.metzler-fonds.com
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Aktien Europa AR*
Argentum Perf Navi*
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EU
EU
EU
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EU
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EU
EU
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EU
EU
EU
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EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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Global Val SmSelect
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www.banklenz.de 0800 / 70 170 70
[email protected] distributed by Bankhaus August Lenz
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EU
EU
EU
EU
EU
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Gl.Em.Mkts Bd € A*
Global HY Bond USD*
International Bd $*
International Bd €*
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„spec. situations“
3 V Swiss S&M Cap*
Aktienstrat.MM.OP
AW Stks AlphPls OP
Cash Plus
Com Alpha OP R-EUR*
Commodity Alpha OP*
ERBA Invest OP
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EuroSwitch WldProf.OP
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FFPB MTrend Plus
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MedBioHealth EUR H
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Mercedes-Benz Bk A
Mercedes-Benz Bk B
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Mult.Inv.Global OP
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Multi Invest OP R
OCP International
OP-INVEST CHF A*
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Pharma/Health
PTAM Bal. Pf. OP
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SOP Anl ChinaPl I
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SOP Anl ChinaPl R
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Special Opp.
Swiss Opportunity
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Tib.Int.Bond OP R
Top Ten Balanced
Top Ten Classic
US Opportunities OP
EU
CH
EU
EU
EU
EU
US
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
CH
CH
EU
EU
EU
US
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EU
EU
US
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EU
CH
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EU
EU
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EU
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UniImmo:Europa*
UniImmo:Global*
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EU
EU
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Veri ETF-All. Def.
Veri ETF-All. Dyn.
Veri ETF-All. EmM.
Veri ETF-Dachf. P
Ve-RI L. Real Est
Ve-RI L.Infrastr.
Veri M. Ass. Alloc
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EU 13,08 13,08
EU 18,30 17,43
EU 13,63 12,98
EU 13,94 13,94
EU 23,68 22,55
EU 18,94 18,04
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0
Telefon +352 273572-1
[email protected] www.wallberg.eu
Acatis AktienD ELM
Wallb.Gl.Mircof.F*
EU 241,47 228,88
EU 121,82 118,27
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www.walserprivatbank.com Telefon +43 5517 202-01
Wal. Pf Akt.Europa
Wal. Pf Cap Dollar
Wal. Pf Classic NA
Wal. Pf EmMkt Sel
Wal. Pf German Sel
Wal. Pf Rent Euro
Wal. Pf Rent Glob
Wal.M-A-AbsRetPlus
Wal.VV St.Balance
Wal.VV St.Basis
Wal.VV St.KapErtPl
Wal.VV St.Perspekt
Wal.VV St.Plus
Wal.VV St.Potenzal
EU
US
US
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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17,51
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3,29
Telefon +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com
Advisor Global
AE&S Struktur Sel
AE&S Substanz Sel
Aequo Global I
AES Rendite Selekt
AES Selekt A1
AFA Gl Werte Stab
Alstertor Portfolio Fle
Alstertor Portfolio Kap
BK FOKUS BASEL III
Bremen Trust
BUND TREND as I
BUND TREND as R
Classic
Daxtrend
Defensiv
Degussa Pf.Priv.Ak.
Duo Best Select. R
Euro Renten-Trend
Fundamentum
Global Economic P.
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MPF Global
Multi-Asset Select
ORDO - Rentenfonds
PrivatConsult
Profil - Fonds
Renten Plus
Sm&MiCaps Europa R
Sm&MidCaps Deut.R
Trend Alloc. Plus
Wachstum-Strategie
WARBURG SELEKT I
WI Selekt C - A WI Selekt D - A World-Top-Defensiv
Zinstrend-Fonds
Zukunft-Strategie
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
EU
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48,37
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0
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Telefon +49 211 88288-500
[email protected] www.westinvest.de
WestInv. InterSel.
EU
48,94
46,39
0,100 -0,320 8,470
W&W INTERNAT. ASSET MANAG. AG LUX.
W&W Europarent A*
EU 63,44 61,59
W&W Europarent B*
EU 1253,47 1216,96
W&W Globalrent EUR* EU 114,99 111,10
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0
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0
0
0
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0
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11,62
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0
0,010 32,540
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0
0
0
EU 102,87
EU 15,05
97,97
14,33
0 -0,020
1,390
W&W ASSET MANAGEMENT DUBLIN
Euro Corporate Bd.*
SouthEast Asian Eq*
EU
EU
9,35
87,06
WWK INVESTMENT S.A.
