6. Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing
Transcription
6. Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing
6. Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing Im Jahr 2015 lagen die Arbeitsschwerpunkte des Referates Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing (3,0 Stellen) in der • • • Bearbeitung verschiedener Ansiedlungs- und Fördervorhaben Vorbereitung und Durchführung des 18. Regionaltages im Juni 2015 in Wertheim Planung und Durchführung verschiedener Einzelmaßnahmen des Standort- und Stadtmarketings Breiten Raum nahmen dabei die Beratung von Projektentwicklern und Investoren im Rahmen von geplanten Neuansiedlungen sowie die Entwicklung und Umsetzung einzelner Marketingprojekte ein. 6.1. Kontakt- und Bestandspflege Das Thema Bestandssicherung von ansässigem Gewerbe nimmt einen immer breiteren Raum in der täglichen Arbeit der Wirtschaftsförderung der Stadt Wertheim ein. Hierbei stehen Maßnahmen zur Sicherung bestehender und zur Schaffung neuer Arbeitsplätze am Wirtschaftsstandort Wertheim im Vordergrund. Die Verwaltung unterhält im Rahmen der Kontakt- und Bestandspflege einen sehr engen Kontakt zu den hiesigen Unternehmen durch eine Vielzahl von Einzelinitiativen, wie z.B. • • • • Teilnahme an Arbeitgebergesprächen, Firmenbesuche, Besuche bei Firmenjubiläen, Betriebsversammlungen, Jahresabschlussfeiern und Ehrung von Arbeits- und Altersjubilaren, Gespräche mit Betriebsräten, Gewerkschaften und Arbeitnehmern sowie regelmäßige Besuche von nationalen und internationalen Wirtschaftsmessen, an denen sich Wertheimer Firmen beteiligen. Besuch der Messe „ACHEMA“ am 18. Juni 2015 in Frankfurt durch Besuch der Messe „Productronica“ am 10. November 2015 in Bürgermeister Wolfgang Stein und Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim München durch Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim Insgesamt 13 Firmenbesuche wurden seitens der Verwaltung im Jahr 2015 unter anderem aus Anlass von Ehrungen für Arbeitsjubiläen und Weiterentwicklung ansässiger Unternehmen absolviert. 1 Besuch Lutz-Firmenverbund am 19. Februar 2015 Firmenbesuch STEMA Seyfried GmbH am 19. Februar 2015 Firmenbesuch Straub GmbH am 24. November 2015 Firmenbesuch VACUUBRAND GMBH + CO. KG am 9. Dezember 2015 Auf Einladung der Stadt Wertheim fand am 30. Juni 2015 das 12. Unternehmergespräch statt. Einen schönen Rahmen dafür bot das neu gestaltete Expocamp in Wertheim-Bettingen, das sich ab Anfang Juli unter dem neuen Namen „Erwin Hymer World“ präsentiert. Ziel des jährlichen Unternehmergesprächs ist es, den direkten Dialog mit den Entscheidungsträgern der Wertheimer Unternehmen zu pflegen. Die jüngste Veranstaltung war dem Thema Fachkräftegewinnung und -sicherung gewidmet. Rund 60 Gäste sind der Einladung nachgekommen. Zum Auftakt führte Geschäftsführer André Douverne durch die neu gestaltete „Erwin Hymer World“ und erläuterte das Konzept des Caravaning und Lifestyle-Centers. Über aktuelle Themen der Stadtentwicklung, die Entwicklung der Gewerbegebiete Reinhardshof und Almosenberg sowie Wertheim als familienfreundliche Kommune informierte im Anschluss Oberbürgermeister Mikulicz. Dezernatsleiter Helmut Wießner und Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim berichteten über die aktuellen Standortmarketingmaßnahmen. Rundgang durch die neu gestalteten Räumlichkeiten der Erwin Hymer World Oberbürgermeister Mikulicz bei seinem Vortrag über aktuelle Themen der Stadtentwicklung Hierbei wurden die Neugestaltung des Internetauftritts der Stadt Wertheim, die Entwicklung eines Internet-Banners sowie das Willkommens-Kuvert zur Gewinnung von Fachkräften vorgestellt. Über das Dienstleistungsangebot des Welcome Centers Heilbronn-Franken informierte bei dem Unternehmergespräch Dr. Andreas Schumm, Geschäftsführer der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken 2 GmbH (WHF). Das Welcome Center, mit Standorten in allen Landkreisen in der Region, unterstützt internationale Fach- und Arbeitskräfte, die eine Beschäftigung in einem regionalen Unternehmen aufnehmen möchten. Gleichzeitig berät das Welcome Center kleine und mittlere Unternehmen, die ausländische Fachkräfte einstellen möchten. 6.2. Ansiedlung von Industrie- und Gewerbebetrieben Die Stadt Wertheim bietet Industrie-, Gewerbe- und sonstigen Dienstleistungsbetrieben Grundstücksflächen für sofortige Neuansiedlungen und Weiterentwicklung an. • Gewerbe- und Sondergebiet Almosenberg, Bettingen/Dertingen Das Gebiet Almosenberg liegt verkehrsgünstig unmittelbar an der Autobahnanschlussstelle „Wertheim/Lengfurt“ (AS 66) der A3 (Frankfurt – Würzburg – Nürnberg – München). Das vollständig erschlossene Gebiet ist in städtischem Eigentum und hat insgesamt rund 52 Hektar, davon können noch 15 Hektar an Ansiedlungsinteressenten veräußert werden. Im Bebauungsplan sind 32 Hektar als Gewerbegebiet, rund 12 Hektar als Sondergebiet für ein Fabrikverkaufszentrum für Markenartikel ausgewiesen. Plangebiet „Almosenberg“ mit dem FOC Wertheim Village, der Erwin Hymer World, der Schokoladenmanufaktur „Art of Chocolate“, Optirelax und McDonald’s 3 • Bebauter Bereich des Reinhardshofs Gesamtfläche von rund 4 Hektar mit mehreren Gebäuden und Hallen. • Industrie- und Gewerbegebiet Reinhardshof Insgesamt stehen rund 12 Hektar für Ansiedlungen zur Verfügung. Weitere rund 38 Hektar sind als zukünftige gewerbliche Entwicklungsfläche vorhanden. • Gewerbegebiet Bahngelände, Innenstadt Insgesamt stehen rund 4.000 m² zur Ansiedlung zur Verfügung. • Gewerbegebiet Hütäcker, Dörlesberg Insgesamt stehen rund 2,3 Hektar zur Ansiedlung zur Verfügung. 6.2.1. Gewerbegebiet Almosenberg, Wertheim-Bettingen/Dertingen Ansiedlung eines Küchenverkaufsstudios der Küchen Fries GmbH Die Küchen Fries GmbH, Großwallstadt, hat für den geplanten Neubau ihres Küchenverkaufsstudios im Plangebiet Almosenberg (siehe Jahresbericht 2014) im April 2015 den Bauantrag eingereicht. Nach Erteilung der baurechtlichen Genehmigung erfolgte am 21. Juli 2015 der Spatenstich für das zweigeschossige, repräsentative Gebäude mit einer Küchenverkaufsfläche von rund 800 m² sowie Büro-, Lager-, Sozial- und Sanitärflächen. Das Investitionsvolumen beträgt rund 2,4 Mio. Euro und ist mit der Schaffung von mind. fünf Arbeitsplätzen verbunden. Die Eröffnung des Küchenverkaufsstudios ist im Herbst 2016 vorgesehen. Neubau Küchenverkaufsstudio der Küchen Küchen Fries GmbH am Standort Almosenberg im Dezember 2015 4 Ansiedlung „Das Toppels Haus – Alles steht Kopf“ Das Freizeit- und Tourismusprojekt „Das Toppels Haus - Alles steht Kopf“ beinhaltet den Bau eines in der Region einzigartigen Freizeit- und Erlebnishauses für die gesamte Familie. In der Form eines klassischen Einfamilienhauses wird ein auf den Kopf gestelltes und um 6 Grad geneigtes Gebäude in Holzbauweise errichtet und wie ein normales Wohnhaus konzipiert und eingerichtet. Die gesamte Möblierung und alle Einrichtungsgegenstände