Über TEVA - ein interessantes Pharmaunternehmen TEVA

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Über TEVA - ein interessantes Pharmaunternehmen TEVA
Über TEVA - ein interessantes Pharmaunternehmen
TEVA Pharmaceutical Industries Ltd. mit Hauptsitz in Israel, wo es im Jahre 1901 in Jerusalem gegründet wurde,
gehört zu den 25 größten Pharma-Unternehmen der Welt und ist gleichzeitig das zweitgrößte
Generika-Unternehmen weltweit. Das Unterneh-men entwickelt, produziert und vertreibt Generika, innovative
Arzneimittel sowie phar-mazeutische Wirkstoffe und produziert in Israel, Nordamerika und Europa, der Bereich
Entwicklung sitzt in Israel.
Die TEVA-Aktie ist die am stärksten gehandelte Aktie an der Börse von Tel Aviv. Sie wird ebenfalls an den Börsen in
London und Frankfurt sowie an der amerikanischen Technologiebörse NASDAQ gehandelt. Informationen über den
aktuellen Kurs der
TEVA-Aktie sind z.B. unter www.boerse-online.de unter der Wertpapier Kennnummer (WKN) 883035 oder ISIN:
US8816242098 zu finden.
2004 erzielte TEVA weltweit einen Umsatz von mehr als 4,8 Milliarden USD. 4,3 Milli-arden USD, d.h. 90% davon
wurden in Nordamerika und Europa realisiert. 2003 lag der Nettogewinn bei 618 Millionen USD, 2004 waren es 965
Millionen USD, also +36%. Analysten gehen von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 13% aus, was
exakt dem Wachstumswert der Jahre seit 1998 entspricht. 1998 lag der Marktwert der TEVA bei 18 Milliarden USD,
im Jahr 2007 wird er 61 Milliarden Dollar erreichen: eine Steigerung von 70% in 10 Jahren. Das Unternehmen
beschäftigt der-zeit weltweit ca. 13.800 Mitarbeiter.
Der Hauptgeschäftszweig der TEVA liegt im Bereich der Generika. Gestützt auf die Tatsache, dass der Kostendruck
auf das Gesundheitswesen weltweit nicht nachlassen wird, geht das Unternehmen davon aus, dass auch die
Nachfrage nach kostengünsti-gen Medikamenten nicht nachlassen, sondern weiterhin steigen wird. Unterstützt wird
dies noch durch die demographische Entwicklung in TEVAs Hauptmärkten: Die Patien-ten werden älter und bedürfen
intensiverer medizinischer Versorgung. Der gesamte Umsatz mit Medikamenten, die bis 2015 ihren Patentschutz
verlieren, wird von Bran-chenkennern auf 318 Milliarden Dollar beziffert.
In den 80er Jahren erarbeitete sich TEVA mit einer Serie von Zukäufen die Grundlage für seine heutige
geographisch-breite Positionierung. 1982 wurde auch die erste Fabrik von der amerikanischen Gesundheitsbehörde
FDA zugelassen, was der Grundstein für die Erschließung des amerikanischen Marktes war.
Auch die 90er Jahre brachten weitere Expansionen und TEVA wurde zu einem der wichtigsten global player im
Bereich Generika. In den USA wurde W.R. Grace aufge-kauft sowie das Unternehmen Biocraft, in Europa die
GRY-Pharma, APS/Berk (jetzt TEVA UK), Biogal (HR), Pharmachemie (NL) und weitere Firmen. Gleichzeitig kam
das Produkt Copaxone nach 10 Jahren intensiver Forschung und Entwicklung auf den Markt, in den USA und
Kanada durch TEVA Neuroscience vermarktet – das Unter-nehmen entstand 2001 aus dem vormaligen joint venture
zwischen TEVA und Marion.
Das neue Jahrtausend begann mit der Akquisition von Novopharm in Canada und sei-ner ungarischen Tochter
Human Ltd. Dies machte TEVA zum größten Generika-Unternehmen Nordamerikas. In 2002 folgte die Übernahme
der Bayer Classics in Frankreich und TEVA Classics entstand mit seiner Produktionsstätte TEVA Santé in Sens. In
Italien wurde die Honeywell Fine Pharmaceutical Chemical Plants erworben und heißt seitdem TEVA PFC und
produziert pharmazeutische Wirkstoffe.
Die bis dahin umfangreichste Firmenübernahme fand im Jahre 2004 in den USA statt: TEVA übernahm die
kalifornische Sicor Inc. für 3,4 Milliarden USD und kann seitdem sein erfolgreiches Stammgeschäft der oralen
Generika durch die ebenso erfolgreichen injizierbaren Produkte der Sicor ergänzen. Auch für die Entwicklung und
Produktion von aktiven biologisch-pharmazeutischen Wirkstoffen bildet die Erfahrung Sicors im Bereich Biogenerics
eine sinnvolle Ergänzung.