WWK Sel-Balance
WWK Sel-Chance
WWK Sel-EuRe B
WWK Sel-TopTen
WWK Sel-TotalRe A
Kontakt für B2B-Partner: Telefon +49 69 71043-900
www.universal-investment.de
Acatis Akt.GL.UI A*
BW-Renta-Internat.*
BW-Renta-Univ.*
Concept Aurelia Gl*
Degussa Univ.Rent*
G&P-Univ.Aktien A*
H&H Universal Fd*
Han BasisInvest*
Han MaxInvest*
Han MediumInv.*
Moeller Mitarb.UI*
SC BondValue UI*
Spiekerm.& Co Str*
Sydbank VV Dyn*
Sydbank VV Klass*
Trendco.-U.-A.-Eur.*
WAVE Total Return R*
WAVE TR Fnds Dyn R*
EU 261,56 249,10
EU 41,83 40,81
EU 29,85 29,12
EU 129,66 123,49
EU 45,38 44,49
EU 53,69 51,13
EU 96,13 91,55
EU 63,44 62,81
EU 36,57 35,50
EU 56,07 54,97
EU 37,17 36,09
EU 73,15 71,02
EU 109,90 104,67
EU 48,87 46,54
EU 50,03 47,65
EU 68,29 65,04
EU 58,29 56,59
EU 58,92 57,20
0 49,020
0,102
0
0,121
0
0 28,530
0,805 -5,330
0,128 -120,830
0 -80,360
1,668
0
0,032 -47,500
0,748 -10,060
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2,950
0
0 1,640
0 29,550
0,432 10,660
0 -19,610
0,912 2,220
0,675 1,300
0
0
0
-0,069
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0
0
0
0
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0,128
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0
HEDGEFONDS
HI VB Global Trend*
Sauren Gl.Hedgef A*
0
0
0
0
0
0
EU 71,54
EU 51,98
EU 57,44
EU 95,76
EU 100,11
68,13
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54,70
95,76
95,34
0,210
0
0
0
0
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42,190
45,830
-1,990
-2,280
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0
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0
0
ETF-PORTF. GLOBAL
EU
13,66
0
3,540
0
13,66
0
0
0
0
0
0
0 6,22
* Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar
1)
Investmentfonds nach Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB)
2)
ZWG: Zwischengewinn seit 1. Januar 2005
ZWG fett abgedruckt: für diesen Fonds wird Ertragsausgleichsverfahren angewendet
3)
AktG / ImmoG: Aktueller Aktien-/Immobiliengewinn
(Veräußerungsgewinn bei Investmentanteilen) in Prozent
4)
ATE: Akkumulierte Thesaurierte Erträge ausländischer Fonds
seit 1.1.1994 gemäß AIG
Währungen: AU=Australischer Dollar, CH=Schweizer Franken,
CA=Canadischer Dollar, DK=Dänische Krone, EU=Euro, GB =Brit.
Pfund, JP=Japanische Yen, NO=Norwegische Krone, PL=Polnische
Zloty, SE=Schwedische Krone, SG=Singapur-Dollar, US=US-Dollar
UNIVERSAL-INVESTMENT-LUXEMBOURG S.A.
CondorBalance-UI*
CondorChance-UI*
CondorTrends-UI*
Europ Alpha Buil I*
Europ Alpha Buil R*
EU
EU
EU
EU
EU
0
0
0
Bei der ausschüttenden Tranche ist die Währung gefettet.
Weitere Fonds-Infos unter:
http://finanzen.handelsblatt.com/fonds_suche.htn
Fondskurse für Profis im "vwd market manager" ab Seite 120.
Alle Angaben ohne Gewähr; keine Anlageberatung oder -empfehlung
46 NAMEN DES TAGES
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
NAMEN DES TAGES 47
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
1
1
MIKE MOHRING
THIERRY LEPAON
Hoffen auf
die Nachfolge
in Thüringen
Radikale Doppelmoral
Zwei Juristen
starten durch
Thomas Hanke
Paris
S
eit er vor anderthalb Jahren an
die Spitze von Frankreichs
größter Gewerkschaft trat, der
kommunistischen CGT, galt Thierry
Lepaon als blasse Figur. Diese Zeiten sind vorbei: Der Arbeiterführer
ist zur allseits bekannten Persönlichkeit avanciert und beschäftigt
nun die Medien mehr als alle seine
Kollegen zusammen.