befinden sich an der Decke über den Besuchern. Durch eine Vielzahl weiterer optischer Täuschungen entsteht eine einzigartige Freizeitattraktion für die ganze Familie, die gegen Zahlung eines Eintrittsentgeltes besichtigt, ausprobiert und fotografiert werden kann. Ideengeber und Projektentwickler des Toppels Hauses sind Andreas Haken, Hamburg, und Burkhard Scheck, Wiesbaden, mit denen die Verwaltung seit August 2013 hinsichtlich einer Realisierung des „verrückten“ Projektes im Plangebiet „Almosenberg“ an der Zufahrtsstraße zum Wertheim Village und zur Erwin Hymer World in Kontakt stehen. In der Gemeinderatssitzung am 17. November 2014 wurde das Ansiedlungsvorhaben vorgestellt und der Verkauf der Ansiedlungsfläche einstimmig beschlossen. Der Ortschaftsrat Wertheim-Bettingen hatte zuvor der Ansiedlung zugestimmt. Bereits im Dezember 2014 und im März 2015 wurden die erforderlichen Bauanträge für das Tourismusprojekt durch die von den beiden Projektinitiatoren gegründete „Top! Erlebniswelten GmbH“, Hamburg, bei der Stadt Wertheim eingereicht. Nach Erteilung der Baugenehmigung wurde mit Realisierung des außergewöhnlichen Projektes im Juli 2015 begonnen. Zuvor wurde am 10. Juli der Grundstückskaufvertrag für das rund 3.100 m² große Ansiedlungsgrundstück notariell beurkundet. Der Standort liegt direkt gegenüber von McDonalds. Zahlreiche Zuschauer ließen sich das Spektakel nicht entge- Das Toppels Haus im Dezember 2015 wenige Wochen vor der Fertighen: Am 23. August stellten zwei Kräne bei einem „Sturzfest“ stellung und Eröffnung. das Dach des Toppels Haus auf den Kopf. Großes Aufsehen erregte das Projekt beim „Sturzfest“ am 23. August 2015: Hunderte Schaulustige verfolgten das spektakuläre Drehmanöver, bei dem zwei Kräne das Dachgeschoss des Hauses kopfüber in seine endgültige Position brachten. Bis Ende 2015 war der „Hausbau“ abgeschlossen. Bis zur Eröffnung des Toppels Hauses am 24. Februar sollen waren auch die Außenanlagen mit rund 30 PkwStellplätzen und das Toppels-Café mit Kiosk und Souvenirshop fertiggestellt. Mit der Eröffnung des Toppels Hauses wird der Wirtschafts- und Tourismusstandort um eine weitere Attraktion reicher. Vergleichbare Projekte gibt es bisher nur wenige und überwiegend in Norddeutschland. Die Projektinitiatoren erwarten in den ersten Betriebsjahren zwischen 30 und 60 Tsd. Besucher jährlich. Außerdem entstehen 2 bis 3 Teilzeitarbeitsplätze. 5 Weiterentwicklung der Expocamp FCC Wertheim GmbH Für die umfassende Weiterentwicklung des Expocamps am Standort (siehe Jahresbericht 2014) erteilte die Stadt Wertheim Anfang Februar 2015 die Baugenehmigung. Mit der Umsetzung der baulichen Maßnahmen wurde unverzüglich begonnen. Am 18. Juni 2015 fand die Eröffnung als Erwin Hymer World unter neuem Namen und geänderter Marketingkonzeption als Flagshipstore der Erwin Hymer Group statt. Neben einer kompletten Neugestaltung des Gebäudeinneren, einer Verlagerung und deutlichen Vergrößerung des MoveraZubehörshops sowie der Schaffung einer multifunktionalen Veranstaltungsfläche wurde auch die Einrichtung eines gastronomischen Betriebes berücksichtigt. Die Namensänderung führte gesellschaftsrechtlich zu einer Umfirmierung der bisherigen Expocamp Freizeit und Caravaning Center Wertheim GmbH in die Erwin Hymer World GmbH am Standort. Aus dem bisherigen Expocamp wurde im Juni 2015 die Erwin Hymer World. Von dem gelungenen Umbau und der verstärkten freizeit-und erlebnisorientierten Ausrichtung des Centers konnten sich zahlreiche Besucher in der Eröffnungswoche vom 3. bis 11. Juli 2015 überzeugen. Die Erwin Hymer World ist nunmehr das Aushängeschild und Schaufenster der Erwin Hymer Group und ihrer Marken. Hierfür wurden am Standort Wertheim rund 3 Mio. Euro investiert. 6.2.2. Industrie- und Gewerbegebiet Reinhardshof Weiterentwicklung der adaptronic Prüftechnik GmbH In seiner Sitzung am 9. März 2015 hat der Gemeinderat die Veräußerung einer Grundstücksfläche von rund 16.700 m² sowie die Einräumung einer Grundstücksoption in einem Flächenumfang von rund 11.100 m² an die adaptronic Prüftechnik GmbH einstimmig beschlossen. Das Gremium hat damit den Weg frei gemacht für die von dem Unternehmen vorgesehene Standortverlagerung und Weiterentwicklung im Gewerbegebiet Reinhardshof, 4. Abschnitt (siehe hierzu Jahresbericht 2014). Noch im gleichen Monat konnte der notarielle Grundstückskauf- und Optionsvertrag mit dem Unternehmen notariell beurkundet werden. Bereits am 3. Februar 2015 konnte die adaptronic Prüftechnik GmbH den Förderbescheid der L-Bank Baden-Württemberg für die im Jahr 2014 beantragte und zugesagte Förderung in Höhe des möglichen Höchstbetrages von 400 Tsd. Euro in Empfang nehmen. Für den geplanten Neubau eines Betriebsgebäudes für Produktion (rund 1.200 m² Nutzfläche) und Entwicklung, Konstruktion und Vertrieb (rund 1.600 m² Nutzfläche) wurde Ende März 2015 der Bauantrag bei der Stadt Wertheim eingereicht. In einem sehr engen zeitlichen Korsett wurde parallel von der Verwaltung das Bauplanungsrecht geschaffen, das für die Erteilung der Baugenehmigung erforderlich ist. Dazu zählen unter anderem eine Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines Bebauungsplanes. Bereits in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates am 27. April 2015 konnte der Gemeinderat nach Durchführung aller Verfahrensschritte die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes und den Bebauungsplan für das Gewerbegebiet Reinhardshof, 4. Abschnitt, 6 einstimmig als Satzung beschließen. Die Baugenehmigung für das Investitionsvorhaben des Europamarktführers im Bereich elektrischer Testsysteme von Fahrzeugbordnetzen im Automobilbereich wurde am 24. Juni 2015 (nach nur 12 Wochen) erteilt. Am 25. August 2015 erfolgte der Spatenstich für das ehrgeizige Investitionsvorhaben. Bis zum Herbst 2016 ist der Umzug des Unternehmens von seinem bisherigen Standort Ernsthof in Wertheim-Dörlesberg an den neuen Firmensitz geplant. Mit dem Umzug an den neuen Standort plant das Unternehmen weitere rund 20 qualifizierte Arbeitsplätze in Wertheim zu schaffen, so dass die Gesamtbeschäftigungszahl auf rund 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbei- Spatenstich der adaptronic Prüftechnik GmbH am 25. August 2015 im Gewerbegebiet Reinhardshof ter am Standort anwachsen wird. Weiterentwicklung der TFA Dostmann GmbH & Co. KG Der Rohbau für das von der TFA Dostmann GmbH & Co. KG (TFA) geplante Logistikzentrum im Industrie- und Gewerbegebiet Reinhardshof (siehe Jahresbericht 2014) konnte bereits im Januar 2015 fertiggestellt werden. Die bisherigen Lagerbereiche der TFA u.a. vom Produktionsstandort in WertheimReicholzheim zogen Anfang Juni 2015 um. Das neue Logistikzentrum wurde mit einer Feierlichkeit am 31. Juli 2015, bei der Bürgermeister Wolfgang Stein die Glückwünsche der Stadt Wertheim überbrachte, offiziell eingeweiht. Mit der Inbetriebnahme der neu geschaffenen Logistikfläche von insgesamt rund 4.300 