Weiße Rose Hans Scholl Weiße Rose Stiftung e.V.
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Weiße Rose Hans Scholl Weiße Rose Stiftung e.V.
Weiße Rose Hans Scholl Weiße Rose Stiftung e.V. Ludwig-Maximilians-Universität Geschwister-Scholl-Platz 1 D-80539 München Telefon: +49 (0)89 / 2180-5678, 2180-5359 Telefax: +49 (0)89 / 2180-5346 [email protected] www.weisse-rose-stiftung.de www.facebook.com/WeisseRoseStiftung Zur Ausstellung Hans Scholl gilt als führender charismatischer Kopf der Widerstandsgruppe Weiße Rose. In der öffentlichen Erinnerung tritt er jedoch hinter seiner Schwester zurück. Sophie Scholl ist zu einer Ikone deutscher Geschichte geworden, zum Symbol für Zivilcourage, Verantwortung und Menschlichkeit. Doch ohne ihren Bruder Hans Scholl hätte es die Widerstandsgruppe in dieser Form nicht gegeben. Der erste, mit Alexander Schmorell gemeinsam durchgeführte Aufruf zum passiven Widerstand im Sommer 1942 und die Organisation weiterer Aktionen bis Februar 1943 gehen wesentlich auf seine Initiative zurück. Auch die Texte der Flugblätter stammen zum größten Teil aus seiner Feder. Angesichts der Schlüsselrolle, die Hans Scholl neben Alexander Schmorell für die Widerstandsaktionen des Freundeskreises der Weißen Rose innehatte, thematisiert die Sonderausstellung Motive und Ziele seines Handelns. Dabei wird sein Weg in den Widerstand, seine persönliche politische Entwicklung, in den Vordergrund gestellt. Impressum Hans Scholl und die Weiße Rose Konzeption und Text Weiße Rose Stiftung e.V. 1918 22. September in Crailsheim / Württemberg geboren als Sohn des Bürgermeisters Robert Scholl und seiner Frau Magdalena Fotos privat und öffentliche Archive (Auskunft Weiße Rose Stiftung e. V.) 1920 Umzug der Familie Scholl nach Forchtenberg am Kocher, Grundschule Forchtenberg, dann Realschule Künzelsau Layout und Satz AS-Texte, München 1930 Umzug nach Ludwigsburg, Besuch der Oberrealschule (heute Mörike-Gymnasium) 1932 März: Umzug nach Ulm 1933 Robert Scholl führt eine Steuerkanzlei. 1. Mai: Hans Scholl tritt in die Hitlerjugend ein, Fähnlein Nord ab Oktober: Führungsaufgaben im Jungvolk 1934 Ostern: Fähnleinführer Max von Neudeck führt Stilelemente der von Eberhard Koebel 1929 gegründeten „autonomen jugenschaft“ dj.1.11 ein. ab Sommer: Max von Neubeck wendet sich von den Formen der dj.1.11 wieder ab. November: Konflikt zwischen von Neubeck und Scholl nach der Gründung von A- und BMannschaften in jedem Fähnlein. Scholl lehnt die A-Mannschaft für Führernachwuchs im Jungvolk zunächst ab, verweigert später aber die Auflösung und führt sie als Scholl-Gruppe und ab Januar 1935 als Ulmer Trabanten weiter. 1935 Januar: Führer des Fähnleins 9 im Jungvolk stamm Ulm-Nord. Konflikt zwischen Ernst Reden und von Neubeck. Scholl wird als Fähnleinführer suspendiert, bleibt aber Jungzugführer. Pfingstfahrt in den Böhmerwald der dj.1.11 Horte. Weitere regelmäßige Fahrten mit der Kohte September: Teilnahme auf dem Reichparteitag in Nürnberg als Fahnenträger der Ulmer HJ Druck und Herstellung OrtmannTe@m GmbH, Ainring Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde Gestapo-Verhörprotokoll von Hans Scholl und Sophie Scholl, zweites und viertes Flugblatt der Weißen Rose sowie „Aufruf an alle Deutsche!“ Fischer Verlag / Manuel und Florian Aicher Inge Jens (Hg.): Hans und Sophie Scholl, Briefe und Aufzeichnungen, Frankfurt a.M.1993 Otl Aicher: innenseiten des kriegs, Frankfurt a.M.1998 Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin Nachlass Falk Harnack Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Nachlass Inge Aicher-Scholl Fahrtenbericht von Hans Scholl 1936, „Die Fahrt nach dem Norden. Die erste Tat der Jungenschaft“ Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Hermann Vinke: Das kurze Leben der Sophie Scholl, Ravensburg 1997 Danksagung Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde, DIZ Dokumentations- und Informationszentrum München, Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg e.V. Ulm, Fischer Verlag, Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, Katrin Seybold Film GmbH, Ravensburger Buchverlag Otto Maier GmbH Ravensburg, Stadtarchiv München Manuel und Florian Aicher, Dr. Traute Lafrenz Page, Birgit Weiß Huber, Prof. Dr. George J. Wittenstein © 2009, Weiße Rose Stiftung e.V. Mit freundlicher Unterstützung der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit Literaturempfehlungen Inge Jens (Hg.): Hans Scholl und Sophie Scholl. Briefe und Aufzeichnungen, Fischer Verlag Frankfurt a.M. 1993 Michael C. Schneider, Winfried Süß: Keine Volksgenossen. Studentischer Widerstand der Weißen Rose, München 1993 Otl Aicher: innenseiten des kriegs, Fischer Verlag Frankfurt a.M. 1998 1936 August bis September: Hans Scholl fährt mit den Ulmer Trabanten für drei Wochen nach Lappland (ohne offizielle Genehmigung). 