Das liegt allerdings nicht etwa an
Erfolgen in seiner Arbeit, sondern
an gleich drei Skandalen, die auf
seine Rechnung gehen. Nummer
Der frühere Bundesumweltminister
und sein ehemaliger Abteilungsleiter
arbeiten wieder zusammen – mit
großer Nähe zu ihrem
früheren Job.
Werner Schuering
► Neue Kanzlei will sich auf
Umweltrecht spezialisieren.
► Profunde Kenntnisse beim
Thema Atomausstieg.
Klaus Stratmann
Berlin
N
orbert Röttgen, 49, und
Gerald Hennenhöfer,
67, kennen sich seit Jahren. Während Röttgens
Amtszeit als Bundesumweltminister war Hennenhöfer
in dessen Ministerium als Abteilungsleiter zuständig für das Thema
Reaktorsicherheit. Jetzt gehen die
beiden beruflich wieder gemeinsame Wege: Sie arbeiten als Rechtsanwälte zusammen. Und die Themenfelder, auf die sie sich dabei konzentrieren möchten, weisen durchaus
eine gewisse Nähe zu ihrer gemeinsamen Arbeit im Ministerium auf.
Norbert Röttgen erklärt dem
Handelsblatt seinen Plan so: Er werde gemeinsam mit Hans-Georg Kluge, einem alten Weggefährten, Anfang 2015 eine Rechtsanwaltskanzlei eröffnen, Hennenhöfer werde in
dieser Kanzlei als Rechtsanwalt mitmachen. Die Kanzlei werde in Kooperation mit der Kölner Kanzlei
Leinen & Derichs stehen, in die
Röttgen bereits mit seiner Zulassung als Rechtsanwalt 1993 eintrat.
Nach Angaben von Röttgen will
man sich in der neuen Kanzlei „um
Rechtsfragen der Nachhaltigkeit,
um Berichtspflichten von Unternehmen bei Nachhaltigkeitsfragen und
um Umweltrecht“ kümmern.
Und da kommt Hennenhöfer ins
Spiel. Er ist einer der bundesweit
renommiertesten Juristen bei einer
sehr speziellen Facette des Umweltrechts: der Reaktorsicherheit und
der Lagerung von Atommüll.
Dabei bewies Hennenhöfer große Wendigkeit, die ihm Anerkennung und Kritik in etwa gleichem
Maße eintrug: Noch unter Kanzler
Helmut Kohl diente er 1994 bis zur
Regierungsübernahme durch Ger-
Gerald Hennenhöfer: Er gilt als
profunder Kenner des Atomrechts.
hard Schröder 1998 als Leiter der
Abteilung Reaktorsicherheit im
Bundesumweltministerium, war
von 1998 bis 2003 für das Eon-Vorläufer-Unternehmen Viag tätig. In
der Funktion führte er die Verhandlungen mit der rot-grünen Bundesregierung zum Atomausstieg. Nach
einer Übergangsphase als Anwalt
wurde er 2009 wieder Leiter der
Abteilung Reaktorsicherheit im Umweltministerium – auf Wunsch der
Kanzlerin, wie Hennenhöfer betont. Er blieb über die Pensionsgrenze im Amt. Erst Anfang 2014
wurde er von Umweltministerin
Barbara Hendricks abberufen.
Hennenhöfers Rat dürfte vor allen Dingen bei Energieversorgungsunternehmen gefragt sein. Derzeit
gibt es eine Reihe laufender Verfahren rund um das Atommoratorium,
das die Bundesregierung nach Fukushima im März 2011 ausgesprochen hat, aber auch gegen die Festlegung der Politik, Gorleben als Zwischenlager
für
Atommüll
auszuschließen. Milliardenbeträge
stehen im Feuer. Profundes Wissen
aus dem Umweltministerium dürfte
da gefragt sein. Bei Bundeskanzlerin Angela Merkel könnte das für
Verdruss sorgen.
Ob Hennenhöfer sich nun genau
dieser Themen annehmen wird, ist
nicht bekannt: Er lässt auf Nachfra-
Norbert Röttgen: Der ehemalige Bundesumweltminister
will seine Tätigkeit als Anwalt
verstärken.
PATRICIA BARBIZET
Die Frau, die nun die Preise macht
Überraschender Wechsel an der Spitze von Christie’s.
Matthias Thibaut
London
D
ge ausrichten, er sei gerade in Weißrussland unterwegs und könne sich
erst kommende Woche äußern.