m² am Standort Reinhardshof konnten sechs bisherige Außenlager des Deutschlandmarktführers im Bereich Funk-Wetterstationen aufgegeben werden. Rund 2.200 m² der Gesamtfläche entfallen auf das Hochregallager (Lagerhöhe 14 m, rund 5.300 Palettenplätze). Für Warenannahme, Abholung und Kommissionierung stehen rund 1.800 m² zur Verfügung. Der neue Standort fungiert als Nachschublager des Unternehmens und wird spätestens mit dem im Jahr 2016 geplanten automatischen Kartonlager (Kapazität rund 18.000 Kartons) die angestrebte Belieferung der Kunden „just in time“ ermöglichen. Ziel ist es, ab dem Spätjahr 2016 eingehende Aufträge noch am gleichen Tag auszuliefern und dies papierlos und ohne Kommissionierungsfehler. Für die TFA stellt die realisierte Logistikinvestition einen wesentlichen Beitrag zur Zukunftssicherung am Wirtschaftsstandort Wertheim dar. Weiterentwicklung der König & Meyer GmbH & Co. KG Die König & Meyer GmbH & Co. KG, Weltmarktführer im Bereich Musikzubehör, expandiert am Standort Reinhardshof (siehe Jahresbericht 2014). Nach Erwerb der erforderlichen Grundstücksfläche von rund 30.000 m² wurde die Planung für die Realisierung des ersten Bauabschnittes im 1. Halbjahr 2015 durch das Unternehmen in Abstimmung mit der Verwaltung konkretisiert. Anfang August wurde der erforderliche Bauantrag für das Investitionsvorhaben bei der Stadt Wertheim eingereicht, das den Neubau eines Logistikzentrums mit einer Nutzfläche von rund 7.500 m² (Lagerhöhe: rund 7,50 m, Lagerkapazität: rund 7.000 Palettenplätze) sowie Büro- und Sozialräume beinhaltet. Ende Oktober 2015 wurde die Baugenehmigung für das Bauvorhaben erteilt. An dem neuen Standort des Unternehmens (Werk III) werden voraussichtlich rund 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig sein. Der Neubau des Logistikzentrums ist angesichts zunehmender Pro7 duktvielfalt dringend erforderlich. Darüber hinaus stellt er sicher, dass die derzeitig kurzfristige Lieferfähigkeit nahezu des kompletten Produktsortiments des Unternehmens auch zukünftig gewährleistet ist. Ferner schafft die Errichtung des Logistikzentrums am Standort Reinhardshof die Voraussetzung dafür, den Versand vom Standort Werk II im Industriegebiet Bestenheid auszulagern. Dort werden damit Flächen frei, die zur Ausweitung und Umstrukturierung/Optimierung der Produktion benötigt werden. Das Expansionsvorhaben des Unternehmens dient damit der Wettbewerbsfähigkeit und dem Erhalt von Arbeitsplätzen am Wirtschaftsstandort Wertheim. Der Spatenstich für den Neubau des Werks III soll im Frühjahr 2016 erfolgen. Nach einer geplanten Bauzeit von rund einem Jahr will die König & Meyer GmbH & Co. KG im Frühjahr 2017 den neuen Unternehmensstandort beziehen. Weiterentwicklung der INKA Holding und Immobilien GmbH & Co. KG (INKA) Die INKA Holding und Immobilien GmbH & Co. KG (INKA) hat die Baugenehmigung für die Belegung und den Umbau des Bestandsgebäudes in der Ludwig-Erhard-Straße 1 im Gewerbegebiet Reinhardshof (siehe Jahresbericht 2014) am 9. Februar 2015 von der Verwaltung erhalten. Mit den Bauarbeiten zur Umsetzung des Expansionsvorhabens, das eine Investitionssumme von rund 2,4 Mio. Euro umfasst, wurde umgehend begonnen, so dass die zur INKA gehörenden Untergesellschaften u.a. die aquila wasseraufbereitungstechnik gmbh (aquila), die Main Tauber Kunststofftechnik GmbH (MTK) und die autech tesla automation GmbH (tesla) bereits bis zum Oktober von dem bisherigen Firmensitz Willy-Brandt-Straße 9 umziehen konnten. Der neue Standort des Firmenverbundes weist eine Grundstücksgröße von rund 5.600 m² auf. Park- und Lagerflächen nehmen rund 3.300 m² ein. Im Firmengebäude sind rund 1.200 m² Produktions-, rund 700 m² Büro- und rund 700 m² Lager- und Sozialräume auf mehreren Etagen untergebracht. Die mit dem Umzug in das neue Betriebsgebäude mögliche Expansion hat sich aus Sicht der Geschäftsführung des Firmenverbundes als richtige Entscheidung erwiesen: Seitdem sind zwei neue Produkte entwickelt worden, was am bisherigen Standort nicht möglich gewesen wäre. Zudem hat sich die Zahl der Beschäftigten um elf erhöht. Von der erfolgreichen Investitionsmaßnahme und der Entwicklung der INKA konnte sich Oberbürgermeister Stefan Mikulicz im Rahmen eines Pressegespräch der INKA mit OB Stefan Mikulicz und Vertretern der beteilig- Pressegesprächs am 8. Dezember 2015 ten Finanzierungsinstitute am 8. Dezember 2015 am neuen Firmenstandort selbst einen Eindruck verschaffen. Ludwig-Erhard-Straße 1 Um sich auch künftig alle Möglichkeiten der Weiterentwicklung offen zu halten, hat die INKA bereits im September 2015 für eine an das Firmengrundstück unmittelbar angrenzende Gewerbefreifläche von rund 3.200 m² vom Ausschuss für Bauwesen und Umwelt eine Erwerbsoption eingeräumt bekommen. Weiterentwicklung der SLR Maschinen GmbH Die SLR Maschinen GmbH (SLR) führt die Tradition der PeTeWe und Profiltec in der Sparte der Produktion von spitzenlosen Rundschleifmaschinen im Gewerbegebiet Reinhardshof erfolgreich weiter. Das Unternehmen war bis Ende März 2015 in dem nunmehr von der INKA belegten Gebäude LudwigErhard-Straße 1 auf Mietbasis untergebracht. Mit dem Erwerb des Gebäudes durch die INKA musste die SLR einen neuen Standort finden, der eine künftige Entwicklung des Unternehmens zulässt. Das 8 Unternehmen konnte die durch den Umzug der INKA freiwerdende Halle des Firmenverbundes in der Theodor-Heuss-Straße 41 erwerben, die das Anforderungsprofil der SLR hervorragend erfüllt. Seit April ist die SLR nunmehr an dem bisherigen Standort der MTK ansässig und feierte dort ihr fünfjähriges Bestehen. Die SLR erhielt für den Erwerb des Firmenareals eine finanzielle Förderung aus dem „Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum“, die einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung der Investitionsmaßnahme des Unternehmens am Wirtschaftsstandort Wertheim leistet. Verlagerung und Neubau Zustellstützpunkt der Post AG und DHL Der Zustellstützpunkt der Post AG und DHL wird ebenso wie das Postbank-Finanzcenter den bisherigen Standort in der Poststraße 2 in der Innenstadt verlassen. Bereits seit geraumer Zeit steht fest, dass die dortigen Nutzer ihr bestehendes Mietverhältnis für diesen Standort in der Innenstadt beenden werden. Beide Einrichtungen können unabhängig voneinander untergebracht werden und stehen seit Längerem jeweils in Kontakt mit der Verwaltung hinsichtlich der Belegung eines angemessenen und attraktiven künftigen Standortes. Für den Bereich Zustellstützpunkt wurde im Jahr 2015 eine Lösung gefunden: Ein örtlicher Investor hat im Gewerbegebiet Reinhardshof eine rund 7.500 m² umfassende Grundstücksfläche von der Stadt Wertheim erworben und errichtet dort den künftigen Zustellstützpunkt für die Post AG und DHL. Der Ausschuss für Bauwesen und Umwelt hat hierzu im Mai 2015 eine entsprechende Verkaufsentscheidung getroffen. Zuvor hat auch der Stadtteilbeirat Reinhardshof die Ansiedlung begrüßt. Der notarielle Kaufvertrag wurde im 11. September 2015 geschlossen. Nach Erteilung der ersten (Teil-) Baugenehmigung Ende September 2015 durch die Stadt Wertheim wurde mit dem Bau begonnen um eine Fertigstellung und Inbetriebnahme des Zustellstützpunktes im 1. Halbjahr 2016 zu gewährleisten. Hinsichtlich des zukünftigen Standortes des Postbank-Finanzcenters einschließlich Brief- und Paketannahme sowie Verkauf von Brief- und Paketbedarf führt die Verwaltung fortgeschrittene Gespräche für die Belegung eines attraktiven, zentralen Standortes in der Altstadt. Die Gespräche konnten jedoch bis Ende des Jahres 2015 noch nicht abgeschlossen werden. 