Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit
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Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski Zu Aufgabe 1) Wir betrachten den Laplace-Versuch V= „Werfen zweier Würfel“. | A| Berechnen Sie unter Verwendung der Formel P( A) = aus Aufgabe 1 die |Ω| Wahrscheinlichkeit für folgende Ereignisse: a) A = „Werfen zweier Sechsen“ b) A = „Die Summe der Augenzahl ist gleich 8 oder 10“ Lösung: Ein elementarer Versuchsausgang ist durch das Paar ω=(W1,W2) mit Wi∈{1,2,3,4,5,6} darstellbar. Dann ist die Grundmenge Ω = { ω=(W1,W2)| Wi∈{1,2,3,4,5,6}}. Offensichtlich gibt es 6*6 = 36 solcher Paare, d.h. es ist | Ω |= 36 Zu a) Wir stellen das Ereignis A als Teilmenge von Ω dar, es ist 1 A={ (6,6) } und folglich |A|=1 und folglich P(A) = |A|/ | Ω |= 36 Zu b) Wir stellen das Ereignis A als Teilmenge von Ω dar, es ist A={ (2,6), (3,5), (4,4), (5,3), (6,2), (4,6), (5,5),(6,4) } und folglich |A|=8 und folglich 8 2 P(A) = |A|/ | Ω |= = 36 9 Die folgenden Aufgaben lösen wir unter Verwendung der beiden kombinatorischen Aussagen: 1) Es gibt genau n! verschiedenen Anordnungen von n Objekten auf n Plätze. n n! 2) Es gibt genau = verschiedene k-elementigen Teilmengen einer k k ! ⋅ ( n − k )! n-elementigen Menge. Zu Aufgabe 2) (Code knacken) Ein 5 – stelliger Zahlencode besteht aus den Ziffern 0,1,...,9. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit dafür, den Code auf Anhieb zu erraten, wenn Sie folgende Zusatzinformationen besitzen: a) keine weiteren Zusatzinfos b) Alle Ziffern des Codes unterscheiden sich voneinander! c) Der Code enthält 2 mal die Ziffer 1 und 2 mal die Ziffer 3 und 1 mal die 9! d) Der Code besteht nur aus den Ziffern 1 und 9 und alle beiden Ziffern kommen vor! 1 Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski Lösung zu 2) Sei A = „richtiger Code“. Da nur ein Code richtig ist, ist |A| = 1. Zu a) Ein elementarer Versuchsausgang ist darstellbar als 5-Tupel ω=(z1,z2,z3,z4,z5), d.h. eine Folge von 5 Ziffern aus 0-9. Die Grundmenge Ω ist die Menge aller dieser 5-Tupel. Offensichtlich gilt (weil jede Stelle des Tupels 10 mögliche Zifern annehmen kann) |Ω| = 105 . Demzufolge gilt: P(„richtiger Code“ ) = 1/105 Zu b) Ein elementarer Versuchsausgang ist darstellbar als 5-Tupel ω=(z1,z2,z3,z4,z5), d.h. eine Folge von 5 Ziffern aus 0-9, wobei sich alle Ziffern voneinander unterscheiden. Die Grundmenge Ω ist die Menge aller dieser 5-Tupel, bei denen sich alle Ziffern voneinander unterscheiden. Offensichtlich gilt (weil die erste Stelle des 5-Tupels 10 mögliche Zifern annehmen kann, die zweite aber nur noch 9 (weil sie sich von der ersten unterscheiden muss), die dritte nur noch 8 (weil sie sich von derersten beiden unterscheiden muss) usw.) |Ω| = 10*9*8*7*6 und folglich ist: P(„richtiger Code“) = 1 10 * 9 * 8 * 7 * 6 Zu c) Ein elementarer Versuchsausgang ist darstellbar als 5-Tupel ω=(z1,z2,z3,z4,z5), d.h. eine Folge von 5 Ziffern aus {1,9} wobei jede der beiden Ziffern mindestens 1 x vorkommen muss. Die Grundmenge Ω ist die Menge aller dieser 5-Tupel aus den Ziffern 1 und 9. Wieviele solcher 5-Tupel gibt es? Das kann man folgender Tabelle entnehmen: Anzahl der „1“ im Code Anzahl der „9“ im Code 1 2 4 3 2 Anzahl aller möglichen Codes dieser Art 5 5 (= Anzahl aller 2 Möglichkeiten, zwei Ziffern aus den 5 Ziffern des Codes die „1“ zuzuordnen. Die anderen 3 Ziffern bekommen Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski 3 die 9 zugeordnet). 5 (= Anzahl aller 3 Möglichkeiten, drei Ziffern aus den 5 Ziffern des Codes die „1“ zuzuordnen. Die anderen 2 Ziffern bekommen die 9 zugeordnet). 5 5 5 5 + + +5 = 30 2 3 2 4 1 Gesamtzahl aller Möglichkeiten Offensichtlich gilt |Ω| = 30 und folglich ist: P(„richtiger Code“) = 1 30 Zu Aufgabe 3) (Kniffel) Sei V der zufällige Versuch „Würfeln mit 5 gleichmäßigen Würfeln (Kniffel)“. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit für folgende Ereignisse: a) A= Alle 5 Augenzahlen sind verschieden voneinander! b) B= Pasch, d.h. 5 gleiche Zahlen, sind gewürfelt worden! c) C= 2 Dreien und 3 Vieren werden gewürfelt! d) D= Lange Straße, d.h. die Augenzahlen 2,3,4,5,6 sind gewürfelt worden! e) E= Mindestens zwei Sechsen sind gewürfelt worden. Lösung: Ein elementarer Versuchsausgang ist darstellbar als 5-Tupel ω=(W1,...,W5), Wi ∈{1,...,6} ist das Ergebnis des i.ten Würfels. Die Grundmenge Ω enthält alle möglichen 5-Tupel dieser Art. Offensichtlich gilt (weil jede Stelle des Tupels 6 mögliche Zifern annehmen kann) |Ω| = 65 . Zu a) |A| = 6*5*4*3*2 = 6! und folglich P( A) = 6! 65 Zu b) |B| = 6 und folglich P( B) = 6 65 Zu c) 5 |C| = = 10 (= Anzahl der Möglichkeiten, 2 Würfeln die 3 zuzuorden (die anderen 2 10 bekommen die 4 zugeordnet) und folglich ist : P(C ) = 5 6 3 Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski Zu d) |D| = 5! (= Anzahl der Möglichkeiten, die zahlen 2,3,4,5,6 auf die 5 Würfel zu vertauschen) 5! und folglich ist : P( D) = 5 6 Zu e) P(E) = 1- P(A0)-P(A1), wobei A0 = „keine 6 ist gewürfelt worden“ und A1=“Genau eine 6 ist gewürfelt worden“. Es ist A0 = Menge aller 5 – Tupel aus den Ziffern {1,2,3,4,5}, also ist |A0| = 55. Es ist A1 = Menge aller 5 – Tupel, aus den Ziffern {1,2,3,4,5,6}, die genau eine 6 enthalten, also ist |A1| = 5⋅54. (5 Möglichkeiten für die 6, jeweils weitere 5 Möglichkeiten für die 4 anderen Würfel.) 55 5 ⋅ 5 4 5 und folglich ist : P( E ) = 1 − 5 − 5 = 1 − 2 6 6 6 5 Zu Aufgabe 4) (Poker) Aus einem zufällig gemischten Kartenstapel mit 52 Karten ( 4 Farben zu je 13 Karten: 2,3,....,B,D,K,As) werden drei Karten an einen Spieler gegeben. Berechnen Sie die Wahrscheinlichkeit für folgende Ereignisse: a) Es sind 3 Buben b) Es ist ein Bube und 2 Asse c) Es sind keine Buben und keine Asse Lösung: Ein elementarer Versuchsausgang ist darstellbar als Dreiermenge ω={K1,K2,K3}, Ki ∈{1,...52} Die Grundmenge Ω enthält alle möglichen Dreiermengen, die aus der Menge der 52 Karten ausgewählt werden können. Das sind (siehe oben Aussage 2) 52 | Ω |= 3 Zu a) Wir stellen das Ereignis A als Teilmenge von Ω dar, es ist A=“3 Buben werden gezogen“ = { {K1,K2,K3} | Ki ist einer der 4 Buben } und folglich ist 4 |A|= = Anzahl aller Möglichkeiten aus 4 Buben 3 auszuwählen. 3 Demzufolge ist 4 3 P(A) = |A|/|Ω|= 52 3 4 Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski Zu b) Wir stellen das Ereignis A als Teilmenge von Ω dar, es ist A=“1 Bube und 2 Asse werden gezogen“ = { {K1,K2,K3} | eine Karte ist ein Bube und 2 4 4 andere sind Asse} und folglich ist |A|= ⋅ = 24 = Anzahl aller Möglichkeiten aus 4 1 2 Buben 1 auszuwählen, kombiniert mit der Anzahl aller Möglichkeiten aus 4 Assen zwei auszuwählen.. Demzufolge ist P(A) = |A|/|Ω|= 24 52 3 Zu c) Wir stellen das Ereignis A als Teilmenge von Ω dar, es ist A=“kein Bube und kein Ass“ = { {K1,K2,K3} | Karten sind weder Buben noch Asse} und 44 folglich ist |A|= = Anzahl aller Möglichkeiten aus den 44 verbelibenden Karten ( = alle 3 52 – 4 Buben – 4 Asse) 3 Karten auszuwählen.. Demzufolge ist 44 3 P(A) = |A|/|Ω|= 52 3 Zu Aufgabe 5) Die bedingte Wahrscheinlichkeit eines Ereignisses A unter der Bedingung B ist wie folgt definiert: P( A ∩ B) . P( B) Daraus folgt für die Verbundwahrscheinlichkeit: P ( A ∩ B ) = P ( A / B ) P ( B ). P( A / B) = Wir berachten eine Urne mit 2 weißen und 3 schwarzen Kugeln. Es wird zufällig hineingegriffen und 2 der 5 Kugeln gezogen. Berechnen Sie folgende Wahrscheinlichkeiten: a) P(„beim 1. mal eine schwarze Kugel und beim 2. Mal eine weiße Kugel“) b) P(„beim 2. mal eine weiße Kugel“/ „beim 1. mal eine weiße Kugel“) c) P(„beim 1.mal eine weiße Kugel“/ „beim 2. mal eine weiße Kugel“) 5 Lösungen zu Übungs-Blatt 7 Klassische Wahrscheinlichkeit in Glücksspielen und bedingte Wkt BMT Bio-Statistik Prof. Dr. B. Grabowski Lösungen: Wird in der nächsten Vl. besprochen 6