Dass CDU-Politiker Röttgen den
Anwaltsberuf stärker in den Fokus
rückt, überrascht nicht. Er ist heute
Bundestagsabgeordneter und in
dieser Funktion Vorsitzender des
Auswärtigen Ausschusses. Damit
fühlt er sich offenbar unterfordert.
Die Neuorientierung erscheint somit konsequent.
Röttgen hatte vor gut zwei Jahren einen herben Rückschlag hinnehmen müssen: Im Mai 2012
nahm er als Umweltminister seinen Hut. Kurz zuvor hatte er als
Spitzenkandidat seiner Partei die
Landtagswahlen in NRW verloren.
Kanzlerin Merkel hatte Röttgen zunächst aufgefordert, um seine Entlassung aus dem Amt nachzusuchen. Röttgen lehnte ab. Merkel
schlug daraufhin dem Bundespräsidenten Röttgen zur Entlassung
vor. Eine Demütigung, wie sie zuvor erst ein Bundesminister erleben musste: Rudolf Scharping war
von Schröder zur Entlassung vorgeschlagen worden.
as altehrwürdige englische
Auktionshaus Christie’s hat
eine neue Chefin: Patricia
Barbizet, einflussreiche französische Managerin. Abgetreten ist
Christie’s Chefmanager Steven P.
Murphy – völlig überraschend für
die Kunstwelt. Erst vor vier Jahren
hatte er Christie’s übernommen.
Neu ist Barbizet in dem Traditionshaus nicht: Als Aufsichtsratschefin sah sie Murphy auf die Finger –
denn sie ist seit langem Chefin der
Groupe Artemis Holding der Christie’s Eigentümer François Pinault
und François-Henri Pinault. Kunstverstand dürfte die 59-Jährige haben: Sie ist die Tochter eines Filmproduzenten und einer Malerin.
Bisher kam sie per Eurostar nach
London, um an Sitzungen bei Christie’s teilzunehmen. Es ist anzunehmen, dass sie das Haus auch jetzt
eher aus der Ferne leiten wird, zu
zahlreich sind ihre Aufgaben zu
Hause in Frankreich. Sie ist Generaldirektorin von Artemis, hat Spit-
zenpositionen in den Vorständen
bei Kering (ehemals die Gruppe Pinault Printemps La Redoute), PSACitroën, Air France-KLM und dem
Telefonanbieter Bouygues. Und sie
gilt als Vertraute von Ex-Präsident
Nicolas Sarkozy.
Warum der überraschende
Wechsel? Über zwei Theorien wird
spekuliert, schließlich gibt Christie’s als Privatunternehmen nur we-
Patricia Barbizet: Die Französin
wird Chefin von Christie’s.
Ì
Ë
nig Einblick in sein Innenleben.
Ging der enorme Aufschwung
Christie’s unter Steven Murphy auf
Kosten der wahren Profitabilität?
Oder hat Murphy seine Arbeit so
gut geleistet, dass Barbizet nun zum
nächsten Schritt gehen kann – dem
Verkauf Christie’s?
Eines steht jedenfalls fest: Barbizet wird für Stabilität sorgen müssen, der Kunstmarkt ist ein notorisch zyklisches Geschäft: Im November wurden allein in der
Abendauktion 853 Millionen Dollar
umgesetzt – doppelt so viel wie bei
Sotheby’s. Im ersten Halbjahr 2014
setzte Christie’s mit Kunstverkäufen
2,7 Milliarden Pfund um, zwölf
Prozent mehr als im Vorjahr. Als
Murphy begann, betrug der Jahresumsatz nur 3,3 Milliarden
Pfund.
Ob sie als Sparkommissarin oder
Verkäuferin kommt – für Barbizet
ist die Christie’s-Welt in Ordnung: „Unter Stevens Leitung hat
Christie’s eine wahrhaft führende
Position erreicht, mit Umsätzen
und Profiten auf seinem bisher
höchsten Niveau.“
Í
Ê Salzburg I: Die Modeschöp-
ferin Fiona Swarovski (l.)
schreitet Arm in Arm mit ihrer
Mutter Marina Giori–Lhota bei
dem Besuch einer Chanel-Modenschau auf Schloss Leopoldskron die Treppe hinunter.