6.2.3. Gewerbegebiet westlich der Autobahn, Bettingen Ansiedlung Mömax Möbelmitnahme-Markt der XXXLutz-Gruppe Die Verwaltung steht seit August 2014 in Gesprächen mit der XXXLutz-Gruppe und den Eigentümern von Grundstücksflächen im Gewerbegebiet westlich der Autobahn hinsichtlich der Ansiedlung eines Mömax Möbelmitnahmemarktes auf einer Grundstücksfläche von ca. 2 bis 2,5 ha. Vorgesehen ist die Realisierung einer Verkaufsfläche von ca. 7.000 bis 8.000 m² in einem zweigeschossigen Gebäude. Die Verkaufsfläche für zentrenrelevante Randsortimente soll im Rahmen der erforderlichen Bauleitplanverfahren zur Umsetzung des bedeutenden Investitionsvorhabens auf maximal 800 m² Verkaufsfläche beschränkt werden. Der Gemeinderat hat in seiner öffentlichen Sitzung am 27. April 2015 die erforderliche Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung eines speziellen Bebauungsplanes (Sondergebiet) bei einer Stimmenthaltung beschlossen. Bereits im November 2014 wurde dem Gemeinderat das Ansiedlungsvorhaben in nichtöffentlicher Sitzung vorgestellt und hierbei mit großer Mehrheit begrüßt. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Ansiedlungsvorhaben weiter zu verfolgen. Auch der Ortschaftsrat Wertheim-Bettingen hat sich zuvor für die Ansiedlung ausgesprochen. 9 Vorgesehen ist, dass Anfang 2016 der Grundstückskaufvertrag zwischen den privaten Grundstückseigentümern und der XXXLutz-Gruppe notariell beurkundet wird und die Verwaltung daraufhin die eingeleiteten Bauleitplanverfahren fortführt. 6.2.4 Industriegebiet I, Bestenheid Weiterentwicklung der VACUUBRAND GMBH + CO. KG Die VACUUBRAND GMBH + CO. KG fertigt seit über 50 Jahren Vakuumpumpen für das chemische, pharmazeutische, physikalische und medizinische Labor sowie für industrielle Anwendungen. Mit derzeit rund 210 Mitarbeitern entwickelt und baut der Weltmarktführer seine Produkte am Standort Bestenheid und vertreibt sie in mehr als 100 Länder weltweit. Vacuubrand ist seit 1992 in der AlfredZippe-Straße im Industriegebiet I in Bestenheid ansässig. Rund 13 Jahre nach der ersten Erweiterung des Produktions- und Bürogebäudes plant das Unternehmen umfangreiche Neu- und Umbaumaßnahmen am Standort, um auf gestiegene Marktanforderungen flexibel und kundenorientiert reagieren zu können. Zur Planung und Umsetzung der größten Einzelinvestition in der Firmengeschichte stand die Verwaltung seit Anfang 2015 mit der Geschäftsleitung und den beauftragten Architekten des Unternehmens im engen Austausch. Ende Juli 2015 wurde der Antrag auf Erteilung der Baugenehmigung für das Investitionsvorhaben bei der Verwaltung eingereicht, die Anfang Oktober 2015 erteilt werden konnte. Der Baubeginn für den ersten Schritt des Expansionsvorhabens am Firmensitz soll im Frühjahr 2016 erfolgen. Dieser beinhaltet eine Erweiterung der Produktionsfläche um rund 2.500 Quadratmeter. Außerdem wird vor dem Fertigungsgebäude ein vollautomatisches Lager mit 18.000 Stellplätzen für die Versorgung der Fertigung mit Material errichtet. Mit diesen Erweiterungsmaßnahmen kann der Standort bis zu 270 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten. Parallel dazu werden interne Logistik- und Fertigungsstrukturen auf den modernsten Werkleiter Jörg Reinfurt, Wirtschaftsförderer Jürgen Strahlheim, Oberbürgermeister Stand gebracht. Stefan Mikulicz, geschäftsführender Gesellschafter Dr. Christoph Schöler und Geschäftsführer Dr. Frank Gitmans bei der Vorstellung der Erweiterungsplanung des Unternehmens am 9. Dezember 2015. Foto: Vacuubrand (Bild von links) Mittelfristig ist ein zweiter Erweiterungsschritt geplant. Er soll in einigen Jahren realisiert werden und dann ein weiteres, deutliches Mitarbeiterwachstum ermöglichen. 10 6.3. Technologie- und Wirtschaftszentrum Wertheim (Existenzgründerzentrum) In dem 1999 durch die Stadt Wertheim geschaffenen Technologie- und Wirtschaftszentrum (Existenzgründerzentrum) auf dem Reinhardshof waren mit Stand Dezember 2015 folgende Firmen ansässig: • Beschäftigungsinitiative Wertheim GmbH (Förderung der beruflichen Qualifikation und sozialpädagogischen Betreuung von Menschen ohne Arbeit, insbesondere Jugendliche ohne Ausbildung, Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger, Beschäftigungsförderung mit dem Ziel der Integration in den regulären Arbeitsmarkt) • BZ-IT-Dienstleistungen (IT-Dienstleistungen, IT-Schulungen, ausbildungsbegleitende Maßnahmen im Technikbereich und Nachhilfe) • Jose Luis Jeßberger (Online-Handel mit Tortenzubehör und essbarer Tortendekoration) • elifin GmbH (Finanzdienstleistungen) • Björn Mayer Dach GmbH (Dachdeckermeisterbetrieb) • Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken – Außenstelle Wertheim Zwei weitere Einheiten stehen zur Vermietung an Existenzgründer zur Verfügung. Mit Mietinteressenten für die Belegung der freien Flächen steht die Wirtschaftsförderung bereits im Gespräch. 6.3.1. Mietkonditionen Der Mietpreis (Kaltmiete) betrug im Berichtsjahr 4,20 Euro/m². Nebenkosten werden verbrauchsabhängig berechnet. Die Kriterien für die Anmietung von Flächen im Technologie- und Wirtschaftszentrum Wertheim können dem Jahresbericht 2006, der Internetseite der Stadt Wertheim sowie dem Werbeflyer, der auf der Homepage der Stadt Wertheim heruntergeladen werden kann, entnommen werden. 6.3.2. Sprechtage für Existenzgründer Am 21. Mai und 20. Oktober 2015 wurden zwei kostenlose Beratungstage für Existenzgründer von der Handwerkskammer Heilbronn-Franken mit Unterstützung des Referates Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing im Technologie- und Wirtschaftszentrum in Wertheim angeboten. Dieses Angebot soll auch im Jahr 2016 mit jeweils einem Termin im 1. und 2. Halbjahr fortgeführt werden. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Main-Tauber-Kreises und dem SteinbeisBeratungszentrum fand am 24. September 2015 eine kostenfreie Informationsveranstaltung für Existenzgründer von morgen im Technologie- und Wirtschaftszentrum statt. Ursula Burkert, Projektleiterin für Existenzgründung und Personalentwicklung der Steinbeis-Beratungszentren und Geschäftsführerin des Zentrums für Persönlichkeitsentwicklung Tauberfranken, gab Interessierten nützliche Tipps und Hilfestellungen für einen erfolgreichen Start in die Existenzgründung. In 2016 ist die Veranstaltung für den 29. September eingeplant. 