Im Juli 2005 gab TEVA bekannt, dass der Erwerb des US-amerikanischen Generika-Unternehmens IVAX kurz vor
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dem Abschluss steht – er wird für Ende 2005/Anfang 2006 erwartet; der Kaufpreis wird sich auf 7,4 Milliarden USD
belaufen. Das Unter-nehmen IVAX hat seinen Sitz in Miami/Florida und entwickelt und vermarktet Generika und
Marken-Arzneimittel sowie veterinärmedizinische Produkte. Durch diese Akquisiti-on vergrößert TEVA seine
geographische Reichweite, da IVAX z.B. auf den Märkten Südamerikas und Osteuropas besonders stark ist. TEVA
wird dann in 50 Ländern weltweit direkt präsent sein. Auch die Produktpalette und die Pipeline erfahren eine
wesentliche Erweiterung, vor allem in den Bereichen ZNS, Onkologie und Atemwegs-erkrankungen. Die Zahl der
Mitarbeiter steigt dann auf ca. 25.000 und erfährt damit fast eine Verdoppelung (2005: 13.800 Mitarbeiter) und der
Gesamtumsatz wird über 7 Mrd. USD liegen. Damit wird TEVA weltweit wieder die Nr. 1 unter den
Generika-Herstellern sein.
TEVAs Innovativer Bereich
TEVA ist seit nunmehr über einem Jahrzehnt auch in Forschung und Entwicklung en-gagiert. Wie bereits erwähnt
sind die hauptsächlichen Forschungsbereiche zum einen das Zentrale Nervensystem und zum anderen die
Autoimmunerkrankungen. Daneben stehen weitere Indikationen im Mittelpunkt der Aktivitäten, derzeit wird neben der
MS auch in den Bereichen Parkinson, Alzheimer, Epilepsie, Lupus u.a. geforscht. Das Un-ternehmen steht in engem
Kontakt mit bekannten Forschungsinstituten, den wichtigs-ten Meinungsbildnern aus dem klinischen Bereich weltweit
und kooperiert mit anderen internationalen Pharmaunternehmen, was Vermarktung und weitere wissenschaftliche
Betreuung von innovativen Medikamenten angeht. Zwei Beispiele: mit Sanofi-Aventis in Europa in Bezug auf
Copaxone, mit Lundbeck in Bezug auf Azilect zur Parkinson-Therapie.
Die weltweite Innovative R&D-Division der TEVA hat ihren Hauptsitz in Israel und un-terhält lokale Einheiten bei den
Tochtergesellschaften in den USA, Kanada, Israel, Un-garn, Argentinien und Westeuropa. Israel betreibt die
Projektfindung und -initiierung als auch die Laborarbeit und präklinische Forschung und steuert die weltweiten
klinischen Studien, das Datenmanagement, Statistik, die Vorbereitungen für Zulassungen, die Budgets und Human
Resources. Die lokalen Einheiten betreuen die nationalen Studien sowie Zulassungsaktivitäten vor Ort.
Copaxone
Copaxone ist die erste Eigenentwicklung der TEVA und das erste Nicht-Interferon-Therapeutikum zur Behandlung
der Multiplen Sklerose. Entdeckt wurde der Wirkstoff Glatiremerazetat am Weizmann Institut in Rehovet durch die
Professoren Sela und Arnon und Dr. Teitelbaum. TEVA hält die Lizenz dafür weltweit und hat das Medika-ment
entwickelt. Die Wirksamkeit und Sicherheit von Copaxone wurde in drei klini-schen Hauptstudien bewiesen: die erste
wurde durch Prof. M. Bornstein durchgeführt, die zweite durch Prof. K. Johnson von der University of Maryland, die
dritte durch Prof. G. Comi von der Universität Mailand.
Produziert wird Copaxone in Israel in Netanya, die Abfüllung erfolgt in Kfar Sava. Beide Produktionsstätten wurden
für das Medikament neu errichtet, befinden sich technolo-gisch auf dem neuesten Stand und erfüllen höchste
Ansprüche.
Derzeit hält Copaxone die Zulassung in 43 Staaten weltweit, darunter in den USA, Is-rael, Kanada, in 15
europäischen Staaten der EU, in der Schweiz, Australien, Russ-land, Brasilien, Argentinien und Australien. In den
USA erfolgt die Zulassung im Jahr 1996, ihr folgte als Referenz für Europa die Zulassung in Großbritannien im Jahr
2000 und für 14 weitere Länder in Europa im Herbst 2001.
Das Produkt ist derzeit in der injizierbaren Darreichungsform auf dem Markt, Versuche laufen aber auch für eine
Oralversion.
TEVA hat erkannt, dass der Kampf gegen die Multiple Sklerose mehr erfordert als de-ren medikamentöse Therapie.