THOMAS BUBERL
Deutscher steigt bei Axa auf
Linde-Manager Bruch
soll in Vorstand
Nürburgring holt
ehemaligen RWE-Chef
Continental baut an
der Spitze um
Der frühere Erste Bürgermeister Hamburgs, Henning Voscherau (SPD), wird die Mindestlohnkommission leiten.
Darauf haben sich die Arbeitgeberverbände BDA und
der Gewerkschaftsbund
DGB geeinigt. Um den Vorsitz der Kommission, der
außerdem je drei Vertreter beider Seiten sowie
zwei Wissenschaftler angehören, haben DGB
und BDA hart gerungen.
Im Gespräch war zeitwei-
Der Münchener Industriegasekonzern Linde baut einem Insider zufolge seinen Vorstand um. Der
Aufgabenbereich von Aldo Belloni
(64), der zum Jahresende planmäßig in den Ruhestand geht, werde
künftig auf mehrere Schultern
verteilt, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Der LindeManager Christian Bruch rücke in
den Vorstand auf und übernehme
dort die Verantwortung für den
Anlagenbau. Zudem ziehe Bernd
Eulitz in das Gremium ein, zuständig für Europa, den Mittleren Osten und Afrika im Gasegeschäft.
Der ehemalige RWE-Chef Jürgen
Großmann hat einen neuen Job:
Der 62-Jährige ist in den Aufsichtsrat der Nürburgring-Holding eingezogen. Ein Sprecher der Holding sagte am Mittwoch, er habe
den stellvertretenden Vorsitz
übernommen. Damit bestätigte er
einen Bericht der „Rhein-Zeitung“
aus Koblenz. An der NR-Holding
ist unter anderem der russische
Investor Viktor Charitonin beteiligt. Die „Wirtschaftswoche“ hatte
berichtet, Großmann sei im Gespräch für den Aufsichtsratsvorsitz. Ob er noch auf den Chefposten wechselt, ist noch offen. dpa
Im Dax-Konzern Continental steht
nach Informationen des Wirtschaftsmagazins „Bilanz“ ein
Wechsel im Vorstand an. Mit Wirkung zum 1. Mai 2015 soll der Conti-Manager Hans-Jürgen Duensing
aus dem Geschäftsbereich ContiTech in die Konzernführung aufrücken und Heinz-Gerhard Wente
nachfolgen. Wente wird im Frühling 64 Jahre, Duensing ist 55 Jahre. Ein Konzernsprecher wollte
sich zu dem Thema nicht äußern.
Conti hatte Duensing zum Mai
dieses Jahres bereits in den Vorstand bei ContiTech aufrücken
lassen, den Wente leitet.
se auch der jüngere Bruder des
73-Jährigen, der frühere BASFVorstand Eggert Voscherau.
Die Kommission entscheidet
künftig jährlich über eine Erhöhung des Mindestlohns von 8,50 Euro –
erstmals in drei Jahren für 2018.
Henning Voscherau
zählt zum rechten
Flügel der SPD. Er
verfügt über Erfahrungen als Schlichter
aus dem Tarifkonflikt
2011 zwischen Verdi
und der Telekom. dri
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Thomas Hanke
Paris
N
dpa
Henning Voscherau leitet die neue
Mindestlohnkommission
ur knapp drei Jahre nach seiner Berufung zum Chef von
Axa Deutschland steigt Thomas Buberl weiter auf beim französischen Versicherer. Er wird das
weltweite Geschäft mit Krankenversicherungen leiten und Mitglied des
Konzernvorstands. Damit ist er der
zweite Deutsche im Vorstand nach
Christian Thimann.
Das Deutschland-Geschäft wird
er gleichzeitig weiter leiten. „Kein
Problem für einen Global Young
Leader“, scherzt man in der AxaZentrale in Paris und spielt damit
auf seine Auszeichnung an als eine
der künftigen weltweiten Führungs-
kräfte durch das World Economic
Forum im Jahr 2008.
Der 41-Jährige wuchs in Wuppertal auf, hat in Koblenz und St. Gallen studiert und zunächst bei der
Deutschen und der Commerzbank
gearbeitet. Nach Stationen in der
Unternehmensberatung ging er in
die Schweiz, wurde Chef von Zurich
Financial und stieß von dort 2012
zur Axa in Deutschland.
Der französische Versicherer hatte bislang die klassischen Standbeine Lebens- und Schadensversicherung sowie Vermögensverwaltung.
Zeitgleich mit Buberls Berufung
wird nun das Krankenversicherungsgeschäft zur dritten globalen
„Business Line“ aufgewertet.