11 6.3.3. Außenstelle IHK Heilbronn-Franken Eine überaus positive Bilanz zog die Industrie- und Handelskammer Heilbronn-Franken (IHK) nach über 1-jährigem Bestehen der Außenstelle in Wertheim. Mehr als 1.600 Besucher fanden von September 2014 bis September 2015 den Weg in die neuen Räume der IHK im Technologie- und Wirtschaftszentrum, was die Attraktivität der Außenstelle in Wertheim unterstreicht. Noch näher am Kunden zu sein sowie die Unternehmen im mittleren und nördlichen MainTauber-Kreis zu unterstützen, war das Ziel, das man mit der Einrichtung der Außenstelle in Wertheim erreichen wollte. Alleine 4.000 Außenhandelsbescheinigungen wurden im ersten Jahr ausgestellt. Auch Beratungen zu Exportgeschäften und die Ausstellung der erforderlichen Dokumente nehmen einen breiten Raum in der Arbeit der IHK ein. Die IHK navigiert die Firmen u.a. durch die oft sehr komplexen Anforderungen im Bereich Außenwirtschaftsund Zollrecht. Eine weitere bedeutsame Aufgabensäule sind die rund 20 Informationsveranstaltungen sowie Fachseminare am Wirtschaftsstandort Wertheim zu aktuellen Themen. Existenzneugründungen und Unternehmensnachfolgen sind ebenfalls relevante und reichlich nachgefragte Themen. Rund 150 Beratungsgespräche zu den Themen Ausbildung, Berufs- und Weiterbildung bestimmten darüber hinaus die tägliche Arbeit der IHK. Das aktuelle Angebot an Fortbildungs-, Ausbildungs- und Beratungsveranstaltungen der IHK Heilbronn-Franken ist auf der Internetseite der Stadt Wertheim im Bereich „Wirtschaft“ und der Rubrik „Wirtschaftsförderung/Kontakte“ abrufbar. Das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing unterstützt die IHK bei der Bewerbung der jeweiligen Veranstaltungen mit entsprechenden Pressemitteilungen. 6.4. Wertheim Village (FOC) Im Wertheim Village, das im November 2003 eröffnet wurde, sind inzwischen mehr als 110 Einzelhandelsbetriebe mit über 100 Marken sowie vier Gastronomiebetriebe angesiedelt. Dank überregionaler und internationaler Werbeaktivitäten hat sich das Factory Outlet Center (FOC) als bedeutendes Touristenziel in Tauberfranken mit weiträumiger Ausstrahlung etabliert. Das Wertheim Village umfasst insgesamt 142 Gebäudeeinheiten und eine belegte Gesamtverkaufsfläche von rund 13.500 m². Das Center hat seit dem Jahr 2011 die Vollbelegung erreicht. Die Zahl der Shops wird somit nur noch geringfügig im Rahmen von Bestandsveränderungen variieren. Die Zahl der Beschäftigten im Outlet Shopping Center wuchs bis Ende Dezember 2015 auf 993 an. Überwiegend handelt es sich um sozialversicherungspflichtige Voll- und Teilzeitarbeitsplätze; lediglich 24 Prozent der Arbeitsplätze sind 450-Euro- und Aushilfskräfte. Mit den im Center geschaffenen Arbeitsplätzen hat der lokale und regionale Arbeitsmarkt einen deutlichen Impuls erfahren. 12 6.4.1. Überregionale Bedeutung Gegenwärtig besuchen jährlich rund 2,3 Millionen Besucher das Wertheim Village. Rund 19 Prozent der erfassten Besucher stammen aus dem Ausland. Zwischen 32 und 36 Prozent der Besucher mit Wohnsitz in Deutschland nehmen nach der aktuellen Besucherbefragung der Ludwig-MaximiliansUniversität München im Juni und August 2015 eine Fahrtzeit von mehr als 90 Minuten in Kauf (im Juni 2014: 33 Prozent). Nur rund 23 Prozent der Besucher im Juni 2015 (rund 22 Prozent im Juni 2014) kommen aus dem Naheinzugsbereich (bis 30 Minuten Fahrtzeit). Hinsichtlich der sortimentsspezifischen Umsatzumverteilung ist festzustellen, dass erneut lediglich insgesamt 11 Prozent des im Jahr 2014 im Wertheim Village generierten Umsatzes den Zentren im Nahbereich (Würzburg, Aschaffenburg, Wertheim, Tauberbischofsheim, Marktheidenfeld und Miltenberg) entzogen wurde (2013: 11 Prozent). Ein hoher Anteil des Umsatzes des Wertheim Village stammt aus Einkaufslagen in weiter entfernten Oberzentren bzw. Metropolen. Dies unterstreicht auch die überregionale Bedeutung des Centers als Touristenziel in Tauberfranken. Die breite Streuung der Umsatzherkunft bewirkt eine nur geringe Umsatzumverteilung bezogen auf die einzelnen Angebotsstandorte außerhalb der unmittelbaren Standortregion. Für Zentren mit größeren Anteilen an der Umsatzherkunft (wie z.B. Frankfurt) ist aufgrund des vorhandenen großen Einzelhandelsangebots nur von einer geringen anteiligen Umsatzumverteilung auszugehen. Die ermittelten Werte für die Umsatzumverteilung in den Zentren der Standortregion (siehe oben) liegen deshalb in einem Bereich, in dem Wettbewerbswirkungen auftreten können, aber keine negativen städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten sind. Die anteilige Umsatzumlenkung aufgrund des Wertheim Village liegt für alle untersuchten Städte insgesamt und in den einzelnen Sortimentsbereichen weiter deutlich – auch nach dem aktuellen Fachgutachten der Ludwig-Maximilians-Universität München – unter einer kritischen Schwelle, die negative städtebauliche Auswirkungen unmittelbar auslösen würde. In der historischen Altstadt von Wertheim dominieren klein strukturierte Fachhandelsangebote. Durch das architektonische und städtebauliche Ensemble erreicht die Altstadt nach wie vor eine hohe Aufenthaltsqualität und Anziehungskraft für Besucher. Daher spielt der Tourismus mit all seinen Angebotsformen in Wertheim eine bedeutende Rolle. In den Monaten Januar bis einschließlich November 2015 konnte die Stadt Wertheim 56.573 Gästeankünfte und 106.371 Übernachtungen verzeichnen. Im Vergleichszeitraum 2014 wurden 59.213 Gästeankünfte und 116.246 Übernachtungen für Wertheim ermittelt. Die Gästeankünfte für das gesamte Jahr 2014 betrugen 61.591 (2013: 59.017) und die Zahl der Übernachtungen 121.358 (2013: 107.891). Diese Zahlen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg für den Standort Wertheim unterstreichen eindrucksvoll die positive Entwicklung des Tourismus in Wertheim in den vergangenen Jahren. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer liegt in den Monaten Januar bis November 2015 bei 1,9 Tagen (insgesamt 2014: 2,0). Zu den in der amtlichen Statistik erfassten Übernachtungsgästen kommen rund 470.000 nicht registrierte Tagesgäste wie Busreisende, Schiffstouristen, Radfahrer, Reisemobilisten und Individualreisende hinzu. Auch die Anzahl der Anlegevorgänge der Flusskreuzfahrtschiffe (701) und der Stadtführungen (2.221) im Jahr 2015 unterstreichen eindrucksvoll die positive touristische Entwicklung der Stadt Wertheim. In den letzten Jahren hat sich die Bedeutung Wertheims als Tourismusstandort enorm gesteigert, was nicht ausschließlich aber sicherlich zu einem bedeutenden Anteil auf das Wertheim Village und die vielfältigen gemeinsamen Tourismusmarketingmaßnahmen zurückzuführen ist. Der Stadt Wertheim bzw. der Tourismus Wertheim GmbH werden von der Fa. Value Retail dauerhaft und unentgeltlich Räumlichkeiten im Wertheim Village zum Betrieb einer Tourist-Information überlassen. Insgesamt 201.356 zahlungskräftige Smart-Shopper konnten