1937 Neujahr Winterlager Februar: letzte Heimabende März: Abitur an der Kepler-Oberrealschule Ulm 11. Mai: Verbot der „bündischen“ Tätigkeiten in Württemberg April bis September: Reichsarbeitsdienst in Göppingen November: Beginn des Wehrdiensts beim Kavallerie Regiment 18 in Stuttgart-Bad Cannstadt, als Reserveoffiziersanwärter entlassen, Verhaftung seiner Geschwister Inge, Sophie und Werner Dezember: Hans Scholl in 2-wöchiger Untersuchungshaft 1937/38 Verfahren wegen Verstoß gegen §175 und „bündischer Umtriebe“, Anklage beim Sondergericht in Stuttgart 2. Juni: Gerichtsverhandlung, Freiheitsstrafe wird aus Anlass des „Anschlusses“ von Österreich an das Deutsche Reich amnestiert Beginn der Freundschaft zwischen Otl Aicher und den Geschwistern Scholl November: Ende der Grundausbildung bei der Wehrmacht 1939 Januar: Ausgebildeter Sanitäter am Reservelazarett in Tübingen April: Beginn des Medizinstudiums in München, Freundschaft mit Hellmut Hartert und Ute Borcherts, Ernteeinsatz in Ostpreußen, nach Kriegsbeginn zum Studium zurückgestellt 1940 April: Einberufung in die Sanitäts-Ersatzabteilung 7 Mai bis September: Sanitätsfeldwebel in Frankreich beim Feldlazarett 615 ab Oktober: Angehöriger der 2. Studentenkompanie, Freistellung für das Medizinstudium Hans Scholl während des Frankreichfeldzugs, 1940 © George (Jürgen) Wittenstein / akg 1941 Januar: Physikum, Beginn der Freundschaft mit Rose Nägele 23. Juli bis 6. November: Einsatz der Studentenkompanie in Rußland April: Beginn der Freundschaft mit Alexander Schmorell und Traute Lafrenz, Einberufung zur Studentenkompanie ab August: Verfahren gegen Robert Scholl wegen „Heimtücke“, Inhaftierung bis Ende Oktober und anschließendes Berufsverbot Mai: Beginn der Freundschaft mit Christoph Probst 1. Dezember: Einzug mit Sophie Scholl in die Franz-Josef-Str. 13b, Untermiete bei Dr. Schmidt August: gemeinsame Famulatur mit Alexander Schmorell im Krankenhaus München-Harlaching Oktober: Paddeltour auf der Donau mit Alexander Schmorell 3. Dezember: Fahrt nach Stuttgart zu Eugen Grimminger, der während der Haft von Robert Scholl das Steuerbüro führt und seine finanzielle Unterstützung zusagt. ab Herbst: Bekanntschaft mit Carl Muth und den regimekritischen Intellektuellen Josef Furtmeier, Theodor Haecker, Alfred von Martin, Werner Bergengruen, Max Schwarz, Sigismund von Radecki. Über Josef Furtmeier Bekanntschaft mit dem Architekten Manfred Eickemeyer ab Ende Dezember: Prof. Kurt Huber entscheidet sich zur Mitarbeit. Das fünfte Flugblatt wird unter Mitarbeit von Prof. Huber verfasst und verteilt. Beginn der Freundschaft mit Gisela Schertling Treffen von Hans Scholl und Alexander Schmorell mit Falk Harnack in Chemnitz 1943 13. Januar: Münchner Studenten protestieren auf einer Pflichtveranstaltung im Deutschen Museum gegen die beleidigende Rede des Münchner Gau leiters Giesler. 31. Januar: Kapitulation der 6. Armee in Stalingrad, Probst überreicht Scholl seinen Entwurf für ein 7. Flugblatt. 3., 8., 15. Februar: Mauerinschriften in der Münchner Innenstadt gemeinsam mit Alexander Schmorell und Willi Graf und Vervielfältigung und Verbreitung des 6. Flugblattes (Entwurf von Prof. Huber) 18. Februar: Verhaftung Hans und Sophie Scholl in der Universität München 19. Februar: Verhaftung von Christoph Probst in Innsbruck Hans Scholl in München, 1941 22. Februar: Erster Prozess vor dem Volksgerichts hof gegen die Geschwister Scholl und Christoph Probst. Hinrichtung im Gefängnis MünchenStadelheim 1942 Februar: 4 Wochen Kasernenarrest für Hans Scholl und seine Studentenkompanie, Anklage gegen Robert Scholl wegen „Führerbeleidigung“ 24. Februar: Beerdigung auf dem Friedhof am Perlacher Forst in München März-April: Famulatur in den Semesterferien in der chirurgischen Station des Reservelazaretts in Schrobenhausen Über Carl Muth arbeitet Hans Scholl in der Bibliothek St. Bonifaz. Mai: Sophie Scholl nimmt ihr Studium in München auf und wohnt zunächst bei Carl Muth. 3. Juni: Hans Scholl und Alexander Schmorell lernen Prof. Huber bei einer Lesung näher kennen, später auch Willi Graf. Besuch seiner Vorlesungen in Philosophie. Ende Juni bis Mitte Juli: Hans Scholl und Alexander Schmorell verfassen und verteilen vier Ausgaben der „Flugblätter der Weißen Rose“ in München und Umgebung. 22. Juli: Abschiedsfest im Atelier des Architekten Eickemeyer Erste Ausgabe des „Windlicht“, das im Frühsommer aus Sicherheitsgründen wieder eingestellt wird. Hans Scholl auf einer Wanderung, 1941 Privatbesitz Stefan Jung