Nach außen bedeutet das wenig
Veränderung, doch wird sich intern
das Management künftig stärker auf
dieses Segment konzentrieren, die
Wachstumsziele werden systematischer verfolgt werden. Buberl hatte
einen internen Analyseprozess
über das KV-Geschäft geleitet. Der
kam zu dem Schluss, dass es sowohl in den reifen Industriestaaten
als auch in den Schwellenländern
große Wachstumsmöglichkeiten gebe – in Letzteren, weil für längere
Zeit noch die Spielräume für den
Aufbau einer staatlichen Gesundheitsvorsorge fehlen dürften.
Buberl zählt nun zu der Mannschaft, die in ein paar Jahren die
Führung von Axa-Chef Henri de
Castries übernehmen wird. Der will
sich spätestens 2018 zurückziehen.
Ë
Agency People Image, BrauerPhotos, A-way!, Reuters, A-way!
KURZ NOTIERT
Henning Voscherau
dem Regionalverband in die Zentrale eine Abfindung hat zahlen lassen. Seine dreiste Begründung: Er
habe doch schließlich den Arbeitgeber gewechselt! Wie viel Geld er einstrich, verrät Lepaon lieber nicht.
Seine Kollegen wollen es auch
nicht unbedingt wissen – sie halten
die Skandalnudel als Vorsitzenden
nicht mehr für tragbar: Wer sich
von Amts wegen täglich über angebliche oder wirkliche Privilegien
der Bosse erregt, sollte sorgfältiger
mit den Beiträgen umgehen. Spötter ziehen nun sogar über den Namen des Noch-Chefs her: Wörtlich
übersetzt bedeutet er „der Pfau“.
eins war die Renovierung seiner gemieteten Dienstwohnung in Paris.
Die war zwar in tadellosem Zustand, aber Lepaon wünschte sich
Parkett und eine andere Küche.
Und seine Organisation zahlte dafür
gut 60 000 Euro. Die einfachen Mitglieder wunderten sich, als sie davon erfuhren, stellten sich aber hinter ihren Chef.
Der zweite Fall betrifft die Verschönerung seines Büros für mehr
als 100 000 Euro. Da gab es bereits
Groll. Skandal Nummer drei dürfte
nun die Karriere des CGT-Chefs beenden: Es ist herausgekommen,
dass er sich beim Wechsel 2013 aus
PR
I
n der CDU Thüringen vollzieht
sich der Generationenwechsel
– und vorne mit dabei ist der
42-Jährige Mike Mohring. Wenn es
nach ihm geht, würde der jetzige
Fraktionschef der CDU im Landtag Christine Lieberknecht beerben – zunächst als Parteivorsitzender und perspektivisch als Ministerpräsident.
24 Jahre lang hat die CDU in
Thüringen regiert. Am Freitag
dürfte Bodo Ramelow auf Lieberknecht folgen und damit der erste
Linken-Ministerpräsident einer
rot-rot-grünen Koalition sein.
Trotz des CDU-Wahlsiegs vermochten weder die 56-jährige
Lieberknecht noch Mohring die
SPD davon überzeugen, weiter
mitzuregieren. Beide kamen deshalb überein, den Übergang zu
organisieren: Mohring sollte den
Parteivorsitz übernehmen, sie
sollte gegen Ramelow kandidieren. Nun aber hat Lieberknecht
ihren Rückzug angekündigt.
2008 hatte Mohring, einst
Wahlkampfleiter der Bürgerbewegung „Neues Forum“, den
Fraktionsvorsitz von Lieberknecht übernommen. Der gelernte Wirtschafts- und Steuerrechtler
hat sich seitdem in der Partei
über Thüringen hinaus einen Namen gemacht. Er leitet die Fraktionsvorsitzendenkonferenz und
auch die Runde der haushaltsund finanzpolitischen Sprecher
der Unions-Landtagsfraktionen.
Seit 2010 gehört er dem Bundesvorstand an.
In der Opposition will Mohring
sich den Ruf des verlässlichen,
fachkundigen Politikers erarbeiten. Er kokettiert mit der AfD, gilt
aber als Befürworter einer
schwarz-grünen Koalition. Auf jeden Fall will er das Land regieren.
Ob er die Chance erhält, hängt
entscheidend davon ab, ob er seine Kritiker überzeugt. So muss er
sich derzeit einer anonymen Anzeige erwehren, nach der er in
seinem Kreisverband Mitgliederlisten manipuliert haben soll.