im Laufe des vergangenen Jahres 13 in der Tourist-Information im Wertheim Village begrüßt und auf den Standort und die Region aufmerksam gemacht werden. Seit der Eröffnung des Wertheim Village Ende 2003 nahmen damit bis Ende 2015 mehr als 1.793.000 Gäste das Informationsangebot der Tourist-Information im Wertheim Village wahr. Der Standort Wertheim und die Region Tauberfranken werden durch die erfolgreichen gemeinsamen Marketing- und Werbeaktivitäten der Stadt Wertheim mit dem Wertheim Village überregional und international beworben. Die Stadt Wertheim wird insbesondere bei der international ausgerichteten Werbung des Wertheim Village, die von der Stadt Wertheim alleine nicht umsetzbar wäre (z.B. touristische Bewerbung des asiatischen Marktes), angemessen berücksichtigt. Das Wertheim Village erschließt der Stadt Wertheim ferner neue, bislang nicht erreichbare touristische Vertriebsschienen. Die Freizeit orientierte Motivation für den Besuch des Wertheim Village stellt eine große Chance für den Tourismus der Region dar: Ein großer Teil der Center-Besucher unternimmt einen Tagesausflug vom Wohnort, andere unterbrechen eine Dienst- oder Urlaubsreise. Eine nicht geringe Zahl der Besucher schließt, entsprechend Erhebungen der Ludwig-Maximilians-Universität München in den Jahren 2006 bis 2015, einen Stadtbummel mit ein, viele besuchen die örtliche Gastronomie, planen die Besichtigung von Burg oder Museen in der Innenstadt oder noch eine weitere Einkaufsaktivität. So ist festzustellen, dass im Juni 2015 13,2 Prozent (2014: 10,0 Prozent) und im August 2015 10,6 Prozent (2014: 11,0 Prozent) der Center-Besucher erklärten, im Anschluss an ihren Einkauf im Center die Wertheimer Innenstadt besuchen zu wollen. Die am häufigsten geplanten Aktivitäten der Besucher des Wertheim Village in der Innenstadt sind Stadtbummel und Gastronomiebesuch. 6.5. Standort- und Stadtmarketing 6.5.1. Regionaltag Am Sonntag, 7. Juni 2015, fand in Wertheim – zum zweiten Mal nach 2003 – der 18. Regionaltag der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn Franken e.V. statt, der seit 1998 jährlich als regionales Schaufenster für die Bürgerinnen und Bürger veranstaltet wird. Ziel dieser Veranstaltungsreihe ist es, die Begegnung innerhalb der Region Heilbronn-Franken zu fördern. Den zahlreichen Besuchern aus nah und fern wurde von 12 bis 18 Uhr ein vielfältiges Programm in Wertheim geboten: Es reichte vom bunten Treiben in der historischen Altstadt bis zum Programm auf der Showbühne des SWR, die in der für den Verkehr gesperrten Rechten Tauberstraße aufgestellt war. Auch die Wertheimer Burg war ins Geschehen eingebunden und bot einen eindrucksvollen Rahmen für eine Oldtimer-Ausstellung und ein Konzert von Alphornbläsern. Eine kostenfreie Burg- und eine Stadtführung rundeten das Rahmenprogramm ab. Auf dem Mainparkplatz präsentierten sich derweil rund 60 Aussteller aus Wertheim, dem Main-Tauber-Kreis und der umliegenden Region. Ein bäuerlicher Genießermarkt bot Kulinarisches und Wein aus der Region Heilbronn-Franken. Bei einem Gewinnspiel wurden attraktive Preise wie eine Reise in eine der Wertheimer Partnerstädte und Gutscheine lokaler Einzelhändler verlost. 14 Flankiert wurde die Veranstaltung durch einen verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr in der Wertheimer Innenstadt, in Bestenheid, im Wertheim Village und in der Erwin Hymer World (seinerzeit Expocamp). Von 14:00 bis 15:30 Uhr wurde die Sendung „Jakobs Stubenmusik“ des SWR-Studio Heilbronn im gut besuchten Arkadensaal aufgezeichnet. Eröffnet wurde der Regionaltag mit einem Festakt am Tauberufer am Rathaus. Die Rednerbühne war dazu auf einem Ponton in der Tauber installiert. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz begrüßte mehr als 150 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth und Frank Stroh, die Initiatoren des Regionaltags, betonten anschließend, dass die Region kluge Köpfe braucht, die Kräfte mobilisieren und die Region weiter nach vorne bringen. Dass es der Bürgerinitiative gelingt, die gesamte Region abzudecken, unterstrich Jochen K. Kübler, Vorsitzender des Vereins. Oberbürgermeister Stefan Mikulicz begrüßte auf einer schwimmenden Bühne in der Tauber im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung mehr als 150 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und öffentlichem Leben. Über die „Cluster-Region Heilbronn-Franken und die Cluster-Stadt Wertheim“ referierte in seinem Festvortrag der gebürtige Wertheimer, Professor Dr. Peter Kirchner, Dekan der Fakultät I an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Abschließend übernahm Thilo Michler, Oberbürgermeister der Stadt Öhringen, den Staffelstab zur Ausrichtung des nächsten Regionaltages in 2016. Jochen K. Kübler gelingt es mit einem Schlag, das Festbierfass auf der Bei herrlichstem Sonnenschein konnten die Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung Wertheim und der Tourismus Wertheim GmbH SWR-Showbühne in der Rechten Tauberstraße anzuschlagen. zahlreiche interessierte Gäste an ihrem Stand willkommen heißen. Auch die gemeinsame Präsentation des Referates Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing mit den Marketingpartnern Tourismus Wertheim GmbH, Wertheim Village und Erwin Hymer World beim 18. Regionaltag war wieder erfolgreich. Bei herrlichstem Sonnenschein konnten die Mitarbeiter/innen der Stadtverwaltung Wertheim und der Tourismus Wertheim GmbH zahlreiche interessierte Gäste an ihrem Stand willkommen heißen. Zur Einstimmung auf den Regionaltag fand bereits Vorabend eine „Warm-up-Party“ auf der Showbühne in der Rechten Tauberstraße mit Live-Musik mit „mir 2wä & Band“ statt. 15 6.5.2. Wertheimer Wirtschaftswoche Die Wertheimer Wirtschaftswoche sollte 2016 zum neunten Mal stattfinden. Eine entsprechende Vereinbarung hatten Stadt Wertheim und Link Messe- und Veranstaltungsservice LinkEvents aus Mosbach im September 2015 getroffen. Allerdings erwies sich das Interesse der regionalen Aussteller im Bereich Wirtschaft, Handwerk und Dienstleistung als zu gering. Mitte Februar 2016 wurde die Wertheimer Wirtschaftswoche abgesagt. An ihre Stelle tritt vom 14. bis 16. Mai 2016 die „Wertheimer Frühlingsmesse“. Sie steht unter alleiniger Verantwortung von Link Events. Im Freigelände will der Messeveranstalter alles präsentieren, was das Gärtnerherz höher schlagen lässt. Die Main-Tauber-Halle soll Ausstellern aller Branchen zur Verfügung stehen. 