Das Unternehmen hat sich der Zusammenarbeit mit den Erkrankten, ihren Angehörigen und Ärzten verschrieben, um
in einem ganzheitlichen Ansatz die weitreichenden Auswirkungen der Erkrankung auf die Patienten zu erfassen und
Lösungen zu finden. TEVA unterstützt eine Vielzahl von Programmen und Hilfsan-geboten für MS-Patienten.
Einige Zahlen: 2004 erwirtschaftete TEVA mit dem Produkt Copaxone weltweit einen Umsatz von 936 Mio. USD und
erreichte damit eine Steigerung von 36% im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz wurde zu 67% in den USA und zu
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33% in den restlichen Märkten, hauptsächlich in Europa erzielt.
Azilect
Am 18. November 2004 gaben TEVA und Lundbeck in einer Pressemeldung bekannt, dass die europäische
Zulassungsbehörde EMEA eine positive Reaktion bezüglich der Zulassung von Rasagilin für die Behandlung von
Parkinson verlauten ließ, und zwar sowohl für die Monotherapie im Frühstadium als auch für die
Kombinationsbehandlung im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung. Rasagilin wurde von TEVA in
Zusam-menarbeit mit Technion, dem israelischen Institut für Technologie entwickelt. Am 3. Januar 2005 wurde das
Medikament in Israel zugelassen. Am 21. Februar 2005 folgte die Zulassung für die Staaten der EU, die Vermarktung
startet im September 2005 un-ter dem Namen Azilect in Kooperation zwischen den Unternehmen TEVA und
Lund-beck.
TEVA in Deutschland
TEVA trat im Jahre 1992 in den deutschen Markt ein und erwarb das Familien-Unternehmen GRY-Pharma in
Kirchzarten bei Freiburg, das in erster Linie Präparate für nephro-urologische und neurologische Erkrankungen
produzierte. Heute besteht die TEVA-Gruppe Deutschland aus drei Firmen:
Zwei Generika-Firmen:
§die GRY-Pharma GmbH und
§die TEVA Generics GmbH, die 1998 abgespalten wurde und u.a. Antidepressi-va, Antiepileptika, Neuroleptika,
Benzodiazepine und Medikamente für Parkin-son vertreibt.
Eine innovative Firma:
§die TEVA Pharma GmbH.
Die TEVA Pharma GmbH
Der jüngste Ableger im Verbund der TEVA-Gruppe Deutschland ist die TEVA Pharma GmbH am Standort
Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt, die innovative Produkte betreut und in Zusammenarbeit mit Sanofi-Aventis und
Lundbeck vertreibt. Die Gesellschaft hat ihre volle operative Arbeit nach Erhalt der Zulassung von Copaxone Ende
2001 aufgenommen.
Der Umsatz mit Copaxone betrug in Deutschland im Jahr 2004 85 Mio €. Damit ist die deutsche TEVA Pharma
GmbH - gemessen an den Umsätzen mit Copaxone - weltweit auf Platz 2 und in Europa der Spitzenreiter in der
TEVA-Organisation.
Derzeit arbeiten in den Bereichen Geschäftsführung, Marketing und Vertrieb, MedWiss, Klinische Forschung und
Regulatory des Unternehmens 40 Mitarbeiter. Neben der Vermarktung der innovativen Produkte bestehen die
Aufgaben des Teams in der Durchführung internationaler Studien in den Indikationen MS und Parkinson in
Deutschland, der Schweiz und Österreich.
Zum Bereich Marketing der TEVA Pharma GmbH gehört neben den klassischen Funk-tionen ein
Patienten-Service-Center, mit bislang 6 kompetenten Mitarbeitern besetzt und ausgestattet mit moderner
Call-Center-Technik. Die Mitarbeiter des sog. CSC (COP Service Center) kommen aus unterschiedlichen Bereichen
der Medizin und Na-turwissenschaften und beraten Patienten sowohl zu Copaxone und seiner Anwendung als auch
bei der Bewältigung ihres durch die Erkrankung erschwerten Alltags. Sie ver-mitteln praktische Hilfe und Trainings
ebenso wie Informationen rund um die MS und sind ein wichtiges, bei den Patienten sehr angesehenes Instrument
zur Kundenbindung und -zufriedenheit.
Copaxone-Kooperation mit Sanofi-Aventis
Die Unternehmen TEVA und Sanofi-Aventis arbeiten synergetisch in den Bereichen Marketing, Medizin und Vertrieb
für das Produkt Copaxone zusammen.
Azilect-Kooperation mit Lundbeck
Im Sommer 2005 startete nach gemeinsamer Vorarbeit mit der Markteinführung von Azilect die zweite Kooperation
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(Co-promotion) mit der Firma Lundbeck.
Möhrfelden-Walldorf am 2. September 2005
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