Mohring bestreitet es.
Ê
Chef der kommunistischen Gewerkschaft liebt den Luxus.
NORBERT RÖTTGEN UND GERALD HENNENHÖFER
dpa
Daniel Delhaes
Berlin
BUSINESS LOUNGE
Salzburg II: Gastgeber der Schau war
Modeschöpfer
Karl Lagerfeld, der mit
dem Model
Cara Delevingne an
seinen Gästen vorbeiläuft.
Î
Ì Düsseldorf I:
Der Verleger Sebastian teNeues
(l.) und Graf Patrick von FaberCastell treffen
sich beim Versace Store Opening und schauen zusammen
in die Kameras.
Í Paris: Der französische
Staatspräsident François Hollande (M.) prostet dem schwedischen Königspaar König Carl
Gustaf (l.) und Königin
Silvia bei einem Dinner im Elysée Palast
zu.
Î Düsseldorf
II: Die Tochter des Firmenpatriarchen Albert
Eickhoff, Susanne Asbrand-Eickhoff, besucht mit ihrem Mann
Stefan das
„Versace Store
Opening“.
48 GASTKOMMENTAR
DONNERSTAG, 4. DEZEMBER 2014, NR. 234
2
Wie Banken abzuwickeln sind
Harald A. Benink geht der Frage nach, wie mit insolventen Geldhäusern umgegangen werden soll.
D
noch nicht in der Lage ist, sich nötiges
neues Kapital auf dem privaten Markt zu
beschaffen.
In der SRM-Verordnung gibt es zudem
Klauseln, die auslegungsfähig sind und es
so schwieriger machen, die Höhe der Verschuldung von Banken vorauszusagen. So
können manche Verbindlichkeiten ganz
oder teilweise von der Abwertung oder
Umwandlung ausgeschlossen werden,
wenn außerordentliche Umstände vorliegen oder die Gläubigerbeteiligung greift.
Es besteht also Grund zu erheblichen
Zweifeln an der Glaubwürdigkeit und an
der Wirksamkeit des Mechanismus zur
Gläubigerbeteiligung. Unerwartete Verluste würden demnach möglicherweise nicht
durch Inhaber von ungesicherten Schuldtiteln aufgefangen, so wie es der SRM und
der Vorschlag des Rats für Finanzstabilität
zur Gesamtverlustausgleichsfähigkeit (total loss-absorbing capacity) vorsehen. Deshalb besteht weiter Bedarf an einem relativ hohen Kernkapitalpuffer.
Ratsam wäre daher ein Mindestkernkapital (Leverage-Ratio) von mindestens zehn
Prozent. Diese nicht risikogewichtete Eigenkapitalanforderung sollte mindestens
zu fünf Prozent aus hartem Kernkapital
bestehen. Die anderen fünf Prozent dürften in Form von zusätzlichen Kernkapitalinstrumenten wie zum Beispiel Zwangswandelanleihen gehalten werden, welche
automatisch in Eigenkapital umzuwandeln
sind, wenn sich die finanzielle Lage der
Bank verschlechtert. Diese Leverage-Ratio
in Höhe von zehn Prozent sollte im Verlauf
einer Übergangsphase von fünf bis sieben
Jahren schrittweise umgesetzt werden.
PR [M]
ie Bankenunion ist ein
wichtiger Schritt auf dem
Weg zur finanziellen Integration Europas. Die
erste Säule, eine einheitliche Aufsicht, wurde am
4. November errichtet,
als die Europäische Zentralbank den Einheitlichen Aufsichtsmechanismus in die
Tat umsetzte. Die zweite Säule, der Einheitliche Abwicklungsmechanismus (Single Resolution Mechanism – SRM) ist ein
wertvoller Beitrag, um das Problem, dass
ein Institut „zu groß und zu vernetzt, um
zu scheitern“, ist, anzugehen und das
grenzübergreifende Krisenmanagement in
der Euro-Region zu stärken.
Allerdings ist der SRM noch nicht ausgereift – es gibt erhebliche Zweifel an seiner
Glaubwürdigkeit und Wirksamkeit. Statt zu
hohe Erwartungen in diesen Mechanismus
zu setzen, sollten die Aufsichtsbehörden
und Kontrollorgane sich eher auf die Stärkung des Kernkapitals der Banken konzentrieren. Dies gilt auch für den Rat für Finanzstabilität, dessen Vorschlag, global
systemrelevante Banken müssten eine zusätzliche Gesamtverlustausgleichsfähigkeit
nachweisen, kürzlich in Brisbane von den
G20-Führern gutgeheißen wurde.