6.5.3. Standortmarketing-Maßnahmen • Die Stadt Wertheim unterstützt Unternehmen bei der Gewinnung von Fachkräften vor Ort. Dazu hat die Stadtverwaltung als jüngstes Projekt des Standortmarketings ein WillkommensKuvert entwickelt. Vorgestellt wurde es den Vertretern der Betriebe beim Unternehmergespräch in der Erwin Hymer World Ende Juni. Im September hat das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing rund 700 Willkommens-Kuverts an Wertheimer Unternehmen verschickt. Das Kuvert enthält neben dem bereits bekannten 12-Sterne-Flyer (www.wertheim.de/12-Sterne für Wertheim) drei neue Broschüren mit einem Überblick zu den Themen Wohnen, Kinderbetreuung und Schulen in Wertheim. Beigefügt sind außerdem zwei Gutscheinkarten, beispielsweise für Museumsbesuche, Fahrten mit dem Burgbähnle, Stadtführungen sowie einen Espresso oder Getränk in einem innerstädtischen Gastronomiebetrieb. Ziel ist es, potenzielle Mitarbeiter und ihre Familien von den Vorzügen Wertheims als Wohnund Arbeitsstandort zu überzeugen. Die Stadtverwaltung stellt die Willkommens-Kuverts allen Unternehmen und Institutionen kostenlos zur Verfügung, die dieses Instrument bei der Bewerberansprache einsetzen wollen. • Als weitere Neuerung können Unternehmen ihren Internetauftritt mit den auf der Internetseite der Stadt Wertheim dargestellten Standortvorteilen verknüpfen. Denn oft ist die Homepage die erste Informationsquelle für potenzielle Bewerber. Dazu hat das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing Internetbanner in zwei Formaten entwickelt, die auf den Webseiten der Unternehmen einfach integriert werden können. Die Internetbanner stehen unter www.wertheim.de/Presse zum Download zur Verfügung. • Im Zuge des Corporate-Design-Prozesses hat das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing mehrere Marketinginstrumente/Produkte überarbeitet (u.a. Präsentationsstand, Werbebanner, Begrüßungstafeln an den Stadteingängen und auf dem Almosenberg, Infotafeln und Anschlagtafeln im Stadtgebiet, Werbetafel am Almosenberg, Bauzaunbanner, Broschüre „Einkaufen & Erleben“, Stadtplan Wertheim). 16 • Der Internetauftritt im Bereich „Wirtschaft“ wurde mehrfach gepflegt und aktualisiert und trägt damit der gestiegenen Bedeutung bei der Vermarktung des Wirtschaftsstandortes Rechnung. • Das Strukturdatenblatt zum Wirtschaftsstandort Wertheim wurde im Jahr 2015 mehrfach überarbeitet. Wichtige Kennzahlen wie Arbeitslosenquote, Einzelhandelsumsatz, Einzelhandelszentralität, Berufspendler etc. werden im Zeitvergleich dargestellt. Das Strukturdatenblatt wird als Download auf der städtischen Internetseite (Rubrik Wirtschaft) angeboten. • Zur Werbung für Unternehmensansiedlungen ist die Stadt Wertheim in die Aktivitäten der Baden-Württemberg International – Gesellschaft für internationale wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit einbezogen. Die Region Heilbronn-Franken, der Main-Tauber-Kreis und die Stadt Wertheim präsentieren sich im Internet unter www.bw-invest.de. Weitere Informationen über die Stadt Wertheim und ihre Gewerbegebiete finden Interessenten auch unter www.sisfit.de, dem Standort- und Firmeninfosystem der Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg sowie im Internetauftritt der Wirtschaftsförderung Main-Tauber (www.maintauber-kreis.de/wirtschaft-tourismus). Die Wertheim betreffenden Daten auf diesen Internetseiten wurden in 2015 überarbeitet. 6.5.4. Weitere Maßnahmen des Stadtmarketing Kommunales Förderprogramm für den Einzelhandel Für die Attraktivität und Vitalität der Innenstädte ist es wesentlich, dass bestimmte Schlüsselbranchen bzw. –sortimente im Einzelhandel vorhanden sind und damit ein attraktiver Branchenmix sichergestellt ist. Diese Einzelhandelsbetriebe mit „zentrenrelevanten Sortimenten“ fördert die Stadt Wertheim gezielt mit der vom Gemeinderat in seiner Sitzung am 27. April 2015 beschlossenen Richtlinie zur Förderung der Ansiedlung und Fortführung von Einzelhandelsbetrieben in der Innenstadt (Förderprogramm Einzelhandel). Die Richtlinie trat mit Wirkung vom 1. Juni 2015 in Kraft. Die Eckpunkte des kommunalen Förderprogramms sind: • Die Stadt gewährt Zuschüsse für die Neueröffnung oder Fortführung von Einzelhandelbetrieben mit überwiegend „zentrenrelevanten Sortimenten“. • Das Fördergebiet in der Innenstadt ist etwa 39 ha groß. Es erstreckt sich auf die Einkauflagen rechts und links der Tauber und entspricht im Wesentlichen der Förderkulisse des Sanierungsgebietes Kernstadt. • Zuwendungsempfänger sind Mieter von Einzelhandelsflächen, die einen Mietvertrag für einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren abgeschlossen haben. • Die Förderung gibt es als pauschalen Zuschuss, der nach der Verkaufsfläche gestaffelt ist o bei Betrieben mit einer Verkaufsfläche bis 75 m²: 900 Euro/Jahr o bei Betrieben mit einer Verkaufsfläche von mehr als 75 m²: 1.200 Euro/Jahr • Der Förderzeitraum beträgt 3 Jahre. Der Förderhöchstbetrag liegt damit bei max. 3.600 Euro. • Die Förderung muss bei der Stadt vor Beginn des Mietzeitraums beantragt werden. • Jeder Betrieb kann die Förderung grundsätzlich nur einmal beanspruchen. Nähere Informationen über das Förderprogramm sowie Antragsformulare sind auf der Internetseite der Stadt Wertheim unter der Rubrik Wirtschaft/Wirtschaftsförderung abrufbar. Mit dem „Förderprogramm Einzelhandel“ soll ein wirkungsvoller Anreiz für die Stärkung der Innenstadt als attraktives Einkaufszentrum geleistet werden. Die Neueröffnung/Neuansiedlung und auch 17 die Fortführung von Einzelhandelsbetrieben in der Innenstadt werden durch das Förderprogramm unterstützt. Das Förderprogramm trägt damit zum Erhalt und zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt von Wertheim bei. Ferner ist die Förderung auch auf die Sicherung vorhandener und Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze im Einzelhandel ausgerichtet. Im Jahr 2015 wurden beim Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing sieben Anträge nach der Richtlinie der Stadt Wertheim zur Förderung der Ansiedlung und Fortführung von Einzelhandelsbetrieben in der Innenstadt (Förderprogramm Einzelhandel) gestellt. Vier Einzelhandelsbetriebe erhielten einen positiven Förderbescheid. Das Gesamtfördervolumen der vier Einzelhandelsbetriebe beläuft sich auf 12.600 Euro. Drei Einzelhandelsbetriebe erhalten voraussichtlich im Jahr 2016 einen positiven Förderbescheid mit einem weiteren Gesamtförderbetrag von insgesamt 9.900 Euro. Das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing steht mit weiteren Interessenten bezüglich der Förderung im Rahmen des Förderprogramms Einzelhandel in Kontakt. Heidi’s Wäschelädle –Förderung der Neueröffnung im Rahmen des Förderprogramms Einzelhandel KaffeeRaum – Förderung der Neueröffnung im Rahmen des Förderprogramms Einzelhandel Verstärkung des Leerstandsmanagement Bezüglich leerstehender Innenstadtimmobilien insbesondere in der Fußgängerzone arbeitet das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und in enger Kooperation mit den Gebäudeeigentümern und den beauftragten Immobilienmaklern an einer attraktiven Nachnutzung. Die zeitaufwendigen Gespräche und Maßnahmen haben in mehreren Fällen bereits zu einer erfolgreichen Vermarktung der Flächen beigetragen. Deutlich wurde dabei aber auch, dass nicht jede Lage in der Innenstadt wieder als Einzelhandelsstandort belegt werden kann. Die Optimierung des Branchenmixes