Letztlich hängt der Erfolg des SRM davon ab, dass die Beteiligung von Gläubigern glaubhaft wird und dass die Vorschriften für dieses Eingreifen (Vorrang) aus der
Sicht der Gläubiger transparent sind. Darüber hinaus ist es wichtig, dass die Öffentlichkeit diese Regeln akzeptiert und dass
beim Scheitern einer Bank die hiervon
ausgehende Ansteckungsgefahr unter Kontrolle bleibt. Sonst würde die Glaubwürdigkeit des SRM unterlaufen.
In einer Systemkrise könnte die Sorge
aufkommen, die Auflösung einer großen
oder mehrerer kleiner Banken verschärfe
die Krise. Die europäische Verordnung
zum SRM sieht nun ausdrücklich vor, dass
eine Bank nur aufgelöst werden darf, wenn
stark nachteilige Auswirkungen auf das Finanzsystem in dem betreffenden Land
oder darüber hinaus weitestmöglich vermieden werden.
Es gibt sicherlich gute Gründe für derartige Ausnahmeregeln, aber es ist zu befürchten, dass diese möglicherweise genutzt werden, um die Auflösung einer großen Bank zu verhindern, selbst wenn gar
keine systemische Bedrohung vorliegt. Darüber hinaus haben die Aufsichtsbehörden
die Möglichkeit, die Zuweisung von Verlusten zu verschieben, indem sie zum Beispiel bei der Bewertung von Vermögenswerten die Tilgung strecken oder indem
sie sicherungshalber das Kapital einer
Bank aufstocken. In der SRM-Verordnung
steht ausdrücklich, dass eine außerordentliche finanzielle Unterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht automatisch zu einer
Auflösung führt, wenn eine Bank zwar die
Kapitalanforderungen erfüllt, aber den-
Der Autor lehrt Bank- und Finanzwesen an
der Universität Tilburg in den Niederlanden
und ist Vorsitzender des European Shadow
Financial Regulatory Committee.
Co-Autor Reinhard H. Schmidt lehrt
Finanzwesen an der Goethe Universität in
Frankfurt. [email protected]
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Welt
Deutschland heute
2
-1
15 km/h
Kiel
1
Rostock
-2
)&65& Verbreitet
dichte Bewölkung oder Hochnebel.
Am 703.*55"( ist es meist trüb durch
Hochnebel oder Wolken und stellenweise
nieselt es, in höheren Lagen ist auch gefrierendes Nieseln oder gefrierender Nebel dabei. -- *. 5"(&47&3-"6' sind dann,
vor allem am Nachmittag, in erster Linie im
Südosten sonnige Auflockerungen möglich
und im Nordosten kann es örtlich regnen.
-- Der 8*/% weht schwach bis mäßig aus
Nordost bis Südost. -- In der /"$)5 kann es
im Osten örtlich etwas regnen, sonst bleibt es
weitgehend trocken.
-1
Sonnabend
3 Berlin
1
2
Hannover
-1
Münster 2
0
Düsseldorf
Leipzig
3
2
2
-2
3 Köln
2
2 Dresden
-1
1
-2 Hof
4
Frankfurt
2
Aussichten
Freitag
1 Hamburg
-2
Bremen 1
B
Br
Sonntag
15 km/h
Saarbrücken
Norden
0° 3°
-1° 4°
-1° 2°
Mitte
10 km/h
2° 4°
1°
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4
Nürnberg
3
4
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3
2° 5°
Friedrichshafen 5
4 München
1
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Bangkok
Buenos Aires
Chicago
Genf
Hongkong
Johannesburg
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Kapstadt
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Manila
Mexiko Stadt
Miami
New York
Peking
Prag
Stockholm
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32°
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28°
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27°
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3°
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10°
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Helsinki 3
Oslo
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St. Petersburg
Stockholm
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Kopenhagen
Dublin 7
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London 7
Berlin 3
Warschau 0
-3 Kiew
1 Brüssel
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München
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Bern
Wien 5
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Nizza 15
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Budapest
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Istanbul
14 Barcelona
11 Madrid
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15 Palma
18 Malaga
g
14
17 Rom
18
Athen 21
18 Algier
19
23 Tunis
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Süden
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