in der Innenstadt durch ein verstärktes Immobilien- und Leerstandsmanagement stellt eine wichtige Aufgabe des Stadtmarketings dar. Eine besondere Herausforderung war hierbei die Wiederbelegung der Müller-Markt-Filiale auf dem Marktplatz. Der Drogeriemarkt Müller hatte bereits Anfang 2014 angekündigt, den Mietvertrag für das Gebäude am Marktplatz im Frühjahr 2015 auslaufen zu lassen. Dem Unternehmen war die Verkaufsfläche von 320 m² (auf 2 Etagen) zu klein und entsprach ferner nicht mehr dem Anforderungsprofil. Seit diesem Zeitpunkt bemühte sich das Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing der Stadt Wertheim um eine Nachfolgenutzung. Oberstes Ziel war es, das Drogeriemarktangebot für die Nahversorgung und für die Attraktivität der Innenstadt als Einkaufsstandort zu erhalten. Erste Gespräche zwischen Eigentümerfamilie, dem Referat Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing und dem künftigen Mieter fanden Anfang Januar 2015 statt. Als künftiger Mieter der Geschäftsräume konnte schließlich der A&M Drogeriemarkt Würzburg gewonnen werden. Am 2. Mai 2015 wurde nach kleineren Umbauten und Einrichtungsarbeiten der neue Drogeriemarkt in der Wertheimer Altstadt eröffnet. 18 Fortschreibung des Innenstadtentwicklungskonzeptes (Einzelhandelsgutachten) Über die wesentlichen Ergebnisse der 2014 durchgeführten Fortschreibung des Innenstadtentwicklungskonzeptes (Einzelhandelsgutachten) mit Bürger- und Verbraucherbefragung (siehe Jahresbericht 2014) wurde der Gemeinderat am 15. Juni 2015 informiert. Das Thema „Einkaufsstandort Wertheim“ war auch Thema der Klausurtagung des Gemeinderates im Juli. Gesamtergebnis war ein mehr als 170 Seiten umfassender Abschlussbericht der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA). Er wurde dem Gemeinderat in öffentlicher Sitzung am 16. November 2015 zur Beratung vorlag und einstimmig verabschiedet. Damit liegt nun auch ein aktualisiertes Sortiments- und Standortkonzept vor, das die Grundlage für die künftige Einzelhandelssteuerung der Stadt Wertheim bildet. Die im Abschlussbericht ferner enthaltenen umfangreichen Maßnahmenvorschläge zur Stärkung der Innenstadt sollen zunächst verwaltungsintern abgestimmt, priorisiert und den kommunalen Gremien zur Beratung und Entscheidung vorgelegt werden. Grafische Zusammenfassung der Fortschreibung des Innenstadtkonzeptes der Stadt Wertheim aus dem Abschlussbericht der GMA vom Oktober 2015 Der vollständige Abschlussbericht der GMA vom Oktober 2015 stehen auf der Interseite der Stadt Wertheim (Rubrik: Unsere Stadt/Wertheim Erleben/Einkaufen) zum Download zur Verfügung. 19 Verbesserte Vernetzung zwischen Wertheim Village und Innenstadt Seit geraumer Zeit betreibt die Stadt Wertheim ein verstärktes Standortmarketing. Eine Maßnahme auf der Agenda war die Neugestaltung der Tourist-Information (TI) im Wertheim Village. Dieser wichtige Baustein zur verbesserten Vernetzung zwischen Wertheim Village und der Innenstadt konnte mit der Wiedereröffnung der neu gestalteten TI im Wertheim Village am 24. September 2015 nach einer nur fünfwöchigen Umbauphase umgesetzt werden. Die Investition in Höhe von 150.000 Euro hat der Betreiber des Wertheim Village, Value Retail, finanziert. Die modernen und großzügig ausgestatteten Räumlichkeiten wirken hell und freundlich. Große Bildschirme an den Wänden zeigen Bilder von Wertheim und weisen die Besucher auf das touristische Angebot der Stadt hin. Täglich besuchen rund 800 und an Spitzentagen und verkaufsoffenen Sonntagen bis zu 3.500 Besucher die TI im Wertheim Village. Prospekte über Radwegwanderwege, heimische Weine, Tassen, Regenschirme und nicht zuletzt die beliebten alfi-Kannen ergänzen die Präsentation. Neben fünf Mitarbeiterinnen von Value Retail ist an vier Tagen in der Woche auch die Tourismus Wertheim mit einer Mitarbeiterin präsent. Offizielle Übergabe der TI Wertheim Village am 24. September 2015 Foto (von links nach rechts): Uschi Lüchtrath, Marketing & Community, Jürgen Strahlheim, Wirtschaftsförderer Stadt Wertheim, Christiane Förster, Geschäftsführerin Tourismus Wertheim GmbH, Oberbürgermeister Stefan Mikulicz, Jack Quinn, Director Germany, und Pietro Gioberti, Office Manager Germany Die Bewerbung der Stadt und des Wertheim Village wird mit dem Umbau der TI deutlich verbessert und bietet hervorragende Möglichkeiten, Wertheim und die Region noch erfolgreicher zu vermarkten. Die Kooperation der Stadt Wertheim mit dem Wertheim Village funktioniert seit über 12 Jahren sehr gut und soll in Zukunft noch verstärkt werden. Weitere Maßnahmen sind für das Jahr 2016 geplant. Bus-Shuttle-Verkehr Der seit Eröffnung des Wertheim Village eingeführte kostenlose Busverkehr zwischen Factory Outlet Center und Innenstadt wird von Besuchern und Mitarbeitern des Centers zunehmend frequentiert. Seit November 2003 nutzten rund 70.000 Fahrgäste den Shuttle-Service in die Innenstadt. Finanziert wird er durch einen Marketingzuschuss der Firma Value Retail. Seit Mitte Dezember 2006 ist auch die Erwin Hymer World (ehemals Expocamp) angebunden. Bisher haben etwa 9.000 Fahrgäste den Shuttle-Service in Anspruch genommen. Eine eigene Haltestelle ermöglicht den Besuchern der Erwin Hymer World eine kostenlose Fahrt in die Wertheimer Innenstadt. Das Center beteiligt sich mit einem Marketingzuschuss an den Kosten. Seit Sommer 2009 steht der Bus-Shuttle-Verkehr auch den Besuchern des Waldseilgartens „Silvestra“ im Almosenberg zur Verfügung. 20 Firmendatenbank Die Firmendatenbank bietet einen Überblick über Wertheims Betriebe, Dienstleistungen und Geschäfte und ist auf der Internetseite der Stadt Wertheim unter der Rubrik Unsere Stadt/Wirtschaft/Wirtschaftsstandort/Unternehmen/Firmendatenbank zu finden. Diese Datenbank soll insbesondere durch Eintragungen von Einzelhandel und Gastronomie zur besseren Vermarktung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt beitragen und umfasst mittlerweile rund 650 Einträge, davon über 200 Einträge von Einzelhandel und Gastronomie. Auch 2015 wurden in regelmäßigen Abständen diese Eintragungen durch aktuelle Erhebungen des Referates Wirtschaftsförderung, Stadtmarketing überprüft und insbesondere Änderungen bei den Öffnungszeiten aktualisiert. Broschüre „Einkaufen & Erleben“ Im Frühjahr 2015 wurde die 27. Auflage umfangreich überarbeitet und insbesondere im Bereich der Sehenswürdigkeiten und in touristischer Hinsicht ergänzt. Auch das neue Corporate-Design der Stadt wurde hierbei berücksichtigt. Im Mai wurde der optisch gelungene und bei Touristen begehrte Marketingflyer in einer Druckauflage von 30.000 Exemplaren ausgeliefert. Immerhin rund 807.500 Exemplare der erstmals zur Eröffnung des Wertheim Village im November 2003 aufgelegten Broschüre „Einkaufen & Erleben“ (Einkaufsführer) wurden bis Ende Dezember 2015 verteilt. Mit den Vorbereitungen für die Überarbeitung der 28. Auflage der Broschüre hat die Verwaltung im Dezember 2015 begonnen. 21